PRADA
STEP I FABRICS . IMMANENCE
poesis of metamorphisme . textile Entwerfen ba.m2.4 | Prof. Kirsten Schemel | LB. A.S. Greenshpon
Klassifikation
Jute ist neben Baumwolle die weltweit wichtigste Naturfaser und wird wegen ihrer Farbe und dem Schimmer auch als „Goldene Faser“ bezeichnet.
Herkunft
Die Pfanze, aus welcher die Fasern gewonnen werden, heißt Corchorus und wächst in subtropischen und tropischen Zonen, vorwiegend wird sie in Indien und Parkistan angebaut.
Kulturgeschichte
Dokumente belegen, dass bereits im 16. Jahrhundert Kleidung aus Jute in Indien getragen wurde. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Faser nach Europa exportiert und hier maschinell verarbeitet. Man unterscheidet seitdem zwei verschiedene Faserarten: robuste und weiche braune Jute und die weniger widerstandsfähige weiße Jute.
Herstellung
Die Jutepflanzen wachsen bei idealen Bedingungen bis zu 3 Meter hoch und brauchen kaum Dünger oder Pestizide. Nach vier Monaten werden die Pflanzenstängel gererntet und anschließend für 20 Tage geröstet, sodass man die Fasern per Hand heraustrennen kann. Diese werden dann gewaschen und getrocknet und zu Garn verarbeitet.
Umwelt
Allgemein ist Jute ein sehr nachhaltiges Produkt. Bei der Herstellung werden nur wenig Treibhausgase freigesetzt und sie ist langlebig und damit eine wunderbare Alternative zu Plastikverpackungen. Als Naturfaser kann Jute zudem vollständig biologisch abgebaut werden.
Eigenschaften
robust, stabil, langlebig, atmungsaktiv, wasserabsorbierend
Anwendung
Jute als textiler Stoff wird hauptsächlich für Verpackungen wie Säcke oder Taschen genutzt. Traditionell werden die Fasern aber auch zu Teppichen oder Liegen verarbeitet und seit ein paar Jahren auf als natürlicher Dämmstoff verwendet.
JUTE 1. technisch-konstruktive Potentiale
STEP I FABRICS . IMMANENCE
Bussi, Jacqueline Seypelt und Anna Vogt
JUTE 2. poetisch-ästhetische Potentiale
Quellen https://www.gepa.de/home/meldungen/40-jahre-jutetasche.html https://jutesack.at https://de.contrado.com/blog/was-ist-jute/ https://www.jotex.de/bonnie/bonnie-juteteppich/
TWEED von TWEEL | TWILL Urprünglich handgewebte Stoffe aus handgesponnen kräftigem Streichgarngewebe. Er enthält Bindungsmustern aus meist groben Wollgarnen auch mit Reißwollbeimischungen, die kleine Noppen bilden. HERKUNFT
AUSWIRKUNGEN AUF DIE UMWELT
Schottland, scottish tweed Lewis and Harris, Harris - Tweed Irland, Donegal-Tweed
Die verwendete Schurwolle kommt ausschließlich aus Schottland, im Sommer werden auch die inselansässigen Schafe von den Anwohnern geschert. Die Färbung der Wolle erfolgt mit biologisch abbaubaren Farben, hier könnte nur ein erhöhter Wasserverbrauch kritisch betrachtet werden. Die Webstühle der rund 260 Weber*innen werden mechanisch durch Körperkraft und einen Fahrradkettenantrieb betrieben. Tweed ist ein äußerst robustes und langlebiges Gewebe, das kaum Pflege benötigt. Auch durch die verhältnismäßig geringe Produktion und die lange Haltbarkeit lässt darauf schließen, dass „echter“ Tweed als nachhaltig zu beurteilen ist.
