Free-Magazin 21

Page 1

Nr. 5/2005 September & Oktober Ausgabe 21






I N H A L T Inhalt

10

Editorial

12

News

14 - 21

Kiteschultag

22 - 23

Hanseboot-Special

24 - 25

style and win

26 - 27

Claas Kauenhowen

28 - 29

Andy Wolff

30 - 37

KST Warnemünde

38 - 39

KST St. Peter-Ording

40 - 45

small waves

46 - 51

how to make a ...

52 - 53

Paula Daian

54 - 61

Daida Moreno 10

Thorsten Indra

Niklas Huntgeburth

62 - 69

Rip Curl Girls go surfing

70 - 71

Markus Mager

72 - 77

DWC

78 - 83

Kite Worldcup Fuerte

84 - 87

Freerideshots

88 - 95

Shopanzeigen

96 - 97

Kolumne

98

JP Baralo

Darrell Wong

aspworldtour.com/tostee

Cesar Portas

Victor Fernandez

Cory Lopez

COVERSHOTS: Kiten••••••••••••••Windsurfen•••••••••••••Surfen•••• COVERSHOTS:•Kiten••••••••••••••Windsurfen•••••••••••••Surfen••••


F R E E

E D I T O R I A L

Auch wenn es erst September ist und viele noch auf einen Spätsommer hoffen, geht ein ereignisreiches Eventjahr schon zu Ende. Die beiden wichtigsten Serien für deutsche Wassersportler, der deutsche Windsurfcup und die Kitesurf-Trophy, ermittelten Ende Juli und Mitte August die Deutschen Meister ihrer Klassen. Um hautnah von dem Event berichten zu können, entschloss ich mich dazu, die Deutsche Meisterschaft der Windsurfer, die traditionell auf Sylt stattfindet, einmal selbst mitzufahren. Einen ausführlichen Erlebnisbericht findest du in dieser Ausgabe. Der Saisonhöhepunkt der Kiter, die Deutschen Meisterschaften in St. Peter-Ording, war wie die ganze Saison der Kitesurf-Trophy vom Glück verfolgt. Rechtzeitig zu jedem Tourstopp frischte der Wind in der jeweiligen Region auf, sodass es bei allen Events zu einer Wertung kam. Da wir bei jedem Tourstopp hautnah dabei waren, haben wir uns überlegt, eine eigene Rangliste zu entwerfen, bei der es weniger um die sportlichen Leistungen der Teilnehmer geht als um ihre Leistungen auf den legendären Partys. Denn was das angeht, sind die aktiven Kiter den Windsurfern wirklich um Welten voraus. Und so küren wir nun jedes Jahr die „Free-Magazin Partypeitsche of the year“. Näheres dazu und natürlich auch zu den sportlichen Höhepunkten der Kiter gibt’s in dieser Ausgabe zu lesen. Genau vor einem Jahr veröffentlichten wir unser erstes Free-Magazin Interview-Special. Die Resonanz auf diese Ausgabe war deutlicher größer als auf andere, polarisierten die Interviewpartner durch markante Aussagen teilweise sehr. Deshalb findest du in dieser Ausgabe erneut mehr Interviews als gewohnt. Mit Andy Wolff, Niklas Huntgeburth, Paula Daian, Markus Mager und Jan Böhme haben wir uns fünf Menschen ausgesucht, die in ihren Bereichen absolute Ausnahme-Typen sind und nebenbei auch noch etwas zu sagen haben. Am 29. Oktober öffnet die hanseboot in Hamburg für neun Tage ihr Pforten. Das alleine wäre uns schon eine News wert gewesen. Dieses Jahr solltest aber auch du die Messe besuchen, denn was wir in diesem Jahr in Kooperation mit der Messe Hamburg auf die Beine gestellt haben, ist wirklich einzigartig. Auf über 1.000 Quadratmetern haben wir 28 Hersteller aus dem Windsurf-, Kitesurf- und Wellenreitbereich eingeladen, ihre Neuigkeiten für 2006 zu präsentieren und das in einer eigenen Halle, Halle Nummer 7! Auf unserer Bühne gibt es an den Wochenenden ein tolles Rahmenprogramm mit Produktvorstellungen, Gewinnspielen und Interviews. Auf einem Surfsimulator kannst du deine Geschicklichkeit testen. Mehr Infos zu unserem Messeauftritt findest du online auf www.free-magazin.de und hier im Magazin auf Seite 24. Ich hoffe, wir sehen uns! Aber nun viel Spaß mit dem neuen Free-Magazin! Alexander Lehmann 12

Luke Egan

aspworldtour.com/karen


N E W S 01 - Gun Sails 2006 Gun Sails hat sich für die kommende Saison eine Menge vorgenommen. Unverkennbar hat sich vor allem beim Design der Segel eine Menge getan. Mit dem neuen Designer Niels Patrick Geisselbrecht, der schon Hifly gestalterisch aus dem Dornröschenschlaf weckte, bekommen die Segel nicht nur einen unverkennbaren Charakter, sondern zusätzlich sinnvolle Materialergänzungen für mehr Stabilität und eine längere Lebensdauer. Weiterhin kommen zwei neue X-Ply-Varianten zum Einsatz. Insbesondere die großen Segelfenster werden mit engermaschigem Material für noch mehr Widerstandsfähigkeit ausgestattet. Ein neuer, vorgeformter Mastfußprotektor, abriebfeste PVC-Schoner an den Lattenenden, abgedeckte Nähte im Unterliek und weitere Detaillösungen runden das positive Gesamtbild ab. Das Highlight der kommenden Saison aus der Gun-Sails-Linie dürfte sicherlich das Wavesegel „Hammer“ werden, das ganz in Schwarz, Weiß und Silber gehalten sehr stylisch wirkt. www.gunsails.de

06 - Der absolute Hammer Endlich! Der erste umfassende Spotguide für Kiteund Windsurfen in Europa ist da! Es sind zwei Fragen, die uns Windsurfer und Kiter am meisten beschäftigen: Wohin führt mein nächster Surftrip und angekommen vor Ort, an welchem Spot gehe ich heute am besten aufs Wasser? Dieses Buch hat die Antworten! Der KITE AND WINDSURFING GUIDE EUROPE enthält detaillierte Informationen zu über 1.500 Spots in 15 Ländern Europas. Neben der genauen Lage aller Spots liefert der Guide alle Infos zu Wind und Wellen, zu den Bedingungen auf dem Wasser und zur Situation an Land. Über 400 Seiten mit 1.000 faszinierenden Fotos und detaillierten Spotmaps für alle Regionen bieten weiterhin nützliche Travel-Tipps, Hintergrundinformationen über Land und Leute sowie Insights zur Kite- und Windsurfingszene vor Ort, außerdem eine umfassende Einführung in die Meteorologie und Ozeanografie Europas und detaillierte Analysen der für Kite- und Windsurfer relevanten Wetterlagen und Windsysteme inklusive Windstatistiken und Temperaturcharts. In zweieinhalb Jahren unermüdlicher Recherche hat das Team von stokedpublications bei Hunderten erfahrener Locals in ganz Europa Spotinformationen aus erster Hand zusammengetragen. Zu den Spotscouts zählten Leute wie Sebastian Wenzel für Guincho, Björn Dunkerbeck für Gran Canaria oder Eduardo Bellini für Tarifa – insgesamt ein kleines „Who’s who“ der Kite- und Windsurfszene. Herausgekommen ist ein Spotguide, der neue Maßstäbe setzt, ein „musthave“ für alle Kite- und Windsurf-Traveller! Der Guide ist für 45 Euro in ausgewählten Surfshops erhältlich oder einfach und schnell online unter www.stoked-publications.com zu bestellen.

02 - F2 Chilli Der neue Chilli Ltd 107 ist ein reinrassiges Freestyle-Board, mit dem garantiert alle Moves und Tricks funktionieren, die vorher nie klappen wollten. Egal ob klassischer oder New-School-Freestyle, der Chilli bietet mit seinen sehr guten Angleiteigenschaften, der sehr guten Stabilität bei Finne-vorausManövern und mit maximaler Performance bei gecarvten Tricks alles, was man sich für sein Freestyle-Board wünschen kann. Dabei macht der neue S-Deck-Shape Sprungmanöver erheblich einfacher. Die Länge ist 238 cm bei 67 cm Breite und 107 Litern Volumen. www.f2surf.com 03 - A new star is born! Boards&More hat ein neues Baby: ION. Hinter diesem technischen Namen verbirgt sich eine neue Marke, welche sich auf Wetsuits und zukünftig auch Accessories spezialisiert. Der Claim der Marke „ION: essentials“ macht deutlich, dass ION seine Produkte nicht als modische Zusatzartikel zur Hardware sieht, sondern als essenziellen Bestandteil des Sports. Mit diesem klaren Anspruch startet ION mit seiner ersten Neopren-Kollektion. Hoch elastisches und superwarmes Neopren, intelligente Detaillösungen und perfekte Passform kombiniert mit einer stylischen Optik sind die Merkmale der vier Wetsuit-Linien für unterschiedliche Ansprüche und Zielgruppen. Die drei Herren-Linien QUANTUM, STRIKE und ELEMENT, sowie die reine Damen-Linie JEWEL umfassen die gesamte Bandbreite von 5 mm starken Semi-dry-Anzügen, Steamer und Shorties bis hin zu Lycra- und Neotops für tropische Bedingungen. www.ion-essentials.com 04 - The final battle Die Suche nach den besten Nachwuchssurfern Deutschlands durch das Projekt KeikiSurfer geht in die letzte Runde. Da viele Jugendliche nicht die Möglichkeit hatten, zu den jeweils drei Wochenenden umfassenden Freestyleseminaren zu kommen, bieten die Initiatoren Julia Burkamp und Sebastian Ronneberger nun ein Abschlussevent für die Saison 2005 an. Unter dem Motto „The Final Battle“ können sich talentierte Nachwuchs-Freestyler gegenseitig auf dem Wasser messen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, mit gleichaltrigen, potenziellen Trainingspartnern zum Erlernen komplizierter Manöver ins Gespräch zu kommen. Der Event findet am Samstag, den 3. September 2005, in Heidkate bei Kiel statt. Durch die Teilnahme an diesem Event kann man sich ein intensives Sponsoring mit großartigem Equipment sichern, denn nur wenn es zu der Körpergröße der Jugendlichen passt, ist ein Maximum an Spaß und Performance zu erreichen. Das Nachwuchsteam mit etwa fünf Jugendlichen wird im kommenden Winter gegründet. Im Laufe der Surfsaison treffen sich alle KeikiSurfer an mehreren Wochenenden gemeinsam, um sich gegenseitig zu pushen. Der Boardhersteller Starboard wird in diesem Zusammenhang seinen ProKids Flare, das neue Freestyleboard aus einer speziellen Boardpalette für junge Surfer, vorstellen. www.keikisurfer.de

07 - Mormaii Eyewear Kurz nach dem erfolgreichen Launch des brasilianischen Active-Lifestyle-Labels Mormaii in Europa durch die Hydropic GmbH aus München startet der spanische Sonnenbrillen-Spezialist Vila Luxembourg S.L./Malaga (Europa-Vertrieb u. a. für New Balance-Sonnenbrillen und Elizabeth Arden-Eyewear) mit der Distribution der MormaiiSonnenbrillen in Europa. Bereits auf der ISPO wurden die Mormaii-Sonnenbrillen zusammen mit der Active-Lifestyle-Bekleidung und den Neopren-Anzügen präsentiert, aber erst jetzt steht fest, dass es die Brillen künftig auch in Europa geben wir. Die Mormaii-Eyewear-Kollektion umfasst derzeit rund 20 Brillenmodelle, die je nach Modell in 20 bis 30 verschiedenen Farbvarianten angeboten werden. Alle Brillen werden mit hochwertigen, verzerrungsfreien Gläsern nach internationalen Standards bis hin zu polarisierten Polycarbonat-Gläsern geliefert. Alle Modelle können in der Regel binnen drei Tagen nach Bestelleingang ab dem Lager in Malaga ausgeliefert werden. www.mormaii.de.

05 - Matt Pritchard Super-X-World-Champion Beim letzten Event der diesjährigen Super-X-Tour auf Lanzarote machte Matt alles klar und ließ seine Verfolger hinter sich. Konnte sein Bruder Kevin noch den ersten Lauf für sich entscheiden, setzte sich bereits im zweiten Durchgang Matt an die Spitze. Am zweiten Tag der Veranstaltung gab es zwei Wertungsrennen. Außer Matt hätten sich vier weitere Fahrer den Titel des Champions sichern können. Der Franzose Cyril Mousilmani ist bekannt für seinen unglaublichen Speed, Youngster Robby Swift ist noch hungrig wie Otto, Kevin Pritchard ein Veteran des Super-X und Nik Baker waren immer vorne dabei. Letztendlich reichte Matt am letzten Tag ein erster Platz im Loosers-Final und ein Sieg im zweiten Durchgang zum erneuten Titelgewinn. Surfers Spirit Reparaturservice – Surfers Spirit, der Spezialist für alle Windsurfer, Kitesurfer und Surfer, bietet dir jetzt auch einen professionellen und schnellen Reparaturservice für Segel, Kites, Neoprenanzüge und Boards aller Art. Auch Kitetuning wie zusätzliche Anknüpfpunkte für Leinen und vieles mehr ist problemlos möglich. Weitere Infos unter Fon 089 61398160 oder www.surfersspirit.de North Sails mit neuer Homepage – Neue Besen kehren gut! Nicht nur bei den Segeln für die Saison 2006 hat North Sails so richtig Gas gegeben, sondern auch online hat sich eine Menge getan. Alle neuen Produkte findest du ab sofort unter www.north-windsurf.com. Eine Gallery und Vorstellungen der Teamrider sind zwei weitere Features, die dir deinen Bürotag verschönern. 14

DVD zum Longboardfestival Sylt – Darauf werden die zahlreichen Freunde, Besucher und Aktive des legendären Longboard Festivals auf Sylt sicherlich schon gewartet haben. Die erste DVD über den Contest an der Buhne 16, bei dem der Spaß und nicht der Wettkampf im Vordergrund steht, ist endlich fertig. Einen Trailer findest du auf der Internetseite www.longboard-festival.de, auf der du auch die DVD bestellen kannst.

Free-Magazin-Shirts – Auf www.free-magazin.de findest du neue T-Shirts, Longsleeves und weitere Highlights mit coolen Free-Magazin-Motiven. Die Motive sind nicht einfach, sondern im hochwertigen Flockverfahren aufgedruckt. Mit diesen Shirts outest du dich am Strand als echter Surfer, für den der Spaß am Surfen, egal ob beim Wellenreiten, Windsurfen oder Kiten im Vordergrund steht. Schau doch einfach online bei uns vorbei!

Sponsorenwechsel bei Anne Stevens – Quattro heißt die Boardmarke, auf der Anne Stevens zukünftig gesichtet werden wird. Zusammen mit ihren Segeln von Hot Sails Maui holt sie sich damit das pure Maui-Feeling an ihre oftmals verregneten Lieblingsspots an der holländischen Nordseeküste.


N E W S 08 - Wer im Reisefieber ist … … sollte auf diese stylischen Taschen nicht mehr verzichten. Sie stammen aus der Serie „Rideable Area – Technic“ und lassen für alle Reise- und Surfherzen keine Wünsche offen. Sie sind aus 100 Prozent Polyester und somit wasser- und sanddicht. Das RIDEA Bag (links) kann zu einem Rucksack gemacht werden. Für Liebhaber der Rollen bietet der Trolley (rechts) genügend Stauraum für Boardshorts und Neos. Die Taschen sind in Rot und Schwarz erhältlich und kosten ca. 52 Euro (RIDEA Bag) und 85 Euro (Trolley Bag). www.oxboworld.com 09 - Sola Spezial Auch wenn du es noch nicht gerne hören wirst: Die kalte Jahreszeit rückt unaufhaltsam näher. Damit du bei deinen Wintersurfsessions nicht frieren musst, gibt es von Sola die richtigen Unterziehsachen für dich, zum Beispiel das Syber-Thermo-Shirt für Herren, das es sowohl in einer Kurz- als auch Langarmversion gibt. Preise dafür ab 54,90 Euro. Noch wärmer ist nur der Plush Kurzarm für Damen und Herren. Er spendet extra Wärme durch ein besonderes Material auf der Innenseite und einen hohen Kragen, bei gleichzeitig hohem Tragekomfort. Dieses Teil kostet 44,90 Euro. www.fox-sports.nl 10 - Starboard Flare 2006 Wörtlich übersetzt bedeutet der Namen „Flare“ „Leuchtgeschoss„ und wenn man sich die neuen Starboard-Freestyler anguckt, passt das ganz gut. Noch besser passt es, wenn man weiß, dass der Entwickler Tiesda You unter Mithilfe von Taty Frans der Komponente Speed beim Nachfolger des Freesex’ noch mehr Gewichtung gab. Der Flare soll einfacher zu fahren sein als sein Vorgänger und auch bei Cross-over-Bedingungen eine gute Figur machen. Drei Größen werden verfügbar sein: 94 Liter (242 cm lang, 60 cm breit), 104 Liter (247 cm, 64,5 cm) und 114 Liter (247 cm, 64,5 cm). 11 - Sk8-Hi-Bad-Religion-Edition Der Bad Religion Sk8-Hi ist das neueste Werk aus der Vans-Band-Projekt-Serie. Vans und die Punkband entwickelten gemeinsam das Design und die technischen Details, wie zum Beispiel das besondere Ripstop-Material des Kultobjekts. Bad Religion feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Mittlerweile brachten die Jungs aus South California 14 Alben heraus, wobei das letzte mit dem Titel „The Empire Strikes First“ durch seine offene, ablehnende Haltung gegenüber der Bush-Administration wohl am meisten Aufmerksamkeit erhielt. Da der Schuh nur für eine begrenzte Zeit in limitierter Auflage zu haben sein wird, solltest du dich beeilen oder einfach bei unserem Gewinnspiel mitmachen. Wir verlosen ein Paar der sensationellen Schuhe. Du musst nur eine Frage beantworten und die richtige Lösung an kalle@free-magazin.de senden: Wie viele Bandmitglieder hat Bad Religion? Einsendeschluss ist der 30. September 2005, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 12 - Tushingham The Rock Tushingham konzentriert sich als einer der wenigen Segelhersteller auf nur ein Wavesegel. Da gerade in europäischen Revieren die Bedingungen oftmals stark variieren, ging es den Entwicklern darum, ein Wavesegel mit einem breiten Einsatzbereich zu entwickeln. Wie in der Vergangenheit wurde eine Menge Wert auf die „bullet-proof-Verarbeitung“ gelegt, ohne dabei die Fahreigenschaften zu vernachlässigen. Das Rock zeichnet sich durch eine schnelle Beschleunigung und einen großen Windeinsatzbereich durch viel Kontrolle auch im überpowerten Zustand aus. Zu haben ist es in vier unterschiedlichen Farben: Gelb, Rot, Blau und Schwarz. www.fox-sports.nl 13 - Slingshot 2006 Boards Das brandneue Misfit von Slingshot fühlt sich bei Freestyle-, aber auch bei CompetitionBedingungen so richtig wohl. Sein Shape ist so ausgelegt, dass nicht nur Experten mit dem Board ihre helle Freude haben werden, sondern auch Intermediate-Kiter. Das Square-Tip und -Tail geben in Verbindung mit der harmonischen Outline maximalen Popp bei Sprüngen und maximale Kontrolle im Grenzbereich. Unterstützt werden diese Eigenschaften von den scharfen Rails, die auch bei kappeligen Bedingungen die Kontrollierbarkeit des Boards ermöglichen. Zu haben ist das Board in den Längen 127 und 134 cm. Das neu aufgelegte SX ist das Freeride-Board aus der Slingshot-Palette. Es ist unheimlich laufruhig und läuft sehr einfach Höhe. Im Gegensatz zum Misfit hat es einen etwas softeren Flex mit einer runden Outline für einfachste Manövereigenschaften und ist absolut Fehler verzeihend. Das SX gibt es in den Längen 123, 130, 137 und 151 cm. Brauchst du mehr Infos? Dann wende dich an Slingshot Germany, Sven „der Frauenflüsterer“ Hohmann unter Fon 0234/36958913. KLC Volume II – Der Kiteloop Contest bekommt als Event der freien Szene einen festen Platz und dieser fällt ganz einfach in den Herbst. Das liegt daran, dass der wichtigste Gast im Herbst am meisten Zeit hat. Bis zum Herbst 2006 wollte allerdings keiner warten, weder Fahrer noch Sponsoren. An den ersten drei Oktobertagen haben viele frei und es ist noch genug Zeit sich unter info@kiteloopcontest.de anzumelden. Auch können sich noch Sponsoren oder Firmen melden, die sich an dem Testival beteiligen möchten. Es werden die bewährten Kategorien „best girl overall, highest, most technical, most powerful kiteloop“ und natürlich etwas fürs Auge, der „best wipe out“, mit Preisen prämiert. Es gibt wieder einiges an Material zu testen, hübsche Frauen zu sehen, kranke Loops und eine Menge Adrenalin zu erleben. Wir sehen uns am 1. bis 3. Oktober 2005 am U-Boot vor Laboe bei Kiel! 16


