Aktiv im Allgäu | Winterausgabe 2017

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OUTDOOR UND FREIZEIT VOM ALLGÄU BIS NACH SÜDTIROL

WINTERAUSGABE 2017

SILVRETTA MONTAFON DIE PERFEKTE SKIWOCHE

OUTDOOR HISTORY

FISCHER SPORTS

SKI-RIDE VORARLBERG IN EINER WOCHE VON NORD NACH SÜD HINTER DEN KULISSEN BEIM OUTDOOR-LABEL

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Bei der Entwicklung dieser Linie wurde besonderer Wert auf Sicherheit, Funktionalität und Robustheit gelegt. Wichtiges Merkmal ist die hohe Bediensicherheit, speziell hervorzuheben dabei ist die verlässliche Arretierung der scharf geschliffenen Klinge. Dazu gehören auch griffige und nach ergonomischen Gesichtspunkten geformte Schalen.


Auf zu neuen Ufern… … mit altbewährtem Konzept Wenn ihr die Winterausgabe von AKTIVimALLGÄU in den Händen haltet, werdet auch ihr – nicht nur wegen der Lebkuchen im Supermarkt – schon langsam aber sicher in Winterstimmung sein. Es locken wieder tolle Skitouren, Langlaufeinheiten, Winterspaziergänge und lange Tage mit den Alpinskiern im Schnee. Wir präsentieren ein großes Nordic Special, die neue Rubrik »Zeige dein Erlebnis« und Infos rund ums Schneeschuhwandern. Zudem stellen wir das Skigebiet »Silvretta Montafon« vor und halten auch wieder Highlights für Familien bereit. Für alle Biker unter euch gibt es wieder News vom Profi-Team ROSE-Vaujany fueled by ultraSPORTS und wir waren Mittendrin beim Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald. Für uns als AIA-Team heißt es mit dieser Ausgabe ein Stück weit Abschied nehmen. Wir gehen auf zu neuen Ufern, denn ab der kommenden Frühjahrsausgabe 2018 werdet ihr dann das Magazin mit dem Namen AKTIV in den ALPEN in den Händen halten. Wir sind für euch seit jeher vom Allgäu aus bis nach Südtirol unterwegs und nach drei erfolgreichen Jahren unter dem Namen AKTIVimALLGÄU und einer konstanten Weiterentwicklung, fiel die Entscheidung des Titel-Relaunchs zum Start der ersten Ausgabe in 2018. Das AIA-Team hat Produkte getestet, Interviews geführt, Regionen vorgestellt und Themenspecials präsentiert. Kurz gesagt: das Team war und ist für euch Leserinnen und Leser vom Standort Allgäu aus „AKTIV in den ALPEN“. Um dieser Tatsache vollkommen gerecht zu werden, erscheint das erfolgreiche Magazin ab 2018 unter dem neuen Titel. Für euch ändert sich aber nichts, denn wir sind weiter mit vollem Elan bei der Sache und werden uns und das ganze Magazin vor allem weiter optimieren. Viel Spaß beim Lesen! Euer Marcel Reiser Chefredakteur

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Winterwunderland und Wellnesserlebnis

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er Winter im Tannheimer Tal wird Sie verzaubern. Erleben Sie sportliche Aktivitäten oder gemütliche Spaziergänge in atemberaubender Winterlandschaft. Das Hotel Tyrol am Haldensee ist dafür der ideale Ausgangspunkt. Nur 10 Gehminuten entfernt liegt der malerische Haldensee, den Sie im Winter zu Fuß oder mit Langlaufskiern überqueren können. Und natürlich gibt es dort auch Spiel und Spaß beim Eislaufen oder Eisstockschießen. Die weitläufige Langlaufloipe durch das Tal führt direkt am Hotel vorbei. Auch der Skibus zu den Skigebieten des Tannheimer Tales hält direkt vor dem Hotel. Und nach einem erlebnisreichen Tag in bezaubernder Winterlandschaft lädt die großzügige »VitalQuelle«, der Wellnessbereich des Hotels zum Entspannen ein. Hier finden Sie neben einem großen Panoramahallenbad, einem Freibad, verschiedenen Ru-