KULTURGESCHICHTE
Arbeitskleidung Ursprünglich für Fischer und Bauern Schottlands und Irlands als Schutz vor Witterung im rauen Klima der Inseln
Tartan - Tweed Tweed als Tartan Stoff der schottischen Clans. Spezifische Karomuster und Farbigkeiten jedes Clans. Die Farben wurden der Landschaft adapptiert und dadurch in gedeckten Farbtönen gehalten. Sie eigneten sich daher auch zum „herumpirschen“ auf der Jagd. Pflanzen, Moose, Beeren und Blüten der Region dienten ursprünglich als Färbemittel.
Estate - Tweed Muster und Farben des Tweeds waren der regionalen Herstellung bedingt. Dadurch gab es eine Vielfalt an Farb- und Rapportvarianten. Die Tweeds gaben auch Auskunft über Arbeits- oder Wohnort und funktionierten wie eine Art regionaler „Uniform“. Thornproof-, Sporting-, Gamekeeper- Tweed
«CHANEL» - Tweed
Gabrielle entwendet den Stoff der Männergerderobe in den 1950 er Jahren. Sie entwarf aus einem etwas lockerer gewebten Tweed ihr wohl berühmtestes Kleidungsensemble, das paspelierte Tweedkostüm. Unter Karl Lagerfeld wurde « La Veste » ab den neunzigern mit dem Tweed der « Maison Lesage » genäht. Muster und Materialien wurden extravagant und mutig kombiniert. https://vimeo.com/134056632
Die Schauspielerin Romy Schneider während eines Fittings mit Gabrielle Chanel 1961 ©BOTTI/STILLS/GAMMA
Kett- und Schussgarn Harris Tweed
Die Hochländer , 1810
HERSTELLUNG
Mélange Garn - das Garn wurde noch vor dem Spinnen gefärbt. Unterschiedlich farbige Fasern werden zusammen gesponnen. Das Tuch wirkt bewegt, dynamisch. Twill - Tweed wird typischerweise in Köperbindung gewebt, hier werden die Fäden weniger frequentiert eingebunden, wodurch Flottierungen entstehen. Der Faden liegt also flott über meist zwei Kett- bzw. Schussfäden. In der nächsten Schussfadenreihe ist die Flottierung seitlich versetzt. Die typischen Köpergrate entstehen, die dem Gewebe eine starke Textur geben. Der Stoff wird anschließend gewalkt um durch verfilzen und Lufteinschlüsse eine höhere Wärmedämmung zu erreichen.
Mélange Garn vergrößert
grün - blauer Harris Tweed 100% Schurwolle | 340g
„Chanel“ - Tweed
EIGENSCHAFTEN UND ANWENDUNGSGEBIETE
Tweed sollte ursprünglich vor dem rauen Klima der schottischen Inseln schützen, er gilt er als robuster und wetterfester Stoff. Dazu trägt auch der natürliche Fettanteil der Schafswolle bei. Ein Mantel aus Tweed schützt vorübergehend vor Feuchtigkeit, Kälte und Winden. Durch die Twill- oder Köperbindung ist das Tuch zwar sehr dicht, erhält sich aber trotzdessen eine hohe Flexibilität. Tweed wird heute weitläufig eingesetzt. Nike verwendete ihn schon für Schuhkollektionen, Hugo Boss und Paul Smith schneidern Herrenanzüge und Sackos. Auch in der Haute couture findet er ich wieder, z.B. in Vivienne Westwoods Kollektion „Britain Must Go Pagan“.
