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World Cup

Olympiabewerbungen, eine neue Weltmeisterschaft und knallharte Duelle: Die wichtigste Kiteveranstaltung gastierte in St. Peter-Ording.

R atgeber

Lange Strippen, langsame Reaktion: Warum man bei der Wahl der Leinenl채nge zweimal 체berlegen sollte.

Reiselust

Die heftigste Welle der Welt: Teahupoo ist das Paradies f체r Waveboard-Gladiatoren.

Materialcheck

Liquid Force Envy, Core GTS 2, JN Wildthing, Slingshot Rally und Xenon Infra: die ersten exklusiven Tests der 2013er-Produkte. 29

Kitelife 29 | Ausgabe 04-2012 | Deutschland 3,00 d | A 3,00 d | CH 9,00 SFR | Benelux 3,00 d | E/I 4,00 d | www.kitelife.de

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[ e dito rial]

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it einem Bilderbuch-Sonnenuntergang am letzten Sonntag endete die größte Kiteveranstaltung der Welt. Der World Cup in St. Peter-Ording war auch in diesem Jahr ein bahnbrechender Erfolg. Mit durchaus gemischtem Wetter, aber dafür einer grandiosen Windausbeute konnten alle Wettkämpfe wie geplant stattfinden. Für die 125 angereisten Athleten und die über 100.000 Zuschauer ein mehr als erfolgreicher Tourstopp, der in zwei Disziplinen besondere Aufmerksamkeit erregte. Nachdem die Teilnahme der Kiteracer bei Olympia 2016 in trockenen Tüchern ist, blickten alle gebannt auf das Abschneiden der deutschen Teilnehmer in dieser Disziplin – denn es geht darum, sich jetzt für einen Platz in der Olympiamannschaft zu empfehlen. Und die sorgten für einige erfreuliche Überraschungen. Allen voran Christine Bönniger und Florian Gruber, die nicht nur persönliche Topleistungen zeigten, sondern auch im direkten Vergleich mit der internationalen Konkurrenz eine sehr gute Figur machten. Eine Weltpremiere feierte die Disziplin Airstyle am Strand von St. Peter-Ording. Erstmals in der Geschichte des Kitesurfens wurde nämlich eine Weltmeisterschaft in dieser Disziplin ausgetragen. Stand für zahlreiche Zuschauer der potenzielle Sieger eigentlich schon im Voraus fest, kam im Kampf um die artistische Lufthoheit am Ende doch alles ganz anders. Ab Seite 20 berichten wir ausführlich über den Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording. Für reges Treiben auf dem Wasser sorgten aber nicht nur die internationalen Topkiter. Denn wie bereits in den Jahren zuvor öffnete auch das Kitelife Village, die weltweit größte Kitesurfmesse und –Testveranstaltung, seine Pforten. Drei Dutzend Hersteller verlegten ihre Materiallager dafür an den Nordseestrand und boten damit bereits jetzt tiefe Einblicke in die Produktpaletten der kommenden Saison. Dieses einzigartige Angebot, sich kostenlos eigene Eindrücke von den neuen Kites und Boards zu machen, nahmen etliche Kiter wahr. Über 1.000 Tester registrierten sich im Kitelife-Zelt und rissen den Herstellern das Material förmlich aus den Händen. Allein North Kiteboarding zählte am letzten Samstag an nur einem Tag 232 Tester. Für das Gelingen dieser genialen Veranstaltung haben die Teams der Hersteller einen grandiosen Job gemacht, weshalb ihnen an dieser Stelle ein großes Dankeschön gebührt. 6

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Editorial Während beim World Cup alles gut geregelt ablief, gibt es abseits dieser Veranstaltung in St. Peter-Ording zunehmend Probleme mit dem Verhalten der Kitesurfer, zumindest vereinzelter Personen. Und die sind mittlerweile so gravierend, dass sich dieser wunderschöne Strand womöglich bald in einem ganz neuen Bild, einem kiterfeindlichen, präsentiert. Das Worst-Case-Szenario könnte ein vollständiges Kiteverbot in St. Peter-Ording sein. Der Konflikt: Im Sommer kommt es regelmäßig vor, dass Kitesurfer in der Badezone Schwimmer gefährden und sich weder von der DLRG noch von der Wasserschutzpolizei davon abhalten lassen. In die Enge getrieben, hat die Kommune keinen anderen Ausweg mehr gesehen und sich nun dazu entschieden, die Badezone mit hohen Holzpfosten abzustecken. Für uns Kiter potenzielle Hindernisse im Wasser, die ein nicht geringes Gefahrenpotenzial darstellen. Schuld an dieser Entwicklung: ignorante Kitesurfer, die glauben, aus Gewohnheitsrecht, Faulheit oder schlichtweg ausgeprägter Ignoranz die Strandund Wasserregeln missachten zu müssen.

Damit SPO als Kitespot nicht diesen wenigen schwarzen Schafen zum Opfer fällt, haben wir uns gemeinsam mit einigen Locals mit dem Bürgermeister von St. PeterOrding und der Wasserwacht zusammengesetzt und eine vorübergehende Lösung gefunden, die den Spot, wenn alle an einem Strang ziehen, auch für die Zukunft erhält. Die Gemeinde, allen voran der Bürgermeister, haben durchaus Interesse an einer friedlichen Lösung. Deshalb und als gut gemeintes Zeichen der Kompromissbereitschaft, wurde die Einspülung weiterer Pfosten in die Nordsee zunächst gestoppt. Jetzt liegt es an uns, den nächsten Schritt zu machen und zu beweisen, dass wir keine Gruppe ignoranter Egoisten sind. Ab Seite 62 beschäftigen wir uns mit diesem Thema und bieten außerdem eine Übersicht zu den zukünftig unbedingt einzuhaltenden Zonen in St. Peter-Ording. Viel Spaß mit dieser Ausgabe, Florian Spieth


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Ratgeber

Inhalt

Neopren – Das Duell zwischen Glatthaut und Kaschiert...........................................................................................52 Wind und wetter – Landmassen als beschleuniger und bremse für den wind.........................................................74 kiteLeinen – Die länge entscheidet über den Charakter des Schirms....................................................................78

Materialcheck Neuerscheinungen – die ersten tests der 2013er-produkte.......................................................................................37

Kitelife Portfolio – bilder einer fünfjährigen seereise.........................................................................................................10 world cup – der gröSSte tourstopp des jahres2����������������������������������������������������������������������������������������������������������20 News – blattgold-gleiter und ein fish mit seepferdchen-emblem.........................................................................32/66 ocean jump – erster kiter stürzt sich in die förde....................................................................................................48 Heimatschutz – deutschlands gröSSter strand in gefahr6����������������������������������������������������������������������������������������62 ein bild und seine geschichte – nackte haut und dicke stiefel................................................................................72 reiselust – die mächtigste welle der welt................................................................................................................86

Standards Editorial............................................................................................................................................................................06 Shopfinder.........................................................................................................................................................................60 Lesershots.........................................................................................................................................................................84 Ausblick & Impressum......................................................................................................................................................98 Foto Lance Koudele Fahrer Eric Rienstra 8

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Das Gespür für den richtigen Augenblick ist unerlässlich für einen guten Fotografen. Besonders in der Sportfotografie entscheiden Bruchteile von Sekunden über ein gutes oder ein schlechtes Bild. Jody MacDonald besitzt dieses Gespür. Sie gehört seit Jahren zu den renommiertesten Kitesportfotografen und hat ein ebenso beachtliches wie faszinierendes Portfolio zusammengetragen.

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ls Dokumentar- und Funsportfotografin ist sie stets auf der Suche nach dem optimalen Motiv. Diesen einen wertvollen Bruchteil einer Sekunde festzuhalten, das ist ihr Antrieb, ihre Motivation. Um die Schönheit unseres Planeten zu dokumentieren, begibt sie sich immer wieder auf Entdeckungstour, auf neue, unbekannte Pfade. Nur so ist es ihr möglich, seltene Kulturen oder Paraglider in 5.000 Meter Höhe zu fotografieren. Die vergangenen fünf Jahre hat sie als Fotografin an Bord der „Best Odyssey“ verbracht, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Gavin McClurg organisierte. Eine Segelexpedition in die wildesten Ecken unserer Erde. Die Mission bestand darin, Spuren im Sand zu hinterlassen, wo sonst noch kein Wassersportler zuvor gewesen ist. Während sich die Expedition primär um Kitesurfen und Paragliden drehte, bot sie Jody die Möglichkeit, in neue, ungewöhnliche Bereiche einzutauchen. Wie zum Beispiel die Dokumentation von Walhaien auf den Malediven oder religiöse Riten in Indien. „So weit ich zurückdenken kann, habe ich ein Leben auf der Straße geführt. Ich hatte nie ein richtiges Zuhause, seit 2003 zwar ein schwimmendes, aber auch zuvor war mein Leben von Bewegung gesteuert. Jahrelang lebte ich im Auto, immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer. Es war für mich stets viel mehr als nur der Wunsch, auf Reisen zu sein, es war eine Sucht, eine zwingende Notwendigkeit.“ In Saudi-Arabien aufgewachsen, war für Jody von Beginn an klar, dass ihr Horizont mehr sein sollte als eine Linie in der Ferne. Die Sehnsucht nach neuen Erfahrungen treibt sie bis heute an. Und auf diese Weise hat sie mehr von der Welt gesehen als die meisten anderen Menschen. Entbehrungen gehören zu diesem Leben zwangsläufig dazu. Aber auf Luxus kann die 35-Jährige gut verzichten. „Ich fühle mich wohler, wenn ich auf einem Snowboard stehe, als wenn ich ein Abendkleid trage. Es reizt mich mehr, im Himalaja mit einer 10.000 Euro teuren Kamera in der Hand paragliden zu gehen, als mir meine Haare machen zu lassen, genauso wie ich eine gute Welle jeder Shoppingtour vorziehen würde. Solange ich meine verdammt schwere Kameratasche bei mir und keine festen Pläne habe, kann ich sagen, dass ich wahrhaft glücklich und zufrieden bin.“ Glücklich und zufrieden sind wir darüber, dass Jody dieses Leben lebt. Für die Leser der Kitelife hat sie die schönsten Impressionen ihrer fünfjährigen Seereise zusammengetragen und präsentiert sie in einem bildgewaltigen Portfolio. Weitere Bilder unter www.jodymacdonaldphotography.com 10

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Unser Schiff, die „Discovery“, vor Anker bei Tonga. Dieses Bild ist von einem Gleitschirm aus geschossen worden. Das erste Mal, dass wir unsere Paraglider-Winch auf der Expedition erfolgreich eingesetzt haben. Auf diese Weise können wir einen Piloten auf bis zu 1.000 Meter Höhe bringen, bevor er sich aus dem Seil aushakt. Fotos aus dieser Perspektive rechtfertigen den enormen Aufwand, der dabei anfällt. Der Spaß auf dem Weg nach unten ist aber auch nicht zu verachten.

Ein heiliger Baba in Kumbh Mela, Indien. Sechs Wochen bin ich zu Fuß durch Indien gelaufen und habe das größte religiöse Fest des Jahres fotografiert, während die „Discovery“ durch den Indischen Ozean Richtung Malediven gesegelt ist.

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Rajan, womöglich der letzte Elefant auf der Welt, der in Salzwasser schwimmen geht. Auf Havelock Island (Andaman-Inseln) ging ich von Bord, um eine Woche mit dem Arbeitselefanten Rajan und seinem Mahut (Elefantentreiber) im Dschungel zu leben. Diese Woche wird sicher bis zu meinem Lebensende eine der beeindruckendsten Erfahrungen überhaupt bleiben.

Dead Vlei, Namibia. Dieses uralte, ausgetrocknete Flussbett im SossusvleiNationalpark ist ein Traum für jeden Fotografen. Wir haben es auf einer Landmission entdeckt, während unser Schiff zur Instandsetzung im südafrikanischen Durban lag. 12

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Paragliding Bazaruto Island, Mosambik. 900 Kilometer sind wir durch den Kanal zwischen Mosambik und Madagaskar gesegelt, als wir eine 20 Kilometer lange Sanddüne entdeckten, die sicher noch nie zum Paragliden genutzt wurde. Nach einem dummen und teuren Missgeschick mit unserem Beiboot mussten wir auch einige Tage dort verbringen. Es gibt aber sicherlich deutlich schlimmere Plätze, um zu stranden.

Ben Wilson, Lakey Pipe, Indonesien. Zweifellos einer der talentiertesten Wavekiter auf diesem Planeten und gleichzeitig einer der ersten Kiter, der im indonesischen Sumbawa die Wellen schlitzte. Wo andere mit klappernden Zähnen an Land bleiben, hat er sogar noch eine Hand frei, um sich bei seinem Höllenritt selbst zu filmen. Ausgabe 4 / 2 0 1 2 1 3


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Fakarava-Atoll, FranzösischPolynesien. Knapp 500 Kilometer nordöstlich von Tahiti ist dieses idyllische Postkarten-Ambiente zu finden. Mit einer Fläche von fast 1.200 Quadratkilometer ist die Lagune von Fakarava eine der größten Polynesiens. Die dazugehörige Landfläche ist, wie im Hintergrund zu sehen, mit 16 Quadratkilometern eher klein. Wunderkind Jamie Mitchell auf den Malediven. Jamie ist aus meiner Sicht der beste Stand-up-Paddle-Boarder der Welt. Stell ihn auf ein SUP-Board und er wird jeden blass aussehen lassen, egal ob auf Flachwasser oder in der Welle. Auf den Malediven kam er für zehn Tage zu uns an Bord und wurde mit einem durchgehend grandiosen Swell belohnt.

Alvaro Onieva entdeckt die Überreste eines gesunkenen Frachtschiffs vor Los Roques, Venezuela. Alvaro war innerhalb weniger Tage wie ein kleiner Bruder für uns. Ein unheimlich positiver Mensch, der eigentlich immer lächelt. An Bord hat er mit seiner Aura eine sehr angenehme Stimmung verbreitet. Leider haben wir ihn nach unserem ersten Jahr auf der „Best Odyssey“ nie wieder gesehen.

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Clinton Bolton auf dem Weg zur Sonne. Damals noch Teamfahrer bei Best, verbrachte Clinton in unserem ersten Jahr auf See eine Woche an Bord der „Odyssey“. Dieses Bild entstand in der Karibik, wo Clinton jeden Tag aufs Neue eine alle beeindruckende Freestyleshow vor dem Schiff ablieferte.

Kitesession auf der unbewohnten Insel Santa Lucia auf den Kapverden. Diese trockene und ausgedörrte Insel war einer unserer großen Favoriten auf der Expedition. Der Wind fegte zwar extrem böig und ablandig über das Eiland, dafür tauchten immer wieder Buckelwale auf, die unseren Besuch einzigartig machten.

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The fun continues Riders: Jason Slezak & James Boulding Photo: Erik Aeder

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100.000 Zuschauer, 125 Athleten, über 1.000 Tester im Kitelife Village und zehn Tage Action auf Weltniveau: Der Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording ist weltweit die größte Kite­surfveranstaltung und hat seinem Namen auch in diesem Jahr wieder alle Ehre gemacht. Nicht zuletzt, weil die Windausbeute besser kaum hätte sein können.