heräumen auch Saunen und Dampfbad. Ein Highlight ist die neue Panorama-Gartensauna in Form einer Saunahütte mit wunderbarem Panoramablick. Die 3/4-Verwöhnpension, die neben einem köstlichen Frühstücksbuffet und einem mittäglichen Suppen- und Salatebuffet auch ein 4-Gang-Wahlmenü am Abend beinhaltet, rundet einen gelungenen Urlaubstag ab. Auf kulinarische Freuden müssen auch Gäste mit Unverträglichkeinten und Allergien nicht verzichten. Gerne wird hier im Hotel Tyrol am Haldensee auf die jeweiligen Bedürfnisse eingegangen. In modern eingerichteten Zimmern werden Sie sich wohlfühlen und neue Energie für das nächste Wintererlebnis tanken. Zusätzlich steht Ihnen ein kostenloser Parkgaragenstellplatz für Ihr Auto und der Verleih von Schneeschuhen, Rucksäcken und Wanderstöcken zur Verfügung.

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Alpenregionen

Wintersport TITELFOTO: © Silvretta Montafon/Markus Gmeiner

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Outdoor History: Das Familienunternehmen Fischer

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Im weißen Rausch – eine persönliche Spurensuche im Schnee

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Sicherer Winterspaß für die ganze Familie

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TECHNIK+EQUIPMENT – Ab in den Schnee!

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Richtig aufwärmen – So geht´s

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Silvretta Montafon: Die perfekte Winterwoche

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Ski-Ride Vorarlberg: In einer Woche von Nord nach Süd

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Ein Winter für jeden Geschmack im Tannheimer Tal

E T L A H N I


Bergsteigen

Fun + Family 134

Kind sein. Draussen sein.

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Berühmte Kletterrouten im Allgäu

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»Ich will Spiel, Spaß, Spannung & Schokolade!«

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Auf den Logenplatz des Allgäus

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Kinderskiwochen in Imst

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Endlich mal der Letzte

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Hoch hinaus

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IMPRESSUM

Chefredakteur: Marcel Reiser

P OLE MEDIA VERLAG Thomas Sonnenmoser & Bernhard Thannheimer GbR Bahnhofstr. 8 | 87435 Kempten Tel.: 0831 540219-0 info@aia-magazin.de Fax: 0831 540219-99 www.aia-magazin.de Geschäfts- und Verlagsleitung: Thomas Sonnenmoser Tel.: -15 ts@aia-magazin.de Bernhard Thannheimer Tel.: -16 Redaktion / Vertrieb: Bernd Götz Jan Rietzler Matthias Albrecht

bg@aia-magazin.de jr@aia-magazin.de ma@aia-magazin.de

Tel.: -18

mr@aia-magazin.de

Mitarbeiter / Fotografen: Hanna Finkel, Franz Walter, Elmar Müller, Melanie Müller, Martin Hehle, Benni Sauer, Achim Meurer, Marco Felgenhauer, Rolf Marke, Walter Hölzler, Ronny Trautmann, Chrissie Gleich, Tabea Rist Layout:

Martin Hehle

m.hehle@tbverlag.de

Bankverbindung: IBAN: DE69 7335 0000 0515 1199 64 SWIFT-BIC: BYLADEM1ALG Jahresabo: Preis pro Ausgabe:

Tel.: -12 Tel.: -17 Tel.: -19

15,60 € (4 Ausgaben) 3,90 €

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, daher besteht auch kein Anspruch auf Ausfallhornorar. Mit den Autorenhonoraren gehen die Verwertungs-, Nutzungs- und Vervielfältigungsrechte an den Verlag über, insbesondere auch für elektronische Medien (Internet, Datenbanken, CD-ROM).