N E W S 14 - Gezeiten Borkum Endlich gibt es auch in Norddeutschland eine künstliche Welle! Darauf haben wir schon lange gewartet. Denn jeder, der schon einmal in Bad Tölz war, wurde sicherlich mit dem Flowridervirus infiziert. Die vollkommen neue Anlage ist erst vor einem Monat in Betrieb gegangen. Und zwar auf Borkum, der westlichen aller Nordfriesischen Inseln. Und um die Welle auch entsprechend einzuweihen, findet vom 07. bis 09. Oktober das erste große Surf Indoor Event. Egal ob Skater, Wakeboarder, Snowboarder oder natürlicher Surfer, es sind alle herzlich eingeladen, die den Spaß einmal ausprobieren möchten. Turbinen beschleunigen das Wasser auf 45 Stundenkilometer und spülen es eine rund 2 Meter hohe Ramp hinauf. Welle per Knopfdruck und 48 Stunden lang! Die genauen Eventtermine und Informationen zum Rahmenprogramm findest du auf www.gezeiten-borkum.de 15 - RHINO 06 So ein Zufall, dass wir etwas über den Rhino 06 schreiben, wo doch ein Paar Seiten vorher eine Werbung von ihm ist … Aber Jungs und Mädels: Über ihn hätten wir auch geschrieben, wenn NK keine Anzeigen schalten würde, denn mit dem neuen Kite ist den Entwicklern wirklich ein Coup gelungen, der viele andere Hersteller in den Regen stellt. Wir könnten jetzt schreiben, dass der Rhino 06 eine Top-Performance in allen Bereichen hat. Dass er maximale Hangtime hat und es vor allem die Cam Battens sind, die dem 06er im Gegensatz zum Vorjahresmodell noch einmal eine deutliche Leistungssteigerung ermöglichen, denn durch den saubereren Shape hat der Schirm weniger Luftwiderstand und damit eine bessere Geschwindigkeit durch das Windfenster. Langweilig, oder? Deshalb geben wir dir einen Tipp: Selbst testen! Olli von kitesurfing-kiel.de hat es bereits getan (Testbericht ist online bei ihm zu lesen) und um dir wirklich einen Eindruck über die neue Granate zu verschaffen, solltest du es ihm nachtun! Es wird folgende Größen geben: 7, 9, 10, 12, 14, 16, 18, 20 qm. www.northkites.com 16 - Neue Produkte bei Windfinder Der Daniel Düsentrieb der Windvorhersagen Olli König von Windfinder, hat gemeinsam mit seinem Team mal wieder einige nette Sachen entwickelt, damit du deine Surf Sessions noch besser planen kannst. Da wäre zum Beispiel die Tidenanzeige. Vor allem die Surfer an der Nordseeküste werden diese Vorhersage sehr zu schätzen wissen. Denn es sieht schon ziemlich blöd aus, wenn man mit aufgeriggten Material über den Deich läuft, und auf einmal ist gar kein Wasser da! Damit dir das nicht passiert, gibt es bei Windfinder jetzt für tidenabhängige Reviere (wie z.B. Cuxhaven, Wilhelmshaven, Westkapelle, Vlissingen, Cadzand, u.a.) Tidenvorhersagen. Check out: www.windfinder.com/tides. Eine weitere neue Geschichte bei Windfinder sind weltweite Wellenvorhersagen. Die kurzfristigen, regionalen Wellenvorhersagen wurden durch langfristige bis zu 180 Stunden ergänzt. Und es gibt jetzt alle Vorhersagen jetzt auch animiert! Check out: www.windfinder.com/waves 17 - Nimm 2 Nein, es geht nicht ums gesunde Vitamine naschen. Aber mal nebenbei: Habt ihr die Kinder aus dem Werbespot auch immer gehasst!? Aber zum eigentlichen Thema: Nimm 2 steht für den Converter von North Kiteboarding, an dem die Jungs zwei Jahre lang entwickelt haben, bis er in die Serienreife kam. Dieses Board kann sowohl als Twintip als auch als Directional gefahren werden. Das wird durch die unterschiedlichen Schlaufenpositionen möglich. Entweder man fährt sie symmetrisch als Twintip oder direktional Richtung Tail versetzt. Ein weiteres entscheidendes Feature: die Converter-Finnen. Sie haben einen elliptischen Schnitt an der Basis. Bei entsprechendem Druck biegt sich das Board im Nosebereich stärker durch und erhält mehr Rocker für direktionales Fahren. Das bietet dem Fahrer die Möglichkeit, das Board in Flachwasser als Twintip zu fahren und für Waveriding in ein direktionales Board zu konvertieren. www.northkites.com 18 - High Performance für Freestyle Der neue Kite Impact, konzipiert als Hochleister im Freestyle-Einsatz, und das neue Freestyle-Board Demon sollen laut Aussagen von F.One den neuen Leistungsmaßstab für Freestyle setzen. Der deutsche Vertrieb Sports Only hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er seinen ambitionierten Ankündigungen schnell Taten folgen lässt, die den glaubwürdigen Beweis antreten. Daher darf man sehr auf diese neuen Produkte gespannt sein. Dirk Wittenborg, Geschäftsführer von Sports Only: „Mit diesen Produkten fährt jeder Rider mit Freestyle-Ambitionen innerhalb weniger Tage mindestens eine Klasse besser.“ Schon dieses Jahr zeichneten sich die F.One-Produkte durch TopPerformance, kombiniert mit komfortabler Handhabung aus. Der Impact soll deutlich die Handschrift von Franz Olry tragen, der maßgeblich das Thema Style unter den Kitern mitgeprägt hat. Lycras zu gewinnen! – Mädels aufgepasst! Wir verlosen zwei original „RIP CURL Girls go surfing Lycras"! Wer es am 13. und 14. August nicht nach Sylt oder Bad Tölz zu dem legendären Event geschafft hat, bekommt nun zumindest die Chance, das passende Lycra zu gewinnen. Damit bist du auf dem Wasser und am Strand auf jeden Fall ein echter Hingucker (auch wenn du das natürlich auch schon durch deine natürliche Schönheit bist!). Dazu musst du einfach folgende Frage beantworten: Für wen waren diese Veranstaltungen des Jahres? A) für Männer, B) für Paare oder C) für Mädels? Schicke einfach eine Mail mit der richtigen Lösung bis zum 30.Oktober an info@free-magazin.de und du nimmst automatisch an der Verlosung teil! 18

Bei der Entwicklung standen Unhooked und Wave Ridings, Kiteloops und Handle Passes im Vordergrund. Der Impact soll sich durch sehr gleichmäßigen Zug, extrem schnelle und präzise Reaktion auf Lenkimpulse und maximale Depower-Wirkung auszeichnen. Das neue Freestyle-Board Demon soll die sehr guten Fahreigenschaften der F.One-Boards auf die speziellen Anforderungen des Freestyles übertragen. Flache Bodenkurve, Parabolic Outline und Breiten je nach Modell zwischen 37 und 41 cm schaffen die Voraussetzungen für frühes Angleiten und maximale Kontrolle bei Starkwind und Landungen. Durch ein etwas härteres Flexverhalten soll das Board schon bei geringer Geschwindigkeit einen sehr guten Popp haben. Beide neuen Produkte werden im September verfügbar sein. www.f-onekites.com 19 - Der Alleskönner Es hat Matt Pritchard den Super-X-Weltmeistertitel gebracht – dir wird es Spaß und Mega-Action auch an deinen Homespot bringen! Das neue Gaastra Remedy ist ein Allroundsegel, das es mit allen Bedingungen aufnehmen kann. Sechs supersteife Latten machen es ultrastabil, auch wenn die härteste Böe ins Segel pfeift. Super Kontrolle bei turboartiger Beschleunigung bereiten jedem Surfer grenzenlosen Spaß, ob beim Freeriden oder beim ersten Frontloop. Höchste Qualität, Thermoform-Mastfußprotektor und einmalige Nahtmuster machen das Remedy zu einem absoluten Top-Segel. www.gaastra.de 20 - Wavecase fürs Handy Da ist Kalle doch glatt vor Begeisterung ein Zahn ausgefallen! Das Wavecase ist das erste universelle Gehäuse für Fotohandys! Da die Qualität der integrierten Kameras bei den Mobiltelefonen immer besser wird, kannst du dir zukünftig eine Digitalkamera mit teurem Unterwassergehäuse sparen! Das Wavecase schützt nahezu alle gängigen Modelle vor eindringender Feuchtigkeit oder Verschmutzung. Bis zu einer Tiefe von vier Metern ist es absolut wasserdicht. Durch eine reißfeste und hochflexible Spezialfolie ist das Handy wie gewohnt zu bedienen und wird gleichzeitig im Gehäuse fixiert. Die klare und stabile Gehäuseunterseite garantiert unverfälschte Aufnahmen, über und unter Wasser! Für uns ist das die Erfindung des Jahres und mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 49,90 Euro ein echtes Schnäppchen! www.aqualung.de 21 - New School Wave Performance Die Moves ohne Probleme durchgleiten – das neue Pocket Wave machts möglich! Durch seinen kompakten Shape und den engen Kurvenradius bietet das Pocket Wave höchste Gleiteigenschaften und Vortrieb. Der Speed bleibt konstant und berechenbar und erlaubt mühelos radikalste Manöver in kleinen bis mittleren Wellen. Ein modifiziertes, weites TailDesign hält das Board im Gleiten und ermöglicht eine maximale Wellenausbeute auch bei mäßigen Bedingungen. Die größere Breite verleiht dem Board Stabilität und ermöglicht müheloses Gleiten. Dabei wird kein Kompromiss in Bezug auf Geschwindigkeit oder Direktheit gemacht. Mit der neuen Rocker Linie, vereint mit dem Doppel-V-konkaven-Boden ist das Pocket Wave ein echter Frühgleiter, schnell und stabil in langen Jibes. Folgende Größen wird es geben: 60 Liter (Länge 220 cm, Breite 53), 70 (225, 55), 78 (227, 56,5) und 85 Liter (229 cm, 58 cm). www.tabou-boards.com


N E W S 22 - Munich Surf Open 2005 Gerry Schlegel heißt der Gewinner der Blue Games Riversurf Tour 2005. Ihm reichte beim Saisonfinale, den Munich Surf Open, ein vierter Platz, um in der Overallwertung der Tour ganz oben zu stehen. Die Munich Surf Open wurden bereits zum fünften Mal ausgetragen und auch dieses Jahr konnten sich die Aktiven über eine Menge Zuschauer an der Floßlände in Thalkirchen freuen. Sieger des letzten Tourstopps wurde Mick Höllerer, der sich mit einer Kombination aus Cutbacks, Frontside und Backside 360s sowie radikalen Floatern gegen Robert Beetz (Zweiter) und Basti Janicek (Dritter) durchsetzen konnte. Damit kam Mick in der Gesamtwertung der Tour auf den zweiten Platz vor den in der Schweiz lebenden Brasilianer Marcio Franca, der Dritter wurde. Bei den Damen gewann die Munich Surf Open Manu Wagner vor Isabelle Biehl und Heidi Lammerer. Auch die Junioren gaben mächtig Gas. Felix Müller beeindruckte die Menge mit extremen Cut Backs und Floatern in dieser Klasse am meisten.

Gerry Schlegel

AlexSchelbert.de/zooom.at

Höhepunkt des Tages war der Team-Contest. Die elf Teams traten ohne Qualifikationsläufe gegeneinander an und konnten in den jeweils nur dreiminütigen Runs ihr Können zur Schau stellen. Dabei überzeugte das Team um Alex Korres, Mick Höllerer und Felix Müller aus München die Judges in Sachen Performance&Style, der auf der Welle verbrachten Zeit, Synchronität im Team und spezielle Tricks und gewann somit souverän einen Trip nach Biarritz zum großen Finale des Team-Contests der Blue Games. Bereits qualifiziert hatten sich Peter Bartl, Martin Zarfl und Werner Ehrer, die drei besten Österreicher im Einzelfahren der Blue Games in Silz, und das schweizerisch-brasilianische Team Roland Hauser, Daniel Paez und Marcio Franca beim Wettbewerb in Bremgarten, Schweiz.

Mick Höllerer 20

AlexSchelbert.de/zooom.at

Mick Höllerer

AlexSchelbert.de/zooom.at

Gerry Schlegel

AlexSchelbert.de/zooom.at

Sascha Tominscheck

AlexSchelbert.de/zooom.at 19


A U S P R O B I E R T Inga & Sven testen die Kite Academy

Cord Runne

Im Juni ging die Kite Academy von Claudia Höhne an den Start, mit dem Ziel eine sehr professionelle Kite-Ausbildung anzubieten, die das Beste aus dem Talent der Schüler macht. Beim Academy First Kurs für Einsteiger werden den Schülern in zehn Stunden intensiver Schulung in einer Gruppe mit maximal vier Schülern die Grundlagen des Kitesurfens vermittelt. Wir wollten die Probe aufs Exempel machen und schickten unseren Art Consultant Sven mit seiner Freundin Inga im Juli an den Strand, damit sie uns mal ihre Erfahrungen aus erster Hand schildern. Hier kommt ihr Erfahrungsbericht:

Tag 1 aus der Sicht von Sven Früh aufstehen am ersten Urlaubstag. Eigentlich macht man so etwas ja schon mal gar nicht, aber wir haben ein Ziel: Kiter werden. Also los ins Büro der Kite Academy. Claudia ist schnell gefunden und stellt uns Matthias als zweiten Coach vor – ein sympathisches Völkchen diese Kiter, gar nicht so „speziell“, wie ich immer dachte. In Kolonne mit den obligatorischen VW-Bussen (so einen brauchen wir dann auch, wenn wir Kiten können wie die Echten) geht's los zu unseren ersten Kitespot. Mit Sack und Pack – oder besser Helm, Weste, Neo, Schuhe, Trapez, Kites und Boards – bekommen wir in einer kleinen Kennenlernrunde am Strand die ersten theoretischen Aspekte des Kitens nähergebracht: Windfenster, Sinuskurven und Powerzone – alles ganz praktisch an einem kleinen Modell demonstriert. Das ist auch für mich einfach zu verstehen, ist es doch immer noch ziemlich früh an diesem Samstagmorgen. Jetzt werd ich aber langsam unruhig: Gebt mir so einen Kite! Nix is – erstmal geht’s um die Sicherheit: Wie schütze ich mich gegen unerwünschte Airwalks und bei welchen Bedingungen darf ich überhaupt Kiten gehen. Als Nächstes stehen Flugübungen mit einem Landkite auf dem Programm: starten, landen, gleichmäßige Sinuskurven fliegen. Übung muss sein, alles klar, aber jetzt will ich endlich so einen Kite haben wie die Großen! Mein Wunsch wird erhört: Nach einer kleinen Stärkung liegt er vor uns: Unser Tubekite, endlich dürfen wir ran an den Speck und ab ins Wasser. Ohne Board? Ach so, vorher müssen wir noch die so genannten Bodydrags lernen, was eine Mordsgaudi ist. Man lässt sich einfach mit inzwischen perfekten Sinuskurven in der Luft mit Power durchs Wasser ziehen. Anstrengend, aber unheimlich nahe dran an unserem Ziel „Kiter“. Was fehlt ist noch das Board. Morgen geht’s los, da kite ich!

Inga ist ganz fasziniert von den Sicherheitssystemen

Cord Runne

Safety first: Sven schläft jetzt sogar mit seinem Helm

Cord Runne

Tag 2 aus der Sicht von Inga Der erste Tag am Kite hat uns heiß gemacht und so kann ich es kaum erwarten, wieder ins Wasser zu kommen. Bevor es ins zum Glück nicht allzu kühle Nass geht, erklärt uns Matthias, wie man sich in kritischen Lagen vom Kite trennt, die Leinen im Wasser am besten aufwickelt und mit dem Material an Land kommt. Anschließend üben wir trocken am Strand die Bewegungsabläufe für den Wasserstart, der heute auf dem Programm steht: Den Kite im Zenit halten, Board an die Füße und losfahren – hört sich in der Theorie wie ein Kinderspiel an. Per Bodydrag auf der Sandbank angekommen, gibt uns Claudia gleich das Board in die Hand. Es folgen die ersten Versuche, den Wasserstart zu meistern. Einige misslingen, aber dank Claudias Tipps können Wiebke und ich erste Erfolge verbuchen, die so aussehen, dass wir erst nach drei Metern wieder ins Wasser eintauchen. Das Prinzip ist verstanden und jetzt heißt es, üben, üben, üben. Ein Blick in Richtung auf unsere Jungs zeigt, dass Chrischi und Pepe schon ein Stückchen fahren können! Als ich Sven im Wasser suche, entdecke ich ihn fahrend auf dem Board. Leider fällt er ins Wasser, als er mir freundlich zuwinkt ... Als Claudia uns irgendwann wieder an Land winkt, können wir Mädels gerade noch einen letzten Versuch für jede aushandeln. An Land merken wir, wie geschlaucht wir sind und dass wir einen Mordshunger haben! Die Folgen: Wir sind eindeutig infiziert. Ein Tag nach dem Kurs werden die eigenen Kites bestellt, die Zeit bis zur heiß ersehnten Lieferung wird mit Leihkites überbrückt. Beim Wetterbericht ist Wind wichtiger als Sonne und der Mallorca-all-inclusive-Urlaub wird zum Fuerte-Aktivurlaub umgebucht! We thank the academy! Wenn du nun auch Lust bekommen haben solltest, endlich Kiten zu lernen, bekommst du auf www.kite-academy.com oder unter Fon 0431/2602521.

Alle meine Entchen ... 22

Claudia Höhne, Siegerin der Kitesurf-Trophy 2004

Cord Runne

Alle Drei zusammen …


H A N S E B O O T

hanseboot-Free-Magazin-Beach-Lounge 2005 In der Halle 7 geht vom 29. Oktober bis zum 6. November 2005 die Post ab, denn anstatt Motorboote finden Wellenreiten, Windsurfen und Kitesurfen ihren Platz in der 4.000 Quadratmeter großen Messehalle! Zum 46. Mal findet die internationale Bootsausstellung hanseboot dieses Jahr statt und wir haben es in Kooperation mit der Messeleitung erstmalig geschafft, unsere Sportarten wieder in eine eigenständige Halle zu bringen! Wer unseren Stand noch aus dem letzten Jahr in Erinnerung hat, wird ihn dieses Jahr nicht wiedererkennen, denn wir haben unsere Fläche um das Fünffache vergrößert! Damit werden wir der großen Nachfrage der Hersteller gerecht, die in diesem Jahr wieder auf unserem Messestand die Möglichkeit bekommen, ihre neuesten Produkte für die kommende Saison vorzustellen. 28 Brands werden sich und ihre Neuigkeiten auf einzelnen Flächen, übersichtlicher und aufgeräumter als noch im letzten Jahr, vorstellen! So eine komplette Marktübersicht über das neueste Material ist absolut einmalig und darf nicht verpasst werden! Außerdem werden wir natürlich wieder auf unserer Bühne bei unseren fast stündlichen Gewinnspielen Preise im Gesamtwert von über 10.000 Euro verlosen, das neueste Material vorstellen und mit den nationalen Größen Interviews führen. Auf einer fetten Leinwand werden wieder die coolsten Videos und an einem Abend sogar der ultimative Wellenreiter-Film STEP INTO LIQUID gezeigt! Damit du zwischen dem ganzen Material nicht verdurstest, gibt's auf unserem Stand eine Strandbar und jede Menge Beachchairs, die zum Chillen einladen. Für den richtigen Kick steht zudem ein Wellenreit-Simulator bereit, auf dem du das Board-Feeling direkt erleben kannst. Partymäßig erwartet dich am Freitag, den 4. November, in der Diskothek „Madhouse“ die legendäre Surferparty ab 21:00 Uhr, bei der du auf jeden Fall dabei sein solltest! Kleiner Tipp: Nicht zu spät kommen! Letztes Jahr war die Party bereits um 22:30 Uhr voll im Gange und ab 23:00 Uhr ausverkauft. Also: Wir sehen uns auf der hanseboot vom 29. Oktober bis 6. November 2005 in Hamburg! Mehr Infos, das komplette Programm und alle ausstellenden Firmen findest du auf www.free-magazin.de!

24


In der letzten Ausgabe haben Garnier Fructis Style und das Free-Magazin dazu aufgerufen, mit der beigelegten Produktprobe vom Garnier Fructis Style Surf Hair den persönlichen Surf-Style zu kreieren, um damit eines von zwei coolen Surfboards zu gewinnen. Die Resonanz auf diese Aktion war überwältigend! Säckeweise musste der Postbote die Fotos, die ihr uns als Beweis eurer Style-Evolution zugeschickt habt, in die Redaktion tragen. Das Abrufen unserer Mails hat täglich mehrere Stunden gedauert, weil viele Megabytes unseren Server belegten. So etwas würdet ihr in unseriösen Magazinen lesen! Wir konnten uns insgesamt über immerhin 300 Einsendungen freuen deren Absender sich von der Office Zero zum Surf Hero verwandelt hatten. Unter allen Bildern mussten wir uns dann für die zwei Besten entscheiden und das war gar nicht so leicht! Als Trostpflaster erhalten jedoch alle anderen Teilnehmer, weil wir uns so über eure Einsendungen gefreut haben, ein Jahresabo vom Free-Magazin! Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank!