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pannende Wettkämpfe, ausgelassene Partys und jede Menge Spaß und Action auf einem weltweit einmaligen Eventgelände am Strand von St. Peter-Ording: Nicht geringer fielen die Erwartungen der Besucher des Beetle Kitesurf World Cups aus. Und St. Peter-Ording lieferte. Eine Zeltstadt an der deutschen Nordseeküste war vom 06. bis 15. Juli für zehn Tage lang das Zuhause für die Weltelite des Kitesurfens und begeisterte Fans des Wassersports. Nicht nur die Wettkämpfe wurden zum Publikumsmagneten auf der Halbinsel Eiderstedt. Im Zentrum des Eventgeländes befand sich wie bereits in den vergangenen Jahren das Kitelife Village, die größte Kitesurfmesse und -Testveranstaltung der Welt. 28 Hersteller nutzten diesen Event der Superlative, um interessierten Wassersportlern ihre aktuellen Produkte und die der kommenden Saison zu präsentieren und zum Testen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Rahmenbedingungen für regen Betrieb auf dem Wasser waren exzellent. Denn mit Ausnahme von zwei Tagen fegte der Wind unablässig über den breiten Sandstrand und Hunderte Kites am Himmel sorgten für ein farbenfrohes Schauspiel an der Wasserkante. Reges Treiben in der Testzone war damit ebenfalls garantiert. Über 1.000 Tester fanden den Weg nach St. Peter-Ording und sahen sich einem überdimensionalen Angebot an Kites und Boards gegenüber. Etliche Firmen waren bereits mit der gesamten Produktrange für 2013 am Start und boten damit einen exklusiven Überblick zu den Trends der kommenden Saison. Damit nicht genug, reisten Teamfahrer, Designer und Wassersportlegenden wie Lou Wainman an, um den Besuchern täglich Rede und Antwort zu stehen. Jeden Morgen ab zehn Uhr ging es dann im Kitelife Village zu wie in einem Bienenstock. Im Minutentakt meldeten sich Kiter im Kitelife-Zelt für den Testbetrieb an und die Hersteller waren ganztägig am Rotieren, um den enormen Andrang zu be20

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20.000 Quadratmeter Spielwiese für Kiter und Wassersportfreunde: das Eventgelände beim Beetle Kitesurf World Cup


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werkstelligen. „Allein am letzten Samstag haben sich insgesamt 232 Kiter bei uns am North-Stand zum Testen angemeldet“, berichtet Christian Schmitt von North Kiteboarding. Mit mehreren Teams organisierten die Hersteller deshalb einerseits die Beratung auf dem Eventgelände und gleichzeitig den Testbetrieb am Strand. Die zahlreichen glücklichen Gesichter der Kiter, die nach einem grandiosen Tag auf dem Wasser abends ihr Material zurückgaben, waren ein gebührender Lohn. Neben der Testveranstaltung bot das Kitelife Village auch zahlreiche Side-Events wie Skimboarden, einen Segway-OffroadParcours, einen Kletterturm und einen kleinen Skatepark, in dem die rollenden Gut sichtbar: Durch die günstige Windrichtung konnten die Races dicht vor dem Strand gefahren werden.

Strandwetter und dazu ein gelungenes Unterhaltungsprogramm: Tausende Zuschauer besuchten jeden Tag das Eventgelände.

Sein Ziel nicht ganz erreicht: Mario Rodwald landete nicht auf dem Podium, erkämpfte sich aber einen Platz unter den Top Ten. Brettsportler täglich eine spektakuläre Show ihres Könnens ablieferten. Von zahlreichen Zuschauern mit Spannung verfolgt wurden auch die Shows der BMXer, die mit atemberaubenden Sprüngen, Rotationen und Überschlägen jeden Sonnenstrahl nutzten, um den Luftraum im Kitelife Village unsicher zu machen. Das Entertainment-Programm war dabei natürlich nicht nur auf den Tag beschränkt. Abends verwandelte sich das Eventgelände stets in eine riesige Partyzone, die echten Festivalcharakter hatte.

Das Kitelife Village war einmal mehr der zentrale Magnet für über 1.000 Tester, die nach St. Peter-Ording kamen. Mehrere Tausend Besucher feierten zu den Beats des NJoy-DJ-Teams und an den Wochenenden zu den Livekonzerten von Kim Sanders, Marquess, Tequila and the Sunrise Gang und Revolverheld. Erst bei Sonnenaufgang verließen die letzten Nachtschwärmer das Gelände, wenn sie nicht direkt blieben, um bei Kaffee und Sonnenschein die Wettbewerbe der internationalen Topkiter zu verfolgen. Für Action immer zu haben: Tim Kummerfeld bearbeitet den Leichtbau-Slider von Rick Jensen unter den 2 2 Ausgabe 4 / 2012 neugierigen Blicken der Zuschauer.



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Für jeden etwas dabei: Wer keine Lust hatte, abends auf der Tanzfläche Gas zu geben, wurde von den zahlreichen Chillout-Bereichen und Bars gelockt. Bei einer Windgeschwindigkeit zwischen 16 und 21 Knoten und sehr kabbeligem Wasser ertönte das Horn der Kampfrichter. Nun konnten alle Fahrerinnen und Fahrer, die sich unter schwersten Bedingungen durch die Trials gekämpft hatten, ihr Können im direkten Vergleich unter Beweis stellen und sich den Applaus der Zuschauer sichern.

Viele sahen ihn schon als sicheren Weltmeister im Airstyle, doch die Hooked-Ikone Toby Bräuer musste sich am Ende mit Platz vier begnügen.

Denn auch in sportlicher Hinsicht war der Beetle Kitesurf World Cup erwartungsgemäß ein konkurrenzloses Highlight. Neben den bekannten Disziplinen Freestyle und Course Racing fand in St. Peter-Ording eine Weltpremiere statt. Erstmalig in der Geschichte des Kitesurfens traten Kiter an, um die Weltmeisterschaft im Airstyle auszufahren. Als Pendant zum Freestyle, bei dem die besten Kiter der Welt mit ausgehakten, hoch technischen Manövern für begeisterte Gesichter bei den Zuschauern sorgen, trägt der Airstyle das Markenzeichen „strictly hooked“. Mit ausschließlich eingehakten Sprüngen geht es darum, die besten Board-offs, Onefooter und Rotationen zu zeigen. Aber zu diesem Teil später mehr. Denn zunächst wurden aufgrund der enormen Anzahl von gemeldeten Fahrern die Qualifikationen für den Freestyle-Hauptwettbewerb ausgefahren. Zu dessen lang ersehntem Start kam es dann erst am fünften Tag.

Hunderte Kites für Testwillige: Am Strand lagen die Objekte der Begierde bereits aufgepumpt und angeleint für die Tester bereit.

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Zum ersten Showdown bei den Herren kam es dann im Duell Youri Zoon gegen den sehr gut aufgelegten Stefan Spießberger, der in diesem Jahr wohl die Saison seines Lebens fährt. Die herannahenden dunklen Wolken ließen bereits erahnen, dass beide Fahrer in diesem Halbfinale der Single Elimination mit viel Power unterwegs sein würden. Die Tatsache, dass Zoon dann letztlich noch zu seinem Zwölf-Quadratmeter-RPM griff, während Spießberger schon mit seinem Zehner-Vegas gut angepowert war, ließ keine Zweifel mehr an der Entschlossenheit des sympathischen Niederländers. Er präsentierte dem Publikum eine fulminante Leistung mit komplizierten Tricks wie einem S-Mobe und

Fahnenmeer: Kein Dorf hat so viele Fahnen wie das Kitelife Village. Hier die ersten Meter der Boxengasse.


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Die ewige Zweite? Bruna Kajiya zeigte in Deutschland eine sehr starke Leistung, musste sich der dominierenden Gisela Pulido aber einmal mehr geschlagen geben.

einem Slim 5. Zoons nahezu perfekte Demonstration bekam kurz vor dem Ende allerdings noch einen sehr faden Beigeschmack. Nach einem harten Sturz blieb er für einige Sekunden im Wasser liegen und schien ernsthafte Probleme mit seinem Knie zu haben (Zoon hat bereits drei Kreuzbandrisse hinter sich). Zwar gab es keine Zweifel am Sieg über Spießberger, mit einer leichten Gehirnerschütterung und einem gebrochenen Board war der Preis für diesen Sieg allerdings hoch. Im zweiten Halbfinale konnte sich Kevin Langeree gegen Alex Pastor durchsetzen und sorgte damit für ein niederländisches Finale. Zoon, noch sichtlich beeinträchtigt durch seinen Sturz, gab sich seinem Landsmann nicht kampflos geschlagen und unterlag dem Weltmeister von 2009 nur knapp mit 42.50 zu 43.15 Punkten. Die deutschen Fahrer blieben in der Single Elimination etwas hinter den in sie gesetzten Erwartungen zurück. Lediglich zwei Fahrer durften mit ihrer Leistung zufrieden sein. Allen voran Mario Rodwald, der beim vorhergehenden Tourstopp erstmals überhaupt auf dem Treppchen landete. Er besiegte den 2012 ebenfalls unglaublich stark fahrenden Alberto Rondina und schaffte sich damit eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde.

Mit dem zweiten Platz im Race ist Christine Bönniger die erfolgreichste deutsche Athletin in St. Peter-Ording gewesen und hat gleichzeitig ein Ausrufezeichen für Olympia 2016 gesetzt.

100.000 Zuschauer vor Ort, über 150 Fernsehberichte und eine Reichweite von 800 Million Kontakten machen den World Cup zu einer Veranstaltung der Superlative.

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Nicht nur im Freestyle ein großes Talent: Ariel Corniel landete mit hohen Sprüngen und guter Körperbeherrschung auf dem dritten Platz im Airstyle. „Ich bin sehr gut in Form, der Sieg gegen Alberto war unglaublich. Ich will meinen fünften Rang verteidigen und mit etwas Glück erreiche ich sogar noch mehr”, so der 21-Jährige. Mit Platz neun katapultierte sich auch Nils Wesch aus Flensburg unter die Top Ten und hoffte ebenso wie Stefan Permien aus Kiel, Lokalmatador Christian Brill und der Kieler Rick Jensen (alle auf geteiltem Platz 17) noch auf Chancen, sich in der Double Elimination weiter nach vorn zu arbeiten. Bei den Damen lieferte sich die Brasilianerin Bruna Kajiya ein packendes Duell mit der Polin Karolina Winkowska, die mit einem Back to Blind das Halbfinale für sich entscheiden konnte. Winkowska traf im Finale somit auf die amtierende Weltmeisterin Gisela Pulido aus Spanien­, die im zweiten Halbfinale gegen die Polin Joanna „Asia“ Litwin die Oberhand behielt. Obwohl beide Fahrerinnen ein wahres Trickfeuerwerk zündeten, stand am Ende die Spanierin mit 24.54 zu 21.49 Punkten als klare Siegerin der Single Elimination fest.

Ein knappes Freestyle-Finale zwischen Youri Zoon und Kevin Langeree sorgte für Höchstspannung am Strand. Nachdem schon die Single Elimination für einen großen Zuschauerandrang gesorgt hatte, richtete sich am achten Tag die gesamte Aufmerksamkeit auf die Schlussphase der Double Elimination. Die Windgeschwindigkeit zwischen elf und 25 Knoten versprach interessante, wenn auch schwierige Bedingungen. Während sich der beste Deutsche, Mario Rodwald, nach dem verlorenen Heat gegen den Spanier Patrick Blanc bereits frühzeitig aus dem Rennen um eine Platzierung unter den besten acht verabschieden musste, waren alle auf das Kräftemessen der beiden Landsmänner Zoon und Langeree gespannt. Mitmischen wollte ebenfalls der Viertplatzierte der Single Elimination Alex Pastor. Mit einer souveränen Führung gelang es dem Spanier, den bis dato Drittplatzierten Stefan Spießberger auf den vierten Platz zu verweisen.

Ein Spaßvogel hat gut Lachen: Mit diesem speziell für St. Peter-Ording organisierten Kuhkostüm holte sich Alvaro Onieva den ersten Weltmeistertitel im Airstyle. 26

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ouri Zoon, der amtierende Weltmeister im Freestyle, kam als Weltranglisten-Zweiter nach Deutschland, hatte Pech in der Single Elimination, verletzte sich und fuhr am Ende mit einem fulminanten Sieg in der Tasche nach Hause. Ein Gespräch in der Halbzeitpause. Zuallererst: Wie geht’s dir? Hattest du genügend Zeit, dich von diesem üblen Einschlag in der Single Elimination zu erholen? Ja, ich hatte ne leichte Gehirnerschütterung und nun zwei Tage Zeit, mich zu erholen, und fühle mich schon ein bisschen besser. Mein Kopf schmerzt zwar noch etwas, aber das werde ich morgen schon hinkriegen. Da muss ich einfach fahren. Ich hoffe, dass es bis dahin wieder gut ist. Das sah ziemlich übel aus, als du gestürzt bist und dir dabei die Bindung vom Board gerissen ist. War es auch, ich weiß zumindest gar nicht mehr, welche Tricks ich im Finale gemacht habe. Das fühlt sich an wie ein schwarzes Loch. Du bist auch erst kurz vor dem Finale wieder aufs Wasser. Ich hatte schon Sorge, ob du den Heat überhaupt noch fahren würdest. Ich habe vorher die ganze Zeit im Fahrerzelt gesessen und genau in mich hineingehört, was da mit meinem Kopf passiert ist. Dann war die rote Flagge oben und ich wusste: Okay, nun muss ich los. Ich hab es schließlich ja hinbekommen und es war trotzdem ein sehr knapper Heat mit nur 0.6 Punkten Unterschied gegen Kevin. Das ist überhaupt nichts. Daher hoffe ich jetzt natürlich auf die Doubles.

Im letzten Jahr warst du der unumstrittene Dominator der Tour und konntest bis auf einen einzigen Tourstopp alle gewinnen. In diesem Jahr sieht es so aus, als hätten auch andere Fahrer deutliche Chancen, den Titel zu gewinnen. Woran liegt das deiner Meinung nach? Die letzte Saison war echt verdammt gut. Dieses Jahr läuft es für mich okay, aber nicht optimal. Zu Beginn des Jahres bin ich viel gereist und hatte neben dem Training viele andere Dinge wie Demos und Fotoshootings am Start. Man muss immer die Balance zwischen Promotion für sich und die Sponsoren und dem Training für die Wettbewerbe finden. Dieses Jahr habe ich mich ein bisschen zu sehr auf Ersteres konzentriert und deshalb weniger trainiert als beispielsweise Alex Pastor. Er war die ganze Zeit in Tarifa und hat jeden Tag trainiert, während ich kaum Zeit dafür hatte. Trotzdem kann ich immer noch mitmischen und es klappt ja bisher auch ganz gut. Jetzt habe ich für die letzten drei Events eine Menge Freizeit und die will ich definitiv nutzen, um zu trainieren. Mal sehen, ob ich die wieder alle gewinnen kann. Welcher Fahrer kann dir denn am gefährlichsten werden? Das ist auf jeden Fall Alex Pastor. Er ist momentan auf Platz eins (vor dem Ende der Double Elimination in Deutschland, Anm. d. Red.), aber wir sind ziemlich dicht beieinander. Letztes Jahr haben wir uns ja auch schon ein paar große Schlachten geliefert. Ich denke, er ist definitiv der größte Herausforderer. Wo siehst du Mario Rodwald in diesem Jahr? Wie schätzt du seine Leistungen ein? Mario hat in diesem Jahr bislang nur an einem Event teilgenommen. Da war er auch erfolgreich und wurde Dritter. Weil er aber zu wenige Tourstopps mitgefahren ist, hängt er bei den Punkten doch schon weit hinterher und wird es deshalb nicht bis an die Spitze schaffen. Niedergeschlagen: Youri Zoon war nach dem misslungenen Finale in der Single Elimi­nation sichtlich geknickt. Freund und Sieger der Single Elimination Kevin Langeree hatte deshalb tröstende Worte übrig.

