Kitelife 01 | Ausgabe 01-2007 | April/Mai | Deutschland 4,80 € | A 4,80 € | CH 11,- SFR | Benelux 5,80 € | E/I 7,50 €
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vorwort
startschuss Kitesurfen? Wir können uns nicht daran erinnern, dass 1999 irgendjemand damit etwas hätte anfangen können. Uns eingeschlossen. Es ist mittlerweile acht Jahre her, dass Peter Fleischauer mich, Tom, ansprach, ob wir Fotos machen könnten – er hätte Kitesurf-Equipment am Start … Ich kannte zwar Fotos von Hawaii, wo Exoten wie Laird Hamilton sich mit einem Drachen auf umfunktionierten Wellenreitern durch die Gegend ziehen ließen, aber mehr auch nicht. Peter und ich entschlossen uns, nach Sylt zu fahren. Das Revier am Königshafen sollte es sein. Wir wollten an einem Stehrevier auf Nummer sicher gehen, da keiner von uns großartige Erfahrungen mit dieser jungen Sportart hatte. Obwohl ich bereits seit 1993 als Fotograf und Journalist die unterschiedlichsten Magazine beliefert hatte, wusste ich nicht, wo ich mit welcher Brennweite stehen musste. Zu weitwinklig, dann war der Kiter zu klein oder mit längerer Brennweite, dann war der Schirm nicht auf dem Bild. Es dauerte eine Weile bis es lief. Die Fotos, die damals herauskamen, würden heute niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Wenig Wind, keine Sonne, kaum Action. Peter hatte nur einen Schirm und mit dem mussten wir auskommen. Die Zeit drängte, denn sowohl der Playboy, als auch Penthouse und alle anderen Lifestylemagazine wollten Fotos haben – vom neuen Extremsport. Einige Zeit später trafen wir uns in Dänemark wieder und machten weitere Aufnahmen, dieses Mal mit Wellen und deutlich mehr Wind. Von den anwesenden Windsurfern wurde Peter mit gelassener Gleichgültigkeit behandelt. Bis er abhob. Alle, die nicht auf dem Wasser waren, starrten in seine Richtung und fingen sofort an zu diskutieren. Für mich ist es ein Privileg, eine in Deutschland neue Sportart von der ersten Minute an miterlebt und gepusht zu haben. Vieles hat sich seitdem verändert, viel Gutes - viel Schlechtes. Ich habe in glückliche Gesichter geschaut, habe Schwachköpfe erlebt, die alles besser wissen, habe die Entwicklungen der Firmen miterlebt und habe Kiter sterben sehen. Nun starten wir Kitelife. Das hat einen ganz bestimmten Grund. Denn so etwas wie Kitelife gibt es noch nicht. Mittlerweile sind viele Kiter der ersten Stunde acht Jahre älter und damit verändern sich Anspruch und Wirklichkeit. Neue, junge Menschen kommen dazu, viele alte Hasen aus anderen Funsportszenen satteln noch einmal um. Kaum eine Sport-
art bietet so eine große Altersbandbreite an Aktiven wie Kitesurfen. Über 2.000 Kiter haben sich online auf www. kitelife.de eingetragen, um in den Genuss zu kommen, die ersten drei Ausgaben kostenlos zu erhalten. Um herauszufinden, welchen Altersdurchschnitt unsere Leser haben, fragten wir dort auch nach dem Alter. Von 12 bis 64 Jahren war die beeindruckende Spanne, aus der für uns eine große Herausforderung resultiert: Ein Magazin zu machen, welches sowohl den jungen, als auch den älteren Kiter anspricht. Deshalb gibt es Kitelife. Viele möchten einfach nur kiten gehen, ohne Gedöns, ohne Allüren, ohne Kultgehabe. Pures Kiten. Für Könner, Anfänger und Nichtkiter gleichermaßen. Oder wie Alfred Hitchcock schon bemerkte: „Right place, right time, right party“. Kitelife ist genauso facettenreich wie seine Leserinnen und Leser. Mit Peter Goldbach haben wir einen Chefredakteur gefunden, der unverbraucht, unvoreingenommen, weltoffen, sachlich, innovativ und immer am Puls der Zeit ist. Er kitet seit 2000, ist ausgebildeter Kitelehrer und betreibt in Loissin bei Greifswald seit drei Jahren eine eigene Schule. Wie bei allen Titeln aus unserem Hause, dem Free-Magazin, Sailing Journal, Windsurfing Jahrbuch, Brett und Pedaliéro auch, arbeiten fast ausschließlich aktive Sportler aus den jeweiligen Bereichen an den einzelnen Ausgaben, die tatsächlich den besonderen Spirit des Sportes fühlen und leben. Authentizität wird bei uns nicht vorgegaukelt, sondern tatsächlich gelebt. Mit der Erfahrung aus sechs Jahren Verlagsaufbau realisieren wir nun mit Kitelife ein Magazin in der Qualität, die diesem Sport gerecht wird.
Alexander Lehmann
Tom Körber
Verleger & Herausgeber
Verleger & Herausgeber
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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inhalt
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inhalt
inhalt
lang
blickfang
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wortwechsel
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insider
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flightcheck
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glidecheck
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horizonte
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spin the globe
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kurz
vorwort
07
inhalt
08
editorial
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dr. e. summer
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augenschlag
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gut zu wissen
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brothers
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do it yourself
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kitemania
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impressum
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Covershot: Jeff Tobias by Stephane Fournet © Foto: Tom Körber Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Was gibt es Schöneres, als bis in den späten Abend hinein, nach einem tollen Tag auf dem Wasser, über das neueste Material zu diskutieren! Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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editorial
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editorial Der Kitelife Chefredakteur Peter „Petair“ Goldbach in Aktion.
© Foto: Henning Alberti
Dienstag, 13.00 Uhr, Büro. Geraufte Haare. Ein kleiner Blick aus dem Fenster deines nach DIN 0815 gestalteten Arbeitsplatzes auf die sich im Sonnenschein biegenden Pappeln war ausschlaggebend dafür. Arbeit im Akkord. Dienstag, 14.30 Uhr, immer noch im Büro. Aufbruchstimmung. Arbeit erledigt. Smalltalk vermeiden. Raus hier! Dienstag, 16.11 Uhr, 3,1 Sekunden, 22 Knoten, mit 12 m2 in fünf Meter Höhe. Windgeräusche, Wasser, sonst Ruhe. Dienstag, 20.00 Uhr, 15 Knoten abnehmend. Die Muskeln hören nicht mehr korrekt auf ihren Impulsgeber. Mittwoch, 10.00 Uhr, Büro. Frisur sitzt wieder. Dafür trägt dein Gesicht ein seeliges Grinsen, das deine Kollegen wahnsinnig macht. Im Kopf: Momentaufnahmen. Dir wird bewusst:
Du lebst ein Kitelife. Und das ist es, was du mit uns gemeinsam hast. Kitelife will alle zwei Monate die besten Momentaufnahmen eines Kitelifes auf über 130 Seiten bringen. Wir wollen zur Seite stehen, wenn es technische Probleme gibt, wir wollen dich über die neuesten Entwicklungen und Produkte umfassend informieren und Tipps und Tricks zu deiner Fahrtechnik beisteuern. Und wir wollen ausdrücken, was es bedeutet, ein Kitelife zu leben. Viel Spaß mit der ersten Ausgabe! Petair Chefredakteur
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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Š Foto: Hugo Badaroux / Sharkeye-Reload Productions Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Fahrer: Cesar Portas Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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Š Foto: Naishsails.com Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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Fahrer: Reo Stevens Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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Š Foto: John Bilderback Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Fahrer: Ben Wilson Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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Š Foto: Manu Morel Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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Fahrer: Charles Deleau Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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F A S H I O N C O N T E S T. da kine travel bag
c-line sunglasses
underground flx 2007
da kine wetsuitbag
npx
olympus 770sw
Da Kine Travel Bag - Wenn Kiter eine Lieblingsbeschäftigung haben, dann ist es sicherlich das Reisen. Um möglichst komfortabel von A nach B zu kommen, hat das Travel Bag von Da Kine wirklich gute Features. Der ausziehbare Griff ist in Kombination mit den Rollen eine echte Erleichterung, schnell aus dem Flughafen zu kommen. Damit aber nicht genug. Von der Hauptbag lässt sich eine Extratasche abtrennen, die man sich auch bequem als Rucksack auf den Rücken schnallen kann. Damit hast du an deinem Reiseziel immer eine kleinere Tasche parat, die du mit an den Strand nehmen kannst, um die wichtigsten Utensilien immer dabei zu haben. www.dakine.com, info@dakine.com, +49 (0)9177 49880
C-Line - Der Produzent C-Line kommt aus der Schweiz und ist dort bereits sehr erfolgreich und beliebt in der Funsportszene. Die Qualität der Brillen ist geprüft und durch Zertifikate belegt. Sie schließen perfekt mit dem Gesicht ab, so dass kein Wind oder Spritzwasser in die Augen kommen kann. Das Anti-Fog-System, kombiniert mit dem Micro-Air Cannel System, verhindert auch bei hohen Temperaturen das Beschlagen der Innenseite. Die Tönung der Gläser ist sehr angenehm und hat exzellente Testresultate (100 % UV-A & UV-B Schutz). Ihr könnt alle Modelle über den Fachhandel bestellen. www.c-line-sunglasses.com, tobias@haegersport.de, +49 (0)4349 913389
UNDERGROUND FLX 2007 - Undergrounds neue Boardlinie ist ab sofort in guten Shops zu finden! Neben bewährten Features wie der Doppelkonkave kommt ein neuer einzigartiger WoodCore zum Einsatz, durch den extreme Stabilität und besondere Pop- und Flexeigenschaften erzielt werden sollen. Das Resultat soll ein smoother (weicher) zu fahrendes Board mit besserem Pop bei extremer Stabilität sein. Das neue Kernmaterial der FLX Twin-Tip Serie ist obendrein auch noch umweltfreundlicher. Die Abstufung wurde optimiert. So gibt es jetzt 122x37, 128x38, 132x39, 138x41, 142x42 und 152x44 sowie ein extra flaches und breites Leichtwindboard in 148x46. www.famousfrank.com, frank@famousfrank.com; +49 (0)431 12279881
Da Kine Wetsuitbag - Du kommst nach einem sensationellen Tag vom Wasser, packst deinen Kite zusammen, ziehst dich um und stellst dir dann die Frage: „Wohin mit dem nassen Neo?“ Aber nicht nur, dass der Neoprenanzug unangenehme Flecken im Auto hinterlässt, teilweise riecht er ja auch nicht gerade repräsentativ, wenn man den ganzen Tag Vollgas gegeben hat… Diese Sorge kann dir genommen werden! Da Kine hat eine sensationelle Wetsuitbag am Start, mit der du deine zweite Haut zukünftig trocken und geruchlos transportieren kannst! www.dakine.com, info@dakine.com, +49 (0)9177 49880
Neue Neoprenmarke für Kiter: NPX - Die neue Neoprenmarke NPX soll in erster Linie Kitesurfer ansprechen oder einfach jeden, der seinen schwarzen Neoprenanzug zu langweilig findet, aber trotzdem nicht auf Qualität verzichten möchte. Deshalb hat man bei der Wahl des Designs, Schnitts und Materials besonders darauf geachtet, den Ansprüchen dieser Gruppe gerecht zu werden. Hinsichtlich der Qualität wurde auf die langjährige Erfahrung von Neil Pryde zurückgegriffen. Die Features sind speziell auf die Bedürfnisse der Kiter zugeschnitten. www.npx-hq.com, info@pryde-group.de, +49 (0)89 6650490
Olympus 770SW - Die Olympus 770SW ist eine Kamera für alle Lebenslagen. Sie ist nicht nur wasserdicht in bis zu zehn Metern Tiefe, sondern auch noch bei Stürzen aus bis zu 1,5 Metern Höhe. Obendrein kannst du sie in einen Schneesturm mitnehmen, wenn nicht Temperaturen von minus 15 Grad unterschritten werden. Und last but not least ist sie bruchsicher bei Lasten von bis zu 100 kg. Auch das Design und die attraktiven Farben werden Trendsetter und sportlich aktive Menschen begeistern. www.olympus.de/cameras/
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Rodwy Fashion Contest - Aus der Idee, stylische Kitemode von Kitern für Kiter zu produzieren, entstand vor ca. zwei Jahren die Firma RoDwY. Durch das Konzept zweier Freunde entwickelte sich eine ganz persönliche Erfolgsgeschichte, die RoDwY den Ruf einer der feinsten und exklusivsten Kitebekleidungs-Firmen weltweit einbrachte. In Gedenken an einen früh verstorbenen Freund, der den Namen 1959 mitprägte, daher auch die „59“ in den Kollektionen, versucht RoDwY umso stärker, die gemeinsam gelebten Visionen und Ideale an nachfolgende Generationen zu vermitteln. Genug Gründe, um einen Kite Fashion Contest – „Kite-Passion“ – ins Leben zu rufen. Jeder begeisterte Kiter und Hobby-Designer hat jetzt die einmalige Chance, seine eigene Kollektion auf den Markt zu bringen. Aus den besten zehn Einsendungen kürt ihr, als Leser des neuen Kite Magazins Kitelife, den Sieger, dessen Ideen exklusiv von RoDwY in einer Kleinserie auf den Markt kommen. Dabei ist egal, auf welche Produkte ihr euch konzentriert. Ob Boardshorts, Tops oder Neopren, eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Allein überzeugende Ideen, Exklusivität, Individualität, Funktion, Design und ihre Ausführung sind entscheidende Kriterien. Also lasst euch von der RoDwY Geschichte, den unvergesslichen Momenten auf dem Board, Tagen am Wasser und dem Gefühl der Freiheit inspirieren und schnappt euch Block und Bleistift und bringt das Beste zu Papier! www.rodwy.com, info@rodwy.com, +49 (0)7551 948694
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Gefällt dir Kitelife? windwing
gaastra spyder
o‘neill mutant
kitereisen.com
takoon kites
flysurfer silberpfeil 2
Windwing - Nachdem Cyclon Kite den Vertrieb für Windwing übernommen hat, gibt es die Marke nun auch wieder in Deutschland. Und schon gibt es auch neue Innovationen. Der neue Batwing von Windwing hat nicht nur eine ungewöhnliche Form, es wurde auch ein einzigartiges Material verbaut. Das „ABS Kevlar and carbon Aramid fiber scrim material“, ein Kevlar-Aramid Faserverbundgewebe, hat nicht nur eine ungewöhnliche Optik (durchsichtig), es soll auch einmalige Eigenschaften bieten. Der Batwing wird ab Mitte April verfügbar sein. www.cyclon-kite.de, info@cyclon-kite.de
Vorgeflogen: Gaastra Spyder - In dieser Ausgabe findest du einen Test vom Gaastra Max in unserer Kategorie „flightcheck“, in der wir Ein- und Aufsteigerkites genauer unter die Lupe nehmen. Gaastra hat mit dem Spyder jedoch auch einen Schirm eigens für die Hangtimefreaks am Start. Er ist der erste Bowkite dieser Marke und hat nicht nur einen satten Lift mit langer Airtime, er läuft obendrein auch noch sehr gut Höhe und bietet ein sportliches Handling. Einen detaillierten Testbericht über den Spyder findest du in der nächsten Kitelife! www.gaastrakites.com, info@gaastrakites.com, +49 (0)2234 933400
O‘Neill MUTANT - Zum Kiten müssen gute Schuhe an den Start. Und hier haben wir ein Paar für dich, das die Schuh-Zeit auf dem Wasser erträglicher macht. Der O’Neill Mutant ist ein superwarmer Winterschuh. Der große Zeh ist in einer Extrakammer untergebracht und die Sohlenkonstruktion ist durchgängig. Dadurch ermöglicht der Schuh ein besseres Boardgefühl bei bestem Wärmeschutz. Wie bei den Wetsuits aus dem Hause O’Neill hat er alle wichtigen Features am Start: 100 % Fluid Seam Naht Technologie, Firewall Isolierung, integrierte Gummi Patches am Vorderfuß für besten Fersenhalt und einen Klettverschluss oberhalb des Knöchels mit innerer Plasma-Dichtung, um Wassereintritt zu verhindern. Der mit drei unterschiedlichen Neoprenstärken verarbeitete Mutant (6/5/4 mm kaschiertes Neopren) kostet 55,- Euro. www.oneill.com, info@intenics.de, +49 (0)8152 988779
Neuer Spezialanbieter für Kitereisen: Kitereisen.com - Die Surf & Action Company hat es sich zur Aufgabe gemacht für jeden Fahrer samt Begleitung, zu jeder Jahreszeit einen optimalen Urlaub zu gestalten. Die Mitarbeiter sind echte Experten für alle Spots und Hotels, da sie sich grundsätzlich selber einen Eindruck von jedem Revier vor Ort machen. Außerdem kannst du auch ganz bequem via Internet zu fast jedem Ziel ein Reviervideo runterladen. Jeden Mittwoch gibt es ein Angebot der Woche, Gratisspecials und vieles anderes mehr! Reinklicken lohnt sich! www.kitereisen.com, info@surf-action.com, +49 (0)89 6281670
Takoon - Die französische Marke Takoon meldet sich auf dem deutschen Markt mit einem neuen Vertrieb und zwei benutzerfreundlichen Produkten zurück: Nova2 und Enova. Die Kites sind auf EasyHandling ausgelegt und sollen eine große Bandbreite an Kitern ansprechen. Takoon war die erste größere Kitemarke, die mit dem Nova einen Bowkite auf den Markt gebracht hat. www.takoon.com, stefan@vliegerop.de, +49 (0)7641 9687628
FlySurfer SILBERPFEIL 2 - Das leichteste Leichtwindkonzept geht in die zweite Runde. Nachdem der SPEED2 nun in allen Größen verfügbar ist, werden jetzt auch die ersten SILBERPFEILE ausgeliefert. Leichtes Material, viel Depower und 19 m2 sorgen für maximale Leichtwindperformance. Um Höhenwind auch noch „anzapfen“ zu können, liegen dem SILBERPFEIL2 sechs Meter Verlängerungsleinen bei. Das Gerät ist schon so gefragt, dass du bei Neubestellungen drei Wochen warten musst. Nicht schlecht! www.flysurfer.de, info@flysurfer.de, +49 (0)8641 694830
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Dann sichere dir die nächsten beiden Ausgaben kostenlos!
Trage dich einfach online unter www.kitelife.de ein! Sollte dir das Magazin dann nach dem Bezug der beiden nächsten Ausgaben nicht mehr gefallen, reicht eine kurze E-Mail an uns. Ansonsten bekommst du mit deiner dritten Ausgabe eine Rechnung für das Jahresabonnement (6 Ausgaben) in Höhe von unschlagbaren 21,60 Euro. Das ist eine Vergünstigung im Vergleich zum Einzelbezug in Höhe von 25 Prozent! Und keine Sorge! Das Abo hat keine Mindestlaufzeit und enthält keine sonstigen Verpflichtungen! Du kannst dein Abo jederzeit wieder kündigen! Dieses Angebot gilt bis zum 14. Mai 2007 und nur über
www.kitelife.de
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starkites s-bow o7
kite cast
panerai luminor marina militaire
o‘neill psycho II
jn kites
mystic
Starkites S-bow 07 - Starkites wurde im März 2005 ins Leben gerufen. Hinter der Firma stehen keine unbekannten Namen, denn Eric Beaudonnat und Frederic Béné waren die Gründer der IKO. In dieser Saison gehen sie mit dem S-Bow an den Start. Durch eine große Depower und der sehr direkten Lenkung soll der S-Bow gleichermaßen gut für die Welle, als auch für den Freestyle-Einsatz sein. Durch seine Flugstabilität und dem einfachen Relaunch soll er der richtige Kite für Anfänger und fortgeschrittene Fahrer sein. Des Weiteren hat der Kite das „Spin-Lock“ System, einen verschiebbaren Stopper, dessen Auslösekräfte einstellbar sind. Wenn der Kiter bei Druck im Kite die Bar los lässt, löst der Stopper von alleine aus und der Kite geht selbstständig in den Safety-Modus. Den Kite gibt es in 5, 8, 11 und 13qm und er wird ready to fly ab 869,- Euro zu haben sein. Auch Händleranfragen sind willkommen. www.k-sports.eu, webmaster@k-sports.eu, +49 (0)152 02733623 PANERAI Luminor Marina Militaire - Bei der Marina Militaire handelt es sich um eine Wiederauflage eines Designs mit Ursprüngen in den vierziger Jahren. Eine schlanke Linienführung gleicht seine großzügigen Abmessungen (47 mm Durchmesser) aus. Charakteristischstes Merkmal der Luminor Marina Militaire ist jedoch die Positionierung der Aufzugskrone auf der linken Gehäuseseite. Die linksseitige Anordnung bedeutet, dass alle Anzeigen der Luminor Marina Militaire genau umgekehrt positioniert sind. Ihre Auflage ist limitiert auf 1.000 Stück und sie ist für 7.900 Euro im ausgewählten Handel erhältlich. www.panerai.com JN meldet sich zurück - Nachdem von JN einige Zeit nichts Neues mehr gesehen wurde, meldet sich die Marke nun wieder zurück. Beim neuen Hochleister Wildthing 2007 und dem Competition Freestylekite Primadonna 07/08 setzt JN auf ein Hybridsystem. Der Wildthing ist nun fertig gestellt und kommt in Kürze auf den Markt. Die neue Primadonna soll im Herbst folgen. Zusätzlich will JN im Sommer noch einen Flatkite mit dem Namen „Da Vinci“ einführen. www.jn-kites.com, info@jn-kites.com, Tel: +39 (0)473 490700
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Kite CAST - Das Pat Love Kite CAST Trapez ist ein topp ausgestattetes High-End Hüfttrapez mit perfekter Körperergonomie. Es ist voll gepolstert und hat einen drehsicheren Trapezhaken gegen das Hochrutschen. Ein Schnellverschluss am Haken garantiert einfaches ein- und aussteigen. Das integrierte Notfallmesser sorgt dafür, dass du dich auch in der übelsten Extremsituation von deinem Kite befreien kannst. Auf der Innenseite des Trapezes sorgen 100 % Thermo-Moulding mit einem 3D Konturshape für eine optimale Kraftverteilung und hohen Tragekomfort. Der Preis beträgt 159,- Euro. www.pat-love.com, patlove@intenics.de, +49 (0)8152 988779 PSYCHO II - Einer der zurzeit wahrscheinlich besten Surfanzüge auf dem Markt ist der O‘Neill Psycho II. Die exklusive Double-Fluid-Seam-Weld-Technologie definiert weiterhin diese Linie und macht sie so besonders. Reduzierte Nähte und 100% Ultraflex-Neopren steigern die Performance und den Tragekomfort. Im Brust- und Nierenbereich verfügt der Anzug extra über feuchtigkeitsabsorbierendes und wärmendes Firewall-Neopren. Es gibt ihn in den Ausführungen 6/4, 5/3, 4/3 und 3/2 mm. Der Preis startet bei 319,- Euro. www.oneill.com, info@intenics.de, +49 (0)8152 988779 Mystic - Dieses Jahr bringt Mystic eine ganze Reihe unterschiedlicher Kitehosen auf den Markt, neun an der Zahl. Eine der Besonderheiten ist, dass alle Kite- bzw. Boardshort von Mystic innen mit Netzstoff gefüttert sind, damit die Hose im nassen Zustand nicht am Neo oder an der Haut festklebt. Dadurch sollen die BoardshortHosen mehr Bewegungsfreiheit bieten. Die Hosen sind aus 100 % Polyester und mit extra verstärkten Nähten produziert worden. Preise: 39,95 bis 43,95 Euro. www.mystickiteboarding.com, info@mystickiteboarding.com, +49 (0)8038 699150
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d r. e . s u m m e r
doktorendlesssummer Das ist wohl eine der besten Nachrichten, die dieses Magazin seinen Lesern überbringt! Endlich gibt es jemanden, der deine Probleme ernst nimmt! Endlich kannst du dich ausheulen, wenn du beispielsweise beim Anknüpfen deiner Leinen Probleme hast, du musst sie nicht gleich zum Strick umfunktionieren. Dr. Endless Summer ist für dich da. Egal, ob es nun Probleme mit deinem Material gibt, ob du bei einem Trick nicht mehr weiterkommst oder wenn deine Freundin dir wegläuft, weil deine Kites dauernd Bad und Wäscheleine blockieren. Dr. E. Summer kümmert sich um dich und macht aus deinem Sommer einen ENDLESS SUMMER! Zusätzlich haben wir Dr. Summer auch damit beauftragt, unsere Leserbriefe zu beantworten! Das heißt, diese und auch alle anderen Anliegen kannst du gerne an ihn richten.
Bitte, bitte macht keine Tests in eurem neuen Magazin! Das ist grundsätzlich das Schlimmste, was ihr machen könnt. Wenn ich ein Testergebnis lesen will, hole ich mir „Stiftung Warentest“. Wenn ich sehe, dass in dieser Branche fünf Freunde einen Downwinder in Brasilen machen und das ganze „Test“ nennen, obwohl keiner besser kiten kann als meine Mutter, klappen sich meine Zehnägel hoch! Also meine Bitte: Macht euch nicht unglaubwürdig, lasst es einfach sein! Viele Grüße, Christian aus München.
Schreibe deine Fragen einfach an Dr.Summer@kitelife.de und er wird die wichtigsten unter ihnen im nächsten Mag beantworten. Unser Angebot, das Magazin die ersten drei Ausgaben kostenlos zu abonnieren, haben sensationell viele Kitesurfer in ganz Europa wahrgenommen! Und auch an Feedback mangelte es nicht, obwohl wir noch gar kein Magazin draußen hatten. So haben wir jetzt schon unsere ersten Leserbriefe erhalten:
Dr. E. Summer: Und ich wette, deine Mutter kitet nicht einmal… Du solltest es ihr schnell beibringen! Weißt du, viele sind interessiert, wie die neuen Produkte funktionieren. Und unglaubwürdig werden wir nicht werden, denn die Tester stehen unter meiner psychologischen Betreuung. Dr. E. Summer
Moin Jungs, geiles Angebot, die ersten drei Ausgaben von Kitelife kostenlos abonnieren zu können! Ihr habt es echt drauf! Hoffe, das Mag wird genauso gut wie die anderen Sachen aus eurem Verlag! Wünsche euch viel Erfolg und vor allem Wünsche ich mir geile Bilder! Gruß, Thorsten
Wenn ihr nur halb so gut werdet, wie das Free-Magazin, könnt ihr euch sicher sein, dass ich mein Abo nie wieder kündigen werde! Ich bin gespannt! Der Sepp.
Dr. E. Summer: Danke für die Blumen. So etwas hören wir gerne. Erzähl noch gleich deinen Tanten und Onkeln von dieser Offerte! Geile Bilder liefern wir jederzeit, mit der Ausnahme, dass es von mir meist nur ein geiles Bild pro Ausgabe geben wird, weitere kann ich gerne auf deine Kosten anfertigen lassen. Ich hoffe, die Bilder von Ruben Lenten reichen dir fürs Erste. Viel Spaß und guten Wind, Dr. E. Summer
Sagt mal: was soll das denn jetzt? Wollt ihr Kiten aus dem Free-Magazin rausnehmen, oder warum holt ihr euch Konkurrenz ins eigene Haus? Auf der anderen Seite werdet ihr es ja nicht gerade schwer haben, ein gutes Kitemagazin zu machen… Viel Glück auf alle Fälle. Der Claus.
Dr. E. Summer: Hi, der Claus! Keine Sorge. Das Free-Magazin bleibt so wie es ist. Wir hatten einfach zu viele gute Storys zum Thema Kitesurfen, dass ein eigenes Heft fällig wurde. Außerdem fehlte uns persönlich ein schönes Magazin zum Thema Kitesurfen. Viel Spaß beim Lesen, Dr. E. Summer
Die Erlösung naht! Bitte versaut es nicht! Stephan
Dr. E. Summer: Die Erlösung ist da! Ich hoffe wir waren nicht zu versaut! Dr. E. Summer
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Dr. E. Summer: Ich habe das gleich vermerkt und habe dein Abo auf den Status UNKÜNDBAR gesetzt. Vielen Dank für das Vertrauen. Dr. E. Summer
Mädels, das nenn ich mal ein faires Angebot! Das Abo nehme ich so gerne an! Wenn ihr dann auch noch einen guten Mix findet aus Test, Technik und Lifestyle, seid ihr die Größten. Michi.
