Anastasija Matis ba.m1.3 Design Basics III WS I 2020 I 21 WERKSTOFF WERKZEUG WERKHAUS
WERKSTATT FÜR BILDHAUER
Prof. Dipl.-Ing. Kirsten Schemel I Münster School of Architecture I WS20 I 21 I ba.m1.3 I Werkstoff Werkzeug Werkhaus
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S
STEP I
WERKSTOFFE. WERKZEUG. theoretical approach
5
STEP II
WERKSTOFFE. WERKZEUG. instrument case
6-9
STEP III
WERKHAUS. narrator/recorder
10-15
STEP IV
KONTEXT . physical, mental site specific facts & atmospheres
STEP V
PROGRAMM
STEP VI
MANUFAKTUR . sis of form
16-25
26-29 gene-
30-48
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STEP I „Das Handwerk“ ´- Richard Sennett
Die erste Aufgabe des Wintersemesters bestand darin ein Literaturwerk zum Handwerk zu analysieren. Wir wählten das Buch „Das Handwerk“ („Craftsmen“) des amerikanischen Theoretikers Richard Sennett aus dem Jahr 2007. Richard Sennett war ein Schüler der berühmten Hannah Arendt. Diese vertrat die Sorge und dystopische Vorstellung, dass Menschen nur einem kapitalgetriebenen Prozess anhängen würden. Sennett beschreibt in „Das Handwerk“ zunächst eine Vision. Die Menschen würden nur noch erlernen wie man Maschinen bedient und nicht mehr wie man diese herstellt. Beziehungsweise allgemein wie man selber herstellt. Dabei ist das Problem, dass Menschen, die nichts mehr herstellen, sondern nur konsumieren, nicht mehr wissen was richtig sei. Das bringt eine gewisse Machtlosigkeit mit sich. Gegen diese Machtlosigkeit steht das Handwerk zur Verfügung. Es ist als Revolte gegen die Aussicht einer düsteren Zukunft zu sehen. Ein Paradoxon zeigt Sennett an dem Beispiel der Atombombe auf. Die Konstrukteure seien eben auch gute Handwerker gewesen. Der Autor analysiert die Berufssparte vor Allem im Bezug auf die technische Praxis (auch die Geschichte, Verflechtungen diverser Handwerke) und weniger auf soziokulturelle Zusammenhänge. Er fokussiert auf die simultane Entwicklung des Gehirns und der Hand und vertritt die Theorie der allumfassenden Intelligenz des Menschen. Diese umfasst auch die Fähigkeit des „kausalen Denkens“, welche sich
erst aus der Inanspruchnahme und dem Umgang mit allen fünf Sinnen entwickele. Zudem sei eine ‚handwerkliche Intelligenz’ jedem Menschen angeboren. Im weiteren beschreibt Sennett die Werkstatt als herrlichen Ort. Hier werden Materialgefühl, Wahrnehmung und soziale Tugenden geteilt und geschärft. Uns hat die Aussage „beim Gemüseschnipseln und nicht beim Lesen von Kochbüchern entsteht Neues“ besonders gut gefallen. Um die Wichtigkeit bestimmter einzelner Abschnitte des Handwerks hervorzuheben stellt er die drehbare Töpferscheibe als eine welthistorische Erfindung heraus. Besonders fokussiert sich der Amerikaner auf Beispiele aus der vorindustriellen Zeit. Im spezifischen auf Geigenbauer, Glasbläser und so weiter. Erst die Profitorientierung nach der Industrialisierung hätten den „modernen Handwerker krank“ gemacht. Die Nachfolger der historischen Handwerker seien eher Berufe wie Ärzte, Architekten, Ingenieure. Deren Wissen und Arbeiten sei größtenteils personengebunden. „Ob Goldschmied oder Töpfer, ob Politiker oder Pianist, ob Programmierer oder Musiker - all diese Menschen gehen einem Handwerk nach, das nach technischer Perfektion strebt und Selbstversunkenheit zur Folge hat.