Du zählst zweifellos zu den radikalsten Kitern der Welt. Wie gehst du mit Verletzungen um? Gehören sie bei dir zum Tagesgeschäft? Klar, die Verletzungen werden häufiger, seitdem ich mich dazu entschlossen habe, mit so viel Power wie möglich zu fahren. Demnach werden die Einschläge auch immer heftiger und meine Knie werden auch immer häufiger in Mitleidenschaft gezogen. Wenn man einen Wipe-out im Wettkampf hat, dann ist der meist echt übel und hat natürlich auch Konsequenzen. Ich versuche auf jeden Fall immer, alle Tricks zu landen. Das ist das beste Mittel gegen Wipe-outs. Trotzdem ist es genau der Style, den ich bevorzuge. Ich versuche, mit so viel Power zu fahren, wie es eben nur möglich ist, und manchmal muss man dann mit Verletzungen dafür bezahlen. Aber ich glaube, das ist in jeder Sportart so. Wenn du der Beste sein willst, musst du ordentlich Gas geben – und dann kommt es auch zu Verletzungen. Das haben wir alle im Halbfinale gesehen. Während Stefan Spießberger mit einem Zehner draußen war, hingst du an einem Zwölfer-RPM. Ja, das ist sozusagen der Nervenkitzel, der zu dieser Taktik gehört (lacht). Meistens fahre ich eine Nummer größer als die anderen, um mehr Druck zu haben und so einen noch radikaleren Stil umsetzen zu können.

Motiviert es dich, dass du nun ernsthafte Konkurrenten hast, die gegen dich gewinnen könnten? Na klar, sobald du Konkurrenz bekommst, macht es dich wirklich stärker, denn du willst immer der Beste sein. Zumindest ist es bei mir so. Wenn jemand dich schlägt, weißt du, dass du noch härter trainieren und noch besser fahren musst, um beim nächsten Mal gegen ihn zu gewinnen. Das macht mich immer hungrig.

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In der Double Elimination zu alter Stärke zurückgefunden: Mit seinem einzigartig radikalen Stil ging Zoon doch noch als Gesamtsieger im Freestyle hervor.

In diesem Jahr hat die PKRA ein neues Punktesystem eingeführt, das die Bewertung nachvollziehbarer machen soll. Also ein klarer Vorteil unter anderem auch für die Zuschauer. Was hältst du davon? Kommt es deinem radikalen Stil entgegen oder bevorzugst du das alte System, nach dem der Gesamteindruck das maßgebende Kriterium war? Ich habe meinen Stil an das neue System angepasst. Letztes Jahr habe ich mich voll und ganz auf den Gesamteindruck konzentriert und eine Menge Kombinationen und Switch-Tricks gezeigt. Was am Ende ja auch Erfolg gezeigt hat. Bei dem neuen System funktioniert das nicht mehr. Deshalb habe ich meinen Stil ein wenig geändert und zeige nun keine Trickkombinationen mehr, sondern konzentriere mich darauf, die Tricks noch fetter auszuführen. Zu Beginn des Jahres hatte ich damit noch ein paar Schwierigkeiten, aber jetzt verstehe ich das System und bin daran angepasst. Im letzten Jahr habe ich auch kaum doppelte Handlepasses gebracht, weil ich mich häufig auf Kombinationen festgelegt und dann am Ende des Heats zu wenig Energie übrig hatte. Mit dem neuen System kann ich schon von Beginn an doppelte Handlepasses raushauen. Im Endeffekt lohnt sich das neue System also für mich.

Die Weltpremiere der Airstyle-WM lockte so viele Zuschauer an den Strand, dass einige Bereiche für die Fahrer abgesperrt werden mussten. Der nach seiner Verletzung wieder erholte Youri Zoon hatte sich für die Double Elimination viel vorgenommen und konnte in der letzten Minute den Angriff des Spaniers abwehren, sich somit seinen erneuten Einzug ins Finale sichern. Dort traf er wie erwartet auf Kevin Langeree, der nach seiner Knieverletzung im Jahr 2010 und einem knappen Jahr Pause endlich wieder einen World-Cup-Sieg einfahren wollte. Während ein Sieg für Langeree diesen Traum perfekt gemacht hätte, bedeutete ein Sieg für Zoon einen weiteren Heat, um die Krone des Beetle Kitesurf World Cups tatsächlich tragen zu dürfen. Obwohl der Wind weiter zunahm, schöpften beide Finalisten aus einer vollen Trickkiste und präsentierten den begeisterten und wetterresistenten Zuschauern ein Freestylespektakel der Extraklasse. Langeree hinterließ mit Tricks wie einem Blind Judge 3 und einem KGB bei den Punktrichtern einen guten Eindruck und konnte somit in Führung gehen. Zoons Antwort in Form eines mächtigen S3 und eines Slim Chance ließ nicht lange auf sich warten und beBoot-Trend: Auch bei den Frauen sind scherte ihm am Ende durch das neue Punktesystem feste tatsächlich den Sieg. Der Ausgleich war per- Bindungen immer beliebter. fekt und ein weiterer Heat musste den endgültigen Sieger ermitteln. Mit einem perfekt ausgeführten Late to Back Mobe und

Beim letzten Tourstopp der vergangenen Saison ist Alex zum ersten Mal mit festen Bindungen gefahren. Nun bist auch du auf Boots umgestiegen und fährst seit Kurzem auch ein größeres Board. Wird so alles einfacher für dich oder wo liegen die Vorteile? Es wird dadurch nicht einfacher, aber du kannst dich damit viel härter rauspoppen, was mir offensichtlich liegt. Da das Board nun praktisch an meinen Füßen klebt, kann ich mich voll und ganz auf den Trick konzentrieren. Mit den Bindungen kann ich noch höher und weiter springen, doppelte Handlepasses raushauen und noch ein bisschen beständiger fahren. Erst fünf Tage vor dem Event bin ich in Venezuela auf Boots gewechselt. Zwar war ich mir zu Beginn nicht sicher, ob ich sie im Wettkampf fahren würde, aber schon bei der ersten Session gefiel es mir, weshalb ich sie dann auch beim Wettkampf eingesetzt und damit gewonnen habe. Glaubst du, dass die anderen Fahrer ebenfalls nach und nach umsteigen werden? Ich glaube, spätestens in der nächsten, vielleicht auch schon in dieser Saison wird jeder letzten Endes zu Boots greifen, denn Straps schränken deinen Stil irgendwann ein. Wakeboarder fahren aus diesem Grund ja auch nur mit festen Bindungen. Das wäre auf jeden Fall eine Revolution des Wettkampfgeschehens im Freestyle. Vielen Dank, dass du dir zwischen den Wettbewerben Zeit genommen hast. Wir drücken dir die Daumen, dass auch der nächste Titel auf dein Konto geht. cr Herzstück des Kitelife Village: Im Kitelife-Zelt meldeten sich über 1.000 Kiter für den Testbetrieb an. 28

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Die Ergebnisse beim Beetle Kitesurf World Cup 2012 Freestyle

Course Racing

Airstyle World Championships

Männer 1. Youri Zoon (Niederlande) 2. Kevin Langeree (Niederlande) 3. Alex Pastor (Spanien) Bester Deutscher: Mario Rodwald, 9. Platz

Männer 1. Bryan Lake (USA) 2. Riccardo Leccese (Kolumbien) 3. John Heineken (USA) Bester Deutscher: Florian Gruber, 6. Platz

Männer 1. Alvaro Onieva (Spanien) 2. Reno Romeu (Brasilien) 3. Ariel Corniel (Dominikanische Republik) Bester Deutscher: Toby Bräuer, 4. Platz

Frauen Frauen 1. Gisela Pulido (Spanien) 1. Katja Roose (Niederlande) 2. Bruna Kajiya (Brasilien) 2. Christine Bönniger (Kiel) 3. Karolina Winkowska (Polen) 3. Nuria Goma (Spanien) Beste Deutsche: Sabrina Lutz, 7. Platz Glückliche Gewinner: Youri Zoon und Gisela Pulido

Frauen 1. Gisela Pulido (Spanien) 2. Kristin Boese (Potsdam) 3. Katja Roose (Niederlande)

einem Slim Chance lieferte sich Langeree mit Zoon einen erbitterten Kampf. Der höchstbewertete Trick des Tages, ein Blind Judge 5, sicherte dem überglücklichen Zoon allerdings den alles entscheidenden Sieg und gleichzeitig auch die Führung in der Weltrangliste. Auch die Konkurrentinnen der amtierenden Weltmeisterin Gisela Pulido setzten alles daran, die Erstplatzierte der Single Elimination vom Thron zu stürzen. Die beste Figur machte dabei die Brasilianerin Bruna Kajiya, die den Angriff der Polin Joanna Litwin auf Platz drei abwehren konnte und sich im Kampf um Platz zwei mit einem soliden Blind Judge 3 gegen Karolina Winkowska durchsetzte. Im Finale galt es für Kajiya, sich gegen Gisela Pulido zu bewähren und diese von der Spitze zu verdrängen. Die Spanierin ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und siegte aufgrund der deutlich höheren Gesamtpunktzahl. Gespannt blickten alle Anwesenden dann auf die Premiere der Airstyle-WM. Auch in dieser Disziplin konnte sich die spanische Ausnahmekiterin Gisela Pulido in der Single Elimination gegen die starke Konkurrenz durchsetzen und sicherte sich Reger Testbetrieb bei perfekten Windbedingungen

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[ K ITELIFE]

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Chillout vor der nächsten Partynacht: Zum Sonnenuntergang strömten Menschenmassen über den Strand auf das Eventgelände. zunächst den ersten Platz. Bei den Herren erkämpfte sich der Spanier Alvaro Onieva den Sieg mit zahlreichen Big Airs und Boardoffs. Der als der klare Favorit gehandelte Hamburger Toby Bräuer unterlag im Halbfinale Ariel Corniel aus der Dominikanischen Republik und musste sich mit dem dritten Platz zufriedengeben.

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Eine echte Überraschung im Kursrennen gelang der Deutschen Christine Bönniger, die die ersten drei Wettfahrten des Events allesamt gewinnen konnten. Durch einen zweiten Platz in der allerletzten Wettfahrt büßte sie am Sonntag ihre Führung im Course Racing ein und belegte Platz zwei hinter der Niederländerin Katja Roose. Bis zum Finaltag hatte die Kielerin vorn gelegen, wurde aber praktisch auf der Ziellinie von der Führenden der PKRA-Rangliste noch abgefangen, die vier der letzten fünf Rennen gewann. Mit diesem tollen zweiten Rang hat die 25-jährige Biologiestudentin aber ein großes Ausrufezeichen in Richtung Olympische Spiele gesetzt. 2016 wird das Course Racing in Rio de Janeiro in das olympische Programm aufgenommen und da will Christine Bönniger unbedingt mit dabei sein. „Es ist schade, wenn man kurz vor seinem größten Erfolg steht und dann noch abgefangen

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Fotos: reemedia.de; Thorsten Indra

In der Airstyle Double Elimination wurde am Samstag Kristin Boese völlig überraschend Vizeweltmeisterin. Die Potsdamerin kämpfte sich mit einer unglaublichen Energieleistung bis ins Finale vor. Hier verlor sie nach großem Kampf gegen die mehrfache spanische Weltmeisterin Gisela Pulido, die damit den ersten WM-Titel der Frauen im Airstyle holte. „Es war ein harter Wettkampf, ich war am Ende ziemlich kaputt. Ich hätte meinen neun WM-Titeln gern einen weiteren hinzugefügt, aber der zweite Platz bei dieser Weltmeisterschaft ist auch ein toller Erfolg", freute sich die 35-Jährige. Dritte wurde die Niederländerin Katja Roose. Sabrina Lutz aus Hamburg verlor das deutsch-deutsche Duell im Halbfinale gegen Kristin Boese und belegte Rang vier. Bei den Herren kämpfte sich in der Double Elimination der Brasilianer Reno Romeu eindrucksvoll bis ins Finale durch. Seine Entschlossenheit bekam auch der Deutsche Toby Bräuer zu spüren, der seinen dritten Platz verlor und diese Weltmeisterschaft vor heimischem Publikum auf Platz vier beendete. Den Sieger der Single Elimination, Alvaro Onieva aus Spanien, konnte der Brasilianer jedoch nicht entthronen und verabschiedete sich auf einem guten zweiten Platz. Die ersten Weltmeister im Airstyle heißen somit Gisela Pulido und Alvaro Onieva.

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wird. Aber Katja hatte im letzten Rennen einfach die bessere Strategie. Der zweite Platz ist aber auch ein tolles Ergebnis für mich, er gibt mir Motivation für meine Mission Olympia", zeigte sich die schnelle Kielerin fair, trotz ihrer verständlichen Enttäuschung. Den dritten Platz in der Gesamtwertung fuhr die Spanierin Nuria Goma ein. Bei den Herren sicherte sich Bryan Lake aus den USA vor dem Kolumbianer Riccardo Leccese und dem Amerikaner und Vorjahressieger John Heineken den Gesamtsieg. Aus deutscher Sicht überzeugte Florian Gruber aus Garmisch-Partenkirchen mit einer soliden Leistung. Er belegte einen hervorragenden sechsten Platz und unterstrich mit seinem ersten Tagessieg am Sonntag ebenfalls seine Olympia-Ambitionen im Course Racing. Mit dem furiosen Racing-Finale wurden die Flaggen wieder eingeholt und der größte Kitesurfevent der Welt ging nach neun aufregenden Wettkampftagen zu Ende. cr/fs

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[ K ite lif e]

news

Design und Leistung aus einem Guss

Bereits im dritten Jahr präsentiert Airush die Team Series Edition, die auf die höchsten Performance-Ansprüche und die Bedürfnisse der Teamfahrer ausgelegt ist. Optisch wird dabei auf eine Designzugehörigkeit gesetzt, so kommen bei allen Produkten ähnliche Farben und Muster zum Einsatz. Bei Wave den Kites wird in diesem Jahr erstmals das aus schusssicheren Westen bekannte Material Aramid verwendet. Gezielt in Belastungszonen eingesetzt, soll es den Kites einen stabileren Rahmen verleihen, gleichzeitig aber auch das Tuch dehnungsärmer gestalten und die Nähte noch haltbarer machen. An der Spitze der Team Series steht zweifellos der Razor (5.5, 7, 9, 11 und 13 Quadratmeter) als High-End-C-Kite für fortgeschrittene Freestyler. An seiner Seite feiert 2013 der Wave (6, 9 und 12 Quadratmeter) seine Premiere. Es handelt sich dabei um einen modern interpretierten Kite für die Welle, der durch seine tiefe C-Form, aber auch im Newschoolsektor überzeugen soll. Bei den Twintips Protoy (132, 135 und 138 Zentimeter) und FS Team (130, 135 und 140 Zentimeter) hat Airush durch zwei unterschiedliche neue Karbonkonstruktionen das Gewicht senken und die Sportlichkeit steigern können. Während das Protoy klassische Freestyler ansprechen soll, die auch auf maximalen Komfort nicht verzichten möchten, richtet sich das FS Team an progressive Newschooler und Wakestyler. Ebenfalls mit Karbon angereichert wurde die Konstruktion des Waveboards Cypher (5´6, 5´8 und 5´10 Fuß). In drei unterschiedlichen Größen angeboten, ist das passende Modell für jede Art von Wellenrevieren zu finden. Das Gesamtpaket wird vom AFT-Team-Pad-Schlaufen-System und dem Team-Series-Trapez abgerundet. Weitere Infos zur neuen Airush Team Series gibt es unter www.airush.com.

