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helena schwartz | katharina gebauer allegory of space _5.0

ba.m1.2_ss 2018 [allegory of space _5.0] prof. kazu blumfeld hanada Š mßnster school of architecture 2018


01_ [ allegorical space ]

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Skizze Modellbild Modellbild Lesekasten, Mond Modellbild Verstecke Modellbild Endmodell Modellbild Endmodell Modellbild Endmodell Modellbild Endmodell Ansicht Ansicht Grundriss Schnitt Ansicht Ansicht

Im Step 1 allegorical space haben wir uns mit der Autobiographie Walter Benjamins „Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ beschäftigt. In Form von Kurzgeschichten beschreibt Walter Benjamin darin sehr detailliert Erfahrungen und Eindrücke seiner Kindheit in Berlin. Dabei erzählt er von alltäglichen Dingen wie zum Beispiel einem alten Telefon oder dem Schulweg durch den Tiergarten und wie er die verschiedenen Ereignisse zu der damaligen Zeit wahrnimmt.

In Step 1 allegorical space we dealt with Walter Benjamin‘s autobiography „Berlin Childhood around nineteen hundred“. In short stories Walter Benjamin describes in great detail his experiences and impressions of his childhood in Berlin. He tells about elements of his daily life such as an old telephone or the way to school through the Tiergarten and how he perceives the various events of the time.

In dem ersten Modell zum Kapitel „Lesekasten“, kann der Betrachter selbst die sinnliche Erfahrung machen, die Walter Benjamin in seinem Buch beschreibt. In diesem Kapitel möchte er die ausgelöste Sehnsucht durch das Vergessen deutlich machen. Er schreibt von seiner Kindheit und macht besonders mit dem Satz „nun kann ich gehen, gehen lernen nicht mehr“ deutlich, was einem die Erfahrungen an Entdeckungen nehmen. Das erste Modell bezieht sich dabei darauf, dass die Hand, wie er es beschreibt, die Wörter nur träumen kann, nicht aber darstellen. „Buchstaben zu Wörtern“ zu legen ist daher nicht möglich. So wird auch im Modell der Sinn des Sehens genommen und die einzelnen Buchstaben sind nur fühlbar.

In the first model of the chapter „Reading Box“, the viewer can make the sensual experience Walter Benjamin describes in his book. In this chapter he wants to make clear the longing triggered by forgetting. He writes from his childhood and makes clear, especially with the sentence „now I can walk, I can no longer learn to walk“, what the experiences of discoveries take away. The first model is that the hand, as he describes it, can only dream the words, not represent them. „Letters to words“ is therefore not possible. Thus the sense of seeing is also taken in the model and the individual letters can only be felt.

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Im zweiten Modell zu dem gleichen Kapitel wird der Text abstrakter dargestellt. Dabei soll ein Würfel die enge und die eingesperrte Sichtweise des Erwachsenen ausdrücken, welche nur durch einen Trichter durchbrochen wird. Wie in einem Kaleidoskop blickt man zurück in die Kindheit, die immer schmaler und enger zulaufend ist, da man sich an immer weniger erinnert. Nur der große Teil des Trichters durchbricht den Kubus um die Zukunft zu repräsentieren. Dieses Kapitel haben wir mit einem weiteren Kapitel „Der Mond“ verbunden. In diesem Kapitel erklärt der Autor seine Wahrnehmung des Mondes und was dieser mit ihm macht. Er beschreibt das Licht des Mondes als eine Kraft die ihn durchdringt und seine Umgebung verändert. In unserem Modell haben wir einen Kubus erschaffen, der an der Vorderseite oben rechts und an der Hinterseite unten links eine runde Öffnung hat und ein Stück Papier eingerollt und quer durch den Kubus gesteckt. „Das Licht, welches vom Mond herunterfließt, gilt nicht dem Schauplatz unseres Tagesdaseins. Der Umkreis, den es zweifelhaft erhellt, scheint in einer Gegen-oder Nebenerde zu gehören“; der blasse Strahl, der […] zu ihm hereindrang…“. In dem Kapitel „Schränke“ beschäftigt W. Benjamin sich mit dem immer wiederkehrenden Abenteuer einen Schrank zu öffnen. In unserem Modell haben wir die Türen, die er aufreißt, da ihn „der Zugang zu diesem Schranke stets von neuem lockend und abenteuerlich erscheinen ließ“ schräg ineinander zulaufend mit einer kleinen Öffnung, einem kleinen Schlitz dargestellt. Die umgebenden Wände haben wir zickzack-ar-