“ Heute sei zum Beispiel die gotische Bauhütte als positives Beispiel zu sehen, in der das Individuum im Plan eines Großen seine schöpferische Freiheit entfaltet. Ansonsten sei dies heute nur durch „Umschulungen, Job-Enrichment, usw.“ möglich, „nicht im Kampf gegen die Maschine, sondern in der Arbeit mit ihr.“ Als Abschluss übt Sennet Kritik an den heutigen ‚handwerklichen Betätigungen‘, wie der Arbeit mit einem iPod oder dem Befolgen einer IKEA-Anleitung. Dabei zähle nur noch, dass die Ästhetik die Masse überzeuge, aber keine handwerk-
lichen Anforderungen mehr habe. Dennoch sei der Trieb und die Anlage zum Handwerk anthropologisch tief verwurzelt. Die meisten Menschen gingen dem aber nur noch durch das Heimwerken am Wochenende nach. „Es ist das, was Menschen in der modernen Welt scheinbar eher in ihrer Freizeit und nur selten eben bei der Arbeit erleben.“
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STEP II Ein Zirkelkasten
Der Step bestand darin einen Werkzeugkasten für ein Instrument oder Werkzeug unserer Wahl zu konstruieren. Nach der intensiven Auseinandersetzung mit Richard Sennett fühlten wir uns fast verpflichtet ein analoges und archaisches Werkzeug zu wählen. Der Zirkel vereint hier eine Einfachheit, eine Ehrlichkeit und auch eine historisch herausragende Bedeutung. Es ist ein auf einem simplen mathematischen Prinzip beruhendes Werkzeug welches die vollkommenste alle Formen erstellen kann. Den Kreis. Zunächst überlegten wir uns Attribute wel-
che wir mit dem Zirkel verbinden. Sofort kamen wir auf Metall, Präzision, dem Arbeiten auf Papier und das Verwirklichen von Ideen. Deswegen überlegten wir, dass es vielleicht schön wäre im übertragenden Sinne einen Kasten aus Wachs zu gießen. Durch diesen würde man das Werkzeug durchschimmern sehen, wie eine Idee, welche auf Papier gebracht werden möchte, aber noch im Kopf steckt. Schnell fiel uns allerdings ein großes Argument gegen den Werkstoff Wachs auf. Ein Zirkel hat sowohl in seiner Materialität, als auch in seiner Verwendung keinerlei Berührungspunkte mit diesem. Folglich war der nächste Gedanke Metall zu benutzen. Nach einigen Material- und Tauglichkeitsstudien empfanden wir es jedoch als unangenehm ein empfindliches Instrument wie einen Zirkel auf ein unnahbares und
brutales Material wie Stahl zu legen. Schlussendlich haben wir uns für Pappmache entschieden. Pappmache besteht aus Papier, das ist der Werkstoff auf dem man den Zirkel am häufigsten benutzt. Die runde Form ist das Wiederaufnehmen des Kreises, der mit dem Zirkel konstruiert werden kann und das drehen ist eine Hommage an die Verwendung des Instruments. Um Papier in einen harten Zustand zu bekommen haben wir Maisstärke und Wasser aufkochen lassen. Vorher zerissen wir Zeitung und Kopierpapier in kleine Stücke. Auf einem Topf aus Metall haben wir diese dann nacheinander geschichtet und mit der Stärke eingepinselt. Nach einem Trocknungsvorgang ergaben sich zwei Schalen welche wir durch Schraube und Mutter miteinander verbanden.