PRODUKTIONSORTE
„Echter“ Tweed wird immernoch auf den schottischen Inseln produziert. Harris Tweed steht seit 1993 unter Gesetz. ‘Handwoven by the islanders at their homes in the Outer Hebrides, finished in the Outer Hebrides, and made from pure virgin wool dyed and spun in the Outer Hebrides.’ „Harris Tweed Act 1993“
WIRKUNG gefärbte und gewaschene Schurwolle ©Harris Tweed
robust,, grob, dynamisch, authentisch QUELLEN
handarbeit-magazin.de, muellerundsohn.com, Fachwissen Bekleidung, markteinblicke.de, mode. nms.ac.uk, cieta.fr, harristweed.org, chanel.com, curatedition.com, schottland-northumberland.de
Grüner Harris Tweed Anzug von Vivienne Westwood. © Vivienne Westwood
Vivienne Westwood mit britischer Krone aus Tweed © Vivienne Westwood
„Die ungestillte Sehnsucht nach rosafarbenen Schuhen“
1948 in Mailand geboren 1970 Promotion im Fach Politikwissenschaft Università Statale, Mailand
Studium der Schauspielerei Piccolo Teatro bei Giorgio Strehler
ital. Frauenvereinigung „Union Donne Italiane“ 1978 Erbe des Familienunternehmens PRADA 1987 Heitat Patrizio Bertelli 1988 Geburt Lorenzo Bertelli 1991 Geburt Giulio Bertelli 1993 Gründung Fondazione PRADA 2000 Ehrendoktorwürde des Londoner Royal Collage of Art 2004 International Award des Council of Fashion Designers of America 2006 Officier dans l‘Ordre des Arts et des Lettres 2012 Ausstellung im Metropolitan Museum of Art 2018 Outstanding Achievement Award des British Fashion Council
„Ich versuche, dass sich Frauen mächtiger fühlen, ohne ihre Weiblichkeit zu verlieren.“
Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Eine der wenigen Konstanten in Ihrer Arbeit, ist die komplexe Beziehung zwischen Weiblichkeit, Feminismus und Mode. Miuccia Prada bietet durch ihre Arbeit Spielraum und Legitimation, sich nicht zwischen Stereotypen der „schwachen“ oder der „starken“ Frau entscheiden zu müssen, sondern im individuellen „Dazwischen“ ihren Platz zu finden. Die Unterdrückung der eigenen Herkunft und der eigenen Instinkte vergleicht sie mit verlogenem Protest. Eine Antwort auf Identitätsfragen die kaum aktueller sein könnten.
„Es ist ein Spiel mit Launen und Leidenschaften, die ich aber nie zu ernst nehme.“ - Miuccia Prada
Miuccia Prada verfolgt eine Ästhetik, die von Gegensätzen und Widersprüchen lebt. Es gibt keinen eindeutigen Markenlook. Strategisch nutzt sie gezielt verstörende Erscheinungen um das Banale und das Gewohnte interessant zu machen. Sie arbeitet avantgardistisch, gleichzeitig konservativ. Miuccia verabscheut Langeweile und Trägheit im Zuge ihres Schaffens, arbeitet deshalb auch gerne gegen ihre eigenen Regeln und gegen jene des gemeinen „guten“ Geschmacks. Ihre Kollektionen werden mit dem Begriffs des „Ugly Chic“ verrufen, dennoch ist die Präsenz des vermeintlich „Hässlichen“ das interessante, das ausschlaggebende Element ihres vielschichtigen Werkes.
FW2017
SS2005
SS2019
SS2019
SS2004
SS2011
„ Eine Schwäche der Architektur und vielleicht auch der Mode ist heute, dass es fast nur noch schöne Dinge gibt. Um Prada zu begreifen, muss man realisieren, dass zwischen Schönheit und nicht - Schönheit eine Dialektik besteht, die Tiefe verleiht.“ - Rem Koolhaas
„Am besten sind die Ergebnisse, wenn man die Dinge genau entgegen ihrer ursprünglichen Bestimmung einsetzt.“ - Miuccia Prada
Bei der Wahl eines Materials lässt sich Miuccia Prada viel Zeit und arbeitet gerne mit steifen, schweren, festen Stoffen. Sie wirken majestätisch, verleihen Würde und das Gefühl von Wichtigkeit. Sie machen stark. Es ist aber nicht leicht mit derartigem Gewebe aus der Masse herauszustechen, die traditionellen Stoffe müssen neu interpretiert werden. Ehemalige Tabus werden zur Provokation genutzt: Miuccia kombiniert Garbadiene, Brokat und Hightechstoffe mit Guipure-Spitze, touristischen Prints, Transparenz, funkelnden Steinen und unpraktischen Handtaschen. Trotz plakativer Muster und konstruktivistischer All over Prints wirkt die Mode durch klassische Schnitte avantgardistisch. Auch bei der Farbwahl hebt sie sich mit ungewöhnlichen Kombinationen, wie rosa-braun, senf-violett oder feuerrot-hellgrün, von der Norm ab.
