Free-Magazin 29

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ONLINE Free-Magazin.TV

Dein neuer Funsportsender im Web!

Wenn du Fragen zu den Formaten hast, ruf uns gerne einfach mal an:

24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche!

0431-9969977

IST ONLINE Werde Teil deines Senders und schicke uns dein Videomaterial in die Redaktion! Wir versuchen das Beste daraus zu machen und senden es über Free-Magazin.TV! Also check dein letztes Urlaubstape und sende es direkt an:

Free-Magazin TV • Braunstraße 32 • 24145 Kiel

Check out: www.free-magazin.tv


EDITORIAL

Die Zukunft beginnt jetzt! Am 28. Oktober haben wir auf der hanseboot einen weiteren dicken Haufen in die Medienlandschaft gesetzt. Mit www.free-magazin.tv haben wir unseren ersten eigenen TV-Sender ins Leben gerufen, der exklusiv nur im Internet läuft. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

Uns ist es ein Rätsel, warum Sportsender wie Eurosport oder DSF lieber Dartturniere besoffener Engländer übertragen, anstatt ab und zu wenigstens einmal Bilder unserer Sportarten zu zeigen. Und sollte sich ein Sender doch einmal dazu herablassen, sind die Beiträge und Kommentare lieblos, wenig authentisch und haben den Charme eines Gerichtsvollziehers zu Weihnachten. Gegen die sexy Sportclips haben wir ja gar nichts, aber die Bienen könnten sich wenigstens auf einem Surfboard räkeln. Das wäre schon ein Ansatz! Unbegreiflich ist uns auch, wie es Randgruppensportarten wie Bobfahren oder Rodeln in die Tagesschau schaffen. Klar, der Hackel Schorsch ist ein dufter Typ. Aber abgesehen von ihm kenne ich nicht einen Menschen persönlich, der das selber macht geschweige denn interessant findet. Insbesondere der Anblick der Disziplin, bei der sich zwei gestandene Männer in viel zu engen Latexanzügen auf einen Schlitten pressen, verursacht bei mir Angst und Panik und wirkt sich kontraproduktiv auf meine sexuelle Leistungsfähigkeit aus. Wieso schreitet hier nicht der Jugendschutz ein? Auf diese Frage brauchst du keine Antwort mehr suchen, denn die Antwort lautet: www.freemagazin.tv. Natürlich gibt es wie bei allen Neuentwicklungen noch kleine Anlaufprobleme, die wir zu lösen haben. Mit manchen Browsern läuft Free-Magazin.TV noch nicht optimal. Aber wir arbeiten dran und werden in Kürze einen kompletten Systemwechsel vollziehen.

Auch inhaltlich stellt man natürlich nicht einfach mal von heute auf morgen einen kompletten Fernsehsender mit 5.000 unterschiedlichen Beiträgen auf! So wie unser Printtitel auch wächst der TV-Sender von Woche zu Woche. Außerdem kommst du nun dabei ins Spiel! Du hast die Möglichkeit, dich aktiv an der inhaltlichen Gestaltung des Senders zu beteiligen. Du hast den letzten Surfurlaub mit deinen Kumpels gefilmt? Super, dann her mit dem Material! Wenn unsere Redakteure meinen, wir können daraus einen Beitrag produzieren, stellen wir deine Erlebnisse zukünftig online! Natürlich kannst du uns auch schon selbst produzierte Videos schicken! Also: Mach dich selbst zum Superstar! Viel Spaß mit FREE Nummer 29!

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Jason Polakow | PHOTO: THORSTEN INDRA | Kelly Potts | COVERSHOT: ERIK AEDER |


INHALT

IMPRESSUM Verleger & Herausgeber: Alexander Lehmann & Tom Körber Redaktionsanschrift: Free-Magazin | Braunstr. 32 | 24145 Kiel | Fon +49-(0)431-996 99 77 | Fax +49-(0)431-996 99 86| info@free-magazin.de Chefredakteur: Alexander Lehmann Art Direction: Jan Weisner | outline-graphix.de Graphische Unterstützung: Maria Malmberg Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dörte Horn, Jonas Wagner, Lasse Villnow, Lena Arp, Torben Sonntag, Henrik Jelinski, Michi Trapp, Christian Schulze, Sebastian Poppe. Chef vom Dienst: Tim Jacobsen Fotografen: Manu Morel, Lars Wehrmann, Darrell Wong, Garzke/Franova, John Carter, Niels Patrick Geiselbrecht, Tom Körber, Andy McFarland, aspworldtour.com/Karen/ Tostee, Brian Bojsen, Erik Aeder, Roberto Foresti, Peppe D‘Urso, David Pu‘u, Kristen Pelou, Hoch Zwei/ Stevie Bootz, Howie Choo, Julia Schweiger, Ben Wiesenfarth, Ronny Kiaulehn, Fiore Canon, Stephen Whitesell, B.Boone, Flo Söhnchen, Chris Hafer, Dan Warbrick, Sam Beaugey, Felix St. Clair-Renard, Jeff Pfeffer, StéphaneFournet, Tracy Kraft Shopanzeigenleitung: Philipp Haarländer philipp@free-magazin.de Kaffeekocherin des Monats: Laura Arnold Digital Imaging: Imprint Digital Foto Kiel Erscheinungsweise: alle zwei Monate Abonnements: Für jährlich 14 Euro auf www.free-magazin.de Druck: impress media GmbH, Mönchengladbach Verlag: Terra Oceanis Verlag | www.terraoceanisverlag.de Geschäftsführer: Alexander Lehmann & Tom Körber Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

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IMPRESSUM | INHALT

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ROXY PRO HAWAII

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SCHNEEGESTÖBER

WER ODER WAS … ?

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HIMALAYA SEARCH

JEEP`S CROSSING BOUNDARIES

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FINDING NEMO

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BEAU YOUNG

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ISLAND ODYSSEY

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JP HAWAIIN PRO

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TRIP TAGEBUCH

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TUVA SANDBEAKKEN JANSEN

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das Jahr 2007 einen großen Vereinigungskampf, wie es in der Boxbranche so schön heißt, zwischen der Weltmeisterin der KPTW und PKRA wünschen. Wir wetten 100 Euro, dass Gisela das Rennen macht… Da Gisela am 14. Januar 2007 Geburtstag hat, wünschen wir ihr schon einmal alles Gute!

MUST HAVES

EIN TAUSEND FACHES WILLKOMMEN

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Tour organisiert, sei mal dahingestellt. Einig sind sich jedoch die Betrachter der Szene, dass die erst 12 Jahre alte Gisela Pulido aus Spanien als amtierende Weltmeisterin der KPTW Serie, auch die Damen der PKRA Tour ins Schwitzen bringen würde. Und so munkelt man hinter vorgehaltener Hand, dass die eine oder andere Kiterin der PKRA Tour ganz froh ist, dass es diese unterschiedlichen Touren gibt. Wir würden uns jedenfalls für

GEWINNSPIELE

REAL HANGTIME

Die Druckauflage und der Verteiler des Free-Magazins unterliegen der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.

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Infos unter: www.terraoceanisverlag.de

Wie im Boxsport gibt es auch beim Kiten mehrere Organisationen die für sich in Anspruch nehmen, den wahren Weltmeistertitel auszufahren. Ob nun die KPTW oder die PKRA die bessere

SHOPANZEIGEN

Im Terra Oceanis Verlag erscheinen außerdem die Titel: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de).

| PHOTO: JEFF PFEFFER |

KOLUMNE

Nordstern Media | Eliane Lehmann | e.lehmann@nordstern-media.de | Fon +49 - (0)431 - 990 45 850 | www.nordstern-media.de

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SCHNEEGESTÖBER

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SCHNEEGESTÖBER 1

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1 - OXBOW Winterkollektion 2006-2007

5 - The North Face Winterkollektion

So Gott und das Treibhausklima es wollen, wird bald Schnee fallen. Dann geht es ab auf die Piste! Am besten mit der

Auch diesen Winter bringt The North Face eine exklusive Winterkollekti-

Open Ocean sucht speziell für diese Winter-

einen oder anderen funktionellen und schönen Klamotte von Oxbow. Die technische Linie LFX wurde in Zusammen-

on in viele Läden Deutschlands. Eigentlich spezialisiert auf Outdoorequip-

linie in ganz Deutschland Vertreter, sowie für

arbeit mit dem Oxbow-Profiteam entwickelt und bewährt sich deshalb prächtig im Freestyle und in der Halfpipe, aber

ment haben die stylischen Produkte von The North Face längs Einzug in

die Sommerlinie in den Gebieten Bayern,

auch bei ganz normalen Abfahrten! Die Tanghou Jacke ist wasserdicht, atmungsaktiv und hat verschweißte Nähte.

die Szene gefunden. Denn bei höchster Funktionalität sind die Sachen

Ba-Wü, Saarland, Hessen und Rheinland Pfalz.

Das Recco-System ist kombiniert mit vielen Taschenmöglichkeiten und superhübschem Design. www.oxboworld.com

cool, sehr bequem und als Streetwear voll einsatzfähig. Style verbunden mit absolutem Hightech lassen die Temperaturen in den kalten Wintermo-

7 - Skihelm mit „Boardcomputer“

2 - 07 Fabio

naten ein wenig wärmer erscheinen und vor allem bei Mädels das Herz

Uvex-Weltneuheit: Ein Bluetooth-System überträgt per Funk das Geblubber deiner Freundin/dei-

Der 07 Fabio ist die zweite Generation des Leistungs-Snowkites aus dem Hause North. Der Softkite ist leichter und intui-

höher schlagen. www.thenorthface.com

nes Freundes an den Skihelm und macht das Mobil-Telefonieren jetzt auch auf der Piste zu einem Vergnügen. Optional können die serienmäßigen Ohrpads mit einem Soundsystem bestellt werden.

tiver zu fliegen als all seine Vorgänger. Selbst gedepowert lässt er sich noch gut fliegen und hat ein angenehmes Barfeed-

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back. Egal ob eingehakt oder nicht, fliegt der Schirm schnelle Turns mit einer tollen Präzision. Glaubst du nicht? Dann

4 - Rip Curl Girls Tour goes Winter

6 - Chiemsee Winter

Eingehende Anrufer werden bequem per Knopfdruck auf die Ohrpads bedient, Musik wird einfach

schau dir mal die Bilder von Fabio in seiner Story ein Paar Seiten weiter an! www.northsnowkites.com

Nach sensationellen Erfolgen bei den Girls-Touren am Beach hat sich Rip

Das freche Auftreten der jungen Dame auf dem Bild hat sie der extrava-

über iPod oder CD-Player eingespielt. Der Spaß ist garantiert! www.uvex-sports.de

Curl entschieden, diese Erfolgsformel auch auf die Wintersaison auszudeh-

ganten Marke Chiemsee zu verdanken. Passend zu dem ungemütlichen

3 - Rip Curl Mountainwear

nen. Es soll eine organisierte Rip Curl Tour vom 15. Dezember bis 1. April

Winter gibt es eine schöne Fleecejacke von PlusMinus, die hervorragend

8 - Cool Shoe „City“

Die limited Edition der Rip Curl Mountainwear Kollektion – Allover-Prints und Swarovski-Steine – absolut porno! Rip

durch Europa geben, auf der Mädels die Kunst des Snowboardens und

zu der schick geschnittenen Hose von Chiemsee harmoniert. Das Gesam-

Das Brand Cool Shoe braucht keinem Trend zu folgen, denn es setzt neue Trends! So wie zum

Curls Auftritt im Winter 2006 ist aggressiv, ehrenhaft, wild und gleichzeitig verspielt. Das Thema der diesjährigen

Freestyle-Skiings kennen lernen und zwar gratis! An jedem Wochenende

toutfit für 190,- Euro ist der absolute Hingucker in diesem Winter. Bei den

Beispiel mit einem neuen Schuhmodell, das man individuell gestalten kann. Bei dem Cool Shoe

Mountainwear-Kollektion ist „Royal Honor“. Bekannte Namen wie Andy Finch, Chris Booth oder Steele Spence be-

habt ihr die Gelegenheit, erste Freestyle-Eindrücke zu sammeln. Ob auf der

Herren ist die leicht baggie geschnittene Hose von PlusMinus der absolute

„City“ werden unterschiedliche Schnürsenkel und Plastikteile für die Seiten mitgeliefert, damit

finden sich im Rip-Curl-Team, welches die Kollektion sehr beeinflusst hat. Auf der Limited-Edition-Kombination aus

Piste, den Rails, Boxes oder Halfpipes, stets begleiten dich zertifizierte Aus-

Burner. Die im Tarnlook gehaltene Hose gibt es schon für 80,- Euro bei

man sein eigenes Modell je nach Geschmack gestalten kann. Je nach Anlass gehst du schlicht

Jacke und Hose prangt die königliche „Fleur de Lis“. www.ripcurl.com

bilder und Fahrer, um dir ihr Können weiterzugeben. www.ripcurl.com

dem Händler deines Vertrauens. www.chiemsee.com

in schwarz oder poppig im Raggielook. www.cool-shoe.com

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HIMALAYA SEARCH

HIMALAYA SEARCH

Rip Curl

Himalaya Search presented by Sprite

Eisige Kälte und ein Wind, der durch jede Pore der Goretex-Bekleidung zu ziehen scheint. Der Wind zerrt an der Kleidung, treibt den Schnee ins dicht vermummte Gesicht. Bei minus 40 Grad frieren die Augenbrauen ein, die Wimpern und die kleinen Härchen auf dem Gesicht. Jede Grimasse, jedes Wort, das man formulieren möchte, sind mit großer Anstrengung verbunden. Noch zwanzig Meter bis zum sicheren Ziel. Aber die Schritte sind schwer. Jeder Schritt tut in der Lunge weh. Das Atmen auf 5000 Meter Höhe ist eine Herausforderung für sich …

| TEXT: ANDY FINSH & DÖRTE HORN | PHOTO: DAN WARBRICK | Andy Finch

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HIMALAYA SEARCH

HIMALAYA SEARCH

Dieses Szenario stammt nicht aus einem Reinhold-MessnerBuch, sondern blüht den Teilnehmern von Rip Curls nächstem „the Search“-Projekt: der Rip Curl Himalaya Search presented by Sprite. Denn das Rip-Curl-Team plant für Februar 2007 die Wiederholung einer außergewöhnlichen Aktion. Vier internationale Teamrider werden den höchsten Kicker der Welt im Schnee bauen. Und das nirgends sonst als im Himalaya, dem höchsten Gebirge der Welt. Wenn sie ihre Aufgabe unter diesen Extrembedingungen, die schon so manchen erfahrenen Bergsteiger zum Abstieg gezwungen haben, schaffen, winkt ihnen sogar noch eine ganz besondere Auszeichnung: der Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde! Die vier Rider sind keine unerfahrenen Hasen im Ski- und Snowboardzirkus. Baptiste Collomb-Patton aus Frankreich, Andy Finch aus den USA, Chris Booth aus Australien und Per Loken aus Norwegen werden sich am 10. Februar gemeinsam von ihrem Basecamp in Nepal auf die 16-tägige Expedition machen. Unter klimatisch anstrengenden Bedingungen werden sie versuchen, in einer Landschaft, die ebenso unfreundlich wie karg ist, ihren Weg zum Mount Everest Basecamp zu erkämpfen. Dort oben wehen mitunter Winde von bis zu 250 Kilometern pro Stunde. Die Temperaturen sinken auf bis zu minus 60 Grad Celsius. Diese brutalen Konditionen haben dem Mount Everest den Spitznamen „Der dritte Pol“ eingehandelt. Um nicht an der gefährlichen Höhenkrankheit zu erkranken, müssen sich die vier Jungs mindestens fünf Tage akklimatisieren, nachdem sie mit dem Flugzeug in Jomson auf 2800 Meter Höhe angekommen sind.

| ALLE PHOTOS: FELIX ST. CLAIR-RENARD |

Danach beginnt der Aufstieg von Jomson nach Kagbeni, was auf 2800 Metern liegt. Es folgt Muktinath auf 3750 Metern, dann kommt das härteste Stück über das Thorong Valley auf über 5415 Meter Höhe. Ab hier fangen die ersten Symptome der Höhenkrankheit an – der Körper muss einfach härter arbeiten. Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Kurzatmigkeit und Gleichgewichtsschwierigkeiten sind der Zoll, den die vier Jungs für ihr Abenteuer zahlen müssen. Wenn sich alle an diese Extrembedingungen gewöhnt haben und sich fit fühlen, nimmt sie ein Helikopter an Bord und bringt sie ins westliche Gebiet der Annapurnaregion. Im Angesicht des Mount Everests und des Annapurnas werden sie dann den höchsten Kicker der Welt bauen. Wenn dieser fertig gestellt ist, beginnt der Spaß und die Jungs machen von ihrem selbst gebauten Kicker die spektakulärsten Moves – in 5000 Meter Höhe! Begleitet werden die Extremsportler bei diesem unvergleichlichen Abenteuer von einem Team aus Bergführern und Everest-Aufstiegsspezialisten.

Chris Booth (Australien) Mit 13 Jahren war Chris Booth beim Freeskiing Championship in Whistler, Kanada, völlig unbekannt. Vier Tage später hatte sich das schlagartig geändert. Jetzt gehört Booth zur Weltelite der Freeskier und nimmt an Top-Events in der ganzen Welt teil. Er ist definitiv einer der besten Fahrer aus Australien, der die Welt nach den besten Freeride-Plätzen absucht – im Himalaya sollte es ihm also gefallen.

| PHOTO: RIP CURL | Chris Booth

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| PHOTO: DAN. WARBRICK | Chris Booth

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HIMALAYA SEARCH

HIMALAYA SEARCH

Das Free-Magazin hatte die Gelegenheit, Andy Finch in München zu treffen und ihm ein paar Fragen zu stellen. FM: Erzähl doch mal, wer du eigentlich bist?! AF: Mein Name ist Andy Finch und ich komme aus Truckee in Kalifornien. Ich bin 25 Jahre alt und habe diesen Sommer geheiratet! Seit vier Jahren bin ich Teamrider bei Rip Curl. Eigentlich versuche ich, die gesamte TTR-Tour mitzufahren – letztes Jahr wurde ich sogar Fünfter! Mein größtes Ziel war jedoch im letzten Jahr die Qualifikation für die Olympischen Spiele und ich musste dafür große Opfer bringen. Ich konnte kaum Photoshootings machen und hatte auch keine Zeit für richtige Videodrehs. Ende vom Lied – ich schaffte die Qualifikation und war Teil des US-Teams in der Halfpipe. Dummerweise brach ich mir beim Training das Handgelenk. Mit fetten Schmerzen wurde ich insgesamt immerhin noch Zwölfter. Mein Ziel für diese Saison? So viele Photo- und Videoshootings mitzunehmen, wie es nur irgend geht! FM: Ihr habt letztes Jahr auch schon so einen crazy Trip mit Rip Curl gemacht. Die Photos dazu haben wir im Free abgedruckt. Wie war das? AF: Letztes Jahr hat Rip Curl einige Teamfahrer für ein Photoshooting nach Neuseeland einfliegen lassen. Das waren Per Loken, Chris Coulter und ein paar andere Typen. Die Idee war es, ein Stück von Neuseeland zu erkunden und Gebiete zu befahren, wo vorher noch keiner war. Uns standen ein Flugzeug und ein Heli zur Verfügung und wir mussten uns nur auf die Hänge konzentrieren. Das hat wirklich geschockt und wir haben uns da unten geile Kicker gebaut! FM: Wenn ihr jetzt ins Himalaya-Gebirge fahrt, wollt ihr so etwas Ähnliches machen wie in Neuseeland, nur dass die Region eben viel höher und gefährlicher ist.