Razor

Protoy

FS Team

Cypher

Ein Fish mit Seepferdchen-Emblem

Die Seaflight-Familie bekommt mit dem neuen Loose-Control 5´10 Zuwachs. Es handelt sich bei diesem Newcomer um einen „High Performance Fish“, der sowohl in kleinen OnshoreWellen als auch in großen Wellen funktioniert. Im Unterwasserschiff befinden sich tiefe Channels, die dem Board mehr Griff beim Höhelaufen und bei schnellen Turns geben. Der „Channel-Bottom“ beinhaltet zwei unterschiedliche Rockerlinien. Während die Rails gerade verlaufen, wirkt die Mitte des Boards recht durchgebogen. Dies hat den Vorteil, dass das Board auf der Kante extrem laufruhig ist, sobald man es aber bei Manövern flach ins Wasser legt, wirkt es absolut loose, daher auch die Namenswahl. Erhältlich ist das Loose-Control in drei Farbvarianten für 699 Euro inklusive Finnen und Pads (ohne Schlaufen) bei deinem Seaflight-Händler oder einfach direkt auf www.seaflightsurfboards.com.

Core Style and Wave Session Brasil

Vom 18.10. bis 02.11. 2012 wird dir im brasilianischen Cumbuco der Einstieg ins Wavekiten leicht gemacht. Das haben sich die beiden Trainer und Initiatoren der ersten „Style and Wave Session“, die Core-Teamfahrer Thomas „Beany“ Burblies und Philipp Zach, auf die Fahne geschrieben. In der ersten Woche ist Intensivtraining für Wellenhungrige und Stylefanatiker geplant. Für diesen Zeitraum werden Buggys zur Verfügung stehen, die dich zu den besten Wavespots der Gegend bringen. In der zweiten Woche geht es dann mit freiem Fahren weiter, wobei dir die Trainer mit Tipps und Tricks zur Seite stehen. Während der gesamten Zeit steht topaktuelles Testmaterial von Core und Carved zur Verfügung. Untergebracht wirst du in Cumbuco, wo der Trainingstag mit einem gemeinsamen Powerfrühstück anfängt. Zum Abendessen geht die Gruppe spontan in wechselnde Restaurants im Ort. Nicht nur auf dem Wasser wird hart trainiert, auch an der mentalen Fitness wird gearbeitet. Atemübungen und Sturzsimulationen im Pool sollen Verletzungen vorbeugen und das Vertrauen in dich und deine Fähigkeit stärken. Gerade die moderaten Wellen im vom Passat verwöhnten Norden Brasiliens sind perfekt, um erste Lernerfolge zu erzielen. Und sollte der Ozean mal flach sein, stehen Freestyletricks mit dem Waveboard oder dem Twintip auf dem Plan. Um teilnehmen zu können, solltest du sicher Höhe laufen können und dich bereits an erste Sprünge herangetastet haben. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf maximal zehn limitiert. Preis pro Person im Doppelzimmer/Frühstück inklusive Flug (TAP): ab 2.495 Euro. Bei Interesse oder Fragen hilft euch Katrin gern weiter: katrin.bader@sunandfun.de.


Blattgold-Gleiter

Im Imperator V Ltd. Gold Edition manifestiert sich die Leidenschaft, mit der alle Carved-Modelle entwickelt und produziert werden. Der Nachfolger der „Jubiläumsedition“ vertraut wie alle anderen Carved-Vollkarbonboards auf Cartan-Hochleistungskarbon. Dieses Karbon wurde speziell für Carved entwickelt. Die Fasern des 12K-Karbongeleges werden im Gegensatz zu gewöhnlichem Karbongewebe im leistungsmaximierenden 30-Grad-Winkel gehalten. Das neu verbaute „Ellipse Flex Tip“ soll den Flex sowie die Rückstellkraft erhöhen und abermals Gewicht einsparen. Eine Besonderheit der Gold Edition ist der Flieger in der Mitte des Decks aus echtem Blattgold. Das Leichtgewicht Imperator V ist in der Custom-Wunschbauweise erhältlich, bei der sämtliche Shape-Parameter und Stickerfarben frei wählbar sind (1.699 Euro). In der Custom-Glossy-Bauweise kann auch die Boardfarbe individuell angepasst werden (1.999 Euro). Die exklusive Kleinserie des Imperator V Ltd. Gold Edition gibt es in den fünf gängigsten Größen mit einem festgelegten Design (1.499 Euro). Die Bauweise ist dabei absolut identisch mit den Carved-Customs „Made auf Fehmarn“. Der Imperator V Ltd. Gold Edition ist ab sofort im Handel in den Größen 130 x 39, 133 x 40,5, 135 x 41,5, 137 x 42,5 und 139 x 44 Zentimeter erhältlich. Weitere Infos unter www.carved.de

Miami Vice Reloaded

Die Sonnenbrille Conductor Hi von adidas Originals eyewear ist an Lässigkeit kaum zu übertreffen. Mit verspiegelten Gläsern und Metallgestell bringt sie den Lifestyle der 80er-Jahre zurück und macht Lust, am Ocean Drive in Miami Beach zu flanieren. Die tiefe Scheibenform, die verspiegelten Gläser und das Metallgestell verleihen der Sonnenbrille ihren klassischen Charakter. Die Farbgebung in Silver Shiny, Gold Shiny, Black Shiny, White Shiny und Blue Shiny unterstreicht den modischen Anspruch. Raffiniert: Die Conductor Hi kommt mit drei verschiedenfarbigen Dreiblatt-Logos zum Auswechseln und kann so individuell ans Outfit angepasst werden. Zudem ist sie optisch verglasbar. Wie alle Modelle aus der adidas-eyewear-Kollektion kommt auch die Conductor Hi von dem renommierten Brillenhersteller Silhouette. Weitere Infos unter www.adidas.com/originalseyewear

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Trockene Flexibilität

Der Xcel X-Flex ist die gelungene Verbindung von Preis, Attraktivität und besten Verarbeitungsfeatures. Dieser Anzug eignet sich für jegliche Arten von Wassersport, bei denen maximale Flexibilität und Bewegungsfreiheit im Vordergrund stehen. Es gibt ihn wahlweise mit dem „OS Offset Zip“Rückenreißverschluss, der extra kurz gehalten wurde, um maximale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, oder mit dem bereits vom Drylock und Infiniti bekannten X-Zip2-Frontreißverschluss. Er macht den Anzug nahezu wasserdicht. Wie den Xcel Infiniti X-Zip2 gibt es den X-Flex ab diesem Jahr auch als WindSeries. Dieser Anzug bietet zusätzlich einen Klettverschluss an den Knöcheln sowie darüber ein „Water Release System“, was den Ablauf des Wassers ermöglicht. Der Anzug ist sowohl für Frauen als auch für Männer ab 210 Euro erhältlich. Weitere Infos unter www.liquid-sports.de

Sonnenschutz für „meerfachen“ SpaSS zu gewinnen

Wassersport ohne Sonnenschutz? Keine Chance! Wer den Sommer beim Surfen, Segeln oder Schnorcheln genießt, braucht besonderen Schutz. Hoher Lichtschutzfaktor und Wasserfestigkeit sind ein Muss. Doch da wäre noch das alte Problem: Nach dem Eincremen klebt die Haut und die Finger sind schmierig. So lässt sich nur schwer der Neoprenanzug anziehen und die Sportgeräte rutschen aus der Hand. Die Lösung für „meerfachen“ Spaß: das Light Feeling Transparente Spray von Nivea Sun. Dank seiner feinen Sprühtextur zieht das leichte Spray sofort ein, fettet nicht, klebt nicht und hinterlässt keine weißen Rückstände auf der Haut. Mit seinem UVA-/UVB-Filtersystem bietet es sofort nach dem Auftragen hochwirksamen Schutz und ist wasserfest. Und wird das Eincremen doch mal vergessen, hilft die SOS After Sun Repair Lotion von Nivea Sun gegen leichte Röte und Spannungsgefühl. Sie kühlt angenehm, lindert Rötungen und unterstützt die Regeneration der Haut. Nivea Sun und Kitelife verlosen drei Sonnenschutzsets mit dem Light Feeling Transparent Spray, dem Light Feeling Face Fluid, der SOS After Sun Repair Lotion, einem Body Board und einem Baseball Cap für den für „meerfachen“ Spaß beim Wassersport und reichhaltige Pflege danach. Schick dazu einfach bis zum 30.09.2012 eine Mail mit dem Betreff „Nivea Sun“ an info@kitelife.de, viel Glück!

KiteWorldWide Mansion Cape Town

Nachdem die Wave Kite Camps auf den Kapverden mit Weltmeister Mitu Monteiro im letzten Winter schnell ausgebucht waren, bietet KiteWorldWide mit Kapstadt jetzt einen besonderen Leckerbissen. Eine fette, luxuriöse Loftvilla bildet die Basis. Schicke Gästezimmer, natürlich alle mit eigenem Badezimmer, dazu ein großes Wohnzimmer zum Chillen vor und nach den Kitesessions. Die Wohnküche ist für alle da und der in Kapstadt obligatorische Braai(BBQ)-Platz darf natürlich auch nicht fehlen. Abgerundet wird die Mansion mit einem Pool auf der Dachterrasse mit Blick auf den Tafelberg und Strand. Bis zu 15 Kitesurfer und deren Freunde finden hier ihr temporäres Winterdomizil. KiteWorldWide bietet nicht nur die Unterkunft, sondern natürlich auch Programm rund ums Kiten und diese tolle Stadt und Umgebung an. Ein Guide, der sich mit den Bedingungen vor Ort bestens auskennt und weiß, wo man am besten wann kitet, unternimmt mit den Besuchern Downwind-Touren und Ausflüge zu den Spots an der Küste. Außerdem werden auch die Teamfahrer Nils Wesch und Anne Valvatne immer mal wieder vor Ort sein. Ab 01.11. 2012 öffnet die KiteWorldWide Mansion Cape Town ihre Pforten. Und ab November fliegt auch Condor direkt ab Frankfurt zweimal die Woche nach Kapstadt. Weitere Infos unter www.kiteworldwide.com

Wandschmuck für Kiter

Designer auf der ganzen Welt zerbrechen sich jedes Jahr den Kopf darüber, wie die Kiteboards in der kommenden Saison aussehen sollen. Von knallbunten bis hin zu sehr technischen oder extravagant edlen Designs ist mittlerweile alles in den Shops zu finden. Die individuellen Vorlieben sind Geschmackssache, sicher ist hingegen, dass Kiteboards zu schade sind, um neben dem alten Fahrrad im Keller zu stehen. Deshalb gibt es von 4boarder eine schicke Boardhalterung aus Acrylglas, die Kiteboards, Wakeboards oder Skateboards zu ansprechenden Designelementen werden lässt. Jeweils zwei der Schmuckstücke haben Platz in den bruchfesten Halterungen. Für nur 29 Euro zuzüglich Versand sind gleich vier Spezialdübel, Schrauben, Unterlegscheiben und eine Bedienungsanleitung im Paket dabei. Weitere Infos unter www.4boarder.de


Warm durch den Winter

Bei Animal werden bereits jetzt die wärmenden Winteranzüge für die nahende kalte Jahreszeit präsentiert. Das Erfolgsmodell Assassin wird in diesem Jahr in den Versionen 5/4/3 Millimeter (319 Euro) und 6/5/3 Millimeter (349 Euro, hooded) angeboten. Der doppelt kaschierte Anzug ist aus Superstretch-Neopren gefertigt, um bestmögliche Bewegungsfreiheit zu bieten. Mit 90 Prozent Thermomaterial auf der Innenseite kann sich auch die schlimmste Frostbeule warme Gedanken machen. Denn durch die mit Tape abgeklebten Nähte dringt garantiert kein eiskaltes Wasser in den Anzug. Verfügbar ist er nur für Herren in den Farben Schwarz und Silber. Der leichteste und flexibelste Anzug aus der Animal-Winterkollektion ist der Aeon in 5/4/3. Ebenfalls mit Thermofasern versehen, überzeugt er im Segment der High-End-Anzüge zusätzlich mit einem günstigen Preis von nur 279 Euro. Er ist in drei Farbkombinationen für Damen und Herren erhältlich. Weitere Infos unter www.animal.co.uk

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Speed 3 in neuen Farben

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© 2012 adidas AG. adidas, the Trefoil, and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group. Silhouette Int. Schmied AG, adidas Global Licensee.© 2012 adidas AG. Le nom adidas, le logo trèfle et la marque aux 3 Bandes sont des marques desposées par le Groupe adidas. pic ©: Michaela Riess

Der Speed 3 ist die ultimative Flugmaschine von Flysurfer. Und seit mehr als zwei Jahren hat sich nichts daran geändert. Ob mit dem 21er im Leichtwindbereich ab circa sechs Knoten oder mit dem Zwölfer bei starkem Wind bis über 25 Knoten. Leistung, Stabilität und Depower zeichnen ihn aus. Wer die Philosophie von Flysurfer kennt, weiß, dass sie erst den Nachfolger in einer Produktlinie bringen, wenn dieser merkliche Verbesserungen zum Vorgänger aufweist. Da es jetzt noch keinen Nachfolger gibt, will Flysurfer 2012 mit einem Facelift begeistern, der sogenannten „Speed 3 Coloured Edition“. So wird es den High-End-Kite in den Farben Grasgrün (12), Sonnengelb (15), Cyanblau (19) und Gold (21) geben. Die bisherige Deluxe-Farbkombination gibt es seit dem 15.05.2012 bereits nicht mehr serienmäßig. Der Farbcode in der Standardtuchvariante für die Größen 12 (grün), 15 (blau) und 19 (rot) bleibt gleich. Weitere Infos zu den Deluxe-TuchMerkmalen und natürlich der neuen Farbvielfalt gibt es unter www.flysurfer.com.


