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Fluid Territories _3.0

dokumentation | ma.m2.2 _fluid territories 3.0

Melike Toprak | Gresa Buleshkaj | Lara Elif Arduc prof. kazu blumfeld hanada

© MSA | münster school of architecture 2024

vorwort

Inhalt

i: kapital 01

ii: kapital 02

iii: kapital 03

iv: entwurf

kapital 01

easier taken slow

Die Autobahn, welche die Städte Tirana und Durrës miteinander verbindet, bietet eine einzigartige Möglichkeit, ein strategisches Projekt im territorialen Maßstab zu entwickeln. Derzeit dient der Autobahnkorridor als Transitroute, um die umliegenden Industrieanlagen zu unterstützen. Das Projekt basiert auf einem neuen Verständnis des Korridors als komplexes System, in dem die bestehende Hügellandschaft, die Dörfer sowie die Schienen- und Straßeninfrastrukturen als aktive Elemente eines neuen kohärenten städtischen Systems fungieren. Die Vorschläge beinhalten minimale, punktuelle und erschwingliche Eingriffe, die in verschiedenen Phasen umgesetzt werden können und so dem umliegenden Gebiet ein konkretes Maß an Entwicklung verleihen.

Reorganization of the Tirana-Durres Corridor

plan of proposed interventions (in

Site
red)
At almost regular intervals (approx. 700 m) clusters of public facilities surrounded by olive groves along the motorway between Tirana and Durres.
The olive groves act as no-build zones except for the public facilities
Public facilities: Civic Center, bazaar, bridge, station, belvedere
Station
Civic center
Pedestrian bridge
Bazaar
Belvedere Korridor

Zusätzlich wird die vorhandene Bahnstrecke saniert und verdoppelt, um sowohl Züge als auch Straßenbahnen in beiden Richtungen gleichzeitig zu befördern. Während die Bahnstrecke den Güterverkehr bewältigt, wird die Straßenbahn häufiger halten und einen schnelleren Transit zu und von den Dörfern entlang des Korridors ermöglichen.

Diese neu entstehende territoriale Struktur knüpft eine enge Beziehung zu dem Gebiet, das sie durchzieht. Bei einem Spaziergang entlang der beschriebenen Wege wird deutlich, dass die Autobahn nicht mehr der alleinige Anstoßpunkt für die Entwicklung ist. Das urbane Gewebe ist vielfältig und variiert in seiner Beschaffenheit, seinem Umfang und Charakter von industriellen Eingriffen entlang der Infrastruktur bis hin zu Wohngebieten, die in den landwirtschaftlichen Kontext des Territoriums eingebettet sind.

Der lineare Korridor soll nicht nur als Kombination aus Autobahn und der angrenzenden Bebauungen betrachtet werden, sondern vielmehr als Mobilisierung bestehender und potenzieller multimodaler Verkehrsinfrastrukturen.

Die Autobahn bleibt die wichtigste Schnellverkehrsverbindung zwischen den Städten Tirana und Durrës. Entlang dieser Schnellstraße werden im Norden und im Süden des Korridors Parallelstraßen entwickelt. Diese beiden Straßen dienen sowohl dem Nahverkehr als auch der Zufahrt zu den Grundstücken entlang der Autobahn, auf denen sich derzeit und in Zukunft Industrie- und Vertriebsanlagen befinden. Diese Parallelstraßen entlasten die Autobahn von den zahlreichen Ausfahrten, die derzeit ihre Effizienz als moderne Infrastruktur beeinträchtigen.

Bike express-way Artistic impression
Bike express-way Artistic impression
Bike express-way Artistic impression

Die Straße soll zu einer modernen und sicheren Autobahn mit wenigen Anschlussstellen umgebaut werden, die die Autobahn mit den parallel verlaufenden Nebenstraßen verbindet und zu den Industriegebieten führt. Entlang der Autobahntrasse sollen in regelmäßigen Abständen unbebaute Flächen von etwa 750 m erhalten bleiben, um eine kontinuierliche und ungehinderte Entwicklung von Industriegebieten zu verhindern.

„Rather than proposing where to build, we suggest areas not to be built.”

Diese Standorte könnten mit Olivenbäumen bepflanzt werden, was an die traditionelle albanische Straßenlandschaft erinnert. Zur Verbesserung der visuellen Qualität entlang des Autobahnabschnitts könnten die Fahrbahnen auf beiden Seiten von Kiefern begrenzt werden, zusammen mit Oleandern, die möglicherweise zwischen den Fahrbahnen gepflanzt werden.

Public facilities: Civic Center, bazaar, brige, station, belvedere

Interventions: each site is defined by a grove planted with olive trees that acts as a no-build zone except for the pubilc facilities

I & II. Bürgerzentrum / Schule & Basar

Entlang der Brücke sind Programme wie Bürgerzentren, Schulen, Kindergärten, Bibliotheken, Basare und Zug-/Straßenbahnhaltestellen vorgesehen. Die Bürgerzentren und Schulen sind als kreisförmige Gebäude konzipiert, eine introvertierte Typologie, die sich auch für die Anbindung an die Autobahn eignet. Angesichts des wirtschaftlichen Wandels in der Region Durana besteht ein spezieller Bedarf an Berufsbildungszentren. Der Basar wird als einfache, multifunktionale überdachte Struktur präsentiert.

III. Fußgängerbrücke:

Entlang der Schnellstraße ermöglichen Fußgänger-/Radwegbrücken in regelmäßigen Abständen eine sichere Verbindung zwischen den beiden Seiten der Autobahnen (Verbindung zwischen Nord und Süd). Die Brücken basieren auf einer einfachen Stahlbautechnologie und können einfach und schnell vor Ort montiert werden. Die Programme und Standorte der entlang der Brücke gelegenen Gemeinschaftseinrichtungen ändern sich je nach örtlichen Gegebenheiten.

Öffentliche Einrichtungen

I & II. Bürgerzentrum/ Schule & Basar

III. Füßgängerbrücke

IV. Straßenbahnhaltestelle:

Die Struktur des Gebiets wird durch ein vielseitiges Netzwerk von kleinen Einrichtungen entlang der verschiedenen Strecken definiert und wiederholt. Dazu gehören Straßenbahnhaltestellen, Fahrrad-Straßenbahnhaltestellen, Fahrradabstellplätze, Brunnen und Rastplätze.

V. Aussichtsplattform:

Ein herausragendes Merkmal sind die Belvederes, kleine Plattformen aus Ziegeln, die den Durana-Korridor symbolisch mit den natürlichen Hängen verbinden, die seine territoriale Form definieren. Von den Hauptzentren der Stadt aus können Besucher eine Reihe von Aussichtspunkten erreichen, die es ermöglichen, Durana von verschiedenen Standorten aus zu betrachten. Eine Plattform, die der Form der steilen Topografie der Hügel folgt. Sie bieten Einheimischen und Besuchern die Möglichkeit, den Ort zu verstehen, an dem sie leben oder den sie besuchen, und dienen gleichzeitig als Ausgangspunkt für weitere Erkundungen in Richtung der Hügel. Im Gegensatz zum hektischen Leben in Durana sind die Aussichtsplattformen Orte der Ruhe und Meditation.