In the second model for the same chapter, the text is presented in a more abstract way. A cube should express the narrow and locked in view of the adult, which is only broken through by a funnel. Like in a kaleidoscope, you look back into childhood, which is becoming narrower and narrower as you remember less and less. Only the large part of the funnel breaks through the cube to represent the future.

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We have linked this chapter to another chapter „The Moon“. In this chapter the author explains his perception of the moon and what it does to him. He describes the light of the moon as a force that penetrates it and changes its surroundings. In our model we have created a cube with a round opening at the front top right and at the back bottom left and rolled in a piece of paper and put it across the cube. „The light that flows down from the moon is not the scene of our day‘s existence. The perimeter that it doubtfully illuminates seems to belong in an opposite or adjacent earth“; the pale ray that [...] penetrated it...“.

In the chapter „Cabinets“ W. Benjamin opens a cupboard with a recurring adventure. In our model, we have depicted the doors he rips open, since „the access to this barrier always made him look alluring and adventurous anew“ diagonally running into each other with a small opening, a small slit. We have arranged the surrounding walls zigzaglike up to a small last corner, which W.Benjamin


tig angeordnet bis in eine kleine letzte Ecke, die W.Benjamin als „Bahn bis in den hinteren Winkel“ beschreibt und etwas das ihn derart in die Tiefe zieht. In dem Kapitel „Verstecke“ beschreibt er wie er sich als Kind im Haus welches er in und auswendig kannte versteckt hat. Er beschreibt „den Esstisch, unter den es sich gekauert hat“, spricht von „geheimnisvollen Stellen“, der „ungeheuer deutlichen Stoffwelt, in die er eingeschlossen war“, von „schweren Masken und schweren Türen.“ Zu diesen Eindrücken und Wahrnehmungen haben wir ein Modell aus Holzstäben und Transparentpapier entwickelt. Er spricht von einem „hölzernen Tempel“, dies haben wir im Modell umgesetzt indem wir sechs Säulen aufrecht hingestellt haben und jedes zweite Paar mit einem Transparentpapier geschlossen haben. Als Kind fühlt man sich dahinter

describes as a „path to the rear angle“ and something that draws him so deeply.

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In the chapter „Hiding“ he describes how he hid himself as a child in the house he knew inside and out. He describes „the dining table under which it crouched“, speaks of „mysterious places“, the „incredibly clear world of material in which it was enclosed“, of „heavy masks and heavy doors“. For these impressions and perceptions we have developed a model made of wooden rods and transparent paper. He speaks of a „wooden temple“, which we have implemented in the model by placing six columns upright and closing every second pair with transparent paper. As a child you feel safe behind it, but as an adult you see the shadow be-

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sicher, aber als Erwachsener sieht man den Schatten, der sich dort hinter verbirgt und das Versteck existiert somit nicht mehr.

hind it and the hiding place no longer exists.

In unserem Abschluss Modell haben wir alle vier Kapitel und Modelle zusammengebracht. Wir haben einen Kubus entworfen der nach hinten in zwei weitere trapezförmige Objekte läuft. Diese Objekte schweben über dem Boden und laufen ineinander. Zu den Innenseiten sind sie mit Transparent Papier geschlossen und von außen kann der Betrachter lediglich durch einen kleinen Spalt in den Innenraum blicken. Von vorne blickt man auf eine glatte quadratische Fläche die durch einen herausragenden Trichter durchbrochen wird. Dieser Trichter läuft im Inneren quer durch das Modell und endet am Boden des linken trapezförmigen Objektes.