Dr. E. Summer: Hey Michi, danke für dein Interesse, aber das Angebot ist nicht FAIR, es ist schlicht GROSSARTIG! Lass doch einfach hören, ob dir dieser Mix gefällt, wir geben immer unser Bestes! Guten Wind, Dr. E. Summer
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augenschlag
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augenschlag
ein bild & seine geschichte © Foto & Text: Peter Goldbach
Das Bild entstand am 13.08.2006 in Loissin an der boardway-Kiteschule am Greifswalder Bodden. Im Hintergrund ist die Insel Rügen zu erkennen, die von einer Windhose heimgesucht wird. Obwohl die Windhose nur zehn Kilometer entfernt ist, regt sich erst einmal kein Lüftchen am Strand. Wer nicht damit beschäftigt ist, sein Material in Sicherheit zu bringen und sich auf einen Sturm einzurichten, rennt zum Strand, um das Naturschauspiel zu betrachten. Nur zwei unbekannte Schlauchbootfahrer (oder vielleicht erfahrene Rafting-Kollegen!?) rudern seelenruhig durch das Szenario. Eine viertel Stunde später endet das Schauspiel so unmittelbar, wie es begann…
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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gut zu wissen
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gut zu wissen
winterkiten Überleben im kalten Wasser Gerade jetzt, wo die Außentemperaturen sich langsam wieder auf ein angenehmes Niveau heben, zieht es wieder viele aufs noch kalte Wasser. Unser Testteam war teilweise sogar bei Schneefall und unter zwei Grad Wassertemperatur unterwegs. Dass kaltes Wasser jedoch die Gefahr des Kitesurfens erhöht, sollte jedem bewusst sein. Wir haben uns mit Dr. Frank Praetorius unterhalten, der sich intensiv mit den Gefahren des kalten Wassers auseinandergesetzt hat. Er nennt vier große Gefahren des kalten Wassers - nicht nur die Unterkühlung, die als Gegenstand vieler Diskussionen häufig die anderen, für den Kitesurfer vorrangigen, Gefahren „verdrängt“. Gefahr 1: Eintauchreflexe und Kälteschock Eintauchen in kaltes Wasser reizt die Kälterezeptoren der Haut. Reaktion ist ein reflexartiges „Luftschnappen“, oft gefolgt von einem nicht unterdrückbaren Hyperventilieren. Die Gefahr ist, dass dabei Wasser eingeatmet wird und man ertrinkt. Der Kälteschock führt auch zum Adrenalinausstoß und kann damit Herzarrhythmien auslösen.
Gefahr 3: Unterkühlung Hält man sich länger im Wasser auf, droht eine Unterkühlung. Die Körpertemperatur sinkt unter ein bedrohliches Niveau. Bei fünf Grad Wassertemperatur droht ohne Kälteschutz nach etwa einer Stunde die Bewusstlosigkeit. Der Körper durchblutet zunehmend nur noch die wichtigen Organe. Gefahr 4: Kollaps nach der Rettung Wird eine unterkühlte Person geborgen, gibt es noch eine weitere Gefahr: den Afterdrop. Vermischt sich das kalte Blut der Extremitäten mit dem wärmeren im Rumpf, kann die Körperkerntemperatur gefährlich weit absinken. Deswegen dürfen einer unterkühlten Person keinesfalls die Beine hochgelegt werden. Auch Alkohol oder ein warmes Bad können dazu führen, dass sich die Gefäße der Extremitäten weiten und so das kalte Blut zu rasch in den Körperkern gelangen kann.
Gefahr 2: Schwimmversagen Die Kraft lässt im kalten Wasser schnell nach. Kühlt ein Muskel um ein Grad Celsius ab, verliert er bereits drei Prozent seiner Kraft, ein 20 Grad warmer Muskel hat bereits nur noch die Hälfte seiner Leistungsfähigkeit. Dazu wird die Nervenleitung beeinträchtigt. Man ist nicht mehr in der Lage, Rettungsmittel zu ergreifen. Viele gute Schwimmer ertrinken daher im kalten Wasser, auch wenn sie nur wenige Meter vom Ufer entfernt sind. © Foto: Jan-Tjark-Horst Schimanski
Fahrer & Text: Peter Goldbach
Kitelife: Wie lange kann man ihrer Meinung nach mit einem Neoprenanzug im fünf Grad kalten Wasser noch schwimmen, wenn man in Seenot gerät? Dr. Praetorius: Der ungewollte Wasserkontakt trifft den erfahrenen Kitesurfer weniger brutal als den darauf schlecht eingestellten Segler. Ist man weit draußen, hängt alles weitere von der Wassertemperatur und der Qualität der Kleidung ab. Am besten sind dabei Neoprenanzüge, die titanbeschichtet sind. Kitelife: Wie sollen wir uns in einem Notfall verhalten? Dr. Praetorius: Ganz wichtig ist die richtige mentale Einstellung. Die ist natürlich beim Kitesurfer von vornherein besser, weil er anders als Ruderer oder Segler mit häufigerem Wasserkontakt rechnet. Schon das Denken an den Kälteschock ist ein Teil seiner Bekämpfung. Beim Sturz gilt es, sich auf das Vermeiden des Schnappens nach Luft zu konzentrieren, möglichst das Eindringen von kaltem Wasser in Mund und Nase zu verhindern und ohne Panik (Strampeln etc.) zur Wasseroberfläche zurückzustreben. Man sollte versuchen, in Rückenlage zu kommen, am besten mit dem Rücken zur Welle. Grundsätzlich ist passives Verhalten besser. Von Schwimmversuchen ist zur Vermeidung der muskulären Erschöpfung abzuraten, wenn das Ufer nicht greifbar nahe ist. Kitelife: Wann sollte man Ihrer Ansicht nach das Wasser verlassen? Gibt es Warnhinweise des Körpers? Dr. Praetorius: Da kann ich als Segler dem Kitesurfer kaum Ratschläge geben. Vielleicht dies: Wenn erste Anzeichen von Konzentrationsschwächen oder Koordinationseinbußen zu erkennen sind, sollte man sich schnellstens an Land begeben. Auch aus diesen Gründen setzt Winter-Kitesurfen sehr viel Erfahrung und Können voraus und ist nichts für Anfänger.
© Foto: Privat
Fahrer: Dr. Praetorius
Kitelife: Herr Dr. Praetorius, beim Kitesurfen tragen wir ja Neoprenanzüge und Trockenanzüge. Schützt uns das vor dem Kälteschock? Dr. Praetorius: Neoprenanzüge oder Trockenanzüge schützen sehr gut. Da möglichst wenig Hautoberfläche mit dem eiskalten Wasser in Kontakt kommen sollte, sind Shorties abzulehnen und Neopren-Kopfhauben sowie -Schuhe dringend zu empfehlen. Kitelife: Was halten sie für die größte Gefahr beim Kitesurfen im Winter? Dr. Praetorius: Eindeutig das so genannte Schwimm-
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versagen. Auch wenn der Körperkern noch eine Weile seine Wärme hält, kühlen Muskulatur und Nerven der Arme und Beine sehr rasch ab. Das kann, je nach Wassertemperatur, bereits nach drei Minuten kritisch werden. Auch eine scheinbar leichte Selbstrettung funktioniert dann nicht mehr. Selbst eine optimale Kondition nützt dabei nicht. Vorsicht vor Selbstüberschätzung!
Kitelife: Haben Sie eine Ahnung, ab welcher Wassertemperatur unser Sport wirklich kritisch wird? Dr. Praetorius: Darüber liegen wenige Erkenntnisse vor, außer dass natürlich die Unterkühlung der Extremitäten mit der Folge des Schwimmversagens ebenso wie die später einsetzende Hypothermie des Körperkerns temperaturabhängig ist. Schon unter 15 Grad ist Vorsicht angebracht, und unter fünf Grad Celsius kann es sehr schnell kritisch werden. Als Segler stelle ich mir vor, dass für den Winter-Kiter die Nähe des Strandes (z. B. hüfttiefes Flachwasser) eine Wassertemperatur unter 10 Grad ausgleichen kann. Weit draußen sieht es im Falle des Falles dann schlechter aus. Wer mehr darüber lesen möchte: Dr. Frank Praetorius „Überleben im (eis-)kalten Wasser“, Nautische Nachrichten der KA 4/2004, S. 31-36; einfach zu downloaden unter http://www.frank-praetorius.gmxhome.de/segeln_4_medizin-an-bord.html
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© Foto: Lars Wehrmann
Text: Freddy Koch
Mit den zwei Elementen Luft und Wasser in perfekten Einklang zu geraten, gehört zu den Grundgedanken des Kitesurfens. Sich das Beste aus beiden Welten zu Eigen zu machen, ist der Wunsch und Traum der Kiterfamilie. Doch dass wir dabei in den Lebensraum und das Revier der „flying fish“ eindringen, bedenkt kaum jemand. Mit diesem Artikel wollen wir unsere „brothers from a different mother“ würdigen. Schließlich verdanken wir diesen Tieren ein Stück weit unsere Sportart, oder nicht?
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Natürlich gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Gattungen der „fliegenden Fische“ und der Kiter. Während wir eine teure Ausrüstung brauchen, um Wasser und Himmel zu erobern, können die Fische, die hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gewässern vorkommen, auf evolutionsbedingte Hilfsmittel zurückgreifen. Ihre riesigen Brustflossen, die die Länge ihrer Körper (7-45 cm) erreichen, spreizen sie während des Fluges ab und erreichen dadurch und durch die Versteifung des gesamten Körpers ähnliche Flugeigenschaften wie ein Segelflugzeug. Auf diese Weise können fast alle der etwa 40 Arten eine unglaubliche Flughöhe von bis zu sieben Metern Höhe erreichen und können, je nach Windverhältnissen, bis zu 200 Meter über das Wasser gleiten. Auch die durchschnittliche Fluggeschwindigkeit von 55 Kilometern pro Stunde ist erstaunlich und sucht ihresgleichen.
Möwen und andere Seevögel haben sich auf diese Art der Nahrungsaufnahme spezialisiert und greifen die Fische, die teilweise im Schwarm das Wasser verlassen, gerne im Flug ab. Aber nicht nur das. In ihrer Panik vor den Fressfeinden unter ihnen kann es den fliegenden Fischen passieren, dass sie eine unfreiwillige Zwischenlandung an Board kleinerer Schiffe machen oder an den Bootswänden zerschellen. Diese Bekanntschaften enden leider meist auch tödlich, da ihre Organe nicht für das Leben an Land programmiert wurden. Denn die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff geschieht auch bei diesen Tieren über Kiemen und sie verfügen keinesfalls über ein Lungensystem, das vergleichbar mit dem unsrigen wäre. Auch bei fliegenden Exemplaren ist, wie bei allen Kiementieren, nach drei bis fünf Minuten an der Luft Zapfenstreich. Trotzdem hat sich ihr Flugsystem bewährt und die meisten Fische erreichen unversehrt wieder ihr natürliches Terrain.
Doch bevor sie aus dem Wasser schießen, kommt ein anderer Körperteil zum Einsatz. Um sich aus dem nassen Element zu katapultieren, muss die Schwanzflosse Schwerstarbeit leisten und bis zu 50 Mal pro Sekunde schlagen. Ebenfalls ein Spitzenwert in der Unterwasserwelt. Dabei wird sie von der aerodynamischen Körperform und den geschmeidigen Schuppen unterstützt. Doch auch das geringe Gewicht der Fische und ihre kräftige Muskulatur ermöglichen solche Leistungen und erklären, warum nicht allen anderen Fischen „Flügel“ gewachsen sind. Es muss jedoch erwähnt werden, dass die „Kiter der Evolution“ keinesfalls fliegen können. Man müsste sie daher eher als „gleitende Fische“ bezeichnen, da sie sich über Wasser nicht Flossen schlagend fortbewegen können. Es stellt sich zwangsläufig die Frage, warum die Fische, oft in ganzen Schulen, den Schritt in ein neues Element wagen. Alexander von Humboldt vertrat bereits die Ansicht, dass sie es aus reinem Vergnügen tun. Eine Gemeinsamkeit also mit uns Kitern, die jedoch wissenschaftlich leider nicht belegbar ist. Der wahre Grund ist ein anderer. Im Allgemeinen lässt das Fliegen der Fische auf größere Raubfische wie Marlins oder Tunfische schließen, die Jagd auf unsere geflügelten Freunde machen. Dumm nur, dass den „Seglern“ keiner gesagt hat, dass auch über dem Wasser Gefahren lauern.
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Der Vergleich zwischen Kitern und den „flying fish“ hinkt also gewaltig. Weder verfügen wir über Kiemen, noch flüchten wir vor Fressfeinden aus dem Ozean (es sei denn, Haie verwechseln uns mit ihrer Beute). Trotzdem vereinen sie, wie auch wir, beide Elemente und verwenden sie zur Fortbewegung. Und auch spektakuläre Flugeinlagen der „Geflügelten“ konnten schon beobachtet werden. Diese sind durchaus mit gewaltigen Airs und Loops aus der Kiteszene vergleichbar…
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Text: Peter Goldbach, Matthias Larsen & Ruben Lenten
Zwei Kiter sind derzeitig in der Szene die beiden gefragtesten Akteure. Die Freunde Ruben Lenten und Aaron Hadlow, letzterer ist sogar dreimaliger PKRA World Champion. Während Ruben für wahnsinnige und radikale Manöver steht, verbindet Aaron komplizierte, technische Tricks mit einem sehr eleganten Style. Nachdem Ruben Lenten die PKRA Saison 2005 mit drei Siegen in Folge und dem Sieg beim Red Bull King of the Air beendete, warf ihn 2006 eine Verletzung aus dem Rennen. Doch dann meldete er sich mit radikalen Videos und den extremsten Kiteloops, die die Community jemals gesehen hat, zurück und wurde auch ohne große Contest-Erfolge einer der bekanntesten Kitesurfer. Wir stellen dir in unseren ersten beiden Ausgaben diese Ausnahmekiter vor. Ruben hat den Vortritt. Wir hatten die Ehre, mit ihm über Wettkämpfe, seinen Style und seinen Kumpel Aaron zu sprechen.
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© Foto: Craig Kolesky / Gustmag
Fahrer: Ruben Lenten
© Foto: Toby Bromwich
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Kitelife: Wo erwischen wir dich gerade und mit wem trainierst du? Len10: Im Moment bin ich in Perth in West-Australien. Ich trainiere nicht wirklich mit jemandem. Ich bin meistens für mich allein und lass mich eher von den Locals an dem jeweiligen Spots dazu motivieren, richtig Gas zu geben. Es ist spaßig, ständig mit neuen Leuten zu kiten. Sie fangen an, sich gegenseitig zu puschen. Das ist eine gute Sache! Kitelife: Wie wichtig sind dir Wettkämpfe? Len10: Mir sind Wettkämpfe nicht mehr wirklich wichtig. Ich finde sie nicht aussagekräftig. Meistens sind die Bedingungen ohnehin schlecht und am Ende mach ich dann Tricks, die ich eigentlich nicht machen will. Ich trainiere in vielen unterschiedlichen Bedingungen, um meine Tricks so gut wie möglich zu können. Wenn dann aber während eines Contests Leichtwind ist und die Veranstalter trotzdem versuchen, das Programm durchzuziehen, bringt mir das keinen Spaß. Ich werde dann richtig sauer und Kiten wird dann nur noch stressig. Generell mag ich Wettstreit! Gib mir einfach saubere 30 Knoten, ein paar gute Kicker oder Flachwasser und ich nehme es mit jedem auf... außer vielleicht mit Aaron... (lacht). Kitelife: Es gibt etliche Videos im Web, in denen du abgefahrene Kiteloops zeigst. Wie fühlt sich so ein Loop an? Len10: Kiteloops... Ich liebe sie einfach! Die Querbeschleunigung, wenn du ganz weit oben bist, fühlt sich einfach sensationell an! Am besten ist es, wenn es richtig stürmt und ich mit 7qm und 21m Leinen ordentlich angeblasen bin. Dann kann ich am besten kontrollieren, wie weit ich die Kites runterziehe. Mit kleinen Kites funktioniert das am besten, weil sie schnell drehen und du die Geschwindigkeit besser kontrollieren kannst. Krass wird es dann, wenn du dich da oben aushakst und einen Flat 3 ansetzt (Anm.d.R.: Handlepass, bei dem sich der Kiter in aufrechter Position einmal um die eigene Achse dreht). Ich komme da langsam hin, sie funktionieren auch ganz gut, aber ich will sie bei 35 Knoten in den größten Höhen durchziehen... Kitelife: Das hört sich nicht sonderlich gesund an. Hast du nie Angst? Len10: Nein, sorry. Kitelife: Ist der Move, von dem du gerade gesprochen hast, deine Erfindung? Und ist er sehr schwer, oder braucht man einfach nur „balls of steel“? Len10: Ja, es war meine Idee. Entstanden ist er durch Zufall nach einem Wettkampf in Tarifa in Spanien. Ich war sehr unzufrieden mit meinen Heats und es war noch ziemlich windig. Ich hatte gerade die neuen Prototypen der 2007er Fuels bekommen. Ich ging raus und hab alles aus dem Kite rausgeloopt (Anm.d.R., Originalzitat: „I kitelooped the shit out if it.“), bis mir das zu langweilig wurde und ich etwas Neues machen musste. Ich habe ein paar richtig hohe Loops erwischt und fing an, mich auszuhaken. Dann dachte ich ‚scheiß drauf, ich mach‘s‘. Klar braucht man die Eier dafür und ein bisschen Technik. Beim ersten Versuch hat es mich gleich total zerlegt. Ein paar Versuche später habe ich ihn geschafft. Das Blut in meinem Körper bestand nur noch aus Adrenalin! In Brasilien
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© Foto: Toby Bromwich
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hab ich mir dabei beinahe beide Beine gebrochen, war ein echt böser Abgang. Aber ich glaube, das ist das Opfer, das man bringen muss. Kitelife: Hast du irgendwelche besonderen Methoden, um an neue Tricks heranzugehen? Len10: Manchmal werde ich direkt am Strand gefragt, wie ich den einen oder anderen Trick so mache. Ich kann es einfach nicht erklären, es ist bei mir reine Gefühlssache. Ich habe auch keinen speziellen Weg, neue Tricks zu lernen. Wenn mir danach ist, probier ich es einfach. Ich probier einen Basic Trick und dann versuche ich, ihn zu einem neuem weiterzuentwickeln. Jedes Mal einen draufsetzen! Es braucht eine Menge harter Einschläge und viel Nachdenken, aber am Ende zahlt es sich aus. Kitelife: Harte Einschläge… Wie oft verletzt du dich dabei? Len10: Hmm, wie oft verletze ich mich… Ich wünschte, ich könnte ‚nie‘ sagen. Leider habe ich mich letztes Jahr ziemlich übel verletzt. Ich habe mein Fußgelenk so weit verdreht, so dass alle Bänder gerissen sind, die man an dieser Stelle so hat. Ich dachte, das würde schnell verheilen, aber ich musste schon sehr bald feststellen, dass es länger dauern würde, als nur ein paar Wochen. Ich habe drei Monate gebraucht, um wieder aufs Wasser zu kommen und es hat immer noch wehgetan. So hab ich mich langsam rangetastet, bis alles OK war und ich wieder rocken konnte. Nach so einer schweren Verletzung nicht die positive Grundstimmung zu verlieren, ist wirklich schwer. Aber in meinem Kopf hörte das Kiten nie auf und ich stellte fest, dass ich es auch nicht so schnell verlerne. Das ist bei mir wie mit dem Fahrradfahren, vielleicht etwas extremer. Ich fühle mich super sicher, wenn ich kite, weil ich harte Abgänge gewohnt bin und weiß, wie ich stürzen muss. Ich bin jetzt manchmal im Fitnessstudio, um in Form zu bleiben und diese blöden Verletzungen zu vermeiden. Kitelife: Was ist das Verrückteste, was du jemals gemacht hast? Len10: Das Verrückteste? Keine Ahnung! Ich versuche dauernd kranke Tricks und wenn die klappen, will ich sie toppen. Ich werde wohl bald mal Base-Jumping machen. Ich glaub, das ist krank! Kitelife: Ich habe gehört, dass Noordwijk dein Lieblingsspot ist. Warum? Gibt es keinen bessern in Brasilien oder sonst wo?
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Len10: Noordwijk ist mein Lieblingsspot, weil es mein Homespot ist, an dem ich meine Freunde treffe. Ich fühle mich zu Hause, an Land und auf dem Wasser. Außerdem ist es dort gar nicht schlecht zum Lernen. Manchmal hat das Meer dort Flach-, manchmal Kabbelwasser und dann sogar manchmal Welle. Man lernt in verschiedenen Bedingungen gut zu Recht zu kommen. Kitelife: Wegen deiner Videos bist du einer der bekanntesten Kitesurfer geworden. Da scheint es fast, als seien heftige Videos wichtiger, als Erfolge bei Wettkämpfen. Len10: Sehe ich auch so. In einem Video kann ich wirklich zeigen, was ich kann und was für mich Kitesurfen bedeutet. Ladet mich zu eurem Homespot ein und urteilt selbst. Ich werde weiter neue Videos machen. Ich habe richtig Bock, weiter den ultimativen Sturm zu suchen! Kitelife: In welche Richtung wird sich deiner Meinung nach das Kitesurfen in Zukunft entwickeln? Len10: Es wird viele verschiedene Richtungen geben und die Leute werden es in allen Könnensstufen und mit allen unterschiedlichen Stilen genießen. Mit den Bow-Kites ist es heute sehr leicht, mit dem Sport anzufangen. Viele stehen auf Welle, nehmen einfach ihre Surfboards und ziehen ihr Ding durch. Ich finde aber, das sollte nicht in kleinen Wellchen passieren, das sieht dann schnell recht lächerlich aus. Ich hoffe, dass einige junge Fahrer beim Hardcore-Freestyle dazukommen... Jungs, lasst uns weiter die Grenzen verschieben! Kitelife: Wie denkst du über den Flatkite- bzw. Bowkite-Hype? Len10: Die Flatkites kamen vor zwei Jahren auf den Markt. Es sah anfangs alles noch ganz schick aus, doch schon bald traten Probleme auf. Nicht die versprochene Sicherheit, Invertieren usw. Sie waren nicht gut für Freestyletricks wegen des zu hohen Bardrucks und eines komischen Drehradius. Mittlerweile sind Flatkites sicherer. Um jemanden in den Sport zu bringen und zum Schulen sind sie super. Für die Zukunft des Sports sehe ich sie aber nicht im Freestyle. Manche von denen, die zwei Jahre auf Bowkites fuhren und jetzt auf einen C-Kite gewechselt haben, fahren auf demselben Level wie vor zwei Jahren. Die meisten cruisen nur oder hüpfen ein wenig, das sieht alles etwas verweichlicht aus (Anm.d.Red.: „It looks a bit pussy!“). Ich hoffe, dass die extreme Seite des Sports nicht ausstirbt. Ich find es ja ganz schön, wenn Leute den Sport als Entspannung für sich gefunden haben, aber wer wirklich Tricks üben will, sollte einen C-Kite nehmen. Kitelife: Du bist jetzt 18 Jahre und Profisportler. Perfekte Voraussetzungen für wilde Partys, durchzechte Nächte und die ein oder andere Frauengeschichte… Len10: Am Anfang meiner Karriere vor zwei oder drei Jahren ging es tatsächlich schon ziemlich ab! Ich habe trotz meiner jungen Jahre schon viele richtig gute Partys erlebt! Aber jetzt versuche ich, fit zu bleiben und meine Zeit auf dem Wasser zu nutzen. Ich trinke so wenig Alkohol wie möglich. Manchmal ist es schon hart, aber am Ende wird
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es sich auszahlen. Es ärgert mich einfach viel mehr, eine gute Session zu verpassen, als eine gute Party. Es ist für mich also eine einfache Wahl. So richtig wird es dann später abgehen, wenn ich meine Millionen zusammen habe. Kitelife: Wie weit bist du davon entfernt? Len10: Naja, es ist nicht immer nur Zuckerschlecken, ein Profikitesurfer zu sein. Zurzeit ist in unserem Sport leider noch nicht so viel Geld im Spiel, aber mittlerweile kann ich trotzdem ganz gut davon Leben. Kitelife: Wie sehen deine Ziele für die Zukunft aus? Len10: Mein Ziel ist es auf jeden Fall, den Sport zu pushen und so vielen Leuten wie möglich einen extremen Kite-Stil zu zeigen! Ich hoffe die Bedingungen und meine Gesundheit spielen mit. Außerdem möchte ich mit Slingshot zusammen bessere Kites, Bars und Boards entwickeln. Und ich werde versuchen, mich zu benehmen. Kitelife: Lass uns mal über deinen Freund Aaron reden. Vergleiche mal seinen Stil mit deinem! Len10 (lacht): Aaron ist echt ein verrückter Typ. Er ist mein Kumpel, es ist super lustig und entspannt, mit ihm abzuhängen. Auf dem Wasser ist er mein Favorit. Wir fahren gerne zusammen und pushen uns. Ich bewundere es, wie er sich selbst übertreffen kann. Er geht einfach raus und macht Dinge, die einem unmöglich erscheinen. Ich habe Respekt, wie er an Wettkämpfe herangeht. Er hat es einfach drauf, konzentriert und zielstrebig zu bleiben. „Dreifacher World Champion“ sagt wohl genug über seinen Typ aus. Kitelife: Hat er deinen Stil beeinflusst? Len10: Auf jeden Fall! Er hat mir damals den Handlepass gezeigt, seine Technik und sein Style sind unglaublich. Ich kite etwas weniger technisch und versuche dafür hoch, brutal und schnell zu sein! Kitelife: Wie oft trainiert ihr zusammen? Len10: Nicht so oft. Aber wir wissen immer, was gerade beim anderen geht und bleiben in Kontakt. Wir werden auch in Zukunft versuchen, so oft es geht zusammen auf Tour zu sein und so viel wie möglich zusammen zu trainieren.
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winterwarmer Für viele Kiter ist es die härteste Jahreszeit: Winter. Was soll man auch tun, wenn der Homespot mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, die Schneedecke
v.l.n.r.
auf den Wiesen noch oder nicht vorhanden und der Jahresurlaub schon aufge-
Kristin Böse,
braucht oder verplant ist?
Matthias Larsen, Sebastian Witzleben,
Wir haben sieben Kiter nach ihrer Überwinterungstaktik befragt. Kristin Böse, Sebastian Bubmann,
Matthias Larsen, Sebastian Witzleben, Sebastian Bubmann, Mario Rodwald, Frank
Mario Rodwald,
Rosin und Stefan Permien sind allesamt Menschen, die ihr Hobby mehr oder we-
Frank Rosin,
niger zum Beruf gemacht haben und auf vollkommen unterschiedliche Art und Weise der kalten Jahreszeit begegnen.
Stefan Permien.
