the doggy telegraph Das Gratismagazin für Hundefreunde von Terra Canis & Friends Herausgegeben von der Terra Canis GmbH · Friedrichstr. 1a · 80801 München · www.terracanis.com · Ausgabe 8 · Herbst/Winter 2017
Freunde fürs Leben Über die bes o ndere Bez iehung zwischen Mens ch und Hund S . 4
Mensch, Hund!
Grüne Freunde
Klein & groß
Über eine einzigartige Gemeinschaft 16
Die wunderbare Welt der Kräuter 22
Kleine Kinder und ihre großen Freunde 30
10 % Rabattcode
Mit
Seite 47
© betyarlaca/gettyimages
INHALT
3 Editorial 4 Hund & Mensch
Eine jahrtausendealte Freundschaft
8 Das Tier & wir Einblicke in eine komplexe Freundschaft 15 Experten-Interview
Eine Frage, Christina Hucklenbroich …
16 Vermenschlichung des Hundes – Verhundlichung des Menschen Anmerkungen zu einer einzigartigen Gemeinschaft
22 Die wunderbare Welt der Kräuter
26 Hundeweisheit 28 Let’s BARF!
Die neuen Terra Canis BARF-Menüs
30 Große Hunde, kleine Kinder
Die bezaubernden Fotos des Andy Seliverstoff
37 Wichtige Nebendarsteller
Die richtige Nahrungsergänzung für den Hund
40 Hathai Bunano
Nachhaltiges Hundespielzeug aus Bangladesch
Eine fantastische Reise ins finnische Winterwonderland
43 Lesetipps 45 Wie der Hund ein guter Freund des Menschen wurde
Die Kolumne von Julia Höhn
46 Top Ten für Hunde unterwegs
Zehn Produkte rund um den Hund auf Reisen
47 Facebook-Frage & Rabattcode
42 Mit Huskys zum Weihnachtsmann
IMPRESSUM: Herausgeber: Terra Canis GmbH, Friedrichstraße 1a, 80801 München, info@terracanis.eu, www.terracanis.com · +49 (0) 89 69 33 41-500 · Geschäftsführung: Birgitta Ornau, Dr. Marcus Vogler · Chefredaktion: Nicolas Röwenstrunk · Fachredaktion: Hanna Stephan · Redaktion: Anja Moritz, Julia Höhn Bildredaktion: Elke Dollinger · Art-Direktion: Anja Moritz · Idee & Konzept: Brandchoir, München · Anzeigenmarketing: Alexandra Sheldon, +49 (0) 89 69 33 41-500 · Titelfoto: © Alicja Zmysłowska · Druck: Druck-Ring GmbH, Kirchheim b. München · Ohne vorherige schriftliche Genehmigung darf „The Doggy Telegraph“ weder ganz noch teilweise auf irgendeine Art mechanisch oder elektronisch vervielfältigt oder in Daten gespeichert werden. © 2017
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EDITORIAL
Liebe Hundefreunde, der Goldene Herbst steht bevor ... Alles wird wieder ein wenig ruhiger und die tollen Herbstfarben fangen an zu leuchten. Diese Zeit des Jahres verbringe ich besonders gerne bei ausgedehnten Spaziergängen mit meiner Dobermann-Hündin Minou. Wenn die Temperaturen draußen etwas kühler werden, fällt mir auf, wie fit sie noch ist – und das trotz ihrer stolzen 13 Lebensjahre. Sie wirkt dann oft wie ausgewechselt, tollt neben mir herum wie ein junger Hund, rennt beim Radfahren vorne weg und klettert wie eine Gams mit mir auf die Berge. Schon alleine wegen dieser gemeinsamen Ausflüge ist der Herbst für mich jedesmal etwas Besonderes. Mit unseren herbstlichen Beiträgen und Fotostrecken im Doggy Telegraph möchten wir auch Sie ein wenig in diese Zauberstimmung entführen. Für die Winter- und Weihnachtszeit haben wir Ihnen außerdem ein paar ganz außergewöhnliche Ü berraschungen zu bieten. Freuen Sie sich über das neue Terra Canis Weihnachtsmenü und zwei köstliche Sorten Hundeplätzchen, tolle Backideen sowie dem festlich gestalteten Weihnachtsbeileger mit Grußkarten und Geschenkanhängern zum Ausschneiden – gleich hier in diesem Heft. Mit unserem gesamten Team blicken wir voller Vorfreude auf ein ereignisreiches Jahr 2018. Neben vielen neuen Terra Canis Produkten ist besonders die Einführung unserer BARF-Menüs zu erwähnen. Zum ersten Mal wird es im Markt tiefgekühlte BARF-Menüs in 100% Lebensmittel qualität – hergestellt von einer Münchner Traditionsmetzgerei – geben. Und ganz besonders freuen wir uns auf den Bau unserer neuen Produktion bei München, die wir aktuell gemeinsam mit unserer Metzgerei planen und umsetzen werden. Ich wünsche Ihnen und Ihren Vierbeinern einen bunten Herbst, eine wundervolle Weihnachtszeit und viel Spaß beim Lesen und Entdecken unserer neuen Doggy Telegraph Ausgabe. Herzlichst, Ihre Birgitta Ornau
Birgitta Ornau, Gründerin und Geschäftsführerin der Terra Canis GmbH, und Doberfrau Minou.
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TEXT: HANNA STEPHAN · FOTOS: ALICJA ZMYSŁOWSKA
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T I T E LT H E M A
HUND & MENSCH E i ne
j a h r t au s e n d
ea l t e F r e u n d s c
haft
Die Charakterzüge, die einen Wolf innerhalb seines Rudels auszeichnen, sind beispielhaft: Die Aufzucht seines Nachwuchses, die Fürsorge für alte und verletzte Rudelmitglieder und der tiefe Zusammenhalt aller Vierbeiner können einem nur Ehrfurcht abverlangen. Mit dem Hund haben wir uns dieses Vorbild an sozialer Tugend an unsere Seite geholt und profitieren in vielen Lebenslagen von der sozialen Kompetenz der treuen Tiere. Der Hund gilt als ältestes Haustier des Menschen und begleitet ihn schon viele tausend Jahre als treuer Begleiter, Beschützer und Jagdhelfer. Vor über 15.000 Jahren begann der wilde Wolf, sich dem Menschen anzuschließen, und beide bildeten bald eine gut funktionierende Symbiose: Der Mensch nutzte seinen neuen Gefährten als Unterstützung auf der Jagd sowie als Schutz für Haus und Hof. Der Wolf hingegen fand durch die Nähe zum Zweibeiner die Möglichkeit einer beständigen Nahrungsquelle und blieb bei ihm – der Start einer tiefen Freundschaft. Das Bündnis von Wolf und Mensch, geprägt durch den gegenseitigen Nutzen, bildete sich noch vor Einzug der sogenannten Nutztiere wie Schaf, Schwein oder Kuh in die menschliche Obhut. Die tief verwurzelte Symbiose von Mensch und Wolf/ Hund ist damit die einzige, die es über mehrere Jahrtausende geschafft hat. Aus dem wilden Tier, mit dem sich der Mensch nach erfolgreicher Jagd in Wäldern und Feldern die Beute teilte, wurde mit der Zeit ein immer zahmeres „Familienmitglied“, dessen Welpen von Menschenhand großgezogen wurden. Nach der erfolgreichen Domestikation begann sich aus den wilden, gezähmten Wölfen der Haushund zu entwickeln und sich von Ostasien ausgehend nach Europa und von dort nach Amerika zu verbreiten.
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ZU JEDEM HUND
ANDERE LÄNDER,
DAS PASSENDE HERRCHEN
ANDERE SITTEN
Seine Funktion als Schutzhund und Jagdbe-
Hunde wurden, wie auch Katzen, im alten Ägyp-
gleiter übernahm der Hund vom Wolf, jedoch
ten gottähnlich verehrt. Sie erhielten Schmuck,
begannen sich je nach „Spezialisierung“ wei-
eigene Tempel und das feinste Essen. In Euro-
tere Hunderassen mit besonderen Fähigkeiten
pa und dem Mittleren Osten musste der Hund
zu entwickeln, und so kamen zu den mächtigen
hingegen hart arbeiten und mit den Menschen
Hütehunden u. a. noch geschickte Jagdhunde,
zusammen auf die Jagd gehen oder wichtige
schnelle Windhunde, eifrige Apportierhunde und
Stätten als Wachhund beschützen.
kleine Spürhunde hinzu.
Heutzutage werden Hunde vor allem in den In-
Mit vermehrter Sesshaftigkeit des Menschen
dustrieländern als Familienmitglieder, Kinder-
wurden zudem Hirtenhunde zum Schutz der
ersatz und liebster Freund immer stärker ver-
Viehherden nötig, während sich kleine und Mini-
wöhnt. Kuschelkörbchen, Kaschmirpullover oder
rassen hinzugesellten und erstmals als Haustier
Büffelleder-Leine – für den Hund ist das Beste
zum reinen Vergnügen gehalten wurden.
gerade gut genug. Ganz anders in Ländern, die
Interessant zu beobachten ist, dass die Hunde
von Armut geprägt sind, denn hier gilt: Geht es
ihre ursprünglich zugedachten Aufgaben bis
den Menschen nicht gut, geht es auch den Tieren
heute beibehalten haben, weswegen nicht jede
nicht gut. Hunde in verarmten Gebieten leben
Rasse gleich gut als Familienhund oder für die
deswegen häufig als verwahrloste Straßenhunde
Stadt geeignet ist. Die Hunderassenvielfalt ist
und werden gejagt oder verscheucht.
heutzutage jedoch mit fast 350 Rassen so riesig,
In Deutschland ist die tiefe Freundschaft zum
dass jeder Zweibeiner den für sich besten Part-
Hund auch an Zahlen belegbar. In jedem 7. Haus-
ner – je nach Platz und Möglichkeit – bestimmt
halt lebt mittlerweile ein Hund, was knapp 7 Mil-
finden kann. Ganz gleich, ob großer Wuschel-
lionen Hunden im ganzen Land entspricht. Durch
kopf, sportforderndes Aktivpaket oder zierlicher
ihre ausgeprägte soziale Ader, die sie vom Wolf
Schoßhund.
übernommen haben, sind Hunde jedoch nicht nur treue Haustiere, sondern können dem Menschen im wahrsten Sinne des Wortes auch anderweitig die „helfende Pfote“ reichen: Ob als Sprengstoffschnüffler, Trümmerhund, Polizeibegleiter oder Blindenhund – Hunde bereichern unser Leben auf ganz vielfältige Weise. Und wer möchte schon auf seinen besten Freund verzichten?
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T I T E LT H E M A
7
Wir
Deutschen halten zwölf Millionen Katzen und
7 Millionen Hunde. Die Mehrheit der Halter betrachtet ihr Tier als Familienmitglied – entsprechend komplex gestaltet sich das Zusammenleben … Christina Hucklenbroich ist durch ganz Deutschland gereist und hat die Menschen und Tiere hinter den Trends besucht: Pferdeflüsterer und Hundetrainer, Zoohändler und die ärmsten der Hunde- und Katzenhalter, denen die „Tiertafel“ weiterhilft, Wissenschaftler, die untersuchen, warum Schulkinder in Anwesenheit eines Hundes besser rechnen können. In ihrem Buch „Das Tier und wir“ erkundet die Autorin in © betyarlaca/gettyimages
fesselnden Reportagen und bestechend genauen Analysen die unterschiedlichen Facetten der Tierhaltung.
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T I T E LT H E M A
AUSZUG AUS DEM BUCH „DAS TIER UND WIR“ VON CHRISTINA HUCKLENBROICH
foreve
r
DA S TI E R & WI R Einblicke in eine komplexe Freundschaft Ein Blick auf den Status quo: Wer hält Tiere, wie und warum? Die Nähe zwischen Menschen und Wenn der erste Bus die Kreuzung im Zentrum
Tieren wächst. Wir skypen mit Hunden,
für die große Runde braucht sie dreißig Minuten,
um 6:28 Uhr ansteuert, schläft das Dorf noch.
Katzen dürfen mit ins Bett.
Niemand steigt zu. Erst in der Nähe der Bau-
Aber es gibt auch Tiere, von denen
Im Vorgarten schmelzen Schneereste, im Kü-
ernhöfe ringsum werden ein paar Azubis an den
die Menschen Abstand nehmen:
chenfenster steht noch Weihnachtsdekoration.
Haltestellen warten, erzählt die Busfahrerin. Sie werden an einem abgelegenen Bahnhof zehn Ki-
Man hat heute keine Wellensittiche
lometer weiter wieder aussteigen, von dort fährt
mehr, weil ihre Käfige den Menschen
ein Regionalzug in die nächste Großstadt. Um
wie Gefängnisse erscheinen.
dann ist sie wieder an ihrer Haustür angelangt.
»Ich bin froh, wenn der Weihnachtsbaum wieder abgebaut ist«, sagt Anja drinnen, an ihrem Esstisch im Wohnzimmer. »Ich würde auch nie ein Bügelbrett ins Wohnzimmer stellen.«
kurz vor sieben geht im Kindergarten das Licht Paul liegt ein paar Schritte entfernt und schaut
an, um halb acht im einzigen Geschäft des Dorfes, einem Tante-Emma-Laden, der von Brötchen
300 Einwohner hatte. »Damals hatte kaum je-
sehnsüchtig durch die Terrassentür in den Garten.
bis zur Barbiepuppe alles verkauft. Und dann
mand Hunde und Katzen«, sagt Karin. Viele der
Dem mit lila und rosafarbenen Kugeln geschmück-
kehrt schnell Leben ein. Die Schulkinder bilden
Alteingesessenen hielten ein paar Nutztiere in
ten Weihnachtsbaum schenkt er keinen Blick.
Trauben an der Bushaltestelle. Die Mütter keh-
den Gärten, Hühner oder Schafe waren keine
ren mit leeren Buggys vom Kindergarten zurück.
Seltenheit. Karin und ihr Mann legten sich eini-
Die Ruhe könne täuschen, sagt Anja. »Wenn
Ein einsamer Jogger und drei Hundehalter sind
ge Jahre nach der Hochzeit den ersten Hund zu,
er einen Anfall hat, ist er danach erst mal so
unterwegs in Richtung Wald. Die Sonne geht erst
einen Cockerspaniel. »Wenn man mit dem Hund
neben der Spur, dass er auch Blumentöpfe run-
um halb neun auf, jetzt im Januar. Dann fah-
im Wald spazieren ging, dann war man damals
terreißt.« Paul ist sechs Jahre alt. Fünf davon
ren auch die Autos aus den Garagen neben den
wirklich allein«, sagt Karin. Das war noch bis
leben Anja, ihr Mann und die beiden Kinder mit
Einfamilienhäusern und nehmen Kurs auf die
weit in die Achtzigerjahre so. Dann entstanden
seinen epileptischen Anfällen, unter denen er
Landstraße. Das Dorf liegt im Speckgürtel einer
mehrere große Baugebiete für Einfamilienhäu-
leidet, seitdem er dem Welpenalter entwachsen
Großstadt, viele Familien mit Kindern sind in
ser. Und mit den Neubürgern kamen die Hunde.
ist. Anja hatte sich den Hund zugelegt, als sie gerade in das Dorf gezogen war, denn sie fand,
den vergangenen Jahren hierhergezogen, haben riesige Trampolins in den Gärten aufgestellt und
Die
nächstgrößeren
dass sich das große Haus mit Garten und der
für bessere Busverbindungen gekämpft.