FW1998
SS2002
FW2018
SS2010
FW2010
FW2011
SS1996
SS2012
SS1997
FW2002
„Mode ist ein Observatorium. Ich beobachte, wie sich Menschen in Kleidern bewegen und was sie mit ihnen tun.“ - Miuccia Prada
Auch wenn Miuccia Prada bei der Materialwahl grenzenlos zu sein scheint, so orientiert sie sich bei der Fügung an klaren Linien. Gerne greift sie auf klassische Bearbeitungstechniken zurück: Das Jackett der 40er, den Mantel der 50er, den Minirock der 60er. Hierbei zitiert sie den Schnitt und ist nicht an Veränderungen des Ursprungs interessiert. Im Gegenteil, diese Entwürfe symbolisieren bestimmte Momente in der Geschichte, bestimmte Arten weiblich zu sein, auf die Miuccia sich beziehen möchte. Ihre Begeisterung für traditionelle Schnitten zeigt sich ebenso auch für Uniformen, welche man in vielen Kollektionen wiederfindet: Seien es die knielangen Röcke mit Messer- oder Car-Wash-Falten, klobige Schuhe und feine oder grob gestrickte Kniestrümpfe, die an eine Schuluniform erinnern, oder aber auch die fast schon militärischen Schulterklappen, steifen Kragen und schneidigen Mäntel. Allgemein geht es ihr nicht darum den weiblichen Körper bloßzustellen, stattdessen sagt sie: „Wenn Kleider den Körper nicht enthüllen, hat man eher die Chance den Geist zu offenbaren.“ Sie verschiebt auf diese Weise die Aufmerksamkeit auf die Psyche der Konsumentin.
FW2003
FW1997
SS2001
FW2020
SS2000
SS2011
FW2002
FW2016
SS2006
SS2018
MIU MIU - Eine Hommage an ihre Jugend
1993 gründet Miuccia Prada das Tochter Label „MIU MIU“, das sie nach ihrem Spitznamen benennt. Die Grundwerte bleiben dabei erhalten. Es geht um das Bild einer emanzipierten und selbstbewussten Frau. Inspiriert von der Mode ihrer eigenen Jugend, bietet sich mit MIU MIU eine Bühne, die spontane, freche, naive und auch etwas aufreizendere Mode präsentiert. Das Image der lebenslustigen jungen Dame, der eine lässige, auch trotzige Coolness innewohnt wird hier in Szene gesetzt.