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2013 bringt offene Formen und eine Rückkehr zu altbekannten Normen

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as Produktjahr 2013 kommt langsam, aber sicher richtig in Fahrt. Das Kitelife Village beim World Cup in St. Peter-Ording diente wie jedes Jahr den wichtigsten Herstellern der Branche dazu, ihre neuen Produkte einer breiten Masse an Kitern vorzustellen. Für sie war es die erste große Möglichkeit, alle Kites und Boards auf Herz und Nieren zu testen – lange bevor sie im Laden überhaupt erhältlich sind. Wir haben die Chance ebenfalls genutzt, um dir schon jetzt einen Einblick in die Trends der kommenden Saison zu geben, und bereits vier Kites und ein Board einem Test unterzogen. Auffällig am Himmel von St. Peter-Ording war, dass wieder verstärkt Kites mit tiefer Wölbung und breiten, kastenförmigen Tips den Luftraum erobern. So drängte sich fast das Gefühl auf, als würde sich der Kitemarkt zurück zu seiner Ausgangssituation entwickeln. Allerdings handelt es sich bei den neuen Schirmen, die ansatzweise an Modelle von vor zehn Jahren erinnern, nicht um puristische C-Kites, wie sie damals aktuell waren. Open-C ist das magische Schlagwort, das momentan bei Kitedesignern auf der ganzen Welt ein Leuchten in den Augen hervorruft. Open-C wurde von Slingshot mit dem RPM erstmals eingeführt, mittlerweile wirkt es, als hätte heute bereits jeder zweite Tubekitehersteller ein ähnliches Konzept im Angebot oder zumindest in der Schublade. Der Wildthing von JN gehört zu den Oldies auf dem Kitemarkt. Als erster Kite von JN erschien er im klassischen C-Design und hielt über Jahre hinweg treu an dieser Grundausrichtung fest. Nach nunmehr neun Jahren Marktpräsenz scheint ihm der Wandel der Zeit eine neue Aktualität einzuhauchen. Doch die Rückkehr zu den Wurzeln fußt bei diesem Beispiel nicht darauf, dass ein alter

Entwurf erneut aufgewärmt wird. Im Gegenteil, denn dem Wildthing wurden die Ohren gekürzt, der Kite komplett neu aufgelegt und so steht er als moderner Open-C-Kite nun in direkter Konkurrenz zu etablierten Stars dieser Sparte. Ebenfalls auf den Geschmack gekommen: die Fehmaraner Kitemarke Core. Zwar wird die Konstruktion des neuen GTS 2 als Future-C bezeichnet, im Kern finden sich aber einige Überschneidungen mit den Open-C-Kites. Einen entscheidenden Unterschied stellt hingegen die Form der Fronttube dar, die als Mischung aus klassischem C-Design und Open-C-Design einen eigenen Weg geht. Und so viel sei vorweggenommen: Der GTS 2 ist tatsächlich vollkommen anders, zumindest verglichen mit allen bisher gesehenen Kites von Core. Auf breite Ohren baut auch das Flaggschiff von Liquid Force. Der Envy ist nicht nur extrem bunt, sondern auch extrem erwachsen geworden. Das von Liquid Force als Beyond­Delta bezeichnete Design vertraut nach wie vor auf drei Struts und ausgeprägte Allround-Eigenschaften. Die vorgenommene Modifikation des Waagesystems hat den Envy jedoch erneut einen großen Schritt nach vorn gebracht. Mit höchster Spannung wurde auch der Nachfolger des Slingshot Rally in der Szene erwartet. Er gehört zwar nicht in die Riege der Open-C-Konzepte, die bei Slingshot vom RPM besetzt ist, hat sich in puncto Beliebtheit aber zweifelsfrei schon lange seine Lorbeeren verdient. Wie im Vorjahr kommt er als Delta-Hybrid, wurde im Gegensatz zum Vorgänger aber intensiv überarbeitet, was sich in einer nochmals gesteigerten Flugstabilität und damit einhergehend einer verbesserten Gesamtperformance widerspiegelt. Ausgabe 4 / 2 0 1 2 3 7


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ass dieses Jahr noch ein Kite kommt, war absehbar, wann er genau kommt, konnte niemand wissen, genauso wenig, dass es sich um einen Kite handeln würde, wie er von Core noch nie präsentiert wurde. Der GTS 2 zielt darauf ab, die Charaktereigenschaften eines C-Kites mit denen eines SLE-Kites (Supported Leading Edge) zu verbinden. Was von Slingshot beim RPM als Open-C-Design bezeichnet wird, nennt man bei Core Future-C-Design. Im Kern handelt es sich dabei auch um einen C-Kite mit kastenförmigen, kurzen Tips. Die Krümmung der Fronttube ist beim GTS 2 allerdings eine Mischung aus klassischer C- und Open-C-Wölbung. Angestrebt werden damit die Steigerung der Sprungleistung gegenüber klassischen Open-C-Designs und auch ein effektiverer Kraftabbau bei ausgehakten Manövern. Die gleich im ersten Moment auf dem Wasser spürbare Unterscheidung zu allen bisher da gewesenen Core-Kites ist das extrem leichte und präzise Bargefühl, das den GTS 2 in Verbindung mit der enormen Wendigkeit von allen Vorgängermodellen abhebt. Überarbeitet wurde auch das bereits beim Riot XR 2 eingeführte Speed-Pump-System. Der Pumpenschlauch wird an diesem Ventil ohne Aufsatz angebracht, was den Widerstand beim Pumpen und somit die Dauer des Aufbauvorgangs verkürzt. Vielseitigkeit besitzt der Neue nicht nur bezogen auf die Einsatzbereiche. Das Entwicklerteam um Bernd Hiss hat dem GTS 2 zahlreiche Verstellmöglichkeiten spendiert. So können über den jeweils äußersten Schenkel der Frontleinenwaage die Barkräfte als auch die Direktheit des Kitefeedbacks variiert werden. Damit nicht genug, stehen am eckigen Tip drei Anknüpfpunkte für die Steuerleinen parat, um die Drehgeschwindigkeit zu verändern. Für den Fahrer ergeben sich so zahlreiche

Flugmodi, die für jeden Geschmack die passende Einstellung parat halten. Kommt der Wind noch nicht so richtig in Fahrt, muss der GTS 2 intensiv bewegt werden, um mit konstant anliegender Strömung Vortrieb zu ermöglichen. Die außergewöhnlich gute Agilität erleichtert dieses Vorgehen enorm. An die Leichtwindleistung eines Riot XR 2 kommt er aber nicht heran. Im oberen Windbereich sorgt die intelligente Aufhängung der Waage für effektive Depower. Ein komplettes Ausflattern des Profils kann zwar nicht erreicht werden, die Kontrollierbarkeit bei Starkwind ist für einen Kite dieser Kategorie aber hervorragend.

Das überarbeitete Speed Valve von Core erleichtert den Pumpvorgang enorm. Bis auf die letzten Pumpenhübe ist der Widerstand deutlich geringer als bei konventionellen Ventilen. Der schwarze Kunststoffstift dient zum Entlüften des Kites.

Vielseitige Einstellungsvarianten: Das kastenförmig geschnittene Tip bietet drei Möglichkeiten für die Anbringung der Steuerleinen. So kann individuell zwischen mittlerer, schneller und sehr schneller Drehgeschwindigkeit gewählt werden.

Ausgabe 4 / 2012

Die Barkräfte werden jeden Core-Fan überraschen. Auch in der Medium-Einstellung fallen sie noch so gering aus, das die Steuerung des GTS 2 schlichtweg nur mit federleicht beschrieben werden kann. Aber nicht nur innerhalb der Core-Palette ist dieses Feeling außergewöhnlich. Es gibt nur wenige Kites auf dem Markt, die ein solch leichtes Bargefühl mit gleichzeitig guter Rückmeldung über die Reaktionen des Schirms bieten. Hinzu kommt eine sehr hohe Fluggeschwindigkeit, die den GTS 2 zu einem der schnellsten Kites auf dem Markt macht. Wählt der Fahrer den hintersten Anknüpfpunkt für die Steuerleinen am Tip, rast der GTS 2 förmlich durch das Windfenster und vollzieht, wenn gewünscht, wahnsinnig enge Turns und Loops. Das C-Design sorgt dabei für runde Flugradien und auch in den engsten Turns kommt es nie zum Abriss der Strömung, genial. Besonders KiteloopFreunde werden daher mit diesem Kite ihre Freude haben. Von wahnsinnig eng und schnell mit kurzem, aber kraftvollem Impuls bis hin zu weit gesteuerten Loops, die ordentlich Power bereitstellen, das Repertoire ist nahezu grenzenlos. Ebenso schön

definiert positioniert er sich bei ausgehakten Sprüngen tiefer im Windfenster und stellt guten Pop zur Verfügung. Beim Kraftabbau kommen die C-Gene wieder konstruktiv zum Tragen und ermöglichen simples Umgreifen hinter dem Rücken und sanfte Landungen. Hohe, eingehakte Sprünge mit langer Hangtime fallen bei Core eher in das Metier des XR 2. Zwar liegen Lift und Hangtime beim GTS 2 auch im guten Mittelfeld, Flugeinlagen mit Rekordcharakter dürfen aber nicht erwartet werden. Der Komfort fällt in allen Belangen hoch aus. Der GTS 2 neigt weder dazu, den Fahrer durch progressive Kraftabgabe zu überfordern, noch verliert er seinen stabilen Stand in böigen Bedingungen. Die sehr hohe Fluggeschwindigkeit gepaart mit der extremen Agilität erfordert allerdings ein gewisses Feingefühl an der Bar. Wer den Kite verreißt, wird nicht mal den Kopf drehen können, bevor der Schirm das Wasser erreicht hat. Wenn das Gespür für die Steuerung erst mal vorhanden ist, wird der Fahrer alle anderen Kites wohl als langsam und träge empfinden. Auch in der Welle kann der GTS 2­ daher sicher zahlreiche Fans finden. Denkbar einfach zu handhaben ist der Wasserstart, denn trotz der verhältnismäßig geringen Pfeilung der Fronttube lässt sich der Kite sogar bei wenig Wind über den Zug an einer Steuerleine starten. Fazit: Der schnellste und wendigste Kite mit dem definiertesten Drehverhalten, den Core je auf den Markt gebracht hat. Mit dem ersten Streich gelingt es den Fehmaranern direkt, einen modernen C-Shape zu positionieren, der seinesgleichen sucht. Wer einen vielseitigen Einsatzbereich und einen Kite im Segment der Neo-Cs sucht, sich zudem als sportlicher Fahrer versteht, wird enorm viel Spaß mit dem GTS 2 haben.

Eine zusätzliche Möglichkeit für den Feintrimm des GTS 2 erfolgt über die drei Knoten für den äußersten Schenkel der Waageleinen. Hier können die Barkräfte je nach Vorliebe in drei Stufen eingestellt werden.


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Vom Hersteller angegebener Windbereich

GröSSen 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 m² One-Pump ja System Future-C Bar Vierleiner Preis 1.598 Euro (mit Bar) Infos www.corekites.com

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uristisch, extrem spezialisiert und gnadenlos auf Hangtime ausgelegt: So präsentierte sich der JN Wildthing in der Vergangenheit. Er war vor neun Jahren der erste Kite aus dem Hause JN, in einer Zeit, als stark gestreckte Schirme mit kastenförmigen Tips das Bild an den Stränden bestimmten. Heute, in seiner vierten Generation, wird er zum Sinnbild einer quasi rückwärtsgerichteten Entwicklung des Kitemarkts, die für ihn einen großen Schritt nach vorn, auf den aktuellsten Stand der intensiv nachgefragten Kitekonzepte bedeutet. Gemeint ist die Gruppe der Open-C-Kites, die im nunmehr vierten Jahr deutlich aus dem Schatten der Nischenprodukte tritt. Zahlreiche Hersteller setzen mittlerweile auf dieses Konzept, das die Dreheigenschaften und die Sportlichkeit eines C-Kites mit dem Komfort und der Depower eines SLE-Kites (Supported Leading Edge) verbindet. Allerdings hat JN dem Wildthing nicht nur die Ohren gekürzt. Das komplette Kitekonzept wurde überarbeitet, um die C-Form beibehalten, die Tips aber deutlich kürzer gestalten zu können. Vielseitigkeit hat der ehemalige Oldschooler so zweifellos hinzugewonnen und ist nun auch im Freestylebereich attraktiv geworden.

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damit der Kite seinen wilden Charakter auch schon bei geringen Windstärken entfalten kann, wurde sein Profil in den Größen 14 und 16.5 Quadratmeter speziell für den Einsatz bei Leichtwind modifiziert. Genau in diesem Einsatzbereich profitiert sogar schon der Zehner von dem neuen Kitekonzept. Durch enorme Wendigkeit und eine hohe Fluggeschwindigkeit kann er bereits bei wenig Wind so gut beschleunigt werden, dass die Leichtwindleistung deutlich besser ausfällt als früher. Auch für die Gruppe der Open-CShapes eine ansprechende Performance. Mit frei laufenden Umlenkrollen fällt die Depower auffallend gut aus. Wohl einer der markantesten Punkte bei der Weiterentwicklung des Kites, der den Windbereich deutlich nach oben erweitert. Ein komplettes Ausflattern des Profils lässt der Schirm nicht zu. Werden die Umlenkrollen in der Waage fixiert, reduziert sich das Highend etwas.

Grundsätzlich mit einem vierleinigen Set-up ausgestattet, bietet er die Möglichkeit, die Umlenkrolle in der Frontleinen-Waage zu fixieren, was die Barkräfte erhöht und die Eignung für Free- und Wakestyle steigert. Wer nicht auf eine Frontleinen-Safety vertrauen möchte, hat die Möglichkeit, den Wildthing mit wenigen Handgriffen zu einem Fünfleiner umzubauen. Und

Das Drehverhalten erinnert an den Vorgänger. Rund und mit konstanter Aufrechterhaltung der Anströmung zirkelt der Wildthing in engen Radien. Dabei reagiert er unmittelbar auf Steuerbefehle und legt eine hohe Fluggeschwindigkeit an den Tag. Die mittleren, fast schon geringen Barkräfte vermitteln ein Gefühl von absoluter Leichtigkeit, lassen aber in keiner Situation das definierte Feedback über die Reaktionen des Kites vermissen. Ob Aufsteiger oder Fortgeschrittener, die Kontrolle des Kites fällt in keiner Situation schwer. Galt der Wildthing in der Vergangenheit als Hangtime-Maschine, lässt die Modifikation des Schirms bei eingehakten Sprüngen gewisse Einbußen verspüren. Der Absprungvorgang ist zwar prinzipiell simpel, da keinerlei Querkräfte entstehen, Lift und Hangtime fallen

Klassische Ausstattung: Ein konventionelles Ventil auf der Fronttube dient zum Befüllen des Kites, ein weiteres mit größerem Durchmesser zum Entlüften. Die Querstruts sind über ein One-Pump-System mit der Fronttube verbunden.

Freestyle oder Freeride: Je nach Einsatzspektrum und entsprechenden Vorlieben können die Steuerleinen an drei unterschiedlichen Anknüpfpunkten am Tip fixiert werden. Damit variiert die Drehgeschwindigkeit des Wildthing.

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aber nicht mehr ganz so brachial aus wie in vergangenen Tagen. Trotzdem ist die Leistung für das Segment der Open-C-Kites noch sehr ordentlich. Hinzugewonnen hat er hingegen bei der Eignung für ausgehakte Manöver. Kraftvoll, aber besser kontrollierbar stellt er einen optimalen Pop zur Verfügung und auch der Kraftabbau zur Landung hin ist nahezu perfekt. Um die Stabilität des Stands im Windfenster und die Spürbarkeit bei ausgehakten Manövern zu verbessern, empfiehlt es sich, die Umlenkrollen in der Waage zu fixieren. Der Wasserstart erfolgt simpel über den Zug an einer Steuerleine. Nur im untersten Windbereich muss der Wildthing auf den Rücken gekippt oder über beide Steuerleinen rückwärts gestartet werden. Fazit: Wild ist er geblieben, in den Bereichen Komfort, Handhabung und Vielseitigkeit hat er aber deutlich mehr zu bieten als in den vergangenen Jahren. Der Wechsel auf das OpenC-Konzept hat den Wildthing wieder ins Spiel gebracht und zwar ganz nach vorn. Problemlos konkurriert er mit etablierten Kites in diesem Segment wie dem Ozone C4 oder dem Slingshot RPM. Obwohl er durch den breiteren Einsatzbereich seine Zielgruppe erweitern kann, ist er für Einsteiger nicht unbedingt zu empfehlen. Aufsteiger und Fortgeschrittene werden dafür vom neuen Charakter des Oldies begeistert sein. Ihnen bietet er die Möglichkeit, in nahezu allen Facetten des Kitesurfens den passenden Kite an den Leinen zu haben. (Beim Design und den Verstärkungen an unserem Testkite handelt es sich um die Vorserie. Beides soll in der Serienproduktion noch hochwertiger ausfallen.)