V. Aussichtsplattform

V. Aussichtsplattform

Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 KOMPAKT

Stadtentwicklungsplan Wohnen 2023

Seit 2011 erlebt Berlin ein rasant steigendes Bevölkerungswachstum. Zwischen 2011 und 2016 kamen 245.000 neue Einwohner hinzu, und seitdem wächst die Stadt jährlich um die Größe einer Mittelstadt. Vor 2011 gab es eine Stagnationsphase, in der kein Wohnungsbau stattfand. Anfangs konnte der Zuwachs durch den hohen Wohnungsleerstand aufgefangen werden, aber 2016 wurde ein Nachholbedarf von 80.000 Wohnungen festgestellt. Dadurch wurden Wohnungen zu einem knappen Gut, und die Immobilien- und Mietpreise stiegen rapide an. Ein Drittel der Haushalte lebt unterhalb der deutschen Armutsgrenze, was monatlich 1.300 EUR entspricht, und 30 % der Bevölkerung sind durch hohe Mietbelastungen betroffen

Der Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 in Berlin reagiert auf das seit 2011 anhaltende rasante Bevölkerungswachstum und den daraus resultierenden Bedarf an Wohnraum. Trotz gestiegener Durchschnittseinkommen bleibt Wohnraum knapp, und die Mieten steigen rapide. Der Plan zielt darauf ab, den Bedarf an Wohnungen zu ermitteln, den Neubau zu fördern und geeignete Potenziale dafür zu identifizieren. Er definiert Schwerpunkträume für die Entwicklung, in denen günstige Voraussetzungen für den Wohnungsbau bestehen.

Dabei sollen lebendige Quartiere entstehen, die eine soziale und funktionale Mischung bieten und durch gewerbliche, soziale und kulturelle Einrichtungen, Grünflächen und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr geprägt sind. Die Entwicklung dieser Standorte soll die umliegenden Bestandsstrukturen verbessern und Defizite ausgleichen. Landeseigene Flächen werden vorrangig an gemeinwohlorientierte Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften vergeben, können aber auch in Kooperationen mit privaten Unternehmen genutzt werden. Die Qualität von Städtebau, Architektur und Freiräumen wird durch Leitlinien, Wettbewerbe und Gutachten gesichert, wobei Nachhaltigkeit und Effizienz im Fokus stehen. Die Planung und Umsetzung solcher Projekte erfordert langfristige Vorlaufzeiten, finanzielle Sicherheit und eine umfassende Beteiligung aller Beteiligten.

Neue Stadtquatiere

Weiterentwicklung bestehender Siedlungen

Siedlungsachsen

Städtische Entwicklungsräume

U-Bahn

S-Bahn

Regionalbahn

Fernbahnhof

Flughafen BER

Bundesautobahn

Bundesstraße

Der Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 sieht vor, dass landeseigene Kleingärten, die als besonders geeignete Flächen für den Wohnungsbau gelten, nach Möglichkeit nicht in Anspruch genommen werden sollen. Es wird eine Schutzfrist bis 2030 festgelegt, während der keine Bebauung stattfinden soll. Falls ein weitergehender Schutz nicht möglich ist, sollen Ersatzgärten in der Nähe geschaffen werden. Ein strukturierter Prüfprozess bis Ende 2020 soll klären, ob und wo Wohnungsbaupotenziale nach Ablauf der Schutzfrist genutzt werden müssen. Dabei wird die Notwendigkeit berücksichtigt, ausreichend gemeinwohlorientierten Wohnraum zu schaffen. Durch eine aktive Ankaufspolitik sollen zusätzlich neue Grundstücke für Wohnungsbau und Ersatzgärten erworben werden.

Neue Stadtquatiere

01 Blankenburger Süden

02 Buch

03 Buckower Felder

04 Europacity

05 Wasserstadt Oberhavel

06 Insel Gartenfeld

07 Johannisthal/Adlershof

08 Ehem. Güterbahnhof Köpenick

09 Lichterfelde Süd

Weiterentwicklung bestehender Siedlungen

A Stiftsweg/Kavalierstraße

B Friedrichshain-West

C Stralauer Allee

D Plänterwald

E Oberschöneweide

F Wendenschloß/Kietzer Feld

G Gropiusstadt Nord/Südwest

H Ringslebenstraße

I John-Locke-Straße

Wohnungsneubaupotenziale ab 200 Wohneinheiten

Städtebaufördergebiete und Soziale Erhaltungsgebiete* (nachrichtliche Übernahme)

Im Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 werden Siedlungen aus den Jahren 1949 bis 1992 als potenzielle Standorte für neuen Wohnraum betrachtet. Durch Aufstockung und Anbauten sollen dort zusätzliche Wohnungen entstehen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Flächen sparsam zu nutzen und vorhandene Infrastruktur zu integrieren. Besonders geeignete Siedlungen mit großem Potenzial für zusätzliche Wohnungen sollen bevorzugt für gemeinwohlorientierten Wohnungsbau genutzt werden. Die Einbindung der Bewohner und ein ganzheitlicher Ansatz für Bestand und Neubebauung sind dabei wichtige Aspekte. Die Auswahl der Schwerpunkte erfolgte in Abstimmung zwischen verschiedenen Akteuren und wird nach Prioritäten eingeteilt.

Wohnungsneubaupotenziale ab 50 Wohneinheiten (WE)

50–199 Wohneinheiten

200–999 Wohneinheiten

1.000 und mehr Wohneinheiten

Überwiegend landeseigen*

Überwiegend nicht landeseigen

Kurzfristig (inkl. in Realisierung)

Mittelfristig

Langfristig

Potenzialfl ächen mit Prüfauftrag

Neue Stadtquartiere

Verkehr

Bahnstrecke

Flughafen BER

Bundesautobahn

Bundesstraße

Städtebauförderung und soziale Erhaltungsgebiete

Stadtbaufördergebiete*

Stadtumbau

Soziale Stadt (QM)

Aktive Zentren

Städtebaulicher Denkmalschutz

Zukunft Stadtgrün

Soziale Erhaltungsgebiete* Sanierungsgebiete*

Erhaltung der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung (Milieuschutzgebiete)

*bestehende Gebiete

Sanierungsgebiete

Potenzialtypen ab 50 Wohneinheiten (WE) Neue Stadtquartiere

Nachnutzung großer Gewerbebrachen und Verkehrsflächen

Mittelgroße Neubau- und Umstrukturierungspotenziale

Weiterentwicklung bestehender Siedlungen

Baupotenziale der FNP auf Stadterweiterungsflächen

Baupotenziale der FNP auf sonstigen Freiflächen

50 - 199 Wohneinheiten

200 - 999 Wohneinheiten

1.000 und mehr Wohneinheiten

Standortbereiche

Bahnstrecke Flughafen BER Bundesautobahn Bundesstraßen Verkehr

kapital 02

ZENTRALE MEGATRENDS UNSERER ZEIT

Sie sind die größten Treiber des Wandels in Wirtschaft und Gesellschaftund prägen unsere Zukunft – nicht nur kurzfristig, sondern auf mittlere bis lange Sicht.

Megatrends entfalten ihre Dynamik über Jahrzehnte. Megatrends sind nie linear und eindimensional, sondern vielschichtig und voller gegenläufiger Strömungen. Sie wirken nicht isoliert, sondern beeinflussen einander gegenseitig und verstärken sich so in ihrer Wirkung.

Die einzelnen Stationen einer Megatrend-Linie zeigen die wichtigsten Subtrends, die den Megatrend prägen. Sie verdeutlichen die dynamische Vielfalt, die innerhalb eines Megatrends wirkt.

INDIVIDUALISIERUNG

WISSENSKULTUR

SILVER SOCIETY

Die Corona-Krise hat die Wertschätzung für ältere Menschen deutlich gemacht, indem die „Risikogruppe“ als wichtiger Teil der Gesellschaft geschützt und unterstützt wurde. Angesichts des demografischen Wandels gewinnt die Frage nach der Rolle älterer Menschen an Relevanz. Eine neue, positive Deutung von „Alter“ und „Altern“ wird als zentral betrachtet, was auch einen Wandel im Wirtschaftssystem von Wachstum zu Weisheit vorantreibt.

Die Zukunftsthesen zum Megatrend Silver Society

1. Das Konzept von „Die Alten“ wird obsolet, da das Alter in der Ära der Post-Demografie entgrenzt wird und individuelle Lebensstile im Vordergrund stehen.