Nachbarort bestätigt diesen Trend. Hier werden
nahe Wald perfekt für ein Leben mit Hund eig-
die Daten von mehreren kleinen Orten gesam-
neten. Das erste Jahr verlief auch genau so, wie
Und sie haben sich Haustiere angeschafft, vor
melt, die insgesamt etwa 10.000 Einwohner
sie es sich vorgestellt hatte. Dann kam der erste
allem Hunde und Katzen. Das sagt Karin, die
haben. Mehr als tausend davon zahlen Hunde-
Anfall. »Kopf und Kiefer krampfen, er hat star-
in einem schicken Einfamilienhaus in der Dorf-
steuer. »Tendenz steigend«, sagt die Dame im
ke Zuckungen an allen Gliedmaßen«, beschreibt
mitte lebt. »Inzwischen hat jeder im Ort ein
Rathaus.
Anja die Situationen. »Anfangs hat er auch Urin
Gemeindeverwaltung
im
und Kot dabei verloren. Das Ganze dauert bis zu
oder zwei Tiere«, sagt sie. »Das war vor zwanzig oder dreißig Jahren überhaupt nicht so. Es sind
Wenn man an diesem Morgen den Wald, der das
sechs, sieben Minuten. Je länger, desto größer
die Zugezogenen, die heute so viele Tiere hal-
Dorf von allen Seiten umgibt, einmal durchquert,
die Ausfälle danach. Er ist teilweise einige Mi-
ten. Ich habe fast das Gefühl, die Leute ziehen
trifft man fünf Hunde: Zwei Beagle, einen Wei-
nuten blind, kommt nicht auf die Beine, ist sehr
hierher, weil sie mit dem Hund schnell im Wald
maraner, einen Mops, einen Border Collie. Und
unruhig, läuft gegen die Wand und bellt uns an.«
sein können. Weil sie hier so gut ein Leben mit
den großen schwarzen Mischling Paul. Anja, sei-
Hund führen können.« Karin ist selbst einmal
ne Besitzerin, kennt und duzt alle anderen Hun-
Anja schläft unruhig, weil sie darauf horcht, ob
Zugezogene gewesen, sie hat 1970 in das Dorf
debesitzer, die ihr begegnen. Sie geht diese Tour
Paul einen nächtlichen Anfall hat. Sie ist ungern
eingeheiratet, das zu dem Zeitpunkt gerade mal
seit Jahren jeden Morgen. Ihr Tempo ist zügig,
länger als drei, vier Stunden außer Haus, weil sie
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me
in
bes fr
ter
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befürchtet, dass der Hund in ihrer Abwesenheit
»Ich hätte gern einen kleinen oder mittelgroßen
noch ein paar Dingen fragte; das Ergebnis wurde
das Bewusstsein verliert und danach orientie-
Hund, Jürgen einen großen. Aber ich weiß noch,
dann hochgerechnet auf 80 Millionen Deutsche.
rungslos durch die Zimmer irrt. Ein Jahr lang ist
dass man unseren Golden Retriever, als er alt
»Aber in vielen dieser Studien wurde nur gefragt:
die Familie überhaupt nicht gemeinsam in den
war, in den Kofferraum heben musste. Wir wer-
Haben Sie Haustiere? Und, wenn ja: Mehr als
Urlaub gefahren, weil Pauls Anfälle sich häuf-
den ja auch älter und wissen nicht, wie lange wir
eins? Die genaue Anzahl wusste man dann im-
ten. Seit einem halben Jahr arbeitet Anja wieder
einen großen Hund noch heben können.«
mer noch nicht«, sagt Schreiber. »Wir hatten bei
als Grundschullehrerin, nach mehreren Jahren
Wohin wird sich die Tierhaltung entwickeln? Wer-
bestimmten Zahlen immer große Fragezeichen.
Pause, als die Kinder klein waren. »Es ist nur
den die Tiere mehr – so wie es die Gemeindever-
Gerade im Bereich der Aquaristik, Terraristik und
eine halbe Stelle, aber ich muss trotzdem häufig
waltung des Dorfes erlebt, die die Hundesteuer-
der Kleinsäuger erschienen uns die Daten nicht
die Rektorin um bestimmte Arbeitszeiten bitten,
Statistik auswertet? Oder werden die Menschen
plausibel. Wir wissen, dass Besitzer von Aquari-
damit ich nicht zu lange am Stück von zu Hause
zögerlicher, so wie Karin und Jürgen, Barbara
en und Terrarien meist mehrere Tiere und auch
weg bin – wegen meines kranken Hundes. Das
und Wolfgang, die sich die Entscheidung für ein
mehrere Becken haben, weil es Bestandteil des
ist schon ein komisches Gefühl. Ich frage mich
Haustier nicht leicht machen? Und wenn ein Tier
Hobbys ist, Nachzucht zu produzieren.« Die bis-
auch, was Kollegen, die keinen Hund haben, da-
erst einmal da ist, wächst dann der individuelle
herigen Zahlen waren im Hinblick darauf viel zu
rüber denken.« Anjas Kinder sind elf und drei-
Einsatz der Halter, wie man es annehmen könn-
gering. Die Resultate der verschiedenen Studien
zehn Jahre alt. »Die Kinder sind so groß, dass
te, wenn man die Geschichten der Menschen in
widersprachen sich außerdem oft. Erst im Jahr
ich wegen ihnen nie um besondere Arbeitszeiten
dem kleinen Dorf hört, die ihre Tiere jahrelang
2012 überlegte man sich beim ZZF genau, wie
bitten muss. Neulich hatte mein Sohn Grippe. Er
für viel Geld behandeln lassen, wenn sie chro-
eine repräsentative Datenlage beschafft werden
war eine ganze Woche zu Hause und ich musste
nisch krank sind? An einem Ort mehrere hun-
könnte, und gab dann eine Studie in Auftrag, für
keinen Tag freinehmen, er hat sich ganz allein
dert Kilometer von diesem Dorf entfernt hat man
die mehr als 2000 Haushalte telefonisch kon-
versorgt, während wir arbeiteten. Eigentlich bin
auch noch keine abschließenden Antworten auf
taktiert wurden. Man ging sehr viel exakter vor
ich völlig flexibel, wenn nicht der Hund wäre.
alles. Aber hier wird immerhin systematisch ver-
als bei früheren Untersuchungen: Zum Beispiel
Alle meine Bitten an meinen Arbeitgeber bezie-
folgt, wie sich die Lebensbedingungen von Haus-
befragte man deutschsprachige Haushalte statt
hen sich auf den Hund.«
tieren und die Interessen, die Sehnsüchte und
ausschließlich deutschstämmige – also Bürger
das Konsumverhalten ihrer Halter verändern.
mit deutschem Pass – wie viele Studien zuvor.
Antje Schreiber
Warum sie das alles macht? Anja hebt die Schul-
© betyarlaca/gettyimages
tern.
{Anm. der Red.: Antje Schreiber ist Presse-
»Das Ergebnis ist auch noch nicht die letzte
sprecherin des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF)
Wahrheit, aber eine Annäherung«, sagt Schreiber.
Karin und Jürgen haben nach ihrem Cockerspa-
– eine genauere Vorstellung erfolgt im Buch}
erzählt, dass
36 Prozent der Haushalte halten demnach min-
niel ein paar Jahre keinen Hund gehabt, danach
man jetzt zumindest eines relativ genau weiß:
destens ein Haustier. Das beliebteste Haustier ist
einen Golden Retriever, der vor sieben Jahren
Wie viele Tiere heute wirklich in den deutschen
mit 12,3 Millionen Tieren (in 16,5 Prozent aller
gestorben ist. Im Moment überlegen sie immer
Haushalten leben. Bis vor Kurzem waren noch
Haushalte) die Katze, danach folgt mit 7,4 Milli-
wieder, ob sie wieder einen Hund haben möch-
nicht einmal diese Daten sicher. Immer wieder
onen (in 13,4 Prozent aller Haushalte) der Hund.
ten. Sie haben sich sogar schon einen Wurf Gol-
gab es zwar Studien, meist repräsentative Befra-
den-Retriever- Welpen bei einem Züchter in der
gungen, bei denen ein Marktforschungsinstitut
Vor mehr als hundert Jahren, als die ersten Hun-
Nähe angesehen. »Wir kommen nicht zum Zuge,
tausend oder etwas mehr Leute abtelefonier-
de und Katzen in den Haushalten gehätschelt
weil wir uns nicht einigen können«, sagt Karin.
te und nach Haustieren, Konsumverhalten und
wurden wie Familienmitglieder, wollte man mit
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T I T E LT H E M A
Š betyarlaca/gettyimages
lov
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e
ihnen sozial aufsteigen und gewinnen. Die frühe
ebnete. Seit dem Mittelalter waren Tiere als Seu-
lung der Welt. Cruft, der erste Trendforscher der
Haustierhaltung orientierte sich an der Leistungs-
chenverbreiter und hygienisches Risiko wahrge-
Heimtierindustrie, sollte recht behalten: Sein
gesellschaft. Als die ersten Futtermittelkonzerne
nommen worden. Insbesondere von Hunden, die
Arbeitgeber Spratt wurde zu einem globalen Tier-
Maßnahmen erdachten, die ihren Umsatz steigern
in halbwilden Rudeln frei umherstreiften, fühlten
futtergiganten und begann Leinen, Halsbänder,
sollten, mussten sie diese Vorstellungen aufgrei-
sich die Menschen bedroht. Angesichts der ver-
Hundekörbe, Seife, Shampoo und Kleidung für
fen. Und das taten sie: Die Futtermittelindustrie
heerenden Seuchenzüge von Lepra und Pest, Po-
Hunde herzustellen. Auch Katzenausstellungen
ist der Erfinder von Hunde- und Katzenschauen,
cken und Syphilis wollten sie keine weiteren Hygi-
wurden lanciert. Die erste fand 1871 in London
auf denen Ahnentafeln begutachtet, Schnauzen-
enerisiken in der Nähe ihrer Wohnstätten dulden.
statt. Rasch entstanden Moden; zunächst wurden langhaarige Importkatzen, etwa Perser, po-
längen gemessen und Pokale verteilt werden. Für viele Historiker wurzelt die heutige Form der
Es hatte zuvor schon einmal Schoßhunde gege-
pulär, schließlich, ab den Neunzigerjahren des
Haustierhaltung mit ihrer großen Nähe zwischen
ben und Hunde, die wie echte Familienmitglieder
19. Jahrhunderts, auch Siamkatzen.
Mensch und Tier im Viktorianischen England. In
behandelt wurden – im Römischen Reich. Als es
jene Epoche, die nach der langen Regentschaft
unterging, verwilderten die Hunde in den verlas-
Harriet Ritvo
von Queen Victoria – 1837 bis 1901 – benannt
senen Siedlungen und Städten. Hunde wurden
nauere Vorstellung erfolgt im Buch}
wird, fielen die Industrialisierung und eine wirt-
nur als Arbeitstiere geduldet – sie zogen Karren
und fand heraus, dass, obwohl immer schwärme-
schaftliche Blüte des Königreichs. Viele Moden,
oder begleiteten die Feudalherren zur Jagd. Im
risch von Liebe und Bewunderung für die Schön-
die in diesen Jahrzehnten in Großbritannien ent-
Adel und an den Höfen entwickelte sich zwar
heit der Hunde und Katzen die Rede war, unter-
standen, wurden in anderen Teilen der westlichen
schon vor dem 19. Jahrhundert und der Industri-
schwellig ein anderer Ton herrschte: Es ging den
Welt übernommen – darunter auch die Art, wie
alisierung eine engere Beziehung zu Hunden. Im
Pionieren der Haustierhaltung im 19. Jahrhun-
man Hunde und Katzen zu betrachten begann.
Bürgertum kam der Hund erst als Hausgenosse
dert um Macht und Kontrolle. Viele Menschen
»Wenn wir über die Geschichte der Haltung von
infrage, als lebensbedrohliche Infektionskrank-
hielten nicht einfach nur einen Hund oder eine
Tieren innerhalb von Haushalten nachdenken,
heiten weitgehend bezwungen waren.
Katze, sie züchteten auch selbst. Ritvo sieht das
© betyarlaca/gettyimages
dann neigen wir dazu, die Bedingungen, die wir
{Anm. der Red.: amerikanische Historikerin, ge-
analysierte alte Texte
Züchten als Dominanzgeste. Zu bestimmen, ob
heute täglich beobachten, einfach in die Vergan-
Charles Cruft, ein britischer Vertreter, der Ende
Fortpflanzung gestattet wird, mit welchen Part-
genheit zu übertragen«, schrieb die Harvard-His-
des 19. Jahrhunderts für den Hundekuchen-
nern, wann und wie oft, ist in ihrer Sicht ein
torikerin Harriet Ritvo, die den Aufstieg der Tier-
hersteller Spratt arbeitete und eine gute Nase
besonders konkreter und körperlicher Weg, Kon-
haltung im Viktorianischen Zeitalter erforscht hat.
für den Zeitgeist hatte, kam auf die Idee, dass
trolle über andere Lebewesen auszuüben. Pro-
Doch das würde ein völlig falsches Bild ergeben.
man die Hundehaltung in diesen Kreisen för-
menadenmischungen waren im Viktorianischen
Noch im 18. Jahrhundert gaben sich Menschen
dern könnte durch Schauen, bei denen Aus-
Zeitalter verpönt, weil sie demonstrierten, dass
der Lächerlichkeit preis, wenn sie sich dabei be-
zeichnungen vergeben werden. Er glaubte, dass
sich das Tier den Vorgaben des Menschen ent-
obachten ließen, wie sie Hunde und Katzen so
mehr Wert auf Fütterung und Equipment gelegt
zogen und Partnerwahl und Fortpflanzung auf
versorgten und hätschelten, wie es heute üblich
werden würde, wenn man die Tiere wertvoller
eigene Faust organisiert hatte.
ist – sie beispielsweise im Bett schlafen ließen
erscheinen ließe. 1886 organisierte er die erste
oder nach ihrem Tod begruben. Wissenschaftler
Hundeschau im Londoner Regent’s Park. Spä-
Zumindest bei den Hundehaltern haben sich
gehen davon aus, dass der Aufstieg der moder-
ter zog die Ausstellung um in die Agricultural
manche dieser Vorstellungen heute sogar ins
nen Medizin im 19. Jahrhundert den Tieren den
Hall, sie wurde nach ihm »Crufts« benannt und
Gegenteil verkehrt. Ein langer Stammbaum und
Weg in die Häuser und Wohnungen der Menschen
ist bis heute die bedeutendste Hundeausstel-
eine mit Preisen bedachte Zuchtlinie beispiels-
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T I T E LT H E M A
D I E AU TO R I N : Christina Hucklenbroich, geboren 1978 in Münster, studierte Veterinärmedizin an der Universität Leipzig. Sie schreibt als Wissenschaftsjournalistin über medizinische und biowissenschaftliche Themen. Ihre journalistischen Arbeiten wurden u. a. mit dem Heureka-Preis für Wissenschaftsjournalismus, dem Goethe-Medienpreis und dem Silbernen Pferd des Deutschen Reiter- und Fahrerverbandes ausgezeichnet.