Andy Finch (USA) Seine 85 Kilo verteilt auf 1 Meter 70 haben Andy den Spitznamen „the Pitbull“ eingebracht. Andy ist international einer der besten Freestyler und hat im vergangenen Jahr die European Open in Laax gewonnen. Beim Arctic Challenge hat Andy, ebenfalls im vergangenen Jahr, die höchste Punktzahl für den fettesten Airtrick erhalten. Bei den Olympischen Winterspielen in Turin endete er auf Rang 12. Hinter diesem Pitbull-Image steht ein sensibler Geigespieler und erfahrener Surfer!

| PHOTO: DAN WARBRICK | Andy Finsh

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HIMALAYA SEARCH

AF: So ist das! Als die Jungs von Rip uns das zum ersten Mal vorschlugen, waren wir alle begeistert! An diese Location hatte ich im Traum noch nicht gedacht. Mein zweiter Gedanke war, dass ich gehört hatte, es gehe da drüben schon ein bisschen mehr zur Sache als in anderen Gebirgen. Meine dritte Sorge galt den Schneebedingungen in diesen Höhenlagen. Die Suche nach den besten Terrains wird in unseren und den Händen unsere Guides liegen. Ich habe schon viele Fotos angeschaut und weiß, dass es dort eine Menge unberührter Hänge geben wird, wo man unglaubliche Kicker bauen kann! Hauptsache Powder – der Rest wird sowieso legendär! FM: Wie bereitest du dich auf einen solchen Trip vor? AF: Ich sollte auf jeden Fall wenig Zeit auf MeeresspiegelEbene verbringen und stattdessen in die Skiresorts fahren, also in gewisse Höhenlagen. Das gesamte Team wird sich einige Tage ein Camp auf dem Tignes Gletscher aufbauen, um sich dort an die Höhe von 3500 Metern zu gewöhnen. Ich denke, wir sind dort drei Tage und Nächte. Danach fahren wir nach Chamonix und verbringen ein paar Tage auf der Aiguille du Midi Lift Station – die liegt auf 3900 Meter Höhe. Da war ich übrigens auch noch nicht. Wird bestimmt cool. Das höchste Skigebiet, was ich bisher besucht habe, war in Colorado auf 4000 Metern. Wir werden euch auf dem Laufenden halten!

Per Loken (Norwegen) Dass Skandinavien die besten Freestyler produziert, ist kein Geheimnis. Dieser norwegische Boarder fährt auf allem, was ihm in den Weg kommt: Parks, Pipes, Rails, Bäumen, Tischen, Gehwegen, Autos, Flüssen … Er macht das Ganze aus Spaß und nicht, weil er sich mit anderen messen möchte.

| PHOTO: DAN WARBRICK | Per Loken

| PHOTO: RIP CURL | Per Loken

| PHOTO: DAN WARBRICK |

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MUST HAVES

MUSTHAVES ZIEH MIT DEM FREE 7

1 Woche ab 775 Euro Ð vom 24.02.07 bis 03.03.07 nach Fuerteventura.

Leistungen:

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• Flug ab/an Deutschland/Österreich/Schweiz •Transfer vom Flughafen und zu den Surfspots • Surfmaterial und Anzüge 6

• mind. 24 Stunden Surfunterricht

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• Quiksilver Shirt • Wohnen im Townstay oder Countrystay • Je nach Unterkunft auch Frühstück/ Lunchpaket 8

Preise: Surfcamp mit obigen Leistungen für eine Woche:

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Erstmalig in diesem Winter veranstalten wir vom Free-Magazin Team in Kooperation mit dem Sun + Fun Surfing Team eine Eventreise ins Quiksilver Surfcamp nach Fuerteventura! Diese einwöchige Reise (Verlängerung möglich!) richtet sich an Anfänger und Cracks, die zusammen mit anderen Wellenreitern eine erlebnisreiche Woche auf dem Wasser, am Strand und beim Apres Surf erleben wollen!

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Anmeldung: Bitte meldet euch bei Sun + Fun unter: www.wellenreitreisen.de oder einfach eine Mail an: traval@wellenreitreisen.de 3

1 - Neil Pryde Elite

4 - Naish.TV

7 - ION Neoprenjacke

Der Name ist Programm. ELITE ist der fortschrittlichste Performance-Neoprenanzug, den es von Neil Pryde je

Actiongeladene Videoclips, Rigging-Videos oder einfach nur purer

Die ION Neoprenjacke kann am Strand, auf der Straße oder auf

gab. Ausgestattet mit dem brandneuen E4 Einstiegsystem und mit S5 beschichtetem Neopren, das Wasser fünf

Windsurf-, Kite- und Surf-Lifestyle – all das und mehr findest du auf www.naish.tv.

dem Wasser getragen werden. Wenn du gerade mal nicht auf dem

mal schneller abweist, als herkömmliches Neopren. Dadurch wird die Abkühlung durch den Wind deutlich

Mit Naish.TV wird ein vollständiger Service mit aktuellen Videos aus allen Wasser-

Wasser bist, dann trag sie doch einfach über deinem Neo und gehe

reduziert. Und in Kombination mit dem 100 Prozent Heatlock Futter auf der Innenseite, hat der Wetsuit eine

sportbereichen angeboten. Es gibt auch ein neues Video vom Freestyle-Wunder

direkt zu deiner Lieblingsbar. Die Jacke ist ein absolutes Muss für

um 40 Prozent höhere Wärmedämmung als herkömmliche Modelle. Mehr Beweglichkeit. Mehr Wärme. Mehr

aus der Schweiz, Laure Treboux. Schau es dir einfach an auf www.naish.tv.

alle Windsurf- und Kitelehrer, die den ganzen Tag im Wasser und am Strand stehen. Außen ist D-Frence Nylon Jersey verarbeitet,

Komfort. Totale Performance! www.neilprydewaterwear.com

5 - Boxer SLE

innen das bekannte Material von ION für kuschelige Wärme. In

2 - Cabrinha Switchblade

Naish Kiteboarding hat eine neue Größe für den extrem erfolgreichen Boxer

folgenden Größen zu haben: S, M, L und XL. Mehr Infos unter

„It’s not what we’ve added…but what we’ve taken away“. So der Werbeslogan von Cabrinha für ihren neuen

SLE Kite herausgebracht. Die neuen 7,5-Quadratmeterschirme sollen die

www.ion-essentials.com

Switchblade. Er ist einer der vielseitigsten Kites auf dem Markt. Er lässt sich durch nur ein Ventil leicht aufpumpen

Nachfrage der Fahrer sättigen, denen der Abstand zwischen den 6er und

und verfügt über das verbesserte Override 2 Sicherheitssystem. Der Switchblade ist mit dem Powerdrive 121

9er Schirmen zu groß erscheint. Geeignet ist der 7,5er Boxer SLE auch für

Kontrollsystem ohne Pulleys ausgestattet. Dadurch gelang es, die Barhaltekräfte zu reduzieren und gleichzeitig

diejenigen, die nicht einen kleinen 6-qm-Kite fliegen wollen, sondern auch

8 - Walvis Bay Speedweek

die Performance des Bow Kites zu erhalten. www.cabrinha.com

bei viel Wind gerne stark angepowert sind. www.naishkites.com

Bei der Walvis Bay Speedweek 2006 hat der Wind einigen Fahrern

3 - Neue Naish-Webseite

6 - ORCA Reisen

konnte nur an einem Tag eine Wertung gefahren werden. Bei 25

Naish präsentiert die gesamte 2007er Windsurf-Produktpalette auf der neuen Webseite in komplett

Mit „It’s My Kite“ startet ORCA ab 2007 mit sechstägigen Kite-Intensivseminaren

bis 30 Knoten Wind war es Dirk Hanel, der mit 38,7 Knoten die

veränderter Optik. Ein vollständig neues, interaktives Format erlaubt dir in der gesamten Windsurf

in die neue Saison. Die Seminare umfassen eine sechstägige Intensiv-Schulung,

schnellste Zeit fahren konnte. In der Overallwertung hatte jedoch

Range 2007 zu surfen. Die technischen Innovationen bei allen 2007er Produkten werden mit detaillierten

täglich sechs Stunden, inklusive Kite-Equipment. Mit dem Kiteboarding-Club

Alex Caizergues knapp die Nase vor Dirk und Joan Henaff aus

Beschreibungen und informativen Photos dargestellt. Produkthandbücher sowie aktuelle Videoclips,

El Gouna wird ORCA exklusiv Events veranstalten: perfekte Betreuung, hoch

Neukaledonien. Bei den Damen konnte Sjoukje Bredenkamp

Wallpapers, um deinen Desktop aufzumotzen, und Pressemeldungen werden immer geupdated und sind

qualifizierte Schulungsprofis, neuestes Kiteequipment, Sicherheit und viel Platz

einen Weltrekord über 500 Meter mit sensationellen 37,24 Knoten

einfach downloadbar. www.naishsails.com

zum Kiten. www.orca-surf.com

erreichen. www.speedweek.co.za

einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn dieses Jahr

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MUST HAVES

12 - Eastpak Check Der Name Eastpak stand bislang in erster Linie für stylische,

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anspruchsvolle und widerstandsfähige Daypacks. Doch der amerikanische Taschenspezialist ist bekanntlich immer für eine Überraschung gut. Mit der Apparel Kollektion geht das Kultlabel absolut neue Wege. Der Fokus liegt auf Parker und Jacken. Daneben bietet die Kollektion eine Reihe von Workwear-Pants, Sweats, Hoodies und Shirts. Eastpak präsentiert die Outwear in authentischem und zeitgemäßem Design, die dabei absolut erschwinglich bleibt. www.eastpak.com

13 - Eastpak Transfer M Er kommt auf Rollen, der neue Style aus dem Hause Eastpak. Das Label bringt den Transfer auf die Straßen unserer Metropolen. Mit dem Trolley bedient die Taschenschmiede den ungebremsten Bedarf an Travelbags.

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Ob heißer City-Asphalt oder holpriger Schotterweg, Eastpak liefert den idealen Begleiter für unterwegs. Die Bags sind in drei Größen S (50L Volumen), M (82L Volumen) sowie L (121L Volumen) eingeteilt. Die perfekt

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verarbeiteten Trolleys sind mit ihren halfpipe-erprobten Gummirädern der absolute Geschenkhit für Weihnachten. www.eastpak.com

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9 - Surf die Boards von Dave Kalama SouthPoint Surfboards haben für die kommende Saison sensationellen Zuwachs bekommen. Kein geringerer als Dave Kalama ist ab sofort unter Vertrag. Der Waterman von Hawaii ist nicht nur ein begnadeter Longboarder, sondern fühlt sich auch auf dem Shortboard, Foilboard unter beim Tow In Surf pudelwohl. Und damit nicht genug hat Dave auch gleich noch

14 - Styler 07

seinen jahrelangen Haus und Hof Shaper Jeff Timpone mit zu SouthPoint gebracht. Die beiden machten sich sofort ans Werk

Das Styler Trapez aus dem Hause North Kiteboarding ist leicht auf Taille

und entwickelten gemeinsam fünf neue Boards für die umfangreiche SouthPoint Linie. Ab sofort kannst du auf Daves Boards

geschnitten und erfüllt die Ansprüche der Kiter in jeder Art und Weise.

in den Längen 6’8’’, 7’4’’, 8’6’’, 9’2’’ und 10’0’’ surfen. www.southpointepoxy.com oder www.newsurfproject.de

Maximaler Komfort und Double Hook Attachement sprechen für sich selbst. Ein durchgehendes Neoprenpolster schützt den Nierenbereich

10 - Neuer OXBOW Store in Ingolstadt

und gleichzeitig vor Abschürfungen. Das durchgehende Hakensystem

Oxbow sagt Ja zu Yes. Vor kurzer Zeit ist in Ingolstadt ein neuer YES Sport- und Fashionstore eröffnet worden.

bewahrt die Fahrer zusätzlich vor Rippenverletzungen und Quetschungen.

Dass da das französische Surf- und Snowboardlabel nicht fehlen darf, ist doch klar und somit präsentiert

www.northkites.com

sich Oxbow auf mehr als 40 Quadratmetern im Rahmen eines Shop-in-Shop-Konzeptes. Neben Ski- und Snowboardbekleidung gibt es selbstverständlich auch vielfältige Surf- und Freizeitbekleidung. City Arcaden,

15 - CYB – Customize Your Board

Ludwigstraße 25, 85049 Ingolstadt

Eine kleine Revolution im Windsurfsport hat begonnen und ist nun endlich online. Mit einem speziellen Tool wird F2 dir die

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11 - Fuel 2007

Möglichkeit geben, online dein eigenes Board grafisch zu designen

Die Zielsetzung des neuen Fuel 07 war, den Einsatzbereich noch einmal deutlich zu vergrößern. Der neue

und es als Unikat zu bestellen. Egal ob Tribal, Retro, Pin-Up, Flags,

Fuel besitzt Depower-Eigenschaften wie ein moderner Hybrid-Kite, verliert aber nicht seine klassischen C-Kite-

Uran oder Nature, alles ist am Start und wartet darauf, auf ein

Eigenschaften. Slingshot World Cup Stars (Yuri Zoon und Ruben Lenten) sind begeistert von der verbesserten

heißes 2007er F2 Guerilla Board gebannt zu werden. Insgesamt

Performance des neuen Fuels. Durch das neue Profil des Schirmes entwickelt er einen deutlich stärkeren Lift

gibt es mehr als 40 grafische Designs, die du auf deinem Board

und mehr Hangtime. Die Mischung aus großem Einsatzbereich und typischen Vorteilen eines C-Kites sind im

unterbringen kannst. Die ersten 20 Bestellungen werden ohne

neuen Fuel perfekt kombiniert worden. www.sskiteboarding.com

Aufpreis produziert! Also klick auf www.cyb-f2.com.


GEWINNSPIELE

GEWINNSPIELE

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3 - Kemt for ever Du stinkst mal wieder wie Otto, weil du in deinen Neo gepinkelt hast, ohne danach durch zu spülen? Schäm dich! Aber zum Glück verlosen wir an dieser Stelle 15 prall gefüllte Taschen der Edel-Kosmetikfirma Kemt. Damit kannst du dich dann auch wieder bei deinem Freund, bzw. deiner Freundin

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blicken und riechen lassen! Da wir dich geistig nicht überfordern wollen,

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haben wir uns ein Rätsel ausgedacht, dass unter normalen Umständen auch Leser anderer Funsportmagazine beantworten können müssten. Wie viele Buchstaben hat das Wort Kemt? A) Sorry, ich verstehe die Frage nicht, da ich Mitglied einer sinnlosen Republik bin. B) Ich muss meinen Kollegen der gerade A) geantwortet hat ein wenig trösten. C) Vier. Wenn du glaubst die Lösung zu kennen, sende deine Antwort an philipp@free-magazin.de

4 - The BUZZ! - Das Sport-Quiz Wenn es außer dem Tod und der Steuer eine Gewissheit gibt, dann die, dass die Mehrheit der Männer Sport liebt! Sie reden über Sport, sie schauen sich Sport im Fernsehen an und im besten Fall treiben sie sogar selber Sport. Aber wenn es eine Sache gibt, an die alle Männer glauben, dann daran, dass sie mehr über Sport wissen als Frauen! Mit BUZZ! - Das

1 - HandiRack - der erste aufblasbare Dachgepäckträger

Sport-Quiz gibt es jetzt ein Spiel für PlayStation 2, das die echten Männer

Eine Weltneuheit, die für alle Wassersportler interessant sein könnte! Spätestens wenn man keinen Platz mehr für sein

von den Jungs trennt und starke Frauen zeigen lässt, was sie drauf haben.

Gepäck oder sein Equipment im Auto hat, kommt der innovative HandiRack zum Einsatz. Zusammengerollt nicht größer

BUZZ! - Das Sport-Quiz knüpft an den riesigen Erfolg der vorherigen

als eine herkömmliche Erste-Hilfe-Tasche ist er ohne Werkzeug und mit nur wenigen Handgriffen einsatzbereit – und das

BUZZ!- Titel an und ist ein absolutes Muss sowohl für alle Quiz- als auch

auf fast jedem beliebigen PKW Dach. Um ein HandiRack zu gewinnen, musst du lediglich ein schönes Foto von dir und

Sportfans. Natürlich wieder mit dabei der inzwischen schon „legendäre“

deinem Auto an philipp@free-magazin.de schicken und dazu schreiben, was du auf deinen neuen Dachgepäckträger

Moderator Buzz. Bist du heiß aufs neue Spiel? Willst du den Pokal?

spannen würdest. Aus allen Einsendungen wird der glückliche Gewinner von unserer Glücksfee Sandra gezogen.

Dann beantworte uns schnell folgende Frage und sende die Antwort an

Weitere Informationen findest du unter www.rayntec.de/handirack.html

philipp@free-magazin.de und gewinne eins von drei sensationellen Spielen, inklusive Buzzern! Hier nun unsere Frage: Wie heißt der

2 - Indo-Board

Moderator des Spiels? A) Günter Gurkenhals oder B) Buzz?