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Zirkelkasten
Werkzeugkasten aus Pappmaché
Projekt von Philipp Hellwig und Anastasia Matis
R E Z E P T PA P P M A C H E
E I N Z E LT E I L E
VON RECHTS BIS LINKS: ZIRKELKASTEN
Z U S A M M E N S T E L L U N G U N D Z U S TÄ N D E
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WERKSTÜCK: AUSSCHTITT
STEP III WERKHAUS. narrator/recorder
Ein zufällig ausgewähltes Projekt, das mich im Laufe der Aufgabenbearbeitung stark beeindruckt und inspiriert hat. Es geht um das Erweiterungsgebäude Z33 von Francesca Tonzo in Hasselt, Belgien. Z33 soll das historische denkmalgeschützte Komplex in der Stadtmitte ergänzen und zu einem neuem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst werden. Bemerkenswert ist, dass der Beginenhof mit seinem traditionellen Mauerwerk im von der Infrastruktur bewegende Stadtkern bestehen bleibt. Er bildet eine Insel, die die Geschichte der Stadt in sich trägt und mit seinen unun-
terbrochenen und homogenen Fassaden die Aufmerksamkeit der Einwohner und Stadtbesucher auf sich zieht. Das Projekt von Francesca Tonzo greift diese Besonderheiten des Ortes auf und zeigt wie man mithilfe von dem technischen Wissen und den Produktionsmöglichkeiten der Gegenwart das traditionelle Baumaterial in die heutige Sprache übersetzt und das in Einklang mit dem gesamten Gebäudekomplex bringt.
„WE MIXED WINE, WATER AND MILK TO GET THE COLOUR WE WANTED.“ Francesca Tonzo Architetto
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Dieses Gleichgewicht und die Komplexität wollte ich in meinem Werkstück unbedingt wiedergeben. Deswegen habe ich als Baumaterial ein Klinker ähnliches Material ausgewählt - der Gips. Er nimmt bei dem Werkstück die Farbe des Z33 auf - das starke fast schreiende Rotton, der dank seiner Kraft sich zum Schweigen bringt und ohne herauszustechen sich in die historische belgische Mauerwerksfarbe eingliedert. Um die passende Farbe herzustellen habe ich den Wein-Milch-Wasser-Versuch durchgeführt und mit den unterschiedlichen Abtönfarben experimentiert. Die Form des Werkstücks spiegelt die Stadtsituation des Beginenhof: bei einem Spaziergang entlang der Straße erlebt man die Ruhe der konstanten Fassade, die die Grenze zwischen der Geschichte und Gegenwart verwischt und sie aufeinander schichtet.
WERKSTÜCK: PROZESS
Das kleine Fragment in der Mitte des Werkstücks besteht aus mehreren Klinker-Miniatüren und ist herausnehmbar. Es fügt sich wie das letze Mosaik-Stück in das große Fragment ein und bildet damit ein komplettes Bild.
DIAGRAMM: VERORTUNG
Z 3 3 : S I T U AT I O N U N D D I E FA S S A D E
WERKSTÜCK: FRAGMENTE GETRENNT
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WERKSTÜCK
WERKSTÜCK: DAS GROßEFRAGMENT
WERKSTÜCK: PROZESS
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STEP IV Ortsbegegehung
UMGEBUNGSMODELL AUS GIPS
Die Umgebung der Wasserburg Burg Hülshoff ist wunderschön zu erwandern. Uns hat überrascht wie vielfältig ein und der selbe Ort zu unterschiedlichen Zeiten sein kann. Für unser Projekt waren wir vier mal vor Ort, alleine zwei mal um den richtigen Punkt für unser Projekt zu finden. An einem frühen Herbstmorgen zum Sonnenaufgang bei klarem Himmel und ein paar Tage später im totalen Nebel. Es mutete mystisch an wie der Mensch auf dem Feld von Abermillionen kleinen Wasserpartikeln eingehüllt wird und den Anschluss zur menschlichen Welt verliert. Insbesondere auf dem freien Feld verliert man nach wenigen Schritten den Sichtkontakt zu angrenzenden Bäumen und Büschen. Wenn man an klaren Tagen noch die nahe A1 hören konnte, schluckt der Nebel jedes Geräusch. Dabei