Du
weise scheinen für viele Menschen bei der Aus-
Der Wandel in den Wertvorstellungen wurde bald
wahl kein Kriterium mehr zu sein. Die American
in der ganz alltäglichen Kommunikation deut-
Veterinary Medical Association ermittelt jährlich
lich. »Gerade noch hatten die Leute gesagt: Sie
Trends in der Tierhaltung, die sich ökonomisch
ist ein reinrassiger Chihuahua, wir haben sie von
auswirken. Derzeit ändern sich offenbar vor al-
einem bekannten Züchter. Jetzt sagen sie: Wir ha-
lem die Quellen, aus denen Halter ihre Tiere
ben sie aus dem Tierheim. Sie ist ein Rescue Dog.«
beziehen. Auf die Frage, woher sie ihren nächsten Hund bekommen würden, gaben 45 Prozent
Rescue Dog: In den Vereinigten Staaten ist das
der Hundehalter Tierheime an, 40 Prozent Tier-
so etwas wie eine eigene Rasse. Wer einen Res-
schutzvereine. Erst danach kam mit 19 Prozent
cue Dog besitzt, kann sich damit genauso schmü-
der Hundezüchter. Inzwischen haben die ame-
cken, wie man sich noch vor wenigen Jahrzehn-
rikanischen Tierheime Schwierigkeiten, diese
ten mit einem eleganten Weimarer oder einem
Nachfrage zu befriedigen.
sympathisch- goldglänzenden Golden Retriever schmücken konnte. Nur steht jetzt dahinter eine
Dieser neue Hype habe einen komplexen Hin-
andere Aussage: Der Besitzer des Streuners aus
tergrund, sagt der amerikanische Psychologe
dem Tierheim hat Gutes getan.
Harold Herzog, der an der Western California University die Mensch-Tier-Beziehung erforscht.
Herzog hat die Entwicklung im Jahr 2009 in der
»Die amerikanische Mittelklasse begann direkt
Washington Post analysiert. Die Zahl der uner-
nach dem Zweiten Weltkrieg, sich gezielt Ras-
wünschten Hunde und Katzen, die in Tierheimen
sehunde zuzulegen. Die Zahl der gehaltenen
eingeschläfert werden, habe sich von 1970 bis
Rassehunde erreichte Mitte der Neunzigerjahre
heute von 24 Millionen auf ein Bruchteil von nur
einen Gipfel.« Seitdem ist sie dramatisch gesun-
4 Millionen im Jahr vermindert, schrieb Herzog
ken. Zum einen hätten die Menschen langsam
damals, und das liege am Erfolg der Kampagnen
Notiz davon genommen, dass viele Rassen ge-
von Tierschutzverbänden, die zur Kastration von
netisch festgelegte gesundheitliche Probleme
Haustieren aufriefen. Doch die Verbände waren
haben, etwa Bulldoggen, die unter einem gan-
in den Bundesstaaten im Norden der USA viel
zen Bündel von Krankheiten leiden, von Derma-
erfolgreicher. Hier gibt es deshalb kaum noch
titis bis Gelenkschäden. Zum anderen griffen
attraktive und vom Wesen her freundliche Streu-
die Kampagnen von Tierschutzverbänden: »Den
ner. Nur noch die nicht mehr sozialisierbaren
Leuten wurde der Eindruck vermittelt: Wenn du
Tiere bleiben übrig, während die Tierheime im
losgehst und einen Welpen vom Züchter holst,
Süden voll mit gutmütigen Familienhunden sind.
bringst du einen Hund in einem Tierheim um«,
Die Tierheime im Norden sind so leer, dass Hun-
sagt Herzog. »So entwickelte sich schließlich die
derte Hunde beispielsweise von Heimen in North
Meinung, dass es moralische Überlegenheit be-
Carolina zu solchen in Connecticut verschickt
deutet, wenn man einen Hund aus einem Tier-
werden. Ohne diese Lieferungen bliebe der
asyl aufnimmt.«
Nachschub aus – während die Nachfrage steigt. 13
DA S B U C H „Das Tier und wir“ von Christina Hucklenbroich ist 2014 im Blessing Verlag erschienen und online hier erhältlich:
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E I N E F R AG E , C H R I STI NA H U C K LE N B RO I C H ... TE XT: NICOLAS RÖWE NST RU NK
DT: Wie ist Ihre Liebe zu Tieren entstanden? Haben Sie selbst Hunde
sehen sind andere Verhaltensweisen von Tierhaltern, die man sicherlich
oder andere Haustiere?
auch unter „Vermenschlichung“ einordnen kann: Wenn dem Tier der Lebensstil von Menschen aufgezwungen wird, wenn es etwa ständig allein
CH: Ich habe mich schon immer sehr für Tiere interessiert. Als Kind hielt
bleiben muss, weil der Halter nicht bedacht hat, dass seine Berufstätigkeit
ich viele Tiere: Katzen, Meerschweinchen, Mäuse, Frösche, einen Wellen-
sich nicht mit Haustieren vereinbaren lässt, dann wird das sicher Leid für
sittich, der mir zugeflogen war, und eine zugelaufene zahme Ratte. Wegen
ein Tier bedeuten. Die Menschen, die ich für mein Buch „Das Tier und
dieses starken Bezugs zu Tieren habe ich mich nach dem Abitur dann auch
wir“ gesprochen habe, hatten oft beruflich mit Tierhaltern zu tun, etwa als
für ein Tiermedizinstudium an der Universität Leipzig entschieden.
Tiertrainer, im Tierschutz Aktive oder Tierärzte. Sie haben mir gegenüber nicht so sehr die „Vermenschlichung“ als kritischen Punkt erwähnt, son-
DT: Wie sind Sie dazu gekommen, wissenschaftliche Bücher und Blogbe-
dern sahen insbesondere die große Problematik, dass viele Menschen sich
richte über das Zusammenleben mit Tieren zu schreiben?
Haustiere zulegen und völlig falsche Vorstellungen davon haben, wie viel Zeit und Aufwand sie benötigen werden, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht werden zu können.
CH: Nach meinem Studium habe ich begonnen, als Wissenschaftsjournalistin über medizinische und biowissenschaftliche Themen zu schreiben. Im Studium, das ich 2005 abgeschlossen habe, waren die vielen Facetten der
DT: Wie würden Sie das Buch „Das Tier und wir“ beschreiben? Für wen
Mensch-Tier-Beziehung häufig Thema gewesen, aber meist ging es dabei
ist dieses Buch gedacht?
eher um persönliche Erfahrungen, um anekdotische Berichte und Eindrücke. Bei meiner journalistischen Arbeit sind mir dann immer wieder neu
CH: Mein Buch „Das Tier und wir“ sucht die Antworten hinter der Frage,
veröffentlichte wissenschaftliche Studien zur Mensch-Tier-Beziehung auf-
wie die enge Bindung vieler Menschen an ihre Haustiere entsteht und was
gefallen, denn dieser Forschungszweig begann sich rasant zu entwickeln.
sie für Mensch und Tier in der Folge bedeutet. Viele Menschen, die Tiere
Aus solchen spannenden neuen Forschungsergebnissen sind dann Ideen
halten, können ihre Gefühle und Entscheidungen besser einordnen, wenn
für Artikel, Blogbeiträge und Reportagen entstanden. Mein Literaturagent
sie über die Erfahrungen von anderen Tierhaltern lesen und die wissen-
Florian Glässing und der Blessing Verlag haben mich schließlich ermutigt,
schaftlichen Studien zur Mensch-Tier-Beziehung, die es inzwischen gibt,
es mit der „Langstrecke“ zu versuchen und ein Reportage-Sachbuch zu
kennenlernen. Aber auch für Menschen, die keine Tiere halten, kann es
dem Thema zu schreiben.
interessant sein, die Beweggründe von Tierhaltern zu verstehen: Schließlich kennt beinahe jeder in seinem Umfeld Menschen, denen ihre Tiere sehr wichtig sind.
DT: Wann beginnt für Sie die „Vermenschlichung“ von Tieren? Was ist noch „artgerecht“ und was evtl. schon ein falsches Verhalten für sein
DT: Welche Veröffentlichungen und Projekte sind für die Zukunft ge-
Tier?
plant?
© Bernhard Ludewig
CH: „Vermenschlichung“ ist ein Begriff, der oft kritisch gemeint ist, wenn er in Zusammenhang mit Haustierhaltung genannt wird. Viele Menschen,
CH: Das Thema Mensch-Tier-Beziehung begleitet mich neben anderen
die keine Tiere halten und wenig Bezug zu Tieren haben, sind erstaunt, wie
medizinisch-naturwissenschaftlichen Themen weiter in meiner journalisti-
eng die Beziehung inzwischen ist: Sie wundern sich, dass Hunde, Katzen
schen Arbeit. Die relativ neue Forschungsrichtung „Human Animal Stu-
und Kaninchen beispielsweise auf die gleichen aktuellen Trendnamen hö-
dies“ entwickelt sich so schnell, dass ich auch nach Erscheinen des Bu-
ren wie Kinder (z. B. Lilli, Frieda oder Paul), dass Hunde und Katzen mit im
ches immer wieder über neue Studienergebnisse berichten konnte, etwa zur
Schlafzimmer schlafen dürfen oder dass viel Aufwand für ihre Ernährung
Kommunikation zwischen Tier und Halter oder auch zur sich verändernden
betrieben wird. Das alles kann man zwar „Vermenschlichung“ nennen, aber
Haltung gegenüber landwirtschaftlichen Nutztieren.
es sorgt in den meisten Fällen nicht für Leid bei den Tieren. Kritisch zu 15
16
Photo Š 2017 Sandra Mßller Fotografie. All rights reserved.
T I T E LT H E M A
V E RMENS CH LICH U NG DE S H U NDE S – V E R HUNDLICH UNG DE S MENSCH EN Anmerkungen zu einer einzigartigen Gemeinschaft TEXT: UDO GANSLOSSER UND SOPHIE STRODTBECK
Das Thema Vermenschlichung des Hundes wird, vor allem in Diskussionen
war, Tiere vor Gericht zu zitieren. (Man denke an den berühmten Prozess,
mit Hundetrainern und anderen Hundeleuten, häufig sehr negativ kommen-
in dem die Maikäfer höchstrichterlich aufgefordert wurden, den Dorfwald
tiert. Dabei ist zunächst festzuhalten, dass die einzigartige Gemeinschaft
zu verlassen.) Erst durch die Einführung des mechanistischen Weltbilds
zwischen Mensch und Hund ohne ein gewisses Maß an gegenseitiger Über-
seitens des französischen Philosophen und Physikers René Descartes wurde
tragung und Zuschreibung eigener Eigenschaften an das Gegenüber wohl
diesem teilweise ein Ende bereitet.
nicht funktionieren würde. In den Verhaltenswissenschaften hat dann der Psychologe Conwy Lloyd Stellen Sie sich eine kleine Szene vor, die Sie vielleicht im Zusammenleben
Morgan ein letztes Schlusssteinchen in diesen Gedankenprozess gesetzt. Er
mit Ihrem Hund auch schon so erlebt haben: Im Rahmen eines tempera-
stellte eine an sich sehr löbliche Forderung im Zusammenhang mit wissen-
mentvollen Spiels lacht Ihr Hund Sie plötzlich breit grinsend an. Diese
schaftlichen Betrachtungen der Verhaltensleistungen von Menschen und
Verhaltensweise ist so ziemlich der höchste Zuneigungsbeweis, den er zei-
anderen Tieren auf: Man solle niemals höhere geistige Leistungen als Er-
gen kann. Einschlägige Untersuchungen haben ergeben, dass das Lachen
klärung für irgendein Phänomen annehmen, wenn dies auch mit einfachen
des Hundes aus dem menschlichen Verhaltensrepertoire übernommen wur-
Mitteln und einfacheren reflexartigen Verhaltensweisen erklärbar sei. Damit
de. Der Vierbeiner zeigt es, wenn er einem ihm besonders sympathischen
hat er aber nicht nur die Vermenschlichung anderer Tierarten erschwert,
Menschen gegenübertritt. In diesem Moment vermenschlicht sich der Hund
sondern auch anderen Tieren Intelligenz, Emotionen und andere geistig
also freiwillig. Kurze Zeit später fordert er Sie dann mit einer Vorderkörper-
höhere Eigenschaften abgesprochen.
tiefstellung zum Weitermachen auf. Nun verhundlicht er Sie mit ebenso VERMENSCHLICHUNG HEUTE
großer Selbstverständlichkeit und geht davon aus, dass Sie diese hundliche Kommunikationsgeste verstehen und richtig beantworten werden. Und wir
Zum Glück ist man heute ein wesentliches Stück weiter. Letztlich, so zeigen
sind uns sicher, das werden Sie!
viele Untersuchungen über das Zusammenleben von Menschen mit Hunden oder auch Katzen, betrachten wir unsere Tiere ja durchaus zum ge-
DIE GESCHICHTE DER VERMENSCHLICHUNG
genseitigen Vorteil als Familienmitglieder. Die positiven Auswirkungen des Kulturgeschichtler und Neurobiologen sind sich darüber einig, dass die
Zusammenlebens mit Hunden oder auch Katzen auf Gesundheit, Stressre-
Vermenschlichung eines Hundes oder eines anderen Lebewesen, ja sogar
sistenz und Lebensdauer von Menschen wurden oft genug dokumentiert.
anderer Naturphänomene, keineswegs ein zivilisationsgeschädigtes Produkt
Und gerade die Tatsache, dass auch Katzenhalter solche Vorteile erfahren,
neuerer Wohlstandsgesellschaften ist. Auswertungen von Felsmalereien und
spricht deutlich gegen die oftmals geäußerte Überzeugung, dass Hunde nur
anderen frühen kulturellen Zeugnissen lassen vermuten, dass der Zeitraum,
deshalb gesund hielten, weil man bei Wind und Wetter mit ihnen spazieren
in dem dies erstmals passierte, schon gute hunderttausend Jahre zurück-
gehen müsse.