Rollentausch: Im Freeride-Set-up läuft die Umlenkrolle mit dem Anknüpfpunkt für die Frontleinen frei in der Waage. Für den Free- und Wakestyle-Einsatz kann sie mit einem Handgriff an der seitlich sitzenden Schlaufe fixiert werden.


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Vom Hersteller angegebener Windbereich

GröSSen 6, 8, 10, 12, 14, 16.5 m² One-Pump ja System Open-C Bar Vierleiner/Fünfleiner Preis 1.549 Euro (mit Bar) Infos www.jn-kites.com

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Liquid Force envy 10.5

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r gilt als Wegbereiter der Drei-Strut-Generation und hat Liquid Force in den vergangenen Jahren viel Lob eingebracht. Kaum verwunderlich also, dass die Amerikaner den Envy bezogen auf die Konstruktion nur geringfügig verändert haben. Gänzlich ohne Modifikationen kommt der Neue aber natürlich nicht auf den Markt. Während an der Leichtbauweise mit drei Querstruts festgehalten wird, präsentiert sich der Envy wie die übrigen zwei Kitemodelle von Liquid Force für 2013 in extrem knalligen Farben. Um die Profilstabilität des Kites zu steigern, wurde die Fronttube etwas zurückgestutzt und auch die Waage fällt in der neuen Generation deutlich kürzer aus. Auf diese Weise soll der Envy noch direkter auf die Befehle des Fahrers reagieren, was insgesamt ein knackigeres Fluggefühl ergibt. Auch an der Bar hat sich einiges getan. Nicht nur das Design verleiht der Lenkstange ein vollkommen neues Erscheinungsbild, auch der große Swivel oberhalb des Depowertampens gehört zu den Innovationen für 2013. Er setzt auf ein Keramiklager und dreht nach Rotationen die Frontleinen wieder aus. Bereits im letzten Jahr hat Liquid Force das Max-Flow-Inflation-System eingeführt. Es handelt sich dabei um ein Einlassventil mit extrem breitem Durchmesser auf der Fronttube, das den Kraftaufwand beim Pumpen spürbar reduziert. Es ist mit einer Gummilippe versehen, die als Rückstauventil dient und zum Entlüften des Kites mit dem Finger nach innen gedrückt wird. Dieses System wurde für 2013 leicht modifiziert, um die Haltbarkeit der einzelnen Ventilkomponenten zu erhöhen. Erhöht wurde auch die Zahl der zur Verfügung stehenden Größen des Envy. Mit den Modellen in vier, sechs, acht und 10.5 Quadratmetern sind insgesamt vier neue Abstufungen hinzugekommen, die eine noch differenziertere Zusammenstellung der individuellen Range ermöglichen. Wir haben den Envy direkt

in der neuen Größe 10.5 Quadratmeter auf den Prüfstand geholt und waren sofort überrascht von der gesteigerten Leistung im Leichtwindbereich. Während der Vorgänger bei schwachem Wind intensiv bewegt werden musste, um Vortrieb zu generieren, liefert das 2013er-Modell deutlich früher mehr Leistung. Dieser Aspekt kommt dem Envy nicht nur beim Komfort zugute, sondern erweitert auch ganz deutlich seine Eignung für Freerider, die einen Kite mit breitem Windbereich wünschen. Die Veränderungen am Design der Fronttube und der Waage kommen bei zunehmendem Wind richtig zum Tragen. Absolut stabil steht der Envy selbst in böigen Bedingungen am Himmel, hat von der guten Depower des 2012er-Modells aber nichts eingebüßt. Insgesamt kann er so 2013 auf einen markant gesteigerten Windbereich bauen. Gesteigert wurde außerdem der Komfort an der Bar. Während Böen ehemals in leichten Wacklern an der Lenkstange zu spüren waren, ist jetzt absolute Ruhe angesagt. Unverändert präsentieren sich die Barkräfte, die im unteren bis mittleren Bereich angesiedelt sind und sehr gut mit dem direkten Steuerverhalten des Envy harmonieren. Direkt und mit ansehnlicher Geschwindigkeit rennt der Envy auch in enge bis sehr enge Turns. An der extrem ausgeprägten Agilität hat das Designerteam um Julien Fillion für das neue Produktjahr nichts verändert, was den sportlichen Aspekt und die Eignung für den Einsatz in der Welle unterstreicht. Aber auch für Freunde der Loop-Manöver hält dieser Charakter eine schöne Überraschung parat. Mit maximalem Bareinschlag eingelenkt, setzt der Envy einen ordentlichen Kraftimpuls frei, baut den Zug aber genauso rasch wieder ab, was die Kontrolle von Kiteloops denkbar einfach macht. Freestyler kommen also genau wie Freerider mit diesem Delta-C-Shape voll auf ihre Kosten. Denn der Pop bei ausgehakten Manövern ist

Fazit: Die Bezeichnung Allrounder hat sich der agile Envy bereits im letzten Jahr verdient. Dass es allerdings möglich ist, ein gutes Produkt mit wenigen Veränderungen noch deutlich besser zu gestalten, beweist Liquid Force nun eindrucksvoll. Die Komfortsteigerung sowie der erweiterte Windbereich und die noch bessere Profilstabilität haben eine deutliche Ausdehnung der Zielgruppe zur Folge. Während der Envy 2012 von uns nur bedingt für Einsteiger empfohlen wurde, kann er sich in den dafür notwendigen Belangen enorm steigern. Trotzdem hat es das Entwicklerteam geschafft, auch für die Gruppe der Freestyler und Wavekiter die Attraktivität nicht nur zu erhalten, sondern ebenfalls auszubauen. Aus unserer Sicht eine mehr als optimale Steigerung, mit der der Envy das Prädikat „besonders empfehlenswert“ klar verdient hat.

Als erster Hersteller hat sich Liquid Force im vergangenen Jahr an ein Ventil mit extrem großem Durchmesser herangewagt. Die Kiter lieben es und so kommt es in leicht modifizierter Form auch 2013 wieder zum Einsatz. Schweißperlen beim Pumpen gehören der Vergangenheit an.

Extrem stabile und aufwendige Verarbeitung: Egal in welchem Bereich der Envy zum Einsatz kommen soll, Angst vor Empfindlichkeiten muss niemand haben. Der Kite ist nicht nur extrem robust, er bietet auch in allen Stresszonen entsprechende Verstärkungen wie hier an den Strutenden.

Die großflächigen Dacronbahnen im Tipbereich gewährleisten eine hohe Flugstabilität. Das höhere Gewicht dieses Materials gegenüber Spinnacker muss der Envy nicht fürchten, schließlich kommt er mit nur drei Querstruts aus.

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genau wie der stabile, tiefe Stand im Windfens­ ter so gut, dass nur klassisch tief geschnittene C-Konzepte über eine bessere Eignung verfügen. Hohe Sprünge mit ausgedehnter Hangtime stehen bei diesem Konzept nicht an erster Stelle. Der Envy lässt sich äußerst leicht abspringen und auch der einsetzende Lift bleibt stets gut kontrollierbar. Die erreichbare Sprunghöhe und die Hangtime liegen aber eher im Mittelfeld. Erst im obersten Windbereich sorgen Lift und Hangtime dann schon mal für staunende Gesichter am Strand. Die geringfügigen Eingriffe in das Flugbild des Envy haben insgesamt einen großen Effekt auf die Steigerung des Komforts. Neben dem leichten Wasserstart über den Zug an einer Steuerleine sind besonders der deutlich größere Windbereich, die noch einfachere Handhabung und der extrem stabile Stand am Himmel zu erwähnen.


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Kitedaten

Vom Hersteller angegebener Windbereich

GröSSen 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10.5, 12, 15 m² One-Pump ja System Delta-Hybrid Bar Vierleiner Preis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest Infos www.liquidforcekites.de

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m vergangenen Jahr hat Slingshot nur geringfügige Änderungen am Rally vorgenommen. Für 2013 wurde der Kite jetzt komplett neu aufgelegt, ohne dabei den erfolgreichen Charakter des Open-Delta-C-Konzepts zu stark zu verändern. Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass er nicht mehr auf ein Drei-Strut-Gerüst setzt. In den Tips wurden zwei zusätzliche Querstruts ergänzt. Die sogenannten Ministruts sind extrem schlank gehalten und sorgen in Verbindung mit der kleinen Segellatte an der Abströmkante im Tipbereich für mehr Stabilität. Darüber hinaus hat Slingshot die gesamte Tipgeometrie verändert. Die Fronttube ist in diesem Bereich jetzt noch stärker nach hinten gepfeilt, der gerade verlaufende Endabschnitt nun deutlich kürzer als im Vorjahr. Auf diese Weise werden ein verbessertes Drehverhalten und eine direktere Reaktion auf Steuerimpulse erreicht, was dem Rally ein sportlicheres Flugbild verleiht. Im Gegensatz zum aktuellen Modell kommt der Neue mit nur noch einem Anknüpfpunkt für die Steuerleinen aus, was dem Plug-and-play-Gedanken dient.

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Das von Slingshot bekannte One-Pump-System ist ebenso an Bord wie zahlreiche Verstärkungen und Splitstruts für die drei großen Querstreben. Was besonders Wavekiter freuen wird, ist die für 2013 hinzugekommene Siebener-Größe des Rally, die eine noch differenziertere Abstimmung der Range ermöglicht.

Mit der stärker nach hinten gezogenen Fronttube startet der Rally nun noch einfacher aus dem Wasser. Fast wie von selbst dreht er sich auf dem Wasser liegend mit einer Seite heraus und bedarf dann nur noch eines minimalen Lenkimpulses über die Steuerleine, um wieder in die Höhe zu steigen. Um dieser neuen Konzeption gerecht zu werden, ist auch die Waage der Frontleinen modifiziert worden, was nicht nur bessere Höhelaufeigenschaften, sondern auch eine Steigerung der ohnehin schon guten Depowerfähigkeit ermöglicht. Bei der Verarbeitung wird hingegen auf Altbewährtes gesetzt.

Unbeirrt und mit sagenhafter Power kann der Rally schon im untersten Windbereich früh gestellt geflogen werden. Dabei wandert er bereits sehr weit an den Windfensterrand, was Höhelaufen zu einem Kinderspiel macht. Er hat im Test dieser Ausgabe das mit Abstand beste Lowend aller Modelle. Bei zunehmendem Wind überzeugt er durch einen bombenfesten Stand am Himmel. Auch Böen können das Profil in keinem Moment aus der Ruhe bringen. Durch die neue Aufhängung und die stärker gepfeilte Fronttube lässt er sich bei Starkwind noch länger bei besserer Kontrolle fliegen. Zwar flattert das Profil nicht vollständig aus, die ausgewogene Pfeilung ermöglicht aber eine sehr effektive Zugkraftreduzierung. Das Drehverhalten erinnert im Kern an das des Vorgängers. Durch das Delta-C-Konzept bedingt dreht der Rally wie auf der Stelle, lässt sich dabei unheimlich präzise und schnell in die Kurve führen. Kaum umgewöhnen müssen sich Rally-Fans bei den Barkräften. Sie liegen im mittleren Bereich und bieten durchweg eine gute Spürbarkeit für den Stand und die Aktionen des Kites. Höhenflüge gehörten von Beginn an in das breite Repertoire des Rally. Und daran ändert Slingshot auch in der dritten Generation nichts. Extrem einfach lässt sich der Kite zum Absprung führen und begeistert dann mit einem linearen, kraftvollen, aber keines-

Das erste One-Pump-System kam von Slingshot und wird in überarbeiteter Form auch heute noch bei allen Kites verwendet. Besonderheit: Das Einlassventil ist mit einer zusätzlichen Sicherungskappe versehen, damit es bei harten Aufschlägen des Kites nicht ungewollt öffnet.

Qualitative Verarbeitung auf höchstem Niveau: Neben den aufwendig in das Tuch eingenähten Querstruts wird bei der Herstellung des Rally auf maximale Haltbarkeit gesetzt. Dazu gehören auch unzählige Verstärkungen wie die Kevlar-Aufnäher an den Strutenden.

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falls ruppigen Lift. In den obersten Etagen angekommen, zeigt er beste Segeleigenschaften und verdient damit eindeutig das Prädikat „Hangtimekite“. Für ausgehakte Manöver stellt er einen ansehnlichen Pop zur Verfügung. Die Leistung ist für Freestyleaufsteiger mehr als attraktiv, wird fortgeschrittene Unhooked-Kiter aber nicht unbedingt vom Hocker reißen. In dieser Sparte gibt es mit Fuel und RPM bei Slingshot aber auch ausgewiesene Spezialisten. In puncto Komfort können die Amerikaner durch die zahlreichen Modifikationen eine ordentliche Schippe draufpacken. Sowohl die Flugstabilität des Kites ist dabei zu erwähnen, aber auch der noch einfachere Wasserstart und die durchweg absolut einfache Handhabung des Rally. Fazit: Der dritte Rally hat gegenüber seinem Vorgänger einen großen Schritt nach vorn gemacht. Das sportlichere Drehverhalten, die gesteigerte Profilstabilität und die noch bessere Depower eröffnen ihm eine deutlich größere Zielgruppe als im Vorjahr. Ob Freerider, gemäßigter Freestyler oder Wellenfan – unabhängig vom Könnensstand kommt mit dem Rally jeder auf seine Kosten. Außerdem macht er nun auch seinem Namen alle Ehre. Denn durch die gesteigerten Höhelaufeigenschaften gepaart mit der schier unerschöpflich wirkenden Kraft wird er sogar Racern ein Lächeln der Begeisterung auf die Lippen zaubern. Absolut genial ist, dass Slingshot trotz gesteigerter Leistungsmerkmale den grundsätzlichen und sehr beliebten Charakter des Rally kaum verändert hat. So bedarf es keiner Umstellung, um in den Genuss einer getunten Sprungmaschine zu kommen. Daumen hoch!

Deutlich runder und damit stärker gepfeilt präsentieren sich die Tips des neuen Rally. Das letzte, gerade Segment der Fronttube ist dadurch kürzer geworden und bietet im Vergleich zum Vorjahr nur noch einen Anknüpfpunkt für die Steuerleinen.


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Vom Hersteller angegebener Windbereich

GröSSen 4, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14 m² One-Pump ja System Delta-Hybrid Bar Vierleiner Preis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest Infos www.slingshotsports.de

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Infos www.xenonboards.com

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Preis 665 Euro

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Fazit: Das zweite Infra macht durch den leicht gesteigerten Rockerverlauf einen komfortableren Gesamteindruck als der Vorgänger. Während die Kontrolle des Boards auch für Einsteiger kein Problem ist, bedarf es eines mittleren bis hohen Fahrkönnens, um das sportliche Leistungsportfolio tatsächlich abrufen zu können. Freestyler mit guter Technik bekommen ein Board, das sehr gut auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und zusätzlich mit einem attraktiven Preis überzeugt.

