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Masterthesis Verfasser Simon Schilz Betreuer Prof. Kazu Blumfeld Hanada AA. Dipl. Zweitprüfer Prof. Dipl.-Ing. Johannes Schilling MSA | Münster School of Architecture

Münster, März 2021 Copyright© Simon Schilz Die Inhalte der Masterthesis sind urheberrechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen weder ganz noch teilweise ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Urheber vervielfältigt und/oder veröffentlicht oder in einem Informationssystem gespeichert werden.

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Das Stadtquartier der Zukunft

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Vorwort Mehr als dreiviertel der europäischen Bevölkerung lebt in Städten. Doch warum sind diese dann so lebensfeindlich? Lärm und Abgase bestimmen das Erscheinungsbild vieler europäischer Städte und in den Straßen drängen sich Fußgänger und Fahrradfahrer dicht an dicht, während Autos mehrspurig den meisten Platz beanspruchen. Parkplätze über Parkplätze sorgen für eine enormen Platzverschwendung und das Grün wird immer weiter aus der Stadt gedrängt. Die Anonymität der Menschen nimmt weiter zu, ganze Ortschaften finden in riesigen Hochhausbauten Platz und trotzdem kennen immer weniger Menschen ihren Nachbarn. Die funktionale Segregation von Stadtvierteln in reine Wohn-, Arbeits- oder Einkaufsquartiere wirkt auch auf die sozialen Strukturen einer Stadt ein und unterteilt die Stadtbevölkerung zunehmends in soziale Klassen.

ßen fortzubewegen - Autos verlieren an Bedeutung und werden nur noch in Ausnahmefällen benötigt. Großzügige Grünflächen laden zum Verweilen ein und sorgen für ein angenehmes Mikroklima, die Biodiversität wird gestärkt. Unsere Stadt ist in stetigem Wandel. Wir Architekten sollten diesem Wandel nicht im Weg stehen, sondern ihn unterstützen. Die Stadt der Zukunft muss sich also darauf zurückbesinnen, für wen sie erbaut wurde - für den Menschen.

In dieser Arbeit möchte ich ein Stadtmodell vorstellen, in dem der Mensch wieder im Mittelpunkt steht. Kurze Wege, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden können, und eine Erreichbarkeit aller notwendigen Einrichtungen in kürzester Zeit. Das Miteinander wird gestärkt, Gemeinschaften gebildet und das Zusammenleben rückt in den Fokus. Auch die Mobilität wird umgestaltet: Fahrradfahrer und Fußgänger haben Vorrang, können sich frei bewegen und haben genug Platz, um sich gefahrlos in den Stra-

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1.0 Inhaltsverzeichnis 2.0 Recherche

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Pandemien in der Geschichte der Menschheit Der demografische Wandel und das Stadt-Land-Gefälle Architektonische Anpassungen durch die Pandemie Anpassungen der Bürostrukturen durch die Pandemie Städtebauliche Anpassungen durch die Pandemie Veränderung des Wohnungsbaus in Deutschland Die Musterwohnung der Gegenwart und der Zukunft Stadtmodelle in Deutschland, Europa und der Welt

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3.0 Analyse

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Das Berliner Umland Kleinmachnow Bürgerhaussiedlung: Parzellenaufteilung Kleinmachnow Dessau-Törten Exkurs: Der Zehlendorfer Plan Exkurs: Ville du quart d’heure

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4.0 Entwurf

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Konzept Gliederung Schwarzplan Ökologie Zeichnungen

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5.0 Quellen

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4.0 Entwurf

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Wohntyp 1: Geschosswohnungsbau und Blockrand

Der blockrandähnliche Geschosswohnungsbau ist der „Melting Pot“ der sozialen Gefüge. Hier kommen Bewohner aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten und den unterschiedlichen Altersstrukturen zu einem Zusammenleben. In der14m tiefen Bebauung finden diverse Wohnungstypen Platz. Unterschieden werden vor allem Wohngemeinschaften, die mit zwei bis vier Schlafzimmern eine Einheit bilden und Single oder Pärchenwohnungen, die für sich selbst stehen, aber Zugang zu einem gemeinsam genutzten Raum haben. Die Wohngemeinschaften sind recht klassisch aufgebaut, auf zwei bis vier Schlafräume für eine Person kommen dann, je nach Größe, ein bis zwei Bäder, eine Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschaftsraum, der idealerweise auch direkt mit der Küche verbunden ist. Da diese Wohnform aktuell schon sehr gut funktioniert, gibt es keinen Handlungsbedarf in der Ausgestaltung dieser Typologie. Vor allem Studenten und junge, alleinstehende Personen greifen aufgrund der Wirtschaftlichkeit und der aufgrund des Zusammenlebens entstehenden Geminschaft gerne auf diese Art des Wohnens zurück. Die einzelnen Schlafräume sind dabei eher zurückhaltend gestaltet, um den Fokus des Zusammenlebens auf die gemeinsam genutzten Wohnküchen und Aufenthaltsräume zu legen. Die WG-Zimmer haben dabei eine Größe von circa 15 Quadratmetern und bieten genug Platz für ein Bett, einen Schrank und einen kleinen Sitzplatz.