26


CLAAS KAUENHOWEN – PASSION: WASSER!

wirken. Dabei ist es egal, welche Art von Surfen im Fokus steht. Claas fühlt sich als Sportler bei jedem Boardsport zu Hause: „Alle Boardsportarten haben ihren eigenen Reiz und Charme. Ich will Wellensurfen mit dem direkten Feeling auf dem Wellenreiter genießen, die Freiheit beim Kitesurfen und die Kraft beim Windsurfen. Vergleichbar sind die Sportarten nicht.“ In den letzten Jahren professionalisierte Claas sein Arbeiten und seine Ausrüstung. Er hat sich nie ganz auf den Beruf des Fotografen eingelassen, so studiert Claas zusätzlich Betriebswirtschaft an der Fernuniversität Hagen. Langfristig sieht sich Claas auf dem Board und in den Wellen in seiner Heimat Kiel und der ganzen Welt: „Ein Leben ohne Meer kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt da verschiedene Ideen und schon ganz konkrete Pläne.“ Die Fotos von Claas sind geprägt vom passenden Moment. Durch sein Wissen als Aktiver kann er als Fotograf die Momente vorfühlen bzw. erahnen. Diese Intuition versucht der Fotograf bei Shootings als Regisseur umzusetzen: „Nachdem ich mir den Surfer eine Weile angeschaut habe, gebe ich verstärkt Anweisungen. Als Fotograf kann ich am Besten sehen, wo der Sportler fotogen ist. Fotos sind leider wenig diplomatisch. Die besten Ergebnisse erreicht man im Dialog beim Shooting.“

Wer ist Claas Kauenhowen? Windsurfer? Ja. Kitesurfer? Ebenso. Wellenreiter? Auch das. Claas Kauenhowen ist im Wasser – als Fotograf und Sportler. Er ist genau der Typ Mensch, für den wir das Free-Magazin machen.

Vor über 15 Jahren lernte Claas in Hannover Windsurfen. Nach langen Jahren als Windsurflehrer an einem Binnensee und nach Erfüllung des Zivildienstes auf Sylt begann Claas die Welt mit den Augen eines Windsurfers zu bereisen. Drei Monate jobben auf Hawaii, zwei Monate „Surfari“ in Südafrika, kürzere Trips durch Marokko, Portugal und Skandinavien. Kurzzeitig versuchte sich Claas als Contestfahrer im Rahmen des DWC. Zu oft aber waren die Sessions abseits des Wettkampftrubels erfüllender als anhaltender Wettkampfstress. Auf Sylt entdeckte Claas die Fotografie für sich. Motiviert durch den Sylter Fotografen Guido Brebach und unter dessen Anleitung begann Claas auf seinen Reisen, die Spots zu dokumentieren und seine Freunde zu fotografieren. Den Winter, mehrere Jahre in Kapstadt verbringend, lernte Claas das Licht und das Wasser miteinander in Szene zu setzen. Claas versucht seitdem die Wellen als Mittelpunkt des Surferdaseins in den Vordergrund zu stellen und in seinen Aufnahmen das Element Wasser und die Leidenschaft der Sportarten zu verbinden. Die Bilder sollen möglichst harmonisch und kraftvoll 28

Als Sportler ist Claas unter seinem Spitznamen www.mckau.de online zu finden. Seine Fotos können unter www.watershots.de betrachtet und als Poster bestellt werden. Auch da gilt Qualität vor Quantität: „Ich sehe meine Fotos als Ausdruck meiner Liebe zum Wasser. Watershots gibt Interessierten die Möglichkeit daran teilzuhaben.“ Bei Interesse können Bilder auch online bestellt werden. Claas ist für jegliche Art von Wasserfotografie buchbar, vorausgesetzt, das Projekt spiegelt seine Motivation wider – die Verbindung von Leidenschaft mit der positiven Bewegung im Wasser.


f f l o W Andy

FM: Ich dachte schon, du hättest keine Lust, mit dem Free-Magazin zusammenzuarbeiten! AW: Wie kommst du denn darauf? FM: Na, weil du dich nicht gemeldet hast! AW: Ich hatte einfach viel um die Ohren, weil ich zum Studieren in die USA gehe. FM: In der letzten Zeit ist es ja ziemlich ruhig um dich geworden. Das letzte Mal habe ich dich beim Soulwave in Klitmöller gesehen. AW: Nach sechs Jahren Nonstop-Windsurfen auf einsamen Inseln hatte ich das Bedürfnis, mich in die Zivilisation zurückzuziehen. FM: Das hört man von den Windsurfern und Surfern sonst eher umgekehrt! Denen reichen doch in der Regel Wind und Wellen an einsamen Stränden zum Glücklichsein. AW: Mir fehlte das kulturelle Leben. Nur Windsurfen zu gehen, kann dich voll und ganz erfüllen. Aber in meinem Inneren schrie auf einmal jemand nach Stadtleben. Ich wollte Filme sehen, Musik hören, mich in Menschenmassen drängeln. Lärm, Armut, Reichtum, Autos, Stress, Gangster und Zuhälter im Rotlichtviertel, kurdische Flüchtlinge, die auf einer Couch bei uns im Hof in Paris schlafen und brave Studenten, die sich an der Sorbonne rumtreiben und schlaue Dinge erzählen – all das wollte ich intensiv erleben, will es immer noch und kann gar nicht genug davon kriegen. FM: Heißt das, man verblödet, wenn man zu lange unterwegs ist? AW: Nein, überhaupt nicht, weil es auch von einem selbst abhängt. Wenn man neugierig ist, verblödet man nicht. Ich hab irgendwann gemerkt, dass meine Neugierde auf Strände und Wellen ein wenig abnahm. Auf Dauer brauche ich die Stadt, um glücklich zu sein, weil ich in ihr aufgewachsen bin. Ich kann mir sehr gut vorstellen, Wochen in einer Wüste zu verbringen und täglich immer wieder neue, unglaubliche Dinge zu sehen. Momentan habe ich allerdings eine Art Wissensdurst, den nur die Stadt stillen kann. FM: Wie lange warst du auf Tour? AW: Ich bin mit 17 nach Hawaii gegangen, war dort für vier Monate auf einer Highschool und habe jede freie Minute in Hookipa verbracht. Dann bin ich zurückgekommen, habe mein Abi gemacht und war sechs Jahre nur windsurfen – Worldcups, trainieren, Fotoshoots, Reisegeschichten für die Magazine. Ich war eigentlich nonstop unterwegs. Plötzlich hatte ich genug davon. Seit knapp fünf Jahre interessiere ich mich für den Film und mache ständig Praktika und Assistentenjobs in der Filmbranche. Ich versuche auch vermehrt, eigene kleine Projekte auf die Beine zu stellen. Ich war in Paris auf einer Schauspielschule und habe in München, Leipzig und Berlin als Regieassistent gearbeitet. FM: Warst du in dieser Zeit gar nicht surfen? AW: Ich war mehrmals monatelang nicht auf dem Wasser.

Lange Zeit war es sehr ruhig um den deutschen Ausnahmewindsurfer. Seit Ende des letzten Jahres greift er jedoch wieder an und nimmt an diversen Wettkämpfen teil. Seinen ersten nach langer Zeit, den Soulwave im vergangenen Jahr in Dänemark, gewann er gleich (in der Kategorie Windsurfen). Wir sprachen mit ihm über seine Auszeit und seine Pläne für die Zukunft.

pwaworldtour.com/Carter 30

31


FM: Hast du das nicht vermisst? AW: Doch, aber meine Neugierde auf den Film war ein wenig größer als das Heimweh nach Wind und Wellen. FM: Seit wann gehst du wieder richtig surfen? Ich war von deinem Können in Dänemark schon ziemlich beeindruckt. AW: Ich war zwischendurch immer mal wieder auf dem Brett. Diesen Winter war ich einen Monat in Südafrika und im Frühjahr auf Hawaii, anschließend beim Worldcup auf Gran Canaria. Ich habe gemerkt, dass ich relativ schnell immer wieder reingekommen bin und bei den Contests auch ganz gut mithalten konnte. Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg. Vielleicht ist Motivation auch ein schlechtes Wort. Wenn man monatelang nicht auf dem Wasser war, hat man ein großes Verlangen, die neuen Moves zu lernen und das scheint nach einer Pause schneller zu gehen, als wenn man regelmäßig surfen war. FM: Findest du, die Events haben sich seit deinem Ausscheiden verändert? AW: Auf jeden Fall hat sich die Tour vom Fahrerischen enorm gesteigert. Das liegt sicherlich auch an der Freestyle-Disziplin. Man merkt einfach, dass viele 15-Jährige auf der Tour sind, dadurch kommen viel mehr Kreativität und Style bei den Moves rein. Das Niveau ist momentan enorm hoch. FM: Scheiße, bin ich alt … Wenn du jetzt in die Staaten zum Studieren gehst, ist das mit dem Windsurfen erst einmal wieder vorbei, oder? AW: Nein, nicht unbedingt. Der Sport bleibt Bestandteil meines Lebens. Ich werde schauen, dass ich ab und zu von LA die Küste hoch, Richtung Santa Cruz, fahre. Vielleicht komme ich auch öfter nach Hawaii – der Flug von LA ist vergleichbar mit einem Flug auf die Kanaren von uns aus. FM: Was hast du mit deinem Studium später vor? AW: Das wird sich während des Studiums zeigen. Ich habe schon viel ausprobiert und bin

pwaworldtour.com/Carter 32

vom Schreiben genauso begeistert wie von der Kameraarbeit. Mal schauen, wenn ich genug Talent zeige, wäre Regie schon etwas, was mich am meisten interessierte. Die Arbeit am Drehbuch, das Inszenieren mit den Schauspielern und der Schnitt machen die Arbeit sehr vielseitig. FM: Ich befürchte, dass es schwierig werden könnte, in der Film-Maschinerie später Fuß zu fassen. Gibt es nicht tierisch viele Leute, die darauf Bock haben? AW: Ich habe schon gemerkt, dass viele in der Filmbranche arbeiten wollen. Das hohe Interesse daran ist im Prinzip vergleichbar mit dem Windsurfen. Darauf haben auch viele Bock, aber wenn man beobachtet, wie viele wirklich am Strand von Hookipa auftauchen und über Jahre hinweg jeden Tag draußen sind, stellt man fest, dass die wenigsten hartnäckig bleiben. Ihnen fehlt die Leidenschaft – zunächst im Sport, aber wahrscheinlich auch in vielen anderen Dingen ihres Lebens. FM: Gibt es etwas, das du im Ausland auf deinen Reisen vermisst? Was ist typisch an Deutschland? AW: Vielleicht die Zielstrebigkeit und Zuverlässigkeit verbunden mit Menschlichkeit. Martin Walser hat mal in einem Interview beschrieben, wie ihm ein junger Mann in einer deutschen Stadt, in der er zu Besuch war, den Weg beschrieben hat. Mit Präzision wurde ihm das endlose


pwaworldtour.com/Carter

Wirrwarr verständlich gemacht. Die Augen des Mannes leuchteten dabei – er ging geradezu darin auf, dem Fremden mit Genauigkeit zu imponieren. Ehrgeiz und Präzision sind typisch deutsche Eigenarten, die man im Ausland manchmal vermisst. Weiterhin trifft man in Deutschland auf extreme Neugierde gegenüber Fremden – zumindest in Regionen, in denen es den Menschen gut geht. Im Vergleich zu Frankreich könnte man sich manchmal ein wenig mehr Kulturstolz wünschen. Die Angst davor, zu sehr deutsch sein, hat sicherlich mit der Vergangenheit zu tun. FM: Wie meinst du das? AW: Die Deutschen haben eine krasse Vergangenheit. Sie haben Scheiße gebaut und dafür ordentlich eins auf den Deckel bekommen. Deswegen sind sie losgelöst von ihrer eigenen Kultur und eher an fremden Kulturen interessiert. In keinem Land gibt es eine so hohe Bereitschaft, Englisch zu sprechen. Weiterhin gehen auch viele Studenten und Schüler im Rahmen ihrer Ausbildung ins Ausland. FM: Wenn man dich so in Dänemark gesehen hat, könnte man meinen, dass du eher introvertiert bist.

Gaastra 34

AW (lacht): Keine Ahnung. Das ist eine Frage, die du besser meinen Freunden stellst. FM: Nee, deine Freunde kennen dich ja und würden dich als nicht introvertiert betiteln. Das ist ja auch nichts Negatives, aber oft empfinden Leute Introvertiertheit als Arroganz. Hast du damit schon mal Probleme gehabt? AW: Nein, eigentlich nicht. Aber manchmal ist es komisch, plötzlich in so einem Rummel zu sein. Die ganze Zeit lebst du vor dich hin und keiner schert sich um dich. Dann kommt irgendein Event, auf dem sich auf einmal alle um dich scharren und du weißt eigentlich gar nicht, was sie von dir wollen. Das fühlt sich manchmal merkwürdig an. Manche schützen sich in solchen Situationen, indem sie sich im Kreise von Freunden und Bekannten aufhalten, was, wie ich finde, eine normale Reaktion ist.

FM: Okay, manche gehen damit anders um. AW: Das ist aber keine Reaktion, über die ich groß nachdenke oder die ich kontrollieren könnte. Sie kommt einfach so. Ich habe einfach mehr Lust, mich mit einigen wenigen Menschen wirklich intensiv zu beschäftigen als mit ganz vielen ein bisschen. Ich verbringe gern Zeit mit den Menschen, die mir was bedeuten. FM: Die Popularität des Windsurfens hat in den letzten Jahren leider etwas gelitten. Was könnte deiner Meinung nach den Trend umkehren? AW: Ich denke, Windsurfen kann sehr gut mit den Sportarten konkurrieren, die ein jüngeres Publikum ansprechen so wie Skateboarden oder Snowboarden. Vielleicht bringt es etwas, sich an diesen Sportarten zu orientieren. Die jungen Leute sind im Bereich Sport die größten Konsumenten. Man muss die Jüngeren verstehen, gucken, was sie für Helden haben,

wie sie diese Helden konsumieren, wie die Geschichten dargestellt werden, die die jungen Leute interessieren und was mit den angesagten Sportarten in Verbindung gebracht wird. FM: Aber dann ist deiner Meinung nach Freestyle schon der Schritt in die richtige Richtung? AW: Auf jeden Fall, nur muss das auch transportiert werden. Aus den Magazinen erfahre ich darüber kaum etwas. Was ist Freestyle überhaupt? Wie ist das entstanden und was ist daraus geworden, wie hat es das Waveriding beeinflusst … FM: Das ist auch schwierig zu verfolgen. Mittlerweile gibt es so viele Moves und Tricks, da verstehe ich auch nur noch Bahnhof. AW: Das muss man ja nicht verstehen! Man soll sich das angucken und sich freuen. Mir ist das beim Skateboarden doch auch egal, ob das ein 360flip frontside oder backside war – Hauptsache, es sieht geil aus. FM: In meinen Augen hinken diese ewigen Vergleiche Windsurfen – Skaten – Snowboarden. Nicht nur finanziell besteht zwischen diesen Sportarten ein großer Unterschied, sondern auch von der reinen Möglichkeit her, sie täglich auszuüben.

pwaworldtour.com/Carter 35


AW: Das fängt aber schon damit an, wie man ein Image aufbaut. Wenn vor mir ein Windsurf-, ein Snowboard-, und ein Skateboardmagazin liegen würden, würde ich nie auf die Idee kommen, das Windsurfmagazin in die Hand zu nehmen, weil mich das Cover nicht anspricht. Es wird nichts ausprobiert und das ist das grundsätzliche Problem unseres Sports. Die Industrie ist schlichtweg unkreativ. FM: Bist du politisch? AW: Ich interessiere mich wenig für kurzlebige Sachen. In der Politik wird wenig darüber nachgedacht, was langfristig etwas bringt. Das kann man den Politikern natürlich nicht vorwerfen – so ist das System gemacht. Die Politiker selbst müssen sich verkaufen und dazu haben sie nicht viel Zeit. FM: Das ist jetzt aber ein deprimierendes Interviewende …

AW: Nee, überhaupt nicht! Ich persönlich interessiere mich halt für andere Dinge. Wenn man sich intensiv mit Politik beschäftigt, ist das sicherlich faszinierend. Aber was ich davon mitbekomme, ist immer nur Gekratze an der Oberfläche. Um was es wirklich geht, verstehen doch die wenigsten. Es wird gern gemekkert an den Marionetten. Aber eins sieht man in der Politik schön: Die Leute, die langfristig etwas verändern, stehen selten im Rampenlicht. Das ist doch ein schöner Schlusssatz. Das Interview mit Andy führte Alexander.

ter

John Car

pwaworldtour.com/Carter 36


Henning Nockel

Mario Rodwald

Kitesurf-Trophy-Stopp in Warnemünde Mit dem diesjährigen Tourstopp der SEAT Kitesurf-Trophy in Warnemünde konnten die knapp 40 angetretenen Fahrerinnen und Fahrer mehr als zufrieden sein, gab es doch an den ersten beiden Tagen ausreichend Wind, um sowohl den freiwilligen Corona Kitecross-Contest als auch die Wertungsläufe für die deutsche Meisterschaftsserie auszutragen. Tausende von Zuschauern schoben sich an dem Wochenende über den Strand und bestaunten einmal mehr das fahrerische Können der Kiter, die, angefeuert von den Menschenmassen am Strand, tief in ihre Trickkisten griffen und alles zeigten, was möglich war. Begonnen wurde der Tour-Stopp am Freitag mit dem Corona Kitecross-Contest, bei dem jeweils vier Kiter direkt gegeneinander antraten und in einem festgelegten Parcours verschiedenste Sprünge zeigten. Die Zuschauer verfolgten vom Strand aus gebannt die Heats auf dem Wasser.

Dörte Mergeler

alle Bilder: Tom Körber

Der Wind, der erst mit guten vier Windstärken eingesetzt hatte, wurde jedoch im Laufe des Tages immer weniger, sodass einige Kiter echte Schwierigkeiten hatten, die Sprünge im Parcours auszuführen. Schließlich musste Head-Judge Matthias Charton aus Belgien den Contest in den Finalläufen abbrechen. Sie wurden am nächsten Tag erfolgreich zu Ende geführt. Dann begannen die Wertungsläufe für die deutsche Meisterschaftsserie. Besonders bei den Herren gab es einen wahren Motivationsschub, sich doch noch den Titel zu sichern, fiel der bisherige Favorit Niklas Huntgeburth aufgrund einer Knieverletzung bei diesem Tourstopp aus. Damit waren die Karten neu gemischt, denn, so spekulierte man am Strand, würde Niklas beim letzten Tourstopp in St. Peter auch nicht antreten können, hätten die Kieler Henning Nockel und Stefan Permien eine reelle Chance auf den Gesamtsieg. Beide lagen derzeit mit nur sieben Punkten Abstand hinter dem Berliner Ausnahmetalent Niklas Huntgeburth. Bei den Damen stand mit Anne Pieper die Siegerin so gut wie fest. Sie hatte bisher alle Tourstopps gewonnen und würde auch in St. Peter ihr Bestes zeigen. Um Platz zwei und drei rangelten sich weiterhin Claudia Höhne und Sabrina Lutz mit 296 Punkten. Mario Rodwald hatte bei den Junioren die Hosen an und schickte auch in Warnemünde seine Konkurrenten mit einer fast fehlerfreien Freestylewertung eindrucksvoll vom Treppchen. Rick Jensen folgte ihm in der Gesamtwertung auf Platz zwei, Platz drei belegte Marvin Hoffmann.

Kim Albrecht 38

Die SEAT Kitesurf-Trophy fand nun zum dritten Mal in Warnemünde statt und obwohl am letzten Tag kein Wind mehr wehte, um eine Wertung zu fahren, zeigten sich Kiter und Veranstalter durchweg zufrieden. Immerhin brannte die Sonne vom Himmel, was in diesem verregneten Sommer auch schon Seltenheitswert hat.

Matthias Larsen 39


Silvester Ruckdäschel wird Deutscher Meister Ein strahlend blauer Himmel und Temperaturen um die 30 Grad Celsius begrüßten die SEAT KitesurfTrophy und Tausende von Zuschauern am Mittelstrand von St. Peter-Ording. Man konnte die Anspannung der Aktiven förmlich spüren, ging es doch an diesem Wochenende um den Titel des Deutschen Meisters und der Deutschen Meisterin.