© Foto: Thomas Bubmann
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© Foto: Toby Bromwich
© Foto: Carlo van Wyk
© Foto: Rommy Weffer
© Foto: Ute Rodwald
© Foto: Sanja Wiegmann
© Foto: Cord Runne
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Nach der Saison ist vor der Saison
Der Winter ist vorbei, der Sommer kommt. Viele werden sich darüber sicherlich freuen, aber für mich war der Winter in Deutschland irgendwie immer eine Erlösung. Nach einer langen und anstrengenden Saison mit unzähligen Wettkämpfen, Messen, Clinics, Promotion Events, Foto- und Videoshootings fällt dann am Ende der Saison mit einem Mal der ganze Stress von mir ab. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr mich eine Saison mitnimmt, fühle ich mich dann doch wirklich regelrecht ausgelaugt. Umso mehr genieße ich es, meine Winterpause mit ein paar Wochen Ruhe zu beginnen. In 2006 endete meine Saison erst im Dezember, nach einem Fotoshooting für mein Buch „Kitesurfen mit Kristin Boese – das Trainingsprogramm der Weltmeisterin“ auf Mauritius. Zurück in Deutschland konnte ich dann volle zwei Wochen zu Hause in Glindow bei Potsdam mit meiner Familie verbringen. Anschließend gönnte ich mir gleich noch zwölf Wochen in der Schweiz und verbrachte dort mit der Familie meines Freundes ein ruhiges und entspanntes Weihnachtsfest und die Jahreswende. Genau das, was ich brauchte, um zur Ruhe zu kommen und meine Batterien wieder aufzuladen. So komisch es sich vielleicht auch anhört, aber einfach mal nicht ans Kiten zu denken, nicht in der Weltgeschichte umher zu reisen und mit den Leuten Zeit zu verbringen, die einem wirklich nahe stehen, gibt mir immer wieder eine Menge positiver Energie und viel Motivation. Und so hieß es dann Anfang Januar ganz frisch aufgetankt schließlich wieder Abschied vom faulen Leben zu nehmen. Die Saisonvorbereitung ruft! Wer international oben dabei sein und bleiben will, kann sich eben nicht den ganzen Winter ausruhen. So heißt es einen Spot zu finden, der gute Trainingsbedingungen bietet, an dem es möglichst täglich windig ist und der im Idealfall auch noch ein Fitnesscenter in der Nähe hat. Der nicht unbegrenzte Geldbeutel muss dabei natürlich auch noch beachtet werden. So wusste ich in diesem Winter lange nicht, welches mein Trainingsrevier werden würde. Doch durch meine Freundin Fiona Wedenig bekam ich die einmalige Chance, nach Westaustralien zu fliegen und dort sehr kostengünstig wohnen und trainieren zu können. Ein kleiner Traum, den ich mir schon immer einmal erfüllen wollte. Und so fand ich mich dann einen langen Flug, einen ziemlichen Jet Lag und ein paar Besorgungen später fast täglich an den verschiedensten Spots um Perth (WA) und auf dem Wasser wieder und tue dies noch immer. Mein täglicher Trainingsplan hier in Australien sieht ungefähr so aus: Eine gute Vorbereitung der Muskulatur mit einem Gymnastikband, um Verletzungen vorzubeugen, Training auf dem Wasser an möglichst fünf Tagen die Woche (solange die Bedingungen es zulassen), gutes Abwärmen und Stretching nach der Session und hier und da ein paar Yoga Stunden. Wer fit sein will, muss schließlich auch was dafür tun. Die New-SchoolMoves lernen sich eben leider auch nicht von allein. Das ist aber noch lange nicht alles. Schließlich ist es nun auch an der Zeit, die Sponsoringverträge für die kommende Saison zu verhandeln. Dann gibt es Interviews zu beantworten und hier und da einen Artikel zu schreiben, unzählige Emails und zu guter Letzt die Fotoshootings für die nächste Saison. So rückt das Training dann manchmal ein wenig in den Hintergrund. Ist also nicht nur WinterPAUSE, aber trotz allem eine extrem entspannte Zeit und eine wirkliche „Happy-Time“.
© Foto: Christian Black Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Fahrerin: Kristin Böse Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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matthiaslarsen
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Capetownreport
Diesen Winter ging es für mich mal wieder, wie schon die letzten Jahre nach Kapstadt. Dort wird es einfach nicht langweilig und es gibt so viele Sachen zu tun, auch wenn mal kein Wind ist. Wer einmal da gewesen ist, kommt eigentlich immer noch einmal zurück. Und da sitz ich nun mal wieder bei einem der vielen Castings in der Stadt. Dieses Jahr ist in Kapstadt einiges los im Modelbusiness. Eigentlich viel zu viel, denn es sind gerade zur Hauptsaison zwischen Dezember und Februar einfach zu viele Models aus aller Welt in der Stadt und drängeln sich um jeden Job. Alle kommen, um das schöne Leben hier zu geniessen und Arbeit mit Urlaub und Beachlife zu verbinden. Was den Wind angeht ist die Ausbeute dieses Jahr aber etwas dürftiger, als man es hier von den letzten Jahren gewohnt war. Deswegen bleibt viel Zeit für mich, die Castings zu besuchen, Wellenreiten zu gehen und mein neues Wellness Business voran zu treiben. Ich vertreibe nun hochwertige Nahrungsergänzungs- und Skincareprodukte. Dabei treffe ich viele neue Leute, die Sport- und Modelwelt steht drauf und es läuft gut an. (Anm.d.Red.: Matze, du läufst nicht rund.) Ansonsten ist grade auf der Big Bay Seite von Kapstadt wieder einige Prominenz auf dem Wasser zu sehen. Aaron Hadlow und Kevin Langeree sind hier für mehrere Monate trainieren und auch Ruben Lenten und Petr Tyskevich waren schon auf dem Wasser zu bewundern. Da macht das Zuschauen schon alleine viel Spaß, wenn z.B. Ruben zu seinen Killer Kiteloops ansetzt und in zehn Meter Höhe Handepasses vorführt. Auch Mark Shinn hat sich angekündet, da er wohl von den unglaublichen Downwindern hier gehört hat und seine Waveride Skills in Kapstadt verbessern will. Der einzige Nachteil an den Spots von Kapstadt ist wohl das 15 Grad kalte Wasser. Jedoch hat das auch einen positiven Nebeneffekt. Denn auch deswegen hat man fast überall sehr viel Platz und muss nicht noch auf Schwimmer achten. Für Anfänger sind die oft großen Wellen und der Wind, der auch schnell mal auf über 30 Knoten anzieht, zu heftig. Bei dem starken Southester werden dann sogar die kräftigen Atlantikwellen zerblasen. Unfälle sind hier bis auf kleine Ausnahmen fast ausgeblieben, da die Strände fast überall sehr breit sind und man immer genug Platz hat. Nicht nur in Deutschland hat sich das Wetter verändert und so haben wir öfter winterähnliche Bedingungen mit dicken Wellen und eher wenig Wind, obwohl in Südafrika ja gerade Sommersaison ist. Es gibt dadurch deutlich weniger Buschbrände als letztes Jahr. Glück für viele Touristen, die unachtsam ihre Kippen wegschnippen. Ein englischer Tourist landetet damit vor einem Jahr einen Volltreffer, als er den gesamten Tafelberg in Brand setzte. Über eine Woche mussten die Feuer bekämpft werden. Der Tourist sitzt jetzt hier unten wohl noch eine Weile im Knast und über südafrikanische Gefängnisse will man hier lieber nichts lesen… Auch eine Art, den Winter zu verbringen. Also in dem Sinne immer schön gesund leben und Zigaretten nicht wegschmeißen! © Foto: Thorsten Orendt Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Fahrer: Matthias Larsen Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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sebastianwitzleben
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insider
buzzy - on tour
Winterschlaf halten, so weit ich das weiß, Bären und andere Tiere, um die kalte Zeit zu überstehen. Eigentlich gar nicht schlecht, sie machen den ganzen Sommer über genau das, was ihnen am meisten Spaß macht, in ihrem Fall sich den Magen voll schlagen. Nicht dass ich das nicht auch ganz gerne tue, aber ich kann leider nicht so lange schlafen und mir nur den Magen voll zu schlagen, reicht auf Dauer auch nicht ganz zu meiner Unterhaltung. Außerdem mache ich gerne das ganze Jahr genau das, was mir Spaß macht und schlafe auch so genug. Ein Großteil der kitenden Bevölkerung nutzt den Winter wohl als die produktive Phase des Jahres. Ich bin als Vollzeit-Kiter ohnehin nie so richtig produktiv und halte das mit dem Winter etwa so, wie die Störche oder noch eher wie die Schwalben (ich komme zwar im Frühling zurück, bringe aber keine Kinder mit). Doch zum Glück ist es ja noch nicht Zeit, nach Hause zu kommen. Nach ein paar grandiosen Tagen in Klitmöller habe ich mich nach Venezuela verdrückt, um mich dann, zumindest in meinen Plänen, nach Brasilien weiterzubewegen (ich plane das eigentlich jedes Jahr und mach es dann doch nicht). Kaum in Venezuela angekommen, zog es mich zurück in die Heimat (vielleicht hätten die Schwalben das auch gemacht, stünde ihnen wie mir eine Internetverbindung zur Verfügung.). Der Grund: Was ich da im Windfinder verfolgen konnte, sah einfach zu gut aus. Tagelange Stürme mit Wellen und akzeptablen Temperaturen, dagegen waren meine lauen fünf Beaufort und 30 Grad warmes Wasser einfach langweilig. Meine bessere Hälfte ist viel fleißiger als ich, daher mussten wir auf ihre Dezember-Ferien warten, um nach Ecuador und Peru zu reisen. Ich bin seit Jahren nicht mehr dort gewesen, obwohl ein großer Teil meiner Familie dort lebt. Ich hatte gehört, dass es in Ecuador auch ein paar nette Spots gibt, die ich bisher nie bemerkt hatte. So konnte ich Weihnachten mit der Familie in Quito mit einem Backpacker Trip von Manta, Ecuador, zum Surferort Mancora, Peru, verbinden. Backpacker meine ich leider wörtlich: Ich musste den ganzen Kitekrempel in meinem riesigen Bag von A nach B schleppen (womit leider auch Grenzorte und große Busterminals gemeint sind). Ecuador ist als Land zum Reisen sowieso unglaublich schön und vielseitig. Die Gegend um Manta ist auch noch mit Wind von Mai bis November gesegnet. Dazu kommen schöne, saubere Pazifiwellen. Was ich aber noch schöner fand, war die ursprüngliche Kiteszene (30-50 Kiter in ganz Ecuador; Tendenz langsam steigend). Jeder kennt wirklich jeden, es ist in etwa so wie früher bei uns. Kaum Kommerz und alle kiten zusammen. Richtig schön. Roberto aus Cartagena und seine Freunde betreiben dort eine
kleine Kiteschule und sind unglaublich hilfsbereit. Bei Südswell und Neuner-Wind kann der Spot richtig gut werden und erlaubt sehr gute Wellenritte (leider hatten wir Nordswell und nur einmal kurz Wind für einen Neuner). Die beste Zeit für diese Region ist August bis Anfang November. Mancora dagegen ist gerade kurz vor der Schwelle zum Boom. Noch ein Geheimtipp, mit vielen Aussteigern, aber es gibt bereits viele Pousadas, Restaurants und Geschäfte, schon lange kennt nicht mehr jeder jeden und Silikon und Surferchicks bestimmen den Strand. Kein Wunder: der Strand ist magisch, die Welle unglaublich sauber und in nächster Umgebung finden sich viele weltbekannte Breaks (z.B. Lobitos). Auch Mancora hat von Mai bis Ende November konstant Wind und Südswell. Ab und an gibt es auch beeindruckenden Nordswell, der leider den Wind vertreibt, weil er das Meer aufwärmt. In Mancora kann ich die Unterkunft „del WaWa“ empfehlen. Es ist eine schöne Pousada mit unglaublich gutem, japanisch-peruanischem Essen (recht teuer, aber gut). WaWa (der Besitzer) ist der Kenner der Spots und ein sehr guter Surfer und Wavekiter. Ich bin mir sicher, dass wir von Mancora noch viel hören werden. Dieselbe Reise will ich nächstes Jahr noch einmal machen, aber schon Ende Oktober und November, um die beste Wind-Wellen-Zeit abzugreifen. Jetzt bin ich wieder zwei Monate in Venezuela und kite meistens in den Buchten von Tiraja, ein paar Kilometer nördlich von Adicora (Halbinsel von Paraguana), verkaufe ab und an einen Kite und schule gelegentlich, um die Kasse aufzufrischen. Demnächst will ich mit Rommy nach Cartagena in Kolumbien (die Perle von Lateinamerika) und irgendwann danach wieder nach Hause. Leider muss auch ich irgendwann wieder etwas produktiv sein... © Foto: Rommy Weffer
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Fahrer: Sebastian Witzleben Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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etwas andere trainingseinheiten
Als Deutscher Meister 2006 muss man natürlich eine gewisse Portion Patriotismus mitbringen und so verbrachte ich meine Trainingseinheiten an der guten, alten Ostsee. Der Winter hat für mich beim Kiten genau einen einzigen Vorteil, es gibt mehr Ostwind! Denn nur bei östlichen Winden funktioniert mein Homespot perfekt. Auch wenn man die 400 m zum Wasser entspannt zu Fuß zurücklegen kann, zog ich es immer vor, mit dem Auto zu fahren. Der große Vorteil bei Ost ist bei uns, dass man auf dem angrenzenden Baggersee dann perfekte Flachwasserbedingungen hat. Es hat auf dem See zwar leider nur ein Kiter Platz und wenn man den Kite droppt, dann wird er vom Schilf zerlöchert, aber eine brauchbare Alternative zu Coche ist das Flachwasser alle Mal! Es sei denn, er ist zugefroren… Spaß beiseite. Ich denke, ohne meine Mystic-Trockenhandschuhe hätte ich bereits Gicht, wie meine Oma. Aber zu sagen, Deutschland im Winter wäre schlecht, ist schlichtweg falsch! Wir hatten diesen Winter sehr viel Wind, es war sehr mild und so konnte man oft auch noch ohne Haube und Handschuhe seine Trainingseinheitens absolvieren. Es ist natürlich zu kalt, um großartig weiterzukommen und die neuesten Tricks zu lernen, aber man kann so sein Level halten und sich mit den anderen Jungs auf dem Wasser noch ein paar Tricks um die Ohren hauen. Einige werden sich jetzt fragen, wieso ich nicht einfach ab nach Brasilien zu Pile und Co. gedüst bin. Der Grund ist traurig und ganz einfach: Ich habe in diesem Frühjahr mein Abitur gemacht. Glücklicherweise liegen die schriftlichen Prüfungen weit vor den ersten Events und so kann ich in den Ferien noch eine Trainingseinheit einlegen. Meine weitere Planung sieht so aus, dass ich Ende März für eine Woche nach Ägypten fliege, mich warm fahren und bei der Entwicklung der neuen Flysurfer-Kites mithelfen werde. Danach geht es kurz nach Nordschweden zum Nordic Masters Snowkiteevent. Zu Hause wird danach schnell umgepackt, um sofort für zwei Wochen weiter nach Coche für Foto- und Trainingssessions zu fliegen. Also eigentlich bin ich genauso ein Schwein wie alle andere Teamfahrer und lasse meine Landsleute in der Kälte zurück. Wenn ich mein Abitur diesen Sommer offiziell hinter mir habe, denke ich auch, dass dies der letzte Winter war, in dem ich daheim geblieben bin. Obwohl: Wenn das mit dem Klimawandel so weitergeht, dann kommen ohnehin bald die Brasilianer zu uns, weil es ihnen zu warm wird. © Foto: Thomas Bubmann Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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mariorodwald
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ein kessel buntes
Der Winter ist für einen Kiter vielleicht lang, das heißt aber noch lange nicht, dass er langweilig sein muss. Für mich fing er klasse an, denn ich konnte gleich nach Brasilien fliehen. Ein genialer Trip, endlich konnte ich mal wieder in Shorts kiten, bei täglich allerfeinstem Wind. Nachdem ordentlich Fotos und Videomaterial im Kasten war, ging es zum Schneiden nach Hause. In den Weihnachtsferien ging es mit den ganzen deutschen Jungs nach Tarifa. Ich habe gleich meinen Austausch nach Tarifa geplant und werde im Sommer für ein halbes Jahr dorthin gehen. Dort kann ich gleich vom Klassenzimmer die Bedingungen checken. Im Moment mache ich gerade ein Praktikum und versuche herauszufinden, ob ich später einmal einen ordentlichen Beruf machen werde. Ich glaube, ich fang nach der Schule erst einmal mit einem Studium an. Winter ist die Zeit, in der man machen kann, wozu man im Sommer nicht kommt: Fotos sortieren oder die Webseite mal wieder in Ordnung bringen. Natürlich muss man im Winter auch mal ordentlich Party mit seinen Schulkumpels machen, da im Sommer meist zu gute Bedingungen auf einen warten und ich sowieso nie zu Hause bin. Sonst sehe ich mir im Internet die neuesten Videos an und gucke was die Pros so machen, um gleich die neuesten Tricks vor Augen zu haben. Damit ich beim nächsten Mal kiten nicht gleich umfalle, habe ich auch ein kleines Trainingsprogramm mit Schwimmen, Laufen, Badminton… Sonst hilft es nichts: man muss aufs Wasser. Das größte Problem ist jedoch, dass die Handlepasses mit Handschuhen nicht einfacher werden und dass einem das Gesicht vom kalten Wasser brennt. Was mich aber immer wieder erstaunt, ist, dass die Strände trotz vier Grad Celsius nicht leer sind und man sich nie alleine was auf die Mütze holen muss. Bis die Saison wieder richtig losgeht, werde ich einfach den Alltag genießen und versuchen, trotzdem fit zu bleiben und hin und wieder auf das Wasser zu kommen. © Foto: Ute Rodwald Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Fahrer: Mario Rodwald Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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frankrosin
insider
insider
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winterflucht
Während ich diese Zeilen schreibe, blicke ich auf die Schilfbewachsene Lagune von Cabarete in der Dominikanischen Republik. Seit Mitte Februar bin ich hier. Bis dahin hatte ich nach einigen Jahren das erste Mal wieder einen Großteil des Winters in Deutschland verbracht, sofern man in diesem Jahr überhaupt von einem richtigen Winter sprechen konnte. Vor zwei Jahren war ich das letzte Mal in Cabarete. Fünf Monate lang genoss ich perfekte Bedingungen kombiniert mit einem entspannten Leben. Wenn man sich so lange an einem Spot aufhält, ist es nicht verwunderlich, dass man irgendwann einen Spitznamen davon trägt. So entstand „Famous Frank“. Vor allem Freunde aus Schweden meinten, jeder deutsche Kiter in Cabarete würde mich kennen. Eines Abends, als wir zusammen in einer Bar am Strand von Cabarete saßen, kam tatsächlich jemand auf mich zu und bat um ein gemeinsames Foto. Später wurde dann aus meinem Spitznamen der Name meiner Firma. Im Winter 2005/2006 zog es mich wieder auf die Südhalbkugel. Nach einem kurzen Aufenthalt in Australien ging es weiter nach Neuseeland, auf die Südinsel. Dort werden die Underground Kiteboards entwickelt und gebaut, die ich in Deutschland vertreibe. Dieses Jahr konnte ich mich nicht so schnell aus dem Staub machen. Die Arbeit wollte in den eigentlichen Wintermonaten kein Ende nehmen. Ich hatte, bis auf einen Kurztrip nach Teneriffa vor Weihnachten, bis Mitte Februar aufgrund der vielen Arbeit keine Möglichkeit, das Land für längere Zeit zu verlassen. Letztendlich habe ich es dann aber doch noch geschafft und bin endlich mal wieder in Cabarete. Die modernen Kommunikationsmittel machen es möglich, ohne die ich aufgrund des aktuellen Kitesurfbooms in diesem Winter wohl komplett hätte zu Hause bleiben müssen, um meiner täglichen Arbeit nachzugehen. Mit einem Internetanschluss, den man mittlerweile fast überall auf der Welt bekommen kann, ist es zum Glück problemlos möglich, vielen geschäftlichen Aktivitäten nachzugehen, ohne dafür zwangsläufig auf das Reisen verzichten zu müssen. Denn irgendwie gehört doch genau das in dieser Branche einfach mit dazu. Für viele meiner Geschäftsbeziehungen ist das Reisen mittlerweile unverzichtbar. Daher wird es mich vermutlich auch in den nächsten Jahren in den Wintermonaten immer wieder für eine Weile in andere Regionen der Erde verschlagen. © Foto: Sanja Wiegmann Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Fahrer: Frank Rosin Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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stefanpermien
insider
insider
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rentner, hunde und kiter
„Sagen Sie mal junger Mann, ist das kalt?“, fragt der, in eine dicke Daunenjacke eingehüllte, Rentner. Der Strand ist an diesem Dezembermorgen mal wieder wie leergefegt. Die Einzigen, die hier sind, führen ihre Hunde spazieren. Doch das Wetter ist gar nicht so schlecht: fünf Grad Celsius und schöner Sonnenschein. Doch an diesem Dienstagmorgen arbeiten alle „normalen Leute“, gehen zur Uni oder in die Schule. Ich ziehe meine Haube vom Kopf. „Es geht so einigermaßen! Es ist eigentlich nur kalt, wenn man reinfällt“, entgegne ich ihm und puste weiter durch die Löcher meiner offenen Handschuhe, die ich trage, damit meine Finger beweglich bleiben. Eigentlich machen Kiter ja Winterschlaf um diese Jahreszeit. Die meisten, denen ich sage, dass ich um diese Jahreszeit noch kitesurfen gehe, zeigen mir einen Vogel oder schütteln nur resigniert mit dem Kopf. Dabei ist das Winterkiten in unseren Gefilden gar nicht so verrückt. Dank dem Klimawandel ist dieses Jahr wohl der wärmste Winter seit Jahrzehnten. Denn die Tage, an denen das Thermometer unter Null Grad angezeigt hat, sind wohl noch an einer Hand abzuzählen. Zudem macht die richtige Ausrüstung viel aus. Doch man ist keinesfalls immer alleine auf dem Wasser. Sobald die Temperaturen nahe der zehn Grad sind, füllen sich Spots wie Laboe bei Kiel mit bis zu 40 Kitern, dann vergisst man schon fast, dass gar keine Saison ist. Der Hund von dem Rentner will weiter, zieht schon heftig an der Leine. Der Rentner sagt: „Na dann viel Spaß noch!“. „Danke“. Meine Finger sind jetzt wieder warm. Ich ziehe meine Haube über den Kopf, lenke meinen Kite runter und gleite noch ein paar Runden über das vier Grad warme Wasser. © Foto: Cord Runne Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Fahrer: Stefan Permien Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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flightcheck
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flightcheck
flightcheck Text: Peter Goldbach
Lange nicht jeder Kiter will mit seinem Schirm waghalsige Ma-
So vermittelt sie, genauso wie Stabilität, Sicherheit, da der Kiter nicht ungewollt geliftet oder unkontrollierbar
Petair
növer fliegen. Viele sind bereits zufrieden, wenn sie stressfrei
überpowert wird. Gerade wenn am Anfang die Kantenbelastung noch nicht so gut beherrscht wird, hilft eine gute
Position: Chef
cruisen und vielleicht ab und zu mal ein wenig segeln können.
Depower enorm. Kam man früher schneller in eine unangenehme Situation, kann man nun besser die Bar weg-
Stil: Old- & Newschool
Zu dieser Gruppe zählen also nicht nur Anfänger und Aufstei-
schieben und den Druck aus dem Kite nehmen. Ist man früher öfter drucklos hintenüber gefallen, kann man sich
Fliegt privat: F-One Tribal (Freestyle), FlySurfer (Hangtime)
ger, sondern auch Kiter, denen der Rummel um Hardcore-Free-
durch kurzes Anpowern wieder aufs Brett helfen. Die Depower und das Anpowern sollten sanft einsetzen.
style und ständige unhooked Tricks zu weit geht. Und genau diese Zielgruppe bedienen wir mit den folgenden Testberich-
Relaunch
Andreas
ten. Hinsichtlich der Materialauswahl haben wir den Herstellern
Aus zwei vollkommen unterschiedlichen Gründen ist ein leichter Relaunch für einen Kite wichtig. Anfänger wer-
Position: Kitelehrer
überlassen, welches Produkt sie uns schicken. Wir stellten ih-
den öfter Mal ihren Kite zu Wasser lassen und müssen ohne große Technik den Schirm wieder leicht starten
Stil: von allem ein wenig
nen lediglich folgende Aufgabe:
können. Der Fortgeschrittene wird sich an immer schwierigere Tricks heranwagen, so dass auch bei dieser Grup-
Spezialität: 720 Onefoot
pe der Kite das ein oder andere Mal droppen kann. Auch diese Gruppe sucht ein Produkt, das leicht wieder aus
Fliegt privat: ALLES (wirklich alles!)
„Schickt uns einen Schirm und ein Board, das eurer Meinung nach für
dem Wasser kommt. Deshalb ist ein einfacher Relaunch für alle Kiter von Bedeutung.
einen 75 kg schweren Anfänger, der gerade ein Wochenendkurs absolviert hat, den Wasserstart meistens hin bekommt, in beide Richtungen
Handling
Mathias
schon halbwegs sicher fahren kann und nun bei leichtem bis mittel-
Auch für den Anfänger ist es in unseren Augen von Vorteil, einen schnelleren Schirm zu benutzen, der unmittel-
Level: Könner
starkem Wind weiterüben möchte, gut funktioniert“
bar auf Lenkimpulse reagiert. Selbstverständlich darf hierbei jedoch nicht der Maßstab eines Freestyleschirms he-
Stil: Hooked Kitelooper
rangezogen werden, sondern zielgruppenspezifisch, die Geschwindigkeit den Anfänger nicht überfordern. Dabei
Spezialität: Boards knacken
Die Kites wurden dann auf unterschiedliche Kriterien hin von uns ge-
hilft eine direkte Steuerung. Der Schirm darf nicht „nachdrehen“. Wenn die Lenkbewegung abgeschlossen ist, soll
Fliegt privat: Ocean Rodeo
nauer unter die Lupe genommen. Dabei haben wir uns an den Bedürf-
auch der Schirm nicht mehr drehen. Der Schirm sollte direkt reagieren, nicht aggressiv. Der Druckaufbau sollte
nissen dieser Zielgruppe orientiert:
möglich weich erfolgen, das erleichtert gerade den Wasserstart.
Safety
Potential
Level: Aufsteiger
Eine gute Safety ist absolute Pflicht bei allen Schirmen. Für Einsteiger
Kitesurfen ist ein Sport, der relativ schnell Fortschritte erlaubt. Wer oft genug aufs Wasser kommt, wird schon
Stil: Üben
hat sie jedoch eine gesteigerte Bedeutung. Gerade, wenn neue Situ-
sehr bald mit dem Springen anfangen. Wer sich als Anfänger für einen Schirm entscheidet, will sich nicht nach
Fliegt privat: Alles
ationen schnell überfordern können, braucht ein ungeübter Kiter Si-
kurzer Zeit einen neuen kaufen müssen. Mittlerweile liegen die Anfänger- und Freestylekites gar nicht mehr so
cherheitsreserven. Die Safety muss aus einem Quick Release und einer
weit auseinander, doch dennoch tendieren einige Schirme mehr in die eine oder in die andere Richtung. Der
Safetyleash mit Quick Release bestehen. Die Safety soll in allen Lagen
Punkt Potential soll also einen Ausblick geben, welche Schirme auch noch dem Fortgeschrittenen für beispielswei-
Mathias
funktionieren und der Schirm möglichst druckfrei auswehen.
se unhooked Manöver oder Kiteloops Spaß machen.
Position: Omega
Stabilität
Profile der Tester
Spezialität: Mobeversuch into Abgang
Ein Schirm, der stabil am Himmel steht, ist die Grundlage, um schnell
Materialtests in Fachmagazinen werden oft von Lesern als subjektives Marketinginstrument der getesteten Firmen
Fliegt privat: FlySurfer
zu lernen. Sowohl seitlich am Windfensterrand, als auch im Zenit oder
angesehen. Unterstützt wird dieser Eindruck von einer mangelnden Transparenz über die Testbedingungen und
bei Flugfehlern darf er keine Zicken machen. Auch beim Unterspringen
über die Qualitäten und individuellen Vorlieben der Tester. Wir sehen es natürlich auch bei diesem Punkt als un-
muss der Schirm möglichst stabil am Himmel bleiben.
sere Pflicht an, umfassend und präzise zu informieren. Deshalb liegt dem Magazin zum einen eine DVD bei, auf
Jan-Tjark
der wir die Hersteller mit den Schwächen ihrer Produkte konfrontieren und zum anderen präsentieren wir dir an
Position: Berater
dieser Stelle unser Testteam samt individuellen Gegebenheiten:
Stil: Baumeln
Peer
Stil: Nur unhooked
Depower Ein großer Windbereich hat für Einsteiger in vielerlei Hinsicht eine
Fliegt privat: Was man ihm in die Hand drückt.
große Bedeutung. © Fotos: Lars Wehrmann
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flightcheck
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airush flow 12 Vorbemerkungen
Windrange und Depower
Airush liefert mit dem Flow ein eigenes Konzept. Ein Kite mit einer
Die Windrange ist gut. Man kann den Kite über mehrere Windstärken problemlos fliegen. Die Depower
einfachen Waage mit nur zwei Rollen und ohne Rollen an der Bar.
setzt direkt ein und funktioniert sehr gut. Angepowert hat der Kite grundsätzlich etwas Grunddruck und liegt hinsichtlich der Angleiteigenschaften im Mittelfeld dieser Gruppe.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Stabilität Lieferumfang
Die Stabilität des Flows war ebenfalls gut. Erst in stark verwirbelten Windbedingungen ist er etwas sensibler
Airush liefert den Flow mit Bar, Bag und Pumpe mit Manometer,
zu fliegen.
sowie einem verschiebbaren Stopper aus. Die Bag wirkte etwas einfach und nicht so hochwertig wie die der anderen Firmen.