2. Lebensqualität wird zum höchsten Ziel erklärt, wobei ältere Menschen die Entschleunigung vieler Lebensbereiche vorantreiben und Achtsamkeit zum Mainstream-Trend wird.

3. Pro-Aging und Postwachstum gehen Hand in Hand, indem die positive Wahrnehmung des Alterns den Wirtschaftswandel hin zu einer Postwachstumsökonomie unterstützt.

4. Der Übergang vom traditionellen Kapitalismus zum Multi-Aging zeigt eine weitere Differenzierung der Alterungsprozesse, wodurch biologisches Alter an Bedeutung verliert und Generationsgrenzen verschwimmen.

UNIVERSAL DESIGN

GLOBALISIERUNG

Globalisierung beschreibt den Prozess einer weltweiten Verflechtung verschiedener Akteure, der in den letzten Jahrzehnten stark an Dynamik gewonnen hat. Durch Fortschritte in Netzwerktechnologie, Logistik und Mobilität sind immer mehr Menschen, Organisationen und Staaten miteinander vernetzt und interagieren. Dies führt zu einer zunehmenden Interdependenz zwischen Staaten und Menschen auf globaler Ebene.

Die Zukunftsthesen zum Megatrend Globalisierung

1. Im politischen Subsystem sind die Staaten mit ihren Machtverhältnissen, Verfassungen, Freiheiten, Interessen, Bürokratien und Rechtssystemen die zentralen Akteure. Gesellschaft beinhaltet die soziale Struktur, die durch Aspekte wie Klassen- und Milieu-Unterschiede, Werte, Religiosität oder ethnische Vielfalt gestaltet wird.

2. Das Subsystem Ökonomie wird vor allem von den verschiedenen ökonomischen Ordnungen geprägt. Sie bestimmen das Wachstum, die staatliche Preis- und Geldmengenpolitik, die Produktion von Waren und 3. Dienstleistungen sowie den Zugang zu Ressourcen.

3. Im Subsystem Unternehmen sind die Branchen und die dort tätigen Unternehmen die bestimmenden Einflussgrößen, die Kernfragen lauten: Wie verstehen die Unternehmen Management und Wettbewerb, welche Entscheidungen treffen sie, wie gestalten sie ihre Lieferketten?

4. Die physische Umwelt steht als Subsystem für nicht-organische Faktoren wie Landmassen, Bodenschätze, Wasser oder die Atmosphäre, aber ebenso für nicht-menschliche Organismen wie Pflanzen und Tiere. Hierzu gehören auch technologische Aspekte, wie Grundlagenwissen und -forschung sowie Innovationen.

BEVÖLKERUNGSWACHSTUM

SICHERHEIT

Risiken sind im 21. Jahrhundert komplex und dynamisch geworden. Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit und kein fixer Zustand, der „hergestellt“ werden kann, sondern eine Variable, die ständig neu aufgebaut werden muss. Die Frage, was Sicherheit bedeutet und wer sie verantwortet, erhält damit eine neue Dringlichkeit: Unser gesamtes Verständnis von Sicherheit steht auf dem Prüfstand – und erfordert künftig vor allem neue Strategien im Umgang mit Risiken und Unsicherheit.

Die Zukunftsthesen zum Megatrend Sicherheit

1. Sicherheit umfasst heute eine Vielzahl von Problemen, darunter z.B. die Fragilität der Wirtschaft bis hinzu ökologischen Risiken und unvorhersehbaren gesellschaftlichen Veränderungen. Diese Ausweitung des Sicherheitsbegriffs hat die Verantwortung für Sicherheit verschoben, weg vom Staat hin zur Gesellschaft und zum Individuum.

2. Resilienz und Anti-Fragilität gewinnen an Bedeutung, um Organisationen und Territorien widerstandsfähiger und robuster zu machen. Der Staat kann nicht vorbereitet werden auf Bedrohungen, da sie in der globalen Welt nicht vorhersehbar oder steuerbar sind. Systeme müssen flexibel und anpassungsfähig werden.

3. Die traditionelle Herangehensweise an Sicherheit, die auf militärischen und polizeilichen Maßnahmen basiert, reicht nicht mehr aus. Ein neues Verständnis von Sicherheit erfordert mehr Selbstorganisation, Autonomie und Autarkie, um den Herausforderungen der Zukunft besser gewachsen zu sein.

CYBERCRIME

TRUST TECHNOLOGY

RE SILIENZ

URBANISIERUNG

Im letzten Jahrzehnt hat sich ein deutlicher politischer Konflikt zwischen Großstadt und Provinz, Urbanität und Peripherie herausgebildet, manifestiert durch die Spaltung zwischen „Anywheres“ und „Somewheres“. Die Pandemie hat diesen Konflikt verstärkt und eine Umkehrung hervorgerufen: Die Sehnsucht nach Natur und Autarkie steigt, während der Zuzug in die Metropolen stagniert. Diese Entwicklung ist historisch bekannt, da sich etwa alle 50 Jahre die Vorlieben zwischen Stadt und Land umkehren. Die sozialen Strukturen von Stadt und Land verschmelzen zunehmend, mit „dörflichen“ Lebensstilen in Großstädten und einem Wiederaufleben des sozialen Lebens in ländlichen Gebieten.

Die Zukunftsthesen zum Megatrend Urbanisierung

1. Städte sind aufgrund ihrer Dichte und Diversität krisenanfällig, aber auch besser in der Krisenbewältigung. Zukunftsfähige Städte setzen auf urbane Resilienz.

2. Urbanität wird zur Mindset-Frage. Die Dichotomie von Stadt und Land löst sich immer weiter auf – es entstehen hybride und fluide Lebensräume. Individualisierte Lebensmodelle und Pluralisierung erreichen das Land, dörfliche Strukturen bilden sich auch in der Stadt.

3. Nachbarschaftsplanung ist aus aktuellen Stadtentwicklungskonzepten nicht mehr wegzudenken. Ansätze wie die 15-Minuten-Stadt, Superblocks oder Vertical Villages reagieren auf die Mobilitätswende und den Klimawandel ebenso wie auf das wachsende Bedürfnis nach sozialer Nähe im Wohnumfeld. Der Kiez wird zum zentralsten Element der segmentierten Stadt.

4. Das individuelle menschliche Wohlergehen ist unweigerlich und untrennbar mit der unmittelbaren Umgebung verbunden – und kann damit auch nicht losgelöst von der gesamtgesellschaftlichen Gesundheit und der natürlichen wie künstlichen Umwelt betrachtet werden. Soziale Gerechtigkeit, Klimawandel und Gesundheit werden unwiderruflich Teil der Stadtplanung.

15-MINUTEN-STADT

RESPONSIVE CITY

VERTICAL VILLAGES

CONDENSED SPACES

MEGATREND WISSENSKULTUR

Die Erregungskultur hat die Wissenskultur überrollt. Die Akademisierung, die jahrelang die Bildungslandschaft prägte, ist an ihrem Zenit angelangt. Das bietet die Chance, Kopf und Bauch, Hirn und Hand wieder zusammenzubringen. Die Zukunft gehört der Könnenskultur. Eines der ältesten Trendworte des Wissensbereichs könnte dadurch wieder zu Ehren kommen: der Talentismus. Er besagt, dass im Bildungssystem und in der Arbeitswelt die individuellen Talente im Zentrum stehen sollten: die qualifizierende Vertiefung der Neigungen des einzelnen Menschen – und nicht berufliche „Ausbildungen“ nach traditionellen Berufsbildern.

Die Zukunftsthesen zum Megatrend Wissenskultur

1. Lifelong Learning wird eine neue Norm. Weiterbildung und Adaption sind unabdingbar, um sich immer wieder an neue Situationen und Kompetenzfelder anpassen zu können. Dabei wird das lebenslange Lernen immer häufiger zum Transformative Learning: Der Umgang mit Krisen, Unsicherheit und Komplexität wird zum Zukunfts-Skill.

