costantino da pieve + ina stranghöner

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Costantino Da Pieve, Ina Stranghöner architecture- hand in hand- art

ba.m1.1_ws 2014 [body as media] prof. kazu blumfeld hanada © münster school of architecture 2014 1


01_[cardboard 01_ [ re-defining interface] our body ]

01.00 01.01 01.02 01.03 01.04 01.05 01.06 01.07 01.08 01.09 01.10 01.11 01.12 01.13 01.14 0.1.15 01.16 01.17 01.18 01.19

Körper - Gesellschaft, 2014 Körper - Medien, 2014 Körper - Körper 1, 2014 Körper - Körper 2, 2014 Cervialstütze, 2014 Halskrause, 2014 Schulterpanzer McDavid, 2014 Modell 1 Gipsstudie, 2014 Modell 2 Gipsstudie, 2014 Modell 1 Pappe, 2014 Modell 1 Pappe, 2014 MOdell 1 Pappe, 2014 Beauty of our pain [Objekte], 1996 (Projekt), 2014 Stand Beauty of our pain [Zeichnung], 1996 (Projekt), 2014 Stand Beauty of our pain [in Betrieb], 1996 (Projekt), 2014 Stand Modell 2 Pappe, 2014 Modell 2 Pappe, 2014 Modell 2 Pappe, 2014 Funktionen Modell 2, 2014 Funktionen Modell, 2015

cardboard Interface Ideenfindung

cardboard interface brainstorming

Die Schnittstelle kann vieles sein. Wir haben uns damit auseinandergesetzt verschiedene Arten von Schnittstellen zu finden: Körper, Medium Körper, Körper Körper, Gesellschaft Bei der Variante Körper, Körper stießen wir auf das Thema der Ermüdung. Bei langen Vorträgen, langen Fahrten oder langen Zeiten ohne Bewegung ermüdet der Körper zusehends und verfällt in sogenannte Schutzhaltungen. In diesen Haltungen werden einzelne Muskelgruppen entspannt, andere hingegen überanstrengend. Wir haben uns darum mit einer dieser Haltungen beschäftigt und ein Objekt entwickelt, dass keine Muskelpartie überanstrengt, sondern nur entlastet.

Interface could be more than one thing. As we began to work on the term, we had found different kinds of interface: body to body body to media body to society The variant of Body to body led us to the term of exhaustion. The body exhausts very quickly if you don`t move for a long time, have long lectures to stand or long journeys. In these situations the body keeps into a proctionposition. These relieve some parts of muscles in the body, but others are overloaded. So we tried to find an object, that overload no part of muscles.

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Das Thema der Kopf- und Nackenstützen ist kein Neues. Aus medizinischer Sicht ist eine Cervicalstütze notwendig um Verletzungen im Halswirbelbereich ruhigstellen zu können. Diese Stütze schränkt die Bewegung ein und dient zur Stablisierung. Die Cervicalstützen sind meist aus Hartplastik gefertigt und rein funktional. Oftmals wird zum Stützen der HWS auch nur eine Halskrause benutzt. Sie ist aus Schaumstoff und entlastet die Halswirbelsäule. Ein Beispiel für die Stützkräfte könnte ein American Football Schulterpanzer sein. Dieser schützt den Körper durch Hartplastikelemente über den Knochen und zeigt uns somit die optimalen Auflegerpunkte für unser Objekt.

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The term of head-cushion isn`t something very new. In the medicine you need it to protect the cervical spine for example after an accident. It stabilized the spine and limits the movement. it`s made up out of duroplast plasics and only functional. often only a tobbey collar is used. it`s manufractred out of cellular material and balanced the cervial spine. An example for the hogging moments could be the shoulder protector of an american football player. This protects the bones with duraplastic plastics. The protectionareas are exactly over the bones, so it shows us the optimal coating for our object. 01.06

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Zur Formfindung haben wir eine Studie aus Modelliermasse gemacht. Zwei Modelle mit unterschidelicher Form und Funktion sind dabei entstanden und haben uns die Grundlage f端r die weiter Vorgehensweise geliefert.

To find a form we made up a study. We bulit two modells of gypsum with differnt forms and differnt functions. They became the basic for the procedure.