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Die Gemeinschaftsräume hingegen sind großzügiger gestaltet und bieten neben einer großen Küche noch genug Platz für eine Couchecke und einen Gemeinschaftstisch, sodass alle WG-Bewohner jederzeit gemeinsamen Aktivitäten nachgehen können. Eine Besonderheit bildet der gemeinsame Arbeitsraum, sozusagen ein WG-interner Co-Working-Space. Diese Wohneinheit kann auch im Familienzusammenhang als vollwertige Sozialwohnung für bis zu fünf Personen genutzt werden. Die Singlewohnungen mit ca. 30m² und Pärchenwohnungen mit ca. 50m² funktionieren nach einem anderen System. Jede Wohnung ist für sich gesehen eine vollwertige Wohneinheit. Spannend wird es dann bei den gemeinsam genutzten Räumen. 4-8 Wohnungen sind jeweils zu einem Konglomerat zusammengeschlossen und haben gleichermaßen Zugang zu einem gemeinsam genutzen Aufenthaltsraum. Dieser soll dem Zusammenhalt der Bewohner zutragen und einer Vereinsamung von einzelnen Bewohnern des Gebäudes entgegenwirken. Dieser Wohnungstypus kann sowohl von jungen Alleinstehenden, Paaren, als auch von älteren Personen oder Personen mit Sozialausweis bewohnt werden und sorgt somit für eine sozial diverse und generationenübergreifende Durchmischung der Bewohner.


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1. OG Geschosswohnungsbau

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Schnitt Geschosswohnen 1

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Die Co-Working-Spaces innerhalb der Wohngemeinschaften sollen offen gestaltet werden und von der jeweiligen WG selbst gestaltet werden können. Große Fensterflächen sorgen für ein angenehmes Raumklima und die unterschiedlichen Arbeitsplätze können je nach Notwendigkeit selbst gewählt werden.

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Wohntyp 2: Familiäres Reihenwohnen

Der zweite Wohntypus ist besonders für Familien geeignet. Die nachfolgend als Beispiel aufgeführten zwei bis dreigeschossigen Reihenhäuser mit einer BGF von 140m² bis 190m² bieten im Regelfall für vier bis sechs Personen Platz und zeichnen sich durch einen großen Wohnraum aus. Wie bereits erwähnt, liegt das Hauptaugenmerk der Familienhäuser auf dem Wohnraum im Erdgeschoss. Der Wohnbereich wird dabei durch eine offene Küche ergänzt und bietet durch die Treppe Anschluss an die oberen Geschosse. Neben einem Hauswirtschafts- und Hausanschlussraum befinden sich im Erdgeschoss außerdem ein WC und ein 9,5m² großes Arbeitszimmer für bis zu zwei Personen. Im zweigeschossigen Reihenhaus befinden sich im 1.OG zwei Kinderzimmer, welche sich ein Bad teilen, sowie das Elternschlafzimmer mit Bad en Suite, Ankleide und privater kleiner Loggia. Ein Dachoberlicht erlaubt die Belichtung des zentralen Gebäudeteils über und neben dem Treppenraum, bis hinunter zum Erdgeschoss. Der dreigeschossigen Bau ist im Erdgeschoss baugleich mit dem zweigeschossigen. Im ersten Obergeschoss befinden sich drei Kinderzimmer, ein gemeinsam genutztes Bad und eine großzügige Spiel- oder Aufenthaltsfläche. Im zweiten Geschoss befinden sich die Räumlichkeiten der Eltern. Das Elternschlafzimmer hat einen direkten Anschluss an eine kleine Loggia und ein zweites Arbeitszimmer, Bad und Ankleide sind über den Flur erreichbar. Die Besonderheit des dreigeschossigen