GröSSe 136 x 41 cm

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ptisch erinnert das Infra von Xenon stark an das Vorgängermodell, das ebenfalls in der schwarzweißen Schachbrettoptik auf den Markt kam. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch erkennbar, dass die im letzten Jahr noch gerade angeordneten Farbbereiche jetzt einem wilderen Muster gewichen sind. Unter der Oberfläche verbirgt sich hingegen Altbewährtes. Das Infra ist das sportlichste und steifste Board im Angebot von Xenon und baut auch in der neuen Version auf einen Holzkern. Veränderungen gab es auch bei der Außenhülle, die in diesem Modelljahr von einem extra kratzfesten Topsheet überzogen ist, was gesteigerten Schutz gegen Schäden bei Grundberührungen bietet und die Langlebigkeit des Boards beim Einsatz auf Obstacles erhöht. Ein noch komfortableres Standgefühl garantiert das neue Pad-Schlaufen-System, das in zwei unterschiedlichen Größen erhältlich ist. Nicht nur die Montage geht jetzt leichter von der Hand, auch die Polsterung ist verbessert worden. Mit einer doppelten Neoprenschicht werden die Füße nun seitlich gegen Berührungen mit dem Innenleben der Schlaufe geschützt, wenn diese auf maximale Weite gestellt ist. Trotz gesteigerter Rockerlinie fällt das An­ gleiten mit dem Infra nicht schwer. Mittlerer Kitezug reicht aus, um es zügig in Fahrt zu bringen. Die Beschleunigung liegt genau wie die maximal erreichbare Endgeschwindigkeit im Mittelfeld. Komfortabel zeigt sich das Infra vollkommen unabhängig von den Gegebenheiten der Wasseroberfläche. In diesem Punkt kommt die stärkere Aufbiegung des Boards deutlich zum Tragen. Denn auch mit Vollgas durch Kabbelwasser gejagt, ist das Board nicht aus der Ruhe zu bringen. Es schaukelt sich nur minimal auf und neigt in keinem Moment zu störendem Schlagen des Rumpfes. Die Führung der Finnen fällt für einen Freestyler außergewöhnlich hoch aus. Vorteil: Die Kontrolle des Boards bleibt auch bei geringerem Fahrkönnen durchweg besser. Planes Drehen des Boards auf der Wasseroberfläche bedarf dagegen eines kleinen Lupfers über das Tip, da die Finnen in dieser Situation einen hohen Widerstand darstellen. Der Absprung gestaltet sich etwas anspruchsvoller. Die relativ breit geschnittenen Tips wollen mit viel Druck angekantet werden, um das Maximum an Pop bereitstellen zu können. Freerider, die kein allzu kraftvolles Fahrverhalten an den Tag legen, werden in diesem Punkt leicht überfordert. Kraftvollen Freestylern mit guter Technik steht dafür eine sehr gute Rückstellkraft zur Verfügung, die in einem optimalen Pop mündet. In Turns zieht das Board schön sauber durch mittlere Radien. In enge Radien gezwungen, erfolgt der Übergang in den Drift durch die harmonische Abstimmung zwischen Finnen- und Kantengriff gut kontrollierbar. Bis in mittlere Radien ist kaum ein Geschwindigkeitsverlust in der Kurvenfahrt festzustellen.

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Das Infra besitzt auffallend große Finnen für ein Freestyleboard. Sie liefern durchgehend viel Griff und erleichtern damit die Kontrolle. Wer ein eher looses Fahrgefühl wünscht, sollte das Infra mit kleineren Finnen kombinieren.

Das neue Pad-Schlaufen-System ist deutlich komfortabler als im Vorjahr. Die Pads sind angenehm weich und ermöglichen trotzdem noch ein direkteres Gefühl für das Board. Zusätzlich sind innen Neoprenpolsterungen hinzugekommen, die den Fuß bei weiter Schlaufeneinstellung schützen.


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Wie ein Kitesurfer auf der Rampe der mobilcom-debitel Ocean Jump weltmeisterschaft Weltpremiere feierte …

Gibt es Grenzen? Ja, für normale Menschen. Glücklicherweise ist Rick Jensen alles andere als normal. Wir wissen nicht, wie viele Sy­ napsen in seiner Birne durchgeknallt sind, doch genau aus diesem Grund macht er regelmäßig Dinge, die kein anderer kann, macht oder machen will. Und deshalb stehen wir auch so auf die zarte Dirn! So auch Ende Juni bei der mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft, als er als weltweit erster Kitesurfer mit einem Kite die über 100 Quadratmeter große Monsterrampe herabstürzte. Angefeuert von Tausenden Fans zelebrierte er schon nach wenigen Versuchen den ersten perfekt gesprungenen Handlepass in der Geschichte des Ocean Jump.

Fotos // Jonas Petong // www.central-studios.com 48

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Gemeinsam abheben: Mattis Hansen und Marcel Profittlich mit einer doppelte Flugeinlage.

Highlight der WM: An drei Abenden gab es eine Nightshow mit Pyrotechnik im Überfluss. Majestätisch, unfassbar gewaltig und einfach nur extrem grün steht die Rampe zur Kieler Woche bei der mobilcom-debitel Ocean Jump WM auf dem arenaartigen Eventgelände des größten Funsportevents der Welt. Ein Höhenunterschied von 14 Metern zwischen Anfahrtspunkt und Wasseroberfläche ist nicht das einzige Merkmal, das den Fahrern beim ersten Betreten des Roll-in die Beine schlottern lässt. Die Abfahrt ist extrem steil – auf kürzester Distanz erreichen die Fahrer Geschwindigkeiten von rund 40 Stundenkilometer. Wer sich hier runterwagt, könnte mit Oli Kahn in einer Fußballmannschaft spielen, der (oder die) hat Eier! Über den immerhin noch gut vier Meter hohen Kicker schießen sich dann die besten Fahrer bis zu zwölf Meter hoch hinaus und zeigen dabei Tricks, die auf der Welt einmalig sind. Dank der Location sind die Zuschauer hautnah am Geschehen dabei und erleben so einen Event, den es nur einmal im Jahr zur Kieler Woche zu bestaunen gibt. Wenn sich abends bei der mobilcom-debitel Ocean Jump WM mehr als zehntausend Besucher dicht an dicht in die „Arena“ drängen, dann ist es Zeit für den wohl spektakulärsten Programmpunkt auf der Kieler Woche – die Ocean Jump Nightshow. Pyro-, Licht-, Laser- und Nebeleffekte sind nur ein paar Details, mit denen die Aktiven den Zuschauern Gänsehaut auf den Körper zaubern. Windskater und Biker stehen wie Gladiatoren Seite an Seite, um die Stimmung in der Arena überkochen zu lassen. Gemeinsam geht mehr, und das verkörpert die mobilcom-debitel Ocean Jump WM nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in Zukunft! Neben dem sportlichen Höhepunkt der Weltmeisterschaftsläufe am ersten Wochenende des Events war es mit Sicherheit der Auftritt von Rick, der den zahlreichen Besuchern auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird. Ausgestattet mit einem kleinen Schulungskite und zwei Meter kurzen, von Tape ummantelten Leinen (ist das vielleicht generell ein neuer Trend?) wagte er sich als erster Kitesportler überhaupt die Rampe runter. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Mit einem perfekten Handlepass schloss er die Nightshow am ersten Samstag ab und geht damit in die Annalen des Ocean Jump ein. tj Weitere Informationen unter www.ocean-jump.de oder bei Facebook unter www.facebook.com/md.OceanJump

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Platzierungen mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft 2012: MännerAlexander Lehmann – 1. Alexander Lehmann – Windskater 2. Mattis Hansen – Biker 3. Torben Waldmann – Windskater

Frauen Amanda Beenen – Windskater Marie Prüßmann – Windskater Stephanie Steensen – Bikerakete

Über eine Woche Aufbauzeit: Das Ocean Jump Eventgelände wächst jedes Jahr.

Ekstase im Germaniahafen: Tausende Zuschauer peitschten die Fahrer an.


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[ Ratgeb er]

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Er ist gerade in Deutschland der elementarste Baustein für alle Kitesurfer: der Neoprenanzug. Hätten wir ihn nicht zur Verfügung, wäre die Saison hierzulande relativ kurz. Doch welches Modell taugt wirklich was? Auf welche Details sollte man beim Kauf achten? Wir haben mit einem Experten von der Front gesprochen! Einem, der es wissen muss!

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age, an denen der Wetsuit im Auto bleibt, kann man vor allem im Norden Deutschlands an einer Hand abzählen. Selbst wenn wir mal über 20 Grad haben, ist das Wasser meistens zu kalt, um ganz auf die zweite Haut verzichten zu können. Hat man sich früher noch in schlecht sitzende, harte und unflexible Pellen reingezwängt, hat sich in der Entwicklung gerade in den vergangenen Jahren unheimlich viel getan. Vom zweiteiligen Long John sind wir mittlerweile bei Hightech-Produkten mit Minimaleinstiegen und maximaler Dehnbarkeit angelangt. Und nach wie vor gibt es von den Herstellern von Jahr zu Jahr Qualitätssprünge, die es tatsächlich sinnvoll machen, häufiger als ein Mal alle zehn Jahre in neues Neopren zu investieren. Um Antworten auf die Frage nach den besten Anzügen zu erhalten,

baten wir einen der größten und erfolgreichsten Neoprenhändler Deutschlands um Rat: Kai Geffken von WSM. Funsport aus Oldenburg hat sich in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderer auf das Thema konzentriert und bietet beispielsweise auf der boot-Messe nur noch Wetsuits an. Das liegt vor allem an dem zunehmenden Preiskampf im Hardwarebereich, aber auch an den regionalen Bedürfnissen der Kunden. Mittlerweile verkauft WSM. mehrere Tausend Anzüge im Jahr, ist ein kompetenter Berater und hilft den Kunden konstruktiv bei der Entscheidungsfindung. In diesem Artikel bekennt Kai Geffken Farbe: Was sind die besten Wetsuits auf dem Markt? Was musst du beim Kauf beachten? Kai, du bist dran: Jedes Jahr stellen wir uns erneut die Frage, welchen Anzug wir in unserem Sortiment brauchen und

auf welches Produkt wir verzichten können. Selbstverständlich gilt auch hier, dass Angebot und Nachfrage unser Orderverhalten bei den einzelnen Neoprenmarken beeinflussen. Nichtsdestotrotz können wir inzwischen sofort nach der ersten Sichtung sehr gut einschätzen, ob sich Produkte durchsetzen werden oder nicht. Unsere Kommission hat dabei schon manch ein Produkt oder eine Marke stark gemacht und auch umgekehrt. Der meistgesuchte und meistgekaufte Neoprenanzug in unseren Breitengraden ist der Fünf-MillimeterAnzug. Unabhängig davon, ob er 5/3, 5/4 oder 5/4/3 Millimeter stark ist. Diese Anzüge können in der Regel von Frühjahr bis Herbst getragen werden und bieten damit den größten Einsatzbereich. Denn darum geht es den Kunden. Die meisten sind auf der Suche nach Alleskönnern.


[Ratgeber]

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Text // Jonas Wagner und Kai Geffken


[ Ratgeb er]

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Schon zu lange Fingernägel können zu Schäden an einem Glatthaut-Neo führen.

Glatthaut oder kaschiert? Ein Streitthema unter allen Experten und Kunden: Was ist besser? Glatthaut oder kaschiertes Neopren? Über das Für und Wider scheiden sich seit Jahren die Geister. Es folgen in unseren späteren Empfehlungen ausschließlich kaschierte Neoprenanzüge, weil unsere Erfahrung mit Glatthautanzügen zeigt, dass deren Haltbarkeit gravierend schlechter ist. Ein Foto unserer hauseigenen Neoprenreparaturstation macht deutlich, wo das Problem liegt. Zu weiche Glatthaut kann durch Kontakt mit spitzen Gegenständen oder Fingernägeln leicht zerreißen. Unser Fazit daher: Ein gut durchdachter, doppelt kaschierter Neoprenanzug ist besser als jeder Glatthautneo!

Wer billig kauft, kauft doppelt! Eine weitere wichtige Information für alle potenziellen Neoprenkäufer: Finger weg von Discounter-Neopren und allen anderen Billig-Wetsuits. Zu häufig haben wir das Leid der Käufer gesehen, die mit diesen Anzügen oder billigen Neoprenschuhen unterwegs waren und leider feststellen mussten, dass diese nur wenige Tage hielten, absolut schlecht sitzen und damit kaum Wärmeisolation bieten. Da sicher kein Leser dabei ist, der nur ein Mal in seinem Leben kitesurfen möchte, kann ich nur an alle appellieren: Finger weg von diesem Schrott! Wer billig kauft, kauft zweimal! Das ist garantiert so und haben wir häufig genug erlebt. Der Neoprenanzug ist deine zweite Haut. Er schützt dich nicht nur vor der Sonne, sondern besonders vor der Kälte. Kälte, die durch Wasser und Wind entsteht und die für den Körper lebensgefährlich sein kann. Ein guter Markenneoprenanzug schützt dich, denn bei ihm sind die Nähte vernäht und verklebt, die Schnittführung ist durchdacht und er ist mit vernünftigen Reißverschlüssen ausgestattet. Er liegt perfekt an, bietet aber trotzdem optimale Bewegungsfreiheit. Das alles findet man in der Regel nicht bei den Billiganzügen. Wer sich also als Kitesurfer versteht, der braucht einen vernünftigen 54

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Anzug. Die meisten Hersteller, die in den Kitesurfshops vertreten sind, bieten einen guten Service und auch eine Garantie. Diese Garantie musste unserer Erfahrung nach in den letzten Jahren immer seltener in Anspruch genommen werden, obwohl die Kunden ihre Rechte immer besser kennen. Das zeugt davon, dass sich unsere Branche bei der Wahl der Materialien, vom Neopren über das Garn bis hin zum Reißverschluss, Gedanken gemacht und qualitativ hochwertige Anzüge entwickelt hat. Endverbraucher und Shops danken es ihr. Das alles hat beim Markenanzug natürlich seinen Preis. Alle im Folgenden dargestellten Bestseller sind, auch wenn sie sich teilweise im Hochpreissegment befinden, preiswert, weil sie ihren Preis wert sind und du garantiert länger damit Freude hast. Wir haben bei den dargestellten Anzügen auf die Marken zurückgegriffen, die im Neoprensegment wirklich innovativ sind – sei es durch neue Systeme oder durch das Design. Meiner Meinung nach sind die derzeit wichtigsten, weil besten Marken ION, Xcel, Mystic und O’Neill. Vor einigen Jahren waren sicher noch andere Marken, die ihren Schwerpunkt im Glatthautneopren sahen und sehen, bei uns präsenter. Doch für uns hat sich herauskristallisiert, dass Kunden Qualität zu schätzen wissen, deshalb verstärkt diese vier Marken nachgefragt werden und alle anderen, ehemals großen Anbieter deutlich an Bedeutung verloren haben und noch weiter verlieren werden. Für detailliertere Beschreibungen der Vor- und Nachteile von unterschiedlichen Modellen führen wir hier drei Alleskönner unter den Herrenanzüge sowie einen Damenanzug dieser vier Marken auf. Die Auswahl der Anzüge basiert auf dem Feedback unserer Kunden sowie der Erfahrung unserer Verkäufer.