In our final model we have brought all four chapters and models together. We have designed a cube that runs backwards into two more trapezoidal objects. These objects float above the ground and run into each other. The inside pages are closed with transparent paper and from the outside the viewer can only look into the interior through a small gap. From the front one looks at a smooth square surface which is broken through by a protruding funnel. This funnel runs inside through the model and ends at the bottom of the left trapezoidal object.

Das Endmodell besteht aus einer komplexen und zugleich geradlinigen Form, welche in der Frontseite wie gehabt schlicht und abweisend wirkt. Dies soll die glatte Fassade des Schrankes und die Gewohnheiten des Menschen ausdrücken, hinter denen er sich versteckt. Auf der Rückseite spaltet sich diese Form nach oben und unten. Dies ist auf das Kapitel „Der Mond“ zurückzuführen, in dem Walter Benjamin schreibt: „Näher und näher kommend, riß er den Planeten auseinander.“. Die Form spaltet sich außerdem nach vorne hinauf, wodurch ein schmaler Spalt entsteht der sowohl den Mond, der in das Zimmer scheint, als auch die schmale Schranköffnung beschreibt. Zudem werden aber auch die Verstecke aufgegriffen, symbo-

The end model consists of a complex and at the same time rectilinear form, which has the same simple and repellent effect on the front side. This should express the smooth façade of the cupboard and the habits of the person behind whom he hides. On the back this form splits upwards and downwards. This is due to the chapter „The Moon“ in which Walter Benjamin writes: „Closer and closer, he tore the planet apart“. The shape also splits upwards, creating a narrow gap that describes both the moon shining into the room and the narrow cabinet opening. In addition, the hiding places are also taken up, symbolized by transpa-

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lisiert durch Transparent Papier. Man verspürt so den Willen in den Raum schauen zu wollen, den zusätzlich noch der Trichter durchdringt. Allerdings bleibt diese Erfahrung dem Leser verwehrt. Der Trichter zieht sich diagonal durch das Modell und wirft so einen „Mondschein“ auf den Boden. Dies geschieht dadurch, dass die hinteren Objekte des Models im Raum schweben und so zusätzlich, die verloren gegangenen Erinnerungen repräsentieren.

rent paper. You feel the will to look into the room, which is additionally penetrated by the funnel. However, this experience is denied to the reader.

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The funnel runs diagonally through the model and throws a „moonlight“ onto the ground. This happens because the model‘s rear objects float in space and thus additionally represent the lost memories.

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02_ [ space of dialoge (composition) ]

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Arbeitsmodell Arbeitsmodell Arbeitsmodell Arbeitsmodell Grundriss Visualisierung Innenraum Schnitte Ansichten Visualisierung Innenraum

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Im Step 2 space of dialogue (composition) sollten wir uns aus verschiedenen ausgewählten Architekturarbeiten zwei Photographien aussuchen. Wir haben uns für einen Museumsbau von Álvaro Siza entschieden, In den Jahren von 1988 bis 1993 wurde der Entwurf des portuguisischen Architekten für das Centro Gallego de Arte Contemporáneo in Santiago de Compostela realisiert. Die beiden Photos zeigen Innenraumperspektiven des Museums für zeitgenössische Kunst.

In Step 2 space of dialogue (composition) we should choose two photographs from various selected architectural works. We selected a museum by Álvaro Siza. From 1988 to 1993, the Portuguese architect designed the Centro Gallego de Arte Contemporáneo in Santiago de Compostela. The two photos show interior perspectives of the Museum of Contemporary Art.

Auf dem ersten Bild blickt man frontal auf eine Innentreppe. Die Treppe ist aus dunklem Holz und hat zwei Podeste. Es gibt kein Geländer. Die Wände sind weiß und haben eine glatte Oberfläche. Wenn man das Bild betrachtet kommt es einem vor als wäre es auf eine Art „zweigeteilt“ deckt man die eine Hälfte des Bildes ab, hat die linke Seite des Treppenaufgangs eine gerade Wand mit einer geraden und normalen Deckenhöhe. Betrachtet man die rechte Seite laufen zum Mittelpunkt des Bildes schräge Wände ineinander. Die Decke läuft ebenfalls schräg von der Deckenhöhe der linken Wand bis zur gesamten Deckenhöhe und läuft in diesem Punkt zusammen. Ein schräges Oberlicht, sowie eine Öffnung welche einen angrenzenden Raum andeutet, lässt den Treppenaufgang besonders und spannend wirken. Am Ende der Treppe läuft man gerade auf eine geschlossene Tür zu, links von der Tür gibt es eine weitere Öffnung, aus der warmes Licht strahlt.