2. Kreativität ist nicht erzwingbar und braucht Freiraum – sowohl im Unternehmen als auch in der Schulbildung. Ein neues Verständnis von Kreativität, Playfulness und Open Knowledge führt zu anderen, besseren Ergebnissen und Innovationen – und macht mehr Spaß.

3. Bildung ist künftig ohne Digitalisierung nicht mehr vorstellbar. Dafür braucht es vor allem Digital Literacy. Sowohl der Zugang zu digitalen Services und Geräten als auch die Fähigkeit, diese zu nutzen, muss für alle gewährleistet und gelehrt werden.

4. Wissenschaft nimmt einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft ein. Alt-Science und Fake News sind nur ein kleinerer Gegentrend in der großen Bewegung zu einem ermächtigten, verantwortungsvollen Umgang mit Wissen und Informationen. Kritisches Denken und der richtige Umgang mit Komplexität werden immer wichtiger.

EDUTAINMENT

INDIVIDUALISIERUNG

In den Städten wachsen nachbarschaftliche Community-Siedlungen. Die Hypertoleranzkultur ist dabei, sich in lauter identitäre Einzelkämpfe zu zerlegen. Nach der Zeit der „angrenzenden Individualisierung“ wächst heute wieder die Sehnsucht nach den 3 großen K: Konsens, Kollektivität, Kontinuität. Im Grunde geht es dabei um eine reifere, vermittelte Form der Individualisierung. Die fraktalisierte Gesellschaft der Minderheiten und Subkulturen sucht wieder nach ihren Gemeinschaftskernen.

Die Zukunftsthesen zum Megatrend Individualisierung

1. Das Ich entwickelt sich künftig co-individuell im Wir. In der individualisierten Gesellschaft der Zukunft steht nicht mehr das einzigartige, autonome Ich im Vordergrund, sondern die Verortung des Individuums in Gemeinschaften. Das Individuum entdeckt sich als Teil einer kollaborativen Wir-Kultur neu.

2. Neo-Tribes, kleinräumige Communitys, die zeit- und ortsunabhängig zusammenfinden und kooperieren, werden Leben, Miteinander, Kreieren und Ökonomie gestalten. Die kommende Wir-Kultur ist geprägt von Verschiedenheit im Miteinander. Als Gegentrend bleiben autarke, abgeschlossene Interessensgruppen bestehen. Die Mehrheitsgesellschaft wird sich weiter in Richtung Diversity bewegen.

3. Persönliche Identitätsbildung findet im Rahmen multigrafischer Lebensstile statt und steht in keinem Widerspruch zu gemeinschaftsorientierten Bewegungen. Sie ist vielmehr Voraussetzung für ein selbstbewusstes, urteilsfähiges Individuum, das sich die Arbeit an einem besseren Ich zur Hauptaufgabe gemacht hat. Für sich allein zu sein steht in der Single-Gesellschaft nicht für Scheitern, sondern für einen achtsamen, selbstreflektierten Umgang mit sich selbst.

4. Ob LGBT+ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender+), BLM oder Klimaaktivismus – Bewegungen wie diese werden künftig starken Einfluss auf Wirtschaft und Politik haben. Politik und Unternehmen werden gefordert sein, Verantwortung zu übernehmen, Haltung zu beziehen und Werte zu zeigen.

DO IT YOURSELF

SINGLE- GESELLSCHAFT

SOCIAL COCOONING

MEGATREND GENDER SHIFT

Ist das Geschlecht als Identität zu sehen oder ist die soziale Relevanz überwunden? Die Frage nach der Ambivalenz zwischen Geschlecht als Identitätszwang oder Gender als individuellem Freiraum wird innerhalb des Mega Trends gestellt. Während vor der Jahrhundertwende der Megatrend, Frauen, Emanzipation und die neuen Gesetze zur Stärkung von Frauen das Thema war, verschiebt sich nun die Debatte. Laut dem Megatrend sind seit Mitte 2010 Stagnation der weiblichen Emanzipation zu verzeichnen. Sozusagen ein Rückschritt der politischen Entscheidungen wie dem Abtreibungsverbot in den USA zu erkennen ist. Die Debatte, wie viele Geschlechter es gäbe, würde zum Kulturkampf.

Die Zukunftsthesen zum Megatrend Gender Shift

1. Diversität wird Normalität. Feminismus wird Mainstream und ebnet dem Gender Shift weiter den Weg. Das führt zunächst einmal dazu, dass mehr Frauen in Führungspositionen drängen, die Verhaltensmuster „toxischer Männlichkeiten“ weiter in die Kritik genommen werden und an Bedeutung und Macht verlieren.

2. Gender Awareness wird zum obersten Gebot. Gender Blind Spots und Gender Biases werden unter dem Druck der Gesellschaft immer weiter aufgedeckt werden. Auch der Einsatz von Technologien und Big Data wird dazu beitragen, Vorurteile zu revidieren.

3. Identitäten definieren sich jenseits von Geschlecht. Das Denken und Handeln der jüngeren Generationen verändert die gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschlecht. Angebote und Kommunikation sind gezwungen, sich anzupassen, wenn Menschen sich nicht mehr automatisch über ihr Geschlecht identifizieren.

MEGATREND NEO-ÖKOLOGIE

In unsere heutige Gesellschaft werden Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit zum zentralen Wirtschaftsfaktor. Die Coronapandemie zeigte uns die fatalen Folgen eines falschen Mensch-Naturverständnisses und dessen Folgen auf. Der Mensch wird in diesem Zeitalter, dem Anthropozän, zum dominierenden Einflussfaktor für biologische, geologische und atmosphärische Prozesse auf der Erde. Die völlige Kontrolle über Natur bleibt allerdings eine Illusion, denn der Mensch ist ein Teil der sich selbst organisierenden Natur. Es stellt sich also die Frage, wie wir die Natur sinnvoll und nachhaltig gestalten können. Wir steuern den Konsum in zunehmend ökologische und ethnische Richtungen und verändern den Zeitgeist. Eine höhere Lebensqualität bedeutet Qualität statt Quantität. Bedeutet „besser statt mehr“. Der Trend geht in Richtung Slow Culture. Die rasende Gesellschaft wird von uns als belastend empfunden.

Die Zukunftsthesen zum Megatrend Neo-Ökologie

1. Der Mensch reintegriert sich in das Ökosystem Erde. Mit dem Wandel hin zu neuen, lösungsorientierten Standards ordnet sich der Mensch endlich richtig ein: als Teil des vielfältigen, resilienten, sich selbst organisierenden Systems Erde.

2. Nachhaltigkeit bedeutet klüger, nicht weniger. Green Tech steht nicht im Widerspruch zur Natur, sondern hilft vielmehr, die heutigen und künftigen Herausforderungen zu überwinden.

3. Das Wirtschaftssystem wird zum Wertesystem. Statt auf Wachstumsund Profitmaximierung fokussiert die Wirtschaft von morgen auf Nachhaltigkeit, Postwachstum und Gemeinwohl.

4. Die Generation Global schafft eine nachhaltige Welt. Die nachwachsende Generation prägt ein neues globales Mindset. Das Ziel der Generation Global: eine nachhaltigere, gerechtere Wirtschaft und Gesellschaft.

GESUNDHEIT

Gesundheits-Megatrends sind in den letzten Jahren zu Grundwerten unserer Gesellschaft geworden und wirken sich auf alle Lebensbereiche aus. Dieser Trend umfasst ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheit, das sich nicht nur auf den Körper, sondern auch auf den Geist, den Lebensstil, die Umwelt und den sozialen Kontext konzentriert. Dies zeigt sich in allen Aspekten des täglichen Lebens. Gesunde Ernährung ist Ausdruck von Werten und Lebensstil, insbesondere im Kontext von pflanzlichen Alternativen gewinnt sie an größerer Bedeutung. Selbstoptimierung durch Bewegung und Ernährung ist ein zentraler Bestandteil des Lebens, unterstützt durch digitales Self-Tracking und Selbstüberwachung. Die Gesundheitsvorsorge konzentriert sich auf die Erhaltung der Gesundheit und die Vorbeugung von Krankheiten.