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Die Schnittstelle zwischen Körper und Körper hat uns am meisten fasziniert. Ein Objekt das stützt, aber nicht einschränkt, ist entstanden. Seine Form ist optimal an die Körperformen angepasst, sodass es nicht verrutscht oder drückt. Es hat nur einen Anwendungsbereich und ist sehr einfach gehalten,

The interface between body and body was the one, that kept us the most. An object that hold, us, but didn´t limit the movement. The curves are given by specific bodyformes, so that it doesn´t hurt ore slippes away. The function is limited to one thing andcthe model is very easy.

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Die Oberflächen sind rau und weich zugleich. Die Pappe ist ausgefranst und die Schichten sind nicht mehr klar zu erkennen. Eine verwischte Optik weicht die harten Grenzen auf. Die Schichten der Pappe kann man an einigen Stellen erahnen, an anderen noch gut erkennen aber nicht fühlen. Hält man das Objekt einen Moment in der Hand wird es warm. Es ist sehr leicht und liegt durch die runden Formen gut in der Hand.

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The surface is rough and soft in one way. The cardboard is frayed at many parts, so that the layers aren´t readeable anymore. The blurred surface macerates the strength. The layers of cardboard are able to guess, are able to see, but never able to feel. If you keep the object a moment into your hands, you will notice, that it´s going to become warm, also it´s very airy.

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Beauty of our pain - Shin Egashira Folterinstrumente aus dem Mittelatler wurden von Egashira in den heutigen gesellschaftlichen Kontext gesetzt. Bei langer Anwendung erleidet der Nutzer Folter, bei einer kurzfristigen Nutzung hingegen trainiert er einzelne Körperpartien. Diesen Zeitfaktor übergeht Shin Egashira und setzt die einstigen Folterobjekte in den modernen Kontext. Die Wirkung ist paradox. 01.12

Keines der Objekte kann für sich alleine stehen und sich selbst erklären. Dies tut Shin Egashira mit Texten und Zeichnungen. HIerbei übernimmt er die grafischen Besonderheiten aus der Ursprungszeit der Objekte. Zeichnungen die wie Holzschnitte wirken oder mittelalterliche Schrift zeigen dabei deutlich wie wichtig die grafische Unterstützung der Objekte ist. Durch die Art der Präsentation entstehen emotionale Verknüpfungen.

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Shin Egashira interpretiert mit seiner Arbeit die heutige Gesellschaft und ihr Konsumverhalten. Beauty of our pain - Shin Egashira Instruments of torture was set into the context of todays society. The difference of long and short times of use make the diefference between sports and toture. Short usingtimes are training of muscles, but the long use overloads the muscles and create a hugh pain. The grafical presentation of the objects is neccessary, cause they aren`t able to explain themselves. The kind of grafic Shin Egashira uses is traditionell and shows how important the presentation is. This work of Egashira is kind of critics to the society. He characerized the consume-thinking of the people. 01.13

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Nach der Auseinandersetzung mit dem Projekt von Shin Egashira entstand ein komplexeres Modell. Wir haben den Wandel der Gesellschaft betrachtet und versucht ein Objekt zu entwerfen, dass diesem Wandel gerecht werden kann, Wenig Material, günstig, multifunktional und leicht. Die Gesellschaft wird bequem. Alles ist nur kurzlebig und dient seinem Zweck. Auch hier entsteht ein schönes Bild der Strukturen. Weiche Kanten stehen zu Rundungen und Schichten.

After we altercated with the project of Shin Egashira this módel was bulit. It´s more complex than the first one. The change of society is themed. Less material, cheap, mulitfunctional and airy. The society becomes easygoing. Every thing is ephemeral and made for function. Also in this modell arise a beautiful structure. SOft curves, layers and borders bulit up one thing.

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02_ [ transformed 02.1_[index geometry models after ] contemporary art]

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Eduardo Chillida, 2014 Manos by Nanimarquina, Eduardo Chillida, 2014 Winkamm, Eduardo Chillida, 2014 Berlin, Eduardo Chillida, 2014 Berlin, Eduardo Chillida, 2014 Berlin, Eduardo Chillida, 2014 Haus f端r Goethe, Eduardo Chillida, 2014 Haus f端r Goethe, Eduardo Chillida, 2014

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Eduardo Chillida Eduardo Chillida wurde 1924 geboren in San Sebastian in Spanien und verstarb dort im Jahr 2002. Ende der 1950er Jahre wurde er bekannt für seine abstrakten Eisenplastiken. Er studierte einige Jahre Architektur und wechselte danach zur Bildhauerei und Zeichnung. Heute sind hauptsächlich seine Grafiken und Großraumplastiken im Mittelpunkt vieler Kritiken.