Winterausgabe 2017


OUTDOOR-HISTORY

Von einer Wagnerei zur erfolgreichen Skimarke INNOVATIONEN, SIEGE, TRADITION – AUS DIESEN DREI BEGRIFFEN DEFINIERT SICH DAS RIEDER FAMILIENUNTERNEHMEN VON WELTFORMAT – DIE FIRMA FISCHER

Am Anfang war der Leiterwagen. 1924 beginnt Josef Fischer Senior in seinem Holzschuppen mit der Fertigung von Leiterwagen, Rodeln und wenig später auch einzelnen Skiern – wofür man Fischer heute in erster Linie kennt: Aus dem kleinen Handwerksbetrieb von damals ist heute ein weltweit tätiger Konzern und eine der größten Skifirmen weltweit geworden. Doch zurück zur Geschichte: Als der Senior 1959 starb und sein Sohn Josef Fischer Junior gemeinsam mit Tochter Selma Sturmberger das Zepter übernahmen, zählte Fischer bereits zu den größten Ski-Herstellern. Gestärkt wurde der Ruf im Jahr 1976: Die ganze Nation erwartete den Sieg von Franz Klammer in der Olympia-Abfahrt am Patscherkofel. Auf einem Fischer C4 fuhr der Kärntner zu Gold und wurde zum »Kaiser« – und Fischer endgültig weltberühmt. Auf Dauer bleibt aber nur erfolgreich, wer Neues wagt und sich nicht auf dem Erreichten ausruht. Fischer forschte und

entwickelte immer weiter und setzt 1984 mit der Einführung einer revolutionären Produktionstechnik neue Maßstäbe im Skibau. Die »VACUUM-Bauweise« führt erstmals zu homogenen Skikörpern, bei denen die Kräfte weich ineinanderfließen. Im Langlauf ist es der »COMPOSITE CORE« (Leichtbaukern), der es ermöglicht, die leichtesten Langlaufski der Welt zu bauen. Spezielle, von Fischer entwickelte Aussteifungen, die nur 20% des zur Verfügung stehenden Rauminhaltes beanspruchen, ermöglichen die Serienherstellung der neuen Leichtbauskier.

Weltcup Triumphe Der Forschergeist zahlt sich aus: In der Saison 1992/93 gewann Fischer sämtliche Langlauf-Weltcuprennen der Herren. Auch äußerst bemerkenswert: Mit drei großen und acht kleinen Kristallkugeln, zahlreichen Weltcup Siegen und zahlreichen Podiumsplatzierungen ist Fischer laut der FIS Markenstatistik die erfolgreichste Skimarke in der Saison 07I08.

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2011 – Zur Optimalen Passform des Skischuhs Vor sechs Jahren stellte Fischer dann wieder eine Revolution vor: Auf der Sportartikelmesse ISPO präsentieren die Oberösterreicher den »VACUUM Fit«Schuh, bei dem die Schale des Skischuhs vollständig an die jeweilige Anatomie des Fußes angepasst werden kann. Eine Erfindung, die großes Aufsehen erregte und den Skischuhmarkt komplett auf den Kopf stellte.

Medaillenregen in Sotschi Ein herausragendes Fischer-Jahr war dann auch 2014. Exakt 90 Jahre nachdem Josef Fischer Senior mit den Leiterwagen begonnen hat, machte sich das Unternehmen bei Olympia in Sotschi das perfekte Geschenk: 103 von 159 Medaillen bei den Nordischen bedeuteten einen überragenden Rekord. Die Alpinen legten in Russland noch weitere fünf Mal Edelmetall zum Gesamtergebnis von 108 Medaillen drauf.


OUTDOOR-HISTORY

Komplett-Sortiment Trotz all der großen Erfolge ist Fischer heute ein Unternehmen mit Sitz in Ried im Innkreis und nach wie vor zu 100 Prozent im Familienbesitz. 460 Mitarbeiter arbeiten in Oberösterreich und stellen dabei nicht nur alpine und nordische Skier her. Fischer hat für beide Sparten auch das komplette Hartwarenprogramm im Angebot. Darüber hinaus zählen auch Sprungski, Hockeyschläger und Accessoires zum Portfolio des Herstellers.

Auch für die Saison 17I18 stellt Fischer bahnbrechende Innovationen vor: • VACUUM: Die überarbeitete »VACUUM-Technologie« steht für maximale Individualität bei der Ermittlung des richtigen Skischuhs. Mit Hilfe eines 3D Scans erfolgt eine exakte Vermessung

der Füße. Die gesamte Form des Fußes kann so präzise bestimmt und der richtige Schuh inklusive Fitting Prozess gewählt werden. • CURV: In enger Zusammenarbeit mit den Fischer Legenden Hans Knauss, Kristian Ghedina und Mike von Grünigen wurde die »CURV Serie« entwickelt: Extrem nah dran am Profi-Material aus dem Weltcup und dennoch pistentauglich, bietet sie hochsportlichen Skifahrern Ski und Schuh für präzise Kontrolle und ein faszinierendes Kurvenerlebnis. • TURNAMIC®: Auch im nordischen Bereich zeigt Fischer mit neu entwickelten Bindungen und Langlaufsohlen unter der Marke »TURNAMIC®« auf. Dank der Erfahrung des Nordischen Spezialisten profitieren nicht nur Weltcup-Athleten