Frank Rosin

Silvester Ruckdäschel

Freitag um 12:00 Uhr sollte mit den Wettfahrten begonnen werden. Wind um die vier bis fünf Windstärken aus östlichen Richtungen sorgte für beste Kitebedingungen, als der Jet-Ski aufgrund eines technischen Defekts ausfiel und damit der Start auf den Nachmittag verschoben werden musste. Um Punkt 15:00 Uhr konnte mit den ersten Heats begonnen werden. Die beiden Top-Favoriten Henning Nockel und Stefan Permien konnten sich problemlos in ihren Heats durchsetzen und qualifizierten sich für das Viertelfinale. Dann richteten sich alle Augen auf den letzten Qualifikationsheat der Herren, in dem der verletzte Berliner Niklas Huntgeburth startete. Nach ein paar geglückten Sprüngen waren ihm die Schmerzen deutlich anzusehen, die ihn plagten, und er fuhr die restliche Zeit des Heats außerhalb der Wertungszone. Trotzdem reichte es für die nächste Runde.

Dörte Mergeler

alle Bilder: Lars Wehrmann/weitere Bilder gibt es auf: www.myfotofactory.de

Der zweite Tag zeigte wieder einen makellosen, blauen Himmel über dem kilometerlangen Mittelstrand. Leider blieb der Wind aus, sodass sich alle Kiterinnen und Kiter am SEAT Bungee-Tower mit einem Handle-Pass-Contest zufrieden geben mussten. Außerdem stand der North-Pro-Kiter Jaime Herraiz allen Kitern für Fragen zur Verfügung und gab den einen oder anderen nützlichen Tipp. Am dritten Tag begrüßten allen Vorhersagen zum Trotz nordwestliche Winde um die 15 Knoten die Kiter. Es wurde mit den Damenheats begonnen. Anne Pieper, die das Feld schon die gesamte Saison sehr stark dominierte, konnte sich auch dieses Mal problemlos durchsetzen und verwies die Hamburgerin Sabrina Lutz auf den zweiten und Kirsten Best auf den dritten Platz. Damit ist die Berlinerin eindeutige Toursiegerin der SEAT Kitesurf-Trophy 2005 mit einer Gesamtranglistenpunktzahl von 400 Punkten. Der Wind blieb auch im weiteren Tagesverlauf konstant bei 15 Knoten und die Zuschauer fieberten den Halbfinalheats der Junioren und Herren entgegen. Da die Junioren am Freitag noch nicht gestartet waren, mussten sich die jungen Kiter zunächst durch diverse Qualifikationsläufe kämpfen. Im Finale zeigte sich einmal mehr, dass Mario Rodwald die Nase vor Rick Jensen vorne hatte, den er auf Platz zwei verwies.

Silvester Ruckdäschel 40

Bei den Herren hatten sich die Top-Favoriten für das Viertelfinal bereits am Freitag qualifiziert. Leider musste der dreifache Tourstoppsieger Niklas Huntgeburth seine Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft aufgrund seiner Verletzung absagen. 41


1. Mario Rodwald 2. Rick Jensen 3. Marvin Hoffmann

1. Niklas Huntgeburth 2. Stefan Permien 3. Henning Nockel

Trotz seines verletzungsbedingten Fehlens bei den letzten Heats wurde Niklas Huntgeburth Sieger der SEAT Kitesurf-Trophy, denn er hatte sich durch seine Teilnahme am Freitag die nötige Punktzahl für den Gesamtsieg gesichert. Als Ranglistenerster der SEAT Kitesurf-Trophy erhält er ein halbes Jahr ein Auto der Firma SEAT.

Jahreswertung Damen 1. Anne Pieper 2. Sabrina Lutz 3. Claudia Höhne

So richteten sich alle Augen auf die Top-Favoriten Henning Nockel und Stefan Permien. Die beiden Kieler kamen allerdings mit den Nordsee-Bedingungen nicht optimal zurecht und schieden bereits im Viertelfinale aus. Damit standen Kim Albrecht von Sylt, Matthias Larsen aus Kiel, Silvester Ruckdäschel aus Spanien und erstmalig Micha Brozio von Fehmarn im Finale. Jeder dieser vier Ausnahmeathleten zeigte schwierigste FreestyleManöver wie Handlepass-Sprünge, Downloopvariationen und Rotationen. Letztendlich konnte Silvester Ruckdäschel sich durch eine konstante gute Leistung durchsetzen und verwies Kim Albrecht auf den zweiten und Matthias Larsen auf den dritten Platz. Der neue Deutsche Meister heißt also Silvester Ruckdäschel.

Jahreswertung Herren

Jahreswertung Junioren & Deutsche Meisterschaft

1. Silvester Ruckdäschel 2. Kim Albrecht 3. Matthias Larsen

1. Anne Pieper 2. Sabrina Lutz 3. Kirsten Best

Deutsche Meisterschaft Damen

42

Deutsche Meisterschaft Herren

01


Free-Magazin Partypeitschen 2005

ann bm Bu tian s a eb 1. S

t Albrech 2. Kim

3. Mar vin Ho ffmann

Da ein wesentlicher Bestandteil jeden Events die legendären Partys sind, haben wir uns dieses Jahr erstmalig entschlossen, den Titel „Free-Magazin Partypeitsche of the year“ offiziell zu vergeben. Die beiden Juroren Kalle und Tim vom Free-Magazin haben jeden Event der Kitesurf-Trophy mitgemacht und konnten sich ein gutes Bild machen, wer sich diesen Titel 2005 verdient hat. Die Bewertungskriterien zur Wahl der Partypeitsche waren vielseitig. Am Ende zählte die Overall-Impression eines Teilnehmers bei den Partys: Betrunkenheitsgrad, Nacktheitsfaktor, Tanzintensität und Totalausfallwahrscheinlichkeit waren vier der zahlreichen Kriterien, die Kalle und Tim zur Ermittlung der Rangliste herangezogen haben. Der bis dato noch inoffizielle Titelträger der vergangenen Jahre, Eventkoordinator Pascal Matzke, war bislang eindeutig die Partypeitsche der Nation. Aber in diesem Jahr zeigte sich der Nachwuchs wirklich von seiner besten Seite. Lag bis vor dem Event noch Kim Albrecht in Führung, konnte in St. Peter-Ording der bis dato noch Zweitplatzierte Sebastian Bubmann auf der Zielgraden an Kim vorbeiziehen. Kim hat auf allen vorangegangenen Events durch hohe Punktzahlen in der Kategorie Totalausfallwahrscheinlichkeit überzeugen können. Doch Sebastian konterte auf der letzten Party des Jahres so hart, dass er bei dem nächtlichen Badeausflug beim Köpper mit kräftigem Anlauf in das zehn Zentimeter tiefe Wasser einen Schneidezahn im Nordseewatt ließ. Ohnehin scheint St. Peter schneidezahntechnisch ein gefährliches Pflaster zu sein. Einen Abend vorher verlor schon Zinne, der sportliche Leiter der Tour, an der Schiebetür von Tims Bus einen seiner beiden vorderen Prachtstücke und freut sich nun über den Umstand, als Bugs Bunny mit Handicap Cocktails trinken zu können, ohne den Mund aufmachen zu müssen. Neben einem tollen Pokal für den Erstplatzierten, bekommen alle Top 5 Fahrer sensationelle Sachpreise. Wir freuen uns auf jeden Fall schon wieder auf die kommende Saison und sind gespannt auf die Performance der Aktiven! 1. Sebastian Bubmann (Preis: fünf Kisten leckeres Carlsberg & ein Portrait im Free-Magazin und der begehrte Free-Magazin Partypeitsche 2005 Pokal) 2. Kim Albrecht (Preis: vier Kisten Carlsberg) 3. Marvin Hoffmann (Preis: drei Kisten Carlsberg) 4. Rick Jensen (Preis: zwei Kisten Carlsberg) 5. Nielse Schmitz (Preis: eine Kiste Carlsberg)

Herzlichen Glückwunsch an unsere Top 5! Eure Preise könnt ihr euch bei uns in der Redaktion abholen.

en

ns k Je

ic

4. R

Free-Magazin Juroren Tim

Kalle

5. Nie lse S chmit z

44

01


k l e i n e

W e l l e n

Wir haben es in Deutschland ja nun wirklich nicht leicht. Ständig sehen wir in den Surfmagazinen die perfektesten Wellen, Kopf hoch, wie an einer Schnur gezogen, 800 Meter in eine Bucht laufend. Nach dem Ausstieg paddelt man nicht etwa eine halbe Stunde zurück zum Peak, sondern läuft ganz entspannt den Strand entlang. Mal ganz ehrlich: wann hattest du das letzte Mal solche Bedingungen? In Deutschland höchst wahrscheinlich noch nie. Trotzdem gibt es auch hierzulande Wellen. Vielleicht nicht immer die Perfektesten, aber es gibt sie. Auf den nächsten Seiten zeigen wir dir vier Bilder von Surfern, die eine Menge Spaß haben, obwohl sie keine Monsterwellen surfen, sondern kleine, aber feine Wellen. Für die Jungs steht der Spaß im Vordergrund. Sie beweisen, dass man auch kleine Wellen stylisch surfen kann und beschreiben dir, warum sie auch nach einem kleinen Surftag entspannt und mit einem guten Gefühl vom Wasser kommen.

g r o ß e r

S p a ß

„Natürlich hört es sich super an, wenn du jemandem erzählst, dass du gestern die doppelt Kopf hohen Wellen mit minutenlangen Tuberides gefahren bist und dass du mit deinen Freunden den halben Globus bereist hast. Das ist natürlich viel besser als: „Hey, gestern hatten wir ‘ne echt nette Session an der Floßlände!“ Aber mit dem Warten oder der Jagd auf DIE Welle, mit der vollen Konzentration auf DEN Ride deines Lebens kann es schnell passieren, dass du die kleinen Momente, dein Glücksgefühl auf einer choppy-onshore-verblasenen-Welle oder den Stoke nach einer Session in kleineren Wellen, einfach die nicht so ganz perfekten Momente, zu schätzen verlernst. Es muss nicht immer nur schneller, höher, härter sein. Ich hoffe und glaube, dass ich niemals den Spaß am Surfen, auch in einer nur mittelguten Session, verliere. Die Sekunden des Gleitens sind es, die mich glücklich

machen, die mir auch vor einem bescheuerten Tag mit viel Arbeit das Gefühl geben - heute kann nichts mehr schiefgehen. Ich gehe raus, sooft es geht, und wenn das Leben mal wieder „gemein“ ist und ich nicht da sein kann, wo ich eigentlich gerne wäre, bin ich trotzdem nur froh, eine Welle zu haben, egal wie klein sie auch sein mag. Sekunden zählen und Spaß hat man, wenn man das Beste aus einer Situation macht!“ Mick Höllerer

Tom Körber 46

AlexSchelbert.de/zooom.at

Mick Höllerer 47


„Genau das sind die Tage, an denen ich nirgendwo anders sein möchte als hier am Strand von Sylt. Kleine, manchmal sogar sauber laufende Wellen und eine Hand voll deiner besten Freunde mit dir im Wasser. Das ist nicht die perfekte Welle, aber wenn die Sonne scheint, der perfekte Tag.“ Brian Bojsen

Longboarden in Miniwellen ist supercool! Am liebsten ohne Anzug, ohne Leash, mit Frau und Kidz und den besten Freunden. Völlig stressfrei, aber möglichst stylisch 50 cm Wellen entlang cruisen ist ein Traum, mehr brauch ich nicht. Wenn das 9’6“er nicht mehr ins Gleiten kommt, kommt „Klein Elfi" mein 10’7“er Lufi, dran. Das läuft sogar wenn die Welle gar nicht bricht! Und überhaupt: For best results, surf every day! Tom Knuth

Heidi Klum

Brian Bojsen Tom Körber

48

Tom Knuth


„Tja, nun sitz ich hier, und nicht am Strand von Maui, Costa Rica, Neuseeland oder Australien und überlege mir, warum ich auch kleine Wellen surfe. Ich könnte wahrscheinlich schon ein Buch darüber schreiben, wenn ich könnte. Doch ich komme immer auf den gleichen Nenner. Da kommt mir grad in den Sinn, wie ich letzten Sommer mit Julchen, Tim und Quirin im französischen Wasser sitze. Die Sonne lacht uns ins Gesicht, der Offshore Wind bläst uns leicht durchs Haar. Wir machen Witze und ab und an nimmt jeder eine dieser perfekt laufenden ein Fuß Wellen. Du wirst jetzt wohl denken “Kindergeburtstag“ oder so. Doch was machst du, wenn einfach der Wetterbericht für die nächsten sieben Tage keinen ordentlichen Swell vorhersagt?! Nein, du verziehst nicht die Miene und versaust dir und deinen Freunden den Tag, sondern du gehst raus! Und ich kann dir sagen, wir hatten jede Menge Spaß bei dieser Session! Locationwechsel: Sommer 2005 in Deutschland. Ja genau, es regnet in strömen! Doch irgendwann nach dem Regen lacht auch die Sonne wieder, der Offshore bläst uns leicht durchs Haar, wir machen Witze und ab und an nimmt jeder, eine dieser perfekt laufenden ein Fuß Flusswellen. Ja, dieses Foto ist an einem Fluss entstanden, und bis ich wieder am Ozean kleinere und größere Wellen surfen kann, werde ich das Beste draus machen und viel Spaß mit meinen Freunden haben. Ob große oder kleine Welle, der Spaß ist es, was es ausmacht.“ Carsten Kurmis

FloHagena.de 50

Carsten Kurmis


Henrik Jelinski

Tom Körber

Markus Mager

Dieser Move ist besonders geeignet, um ein wenig Abwechslung in sein „tristes" Surfen zu bringen, potenzielle Sponsoren auf sich aufmerksam zu machen oder die knackige Strandschönheit zu beeindrucken. Zum simplen Spaß haben reicht er natürlich auch, man kann mit ihm aber auch (wie in diesem Fall) Contests gewinnen. Der Move ist zwar etwas tricky, aber nicht zu schwer und wie immer gilt, Übung macht den Meister. Voraussetzungen Am besten sucht man sich eine kleine, sanft abrollende Welle, die nicht zu steil sein sollte. Die typische Nordseewelle eignet sich ganz hervorragend, allerdings sollte die Welle schon ein wenig Face haben und keine simple Weißwasserwalze sein. Eine kleine Longboardfinne erleichtert das Manöver entscheidend, am besten eignet sich eine 7inch-Centerfin, denn je größer die Finne ist, umso schwerer wird es, das Eintauchen der Finne beim Anpaddeln zu verhindern. Ein Thrustersetup erleichtert zwar die Drehung, da das Board eher Führung bekommt, kommt für wahre Stylepuristen allerdings nicht in Frage, aber das sei jedem freigestellt. Eine Leash ist zwar eher hinderlich, sollte aber beim Üben aus Sicherheitsgründen immer benutzt werden. Eine Knieleash ist sicherlich etwas praktischer, aber nicht zwingend notwendig. 52

Takeoff Zuerst sollte man, während man im Line-Up sitzt, das Brett mit Finne in Richtung Strand drehen und sich vergewissern, dass sich die Leash nicht verfangen hat und so den ganzen Move schon beim Takeoff mit einem unrühmlichen Abflug beendet. Beim Anpaddeln winkelt man am besten die Knie im 90-GradWinkel an, um das Gewicht nach hinten zu verlagern. So wird ein frühzeitiges Eintauchen der Finne verhindert, denn sobald die Finne im Wasser ist, dreht das Board fast automatisch. Die Welle startet man eher gerade an. Das Board lässt sich momentan nur über die Rails lenken, daher sollte man nur ganz vorsichtig einen leichten Turn an das Wellenface fahren. Wichtig ist es, den Körperschwerpunkt mög-

lichst tief zu halten, damit die anstehende Rotation einen nicht abwirft. Also tief in die Knie gehen und den Blick in Rotationsrichtung halten. Zur Stabilisierung kann ein Railgrab durchaus hilfreich sein, allerdings sollte man die Hand nicht zu sehr im Wasser halten, da diese bremst. Rotation Der Blick geht nach vorne, die Schultern sind in Fahrtrichtung gedreht, das Board lässt sich weiterhin nur über die Rails lenken. Der Körperschwerpunkt muss weiter tief gehalten werden, das Gewicht etwas weiter nach vorne verlagert werden, damit die Finne eintaucht und das Board die nötige Führung bekommt. Das Brett dreht jetzt quasi automatisch, aller-

dings sollte man die Rotation mit einem leichten Drehimpuls des Körpers, beginnend mit den Schultern, unterstützen. Während das Board jetzt von allein dreht, gilt es, den Gravitationskräften zu trotzen, nicht abgeworfen zu werden und so den ganzen Move zu versauen. Daher immer schön tief in den Knien bleiben, den Schwerpunkt unten halten, sich nicht in der Leash verfangen und bei Bedarf am Rail festhalten. Die Position der Füße ändert sich während des ganzen Moves eigentlich nicht oder nur geringfügig, da sonst das Gewicht zu weit verlagert werden würde und die Nose so während der Drehung einspitzeln könnte. Nachdem sich das Board nun um 180 Grad in Fahrtrichtung gedreht hat, die Finne Führung hat und man im Idealfall noch auf dem Brett steht, sollte man sich aufrichten, das Board wieder an das Wellenface turnen und die Welle stylish zu Ende surfen. Wenn man will, kann man auch versuchen, den Move in aufrechter Körperhaltung zu stehen, Das wäre die Stylekrönung, ist aber auch dementsprechend schwer. Viel Spaß beim Üben! 53


FM: Woher kommst du und seit wann surfst du? PD: Ich bin in Argentinien geboren und habe, seitdem ich ein kleines Mädchen war, mit meiner ganzen Familie Wassersport gemacht. Meine Verbindung zu diesem Sport kommt durch meine Familie. FM: Du meinst, deine ganze Familie surft? PD: Ja, genau. Mein Vater, meine Mutter, meine Schwester, meine Cousins – alle windsurfen und surfen. Alle Erinnerungen, die ich an meine Kindheit und meine Anfänge im Wassersport habe, sind eng mit meiner Familie verknüpft. FM: Wenn du aus Argentinien kommst, hast du bestimmt eine Riesenfamilie … PD: Absolut riesig! Wir sind sehr eng miteinander verbunden. Ich bin die Einzige aus der Familie, die Argentinien verlassen hat. Das war wirklich hart. Ich entschied mich irgendwann, dass ich mich auf diesen Lifestyle konzentrieren wollte. Ursprünglich komme ich aus der riesigen Metropole Buenos

n a i a D Paula

Die auf Maui lebende Argentinierin ist nicht nur eine absolute Augenweide, sondern auch noch eine super Windsurferin, Wellenreiterin und Kiterin. Sie arbeitet als Fotomodell und hat gerade ihre erste eigene Bikini-Kollektion entworfen. Mit uns sprach die Powerfrau, die wohl wie keine Zweite das Konzept des Free-Magazins lebt, über ihr Temperament und die Probleme weiblicher Teilnehmer bei Wettkämpfen.

Kim Hack 54

Tom JonoBraun Knight 55


Aires, von wo aus das Meer ziemlich weit entfernt ist. Also wollte ich nahe am Ozean leben, ging 1999 nach Hawaii und wusste einfach, dass das der Ort war, an dem ich leben wollte. Ich verliebte mich sofort in die Inseln und zog mit meinem Freund dorthin. Aber meine Familie besucht mich hier sehr häufig und ich reise alle vier Monate nach Südamerika, um meine Eltern zu sehen. FM: Dann bist du also eine richtig heißblütige Latina! PD: Auf jeden Fall! Und das fehlt mir hier ein wenig. Ich meine, ich liebe die Insel wirklich über alles, die Natur ist einfach sensationell, aber meine eigene Kultur, meine Freunde und meine Familie fehlen mir trotzdem. Man merkt schon, wie sich von Land zu Land die Kulturen verändern, aber ich habe das Glück, dass ich viel reise, um immer mal wieder nach Südamerika zu kommen. FM: Was machst du zurzeit auf Hawaii? PD: Am Anfang war ich hauptsächlich hier, um zu windsurfen, denn als ich jünger war, bin ich in vielen Contests mitgefahren. Doch je länger ich auf Hawaii war, desto mehr spürte ich, dass die größte Herausforderung meines Lebens der Wettkampf zwischen mir und dem Meer ist.