Safety Airush machte sich beim Quick Release wirklich Gedanken. Der rote Hebel, mit dem das Quick Release
Die Bar
geöffnet wird, ist einfach zu erreichen und funktioniert zuverlässig. Sehr lobenswert ist, wie schnell sich
Airush bietet mit seiner Bar durchaus schöne Innovationen. Der
der Chickenloop wieder zusammensetzen lässt und dass dies sogar einhändig möglich ist. Sehr unglücklich
Chickenloop mit dem Airush-eigenen „Triggerrelease“ gefiel uns mit
waren wir über die Handgelenkleash. Wir sind der Meinung, dass so etwas an einem Schirm im Jahr 2007
Ausnahme einer etwas hervorstehenden Schraube genauso gut, wie
nichts mehr zu suchen hat. Zwar hat die Leash ein Quickrelease, jedoch können wir nicht ganz nachvollzie-
der mitgelieferte, verschiebbare Stopperball, der sehr gut funktio-
hen, wie jemand das erreichen soll, wenn er an einem Arm durchs Wasser gezerrt wird.
niert. Der Stopper kann auch so eingebaut werden, dass ein Depowern durch Wegschieben der Bar trotzdem möglich ist. Der De-
Höhelaufen
power-Weg ist enorm lang, weshalb der fortgeschrittene Fahrer den
Beim Höhelaufen befindet sich der Flow im guten Mittelfeld der Testgruppe. Gerade geübte Fahrer werden
Stopper gerne einbauen wird. Lobenswert ist, dass der Chickenloop
den Flow jedoch vollkommen problemlos zu sehr guten Ergebnissen fliegen können.
komplett zerlegbar ist und sich alle Teile auswechseln lassen. Der Adjuster ist in den Chickenloop über eine Clamcleat integriert. Er
Relaunch
war somit natürlich supereinfach zu erreichen, jedoch muss man
Der Flow relauncht nicht ganz so einfach wie andere Bowkites dieser Gruppe. Trotzdem genügen wenige
beim Dosieren etwas sensibler vorgehen. Die Handgelenkleash
Schwimmzüge in Richtung Kite, um ihn kippen zu lassen und zu relaunchen. Nachdem man sich etwas auf
sollte unserer Meinung nach durch die mitgelieferte Befestigung
diese Technik eingestellt hat, bekommt man ihn problemlos gestartet.
fürs Trapez ausgetauscht werden. Damit das System ausdrehbar wird, kann bei Airush ein Swivel für den Trapezhaken nachgerüstet
Springen
werden. Sehr schön ist die farbliche Markierung der Bar und der
Springen ist eindeutig die Stärke des Flows. Er springt einfach, hoch und bietet eine satte Hangtime. In
Leinen, damit man Fehler beim Anknüpfen vermeidet und schnell
Sachen Lift und Hangtime, sowie Einfachheit des Springens gehörte der Flow zu den besten drei Produkten
die richtige Seite der Bar greifen kann.
im Test.
Der Kite
Potential
Auch hinsichtlich der Verarbeitung des Kites gibt es wenig Anlass
Durch den Lift und die Hangtime bietet der Flow auch für fortgeschrittene Kiter noch lange Zeit Freude.
zur Kritik. Schöne, saubere Nähte, ein wenig Dacron an der Hinter-
Unhooked machte er ebenfalls einiges mit. Ein reiner Wakestyler wird sich jedoch einen deutlich direkteren
kante, welches die Lebensdauer des Kites erhöht. Kugelventile an
und schnelleren Schirm wünschen. Alle anderen werden mit den Fahrleistungen sehr zufrieden sein.
den Struts, sowie gute Verstärkungen an belasteten Stellen runden den positiven Gesamteindruck des Kites ab.
3. Fazit 2. Flugverhalten Mit dem Flow hat Airush ein rundes Konzept mit vielen guten Ideen am Start. Er bietet eine gute Stabilität Steuerung/Handling
und ruhige Flugeigenschaften. Auch belohnt der Flow seine Piloten mit enormen Sprungleistungen und viel
Der Flow hat ein gemäßigtes Drehtempo. In Sachen Direktheit ge-
Hangtime. Lobenswert fanden wir Detaillösungen wie den zerlegbaren Chickenloop, bei dem alle Teile aus-
hört er ins Mittelfeld der Testgruppe. Die Barkräfte sind eher im
wechselbar sind.
oberen Bereich, das Drehtempo im Mittelfeld. Der Druckaufbau ist etwas energischer als bei anderen Kites im Test, doch in Kombina-
Der Airush Flow ist Einsteigern und Aufsteigern zu empfehlen, die gerne hoch und lange springen.
tion mit der Depower gut zu kontrollieren. Wir haben sehr schnell den Stopper eingebaut, um entspannter kiten zu können. © Fotos: Lars Wehrmann
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cabrinha crossbow 2 12 Vorbemerkungen
Windrange und Depower
Der Crossbow war seinerzeit der Durchbruch des Bowsystems und
Die Windrange ist sehr groß und hinsichtlich dieser Eigenschaft gehört der Kite zu den Top 3 Produkten im
brachte Cabrinha in Deutschland zurück auf die Gewinnerstraße.
Test. Auch die Druckentfaltung im unteren Windbereich hat uns überzeugt. Die Depower funktioniert sehr gut.
Seitdem gab es kontinuierliche Verbesserungen des Systems mit deutlichen Fortschritten. Der Crossbow 2 ist nun schon Cabrinhas
Stabilität
vierte Generation an Bowkites.
In diesem Punkt ist der Crossbow 2 zusammen mit dem Rebel und dem Turbo 2 auf der Spitzenposition der Gruppe. Er steht stabiler am Himmel als die meisten seiner Mitbewerber. Hier punktet der Crossbow 2 gewaltig.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Safety Lieferumfang
Das Override (Punch-Out) System des Crossbow 2 funktionierte in unseren Tests bestens. Es war auch gut
Der Kite wird mit Bar, Bag, verschiedenen Goodies (von der Sprüh-
auf dem Wasser wieder einzurasten. Die Möglichkeit zum Einstellen der Auslösekraft funktionierte ebenfalls
schablone bis zum Neoprenwristband) und Pumpe ausgeliefert. Das
und ist eine tolle Erfindung. Auch das Quickrelease am Chickenloop und der Safety funktioniert sehr gut.
Bag ist zwar schick, könnte aber etwas größer sein. Die Pumpe bie-
Cabrinha verzichtet auf eine auswehende Safety. Bitte beachtet hierzu insbesondere die Informationen zum
tet dafür ein nettes Gimmick: Man kann sie von einer Doppelhub-
Produkt auf der dem Magazin beiliegenden DVD.
zu einer Einfachhubpumpe umstellen. Höhelaufen Die Bar
Auch in diesem Punkt war der Crossbow 2 sehr gut. Er zieht gut nach Luv und geht weit vor an den Wind-
Die Bar des Crossbow2 arbeitet mit Umlenkrollen, wie auch schon
fensterrand. Die einfach dosierbare Depower wirkt sich hier ebenfalls positiv aus.
das Vorgängermodell. Der Chickenloop ist kleiner geworden. Außerdem wird nun endlich auch eine Safetyleash mitgeliefert. Die
Relaunch
Bar ist farblich deutlich gekennzeichnet, um Verwirrung des Piloten
Der Crossbow 2 ist sehr einfach zu relaunchen. Sobald genug Wind ist, startet er spielerisch über Zug einer
zu vermeiden. Der Adjuster ist übersichtlich, gut zu erreichen und
Steuerleine.
vernünftig zu bedienen. Die Leinen sind hochwertig und farblich markiert. Das Anleinen ist dank der guten Markierungen einfach.
Springen
Die Bar verfügt über einen Punch-Out-Stopper, bei dem die Auslö-
Der Crossbow2 war bei den Topspringern dieser Gruppe dabei. Es ist nicht nur einfach sehr hoch zu sprin-
sekräfte variabel einzustellen sind.
gen, der Schirm trägt auch lange und lässt sich in der Luft gut kontrollieren. Er bietet einfach erreichbare Hangtime und eine gute Sprunghöhe.
Der Kite Der Kite ist mit einem Onepump-System ausgestattet. Die Waage ist
Potential
länger als bei anderen Schirmen. An der Fronttube ist ein dünneres
Es ist klar: Auch mit dem Crossbow 2 ist eine Menge möglich. Mittlerweile gibt es bei Kiteloops sogar wie-
Material verarbeitet, als bei den anderen Kites im Test. Das machte
der etwas Querbeschleunigung, und unhooked Tricks funktionieren ebenfalls problemlos. Das leicht verzö-
uns aufgrund unserer Erfahrungen hinsichtlich der Qualitätsprobleme
gerte Gefühl an der Bar, sowie die gemäßigte Drehgeschwindigkeit, wird der C-Kite gewohnte Freestyle-
im Schulbetrieb mit den Vorgängermodellen skeptisch, doch sei dieses
Fahrer zunächst nicht mögen.
Material laut Cabrinha nun weit hochwertiger, als es bei bisherigen Modellen der Fall war. Das Schlauchbootventil gefällt uns nach wie vor we-
3. Fazit
niger. Bei häufigem Sandkontakt ist es anfälliger und die angebrachten Warnhinweise hinsichtlich des Überdrehens sind ernst zu nehmen.
Der Crossbow 2 ist ein Kite, der für Anfänger wirklich sehr einfach zu handeln ist. Er war in Sachen Relaunch und Stabilität einer unserer Spitzenkandidaten und auch das Handling ist relativ einfach. Wer später
2. Flugverhalten
Sprünge damit üben will, wird ihn ebenfalls mögen. Auch hinsichtlich des Höhelaufens macht der Crossbow 2 eine gute Figur. Die Barkräfte sind im oberen Mittelfeld anzusiedeln.
Steuerung/Handling In Sachen Drehtempo ist der Crossbow 2 etwas gemäßigt. Die
Der Cabrinha Crossbow 2 ist Einsteigern und Aufsteigern als Allroundkite zu empfehlen.
Steuerung ist verzögert. Der Druckaufbau ist relativ sanft und gut zu kontrollieren. Die Barkräfte liegen im oberen Mittelfeld. Wenn man stark depowert (Adjuster gezogen), lässt die Reaktion auf Lenkimpulse etwas nach. Die Position des Kites am Himmel ist auch für den ungeübten Fahrer an der Bar gut zu erspüren. © Fotos: Lars Wehrmann
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f-one rival 12 Vorbemerkungen
2. Flugverhalten
Der Rival lässt sich als Hybridkite einstufen. Er hat zwar annähernd die Form eines klassischen Tube- bzw. C-Kites, doch erhält er durch
Steuerung/Handling
seine Leinenanknüpfung annähernd die Depower eines Bowkites. F-
Der Rival gehört zu den schnelleren Schirmen in diesem Test. Er reagiert präzise und mit guter Rückmel-
One baut ausschließlich Schirme in diesem System. Interessant ist,
dung auf Lenkimpulse. Das Handling ist sehr konstant, egal ob der Kite angepowert oder gedepowert ist.
dass der 12er die kleinste Größe des Rivals ist und F-One für stär-
Die Barkräfte sind eher im oberen Mittelfeld anzusiedeln.
kere Winde andere Schirme vorsieht. Windrange und Depower
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Obwohl der Rival fast aussieht wie ein normaler C-Kite, bietet er doch wirklich viel Depower, auch wenn es weniger ist, als bei manchen Bowkites im Test. Hinsichtlich der Leichtwind-Performance reiht er sich in der
Lieferumfang
Spitzengruppe der Testkandidaten ein.
Der Rival kommt komplett mit Bar, Bag, Leinen, Ersatzloop, Handlepassleash und Pumpe. Die Bag ist durchdacht, hochwertig und bie-
Stabilität
tet viel Platz, auch bei aufgeblasenen Struts.
Der Rival steht stabil am Himmel. Er wabert nicht, er stallt richtig getrimmt bei genug Wind weder nach hinten, noch nach vorne.
Die Bar Die Bar ist eine Carbonbar mit einer dicken Polsterung. Jedoch ist
Safety
sie für kleine Hände mitunter etwas zu dick. Der Winder könnte
Was Sicherheit angeht, spielt der Rival ganz oben mit. Üppig Depower und eine fünfte Leine, ist zurzeit das
etwas mehr Polsterung vertragen. Die Farbgebung könnte dem
Maß der Dinge. Der Klettverschluss beim Chickenloop ist zwar nicht schön, löste aber stets zuverlässig aus.
Fahrer noch deutlicher zeigen, wie die Bar zu halten ist, auch
Es ließ sich auch schwimmend wieder gut zusammenzusetzen. Die Langzeithaltbarkeit wird aber separat zu
wenn die Rückseite schwarz gefärbt ist. Eine auf der linken Seite
untersuchen sein.
rote Bar wäre wahrscheinlich besser. Es soll demnächst eine neue, dünnere Bar in Serie gehen. Die Leinen sind von guter Qualität.
Höhelaufen
Sie sind farbig und gewachst und haben gute Markierungen.
Der Kite hat einen sanften und angenehmen Grundzug. Dabei geht er weit nach vorne und läuft gut Höhe.
Das Prinzip der Bar ist ein klassisches Fünfte-Leine-System. Das Quickrelease ist über ein Klettsystem realisiert. Lobenswert: für
Relaunch
den unhooked-Fahrer wird gleich ein zweiter, größerer Loop mit-
Der Rival lässt sich mit der Technik eines 5-Leiner-Relaunches einfach aus dem Wasser starten.
geliefert. Der Adjuster ist zwar leicht zu ziehen, lässt sich aber nur unpräzise lösen. Es gibt ein Microhook-System, das leicht
Springen
demontiert werden kann. Die Lifeline (5. Leine) und der Depo-
Der Lift des Rival setzt weich ein und ist gut zu kontrollieren. Die Sprunghöhe bei entsprechendem Wind
wertampen sind mit einem Plastikschlauch gegen vorzeitigen Ver-
ist jedoch geringer, als bei den am höchsten springenden Schirmen. Durch die guten Segeleigenschaften
schleiß ummantelt.
und die direkte Steuerung sind die Sprünge leicht zu kontrollieren und landen.
Der Kite
Potential
Die Verarbeitung des Rivals ist sehr gut. Die Materialien sind hoch-
Der Rival ist mehr als ein Schirm nur für die ersten Stunden. Man behält auch bei komplizierteren Tricks
wertig und alle Nähte sauber und aufwändig gefertigt. Besonders
noch stets die Kontrolle. Unhooked funktioniert er ebenfalls sehr gut. Die präzise Steuerung wird auch der
gefiel die Schleppkante aus Dacron, die einen vorzeitigen Verschleiß
fortgeschrittene Fahrer zu schätzen wissen.
verhindern soll. Die Struts sollen bei F-One knallhart aufgepumpt werden. Der Rival erhält seine Depower, ähnlich wie bei Rebel und Max,
3. Fazit
durch weiter oben liegende Anknüpfpunkte und runde Tips, eine Waage sucht man vergeblich. Von der Bar gehen vier Leinen ab und teilen
Der Rival ist ein ausgereiftes, innovatives und rundes Produkt. Die Verarbeitung und die Liebe zum Detail sind
sich oben. Die fünfte Leine endet ebenfalls an einem Y. Der Schirm
lobenswert. Das Safetykonzept ist sehr gut und bietet viele Reserven. Der Rival springt sanft und weich, mit viel
kann so nicht so schnell zerschnitten werden, falls sich die fünfte Lei-
Hangtime. Steuerung und Handling sind präzise und einfach zu kontrollieren. Besonders lobenswert ist, dass
ne um den Schirm wickeln sollte. Insgesamt ist der Trimm der fünften
sich das Lenkverhalten beim Depowern kaum ändert, also der Schirm in allen Lagen gut zu kontrollieren ist. Die
Leine sehr wichtig, damit der Rival wirklich optimal fliegt.
Barkräfte sind jedoch etwas höher. Die Performance ist sehr gut im unteren Windbereich und gut im oberen. Der F-One Rival ist Einsteigern und Aufsteigern sowie Aufsteigern mit Freestyleambitionen sehr zu empfehlen.
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© Fotos: Lars Wehrmann
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flysurfer pulse 10 Vorbemerkungen FlySurfer geht schon seit Jahren seinen eigenen Weg mit einem
Windrange/Depower
sonst am Markt nicht vorkommenden Kitesystem. Natürlich führt
Der Pulse bietet massig Depower. Die von FlySurfer angegebenen 10-30 kn sind mit entsprechenden Boards
dies zu Vor- und Nachteilen. Es ist jedoch ziemlich schwer, die Tu-
für einen Könner problemlos fahrbar. Auffällig ist ein überraschend lineares Einsetzen der Depower, was es
bekites und den Pulse direkt zu vergleichen, die Systeme sind zu
gerade für Einsteiger einfach macht, die Kraft des Schirms zu dosieren.
unterschiedlich. Stabilität
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Der Pulse bietet eine Menge an Stabilität. Böen schluckt er weicher als die meisten Tubekites im Test, kommt aber bei Verwirbelungen schneller an seine Grenzen. Der Backstall, speziell bei Leichtwindbedin-
Lieferumfang
gungen, ist tendenziell höher.
Der Pulse kommt komplett mit Bar, Bag, Leinen und Goodies. Safety Die Bar
Die fünfte Leine hat bei FlySurfer eine reine Sicherheitsfunktion. Wird das Quickrelease ausgelöst, so klappt
Lobenswert ist die Farbgebung: links rot, rechts grün und hinten
er in der Mitte nach hinten zusammen und fliegt flatternd und mit sehr wenig Restdruck zu Boden. Die Si-
rot-weiß-rot, so erkennt man auf Anhieb, ob die Bar richtig in der
cherheit ist auf dem Niveau eines 5-Leiner-Tubekites. Der Chickenloop funktionierte zuverlässig und sicher,
Hand liegt. Ansonsten ähnelt die Bar der eines Fünfleiner-Tubekites,
auch unter Last. Das Zusammensetzen auf dem Wasser ist ziemlich fummelig. Der Relaunch nach Auslösen
allerdings übernimmt die fünfte Leine reine Safetyfunktionen. An
ist jedoch möglich, da der Chickenloop eine Not-Aufnahme für den Trapezhaken hat.
den Steuerleinen befinden sich sogenannte „Pull-Stop-Handles“ für den Relaunch. Lobenswert am Chickenloop: er ist der kürzeste und
Höhelaufen
nimmt so wenig der Armlänge ein! Der Adjuster funktioniert gut.
Das Höhelaufen funktioniert beim Pulse gut, er bewegt sich in dieser Disziplin im oberen Mittelfeld der Test-
Die Leinen sind farbig markiert und in Teilstücke unterteilt, so dass
gruppe. Die gute Dosierbarkeit des Drucks erleichtert das Höhelaufen.
der Kiter seine Leinenlänge von 21 auf null Meter in Drei-MeterSchritten einstellen kann.
Relaunch Sobald genug Wind ist, wird der Relaunch des Pulse zum Kinderspiel. Es muss einfach eine der Steuer-
Der Kite
leinen weit genug gezogen werden und der Schirm dreht sich aus dem Wasser. Schwieriger wird es im
Anders als ein Tubekite wird der Pulse nicht aufgepumpt, sondern
unteren Windbereich des Kites. Hier muss die Leine schon sehr weit und kraftvoll gezogen oder der Schirm
befüllt sich durch den Wind selbstständig. Dies macht das Auf- und
über beide Steuerleinen rückwärts gestartet werden.
Abbauen sehr angenehm. An der Vorderkante des Kites sind Ventile eingebaut, die die Luft in den Kammern halten, wenn er gedropt
Springen
wird. Überdruckventile schützen den Kite vor dem Platzen, sollte man
Wenn man den weichen Druckaufbau des Pulse beachtet, ist man erstaunt, wie hoch man bei richtig Wind
ihn einmal unsanft aufs Wasser knallen. FlySurfer ist sich bei seinem
damit springen kann. Auch der Lift setzt ungewöhnlich weich ein und beschert dem Kiter lange, entspannte
Produkt so sicher, dass sie den Schirm im Schadensfall innerhalb der
und hohe Flugphasen. Der Absprung ist etwas schwieriger zu timen.
ersten 6 Monate kostenlos reparieren. Die Verarbeitung des Pulse ist sehr hochwertig. Es wurde wirklich bestes Tuch verbaut und auch die
Potential
Nähte, sowie alle Waageleinen, sind sauber gearbeitet. Im Gegensatz
Es ist ganz klar, dass der Pulse kein reiner Freestyleschirm oder Waveschirm ist. Bei komplizierteren Ki-
zu den anderen Firmen gibt FlySurfer jeder Größe eine eigene Farbe
teloops kommt er durch das Drehtempo an seine Grenzen. Ein sportlicher Fahrer wird sich schlicht und
(gegen Aufpreis sind Sonderdesigns möglich). Die Impulse der Bar
einfach einen sportlicheren Kite wünschen. Der weiche Druckaufbau und die ruhige Steuerung werden zwar
werden über insgesamt vier Rollen an den Kite weitergeleitet. Die
von Anfängern geschätzt, aber Freestyler wünschen sich stets radikalere Kites.
Steuerkräfte können an der Waage einfach in fünf Schritten eingestellt werden.
3. Fazit
2. Flugverhalten
Der PULSE 10 ist ein sehr einfach zu kontrollierender Kite mit einem weichen Druckaufbau, der in den meisten Bedingungen stabil am Himmel steht und stets sanft und nie aggressiv reagiert. Das Drehtempo ist ge-
Steuerung/Handling
mäßigt. Das Sicherheitskonzept ist lobenswert und der Windbereich groß, wobei die Depower sehr linear
Der Pulse reagiert sanft und weich auf alle Steuerbefehle an der Bar.
erfolgt. Der Relaunch funktioniert bei ausreichend Wind sehr einfach, bei weniger Wind etwas schwieriger.
Er dreht allerdings eher langsam, verglichen mit seinen Mitstreitern im
Systembedingt ist er sehr schnell auf- und abgebaut und macht auch auf Schnee oder Land eine gute Figur.
Test. Auch der Druckaufbau ist sehr sanft, die Steuerung relativ indirekt. Die Halte- und Steuerkräfte sind dabei tendenziell niedrig, abhän-
Der FlySurfer Pulse ist denjenigen zu empfehlen, die einen sanften, kontrollierten Druckaufbau
gig von der gewählten Einstellung.
wünschen und den Kite auch auf Land einsetzen wollen.
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© Fotos: Lars Wehrmann
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gaastra max 12 Vorbemerkungen
was Wind, um in die Gänge zu kommen. Hinsichtlich der Depowerleistung war der Max erstaunlich gut
Der Gaastra Max fällt in vielerlei Hinsicht in unserem Testbericht
in der gesamten Testgruppe dabei.
etwas aus der Rolle. So ist er nicht als klassischer Einsteigerkite, sondern als Allroundkite mit Freestyleambitionen entwickelt worden.
Stabilität
Zusammen mit dem Rival ist der Max ein klassischer Vertreter der
Die Stabilität des Max ist in Ordnung, jedoch wird er von anderen Kites in dieser Hinsicht übertroffen.
Hybridkites in dieser Gruppe.
An unseren böigen Tagen kam er bei Bedienfehlern etwas schneller an seine Grenzen und war etwas sensibler zu fliegen.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Safety Lieferumfang
Das Fünfleinersystem ist in Sachen Sicherheit unumstritten sehr gut. Auch kann bei aufkommendem Stark-
Geliefert wird der Max mit Bar, Bag, Leinen und Pumpe. Die Bag
wind die fünfte Leine kürzer getrimmt werden. Das Einzige, was wir am Safetysystem ein wenig zu kritisie-
fällt auf. Die Tasche ist durchaus schick und ungewöhnlich. Sie hat
ren haben, ist der Chickenloop. Der Klettverschluss löste etwas schwer aus. Er ist nicht unbrauchbar, doch
die Form einer großen Schultertasche und es gibt trotzdem eine
kennen wir im Jahr 2007 bessere Systeme. Das Quickrelease an der Safetyleash funktionierte bestens.
Möglichkeit, den Schirm mit aufgeblasenen Struts einzupacken. Auch bei der Pumpe spart Gaastra nicht und liefert ein Manometer mit.
Höhelaufen Bei genug Wind geht der Max weit an den Windfensterrand, zieht gut nach Luv und hat dadurch gute
Die Bar
Höhelaufeigenschaften.
Gaastra kennzeichnet die Bar deutlich rot und blau. Auch die Farbgebung an den hochwertigen Leinen ist lobenswert. Die
Relaunch
Winder aus Gummi könnten etwas mehr Platz zum Aufwickeln
Einen Fünf-Leiner-Relaunch sollte man schon beherrschen, um den Max aus dem Wasser zu bekommen. Ist
bieten. Der Adjuster in Form einer Clamcleat funktioniert zwar,
man mit dieser Technik vertraut, ist es kein Problem, den Schirm wieder zu starten.
ist aber nicht optimal. Insgesamt ist die Bar sehr funktionell, die kritisierten Schwächen sind eher Kleinigkeiten. Was uns beson-
Springen
ders gefiel ist die Trimmoption der fünften Leine am Chicken-
Der Max springt gut und einfach. Unter Berücksichtigung der gemäßigten Kraftentfaltung, waren wir von
loop. Die Safetyleash fällt etwas mickrig aus, ist also nicht als
diesen Eigenschaften positiv überrascht. Die Sprungtechnik ähnelt der eines C-Kites und ein Absprung ist
Handlepassleash tauglich.
relativ einfach zu treffen. Durch den guten Lift erreicht man große Höhen und eine gute Hangtime. In der Luft ist der Kite einfach zu kontrollieren.
Der Kite Der Max ist ein Hybridkite, der die Depower über weiter oben an
Potential
der Tube angeknüpfte Frontlines ermöglicht. Die Verarbeitung des
Potential bietet der Max reichlich. Er ist schnell, relativ direkt, leicht zu kontrollieren und nie aggressiv in
Kites ist sehr gut. Uns gefiel besonders die breite Dacronverstär-
der Kraftentfaltung. Es ist dank einer gemäßigten Querbeschleunigung einfach, Kiteloops zu springen. Dabei
kung der Hinterkante. Genauso wie der Rebel hat der Max Segel-
ist es egal ob hooked oder unhooked. Ein schöner Kite, auch für den Könner.
latten hinter der Fronttube. Jede Strut wird über ein Ventil mit einer Kugel befüllt und entleert.