fühlten wir uns aber nicht entwurzelt oder unsicher, sondern eher inspiriert. Wir empfanden die neutrale einhüllende Masse als anregend und Chance sich den eigenen Gedanken und der eigenen Kreativität hinzugeben. Deswegen entschieden wir uns für das zweite vorgeschlagene Grundstück auf freien Feld. Der erste Ort nahe an der Burg war für uns durch die Landstraße menschlichen Einflüssen zu sehr ausgesetzt. Die Lichtung im Wald war uns an sich schon zu skulptural um dort eingreifen zu wollen. Die toten und lebendigen Gerippe der Bäume schienen im Nebel zu selbstständigen Charakteren zu werden. Unser Grundstück ist ein Feld in der Nähe einer kleinen Ansammlung alter Höfe. Hier findet sich ein unter anderem schon ein Künstleratelier. Das Gelände fällt nach Nordosten hin leicht ab und ist durch Büsche und Gräben begrenzt. Ein paar hundert Meter nördlich fließt die Münsterander Aa. Um einen neutralen und dennoch naturbelassenen Untergrund im Modell zu schaffen, haben wir Gips mit schwarzen Farbpartikeln eingefärbt. Diesen haben wir dann in eine Schalung mit den Maßen 60 x 60 cm gegossen. Anschließend haben wir die Höhenlinien mit einem Messer eingeritzt und mit Meißel und Fäustel Schicht für Schicht abgetragen. Das einzige Nachbarhaus, einen alten Hof, haben wir aus einer Modellpaste geformt.
UMGEBUNG
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LAGEPLAN, GENORDET DAS GRUNDSTÜCK BEFINDET SICH OBEN LINKS Prof. Dipl.-Ing. Kirsten Schemel I Münster School of Architecture I SS20 I ba.m1.2 I Archetypische Materialien
DAS ERSTE GRUNDSTÜCK
LÄNDLICHE IMPRESSIONEN
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EIN FELD...
.. IM NEBEL
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S K U L P T U R E N PA R K . . .
. . . O D E R WA L D
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STEP V Interview und Raumprogramm
Im Zuge des fünften Steps überlegten wir uns mit welchem Handwerk wir uns beschäftigen wollten. Inspiriert von der Rohheit und Archaik des Ortes sollte es sich mit primären Materialien beschäftigen. Ziemlich schnell kamen wir auf den Beruf des Bildhauers. Dieser Berufszweig formt aus direktem Erdmaterial. Um Klarheit zu bekommen, führten wir ein Interview mit dem Bildhauer Franz C. Hellwig. Dadurch erfuhren wir mehr über die Bedürfnisse dieses Handwerksberufes. Herr Hellwig, ist ein Bildhauer ein Künstler oder ein Handwerker? „Wahrscheinlich ein Kunsthandwerker. Allerdings ist das nur Selbstdefinition. So sehe ich mich als reinen Künstler mit handwerklichen Fähigkeiten.“ Wer ist ein Bildhauer? „Ein Mensch der eine plastische Vorstellungskraft besitzt. Auf eine andere Art als zum Beispiel ein Grafiker oder Maler, die nur in zwei Dimensionen arbeiten.“ Welchen Menschen begegnet ein Bildhauer? „Die meisten begegnen Angehörigen von Verstorbenen oder aber Angestellten der Kirchenbistümern.“ Wo arbeitet ein Bildhauer? „Ich arbeite am liebsten in der freien Natur oder aber in einfachen Hütten.“ Wie ist der Werkprozess? „Ich fertige keine Skizzen an. Natürlich kann man aber sowohl auf Papier, als auch auf Stein, anzeichnen.“ Was braucht ein Bildhauer? „Ich brauche nur einen Fäustel und ein Schlageisen.Die meisten Betriebe arbeiten aber mit hochmodernen Sägen, Seilzügen und so weiter.“ Mit welchem Material arbeitet der Bildhauer? „Holz und Stein.“ Was ist Ihr Lieblingsmaterial? „Granitfindlinge die ich selber suche.“ Wo lagert man die Materialien? „Die Findlinge draußen. Die sind witterungsbeständig. Für Sandstein nimmt man dann im Zweifelsfall auf Dauer eine Plane.“ Was trägt ein Bildhauer? „„Sportliche Kleidung. Darüber einen weißen Kittel.