Jono Knight 56


Also hörte ich auf, die ganze Welt zu bereisen, um an Wettbewerben teilzunehmen. Seitdem fahre ich täglich meinen eigenen Wettkampf und jeden Tag steht für mich eine neue Herausforderung bereit! Ich verbringe den ganzen Tag im Wasser – vom Windsurfen über Wellenreiten, Tow-in-Surfen oder Schwimmen. Außerdem arbeite ich für Naish und mache viel Promotion, denn neben den professionellen Surfern haben die auch „normale“ Menschen, die ihrer Leidenschaft folgen und das genießen, was sie tun. Man kann auch als Nicht-Profi aktiv sein. Dann habe ich parallel mein eigenes kleines Unternehmen gegründet. Ich habe meine eigene Bikinikollektion entworfen, weil ich etwas machen wollte, das den Lifestyle am Strand widerspiegelt, den ich hier lebe. Ich kann mich also wirklich nicht beschweren. Ich lebe meinen Traum. FM: Das ist schön, aber trotzdem muss man ja Kohle verdienen, oder nicht?! PD: Schon, aber ich denke, dass wenn man einen Traum hat und diesem folgt, kommt das Geld automatisch zu dir. Wenn du etwas machst, wozu du keine Lust hast, wozu du gezwungen wirst und was dich unglücklich macht, wirst du Probleme bekommen. Das ist meine Philosophie. Wenn du deinem eigenen Weg folgst, werden Dinge einfacher. FM: Hmm … vielleicht, weil man mehr Leidenschaft in das legt, was man tut? PD: Ja, genau! FM: Du hast gesagt, dass du aufgehört hast, bei Wettkämpfen mitzumachen. Wann war das? PD: Ich habe damit ziemlich bald nach meiner Ankunft auf Hawaii aufgehört, vielleicht 2000 oder 2001. FM: Welche Contests bist du mitgefahren? PD: Ich habe zum Beispiel den Second Consecutive Title bei den South American Championship gewonnen und ich habe ziemlich erfolgreich mit den Profis trainiert. Als ich ernsthaft in den Worldcup hätte einsteigen können, entschied ich mich dagegen, weil ich merkte, dass meine sportliche Leidenschaft nichts mit Wettkampf zu tun hat. Ich wollte mich darauf konzentrieren, Spaß auf dem Wasser zu haben und nicht darauf, unbedingt den ersten Platz beim nächsten Heat zu machen. Ich habe den Fokus darauf gelegt, mein eigenes Talent zu fördern, Spaß zu haben und im Einklang mit dem Ozean zu sein – mehr nicht, alles andere war zu viel für mich. FM: „Zu viel“, weil du so viel reisen musstest, um an den Wettkämpfen teilnehmen zu können? PD: Nein, das war es nicht. Ich reise gerne und man muss die professionellen Windsurfer mit Respekt betrachten. Sicherlich führen sie ein tolles Leben, aber es ist auch ziemlich hart. Sie müssen so viel reisen und sind ständig weit entfernt von ihrem Zuhause und ihren Familien. „Zu viel“ meine ich eher, weil ich merkte, dass der Wettbewerb nicht mein Lebensziel widerspiegelte. Ich war in diesem RaceZirkus nicht glücklich und als ich mir dessen bewusst wurde, änderte ich sofort meinen Lifestyle. FM: Fehlt es dir nicht, dass andere dir zujubeln oder dich anfeuern, wenn du auf dem Wasser bist? PD: Ich brauche absolut niemandem, der mir sagt, wie toll ich das gemacht habe. Ich bin mir wirklich selbst genug. Alles andere ist mir schnuppe, sobald ich auf dem Wasser bin. Ich lebe mein Ego und andere Leute sind mir in der Hinsicht wirklich egal. FM: Das ist wohl dein starker Latina-Charakter! PD: Mit Sicherheit ist er das! FM: Ich denke auch mal, dass es mit euch Mädels im Windsurf-Zirkus ja nicht wirklich einfach ist. PD: Zwischen den ganzen Machos? Bestimmt nicht! Aber ich weiß, dass Frauen in den Competitions viel härter drauf sind als die Jungs. Das ist doch in jedem Sport so. Frauen sind viel temperamentvoller als die Kerle. Aber ich kann schon verstehen, dass die Jungs so werden, wie sie sind. Wenn sie aufs Wasser gehen, müssen sie eine starke Personality mitbringen, denn die Konkurrenz ist sehr groß. Wenn so viele Machos auf einem Ozean sind, ist das für die Frauen weiterhin schwer, sich zu behaupten und für ihre Person und ihren Platz zu kämpfen. FM: Und wenn man nur unter Frauen surft, geht der Wettkampf an Land meist gleich weiter bei so viel Stutenbissigkeit … PD: Also ich bemühe mich, nicht so zu sein. Ich respektiere wirklich jede und versuche nicht zu bewerten, ob sie nun gut oder schlecht ist. Das Einzige, was ich einschätzen kann, ist, ob jemand mit Leidenschaft surft, Spaß hat und glücklich ist. Ich wünschte, mehr Mädels würden so sein. Gerade Frauen machen sich immer so viele Gedanken darüber, was andere sagen oder machen, aber die anderen können so viel Bullshit erzählen, wie sie wollen. Man darf sich keine Gedanken machen. Nur du allein weißt, was gut für dich ist und was nicht. FM: Da hast du absolut Recht. Es ist nur schwer danach zu leben, denn man wird ständig verglichen. PD: In jedem Aspekt des Lebens wird man verglichen – ziemlich nervige Angelegenheit. FM: Denkst du, dass du relaxter bist, weil du ein entspannter Charakter bist oder weil du auf Hawaii lebst und das Leben dort sowieso lockerer ist? Jono Knight 58


PD: Ich denke schon, dass meine Gelassenheit an meiner Erziehung und meiner Personality liegt. Ich folge meinen eigenen Träumen und bin zufriedener als viele andere Menschen. Das ist für mich echt das Wichtigste im Leben. FM: Welche Rolle spielt Sex in der Windsurf-Branche? Ich meine, auf deinen Bilder präsentierst du dich schon sexy. PD: Ich weiß nicht. Ich sehe das überhaupt nicht aus dieser Perspektive, denn in Südamerika wächst jeder damit auf, stolz auf seinen Körper zu sein. Jeder geht an den Strand und trägt einen knappen Bikini – ganz egal, wie der eigene Körper aussieht, jede Frau darf sich bei uns in Südamerika sexy fühlen. Das ist wichtig. Ich spiele nicht mit dem Sex, sondern bin ganz natürlich, so wie ich aufgewachsen bin. Ich muss nichts verstecken und bin darauf sehr stolz. Ich bin seit jeher ein Beachgirl und bei uns wird man nicht so erzogen, dass die anderen Männer sagen „Oh guck mal, die spielt hier aber ganz schön doll mit ihren Reizen“. Ich würde sagen, zu dem argentinischen Lebensstil gehört es dazu, sexy zu sein. Darum machen wir uns auch gar keinen Kopf darum, ob ein Foto besonders aufreizend ist oder nicht. So sind wir Südamerikanerinnen nun mal! FM: Denkst du, dass sich dieses aufreizende Äußere auch in der Windsurfbranche besser verkaufen lässt? PD: Nein, ich denke, man sollte nicht sein sexy Äußeres, sondern das charakterstarke Innere verkaufen, auch an die Sponsoren. Vielleicht hilft ein gutes, attraktives Aussehen, an einen Sponsor zu kommen, aber darum sollte es einem Sportler nicht gehen. Der Punkt ist, dass man sich selbst gegenüber immer ehrlich sein sollte. FM: Ich dachte nur, dass man mit dem richtigen Hintern auch eine gute Coverage in den Magazinen bekommt. Von daher spielt das Aussehen doch eine Rolle. PD: Es ist mehr die anziehende Aura, die diesen Sport und seine Sportler umgibt. Das Leben am Strand und die Mystik, die man mit dem Wasser verbindet – das bringt die Medien – nicht nur ein Girl am Strand in einem heißen Bikini, obwohl, wenn der Bikini aus meiner Kollektion stammt, kann das natürlich sein!!! FM: Es gibt von dir Fotos, auf denen du mit Delfinen schwimmst. PD: Ich versuche, meine Publicity im Sport für die Natur und das Meer einzusetzen. Jeder von uns, der das Meer liebt und darin oder darauf seinen Sport macht, sollte den Respekt vor dem Meer und seinen Bewohnern mitbringen. Wenn man einmal einen Delfin getroffen hat und seine Nähe auf dem Meer gespürt hat, erlebt man einen großen Moment im Leben, den man so schnell nicht wieder vergisst. Wenn wir uns in 50 Jahren auch noch auf dem Wasser bewegen wollen, müssen wir unser Bewusstsein für den Ozean verändern und ihm den nötigen Respekt zollen, sonst ist es irgendwann vorbei damit. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen. FM: Was machst du, um das Meer effektiv zu schützen? PD: Ich respektiere es und versuche, alles sauber zu hinterlassen. Und wenn wir fischen gehen, nutzen wir nicht ein großes Boot mit großem Motor. Ich versuche wirklich, meinen kleinen, privaten Beitrag für den Umweltschutz zu leisten. Und wenn jeder ein klein bisschen Respekt für die Natur mitbringt, können wir Großes ändern. Aloha!

AHD/Mike Minichiello

Kim Hack

Das Interview mit Paula Dian führte Dörte Mergeler

Kim Hack 60

AHD/Mike Tom Braun Minichiello


Niklas

H

Meinung nach muss man sich auf eine Sache konzentrieren, um sein Ziel zu verfolgen. Dann gibt es auch nichts anderes. FM: Schade, dass du beim Kampf um den Titel „Deutscher Meister“ nicht so richtig eingreifen konntest ... NH: Ich war froh, dass ich trotz meiner Verletzungen das Viertelfinale erreicht habe. Das war schon grenzwertig. Da das reichte, um Toursieger zu werden, habe ich dann aufgegeben. FM: Ärgerst du dich jetzt sehr über deine Verletzung? NH: Nee, eigentlich nicht. Ich bin superfroh, dass ich die Saison so gut gefahren bin und am meisten

h t r u b e untg

hat mich sowieso der siebte Platz beim Worldcup gefreut. Nächstes Jahr will ich auf jeden Fall mehr beim Worldcup mitfahren, sodass für die deutsche Tour keine Zeit mehr bleiben wird. Außerdem freue ich mich, dass mit Sylvester mein Teamkollege Deutscher Meister geworden ist. FM: Du hast bei der Kitesurf-Trophy jeden Tourstopp, den du mitgefahren bist, auch gewonnen. Wäre das auch so gewesen, wenn Jost Backhaus mitgefahren wäre? NH: Ja, das wäre mal interessant geworden! Den habe ich bei der Trophy vermisst. Ich bin in Brasilien mit ihm gekitet und da waren Jost und Sören Otto mir im Wakestyle noch voraus. Aber mich hat das sehr stark motiviert und ich habe, nachdem die beiden wieder im kalten Deutschland waren, die Tricks noch alle geübt und konnte sie kurze Zeit später. FM: Du hast gesagt, dass du die meiste Zeit auf dem Wasser bist. Verdienst du so viel Kohle, dass du nicht nebenbei arbeiten musst? NH: Ich verdiene sehr wenig Kohle, aber ich gebe noch weniger aus! Bei den Reisen greifen mir die Sponsoren wie Bacardi und F-One unter die Arme und die Ergebnisse können sich ja auch sehen lassen. FM: Wie alt bist du eigentlich? NH: 21.

Frederik Huntgeburth

2005 ist das Jahr von Niklas Huntgeburth. Hätte sich der Berliner nicht vor den letzten beiden Tourstopps der Kitesurf-Trophy verletzt, wäre wohl neben dem Gesamtsieg der Serie auch noch der Titel des Deutschen Meisters drin gewesen. Ob ihn dieser Umstand sehr nervt und warum er glaubt, dass alle Kiter Millionäre werden, liest du im Interview. FM: Bist du zurzeit der beste deutsche Kiter? NH: Kann gut sein, aber mittlerweile habe ich schon wieder drei Wochen pausiert. Gut möglich, dass mich jemand in der Zwischenzeit überholt hat. FM: Lernt man denn in drei Wochen so viel dazu? NH: Unter Umständen schon. Wenn man sich voll aufs Kiten konzentriert und es jeden Tag aufs Wasser schafft, kann man mit viel Üben schnell viel lernen. Aber ich denke, dass ich zurzeit dennoch das größte Repertoire zu bieten habe. FM: Du hast dich beim Skaten verletzt. Eigentlich müssten jetzt sofort irgendwelche 62

Asis aufschreien und das Skaten bei euch verbieten, oder? NH: In Berlin wird Skaten gerade ziemlich gepusht. Wir haben eine riesige Skatehalle bekommen. Wo ich früher geskatet bin, am Kulturforum Berlin, Potsdamer Platz, ist es jetzt tatsächlich verboten. FM: Du bist ja nun gerade Toursieger der Kitesurf-Trophy geworden! Herzlichen Glückwunsch! Hast du das denn auch verdient? NH: Klar! Ich habe mir das hart erarbeitet. Ich war so oft auf dem Wasser, dass andere Leute schon den Kopf geschüttelt haben, weil sie dachten, dass ich sie nicht mehr alle habe. Aber meiner

Dirk Wittenborg

Dirk Wittenborg 63


FM: Das ist ja der Hammer! Hast du einen Schulabschluss? NH: Ja, ich habe einen erweiterten Realschulabschluss gemacht und danach hat es mir echt gereicht. Alle haben mir zwar geraten, Abi zu machen, aber mir waren mein Sport und meine Jugend wichtiger. Die hätte ich in der Schule verloren. Außerdem hatte ich Glück und wurde beim Bund ausgemustert. FM: Weshalb? NH: Weil ich mir als kleines Kind das Handgelenk gebrochen hatte. Da sitzt noch ein Knochensplitter schief, der mich nicht wirklich stört, aber Waffen nachladen wäre halt mal gar nicht gegangen. FM: Klar, da ist Kiten nicht so anspruchsvoll. NH (lacht): Stimmt, da gibt es keine Probleme. FM: Und nächstes Jahr willst du international Gas geben? NH: Ja, da habe ich Lust zu! Mittlerweile schätze ich mich selbst so ein, innerhalb der Topten fahren zu können. In Österreich habe ich das Finale nur knapp verpasst und sogar Ruben Lenten hat ein wenig Schiss vor mir bekommen. Das hat mich sehr motiviert. Von meinem Trickrepertoire kann ich schon einiges zeigen und wenn ich die alle landen würde, hätte ich in meinen Träumen schon einen ersten Platz erreicht. Träume können wahr werden und warum sollte man da nicht weiterträumen. Mittlerweile bin ich beim nächsten Traum angelangt. Dank „Riding Giants“ will ich eine 20-Meter-Jaws-Welle per Kite oder mit einem Strap-Board abreiten. Mal schauen – ich fliege bald nach Hawaii und vielleicht kommt dort schon der erste Winterswell an. FM: Sag mal Bescheid, wenn das soweit ist, dann schicken wir einen Fotografen vorbei! NH: Den kann ich gebrauchen und viel Puste. FM: Ich habe von Robbie Seeger gehört, dass er mehrmals die Woche unter Wasser Steine schleppt, um sich auf Jaws vorzubereiten … NH: Ich brauch auch noch ein bisschen. In Sieben-Meter-Wellen habe ich mich schon einmal

in der Dominikanischen Republik reingetraut, als ich dort vor zwei Jahren für sieben Monate war – leider hat es niemand fotografiert. Das haben an dem Tag mehrere Windsurfer und Wellenreiter probiert, die aber alle ihr Material geschrottet haben. Mit einem Kiteboard ging es. Allerdings hatte ich da mein erstes Knieproblem, weil ich genau in eine Lippe reingesprungen bin. Da hatte ich für eine Zeit kein Gefühl mehr in meinen Beinen. FM: Wie sieht es da mit so was wie Angst aus? NH: Ja, Angst ist da, aber sobald du draußen bist, wird die eingetauscht gegen Adrenalin und Konzentration. Da ist kein Platz mehr für Angst, denn sobald du sie bekommst, machst du Fehler. FM: Waren die sieben Monate in der Dominikanischen Republik dein längster Auslandsaufenthalt? NH: Ja. Erst habe ich als Kitesurflehrer gearbeitet. Zurück kam ich als Kitesurfprofi mit einem Sponsor, der mir die Drachen zur Verfügung gestellt hat. In der Dominikanischen Republik sind die

Lebenshaltungskosten sehr gering und man kommt mit 150 Euro im Monat ganz gut über die Runden. Wenn du dann so vier Stunden in der Woche schulst und den Rest der Zeit selbst kitest, lernst du ordentlich was dazu. Geld hat mir noch nie viel bedeutet. Mein Ziel war es schon immer, viel auf dem Wasser zu sein. Als Kitelehrer hatte ich eine gute Möglichkeit, Geld zu verdienen, aber man kommt dabei selbst kaum aufs Wasser. So wie ich jetzt lebe, ist es schon am besten. Na klar hast du so auch deine nervigen Parts wie Interviews geben, E-Mails beantworten und die Reisen organisieren – das frisst alles viel Zeit. FM: Meine Güte, das artet ja richtig in Stress aus … NH (lacht): Ja total! Momentan sitze ich in Berlin auf dem Balkon in der Sonne. FM: Wow! Du Arbeitstier! Wie sieht es mit deiner Zukunft aus? Machst du dir darüber Gedanken? NH: Ja, schon. Für mich ist es ganz wichtig, dass ich am Ozean wohne und nach dem Aufstehen Wellenreiten gehen kann. Wellenreiten ist für mich

sowieso der schönste Sport, den es gibt. Der übersteigt sogar noch das Kitesurfen, was ich jetzt eigentlich nicht sagen darf. Aber perfekte Wellenreitbedingungen gibt es ja noch weniger als guten Wind, sodass man das noch weniger praktizieren kann als Kitesurfen. Berufsmäßig kann ich mir vorstellen, als Heilpraktiker zu arbeiten oder eine Ausbildung zum Fotografen zu machen. Das passt ja gut mit meinem derzeitigen Job als Kite-Pro zusammen und kann zeitlich verbunden werden. Wenn man seine Fotos verkaufen kann, passt das schon. Ich kann mir sowieso nicht vorstellen, dass ich den Stress auf der internationalen Tour lange aushalte. Der ewige Jetlag, die Parties, die Reisen – da wirklich fit zu bleiben ist schwer. Österreich hat mir schon einen guten Einblick gewährt. Die Musik dröhnt nachts durch die Zelte, du bekommst Freigetränke und alle machen Halligalli bis morgens um vier. FM: Also bist du nicht so der Partygänger? NH: Doch schon, aber nicht wenn ich am nächsten Tag auf dem Wasser sein muss. Da ist mir das Kiten schon wichtiger. Mir fehlt noch die Übung oder die Energie, vielleicht kommt das ja noch. Diese Saison habe ich der Partyszene ganz gut entsagt. FM: Du hast gesagt, dass du früher Windsurfer warst. Warum hast du damit aufgehört? NH: Ich war beim Windsurfen schon auf dem Freestyle-Level. Tja, aber nachdem Robby Naish einmal in einem Magazin abgebildet war, wie er einen Lenkdrachen unter dem Arm hielt, habe ich mit meinem Vater angefangen zu kiten. Da wir nur eine Ausrüstung hatten, mussten wir uns immer abwechseln. Irgendwann war mein Vater weiter als ich und konnte schon richtig Höhe laufen. Das hat mich genervt, also habe ich trainiert, weil ich an dem Können von meinem Vater ein bisschen dranbleiben musste. Mittlerweile bin ich zwar besser, aber es gab mal Zeiten, da war er mir einen Schritt voraus. Er ist jetzt auch in Warnemünde die Kitesurf-Trophy mitgefahren und ist sogar unter die Topten gekommen. FM: Das ist ja toll, wie alt ist er denn? NH: 48 und Großvater geworden. Mein großer Bruder hat nämlich schon ein Kind.

Frederik Huntgeburth 64

65


FM: Was glaubst du, wo wird die Entwicklung im Kiten noch hingehen? NH: Viele Leute sehen das immer als Scherz, aber ich sehe das als Zukunftsvision, wenn ich sage, dass ich uns alle als Multimillionäre sehe so wie die Skate-Profis. Beim Skateboarden wollte ich ja auch schon Profi werden. Das Lesen der Interviews dieser Pros hat mich immer so gefrustet, dass ich irgendwann die Sache selbst in die Hand genommen habe. Wenn ich mir die Entwicklung beim Snow- und Skateboarden anschaue, hat sich schon viel in den letzten Jahren getan. Beim Skateboarden machen die Jungs mittlerweile ihre zweifachen Kickflipps über 20 Treppenstufen runter und man fragt sich, wie sie das machen. Beim Snowboarden springen sie über 200 Meter weit. Aber diese Entwicklungen haben zehn Jahre gedauert. Beim Kitesurfen hat sich das noch schneller entwickelt. Noch vor drei, vier Jahren ist man nur gesprungen und hat eine Rotation geschafft. Heute macht man die krassesten Manöver wie Kiteloops, wo du hochspringst und den Kite unter dir durchreißt, sodass du von oben auf den Drachen schaust und selbst für eine Sekunde in der Luft klebst, bevor du wieder runterschießt. So ein Manöver gibt es in keiner anderen Sportart. Nirgendwo kann man mit den Fliehkräften so spielen und ihnen entkommen wie beim Kitesurfen. Die Freiheit ist mittlerweile unbegrenzt. Es gibt Skate-Kiter, Snow-Kiter, Wüsten-Kiter, Mountain-Kiter, BootKiter, Riesentanker-Kiter oder Kinder-Kiter. Ich glaube, dass die Macht der Ausstrahlung beim Kiten größer ist als bei anderen Sportarten. Im letzten Präsidentschaftswahlkampf in den USA hat John Kerry auch gekitet und eine riesen Kite-Hysterie ausgelöst. Da sind die Verkaufszahlen in die Höhe geschnellt. Wenn Bush erstmal damit anfängt … FM: … gibt es in spätestens zwei Jahren die ersten Trägersysteme für Raketen an den Kites! Wie siehst du den Punkt der Gefahren des Kitesurfens, mal abgesehen von den Raketenkites eines George Bushs? NH: Kitesurfen ist nicht gefährlicher als andere Extrem-Sportarten. Unfälle gibt es beim Snowboarden und Skaten auch, wie man sieht. Bei anderen Sportarten werden solche

Tom Körber 66

Zahlen gar nicht mehr ausgepackt. Im Winter wird es wieder mehr Wintersportler erwischen als beim Kitesurfen in drei Jahren zusammen. Als Kitesurfer muss man halt vor allem das Wetter im Auge behalten. Ich habe schon oft meinen Kite runtergenommen, weil eine dicke Front im Anmarsch war. Viele andere haben kein Gefühl dafür. Das Wetter ist eine der Hauptgefahren. Wenn du aber immer schön nach Luv schaust und guckst, was da kommt, kann es dir nicht passieren, dass du in eine Sturmböe gerätst, die dich in die Luft wirbelt und du erst irgendwo wieder runterkommst. Aber das machen die wenigsten Anfänger. Ich bin einfach ganz anders geschult und habe ein ganz gutes Gefühl. Wenn ich ans Wasser komme und mich neben die Leute mit ihren Windmessern stelle, liege ich mit meiner Bauchdiagnose meistens bei einem Knoten richtig. Irgendwann hat man die Nase dafür entwikkelt. Wenn ich merke, da kommt was und ich bin noch auf dem Wasser, fliege ich meinen Kite auf Wasserhöhe, damit er mich über das Wasser zieht und nicht nach oben. Und die Sicherheitssysteme sollten immer funktionieren. Diese werden ja auch von Jahr zu Jahr immer professioneller und sicherer.