3. Fazit
2. Flugverhalten
Der Max ist eigentlich schon fast ein Fall für eine andere Testkategorie. Er bietet eine Menge Potential, dreht sehr schnell und springt gut. Auch die Reaktion auf Barimpulse ist direkt und war dadurch sehr be-
Steuerung/Handling
liebt unter den Testern. Er könnte vielleicht noch etwas früher losgehen, bietet aber insgesamt ein sehr
Der Max ist einer der drehfreudigsten, wenn nicht der drehfreu-
rundes Konzept. Ein Anfänger wird sich manchmal einen ruhiger fliegenden Schirm wünschen. Wer jedoch
digste Kite im Test. Er war, gemessen am Testdurchschnitt, wirklich
sportlichere Ambitionen hat, wird den Max lieben und erhält einen Schirm, der ihn bis zu komplizierten
sehr direkt. Seine Position am Himmel lässt sich gut an der Bar spü-
Tricks begleitet.
ren. Die Barkräfte sind im unteren Drittel der Testgruppe. Lobenswert ist seine konstante Steuerung, sowohl im angepowerten als
Der Gaastra Max ist sportlichen Aufsteigern mit Freestyleambitionen zu empfehlen.
auch im gedepowerten Zustand. Windrange und Depower Zwar lässt sich der Max lange halten, doch braucht er schon et© Fotos: Lars Wehrmann
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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flightcheck
flightcheck
81
globekites Sonic 2 11 Vorbemerkungen
der Schirm arbeitet jederzeit effektiv. Im unteren Windbereich sollte man schon etwas Fahrkönnen mitbrin-
Untätigkeit kann man den Globekites-Designern nicht vorwerfen. Sie
gen, um das Potenzial voll auszureizen und den Kite richtig zu dosieren. Das Lowend ist jedoch gut, wenn
entwickelten ein eigenes Waagesystem, das auch schon von anderen
man bedenkt, dass der Sonic einen Quadratmeter weniger Fläche hat, als die meisten seiner Mitstreiter.
Marken erfolgreich umgesetzt bzw. kopiert wurde. Das A-KPO (Adjustable-Kite Power Organizer) erlaubt nicht nur eine übersichtliche
Stabilität
Waage, sondern auch einstellbare Barkräfte.
Der Sonic 2 bleibt auch bei widrigen Bedingungen stets am Himmel, verhält sich dann aber etwas unruhiger als die stabilsten Kites im Test. Bei konstanten Bedingungen funktionierte er super.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Safety Lieferumfang
Das Quick Release ist leicht auszulösen, wenn wir auch die Zugrichtung (so nahe am Körper und Richtung
Neben dem Kite befinden sich auch eine Bar mit Leinen, eine Pumpe
Körper) für etwas bedenklich halten. Die Safety lässt sich an zwei verschiedenen Stellen einhängen.
und eine Bag mit im Paket. Die Tasche ist hochwertig, bietet aber keinen Platz für aufgeblasene Struts oder die Bar. Sie kann sowohl
Höhelaufen
als Reisetasche als auch als Rucksack getragen werden.
Mit der relativ hohen Fluggeschwindigkeit geht der Schirm weit an den Windfensterrand, zieht gut nach Luv und läuft so gut Höhe.
Die Bar Globekites macht sich bei seiner Bar wirklich Gedanken. Sie ist
Relaunch
übersichtlich, schlicht und simpel zu bedienen. Der Adjuster ist für
Bei entsprechendem Wind ist der Relaunch sehr einfach. Voll anpowern, die Bar voll einschlagen und schon
normal große Menschen nicht erreichbar und dazu noch schlecht zu
schält sich der Sonic aus dem Wasser. Bei weniger Wind muss an einer bzw. beiden Steuerleinen nachge-
bedienen. Der Importeur bot jedoch auf unsere Anregungen hin an,
holfen werden.
jeden Adjuster auf eigene Kosten umnähen zu lassen, bis die Serie auf einen neuen Adjuster umgestellt ist. Es gibt zwei verschiedene
Springen
Safetymodi. Eine 4-Leiner Safety und eine Frontlinensafety.
Der optimale Absprung ist beim Sonic nicht so leicht zu erwischen, wie bei anderen Kites in dieser Gruppe. Man darf den Sonic weder zu stark nach hinten fliegen noch zu stark anpowern. Trifft man den Sprung
Der Kite
optimal, hat man eine lange Gleitphase und viel Hangtime, auch wenn er in dieser Hinsicht von unseren be-
Innovationen werden großgeschrieben: Das von Globekites entwi-
sten Kites dieser Kategorie übertroffen wird. So ist generell Springen mit dem Kite sehr gut möglich, jedoch
ckelte Waageleinensystem erlaubt tatsächlich viele Einstellungsmög-
benötigt der Schirm eine kleine Eingewöhnungsphase.
lichkeiten, jedoch sollte man die Bedienungsanleitung an den Strand mitnehmen. So können die Barkräfte an den Fahrer angepasst wer-
Potential
den. Die belasteten Stellen wurden üppig und robust verarbeitet
Der Sonic wird nicht nur reine Anfänger ansprechen, dafür sorgen das hohe Drehtempo und das unkompli-
und verstärkt. Leider ist die Hinterkante nur aus doppeltem Tuch,
zierte Handling. Er bietet von allem etwas und ist so als Allrounder einzuordnen. Auch unhooked funktio-
Dacron wäre hier schöner. Der Sonic hat ein Onepump (Free-Flow)
niert er problemlos. Kiteloops macht er mit relativ sanfter Querbeschleunigung.
System das erlaubt, Fronttube und alle Struts über ein Ventil aufzupumpen. Es funktioniert gut. Besonders gefallen die Ventile zum
3. Fazit
Entlüften der Struts, was das Abbauen erleichtert. Der Sonic ist einer der drehfreudigsten Kites im Test mit einer sehr konstanten Steuerung. Gerade bei guten
2. Flugverhalten
Bedingungen ist der Sonic 2 exzellent, nur sind bei sehr schlechten Bedingungen kleine Abstriche zu machen, was ruhige Flugeigenschaften angeht. Er bietet eine gute Overall Performance und spricht eine große
Steuerung/Handling
Zielgruppe an. Das Handling ist spielerisch und die Barkräfte sind einstellbar.
Der Sonic 2 war einer der drehfreudigsten Kites im Test. Der Drehradius ist eng und bietet Raum für viele spielerische Flugmanöver.
Der Globekites Sonic ist Einsteigern und Aufsteigern zu empfehlen, die einen schnellen Kite mit
Hinsichtlich der Direktheit war er fast auf dem Niveau der Hybrid-
leichten Barkräften wollen.
kites. Es war der einzige Kite mit Waage im Test, dessen Handling beim Anpowern und Depowern konstant ist. Windrange und Depower Depower bietet der Sonic 2 reichlich. Die Windrange ist groß und © Fotos: Lars Wehrmann
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flightcheck
flightcheck
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naish boxer sle 12 Vorbemerkungen
dreht etwas langsamer. Die Barkräfte halbieren sich, wenn man die Bar auf 1:1 umstellt, also die Umlen-
Der Boxer steht bei Naish schon seit Jahren für Einsteigerfreund-
kung entfernt. Dann muss die Bar allerdings weiter eingeschlagen werden, um die Lenkbefehle an den
lichkeit und einfaches Handling. Der neue Beiname SLE bedeutet
Kite weiterzugeben.
„Supported Leading Edge“, also „unterstützte Leitkante“. Das ist auch gleichzeitig das Programm bei Naish: ein Flatkite mit Waagelei-
Windrange und Depower
ne und maximaler Einsteigertauglichkeit.
Der Boxer SLE geht früh los. Mit ein wenig mehr Drehfreudigkeit des Kites wäre sogar noch etwas mehr drin. Auch im oberen Windbereich gibt er sich keine Blöße, er verfügt über eine gute Depowerwirkung.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Stabilität Lieferumfang
Der Boxer SLE steht sehr stabil am Himmel. Auch bei stärkeren Böen bleibt er relativ ruhig und ist damit
Mit dem Kite wird eine Bar mit Leinen, eine Pumpe, eine Bag und
jederzeit für Anfänger einfach zu kontrollieren.
diverse Ersatzteile (z.B. Stopper mit verschiedenen Auslösekräften) geliefert. Die Bag fanden wir etwas klein und sie kommt auch von
Safety
der Verarbeitung nicht an andere Bags heran. Naish verzichtet be-
Der Boxer SLE bietet ein dreistufiges Safetysystem. Wird der Punchout-Stopper nach oben geschlagen, de-
wusst auf eine Funktion, den Kite mit aufgeblasenen Struts einzupa-
powert der Kite maximal und liegt mit Restdruck auf dem Wasser. Danach bietet er eine klassische Vierlei-
cken, um ihn zu schonen.
ner-Safety und die Möglichkeit einer endgültigen Trennung vom Schirm.
Die Bar
Höhelaufen
Die Bar gefiel uns sehr gut. Schickes Weiß, edle Materialien, deut-
Hinsichtlich der Eigenschaften beim Höhelaufen befindet sich der Boxer im Mittelfeld der Testgruppe. Die
liche Farbkennzeichnung. Der Chickenloop richtet sich stets so aus,
Leistungen sind als gut zu bezeichnen.
dass nach Unhookedmanövern ein schnelles Wiedereinhaken möglich ist. Der Adjuster ist leicht zu greifen, braucht jedoch ziemlich
Relaunch
viel Kraft, um ihn zu justieren. Die zwei verschiedenen Punchout-
Bei ausreichend Wind ist der Relaunch einfach. Im unteren Windbereich schwächelt der Boxer SLE aller-
Stopper funktionieren bestens. Es ist möglich, den Kite mit oder
dings systembedingt.
ohne Umlenkung an der Bar zu fliegen. Zusätzlich gibt es noch eine Trimmoption am Kite. Nutzt man die Umlenkung (wie z.B. beim
Springen
Crossbow 2 oder Turbo 2), zieht man pro Zentimeter Lenkeinschlag
Der Boxer ist nie aggressiv, auch nicht beim Springen. Er bietet einen sanften Lift und gute Segeleigen-
ca. zwei Zentimeter an der Backline, weshalb man diese Einstellung
schaften. Die maximale Sprunghöhe der diesbezüglich besten Kites im Test konnten wir mit dem Boxer SLE
auch 2:1 nennt. Lässt man die Umlenkung weg, erhält man ein di-
nicht erreichen.
rektes oder auch 1:1 Barsystem, wie bei Rebel, Rival und Co. Der Umbau geht schnell und problemlos.
Potential Der Schirm hatte unseren Testern in der 2:1 Einstellung zu hohe Barkräfte. Er ist also nichts für dünne
Der Kite
Arme. Darüber hinaus ist er ziemlich gutmütig, so dass wir ihn für Fortgeschrittene nur eingeschränkt emp-
Eine Besonderheit des Boxer SLE ist ein innen liegendes One-
fehlen würden. Durch sein stabiles Flugverhalten ist der Schirm eher etwas für Anfänger.
pump-System (Octopus-System). Der Schirm lässt sich dabei schnell und einfach befüllen sowie entleeren. Ansonsten legt
3. Fazit
Naish Wert auf eine saubere Verarbeitung. Lediglich die Hinterkante könnte noch etwas mehr verstärkt werden. Dacron Material
Der Naish ist ein Kite für diejenigen, die einen ruhigen Schirm mit viel Barfeedback suchen. Wer es lieber
suchten wir dort vergebens.
etwas gemäßigter mag, ist mit dem Boxer gut beraten. Er steht stabil am Himmel und relauncht bei entsprechenden Bedingungen gut. Das Drehtempo wurde für Einsteiger gering gehalten. Die Barkräfte sind in
2. Flugverhalten
der 2:1 Einstellung etwas höher. In der 1:1 Einstellung werden sie wesentlich geringer, doch dann nimmt das Drehtempo etwas ab.
Steuerung/Handling Die Barkräfte des Boxer sind etwas größer als bei anderen Kites
Der Naish Boxer ist Einsteigern und Aufsteigern zu empfehlen, die einen sehr ruhigen Kite suchen.
im Test, wenn man ihn in der 2:1 Einstellung, also mit Umlenkrollen, fliegt. Man sollte also den Boxer SLE stets so einstellen, dass man die Bar auf dem Punchout-Stopper parken kann. Der Boxer © Fotos: Lars Wehrmann
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north rebel 12 Vorbemerkungen
Windrange und Depower
North geht mit dem Rebel einen eigenen Weg. Der Rebel ist eine
Dank der weit oben liegenden Anknüpfpunkte bietet der Rebel eine sehr direkte und große Depower. Im
Lösung zwischen Kites wie dem Rival oder Max und einem Bow-
unteren Windbereich gibt er richtig Gas und reiht sich in Sachen Power pro Quadratmeter mit auf dem
kite. Die Zielgruppe des Rebels ist groß und reicht vom Anfänger
Siegerpodest ein.
bis zu Wellenfahrern oder Allroundern. Stabilität
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Der Rebel steht sehr gut am Himmel. Selbst unsere schlechtesten Windbedingungen konnten ihn nicht vom Himmel holen. Er ist zusammen mit dem X-Bbow2 und dem Turbo 2 der stabilste Schirm im Test.
Lieferumfang Kauft man den Rebel ready to fly, erhält man neben dem Kite, die
Safety
Bar mit Leinen, eine Bag, eine Pumpe, Ersatzlatten und etwas Zube-
Das Quickrelease (Iron Heart) löste in unserem Test jederzeit zuverlässig aus. Auch versandet hatten wir mit
hör wie Schraubenzieher und Ersatzschrauben. Die Bag ist gut ver-
diesem System keine Probleme. Trotzdem empfehlen wir, die Mechanik des Quickrelease des Öfteren zu
arbeitet, hochwertig, sehr funktionell und bietet massig Platz.
kontrollieren. Ansonsten ist das Fünfleiner-System des Rebels ohne Frage eine sichere Sache.
Die Bar
Höhelaufen
Die North Bar ist die teuerste im Test. Dafür funktioniert sie an al-
Der Rebel zieht seinen Fahrer willig nach Luv und läuft sehr gut Höhe.
len North Schirmen und bietet viele nette, technische Details. Sie ist angenehm dünn und griffig. Die gepolsterten Winder gefielen
Relaunch
uns ebenso, wie die mögliche Größenverstellung der Bar. Zusätzlich
Der Relaunch des Rebel braucht etwas Feingefühl. Macht man keinen Fehler, bekommt man den Kite pro-
gibt es eine Microhook-Funktion, mit der die Bar voll angepowert fi-
blemlos aus dem Wasser. Schwierig wird es jedoch, wenn der Kite auf dem Rücken liegt, beispielsweise
xiert werden kann, sowie einen verschiebbaren Stopper, der im Ge-
wenn beim Relaunch die fünfte Leine zu weit gezogen wurde. Dann braucht es sehr viel Kraft und Erfah-
gensatz zu den anderen Stoppern, auch mit der Bar weg geschoben
rung, wieder Wind ins Tuch zu bekommen. Auf der DVD findest du hierzu jedoch einen Tipp, wie der
werden kann. Dieser Stopper ist ein super Kompromiss aus Komfort
Relaunch in so einem Fall am einfachsten funktioniert!
und Sicherheit und eine der schönsten Innovationen im gesamten Test. Der Adjuster, der über eine Clamcleat realisiert ist, ist recht
Springen
gut zu ziehen und funktioniert bestens. Auch gut finden wir den
Um den optimalen Absprung mit dem Rebel zu finden, benötigt man eine kurze Eingewöhnungszeit. Gelingt
Chickendick am Chickenloop, der im Gegensatz zu vielen anderen
dies, können große Höhen und eine lange Hangtime erreicht werden.
Chickendicks zur Seite gedreht werden kann und so nicht beim Einhaken nach unhooked Manövern stört.
Potential Der Rebel ist ein Allrounder, der durch sein gutes Drehtempo auch fortgeschrittenere Kiter anspricht. Er ist
Der Kite
darüber hinaus gut für die Welle geeignet. Kiteloops macht er sehr druckarm.
Der Rebel kombiniert den Schnitt eines Bowkites mit dem Leinensystem eines Fünfleiner-Kites. Die Fronttube biegt dabei nicht so stark
3. Fazit
ab, wie bei klassischen Hybridkites. Direkt hinter der Fronttube unterstützen Segellatten das Profil des Kites. North bietet eine saubere Ver-
Mit dem Rebel bringt North ein innovatives und durchdachtes System auf den Markt, das durch ein an-
arbeitung und verwendet hochwertige Materialien, verstärkt die Hinter-
genehmes Handling, enorme Stabilität und gute Leichtwindperformance glänzt. Die Bar bietet viele gute
kante jedoch nicht ganz so aufwändig wie beispielsweise F-One.
Funktionen und auch die Verarbeitung des Schirms ist sehr gut. Wir halten den Rebel gerade am Anfang einer Kitekarriere für einen guten Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit. Liegt der Kite jedoch auf dem
2. Flugverhalten
Rücken, wird ein Relaunch etwas schwieriger. Dazu gibt’s jedoch eine Hilfe auf der DVD!
Steuerung/Handling
Der North Rebel ist Einsteigern und Aufsteigern sowie Wellenfreaks sehr zu empfehlen.
Der Rebel ist in unserem Test einer der schnelleren Kites mit geringen Barkräften. Er gibt zwar eine ganz leicht indirekte Rückmeldung über die Position des Schirms, lässt sich jedoch insgesamt sehr präzise steuern. Er reagiert schnell auf Lenkbefehle der Bar. Wir fanden das Handling insgesamt sehr angenehm. © Fotos: Lars Wehrmann
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slingshot Turbo 2 11 Vorbemerkungen
Windrange und Depower
Nach den ganzen Kraftstoffen wie Diesel, Fuel und Turbodiesel be-
Der Turbo 2 bietet massig Depower. Auch im unteren Windbereich schwächelt er nicht, obwohl er nur elf Qua-
schränkt sich Slingshot bei der Namensgebung 2007 auf das We-
dratmeter Fläche hat. Hier übertrifft er sogar, hinsichtlich seiner Low-End-Performance, so gut wie alle 12er Kites.
sentliche: Turbo. Das trifft auch durchaus zu, wenn man die Leistung pro Quadratmeter betrachtet, die der Schirm bietet.
Stabilität Der Kite gehört auf jeden Fall zu den stabilsten Schirmen im Test. Er steht sehr gut am Himmel und ist ge-
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
meinsam mit dem Crossbow 2 und dem Rebel in der Spitzengruppe anzusiedeln.
Lieferumfang
Safety
Der Turbo 2 kommt komplett mit Bar, Bag, Leinen, Ersatzloop und
Der Chickenloop öffnet sehr zuverlässig mit geringer Auslösekraft. Auch die Leash öffnet sich sehr einfach,
Pumpe mit Manometer. Die Bag verdient besondere Erwähnung. Sie
auch wenn wir die Auslöserichtung (zum Körper) ungünstig finden. Es ist daher nur dann möglich sich von
gefiel uns von allen Bags in Sachen Style am besten. Sehr schicke
dem Kite zu trennen, wenn die Leash etwas unter Zug steht. Der Stopper ist als blutiger Anfänger mit Vorsicht
Optik, unzählige Schnallen, Schlaufen und Funktionen. Schade ist
zu genießen. Die Safety funktioniert auch beim Turbo 2 wie die bei einem klassischen Vierleiner-System.
nur, dass sie keine Netztasche für aufgeblasene Struts bietet. Höhelaufen Die Bar
Mit dem Turbo 2 ist Höhelaufen kein Problem. Auch ungeübte Piloten können den Kite zu guten Leistungen
Die Bar ist, zusammen mit der von North, die dünnste im Test. Das
fliegen.
ist, neben der guten Polsterung, auch der Grund, weshalb sie exzellent in der Hand liegt. Sie könnte farblich jedoch etwas deutlicher
Relaunch
gekennzeichnet sein. Der Adjuster ist, wie beim Airush Flow, über
Die ersten Versuche, den Kite richtig ins Wasser zu bekommen, missrieten. Oder anders ausgedrückt: man
eine Clamcleat in den Chickenloop integriert. Der Chickenloop ist
bekommt den Kite gar nicht erst ins Wasser. Sollte einem das trotzdem mal gelungen sein, funktioniert der
sehr hochwertig. Die Größe des Loops lässt sich verstellen und auch
Relaunch bestens! Dabei lässt er sich sowohl über Zug einer Backline als auch wie ein Vierleiner starten.
der zur Seite klappbare Chickendick gefiel uns sehr gut. Slingshot bietet einen verschiebbaren Stopper, der super funktioniert. Er lässt
Springen
sich schnell und einfach verstellen. Anfänger sollten ihn jedoch sehr
Springen gehört zu den Stärken des Turbo 2. Der Absprung ist problemlos zu treffen, die Hangtime ist sehr
sensibel einsetzen.
gut. In der Luft ist er einfach zu kontrollieren.
Der Kite
Potential
Der Turbo 2 ist ein klassischer Bowkite mit Waage. Die Verarbei-
Hat man sich auf den Turbo 2 eingestellt bietet er, auch wegen seines engen Drehradius, viele Möglich-
tung ist bei Slingshot wie gewohnt sehr gut und es wird nicht an
keiten. Bei Kiteloops ist er eher druckarm. Auch unhooked funktioniert er problemlos.
Garn gespart. Viele Nähte, hochwertige Materialien, üppige Verstärkungen und eine Dacron Hinterkante, hier gibt es nichts zu kri-
3. Fazit
tisieren. Slingshot stattet den Turbo 2 mit einem Onepump-System aus (schließlich ist Slingshot die Marke, die das Onepump im Markt
Slingshot liefert ein rundes Konzept mit netten technischen Details. Der Turbo 2 ist ein Kite, der früh los-
einführte und gleichzeitig der Namensgeber). Er hat keine Ventile
geht, gut springt und stabil am Himmel steht. Auch der Relaunch ist super. Slingshot ist es gelungen, viel
an den Struts.
Leistung pro Quadratmeter zu bauen. Unter unseren Testern war der Schirm sehr beliebt.
2. Flugverhalten
Der Slingshot Turbo 2 ist Einsteigern und Aufsteigern als Allroundkite sehr zu empfehlen.
Steuerung/Handling Nimmt man den Turbo 2 das erste Mal in die Hand, ist es in den ersten Minuten relativ schwer zu erspüren, wo er steht. Er bietet aber insgesamt ein ziemlich hohes Drehtempo, wobei sich die Drehung während eines Lenkimpulses beschleunigt. Die Steuerkräfte fallen einen Tick höher aus. Der Turbo 2 liegt damit im guten Mittelfeld dieser Testgruppe. © Fotos: Lars Wehrmann
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flightcheck
zusammenfassung In unserem Test sind wir neun unterschiedliche Schirme ge-
wir für Anfänger ein Drehtempo zwischen Sonic 2 und Crossbow 2 für optimal, je nach Vorliebe. Wer es lieber
Relaunchschwäche Bowkite: Leichtwind
flogen und im Grunde sind es auch neun unterschiedliche
ruhiger mag, kann aber auch einen langsameren Kite wählen.
Die meisten Bowkites starten bei genug Wind durch Zug einer Steuerleine exzellent aus dem Wasser. Nimmt
Konzepte. Jeder der Schirme hatte seine Stärken und seine
jedoch der Wind stärker ab, wird es schwierig. Hierbei gibt es einige Kites, die früher an ihre Grenzen kom-
Schwächen. Es ist dabei schon erstaunlich, wie unterschied-
Die Barkräfte: Zwischen Pulse und Boxer
lich die Konzepte teilweise sind und wie sie sich trotzdem
Bei den Barkräften gab es ähnlich große Unterschiede. Pulse und Sonic bieten einstellbare Barkräfte. Bei bei-
auf dem Wasser bewähren.
den kann man sie sehr gering einstellen und größer werden lassen. Noch tendenziell geringe Barkräfte haben
Relaunchschwäche Hybridkite: Kite auf Rücken
Max und Rebel. Mit etwas höheren Barkräften spielen dann der Turbo 2, Flow und Crossbow 2 in etwa einer
Zieht man bei einem Fünfleiner-Hybridkite die fünfte Leine zu weit oder löst diese aus, legt sich der Kite flach
Liga. Nomen est Omen: Die größten Halt- und Lenkkräfte hat der Boxer in der 2:1 Einstellung.
auf den Rücken. Je nach Modell ist er von dieser Lage schwierig wieder in eine Startposition zu bringen. Man
Die Schattenseite der Depower In vielen Bereichen merkt man, dass die Entwickler in den ver-
men, andere dagegen erst später (wie der T2, Crossbow 2).
muss sehr stark nach Luv gehen bzw. schwimmen, um wieder Wind in den Kite zu bekommen. Am extremsten
gangenen 12 Monaten nicht geschlafen haben. Die Produkte sind
Das beste Safetysystem: Fünfleiner (Rival, Pulse, Rebel, Max)
ist dieser Effekt beim Rebel. Auf der DVD wird dir aber speziell dazu eine Technik gezeigt, die den Relaunch
abgerundet, überarbeitet und bieten mittlerweile auch fast immer
Dank der großen Depower aller getesteten Kites werden die meisten gefährlichen Situationen schon im Keim
vereinfachen soll.
eine gute Sicherheit. Depower wird jetzt bei allen getesteten Pro-
erstickt. Das ist die gute Nachricht in diesem Test. Mittlerweile haben die Schirme so viel Depower, dass man
dukten groß geschrieben. Jedoch hat dies auch seine Schattensei-
wirklich nur noch selten auslösen muss. Gerade am Anfang bietet Depower ein riesiges Plus an Sicherheit und
Fazit
te. Alle Schirme im Test hatten ziemlich lange Depower-Wege. Klar
insgesamt würden wir sämtliche Systeme als sicherer einschätzen als klassische Kites ohne viel Depower. Da
Neun verschiedene Kandidaten hatten wir im Test und letztendlich kann man jedem Einzelnen etwas abgewin-
nehmen diese auch eine Sicherheitsfunktion ein, dennoch fragen wir
man nun nur noch selten auslöst, gehen viele Hersteller wieder zum Vierleiner-Safetysystem über, bei der die
nen. Im Moment sind die Systeme noch sehr unterschiedlich und ebenso stellt auch jeder Kiter ganz unter-
uns, wie man bei solch langen Wegen gerade als Kiteneuling irgend-
Bar an einer der Frontlines hoch rutscht. Das funktioniert zwar meist recht brauchbar, doch die wenigsten bie-
schiedliche Anforderungen an sein Produkt. Viele wollen einfach nur einen Schirm, der sehr stabil am Himmel
wann mal seine Dixie-Haltung loswerden soll, um einen vernünftigen
ten hier ausdrehbare Systeme, was dazu führt, dass viele die Leash doch wieder nur in den Chickenloop ein-
steht, andere wollen schnelle Kites. Die besonderen Stärken und Schwächen der einzelnen Produkte haben wir
Kanteneinsatz zu lernen. Das Problem an dieser etwas unglücklichen
haken. Cabrinha empfiehlt das Einhaken der Safety in eine Frontline nicht, da bei Sturm (was wir leider nicht
dir soeben in den unterschiedlichen Kategorien aufgelistet. Versuche herauszufinden, welche Eigenschaften für
Haltung ist, neben der etwas unstylischen Optik, dass der Rücken
testen konnten), der Schirm unkontrolliert kreiseln könnte. Wir persönlich halten nicht komplett auswehende
dich persönlich die Wichtigsten sind, und suche dir danach einen Schirm aus unserem Test aus.
abknickt und die Lendenwirbelsäule stark belastet wird. Besonders
Kites für etwas problematisch. In den meisten Fällen mag das vollkommen ausreichend sein, aber wenn man
groß ist diese Belastung bei untrainierten Hüfttrapezfahrern oder Ki-
an den Grenzbereich der Kites geht, oder etwas unvorhergesehenes passiert (z.B. Schlaufe in einer Backline),
Abschließen wollen wir aber nicht mit einem „Alles ist gut“. Vielmehr haben wir an alle Brands noch
tern, die ohnehin Rückenprobleme haben. Wir können bei manchen
dann könnte man unter Umständen in eine Gefahrensituation hineingeraten. Eines ist klar: In Sachen Sicherheit
folgende Wünsche, da es durchaus noch Raum für Weiterentwicklungen gibt:
Produkten im Test schon Schritte in die richtige Richtung feststel-
ist das 5-Leiner System derzeit einfach allen anderen überlegen. Die fünfte Leine erlaubt es, vier Leinen auszu-
len. Es könnte eine der großen Aufgaben für viele Kitefirmen sein,
schalten. Im Ernstfall hat man so eine Möglichkeit, den Kite vollkommen auswehen zu lassen und ihn danach
eine gute Depowerwirkung bei kürzerem Weg zu entwickeln. Gibt
trotzdem wieder zu starten.