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Aktiv im Allgäu

von den zukunftsweisenden Technologien, sondern auch Freizeitläufer aller Altersgruppen. Mit diesen und weiteren innovativen Produkten agiert Fischer damals wie heute als tragender Wegweiser in Richtung Perfektion. Ergebnis dieser Bemühungen sind zahlreiche Auszeichnungen sowie sensationelle Rennlauf Erfolge: Die Fischer Race Family zeigt 2017 bei den Alpinen, Nordischen und Biathlon Weltmeisterschaften mit einem Medaillenspiegel auf, der sich sehen lassen kann: Unglaubliche 45 x Gold, 33 x Silver und 38 x Bronze konnten die Athleten auf dem schwarz-gelben Material für sich verbuchen. Fischer gilt somit als erfolgreichste Skimarke der Weltmeisterschaften – eine optimale Ausgangsposition für Olympia in Pyeongchang 2018.


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Im weißen Rausch

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SKI ALPIN

DER GRUND, DER UNS AUF SKIERN IN DIE SCHNEEBEDECKTEN BERGE TREIBT, IST SEIT JEHER DERSELBE. EINE PERSÖNLICHE SPURENSUCHE IM SCHNEE. Es ist ein schwereloses Gleiten über eine unberührte Schneedecke. Glitzernde Eiskristalle, die von zwei Skiern in der klaren Höhenluft aufgewirbelt werden, vernebeln für einen kurzen Augenblick die Sicht. Bergab im Rausch der Geschwindigkeit vor der Kulisse gebieterisch emporragender, weißer Gebirgszüge. Es sind Gefühle und Eindrücke, wie sie nur das Skifahren im weißen Gold hervorrufen kann. Damals wie heute. Resümee einer außergewöhnlichen Zeitreise auf Skiern zurück zu den Anfängen des alpinen Skisports. Der Wind zerrt heftig an meinem schweren, knöchellangen Rock. Eiskristalle setzen sich an meinem Strickjanker fest, anstatt wie gewohnt an meiner Gore-Tex Jacke abzuperlen. Mir ist kalt, sehr kalt. Vom weißen Rausch keine Spur. Mein Blick schweift hinüber zu meinem Partner, der bei unserem eigenwilligen Projekt den männlichen Part übernommen hatte. Ihm scheint es in der schweren Knickerbocker-Hose und der alten Schlupfjacke seinem Gesichtsausdruck zufolge nicht anders zu gehen. Die Nervosität steigt, denn die erste Spur gen Tal steht bevor...

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Aktiv im Allgäu

Die Frage, was die Menschen vor fast 100 Jahren hinaus in die schneebedeckten Allgäuer Berge trieb, hatte uns auf die Idee dieses eigenwilligen Selbstversuchs gebracht. Zu diesem Zweck statten wir dem Ski- und Heimatmuseum in Fischen im Allgäu eines Tages einen Besuch ab. Das Fischinger Museum ist im Gschwenderhaus, einem alten Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, untergebracht. Es zieht uns auf der Stelle in seinen Bann. Hier erfahren wir, dass die ersten Skier im Allgäu erst Ende des 19. Jahrhunderts erprobt wurden. Doch die Anfänge des Skilaufens reichen offensichtlich bis in die Steinzeit zurück. Jahrhunderte alte Felsmalereien und Moorfunde sind der Beweis dafür, dass schon die Menschen aus der Steinzeit im Winter ein Paar Holzbretter als Fortbewegungsmittel nutzten. Erst um 1865 wurde der Ski in der Region Telemarken in Norwegen als Sportgerät entdeckt. Dank des Buches „Auf Schneeschuhen durch Grönland“ des Norwegischen Staatsmannes, Polarforschers und Skipioniers Fridtjof Nansen trat der Ski ab 1890 seinen Siegeszug durch die Welt an. Der Kemptener Chirurg Dr. Max Madlener brachte daraufhin die ersten Skier von ei-