FM: Was sind eigentlich deine Lieblingsbedingungen? NH: Dicke Wellen um die 5 bis 7 Meter und Wind ab 7 Beaufort, Kitegrößen zwischen 6 und 8 Quadratmetern. FM: Sauber! Und wo bekommt man das? Da muss ich sofort hin! NH: Ich hatte diese Traumbedingungen Ende Juli auf Spiekeroog an der Nordsee. Fünfeinhalb Meter Wellen und elf Windstärken aus Nordwest! Als der Wind abends etwas auf neun bis zehn Beaufort abflaute, bin ich mit meinem SechsQuadratmeter-Kite, kleinem Brett und kurzen Leinen noch rausgegangen. Da musste ich erstmal 20 Minuten fahren, bis ich am Line-up ankam. Davor war nur Weißwasser und die Sicht war echt beschissen. Das war schon ein sehr kritischer Tag. Aber das sind die Tage, die für mich voll zählen und an denen man einiges riskiert. Mir war klar, dass ich zwischen drei bis sieben Stunden hätte schwimmen müssen, wäre mir da draußen was passiert. Einmal habe ich meinen Kite ins Wasser gesemmelt und ich war wirklich heilfroh, als ich den wieder am Himmel hatte. Aber so einen Tag hatte ich auch noch nie auf der Nordsee erlebt.


Masthohe Wellen hat man ja schon mal gesehen, aber das war echt gigantisch. Die sind natürlich auch anders gebrochen als in Cabarete – eher wie Walzen von oben nach unten. Das finde ich auf jeden Fall super beim Kiten, dass ich an Spots gelange, an die ich mich mit dem Windsurfer gar nicht hingetraut hätte. Denn das Problem ist, dass du zwischen den Wellen keinen Druck mehr im Segel hast. Wenn du mit dem Windsurfer gewaschen wirst, ist immer gleich das Material weg. Wenn du dann versuchst aufzustehen, fehlt dir der Druck, der zwar auf der Lippe da ist, aber unten nicht und dann hängst du da. Beim Kitesurfen ist man absolut im Vorteil und kann auch mal auf einer Stelle drehen und wieder abhauen, wenn die Welle zu hoch sein sollte. Da wäre es mit dem Windsurfer schon viel zu spät für die Halse. Mit dem Windsurfer hast du auch nicht die Freiheit in der Welle, weil man um das Segel herum gucken muss, um die Törns schon im Voraus zu berechnen. Beim Kitesurfen kann man das aus dem Bauch heraus entscheiden oder über die Welle rüberspringen, wenn die erste Welle dicht macht. FM: Dann würdest du dem also zustimmen, dass Windsurfen anspruchsvoller ist als Kitesurfen. NH: Ja, da bin ich absolut deiner Meinung. Anspruchsvoller und auf jeden Fall schwieriger zu lernen! Sehr viel härtere Arbeit und die Stürze tun mehr weh als beim Kitesurfen. Aber durch den Kiteloop und den Handle-Pass haben wir schon aufgeholt und das Kiten ist wesentlich anspruchsvoller geworden. Damit sind wir, meiner Meinung nach, schon im Spitzen-Extremsport angelangt. Da sind die Einschläge vergleichbar wie beim Windsurfen. Man kann in der Luft auch nicht mehr viel ändern außer Festhalten oder Loslassen und sich dann auf den Einschlag freuen. FM: Gehst du noch Windsurfen? NH: Eigentlich gar nicht mehr. Ab und zu juckt es noch mal, wenn ich so schönes Wavematerial am Strand liegen sehe. Ich glaube auch, dass ich mittlerweile durch das Kiten echt viel Motorik für das Windsurfen dazugelernt habe. Mittlerweile würde ich mich viel mehr trauen als vorher. Wer weiß, vielleicht, wenn wir uns das nächste Mal am Strand treffen! Das Interview mit Niklas führte Alexander.

Dirk W ittenborg

Frederik Huntgeburth 68


Wellen, Party, Stars und Sternchen

Gratis Surfkurse für Mädchen? Echte Wellen in Deutschland? Ausschließlich für Mädchen? Ja, wo das denn – würde da manch einer fragen und die Antwort lautet: auf Sylt. Die Surfkurse – for girls only – waren sehr gut besucht: Mitte August surften insgesamt über 230 Mädchen voller Leidenschaft die Wellen am Brandenburger Strand. Typischer Sylter Wind wartete auf die Mädchen, die voller Begeisterung dem Einmaleins des Wellenreitens entgegenfieberten.

Am Vormittag fanden die Praxiskurse auf dem „Endless Peak“ statt. Bei der anschließenden Theorieschulung gab es alles Wichtige zum Thema Wellenreiten am offenen Meer. „Das müsst ihr unbedingt bald wiederholen!“ – so die allgemeine Resonanz der begeisterten Surf-Anfängerinnen.

Am Samstagnachmittag kam sogar die Sonne raus und es herrschten optimale Surfbedingungen. Zwischendurch zeigte Rip-Curl-Profi und -Model Elise Garrigue, was alles auf dem Wasser möglich ist. Sie surfte einige Actiondemos und gab Einsteigerkurse.

FM: Findest du es für Mädels härter zu surfen? EG: Es ist auf jeden Fall schwieriger, die Mädels zum Surfen zu bringen, war es doch traditionell schon immer ein sehr maskuliner Sport. Man muss darüber hinaus sehr motiviert sein – besonders an so kalten Orten wie hier in Europa. Auf Hawaii gibt es mehr weibliche Surferinnen, denn das Wasser ist warm und die Sonne scheint meistens. Das lockt die Frauen schon eher ins Wasser, weil sie nicht ständig frieren.

Samstagnacht zog die gesamte Veranstaltung in einen angesagten Club auf Sylt direkt am Strand weiter. Natürlich war spätestens zu diesem Zeitpunkt klar: Ein Event, der als Girls-only-Veranstaltung anfing, würde dieser, wenn der Abend näher rückt, nicht bleiben. Am Sonntagvormittag stellte sich die Rocksängerin Noah Sow mutig den Sylter Wellen und hatte dabei sichtlich Spaß. Auch VIVA-Moderatorin Janin Reinhardt nahm an einem Kurs teil. Sie stand zum ersten Mal überhaupt auf einem Brett und war begeistert: „Es macht total viel Spaß! Auch wenn es mich die meiste Zeit nur so durch die Wellen geschleudert hat, werde ich in meinem nächsten Urlaub sicherlich weitermachen.“ Im bayrischen Bad Tölz wurde ebenfalls die Surfsaison eingeleitet. Auch wenn diese InhouseVeranstaltung die wohl außergewöhnlichste Variante der RIP CURL Girls Go Surfing Days darstellte, kamen rund einhundert Mädchen, um sich auf dem Board zu versuchen. Ohne den Naturgewalten ausgesetzt zu sein, bot die künstliche Welle am Wochenende zwei Tage lang perfekte Trainingsbedingungen. Männer mussten auch hier draußen bleiben.

Dörte Mergeler 70

Rip Curl

Damit waren die RIP CURL Girls Go Surfing Days presented by Davidoff Cool Water sowohl auf Sylt als auch bei dem außergewöhnlichen Surf-Spot in Bad Tölz ein voller Erfolg und alle Mädchen freuen sich schon auf das nächste Jahr. Ride on!

Am Rande des Events auf Sylt hatten wir die Gelegenheit, die Rip-Curl-Pro-Surferin Elise Garrigue zu interviewen:

FM: Was machst du, wenn du beim Rauspaddeln von Jungs schräge Blicke erntest? EG: Das kann schon vorkommen, deswegen ist es für Mädels ja so schwer, in den Sport reinzukommen. Es ist nun mal ein Macho-Sport! Surfer sind oft aggressiv und hardcore. Das waren sie schon immer. Damals waren sie die Surf-Punks und die Mädels hatten in ihren kleinen Bikinis am Strand zu stehen und auf ihren Typen zu warten. Aber langsam drängen mehr und mehr Frauen in diesen Sport und ich muss sagen, dass es echt interessant ist, wie diese Entwicklung fast an die Anfänge des Surfens erinnert. Damals ging es ausschließlich darum, Spaß auf dem Wasser zu haben, mit Freunden die tollsten Wellen zu kriegen und Stunden auf dem Wasser abzuhängen. DAS ist Surfen! Deshalb gibt es ja auch die Rip Curl Venus Tour und die Girls Go Surfing Days in Europa. Dabei sind nur Mädels und es ist egal, auf welchem Level sie sich befinden. Wir wollen einfach nur Spaß zusammen haben und die Zeit genießen. Solche Camps helfen den Girls wirklich, sich zu verbessern und vor allem mehr Selbstvertrauen aufzubauen, ohne dass man die schrägen Blicke der Kerle über sich ergehen lassen muss. FM: Was ist das Besondere für dich an der Zusammenarbeit mit Rip Curl? EG: Für mich bedeutet „The Search“ die wahre Essenz des Surfens, denn genau so ist das Leben eines Surfers. Wir sind immer auf der Suche nach der perfekten Welle, dem perfekten Spot. Und dieses Image finde ich sonst nirgends. Wenige Marken haben ein solch natürliches, gesundes Ansehen wie Rip Curl. „The Search“ ist Reisen, Surfen, Gesundheit, Natur – all das, was ich auch bin und was ich liebe! FM: Hast du eine Message für unsere surfenden Leserinnen? EG: Das Wichtigste beim Surfen ist es, den Spaß zu entdecken, wenn man auf den Wellen dahingleitet. Lasst euch nicht entmutigen. Surfen ist nicht einfach und es braucht seine Zeit, bis man es richtig hinbekommt. Aber bleibt dabei und – enjoy it!

Elise Garrigue 71


Ma

r e g a rkus M

Er gilt als einer der besten deutschen Wellenreiter und lebt dort, wo andere Urlaub machen: auf Sylt. Wir trafen uns mit Markus an einem schönen Sommertag an seinem Arbeitsplatz am Strand. Ob sein Leben als Rettungsschwimmer wirklich so wie bei Baywatch ist und was Wellenreiten in seinen Augen bedeutet, erfährst du im Interview. FM: Das sieht ja nach einem verdammt harten Job aus, den du hier machst!? MM: Verdammt, es ist immer dieselbe Frage! FM: Man kommt hier an den Strand und du sitzt in Boardshorts in der Sonne und guckst aufs Wasser – herrlich! MM: Ganz so ist es ja nicht, da musst du mal drauf achten. Wenn ich hier mit Leuten sitze, bemerken sie oft, dass ich sie nicht anschaue, wenn ich mit ihnen rede, aber ich habe einen Job zu machen! Heute haben wir zum Beispiel keinen Ball oben. Ich muss 600 Meter in die eine und ‡me, ist immer noch etwas zu tun mit den beiden, auch wenn ich total kaputt von meiner Arbeit am Strand bin. Das kannst du natürlich keinem erzählen, der den ganzen Tag in der Werkstatt steht. Wenn zum Beispiel Wind ist und keiner ins Wasser geht, dürfen wir Windsurfen und Surfen gehen – dann bin ich erst recht geschafft. Aber mal im Ernst, ich bin ständig im Einsatz und muss gucken, was los ist. Wenn sich irgendwo

Tom Körber 72

eine Gruppe bildet, nehme ich gleich das Fernglas und schaue, ob da etwas passiert ist. Dann kommen Gäste zu mir hoch und wollen sabbeln – besonders das ist harte Arbeit! Ich habe hier schon Studenten gehabt, die dachten, sie könnten sich einen lauen Lenz machen und ein wenig am Strand abhängen. Sie merkten jedoch schnell, dass sie ganz schön am Laufen sind! FM: Wie oft passiert hier etwas? MM: Ich sage mal, das meiste machen wir prophylaktisch. Wenn jemand an einer Stelle ins Wasser geht, wo Strömungen sind, springst du hinterher und holst denjenigen raus. Das ist reine Vorsorge, damit nichts passiert. Wenn es keine Rettungsschwimmer gäbe, hätten wir bestimmt an die 30 bis 40 Todesfälle im Jahr. Die Touristen kommen an den Strand und denken sich – „Geil, Wellen,

Wasser“ – und springen rein. Rotes Schild? Egal. Totenkopf? Handtuch drüber. Das ahnst du nicht! Selbst wenn du ihnen erklärst, dass sie bei einem roten Ball nicht ins Wasser dürfen, verstehen bzw. befolgen sie es nicht. Besonders schlimm sind die ganz Alten, die wir „die Gallier“ nennen. Seit sechs Jahren erklären wir ihnen, dass sie nicht ins Wasser dürfen, wenn es verboten ist, weil sonst Kinder hinterher springen, aber sie wollen es eben nicht begreifen. Tja und dann kann es passieren, dass du einen 75-jährigen Opa aus dem Wasser holst, der dir dann sagt: „Ich bade hier seit 35 Jahren und es ist noch nie was passiert“. Dann denkst du nur HALLO!? Zum Glück gibt es an unserem Strand Rettungsschwimmer, weil ohne sie richtig viel passieren würde. FM: Wie oft gehst du pro Saison ins Wasser und holst einen raus?

MM: Selten, denn wir hupen die vorher an. FM: Das heißt, bei Baywatch sind alle schlecht vorbereitet, weil sie sich immer in die Fluten stürzen müssen? MM (lacht): Die gucken alle nicht richtig! Das sind schlechte Rettungsschwimmer! Du musst aber auch mal die Masse betrachten. Wenn du am Hauptstrand in Westerland bist, ist das wieder ein ganz anderer Schnack. In jedem Buhnenfeld sind andere Strömungen und es schwimmen Leute raus, ohne dass es sofort bemerkt wird. Die Leute, die sich wirklich in Gefahr begeben, sind meistens Fremde, die sich nicht mit den Strömungen auskennen. Oder nach mehreren Tagen mit ungefährlichen Bedingungen wie jetzt, absoluter Ententeich, kommt ein Wellentag, an dem die Leute die Gefahren nicht richtig einschätzen. Wir hupen viele Leute raus, die mit Schnittwunden und Quallenbissen davonkommen! Du glaubst nicht, was hier für Memmen ankommen und uns erzählen, dass sie von einer Qualle gebissen wurden. Gestandene Männer! Gut, wenn jemand allergisch reagiert oder Kindern betroffen sind, aber für Erwachsene habe ich kein Verständnis. FM: Wie ist das in deinem Job mit Sex? Bestätigt sich das Klischee? MM: Ja! Ich bin seit 17 Jahren mit meiner Freundin zusammen, aber hier am Strand bestätigt sich immer wieder das Klischee des Rettungsschwimmers. Da gibt es Frauen, die durchdrehen,

Tom Körber 73


wenn wir unsere Dehnübungen machen. Das würde wahrscheinlich auch so mancher 80jährigen Omi gefallen. Doch ja, umschwärmt werden wir alle! Uniform und Autorität machen sexy. Gut, unsere Uniform ist eher nackig … FM: Hat sich in den letzten Jahren etwas verändert? MM: Das Umfeld des Rettungsschwimmens ist professioneller geworden. Früher waren viele Rettungsschwimmer Haudegen, die viel feierten und die Weiber auf dem Stand hatten. Heute machen wir regelmäßig Übungen, was sinnvoll ist, denn wir stehen voll in der Pflicht. Der Unterschied zwischen uns und den Rettern des DLRG ist, dass sie ihr Leben nicht in Gefahr bringen müssen. Wir hingegen müssen raus, egal bei welchen Bedingungen. Machen wir es nicht, können wir einen Prozess an den Hals bekommen. Wir sind voll haftbar zu machen. Tja, das sind wir Rettungsschwimmer. Komm mal vorbei, wenn es regnet. Dann sitzen wir hier aneinander gekuschelt, wie verheiratet, und erzählen uns Geschichten. Du musst dich echt leiden mögen. FM: Und im Winter? Was macht ihr da? MM: Die letzten 17 Jahre war ich jeden Winter drei Monate lang weg. Aber das ist jetzt leider vorbei, weil meine kleine Tochter in die Schule kommt. Ich bin ja eigentlich am Strand bei den Rettungsschwimmern aufgewachsen und habe schon gelernt, dass man noch eine andere Tätigkeit braucht, um Geld zu verdienen. Die Jungs waren alle Handwerker und haben ihr eigenes Geld verdient und – das Größte war natürlich – dass sie im Winter immer weggefahren sind. Also habe ich auch Tischler gelernt, um mir mein eigenes Geld zu verdienen, und bin im Winter immer mit meiner Freundin weggefahren. Die beiden Berufe, Tischler und Rettungsschwimmer, lassen sich prima miteinander kombinieren. Hier in den Touristengebieten hast du einen Sonderstatus. Da gibt es für Handwerker bestimmte Saisons wie vor Ostern, Weihnachten oder kurz vor dem Sommer, denn zu den Ferienzeiten will kein Vermieter einen Handwerker im Haus haben. Also kann man immer weg, wenn man nicht gebraucht wird. Im Sommer würde ich nie wegfahren wollen, weil es hier so schön ist. Und überleg mal: Wir haben hier 40 Kilometer Strand, wir können Surfen gehen oder abends am Strand spazieren. Ich schnapp mir meine Kinder und springe ins Wasser. Das ist schon toll. Nun ja, jetzt wo unsere Kleine in die Schule kommt, müssen wir die nächsten Jahre bei unseren Winterreisen etwas zurückstecken. Ein Drei-Monate-Trip im Winter ist in den nächsten Jahren nicht mehr möglich, aber ich gebe meinen Kindern genau 16 Jahre, bis sie wieder aus dem Haus sein müssen, damit ich wieder meine Trips machen kann – ist natürlich Spaß! Meine Kurztrips werde ich trotzdem machen. Das weiß meine Familie auch.

FM: Ist die Sylter Surf-Szene etwas Besonderes? MM: Für uns ist die Szene total normal und Surfen nicht die coolste Sportart überhaupt. Wir sind in der Szene groß geworden, von daher denken wir gar nicht so, wie viele andere uns oftmals sehen. Wir fühlen uns eher wie Fußballer, die in einer Liga groß werden. Wir leben damit. Woanders sind die SurfSzenen teilweise nur durch die Medien gewachsen. Da geht man mit dem Trend und springt deswegen auf den Zug auf, weil man auch so ein cooler Typ sein will. Wir sind jedenfalls offen für alles und alle Neuen! Es sollen ruhig andere Leute auf die Insel kommen. Das wollen wir zumindest und das kann ich auch von meiner Surf-Gang behaupten. Wir freuen uns tierisch. Dadurch, dass wir reisen und immer überall willkommen waren, sogar in den härtesten Local-Gebieten von Lanzarote, verhalten wir uns auf Sylt genauso. Wenn ich an jemanden vorbeipaddele und „Moin“ sage, der andere aber seinen Mund nicht auf bekommt, vielleicht noch die Miene verzieht, denke ich auch „Hallo – kann man nicht einmal freundlich grüßen?“ Seid wir klein sind, sind für uns alle Surfer und Windsurfer willkommen und das ist auch heute noch so. Aber ich bekomme schon mit, dass nicht alle so denken. Man muss aber auch daran denken, dass eine anfängliche Zurückhaltung gegenüber Fremden einfach typisch norddeutsch ist. Das macht wohl auch den Unterschied im Nord-Süd-Gefälle aus. Im Süden Deutschlands sind die Leute auf Anhieb freundlich, aber oberflächlich. Im Norden dauert das sich einander Annähern etwas länger, aber unfreundlich sollte eigentlich keiner sein.