E I N S O L I TÄ R A U F F R E I E M F E L D
In Betrieben Sicherheitsschuhe und Augenschutz.“ Wie wird man Bildhauer? „Bei mir waren es drei oder vier Jahre Ausbildung und danach die Gesellenprüfung. Nach fünf Jahren im Beruf hab eich dann meinen Meister gemacht.“ Welche Gefahren birgt das Bildhauern? „Versetzungsarbeiten an Kirchen sind heikel. Es geht schließlich nicht selten um Tonnen an Gestein. Außerdem kann Steinschlag ins Auge zum Erblinden führen.“ Vielen Dank für das Interview.
Diese sollte ein bestimmter Raum sein, welcher robust und frei zugleich ist. Er muss beständig für große Gewichte sein und über einen guten Lichteinfall verfügen. Es muss einen Wasseranschluss geben und genug Stauraum für große Steinblöcke. Im Zuge unserer Besuche vor Ort haben wir uns immer sehr von der Leere des Raums inspiriert gefühlt. Diese musste unbedingt in unserem Raumprogramm berücksichtigt werden. Wir definierten eine Art schöpferischen Freiraum mit den Annehmlichkeiten eines warmen und trockenen Werkraums und den handwerklichen Ansprüchen genügend.
Aus diesem Interview entwickelte sich in uns ein klareres Bild einer Bildhauerwerkstatt.
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B E S TA N D T E I L E E I N E S G R U N D R I S S E S
WERKSTATT
IDEENKAMMER
GADEROBE
100 m²
30 m²
5 m²
Licht
Licht
Licht
Aufenthalt
Aufenthalt
Aufenthalt
Arbeitsumgebung
Arbeitsumgebung
Arbeitsumgebung
WERKSTUDIO
LAGER
WC
30 m²
20 m²
5 m²
Licht
Licht
Licht
Aufenthalt
Aufenthalt
Aufenthalt
Arbeitsumgebung
Arbeitsumgebung
Arbeitsumgebung
ANLIEFERUNG
KAFFEEBAR
35 m²
10 m²
Licht
Licht
Aufenthalt
Aufenthalt
Arbeitsumgebung
Arbeitsumgebung
SKULPTURENGARTEN 120 m² Licht Aufenthalt Arbeitsumgebung
STEP VI
LAGE IN DER UMGEBUNG
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Eine kurze Geschichte aus der Sicht des Bildhauers: Ich bin sehr glücklich über meine neue Werkstatt. Die Architekten haben aus großen primären Steinblöcken aus Münsterländer Sandstein ein offenes Werkhaus geschaffen. Der archaische, rohe Stein ist in zwei länglichen Solitären auf einem weiten Feld platziert. Auf diesem Feld arbeite ich, umgeben von der Weite der Landschaft und meinem Werkmaterial. Ich freue mich wieder jeden morgen auf den Moment durch das kleine Wäldchen auf die 4,3 Meter hohe Mauer zuzulaufen und am Eingang durch eine Achse in die Ferne zu schauen. Ich schließe die hohe Glastür auf, durch die übrigens auch ein Gabelstapler passt. Zu meiner rechten befindet sich dann der Mittelblock, einer der Solitären. In ihm sind die Kaffeeküche und eine Ablage in zwei Auslässen, sowie in der Mitte ein schmaler Raum, Lagerfläche und WC. Nachdem ich mir einen Kaffee gemacht habe, trinke ich ihn direkt vor Ort und Stelle. In diesem Bereich der fließenden Werkstatt halte ich mich meistens zum Nachdenken auf. Mit Blick in die Weite des Feldes und seinen Böschungen vergisst man die nahe Zivilisation. Sie tritt gar ganz in den Hintergrund. Nach meinem morgendlichen Kaffee ziehe ich mir im Mittelblock meine Arbeitskleidung