Die Zukunftsthesen zum Megatrend Gesundheit

1. Die Gesundheitskompetenz explodiert. Als Abwesenheit von Krankheit erlebt Gesundheit ein Comeback; als Lifestyle, Selbstoptimierungsprojekt und Achtsamkeitsstreben ist Gesundheit schon lange in allen Bereichen des Lebens etabliert und differenziert sich immer weiter aus.

2. FemTech sprengt den Gender Bias in der Medizin. In Zukunft agieren Ärzte vermehrt gendersensibel, um Patienten jeden Geschlechts angemessen behandeln zu können, denn die Nichtbeachtung des Geschlechts bei der Prävention, Diagnostik und Therapie kann fatale Folgen haben. Die Annahme, dass es nur zwei Geschlechter gibt, entspricht nicht dem Status quo der Wissenschaft.

3. Gesundheit wird ganzheitlich betrachtet. Die Illusion einer Grenze zwischen der Umwelt „da draußen“ und der eigenen Biologie löst sich auf. Unser Körper ist unsere Nahrung ist unsere Umwelt ist unsere Atmosphäre ist unser Planet.

HEALING ARCHITECTURE

HOUSTIC HEALTH

GERMO PHOBIA

MEGATREND MOBILITÄT

Der Megatrend Mobilität spielt eine bedeutende Rolle im neuen globalen Umfeld, das von technologischen Innovationen, evolutionären Anforderungen und gesellschaftspolitischen Veränderungen geprägt ist. Als Reaktion auf die COVID Pandemie wurde auch ein Schwerpunkt auf alternative Transportformen gelegt. Paris und Mailand sind Städte die die Art und Weise verändern, wie Städte funktionieren, mit Maßnahmen, die Fußgängern, Fahrrädern und öffentlichen Verkehrsmitteln Vorrang vor Autos geben.

Vier Zukunftsthesen zum Megatrend Mobilität

1. Das Auto zieht sich aus der Stadt zurück. Die Mobilität der Zukunft wird immer stärker vom Fahrrad geprägt. In diesem Prozess werden neue öffentliche Räume frei: Third Places werden zum urbanen Wohnzimmer und Mittelpunkt des städtischen Lebens.

2. Seamless Mobility integriert private und öffentliche Angebote. Dafür braucht es gestaltungswillige öffentliche Verkehrsanbieter, die alternative Angebote nicht als Konkurrenz sehen, sondern als komplementäres Angebot im Sinne der Seamless Mobility.

3. Autonomes Fahren verändert die Rolle des Autos. Durch autonome Konzepte schrumpft der Bedarf an Parkplätzen, und die Zeit im Auto dehnt sich aus. Mobile Living macht Autos zu einem aktiven Aufenthaltsort, an dem gearbeitet und entspannt wird – und dessen Interieur extrem an Relevanz gewinnt.

4. Erleben wird wichtiger als Besitzen. Immer mehr Menschen lassen die Einschränkungen von Besitztümern hinter sich. Der flexible Zugriff auf die ganze Vielfalt an Mobilität wird so zu einem Spiel, das den Spaß an Alternativen bezeugt, auf Vielfalt statt Routinen setzt und Pragmatik über Status stellt. Hypermobil sein bedeutet Abwechslung, Vernetzung und Erlebnis.

MODERN NOMADISM

MIKROMOBILITÄT

SHARED MOBILITY

1.8 Mobilität

Snake is a 235 metre long ramp that offers cyclists a shortcut across Copenhagen Harbour

SLOW TRAVEL

Bicycle

MEGATREND KONNEKTIVITÄT

Der digitalen Wandel hat Auswirkungen auf die soziale und kulturelle Ebene unserer Gesellschaft und erstreckt sich über technologische Veränderungen hinaus. Durch die wachsende Vernetzung werden Geschäftsmodelle und Produkte neu verstanden, wobei soziale und kulturelle Aspekte eine wichtige Bedeutung haben. Daher ist es für Unternehmen notwendig, ein ganzheitliches Verständnis des digitalen Wandels zu erlangen, das nicht nur technologische, sondern auch soziale und kulturelle Aspekte einbezieht.

Vier Zukunftsthesen zum Megatrend Konnektivität

1. Unternehmen sind Knotenpunkte im Netzwerk. In der Ära der Vernetzung können Unternehmen nicht mehr als autonomeEinheiten operieren, sondern nur noch als Teil verschiedener Ökosysteme.

2. Digitale Transformation ist eine Frage der Kultur. Die Digitalisierung eines Unternehmens steht und fällt mit seiner real-digitalen Unternehmenskultur – die nur gedeihen kann, wenn sie auch überzeugend vorgelebt wird. Im Kern der digitalen Transformation stehen daher weniger digitale Technologien als eine zukunftsweisende Führungskultur, die Veränderung erlaubt und gestaltet und Experimentierfreude belohnt.

3. Die Zukunft gehört der Allianz von Mensch und Maschine. Eine erfolgreiche digitale Transformation bedeutet für ein Unternehmen daher eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten neuer Technologie – und die Integration reibungsloser Schnittstellen, um ein optimales Teamplay von Mensch und Maschine zu ermöglichen.

4. Die Digitalisierung hat gerade erst begonnen. Die Grundzüge dieser Netzwerkgesellschaft von morgen werden heute gelegt. Je umfassender Unternehmen den Prozess der digitalen Transformation begreifen und je reflektierter sie ihn mitgestalten, umso mehr werden sie künftig davon profitieren.

OMNI CHANNELING

BLOCKCHAIN

Konnektivität

MEGATREND NEW WORK

Die Grenzen zwischen Leben und Arbeiten verschwimmen in unserem Alltag auf produktive Weise. Die Vorstellungen von Karriere und Erfolg treten in den Hintergrund. Während unsere Leben von Überstunden, Konkurrenzkampf und Präsenzzeiten im Job geprägt waren, gibt es nun eine Werteverschiebungen durch den krisenbedingten Digitalisierungsschub der Pandemie. Es sind neue Arbeitsstrukturen gefordert, die geprägt sind von Work-Life-Blending, Kollaboration und Remote Work. So werden moderne Unternehmenskulturen agiler und adaptiver. Die darauf folgende Postwachstumsgesellschaft wird zum Zeitalter des Übergangs und es stehen Werte wie Sinnhaftigkeit, Gestaltungsmöglichkeiten und die Vereinbarung von Beruf und Privatleben im Vordergrund.

Vier Zukunftsthesen zum Megatrend New Work

1. Die Sinnfrage wird zentral. New Work bietet die Chance, persönliche Potenziale und Neigungen zu entfalten. Das Lösen von Zukunftsaufgaben bestimmt das Tun und stiftet einen neuen Sinn von Arbeit.

2. Die 30-Stunden-Woche wird das neue Vollzeit. Skandinavische Länder leben in Sachen Arbeitszeit schon heute das Arbeitsideal der Zukunft: Weniger ist mehr. Die 30-Stunden-Woche als Vollzeit macht mitunter produktiver und lässt Krankenstände schrumpfen.

3. Remote Work macht das Büro attraktiv. Während Remote Work von konzentrierten Deep-Work-Phasen geprägt ist, wandelt sich das Büro der Zukunft vom Arbeitsort zum Hub für Co-Creation und Co-Working, für reale zwischenmenschliche Beziehungen und echte Unternehmenskultur. Das Büro der Zukunft ist der Ort, an dem Unternehmenswerte gelebt werden, Wir-Gefühl entsteht und an dem gemeinsam Neues geschaffen wird.