• Überdenkt die Leashkonzepte! Eine wünschenswerte Eigenschaft wäre dabei, dass das System sich zu 100 Prozent ausdrehen kann.
es einen Stopper, kann der Fahrer wenigstens einhändig fahren und seinen Oberkörper so aufrichten, dass er einen geraden Rücken hat.
Die besten Springer: Turbo 2, Crossbow 2, Flow
Features wie der verschiebbare Stopper, sind da eine schöne Sache.
Alle Schirme im Test hatten viel Hangtime und eine lange Gleitphase. Beim Springen ragten der Cross-
Hier fanden wir besonders den North Stopper großartig, der sowohl
bow 2, Turbo 2 und der Flow etwas heraus, da sie zusätzlich noch einen leichten Absprung und mehr Lift
die Funktionen eines Punchout Stoppers als auch eines verschieb-
hatten. Dicht folgt der Max und überraschenderweise der Pulse, der gerade bei viel Wind gute Sprung-
baren Stoppers bietet. Der Airush Stopper bietet die gleiche Funkti-
qualitäten bietet.
on, kann aber auch so eingebaut werden, dass er wie der Slingshot Stopper die Bar komplett arretiert.
Die beste Verarbeitung: minimaler Vorsprung für F-One und FlySurfer In Sachen Verarbeitung bekommen F-One und FlySurfer die Bestnoten. F-One bietet eine saubere, aufwändige
• Die Depower-Wege sind uns teilweise viel zu lang. Um das Kiten wieder rückenschonender und obendrein auch noch stylischer zu machen, wären kürzere Wege bei gleicher Depowerleistung ein sensationelles Feature. • Aus dem gleichen Grund wären kurze Chickenloops (inklusive aller Anbauteile) ebenfalls wünschenswert. • Einfache Detaillösungen ermöglichen gerade dem Anfänger einfacheres und sichereres Kiten. Ein Adjuster sollte auf jeden Fall gut und einfach funktionieren. Viele Brands haben da schon wirklich gute Lösungen. Eine Bar sollte farblich klar ersichtlich markiert sein, um dem Anfänger sofort deutlich zu machen, ob er die Bar richtig hält.
Die konstanteste Steuerung: Max und Rival
Nahtführung und eine breite Dacron Hinterkante, sowie mit viel Liebe zum Detail entwickelte Merkmale. Da
Eine direktere Steuerung und Rückmeldung über die Position des
die Hinterkante eine der am meisten belasteten Stellen eines Tubekites ist, halten wir dort eine Dacronverstär-
Kites gab es am ehesten bei den dicht am C-Kite-System angelegten
kung für ein gelungenes Feature. FlySurfer bietet hochwertige Materialien sowie eine exzellente Vernähung
Shapes mancher Testschirme. Jedoch erreichten auch die Hybridkites
und systembedingt die größte Langzeithaltbarkeit. Im Allgemeinen ist jedoch die Verarbeitung und die Ma-
im Test nicht ganz die Direktheit eines klassischen C-Kites. Gerade
terialwahl bei allen Schirmen im Test auf sehr hohem Niveau, von daher sind die Unterschiede nur marginal.
die Bowkites im Test reagieren im Vergleich zu C-Kites etwas verzö-
Die Haltbarkeit der Fronttube von Cabrinha muss noch im Langzeittest untersucht werden, da dieses Material
Dacron Schleppkante
gerter oder indirekter. Auch war der Unterschied der Steuerung im
sonst nicht verwendet wird.
One-Pump
angepowerten oder gedepowertem Zustand bei den Bowsystemen
Technische Details
cabrinha xb2
f-one rival
Lowend: Turbo 2, Crossbow 2, Rival und Rebel
konstant waren, änderte sich beim Depowern gerade beim Boxer SLE,
Vier Schirme taten sich hinsichtlich ihrer Flugeigenschaften bei wenig Wind hervor. Der Crossbow 2, Turbo 2,
Crossbow 2, Flow und Turbo 2 die Steuerung. Nach einer kurzen Ein-
Rival und Rebel entwickelten am meisten Vortrieb, dicht gefolgt vom Boxer SLE.
X
X
natürlich ist dieses Flugverhalten auch ein wenig Geschmackssache.
Windrange
Schon nach wenigen Flugstunden auf einem Kite tritt eine Gewöh-
In Sachen Windrange waren alle getesteten Kites sehr gut. Jeder der Testschirme ließ sich über einen so groß-
nung an die jeweilige Steuerung ein.
en Windbereich fliegen, dass die Windrange kaum noch ein Kriterium für oder gegen einen Schirm werden kann. Denn bei über 30 Knoten raten wir ohnehin davon ab, 12 m2 Segeltuch in den Wind zu halten, auch
globekites sonic
naish boxer
north rebel
slingshot td2
X
(1) Kein Pumpen notwendig (2) Leinen bleiben an dem Kite.
X
Verschiebbarer Stopper
X
X
X
X
wenn dies bei allen getesteten Kites für fortgeschrittene Kiter noch durchaus kontrollierbar wäre. Von daher
Pumpe mit Manometer
finden wir den unteren Windbereich für eine große Windrange wichtiger. Auch gibt es einen Unterschied
Einstellbare Barkräfte
ren, welches Drehtempo optimal ist. Es ist schlicht und einfach Ge-
zwischen Windrange und Depower. Der Rival hatte beispielsweise etwas weniger Depower als die getesteten
schmackssache. Die schnellsten Schirme im Test waren der Max, der
Bowkites. Er ließ sich jedoch am Ende der Depower noch lange über die Kante ausbremsen, während die gete-
Sonic und der Rebel, dicht gefolgt vom Rival, dann dem Turbo 2.
steten Bowkites bei voller Depower schon nahezu drucklos fliegen.
X
X
X
X
X
X X
werden kann. X
X
(2)
X
X
X
(3)
Verschiebbarer Stopper: Ein Stopper
X
X X
auf der Depowerleine, der verschoben
X
X X
Glossar: über ein Ventil mit allen Struts aufgepumpt
X X
X
Manual (auch) in deutsch
Gerade bei der Zielgruppe der Aufsteiger ist es schwer zu definie-
X
Onepump: Bedeutet hier, dass der Schirm X
Größenverstellung der Bar Foolproof
X X
X
Farbige Leinen
Das Drehtempo: Zwischen Max und Pulse
Flow und Crossbow 2 sind noch etwas langsamer. Das mit Abstand
gaastra max
(1)
X
Punchout Stopper
gewöhnungsphase kann man sich jedoch auch daran gewöhnen und
flysurfer pulse
(3) Umstellung von Doppel- auf Einfachhub
Variable Leinenlänge
größer. Während Max und Rival, aber auch Sonic und Rebel sehr
X
X X
werden kann. So kann die Bar in verschiedenen Positionen fixiert werden. Punchout Stopper: Ein Stopper auf der Depowerleine, der im Normalfall verhindert,
X
dass der Schirm komplett depowert, aber im Notfall mit der Bar nach oben gedrückt Fläche m2
12
12
12
10
12
11
12
12
11
Leinen
4
4
5
5
5
4
4
5
4
Fahren, ohne die Bar zu sich ziehen zu
2
4
0
4
0
4
4
0
4
müssen und gibt dennoch die Möglichkeit
langsamste Drehtempo bieten Boxer SLE und Pulse. Der Max ist da-
Relaunch
Rollen am Kite
bei wirklich so flott, dass ungeübte Einsteiger schon einmal an ihre
Unsere fortgeschritteneren Tester hatten keinerlei Probleme, irgendeinen der Testschirme aus dem Wasser zu
Rollen an der Bar
Grenzen kommen können. Unserer Meinung nach kann ein Schirm
bekommen. Der Relaunch ist insgesamt meist gut oder einfach. Sehr anfängerfreundlich ist der Relaunch vom
auch für einen Anfänger ruhig ein etwas höheres Drehtempo haben,
Turbo 2 und vom Crossbow 2, da sehr wenig technischer Input vom Fahrer notwenig ist, um einen der beiden
wenn die Steuerung präzise ist. Hinsichtlich dieser Performance halten
Schirme wieder zu starten.
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
airush flow
Preis in Euro
X
X 1299,-
1599,-
1330,-
1190,-
1298,-
1179,-
1299,-
X 1398,.
1494,-
werden kann. Ermöglicht ein bequemes
einen Schirm maximal zu depowern. Foolproof: Anleinsystem, das kein Vertauschen von Frontlines und Backlines erlaubt.
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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glidecheck
glidecheck
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glidecheck
airush switch 144
Text: Peter Goldbach
„Welches Board wird mein Allererstes?“ Eine Frage, die sich jeder
Vorbemerkungen
Kiter am Anfang seiner Karriere stellt. Man kommt frisch aus dem
Das Airush Switch 144 und das Gaastra Rider X 145 ähneln sich hin-
Kurs, ein wenig klappt das Hin- und Herfahren schon und nun
sichtlich ihres Boardkonzepts, die Fahrweisen unterscheiden sich je-
soll es auf einem eigenen Board weitergehen. Es bieten sich ver-
doch deutlich.
schiedene Lösungen an:
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Einsteigerboard Diese Boards sind speziell darauf ausgelegt, Kiteanfänger nach ihrem
Das Switch ist durch eine klassische und harmonische Outline ge-
Kurs optimal zu unterstützen. Sie sollten dabei genug Fläche, ein-
prägt. Airush hat sich dabei eher für dünne Kanten entschieden. Die
faches Fahrverhalten und eine relativ hohe Spurtreue als Merkmale
glänzende, jedoch kratzfeste Oberfläche wirkt sehr hochwertig und
vorweisen können. Nur wenige Hersteller machen sich die Mühe,
gefällt uns auch vom Design her sehr gut.
spezielle Konzepte für die ersten Fahrversuche zu erstellen. Ausstattung Ultraleichtwindboard/Leichtwindboard
Die Pads sind ab Werk aufgeklebt, es kann zwischen einem engen
Ein (Ultra-)Leichtwindboard als erstes Board zu nehmen, ist eine gute
und einem weiten Stand gewählt werden. Leider sind die Pads ziem-
Option, die viele Kiter nutzen. Leichtwindboards laufen allgemein sehr
lich dünn und federn richtig harte Landungen nicht immer ganz weich
gut Höhe und haben sehr gute Gleiteigenschaften. Während sie an-
ab. Die Schlaufen sind gut, jedoch nicht außergewöhnlich. Insgesamt
fangs helfen, schnell Höhe laufen zu lernen, dienen sie später als Er-
ist der Halt in den Schlaufen gemeinsam mit den Pads gut. Der mit-
gänzung zu einem kleinen Board. Entscheidend dabei sind eine große
gelieferte Griff und die G10 Finnen gefallen uns sehr gut.
Fläche und eine flache Bodenkurve.
2. Fahrverhalten Leichtwindboards/Große Allroundboards In dieser Kategorie ist gerade eine rasante Entwicklung im Gange. Der
Draufstellen und losfahren. Das Switch lässt sich sehr einfach kon-
Trend geht zu nicht allzu langen und dabei ziemlich breiten Boards.
trollieren. Kein Catchen der vorderen Finne, kein Einspitzeln. Dabei
Diese gehen im Vergleich zu Ultraleichtwindboards zwar einen Tick
gleitet es früh an und bietet ein hohes Speedpotential. Je nach Ge-
später los, bieten aber bessere Allroundqualitäten und reichen vielen
schmack und Körpergewicht eignet es sich sogar als Leichtwindboard.
Kitern, die nicht unter zehn Knoten aufs Wasser wollen, als größtes
Ab einer gewissen Windstärke neigt die Kante etwas zum Ausbre-
Board. Viele fahren ein solches Board über längere Zeit und ergänzen
chen, mit ein wenig technischem Input ist dieses Problem aber nicht
es für stärkere Winde mit einem kleineren.
weiter tragisch. Ein Merkmal, das uns beim Switch sehr überraschte, waren die außergewöhnlichen Höhelaufeigenschaften. Es zieht sehr
Allroundboards
gut Höhe und bringt auch ungeübte Fahrer nach Luv.
Sehr sportliche Anfänger können auch mit einem kleinen Board anfangen. Maße wie zum Beispiel 130 x 40 cm reichen vielen Kitern in
Potential
Küstenregionen als alleinige Lösung aus. Die Lernfortschritte werden
Das Airush carved und dreht sich sehr gut. Wie der Name schon
allerdings in diesem Fall zunächst geringer sein. Da kleinere Boards
sagt, ist Switch-Fahren gar kein Problem. Deswegen finden wir es
auch deutlich später losgehen und mehr Druck im Kite brauchen, ra-
auch für die Welle durchaus brauchbar. Sprünge und Loaded-Tricks
ten wir von ihnen am Anfang einer Kite-Karriere ab.
machen mit dem Board ebenfalls eine Menge Spaß und auch der An-
© Fotos: Lars Wehrmann
fänger wird sich dabei gut unterstützt fühlen.
3. Fazit Mit dem Switch 144 schickt Airush ein sehr leicht zu fahrendes Board ins Rennen. Ein Einsteiger wird mit diesem Board viel Freude haben. Es läuft ausgezeichnet Höhe und wird auch fortgeschrittenen Fahrern im unteren Windbereich viel Vergnügen bereiten. Der Kantengriff ist ebenfalls gut, lediglich die etwas harten Pads trüben das ansonsten komplette und schöne Gesamtbild. Das Airush Switch ist Einsteigern und Aufsteigern sehr zu empfehlen.
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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glidecheck
gaastra rider x 145
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glidecheck
north phantom LW
Vorbemerkungen
Vorbemerkungen
Das Rider X 145 ist die mittlere Größe der Rider-X-Boardserie von
Das Phantom verkörpert in diesem Bericht die Kategorie der Leicht-
Gaastra. Es wurde als Schulboard entwickelt, das auch den Bedürfnis-
windboards. Es war zwar nicht das größte Board im Test, aber das mit
sen fortgeschrittener Kiter genügen soll.
der stärksten Leichtwindausrichtung.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale
Der Kern des Rider X ist aus PU gefertigt. Kanten aus ABS-Kunststoff
Die Outline des Phantom ist sehr ungewöhnlich. Eine konkave Out-
und eine kratzfeste Oberfläche machen das Board robust. Das Un-
line an der Fersenkante und eine konvexe Zehenkante. Dazu ist die
terwasserschiff hat im Centerbereich eine Konkave, die zu den Tips
Fersenkante deutlich länger. Das macht auch durchaus Sinn, um beim
hin ausläuft. Die Outline ist dabei nur wenig gestreckter, als die des
Switch-Fahren mehr Kontrolle zu haben. Das Board hat einen mittle-
Airush Switch. Es gibt zwei verschiedene Standoptionen für unter-
ren Flex, der vor allem auf die Tips konzentriert ist, um Komfort mit
schiedliche Vorlieben und Körpergrößen.
guten Angleiteigenschaften zu kombinieren. Im Standbereich ist es durch eine größere Dicke versteift. North baut seine Boards in einer
Ausstattung
klassischen Snowboardbauweise mit Kanten aus ABS-Kunststoff.
Die Pad-Schlaufen-Kombination ist relativ einfach gehalten: Aufklebbare Pads und Standardschlaufen. Der Halt in den Schlaufen war recht
Ausstattung
gut, ähnliches gilt für den Komfort der Pads. Der Griff gefiel uns sehr
Das Pad-Schlaufen-System gefiel uns sehr gut. Es war deutlich gekenn-
gut und auch die Finnen sind hochwertig.
zeichnet und auch vernünftig zu montieren. Mit im Paket sind sehr gute G10 Finnen aus der Tarifa Fin Company (TFC). Der Shape der
2. Fahrverhalten
Finnen wurde von TFC entwickelt und mittlerweile von vielen anderen Firmen kopiert.
Wir mussten uns mehrmals die Augen reiben. Das Board fühlt sich deutlich kleiner an, als es eigentlich ist. Wir hätten es lange nicht so
2. Fahrverhalten
spritzig erwartet. Es geht angenehm weich durchs Wasser. Durch sein deutlich sportlicheres Fahrverhalten ist es nicht weiter verwunderlich,
Beachtet man die ungewöhnliche Outline, ist man doch erstaunt, wie
dass es nicht ganz so extrem Höhe läuft, wie die besten Boards im
ausgewogen sich das Phantom fährt. Da es als einziges Board im Test
Test. Auch die Angleiteigenschaften leiden etwas unter dem sehr in-
ein Leichtwindboard ist, ist es nicht verwunderlich, dass es auch tat-
volvierenden Fahrgefühl.
sächlich sehr früh angleitet und sehr gut Höhe läuft. Es ist einfach zu fahren und spitzelt nicht ein. Es geht weich durchs Wasser und bietet
© Fotos: Lars Wehrmann
Potential
ein sehr gutes Speedpotential. Trotz der Größe lässt sich die Kante
Das Gaastra überraschte in dieser Kategorie. Schöne Turns, schöne
über einen relativ langen Bereich halten. Das Board bricht erst rich-
Carvingeigenschaften, guter Grip und guter Pop für Unhookedmanö-
tig überpowert konzeptbedingt aus, was dem fortgeschrittenen Fahrer
ver. Mit diesem Board wird ein Anfänger weit über sein Stadium hi-
weniger Sorgen machen dürfte, als dem Anfänger.
© Fotos: Lars Wehrmann
naus richtig Spaß haben. Potential
3. Fazit
Das Phantom LW ist für wenig Wind konzipiert und hat dort auch für fortgeschrittene Kiter seine Berechtigung. Es ist ein Board für Leicht-
Das Rider X 145 ist ein für die Größe erstaunlich sportliches Brett mit
windbedingungen und Binnenreviere mit erstaunlich runden Fahrei-
sehr angenehmem Handling, da es sich kleiner anfühlt, als es ist. Es
genschaften. Bei Wakestyletricks, hohen Sprüngen und beim Carven
carved und turnt sehr gut und bietet ausreichenden Kantengriff, mit
kommt das Board durch die lange, gerade Kante im überpowerten
leichten Abstrichen beim Höhelaufen und Angleiten. Das Rider X
Zustand irgendwann etwas an seine Grenzen. Im Leichtwindbereich
werden auch Fortgeschrittene als großes Board durch sein spritziges
ist es dafür sehr gut.
Fahrgefühl wirklich mögen.
3. Fazit Das Gaastra Rider X ist sportlichen Einsteigern und Aufsteigern zu empfehlen.
Das Phantom ist ein sehr gutes Leichtwindboard, das einen Aufsteiger sehr lange begleiten kann, wenn er später eine Zweiboardstrategie anvisiert. Es fährt einfach, weich, flüssig und schnell. Es punktet durch eine innovative Outline mit besonderem Flexverhalten. Die ausgewogene Verteilung des Flex erlaubt guten Komfort, gepaart mit schönen Gleiteigenschaften. Ein insgesamt innovatives, schlüssiges Konzept, das uns eine Menge Spaß gemacht hat. Das North Phantom LW 07 ist Einsteigern sowie allen Kitern, die ein Leichtwindboard suchen, sehr zu empfehlen.
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slingshot catalyst
spleene rip plus
Vorbemerkungen
Vorbemerkungen
Es wird, gerade bei der Anzahl der Boards auf dem Markt, Zeit für in-
Das Rip Plus ist ein Vertreter der jungen kurz-und-breit-Generation.
novative Konzepte. Boards, die nicht einfach nur fahren, sondern einen
Mit der Länge von 138 cm geht es bei den meisten Fluggesellschaften
echten Charakter haben. Das Catalyst ist eines von diesen Boards und
noch als Sportgepäck durch.
hat dabei unser Prädikat „Heartbreaker“ wirklich verdient.
1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Das Rip Plus wird in klassischer Snowboardbauweise mit ABS-Kanten Das Catalyst fällt einem sofort ins Auge. Es ist als Schulungsboard konzi-
produziert. Die Oberfläche ist kratzfest und auch insgesamt hält das
piert, was nicht nur der gelbe, kultige US-Schulbus auf dem Dekor deut-
Board einiges an Belastungen aus. An den Tips ist das Board ausge-
lich macht. Mit 156 cm ist es relativ lang und es war mit 46 cm auch das
dünnt, um dort mehr Flex zu erhalten und Schläge zu dämpfen, ohne
breiteste Board im Test. Die etwas unkonventionelle Outline, gepaart mit
dem Board Leistung zu nehmen. Die Outline ist relativ gerade und
dem stylischen Design, macht das Board nach unserem Geschmack zu
die Bodenkurve flach gehalten.
einem echten Hingucker. Auffällig ist auch der Flex. Es ist nicht nur lang und breit, es ist auch das weichste Board im Test. Der Flex ist dabei relativ
Ausstattung
gleichmäßig über die gesamte Länge verteilt. Die Unterseite ist mit einem
Das Board wird mit einer innovativen Pad-Schlaufen-Kombination ge-
kratzfesten Kunststoff überzogen. Die Kanten sind mit ABS verstärkt.
liefert. Die Kombination wird nur mit zwei Schrauben fixiert und lässt sich so sehr einfach montieren. Lobenswert ist die dicke Polsterung,
Ausstattung
lediglich die harte Kante störte manche Tester. Steht man in dem Pad,
Das Catalyst wird mit Pads, Schlaufen und Glasfaserfinnen geliefert.
hält das Board bombig am Fuß und auch härtere Stöße werden gut
Die Pad-Schlaufen-Kombination gefiel uns sehr gut. Rutschfest, gut ge-
abgedämpft.
polstert und mit bombigem Halt. Sogar mit etwas zu groß eingestellter Schlaufe und Schuhen hielt das Board noch sehr gut am Fuß.
2. Fahrverhalten
2. Fahrverhalten
Das Board ist auf hohe Fahrleistung ausgelegt. Für die Länge geht es früh los und läuft auch recht gut Höhe. Durch die flache Bodenkurve
Die großen Finnen und der starke Flex machen einen Wasserstart wirklich
ist es allerdings etwas schwieriger zu fahren. Es neigt ein wenig zum
einfach. Die Finnen geben die Führung, der Flex bügelt Fehler aus. Es
Einspitzeln am vorderen Tip. Wer den hinteren Fuß ohnehin stark be-
war im Test das am einfachsten zu fahrende Board. Trotz der Größe ist es
lastet, wird dieses Problem nicht haben. Wer weiß, wie man die Kan-
kein reines Leichtwindboard, es sei denn, du bist ein sehr leichter Fahrer.
te belasten muss, wird diese lange halten können und erhält so einen
Es ist für sehr einfaches Fahren ausgelegt und verschenkt durch den Flex
großen Windeinsatzbereich.
etwas an Endgeschwindigkeit zugunsten eines extrem hohen Fahrkomforts. Die Kante läßt sich auch noch bei viel Wind sehr gut halten. © Fotos: Lars Wehrmann
Potential Das Rip Plus ist für Könner bis zu einem bestimmten Gewicht ein
Potential
Leichtwindboard, schwere Fahrer können es auch als Allroundboard
Obwohl das Catalyst relativ groß ist, bietet es gute Möglichkeiten für
nutzen. Carven ist nicht seine Stärke, dafür funktionieren große
fortgeschrittene Fahrer. Dabei bietet es auch einen guten Pop und viel
Sprünge und Wakestyletricks sehr gut.
© Fotos: Lars Wehrmann
Grip für hohe Sprünge. Landungen sind mit dem Board sehr einfach. Richtig gute Fahrer werden sich ein etwas spritzigeres Board und etwas
3. Fazit
mehr Leistung wünschen, für alle anderen ist das Board perfekt. Das Rip Plus ist ein Board mit einer hohen Fahrleistung. Es geht früh
3. Fazit
los, hat einen großen Windbereich, fährt schnell und läuft gut Höhe. Die Pads sind sehr komfortabel. Ein Manko ist die leichte Tendenz
Das Board hat einen sehr einfachen Charakter. Es ist ein sehr stimmiges
zum Einspitzeln am vorderen Tip, beziehungsweise zum Catchen der
Konzept, angefangen beim Design bis hin zu den Fahreigenschaften. Es
vorderen Finne, weshalb sich Anfänger mit diesem Board etwas über-
ist sehr einfach zu fahren, bügelt Fehler, sowie Kabbelwellen aus und
fordert fühlen könnten. Dafür bietet es fortgeschrittenen Fahrern, die
bietet unbegrenzten Fahrkomfort. Es geht durch den weichen Flex für
den hinteren Fuß etwas mehr belasten, eine Menge Potential.
diese Größe vielleicht einen Tick später los, als die besten Boards in dieser Gruppe und erreicht auch nicht den ultimativen Topspeed. Aber
Das Spleene Rip Plus ist sportlichen Aufsteigern zu empfehlen.
wer braucht das schon, wenn man durch die ausgewogenen Fahreigenschaften sehr schnell erste Lernerfolge vorweisen kann und darüber hinaus auch einen Begleiter hat, der einen zum Üben verschiedener Tricks animiert. Ein echter Heartbreaker. Das Slingshot Catalyst ist Einsteigern und den Kitern, die ein Fehler verzeihendes Board suchen, sehr zu empfehlen.
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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Zusammenfassung Welches ist nun das beste Konzept für einen Einsteiger? Das lässt sich nicht so ohne weiteres beantworten. Es ist eine Frage von Spot, Gewicht und Ambitionen. Je schwerer der Fahrer ist, desto mehr sollte er Richtung Leichtwindboard tendieren. Ähnliches gilt für den, der vorwiegend an Spots mit wenig oder sehr unkonstantem Wind unterwegs ist. Wir würden generell ab einem Gewicht von mehr als 85 kg am Anfang einer Kite-Karriere zu einem großen bis sehr großem Board raten. Für Fahrer unter 70 kg werden alle Boards im Test als Leichtwindboard funktionieren und reichen für den Anfang immer aus. Die Kiter, die sich gewichtsmäßig dazwischen befinden, sollten sich einfach überlegen, auf welche Fahreigenschaften sie am meisten Wert legen. Wir haben in dem Test versucht, die unterschiedlichen Stärken und Schwächen des Boards dahingehend zu beschreiben. Generell stellt sich jedoch auch die Frage, mit wie vielen Boards ein Fahrer unterwegs sein möchte. Wer später zwei Boards fahren will, ist mit einem Leichtwindboard nicht verkehrt beraten. Die guten Höhelaufeigenschaften helfen, dieses schnell zu erlernen und die guten Angleiteigenschaften erlauben, kleinere Kites zu fliegen. Das North Phantom LW können wir als Vertreter dieser Boardkategorie sehr empfehlen. Wer gerne ein sehr komfortables Board fährt, und/oder noch Probleme beim Wasserstart hat, ist mit einem Board wie dem Slingshot Catalyst bestens beraten. Das Board ist auf einfachstes Fahren und maximalen Komfort/Spaß ausgelegt und war in unserem Test mit Hinblick auf die anzusprechende Zielgruppe die erste Wahl der Tester. Die anderen drei Boards bieten für den Anfang eine sehr schöne Allroundperformance, wobei gerade das Airush sehr gut Höhe läuft und früh angleitet, sowie sehr einfach fährt. Wir können auch dieses Board Einsteigern wärmstens empfehlen. Das Gaastra Rider X 144 ist ein einfach zu fahrendes, sportliches Board mit einem angenehmen Handling, das wir ambitionierten und sportlichen Einsteigern, aber auch Fortgeschrittenen empfehlen können. Das Spleene Rip Plus zeichnet sich durch eine für die Länge gute Lowendperformance aus und bietet für ambitionierte Einsteiger sowie Fortgeschrittene eine gute Möglichkeit, ein spritziges Board für den unteren Windbereich zu haben.