MIU MIU
FW2019
MIU MIU
FW2019
MIU MIU
FW2020
MIU MIU
SS2019
MIU MIU
FW2019
„In ihren besten Momenten spiegelt die Mode diese frivole Leichtigkeit des Seins.“ - Miuccia Prada
FONDAZIONE PRADA Geschichte und Programm Die Fondazione Prada ist am Rand des Mailänder Zentrums, im periurbanen, industriell geprägten Konversionsgebiet nahe der Porta Romana zu finden. Hier erobert sich die Natur nach und nach das Terrain des alten Güterbahnhofs zurück. Hinter dem in sich gekehrten Block der Stiftung erschließen sich langsam Wohnblöcke und Gewerbe, erste Anzeichen von Gentrifizierung werden sichtbar. Das Areal des Kunst- und Kulturzentrums umfasst knapp 20.000 qm. Der Gebäudekomplex wurde ursprünglich 1910 erbaut und bis Mitte der 1970er-Jahre als Produktionsstätte der «Società Distillerie Italiane» genutzt, später begann vor dem Werkstor der Straßenstrich. Miuccia Prada und ihr Ehemann Patrizio Bertelli gründeten bereits 1993 die Fondazione Prada als Institution um Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, Filmfestivals und kulturelle Aktivitäten zu fördern. Das Architekturbüro OMA unter Leitung von Rem Koolhaas mit seinem Partner Chris van Duijn wurde 2007 mit der Neuplanung des Geländes beauftragt. Nach sieben Jahren Bauzeit, gab es 2015 die Teileröffnung und mit dem Schlussstein des „Torre“ 2018 die Fertigstellung.
Strategie «Durch die Menge an räumlichen Variablen fördert die komplexe Architektur eine unbeständige offene Programmierung der Räume, in der Kunst und Architektur von den Aufgabenstellungen der jeweils anderen profitieren.»
5
10
20
50
Form und Geometrie In der Architektur des Komplexes ist ein hohes Maß an räumlicher Dramaturgie zu finden.Im Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz lassen sich unterschiedlichste Herangehensweisen beobachten. Horizontalität wird horizontaler, durch Brücken und Wege - Akupunkturen von vertikaler Architektur unterbrechen es wieder. Der Neubau schmiegt sich teils vorsichtig an den Bestand, mal durchbricht er ihn radikal. Die Morphologie der Gebäudekomplexe erreicht durch den Bau des Torre eine Zuspitzung, er wirkt fast fremdartig auf dem ansonsten ruhig erscheinenden Gelände. Die drei Neubauten sind alle auf unterschiedlichste Weise raumgreifend. Der Torre greift durch seine Höhe als Landmark, auch durch seine platischen Auswölbungen in den unteren Geschossen in den Straßenraum ein.
Struktur Die Gebäude der ehemaligen Distillerie rahmen den Komplex, der nach außen fast klösterlich introvertiert erscheint. Die Anlage wurde behutsam konserviert, die Zubauten heben sich deutlich vom Bestand ab, die Renovierung der Anlage wird von weitem nur durch das vergoldete „Haunted House“ und den 60 Meter hohen „Torre“ ersichtlich. Im Inneren erinnert das Areal der Fondazione eher an die antike Agora, den Marktplatz der altgriechischen Städte. Straßen, kleine und große Plätze, Vegetation und das leichte Gefälle des Bodens gliedern das Gebiet in verschiedenste Zonen unterschiedlichster Qualitäten. Das Areal lädt ein, durchwandert und entdeckt zu werden. Der Besucher bewegt sich zwischen Fluren und Plätzen, hin zu Sackgassen. Ein sinnfälliger Rundgang, wie es in konventionellen Museen häufig kurartiert wird, ist kaum möglich. Es geht also eher um einen Strukturbruch durch Dezentralität als um eine lineare Abfolge.
Tektonik und Konstruktion Die Fügung der einzelnen Baukörper zueinander reicht von anschmiegen, bis hin zur Durchbrechung. Konstruktiv wurde ähnlich vorgegangen. Von klarer Offenlegung der Konstruktion bis hin zur Täuschung wurde sich jeder Technik bedient. Spannend ist die Konstruktion als rhythmisierendes Element in den alten Fabrikhallen. Durch die nachträgliche Verstärkung der Wände durch stählerne Stützen wurde dem Bestand eine Art Korsett umgelegt. Im Glaskubus hingegen wird die Tektonik dem Betrachter hingegen nicht direkt ersichtlich. Der Glaskubus mit dem vermeintlich darüberschwebendem Museumsraum wird im Inneren von verkleideten Stahlstützen auf dem Bestand gehalten.Besonders Eindrucksvoll erscheint die Konstruktion bei der diagonal verlaufenden Verankerungsstrebe des Turms, der die Lagerhalle „Deposito“ förmlich durchstößt.