liegen könnte. Irgendwann kam es nämlich im Gehirn zu einer Verknüpfung durch einen direkten Nervenstrang von zwei eigentlich unabhängigen Are-
Wie einzigartig die Gemeinschaft zwischen Hund und Mensch geworden ist,
alen: einem, das mit der Klassifizierung und Kategorienbildung anderer
zeigt eine aktuell veröffentlichte Untersuchung einer japanischen Arbeits-
Lebewesen und sonstiger Naturphänomene zu tun hatte (ein Hirsch, ein
gruppe: Bei Menschen und Hunden, die sich gemeinsam in einem Raum
Wolf, ein Nussbaum oder eine Brennnesselhecke haben für unsere Vorfah-
befanden und gegenseitig mit Blickkontakten oder auch anderer Kontaktauf-
ren sicherlich eine sehr große Bedeutung gehabt), mit einem für soziale
nahme aufeinander eingingen, erhöhte sich bei beiden im Laufe der halb-
Kompetenz und Einfühlungsvermögen. Von diesem Moment an war die Ver-
stündigen Beobachtungszeit signifikant, also statistisch abgesichert, der
menschlichung anderer Lebewesen im Gehirn möglich und Funde zeigen,
Wert des Oxytocins, des als Bindungs- oder Vertrauenshormons bezeichneten
dass dies recht schnell geschah. Vergessen wir nicht, dass es früher üblich
Botenstoffs. Dies klappte jedoch nicht mit handaufgezogenen Wölfen. 17
Diese Beobachtungen bestätigen ein weiteres Mal, dass im Laufe der ge-
dreieinhalb Monate in der unmittelbaren Umgebung der Wurfhöhle oder
meinsamen Domestikationsgeschichte von Hund und Mensch Wechselwir-
am sogenannten Rendezvousplatz und entwickeln eine starke Ortsbindung.
kungen im Verhalten und in den psychischen Eigenschaften aufgetreten
Menschen sind zwar allgemein sozial attraktiv, aber primär eben nur als
sind. Beide Arten betrachten einander also gewissermaßen als erweiterte
Besucher im Rendezvousgebiet, das von manchen Forschern als die „gute
eigene Artgenossen, und damit ist die Vermenschlichung des Hundes und
Stube“ des Reviers bezeichnet wird. Wenn nun ein acht- oder auch zehn-
die Verhundlichung des Menschen von beiden Seiten gemeint.
wöchiger Hundewelpe bereits überallhin mitgeschleppt und ständig neuen Umweltreizen ausgesetzt, sogar auf lange, immer wieder andere Spaziergänge mitgenommen wird, so führt dies sehr schnell zu einer Überforde-
BILINGUALE BEZIEHUNG
rung. Diese kann dann bereits erhebliche nachteilige Konsequenzen für das Der britische Hundeforscher John Bradshaw vergleicht die Fähigkeiten
zukünftige Verhalten des Hundes haben. Versuchen wir also doch besser
eines Hundes, in einer menschlichen Gemeinschaft zu leben, mit denen
das Lagerjungensystem und das Rendezvousplatzsystem der Hunde und
eines Menschen, der zweisprachig aufgewachsen ist. Diese Lebewesen
ihrer wilden Verwandten zu kopieren und zu simulieren anstatt das Tragjun-
können problemlos zwischen beiden Sprachräumen hin und her wechseln
gensystem unserer eigenen Vorfahren.
und sich mit beiden gleichermaßen sowohl intuitiv als auch intellektuell unterhalten. Auch wenn der Hund mit dem Menschen keine philosophi-
Ein weiterer Bereich, in dem der Anthropozentrismus für Hunde zum Pro-
schen Diskussionen führen kann, zeigt sich trotzdem, dass er zumindest
blem werden kann, ist die Zuschreibung unterschiedlicher Sinnesleistun-
im intuitiven und emotionalen Bereich den Menschen wie einen Artgenos-
gen. Hunde sehen nun einmal anders als Menschen. Mittlerweile ist zwar
sen betrachtet. Hunde, denen Tonbandaufnahmen von (ihnen unbekann-
bekannt, dass sie mit Ausnahme von Grün durchaus farbtüchtig sind, doch
ten) weinenden oder lachenden Menschen vorgespielt wurden, aktivieren
sehen sie Bewegungen sehr viel besser als starre Positionen. Viele Rassen
im Gehirn dieselben Zentren und zeigen damit die gleichen Reaktionen wie
sehen auch aus dem Augenwinkel genauso gut wie direkt vor ihrer Schnau-
bei Tonbandaufnahmen von jaulenden und wimmernden beziehungsweise
zenspitze. Dies zu berücksichtigen ist vielfach hilfreich. Man mache sich
freudig erregt spielbellenden Hunden. Auch wenn man ihnen die Düfte von
einmal die Mühe, einem Hund eine Videokamera umzuschnallen, in dieser
persönlich bekannten, aber keineswegs als Hauptbindungspartner agieren-
einen Blaufilter und eine leichte Zeitlupenfunktion einzustellen, und so den
den Menschen vor die Nase hält, reagieren dieselben emotionalen Zentren
Hund durch den Alltag zu führen oder auch im Training auf dem Hundeplatz
im Gehirn wie bei persönlich bekannten Hunden.
zu beobachten. Da wird plötzlich der am Rande des Hundeplatzes mit einer blauen Plane abgedeckte Stroh- oder Heustapel oder die blaue Mülltonne zu einem grellen, fast schon schmerzhaft hervorstechenden Merkmal, wo-
PROBLEME DER VERMENSCHLICHUNG?
hingegen der in Grün gekleidete Hundehalter vor dem Hintergrund zu verWenn man genauer betrachtet, wie Menschen ihre Hunde vermenschli-
schwinden droht. Kein Wunder, dass Hunde gerade von solchen Strukturen
chen, kommt man auf zwei verschiedene Formen: Die anthropozentrische
dann auch abgelenkt werden, selbst wenn sie es gar nicht möchten.
Betrachtung, bei der der Mensch ohne großes Nachdenken annimmt, der Hund würde genauso agieren und genauso wahrnehmen wie er selbst. Und
Ein Teil des Anthropozentrismus in der Betrachtung finden wir auch bei der
die anthropomorphe, bei der dem Hund menschliche Ziele, Wertvorstellun-
Fütterung von Hunden. Hunde benötigen eben, es sei denn sie sind Seni-
gen oder andere höhere geistige Leistungen unterstellt werden.
oren oder bereits mit Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizitproblemen belastet, keine festgelegten Fütterungszeiten, solange sie nur sicher sein können, dass sich irgendwann im Lauf des Tages der Napf füllt. Und sie
DER ANTHROPOZENTRISMUS
brauchen erst recht kein klein geschnittenes oder gar püriertes Futter – Anthropozentrische Betrachtungen, bei denen der Mensch ohne großes
sie nutzen ihre Zähne und ihren Kauapparat sehr gerne. Hunde benötigen
Nachdenken seine eigenen Sinnesleistungen oder Verhaltenseigenschaften
eine andere Nahrungszusammensetzung als der Mensch. Manches, was
auf seinen lieb gewonnenen Pseudo-Artgenossen Hund überträgt, sind trotz
man ihnen aus anthropozentrischer Übertragung eigenen Wohlbefinden zu-
aller Problematik leichter im Umgang mit Hundehaltern zu korrigieren als
schreibt, ist eben auch schädlich. Man denke an die vielen mit Sahnetorte
die nachfolgend geschilderten Vorgänge. Da die meisten Menschen doch
und Schokoladenkeksen gefütterten und letztlich krank gemachten Hunde.
intuitiv das Beste für ihren Hund wollen, muss man ihnen in der Regel nur ANTHROPOMORPHISMUS – DIE ZUSCHREIBUNG EIGENER WERTE
höflich und sozial kompetent erklären, warum ihr derzeitiges Tun dem Hund eben nicht guttut, und sie werden sich hoffentlich bemühen, es zukünftig besser zu machen. Zu den wichtigsten Problemen der anthropozentrischen
Viel schwieriger ist es, wenn Menschen ihren Hund anthropomorph be-
Betrachtung gehört eine Übertragung der Entwicklungsprofile unserer
trachten. Dann schreiben sie ihm nämlich Zielvorstellungen und uner-
Kleinkinder auf die von Hunden. Wenn Menschenmütter ihre kleinen Kin-
wünschte Eigenschaften zu, die seiner Biologie fremd sind. Das beginnt
der am Körper tragen, können sie diese fast vom ersten Lebenstag, zumin-
bereits mit der Form der Kommunikation. Wenn man einem menschlichen
dest nach ganz wenigen Wochen, bereits überallhin mitnehmen. Solange
Artgenossen oder einem kleineren Kind etwas zu erklären versucht, ist
das Baby die wohltuende Nähe, Wärme, den Herzschlag und andere Signale
man geneigt, bei der Wiederholung der Erklärung andere Worte zu suchen,
der Mutter wahrnimmt, wird es auch mit einer unbekannten Umwelt recht
um es leichter verständlich zu machen. Das passiert unwillkürlich auch
gelassen umgehen. Später beginnt es erst langsam, sich von der Mutter zu
bei Hunden. Untersuchungen in mehreren Arbeitsgruppen haben gezeigt,
lösen und dann die Umwelt auf eigene Faust zu erkunden. Unsere Jungen
dass das vor allem bei neuen Kommandos und neuen Richtlinien für den
sind eben Tragjunge.
Hund zu einer erheblichen Verständnisproblematik führt. Im Gegensatz
Hundewelpen dagegen sind Lagerjunge, nicht ganz zutreffend in Analogie
zu den Annahmen und Behauptungen der Befürworter einer rein nonver-
zum Jungvogel auch als Nesthocker bezeichnet. Sie verbringen mindestens
balen Kommunikation sind Haushunde zwar (durch ihre lange Domestika18
Photo © 2017 Sandra Müller Fotografie. All rights reserved.
T I T E LT H E M A
tionsgeschichte) sehr wohl in der Lage, menschliche Worte nicht nur zu
Besonders gut untersucht wurde im Zusammenhang mit anthropomorpher
verstehen, sondern sie auch Gegenständen und Situationen zuzuordnen.
Betrachtung das Problem des schlechten Gewissens oder Schuldbewusst-
Doch diese müssen in klarer und für den Hund wiedererkennbarer Weise
seins bei Hunden. Viele Hundehalter nehmen an, ihr Hund wisse sehr
gesprochen werden. Idealerweise befindet sich das für den Hund wichtige
wohl, dass er etwas Falsches getan habe, wenn er verbotenes Futter frisst
Wort (ein Kommando oder auch die Bezeichnung eines Gegenstandes) am
oder sich in Abwesenheit des Menschen über die neue Couch hermacht.
Satzende und wird mit einem Ausrufezeichen und einer darauf folgenden
Und weil man annimmt, der Hund wisse ja, dass es falsch sei, sieht man
Sprechpause akzentuiert. Geschieht dies, kann der Hund sehr wohl bis-
sich dann auch im Recht, ihn zu bestrafen oder zu maßregeln. Er weiß ja
her unbekannte Worte einer gerade beobachteten Handlung oder für ihn
schließlich, dass es falsch ist, warum lässt er es dann nicht?
neuen Gegenständen zuordnen. Wird der Hund aber in der vorher genannten Weise durch vielfältige Erklärungen, Umschreibungen und dazu auch
Untersuchungen in mehreren Arbeitsgruppen und auch anekdotische Beob-
noch durch eine unterschiedliche Satzmelodie verwirrt, funktioniert das
achtungen von Hundetrainern und Wissenschaftlern haben demgegenüber
nicht mehr.
immer wieder gezeigt: Was der Mensch für schlechtes Gewissen des Hun19
T I T E LT H E M A
des hält, ist eigentlich nur submissives Verhalten, ausgelöst vom bereits beginnenden oder unmittelbar durch das Ausdrucksverhalten des Menschen angekündigten Donnerwetter. Die amerikanische Hundeforscherin Alexandra Horowitz hat ausführlich dokumentiert, dass Menschen immer dann ein schlechtes Gewissen beim Hund sahen, wenn SOPHIE STRODTBECK
Hund hingegen von der Versuchsleiterin das Fressen erlaubt oder die Versuchsleiterin legte nach dem Diebstahl wieder Futterstücke in die Schüssel nach, sahen die Menschen
Jahrgang 1975, hat Tiermedizin an der LMU in Mün-
kein schlechtes Gewissen. Wurde das Futter von der Versuchsleiterin aus der Schüs-
chen studiert und Berufserfahrung in verschiedenen
sel genommen, obwohl der Hund das Verbot beachtet hatte, sahen die Menschen ein
Großtier- und Gemischtpraxen im Ostallgäu und im
schlechtes Gewissen beim Hund.
Großraum München gesammelt. 2010 kehrte sie der Praxis den Rücken und machte ihr Hobby „Hund“
Auch im Zusammenhang mit anderen Missetaten sind ähnliche, wenn auch nicht sys-
zum Mittelpunkt ihres berufliches Lebens. Ihr Haus
tematisch-statistisch abgesicherte Daten vorhanden. Anekdotisch haben mehrere Mehr-
und ihr Herz teilt sie derzeit mit drei eigenen Hunden,
hundehalter uns berichtet, dass sich der ältere, erfahrene Hund verzog, als der Mensch
der Beagle- Hündin Andra, dem Beagle-Rüden Herr
nach Hause kam, wenn der jüngere Vierbeiner etwas angestellt hatte. Der alte Hund, der
Meier und dem Chihuahuamix-Rüden Piccolo. Ge-
einfach nur weiß, dass beispielsweise ein umgekippter Mülleimer schlechte Stimmung
meinsam mit Dr. Udo Gansloßer berät sie Hundehal-
beim Menschen bedeutet, verdrückt sich dann lieber mal. Manche Trainer setzen solche
ter individuell zu Fragen um Verhaltensbiologie und
Maßnahmen auch gezielt ein, um ihren Hundehaltern zu zeigen, dass der Hund kein
Medizin. Sophie Strodtbeck hält regelmäßig Seminare
schlechtes Gewissen hat. Der Hundehalter oder ein fremder Helfer wird angewiesen,
und Vorträge und hat bereits diverse Artikel, Bücher
selbst in Abwesenheit des Hundes den Mülleimer umzukippen, dann kommt der Hund
sowie eine DVD publiziert, in denen sie wissenschaft-
herein und prompt entdeckt man submissives Verhalten, obwohl er nun wirklich keinen
liche und medizinische Inhalte humorvoll vermittelt.
Grund dazu hätte.