Tom Körber

Tom Körber

Tom Körber 74

Tom Körber

Tom Körber 75


FM: Wenn ich hier auf der Insel neue Leute kennen lerne, sind sie wirklich alle super nett und freundlich. Ich habe aber das Gefühl, dass das auch daran liegt, dass in den meisten Situationen dann auch „Einheimische“ bei mir sind. … MM: Zurückhaltung ist vielleicht auch ein bisschen Selbstschutz. Natürlich haben wir alle Angst davor, dass bei uns alles total überlaufen wird. Jeder, der schon mal in Dänemark zum Surfen war, weiß, was ich meine. Ich war vor zwölf Jahren zum ersten Mal dort und dachte schon damals, dass mir die Fischer alle Leid tun, weil sie mit Wohnmobilen zugebombt werden. Wir haben auch Angst davor, dass so etwas passieren könnte. Zwar „schützt“ uns noch immer der Hindenburgdamm, weil man bezahlen muss, um auf die Insel zu kommen, aber wer weiß … Die Menschen, die bei uns unfreundlich gegenüber Fremden sind, sind meist diejenigen, die selbst nie wegfahren sind und woanders Gastfreundschaft genossen haben. Im Grunde haben wir hier doch genug Platz. Aber man erlebt Unfreundlichkeiten nicht nur beim Surfen. Geh mal sonntagmittags im Ruhrpott auf einen öffentlichen Bolzplatz. Wenn die Locals kommen, die dort jeden Sonntag spielen, wirst du ruckzuck vom Platz gejagt! FM: Ja, aber die Fußballer sind im Gegensatz zu den Surfern anders gepolt. Ich spiele selbst und in meiner Mannschaft habe ich noch nie jemanden über den „Spirit des Balles“ philosophieren hören … MM: Aber wir reden auch nicht über den Spirit des Surfens. Wir gehen einfach surfen. Es ist unser Leben, aber da wird kein Film von gemacht. FM: Magst du Filme über den Spirit des Surfens nicht so gerne? MM: Ich finde, es wird viel zu viel darüber geredet, um es Leuten zu erklären. Wenn mich jemand fragt, warum ich surfe, sage ich, dass ich es herrlich finde, es mich fit hält und es Spaß bringt. Es gibt sehr geile Filme, die das mit Worten erklären, die ich niemals finden würde, aber viele übertreiben es auch mit ihrem Soul-Scheiß. Das ist mir alles zu fanatisch. Für uns gehört Surfen einfach zum Leben. Wir treffen uns auf dem Wasser, erzählen uns ein paar versaute Witze und reden über unsere Familien – das ist unser Leben. Aber es gibt geile Filme. Ich habe neulich RIDING GIANTS und STEP INTO LIQUID gesehen und die fand ich echt toll. Mit solchen Filmen kann man „normalen Menschen“ gut verklickern, was für ein Sport Surfen ist, und nicht durch überhebliche Sprüche wie „Ich bin ein geiler Macker, weil ich surfe.“ Auch diese Geschichte, dass man andere schief anguckt, wenn sie ein anderes Board fahren, geht mir so was von auf die Nerven. Soll doch jeder damit rausgehen, womit er am meisten Spaß hat, denn das ist doch unser oberstes Ziel: Spaß haben auf dem Wasser. Mittlerweile ist das hier auch so. Erst schreien sie alle, dass wir alte Männer sind, weil wir mit

Tom Körber 76

unseren Longboards rausgehen. Aber irgendwann, wenn ich genügend Kreise um sie rumgefahren bin, stellen auch sie ihren Stick in die Ecke. Das ist es doch! Ich schnapp mir dann wieder meinen Stick, wenn es größer wird. FM: Was ist eigentlich aus dieser Brandenburger Local-Gang geworden? Hießen die nicht BLP? MM: Weißt du, wie wir sie immer genannt haben? Brainless people! Die sind immer rumgerannt und haben an die Buhnen „Locals only“ geschrieben. Keine Ahnung, was das sollte. Sie wollten sich einfach nur groß machen. Wir haben sie immer drauf angesprochen, worauf sie alles geleugnet haben. Ich versteh den Scheiß nicht, denn eigentlich sind das feine Kerle, wenn du sie triffst. Aber sie haben der Insel ein schlechtes Image eingebracht. FM: Wann bist du deinen ersten Contest mitgefahren? MM: Ich habe 1983 mit Wellenreiten angefangen und ein Jahr später mit dem Windsurfen. Da Windsurfen damals mehr gepusht wurde, habe ich mit Windsurfcontests angefangen. Ich bin über Jürgen Höhnscheid 1987 in den Worldcup reingekommen. 1988 folgten die Deutschen Meisterschaften, der Toyota-Wavecup, bei dem ich sie alle fertig gemacht habe – das war echt geil. Meine Kumpels saßen am Strand und haben mich angefeuert, als ich den ersten Platz gemacht habe. Irre! Na ja, danach habe ich noch zwei, drei Mal die Deutsche Meisterschaft mitgemacht und bin sogar noch von Fanatic unterstützt worden, aber da ging es dann 1991/1992 los, dass Windsurfen kalte Füße gekriegt hat. Da habe ich

aufgehört. Etwa 1996 ist Billabong auf mich aufmerksam geworden, weil in einem Surfshop ein Foto von mir hing. Sie sprachen mich an, ob ich Lust hätte, von ihnen Material für günstig zu bekommen, und sie fänden es toll, wenn ich sie hier oben in der Szene präsentieren könnte. Das habe ich dann auch gemacht und bin auf der Insel Contests für sie gefahren. Da gab es dann den Bon-CroqueContest und das Longboardfestival. Irgendwann wollte ich die Deutschen Meisterschaften mitmachen, durfte aber nicht, weil ich keinen deutschen, sondern einen österreichischen Pass besitze. Das fand ich schon ein bisschen dusselig, weil ich, seitdem ich sechs Monate alt bin, in Deutschland lebe. Aber mehr Contests habe ich nicht mitgefahren. Es geht nur um Geld und Prestige und darauf hatte ich keinen Bock mehr. Hut ab vor den Leuten, die das so können – ich kann es nicht. FM: Hast du eine Vorstellung davon, wie dein weiteres Leben aussehen soll oder machst du dir darüber keine Gedanken? MM: Ich denke natürlich über mein weiteres Leben nach, zumal ich Kinder habe. Ich würde gerne meinen Job weitermachen, aber ich weiß noch nicht wie. Ich will auf jeden Fall die Sommer auf der Insel verbringen und mit meinen Kindern surfen und segeln gehen. Im Winter will ich weiterhin meine Kurztrips machen, entweder mit oder ohne Kinder. Mittlerweile sind sie auch schon alt genug, um mal ein Stündchen alleine am Strand zu spielen, wenn Papa surfen geht – herrlich! Das Interview mit Markus führte Alexander.

Tom Körber 77


Hast du schon einmal an einem DWC oder einer Deutschen Meisterschaft teilgenommen? Nein? Ich auch nicht und genau das galt es Ende August auf Sylt zu ändern. Ich war schon immer der Meinung, dass die eigene Teilnahme Voraussetzung dafür sein muss, um halbwegs qualifiziert über ein Event berichten zu können und besonders beim Thema DWC und Regatten im Allgemeinen scheiden sich bekanntermaßen die Geister … Der 27. Juni ging genau so los, wie ich es befürchtet hatte: kein Wind, kleine Wellen, durchwachsendes Wetter. Bei der Einschreibung und beim ersten Skippermeeting lernte ich immerhin schon einmal die Richtlinien und Abläufe näher kennen. Das supernette Team um Headjudge Holger, Sunny, Zinne und Co. stand auch dem größten Trottel – in diesem Falle mir – Rede und Antwort. So fragte ich mich durch den Reglementdschungel, der, typisch deutsch, eher eine Regel mehr als weniger vorzuweisen hatte. Schon nach kurzer Zeit waren die Vorgaben selbstverständlich und die anfängliche Verwirrtheit wich nach und nach. Viele Fahrer beschäftigten sich anschließend damit, ihr komplettes Material aufzuriggen und an den Strand zu legen. Dies erschien mir ehrlich gesagt etwas merkwürdig, denn es war kein Wind in Sicht. Später sollte ich lernen, dass es nicht verkehrt ist, das ein oder andere Rigg komplett aufgebaut, vor allem mit den Sponsorenstickern versehen

Alexander Lehmann 78

Brian Bojsen

Andre Paskowski

Choppy Water/Irek Stosik

Stefan Kruse 79


und fertig auf dem Strand liegen zu haben … Auch Donnerstag und Freitag waren entspannte Tage ohne Wind, die man dank der Sonne am Strand genießen konnte. Auf dem Wasser gab es mit dem Longboard entspannte Sunsetsessions. Beim morgendlichen Skippermeeting am Samstag veranlassten Holger 12 Knoten aus West-Süd-West dazu, die Disziplin Racing anzusetzen. Dabei musste von den Fahrern ein Viereck-Kurs umrundet werden, was sich auf der rauen Nordsee mit 12,5-QuadratmeterSegeln und merkwürdig aussehenden Boards als harte Arbeit entpuppte. Mich schreckte der hohe Materialaufwand beim Racing von einer Teilnahme ab. Angesichts des Kurses wurde schnell klar, dass die Taktik bei dieser spannenden Disziplin von großer Bedeutung ist. Letztendlich hatte Bernd Flessner in allen drei Durchläufen die Nase vorn. Irgendetwas musste er anders gemacht haben im Vergleich mit den anderen Fahrern, die so aussahen, als ob sie Treibanker hinter sich herziehen würden. Einigermaßen mithalten konnten bei Flessners hohem Tempo Toni Wilhelm und Helge Wilkens, die in der Gesamtwertung der drei Rennen auf Platz zwei und drei landeten. Mittags frischte der Wind auf 15 Knoten auf und die Disziplin Slalom wurde angesetzt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte ich begriffen, wie geschickt es von den anderen Fahrern gewesen war, die Segel am Anfang des Events aufzuriggen. Mir blieben fürs Aufriggen lediglich 25 Minuten, denn ich war im zweiten Heat. Beim Slalom fahren je nach Anzahl der Teilnehmer sechs bis zehn Aktive in einem Heat einen Downwind-Kurs um diverse, in diesem Fall fünf, Bojen. Und um es vorwegzunehmen: Slalom rockt richtig! Ich

Flo Jung

Sunny und Holger

alle Fotos von Choppy Water/Irek Stosik

Moritz Martin, Mike Löpke , Klaas Voget, Alexander Lehmann, von vorne nach hinten: Helge Wilkens 80

stand das letzte Mal vor zehn Jahren auf einem Slalomboard (F2 Sputnik 280) und hatte glücklicherweise noch fünf Minuten vor meinem Heat Zeit, mich auf dem eigens für diese Veranstaltung besorgten Fanatic Falcon 120 und einem North Sails Daytona 9.0 qm einzufahren. Wenn man sonst 6.4 qm als größtes Segel fährt, ist das schon eine kleine Umstellung … Nichtsdestotrotz ist es ein cooles Gefühl, bei Windstärken zu gleiten, bei denen man sonst nur Nase bohrend am Strand liegen würde. Aber zurück zum Rennen. Ich lernte schnell, dass das A und O des Slaloms der Start ist. Nach dem ersten Schuss des Begleitbootes verbleiben vier Minuten, bis es im fliegenden Start über die durch das Boot und eine Boje gedachte Linie geht. Wenn man so einem Start noch nie beigewohnt hat, ist es schon interessant, wie zehn Fahrer auf einmal auf die Startlinie zufahren, nachdem sie sich vorher in die vermeidlich beste Position gebracht haben, um dann genau bei Sekunde Null über die Linie brettern. Um dieses Timing richtig hinzubekommen,

Raumschiff Enterprise/Modell Zone

ist eine Uhr mit Countdownfunktion von großem Vorteil … Ich hielt mich zum Zeitpunkt des Starts noch vornehm zurück, um nicht zu sagen: Ich hatte den ersten Start meines Lebens voll verpennt! Das machte aber zum Glück nichts, denn es waren noch vier Halsen in der aufgewühlten Nordsee zu fahren. So kam es, weil sich die Jungs vor mir reihenweise abpackten oder sich gegenseitig behinderten, dass ich als lachender Zweiter durchs Ziel fuhr. Das bedeutete Finale, in dem die beiden Ersten der vier Vorrundenheats gegeneinander antreten mussten. Beim zweiten Start lief es etwas besser und ich konnte mich in der Mitte des Feldes an der ersten Boje einsortieren. Damit wäre der zweite wesentliche Punkt des Slaloms angesprochen: die Halse! Wenn man es schafft, alle vier Halsen durchzugleiten, ist man mit Sicherheit vorne dabei. „Das ist ja lächerlich!“, wirst du vielleicht denken, aber ich kann dir versichern, dass eine Halse unter Druck – mit zwei Mann vor, neben und hinter einem – nicht mehr lächerlich ist, sondern Adrenalin pur! Mein erstes Slalomfinale beendete ich als Vierter und war restlos begeistert! Bernd Flessner fuhr auch in diesem Heat allen davon. Genau an diesem Punkt des Events hätte ich besser aufgehört, aber es wurden dann, um die Wertungskriterien der Deutschen Meisterschaft zu erfüllen, noch zwei weitere Rennen gestartet. Der Wind frischte weiter auf und meine 9 Quadratmeter fuhren sich ziemlich sportlich. Wieder im Finale musste ich von relativ weit hinten mit ansehen, wie Claas Voget mit einem 6.2er und einem Supercrossboard (Fanatic Hawk) durch einen spektakulären Start, bei dem er auf den Punkt genau beim Startschuss die Startlinie überquerte, als Erster durchs Ziel fuhr. Beim dritten Rennen verließ mich die Kraft und ich schaffte es nicht mehr ins A-Finale, sondern fuhr im B-Finale als Zweiter durchs Ziel auf den zwölften Rang. Das A-Finale war superspannend. Wer sollte Deutscher Meister im Slalom werden?

Bitte recht freundlich: Ronald Schelz, Stefan Riemann alle Fotos von Choppy Water/Irek Stosik

Klaas hängt mit seinem Super-X-Material Andi Laufer ab

Neuer Deutscher Meister im Wave-Freestyle: Normen Günzlein


Auch der nächste Tag sollte ein Wettkampftag werden – bei 16 bis 20 Knoten aus Süd-Süd-West kam die Disziplin Wave-Freestyle zum Einsatz. Leider mehr Freestyle als Wave, brachen die Wellen doch aufgrund des Hochwassers nur vorne an als Shorebreak. Das Niveau der Fahrer war wirklich beeindruckend. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle Top-Fahrer anwesend, in meinem ersten Heat mit Flo Jung und Stefan Kruse gleich zwei von ihnen. Die beiden Gummikörper machten einen Trick nach dem anderen und marschierten bis ins Halbfinale relativ sorglos durch. Flo wurde am Ende Fünfter. Stefan fuhr im kleinen Finale um Platz drei gegen Jonas Schmidt und wurde Vierter. Letztendlich machten die beiden zurzeit wohl besten deutschen Freestyler André Paskowski und Norman Günzlein das Finale unter sich aus. André, der bis zu seinem Finallauf eigentlich die schwierigeren Manöver gemacht hatte, patzte bei dem ein oder anderen Move, während sich Norman keine Blöße gab. Er

war der verdiente Sieger des Wave-FreestyleFinales und holte sich den Titel des Deutschen Meisters in dieser Disziplin. Aufgrund des abflauenden Windes kam es leider zu keiner zweiten Runde in dieser Disziplin und so gingen die Deutsche Meisterschaft und damit auch mein erster DWC mit der obligatorischen Siegerehrung am Nachmittag zu Ende. Ohne dass mir die beiden Veranstalter Matthias Regber und Nicolas Wendelken von Choppy Water Geld für mein Resümee geben würden, fällt es durch die Bank positiv aus. Nicht nur aus sportlicher Sicht war es ein wirklich gelungener Event, auch das Rahmenprogramm auf der Promenade mit großem Festzelt, Djs und Co. vermittelte Worldcup-Atmosphäre. Ich kann jedem empfehlen, diese Geschichte einmal mitzumachen. Auch wenn viele Fahrer einen großen Materialberg mit sich rumschleppen (in erster Linie fürs Racing), hat die Erfahrung gezeigt, dass zum Beispiel beim Slalom ein Segel und ein Board vollkommen ausreichen. Dass man auch mit nicht reinrassigem Slalommaterial ganz vorne mitfahren kann, hat Claas bei diesem Event eindeutig bewiesen. Gerade Slalom macht eine Menge Spaß und ist von jedem zu meistern. Von der angeblich schlechten Stimmung unter den Fahrern habe ich ebenfalls nichts mitbekommen. Klar ist der ein oder andere etwas zurückhaltender im Umgang mit neuen Leuten, der Großteil der Fahrer war aber sofort sehr nett und hilfsbereit. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Helge für die Trimmtipps meiner Slalomrakete und an Matthias und Nicolas für die guten Taktiktipps fürs Slalomrennen! Ich für meinen Teil werde im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder die eine oder andere Regatta mitfahren und das solltest du auch machen! alle Fotos von Choppy Water/Irek Stosik

Old School, aber sehr stylisch: Bernd Flessner

Overall

1. Bernd Flessner 2. Helge Wilkens 3. Andi Laufer 4. Klaas Voget 5. Thade Behrends 6. Denis Standhardt 7. Richard Stauffacher 8. Moritz Martin 9. Christian Opitz 10. Alexander Lehmann

Slalom

1. Bernd Flessner 2. Andi Laufer 3. Helge Wilkens 4. Klaas Voget 5 Denis Standhardt 6. Moritz Martin 7. Richard Stauffacher 8. Thade Behrends 9. Alexander Lehmann 10. Christian Opitz

Racing

1. Bernd Flessner 2. Toni Wilhelm 3. Helge Wilkens 4. Thade Behrends 5. Andi Laufer 6. Richard Stauffacher 7. Maksim Oberemko 8. Denis Standhardt 9. Moritz Martin 10. Christian Opitz

Overall

1. Bernd Flessner 2. Helge Wilkens 3. Andi Laufer

D W C S Y LT E R G E B N I S S E

Claas oder Bernd? Claas fuhr wieder wie ein Gestörter auf die Startlinie zu, verschätzte sich aber, ließ sich kurz vor der Startlinie sehr stark abfallen, um nicht einen Fehlstart zu riskieren. Er verlor im Endeffekt zu viel Höhe, um mit den anderen Fahrern und ihren deutlich größeren Segeln noch mithalten zu können. Damit war der Weg für Bernd Flessner frei und er gewann neben seinem Meistertitel im Racing nun auch den im Slalom. In der Gesamtwertung dieser Disziplin verwies er Andi Laufer und Helge Wilkens auf Platz zwei und drei. Der erste richtige Regattatag in meinem Leben ging zu Ende. An Partymachen war nicht mehr zu denken. Mein Körper war froh, sich früh am Abend in die Horizontale begeben zu können.

Slalom

1. Bernd Flessner 2. Andi Laufer 3. Helge Wilkens

Wave-Freestyle

1. Norman Günzlein 2. Andre Paskowski 3. Jonas Schmidt 4. Stefan Kruse 5. Florian Jung und Klaas Voget 7. Stefan und Lars Gobisch 9. Thade Berends, Bernd Flessner, Helge Wilkens und Ingo Meyer

Racing

1. Bernd Flessner 2. Toni Wilhelm 3. Helge Wilkens

Wave-Freestyle

Gemeinsam mit seinem Bruder Stefan beim Wave Freestyle siebter: Lars Gobisch

1. Norman Günzlein 2. Andre Paskowski 3. Jonas Schmidt

alle Fotos von Choppy Water/Irek Stosik

Jonas Schmidt wurde beim Wave-Freestyle Dritter 82

83


Nach einer Woche packender Kitesurfaction stehen die Ergebnisse des PKRA Kiteboarding Worldcups auf Fuerteventura, der vom 30. Juli bis zum 6. August stattfand, fest. Besonders in der Disziplin Boardercross ging es heiß her. Bei den Herren gab es sogar noch im Finale mächtig Zoff. Der bisher Führende der Boardercross-Gesamtwertung, Kevin Langeree aus den Niederlanden, wurde durch einen Fahrfehler des Deutschen Gunnar Biniasch bei seinem Homerun gestoppt, als sich Gunnars Kite im Finale mit dem des Niederländers verfing und diesen vom Himmel holte. Aaron Headlow konnte sich durch diesen Fauxpas den letzten Lauf sichern und ungefährdet gewinnen. Biniasch hingegen wurde disqualifiziert und Langeree bekam von der Jury den dritten Platz zugesprochen. Diese Platzierung im vierten Durchgang reichte dem Niederländer, um die Boardercross-Gesamtwertung und damit den Titel auf Fuerteventura zu gewinnen. Der Schwede Mikael Blomvall wurde Zweiter vor Aaron Hadlow. Trotz seiner Disqualifikation erreichte Gunnar Biniasch den fünften Platz und schaffte es damit, bester deutscher Boardercrosser zu werden. Bei den Frauen ging es ebenfalls zur Sache. Hinter der Französin Helene Barriere, belegten Kristin Boese aus Berlin und die in der Dominikanischen Republik lebende Susi Mai die Plätze Zwei und Drei in der Gesamtwertung.