Spaß haben und gleichzeitig etwas für seine Fitness tun – die IndoBoards sind der ideale Balance-Trainer der

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Wassersportgemeinde und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Bereits 1975 wurde das Produkt von einem Surfer

5 - Quiksilver & Roxy Travelbags

entworfen und trotz seiner Einfachheit ist es doch ein multifunktionales Fitnessgerät. Egal, ob du dich draufstellt, um einfach

Die neuen Travelbags aus dem Hause Quiksilver und Roxy stehen für

nur Spaß zu haben und ein bisschen mit dem Hintern zu wackeln oder um ernsthaft körperlich zu trainieren, als Ergebnis

dich im Shop bereit! Egal ob es in die Sonne oder in den Schnee gehen

erhältst du immer eine Steigerung deiner Kernmuskulatur, Beinkraft und Balance-Koordination. Die Modellpalette der

soll, mit den Travelbags bist du immer bestens bestückt. Die Taschen

Indo-Boards umfasst mittlerweile, neben dem Original, vier weitere Variationen speziell für Profis oder Großgewachsene.

gibt es entweder recht schlicht gehalten in braunem Leder und beigen

Zu jedem Board wird kostenlos eine Demo-DVD mitgeliefert, die dich zusätzlich mit Infos versorgt. Besonders für Frauen

Jeansstoff von Quiksilver oder auffallend in pinkem Blümchenlook

interessant ist ein Bericht, der uns noch kurz vor Redaktionsschluss erreichte. Hiernach sollen in Australien ganze Bauch-

von Roxy. Sehr praktisch sind auch die angenehmen Tragegriffe und

Beine-Po-Kurse (kurz BBP) komplett auf dem Balance-Trainer abgehalten werden. Wir möchten dies an dieser Stelle

die Rollen an den Taschen, um die Trolleys hinter sich her zu ziehen.

weder dementieren noch kommentieren. Sollten hiervon allerdings Fotos existieren, bitten wir, diese ans Free-Magazin

Die Bags sind 1a verarbeitet und super stabil, ideal am Flughafen und

zu senden. Wir werden dann in einem der nächsten Hefte ausführlich berichten… Und weil Dezember ist und das heilige

im Gelände – geschaffen um jede Reise zu meistern. Bei uns könnt

Fest vor der Tür steht, verlosen wir exklusiv ein Original Indo-Board plus DVD. Die Gewinnfrage, die du beantworten und

ihr eines dieser sensationellen Reisebegleiter gewinnen. Schreibt

dann an philipp@free-magazin.de senden musst, lautet: Wie lang ist das Brett des Original-IndoBoards? Alle, die sich nicht

einfach eine Mail an philipp@free-magazin.de und schickt uns euer

100%tig sicher sind, können auf www.jopo-eis.de weitere Nachforschungen anstellen.

erotischstes Urlaubsfoto. Möge die/ der Beste gewinnen!


ROXY PRO HAWAII

ROXY PRO HAWAII Die Hawaiianerin Melanie Bartels floatet sich zum Sieg.

Die hawaiianische Wildcard-Gewinnerin Melanie Bartels hat überraschend den Roxy Pro Hawaii am Sunset Beach gewonnen. Mit nur noch 14 Sekunden verbleibender Zeit auf der Uhr hatte sich Melanie vor der Australierin Stephanie Gilmore eine Welle geschnappt und gewann damit ihr erstes ASP Women´s World Tour Event. Mit „ich bin überglücklich“ und „für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen“, beantwortete Bartels die Journalistenfragen mit der typischen Standartfloskel der Sieger. „Ich bin seit zwei Jahren bei der ASP dabei und habe es nie über die dritte Runde hinaus geschafft. Ausgerechnet auf Hawaii ins Finale zu gelangen, wo meine Freunde und meine Familie zuschauen konnten, ist wundervoll.“ Bartels hatte im letzten Moment noch eine Einladung für die Trials bekommen, nachdem die Weltranglisten 7. Silvana Lima wegen einer Verletzung ihre Teilnahme am Event absagen musste. Bis zu diesem Sieg hatten viele Beobachter der Szene das Gefühl, dass die Hawaiianerin nicht in der Lage ist, ihr ohne Zweifel großes Talent in Leistung und Ergebnisse umzusetzen. Doch nachdem sie nun Rochelle Ballard, Stephanie Gilmore und Chelsea Georgeson besiegte, sind auch ihre ärgsten Kritiker zum Schweigen gebracht worden. „Es hat bei mir einfach Klick gemacht. Es gab Heats, in denen ich gerne einfach aufgegeben hätte. Aber sobald diese negativen Gedanken in meinen Kopf kamen, habe ich mir immer gesagt „denk positiv“ und das gab mir wieder neue Hoffnung. Ich habe mich an meinen Plan gehalten und habe gewonnen!“, erklärte Bartels. Stephanie Gilmore, die ebenfalls durch eine Wildcard starten durfte, wurde Zweite. Sunset Beach Local Rochelle Ballard wurde insgesamt Dritte, Chelsea Gerogeson Vierte. Mehr Infos gibt es unter www.aspworldtour.com Bethany Hamilton hatte Lospech und flog gegen die beiden späteren Finalistinnen Stephanie Gilmore und Melanie Bartels raus.

Melanie Bartels holte sich den begehrten Roxy Pro Titel am Sunset Beach.

| PHOTOS: ASPWORLDTOUR.COM/TOSTEE |

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WER ODER WAS

WER

oder

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WAS steckt dahinter? r? Heute: Was bedeutet eigentlich TEVA?

Die Entwicklung der Marke Teva begann mit einem nichts ahnenden Tourguide am Grand Canyon namens Mark Thatcher. Mark wuchs bei seinem Vater auf und fühlte sich schon immer magisch vom Colorado River angezogen. Während seiner Zeit an der Uni in den 70er Jahren arbeitete Mark als Bootsführer auf dem reißenden Strom. Von Crystal bis Lava Falls kannte Mark jede Stromschnelle. Er lebte förmlich den zeitlosen Rhythmus des Flusses und war dadurch der geborene Guide. Auf unzähligen Trips auf „seinem“ Fluss bemerkten die Touristen, dass ihre Füße, im Gegensatz zu den Füßen der Guides, ständig nass waren und auch gar nicht trocknen wollten. Die Guides trugen zu jener Zeit schnell trocknende Flipflops, denen das Wasser zwar nichts anhaben konnte, die jedoch alles andere als solide waren für eine Region wie den Colorado River. Eine Lösung musste her. Mark wusste, dass die Bootsführer ihre „Fuß-Freiheit“ genossen, jedoch die Lösung mit den Flipflops alles andere als ideal war. Es fehlte die notwendige Stabilität für den Fuß. Mit seiner eigenen jahrelangen Erfahrung auf dem Fluss entwickelte er darum 1984 einen Prototyp. Die erste Sportsandale war geboren und noch besser – sie funktionierte! Die ersten Paare verkaufte Mark aus seinem Auto heraus an Freunde und andere Bootsführer. Sein neues Geschäft nannte er „Teva“, nach dem hebräischen Wort für Natur „Tev-ah“. Mit dem Erfolg der Sandale stieg auch die Nachfrage und schon bald war Mark nicht mehr in der Lage, alleine den Bedarf zu decken. 1985 stellte Mark daher seine Innovation der Deckers Outdoor Corporation vor, aus der sich eine langjährige Zusammenarbeit entwickelte. Seit nunmehr über 20 Jahren ist Teva im Bereich Schuhe innovativ unterwegs. Dabei ist der Firma nach wie vor eines besonders wichtig: der Schutz aller Gewässer auf diesem Planeten! Alles Weitere erfährst du auf www.teva.com

| PHOTOS:TEVA.COM |

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TROPICAL ENERGY

TROPICAL ENERGY

Jeep’s Crossing

Boundaries

„Wir teilen alle die Liebe zum Ozean und wir sind alle Brüder des Meeres.“

| TEXT: TRISTAN BOXFORD | PHOTO: ERIK AEDER | Ein Windsurfer, ein Shortboarder, zwei Longboarder und ein Kiter unternahmen gemeinsam eine unvergessliche Reise.

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TROPICAL ENERGY

Da staunt der Fachmann nicht schlecht: Noseride von Zack Howard | PHOTO: ERIK AEDER |

Man kann schnell vom Ehrgeiz überrollt und vom Druck überfordert werden, wenn man ein professioneller Sportler ist. Manchmal wird der Druck so groß und man vergisst, warum man den Sport ursprünglich einmal angefangen hat. Das hört sich vielleicht wie eine Entschuldigung an, dass Sportler für das bezahlt werden, was sie gerne machen, aber wie in jedem anderen Job kann die ursprüngliche Leidenschaft von dem erstickt werden, was sie umgibt. Sei es durch den Erfolg, die Bekanntheit oder auch durch den Druck, finanziell zu überleben. Ich sah diese Reise als Chance, dem täglichen Leben und dem Druck, den unser Sport mit sich bringt, zu entkommen und ihn stattdessen „back to basic“ zu bringen. Meiner Meinung nach kann man den Spirit dieses Sports nur wieder zurück auf die Erde holen, indem man in ein fernes Land reist, wo es keine Ablenkung gibt und man eins mit der Natur wird, die einen in ihrer ganzen Schönheit umgibt. Wir kamen daher gar nicht umhin nach Samoa zu fliegen, um unseren „Crossing BoundariesTrip“ zu machen. Samoa ist der Ursprungsort der polynesischen Kultur und liegt weit entfernt in der Mitte des Pazifiks. Mit einem ganzjährigen, wunderbaren Klima gehört die Insel noch zu den weniger touristischen Inseln Polynesiens. 34

„Ich musste einige Male den „Walk of Shame“ über das Riff antreten, um mein Material einzusammeln.“


TROPICAL ENERGY

TROPICAL ENERGY

… erkundete Kelly Potts das Hinterland.| PHOTO: ERIK AEDER |

Während Adam Koch seinen Spaß hatte, | PHOTO: ERIK AEDER |

Das Konzept hinter der Jeep’s Crossing Boundaries Tour war es, die so genannten „Core Ocean Board Riding Sports“ an diesem einzigartigen Ort zu vereinen, die Gemeinsamkeiten dieser Sportarten zu genießen und zu zeigen, wie eine Koexistenz zwischen ihnen möglich ist. Lange genug hat es Misstöne zwischen diesen Sportarten gegeben, oftmals von den älteren

Shortboard-Surfer: Jamie Sterling

Kitesurfer: Adam Koch

Ohne Zweifel ist Jamie einer der meistrespektierten und eindrucksvollsten Big-Wave-Surfer der Welt. Er hat sein Leben seiner Karriere geopfert, indem er die größten

Adam ist ein Visionär, der aus der Welt des Segelns kam, das Potential des Kitesurfens sah und auf den Zug aufsprang. Er bereut seitdem nicht eine Sekunde und wuchs zu einem der meist respektierten Kitesurfer der Branche auf. Er folgt seinen eigenen Zielen, anstatt den Trends

Sportarten gegenüber den neueren. Aber sie haben sich auch untereinander zweifelsfrei beeinflusst. Wie unser Bootsmann im Camp so treffend sagte: „Wir teilen alle die Liebe zum Ozean und wir sind alle Brüder des Meeres.“ Mit diesem Satz in den Ohren suchte ich also nach Sportlern, die nicht nur ihren Sport vertraten, sondern auch bereit waren, Einblicke in die andere Sportart zu nehmen.

Wellen der Welt bezwingen will. Jamie ist nicht nur das komplette Gegenteil von Zack, sondern auch ein entfernter Cousin. Früher haben die beiden ihre Zeit damit verbracht, sich gegenseitig in die Wellen am North Shore auf Hawaii zu pushen.

nachzulaufen. Das hat ihn zu dem gemacht, was er ist.

Ich entschloss mich einen Longboarder, einen Shortboarder, einen Windsurfer, einen Kitesurfer und schließlich eine Longboarderin mitzunehmen, die dem männlichen

Windsurfer: Tristan Boxford

Testosteron trotzen sollte!

Longboarder: Zack Howard Jacks Art zu surfen, zeigt eindeutig seinen Lebensstil – farbig, unvorhersehbar und nicht eine Minute langweilig. Dass er zwischen Malibu und Hawaii aufwuchs, bedeutet, dass er nicht nur die kleinen Wellen à la Malibu, sondern auch die Power-Wellen von Hawaii perfekt beherrscht. Damit hat er sich den Respekt vieler Longboarder weltweit eingehandelt. 36

Tristan hat bereits einige World-Championship-Touren hinter sich und sowohl einen Britischen als auch einen Europameistertitel in der Tasche. Er ist seit jeher auf der Suche nach neuen Wellen und unterschiedlichen Kulturen. Diese Suche hat ihm das tiefere Verständnis für den Ozean gebracht und das Verlangen, Projekte zu schaffen, in denen der Spirit unserer Sportarten deutlich wird.

Longboarder: Kelly Potts

„Am Sonntag ist auf Samoa Surfen verboten.“

Kelly ist die wahre Soulsurferin. Sie ist gegen Competitions und geht stattdessen den spirituellen Weg des Sports. Sie nutzt ihre Einstellung und ihr gutes Aussehen, um durch ihren Sponsor die schönen Seiten des Sports zu repräsentieren und gleichzeitig den Traum ihres Lebens zu leben.

Photograph: Erik Aeder Erik Aeder ist der letzte Charakter auf unserem Trip. Er machte sich bereits in den frühen siebziger Jahren einen Namen als Surf-Photograph. Aeder endete in Maui und blieb dort wohnen. Seinen Durchbruch hatte er mit dem Hype um das Tow-in-Surfen und seinen Pionier-Einsätzen an den berüchtigten Spots wie Jaws auf Maui. Als Kitesurfing auf den Plan trat, war er es, der als einer der ersten Photographen diesen neuen Sport auf Papier bannte. Er ist heute einer der besten und führenden Ozean-Photographen der Welt. Ein perfekter Reisebegleiter also für unseren Trip. 37


TROPICAL ENERGY

TROPICAL ENERGY

| PHOTO: ERIK AEDER | Longboarder Zack Howard und Kitesurfer Adam Koch.

| PHOTO: ERIK AEDER | Zum Ende der Reise kam auch noch Shortboarder Jamie Sterling auf seine Kosten. Tristan Boxford fliegt über den Fotografen. | PHOTO: ERIK AEDER |

„Die Fähigkeit, Grenzen zu übertreten und in einen neuen Sport hineinzuschnuppern, ist eine Chance, die man nicht auslassen sollte.“

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Bevor ich nach Samoa kam, hatte ich gedacht, dass es mehr ein Surfurlaub werden würde mit höchstens ein bis zwei Windsurf-Tagen. Ich war bei unserer Ankunft dementsprechend überrascht, als der Wind nicht nur stark,

antreten musste, um mein Material einzusammeln. In der Zwischenzeit hatten Jamie und Zack einige gute Lefts am Start. Es war unsere Jungfern-Session und wir wurden von Mutter Natur mehr als reichlich belohnt!

Die Tage vergingen und die Wellen blieben leider klein. Ein paar Surfsessions hier und da, einige Windsurfsessions, aber nichts, was uns wirklich vom Hocker gerissen hätte. Abgesehen von dem Potential, was direkt vor unserer Nase zu liegen schien. Als Alternativprogramm besichtigten wir Wasserfälle, unternahmen Tauchabenteuer und trugen Ping-Pong-Wettkämpfe aus. Es ereignete

sondern vor allem konstant blies. Nach ein paar Surf-Warmups bekamen Andy und ich schnell die Möglichkeit, unser Material aufzubauen und eine kleine Session zu surfen. Leider drehte der Wind ziemlich schnell onshore, was es schwer machte, aus der Impact Zone zu kommen, um dem

Der Wind wurde für Jamie und Zack zu stark und sie gingen zurück zu unserem Camp, um über eine Alternative nachzudenken. Freitagnacht ist der traditionelle Abend für Fia Fia auf Samoa, wo ein Schwein gefangen werden

sich nicht viel und Jamie wurde langsam unruhig. Sein Fokus liegt im Leben auf den größten Wellen der Welt und auf Computern, die ihm genau voraussagen, wann und wo ein Mega-Set zu erwarten sei. Aber das Internet ging irgendwie gegen unser Trip-Ethos und so hofften wir, dass er durchhalten würde, bis endlich die Wellen laufen sollten. Eigentlich hatten wir gedacht, dass es eher Zack, unser Wildcard-Gewinner dieser Reise, sein würde, der irgendwann durchdreht.

blanken Riff zu entkommen. Ich hatte an jenem Tag einige Begegnungen mit dem Riff. Zum ersten Mal sah ich den Vorteil vom Kiten in solchen Bedingungen. Adam kriegte einige gute Wellen an jenem Tag im Gegensatz zu mir, der einige Male den „Walk of Shame“ über das Riff

muss, um verspeist zu werden. Also machten sich Zack und Jamie auf den Weg, um uns ein Schwein zu besorgen … Und tatsächlich: Nach einiger Zeit kamen die beiden mit einem Schwein wieder und wir begannen unser traditionelles Fia-Fia-Fest.

Doch er überraschte uns damit, dass er sich sofort an den Rhythmus der Gruppe und der Reise gewöhnte. Fast genauso, wie er das auch mit den Wellen auf seinem Longboard macht. Am folgenden Tag stellten Adam und ich nach einer kleinen Session mit unseren Windsurfern und Kiteboards fest, dass Zack und Jamie verschwunden waren. Die Zeit verging und die 39


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| PHOTO: ERIK AEDER |Bei wenig Wind und schlechten Wellen hatte Adam Koch am meisten Spaß.

beiden tauchten nicht im Camp auf. Die Nacht brach an und immer noch war kein Zeichen der beiden zu sehen. Wir begannen, uns langsam ernste Sorgen zu machen. Am nächsten Tag war Sonntag und am Sonntag ist auf Samoa Surfen verboten, denn nur Tätigkeiten, die sich nicht vermeiden lassen, sind an diesem Tag erlaubt. Crazy, oder? Also waren wir bis auf weiteres an Land gefesselt. Zack und Jamie waren immer noch verschwunden und so entschieden wir uns, für eine neue kulturelle Erfahrung in die Kirche zu gehen.

Baden in trinkbarem Süßwasser. | PHOTO: ERIK AEDER |

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TROPICAL ENERGY

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| PHOTO: ERIK AEDER | Wenn Kelly surft, sind Fotografen nicht weit.

Wir waren alle völlig unpassend gekleidet und sangen dennoch einträchtig die Kirchenlieder mit. Nur durch unsere großzügige Spende am Ausgang konnten wir unser unpassendes Äußeres ansatzweise wieder gutmachen. An einem wunderschönen Schnorchelspot auf der anderen Seite der Insel trafen wir am Nachmittag endlich wieder auf Jamie und Zack, die nicht etwa verschwunden waren, sondern sich einfach eine Nacht in einem klimatisierten Hotelzimmer gegönnt hatten. Obwohl uns Jamie eröffnete, dass er uns verlassen würde, da er das Warten auf den Swell satt hatte, war die Laune unserer Gruppe bestens, denn für die kommenden Tage wurde von den Einheimischen endlich Swell angesagt! Am nächsten Tag wachten wir auf, ohne dass auch nur ein Hauch Wind in der Luft hing. Kleine, glassy Wellen ließen Kelly die Gelegenheit zu zeigen, was sie drauf hat. Auch Zack zeigte ein paar stylische Noserides, obwohl er sich zuvor beim Basejumpen am Wasserfall die Schulter ausgekugelt hatte.

| PHOTO: ERIK AEDER | Kelly Potts

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| PHOTO: ERIK AEDER | Kelly taucht ab.