© Fotos: Lars Wehrmann
airush switch 144
gaastra rider 145
north phantom LW
slingshot catalyst
spleene rip plus
Verstellbare Schlaufen
X
X
X
X
X
Verschiedene Standmöglichkeiten
X
X
X
X
G10 Finnen
X
X
X
X
X
X
Technische Details
Finnen in Signalfarbe Maße (mm)
144 x 44
Konkave
145 x 44
Aufgeschraubte Pads Preis in Euro
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149 x 43
156 x 46
138 x 44
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539,-
599,-
X
X
X
599,-
569,-
639,-
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do it yourself
do it yourself
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aufsteiger beachstart © Foto: Jan-Tjark-Horst Schimanski
Text & Fahrer: Peter Goldbach
Gerade in der kalten Jahreszeit ist es gut, zu vermeiden, sich ins kalte Wasser zu legen. Außerdem sieht es viel lässiger aus, einfach aus dem Stand loszufahren. Der Beachstart ist nicht schwieriger als ein Wasserstart. Übe dabei zunächst in mindestens knietiefem Wasser. Vorbereitung (Start nach rechts) Stelle den Kite auf elf Uhr. Lege das Board vor dich. Stelle einen Fuß in die Schlaufe, dabei ist es egal, ob du den hinteren oder den vorderen nimmst. Durchführung Ziehe nun an der vorderen Seite der Bar und fliege den Kite nach vorne. Lehne dich dabei leicht zurück und powere gefühlvoll an. Wenn du merkst, dass der Kite anfängt zu ziehen, stelle den anderen Fuß in die Schlaufe, lehne dich zurück und fahre raumwind an.
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do it yourself
do it yourself
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checker 360backloop handplant transition © Foto: Bob
Text & Fahrer: Matthias Larsen
Kitesurfen wird im Moment deutlich radikaler, aber wer am Strand der Held sein will, sollte immer wieder eine Überraschung, wie einen stylischen Richtungswechsel, parat haben. Vorausetzungen: Backloop, Backloop Transition, wobei nur die hintere Hand an der Bar bleibt. Absprung Wichtig sind genug Druck im Kite und eine ordentliche Anfahrtsgeschwindigkeit. Leite den Backloop durch starkes Ankanten ein und wirf deinen Körper entgegen der Fahrtrichtung. Fliege dabei den Kite langsam und gepowert mit der hinteren Hand (Bar fast mittig greifen) von ein Uhr zum Zenit. Die vordere Hand geht schon in Richtung Wasseroberfläche für den Handplant. Schlüsselpunkt ist nun, bei der Backroll den Kopf nach hinten und gleichzeitig die Hüfte nach oben zu schmeißen. Airtime Während du in der Luft bist, kannst du mit der Hand kräftig durchs Wasser pflügen. Dabei schwingst du unter dem Kite durch. Versuche, den Kite angepowert (Bar ran ziehen) im Zenit zu halten. Lass Beine und Becken möglichst nach oben zeigen, um nicht im Wasser hängen zu bleiben. Landung Wenn du merkst, dass der Zug nachlässt (und auch jeder deinen stylischen Handplant gesehen hat), bringe den Kopf nach oben und das Brett wieder unter den Körper. Nun musst du den Kite kräftig Richtung Powerzone lenken, um nach der Transition ausreichend Druck zu haben. Vollende die Rotation, fixiere den Landepunkt und lande. Falls du kaum noch Druck im Kite hat, kannst du ihn auch einfach weiter durchloopen. Eine stylische Variante ist, bereits vor der Landung stärker an der Bar zu ziehen und in den Trick gleich noch einen Kiteloop einzubauen.
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do it yourself
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pro frontmobe © Foto: Ute Rodwald
Text & Fahrer: Mario Rodwald
Der Frontmobe ist eine Frontroll mit 360-GradHandlepass und gehört zu den stylischsten Handlepasstricks. Mario Rodwald, einer unserer Favoriten auf den Deutschen Meistertitel 2007, zeigt uns, wie er funktioniert. Anfahrt Fahre mit viel Speed an und halte den Schirm etwa auf ein Uhr. Lasse dich kurz nach Lee abfallen, um Druck aus dem Kite zu nehmen und dich auszuhaken. Versuche die Bar in der Mitte zu greifen, damit der Kite nicht während des Tricks anfängt zu loopen. Absprung Kante nun maximal an und lade die Leinen auf. Drücke dich dabei ab und poppe dich möglichst weit nach oben. Flugphase Leite direkt nach dem Absprung die Frontrotation ein, indem du über deine linke Schulter siehst. Der Kopf bleibt die gesamte Flugphase in dieser Position. Versuche etwa in der Mitte der Frontroll die Beine über den Kopf zu bekommen und löse dann die hintere, linke Hand von der Bar. Durch die Rotation sollte es möglich sein, die Bar hinter dem Rücken durchzugeben. Führe die Rotation zu Ende und greife möglichst schnell wieder mit der zweiten Hand die Bar, um den Schirm nach unten zu lenken. Landung Bringe deinen Körperschwerpunkt über das Board und fixiere mit dem Blick deinen Landepunkt. Drehe das Board und lande Raumwind. Federe dabei die Landung mit deinen Knien ab. Lenke nach der Landung den Kite nach unten, um wieder Fahrt aufzunehmen. Ganz einfach, oder?
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die kitenden frachter Text: Freddy Koch, Peter Goldbach & Armin Harich
Dass Öl kein unbegrenztes Gut ist, merkt zurzeit nicht nur der Autofahrer samt dazugehörender Industrie. Es ist nicht verwunderlich, dass Reedereien mit Containerschiffen, die teilweise mehrere hunderttausend Tonnen Fracht laden können, diesen Effekt noch um einiges stärker zu spüren bekommen. Trotzdem wird zum Glück langsam nach Lösungen und Möglichkeiten gesucht, sich unabhängiger vom schwarzen Gold zu machen. So wird auch in der Schiffsbranche nach alternativen Kraftstoffen gesucht. Allerdings ist die Herstellung und Entwicklung dieser neuen Systeme bisher äußerst kostenintensiv und oft ist eine Wirtschaftlichkeit noch nicht erreicht. Bisher konnten viele von ihnen keine hohe Energieeffizienz nachweisen, zumal die benötigten Treibstoffsysteme zum Vortrieb von Riesentankern und Frachtern große Mengen an Energie zur Verfügung stellen müssten. Doch schon seit Tausenden von Jahren befährt die Menschheit die Weltmeere allein durch Windkraft. Warum also nicht auf Windenergie zurückgreifen? Wind scheint die Energie Nr. 1 auf hoher See zu sein, da eigentlich immer eine kleine Brise weht.
mit dem SkySails-System vorbereitet. Das System wurde dabei auf Zugdrachenflächen von 160 m2 skaliert. Dieses Jahr plant SkySails, die ersten Frachtschiffe mit SkySails-Pilotsystemen auszurüsten. Als erstes Schiff wird die 140 Meter lange „Beluga SkySails“ der Beluga Group aus Bremen ausgerüstet. Das wird der erste echte Praxistest des kompletten Systems. Wenn dieser Test erfolgreich verläuft, soll schon nächstes Jahr das System auf dem Markt eingeführt werden. Wir haben für dich einmal die wichtigsten Fragen und Faktoren zusammengefasst: Die größten Lenkdrachen sind Einleiner. Das SkySails-System besteht aus drei Hauptkomponenten, einem Zugdrachen mit Seil, einem Start- und Landesystem sowie einem Steuerungssystem für den vollautomatischen Betrieb. Das System arbeitet als Zusatzantrieb. Zusammen mit der Hauptmaschine bildet es einen Hybridantrieb. Bei schlechten Windverhältnissen bleibt also gewährleistet, dass der Zeitplan eingehalten werden kann, da der Motor dann vollständig den Antrieb übernimmt. Mit dem Zugdrachen werden die Vortriebskräfte erzeugt. Die einzige vernünftige Drachenform für ein so großes Projekt ist der klassische Ram-Air-Kite mit Waageleinen, da er am langlebigsten ist und das geringste Packmaß bietet. Der Drachen besteht vollständig aus hochfesten, witterungsbeständigen Textilien. Dabei ist der Kite nur in der Mitte der Vorderkante geöffnet, die restlichen Kammern sind nach vorne geschlossen. Geschlossene Ram-Air-Kites erlauben eine größere Flugstabilität. Die Öffnung in der Mitte bringt praktische Vorteile beim Starten. Die Kites für Frachtschiffe sind mit Flächen zwischen 160 bis 5.000 m2 geplant. Im Gegensatz zu unseren Kites haben die SkySails-Schirme nur eine einzige Flugleine, die in einer Gondel mündet. In dieser Gondel sind sämtliche Steuerungselemente für den Drachen sowie Messinstrumente. Die Zugkraft wird meist durch die Stellung des Kites im Windfenster reguliert. Es gibt aber auch eine Anstellwinkelveränderung, also das klassische Depowerprinzip unserer Kites. Die Steuerung funktioniert im Prinzip wie bei einer VierleinerBuggymatte über Einholen der Bremsleinen auf der Seite, in die der Drachen gesteuert werden soll. Natürlich mit dem Unterschied, dass das System vollautomatisch funktioniert, also seine Position selbst bestimmt und die vorzunehmenden Aktionen und Lenkmanöver daraus errechnet. Die Kommunikation zwischen Gondel und Computer erfolgt über Funk. Die Zugkräfte werden über ein Zugseil zum Schiff übertragen. Das Tauwerk besteht aus modernen Kunstfasern, die eine hohe Belastbarkeit
Das war auch die Grundüberlegung der SkySails-Firmengründer Stephan Wrage und Thomas Meyer. Ihre Grundidee ist es, Wind wieder rentabel, sinnvoll und effizient auf Schiffen zu nutzen. Dabei muss das System schnell und günstig nachrüstbar sein, obendrein einfach in der Bedienung bleiben sowie möglichst wenig zusätzliches Personal benötigen. Bei herkömmlichen Segeln gibt es sehr viele Nachteile. Segel brauchen nicht nur eine hohe Anzahl an Personal, sie können auf großen, schweren Schiffen nicht eingesetzt werden, da sie die Boote destabilisieren, wenn sich der Rumpf zur Seite legte. Die Kränkung, also die Seitenneigung des Containerschiffs, wäre beim Einsatz eines Segelantriebs zu groß. Nach einigen Überlegungen kamen die beiden Entwickler zu dem Ergebnis, dass ein Zugdrachen die einzig sinnvolle Möglichkeit sei, Windenergie für Schiffe wieder rentabel nutzbar zu machen. Inspiriert wurden die Firmengründer durch ihre Erfahrungen im Wassersport und durch das Lenkdrachenfliegen. Dadurch entwickelte sich die Idee, das beträchtliche Potential von Drachen auch für Schiffe zu nutzen. Es waren also nicht wir Kitesurfer, die als Vorbild für die kitenden Frachter dienten, zumal zu Beginn der Überlegungen Kitesurfen in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckte. Nach etlichen Überlegungen, Skizzen, Computersimulationen, Erfolgen sowie einigen Rückschlägen wurden 2001 die physikalischen Grundprinzipien der SkySails-Technologie mit dem Boot „Da Vinci“, einem modifizierten Katamaran, getestet. Mit einem klassischen Zugdrachen betrieben ließ sich der Katamaran leicht handhaben. Diese Versuchsreihe belegte, dass es theoretisch möglich ist, ein Schiff mit einem Drachen anzutreiben. So machte sich SkySails daran, das erste, praxistaugliche Drachenantriebssystem für die gewerbliche Schifffahrt und für Luxusyachten zu entwickeln. Ein System, das vollautomatisch funktionieren soll und kein zusätzliches Personal benötigt. 2003 wurde ein acht Meter langes und zwei Tonnen schweres Modell eines bereits existierenden Containerschiffs gebaut, um so im Strömungskanal zu testen, ob das System auch für die Frachtschifffahrt geeignet ist. Die im Test mit der „Galileo“ erhobenen Daten erlaubten eine Hochrechnung auf das System in Originalgröße. Alle vorherigen Berechnungen und Annahmen wurden durch die Modellversuche bestätigt. Im November 2004 begann die Ausrüstung des 15 Meter langen und 18 Tonnen schweren Versuchsträgers III, der „Jan Luiken“, mit Systemkomponenten für Zugdrachenflächen von bis zu 40 qm. Alle wesentlichen Komponenten, wie z. B. das Start- und Landesystem wurden, im Laufe des Jahres 2005 in der Praxis erprobt. Im Januar 2006 wurde der ehemalige, 55 Meter lange Tonnenleger „Beaufort“ auf den Einsatz © Foto: skysails.info Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007
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Kites im unteren Windbereich tun, um mehr Druck zu erzeugen. Auch ist es so, dass Kites wesentlich effektiver arbeiten als normale Segel. Während die 109 Meter lange Viermastbark „Sea Cloud“ eine Segelfläche von insgesamt 3.000 m2 besitzt, ist ein Frachtschiff dieser Länge bereits mit einem Kite von 500 bis 800 m2 optimal ausgerüstet.
bei geringem Gewicht und geringer Dehnung unter Last gewährleisten, ähnlich unserer Dyneema-Leinen. In der Leine integriert ist ein Kabel, das die Stromversorgung der Steuergondel ermöglicht. Die Leine läuft durch den Krafteinleitungspunkt vorne etwas hinter dem Bug zur Winde. Dieser Punkt wird bei Schiffen individuell angeschweißt, wenn nötig verstärkt. Die Winde bietet gleichzeitig die Option der Kraftmessung. Es wurden dabei schon Kraftwerte bis 100 Kilogramm pro Quadratmeter Kitefläche gemessen. Mit dem SkySails-System können Kurse bis 50 Grad am Wind gefahren werden. Der effizienteste Kurs ist zwischen 120 Grad und 140 Grad. Auch die Routenplanung soll voll automatisch nach den aktuellen Wetterprognosen an den wirtschaftlichsten Kurs angepasst werden.
Die Position des Zugdrachens des SkySails-Systems kann in Relation zum Schiff variiert werden. Die integrierte Kraftkontrolle des SkySails-Antriebs kann auf diese Weise die Schiffsicherheit gewährleisten. Treten beispielsweise plötzliche starke Winde auf, wird der Zugdrachen vom Autopiloten binnen weniger Sekunden in der neutralen Zenit-Position direkt über dem Schiff positioniert. In dieser Position übt der Zugdrachen nur sehr geringe Kräfte auf das Schiff aus und kann somit auch bei starken Winden sicher gelandet werden. Der Zugdrachen kann innerhalb von maximal 30 Sekunden in die neutrale Zenit-Position geflogen werden. Im Extremfall können so Kollisionen mit Schiffen vermieden werden, die geltende Mindestpassierabstände missachten. Da das SkySails-System vollautomatisch arbeitet, ist die auf den Schiffen vorhandene Mannschaft für die Bedienung ausreichend.
Große technische Herausforderungen: Start und Landung Jeder, der einen Kitekurs absolviert hat, weiß, dass Starten und Landen um einiges schwieriger ist, als einen Kite am Himmel zu halten. Mehrere Hundert Quadratmeter Segelfläche irgendwie am Himmel zu halten, ist das eine, aber diese von einem Schiff zu starten, ist die größte Herausforderung. SkySails hat hierfür ein eigenes System entwickelt. Der Kite wird über Leinen wie eine Zieharmonika gerefft und so verstaut. Mit einem Kran wird der Kite vor einem Start in den Wind gehalten, bis er sich komplett gefüllt hat. Dabei sind Kite und Kran nur über einen einzigen Punkt an der Vorderkante zwischen den Lufteinlässen verbunden, sonst schwebt der Kite frei. Wenn er komplett vorgefüllt ist, kann der Kite abgekoppelt und kontrolliert mit der Winde in die Arbeitshöhe gebracht werden. Relaunch Wir Kiter denken natürlich gleich daran: Was ist nun, wenn der Schirm mal im Wasser liegt? Bei SkySails ist der Absturz eines Kites der Worst-Case. Es gibt ein mehrstufiges Sicherheitssystem, durch das Abstürze verhindert werden sollen. So wird die Schiffsführung vom Wetterrouting System rechtzeitig vor ungünstigen Wettersituationen gewarnt, damit der Kite rechtzeitig eingeholt werden kann. Auch sind wichtige Systemkomponenten mehrfach vorhanden, so dass bei Versagen einer Komponente der Kite trotzdem sicher gelandet werden kann. Das Prinzip „Total Depower“ gibt es auch bei SkySails. Der Kite kann im Ernstfall, wie z. B. ein Bowkite oder eher die neueren FlySurfer-Kites, sehr stark gedepowert werden, bleibt aber noch am Himmel. 100 % drucklos wird er allerdings genauso wenig wie unsere Kites.
Rentabilität Kann sich ein System mit Anschaffungskosten von zwei Millionen Euro überhaupt rechnen? SkySails ist überzeugt davon. Schließlich funktioniert das System vollautomatisch und erhöht somit die Personalkosten nicht. Das geplante SkySails-Produktprogramm umfasst Antriebssysteme mit einer Normleistung von bis zu 5.000 kW (ca. 6.800 PS). Im Jahresdurchschnitt können so nach SkySails-Angaben die Treibstoffkosten, abhängig vom Schiffstyp, den tatsächlichen Windverhältnissen und der erreichten Einsatzdauer, zwischen zehn bis 35 Prozent gesenkt werden. Dabei arbeitet der Kite nie alleine, sondern stets mit Motorenunterstützung. Die Motoren werden dadurch gleichzeitig geschont. Bei optimalen Windbedingungen soll der Treibstoffverbrauch bis 50 Prozent reduziert werden. SkySails geht davon aus, dass sich die Kosten einer Nachrüstung in der Regel nach drei bis fünf Jahren amortisiert haben, ausgehend vom heutigen Ölpreis. Ganz unabhängig davon, wie sich diese Rechnung in der Praxis bestätigt, geben diese Zahlen auch Einblick in den riesigen Energiebedarf der Reedereien und deren Abhängigkeit vom Ölpreis.
Auch Flauten stellen in der Regel kein Problem dar. Die Winde holt den Drachen mit entsprechender Geschwindigkeit ein und stabilisiert ihn beim Einholen dadurch. Und wenn der Kite nun doch im Wasser liegt? Es bleibt nur eins: Weiterfahren. Es kann sich aus wirtschaftlichen Gründen kein Kapitän leisten, sein Schiff zu stoppen. Auch darf der Kite nicht im Wasser bleiben, da er eine Gefahr für Schiffe oder die Umwelt darstellen könnte. Der zerstörte Kite wird über die Winde wieder an Bord geholt. Gondel und Seil können nach so nach einer Havarie allerdings wieder verwendet werden. Kites: Dem Segel überlegen Für den Gebrauch an Frachtern gibt es wohl keine bessere Möglichkeit, als Drachen zu nutzen. Das leuchtet schon ein, wenn man bedenkt, dass sich wohl nichts so klein verstauen lässt und dennoch so viel Zugkraft hat wie ein Kite. Die SkySails können zwischen 100 und 300 Meter Höhe operieren, in denen stärkere und stetigere Winde vorherrschen. In einer Höhe von 100 Metern ist die durchschnittliche Windgeschwindigkeit aufgrund der fehlenden Reibung mit der Erd- bzw. Wasseroberfläche zwischen zehn und 20 Prozent höher als in zehn Meter Höhe. Bedenkt man, dass der Winddruck im Quadrat steigt, also schon eine 15 Prozent höhere Windgeschwindigkeit eine Erhöhung der Zugkraft um 30 Prozent bedeutet, dann wird einem klar, dass die Flughöhe ein großer Vorteil für das System ist. Dazu können die Drachen Sinuskurven fliegen, wie wir es auch mit unseren
Bis 2015 plant die SkySails-Group, ihr System auf mehr als 1.000 Schiffen zu installieren. In den folgenden Jahren bis 2027 soll das System auf über 10.000 Schiffen zum © Foto: skysails.info
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Einsatz kommen und somit ein Umsatz von zehn Milliarden Euro erreicht werden. Große Reedereien haben bereits ihr Interesse an den Kites bekundet und so scheint dieses Antriebssystem eine glänzende Zukunft zu haben. Wir wünschen es SkySails, denn wir halten die Idee für genial und haben Respekt vor dem Mut, ein so kompliziertes und kostenaufwändiges Projekt zu riskieren.
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reinkommt, wird sich zeigen. Man darf Stefan Wrage nicht unterschätzen. Er hat einen eisernen Willen, die Welt von seinem Konzept zu überzeugen. Ich hoffe, er behält den Willen, denn nur mit so einer Besessenheit ist so ein Projekt, das von der Umsetzung fast unmöglich erscheint, auch zu realisieren.
Ein unumstrittener Experte in Sachen Softkites in unserer Branche ist Armin Harich. Er ist der Produktentwickler und Mitbegründer der Firma FlySurfer. FlySurfer geht als nahezu einziger Hersteller den Weg, Ram-Air-Kites für das Wasser zu bauen. Armin ist einer der großen Tüftler der Branche, der so gut wie alles ausprobiert, was er in die Hände bekommt. Wir haben Armin schon mit Kitesurfkites-Gleitschirmfliegen und mit Gleitschirmen kitesurfen sehen. Wir wollten die Meinung eines der anerkanntesten Entwickler dieser Technologie hören und haben ihn um ein kurzes Interview gebeten.
Kitelife: Drachen als Antrieb für Schiffe ist das eine. Wir haben mittlerweile erste Ideen von Drachen als Stromerzeuger gesehen. Wie groß ist das Potential der Kites? Armin Harich: Wir bekommen in Kürze einen Praktikanten, der an der Uni in Holland an genau so einem Projekt arbeitet. Möglich ist vieles, doch ist der Entwicklungsaufwand für ein sicheres, serienreifes System extrem hoch. Noch ist Energie einfach viel zu billig, als dass die regenerativen Energieerzeugungen die Vorherrschaft übernehmen könnten. Aber es ist klar, dass die Entwicklung Richtung regenerativer Energien nicht mehr umzukehren ist und das ist gut so.
Kitelife: Armin, die ersten Versuche mit einem Katamaran im Jahr 2001 machte SkySails mit einem FlySurfer Maniac. Gab es damals eine Zusammenarbeit zwischen SkySails und FlySurfer? Armin Harich: Ich lernte Stefan Wrage, den jetzigen Geschäftsführer von SkySails, auf unserer ersten Messe, auf der boot in Düsseldorf, persönlich kennen und ich half ihm mit unseren ersten Kites aus, um seine Vision austesten zu können.
© Foto: flysurfer.de
Fahrer: Armin Harich
Kitelife: Warum habt ihr euch nicht zusammengetan? Armin Harich: Wir haben mit Stefan über eine Zusammenarbeit diskutiert. Der Wissenszuwachs und die Patente hätten allerdings nur zu SkySails laufen sollen. Das war für uns nicht sonderlich interessant, da eine Serienfertigung, von der wir hätten profitieren können, in zu weiter Ferne lag. Wir haben uns da im Nachhinein sehr richtig entschieden. Wir haben unsere Energie genutzt, um FlySurfer im Kitesurfbereich zu einer der großen Marken zu machen und mit unseren Gleitschirmen haben wir Ähnliches erreicht. Nun haben wir zwei feste Beine, auf denen wir gut stehen können. Kitelife: Hältst du dieses System überhaupt für realistisch und umsetzbar, auch hinsichtlich der geplanten Stückzahlen? Armin Harich: Es gibt für eine Firma oder einen Geldgeber wirtschaftlich interessantere Projekte. Das ist klar. Die Entwicklungskosten sind immens, um ein funktionierendes System zu bauen. Der Verkauf hängt vor allem von der Wirtschaftlichkeit ab, denn Idealismus kann man in einem so harten Business nur bedingt erwarten. Der Ölpreis wird ein sehr wichtiger Faktor. Öl ist immer noch viel zu billig für ein wirtschaftliches Betreiben so eines Systems. Die SkySails-Zahlen sind wie bei jeder Firma, die dringend Geldgeber braucht, natürlich sehr optimistisch. Kitelife: Wo siehst du die großen Probleme des Systems? Armin Harich: Das sind einige! Der Teufel steckt im Detail. Ich sehe da mehrere Punkte, die alle gelöst werden müssen: 1. Das System muss wirtschaftlich gemacht werden. 2. Das System muss für das eigene Schiff und die restliche Schiffahrt sicher gemacht werden. 3. Die Faktoren „Fehlbedienung“ oder „Systemfehler“ müssen ausgeschlossen werden. 4. Der Markt muss von dem System überzeugt werden.
© Foto: skysails.info
Kitelife: Wie siehst du die Zukunft von SkySails? Armin Harich: Ich denke, in fünf Jahren wird Stefan wirklich die ersten Systeme verkaufen. So ein SkySail kann Firmen einen „grünen“ und modernen Touch verleihen. Der Werbenutzen kann die Mehrkosten eventuell auffangen. Bis dahin sind einige Millionen investiert worden. Das Erreichen des Breakeven Points, ab dem die Investoren anfangen, Geld zu verdienen, wird sicher erst in zehn Jahren möglich sein. Wann und ob es überhaupt
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Eine Menge ist bereits über Brasilien geschrieben worden, dieses atemberaubende Land mit seinen freundlichen Menschen, der unglaublichen Schönheit der Natur, seiner Stimmung und den perfekten Kitesurf-Bedingungen. Die meisten dieser Artikel behandeln jedoch den Nordosten Brasiliens, wie zum Beispiel den Staat Ceará, nur wenige betrachten die weiter südlich liegenden Staaten um Rio Grande de Norte oder Paraíba. Nachdem ich drei Jahre in Folge die Spots entlang der Nordost-Küste bereist und bekitet hatte, beschloss ich, eine neue Gegend zu erforschen und fuhr Richtung Süden auf die Insel Florianapólis, der Hauptstadt des Bundeslandes Santa Catarina. Mit einer Fläche von der Größe Portugals und einer Bevölkerungsdichte ähnlich der Norwegens ist Santa Catarina ein Land voller Gegensätze: Landschaftlich gesehen stehen Gebirge im Kontrast zur Küste, unterbrochen von Stränden, Buchten und Dutzenden von Inseln. Architektonisch betrachtet stehen sich Städte wie Blumenau, Joinville und die Hauptstadt Florianópolis gegenüber. Erstere haben sich den typischen Baustil aus der deutschen Kolonialzeit erhalten, hingegen ist die Hauptstadt ein junges, modernes Paradies.
Text: Gabi Steindl war das dritte Mal in Brasilien. Würde man alle Aufenthalte zusammenzählen, käme man auf ein Jahr. © Fotos: Andrew Rybchinsky, ein junger russischer Fotograf. Er selbst kitet sehr gut und versucht Kiten in Russland populär zu machen.
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Florianópolis gilt mit einer Bevölkerungszahl von 360.000 als Brasiliens „Hauptstadt des guten Wohnens“, da sowohl Kriminalität, als auch Armut kaum vorkommen und somit die Lebensqualität hervorragend ist. Blonde, blauäugige Kinder mit starkem, regionalem Akzent lassen dich daran zweifeln, dass du tatsächlich in Brasilien bist. In der Umgebung von Florianópolis liegen ca. 42 Strände und jeder von ihnen ist unterschiedlich und einzigartig. Außerdem gibt es einen internationalen Flughafen, verschiedene Hotelketten sowie einige internationale Restaurants und Bars. Drei Brücken verbinden die Insel mit dem Festland, wobei die Einheimischen von den Verbindungen zum Kontinent sprechen. Eine von ihnen, die Hercilio-Luz-Brücke, ein Wahrzeichen der Insel, ist aber momentan wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Trotz des modernen Einflusses hat sich Florianópolis seine alte Tradition und Rituale bewahrt und fasziniert durch die Vielfalt der Natur und die große Auswahl an Unterhaltungs-Möglichkeiten. Floripa, wie die Einheimischen sagen, ist bekannt als die „Surfhauptstadt“ oder das Hawaii Brasiliens und berühmt für den ganzjährig guten Swell, die Vielfalt der Breaks und das kristallklare Wasser, das jedem Surfer, vom Anfänger bis
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zum Hardcore-Big-Wave-Fahrer, die richtigen Spots bietet. Santa Catarina ist daher der einzige brasilianische Tourstopp des WCT Surfing World Cups. Die vielen verschiedenen Gesichter der Insel sind beeindruckend. Die nördlichen Strände Jureré, Daniela, Canasvieras, Brava und Ingleses sind vom Tourismus geprägt und während der Sommermonate gut besucht, da es viele große Hotels, Restaurants und Komfort für die Touristen gibt. Die östlich gelegenen Strände, wie z. B. Joaquina, Mole und Mocambique gehören zu den besten Surfspots und sind besonders populär unter den Jugendlichen. Die Strände im Süden, wie Campeche, Armacao und Morro das Pedras, faszinieren mit ihrem rustikalen Charme und den großartigen Wellen. Abseits gelegene und unberührte Strände wie etwa Lagoinha do Leste und Naufragados liegen am südlichen Ende der Insel und können nur über Trails erreicht werden. Die Conceicao Lagune ist eine bekannte Naturattraktion und das Prunkstück der Insel. Die Peri Lagune ist wesentlich ruhiger und wie geschaffen, um die Natur bei Spaziergängen zu erkunden. Kulturelle Highlights sind die maritimen Festungen wie Santa Cruz de Anhatomirim und
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Sao José da Ponta Grossa. Weiterhin muss man die Archäologie des Landes besonders hervorheben sowie die Azorean-Dörfer, die Einblicke in die vibrierende Kultur und Geschichte der europäischen Inselbewohner geben. Das Stadtzentrum ist freundlich gestaltet und kann zu Fuß erobert werden.