Bei den Rennen der World Speed Challenge war der Franzose Sebastien Cattelan mit 36,18 Knoten der schnellste Mann auf dem Wasser und holte sich mit drei von vier möglichen Siegen auch den Titel. Zweiter wurde mit der zweitbesten Zeit der Franzose Christophe Prin-Guenon (35,75 Knoten). Dirk Hanel (35,26 Knoten) landete als bester deutscher Speedkiter auf dem dritten Platz. Mit dem neuen Fanatic Dr. Gonzo Twinspeed konnte er eine super Zeit über den 500-Meter-Kurs fahren und hat somit den inoffiziellen Serienboard-Speedweltrekord. Bei den Frauen konnte Aurelia Herpin (32,87 Knoten) alle vier Wertungen gewinnen. Damit ist sie unangefochten die Siegerin der World Speed Challenge. Die beiden Französinnen Fabienne D’Ortoli (29,71 Knoten) und Charlotte Consorti (28,08 Knoten) belegten die Plätze Zwei und Drei. Kristin Böse kitete zwar den drittbesten Topspeed (29,06 Knoten), belegte in der Gesamtwertung aber nur den vierten Platz.

Bei den Finalläufen der Freestyle-Elimination ließ der amtierende Freestyle-Champion und Führende der 2005er PKRA Freestyle Tour Aaron Hadlow seinem niederländischen Kontrahenten Ruben Lenten nur wenig Chancen und gewann verdient. Dritter wurde der Franzose Etienne Lhote. Bester Deutscher wurde Sebastian Bubmann auf dem dreizehnten Platz. Bei den Damen unterlag am Dienstag die führende der PKRA World Tour Kristin Boese nur denkbar knapp der Polin Ania Grzelinska.

Alexander Lehmann 84

Christian Tillmanns

Etienne Lhote

Christian Tillmanns

v.l.n.r. Susie Mai, Angela Peral, Hélène Barriere, Ania Grzelinska 85


Men Freestyle Ranking

Men Speed Ranking

Men Super X Ranking

1. Aaron Hadlow 2. Ruben Lenten 3. Etienne Lhote 4. Cesar Portas 5. Kevin Langeree 13. Sebastian Bubmann 17. Silvester Ruckdäschel 17. Gunnar Biniasch

1. Sebastian Catellan 2. Christophe Prin-Guenon 3. Dirk Hanel 4. Jerome Bila 5. Sylvain Maurin 11. Jochen Bock 16. Kay Loeschke 17. Michael v. Adelberg 18. Gunnar Biniasch

1. Kevin Langeree 2. Mikael Blomvall 3. Aaron Hadlow 4. Rutger Zomer 5. Gunnar Biniasch 18. Silvester Ruckdäschel

Women Freestyle Ranking 1. 2. 3. 4. 5. 9.

Christian Tillmanns 86

Ania Grzelinska Kristin Boese Bruna Kajiya Angela Peral Katja Roose Susie Mai

Dirk Hanel

Women Speed Ranking 1. 2. 3. 4. 5.

Aurelia Herpin Fabienne D’Ortoli Charlotte Consorti Kristin Boese Katja Roose

Women Super X Ranking 1. 2. 3. 4. 5.

Helene Barriere Kristin Boese Susie Mai Angela Peral Ania Grzelinska


e m h ö Jan B

t s s h o e d e r i F r e

Als die Bilder von Jan Böhme in unsere Redaktion flatterten, war uns sofort klar: „Damit müssen wir was machen!“ Da aber ungerechterweise bei Storys in Surfmagazinen der eigentliche Star, der Fotograf, grundsätzlich nicht zu sehen ist, wollten wir das in diesem Falle mal anders machen und Jan seine Story erzählen lassen.

Jan Böhme/freerideshots.com 88

89


FM: Seit wann fotografierst du? JB: So richtig damit beschäftigt habe ich mich seit 1997. Wenig später kaufte ich mir die erste vernünftige KB-Spiegelreflexkamera und dann kam eins zum anderen. Ich habe eine Ausbildung zum Werbefotografen in einem renommierten Werbestudio in Ulm gemacht. Sobald es Richtung Wasser ging, war die Kamera dabei. Sind die Wellen an manchen Tagen zu hoch für mich, mache ich Fotos. Wenn sie passen, gehe ich selbst surfen. FM: Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass es in unserer Branche eher schwierig ist, mit der Wassersportfotografie Kohle zu verdienen. JB: Das ist prinzipiell richtig, doch die Hoffnung stirbt zuletzt! FM: Womit verdienst du dein Geld? JB: Zusammen mit meinem Co. Lars arbeite ich in der Werbefotografie unter unserem eigenen Label freerideshots.com und habe zumeist noch zusätzliche Jobs. Wir nehmen derzeit die verschiedensten Aufträge an, denn die Miete will jeden Monat gezahlt sein. Aber ich hoffe natürlich, dass sich im Wassersportbereich der eine oder andere Auftrag ergeben wird. Das Photofolio in eurem Heft ist dahingehend sicherlich nützlich. Neulich hatten wir den Auftrag, im Rahmen der Beachvolleyball-Weltmeisterschaft in Berlin zu fotografieren. Das war schon mal unsere Richtung, wir kommen der Sache also langsam näher! FM: Was würdest du Hobbyfotografen raten, die auch gerne in den professionellen Bereich aufsteigen wollen? Was muss man machen, um als Fotograf erfolgreich zu sein? JB: Erst einmal muss man von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt sein. Außerdem darf man die Fotografie nicht nur als Job verstehen, sondern muss sich mit ihr identifizieren. Weiterhin muss dir klar sein, dass du früher oder später selbstständig arbeiten wirst. In den seltensten Fällen findet man eine dauerhafte, feste Anstellung. Viele, die ich während meiner Ausbildung kennen gelernt habe, sind irgendwann umgeschwenkt und arbeiten jetzt

Jan Böhme/freerideshots.com 90

zum Beispiel als Mediengestalter. Das bedeutet, eine Menge Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen, und das ist nicht mein Ding. FM: Woran erkennt man als Hobbyfotograf, dass man dazu geeignet ist, auch als professioneller Fotograf zu arbeiten und sich selbstständig zu machen? JB: Ob man das selbst erkennt, weiß ich nicht, aber es gibt einen Punkt, an dem die Begeisterung einfach so groß wird, dass man sich vorstellen kann, mit Fotografieren Geld zu verdienen. Man bekommt zudem Feedback für die eigenen Sachen, aus dem oftmals der Entschluss resultiert, sein Hobby zu professionalisieren. Als Fotograf siehst du immer deine Ergebnisse, welche bei genialen Aufnahmen natürlich ungemein pushen. Das ist nicht bei jedem Job so und bei der Fotografie ein zusätzlicher Motivationsfaktor. FM: Wie wichtig ist das Equipment? JB: Meine erste professionelle MittelformatAusrüstung, die ich vor vier Jahren gekauft habe, hat schon eine Menge Geld gekostet, das man erst wieder reinbekommen muss. Fakt ist: Du musst wirklich gutes Equipment haben, um auch

qualitativ gute Aufnahmen abzuliefern. Als meine Kamera (Mamiya 645 AF) das erste Mal in „Pipeline“ eintauchte, hatte ich für sie ein eigenes Unterwassergehäuse konstruiert, denn im Mittelformatbereich gab es keine entsprechenden Gehäuse zu kaufen; eines anfertigen zu lassen war unbezahlbar. Neben dem Equipment spielt die Erfahrung eine große Rolle. Keiner der Fotografen in „Pipeline“ war jünger als 40 Jahre, also habe ich noch Zeit, entsprechende Erfahrungen zu sammeln. FM: Bei „Pipeline“ im Wasser zu sein ist nicht gerade ungefährlich, oder? JB: Kann man so sagen. Als ich das erste Mal an diesem Spot war, bin ich auch nicht ins Wasser gegangen, sondern habe vom Strand aus Aufnahmen gemacht. Als ich das zweite Mal an den Spot reiste, hatte ich am ersten Tag noch zu viel Respekt, aber am zweiten Tag war die Begeisterung größer und ich bin ins Wasser gegangen. Es war schon sehr schwierig durch die Sets rauszukommen, aber noch schlimmer wieder an Land zu kommen. Man sieht nicht, was da draußen so anrollt. Ist schon viel Glück

dabei, nicht auf das Riff zu geraten. Am gleichen Tag wollte ein Kameramann mit einer großen Fernsehkamera ins Wasser, die richtig dick mit Schaumstoff isoliert war. Gleich die erste Welle hat ihn direkt wieder zum Strand geschickt, ohne dass er nur eine Aufnahme machen konnte. Das passiert jedem irgendwann. FM: Welche Spots sind am schönsten zu fotografieren? JB: Von den Wellen ist Hawaii weit vorn. Es gibt wohl kaum einen anderen Spot, an dem man so oft gute Wellen, gutes Licht und gute Surfer hat. Aber ich habe bis jetzt nur eine begrenzte Auswahl an Spots gesehen. FM: Bist du hier in Deutschland zufrieden oder hast du schon einmal mit dem Gedanken gespielt, die Zelte hier abzubauen? JB: Mit Sicherheit habe ich das. Mich halten eigentlich nur meine Familie und Freunde in Deutschland, ohne sie würde ich schon längst irgendwo am Meer leben. FM: Hast du diese Einstellung wegen des deutschen Meeres oder generell wegen des Landes? JB: Ich würde sagen, wegen beidem. Zunächst hat Deutschland keine konstanten WellenreitSpots. Klar, Ost- und Nordsee sind sehr schön, aber selten zum Wellenreiten geeignet. Dann kommt hinzu, dass das Leben in Deutschland sehr organisiert und arg materiell ist. FM: Inwiefern? JB: Es gibt andere Sachen, die wichtiger sind, als ständig in der Gesellschaft seine Statussymbole hochzuhalten, zum Beispiel einfach glücklich zu sein. FM: Empfindest du das in Deutschland so extrem? JB: Pauschalisierungen sind immer schwierig. Es gibt in Deutschland auf jeden Fall regionale Unterschiede. Wenn ich mich in Berlin bewege, merkt man schon, dass die Leute offener und toleranter als in Stuttgart oder München sind. Es fällt generell auf, dass sich

Jan Böhme/freerideshots.com 91


Jan Bรถhme/freerideshots.com 92

93


die Deutschen Probleme machen, die meistens keine sind. FM: Aber wenigstens in diesem Punkt sind wir doch Weltmeister! JB: Das glaube ich auch! Außerdem empfinde ich viele Leute in Deutschland als intolerant. Sie übertragen ihren eigenen Lebenssinn auf andere Menschen, sehen aber nicht, dass denen andere Werte wichtig sind. Jeder sollte für sich glücklich sein und sich nicht ständig über andere aufregen. So entstehen zwangsläufig Konflikte, die nicht entstehen würden, wenn man den anderen mehr Freiräume lassen würde. Um noch einmal auf das Wellenreiten zurückzukommen: Eigentlich müsste man irgendwo hinziehen, wo man täglich im Wasser ist und sich mit einem kleineren Job und reichlich Zeit über Wasser hält. Wellenreiten ist keine Sportart, sondern eine Art zu leben und Natur zu begreifen. Damit haben zum Beispiel Contests in meinen Augen wenig zu tun. Ich verstehe zwar die Jungs, die mitfahren, denn sie verdienen mit ihrem Hobby Kohle und sind fast jeden Tag im Wasser. Aber man kann surfen nicht mit Zahlen beurteilen, sag ich jetzt einfach mal so. Ich finde es schon blöd, dass meistens vier Leute zusammen im Wasser sind, die sich gegenseitig die Welle wegnehmen, um zu zeigen, dass sie diesen oder jenen Trick fahren können. Beim Wellenreiten geht es doch um Freiheit und Spaß. Diese Aspekte sind in Contests schwierig zu bewerten. Außerdem verkauft die Surf-Industrie ein Image, welches mit dem Wellenreiten wenig zu tun hat. Es ist ja nicht damit getan, dass du dir einen Neoprenanzug und ein Brett kaufst und ans Meer fährst. Da läuft erstmal gar nichts! Es dauert lange, bis man anständig surfen kann. Deswegen wird Wellenreiten nur bedingt für Lifestylegeschichten taugen. FM: Das sieht die Industrie anders. Schließlich versuchen sie Surfen als Mainstream zu verkaufen, indem sie den Spirit aufgreifen … JB: Der Spirit, der durch die Werbung geht, wird dem Wellenreiten nicht gerecht. Die Werbung suggeriert: „Wenn du dir das Zeug kaufst und zwei Wochen irgendwo hinfährst, kannst du schon richtig Wellenreiten“. FM: Findest du es schlimm, das Surfen so zu verkaufen? JB: Schlimm ist das nicht. Aber wenn du es ausprobierst, erfährst du, wie schwierig es wirklich ist. Ich kann jedem trotzdem nur sagen, probier es und der Spaß ist garantiert! FM: Den Traum vom „Leben fürs Surfen“ haben ja viele. Am Strand von der Hand in den Mund leben und den ganzen Tag surfen, aber ich frag mich immer, was machen die Leute in fünf Jahren? JB: Das ist richtig. Aber genau dieses Denken hängt mit unserer Mentalität zusammen. Eigentlich dürfte man darüber gar nicht nachdenken, aber dieses Problem habe ich auch –

deswegen bin ich noch in Deutschland, denn ich mache mir Gedanken um meine Familie, Freunde und so weiter. Freundschaften müssen gepflegt werden. Der Grundgedanke dieser Diskussion ist dann ja, dass man Sicherheiten braucht und deswegen nicht so einfach weggeht. Das wiederum passt mit dem Lifestyle des Surfens nicht zusammen. FM: Das heißt also, ich bin kein Surfer, weil ich mir Gedanken mache, was in drei Jahren ist? Bin ich also weniger Surfer als jemand, der verlottert und stinkend am Strand rumhängt, in den Tag hineinlebt und „no future“ auf der Stirn tätowiert trägt? JB: Nein. Mir ist es egal, ob jemand verlottert am Strand rumhängt oder ob sich jemand Gedanken um die Zukunft macht. Toleranz eben, solange sie niemandem anders schadet. FM: Aber du hast gerade gesagt, dass sich beides nicht miteinander verträgt. Mit dem eigentlichen Spirit des Surfens im Körper dürfte ich nicht darüber nachdenken, was in drei Jahren ist. JB: Das ist auf jeden Fall schwierig und irgendwie immer ein Kompromiss. Du hast auch gut reden, denn du sitzt in Kiel! Aber ich bin in Ulm so weit vom Wasser entfernt, wie man es nur sein kann. Genial ist es zum Beispiel in San Francisco, da gehen sie morgens wellenreiten, danach ins Büro und nach Feierabend auf dem Rückweg nach Hause nochmal aufs Wasser. FM: Ein guter Freund lebt auf Sylt genau so! JB: Ich ziehe den Hut vor Leuten, die sagen, „mal

gucken was geht“. Dazu gehört viel Mut, den ich wohl nicht vollends besitze. Ich hab auch schon zweimal meine Wohnung aufgegeben und bin losgezogen. Wenn du dann zurückkommst, fängst du wieder von null an. Je älter du wirst, desto mehr nervt dich das. Man hat ja auch finanzielle Verbindlichkeiten. Wenn du nichts hast, dann ist alles relativ – so lange wie die Asche reicht, bist du unterwegs. Aber sobald du dir Dinge anschaffst, zum Beispiel Equipment, musst du wieder zurück und brauchst einen Job, um sie irgendwie abzubezahlen. FM: Und da sind wir wieder bei den gesellschaftlichen Zwängen. JB: Das ist richtig. Es ist eben immer ein Spagat – so geht es mir zumindest. Wenn ich am Meer unterwegs bin, blende ich vieles um mich herum aus. In Umfeld des Meeres kann ich mich verlieren, denn es symbolisiert für mich Freiheit. FM: Hast du deine Zukunft geplant oder lebst du eher von heute auf morgen? JB: Momentan arbeite ich mit einem Partner daran, unser Fotolabel aufzubauen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, in der näheren Zukunft ein gut gehendes Werbestudio zu übernehmen. Außerdem weiß man ja nie, was familientechnisch in drei Jahren passiert bzw. wo der Weg mit meiner Freundin hinführt. Ich will irgendwann gerne Kinder haben. Abschließend danke ich meiner Familie, dem Aloha Bund und meinen wirklichen Freunden für die geniale Zeit bisher! Was in der Zukunft passiert, wird man sehen und ich lass mich überraschen. Auf jeden Fall bin ich guter Dinge!

Jan Böhme/freerideshots.com 94

95



F R E E

L A S T

W O R D S

I M P R E S S U M Herausgeber: Alexander Lehmann & Tom Körber

hanseboot 2005 Wer es immer noch nicht im Magazin gelesen haben sollte, sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen: Vom 29. Oktober bis zum 6. November findet in Hamburg die 46. Internationale Bootsausstellung hanseboot statt. Und dieses Mal lohnt sich ein Kommen wirklich! Wer im letzten Jahr schon bei uns auf der hanseboot-Free-Magazin-BeachLounge war, kann sich in diesem Jahr auf eine vier Mal so große Fläche in einer eigenen Halle für die Wellenreiter, Windsurfer und Kiter freuen. Wir haben 28 Hersteller aus allen drei Bereichen eingeladen, ihre neusten Produkte auf unserem Stand auszustellen. Jedes Brand bekommt dafür eine eigene Fläche zur Verfügung gestellt, damit die Produkte übersichtlicher als im letzten Jahr präsentiert werden können. Mit von der Partie sind folgende Marken (alphabetisch): AHD, Airush, Angulo, Arrows, Bic Surfing, Bic Windsurfing, Excocet, F-One, Fanatic, Fanatic Kiteboards, Flysurfer, Goya Boards, Goya Sails, HiFly, Hot Sails Maui, Mistral, Naish Kitesurfing, Naish Windsurfing, North Kiteboarding, Quattro, Sailloft, Severne, Slingshot, Starboard, The Gun Sails, The Loft, Tiga, Yes Sails. Ganz bewusst findest du unter den eingeladenen Firmen auch Namen, die vielleicht nicht immer alltäglich sind. Aber umso interessanter dürfte es damit ja für dich sein, dir dieses Material mal aus der Nähe anzuschauen! Und diese Möglichkeit bekommst du zu so einem frühen Zeitpunkt sonst nirgendwo geboten. Mehr Informationen zu unserem Programm findest du online auf www.free-magazin.de. Wir würden uns sehr über dein Kommen freuen!

Redaktionsanschrift: Free-Magazin | Jungfernstieg 14 | 24103 Kiel I Fon +49-(0)431-996 99 77 | Fax +49-(0)431-996 99 86 | info@free-magazin.de Chefredakteur: Alexander Lehmann Redaktion: Dörte Mergeler, Jonas Wagner, Elvis, Christian Schulze, Michi Trapp, Henrik Jelinski Lektorat: uns Sibille Grafik: Jan Weisner | outline-graphix.de Art Consultant: Sven Statsmann | www.bdrops.de Fotografen: FloHagena.de, John Carter, Thorsten Indra, Jerome Houyvet, Tom Körber, Jürgen Tap/ hoch-zwei.net, Philippe Perreaux, Manuel Herbst (Manül), Heinrich Dornbusch, Carlo van Wyk (ikiteboarding.com), Roberto Foresti, Stefan Glaser, Jason Richter, Thorsten Frahm, Chimera-Project, Stephen Whitesell, Dr.Beat, Franz Grabner, Christine Gutter, Roland Schopper, aspworldtour.com/ Tostee/ Karen/ Chang, Simone Vellekoop, Sjaak van d e r L i n d e n , Jan Jansen, Mike Rosed, Juha/ fuertetubos.com, windkraftsport.com, Thomas Brendt, Studio One, Alexander Nassiri, Caro Thiersch, Bill Stark, Julia Deutsch, Katarzyna Bottcher, PWA/Carter, Erik Aeder, David Pu´u, John Bilderback, Diggler, Claas Kauenhowen, Irek Stosik, Brian Bojsen, Christian Tillmanns, Nielse Schmitz, Jan Böhme, Bill Mielcke, AlexSchellbert.de, Kim Hack, Jono Knight, Dirk Wittenborg, Frederik Huntgeburth. . Chef vom Dienst: Tim Jacobsen | tim@free-magazin.de Wichtigster Mitarbeiter: Nils Karlsson „Kalle” Graeper | kalle@free-magazin.de Digital Imaging: Imprint Digital Foto Kiel Druck: Druckhaus Schütze GmbH, Halle Erscheinungsweise: alle zwei Monate Abonnements: Für jährlich 14 Euro auf www.free-magazin.de Verlag: Terra Oceanis Verlag (Geschäftsführer: Alexander Lehmann & Tom Körber). Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

Anzeigen: Nordstern Media | Eliane Lehmann | e.lehmann@nordstern-media.de | Fon +49 - (0)431 - 990 45 850 | www.nordstern-media.de

www.free-magazin.de Dimitri Maramenides 98

Bill Mielcke

Die Druckauflage und der Verteiler des Free-Magazins unterliegen der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.

01


01


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.