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Reihenhauses liegt aber bei der großzügig ausformulierten Dachterrasse, die der gesamten Familie einen zusätzlichen privaten Außenbereich bietet. Einzelne Gebäude in diesen Wohnquartieren können als Jugendtreffpunkte, Hausmeisterwohnungen oder Versammlungsstätten geplant werden. Der Außenraum sticht vor allem durch seine autofreien Straßen hervor. Die lediglich zum Be-und Entladen freigegebenen Flächen sind als Spielstraßen ausgeführt und dienen den dort lebenden Kindern und Erwachsenen als Spiel- und Aktivitätsflächen. Fahrradparkflächen auch für Lastenräder und E-Scooter-Sharing unterstützen das autofreie Konzept und bieten somit deutlich mehr Freiraum für Aktivitäten aller Art. Spielplätze und Freiflächen ladenzu Grillparties und Straßenfesten ein und beleben die familäre Nachbarschaft.


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Erdgeschoss Reihenwohnen

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1. Obergeschoss

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Reihenwohnen 2 Etagen

Erdgeschoss

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2. Obergeschoss

1. Obergeschoss

Reihenwohnen 3 Etagen

Erdgeschoss

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Schnitt Reihenwohnen 1

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Wohntyp 3: Genossenschaftswohnen

Der dritte Wohntyp soll vorrangig genossenschaftlich organisiert und gebaut werden. Dabei sind die Mieter zugleich Anteilseigner des genossenschaftlichen Wohnungsbaus.3.32 Architektonisch prägend für diese Wohnquartiere sind die nachfolgenden Beispiele in nachhaltiger Holzbauweise . Jedes der Gebäudekomplexe bietet Platz für durchschnittlich 12 Personen, dabei kann die Zusammensetzung sehr divers ausfallen. Sowohl Familienwohnungen, als auch Pärchen-, Single- oder dem Alter angepasste Wohnungen finden sich in den genossenschaftlichen Wohngebäuden. Neben den Wohnungen sind die Gemeinschaftsräume der Mittelpunkt des Lebens für die Bewohner, von denen sich jeweils einer in einem Gebäudekomplex befindet. Dabei soll jedem Gemeinschaftsraum eine andere Nutzung zugeordnet werden: Musik- und Bandproberäume, Gemeinschaftsküchen, Reparaturcafés, Jungendtreffpunkte, Kinoräume, Indoorfarming, Ateliers... der Kreativität der Nutzung sind da keine Grenzen gesetzt. Die an die Gemeinschaftsräume angeschlossenen Terrassen und gepflasterten Flächen bieten im Sommer Platz für Outdooraktivität, die autofreien Wege und Straßen sorgen für ein angenehmes Wohnklima und ermöglichen den Kindern ein sorgenfreies Spielen in den Außenbereichen. Der Außenraum ist durch große Gemeinschaftsflächen geprägt. Wiesen zum Grillen und Entspannen, Spiel-

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plätze und Spielflächen für Kinder und kleinere Überdachungen laden zum gemeinsamen Verweilen ein. Zahlreiche im Gebiet angelegte Gemeinschaftsgärten bieten die Möglichkeit, selbst Gemüse anzubauen und zu ernten.


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Erdgeschoss Genossenschaftswohnen

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Schnitt Genossenschaftswohnen 1

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Zuhause im Wohnquartier.

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Auf dem Weg ins Quartierszentrum zu Kita und Arbeit.

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In der Kita neben dem Arbeitsplatz.

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Auf der Arbeit in den Co-Working-Spaces.

KITA 15

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Mittagspause in der hauseigenen Kantine.

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Wieder zuhause.

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Auf dem Weg nach Hause.

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Zuhause in der Wohngemeinschaft...

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Mittags kurz zum nahegelegenen Supermarkt.

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...beim Arbeiten im Gemeinschaftsraum.

SUPER

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E-Scooter buchen per App...

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Fußball mit den Kollegen auf dem Sportcampus.

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...und damit losfahren.

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Mit dem Hund in den nahegelegenen Park.

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Gemüseernte im Gemüsegarten der Wohngenossenschaft.

Homeoffice im eigenen Arbeitszimmer.

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Freunde aus der Genossenschaft einladen. Hey, ich habe gerade Gemüse aus meinem Beet geerntet! Wollen wir damit heute Abend gemeinsam kochen?

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Zusammen mit den Freunden kochen.

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