Geographie Florianópolis ist nicht nur die Heimat des ehemaligen Windsurf-Weltmeisters Kauli Seadi, sondern ist auch der ideale Ort für alle Wind- und Wassersportarten. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Kitesurf-Szene hier stetig wächst. Der Wind weht konstant und Wasser ist im Überfluss vorhanden. Die Insel bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Spots, von seichten Lagunen bis hin zu Wellen jeder Art und Größe. Hier im Süden gibt es etwa drei bis vier windige Tage pro Woche. Der brasilianische Frühling (September - Dezember) bietet die besten Bedingungen, mit stärkerem Wind (Kites mit 7-12 m2) und konstanten Verhältnissen. Der Winter bringt große Wellen, häufig verbunden mit nicht zu starkem Südwind (perfekt für die meisten Wave-Spots), daher verwendet man normalerweise Kites mit einer Fläche von 12-16 m2. Neben den saisonalen Bedingungen sind die dominierenden Windrichtungen Nord/Nordost und Süd/Südost. Am besten nimmt man viele unterschiedliche Kitegrößen mit, da das Wetter unvorhersehbar ist und täglich wechseln kann.
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Klima Florianópolis liegt in der subtropischen Klimazone. Im Sommer ist die Regenwahrscheinlichkeit am höchsten und kurze Regenfälle, aber auch Gewitter sind am Ende heißer Tage nicht selten. Kaltfronten, die vom südlichen Atlantik und der Antarktis kommen, bringen Regen. Danach folgen Tage mit starkem Südwind, der aber zu Temperaturstürzen führen kann. Im Gegensatz zu den bekannten Kitesurfing-Staaten oben im Norden (wie Ceará, Paraiba, etc.) ist das Wasser im Süden Brasiliens um einiges kälter. Die Temperaturen können sich von einem zum anderen Tag verändern. Deshalb sollte man auch hinsichtlich der Neoprenwahl unterschiedliche Stärken im Gepäck haben. Zu empfehlen sind definitiv ein warmer Neo, zusätzlich ein Lycra und Shorts für die Lagunen. Spots Lagoa da Conceição: Er ist der Hauptspot in Floripa. Mit 55 Quadratkilometern klarstem, warmem Wasser ist es ein perfekter Spielplatz für Kiter. Praia Mole: Der Hot Shot Surf Beach der Insel! Praia Mole ist verdammt angesagt. Der Strand selbst ist absolut überwältigend und bietet viele Strandbars und LiveBands, 100 Prozent Action und Spaß sind garantiert und, ganz besonders wichtig,
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großartige Wellen (Ost- oder Südost-Swell)! Praia da Galheta: Zum Strand gelangt man am einfachsten über einen Weg, der sich links von Gaia Mole an den Felsen vorbeischlängelt. Der Strand ist ein staatlich bewachter Strand. Die Wellen kommen ziemlich gleichmäßig und brechen sowohl von links als auch von rechts. Vorsicht: Nudisten. Praia do Campeche: Der Strand bietet perfekte Wellen, abhängig von der Bruchrichtung entweder von recht oder links auf 3,5 km Länge und purer Schönheit. Mit Sicherheit einer der besten Wavespots. Perfekte, große Wellen aus Süden und Südosten. Daniela: Im Norden von Florianópolis auf der westlichen Seite liegt Daniela, allerdings ohne Wellen. Dafür bietet es exzellente Bedingungen mit Nord- und Nordostwinden sowie mit Wind aus dem Süden. Moçambique: Das Motto hier lautet: Wähle deinen
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eigenen Spot und kite für dich alleine. Der Strand hier bietet einen perfekten Abwind-Funpark und ist ein wahres Kiterparadies. Es könnte kaum friedlicher sein, da wenig Surfer, Schwimmer und Strandbesucher unterwegs sind, dafür schöne Wellen und keine natürlichen Hindernisse, weder zu Wasser noch an Land, zu finden sind. Die besten Wellen brauchen Ost- oder Südostswell. Jurere/ Canasvieras/ Cachoeira: Das sind Strände an der Nordwestseite der Insel. Keine Wellen, aber perfekte Kitebedingungen bei Wind aus Nordost. Brava/ Santhino/ Ingleses: Verschiedene Strände, an denen kaum Leute kiten. Mit Nordost- oder Südostwind und Ostswell entstehen saubere, gute Wellen. Açores/ Pantano do Sul: Das kleine Fischerdorf im Süden der Insel ist normalerweise nicht stark frequentiert und wird von den Kaltwetterfronten aus dem Süden mit starken und konstanten Winden versorgt.
Flüge Die Preise können entsprechend der Jahreszeit und der Fluglinie schwanken. GOL, ein Billigflieger wie EasyJet in Europa, hat meist faire Preise. Aber auch die großen Fluggesellschaften TAM und VARIG fliegen Florianópolis an. Visum Allgemeines Touristenvisum wird akzeptiert. Genauere Informationen bekommst du im Reisebüro oder bei der brasilianischen Botschaft. Währung Die brasilianische Währung heißt „Real“. Die Geldautomaten und Banken in Brasilien nehmen die meisten Bank- und Kreditkarten an. Bargeld und Reiseschecks können in allen Banken und Geldwechselbüros getauscht werden. Zeitzone GMT: -3 Stunden, Elektrizität 220 Volt, 60 H
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was macht eigentlich… jost backhaus? Er galt lange als einer der radikalsten und innovativsten Kitesurfer Deutschlands: Jost Backhaus. Lange vor dem späteren Hype konzentrierte er sich bei seinen Tricks auf einen radikalen Wakeboardstyle und war damit seiner Zeit weit voraus. Doch nach dem Gewinn des Deutschen Meistertitels 2004 wurde es ruhig um Jost. Er zog sich komplett aus der Wettkampfszene zurück, obwohl er in den Augen der Fachleute auch tatsächlich der beste deutsche Kiter mit dem größten Potential war. In seinem letzten großen, Interview im Free-Magazin Nummer 16 Ende 2004 polarisierte er mit Aussagen wie „Kiten war früher schwuler Schrott“ sehr stark die deutsche Szene und viele nahmen ihm diese Offenheit übel. In unseren Augen sind es jedoch genau diese Charaktere, die die Vielfalt und die Besonderheit unserer Sportart ausmachen und heute in dieser Form leider kaum noch zu finden sind. Also machten wir uns auf die Suche nach ihm. Wir fanden ihn auf den Philippinen beim Wakeboarden und erfuhren doch sehr erstaunt, dass er Ende 2005 Kitesurfen an den Nagel gehängt hatte und seitdem nur noch auf dem Wakeboard unterwegs ist. „So viel Zeit wie im Jahr 2006 habe ich noch nie auf dem Wasser verbracht“, war sein erster Ausspruch, als wir ihn nach dem Warum fragten. Alles Weitere erzählt er dir selbst:
„In 2004/2005 war ich mit meinen Kumpels Basti Langer, Sören Otto, Bernie Hiss und anderen durch die Produktion des Kitefilms „Poetry“ an den besten Kitespots der Welt und konnte jeden Tag bei besten Bedingungen fahren und filmen. Als ich dann zurück nach Deutschland kam, gab es leider diese perfekten Tage höchstens noch einmal im Monat. Der Kite-Alltag war eher das Rumgeeiere im Kabbelwasser bei böigem Wind oder das Warten auf Wind am Strand. Was also machen, wenn man doch Flachwasser mit konstantem Zug liebt? Richtig: Entweder zurück ins Ausland oder um die Ecke ans Kabel … Und so fand ich mich häufiger an der Wakeboardanlage wieder als am Strand. Und als es dann doch mal die perfekten Kitebedingungen gab, störte mich plötzlich der nervige Wind! Denn am Strand war ich zu der Zeit nur noch sehr selten, die Anlage war bequemer und der perfekte Tag war eigentlich jederzeit abrufbar. Es sei denn, es war zu windig … Dazu gibt es beim Wakeboarden noch viele lustige Dinge im Wasser, welche das vorzeitige Ende eines Boards beschleunigen können wie Kicker, Slider, Funbox, usw. Nun können ja die übrigen (Bow-) Kiter gerne sagen: Gähn! Langweilig! Immer im Kreis! Aber das ist mir egal. Jeder soll das machen, wobei er am meisten Spaß hat. Und ich nehme die unendlich weite Reise auf die Philippinen in Kauf, um wochenlang jeden Tag „in the middle of nowhere“ im Kreis zu fahren …“
© Foto: Privat
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© Foto: Tom Körber
Text: Alexander & Jost
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•Sun and Fun Sportreisen, Spezialistin Henriette Kuse, Tel. +49-(0)89-38014114, h.kuse@sportreisen.de •Club Mistral Travel, Spezialistin Julia Hermann, Tel. +49-(0)881-90960122, travel@club-mistral.com •Surf & Action Company, Spezialist Oliver Hilf, Tel +49-(0)89-628167-27, oliver@surf-action.com •TEAM waterworld, Spezialist Dirk Muschenich, Tel. +49-(0)179-2010743, info@TEAMwaterworld.de •Travelworld4You (A), Spezialist Gerhard Gruber, Tel. +43-(0)2743-77124, office@travelworld4you.com
Wir nehmen Dich mit auf eine Reise. Eine Reise an die besten Kitespots der Welt. Immer nur zur sichersten Windzeit. Erfolg, schnelles Lernen durch optimales Training. Kleine Gruppen und professionelles Training. Dein Trainer vom Team Waterworld ist immer dabei. Und mitten in einer Gruppe von Leuten, die gut drauf sind: Du.
Das neue Kitelife Magazin startet gleich in der ersten Ausgabe mit einem weiteren Qualitätsprodukt durch. Die Kite Mania Tour - Trainings-Urlaubswochen für Jedermann und Jederfrau, Egal ob Du Einsteiger oder schon sehr weit fortgeschritten bist. In einer Gruppe Gleichgesinnter viel Spaß haben, zu den besten Windzeiten an die besten Kitespots der Welt fahren, optimales Trainings- und Testmaterial dabei haben und von den Profitrainern des TEAM waterworld betreut werden, das sind die Merkmale jeder Kite Mania Tour. Damit sind Spaß, Motivation, schneller Trainingserfolg und optimale Kitesessions garantiert.
jahresüberblick Termin
Veranstaltung
Text
Preise
31.03.-07.04.07
Kite Mania Tour Dakhla
Kitereise für echte Individualisten, grenzenlose Freiheit, Flachwasser- & Wellenspot, in traditionellen und sehr gemütlichen Zelten wohnen, ein Kiteurlaub der besonderen Art. E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
786,00 € 686,00 €
Surf & Action
14.-21.04.07 21.-28.04.07
Kite Mania Tour Prasonisi
Saisonstart mit 2 Spots zur Auswahl. E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
725,00 € 625,00 €
Surf & Action
10.-17.05.07 17.-24.05.07
Kite Mania Tour El Gouna
El Gouna das Venedig des Orients, entspannter Urlaub, beste Kitebedingungen in der stehtiefen Lagune und ein gutes Hotel … E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
694,00 € 594,00 €
Surf & Action
09.-16.06.07 16.-24.06.07
Kite Mania Tour Dänemark
Kiten auf der größten geschlossenen Wasserfläche Dänemarks. E,A,F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
499,00 € 380,00 €
TEAM waterworld
26.07.-02.08.07 02.-09.08.07 09.-16.08.07
Kite Mania Tour El Gouna
Im Top Spot El Gouna zur besten Windzeit. E, A, F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
720,00 € 620,00 €
Surf & Action
24.08.-01.09.07
Kite Mania Tour Dakhla
Kiteurlaub der besonderen Art, in traditionellen und sehr gemütlichen Zelten wohnen, der Wahnsinn für jedes Kiterherz: grenzenlose Freiheit; Flachwasser- & Wellenspot, Kitereise für echte Individualisten. E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
786,00 € 686,00 €
Surf & Action
06.-13.09.07
Kite Mania Tour Robinson
Kiten direkt vor der Haustür der Clubanlage, warmes Wasser und konstanter Wind machen die Angelegenheit zu einer vollkommenen Sache. *Das Landarrangement (touristische Leistungen und Event) ist nur als Pauschalpaket buchbar. Der Flug wird tagesaktuell dazu gebucht. E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
1.200,00 € 1.100,00 €
über alle Veranstalter
13.-20.09.07
Kite Mania Tour Safaga
Traumspots vom Kite Mania Kiteschiff aus erleben. Kiten wo das Herz begehrt. E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
899,00 € 799,00 €
Club Mistral
24.09.-01.10.07 01.-08.10.07
Kite Mania Tour Ras Sudr
Einer der besten Kitespots Ägyptens, auf der Westseite der Sinaihalbinsel gelegen, großer Stehbereich, viele Lagunen, beste Bedingungen für Hobby- und Actionfotografe. E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
890,00 € 790,00 €
Club Mistral
11.-18.10.07
Kite Mania Tour Abu Soma
Eine Kitebucht mit Stehbereich, Sanduntergrund und flachem Wasser rundherum. Das Ganze vor den Toren eines der besten Hotels, dem Interconti Abu Soma und in einer der besten Wassersportcenter Ägyptens. E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter (inkl. Flug):
1.215,00 € 1.115,00 €
Surf & Action
18.-25.10.07 25.10.-01.11.07
Kite Mania Tour Magawish
back to the roots - Magawish der wohl beste und erste Spot Ägyptens. E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
789,00 € 675,00 €
Sun & Fun
12.-19.11.07 03.-10.12.07
Kite Mania Tour Brasilien
Samba Feeling, 100%ige Windsicherheit, absolut unverwirbelte Winde und zwei Kitespots für absolut alle Könnensstufen. E , A , F
Komplettes Event Paket: Pro Kiter:
noch offen noch offen
Surf & Action
19.11.-03.12.07
Kite Mania VIP Safari Brasilien
traumhafte Strände, gemäßigte Wellenspots sowie Flachwasser vom Feinsten in den unterschiedlichen Lagunen, an den schönsten Plätzen Brasiliens. E , A , F
Komplettes Event Paket:
noch offen
Surf & Action
Zeichenerklärung: E = Einsteiger, A = Aufsteiger, F = Fortgeschrittener
Veranstalter
jahresüberblick
tour - das original
tour - das original
Die Flugkosten werden immer unberechenbarer - dadurch varrierte der Gesamtreisepreis häufig sehr stark. Hier haben wir Dir die Paketpreise ohne Flug (bis auf die Kite Mania Tour Abu Soma) ausgeschrieben. Gerne kalkulieren wir Dir tagesaktuell Deinen Wunschflug dazu. Entsprechende Preisvorteile werden Dir dabei natürlich 1:1 weitergegeben. Die goldene Regel lautet - wer früher bucht, bekommt bessere Flugpreise!
Kite Mania Hotline Beratung, Tipps und Buchung der Kite Mania Tour 0700-KITEMANIA 0700 - 45836264 +49-179-2010743 info@KiteManiaTour.com
Prasonisi
Die Kiteperle des Orients
Zwei Reviere bieten Dir das gesamte Kitespektrum
Es war einmal eine Lagunenstadt am Roten Meer – jetzt ist El Gouna das Kite-Dorado Ägyptens.
Während in manch anderen ab- oder auflandigen Revieren der Wind oft durch Berge, Bäume, Häuser und Bodenunebenheiten zerrupft und böig wird, kitest Du in der Meerzunge von Prasonisi in beiden Revieren mit einem stark verdichteten, also stabilem und konstantem Wind – das lässt Kiters Herz bekanntlich höher schlagen. Das Speedrevier: Die ablandige Seite der Prasonisi-Sandbank ist ein Speedrevier vom Feinsten. Der Strand fällt hier wie am Wavespot sehr sanft ab und bietet dadurch auf den ersten 10 - 20 Metern einen komfortablen Stehbereich. Das Wasser ist absolut flach, die Windwellen in Strandnähe sind meist nur fingerhuthoch. Du kannst 20 Meter vom Strand entfernt wie auf Schienen an den Zuschauern vorbeirauschen ... und relaxt jedes Manöver üben, das Dir woanders Kabbelwellen gerne vermasseln.
Im Wavespot, also in Luv, kommen schöne und gleichmäßige Brandungssets herein, die am Feinsandstrand leicht auslaufen. Dünungswellenkiter aufgepasst: Wer auf der Wellenseite nicht gleich in die Brandung möchte, der steigt möglichst weit rechts ins Wasser ein und hat somit einen soften Welleneinstieg. Dieser auflandige Teil der Bucht gibt garantiert ein ungeheuer sicheres Gefühl, denn Du hast auf drei Seiten Land in nächster Nähe, wo Du überall an Land gehen kannst.
Noch bis vor wenigen Jahren dachte man als Urlauber, der sich dem kleinen Ort El Gouna, unmittelbar vor den Toren der Touristenhochburg Hurghada gelegen, näherte: „Ich habe mich verfahren, bin gar nicht in Ägypten, sondern aus Versehen in Venedig gelandet“. Denn man spricht in Fachkreisen in Bezug auf den Ort El Gouna nicht umsonst vom „Venedig Ägyptens“. Heute würde der Urlauber von damals seinen Augen nicht mehr trauen, denn in „seinem Venedig“ wird der Kitesport zelebriert.
Prasonisi und der Süden der Insel ist eine sehr ursprüngliche und nur schwach besiedelte Region der beliebten Touristenmetropolo Rhodos`. Das birgt für Dich als Teilnehmer der Kite-Mania-Tour den Vorteil, dass es viele Flughäfen zu Auswahl gibt, von denen man nach Rhodos starten kann. Während der Norden der Insel dem Massen- und Partytourismus zum Opfer gefallen ist, ist es in Prasonisi einsam und ruhig. Für die Kite-Mania-Tour ist natürlich gerade „einsam“ unser Stichwort, denn wir werden auf dem Wasser massig Platz haben. Diese Platzverhältnisse ändern sich in Prasonisi erst Mitte Mai. Dann wird es hier bis zum Ende der Saison voll. Natürlich war das auch der Grund, warum wir den Termin der Kite-ManiaTour quasi als Deine persönliche Saisonvorbereitung in den April gelegt haben.
Dafür gibt es reichlich Gründe: Das mediterrane Flair der ganzen Anlage, der riesenhafte Stehbereich von ca. 300 m Breite und einigen Kilometern Länge – für Einsteiger eine Spielwiese sondergleichen. Am Ende des Stehbereichs gibt es eine Riffkante und die Wassertiefe erhöht sich hier auf einige Meter – die Fortgeschrittenen haben hier allen Platz der Welt. Das Revier in El Gouna ist wirklich für jede Könnensstufe gleichermaßen geeignet. Außerdem gibt es in El Gouna einfach alles, was das Kiterherz, oder auch Kiters Begleitung begehrt. Verschiedene Hotels unterschiedlicher Kategorien, eine Vielzahl an Restaurants, Cafés, nettem Ambiente, Clubs und Einkaufsmöglichkeiten. Für die Kite-Mania-Veranstaltungen haben wir uns natürlich die windsichersten Zeiten im Jahr herausgepickt.
DETAILS Zielgruppe: Termine: Leistung: Komplettpaket: Pro Kiter Paket:
El Gouna kann man natürlich nicht nur von der Wasserseite erleben – man muss in die Stadt „einsteigen“. Wenn also das große Tageslicht ausgegangen ist, entdecken wir mit Dir die Stadt. Immer wenn man sich in El Gouna fortbewegen möchte, lautet das Stichwort Toc-Toc, ein kleines Motor-Mofa-Rikscha-Taxi, ausgelegt auf zwei Personen. Für „`nen Appel und ´n Ei“ kann man sich so in jeden Winkel El Gouna´s chauffieren lassen. Solltest Du es lieber gediegen mögen, gibt es natürlich auch einen Busverkehr, der zwischen den einzelnen Standorten El Gounas verkehrt. Als besonderer Leckerbissen ist für alle Kite-Mania-Teilnehmer und deren Begleitung ein Bootsausflug nach Tavila Island fester Bestandteil unseres Wochenprogramms. Bei karibischen Wasserfarben, spiegelglatter Piste, einem ca. 400 m x 1000 m großen Stehbereich und abseits von jeglichem Tourismus fühlst Du Dich wie ein kitender Robinson Crusoe. Der Wind weht dort extrem gleichmäßig. Natürlich haben wir bei der Wahl unseres Kite-Mania-Hotels ein besonderes Augenmerk auf die Ausstattung, die Lage und die Umgebung unseres Domizils gelegt. Aus diesem Grund haben wir uns neuerdings für das „Turtles Inn Hotel“ entschieden. Direkt in der Marina gelegen und einfach nett.
DETAILS für Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene 14.-21.04.2007 21.-28.04.2007 Übernachtung/ Halbpension 1.099,- Euro/ Woche/ Teilnehmer 999,- Euro/ Woche/ Teilnehmer
Reiseveranstalter: Experteninfo: (Dirk Muschenich):
oder bei:
Surf & Action Company Kite Mania Hotline 0700 / KITEMANIA 0700 / 45836264 Tel. +49 179/2010743 E-Mail. info@KiteManiaTour.com Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, E-Mail. oliver@surf-action.com
Zielgruppe: Termine: Leistung: Komplettpaket: Pro Kiter Paket:
Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene 10.-17.05.07/ 17.-24.05.07/ 26.07.02.08.07/ 02.-09.08.07/ 09.-16.08.07 Übernachtung / Frühstück ab 1.008,- Euro ab 908,- Euro
Reiseveranstalter: Experteninfo: (Dirk Muschenich):
oder bei:
Surf & Action Company Kite Mania Hotline 0700 / KITEMANIA 0700 /45836264 Tel. +49 179/2010743 E-Mail. info@KiteManiaTour.com Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, E-Mail. oliver@surf-action.com
el gouna
Kiten in allen Facetten
Anfangs war es nur eine „verrückte Idee“ des TEAM waterworld Trainers und Kite Mania Dauerbrenners Klaus Schweighofer. „Wir müssen eine Veranstaltung auf Rhodos in Prasonisi, meiner ehemaligen Wirkungsstätte durchführen. Das Revier ist genial, die Station optimal und Anfang der Saison ist der Spot noch von anderen Wassersportlern verschont. Also haben wir 2006 ein Pilotprojekt durchgeführt, das sich großen Interesses erfreut hat. Jetzt legen wir also einen drauf“.
Prasonisi
el gouna
team waterworld Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour „Wir überlassen Deinen Erfolg nicht dem Zufall“
Checkpoint Kite Mania Leistungen
team waterworld
•Materialpool Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. •Test Bilde Dir Deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen.
Hast du einen Clip von deinem letzten
•Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS Ausbilder) garantiert für höchste Trainingsperfomance.
Windsurfurlaub? Oder hat ein Kollege dich
•Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. •Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. •Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. •Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und -videounterstützung unterrichtet. •Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite-Mania-Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE Magazins.
Und das sind die Eventleiter der Kite-Mania-Tour 2007 aus dem TEAM waterworld (v.l.n.r.) Florian Krämer, Frank Ritter, Klaus Schweighofer, Eckhard Ehm, Dominik Schlemmer, Ron Krommenhoek, Thorge Krieger.
Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.)*, 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht) , Event-Shirt, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Foto- und Video CD-ROM/ DVD, die euch euren
Beratung, Tipps und Buchung der Kite Mania Tour 0700 / KITEMANIA 0700 / 45836264 +49 179/2010743 info@KiteManiaTour.com
deiner Clique Kiten und jemand hat nebenbei mit der Kamera drauf gehalten? Dann nichts wie her mit dem Tape! Schicke uns deinen Beitrag, wir schneiden ihn zurecht und senden ihn auf Free-Magazin.TV!
Bei allen Kite-Mania-Touren sind folgende Leistungen immer im Komplettpreis enthalten.
Kite Mania Hotline
neulich beim Wellenreiten gefilmt? Warst du mit
tollen Urlaub noch mal richtig verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt werden. Der Pro Kiter Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittener Kiter(in) die Möglichkeit am kompletten Programm der Kite-Mania-Tour teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubs- und Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training unter professioneller Anleitung wurde aus dem Angebotspaket herausgenommen. *Kite Mania Abu Soma inkl. Flug.
130 KITELIFE - IMPRESSUM Verleger & Herausgeber: Alexander Lehmann & Tom Körber
Kitelife Test DVD
Zukünftig werden alle Abonnenten in den Genuss kommen, zu ihrer Kitelife-Ausgabe eine DVD dazu zu bekommen, auf der noch einmal
Redaktionsanschrift: Kitelife | Braunstr. 32 | 24145 Kiel Fon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 86 info@kitelife.de Chefredakteur: Peter Goldbach
detailliert die Produkte aus den Testberichten der jeweiligen Ausgabe erklärt werden. Es wird darüber hinaus allen Firmenvertretern die
Art Direction: Jan Weisner | outline-graphix.de Fon +49 (0)431 64 73 173 | jan@outline-graphix.de
Möglichkeit gegeben, zu unseren positiven und negativen Anmerkungen auf diesen DVDs Stellung zu beziehen. Natürlich ist es nicht immer allen Brands möglich, einen Mitarbeiter zum Drehtermin vorbeizuschicken, bei unserem ersten Drehtermin waren immerhin vier von neun am Start und nutzten ihre Zeit, um dir ihr Produkt näher zu erläutern. Und wir sind uns sicher, das es beim nächsten Mal mehr werden… Aber sieh selbst!
Ein Abonnement bekommst du übrigens auf www.kitelife.de! Die nächsten beiden Ausgaben schenken wir dir und du bekommst obendrein, wie oben erwähnt, auch wieder eine DVD zum Magazin dazu!
Grafische Unterstützung: Maria Malmberg Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jonas Wagner, Armin Harich, David Kahl, Andreas Hohn, Mathias Wichmann, Peer Reitner, Mathias Engel, Jan-Tjark-Horst Schimanski, Matthias Larsen. Chef vom Dienst: Tim Jacobsen Fotografen: Lars Wehrmann, Darrell Wong, Craig Kolesky, Toby Bromwich, Rommy Weffer, Thomas Bubmann, Ute Rodwald, Sanja Wiegmann, Cord Runne, Christian Black, Thorsten Orendt, Henning Alberti, John Bilderback, Stephane Fournet, Hugo Badaroux, Tom Körber, Andrew Rybchinsky, Jan-Tjark-Horst Schimanski, Bob. Shopanzeigenleitung: Philipp Haarländer philipp@free-magazin.de Kaffeekocher des Monats: Frederik Koch Digital Imaging: Imprint Digital Foto Kiel Erscheinungsweise: alle zwei Monate Abonnements: Für jährlich 21,60 Euro auf www.kitelife.de Druck: impress media GmbH, Mönchengladbach Verlag: Terra Oceanis Verlag | www.terraoceanisverlag.de Geschäftsführer: Alexander Lehmann & Tom Körber Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGEN: Nordstern Media Eliane Lehmann e.lehmann@nordstern-media.de Fon +49 (0)431 71 97 888 www.nordstern-media.de Im Terra Oceanis Verlag erscheinen außerdem die Titel: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de) und Free-Magazin (www.free-magazin.de). Infos unter: www.terraoceanisverlag.de
Kitelife | Ausgabe 1 / 2007