4. Work-Life-Blending ersetzt Work-Life-Balance. Die ewige Suche nach der Balance zwischen Arbeit und Freizeit war stets konfliktbehaftet, denn irgendwas kommt immer zu kurz. Work-Life-Blending entzerrt diese Konflikte: Wo die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben verschwindet, können persönliche Bedürfnisse im Tagesverlauf besser berücksichtigt werden.

KONSUMFREI?

THIRD PLACES WIR-KULTUR

IM KIETZ

AUTARKIE

LANDWIRTSCHAFT

MINIMALISMUS

NATURVERSTÄNDNIS

RURBANISIERUNG

CONNECTIVITY

NEUE? MOBILITÄT

SLOW CULTURE

HEALTH

Krisen & Trends der Vergangenheit

1895

Konsequenzen des Hobrecht-Plans

1652

Berlin nach 30 jährigen Krieg

1862

Wohnungsmangel und der Hobrecht-Plan

1858

Industrialisierung und Landflucht

1907

Moderne vor dem 1. Weltkrieg

1920

Moderne nach dem 1. Weltkrieg

1961 Mauerbau

1945

Nach dem 2. Weltkrieg

1937

Vor dem 2. Weltkrieg

1989 Mauerfall

1995 Neues Berlin

GLOBAL

Krisen & Trends der Neuzeit

2008 Weltwirtschaftskrise

2015 Flüchtlingskrise

2020 Corona-Pandemie 2024 Inflation

heute Klimawandel morgen ?

The Ten Essentials for Making Cities Resilient Checklist

Organize for disaster resilience.

Strengthen

Identify, understand, and use current and future risk scenarios. Understand and strengthen societal capacity for resilience.

Strengthen financial capacity for resilience.

Increase infrastructure resilience.

Pursue resilient urban development and design. Ensure effective preparedness and disaster response.

Source: UNISDR, 2017. How To Make Cities More Resilient. A Handbook for Local Government Leaders. P.32

Safeguard natural buffers to enhance the protective functions offered by natural ecosystems.

Expedite recovery and build back better.

Stadtplan 1652

Bürgerliches Berlin nach dem 30 jährigen Krieg

Die Karte zeigt den Grundriss der beiden kurfürstlichen Residenzstädte Berlin und Cölln. Eingezeichnet sind die Kirchen und weitere wichtige Gebäude. Die Stadt hat gerade den Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) überdauert.

Stadtplan 1858 Berlins

Industrialisierung und Landflucht

Der Verkehr hat sich revolutioniert, die Eisenbahnen entstanden, die Industrialisierung war auf dem Vormarsch. Im Jahre 1840 glich Berlin nicht mehr einer mittelalterlichen Siedlung an der Spree, sondern zunehmend einer modernen Stadt. Berlin wuchs über die Stadtmauern hinaus, die ersten Mietskasernen entstanden, aber auch die negativen Aspekte der Urbanisierung wie Kriminalität, Chaos, Lärm und Luftverschmutzung begannen ein Problem für die Bewohner zu werden. Der Bevölkerungszuwachs führte zum Zuzug in die Vororte.

Stadtplan 1862

Wohnungsmangel und der Hobrecht-Plan

Berlins städtebaulicher Hobrecht-Plan sah vor, die Stadt an die rasant wachsende Bevölkerung anzupassen und unbebautes Umland infrastrukturell auszubauen sowie zu parzellieren, um den Wohnungsbau zu fördern.

Der Mangel an Vorschriften führte zu Immobilienspekulationen und dem Wachstum der Mietskasernen des ‚Steinernen Berlins‘, in denen die Menschen unter engsten Verhältnissen wohnten. Die durch die spärlich beleuchteten Wohnungen und die durch die hohe Bewohnerzahl drastisch verschärften hygienischen Verhältnisse führten immer wieder zu Krankheiten. Erst durch die Einführung der Berliner Kanalisation bis 1893 besserten sich

Berlins Vergangenheit

Stadtplan 1895

Konsequenzen des Hobrecht-Plans

Der Plan aus dem Jahr 1895 zeigt Berlin mit sämtlichen Vororten und vollständiger Stadt- und Ringbahn. Man kann darauf bereits die heute bestehende Ausbreitung der Stadt erkennen. Die meisten Bezirke existieren schon, auch wenn sie offiziell noch nicht zur Stadt Berlin gehören. Berlin war eine Arbeiterstadt, mit billigen Mietskasernen, dunklen Hinterhöfen und qualmenden Schornsteinen. Die Folgen des Hobrecht-Plans zeigen sich im Stadtbild.

Stadtplan 1907

Moderne vor dem 1. Weltkrieg

In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg nahm die Stadt ihre jetzige Form endgültig an. Allerorts wurde gebaut, so geht das Zitat des Kunstkritikers Karl Scheffler, Berlin sei „dazu verdammt: immerfort zu werden und niemals zu sein,“, auf das Jahr 1910 zurück. Die Menschen fuhren mit der U-Bahn, schwammen im Wannsee, spazierten im Tiergarten und amüsierten sich in den Ballhäusern. Die Straßenbahnen fuhren über den Alexander- und Potsdamer Platz, das Telefonnetz wurde immer dichter und man kaufte in den neuen Kaufhäusern von Tietz und Wertheim ein. Der Puls der Moderne gab in Berlin den Rhythmus an.

Stadtplan 1920

Moderne nach dem 1. Weltkrieg

1919 wird die Weimarer Republik gegründet. Durch das sogenannte GroßBerlin-Gesetz werden 7 umgebende Städte, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke nach Berlin eingemeindet und das Stadtgebiet in 20 Bezirke eingeteilt. Die Einwohnerzahl beträgt nun 3,8 Millionen, das Stadtgebiet verdreizehnfacht sich von 6.500 Hektar auf 878 Quadratkilometer. Berlin wird zur größten Industriestadt des Kontinents und entwickelt sich in den Zwanziger Jahren zur legendären Kulturmetropole.

Berlins Vergangenheit

Stadtplan 1937

Vor dem 2. Weltkrieg

1933 führt die „Machtergreifung“ Adolf Hitlers zum Ende der Demokratie in Deutschland und Berlin. In Sachsenhausen bei Oranienburg wird für die inhaftierten Gegner des Regimes das erste Konzentrationslager im Berliner Raum eröffnet. Das Olympiastadion im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wird im Jahr 1936 für die 11. olympischen Spiele fertiggestellt. Berlin hat 4,3 Millionen Einwohner.

Stadtplan 1945

Nach dem 2. Weltkrieg

Der am 8. Mai 1945 beendete Zweite Weltkrieg hat in weiten Teilen Berlins eine Trümmerlandschaft hinterlassen: 600.000 zerstörte Wohnungen und nur noch leben 2,8 Millionen leben in der Stadt.

Entsprechend der Vereinbarung der Alliierten wurde die Stadt in vier Sektoren aufgeteilt und gemeinsam von den Besatzungsmächten, der USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion verwaltet. Berlin entwickelt sich zum Brennpunkt des „Kalten Krieges“.

Stadtplan 1961

Mauerbau

In 1949 wird Ost-Berlin zur „Hauptstadt der DDR“. 1955 wird der Flughafen Schönefeld als erster Verkehrsflughafen der DDR in Betrieb genommen.

In West-Berlin beginnt der Bau der Stadtautobahn. Die Internationale Bauausstellung (Hansaviertel) dient als Gegenbeispiel des Neuaufbaus zu sozialistischen Wohnungsbauten. 100.000 Wohnungen sind in West-Berlin mit öffentlichen Mitteln errichtet worden.

Vor Mauerbau flüchten 200.000 DDR Bewohner nach West-Berlin.