The first picture shows a frontal view of an interior staircase. The stairs are made of dark wood and have two platforms. There‘s no railing. The walls are white and have a smooth surface. When you look at the picture, it seems as if it were „divided in two“ in a way, if you cover one half of the picture, the left side of the staircase has a straight wall with a straight and normal ceiling height. Looking at the right side, sloping walls run into each other towards the center of the picture. The ceiling also runs at an angle from the ceiling height of the left wall to the entire ceiling height and converges at this point. A sloping skylight, as well as an opening which indicates an adjoining room, makes the staircase look special and exciting. At the end of the stairs you walk straight towards a closed door, to the left of the door there is another opening through which warm light shines.

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Das zweite Bild zeigt den angrenzenden Raum, den man im ersten Bild vermutet hat. Besonders in diesem Bild ist die spitz zulaufende Ecke, in die der Betrachter sofort hinein gezogen wird. Außerdem gibt es eine große Öffnung in der linken Wand (s. vorheriges Bild) sowie eine breite Glasfront auf der rechten Seite. Zusätzlich gibt es noch eine Stütze, die die nach oben hin gewaltige und massige Decke stützt. Es gibt noch eine weitere kleine Öffnung und ein Geländer sowie eine kleine Brüstung und Platten die direkt hinter der Stütze auf dem Boden liegen.

The second picture shows the adjacent room, which was assumed in the first picture. Especially in this picture is the pointed corner into which the viewer is immediately drawn. There is also a large opening in the left wall (see previous picture) and a wide glass front on the right. In addition, there is a support that supports the massive and massive ceiling on the top. There is another small opening and a railing as well as a small parapet and plates which lie directly behind the support on the ground.

Unsere Aufgabe bestand darin, die einzelnen Elemente der Bilder zu analysieren um die Poesie des Raumes zu begreifen. Dazu gehören beispielsweise Wände, Decken, Flure, Treppen, Fenster, Licht, räumliche Proportionen, Position von Säulen und Stützen, etc. Außerdem sollten wir uns auch mit dem Gesamtentwurf des Gebäudes also den Grundrissen, Schnitten und Ansichten der Architekturarbeit beschäftigen und auch mit dem Architekten Álvaro Siza selber befassen. In einem weiteren Schritt sollten wir dann 4 oder mehr sketch models aus einem beliebigen Material zu den beiden Bildern bauen. In den Modellen haben wir versucht die Essenz der Poesie der Bilder zu erfassen und darzustellen. Erweiternd haben wir unsere eigenen Interpretationen und Gedanken zu den Bildern in der Ausarbeitung der Modelle miteinfließen lassen.

Our task was to analyse the individual elements of the pictures in order to understand the poetry of space. These include walls, ceilings, corridors, stairs, windows, lighting, spatial proportions, position of columns and supports, etc. We should also look at the overall design of the building, i.e. the floor plans, sections and views of the architectural work, and also at the architect Álvaro Siza himself. In a further step we should then build 4 or more sketch models from any material to the two pictures. In the models we have tried to capture and represent the essence of the poetry of the pictures. Expanding, we included our own interpretations and thoughts about the images in the development of the models.

Zunächst haben wir zu den beiden Bildern zwei Modelle gebaut und die Besonderheiten der Bilder, die spitz zulaufende Ecke, Öffnungen, das Spiel von Licht und Schatten, sowie Licht und Dunkelheit und Treppen in unseren Modellen dargestellt. Das erste Modell zeigt einen schräg und spitz zulaufenden Trichter. Dieser Trichter hat unterschiedliche Höhen und Winkel. Wir haben in diesem Modell mit unterschiedlichen Proportionen und Höhen gearbeitet, sowie einer Öffnung die schräg anliegend zu einem Nebenraum oder Nebengebäude führt. Dabei haben wir versucht, die Aspekte und das Raumgefühl der Bilder von Ál-