an und gehe um die Kante in den Werkraum. Hier warten Dolomit, Sandstein und Granit auf die weitere Bearbeitung. Im Laufe des Arbeitstages muss ich immer mal wieder die Wasserstelle in einer der vier Auslässe in der 16 Meter langen Wand benutzen. In den anderen lagern diverse Meißel, Fäustel, Hämmer, Spachtel, Eisenstangen und weiteres Werkzeug. Mit meinem eben schon erwähnten Gabelstapler kann ich auch auf dem Boden aus Industrieestrich ohne weiteres große Rohblöcke arrangieren. Nach ein paar Stunden im Steinstaub gehe ich gerne kurz nach draußen auf das freie Feld. Hier setze ich mich auf eine meiner kleinen Skulpturen und schaue in die Weite oder aber auf die große und filigrane Glasfassade. Das Dach aus 100 I-Profilen, Dämmung und Trapezblech ist wirklich sehr zurückhaltend. Und das mit der unsichtbaren Entwässerung nach hinten in den Solitär wirklich klug gelöst… Ich freue mich schon auf die leuchtenden Augen des nächsten Besuchers wenn er durch die Achse am Eingang das interessante Tragwerk der Kassettendecks bewundert und er darauf drängt sich meine Werke genauer anzusehen.
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VERORTUNG AUF DEM GRUNDSTÜCK
WA L D A M H O R I ZO N T
HÖFE
WÄ L D C H E N
WA L D
LICHT
DIAGRAMM
ÜBER DIE VERORTUNG DES HAUSES
RAUMKONZEPT
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1
STEINALPHABET
S T E I N K O N S T E L L AT I O N U N D V E R B U N D
GRUNDRISS UND SCHNITT
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ANSICHTEN
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PLAN ÜBER AUSLÄSSE
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1
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0,5
AUSLASS WERKZEUG
FA S S A D E
ISOMETRIEN
G R U N D R I S S D E TA I L
AU S L A S S WA S S E R
D E TA I L S
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B L I C K D U R C H D A S WÄ L D C H E N AU F D I E FRONTSEITE Prof. Dipl.-Ing. Kirsten Schemel I Münster School of Architecture I WS20 I 21 I ba.m1.3 I Werkstoff Werkzeug Werkhaus
Prof. Dipl.-Ing. Kirsten Schemel I Münster School of Architecture I SS20 I ba.m1.2 I Archetypische Materialien
P R O P O R T I O N WA N D - M E N S C H
Prof. Dipl.-Ing. Kirsten Schemel I Münster School of Architecture I WS20 I 21 I ba.m1.3 I Werkstoff Werkzeug Werkhaus
Prof. Dipl.-Ing. Kirsten Schemel I Münster School of Architecture I SS20 I ba.m1.2 I Archetypische Materialien
M O D E L L A U S G I P S U N D G R A U PA P P E
UMGEBUNGSMODELL AUS GIPS, MODELL A U S F I N N PA P P E , B Ä U M E A U S D R A H T Prof. Dipl.-Ing. Kirsten Schemel I Münster School of Architecture I WS20 I 21 I ba.m1.3 I Werkstoff Werkzeug Werkhaus
Prof. Dipl.-Ing. Kirsten Schemel I Münster School of Architecture I SS20 I ba.m1.2 I Archetypische Materialien
OBEN: DACH UND TRAGWERK UNTEN: SICHT IN DEN INNENRAUM
O B E N U N D U N T E N : L A N G E WA N D
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M O D E L L A U S G I P S U N D G R A U PA P P E
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