Stadtplan 1978

1971 vereinbaren BRD und DDR Erleichterung des Verkehrs nach West-Berlin. Der Flughafen Tegel in West-Berlin eröffnet.

Politische Konflikte und Widerstand der Stadtbevölkerung überspitzen sich. Die DDR öffnet 1989 unter dem Druck der Massen die Mauer in Berlin.

Stadtplan 1982 West-Berlin

Vor Mauerfall

West-Berlin baut zahlreiche internationale Kultur-Foren und übernimmt die S-Bahn. In West-Berlin findet unter dem Motto „Die Innenstadt als Wohnort“ die Internationale Bauausstellung statt. Themen sind die „behutsame Stadterneuerung“ in Kreuzberg und der Stadtneubau als „kritische Rekonstruktion“, z.B. durch die Errichtung von Stadtvillen und Energiesparhäusern in Tiergarten.

1981

1989

Stadtplan 1981 DDR

Vor Mauerfall

1976 beginnen im Ost-Berliner Stadtteil Marzahn die Arbeiten am größten Wohnungsbauprojekt in der Geschichte der DDR. Bis 1990 werden hier 62.000 Wohnungen in Plattenbauweise erreichtet. Um das Neubaugebiet Marzahn herum wird als erster von drei neuen Ost-Berliner Bezirken der Bezirk Marzahn gegründet. Es folgen Hohenschönhausen (1985) und Hellersdorf (1986).

Berlins Vergangenheit
Mahrzahn
Mahrzahn

Stadtplan 1995

Nach Mauerfall

In Bonn beschließt 1991 der Deutsche Bundestag den Sitz von Regierung und Parlament in die Hauptstadt Berlin zu verlegen. Die Berliner Verfassung von 1950 wird fortgeschrieben und erweitert um Grundrechte und neue Staatsziele über Arbeit, Bildung, Wohnraum und Umwelt. Zahlreiche Staaten errichten in Berlin ihre Botschaften. die Bundesländer eröffnen Vertretungen in der Hauptstadt. 2001 wird das neue Reichstagsgebäude bezogen und rund um das Kanzleramt entstehen zahlreiche neue Bürokomplexe. 2006 eröffnet der Berliner Hauptbahnhof.

Bevölkerungsentwicklung seit 1875

Einwohner

5 Mio.

4 Mio.

erster Weltkrieg

3 Mio.

2 Mio.

1 Mio.

zweiter Weltkrieg Deutsche Teilung

Bevölkerungsentwicklung 2022

GLOBAL

Krisen & Trends in Städten weltweit

These cities are reducing disa er risk to support su ainable development.

Making Cities Resilient “My city is ge ing ready!”

To raise commitment among local decision makers and city leaders, UNISDR and its partners launched the global campaign Making Cities Resilient – “My city is ge ing ready!” The campaign’s central message is that resilience and disa er risk redu ion mu be part of urban design and

rategies to achieve su ainable development. As part of the campaign, municipalities and cities use a checkli of Ten Essentials for making cities resilient to monitor their progress in managing disa er risks. Those that show sustained results in reducing disa er risk are invited to showcase their e orts as a Role Model City.

BOGOTA, COLOMBIA

Bogota is a city that provides a large coverage of basic utilities, which is an indicator of development. But it ill grapples with high unemployment and poverty levels. One of the mo significant programs that the city has implemented is the relocation of families living in dangerous sites, while at the same time rong mechanisms have been devised to avoid new se lements on flooding and landslide prone areas. Relevant to this obje ive is a su ained program of disa er risk awareness.

SAINT LOUIS, SENEGAL

Despite all the natural hazards threatening the city, Saint Louis is a role model for how to conduct community-based risk assessments, in cooperation with several partner institutions. The Municipal Development Agency, created in 2000, supports joint projects to share experiences, with the financial, technical and decentralized cooperation of the international community. It is a pilot city in the UN-HABITAT Cities and Climate Change program.

VENICE

The mobile tidal barrier sy em (MOSE), will defend Venice and its lagoon from floods. It is 60 per cent complete and work will finish in 2014. MOSE is part of the plan of works defined by the Italian Government. Other interventions include city pavements rising, inner canals dredging andurban maintenance, which are implemented dire ly by the Municipality. The physical and environmental defense of the whole lagoon ecosy em is combined with the defense of Venice’s heritage, comprising hi oricalbuildings and cultural assets of ine imable value.

CAPE TOWN, SOUTH

A comprehensive disa er the city of Cape Town is levels of planning in accordance legislation. It is integrated gic planning process and agement programme. In disa er risk assessment, cess of developing a climate a ion. Cape Town also think tank, which is a partnership demia and the city.

Bogota, Colombia
Saanich, Canada
Santa Tecla, El Salvador Mexico City, Mexico

100 Annexes

Venice Role model for cultural heritage prote ion

Size: Approximately 415 km2, of which 260 km2 is a lagoon and 155 km2 comprised of land above sea level: mainland, islands, li orals

Population: 270,000 of which 90,000 living in the “water city” Main risks: Flood due to high tide, as well as sea level rise caused by global climate change that makes high tides more frequent

Karl ad, Sweden

Kri ian ad, Sweden

Bonn, Germany

Lienz, Au ria Nice, France

Sommieres, France

Mumbai, India

Role model for flood prote ion and urban regeneration. Size: 437.71 km2

Population: 12.5 million with an average density of 28,562 persons/ km2 Main risks: Floods, epidemics, urban induced risks and urban decay

Chengdu, China

Aqaba, Jordan

Cape Town, South Africa

Role model for informal se lements upgrading and ecosy em prote ion Size: 2,461 km2 and a coa line anning 294 km

Population: There are 3.7 million living in Cape Town, with an overall population density of 12.28 people/ he are Main risks: Sea-level rise, ru ural fires (informal/ formal areas), wild fires, severe orms and change in rainfall pa erns

Hyogo, Japan

Bhubaneswar, India

Bangkok, Thailand

Philipinnes San Francisco, Philippines

Albay Province, Philippines

Cairns, Au ralia

Main risks: Volcanic hazards (risk of ca ing of lava, ash fallout, du and lahars), earthquakes, floods and tropical cyclones Santa Fe, Argentina

Moroni, Comoros

Role model for good planning pra ice for development Size: 10 km2

Population: 60, 000 inhabitants

Role model for in itutionalizing disa er management Size: 2,552.6 km2. About 50 per cent of its total land area is mainly devoted to agriculture.

Population: 1 million

Main risks: Typhoons, floods, heavy rains, mudslides, the Mayong volcano, earthquakes and tsunami

SOUTH AFRICA

er risk assessment for linked to all relevant accordance with atutory integrated into the city’s rateand enterprise risk manIn conjun ion with the assessment, the city is in the proclimate adaptation plan of has a climate change partnership between aca-

MORONI, COMOROS

In re onse to criticism of the 1997 Urban Development Plan, the city of Moroni created an 2010-2011 A ion Plan for Moroni through which it e ablished a technical commi ee. The commi ee developed a risk database based on exi ing udies as well as a database of risk experts in the city. Moroni is now engaged in a rategic approach to risk analysis. Funds are being raised to support local partnerships to condu udies of vulnerabilities and risks.

MUMBAI, INDIA

With a population of about 14 million, Mumbai is India’s large urban centre and the country’s financial capital. It is exposed to cyclones, coa al erosion, landslides, earthquakes and epidemics. Meanwhile, the city has 6.5 million slum dwellers whose resiliency would take decades more to build. Led by the Municipal Corporation of Greater Mumbai, the city has plans to widen and deepen major rivers, improve orm water drainage sy ems, build cyclone shelters and amend building codes to address urban decay and collapsed buildings.