Die letzten zwei Tage standen unter dem Motto „Alles oder nichts“. Unsere gesamten Hoffnungen hingen an diesen beiden Tagen. Und endlich kamen sie: saubere Überkopf-Wellen und ein linksbrechender Point Break namens Boulders waren die Belohnung für unser Warten. Wir schnappten uns die besten Wellen dieser Reise. Zack dominierte den Line-up mit einigen kritischen Turns, Noserides und Barrels, während auch ich mir die eine oder andere Welle schnappte. Adam war mit uns draußen und ritt ebenfalls Wellen ab. Was für ein wunderbares, gemeinsames Ende für eine solche Reise. 43


TROPICAL ENERGY

TROPICAL ENERGY

Tristan Boxford | PHOTO: ERIK AEDER |

Tristan Boxford | PHOTO: ERIK AEDER |

Epilog Diese zwei Wochen zeigten mir wieder einmal mehr, dass man nur ein wahrer „Waterman“ sein kann, wenn man allen Wassersportarten offen begegnet. Egal welchen Sport du auswählst – die Leidenschaft gilt der gleichen Quelle. Mit unserer Reise haben wir gezeigt, dass es Tage zum Windsurfen, Kiten, Shortboarden und Tage zum Longboarden gibt. Wir zeigten auch, dass die Schönheit in der Kompatibilität liegt und nicht im Konflikt. Jamie sagte uns, dass er nicht gefahren wäre, wenn er ebenfalls Windsurfen oder Kitesurfen gekonnt hätte, denn dies hätte ihn innerlich zerrissen. Zack hörte man sagen, dass er sich auch „einen von diesen Drachen“ holen würde und sowohl Kelly als auch Zack nahmen sich vor, innerhalb eines Jahres Windsurfen zu lernen. Adam und ich erweiterten unsere bereits bestehende Leidenschaft zum Windsport und wurden dazu angetrieben, uns noch weiter zu pushen, auch wenn man mal bei null Wind auf dem Surfboard stand. Die Fähigkeit, Grenzen zu übertreten und in einen neuen Sport hineinzuschnuppern, ist eine Chance, die man nicht auslassen sollte. Wie Adam Koch bei unserem Abflug in Samoa sagte: „Jetzt, wo ich in LA lebe, weiß ich, dass jeder einmal im Leben eine solche Reise nach Samoa machen sollte!“

| PHOTO: ERIK AEDER | Adam Koch fuhr dem Photografen um die Ohren.

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Vielen Dank an Jeep, Red Bull, Salani Surf Resort und Waterways Traveland Hawaiian Airlines. www.tropicalenergy.com 45


FINDING NEMO

FINDING NEMO

Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass alle Bewohner Hawaiis ausschließlich surfen und den lieben langen Tag am Strand den Aloha-Spirit leben? Wir kennen einen, der zwar ein ausgezeichneter Windsurfer ist, aber dennoch ein für ihn weit wichtigeres Ziel im Leben verfolgt, als ausschließlich One-handed-Backloops in Jaws zu springen. Der Deutsche Frank Baensch ist Meeresbiologie auf O‘ahu und züchtet seltene Meereszierfische, für die er auch gerne mal eine Surfsession am Diamond Head unterbricht.

| TEXT: FRANK & DÖRTE | PHOTO: GARZKE/ FRANOVA | Wir finden, dass dieser Shot einer der Besten dieser Ausgabe ist.

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FINDING NEMO

FM: Wolltest du schon immer Meeresbiologe werden? FB: Nee, das hat sich immer geändert. Erst war‘s Bauer, dann Taucher und, wenn ich mich recht erinnern kann, als letztes Veterinär. FM: Du hast deine eigene Firma auf Hawaii. Was genau macht ihr bei „Reef Culture Technology“? FB: RCT entwickelt Meereszierfisch-Zuchtprotokolle. Fast alle Meereszierfische werden heutzutage noch gefangen. Wir spezialisieren uns auf die Gruppen, die häufig im Handel vorkommen und noch nicht gezogen sind. So ist uns zum Beispiel nach fünf Jahren Forschung die Zucht von Zwergkaiserfischen gelungen. FM: Und warum sollte man das wollen? FB:. Verglichen zu den Süßwasserfischen, von denen über 90 Prozent gezogen sind, werden fast alle Meereszierfische wild gefangen. Die Zucht der meisten Meeresfische ist schwieriger durch ihren komplizierten Lebenszyklus. Die Auswirkungen des Rifffischfangs sind destruktiv. Riff-Lebensgemeinschaften | PHOTO: GARZKE/ FRANOVA | „Bin ich schon hoch genug?“

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werden

zerstört,

seltene

Oh ha, das geht in die Hose … | PHOTO: GARZKE/ FRANOVA |


FINDING NEMO

FINDING NEMO

Meeresfischarten werden ausgerottet und ein großer Prozentsatz der gefangenen Fische stirbt. Durchschnittlich einer von zehn überlebt den Transport vom Riff über die verschiedenen Händler zu dem Aquarianer. Forschung über die Nachzucht unser Meerestiere ist zentral für die Gesundheit unser Meere. FM: Ich habe gehört, dass du eine Menge von deinem Vater gelernt hast. Ist er nicht auch ein großer Fischfutterlieferant? FB: Mein Vater hat vor über 50 Jahren das erste Zierfischflockenfutter entwickelt (TetraMin). Damals konnte man die meisten Fischarten nur umständlich mit Lebendfutter erhalten. TetraMin hat vielen Menschen ermöglicht, in die Aquaristik einzusteigen, weil man mit dem Futter leicht Fische gesund und auf Dauer halten konnte. Ich bin natürlich durch ihn in die Fischwelt eingestiegen. Mit drei Jahren war ich angeblich schon ständig mit dem Kopf im Aquarium. Mein Vater hatte ein sehr umfangreiches Wissen, besonders was die Natur betraf. Dieses hat er gerne an andere Menschen

„Erst war‘s Bauer, dann Taucher und, wenn ich mich recht erinnern kann, als letztes Veterinär.“

weitergeben. Ich hatte das Glück, sein Sohn zu sein! FM: Aufgewachsen bist du aber nicht auf Hawaii, oder? FB: Nein, vor 30 Jahren ist mein Vater mit meiner Mutter auf die Bahamas ausgewandert. Geboren bin ich in Hannover. Osnabrück steht immer noch als erster Wohnort in meinem Pass. FM: Auf den Bahamas hast du angefangen zu surfen? FB: Ja, genau, meine Mutter brachte es mir vor 27 Jahren bei. Mensch, das ist ja lange her! Und ich habe es gehasst! Ich habe in den ersten Jahren geschrien wie ein verrücktes Huhn, so erzählt man es mir jedenfalls. Mein damaliges Material war schwer und hart zu steuern und wir hatten meist ablandigen Wind. Das führte oft zu nichts Gutem. Aber die Herausforderung und Verbindung mit dem Meer haben mich immer wieder aufs Brett zurück gebracht, bis es mir nach ein paar Jahren und mit besserem Material endlich Spaß gemacht hat. FM: Welche Erfindung beim Windsurfing ist für dich unentbehrlich geworden?

Perfektes Licht, perfekte Farben, perfekter Cut Back. | PHOTO: GARZKE/ FRANOVA |

Wenn die kleinen Fische rufen, muss Frank vom Wasser! | PHOTO: GARZKE/ FRANOVA |

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FINDING NEMO

FINDING NEMO

FB: Windsurfing hat sich in den letzten 30 Jahren unglaublich entwickelt. Ich habe auf einem Plastic/Styropor-Windsurfer mit Holzcenterboard, Dreiecksegel, Holzgabelbaum und Holzextension gelernt. Der ganze Tanker wog bestimmt 25 Kilo. Ich glaube, damals gab es noch keine Trapeze, Fußschlaufen, Segel mit Battens oder Epoxy-Bretter. Jedenfalls bestimmt nicht in meiner Gegend. Wer könnte diese Entwicklungen heutzutage schon entbehren? FM: Was gefällt dir so gar nicht an der Entwicklung des Windsurfens? FB: Eigentlich gar nichts. Allerdings verfolge ich heutzutage den Sport nicht mehr so wie früher. Hier auf Oahu haben leider viele das Windsurfen aufgegeben. Man fühlt sich oft fast einsam auf dem Wasser. Es wäre schön, ein bisschen mehr Nachwuchs zu sehen. FM: Wie kam es eigentlich dazu, dass ihr nach Hawaii gezogen seid? FB: 1991, während meines Bachelor Studiums in Florida, hatte ich die Chance über das College hier für einen Monat einen Marinebiologiekursus zu machen. Hawaii hat mich natürlich schon immer durchs Surfen gelockt, aber so eine tolle Kombination von Menschen, Wetter, Meer und Lebensstil hatte ich nicht erwartet. Keine Frage. Dies war mein Platz. Schon ein Jahr später, nach meinem College-Abschluss, war ich an der Universität für ein Aquaculture Master Studium eingeschrieben und da ging es natürlich nachmittags nach dem Unterricht aufs Wasser. FM: Wie kam es dann, dass du ins Naish-Team aufgenommen wurdest? FB: Als ich nach Hawaii zog, hatte ich einen Brettsponsor aus Florida. Die funktionierten zwar gut zum Springen und für Tricks, taugten aber nichts in der Welle. Naish Customs war hier die unangefochtene Nummer 1 in der Welle. Nach einem Jahr auf einem gebrauchten Naish haben mich Rick und Carol Naish mit Brettern unterstützt. Die nächsten drei Jahre war ich viel mit Ezzy Segeln unterwegs. In der Zeit haben Robby und ich öfter zusammen gesurft. Eines Tages hat er mich gefragt, ob ich interessiert wäre, seine Segel zu fahren. Natürlich habe ich mir diese Chance nicht entgehen lassen. FM: Hast du denn als Windsurfer auch Erfolge feiern können? FB: Kleine Erfolge hier und da, aber eigentlich habe ich mich nie aufs Contestfahren spezialisiert. Ich war durch das Studium weniger flexibel als meine Freunde, die World Cups fuhren. Mein einziger PWA-Contest war 1994 auf Barbados. Wir hatten zwölf Tage Flaute und mussten die ganze Zeit am Beach rumhängen. Die Erfahrung hat mich von der ganzen Contest-Szene sehr abgestoßen. Zu viel Zeitverlust liegt mir nicht. FM: Wie oft bist du jetzt noch auf dem Wasser bei deinem Job? Wir haben gehört, dass du höchstens drei Stunden surfen gehen kannst, weil dann die kleinen Fische Hunger haben und auf Papa Frank warten! FB: Das kommt immer drauf an, wie die Bedingungen sind. Während der Zuchtmonate (April bis Dezember) ist meine Zeit sehr knapp. Die Routine erlaubt mir gute zwei Stunden auf dem Wasser. Meist gehen die Kleinen vor und ich halte mich daran. Aber wenn die Bedingungen so richtig gut werden, wird’s kritisch. Meine höchsten Verluste stimmen ziemlich oft mit den Tagen überein, wo wir so richtig dicke Wellen hatten …

| PHOTO: GARZKE/ FRANOVA | „Hier auf Oahu haben leider viele das Windsurfen aufgegeben.“ Zum Glück ist Frank dabei geblieben!

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FINDING NEMO

FM: Die armen Fische. Und wo findet man dich bei richtig guten Bedingungen? FB: Am Diamond Head. Der Spot ist zehn Minuten von meinem Zuhause entfernt und hat sehr abwechslungsreiche Bedingungen. Es macht mir nach zwölf Jahren immer wieder Spaß da zu surfen. FM: Was ist dein nächstes Lebensziel? FB: Ich arbeite zurzeit an meiner Doktorarbeit. Danach will ich mich mehr dafür einsetzen, die Vernichtung der Riffe zu verhindern. Und zwar nicht nur durch die Nachzucht, sondern auch durch das Einrichten von Naturschutzgebieten. Zumindest dort, wo so etwas noch möglich ist. FM: Eine letzte Frage: Welches Talent hättest du gerne? FB: Ich habe überhaupt keinen Tanzrhythmus! Das hätte ich auf den Bahamas gut gebrauchen können …

| PHOTO: GARZKE/ FRANOVA | Frank pusht sich zum fetten Aerial raus.

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| PHOTO: GARZKE/ FRANOVA | Wellen abzureiten ist Franks Lieblingsdisziplin beim Windsurfen.


BEAU YOUNG

BEAU YOUNG

Beau Young Portrait of a surfing musician

„Ich schätze, es ist so, als wäre man mit jedem anderen Vater aufgewachsen, bis man versteht, dass er Alexander der Große ist.“

(Beau Young)

| TEXT & INTERVIEW : BRIAN BOJSEN / DÖRTE HORN | WEITERE INFOS: BEARSURFBOARDS.COM | PHOTOS: BEARSURFBOARDS.COM |

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BEAU YOUNG

„Ohne Musik könnte ich nicht surfen und ohne das Surfen könnte ich keine Musik machen“.

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BEAU YOUNG

BEAU YOUNG

Beau Young ist ein schweres Erbe angetreten, denn Beaus Vater ist die australische Surflegende Nat Young. Nat prägte in den 1960er Jahren weltweit die Surfszene, als er als einer der Ersten ein Shortboard auf den Markt brachte und den Shortboardstyle etablierte. In den 80er Jahren war er für die Renaissance der aus der Mode gekommenen Longboards mitverantwortlich. Bis heute ist der viermalige Weltmeister aktiver Celebrity-Surfer an seinem Homespot Angourie in Australien. Keine leichte Sache, ein so großes Paar Schuhe auszufüllen. Und dennoch hat es Beau Young

Weltmeistertitel beim Longboarden ersurft. Das letzte Mal im Jahre 2003. Doch Wettkämpfe sind nicht sein Ding. Vielmehr konzentriert sich der Australier auf seine wahre Leidenschaft: die Musik. Wie auch schon andere Surfer vor ihm verbindet er auf eine ihm eigene Art die Musik mit dem Wasser. „Für mich gehört beides einfach zusammen.

dem Namen „One Step at a Time“ folgen. Im Interview mit dem Free-Magazin-Longboard-Experten Brian Bojsen erzählte uns Beau von seiner Musik und seinem Leben in Byron Bay, Australien.

geschafft, vom „Sohn“ zu einem eigenständigen „Mann“ zu werden. Mit Aufs und Abs, wie man es bei einem so berühmten Vater-Sohn-Gespann erwarten darf, hat Beau sein eigenes Leben in

Ohne Musik könnte ich nicht surfen und ohne das Surfen könnte ich keine Musik machen“, erzählte uns Beau im

Australien als Sohn einer Surflegende. BY: Ich hatte eine wundervolle Kindheit am Strand. Jeden

die Hand genommen und allen gezeigt, dass er nicht im Schatten seines Dads steht, sondern mindestens ebenso viel Talent besitzt. Nicht nur beim Surfen. Bereits zwei Mal hat Beau den

Interview. Seiner in 2005 herausgekommenen CD „Waves of Change“ wird im Januar 2007 das zweite Album mit

Tag war ich am oder auf dem Wasser, alle meine Freunde hingen mit mir am Strand ab und die Freunde meiner Eltern

FM: Beau, erzähl mir doch ein bisschen über dein Leben in

„Er ist sehr in die Politik Australiens involviert und ein verdammt bekannter Typ auf der ganzen Welt.“

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„Ich würde schon gerne nach Europa kommen und Konzerte geben.“

waren auch am Strand. Unsere ganze Familie, mein Vater, meine Mutter, mein Bruder und meine Schwester – wir alle sind Surfer und haben schon immer viel Zeit am Wasser verbracht. So hat sich mein ganzes Leben schon immer ums Meer gedreht. Die Beziehung zu meinem Vater hat zwei Gesichter: Zum einen ist er mehr als mein Vater. Er ist mein bester Freund und wir machen wirklich alles zusammen. Wir gehen zusammen surfen, wir spielen Tennis, machen gemeinsam Musik und haben eine Menge Spaß. Die andere Seite ist die, dass er nun mal eine Surflegende ist und die Geschichte des Surfens weltweit enorm beeinflusst hat. Er hat die Grenzen des Surfens geöffnet, hat die Entwicklung vom Longboard zum Shortboard mit initiiert; er ist sehr in die Politik Australiens involviert und ein verdammt bekannter Typ auf der ganzen Welt. Das kann natürlich schwierig sein, aber für mich und meine Familie ist er ein Geschenk, weil er ein toller Mensch ist. FM: In den letzten Jahren bist du sehr aus dem Schatten deines Vaters herausgetreten und hast allen deinen eigenen Surfstyle bewiesen. Waren die gewonnenen Weltmeisterschaften dein privater Höhepunkt? BY: Ich muss ehrlich zugeben, dass mir surfen in Wettbewerben in den letzten zwei Jahren wenig Spaß gemacht und sich eher wie ein Job angefühlt hat, den ich erledigen musste. Rauszupaddeln und gegen einen Freund anzutreten, nur um am Ende Geld zu erhalten – das fühlt sich für mich irgendwie nicht richtig an. Ich bin alle möglichen Shapes gefahren, damit man mich nicht in eine bestimmte Box stecken konnte oder mich auf einen bestimmten Style festlegte. Mir geht es um das meditative Surfen, die Verbindung zum Ozean, um danach meine Gefühle in einem Song auszudrücken – das passt einfach nicht zum Contest-Surfen. Ich musste feststellen, dass ich lieber aus reinem Spaß an der Freude surfen gehe. Deshalb sind auch die Weltmeistertitel für mich nicht mehr ganz so entscheidend. FM: Du hast dich in den letzten Jahren verstärkt auf deine Musik konzentriert und deine ersten Alben produziert. Ist das deine Zukunft? BY: Ja, auf jeden Fall. Ich bin Musiker und habe eine super Band hinter mir. Das Album von mir ist mittlerweile schon zwei Jahre auf dem Markt, aber es ist nicht ganz so einfach, so etwas unters Volk zu bringen. Ich würde schon gerne nach Europa kommen und Konzerte geben. Die Musik lässt mich eins werden mit den Zuhörern, die Freude an der Musik haben. Es ist so wie Surfen, wo es um Freude und Spaß geht. Das ist ein gutes Gefühl. FM: Kannst du deine Musikart mit irgendetwas vergleichen? BY: Die meisten Leute sagen, dass sie in meiner Musik ein bisschen Cat Stevens oder Bob Dylan hören. Der Vergleich gefällt mir, denn es ist meiner Meinung nach die beste Musikperiode – damals mit Neil Young und so. Hier geht es nicht nur um die Melodie, sondern die Worte, die gesungen werden, sind wichtig, die gesamte Kombination von Melodie und Worten. Wenn ich Bob Dylan oder Neil Young höre, habe ich das Gefühl, dass sie gerade surfen, während sie spielen. Diese Jungs verstehen die Surfer. Meine Musik bin ich. Ich habe darauf keinen Einfluss, außer vielleicht meine Freunde und meine Familie. FM: Bekommt man deine Platten auch in Deutschland? BY: Ja, zum Beispiel auf meiner Webseite www.beauyoung.net. Wir haben einen internationalen Shop, wo man meine CD kaufen kann. FM: Du sagst, es gibt bald eine neue CD von dir? BY: Ja, genau, wir haben gerade die Produktion beendet. Das Album wird „One Step at a Time“ heißen. Es kommt in Japan und Australien im Februar raus. Es wäre ein Traum, das auch in Europa 62