First we built two models for the two pictures and presented the special features of the pictures, the pointed corner, openings, the play of light and shadow, as well as light and darkness and stairs in our models. The first model shows an inclined and pointed funnel. This funnel has different heights and angles. We have worked in this model with different proportions and heights, as well as an opening that leads diagonally to an adjoining room or building. We tried to capture the aspects and the sense of space of Álvaro Siza‘s pictures. In this model, the clear geometry and the overlap of the forms should represent the complexity of the ove-

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varo Siza aufzunehmen. In diesem Modell soll die klare Geometrie und die Überschneidung der Formen die Komplexität des Gesamtbildes darstellen. In einem weiteren Modell haben wir den Hauptaspekt der Treppenstufen des ersten Bildes aufgenommen. Unser Modell zeigt eine Treppe die von unten nach oben läuft und sich dabei ständig kreuzt. Wie die Treppe in dem Museum von Álvaro Siza gibt es auch in unserem Modell Zwischenpodeste und oben angekommen eine Tür die sich dann am Ende des gesamten Treppenrundlaufes befindet und einen erwartet. Dieses Modell ist ein symbolisches Modell, welches die wichtigsten und 12

rall picture. In another model we have taken the main aspect of the steps of the first picture. Our model shows a staircase that runs from bottom to top and crosses constantly. Like the stairs in the museum of Álvaro Siza there are also in our model intermediate platforms and at the top arrived a door which is then at the end of the whole flight of stairs and expects one. This model is a symbolic model, which should represent the most important and recorded aspects.


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aufgenommenen Aspekte darstellen soll. Angelehnt an die bisher erarbeiteten Modelle zum Step 2_space of dialogue (composition) haben wir weitere Modelle entwickelt. In einem ersten Arbeitsschritt haben wir – ähnlich wie Álvaro Siza – versucht, uns durch Skizzen unserem Entwurf zu nähern. Folgend haben wir in einer Vielzahl von weiteren Arbeitsmodellen während unseres Prozesses versucht in vielen verschiedenen Varianten von Modellen zu denken und zu arbeite

Based on the models developed so far for Step 2_ space of dialogue (composition), we have developed further models. In a first step - similar to Álvaro Siza - we tried to approach our design with sketches. In the following we have tried to think and work in many different variants of models in a variety of other working models during our process. For the conclusion of Step 2 we have decided on

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Festgelegt haben wir uns für den Abschluss von Step 2 auf eine Grundrissanordnung durch drei verschieden große Rechtecke die in jeweils verschiedenen Winkeln ausgerichtet ineinander laufen und miteinander verschmelzen. Um das Gebäude nicht zu überformen haben wir alle Wände einheitlich hoch gestaltet. Im Innenraum sind die Wände axial angeordnet und alle Öffnungen ergeben sich ebenfalls durch die Achsen. Aus diesen klaren aber erst noch unscheinbaren Linien im Grundriss bildet sich der Raum unseres Modells. An drei Ecken haben wir durch Glaswände Eingangssituationen erschaffen, die gleichzeitig den Bezug von Innen und Außen andeuten sollen. Der Innenraum ist durch die Anordnung der Wände sehr komplex und bildet in jedem Winkel einen für den Betrachter spannenden Blick. Durch viele verschieden erlebbare Perspektiven entsteht im Innenraum ein besonderes Raumgefühl, welches das Schreiten durch den Raum so erlebbar macht. Dieses Raumgefühl und die Atmosphäre in dem Gebäude werden durch das Spiel von Licht und Schatten verstärkt. Durch die klaren geometrischen Formen ist die Komplexität des Innenraums von außen für den Betrachter nicht ersichtlich. Damit beabsichtigen wir wie Álvaro Siza eine klare und reduzierte Architektur von außen. Unser Modell zeigt eine von außen nicht überformte Geometrie und eine expressive Architektur von innen. Anders als Álvaro Siza haben wir im Step 2 maßstabslos und ohne einen Bezug zur Umgebung oder Landschaft unser Modell entworfen. Sizas Architektur zeichnet sich gerade durch seinen Bezug zur Umgebung aus. Ausgangspunkt seiner Entwürfe ist immer der konkrete Ort und dessen kultureller und architektonischer Kontext, wie das urbane Umfeld, ein historisches Gebäude oder die Landschaft. Im nächsten Step werden wir uns mit dem vorgegebenen Grundstück und der Umgebung auseinander setzen und unseren Entwurf hinsichtlich dieser Aspekte analysieren.