ALBAY PROVINCE, PHILIPPINES

The Province of Albay has developed a comprehensive disa er risk redu ion policy with a designated budget, covering all a e s of the topic, including climate change adaptation, implementation of the Millennium Development Goals, and re onding to all Ten Essentials of the Making Cities Resilient campaign. There is a “Zero Casualty” policy with a designated budget and participatory approach. Nine per cent of the annual budget is dedicated to disa er risk redu ion and climate change adaptation.

Makati,

AHRENSFELDE

Die Ahrensfelder Berge sind die viert-höchste Erhebung in Berlin. Der westliche Gipfel ist mit 114,5 Metern die höchste Erhebung im nordöstlichen Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Die Berge entstanden als schmale Wälle aus Lockermaterial, sogenannte Oser. Zwischen 1981 und 1991 wurden sie als Bauschuttkippe genutzt und heutzutage dienen sie als Landschaftspark. 2008 wurde der westliche Hügel um aufgeschüttet und zur Aussichtsplattform umgebaut. Von dort aus kann man den Berliner Fernsehturm und das Brandenburger Umland sehen.

In der Nähe liegt die Wuhle, ein Fluss, der durch das Wuhletal fließt. Es gibt viele Freizeitmöglichkeiten wie Spazieren gehen, joggen, Rad fahren und picknicken. Die Ahrensfelder Berge sind verkehrsgünstig in der Nähe der Landsberger Allee und verschiedenen U- und S-Bahnhöfen gelegen. In der Nähe befinden sich auch weitere Parks wie die Gärten.

Blick von den Ahrensfelder Bergen

AHRENSFELDE

Falkensee

FALKENSEE

Falkensee, am westlichen Rand Berlins gelegen, zählt mit rund 45.000 Einwohnern zu den bekanntesten Pendlerstädten im Berliner Speckgürtel.

Die Stadt entstand 1923 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Falkenhagen und Seegefeld. Die Ansiedlung von Siedlern, begünstigt durch den Bau der Eisenbahnlinie nach Hamburg, prägte die Entwicklung. Während des Nationalsozialismus befand sich hier ein Außenlager des KZ Sachsenhausen. Nach dem Mauerbau 1961 verlor die Stadt den direkten Kontakt zu Berlin, erhielt jedoch kurz danach das Stadtrecht. Nach der Wende 1989 erlebte Falkensee einen Bauboom und verzeichnete eine starke Bevölkerungszunahme. Heute erinnern Gedenkstelen an die ehemalige deutsch-deutsche Grenze.

FALKENSEE

kapital 01

COUNTRYSPINE

KOSMOS Architects, Russland, Schweiz, Österreich

Wie kann man einen gemeinsamen aktiven Raum schaffen und genügend Privatsphäre?

Countryspine zielt darauf ab, einen gemeinsamen aktiven sozialen Raum zu schaffen. Die dreistufige Strukturen wird über bestehenden Straßen errichtet. Die erste Ebene bleibt die StrWaße selbst, während die zweite Ebene Wohnraum bietet und die dritte Ebene Gewächshäuser beherbergt, die sowohl für landwirtschaftliche Produktion als auch für gemeinsame öffentliche Funktionen genutzt werden. Durch die Integration von Technologie und Kreislaufwirtschaft entsteht ein selbsttragendes System, das Gemeinschaft, Produktion und Zugang zur Natur miteinander verbindet. So entsteht ein alternatives Modell für Siedlungen auf dem Land, das sich von traditionellen Stadt- oder Vorstadtmodellen unterscheidet.

Countryspine Siedlung
Countryspine Gebiet

*WOHNRAUMSCHAFFUNG ÜBER DEN STRASSEN

*INTEGRATION GEMEINSAMER FUNKTIONEN

*EINRICHTUNG VON GEWÄCHSHÄUSERN

*INTEGRATION VON TECHNOLOGIE

*SELBSTTRAGENDES SYSTEM & KREISLAUFWIRTSCHAFT

Versiegelung durch Autobahnen

WAS SIND

GRENZEN?

WELCHE

GIBT ES?

GRENZE ALS ...

... (TRENN-)LINIE

... FUNKTIONALE STRUKTUR

... VERBINDUNG (BRÜCKE ETC.)

... PHYSISCHE STRUKTUR (MAUER, ZÄUNE ETC.)

... SYMBOLISCHE BEDEUTUNG (SOZIAL, POLITISCH UND KULTURELL)

... SCHNITTSTELLE ZWISCHEN URBANEN UND LÄNDLICHEN GEBIETEN

I BEIDSEITIGE SIEDLUNGEN

II EINSEITIGE SIEDLUNG

III GETEILTE SIEDLUNG

IV ZERSIEDELUNG

V UNBELEBTE (KLEIN-)SIEDLUNG

VII GRÜN UMZÄUNTE WOHNGEBIETE

VIII INSELN

IX DURCHSCHNITTENES GRÜN

X SCHULEN & KLEINGÄRTEN

XI

„BEIDSEITIGE SIEDLUNGEN“
„EINSEITIGE SIEDLUNG“
„GETEILTE SIEDLUNG“
„ZERSIEDLUNG“
„UNBELEBTE (KLEIN-)SIEDLUNG“
„GRÜN UMZÄUNTE WOHNGEBIETE “
„DURCHSCHNITTENES GRÜN“
„SCHULEN & KLEINGÄRTEN“
„INDUSTRIE- & GEWERBEGEBIETE“

INFRASTRUKTUR

WAS BEDEUTET

KRISE FÜR UNS?

WAS BEDEUTET

NEUE MOBILITÄT?

WAS BEDEUTET

REGIONALES BERLIN?

Wald Wiese Park Kleingartenanlagen

AGRARWIRTSCHAFT

Wasser Ackerland Heide Landwirtschaft Buschland Brachfläche Obstplantage,Weinberge

REVITALISIERUNG DER AGRARFLÄCHE DURCH MISCHKULTUR

BEBAUUNG & VERKEHRSNETZ

Autobahn Hauptstraßen Eisen- & Stadtbahn Straßen Bahnhof MOBILITÄT
Autobahn Hauptstraßen
Eisen- & Stadtbahn
Straßen Bahnhof
AUTOBAHN & HAUPTSTRASSE

ERGÄNZUNG DER

Autobahn Hauptstraßen Eisen- & Stadtbahn Straßen Bahnhof
AUTOBAHNLINIEN

NEUE MOBILITÄT

Autobahn Hauptstraßen
Eisen- & Stadtbahn
Straßen Bahnhof

BAHNHÖFE

Bahnhof I
Bahnhof III
Bahnhof V
Bahnhof II
Bahnhof IV
Bahnhof VI

KIEZBAHNHOF DALLGOW-DÖBERITZ BEI FALKENSEE

AUTOBAHN

Die Autobahnen ziehen sich durch die Peripherie von Brandenburg.

VERTIKAL WEITERDENKEN

Die Autobahn wird zur beruhigten Fläche für Fußgänger und Fahrradfahrer. Sie wird in die vertikalität ergänzt.

STRASSENBAHN

Die Straßenbahn setzt sich über die ehemalige Autobahn und ermöglicht neuen Transport und Mobilität.

ZWEITE EBENE

Über den Straßenbahnen erschließt sich eine zweite Ebene die neue Fläche schafft.

FOOD FOREST

Die zweite Ebene über der ehemaligen Autobahn bietet Raum, um die regionale Versorgung von Berlin und Brandenburg zu erweitern.

HALTESTELLE

Die Haltestellen grenzen an den Dörfern und Wohnsiedlungen und ermöglichen das Erschließen der Straßenbahn.

KIEZBAHNHOF?

Die Hauptbahnhöfe sind zentrale Entwurfselemente. Sie dienen dem Erschließen der Straßenbahn und verinnerlichen eine vielfältige Nutzung.

Der Bahnhof dient als Verbindungsstelle. In ihm bündelt sich das Kiezleben des innerstädtischen Berlins.

quellen

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