Sie lebt und arbeitet im Steigerwald in Franken. www.strodtbeck.de
Eine weitere anthropomorphe Fehlinterpretation ist schließlich der Umgang mit Autoritäten, das sogenannte Dominanzproblem. Menschen haben ein anderes Verhältnis zu ranghohen Vorgesetzten als Hunde. Wenn dem Hund allgemein ein Dominanzbestreben (das von vielen Hundetrainern als «Streben nach Weltherrschaft» fehlinterpretierte Verhalten) unterstellt wird, ist dies genauso falsch wie die Gegenposition, die mit dem Hund eine demokratische Freundschaft auf Augenhöhe fordert und keinerlei Dominanzausübung mehr zulassen möchte. Hier treffen sich die vermenschlichten Vorstellungen zweier biologisch uninformierter Gruppen: Dominanz ist für Hunde nicht nur akzeptabel, sondern ein wichtiges strukturierendes Element ihres Zusammenlebens untereinander und auch mit dem Menschen. Dominanzbestrebungen dagegen, wie wir Affen sie nun einmal in unserer Biologie haben, sind bei Hunden nur in den allerseltensten Fällen zu beobach-
DR. UDO GANSLOSSER
ten. Nicht zuletzt deshalb, weil Hunde im Gegensatz zu Affen, wenn sie eine dominante Position innehaben, auch einen höheren Stresshormonpegel aufweisen als die rangtie-
Jahrgang 1956, Privatdozent für Zoologie. Seine
fen.
wissenschaftliche Tätigkeit begann mit der Beschäftigung mit Baumkängurus. Am Zoologischen Institut
Ein besonders unschönes Kapitel mit übertriebener anthropomorpher Betrachtung des
Erlangen erhielt er 1991 die Lehrbefugnis. Seither
Hundes ist das Problem der Qualzucht, die oft zu einem übertriebenen Kindchenschema
hat er seine fachlichen Interessen auf andere Groß-
bei vielen Hunderassen führt. Aber das wäre ein eigenes Thema und ist nur eine der
säuger ausgedehnt. Seit einigen Jahren sind die Ca-
unangenehmsten Konsequenzen des Anthropomorphismus.
nidae (Hundeartige) einer der Schwerpunkte seiner Arbeitsgruppe, die sich interdisziplinär von rein zoologischen und tiermedizinischen Themen bis zu Fragen von
FAZIT:
Mensch-Hund-Beziehung, Tierschutzethik, Sozial- und Insgesamt können wir also sagen, dass auch die Vermenschlichung, wie viele andere
Rechtswissenschaften erstreckt. Seit dem WS 2006/07
Vorgänge im Zusammenleben zwischen Mensch und Hund, durchaus Vor- und Nachteile
ist er u. a. Privatdozent für Zoologie am Zoologischen In-
beinhaltet. Wir sollten uns nur immer wieder mal dahingehend überprüfen, ob das, was
stitut und Museum der Universität Greifswald und seit
wir derzeit gerade als Vermenschlichung unseres Hundes betreiben, möglicherweise als
dem SS 2007 auch Lehrbeauftragter am Phylogene
anthropozentrische Fehlinterpretation leicht abstellbar ist oder ob wir doch tiefer an
tischen Museum und am Institut für Spezielle Zoologie
unseren Gefühlen und eigenen Wertvorstellungen arbeiten müssen, wenn wir den Hund
der Universität Jena und führt regelmäßig Kurse in Ver-
anthropomorph betrachten.
haltensbiologie und Tiergartenbiologie durch. www.ganslosser.de
Der Artikel „Vermenschlichung des Hundes“ ist im „Schweizer Hunde Magazin“, Ausgabe 5/15 erschienen. Das Schweizer Hunde Magazin des RORO-PRESS Verlags finden Sie im Netz
Tierverhaltensmedizinische Beratung
unter: www.hundemagazin.ch
von Sophie Strodtbeck und Dr. Udo Gansloßer: www.einzelfelle.de 20
Foto Strodtbeck © Petra Kleinwegen
sie glaubten, er habe in ihrer Abwesenheit verbotenes Futter gefressen. Wurde dem
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Foto: Georgijevic /istockphoto.com
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21
25.08.2017 14:16:13
DIE W U N D E R BA R E W E LT D E R KRÄUTE R TEXT: HANNA STEPHAN
„OH, GROS SE KRÄF TE SIND´S , WEIS S MAN SIE RECHT ZU PFLEGEN, DIE PFLANZEN, KRÄUTER, STEIN´ IN IHREM INNERN HEGEN.“
© Purple Sky Design / creative market
(William Shakespeare)
Kräuter im Napf – das ist für manch ernannten Hundefachmann nichts
haben und so ihre Wirkweisen erlernten. Beobachtet werden kann der tieri-
weiter als eine weitere Form der Vermenschlichung des besten Freunds des
sche Instinkt für das richtige Kraut beispielsweise bei Gämsen, welche nach
Menschen. Denn Thymian, Salbei oder Lavendel hat für ihn eher etwas mit
erlittenen Schlangenbissen wissen, welche Pflanze sie vor dem Schlangengift
Haute Cuisine oder einem Spaziergang durch die Provence zu tun als mit
bewahren kann. Ebenso wissen die schlauen Bären nach ihrem Erwachen aus
gesunder Hundeernährung. Schade eigentlich – denn Kräuter sind mehr als
dem Winterschlaf, welche Kräuter sie wieder zu Kräften kommen lassen.
eine Spinnerei oder ein unnützer Zusatz, der den Napf höchstens geruchsmäßig aufpeppt. Kräuter sind große Schätze der Natur und liefern neben
Und nicht zuletzt der Grauwolf, Stammesvater und kulinarisches Vorbild
wertvollen Vitaminen und kerngesunden Ballaststoffen auch unschätzbare
für den heutigen Haushund, schätzt die gesunden Kräuter auf seinem Spei-
Heilwirkungen und effiziente Wirkstoffe der Natur.
seplan. Neben der indirekten Aufnahme der kleinen Pflänzchen über den Mageninhalt seiner Beutetiere kann beim Wolf die freie Aufnahme von Grä-
Die heilenden Wirkungen der kleinen Kräuter werden von Vier- und Zweibeinern
sern, Blüten, Wurzeln und Kräutern beobachtet werden. Würden ihm diese
schon viele tausend Jahre genutzt. So berichten überlieferte Geschichten, dass
Zutaten nicht zusagen oder von Nutzen sein, würde er sie mit Sicherheit am
sich die Menschen einst die Nutzung der Heilkräuter bei den Tieren abgeschaut
Wegesrand stehen lassen.
22
WISSENSWERTES
Kräuter sind somit kein exotischer Irrwitz oder nutzloses Chichi, sondern eine
sem „Siegeszug“ der Heilkräuter, wurde die Bachblütentherapie vom engli-
wertvolle Bereicherung, die dem Hund nicht vorenthalten werden sollte.
schen Arzt Dr. Edward Bach entwickelt. Er konzipierte 38 Blütenessenzen, die dazu ausgelegt sind, Selbstheilungskräfte anzuregen und den Körper
Die „kleinen Wunderwerke der Natur“ punkten mit ihrem Rundumpaket:
zurück zu seinem Gleichgewicht zu verhelfen. Kombiniert werden können
Ihre reichhaltige Mischung aus sekundären Pflanzenstoffen, ätherischen
Bachblüten und Heilkräuter durch ein Aufsprühen der Bachblüten-Essenzen
Ölen und vielfältigen Vitaminen hat eine extrem hohe Bioverfügbarkeit für
auf die Kräuter und anschließende Trocknung, so wie sie für den Menschen
den tierischen Organismus. Dies bedeutet, dass der Körper die Fülle der
bereits als gesunder Tee genutzt werden. Mit Aufkommen des Penicillins im
enthaltenen Nährstoffe sehr gut für sich nutzen kann. Zudem liefern die
Laufe des 19. Jahrhundert schwand die Stellung der Phytotherapie. Heute
Kräuter dem Hund wichtige Rohfaser, um seine Verdauungsmotorik und
werden Phytopharmaka wieder vermehrt eingesetzt, um Nebenwirkungen ei-
seine Magen-Darm-Flora gesund zu halten.
ner pharmazeutischen Therapie zu lindern, Stoffwechselprozesse gezielt zu unterstützen sowie das körpereigene Immunsystem zu aktivieren.
Im Zusammenhang mit gewissen Beschwerden sowie als Prophylaxe von Welch hohen Stellenwert und spektakuläres Potential
bestimmten Erkrankungen kann selbstverständlich
in den kleinen Kräutern schlummert, verdeutlichte
auch die individuelle Heilwirkung der Kräuter für den Vierbeiner genutzt werden. Im Zusammenhang mit
DAGEGEN IST EIN KRAUT
auf beeindruckende Weise der Medizin-Nobelpreis,
unheilbaren Krankheiten, erfolgloser Dauertherapie
GEWACHSEN –
den die chinesische Forscherin Youyou Tu erhielt. Sie
oder unerklärlichen Allergiebeschwerden wird gerne
BESONDERHEITEN
extrahierte aus der Beifußpflanze einen wirksamen
die „grüne Unterstützung aus der Natur“ begleitend
DER PHYTOTHERAPIE:
Wirkstoff gegen Malaria.
zur klassischen Schulmedizin in den Napf geholt. gute Verträglichkeit Heilkräuter (Fachbegriff Phytopharmaka) haben in verschiedenen Heillehren aufgrund ihrer potenten
große therapeutische Breite
Doch auch hierzulande wird geforscht – und das auf ganz hohem Niveau! Die wissenschaftliche Hochburg für natürliche Heilverfahren liegt im Ruhrgebiet, wo
Wirkweisen eine jahrtausendelange Tradition. Sie
milde Wirkung
wurden bereits von den großen Medizinern im alten
synergistische und antagonistische
lich 20 bis 30 Studien zu alternativen Heilmethoden
Griechenland eingesetzt und in den mittelalterlichen
Wirkungen
und ihren Wirkungsweisen veröffentlicht. Die Natur-
Heillehren behandelt, außerdem sind sie fest verankert in der Ayurveda-Therapie in Indien und in der traditionellen chinesischen Medizin. Bis heute sind über 250.000 Heilkräuter bekannt, die in der Phytotherapie bei einer Vielzahl von Beschwer-
Wirkstoffgehalt abhängig vom Ausgangsmaterial und von der Zubereitung gut geeignet für eine sehr individuelle Therapie
der Professor, Visionär und Pionier Gustav Dobos jähr-
heilkunde hat sich somit zu Recht ihren Platz sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis zurückerkämpft, legt ihr „Simsalabim-Image“ erfolgreich ab und zeigt sowohl bei Zwei- als auch bei Vierbeinern belegbare Wirkungen!
den eingesetzt werden. In Deutschland werden aktuell
Kräuter sind im evolutionär entstandenen Ernährungs-
rund 600 Sorten in der gängigen Praxis verwendet. Der
prinzip fest verankert und sollten aus diesem Grund auch dem Hund täglich in den Napf gefüllt werden.
Ansatz der Phytotherapie ist wie bei fast allen naturmedizinischen Heilmethoden ganzheitlich, so dass nicht nur einzelne Symptome, sondern komplette Organsysteme oder der gesamte Organismus behandelt werden. Viele der
Ausgewählt im Hinblick auf gute Verträglichkeit für den Hund, beste Bio-
Phytopharmaka besitzen ein breites pharmakologisches Wirkungsspektrum
verfügbarkeit für seinen Organismus und passende Ergänzung der weiteren
und werden vom Patienten besser vertragen als synthetische Arzneimittel.
Zutaten kommen immer drei bis vier Kräuterarten in jedem Terra Canis Menü
Die Pharmakokinetik von Pflanzenpräparaten ist zudem nicht anhand einzel-
vor. Der individuelle Kräutermix als fester Menü-Bestandteil macht einen Teil
ner Wirkstoffe messbar, sondern entsteht durch eine Ergänzung und Verstär-
der Besonderheit der Terra Canis Rezepturen aus, die alle nach dem Vorbild
kung verschiedener Inhaltsstoffe untereinander, so dass die Gesamtwirkung
der Natur und der Ernährungsweise des Wolfes zusammengestellt werden.
einer Pflanze oft stärker ist als die Wirkung ihrer einzelnen Bestandteile. Einen gezielten Fokus auf die Wirkungen sogenannter Heilkräuter setzt Je nach Wirksamkeit werden die Heilpflanzen in Mite (mild) und Forte
Terra Canis bei seinen Kräuterhelden, einer Kombination aus Gesundheits-
(stark) wirkend unterteilt. Die wichtigsten Ansatzpunkte von Heilpflanzen
kräutern und Bachblüten, mit denen unterschiedliche Beschwerden beim
sind der Ersatz von im Organismus fehlenden Stoffen, die Katalysierung
Hund adressiert werden. Ebenso bei den revolutionären Ergänzer-Pasten,
verschiedener Stoffwechselvorgänge sowie antibakterielle Einflüsse.
die bei Gelenkbeschwerden, Magen-Darm-Problemen oder Immunschwäche unterstützen können. Seit Kurzem findet die Phytotherapie zudem unter-
Den ersten großen „Durchbruch“ verzeichnet die Phytotherapie im 15. Jahr-
stützend ihren Einsatz in den veterinärmedizinischen Linien „Alimentum
hundert – der Epoche, in welcher der Buchdruck erfunden wurde und die
Veterinarium“.
Kräuterfibel sich schnell verbreitete. In den 1930er Jahren, lange nach die-
www.ali-vet.de
23
WISSENSWERTES
SCHNITTLAUCH
Kleine Pflanze – große Wirkung.
Bei Nierenproblemen und Durchblu-
Gesunder
Die
Für Aroma und jede Menge Vitamin
Bekannt für seine positive Wirkung
tungsstörungen wird Schachtelhalm
Artischocke ist bekannt für ihren
C und Kalium in der Hundemahl-
auf Nieren und Harnwege ist Lö-
sehr gerne eingesetzt, da er hohe
positiven Einfluss auf den Fettstoff-
zeit sorgt frischer Schnittlauch, der
wenzahn eine tolle Zutat, die zu-
Mengen an Kieselsäure enthält, was
wechsel, die Senkung des Choleste-
wegen seiner vielen Vitamine und
dem Vitamin C und Mineralstoffe
die Funktion der Nieren und Harn-
rinspiegels und die Anregung der
Mineralstoffe äußerst gesund ist.
liefert.
wege fördert.
Leberaktivität.
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Geschmacksträger!
LÖWENZAHN
DA S K L E I N E
© Avalon_Studio, YinYang, only_fabrizio, AndrisTkachenko, Bury, Yasonya, Noraluca013, Oliver Hoffmann, AndreyTTL, biedermann, s_white, CGissemann, Watcha, Mik122 / istockphoto
TE RRA CAN I S H E RBARI U M BÄRLAUCH
PETERSILIE
… ist auch als Heilpflanze bei Zwei-
wirkt entkrampfend, harntreibend,
und Vierbeinern gleichermaßen be-
wege, Leber und Galle auswirken.
EIN KLEINER AUSSCHNITT DER GRÜNEN HELFERLEIN, DIE SICH IN UNSEREN MENÜS FINDEN.
Auch helfen soll er bei zu hohem
TEXT: HANNA STEPHAN
liebt. Seine ätherischen Öle sollen sich positiv auf Verdauung, Atem-
entzündungshemmend, verdauungsfördernd und gegen Mundgeruch beim Hund. Sie reinigt das Blut und unterstützt bei der Entgiftung. Dank des Eisengehaltes kann sie bei Eisenmangel eingesetzt werden.