Eduardo Chillida He was born in San Sebastin in the yer 1924 and died there in the year 2002. In the end of the fitfties he becomes famous for his abstract ironplastis. He studied for a few years architecture and switched from this to drawing and sculptureing. Today are his grafics and his large sculptures his figurehead.

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Thema der Plastiken wurde für ihn der leere Raum. Die Schwere des Raumes aufzulösen ist sein höchstes künstlerisches Ziel.

The empty room is themed in most of the sculptures. He is ambitioned to light he gravity of the room.

Zudem arbeitete er auch mit anderen Materialien wie Holz, Alabaster, Ton und Granit. Er schuf auch Zeichnungen und Grafiken. Auffällig ist der Bezug seiner Werktitel auf bekannte „Dichter und Denker“ wie z.B. das „Haus für Goethe“, welches in Frankfurt am Main zwischen den Jahren 1982-86 entstand. Konflikte mit dem Franco Regimen, wobei er sich mit politischen Äußerungen stets zurückhilt und seine Unabhängigkeit betonte. Dies missfiel Franco allerdings ebenso. Im Jahr 2000 wurde seine umstrittenste Plastik in Berlin enthüllt. Die ca. 6m hohe Plastik wiegt rund 90 tonnen. 1991 wurde sein Lebenswerk mit dem Kunstpreis Praemium Imperiale ausgezeichnet.

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Also he used other materials like wood, alabastar, clay and granite. He although finished drawings and grafics. Very conspicious is his using of famous poetrys names for his sculptures , for example „casa de Goethe“, which was built up between the years 1982 to 86. As a bascian, spanish man he has many conflicts with the Franco- regimen. He wasn´t a political man, but his understanding of independence collidated with francos understanding of beeing a spanish man. In the year 2000 his most critzised sculputre was uncloaked in Berlin. The sculpture „Berlin“ with 6 meter hing and about 90 t weight. in the year 1991 he got the lifetime achievement award of Praemium Imperiale.


Berlin Die Skulptur aus Corten-Stahl entstand ab 1999 auf Anregung des amtierenden Kanzlers Helmut Kohl und wurde von Gerhard Schröder weiterverfolgt. Enthüllt wurde das Werk am 25.10.2000. Als Grundlage diente vermutlich „Berlin I“. Diese Zeichnungen fertigte Chillida nach seinen ersten Besuchen im wiedervereinigten Deutschland an. Besonders betont er den Gedanken der Wiedervereinigung, allerdings nicht wie in einigen Kritiken geschrieben als einfachste Interpretation Berlins, sondern in Cillidas gewohnter Vielschichtigkeit. Das Spiel zwischen Raum und Zwischenraum scheint nie zu enden. Das liegt vermutlich daran, dass auch die Berlin-Plastik der „Windkamm“-Typologie verpflichtet ist.

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Berlin As an idea of Helmut Kohl it started in the year 1999 and was carried on by Gerhard Schröder. The sculpure is built up in corten-steel. As basic the „berlin I“ drwaings was used. They was make up as first thoughts of Chillida after his first visit in the reunited berlin. They themed the reunion. The play between space and interspace seemes to never end. this could be reasoned by the bond to the „windkamm“-typologie.

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Haus fĂźr Goethe 82-86 Ist eines der wenigen Werke aus Beton, ist vorgefertigt und in fertigem Zustand zum Ausstellungsort transportiert worden. Dies war ein komplizierterer Vorgang, da der neuartige Baustoff nicht fĂźr den Transport in so gewagten Konstruktionen gedacht war.

Casa de Goethe It is one of the less sculptures of concret. It was bulit up in the factory and was transported from there to the place where it should stand. This was complicaded, because the concrete wasn´t made up for transport after it become hard. the gracil parts are very thinn for working in concrete, so it was a big risc to transport it this way. 02.06

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03_ [ notation 02.2_[index of urban models surface after ] contemporary art]

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Manos by Nanimarquina, Eduardo Chillida, 2014 Manos by Nanimarquina, Eduardo Chillida, 2014 Elogio del Horizonte, 2014 Lo Profundo es el aire, 2014 Modell 1, 2014 Modell 1, 2014 Modell 2, 2014 Modell 3, 2014 Modell 4 Schalung, 2014 Modell 4, 2014