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BEAU YOUNG

„Jack Johnson hat hier in Byron Bay ein Häuschen und wir waren gerade heute Morgen zusammen surfen.“

rauszubringen. Bisher hatte ich noch keine Möglichkeit dazu, aber irgendwann machen wir das auch noch! FM: Wenn du eine Minute hättest und du könntest mit jedem in der Welt reden, was würdest du sagen? BY: Ich würde sagen: Es ist egal, wie viel Geld du verdienst, es ist egal, welche Hautfarbe du hast, es ist egal, woran du glaubst – das Einzige, was wirklich zählt, ist, dass wir alle eins sind und an die Natur glauben, damit unsere Erde überleben kann. FM: Was hasst du? BY: Ich versuche wirklich, dass ich dieses Gefühl nicht hege, denn ich versuche immer zu tolerieren. Klar, kleine Dinge mag ich nicht, wie zum Beispiel die giftigen Bluebottle-Quallen hier bei uns in Australien, oder es gibt Menschen, die mich manchmal in den Wahnsinn treiben, aber ich „hasse“ sie nicht. Das Gefühl kenne ich nicht. FM: Wer hatte als Kind am meisten Einfluss auf dich? BY: Das war definitiv meine Mutter. Sie ist eine tolle Person und ich bin sehr stolz, dass ich sie habe. FM: Gibt es jemanden, der dich heute beeinflusst? BY: Jack Johnson hat hier in Byron Bay ein Häuschen und wir waren gerade heute Morgen zusammen surfen. Ich würde sagen, dass ich von dem, was er macht, inspiriert werde, auch wenn meine Musik ganz anders ist. Aber es beeinflusst mich schon, denn er zeigt, worum es beim Surfen wirklich geht und kommuniziert dies in einer speziellen Sprache. Als ich damals mit Longboarden anfing, war ich definitiv beeinflusst von meinem Vater Nat und meinem besten Freund Joel Tudor. Sie waren zum damaligen Zeitpunkt die einzigen Longboarder, die ich kannte, und ich habe eine Menge Zeit mit ihnen verbracht. Sie haben mir viel beigebracht und sind dafür verantwortlich, dass ich so eine starke Liebe zum Longboarden und Surfen verspüre. FM: Welches ist dein Lieblingsinstrument und was ist dein liebstes Surfboard? BY: Das ist meine akustische Gitarre. Ich besitze eine wunderschöne Konzertgitarre. Die war preislich sicherlich die günstigste, die man kriegen konnte, aber ich besitze sie seit vier Jahren und spiele jeden Tag auf ihr. Manchmal spiele ich sechs Stunden am Tag. Sie ist schon ziemlich runtergekommen, allein vom vielen In-die-Hand-Nehmen. Aber ich liebe sie. Der Gedanke, dass sie im Flugzeug kaputt gehen könnte, macht mir Angst, aber ohne sie könnte ich nie verreisen. Und dann gibt es da noch mein Surfequipment. Ich liebe mein 9‘1 Longboard. Ich habe es mir so fertig gemacht, dass es genau meinen Ansprüchen gerecht wird. Ich habe den Rocker verändert und die Kanten, das Tail und den Boden, den Flex in den Finnen – ich habe eine gute Kombination gefunden und es macht mir großen Spaß, das Board zu fahren. Es hat einen wunderschönen Flow. FM: Was ist dein Lieblingsmanöver? BY: Mein Lieblingsmanöver auf einem Longboard ist ein Hang Ten, weil es einfach ein schönes Manöver ist. FM: Okay, nun zu meiner letzten Frage: Wie sieht für dich ein perfekter Trip aus? BY: Gute Frage. Ein perfekter Trip würde für mich auf jeden Fall bedeuten, dass ich abends meine Musik spielen kann, und natürlich richtig schöne Wellen, die ich tagsüber surfen könnte. Am besten mit Freunden. Ja, das hört sich nach der idealen Verbindung an, die ich mir vorstellen kann. Eigentlich ist jeder Trip auf seine Art perfekt. Jetzt, wo ich mit dir gesprochen habe, würde ich super gerne nach Deutschland kommen und in Dänemark mit euch wellenreiten gehen und fremden Leuten meine Musik vorspielen. 64

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ISLAND ODYSSEY

ISLAND ODYSSEY

CINDY MOSEY

Island Odyssey

Ein All-Girl-Kitesurfing-Abenteuer, bei dem es eine ganze Woche lang nur um Freundschaften, Spaß und Lernen gehen sollte.

Cindy begrüßt „ihre“ Mädels. | TEXT: ALISON SMITH | PHOTO: STEPHEN WHITESELL |

„Ich habe immer daran geglaubt, dass man aus den Chancen, die man im Leben bekommt, das Beste machen müsse – also tut, was euch am glücklichsten macht!“, sagte eine grinsende Cindy Mosey, als sie die 24 weiblichen Kiterinnen begrüßte, die sich am Strand auf Fidschi um sie herum gescharrt hatten. Die Gruppe Mädels hatte sich an diesem abgelegenen Flecken Erde für die „Cindy Mosey Odyssey“ getroffen – ein All-Girl-Kitesurfing-Abenteuer, bei dem es eine ganze Woche lang nur um Freundschaften, Spaß und Lernen gehen sollte. Die Idee für ein solches Camp war während eines Contests in Österreich aufgekommen, als es mal wieder die Herren waren, die das dicke Preisgeld und das Medien-Coverage absahnten, während die Damenwelt wie so oft in die Röhre gucken musste. „Wir haben uns da schon sehr drüber aufgeregt“, sagte Cindy. 66

| PHOTO: STEPHEN WHITESELL |

| PHOTO: STEPHEN WHITESELL | Baden im Paradies

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ISLAND ODYSSEY

Als die Maschinen der kleinen Chartermaschinen von Sun Air losbrummten, hörte man Freudenschreie aus den vielen Mündern der Mädels.

„Über ein Jahr lang habe ich darüber geredet, ein Event nur für Frauen zu machen, wo die Girls das gesamte Coverage der Medien bekommen und dazu noch ein hübsches Sümmchen Preisgeld erhalten würden. Schließlich läuft es ja nur so: Je mehr Mädels man beim Kiten sieht, desto mehr Mädels fangen mit dem Sport auch an.“ Für Cindy war die perfekte Location nicht irgendein super Kitesurfspot. Sie wollte, dass der Event nicht nur für die Girls, sondern auch für die Gastgeber unvergesslich werden würde. So entschied sie sich für Kadavu, eine kleine Inselgruppe vor der Küste von Fidschis größter Insel Viti Levu. Auf Kadavu leben 12.000 Menschen in traditionellen Behausungen und Dörfern. Es gibt keine Straßen; Touristen besuchen nur

Mit mehreren Booten wurden die Mädels vom Flughafen an ihr Reiseziel gebracht… | PHOTOS: STEPHEN WHITESELL |

selten die Insel. Jeder Weg wird mit dem Boot bestritten und lädt zu einer kleinen Reise durch blaue Lagunen vorbei an steilen Klippen und bergigem Gelände ein. Der Besuch von Kadavu gleicht einer Zeitreise. Der Name bedeutet eigentlich „Essen, dann Schlafen“, aber die Locals kennen Kadavu unter New Zealand-a-lei-lei oder auch Little New Zealand, da es hinsichtlich der Vegetation dem großen Neuseeland sehr ähnelt – auch mit dem Wind. Das Tourismusbüro von Fidschi war sofort Feuer und Flamme, 68

… und wurden von den Einheimischen mit einem Tanz begrüßt.

| PHOTO: STEPHEN WHITESELL | Susi May war auch mit von der Partie.


ISLAND ODYSSEY

ISLAND ODYSSEY | PHOTOS: STEPHEN WHITESELL |

als es von dem Event hörte, und half bei der Suche nach unberührten Kitespots. Schon bald sprang auch die Regierung mit auf den Plan und bot sich als Sponsor an.

Los geht’s! Als die Maschinen der kleinen Chartermaschinen von Sun Air losbrummten, hörte man Freudenschreie aus den vielen Mündern der Mädels. Der Zubringer hatte drei Maschinen zugesagt, stattdessen schickten sie uns fünf – zwei fürs Material und eine weitere für die amtierende Weltmeisterin Kristin Boese, die ihren Anschlussflug in Sydney verpasst hatte. Nachdem die Maschinen gelandet waren, wurde die Gruppe in die Fidschi-typischen Langboote gesetzt und zum Kenia Resort hinübergefahren. Knapp eine Stunde dauerte diese Bootsfahrt;

Nun konnten die Girls sich in Gruppen darüber coachen lassen, wie man springt, rotiert oder unhooked Manöver fährt.

während dieser Zeit tauchten nur wenige Siedlungen auf. Langsam sackten die Eindrücke in die Gemüter. „Oh mein Gott“ entfuhr es einer fassungslosen Laurel Eastman, als sie das Kenia Resort erblickte. Der Besitzer des Resorts hatte eine exakte Liste von Cindy abarbeiten müssen, mit den Dingen, die vorhanden beziehungsweise absolut nicht vorhanden sein durften (so etwas wie zum Beispiel Hundescheiße). Und so wurde aus dem verlassenen Resort eine wunderschöne Anlage mit einer neuen Lounge, Beachfront-Hütten und einer extra Lounge nur für die traditionelle Kava-Zeremonie. Die Bewohner kamen am Abend aus ganz Kadavu, um die Girls und die EventCrew mit einem Blumenkranz und einer Schale Kava zu begrüßen. Das Leben der Bewohner auf Fidschi dreht sich seit Jahrtausenden um das Getränk Kava, das aus den Wurzeln des Kava-Baumes gemacht wird. Indem sie das Getränk zu sich nehmen, gedenken sie der Toten oder besprechen Dinge des dörflichen Lebens. Oder aber sie begrüßen und verabschieden ihre Besucher. Die Älteren segneten Cindy und die Mädels

Zur Begrüßung in ihrer Unterkunft „durften“ die Mädels das traditionelle Kava Getränk zu sich nehmen.

ganz schüchtern und wünschten ihnen einen windigen Aufenthalt. Nach einer Nacht voll Kava und Tanz schliefen die Kiterinnen selig in ihren Betten, während im Hintergrund die Gitarrenklänge in den Palmen wogen. Am Morgen wachten die Mädels bei beständigen 20 Knoten Wind auf. Sofort machten sich alle auf den Weg nach Nagara Pt, wo sich türkisblaue Lagunen vor unseren Augen erstreckten. Die Mädels sammelten sich für ein Sicherheits-Briefing am Strand, das von der Engländerin Andreya Wharry durchgeführt wurde. Eine Scheibe Papaya und eine herrlich scharfe KokosnussSuppe kamen als Mittagessen gerade recht. Nun konnten die Girls sich in Gruppen darüber coachen lassen, wie man springt, rotiert oder unhooked Manöver fährt. PKRA Nummer Drei, Anja Grzelinska, fand sich mit der Engländerin Sue Greatrex zusammen, um an ihren Raleys zu arbeiten: „Anfangs hatte ich schiss vor Anja, weil sie so hart ist und anscheinend keinen Schmerz kennt. Aber sie hat mir alles sehr gut erklärt und jetzt habe ich die ersten Versuche auch schon gemacht und freue mich riesig.“ Die Versuche wurden von einer Hand voll Inselbewohnern beobachtet, die am Himmel Fallschirme gesehen hatten und der Sache auf den Grund gehen wollten. Bald darauf kamen auch schon die ersten Jungs aus dem Dorf, die gerne eine Unterrichtsstunde bekommen wollten. Doch wie sich herausstellen sollte, mussten sie noch eine Weile warten … Über Nacht war nämlich der Wind verschwunden, was für die Damen eine super Gelegenheit war, die Unterwasserwelt der Insel genauer zu erkunden.

Auch die Kids des Dorfes führten den von weit her angereisten Besuchern ihre Tanzkünste vor.

Am nächsten Morgen blies es fast die Palmen um, als das Kenia Resort von 50 Knoten Wind unter Beschuss genommen wurde. Alle Girls sorgten für ein ordentliches Frühstück mit Müsli und frischem Obst – schließlich sollte es ein anstrengender Tag auf dem Wasser werden. Bei heulendem Wind erklärte Cindy noch einmal die Sicherheitsbestimmungen, dann ging es los mit einer Freestyle-Competition für die Profikiter. „Es war ziemlich starker Wind und eigentlich hatte ich nicht so richtig Lust auf einen Wettkampf, aber die Mädels am Strand feuerten uns mächtig an und das war schon ziemlich toll“, sagte Kristin Boese später. Kristin wurde auch gleich Erste, Anja Grzelinska Zweite und Petra Groeschl Dritte. Der geplante Besuch der Nachbarinsel Waisomo musste aufgrund des starken Windes gecancelled werden. Am kommenden Morgen wachten die Ladies erneut durch das Heulen des Windes auf, der die Palmen schüttelte. Man packte seine Sachen, um ein Team-Race downwind von Jo’s Place nach Nagara Pt zu veranstalten. Die „social division“, also die Girls, die keine Profikiter sind, machten sich auf, ihren ersten Wettkampf auszutragen, was für viele Girls ein echter Spaß war. Jeder, der Hilfe brauchte, konnte sich vertrauensvoll an Cindy oder Kristin wenden, die bereits Top-Fahrer sind, aber keine Scheu haben, den Anfängerinnen zu helfen. Nach dem Mittag sollte es endlich nach Waisomo gehen – schließlich warteten dort Schulkinder mit einer extra einstudierten Aufführung auf die Mädels. In der traditionellen Kleidung sangen und tanzten die Kinder vor ihren Gästen. 70

Briefing für die ersten Heats.

| PHOTO: STEPHEN WHITESELL | Die alte und neue Weltmeisterin: Kristin Böse.

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Es war schwer nach so einer Woche allen Beteiligten

Am kommenden Morgen wachten die Ladies erneut durch das Heulen des Windes auf, der die Palmen schüttelte.

Lebewohl zu sagen und der traditionelle Abschiedsgesang der Angestellten des Resorts machte dies auch nicht leichter. Jedes Mädel hatte für sich einen langen Weg zurückgelegt, um nach Kadavu zu kommen. Manche waren bis zu 30 Stunden mit dem Flugzeug unterwegs gewesen. Und dennoch hatte sich das alles gelohnt. Cindys Traum, ein „All-Girls-Kite-Adventure“ zu machen, war ein voller Erfolg. „Ihr wart es, die dieses Event so unvergleichlich gemacht habt!“, sagte Cindy während der Preisverleihung „ihren“ Mädels, bei der jede mit einem neuen Kite oder Board von North Kiteboarding vom Podest stieg.

Ania Grzelinska wurde zweite bei dem Fun Contest … | PHOTO: STEPHEN WHITESELL |

„Es gab keine heißen Duschen, keinen großen Pool oder schicke Hotelräume. Ich wollte euch einen Sinn für das Abenteuer geben. So viele Freundschaften sind in dieser Woche entstanden und wir sind zu einer großen Familie geworden. Das war es, was ich erreichen wollte.“ Für weitere Informationen über die Fidschis gehe auf die folgenden Webseiten: Air Pacific (www.airpacific.com), Touristeninformation (www.bulaFidschi.com), Sun Air (www.sunair.to). | PHOTO: STEPHEN WHITESELL | … bei dem die Mädels sich gegenseitig bewerteten.

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| PHOTO: STEPHEN WHITESELL | Alpinestars Teamfahrerin Emma York.

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Die neue Weltmeisterin in der Welle: Iballa Moreno | TEXT: JONAS WAGNER | PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER |

| PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER | Das Universaltalent Kevin Pritchard ist Wave-Weltmeister 2006.

Nein, es ging bei den diesjährigen PWA Aloha Classics am Strand von Hookipa auf Maui nicht um die Wurst. Es ging um richtig viel Kohle. 45.000 Dollar Preisgeld standen für das Abschlussevent der Saison für Fahrer aus der ganzen Welt zum Abräumen bereit. Vom 6. bis zum 17. November kämpften zum letzten Mal in diesem Jahr Männer wie Frauen um den glorreichen Titel in der Disziplin Wave. Insgesamt 26 Damen und sage und schreibe 65 Männer ließen sich trotz der langen Anreise mit teilweise mehreren Hundert Kilo 74

Windsurfgepäck die Laune nicht verderben und erschienen pünktlich am Hookipa Beach Park. Obwohl sich die Besten der Besten unter ihnen befanden, lastete der Druck auf allen Teilnehmern enorm – ist der North Shore mit seinen knochenbrecherischen Wellen doch das spirituelle Mekka für so manchen Pro. Gerangel sollte es auf den vorderen Plätzen vor allem zwischen den Favoriten Kevin Pritchard (Starboard/MauiSails), Kauli Seadi (Quatro/Naish), Josh Angulo (Angulo/Ezzy), Nik Baker (Mistral/North Sails) und Victor Fernandez Lopez (Fanatic/Simmer Style) geben, die mit nur einem Ziel nach Maui gereist waren: Sich den Titel zu holen. Aber auch die Locals machten ihr klares Anrecht auf die Krone deutlich – immerhin ist für Francisco Goya und Jason Polakow der North Shore so etwas wie der Spielplatz hinterm Haus. 75


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| PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER | Iballa Moreno war nicht zu stoppen.