Cholesterinspiegel und Wurmbefall.
OREGANO
THYMIAN
DILL
KAMILLE
Dem aromatischen Kraut werden
hat eine große Anzahl von positiven
Würzig-aromatisch, wird dem „klei-
Für große und kleine Vierbeiner
antibakterielle Eigenschaften, eine
Wirkungen auf den Organismus. So
nen Bruder vom Fenchel“ eine lin-
gleichermaßen gesund wird der Ka-
unterstützende Wirkung auf die Ver-
ist
verdauungsfördernd,
dernde Wirkung auf Magen und
mille vor allem eine beruhigende
dauung sowie ein positiver Einfluss
entzündungshemmend und wurmbe-
Darm nachgesagt. Das hilft bei Blä-
Wirkung auf Magen, Darm und
auf Lunge und Atemwege nachge-
kämpfend. Bei Erkältungen wirkt er
hungen und anderen Verdauungsbe-
Schleimhäute nachgesagt. Zudem
sagt. Neben Vitamin C liefert es zu-
zudem schleimlösend. Bei Durchfall
schwerden und schmeckt zudem ein-
soll sie Entzündungen lindern und
dem wertvolle Ballaststoffe.
wird der Kot wieder normalisiert.
fach gut.
Stress abbauen.
SALBEI
Thymian
BASILIKUM
KERBEL
BRENNNESSEL
der
vielfältigsten
Kräuter
Neben einem schönen Aroma verste-
Geschmacklich ist Kerbel eine Mi-
Gesund und lecker, wird der Brenn-
einem
wunderbaren
Aroma!
cken sich im Basilikum weitere un-
schung aus Petersilie und Anis. Er
nessel vor allem eine fördernde
Bekannt für seine antibakterielle,
geahnte Kräfte. So wird ihm nach-
stärkt das Immunsystem und liefert
Wirkung auf die Harnwege wie
pilzfeindliche und entzündungshem-
gesagt den Magen-Darm-Trakt zu
Vitamine und Mineralstoffe, was
Niere und Blase nachgesagt. Insbe-
mende Wirkung ist Salbei ein echtes
stärken, die Nerven zu beruhigen
ihn zu einem gesunden Zusatz fürs
sondere für ältere Hunde eine tolle
Multitalent und wertvolle Zutat!
und Entzündungen zu lindern.
Hundemenü macht.
Zutat.
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HUNDEWEISHEIT
= WI R S I N D S EG E LN DE S E E LE N. J E DE R I N S E I N EM KÖRPE R, DOC H IM H E RZE N VE RE I NT. Foto: Andy Seliverstoff
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ERNÄHRUNG
LET’S BARF! Die neuen Terra Canis BA RF -Komplett-Menüs TEXT: HANNA STEPHAN
Naturbelassene Ernährung ist längst nicht mehr etwas für Öko-Außenseiter, denn Gesundes zu essen und darauf zu achten, was auf dem Teller beziehungsweise im Napf landet, ist nicht nur hip, sondern wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit. In Zeiten eines wachsenden Bewusstseins für gesunde Ernährung, körperliche Fitness und die schädlichen Einflüsse von Synthetik und Chemie für Zwei- und Vierbeiner wird immer mehr hinterfragt, was wirklich drin ist, wo Natur draufsteht.
Um sicherzugehen, dass man seinem Hund nur das füttert, was nach eigener Meinung in den Napf gehört, landen immer mehr Hundebesitzer beim Barfen. Der Begriff BARF wurde 1993 vom Australier Ian Billinghurst erfunden, der auch die Rechte am Namen BARF-Diät besitzt. Inspiriert zu dieser Fütterungsmethode wurde er von seinen eigenen Hunden, welche auf diverse Trockenfutter stets mit Symptomen und Unverträglichkeiten reagierten. Nachdem sie durch die Umstellung der Ernährung schlagartig beschwerdefrei waren, entwickelte der Tierarzt die BARF-Methode weiter und begann, sie mit immer mehr Hundefreunden auf der ganzen Welt zu teilen.
© IuriiSokolov / gettyimages
Der Grundgedanke der BARF-Ernährung entspringt einer artgerechten Mahlzeit aus der Natur und ist die möglichst genaue Nachahmung des evolutionären Ernährungsprinzips und der natürlichen Beute des Hundes beziehungsweise Wolfes. In freier Wildbahn wird das rohe Beutetier durch die pflanzlichen Bestandteile seines Magen-Darm-Inhaltes sowie Fallobst, Beeren und Kräuter ergänzt. Diese Mischung wandert im gleichen Verhältnis ins BARF-Menü. Die gleiche Grundidee – eng angelehnt an diese Methode einer naturnahen, gesunden Kost – war der Anstoß, Terra Canis zu gründen und BARF-ähnliche Menüs in gekochter Form für alle Hundefreunde anzubieten. BARF und Terra Canis haben somit sowohl in ihren Ursprüngen als auch bei ihren tierischen Verkostern viele gemeinsame Nenner. Bis jetzt konnten Terra Canis Schnauzen nur auf die gekochte BARF-Variante zurückgreifen – in Form der klassischen Terra Canis Menüs. Eine weitere BARF-Alternative bietet Terra Canis zudem mit seinen „Metzgers Besten“, die eine wertvolle pure Fleischmischung enthalten und mit den (ebenfalls gekochten) „Gartentöpfen“ zum Komplett-Menü vervollständigt werden können. Viele überzeugte Barfer, Neueinsteiger und Neugierige haben diese abgespeckte Version des Barfens schon für sich entdeckt und auf Urlaubsreisen, als Einstieg ins Barfen oder als Abwechslung für ihren Hund mit Erfolg getestet. 28
Nun kann sich neben der Light-Version des BARFens auch an die rohe, „richtige“ BARF-Mahlzeit herangewagt werden, denn Terra Canis verwandelt seine Getreidefrei-Linie in rohe BARF-Menüs – und die kommen in 100%iger Lebensmittelqualität mit frischem Muskelfleisch, Gemüse, Obst und Kräutern tiefgefroren in handlichen Portionen zum einfachen Auftauen und direkten Verfüttern. Die Rezepturen folgen den bewährten Zusammensetzungen der Getreidefrei-Menüs: viel frisches Muskelfleisch, ein geringer Anteil an Innereien, verschiedene, gesunde Gemüsesorten, vitaminreiches Obst und nährstoffreiche Kräuter. Ergänzt wird das Rezept durch natürliche Zutaten wie u. a. Seealge, Mineralerde, Kokosflocken und Eierschalenpulver, um den Hund mit allem zu versorgen, was er für seinen täglichen Bedarf benötigt. Der Vorteil des „Rundum-sorglos-Paketes“ in Form eines fertigen BARF-Menüs ist die ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen sowie die ausgewogene Zusammenstellung der Ration. Gerade BARF-Anfänger sind häufig überfordert mit der Entscheidung, was wirklich in den Napf gehört, um den Hund ausgewogen und bedarfsdeckend zu ernähren. Mit einem fertigen BARF-Menü kann diese Sorge vergessen und der Hund dennoch roh und naturbelassen ernährt werden. Die Ernährung des Hundes mit BARF ist gerade durch die ungenügende Kenntnis über den Tagesbedarf des Hundes und die falsche Zusammenstellung hausgemachter Rationen in Verruf geraten. Falsch geBARFte Hunde können Mangelerscheinungen ausbilden oder gegenteilig auch mit einseitigen Überversorgungen oder Toxikationen vorgestellt werden. Grundlage und Hauptbestandteil der BARF-Mahlzeit für einen gesunden Hund ist rohes Fleisch, das ungefähr 55 – 70 Prozent jeder Portion ausmachen sollte. Die restlichen Anteile sind Obst, Gemüse, Kräuter und ausgewählte, naturbelassene Zusätze, um fehlende Mineralien und Vitamine auf natürlichem Weg zu ergänzen. Ein Anteil von 30 – 45 Prozent an Obst und Gemüse liefert dem Hund die notwendigen Vitamine und die für die Verdauung unverzichtbaren Ballaststoffe. Ballaststoffe reinigen nicht nur den Hundemagen, sondern regen zudem die Verdauungsbewegung an und ernähren die Organismen der Magen-Darm-Flora, welche essentiell für die Futterverwertung sind. Um den Mineralstoffgehalt des BARF-Menüs zu optimieren, wird bei der rohen Fütterung für den erwachsenen Hund hauptsächlich mit natürlichen Zusätzen gearbeitet. Eierschale ergänzt die Mahlzeiten mit dem notwendigen Kalzium-Gehalt, Kräuter, Bierhefe und Mineralerde liefern wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente für den Hund. Sie sind Lieferanten von Kalzium, Phosphor, Magnesium, Kalium, Natrium, Selen, Eisen, Kupfer, Mangan und Zink sowie essentiellen Aminosäuren. Der Zusatz von Seealge, die wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente enthält, liefert zudem Jod, essentielle Aminosäuren, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und eine große Portion wichtiger Vitamine. Aufgrund der Nährstoffvielfalt der natürlichen Zusätze kann komplett auf Synthetik verzichtet werden. Die Terra Canis BARF-Komplett-Menüs wird es in den Sorten Huhn, Pferd, Rind und Pute geben. Sie sind alle getreidefrei und folgen in ihren Rezepturen der Zusammensetzung der beliebten Getreidefrei-Linie. Ergänzend wartet jedes Komplett-Menü noch mit einigen „Specials“ wie Kokosflocken, Sanddorn, gesunden Samen, Beeren und einigen besonderen Kräutern auf. Wie bei allen Terra Canis Menüs kommen nur Zutaten in reiner Lebensmittelqualität zum Einsatz, welche in der Traditionsmetzgerei Schäbitz zum neuen BARF-Highlight verarbeitet werden. Aufgrund der hohen Qualität und Frische aller Zutaten können die feinen BARF-Menüs wie alle anderen Terra Canis Produkte auch durch ihren angenehmen Geruch und ihr Aroma überzeugen – so wird auch für empfindliche Zweibeiner-Nasen das Füttern zu einem angenehmen Erlebnis. 29
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FOTOGRAFIE
GroĂ&#x;e Hunde, kleine Kinder. Fotos: Andy Seliverstoff
31
Du
Freude Traurigkeit.
„ teilst meine und linderst meine "
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FOTOGRAFIE
unde und Kinder haben eine ganz besondere Verbindung. In der
Regel begegnen sie sich einfach in ihrer natürlichen Authentizität. Sie gehen aufrichtig und ehrlich aufeinander zu. Das eine Kind stürmt
übermütig auf den Hund zu, ein anderes zieht sich vielleicht ängstlich
zurück. Auf beide Verhalten wird ein Hund ebenso ehrlich und seinem Wesen entsprechend reagieren. Eine solche Freundschaft ist losgelöst
von Erziehungsregeln und Verantwortlichkeiten . Beide Wesen sind,
was sie sind, und schenken sich in jeder Lebenslage aufrichtige Gefühle, ohne an Konsequenzen zu denken. Sie lieben, trauern und spielen mit Leichtigkeit, Hingabe und Freude in jeder Lebenslage. So kann sich
eine wahrhaftige Freundschaft entfalten und wachsen – weil die Basis authentisch und frei ist. Ob Kind oder Hundewelpe, beide werden auf den anderen natürlich und unverstellt zugehen. TEXT: JULIA HÖHN
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FOTOGRAFIE
DAS BUCH Von dem bekannten Fotografen Andy Seliverstoff aus St. Petersburg, Russland, kommt diese wunderschöne Fotosammlung „Kleine Kinder und ihre großen Hunde“. Durch Seliverstoffs magische Linse wird die besondere Beziehung porträtiert, die riesige Hunde (z. B. Dänen, Bernhardiner, Leonbergers, Neufundländer, Irish Wolfhounds, tibetische Mastiffs, Komondorok und Bracchi Italiani) zu ihren kleinen zweibeinigen Mitbewohnern haben. „Kleine Kinder und ihre großen Hunde“ ist das perfekte Geschenk für jeden, der Kinder oder Hunde (oder beides) liebt. Opulent gedruckt bietet das Buch Seite für Seite wunderschöne Fotos, die die magische Verbindung zwischen Mensch und Hund zeigen. Andy nennt diese Verbindung „endlose Freude und gegenseitiges Vertrauen“. „Das Buch hat eine überwältigende Botschaft“, fügt er hinzu. „Liebe zu Kindern und Hunden macht die Leute liebevoller. Mehr denn je brauchen wir alle mehr Platz für die Liebe in unserem Herzen.“ Little Kids and Their Big Dogs Im Buchhandel und unter revodanapublishing.com
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Druck-Ring präsentiert die beliebtesten Hunderassen
Der Border Collie Als Vorfahren des Border Collie werden Hirtenhunde vermutet, die mit den Wikingern nach Großbritannien gelangten. Der Name des Border Collie, der seit dem Jahr 1976 als eigenständige Rasse anerkannt ist, leitet sich vom Grenzgebiet zwischen England, Wales und Schottland, den „Border Counties“, ab, wo der Border Collie als Schäferhund gezüchtet wurde. Diese äußerst talentierten Hirten- und Hütehunde sind sehr sportlich, besonders ausdauernd und beweglich. Sie besitzen einen ausgeprägten Bewegungsdrang und erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 55 cm. Durch die dichte Unterwolle sind Border Collies äußerst unempfi ndlich gegen harte Wetterbedingungen. Der Border Collie gilt als eine der intelligentesten Hunderassen überhaupt. Daher wird er auch als Show-, Rettungs- und Suchhund sowie im Hundesport eingesetzt. Er benötigt die ständige intensive Kooperation mit seinem Bezugsmenschen und eignet sich wegen seines leicht nervösen Wesens nur bedingt für die Haltung in einer Familie mit kleinen Kindern. Wer sich einen Border Collie anschaffen möchte, sollte mindestens drei Stunden täglich in ihn investieren können.
Druck-Ring – Ihr kompetenter Partner für hochwertige Geschäftsdrucksachen, Broschüren, Pressemappen, exklusive Geburts- und Hochzeitskarten in verschiedenen Druckverfahren wie Digitaldruck, Offsetdruck, Letterpress. Mit verschiedensten Veredelungstechniken wie Blindprägung, Feinlasern, Kaschieren, Stanzen oder digitaler Heißfolie. Druck-Ring GmbH & Co. KG, Ammerthalstr. 40, 85551 Kirchheim bei München info@druck-ring.de, Tel. 089-189 47 53-0
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NAHRUNGSERGÄNZUNG
Wichtige Nebendarsteller DIE RICHTIGE NAHRUNGSERGÄNZUNG FÜR DEN HUND
TEXT: HANNA STEPHAN
Du bist, was du (fr)isst! Die richtige Auswahl im Napf ist Grundvoraussetzung für ein langes, vitales Hundeleben, denn viele Krankheiten und Probleme eines Hundes können durch eine falsche, nicht artgerechte Ernährung oder unpassende Zusätze im Napf gefördert werden. Um diese „hausgemachten“ Probleme zu verhindern, sollte sich jeder Hundebesitzer bewusst machen, was es heißt, seinen Hund artgerecht zu ernähren, und was wirklich in den Napf gehört. Denn richtig versorgt und gesund ernährt ist der Hund für alles gut gewappnet, was auf ihn zukommt. Basis für einen gut funktionierenden Stoffwechsel und ein intaktes Immunsystem ist die passende Grundmahlzeit, die für den Carni-Omnivoren „Hund“ als Hauptzutat Fleisch enthalten sollte, welches mit natürlichen Vitamin- und Ballaststofflieferanten wie Gemüse, Obst, Kräutern und naturbelassenen Zusätzen zum Komplett-Menü ergänzt wird.