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Auseinandersetzung mit Kunstwerken/ Motiven Chillidas

Das Motiv der Hand Die ersten Versuche Räume zu entwickeln, lehnte Chillida an den menschlichen Körper an. Während er sich anfangs viel mit dem Torso auseinandersetzte bezogen sich Chillidas Arbeiten fast ausschließlich nur noch auf die Hand. Für Chillida sind die Hände ein Körperteile, welche durch Grundhaltungen wie zum Beispiel Spreizen, Schließen, Ballen, Falten, Andeuten und Zeigen, Raum definieren und bilden. Hierbei wird die dabei erbrachte Bewegung nochmals, als individuell entwickelter Formenverismus, separiert gedeutet. Der Handballen wird u.a. als Basis, die Finger als feingliedrige Säulen, die Nägel und die Kuppen als gestalterischen Abschluss, verstanden. Weiterführend werden, durch überlagern dieses mehrgliedrigen Körperteils, neue Formen wie zum Beispiel Vierecke, Rundungen, Winkel, Ecken usw. erschaffen, welche die komplexe Beschaffenheit des –im Autonomen Gebrauch fast schon banal erscheinenden- Körperteils „Hand“ noch stärker in den Vordergrund treten lassen. Das, für den Menschen, zweckdienende Körperteil ist somit gleichzeitig auch als ein raumschaffendes Element identifizierbar.

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Die Kreuzform, also das kreuzen der Gliedmaßen, entwickelte sich für Chillida zu einem essentiellen Sinngehalt. Denn jene Räume, welche aus Kreuzungen der Hände entstehen bilden symbolisch sogenannte „Sinn-Räume“ für Anspannen und Vibrieren, Ahnen und Bannen, Umfassen und Loslassen, Fixieren und Begreifen. Dadurch ergibt sich ein aus dem realen Raum extrahierter, imaginärer Raum, welcher sich in der Hand befindet. Abstrakt betrachtet somit eine Räumlichkeit, welche durch jene Objektform definiert wird. Interpretation of work and influences of Eduardo Chillida

The theme of hands Chillida leaning his first attempts to develop spaces on the human body. Initially he deals with torso. Troughout his works, Chillida decided to refer to the hand only. For him, the hand is a space-forming part oft the body. He understands the heel of the hand as a base, the fingers as slender columns, the nails and studs as design statements. By overlaying this multi-limbed body part new shapes become obvious, like curves, angles, corners, etc. In addition to that the crosses played an important role. Those spaces which arise from crosses of hands are forming symbolically called „mind-spaces“. This results in an imaginary space in the hand. Considered a space which is defined by the object shape

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Elogio Del Horizonte

Elogio Del Horizonte

Die freistehende Betonplastik „Elogio Del Horizonte“ in Gijon (Spanien) ist ein verdeutlichendes Beispiel für die Grundidee Chillidas, auf welche er immer wieder Rückbezüge herstellt. Es wird immer wieder deutlich, dass Chillidas Plastiken als Erfahrbares Konstrukt im öffentlichen Raum stehen, um den für ihn prägenden Sinngehalt des Raumes, eine neue Bedeutung zu geben. Nach Chillidas Auffassung von Plastiken, stehen der Raum und dessen Grenzen immer im Vordergrund. Die Form wird dabei jedoch nicht durch den Raum bestimmt, sondern die Räumlichkeit wird durch die Objektform definiert. Somit stehen die Form und der Raum, das Material und die Leere in einem engen Verhältnis. Als prägend für das markante Formenrepertoire des ungegenständlichen Künstlers, stellt sich die visuelle Überwindung der Schwerkraft, die Auflösung von massiven Materialen durch dynamisch anmutende Formen dieser, dar. Es ergibt sich ein Spannungsverhältnis zwischen der tatsächlichen und wahrgenommenen Massivität der Kunstgegenstände. Die monumentale Plastik bildet durch dessen Form definiert, einen Rahmen um den irdischen und kosmischen Raum. Der eigentliche Leerraum bekommt somit, für das Verständnis des Kunstwerkes, eine essentielle Bedeutung.