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a floor plan arrangement by three differently sized rectangles which merge into each other at different angles. In order not to overhaul the building, we have designed all walls to a uniform height. Inside, the walls are arranged axially and all openings also result from the axles. These clear but still inconspicuous lines in the floor plan form the space of our model. At three corners, glass walls have been used to create entrance situations that simultaneously indicate the relationship between inside and outside. The interior is very complex due to the arrangement of the walls and creates an exciting view for the observer in every angle. The many different perspectives that can be experienced create a special feeling of space in the interior, which makes walking through the space so tangible. This sense of space and the atmosphere in the building are enhanced by the play of light and shadow.

Due to the clear geometric shapes, the complexity of the interior is not apparent to the observer from the outside. Like Álvaro Siza, our aim is to create a clear and minimalist architecture from the outside. Our model shows geometry that has not been reformed from the outside and expressive architecture from the inside. Unlike Álvaro Siza, in Step 2 we designed our model without scale and without reference to the environment or landscape. Siza‘s architecture is characterized by its relation to its surroundings. The starting point for his designs is always the concrete location and its cultural and architectural context, such as the urban environment, a historical building or the landscape. In the next step we will deal with the given property and the surroundings and analyse our design with regard to these aspects.


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03_ [ house of rhetoric ]

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Schwarzplan Skizze Skizze Modellbild Innenraum Innenraum Konzept Lageplan Grundriss Erdgeschoss Grundriss Obergeschoss Schnitte Ansichten Perspektiven Modellbilder

Im Step 3 house of rhetoric bestand die Aufgabe darin, das entworfene Gebäude von Step 2 auf ein Grundstück zu beziehen. Das zu beplanende Grundstück befindet sich in Münster am Schlossgarten. Es liegt in direkter Nähe zum Schloss und grenzt an den Schlossgraben. Außerdem liegt es in einer grünen Umgebung und die Innenstadt von Münster ist ebenfalls schnell erreichbar. Zuerst haben wir unser Gebäude kleiner skaliert und auf dem Grundstück platziert. Dabei haben wir auf die bereits vorhandene Bebauung reagiert und es an der Flucht der Nachbargebäude ausgerichtet. Dann haben wir einem eigenen Raumprogramm entsprechend verschiedene Zonierungen vorgenommen und das Gebäude den drei Baukörpern und ihren Funktionen entsprechend zoniert. Ein Baukörper bildet den Bereich Kochen und Wohnen, der mittlere Baukörper beinhaltet den Bereich Arbeiten und Ausstellen, der andere Körper bringt die Funktion des Schlafens unter. Da alle Gebäude der Straße zwei-geschossig gebaut sind, haben wir uns entschieden ein Obergeschoss auf unserem Baukörper zu setzen. Damit verhindern wir, dass unser Baukörper zwischen den Nachbargebäuden untergeht und greifen den Baustil der Umgebung auf. Außerdem findet so eine Rotation der Körper nicht nur in der Horizontalen, sondern auch in der Vertikalen statt.

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In Step 3 house of rhetoric the task was to move the designed building of Step 2 to a plot of land. The plot to be planned is located in Münster “am Schlossgarten”. It is located in direct proximity to the castle and borders on the moat. Furthermore, it is located in a green environment and the city centre of Münster is also easily accessible. At first we scaled down our building and placed it on the property. In doing so, we reacted to the existing buildings and aligned them to the escape of the neighbouring buildings. Then we made different zonings according to our own room program and zoned the building according to the three structures and their functions. One building forms the area of cooking and living, the middle building contains the area of working and exhibiting, the other solid accommodates the function of sleeping. Since all buildings on the street are two-storeyed, we have decided to place an upper floor on our building. In this way we prevent our building from sinking between the neighbouring buildings and take up the architectural style of the surrounding area. In addition, the solids rotate not only horizontally but also vertically.