Tower
Depot
Installation
Prada Archiv
Theater
Gallerie
Empfang
Ideal Museum
Die Außergewöhnlichkeit der Fondazione Prada als Kunst- und Kulturstätte ergibt sich vor Allem aus der Dialektik zwischen Ausstellungsraum und ausgestelltem Objekt. Die Anthologie von ungewöhnlichen Raumformen bietet eine Bandbreite unterschiedlichster räumlicher Qualitäten, die sich mit der speziellen und ebenfalls breitgefächerten Auswahl an Kunst verträgt und diese physisch erlebbar macht. Kein Ausstellungsraum gleicht dem anderen, nimmt sich im Gegensatz zu den üblichen White - Cubes nicht zurück, Architektur und Kunst sollen von den jeweiligen Herausforderungen profitieren. Dazu trägt auch die veränderte Ausstellungtypologie bei, die durch betont schwellenarme Präsentation und die Offenlegung künstlerischer Schaffensprozesse Kunst nahbarer werden lässt. An mancher Stelle steht das Objekt in direktem visuellen Kontakt zur urbanen Außenwelt. Zwischen Kellergeschoss und zehntem Stock in 60 Metern Höhe ermüdet ein Besuch zwar der Körper, hält den Geist aber wach.
Haunted House
Beide Unternehmen verbindet einen Hang zum Experimentieren, Aneinanderfügen, Kontrastieren unterschiedlichster Materialien. Die Palette der verwendeten Materialien ist weitreichend von Stahl, Aluminium, Glas, Beton, Putz und Holz zu Kunststoff, Marmor bzw. Onyx, Blattgold, Travertin. Dabei wird immer wieder die Genetik und ursprüngliche Einsetzung des Materials befragt und neu modifiziert. Beispielsweise bei der Fassadenbekleidung des Podiums mit erstarrtem Aluminiumschaum. Neben industriell gefertigten, gibt es damit auch ganz speziell angefertigte Materialien. Auch in der Fügung werden diese besonders miteinander in Verhältnis gesetzt, dabei spielt Koolhaas mit Symbolik und Assoziationen der Materialien, mal trifft Sperrholz an den Wänden auf Marmor am Boden, mal Blattgold an den Wänden auf Hirnholz am Boden. Die Thematik des Kollagierens ist auch hier deutlich zu sehen.
Luna Rossa
Performance
Bar Luce
Material
PRADA | MIU MIU MATERIAL . METAMORPHISM
„Ich zitiere oft klassische Schnitte[...]Man könnte das Appropriation nennen, aber für mich symbolisieren diese Entwürfe bestimmte Momente in der Geschichte, [...] auf die ich mich beziehen möchte. Ich bin nicht daran interessiert, den Ursprung eines Schnittes zu verändern.“ - Miuccia Prada, in Fashion Stories
Appropriation Art
Verfremdung
Appropriation Art kann jede Kunst sein, die sich mit vorgefundenem ästhetischem Material beschäftigt. Es kann sich dabei um exakte, detailgetreue Kopien handeln; es werden aber auch oft in der Kopie Manipulationen an Größe, Farbe, Material und Medium des Originals vorgenommen.
Der Verfremdungseffekt besteht im Kern darin, dem Betrachter vertraute Dinge in einem neuen Licht erscheinen zu lassen und so die Widersprüche der Realität sichtbar zu machen.