The sculpture „Elogio del Horizonte“ in Gijon (Spain) is an illustrative example of the basic idea of Chillida, on which he make refenreces back again and again. He shows his artistic ideas of room through his sculptures. In Chillida´s view of sculptues, the space and ist borders are always at the forefront. In this case the form isn´t determined by the space, but the space is defined by the object´s shape. Thus the shape and the space, the material and the voidare in a close realationship. The distinctive object-repertoire of the non-representational artist, is influenced by the visual overcoming gravity and the resolution of massive materials by dynamic appearance. The result is a tension between the actual and perceived massivness of art objects. The monumental sculpture forms by its shape defines a frame around the earthly and cosmic space. Therfore the actual empty space gets an essential importance to understand the work of art.

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Lo profundo es El aire Für Chillida hat der Raum, dessen Grenzen und der angrenzende Umraum, eine zentrale Bedeutung. Die Studie „Lo profundo es El aire“ (Lob der Leere) beschreibt, in Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialen (Cortenstahl, Alabaster, Ton mit Kupferoxid) die „Architektur der Leere“. Die Symbiose aus kontrastierenden Elementen, der massive Materialien und die Leere des Nichts -Materie und gebildeter Raum- formen die Intention Chillidas. Grundgedankenkonzeptionen wie die Definition des Leerraums durch die Objektform oder organische parallelen zur Hand spiegeln sich auch in diesen Werken wieder. Durch additive Beleuchtungsquellen und die daraus entstehenden Schlagschatten im „Leerraum“, ergibt sich eine bewusst inszenierte Situation, die auf den mystischen Sinn der allgegenwärtigen und zugleich magischen Interaktion zwischen den Elemente des Universums, Licht, Raum, Materie, anspielt. Gleichzeitig ergeben sich durch die Skulpturen paradoxe Wahrnehmungskonflikte beim Rezipienten, da der Innenraum als solcher auch als Leerraum –dem „Nichts“- interpretiert werden könnte und somit gewissermaßen inexistent ist.

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Lo profundo es El aire The space whose boundaries and adjacent surrounding space, is of central importance. The study, „Lo there profundo El aire“ (Praise of emptiness) describes, in dealing with different materials (corten steel, alabaster, clay with copper oxide) the „architecture of emptiness“. The symbiosis of contrasting elements, the solid materials and the void of nothingness -substance and educated space form the intention Chillida. Basic concept such as the definition of the empty space by the object shape or organic parallel to the hand are also reflected in these works again. By additive lighting sources and the resulting drop shadow in „space“, resulting in a deliberately staged situation. This alludes to the mystical sense of the ubiquitous, yet magical interaction between the elements of the universe, light, space, matter. At the same time arise from the sculptures paradoxical perception conflicts with the recipient because the interior space as such as -the space „Nothing“ - could be interpreted and thus is effectively nonexistent.


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Von der Interpretation zum Modell

Interpretation to model

Modell1

Model 1

In der Umsetzung zur Eigeninterpretation der Monumentalplastik Elogio Del Horizonte, versuchten wir uns auf die Kernaussage des Körpers zu beschränken und diesen offensichtlich darzustellen. Somit das Einfassen von Raum, durch eine leitgebende Objektform. Um diesen essentiellen Grundgedanken zu fokussieren, arbeiteten wir eine Form heraus, die in vereinfachter, reduzierter Form prägnant und Aussagekräftig zugleich ist. Denn auch die Werke Chillidas, sprechen nur von und über Materialien, Masse, Volumina sowie deren Grenzen bei ihrer Durchdringung des Raumes. Das Ergebnis war ein Entwurf einer Plastik, die den Raum durch einen ununterbrochen, fortlaufenden Rahmen in einen irdischen sowie kosmischen Raum gliedert, welcher, bei betreten dieser, wahrgenommen wird. Die entstandene Form widerspricht dabei als Ganzes nicht dem Formenrepertoire Chillidas und bringt zugleich die eigeninterpretierte Aussagekraft im vollem Umfang zum Tragen.

In the interpretation of the monumental sculpture Elogio del Horizonte, we tried to limit the key message of the body. In order to focus the essential basic ideas of Chillida, we worked out a form that is meaningfula and reduced at the same time. Even the works of Chillida, only speak out of materials, mass, volume, and constraints in their penetration of the room. The result was a design of a sculpture which divided the room through frames in an earthly and cosmic space. The resulting form isn´t contrary to the repertoire of Chillida.