Mit Hilfe dieser kleinen Bestandsaufnahme macht man sich bewusst, wofür die Ergänzung im Napf eigentlich gewählt wird und welche Form der Unterstützung für den eigenen Hund die sinnvollste ist. Die Ergänzung der Mahlzeiten für seinen Hund hat dabei immer das Ziel, den Stoffwechsel zu verbessern, lebenswichtige Nährstoffe zu liefern und wertvolle Vitamine aufzustocken – ganz gleich, ob gezielt die Linderung bestimmter Symptome oder eine allgemeine Prophylaxe angestrebt ist. Selbstverständlich ersetzt eine Nahrungsergänzung nie eine tierärztliche Behandlung, wenn diese nötig sein sollte.
© I© sunt / fotolia.com
Je nach aktueller Lebenslage und eventuellen Erkrankungen oder Allergien fällt dieses „Grundrezept“ hundeindividuell anders aus: fettreduziert, mit weniger Protein, allergenarm mit exotischer Fleischgrundlage, mit oder ohne Getreide. Die Ansprüche an die Auswahl im Napf können vielfältig sein. Wichtig ist es, unabhängig davon immer auf die größtmögliche Naturbelassenheit und die maximale Qualität der Rohstoffe zu achten. Denn eine hohe Qualität der Zutaten bedeutet auch eine hohe Qualität der Nährstoffe, die geliefert werden. Aus diesem Grund verarbeitet Terra Canis ausschließlich Rohstoffe in 100%ig nachweislicher Lebensmittelqualität.
Um jedem Vierbeiner die richtige Form der Nahrungsergänzung bieten zu können, hat sich die Schar der „Terra Canis Nebendarsteller“ stark vermehrt und bietet mit Heilkräften aus der Natur beinahe jede Möglichkeit, den Napf eines jeden Hundes sinnvoll aufzuwerten. Ob Pasten, Kräutermischungen, Supplemente oder wertvolle Ölmischungen – Terra Canis hat mit seinen innovativen Produkten die Nahrungsergänzer für den Hund revolutioniert und bietet für alle Fälle – bzw. Felle – den richtigen Zusatz: zur Unterstützung im Alltag, zu Zeiten eines erhöhten Bedarfes oder im speziellen Krankheitsfall.
Ist die perfekte Mahlzeit für den Hund gefunden, so kann im Anschluss überlegt werden, ob und wie diese am besten zu ergänzen ist. Hierfür ist eine kleine „Bestandsaufnahme“ essentiell: Habe ich einen großen Hund, der eventuell für Gelenkprobleme oder Arthrose prädestiniert ist? Liegen eventuell rassespezifische/genetische Dispositionen vor, die prophylaktisch behandelt werden sollen? Ist mein Hund dick oder neigt er zu Fettpolstern? Möchte oder muss ich das Immunsystem meines Hundes in bestimmten Situationen unterstützen? Könnte das Fell mehr Glanz vertragen? Habe ich einen sensiblen Hund mit nervöser Verdauung? Ist mein Hund schon älter und braucht er seinem Alter entsprechend zusätzliche Nährstoffe oder möchte ich klassischen „Senior-Wehwehchen“ vorbeugen? Kommt mein Hund aus schlechter Haltung oder war er lange krank? Oder möchte ich ihm tagtäglich einfach etwas Gutes tun und ihn zusätzlich stärken?
Allen Ergänzern von Terra Canis gemein sind ihre speziellen Zutaten, die ihren Ursprung in alten Naturheilkundeverfahren, traditionellen Anwendungen oder alternativen Heilmethoden haben und naturbelassen verarbeitet werden. Lang vergessene Uzara-Wurzel, traditionelles Kurkuma oder wertvoller Maniok-Honig sind nur einige der Schätze, die im Terra Canis Ergänzungssortiment verarbeitet und hundegerecht zu außergewöhnlichen Mischungen vereint sind. Durch eine hohe Akzeptanz und gute Handhabbarkeit der jeweiligen Ergänzer kann die besondere Hilfe aus der Natur leicht in den Napf geholt werden und hier für gezielte Unterstützung im Hundemenü sorgen.
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Glanz in der Hundehütte: die Terra Canis Goldöle
Gesunde, kaltgepresste Öle liefern – neben einem Extraschuss Energie – wertvolle Fettsäuren sowie wichtige Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Durch diesen Reichtum an Nährstoffen sind sie bekannt für ihre gesundheitsfördernde Wirkung auf Haut, Fell, Immunsystem, Verdauung und Stoffwechsel. Besonders gut geeignet für Hunde als Nahrungsergänzung sind kaltgepresste Pflanzenöle, wie sie in der Terra Canis „Goldader“ oder im Terra Canis „Goldrausch“ in einzigartiger Kombination vereint sind. Neben den gesundheitlichen Pluspunkten für den Vierbeiner ist auch der kulinarische Aspekt ein Argument, das Hundemenü mit dem feinen Tropfen zu ergänzen. Denn durch das schmackhafte Öl wird auch schlecht fressenden Hunden ein besonderer Fressanreiz geboten.
Helden des Alltags – die Terra Canis Kräuterhelden Terra Canis bietet mit seinen Kräuterhelden erstmals die einzigartige Kombination aus den Kräften der Heilpflanzen und der Wirkung von Bachblüten. Diese sind dabei auf die zehn häufigsten Hundekrankheiten ausgerichtet. Geeignet als Begleitung zur Schulmedizin, als mehrwöchige Kur oder als dauerhafte Ergänzung in der täglichen Mahlzeit, ist so in jedem Fall heldenhafte Unterstützung im Napf garantiert!
Das Tüpfelchen auf dem i – die Terra Canis Supplemente
Die Terra Canis Supplemente – das sind zwei außergewöhnliche Ergänzungsmischungen für die Hundeernährung: Während die fruchtig-frischen „Berriefoods“ das Immunsystem auf Vordermann bringen, vereint sich in den „Superfoods“ eine ganz besondere Liga der besten Nährstofflieferanten zu einem gesunden Mix für den Vierbeiner.
GUT, BESSER, SUPERFOODS! Als naturgesunde Mischung für den Hundenapf kommen hier wahre Nährstoffbomben aus der Natur, wie u. a. Matcha, Moringa, Lukuma, Kurkuma, Camu Camu, Gerstengras, Aronia und Ginseng zusammen in einen „Topf“. Als Superfoods werden alle nicht industriell hergestellten Zutaten bezeichnet, die sich durch einen besonders hohen Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien auszeichnen. Durch diese besondere Nährstoffdichte wirken sich Superfoods positiv auf die Fitness und Gesundheit des Hundes aus und decken bereits in geringer Dosierung einen großen Teil des Nährstoffbedarfes eines Hundes ab. GOLDRAUSCH Goldrausch vereint fünf der besten Öle zu einer einzigartigen Mischung: Hanföl, Leinöl, Arganöl, Hagebuttenkernöl und Schwarzkümmelöl. GOLDADER Die goldene Ader vereint sechs ganz besondere Öle zu einer einzigartigen Mischung. Die raren und wertvollen Tropfen Hanföl, Nachtkerzenöl, Kürbiskernöl, Traubenkernöl, Sanddornöl und Sesamöl sind hier erstmals vereint in einem Produkt.
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GESUND, LECKER, BERRIEFOODS! Klein, aber oho! Beeren gelten als DIE Nährstoffbomben überhaupt – kein Wunder, denn die kleinen, fruchtigen Zwerge platzen schier vor Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen. Auch der Stammesvater des Hundes – der Grauwolf – setzt auf die kleinen Superfrüchte, um seinen Speiseplan aufzuwerten, und bedient sich an Sträuchern, Büschen oder an auf den Boden gefallenen Beeren. Ebenso enthalten die Mägen seiner Beutetiere (in der Regel Pflanzenfresser) häufig Beeren, die ihm so indirekt zugänglich gemacht werden und ihm eine Fülle an Nährstoffen garantieren. Die Terra Canis Berriefoods vereinen drei der besten Beerensorten miteinander, die um gesunde Kirschen ergänzt werden. Kirschen enthalten nicht nur außerordentlich viel Vitamin C, sondern auch die wertvollen Anthocyane, denen eine hohe zellschützende Wirkung nachgesagt wird, die in aktuellen Rheuma-Forschungen zentraler Forschungspunkt ist.
NAHRUNGSERGÄNZUNG
Paste gut, alles gut – die Terra Canis Pasten
DIE QUAL DER WAHL – WIE KOMBINIERE ICH MEINE ERGÄNZER AM BESTEN? „Ein Hund hat immer das Anrecht auf mehrere Erkrankungen.“ Was im Krankheitsfall als wichtiger Leitsatz gilt und bedeutet, dass ein Hund mit einer verletzten Pfote durchaus auch an einem Flohbefall leiden kann, gilt natürlich auch für den Alltag. Denn auch ein gesunder ein Hund „darf“ mehr als eine Problemzone besitzen: Ein Bernhardiner mit stumpfem Fell, Neigung zum Humpeln und einer sensiblen Verdauung hat sogar drei „Baustellen“, die über eine richtige Nahrungsergänzung unterstützt werden können. Wer als Hundebesitzer überlegt, was seinem Hund guttut, sollte sich immer erst einmal dem „Hauptproblem“ zuwenden. Dieses gilt es täglich in der Heilung zu unterstützen oder prophylaktisch zu behandeln. Im Fall der Arthrose wäre da beispielsweise die Gabe der „Gelenkpaste“ ideal. Zusätzlich zu diesem „Hauptergänzer“ kann der Hund für sein Immunsystem Kräuter der „Leibgarde“ erhalten, während ein täglicher Schuss „Goldrausch“ Fell, Haut und Schleimhäute geschmeidig hält. Da alle Nahrungsergänzer rein natürliche Komponenten enthalten, sind weder Wechselwirkungen untereinander noch mit eventuellen Medikamenten, die der Hund bekommt, zu befürchten. Zudem können die Naturwirkstoffe nicht überdosiert werden oder in einer anderen Form schaden, so dass je nach Hundegeschmack, Problemzone und Jahreszeit die richtige Kombination der Nahrungsergänzer einfach auszuwählen ist und kein Buch mit sieben Siegeln darstellt. Für einen langfristigen Erfolg ist selbstverständlich die regelmäßige Gabe über einen bestimmten Zeitraum (in Form einer intensiven Kur) oder eine tägliche Verabreichung (als Prophylaxe oder bei chronischer Erkrankung) entscheidend, denn eine nur gelegentliche Untermischung kann keine Wunder bewirken …
Ausgelegt auf die häufigsten Problemzonen und Beschwerden bündeln die vier Nahrungsergänzungspasten von Terra Canis lang bewährte Heilkräfte aus der Natur, um so prophylaktisch, begleitend oder unterstützend bei kleinen oder großen Problemen im Hundealltag zur Seite zu stehen. Durch die einzigartige pastöse Konsistenz können die Pasten perfekt unter das tägliche Futter gemischt werden und ermöglichen zudem eine sehr genaue Dosierung und individuelle Anpassung. So kann auch mäkeligen Fressern und sehr kleinen Hunden eine perfekte Nahrungsergänzung geboten werden. Ausgestattet mit ganz besonderen Specials aus der Natur, wie der wertvollen Uzara-Wurzel oder dem „Wunderhonig“ Manuka, sind alle Terra Canis Pasten eine ganz besondere Nahrungsergänzung für den Hund.
GOLDENE PASTE Die „Goldene Paste“ ist ein jahrhundertealtes Rezept aus der Ayurvedatherapie. Die beiden Superfoods Kurkuma und Kokosöl mit ihren entzündungshemmenden Eigenschaften sind die Hauptbestandteile der Goldenen Paste und helfen, unsere Vierbeiner auf Trab zu bringen beziehungsweise zu halten.
GELENK-PASTE Eine Mischung traditioneller Zutaten der Naturheilkunde, die sich bekanntermaßen positiv auf den Gelenkstoffwechsel auswirken und die Produktion von Gelenkschmiere fördern. Dadurch ist der Ablauf „reibungsloser“ und Schmerzen werden gelindert. Die enthaltene Teufelskralle wird in der Naturheilkunde zur Schmerzlinderung, Schachtelhalm bei Gelenkschmerzen und Rheuma angewendet. Die enthaltenen natürlichen Gelenkbausteine Kollagen und Chondroitin unterstützen die Wirkung.
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MAGEN-DARM-PASTE Die Magen-Darm-Paste vereint traditionelle Zutaten der Naturheilkunde, die bekannt für ihre lindernden, beruhigenden und krampflösenden Wirkungen auf Magen und Darm sind. Südafrikanische Uzara-Wurzel ist bekannt für ihre wohltuende Wirkung auf den Darm und ihre Eindämmung von Mineralstoffverlusten. Heilerde und absorbierende Aktivkohle wirken unterstützend.
KÖNIGSPASTE Eine wirklich königliche Besonderheit ist die Kokos-Manuka-Paste! Manuka-Honig wird nachgesagt bei der Wundheilung, Erkältungskrankheiten sowie Magen-Darm-Beschwerden zu unterstützen. Ihm wird zudem eine weitreichende antimikrobielle Wirkung gegen Bakterien, Viren und sogar Pilze nachgesagt. Ebenfalls enthalten ist Propolis, welches gerne als natürliches Antibiotikum der Bienen bezeichnet wird und als Prophylaxe und zur Bekämpfung von Infekten dient.