„Zur Kenntlichkeit entstellen“ - Bertolt Brecht
KONNOTATION
Ziegel
Verband
Bereits in der Frühgeschichte der Menschheit werden Steine zum Bauen verwendet. Die ersten nachweisbaren Bauwerke aus bearbeitetem Naturstein stammen aus einer Zeit von vor mehr als 5000 Jahren, am bekanntesten sind wohl die Pyramiden der Ägypter und Azteken. Die Erfindung des gebrannten Ziegels mit der Spannweite der menschlichen Hand als Außgangsmaß vereinfacht schließlich das Errichten von Gebäuden. Zunächst war das Mauerwerk Burgen, Klöstern und Kirchen vorbehalten, doch mithilfe mechanischer Aufbereitung und Formpressen wurde der Ziegel Mitte des 19. Jh zum Massenprodukt.
Ein wesentlicher Gestaltungsfaktor, der die Backsteinfassade charakterisiert, ist der Mauerwerksverband. Ursprünglich war die konstruktive Lastabtragung die wichtigste Aufgabe eines Verbandes. Zur Betonung der einzelnen Mauerwerksteilflächen wurden auch weitere Verbände entwickelt, die insbesondere der Fassadengestaltung dienten. Während Läufer-, Binder-, Blockund Kreuzverband so ausgebildet sind, dass ihr Mauergefüge Lasten und Kräfte über den gesamten Wandquerschnitt gleichmäßig verteilt, bilden Zierverbände vor einer tragenden Wand eine schmückende Schale.
Tansanit In den 1960er Jahren wurde ein einzigartiger, transparent blauer Edelstein am Fuß des Kilimandscharo in Tansania gefunden. Tiffany nannte den Edelstein Tansanit nach seinem Herkunftsland und der einzigen bekannten Quelle des Steins. Der äußerst seltene Edelstein wurde von Tiffany 1968 präsentiert und fasziniert mit seiner kräftigen, meeresblauen Farbe mit Nuancen in Violett und Schattierungen des Mitternachtshimmels.
Quellen tiffany.de, carat-online.at, egernsund-tegl.de, mauerwerk.online brunnenrand.de
SCHWARZPLAN 1:2000
Garinsonfriedhof
rosa x braun Hackesche Höfe
Spree
Alexanderplatz
50
100
200
500
N
LAGEPLAN
LAGEMODELL
1:500
1:1000
Rosenthaler Platz
Torstraße
Linienst
raße
straße kleine Rosenthaler
aße nstr
nne
Bru
Garnisionsfriedhof
straße
August
enth Ros ße stra aler Mula ckstra ß
e
Stei
nstr aße
GSEducationalVersion
5
50
100
N
PUPPENHAUS 1:25
PUPPENHAUS 1:25
PUPPENHAUS 1:25
PUPPENHAUS 1:25
ANSICHT
PRADA
1:100
1
1
5
10 5
10 20
EINGANG 1:25
ERDGESCHOSS
KIOSK
1:100
1:25
A
A
Kleine Rosenthaler Straße
1
5
10
20
N
DACHGESCHOSS
SCHNITT
1:100
1:100
R A D P
A
R A D P
A
R A D P
A
R A D P
A
KIOSK
R A D P
A
KIOSK
Kleine Rosenthaler Straße
1
5
10
20
N
1
1
5
10 5
10 20
ANSICHT
HOF
1:100
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
PRADA
1
1
5
10 5
1:25
10 20
DRITTES OBERGESCHOSS
REDLINE
1:100
1:25
Kleine Rosenthaler Straße
1
5
10
20
N
ZWEITES OBERGESCHOSS
RENYLON
1:100
1:25
Kleine Rosenthaler Straße
1
5
10
20
N
ERSTES OBERGESCHOSS
CLASSIC
1:100
1:25
Kleine Rosenthaler Straße
1
5
10
20
N
ERDGESCHOSS 1:100
KASSENBEREICH 1:25
A
A
Kleine Rosenthaler Straße
1
5
10
20
N
KELLERGESCHOSS
BÜHNE
1:100
1
5
10
20
1:25
N
FASSADENSCHNITT
FASSADENMODELL
1:25
1:25
KIOSK
KIOSK
FASSADENSCHNITT 1:25
FASSADENMODELL 1:25