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Modell2

Modell3

Zeitgleich setzten wir uns mit den künstlerischen Arbeiten über den Leerraum auseinander. Auch dort versuchten wir, die Intention des Künstler trotz Weiterentwicklung nicht zu verfälschen. Wir experimentierten mit verschiedenen Öffnungssituation und Raumgefügen. Unter späteren Einbezug von additiven Beleuchtungsquellen modifizierten und separierten wir ein Raummodul, welches eindrucksvolle Raum- Lichtsituationen herstellt. In Anlehnung an Chillidas Materialwahl verwendeten wir Speckstein, welcher die Aufnahme des Lichts durch dessen Oberflächenstruktur erweitert und le-

Um noch einen Schritt weiter zu gehen, versuchten wir unsere, aus den verschiedenen Plastiken, gesammelten Eindrücke zu kombinieren und basierend auf den Künstler, ein Kompositum zu entwickeln. Der grundlegende Gedanke bestand darin, den Positivraum, aus dem raumformenden „Elogio Del Horizonte“ und den Negativraum, welcher in „Lo profundo es El aire“ dem thematisierten wurde, zu verbinden. Um möglichst minimalistisch eine solche Symbiose zu vollführen, beschränkten wir uns auf die geometrische Grundform des Kubus, welche sowohl für den Positiv- als auch dem Negativraum formgebend ist. Durch eine Betonmischung wurde das Modell realisiert, ein Material welches auch bei Chillida besipsielweise im „Haus von Goethe“, Verwendung fand. Als schwierig erwies sich später jedoch der Einsatz von Holz für die in dem Betonkubus befinden, nega-

Model 2 Model 3 At the same time we deales with artistic works of the empty space. Also in this case we tried to not distort the intention of the artist. We experimented with different opening situation and spatial structures. Among the later inclusion of additive illumination sources we modified and we separated our space module, which produces impressive spatial light situations. Following Chillida‘s choice of material, we used soapstone, which extends the absorption of light by the surface structure. 22

To take the next step we tried to combine our collected impressions from the various sculptures. The basic idea was to connect the positive space, from the space-shaping „Elogio del Horizonte“ and the negative space that „it profundo Lo El aire“. We limited ourselves to the basic structure of the cube, which shapes the positive and negative space. The model was realized by an concrete mixture, a material which was also used in the „House of Goethe“, by Chillida.


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Modell4

Modell4

Da Chillida auch immer wieder durch die Hand räumlich inspiriert wurde, schien es sinnvoll auch diesen Aspekt im Raumgefüge zu berücksichtigen. Das zuvor erarbeitete Konzept bildete dabei die Basis für das Endmodell. Dabei wurde lediglich das raumdefinierende Objekt durch die abstrakte Gestalt zweier, ineinandergreifende Hände ersetzt. Wie schon Chillida beschrieb, bilden im Endmodell die Handballen, die Basen, die Finger, feingliedrigen Säulen, die Nägel und die Kuppen ,den gestalterischen Abschluss. Durch das Spiel mit der kubischen Abstraktion des menschlichen Körperteils, entwickelte sich ein äußerst spannendes Raumgefüge. Das „anlehnen“, „überkreuzen“ und „staffeln“ der Kuben ergibt je nach Position und Blickrichtung immer neue Raumsituationen. Wie zuvor wurde auch dieses Modell betoniert.

After our third model we decided to introduce the form of the hand. The previously developed concept made it the basis for the final model. In this case, only the space-defining object has been replaced by the abstract form of two interlocking hands. By playing with the cubic abstraction of the human body part, we developed a very exciting spatial structure. The different positions of the cubes always define new room situation. As before, this model has been concreted.

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Links Grundrisse 1-13 und rechts die Schnitte AAMM.

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04_ [ interface 03_[a pavilion of digitalfor body s.p.m] ]

04.00 Grundriss Ausstellungsfl채che, 2015 04.01 Grundriss Zwischenebene, 2015 04.02 Grundriss Eingangsebene, 2015 04.03 Dachaufsicht, 2015 04.04 Grundriss Galerie, 2015 04.05 Grundriss Objekt, 2015 04.06 Schnitt AA, 2015 04.07 Schnitt BB, 2015 04.08 Schnitt CC, 2015 04.09 Schnitt DD, 2015 04.10 Schnitt EE, 2015 04.11 Schnitt FF, 2015 04.12 Modellfoto1, 2015 04.12-17 Innenperpektiven 04.18 Modellfoto2 , 2015 04.19 Modellfoto3, 2015 04.20 Modellfoto4,2015