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Man erschließt das Gebäude von der linken Seite aus. Wenn man das Gebäude betritt, kommt man im großzügigen Koch- Wohnbereich an. Geht man nach rechts weiter kommt man in den Galerie Bereich, von dort gelangt man über eine fast schwebende Treppe in das Obergeschoss. Schreitet man durch die fast 8 Meter hohe Galerie, gelangt man in den Schlafbereich mit angrenzendem Bad. Im Obergeschoss befindet sich ein weiterer Schlafbereich mit Bad. Die Galerie liegt im mittleren Baukörper und bildet so das Zentrum der Gebäudekomplexe. Angrenzend an die Galerie befindet sich der Innenhof, welcher durch die drei Körper gebildet wird. Damit die Möblierung zu dem komplexen und expressiven Innenraum passt, verzichten wir auf standardisierte Möbel und planen unser Gebäude mit einer Inneneinrichtung, welche sich integriert und nicht zu viel Raum nimmt, aber dennoch alles unterbringt. Damit möchten wir vermeiden, dass vom Benutzer nicht doch auf Standardmöbel zurückgegriffen wird. Die Materialauswahl beschränkt sich auf vier Materialien. Diese sind in der Außenhülle Sichtbeton und Glas und im Innenraum Stahl und weiße Oberflächen. Diese Kombination soll eine besondere Atmosphäre erzeugen und durch das Zusammenspiel von diesen Innenräumen und der Einwirkung von Licht und Schatten einen ausdrucksstarken Raum bilden. Die Übergänge zwischen den Körpern sind fließend und es gibt außer der Eingangstüre keine weiteren Türen in unserem Gebäude. Diese freien und offenen Räume und zum Teil schwebende Möbel, wie die Küchenzeile bilden ein Konzept welches dem klassischen Wohnen nicht wirklich entspricht. Dadurch ergeben sich aber neue Perspektiven und Wegeführungen den Raum zu erleben. Alle Öffnungen und alle Wände fluchten in einer Logik, die sich aus den Körpern ergibt. Dieses Konzept haben wir auch bei der Gestaltung des Freiraums weiter verfolgt. Vom Wohnbereich gelangt man direkt auf eine lange Terrasse mit Blick zum Garten. Folgt man der Terrassenführung gelangt man geradeaus in den hinteren Garten und durch eine Treppenanlage -dem Gelände folgendan den Schlossgraben. Oder wenn man rechts der Terrasse folgt weiter in den Gartenbereich.

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The building can be accessed from the left side. When you enter the building, you arrive in the spacious cooking and living area. Continue to the right to enter the gallery area, from there you reach the upper floor via an almost floating staircase. If you walk through the almost 8 meter high gallery, you reach the sleeping area with adjoining bathroom. On the upper floor there is another sleeping area with bathroom. The gallery is located in the middle of the building and thus forms the centre of the building complexes. Adjacent to the gallery is the courtyard, which is formed by the three solids. To ensure that the furnishings match the complex and expressive interior, we do without standardised furniture and plan our building with an interior design that integrates itself and does not take up too much space, but nevertheless accommodates everything. In this way we want to avoid that the user does not fall back on standard furniture. The material selection is limited to four materials. These are exposed concrete and glass in the outer shell and steel and white surfaces in the interior. This combination should create a special atmosphere and create an expressive space through the interaction of these interiors and the influence of light and shadow. The transitions between the solids are fluid and there are no other doors in our building apart from the entrance door. These free and open spaces and partly floating furniture, such as the kitchen unit, form a concept that does not really correspond to classic living. However, this opens up new perspectives and new ways of experiencing the space. All openings and all walls are aligned in a logic resulting from the bodies. We have also pursued this concept in the design of the free space. From the living area you have direct access to a long terrace with a view of the garden. If you follow the terrace, you reach the rear garden straight ahead and through a stairway - following the grounds - to the castle moat. Or you follow the terrace to the right into the garden area.


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