Der Ort des Geschehens. Am Ho’okipa Beach Park wurden bei der letzten PWA Veranstaltung die Weltmeister ermittelt. | PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER |

Der erste Wettkampftag kam in typischer Maui-Manier daher: strahlend blauer Himmel, ein konstanter Wind aus Ost und Logo-hohe Wellen. Bei solchen Bilderbuchbedingungen konnte jeder seine Schokoladenseite vor den Judges vorführen. Dabei machten vor allem die Nachwuchsripper rund um Kai Lenny von sich reden. Kai, der mit seinen Eltern auf Maui lebt, besiegte mit seinen 14 Jahren den Amerikaner Kevin Ponichtera und den Briten John Skye souverän. Der zweite Tag zeigte sich weniger gut gelaunt und so wurde der angesagte Start der Damen für 10.30 Uhr Ortszeit auf den Nachmittag verschoben. Doch die Ladies hatten Pech. Der einzige Heat wurde nach 20 Minuten wegen einschlafender Winde und mangelhafter Wellen abgesagt. Ab 16.30 Uhr durften alle endlich an die Bar. Als hätten die Windsurferinnen und Windsurfer dem Meeresgott Neptun am ersten Tag zu oft 76

in den Teich gepinkelt, zeigte sich dieser höchstbeleidigt und schickte auch an den darauffolgenden drei Tagen keine der sonst üblichen Weltklassewellen an den Strand. Pech für die Windsurfer, die sich nun mit der Sonne auseinandersetzen mussten, die ungnädig vom Himmel brannte. Erst am sechsten Tag kam die Wettfahrtleitung mit der frohen Kunde: „Morgen kommen Wind und Welle.“ Kaum mehr an das Gute glaubend, fiel die abendliche Party am Beach etwas moderater aus und pünktlich um Mitternacht lagen alle Surfer in den Betten. Wer weiß, ob der Wettergott nicht doch Mitleid hatte?


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Bei den Herren gab es hingegen einige Überraschungen, als der 2005er Weltmeister Kauli Seadi im Viertelfinale der Single Elimination von seinem Buddy Ricardo Campello rausgekickt wurde. Trotz dieser Leistung wurde Ricardo dann vom Starboard-Teamfahrer Levi Siver im Halbfinale geschlagen, der sich damit seinen Platz im Finale sicherte. Im Single-Elimination-Finale der Herren schlief der Wind erneut ein und so mussten die vier Top-Fahrer Polakow, Siver, Kevin Pritchard und Angulo einen taktischen Kampf gegeneinander austragen. Niemand wollte drinnen sein, während die anderen draußen auf dem Wasser waren und womöglich eine Welle abbekamen. So testeten die Vier immer wieder gemeinsam eine Welle an und entschlossen sich dann wieder zu halsen und auf eine bessere zu warten. Mit der ganz großen Segelgarderobe beeindruckten die Windsurfer dennoch die Zuschauer am Strand, als sie trotz der miesen Bedingungen problemlos Aerials und Turns in die Wellen zirkelten. Am Ende war es nicht Polakows Tag und Siver setzte sich vor ihn. Den Kampf um den ersten und zweiten Platz trugen Pritchard und Angulo unter sich aus. Beim finalen Gong war es Angulo, der am Spot die Hosen anhatte und damit die Single Elimination gewann. Der Finaltag bescherte Iballa Moreno den Weltmeistertitel, da sich die Wettfahrtleitung entschlossen hatte, nur die Double Elimination der Herren komplett durchzuziehen und keine Double Elimination

Jason Polakow zeigte noch einmal sein ganzes Können. | PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER |

Mit solchen Cut Backs sicherte sich Kevin Pritchard viele Punkte. | PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER |

Und er hatte Mitleid. An Tag 7 wurde tatsächlich die Single Elimination bei den Damen gestartet! Zuerst schindete Iballa Moreno bei den Juroren mächtig Eindruck und gewann damit die Single Elimination des Prestige-Events. Iballas Schwester Daida wurde zuvor von der topfitten Jennifer Henderson und der Japanerin Junki Nagoshi aus dem Event gekickt. So war der Weg für Iballa frei, sich den Weltmeistertitel zu holen. Karin Jaggi musste sich hinter Iballa anstellen und bestieg damit das zweite Treppchen, nachdem sie knapp Junko Nagoshi besiegte, die während des gesamten Wettkampfs eine tadellose Leistung gezeigt hatte. Bei den Damen stand vor allem die aus Maui stammende Tatiana Howard heraus. Mit nur 20 Jahren beeindruckte sie die Zuschauer mit flüssigen und unglaublich stylischen Wellenritten. Für ihren ersten Halbfinal-Heat im Leben musste Tati sogar die Schule schwänzen – ein Vergehen, was auf Maui bestimmt nicht so schlimm geahndet wird wie in Deutschland. 78

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Josh Angulo sprang One Hand Aerials am laufenden Band. | PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER |

der Damen mehr zu starten. Dafür wurde es bei den Herren umso spannender. Ricardo Campello zeigte seine beste Seite und gewann das Halbfinale der Double Elimination souverän mit sensationell performtem Goiter und spektakulären Cutbacks gegen Matt Pritchard. Dann ging es darum, die Double Elimination ebenfalls zu gewinnen. Dort lauerten bereits die gesetzten Finalisten der Single Elimination vom Vortag. Als der Viertplatzierte der Single Elimination, Polakow, als Erster gegen den Tagessieger Campello antrat, schien es, als könnten ihn nichts und niemand stoppen. 20 Jahre Wave-Erfahrung am Hookipa Beach kann man einfach nicht verleugnen und so räumte Polakow nicht nur Campello und anschließend Levi Sivers mit stylische Aerials ab, sondern machte auch Allstar Kevin Pritchard nieder. In einem atemberaubenden Battle begeisterte Polakow nicht nur die Zuschauer, sondern bewies vor allem der Jury, dass er die bessere Performance zu bieten hatte. 80

| PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER | Diesen Move auf Flachwasser zu springen ist das Eine. Ihn aber sauber in eine Welle aus einem Aerial heraus zu springen, das Andere …

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| PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER | Girl on the rocks!

Den Kampf um den ersten und zweiten Platz trugen Pritchard und Angulo unter sich aus.

Ricardo ging wohl nicht alleine nach Hause … | PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER | | PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER | Karin Jaggi beendete eine für sie sehr erfolgreiche Saison mit dem zweiten Platz.

Während Polakow eine Spur der Vernichtung hinter sich ließ, wartete der Gewinner der Single Elimination, Josh Angulo, auf seinen Heat gegen Polakow. Auf dem Wasser zeigte sich dann, dass einen wahren Champion nichts aus der Fassung bringen kann. Angulo bewies starke Nerven und als Polakow in seinem Heat ein Monsterset an sich vorbeiziehen ließ, machte Angulo den Sack zu und sicherte sich den Eventtitel vor Polakow. Damit gehen unsere Glückwünsche an Iballa Moreno, die PWAWeltmeisterin und Titelgewinnerin der Aloha Classics 2006, und an Kevin Pritchard, den neuen Weltmeister, sowie an Josh Angulo, den Aloha Classics Gewinner bei den Herren. Weitere Informationen findest du unter:

www.pwaworldtour.com

| PHOTO: PWAWORLDTOUR.COM/ JOHN CARTER | Overall Siegerehrung der Wavesaison 2006: Karin Jaggi, Iballa und die drittplatzierte Daida Moreno. Bei den Herren Josh Angulo, Kevin Pritchard und auf dem dritten Platz Kauli Seadi.

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TRIP-TAGEBUCH

TRIP-TAGEBUCH

Trip-Tagebuch

| TEXT: FABIAN HÄGELE & BASTI POPPE |

Fabian Hägele, Student des Fachs „Surf Science“ in Cornwall, gebürtiger Stuttgarter und lässiger Zeitgenosse hat nach seinem Zivildienst den Trip seines Lebens gemacht. Mit drei Monaten Nachtschicht bei Daimler Chrysler hat er knapp 10.000 Euro gescheffelt und zusammen mit seiner Zivi-Abfindung in die Travelkasse eingebracht. In eineinhalb Jahren hat er es weit geschafft. Von Chile ausgehend die gesamte Westküste des amerikanischen Kontinents bis nach Nordkalifornien, weiter nach Indonesien, dann nach Australien und wieder zurück nach Indo. Auf diesem Trip hat er so manche Eskapaden durchgemacht und uns von diesen per E-Mail berichtet. Nur mal kurz vorweg: Beinahe wäre der Typ gar nicht losgekommen. Er hat sich mit der deutschen Ordnungsmacht angelegt. Völlig irre tanzte er mit entblößtem Hinterteil vor einen Streifenwagen bis sich die Grün-Weißen dazu hinreißen ließen, ihn richtig zu vermöbeln und zu verhaften. So ähnlich sollte es auf seinem Trip weitergehen. Seine erste Nachricht bekamen wir aus Chile … | PHOTOS: HIMSELF & FRIENDS |

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Ich habe mir kurz nach der Ankunft einen Muskel in der Schulter gerissen, sodass ich zwei Wochen nicht paddeln konnte. War aber nicht so schlimm, weil es sowieso nichts zu surfen gab. Hier in Pichilemu ist sonst nicht viel zu tun, also bin ich weiter in den Süden gefahren und habe mir ein paar

in Santa Catalina sind Caleb, Zureal (meine Travelmates) und ich in die Gegend um Morro Negrito aufgebrochen. Die einzige surfbare Welle war die Wake von dem Boot,

Dulce waren. Die sieben Tage, die wir am Strand gecampt haben, waren der Hammer. Wir hatten gute Wellen und ich habe so viel wilde Tiere gesehen wie noch nie zuvor

Vulkane, Seen und Wasserfälle angeschaut. Ist echt richtig schön hier. Ich bin eigentlich sogar ganz froh, dass ich mich verletzt habe, weil ich sonst wahrscheinlich nur darauf gewartet hätte, dass der Surf besser wird. Als ich dann zurückkam, wurde der Swell groß und ich konnte sehr solide acht Fuß Punta Lobos surfen. Bis dahin das Größte, was ich gesehen und vor allem gesurft bin. Aber jetzt ist es an der Zeit, weiterzuziehen. Ich werde noch einen Stopp in der Hauptstadt Santiago einlegen, um die ein oder andere Party mitzunehmen. Nachdem ich mir noch Machu Pichu angeschaut hatte, was wirklich unglaublich war, und nach netten Surfsessions in Pacasmayo habe ich Südamerika hinter mir gelassen. Vor etwas mehr als drei Wochen habe ich einen Flug von Guayaquil (Ecuador) nach Panama City bekommen. Seitdem hänge ich in Santa Catalina ab. Ein sehr chilliges, kleines Örtchen an der Pazifikküste mit einem großartigen Righthand-Pointbreak vor der Haustür. Nach drei sehr coolen Wochen

das uns zu den vermeintlichen Surfspots gebracht hat. Dann sind wir zu den Bocas del Toro aufgebrochen, wo wir ein paar nette Wellen gefunden haben. Das viele Feiern hat unser Budget ziemlich gesprengt und wir sind dann schnell weiter nach Puerto Viejo in Costa Rica. Noch eine Party-Destination mit viel Reggae und Salsa. Von dort sind wir schnell nach Pavones geflüchtet. Superberühmt und leider auch supercrowded. Die Wellen waren gut, aber die 100 Leute im Line-up haben den Spaß schon sehr gemindert. Ich war sehr froh, als wir auf dem Boot in Richtung Matapalo auf der anderen Seite des Golfo

(Schlangen, Affen, Schildkröten und ziemlich giftig aussehende Frösche). Den absoluten Jackpot hatte aber Zureal erwischt. Auf seinem Weg von einem Wasserfall zurück zum Camp lief ihm ein ausgewachsener Puma über den Weg. Glücklicherweise hat der in Zureal nicht ein schmackhaftes Mahl gesehen und ist von dannen gezogen. Der einzige Nachteil war, dass es massig Sandfliegen gab, die uns komplett zerbissen haben. Na ja und mein Magic Board, der 6‘6‘‘er, ist gebrochen. Jetzt warten wir gerade in Jaco auf die Reparatur meines Boards und wollen dann nach Santa Theresa auf der Nicoya-Halbinsel. 87


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Nachdem ich mein Board zurückbekommen habe, sind Zureal und ich nach Santa Theresa aufgebrochen. Caleb hat sich verliebt und zog es vor, sich an einer 27-jährigen Jungfrau die Zähne auszubeißen. Trotz seines Scheiterns wurde er belohnt. Während in Santa Theresa

Nachdem wir Santa Teresa auf dem direkten Weg Richtung Nicaragua wieder verlassen hatten, erreichten wir als ersten Ort San Juan del Sur. Ich mochte Nicaragua von Anfang an.

Wir sind dann wieder zurück nach San Juan, um Caleb dort zu treffen und um uns einen alten VW-Bus zu kaufen. Die Vorbesitzer, ein Aussie-Pärchen, sind damit den ganzen Weg von Kanada gefahren. Nachdem wir

nur Mist ankam, hatte Caleb gute Bedingungen an der Playa Hermosa. Wir erlebten derweil ein wahnsinniges Offroad-Abenteuer. Mit zwei Typen aus North Carolina und ihrem süßen, kleinen 4WD waren wir an der Küste unterwegs, als wir einen folgenschweren Fehler machten. Wir haben keine vernünftigen Wellen gefunden, also entschieden wir uns nach Montezuma zu fahren und uns die Wasserfälle dort anzuschauen. Es empfiehlt sich in Costa Rica keine Abkürzungen nehmen zu wollen, es sei denn, man möchte für die nächste Camel Trophy trainieren. Hauptstraßen sind ja schon schlimm genug, aber die Nebenstraßen … Ich

Die Leute sind ziemlich entspannt und freundlich und es ist nicht so touristisch wie in Costa Rica. Leider hatten wir in San Juan del Sur nicht so viel Glück. Erstens ist es immer ein ziemlicher Angang, um zu den Wellen zu kommen, und zweitens hat uns die schlimmste Quallenplage aller Zeiten erheblich demoliert. Nach ein paar Tagen sind Zureal, Ramon ein anderer Deutscher und ich zur Isla

das Geld übergaben und das Pärchen weg war, schien die Karre auseinanderzufallen. Zuerst nur Kleinigkeiten. Aber dann musste das Ding in die Werkstatt: neue Kupplungsscheibe. Wie sich herausstellte, war es nicht die verdammte Kupplungsscheibe, die uns schon 100 Bucks gekostet hatte. Die ganze Scheiß-Kupplung von dem fünf Tage alten Bus war so durch, dass wir eine komplett neue brauchten. Leider mussten wir vier Tage warten, bis uns jemand nach Managua abschleppte. Es war ein echter Albtraum. Ihr könnt euch vorstellen, wie cool es war, wieder in eine kleine Beachbreak-Welle in der Nähe von Popoyo zu springen, nachdem wir die Odyssee hinter uns hatten. Verschwitzt, stinkend, ausgebrannt und 500 Dollar ärmer.

hatte keine Ahnung. Nach etlichen Sümpfen, nahezu unüberwindlichen Löchern, Steigungen und kritischen Abhängen haben wir es dann doch geschafft. Das Auto war durch die vielen scharfen Felsen, über die wir es geprügelt haben, stark in Mitleidenschaft gezogen worden und ich habe nachher aufgegeben mitzuzählen, wie oft wir steckengeblieben sind. Alles in allem war es dennoch ein großer Lacher.

Ometepe aufgebrochen – eine kleine Insel inmitten des Lago Nicaraguas, dem größten See Mittelamerikas. Hier gibt es die einzige Population eines Süßwasserhais auf der Welt. Zurück in San Juan mussten wir feststellen, dass sich die Qualen nicht verdrückt hatten.

Wir mussten unbedingt feiern gehen und machten uns auf den Weg nach Leon. Wie verhext hatte die Karre dann nach 50 Metern wieder irgendein Problem. Irgendwie haben die Jungs es doch hinbekommen. Ich war kurz davor, die Karre in Brand zu stecken. Wir brauchten noch zwei Tage durch Honduras, um nach El Salvador zu gelangen, und sind in einem kleinen Fischerdorf namens El Cuco angekommen. War echt hübsch, aber die Leute waren


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irgendwie strange und es hat die ganze Zeit nach getrocknetem Fisch gestunken. Wir sind also nach drei Tagen abgehauen. Nach einer heftigen Nacht in La Libertad haben wir erst einmal in El Zonte gechillt. Ein Ort mit einem sehr netten Righthander. Nach ein paar Tagen mit mittelmäßigen Wellen wurde es unglaublich. Die Wellen wurden besser und besser. Mit dem Swell kamen aber leider auch die zwielichtigen Typen aus ihren Löchern. Seitdem wir hier waren, wurden sechs Menschen erschossen. Im Stadtzentrum war man einigermaßen sicher, nur unglücklicherweise war der Spot nicht gerade im sicheren Gebiet der Stadt. An einem Tag wollten wir Photos machen und ein Typ mit Machete in der Hand war scharf auf unsere Ausrüstung. Ich bin froh, dass wir jetzt zum Feiern nach San Salvador gefahren sind und unseren ausgelaugten Körpern mal ein bisschen Ruhe gönnen. Wir wollen jetzt nach Baja übersetzen, nachdem wir ein paar Tage länger in Rio Nexpa und Pascuales geblieben sind. In Nexpa kam ein Typ mit einem dicken Grinsen auf mich zu gepaddelt. Wie sich herausstellte, war das mein Kollege Adrian aus Australien, den ich vor drei oder vier Jahren in Frankreich kennen gelernt hatte. Ein paar Tage später in Pascuales habe ich die schlimmsten Schmerzen überhaupt erlebt. Ich wurde von einem Rochen in den Fuß gestochen. Ich musste meinen Zeh in fast kochendes Wasser halten und irgendwelche Blätter, die ein Local mir schnell besorgt hatte, drauflegen. Das half Gott sei Dank und ich konnte die nächsten Tage mit epischen Swell auskosten. Wir sind dann weiter nach Puerto Vallarta, um ein wenig zu feiern. Alles fing eigentlich ganz gut an, endete dann aber in einem klischeehaften, mexikanischen Knast. Caleb und ich wurden verhaftet, nachdem wir am Strand unsere Notdurft erledigt hatten und mussten über Nacht bleiben. Glücklicherweise hatten wir eine Zelle für uns und nach einem kleinen Flirt mit einer Gefängnisangestellten konnten wir sogar ein bisschen früher gehen. Angekommen in Baja mussten wir nach sechs Monaten zum ersten Mal unsere Wetsuits auspacken. Viele gute Wellen, nette Leute und ordentlich Party. So kann ich die Zeit zusammenfassen. Wir haben für zehn Tage am Strand gecampt und waren zusammen mit Walen surfen. Ich habe hier das schönste Weihnachten überhaupt verbracht. Bei Vollmond und kristallklarem Wasser konnten wir den Heiligabend bei kopfhohen Wellen surfend verbringen. Zu Silvester wollten wir zu den Seven Sisters, sieben Righthand Points, einige Kilometer weiter Richtung Norden. Freddy, unser VW-Bus, fand die Idee nicht so gut und brach auf halbem Weg völlig zusammen. Die Reparatur hätte uns 860 Dollar gekostet, also tauschten wir Freddy gegen zehn Liter Bier und zwei Packungen Zigaretten ein. Wir haben dann all unser Gepäck in den Van von einem Kollegen geladen und sind zu Silvester nach Tijuana gefahren. Tijuana ist das dreckigste Loch, das ich je gesehen habe. Unglaublich viele abgefuckte Leute auf einem Haufen. Das hielt uns natürlich nicht davon ab, uns mit Tequila anzufreunden. Wir hatten eine gute Zeit, bis eine Blumenfrau und ihr Komplize mir auf dem Rückweg ins Hotel ein paar Mal ins Gesicht schlugen und mich ausraubten. Als wäre das noch nicht genug für einen schlechten Start ins neue Jahr, sind am nächsten Tag irgendwelche Penner in unser Hotelzimmer eingebrochen und haben Handys, Portemonnaies und Kameras geklaut. Total gefrustet sind wir nach San Diego weiter gefahren. Nachdem wir acht Monate lang zusammen getravelt waren, trennten sich hier unsere Wege. Ich konnte bei Jesse schlafen, den ich am Anfang meines Trips in Chile kennen gelernt hatte. Südkalifornien hatte den regenreichsten Januar seit Beginn der Aufzeichnungen. Kalifornien ist supercool. Ich habe die ganze Küste erkundet und so viele berühmte Breaks auf meiner

mehr Glück hatten wir auf dem Trip zu den Mentawais. Nach

Liste in superkurzer Zeit gesurft. Meine Buddys hier haben sich alle Mühe gegeben, mir ihre Heimat näherzubringen. Auch die Partyszene ist super und das hab ich natürlich ausgenutzt. Als ich einen Abend

drei Tagen unterwegs fanden wir einen sehr schönen Lefthander. Anschließend sind wir zurück nach Bali, weil ich ja unbedingt noch

vielleicht etwas übertrieben habe, landete ich wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit mal wieder im Knast.