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Pavillion Das Konzept des eigen entwickelten Pavillon .... basiert auf einer Symbiose zweier Kunstwerken Chillidas. Die Grundlage bildeten hierbei sowohl Chillidas komplexe Interpretation der Hand mit dem Sinngehalt eines raumdefinierenden Objektes, als auch die Studie „Lo profundo es El aire“, welche auf paradoxe Weise kritisch den Innenraum mit dem Leerraum gegenüberstellt. Das -aus Chillidas Augen- fast schon als raumschöpfend zu beschreibende Motiv der Hand sollte auch in der Interpretation eine essentiellen Teil zur Formgebung der Kubatur beitragen. Durch Addition der Studie, ergab sich ein Interpretationsspielraum welcher es erlaubte, frei mit Volumina und Massivitäten, dem Leer und Innenraum und dessen gegenseitigen Abhängigkeiten umzugehen. Die Vorgehensweise zur Entwicklung des Pavillons wurde an die getätigten Arbeitsschritte zur Fertigstellung der einzelnen Kunstwerke der Studie „Lo profundo es El aire“ angelehnt. Sinnbildlich verkörpert der dortig verwendete Stein als Basis, die Grundgestalt des Pavillons in Form eines Würfels. Im weiteren Verlauf fand das extrahieren von Massivitäten und Volumina statt. Somit das aushöhlen der Steine. In diesem Arbeitsschritt definierten wir den symbolischen Kontakt der beiden Werke und komponierten sie zu einem neu Interpretierten Raumgefüge. Der Innenraum zeichnet sich als Negativbild einer abstrakten Hand ab. Durch das Auflösen der Bis dahin noch Massiven und somit ineffizienten Kontaktstellen zwischen dem Negativraum und dem Grundkörper des Würfels und gezielte Platzierung von Wänden entstanden nutzbare Ausstellungsflächen, welche durch das Objektgeflecht der „Hände“ erschlossen und aus verschieden Ebenen betrachtet werden können. Die Basis der Hand der „Ballen“ definiert abstrahiert den Ein- bzw. Ausgangsbereich. Durch die „Finger“ gelangt man in alle Dimensionen des Gebäudes. Die Wahl des Grundstückes an der Engelenschanze wurde im Zuge mehrerer Kriterien getroffen. Das Grundstück ist zentral Gelegen und sowohl durch öffentliche Verkehrsmittel als auch mit dem Pkw sehr gut erreichbar. Da es sich direkt an der Promenade befindet, besitzt es trotz der zentralen Lage eine naturbezogene Umgebung und sorgt für ein harmonisches Klima. Sowohl die Größe als auch die 32

direkte Bindung an das Straßennetz lassen den monomentalen Körper schon aus der Ferne ersichtlich machen. Desweitern ist das Grundstück auch durch die Nähe zum Bahnhof für Besucher aus anderen Städten sogar Fußläufig zu erreichen. Somit ein Grundstück, welche ideale Voraussetzungen für die Platzierung des Baukörpers bietet.


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Pavilion for s.p.m

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The draught of the own developed pavilion bases on a symbiosis of two pieces of art by Chillida. The basis formed, on this occasion, Chillidas complicated interpretation of the hand with the meaning of a space-defining object, as well as the study „Lo profundo it El airs“ who confronts critically the interior with the empty space in paradoxical manner. Chillidas motive of the hand should also contribute in the interpretation to the styling of the object. By addition of the study, an interpretation elbowroom arose which allowed to handle freely with volumes and bulk, to the blank and interior and his mutual dependence. The approach for the development of the pavilion was leant against the effected working steps to the completion of the single pieces of art of the study „Lo profundo El airs“. Allegorically the there used stone embodies as a base, the basic shape of the pavilion in the form of a cube. In the other course this took place extract from bulk and volumes. Therefore this hollow out of the stones. The choice of the property in the Engelenschanze was made in the course of several criteria. The property Has lain centrally and by public means of transportation as well as with the passenger car very well accessible. Because it is directly in the promenade, it owns in spite of the central situation nature-related surroundings and provides for a harmonious climate. The size as well as the direct connection to the road system let the mono-mental body already from a distance evidently make. Furthermore is to be reached the property also by the nearness to the railway station for visitors from other towns even foot-in heat. Therefore a property which offers ideal conditions for the order of the construction body.

04.20

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