© Hatai Bunano
LOVE MADE FAIR TRADE
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SPIELZEUG
HATHAI BUNANO
Nachhaltiges Hundespielzeug aus den Dörfern Bangladeschs TEXT: NICOLAS RÖWENSTRUNK
Die einzigartigen und liebevoll per Hand ge-
Vereinten Nationen, einer politischen Initiative
häkelten Hunde-Spielis werden in Bangladesch
für die Einhaltung von Grundsätzen in Bezug
von der Non-Profit- Organisation Hathai Bun-
auf Menschenrechte, Umweltschutz und Anti-
ano (Bengali: „handgemacht“) nachhaltig und
korruption. Mit mehr als 80 Produktions-
unter vorbildlichen Bedingungen hergestellt. So
stätten und über 8000 Mitarbeitern und Mit-
wird bei der Produktion z. B. darauf geachtet,
arbeiterinnen hat die Organisation nicht nur
dass für arbeitende Mütter eine adäquate Kin-
wirtschaftlich, sondern auch sozial viel für die
derbetreuung bereitgestellt wird, keine Diskri-
Dörfer in Bangladesch erreicht. Dafür wurde sie
minierung von behinderten Mitarbeitern statt-
2009 von der Queen of England ausgezeichnet.
findet, eine gute Ausbildung geboten wird, die
Alle Spielis von Hathai Bunano werden aus
Jugend gefördert und ein überdurchschnittlich
100 Prozent Baumwolle – völlig naturbelassen
hoher Lohn bezahlt wird.
und ohne Chemie – handgefertigt und mit Po-
Hathai Bunano ist seit Jahren Mitglied
lyester gefüllt. Mit jedem Kauf geht das Geld
des Ecota-Fair-Trade-Forums und
nach offiziellen Fair-Trade-Bestimmungen di-
Mitglied des Global Compact der
rekt an die Bewohner der Dörfer.
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REISE
Mit Huskys zum Weihnachtsmann EINE FANTASTISCHE REISE INS FINNISCHE WINTERWONDERL AND
© PaoloAirenti / gettyimages
TEXT: HANNA STEPHAN
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L ES ETI PP S Als echter Hundefreund ist es natürlich ein Traum, einmal im Leben mit echten Schlittenhunden zu fahren und dabei sogar noch den Weihnachtsmann zu besuchen! Werner Gartung
„Da, wo der Weihnachtsmann wohnt“ ist deswegen nicht nur ein zauberhaftes Buch von Mauri Kunnas, sondern auch das Motto vieler Reiseveranstalter, die Reisen zum Weihnachtsmann – in das Land der Schlittenhunde und Rentiere – anbieten. Und was kann einen besser in weihnachtliche Stimmung versetzen als eine Fahrt mit dem Hundeschlitten durch die magischen Schneelandschaften Finnlands und eine anschließende Audienz beim Weihnachtsmann? Der Mann mit weißem Rauschebart und
unterwegs mit einem neugierigen Hund
rotem Mantel residiert und arbeitet in Rovaniemi, dem Tor zum finnischen Lappland. Sein Dorf (Santa Claus Village) befindet sich direkt auf dem
MENSCH, BOBBY:
Polarkreis im Nordosten Finnlands und nur etwa acht Kilometer vom Zen-
UNTERWEGS MIT EINEM NEUGIERIGEN HUND
trum der finnischen Stadt Rovaniemi entfernt.
VON WERNER GARTUNG Erkundet werden kann das Dorf per Schlitten, der wahlweise von Rentieren oder stattlichen Huskys gezogen wird. Die gewaltigen Siberian
Dieses neue Hundebuch kommt ganz ohne Übungen und Training
Huskies führen die Verwandtschaft des Hundes zum Wolf durch ihr Er-
aus. Dafür punktet es mit spannenden Erlebnissen auf diversen
scheinungsbild besonders deutlich vor Augen. Ihre Vorfahren stammen
Reisen, einige davon mit dem Fahrrad – einmal fast den ganzen
aus dem nördlichen Sibirien, wo sie jahrhundertelang treue Gefährten der
Neckar entlang. Werner Gartung hat als Journalist lange fast nur
dort lebenden Nomadenvölker waren. Mit einem zweilagigen dicken Fell
aus und über Afrika berichtet. Bei diesem Buch ist der Mischling
aus kuscheliger Unterwolle und langem Deckhaar sind sie den eisigen
Bobby, ca. neun Jahre alt, der Hauptdarsteller. Der feine Humor
Temperaturen des Nordens gut gewachsen und lieben den Schnee in ihrer
des Autors zaubert einem oft ein Lächeln ins Gesicht, und es gibt
Heimat. Werden die Hunde entsprechend trainiert, können sie bis zu dem
auch praktische Hinweise – wo man übernachten kann und mit
Neunfachen ihres eigenen Gewichtes ziehen und verfügen über eine ext-
dem Vierbeiner willkommen ist.
rem lange Ausdauer – ideal, um den Schlitten bis zum Weihnachtsmann zu befördern! Doch nicht nur für Kinder und Erwachsene, die auf dem
352 Seiten, Erscheinungstermin: Anfang Oktober, 17 €.
Weg zum Weihnachtsdorf sind, sind Huskys das ideale Transportmittel.
Sie können das Buch zum Subskriptionspreis bis zum 15.11.
Besonders für die Eskimos sind sie unersetzlich im Alltag. Ihre Welpen
direkt beim Autor für 15 € inkl. Porto bestellen:
werden gemeinsam mit den Kindern großgezogen und wachsen als Fa-
gartung@derschreibtdas.de
milienmitglied der Eskimos auf. Dies macht die Rasse zu einem sehr familienfreundlichen und äußerst kinderlieben Hund. Ihr ausgezeichneter Orientierungssinn lässt sie auch in weiten Schneelandschaften nie vom Weg abkommen. Wer auf der Suche nach einer weihnachtlichen Reise ist, sollte sich deswegen auf jeden Fall auf den Weg nach Finnland machen und neben einer Fahrt im Hundeschlitten auch eines der vielen Husky-Camps besuchen. Hier können die wunderschönen Tiere nicht nur gestreichelt und persönlich begrüßt werden, sondern es kann auch am offenen Feuer den Geschichten vom Musher, wie der Führer eines Hundeschlittens genannt wird, gelauscht werden. Er berichtet von Traditionen der Hundeschlitten, DOG PEOPLE
erzählt von gefährlichen Rennen und gibt wundervolle Anekdoten vom
VON SANDRA MÜLLER
Leben mit den weißen Vierbeinern zum Besten. Anschließend kann es dann weiter Richtung Weihnachtsmann-Dorf gehen:
Welcher Hundebesitzer kennt das nicht: Man vermenschlicht sei-
Hier gibt es eine Audienz beim Weihnachtsmann, danach kann bei seinen
nen Vierbeiner, unterstellt ihm Gefühle und Gedanken, die er (oder
fleißigen Wichteln an der Weihnachtswunschliste gefeilt werden, Weih-
natürlich sie) höchstwahrscheinlich nicht hat, und macht ihn zum
nachtspost mit Polarstempel verschickt werden und nach dem richtigen
vierbeinigen Menschen. Das ging auch der jungen Fotografin San-
Geschenk für die Freunde zu Hause gestöbert werden. Auch die Rentier-
dra Müller mit ihrer Hündin Maja so – und war die Grundlage für
Hirten freuen sich über Besuch und stellen mit Vergnügen ihre Vierbeiner
dieses wunderbare Buch, in dem fotografisch die Frage beantwor-
vor, die sich liebend gerne streicheln lassen oder für ein Erinnerungsfoto
tet wird: „Was wäre dieser Hund für ein Mensch?“ Entstanden
zur Seite stehen.
sind Hunde-Porträts, denen man einfach nicht widerstehen kann. Ob die Dogge Holly als Couch-Potato oder der Harley-Fahrer Gismo: Sie alle machen Dog People zu einem Buch, das man einfach
Für die Weihnachtsreise der besonderen Art
lieben muss.
gibt es verschiedene Anbieter. Zum Beispiel:
© Dog People von Sandra Müller
www.fintouring.de
24,50 €, www.teneues.com
www.santaclausvillage.info
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So lernt jeder Hund schwimmen
Wenn die Schilddrüse streikt Medizin
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KOLUMNE
Der Hund als bester Freund des Menschen: Am deutlichsten ist die Freundschaft zwischen Mensch und Tier sicher in der Beziehung zu
WIE DER HUND EIN GUTER FREUND DES MENSCHEN WURDE
welches Potential er vor sich hat.“ Dazu ein kleines Beispiel aus dem Alltag: eine
unseren Hunden zu beobachten. In meiner Trainingsarbeit begegnen mir oft Sätze wie „Der
„Ein Hund weiß immer,
TEXT: JULIA HÖHN
Hund ist der bessere Mensch“ oder „Wer mit
Hundewiese mit mehreren Hunden und ihren Besitzern. Im Kopf der Menschen spielen sich bekannte Gedanken ab: „Das sollen die Hunde
meinem Hund nicht zurechtkommt, dem zeige ich gerne, wo der Ausgang ist“. Warum und wie
Wir holen Hunde in unsere Familien und müssen
unter sich ausmachen“, „Jetzt kann mein Hund
hat sich der Hund den Weg in unsere Seelen und
uns der Verantwortung bewusst sein und uns mit
richtig mit den anderen toben, das braucht er,
Herzen gebahnt, so sehr, dass wir ihn oft sogar
ihren Grundbedürfnissen beschäftigen. Neben
damit er später auch schlafen kann.“ Sie schi-
unseren Mitmenschen vorziehen?
dieser Grundvoraussetzung ist ein weiterer wich-
cken sie also zum „Spielen“ mit dem Kommando
tiger Punkt für eine ausgeglichene Freundschaft
„Lauf los“ von sich weg. Womöglich ermuntern
Während der Hund in der Vergangenheit als ein
mit unserem Vierbeiner, sich Kenntnis von Art
sie sie noch, sich zu entfernen, um endlich mit
Nutztier mit festen Aufgaben gehalten wurde,
und Ausdruck seiner Kommunikation anzueignen.
ihresgleichen zu „spielen“ und zu rennen. Nach-
hat sich sein heutiger Zweck im Zusammenleben
Die meisten Missverständnisse im Dialog Mensch/
dem die Hunde mit ihren „Spielkameraden“ im
mit uns in erster Linie in ein Dasein als unkom-
Tier entstehen, weil wir davon ausgehen, dass der
Schlepptau mit gefühlten 50 km/h und einem
pliziertes, freundliches Familienmitglied gewan-
Hund die Logik unseres Denkens versteht.
Puls von 180 einen der Hundebesitzer zu Boden gerissen haben, gibt es einen Anschiss und die
delt. Während er sich früher durch besondere Fä-
„Party“ ist beendet.
higkeiten wie beispielsweise Jagen, Hüten oder
Wir glauben, er versteht, dass wir ihn lieben.
Bewachen ausgezeichnet hat, reichen heute ein
Egal, was er tut. Und vor allem, was wir tun. Wir
freudiges Schwanzwedeln und ein mehr oder
glauben, dass er versteht, wenn er einen Fehler
Bei Ihrem Hund spielte sich ein ganz anderer
weniger ausgeprägter Grundgehorsam, um sich
gemacht hat und warum wir schimpfen. Dass er
Film ab. Während Sie bemüht waren, ihm eine
die uneingeschränkte Liebe seiner Besitzer zu
versteht, dass er immer zu essen bekommt und
Freude unter Artgenossen zu bescheren, tauchen
sichern. Der Hund als bester Freund in jeder Le-
deshalb nicht mehr jagen oder Mülltonnen leeren
bei ihm Emotionen auf, die seinen Werten ent-
benslage, als geduldiger und „verständnisvoller“
muss. Dass er versteht, dass er bei uns in Sicher-
sprechen. Schutz, Sicherheit und Vertrauen. Im
Partner, als lustiger Spielgefährte oder treuer Be-
heit ist und deshalb nicht weglaufen muss. Dass
ersten Schritt schicken Sie ihn von sich weg,
gleiter bei sportlichen Aktivitäten. Wir entdecken
er versteht, dass der Postbote jeden Tag kommt
ohne Hilfe und Unterstützung hin zu potentiell
bei unseren Hunden dabei Eigenschaften, die wir
und er ihn nicht mehr anbellen muss, wenn er die
gefährlichen anderen Hunden. Ohne Schutz und
im menschlichen Zusammenleben oft vermissen.
Briefe einwirft. Ein Hund bleibt jedoch ein Hund.
Sicherheit! Kommt er mit einem Pulk von Rauf-
Und in seiner Welt gilt es erst einmal zu prüfen,
brüdern im Schlepptau zu Ihnen zurückgerannt,
Seine Fähigkeit und natürliche Eigenschaft, ein
ob sich seine Menschenfamilie innerhalb seiner
um Hilfe zu suchen, erfährt er, dass er sein Pro-
Mischrudel zu bilden, ermöglicht ihm ein ver-
Werte beweisen und bewegen kann, damit er sich
blem ALLEINE lösen muss. Wieso sollte er zu-
trauensvolles Zusammenleben mit seiner Fami-
vorbehaltlos und vertrauensvoll in die Hände ei-
künftig Vertrauen haben?
lie. Er zeigt uneingeschränktes Vertrauen und
nes Menschen begibt.
angemessenen Respekt in die Führung der Ge-
Wir wollten ihm Freude bereiten. Unser Hund
meinschaft. Diese Eigenschaften dienen nicht
dagegen lernt, dass er in Gefahrensituationen
nur der Harmonie, sondern auch dem Erhalt der
auf sich selbst gestellt ist. Die Folge hiervon sind
Gemeinschaft, in der er lebt. Seit wir auf den
u.U. unsere sogenannten unerwünschten Verhal-
Hund als Helfer beim Überleben nicht mehr an-
tensweisen, wie beispielsweise das Bellen an der
gewiesen sind, konzentriert sich unser Zusam-
Leine oder das Davonlaufen, wenn er auf andere
menleben auf die emotionalen Aspekte, die ein
Hunde trifft.
Hund in sich trägt. Hunde bieten uns Halt, vertreiben Kummer und Einsamkeit und ertragen
Um diese und viele andere Missverständnisse zu
klaglos unsere Launen.
vermeiden und um eine ausgeglichene und authentische Freundschaft zwischen Mensch und
Oft vergessen wir Menschen dabei, dass Hunde uns zwar sehr ähnlich in ihrem Sozialverhalten sind, in ihrem Wesen aber trotzdem Hunde bleiben. Ziel ist, die Freundschaft mit dem Hund zu pflegen, dabei aber darauf zu achten, ihm ein Leben als Hund zu gewähren. Niemals kann ein Hund ein Ersatz für einen Partner oder Kinder sein. Eine übertriebene Vermenschlichung und damit ein nicht artgerechter Umgang birgt u. U. sogar gesundheitliche Risiken für das Tier.
JULIA HÖHN schreibt an dieser Stelle regelmäßig zu Themen rund um Verhalten, Kommunikation und Erziehung unserer Hunde. Die Münchnerin ist zertifizierte Hundetrainerin mit Zusatzqualifikation im Bereich Tierheilpraktik und Assistenzhundeausbildung. www.leinenlos-hundetraining.de
Hund zu pflegen, ist es wichtig, die Wertvorstellungen des Hundes zu kennen und mit den eigenen in Einklang zu bringen. Um eine wahrhaftige Freundschaft mit unseren Hunden zu pflegen, müssen wir einfach daran denken, was wir an unseren Freunden am meisten schätzen und warum wir sie lieben, wie sie sind. Gegenseitiger Respekt und Akzeptanz ohne den ständigen Drang, den anderen ändern zu wollen, sind die Basis jeder Freundschaft.
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