nach G-Land wollte. Wir hatten so vier bis fünf Fuß hohe Wellen und es wurde von Tag zu Tag besser und größer. Eines Morgens stand

Ich bin fast ein bisschen stolz in drei verschiedenen Ländern innerhalb eines Jahres eine Nacht im Knast verbracht zu haben. Ich werde nun nach Indo fliegen und erstmal ein paar Wochen in Sumbawa bleiben. Sumbawa war trotz der nicht wirklich großen Wellen echt nett. Die Zeit verging mal wieder viel zu schnell und in ein paar Tagen fliege ich nach Sydney, wo ich mir unbedingt einen Job suchen muss. Ich habe einen Job in einem Café in Bondi bekommen und aufgrund von fehlenden Wellen oft mein sauer verdientes Geld wieder verfeiert und bin deshalb wieder auf Reisen gegangen. In Indo habe ich Caleb wieder getroffen. Zuerst waren wir auf Bali und nach dem Trip zur Visa-Verlängerung nach Singapur sind wir über Malaysia nach Nias auf Sumatra und haben zwei Wochen in Lagundry Bay abgehangen. Ich hatte irgendwie mehr erwartet von den Wellen dort. Na ja, man kann ja nicht immer Glück haben. Umso 90

die Tide so gut, dass wir in Speedies rausgehen konnten, definitiv die besten Barrels meines bisherigen Lebens. Na ja, wer hoch pokert, kann auch tief fallen. Am sechsten Tag musste ich den Preis bezahlen. Ich habe das Riff mit dem Kopf zuerst getroffen. Gott sei Dank war ein Arzt im Camp. Er hat dreieinhalb Stunden gebraucht, um mein Gesicht mit 24 Stichen wieder zusammenzuflicken. Das war natürlich das Ende meines Trips. Ich habe sofort das nächste Boot zurück nach Bali genommen und meinen Flug umgebucht. Mittlerweile sind die Narben eigentlich schon wieder ganz gut verheilt und irgendwie scheinen die Weiber drauf zu stehen. 91


TUVA JANSEN

TUVA JANSEN

TUVA

| PHOTO: STÉPHANE FOURNET |

Die 25-jährige Norwegerin hat die Sandbank im Namen und das Kiten im Blut. Sie zog sich in dieser Saison vom Wettkampfsport zurück, um sich mehr ihrer Passion zu widmen: dem Kitesurfen in der Welle. Tuva spielt aber auch Fußball und so stellten wir ihr elf mehr oder weniger bedeutungsvolle Fragen:

| PHOTO: TRACY KRAFT |

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TUVA JANSEN

TUVA JANSEN

| PHOTO: STÉPHANE FOURNET |

4. Wobei entspannst du?

6. Was war deine verrückteste Erfahrung während der Anfänge?

Anpassungsfähigkeit!

Ganz banal: Ich hänge vor dem Fernseher ab, schaue mir Schwachsinn wie Reality Shows an und esse selbst gemachte Pfannkuchen. Das ist für mich Entspannung pur!

Für mich war es am Anfang sehr schwer, alle unterschiedlichen Boardtypen zu überblicken. Ich hatte so meine Probleme, das Richtige für mich zu finden, und deshalb probierte ich

2. Und welche magst du an dir gar nicht? Ich bin eine schlechte Verliererin. Das konnte ich als Kind schon nicht und das hat sich bis heute nicht geändert. 3. Wo würdest du am liebsten leben? Wenn ich darüber nachdenke, würde ich am liebsten auf Maui leben. Das Einzige, was mich an dieser Insel stört, ist, dass sie zu den USA gehört. Ich komme mit der Politik von Bush überhaupt nicht klar. Aber auf Maui gibt es von allem ein bisschen: Sonne, Wind, Wellen und jede Menge anderer Dinge. Und auch das Klima gefällt mir sehr gut, ich liebe die Wärme. 94

| PHOTO: STÉPHANE FOURNET |

1. Was ist deine wichtigste Charaktereigenschaft?

5. Wann hast du mit dem Kiten begonnen? Im Jahre 2001. Ich war von Anfang an total begeistert. Das hatte ich vorher in dieser Form noch nie erlebt. Als ich den Schirm in der Luft hatte, wusste ich intuitiv: Das ist es! Ich gab jeden Cent für Material aus. Ich war pleite, aber glücklich.

einfach alles aus. Das erste Brett, das ich ausprobierte, war ein Snowboard. Ja, ich weiß heute, wie bescheuert das ist! Denn es war einfach nur eine Katastrophe. Außerdem erinnere ich mich daran, dass ich, als ich das erste Mal so richtig am Fahren war, aus lauter Begeisterung vollkommen vergaß, dass man auch irgendwann mal umdrehen sollte. Als ich das endlich mitbekam, war ich sehr weit vom Ufer entfernt und musste leider feststellen, dass die neue Richtung nicht gerade meine Sahneseite war …

7.

Hast du heute einen Lieblingsspot? Ich habe auf jeden Fall für meine unterschiedlichen Ansprüche ganz gute Spots gefunden! Für Tricks bin ich am liebsten auf Flachwasser in der Karibik unterwegs, zum Beispiel in der DomRep oder Coche, Venezuela. Wenn ich in Wellen kiten will, fahre ich nach Indonesien oder Marokko. 95


TUVA JANSEN

| PHOTO: STÉPHANE FOURNET |

8.

Wie hältst du dich fit? Ganz einfach: Ich mache einfach das, was mir am meisten Spaß macht! Also Yoga, Surfen, Kiten, Schwimmen, Fußball und Volleyball spielen und lange Spaziergänge, denn ich hasse Joggen. Und ganz nebenbei versuche ich auch noch, mich so gesund wie möglich zu ernähren!

9. Ohne welche Innovation könntest du beim Kiten nicht mehr leben? Na, was wohl? Ohne Luftpumpe würde doch wohl gar nichts gehen! 10. Was magst du beim Kiten nicht so gerne? Kitehosen und Trittbrettfahrer. 11. Welche Frage hängt dir zum Hals heraus? Ich kann den Spruch „was machst du nach dem Kiten?“ nicht mehr hören! Liegt vielleicht daran, dass mich meine Mutter damit permanent löchert. 96


IRLAND

IRLAND

Ein tausendfaches Willkommen

Céad mile fáilte

Aber dass es im Südwesten Irlands so häufig regnet, hat einen Grund, der diese Ecke Europas für Windsurfer auch wieder interessant macht. Als Vorposten Europas liegt Irland mitten in der Zugbahn der Tiefdruckgebiete, die gerade im Herbst regelmäßig die Brandon Bay gut belüften und auch für ausreichend Wasserbewegung sorgen. Diese meteorologische Information wurde uns von bekannten, englischen Surfern bestätigt und nach dem größtenteils windlosen Sommer 2006 erschien uns, den DWC-Cuppern Christian Opitz, Florian Söhnchen und Chris Hafer, Irland trotz Regen in allen Varianten als ein verlockendes Ziel. Ein urgemütliches Haus direkt an den Klippen über der Bucht war schnell gefunden, ebenso schnell ein Flug, bei dem wir erleben durften, wie unkompliziert es sein kann, drei Jungs mit Unmengen an Surfmaterial zu befördern. Nur die Organisation

Regen; das war so ziemlich das erste was uns bei dem Gedanken an Irland einfiel. Das der erste Gedanke meist der Richtige ist,

eines passenden fahrenden Untersatzes stellte sich als

sollte sich bei unserem Trip zur Brandon Bay auf der Dingle

größere Aufgabe heraus, da in Irland keine Mietwagen mit Dachgepäckträgern vermietet werden; Transporter dagegen scheinbar Mangelware sind. Nachdem wir bereits die örtlichen Ponyvermietungen als Plan B ins Auge gefasst hatten, schafften

Penisula bewahrheiten. Dort dürfte man definitiv alles Wissenswerte über Regen hautnah erfahren, und glaubt

wir es doch noch, anstelle von „Pimp my ride“ im wörtlichen Sinne am Flughafen einen Bus in Empfang zu nehmen. Natürlich im strömenden Regen, Pardon, nach irischen Maßstäben leichtem Nebel oder auch „liquid sunshine“.

man den Gerüchten, dann haben die Iren für Regen ähnlich viele Ausdrücke wie Eskimos für Schnee …

Bei unserer Ankunft in der Brandon Bay hatte sich der „Nebel“ zumindest soweit gelichtet, dass wir einen Blick über die gesamte Bucht hatten; und auf die perfekten Lines, die bei | TEXT: CHRIS HAFER / FLORIAN SÖHNCHEN | PHOTO: CHRIS HAFER | Christian Opitz kommt einen Tick zu spät…

Als Vorposten Europas liegt Irland mitten in der Zugbahn der Tiefdruckgebiete.

Florian Söhnchen pusht sich in den dunklen Abendhimmel. | PHOTO: CHRIS HAFER |

bilderbuchmäßigen Down-the-line-Bedingungen mit Sideoffshore-Wind von links an den beinahe endlos erscheinenden Strand hineinrollten. Kein Wunder also, dass es neuer Aufriggrekord gewesen sein dürfte, bis wir uns auf dem Wasser befanden, mitten zwischen entspannten Locals und langen,

Die Drei von der Tankstelle: Flo, Christian und Chris. | PHOTO: CHRIS HAFER |

sauber brechenden Wellen. Nachdem wir unseren Wagen aus dem nassen Sand am Strand ausgegraben und unter Beachtung der irischen Verkehrsregeln – was blökt, hat Vorfahrt – sicher zu unserer Unterkunft gebracht hatten, wartete als Einstand und zur äußerlichen Aufwärmung ein flackerndes Torffeuer und zur internen Aufwärmung ein Glas irischer Whiskey auf uns.

Regen bezeichnet einen flüssigen Niederschlag mit einer Tropfengröße von meist 0,6-3 mm. Unterhalb von 0,5 mm ist es Sprühregen (auch Nieselregen). Regen, außerhalb der Polargebiete die mengenmäßig bedeutendste Form des Niederschlages, wird in „mm Niederschlagshöhe“ gemessen. 1 mm Niederschlag entspricht 1 Liter pro Quadratmeter. Regen entsteht aus Eiskristallen in der oberen Troposphäre, die als Kondensationskeime für die Ansammlung von weiteren Wassermengen dienen. Wenn sie dann aufgrund der Schwerkraft zur Erdoberfläche fallen, schmelzen sie aufgrund der Luftreibung und erhalten eine Tropfenform. Die Tropfengröße variiert. Der größte, bisher fotografierte Tropfen hatte einen Durchmesser von 9 mm; in der Regel zerplatzt ein Tropfen bereits ab 6 mm in kleinere. (Quelle: Wikipedia.de)

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Whiskey ist ein aus Getreide durch Fermentierung und Destillation gewonnenes, alkoholisches Getränk. Das Wort „Whiskey“, erstmalig 1736 erwähnt, leitet sich vom irischen „uisce beatha“ (gesprochen: ischke baha oder ischke ba) und bedeutet „Lebenswasser“ (uisge/uisce = Wasser, beatha = Leben). „Wasser des Lebens“ heißt „uisge/uisce na beatha“. Die anglisierte Form „usquebaugh“ hat sich aus der gälischen Ausspracheform „uskeba“ entwickelt, wie man es oft auch in Schottland, Irland und Wales bei Ortsnamen vorfindet, wird aber heute „uskvebaw“ („u“ wie in cut, „aw“ wie in law) oder „yuskibaw“ gesprochen. (Quelle: Wikipedia.de) Man muss vermutlich auch einiges an Whiskey getrunken haben, um entweder dem Gälischen, der aus dem Keltischen stammenden Sprache, gerade im Südwesten Irlands noch weit verbreitet, halbwegs mächtig zu werden oder um sich mit ExHurricane Issac zu messen. Kilcummin bot mit Side-onshoreWind perfekte Bedingungen fürs 3.7er, zumindest solange man

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IRLAND

IRLAND

Es gibt ein irisches Sprichwort: „At least it doesn’t rain in the Pub!“.

dem Ganzen eine etwas schummrige Atmosphäre. Die Umgangsformen sind unkompliziert, man stellt sich auf den Inseln per Vorname vor. Getrunken wird traditionell Bier aus einer reichen Auswahl, das man sich selber an der Theke holen muss. Richtig Betrieb kommt in die Pubs, wenn nach Feierabend die Beschäftigten der umliegenden Betriebe sich noch schnell zu einem Bier zusammenfinden. Später gesellen sich die Abendgäste dazu, während die Stammgäste sowieso immer schon da zu sein scheinen. (Quelle: Wikipedia.de) Womit wir wieder beim Anfang wären, dem Regen. Es gibt ein irisches Sprichwort; „At least it doesn’t rain in the Pub!“. Das Wetter ist sicherlich einer der Gründe für die hohe Anzahl von Pubs als Fluchtstätten, denn selbst in einem Ort, der nur aus drei Häusern besteht, ist eines mit Sicherheit ein Pub. Damit sind Pubs viel mehr als eine simple Kneipe, vielmehr ein Ort, an dem man sich trifft, isst, redet, feiert – der Dreh- und Angelpunkt des irischen Lebens. Selbst während der Woche finden sich in beinahe jedem Pub Livebands, die die nüchterne Definition eines Pubs ebenso mit

Florian Söhnchen | PHOTO: CHRIS HAFER |

Leben füllen wie die freundlichen Einheimischen, die irgendwie und irgendwoher auftauchen, bis der Pub randvoll ist und man sich irgendwie zu Hause fühlt. Und während sich Fischer mit Gummistiefeln neben distinguierten Herren im Tweedanzug an der Theke gemütlich zu einem „craig“ und einem „Pint“, einem Schwätzchen und einem Guiness versammeln, das Kaminfeuer prasselt und uns Irland hat eine beeindruckende Landschaft. | PHOTO: CHRIS HAFER |

das schwarze Gebräu nach einem weiteren grandiosen Surftag den Salzgeschmack vertreibt, schweifen unsere Gedanken

Chris Hafer | PHOTO: FLORIAN SÖHNCHEN |

bereits zur Planung unserer nächsten Trips, von denen einer uns mit Sicherheit auch wieder in die Brandon Bay führen wird. Vielleicht sollten wir noch ein Guiness oder Whiskey auf den lokalen Heiligen trinken, damit er für unsere baldige Wiederkehr Sorge trägt. Brendan der Reisende (* etwa 484, eventuell in Annagh auf der Dingle-Halbinsel; † 577 im Kloster Annaghdown Co. Galway) war ein irischer Heiliger. Brendan wurde wahrscheinlich 512 Priester und gründete zahlreiche Klöster. Die verschiedenen Berichte über sein Leben sind fast alle legendär. Einziges gesichertes Datum ist die Gründung des Klosters Clonfert (in der Grafschaft Galway) um 560. Bekannt ist er durch die „Navigatio Sancti Brendani“, ein im Mittelalter äußerst beliebter und verbreiteter Bericht über eine Seereise, die er zwischen 565 und 573 mit zwölf Gefährten unternommen haben soll. Das Ziel dieser Reise (die mit einem Curragh unternommen

nicht an den Resten des dort 1846 bei ähnlichen Bedingungen gestrandeten Wracks scheitert und das Schicksal der Mannschaft teilt, die sich vermutlich auf einem der zahlreichen alten, verfallenen Friedhöfe – der perfekten Kulisse für jeden Grusel- und Gespensterfilm – befindet. Wir hatten mehr Glück, insbesondere Flo, der endlich Pushloops mehr oder weniger unfallfrei landete, womit wir wieder einen Grund hatten, gegen Abend direkt vom Strand – inzwischen routiniert im Ausgraben des Wagens – einen der Pubs anzusteuern. Aber braucht man dazu eigentlich einen Grund?

seinen festen Platz im sozialen Leben. Die Bezeichnung „Pub“ ist eine Erfindung des Viktorianischen Zeitalters und geht auf die römischen Besatzer der Antike zurück und bedeutet ursprünglich „öffentliches Haus“ (public house). Pubs unterscheiden sich von üblichen Kneipen, indem sie überwiegend mit Holz und Teppichen eingerichtet sind. Beliebt ist das Stehen an der Bar oder an hohen Tischen. Dartboards und Billardtische finden sich sehr häufig. Getönte Fenster verdecken die Sicht von außen und geben

Guinness sein Dank! Die Abende sind gerettet. | PHOTO: CHRIS HAFER |

wurde), war die „Terra Repromissionis“, eine verheißene Insel im Westen. Auf dem Weg zu dieser Brendaninsel (die in mehreren mittelalterlichen Karten verzeichnet ist) erlebte er allerhand Abenteuer. Die Beschreibung seiner Reise veranlasste bis ins 18. Jahrhundert Expeditionen zur Suche nach Brendans Insel. Seit dem 19. Jahrhundert wurde zudem versucht, die Beschreibungen der verschiedenen Inseln auf reale Inseln im Atlantik anzupassen. Die Vermutungen reichen von den Kanarischen Inseln über Island bis nach Amerika, können aber in keinem der Fälle schlüssig belegt werden, was angesichts des mythisch-religiösen Charakters der Reisebeschreibung wahrscheinlich auch nie möglich sein wird. 1976 konnte Timothy Severin allerdings tatsächlich mit einer