SKI ALPIN ner Norwegenreise mit ins Allgäu. Die Skier aus Skandinavien waren zu dieser Zeit etwa zwei Meter lang und wiesen als Schuhfixierung auf dem Holz eine einfache Weidenrute auf. Es war der Begründer der alpinen Skilauftechnik Mathias Zdarsky, der um 1900 die primitive Bindung und die Skier schließlich weiterentwickelte. Seine Lilienfelder-Bindung war die erste ihrer Art mit einer festen Fersenhalterung. Aufgrund der schlechten Wendigkeit und Kontrollierbarkeit besonders auf steilen Abfahrten sägte Zdarsky seine Skier zudem auf etwa 1,80 m zu und erhielt so drehfreudigere Ski. Dies war ein wichtiger Schritt für den Skilauf und die Grundlage für weitere Errungenschaften. An den darauffolgenden Tagen tauchen wir mithilfe uralter original Skirequisiten in die Faszination des Skifahrens der 1920er Jahren ein. Bewusst kehren wir den Skigebieten und Liften den Rücken. Stattdessen begeben wir uns fernab jeglichen Skirummels mit Holzskiern, Lederstiefeln und in alten Wollkleidern auf Spurensuche. Unsere Ausrüstung besteht aus zwei Paar Holzskiern mit verrosteten Seilzugbindungen der Marke Kandahar, traditionellen Holzstöcken mit Ledergriff und -riemen, dazu je ein Paar Lederschuhe und das entsprechende 30er Jahre Skioutfit. Die Dame trägt einen schweren Stoffrock, denn eine Frau auf Skiern in Hosen ziemte sich damals nicht. Dazu ein selbstgestrickter Janker, ein voluminöser Schal, beides aus schwerer Wolle, ein dickes Paar Wollhandschuhe und Stulpen gegen kalte Hände und Füße. Der Herr kleidet sich zum Skifahren dagegen in eine schwere Knickerbocker-Hose aus festem Kord, einen weiten Skipullover und darüber eine altertümliche Schlupfjacke, Stofffäustlinge sowie dick gestrickte Kniestrümpfe. Auf dem Haupt eine traditionelle Stoffmütze mit Ohrenklappen gegen kalte Ohren. In dem alten Skirucksack eine heiße Kanne Tee.

Hanna Finkel Hanna Finkel 1986 geboren, arbeitet als freiberufliche Redakteurin und Texterin in Immenstadt im Allgäu. Als staatlich geprüfte Skilehrerin und leidenschaftliche Freeriderin und Skitourengeherin trägt sie ihre Begeisterung für den Skisport nicht nur Schwung für Schwung, sondern auch in Wort und Schrift nach außen.

Franz Walter Franz Walter 1980 geboren, lebt und arbeitet am Fuße der Allgäuer Berge. Als routinierter Grenzgänger zwischen den Disziplinen wechselt er kontinuierlich zwischen den Positionen des Designers, Fotografen und Filmemachers. Auf seinen Reisen und Expeditionen begleitet er Profisportler zu den entlegensten Orten und in steile Wände. www.instagram.com/studiofranzwalter

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Ich lasse meinen Blick schweifen. Majestätisch und elegant ragen die Berge um mich herum empor. Euphorie macht sich breit. Ich steche zweimal kräftig


SKI ALPIN mit meinen Holzstöcke in den Schnee um Fahrt aufzunehmen. Vorsichtig setze ich in den losen, alten Lederstiefeln auf meinen langen Holzskiern zum Schwung an. Wackelig verlagere ich das Gewicht, um die Skier über die lose Metallbindung aus der Fahrtrichtung zu manövrieren. Von Eleganz keine Spur. Überhaupt habe ich große Mühe auf den Holzskiern mein Gleichgewicht zu halten und das Tempo zu kontrollieren. Meinem Mitstreiter ergeht es nicht besser. Wohl etwas zu übermütig versucht er die Richtungswechsel mithilfe einer eigenartigen Sprungtechnik zu vollführen. Immer wieder kämpft er