Der Pub (Mehrzahl: die Pubs) ist in Großbritannien, Irland, der Bretagne eine Kneipe und hat dort 100

Winterjacken der kommenden Saison. | PHOTO: CHRIS HAFER | 101


IRLAND

Info Irland: Lediglich ein gültiger Personalausweis ist zur Einreise notwendig. Die Währung ist der Euro, keine Mautgebühren. Wetterinfos gibt es bei: www.magicseaweed.com, www.windguru.cz, www.windfinder.com. Anreise: Entweder per Fähre mit eigenem Wagen ab etwa 300,- Euro zzgl. Spritkosten, lohnt sich nur bei längerem Aufenthalt. Alternativ per Flugzeug, zum Beispiel ab Frankfurt-Hahn nach Kerry oder von Lübeck bzw. Düsseldorf-Weeze nach Shannon (über London) mit Ryan Air (www.ryanair.de). Return-Tickets gibt es ab ca. 40,- Euro. Materialmitnahme kostet bei vorheriger Anmeldung je Gepäckstück ca. 30,- Euro, netterweise unkompliziert und ohne Gewichtsbeschränkung! Mietwagen: Mietwagen sind in Irland generell relativ teuer und unterliegen Altersbeschränkungen. Bei allen bekannten Mietwagenfirmen (Sixt, Budget, Hertz, Alamo, etc.) werden keine Dachgepäckträger angeboten (sondern ausdrücklich verboten), sodass man lieber eine Kategorie größer buchen sollte. Alternativ bleibt die Suche nach einem Transporter, etwa bei www.enterprise.com (sehr freundlich und unkompliziert!). Unterkunft: Rund um die Brandon Bay sind Häuser für mehrere Personen vor allem in der Nebensaison erschwinglich und empfehlenswert. Info gibt es unter www.dingle-peninsula. ie, www.spillanesbar.com oder bei Maralyne Spillane (066 7139509), Eileen Lynch (066 7139108) oder John Joe Flynn (066 7139553). Spots: Die Spots liegen in der Brandon Bay nebeneinander. Rund um die Brandon Bay wird alles geboten, was sich ein Surfer wünschen kann, inklusive Flachwasserspots. Aufgrund der

Currach nach Amerika segeln, was vermuten lässt, dass eine Entdeckung Amerikas zu dieser Zeit zumindest möglich war. (Quelle: Wikipedia.de) Als Namensgeber der Brandon Bay ist Saint Brandon gleichzeitig Schutzpatron der Reisenden und Seefahrer, also wohl auch der Surfer. Denn diese sind ständig auf der Reise, der Expedition, der Suche nach dem perfekten Ort, den perfekten Bedingungen, dem perfekten Moment. Beides haben wir auch in den nachfolgenden Tagen gefunden, in der Brandon Bay in Irland. Angesichts des Namenspatrons nicht unbedingt ein Zufall. So heißt es für uns: Bis bald – Slan leat!

Form der Bucht finden sich bei beinahe jeder Windrichtung Sideshore-Bedingungen, wobei die Wellen je nach Spot auf Sand oder Riff brechen und unterschiedlich groß werden. Hier die Spots der Reihe nach, von West nach Ost: Fermoyle: Beachbreak bei Westwind oder Alternative, wenn der Swell an den anderen Spots zu groß wird. Kilcuminn: Ähnlich wie Fermoyle, bei Ebbe ragt links vom Fluss der Rest eines gesunkenen Schiffes aus dem Wasser. Gowlane: Beachbreak im Worldcup Format. SW-Wind ist sideoffshore und im Uferbereich leicht böig, aber die Wellen können groß und vor allem clean werden! Stradbally: Ähnlich wie Gowlane, perfekt, wenn in Gowlane komplett Offshore-Wind ist. Dumps: Bei Wind von rechts finden sich hier gute Rampen zum Springen, die Strömung wird am Ende der Bucht immer stärker. Mossies/Shitties: Reef- und Beachbreak am Ende der Bucht, direkt gegenüber dem Kult Pub Spillanes. Hier brechen die Wellen über ein flaches Riff, deswegen unbedingt auf die Locals achten, die das Zeitfenster, in dem dieser Worldcup-Spot fahrbar ist, perfekt kennen. Bei Materialbruch wird es ein long swim home … Material: Ex-Worldcupper Jamie Knox leitet in der Sandy Bay eine Surfschule. Hier kann man Material mieten, Ratschläge, Infos und im Ernstfall Ersatzmaterial bekommen: ww.jamieknox.com. Chris Hafer | PHOTO: FLORIAN SÖHNCHEN |

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Christian Opitz | PHOTO: CHRIS HAFER |


REAL HANGTIME

REAL HANGTIME

Real Hangtime! Der Snowkiter Fabio Ingrosso im Interview

Ist er nun Kiter oder Drachenflieger? Wenn man sich die Bilder unserer Story anschaut, kann man das nicht eindeutig sagen. Auf jeden Fall aber zählt Fabio Ingrosso zu den besten Snowkitern der Welt und reizt sein Können grundsätzlich bis zum Anschlag aus.

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| TEXT: FABIO INGROSSO & ALLE DREI ZUSAMMEN | PHOTO: B.BOONE | Ampeln werden überflüssig, wenn man über Straßen fliegen kann.

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REAL HANGTIME

REAL HANGTIME

„Diesen Sommer habe ich bei einem Sturz einen harten Schlag auf die Schulter bekommen. Ich landete auf dem OP-Tisch.“ FM: Du bist in der Kiteszene, im Speziellen beim Snowkiten, sehr bekannt. Ist es das, was du wolltest, oder hattest du dein

FI: Ich bin ein Erdenbewohner und das Kiten diktiert mir die Richtung.

Leben eigentlich ganz anders geplant? FI: Als ich noch klein war, so um die 20 Jahre herum, drehte sich mein Leben um ganz andere Dinge als ums Kitesurfen. Ich war eher der solide, spießige Typ und dachte eine gute

FM: Das hast du aber schön gesagt! Ich weine gleich … Wo würdest du am liebsten leben? FI: In einem Land, in dem es sechs Monate im Jahr Schnee in Kombination mit Wind und Sonne gibt. In den anderen

Arbeit, ein großes Haus, ein tolles Auto und eine hübsche Frau wären das Wichtigste im Leben. Tja, und dann kam das Kiten

sechs Monaten ist es schön warm, es gibt einen Spot mit einer perfekten Welle und obendrein noch eine schöne Lagune.

und alle meine guten Vorsätze waren dahin. Zum Glück! FM: Na, das nenne ich konsequent! Welche Charaktereigenschaften bringst du sonst noch an den Start? FI: Ich bin sehr leidenschaftlich und ehrgeizig. Das, in

Wenn es jemanden unter euch gibt, der so einen Ort kennt, wäre ich euch für den Tipp dankbar! FM: Ich würde mal sagen, Kiel trifft deine Beschreibung wirklich gut … Die Sprünge, die ihr im Schnee macht,

Kombination mit meiner Liebe zum Sport, hat mich wohl dahin gebracht, wo ich heute bin.

sind nicht mit denen auf dem Wasser zu vergleichen. Ich spreche hier weniger von denen beim Wettkampf. Beim

FM: Im Januar wirst du deine eigene Snowkiteschule in Frankreich, direkt an der Schweizer Grenze, eröffnen. Seit wann trägst du dich mit dem Gedanken, in diesem Bereich tätig zu werden? FI: Seit ich in Genf lebe, sehe ich jeden Winter diesen ver-

Freeriden fliegt ihr eher, als dass ihr fahrt! Das ist wirklich beeindruckend und wenn ich mir die Bilder so angucke, ruft das stille Örtchen, denn wenn du mal fällst, kann das gut und gerne 30 Meter abwärts gehen! Ist das der ultimative Kick für dich, so hoch zu springen?

schneiten Bergkamm. Vor vier Jahren entschied ich mich, zusammen mit einem Freund Stéphane diesen Spot zu

FI: Für mich hat Snowkiten viele Aspekte. Es vereint die Freiheit des Gleitens auf weiten Flächen oder hügeligen

erkunden, der so nah und so groß ist! Bingo! Was erlebten wir für einen grandiosen Tag! Seit diesem Tag hatte ich die Idee, genau dort eine Schule zu eröffnen. Von da an ging

Landschaften über Stunden, ohne anhalten zu müssen. Aber man hat auch die Möglichkeit, enorme Steigungen zu bewältigen und Höhe in Rekordgeschwindigkeit abzureißen.

es an die Vorbereitungen. Ich wollte erst einmal so viel Erfahrungen wie möglich sammeln und nahm an möglichst

Das nenne ich Freeriden total! Entweder faltest du deinen Kite dann zusammen, verstaust ihn auf dem Rücken und

vielen Wettkämpfen teil. Diesen Winter werde ich nun zum ersten Mal meine Leidenschaft an meine Kunden vermitteln.

ziehst ein paar Lines in den Powder oder du fährst mit dem Kite runter und fliegst einfach mindestens die Hälfte der

FM: Du hast einen italienischen Namen, deine Familie lebt in der Schweiz und deine Schule ist in Frankreich. Bist du Kosmopolit?

Strecke. Je nachdem, wie die Bedingungen sind. Gut, die letzte Variante ist den Pros vorbehalten ist. Schließlich hängt das Leben an nur wenigen Fäden …

Auch wenn beide Bilder auf dieser Doppelseite nach Fotomontage riechen, können wir dir versichern, dass wir an keinem Bild dieser Fotostrecke etwas manipuliert haben. Wir saßen selber mit offenen Mündern vor diesen Bildern.

| PHOTO: B.BOONE |

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| PHOTO: B.BOONE |

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REAL HANGTIME

REAL HANGTIME

Mit dem Snowkite kann man in Gebiete vorstoßen, die normalen Wintersportlern verschlossen bleiben. | PHOTO: B.BOONE |

FM: Mit deinem Sponsor hast du gemeinsam einen Snowkite entwickelt, der nun auch noch deinen Namen trägt. Das ist schon dicke Hose, oder? FI: Schlecht ist das nicht! Denn obendrein bin ich, soweit ich weiß, der einzige Kiter, der einen Schirm mit seinem eigenen Namen hat. Das ist schon wirklich cool! Was ich jedoch vor allem möchte, ist den Sport allen zugänglich zu machen. Das geht am besten mit einem leistungsfähigen, qualitativ hochwertigen und sicheren Kite. Snowkiten geht meiner Meinung nach ähnliche Wege wie das Kiten auf dem Wasser. Es ist ein großes, offenes Buch. Es liegt an uns, die Geschichte zu schreiben … FM: Apropos Schreiben: Was schreibt der Arzt eigentlich immer so in deine Krankenakte? Erinnerst du dich an all deine Verletzungen? FI: In der Regel hatte ich sehr oft viel Glück in meiner Karriere. Ich war zwar einige Male nahe der Bewusstlosigkeit, 108

| PHOTO: B.BOONE | Trickski mal anders.

aber dabei habe ich mich nie ernsthaft verletzt. Ein, zwei kleinere Verletzungen hatte ich aber auch. Zum Beispiel 2004 in Obertauern (ISKA WM) habe ich mir die linke Schulter ausgekugelt und nur unter krassen Pain-Killern weiterfahren können. Ich wurde Zweiter. Und diesen Sommer habe ich bei einem Sturz einen harten Schlag auf die andere Schulter bekommen. Ich landete auf dem OP-Tisch. Vier Monate ohne Kitesurfen aber mit intensiver Reha jeden Tag. Das schockt mal gar nicht, aber ich wollte diesen Winter unbedingt wieder fit sein! FM: Was sagt deine Familie zu deinen Verletzungen? Hat sie nicht regelmäßig Angst um dich, wenn du das Haus verlässt? FI: Ganz so schlimm ist es noch nicht! Kiten ist auch nicht mehr das Wichtigste in meinem Leben! Vor zwei Jahren hätte ich das zwar noch felsenfest behauptet, aber mittlerweile ist es ganz eindeutig meine Familie, die an erster Stelle kommt. Ohne ihren Rückhalt würde ich das Haus gar nicht erst verlassen. 109


REAL HANGTIME

SHOPEMPFEHLUNGEN

Kitesurfen ist und bleibt für mich ein sehr vielseitiger Sport, der es mir erlaubt, dem Alltag zu entkommen und mich frei zu fühlen. Es ist schon wahr, dass ich oft weit weg von zu Hause bin. Seit ich Papa geworden bin, habe ich aber die Dauer meiner Trips deutlich verkürzt. So kann ich meine Leben als Familienvater und KitePro miteinander vereinbaren. Das Leben als Pro ist nicht immer einfach. Ich verbringe lange Zeit alleine in meinem Bus, ohne meine Familie. Aber ich bin nie wirklich einsam. Kitesurfen ist ein individueller Sport, der in der Gruppe stattfindet. FM: Würdest du sagen, dass sich Snowkiten und Kiten auf dem Wasser ähnlich entwickelt? FI: Im Moment sieht es so aus. Leider ist es noch so, dass sehr viel Aufmerksamkeit dem Wasser gilt und weniger dem Schnee. Ich hoffe, dass Snowkiten bald mehr Gewicht bekommt, damit wir genügend Mittel haben, um dem Sport eine dynamische Aufwärtsentwicklung zu ermöglichen. Um Testcenter und Schulen zu eröffnen, die den Sport pushen. Mein Traum ist es, auf dem Schnee ein ähnliches Konzept zu entwickeln wie das North Young Blood Camp. Daraus würde ein Snowkite-Team entstehen, das so richtig abgeht! FM: Welchen wiederkehrenden Satz kannst du nicht mehr hören? FI: „Hast du schon gesehen? Heute gibt’s keinen Wind.“

„Kitesurfen ist ein individueller Sport, der in der Gruppe stattfindet.“ | PHOTO: B.BOONE | Runter kommen sie alle. Ist das mal hoch?

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SHOPEMPFEHLUNGEN

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SHOPEMPFEHLUNGEN

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KOLUMNE

Das Christkind und der Alkohol Lange frühstücken und dabei die Zeitung lesen ist schon toll. Irgendwann dann gegen 11 Uhr ein zweites Frühstück. Dazwischen rumgammeln und ein bisschen im Internet surfen, völlige Entspannung … Ich liebe

Grünkohl und Wichteln unversehrt überstand, sich dann aber – dank ebenfalls miserabler Kegelkünste – unter Alexanders

Urlaub. Nichts, was stört, niemand, der rumbrüllt, keine nervige Post, kein Zeitdruck, keine Eilaufträge und kein „mach mal fertig, wie besprochen“. Stattdessen hier ein Klönschnack am Telefon, da ein Käffchen in der Küche und abends bis spät in die Puppen fernsehen, weil morgens die Zeit ja nicht wie sonst drängt … Es ist einfach herrlich entspannend, wenn Alexander im Urlaub ist!

Fittichen dem Sambuca hingeben musste und schließlich den Rest des bunten Abends auf dem Gaststättenklo verbrachte. War es nicht so, dass sie am kommenden Morgen sogar mit dem Zug in den Skiurlaub fuhr? Mich düngt, so war es … Nun, uns Sibyllchen

Mittlerweile sind es fast vier Wochen und was er „Testreise fürs neue Windsurfing Jahrbuch 2007/2008“

wird sich wahrscheinlich in diesem Jahr zum besagten Event krank melden (Anm. des Lektorats: Zum Glück ist dieses „Ereignis“ bald

nennt, ist für uns im Verlag herrlichster Urlaub. Wobei – da fällt mir ein: Eine wichtige Sache muss ich dennoch dringend erledigen. Immerhin steht die Weihnachtszeit vor der Tür. Und was wäre die Weihnachtszeit ohne eine adäquate Weihnachtsfeier? Co-Chef des Terra Oceanis Verlags und ökonomischster Mitarbeiter, Tom Körber, fehlte nicht ohne Grund bei der sensationellen Weihnachtsfeier des Free-Magazins im letzten Jahr. Was anfangs noch mit einem gesitteten Grünkohlessen anfing, entpuppte sich als ein strammes Abendprogramm.

verjährt!). Schade eigentlich. Aber das Leben ist kein Ponyhof. So auch für mich, die mit der 2006er Weihnachtsfeier vorerst die letzte Free-Magazin-Party erleben wird. Ab Januar mach’ ich dann ’nen Schuh. Ich wurde zwangsversetzt in die ehemalige britische Strafkolonie. Meines Deliktes bin ich mir noch nicht bewusst, aber

Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob es die Gaststätte noch gibt, in der wir letztes Jahr gefeiert haben. Da sage ich aber auch nur „selber Schuld“, wer dem Free-Magazin-Team einen Festpreis (!) für Essen und Getränke anbietet. Denn was der Wirt nicht wusste, war, dass Cheffes damaliges Lieblingsgetränk der Sambuca war und jede Pumpe beim anschließenden Kegelevent im Kellergewölbe der Gaststätte mit einem flammenden Kurzen bestraft wurde. Ich darf mich rühmen, dass ich trotz mangelhafter Noten in der Kegelleistung ein „sehr

ich habe mir sagen lassen, dass es mittlerweile gar nicht mehr so kriminell zugeht – in Australien. Das Free-Magazin wird damit nur globaler und ich für meinen Teil kann endlich meinen Surfstyle verbessern. Wie ich schon sagte, das Leben ist kein Ponyhof. Nun wünsche ich euch eine frohe Weihnachtszeit und einen guten

gut“ für unbeobachtetes Sambuca-in-die-Blumen-Gießen einheimsen konnte. Spätestens an jenem Abend im Dezember 2005 muss ich mir den Respekt der anderen ertrunken haben, was sich dann wahrscheinlich so

Rutsch – wir hören uns im nächsten Jahr aus Down Under!

anhörte „sammah – wrd d‘ Döddä eigntlsch niiee betrnkn?“ Zugegeben – an den Heimweg kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Wohl aber an unsere werte Lektorin, die zwar den ersten Teil des Abends mit

Und zum Abschluss noch mein Top-Favorit der Weihnachtsgedichte für euch zum Auswendiglernen:

Stellt euch vor, ich hab’ das Christkind geseh‘n, es kam aus der Kneipe und konnte kaum steh‘n.

Es wankte hin zum Tannenwald und hatte den Arsch voll Hannen Alt.

Auf Geschenke braucht Ihr nicht zu hoffen, denn es hat das ganze Geld versoffen.

Gestern hab ich es schon wieder geseh‘n, und stellt euch vor, es konnte noch immer nicht steh‘n. Frohes Fest! Dörte

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