sich daraufhin mühsam aus dem Schnee heraus. Die anfangs noch beißende Kälte ist auf einmal wie weggeblasen. Jeder einigermaßen erfolgreiche Schwung spornt uns unheimlich an. Stolz bilden wir uns ein, dass unsere ursprüngliche „SchußBums-Technik“ immer mehr die Züge eines Stemmbogens oder gar der Christiania-Technik annehmen. Große Freude macht sich breit, die durch ausgelassene Freudenjauchzern zum Ausdruck gebracht wird. Unermüdlich kämpfen wir uns die schneebedeckten, mäßig steilen Hänge hinauf, um von neuem in den Abfahrtsgenuss zu gelangen.

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Aktiv im Allgäu

Als die Felsen und Schneeflächen der Gipfel bereits vom Licht der tief stehenden Sonne rot erleuchten, halte ich inne: Dieses eindrucksvolle Schauspiel in eben dieser geheimnisvollen Gebirgslandschaft haben bereits zahllose Menschen jahrzehntelang vor mir bestaunt. Nichts hat sich seither verändert. Die Berge waren schließlich schon immer da. Und sie werden es immer sein, auch wenn wir bereits fort sind. Der Grund, der uns auf Skiern in die schneebedeckten Berge treibt: Glück oder nennen wir es weißer Rausch. Text: Hanna Finkel, Fotos: Franz Walter


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Edition Heimhuber SPEKTAKULÄRE BERG- UND LANDSCHAFTSFOTOGRAFIEN FÜR ZUHAUSE

Gipfelhütte am Nebelhorn 1939 Die Nebelhorn Gipfelhütte im Winter. Sie liegt auf 2.220 Metern und befindet sich nur vier Meter unter dem tatsächlichen Gipfel. Vom dort hat man eine atemberaubende Aussicht auf 400 verschiedene Gipfel.

anno 1932 Der Blick schweift ins Unendliche, die Gedanken werden still, Ruhe und Gelassenheit nehmen Einzug. Auf dem Gipfel angekommen, völlig im Bann der überwältigenden Naturschönheit, wird auf einmal alles unwesentlich, die Anstrengung des Aufstiegs ist vergessen. Vom Gipfel des Großen Wilden aus kann man fast alle Berge des Allgäuer Alpenhauptkamms bestaunen. Welch einzigartiger Ausblick! Ein fotografisches Meisterstück aufgenommen von Fritz Heimhuber jun.

Geländesprung 1934 1. April 1934 Das Bild Skisprung, aufgenommen 1934 am Nebelhorn von Fritz Heimhuber jun., strahlt unglaubliche Dynamik und Lebensfreude aus. Der Skifahrer am Nebelhorngipfel fliegt, so scheint es, über die gesamte Oberstdorfer Bergkette mit Daumen und Hochvogel ins Tal. Er geniesst sichtlich den abenteuerlichen Sprung bei frühlingshaftem Wetter und herrlicher winterlicher Kulisse.

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Der Bergblick


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Wengenabfahrt Blick vom Iseler zum Hochvogel

© Fotohaus Heimhuber GmbH

1934 Aus einem Meer von Wolken erheben sich die Schneebedeckten Gipfel der Berge. Mit den Skiern im Vordergrund schuf der Fotograf eine herrlich stimmungsvolle Bildkomposition.

1966 Wie in einer James Bond Verfolgungsjagd, scheinen sich die drei Skifahrer auf diesem Foto die unverspurten Hänge hinabzustürzen. Im Schuss geht es durch den Pulverschnee die Wengenabfahrt hinunter. Wunderbar kommen die Linien und das Schattenspiel in dieser schwarz-weiss Fotografie zur Geltung.

WIEDERERÖFFNUNG MIT TE NOVEMBER

Skiakrobat in Davos I 31. Januar 1939 Eine spektakuläre Gegenlichtaufnahme aus dem Jahr 1939. Akrobatisch stemmt sich der Skifahrer mit seinen Skiern und Stöcken in die Höhe. Der Schnee stiebt auf und beschert uns dank der einstrahlenden Sonne außergewöhnliche Effekte.

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Aktiv im Allgäu



Die komplette Ausgabe erhalten Sie am Kiosk oder Ăźber unseren Abo-Service! www.aia-magazin.de


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