Mystic Star Der Mystic Star ist schon seit einigen Jahren bei uns der meistverkaufte Anzug in der Fünf-Millimeter-Einstiegspreisklasse. Es gibt kaum einen Neoprenanzug, der vom Preis-Leistungs-Verhältnis so gut ist. Der Mystic Star ist bereits mit dem M-Flex ausgestattet, das bei Mystic für flexibles Neopren steht. Eine kleine Schlüsseltasche, verstärkte Kniepads, ein doppelter Halsabschluss mit weichem Innenneopren und eine Frottierung im Arm- und Beinbereich sind die Merkmale


WAVE

FREESTYLE

FREERIDE

HIGH PERFORMANCE

WAKE

LIGHT AND SUPER STRONG

EDGE GRIP + POP

UPWIND + POP

FUN

NEW SCHOOL / WAKE STYLE

CLASSIC

BUDGET SUPER BALANCE A LT E R N A T I V E F U N

LOW-WIND

FREERIDE

BEYOND EXPECTATIONS

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[ Ratgeb er]

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Mystic Star

Xcel X-Flex X-Zip 2

dieses Anzugs. Der Mystic Star ist schon vernäht und verklebt, wodurch Wasser­ eintritt ausgeschlossen ist. Für uns besonders wichtig: Der Neoprenanzug ist bereits mit einer hochgezogenen Dichtlippe am Rücken ausgestattet, die als Wasserbarriere dient. Denn wie bei allen Nass- oder auch Halbtrockenanzügen ist der Reißverschluss nicht wasserdicht und eigentlich die einzige Stelle, an der Wasser eintritt. Zudem ist die Passform des Mystic super. Viele Größen, auch Übergrößen und untersetzte Größen (wie LS), sind lieferbar. Der Anzug ist für alle Wassersportler geeignet und durch seine hervorragende Elastizität stark nachgefragt. Für nur 179 Euro kann der Kunde zudem zwischen drei Farben wählen. Unsere Top-Kaufempfehlung in diesem Preissegment. O’Neill D-Lux

ION Strike 5,5 DL

Die Neuen StrikeModelle: ab Herbst 2012 erhältlich!

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Xcel X-Flex X-Zip II Ausgestattet mit Ultrastretch-Neopren, geschweißten Nähten und dem „X-Zip II“-Reißverschluss gehört der Anzug von Xcel bei uns definitiv zu den am stärksten nachgefragten Anzügen. Es ist der einzige Anzug, den wir mit einem Frontreißverschluss ausgewählt haben. Trotz dieses für zahlreiche Kiter noch ungewohnten Einstiegssystems ist der X-Zip unser am besten verkaufter Anzug im Preissegment ab 200 Euro. Die aktuelle Generation ist bereits mit Thermo­ bamboo ausgestattet. Laut Xcel Fasern, die aus recycelten Plastikflaschen hergestellt werden. In diese Fasern wird dann verbrannte Bambuskohle eingepresst. Da Kohle ein schlechter Leiter ist, erhält man eine einmalige Isolierung und die Wärme wird perfekt gespeichert. Also nicht nur ein Plus für den Komfort, sondern auch für die Umwelt. Fakt ist, dass sich das Material superbequem auf der Haut anfühlt. Neben Details wie der Schlüsseltasche, weichem Glatthaut-Halsabschluss und Glatthaut in Rücken- und Brustbereich muss man einfach die perfekte Passform der Anzüge hervorheben. Durch die besondere Schnittführung und die großen Neoprenteile, die wirklich aus ultraelastischem Material gefertigt sind, ist der Tragekomfort besonders hoch. Wenn man einmal in den X-Flex eingestiegen ist, möchte man nicht wieder raus. Das Reinkommen ist etwas komplizierter als bei konventionellem Rückeneinstieg, jedoch nach einer Eingewöhnung an das Frontzip-System auch schnell akzeptabel. Das patentierte schräge Verschlusssystem lässt den Einstieg größer werden und



Der kaschierte Anzug ist klar im Vorteil: Mehr Flexibilität und damit Bewegungsfreiheit sowie eine geringere Anfälligkeit gegenüber Beschädigungen.

macht zudem das Verschließen wieder einfacher. Selbstverständlich sind alle Nähte verklebt und vernäht. Wichtige Nahtpunkte sind zudem zusätzlich verklebt. Ein Anzug, der mit 230 Euro wirklich fast schon zu günstig ist. Wer also einen optisch sehr ansprechenden Neo will, der auch zum Wellenreiten, Wakeboarden und allen anderen Wasserportarten geeignet ist, der sollte sich den X-Flex kaufen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass alle Kunden, die sich diesen Anzug gekauft haben, ihn weiterempfohlen haben. Wir können das Gleiche tun!

ION Strike 5,5 DL Style ist wichtig, aber auf keinen Fall alles. ION serviert auch dieses Jahr einen Strike, der es schafft, ein schickes Äußeres mit hoher Qualität zu verbinden. Neue Farben mit altbewährten Features: Das wäre die Werbebeschreibung für den ION Strike. Er ist schon seit Jahren das Aushängeschild von ION. Wir haben den Hersteller von Anfang an mit im Programm gehabt und die Entwicklung des Strike sprichwörtlich hautnah miterlebt. Der Anzug war schon immer top. Mit der Einführung des doppelt kaschierten 5,5ers hatte ION als erster Neoprenlieferant einen Anzug, der in allen Bereichen gleich dick ist. 5,5 Millimeter am ganzen Körper. Das ist bis heute so geblieben und auch ein entscheidendes Kaufkriterium. Doch der Strike kann noch viel mehr. Durch etliche liebevolle Details bietet er Wassersportlern alles, was sie brauchen. Crash-

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Pads (Prallschutzpolster) im Rippenbereich sowie an den Schienbeinen schützen jeden Actionman vor Prellungen. Besonders hervorheben muss man auch das „ION Gatekeeper Velcro Patch“, ein gut durchdachtes Klettsystem. Die vorhandene Rückendichtlippe, die man beim Anziehen über den Kopf stülpt und dadurch maximale Trockenheit erreicht, wird vor dem Anziehen an einem mit den Händen gut zu erreichenden Klett befestigt. So kann man ohne fremde Hilfe die Stulpe über den Kopf ziehen. Ein kleines, aber wirklich perfektes Detail. Daran merkt man, dass ION sich tatsächlich Gedanken gemacht hat. Der gesamte Anzug besteht aus superelastischem, doppelt kaschiertem Neopren. Im Rücken- und Brustbereich wurde feinstes Glatthautneopren verarbeitet. Ein Pro für die Kaufentscheidung ist aber auch ganz klar das Design des Anzugs. Der Strike ist sowohl in einer bunten als auch in einer etwas schlichteren schwarzen Version erhältlich. Er kostet 299 Euro und ist unser Topseller in diesem Preissegment.

O’Neill D-Lux Wichtig bei den Damenanzügen: Er muss gut aussehen! Kein Kriterium? Von wegen! Nach Hunderten von Gesprächen ist dies ein Fakt! Das wichtigste Kriterium ist die Optik, dicht gefolgt von der Wärmeisolierung. Beides erfüllt der O’Neill D-Lux seit Jahren hervorragend. Mit 240 Euro nicht der günstigste Anzug, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis ist

nicht zu toppen. Der D-Lux kommt in 5/3 Millimeter, was bedeutet, dass der Anzug im Brust- und Rückenbereich fünf und an den Armen und Beinen drei Millimeter Neopren hat. Highlight dieses Anzugs ist neben dem schicken Design, dass alle Nähte nicht nur blindstichvernäht und verklebt sind, sondern auch in Stressbereichen von außen komplett verklebt sind. Das allein macht den D-Lux allerdings noch nicht zu einem Bestseller. Ausschlaggebend ist auch die weiche, frotteeartige Firewall, die den Anzug von innen auskleidet und die bestmögliche Wärmeisolierung bietet. Ein gut schließender Reißverschluss, der zudem fast wasserdicht ist, und robuste Kniepads runden den Anzug ab. Der D-Lux 3Q-Zip FSW, wie O‘Neill den Anzug nennt, kommt mit 100 Prozent Ultrastretch-Neopren und passt deswegen fast jeder Surflady perfekt. Neben der Optik sicher das wichtigste Kaufkriterium. Wer Freude am Wassersport hat, sollte den Kaufpreis investieren und kann sich damit sicher sein, einen warmen Anzug zu erwerben, der qualitativ alles kann und in dem man garantiert eine gute Figur macht.

Accessoires Ein guter Anzug ist das eine. Gute Kopfbedeckung und Schuhe jedoch gerade im Winter genauso wichtig. Auch hier stellen wir dir unsere Topempfehlungen vor, mit denen du garantiert ohne Frostbeulen durch den Winter kommst.


[Ratgeber]

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Als zweiten Schuh müssen wir den ION Ballistic Boot erwähnen. Mit 6/5 oder 3/2 Millimeter ist der Neoprenschuh in der Saison 2012 zu bekommen. Die ballistische Sohle ist aus Aramid gefertigt und damit stichfest. Muscheln und Korallen können deinen Füßen nichts mehr anhaben. Während die Sohle in den vorherigen Jahren noch relativ fest war, wurde sie für die jetzige Saison überarbeitet. So ist ein völlig neuer Schuh entstanden. Die Sohle ist trotz ihrer stichfesten Eigenschaft superelastisch und man merkt selbst beim 6/5er-Boot jede Unebenheit im Boden. Eine Zwei-Manschetten-Konstruktion erschwert, dass Wasser in den Anzug gelangen kann. Eine praktische Fingerschlaufe an der Hacke erleichtert den Einstieg. Mit 64,90 Euro beziehungsweise 59,90 Euro liegt der Schuh im oberen Preissegment, aber das Geld ist er ohne Zweifel wert.

Reinigung des Anzugs Das Thema muss abschließend unbedingt behandelt werden. Wir kennen die Problematik schlecht gepflegter Anzüge nur zu gut, wenn wir mal wieder zu reklamierende Neoprenanzüge auf dem Tresen haben. Dann wundert man sich schon, was die armen Dinger alles so durchmachen müssen. Voller Sand, vom UV-Licht ausgeblichen – und leider riechen auch viele Anzüge nicht besonders lecker.

Winterkopfbedeckung Die Situation bei den Neoprenhauben hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Während früher die Szenerie am Strand im Winter auf unbeteiligte Dritte eher wie ein Banküberfall wirkte, hat die Branche, allen voran ION, die Neoprenmütze als Gegenstück zur Ganzkopfhaube entwickelt. Absolut funktionstüchtig, denn Ohren und Kopf sind durch die stylishen Beanies, die es mittlerweile in etlichen Farbvarianten gibt, bestens geschützt. Ein kleines Bändchen, das mit dem Reißverschluss des Neoprenanzugs verbunden wird, verhindert, dass das geliebte Neoprenmützchen nach dem Schleudersturz verloren geht. Auch hier lautet unsere Bewertung: Daumen hoch!

Und Schuhe? Klar, auch das Thema Neoprenschuhe soll nicht außer Acht gelassen werden. Es ist sicher für alle Kitesurfer immer wieder das gleiche Problem. Am liebsten geht’s barfuß aufs Brett, aber im Winter oder Frühjahr funktioniert das einfach nicht (länger als eine Minute). Es gibt viele unterschiedliche Modelle, aber welches ist wirklich das beste? Es gibt unserer Meinung nach insbesondere zwei Modelle, die wir empfehlen können und die bei uns auch die meistverkauften Schuhe sind. Ganz klar muss hier die Marke Ascan erwähnt werden. Der fünf Millimeter dicke Ascan Jibe Boot ist sicher der meistverkaufte Schuh und nach wie vor auch empfehlenswert. Doch Ascan hat nachgelegt und einen weiteren wirklich guten Boot entwickelt: der Ascan Star Split mit fünf Millimeter Stärke und einer unverbindlichen Preisempfehlung von nur 36,90 Euro. Die neue Sohle ist sehr flexibel und bietet zudem einen guten Halt. Wichtig ist aber auch der abgetrennte Zehenbereich, wodurch man einerseits einen besseren Halt im Boot und andererseits auch einen höheren Tragekomfort hat. Die Split-Toe-Idee hat allerdings noch einen weiteren Vorteil: Wer kennt es nicht, dass man permanent Druck auf den Zehen hat? Man rutscht in die Schlaufen, der Schuh bleibt stecken und im Schuh rutscht der Fuß bis vorn an die Kante. Viele Kiter haben davon schon Nagelbettentzündungen bekommen. Die einzige Abhilfe schaffen dabei die Split-Toe-Schuhe. Denn der Steg zwischen den Zehen reduziert den Druck.

Die Lebensdauer eines Neoprenanzugs wird deutlich erhöht, wenn man ihn entsprechend pflegt. Ich möchte deshalb allen Wassersportlern noch mal den Hinweis geben, dass die Lebensdauer eines Anzugs deutlich erhöht wird, wenn man diesen pflegt. Dazu gehört in erster Linie, dass der Anzug nach jeder Session mit Süßwasser ausgespült wird. Das hilft schon einmal erheblich. Man sollte einfach nicht vergessen, dass man eine Sportart ausübt und der Körper dabei schwitzt. Dieser Schweiß setzt sich natürlich im Neoprenanzug ab. Durch das Auswaschen mit Wasser erreicht man zum einen, dass der Sand und sonstige Verschmutzungen rausgewaschen werden, und zum anderen, dass ein Teil des Schweißes ebenfalls das Weite sucht. In regelmäßigen Abständen sollte man jedoch den Anzug auch mit speziellem Reinigungsmittel säubern. Ein kleines Bad in der Badewanne mit einem Reinigungsmittel wie „PISS OFF“ von Rip Curl oder dem Wetsuit Cleaner von O’Neill hilft, um den Anzug wirklich wieder sauber zu bekommen. Wichtig: danach den Anzug immer wieder gründlich auswaschen. Der Neoprenanzug sollte nie in direkter Sonneneinstrahlung getrocknet werden. Immer auf links drehen. Dann wieder umkrempeln und die Außenseite trocknen. Beim nächsten Surftag wirst du dich über den sauberen und trockenen Anzug freuen, versprochen! Empfehlenswert für Glatthautanzüge sind auch Neoprenpflegemittel wie das von M2. Sie sorgen dafür, dass das Neopren weich und geschmeidig bleibt. Ausgabe 4 / 2 0 1 2 5 9


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Mountain Surfing Dorfstraße 95 09600 Weißenborn/Erzgebirge 03731 1662375 mail@mountainsurfing.de Surf Shop Berlin Wöhlertstraße 1 10115 Berlin 030 2834798 kontakt@surfshop-berlin.de Flitzer Brückenstr. 1 10179 Berlin 030 53015047 info@flitzer-berlin.de Koki Nohona Berlin Gierkezeile 21 10585 Berlin-Charlottenburg 030 31102544 aloha@koki-nohona.de Palm Beach East Schneewittchenstraße 44 12555 Berlin 030 6571984 surfshop@surfshop-koepenick.de Wasserstart Mueggelseedamm 196 12587 Berlin 030 6571984 dirk@wasserstart.com Koki Nohona Gierkezeile 21 10585 Berlin 030 31102544 aloha@koki-nohona.de Surf & Sail Grahl Unter den Linden 1 14542 Werder/Havel 03327 43295 shop@surfundsail.de Soulsurf Shop Warnowufer 57 18057 Rostock 0176 966 08 327 kontakt@soulsurfshop.de Supreme Surf Ulmenstraße 1 18057 Rostock 0381 3835624 kontakt@supremesurf.de Proboarding Rügen Dörpstrat 35 18586 Ostseebad Thiessow 038308 85916 haiko@proboarding.de BoardCenter Werderstraße 74 19055 Schwerin 0385 5557954 info@boarcenter.com Windsurfing Hamburg Oortkatenufer 12 21037 Hamburg 040 7372043 info@windsurfing-hamburg.de Surfer's Paradise Drosselstraße 4 22305 Hamburg 040 587071 contact@surfers-p.de

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KITETIKI Surf und Kite Hamburg Frohmestraße 75 22459 Hamburg 040 55288885 team@kitetiki.com

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Boardrider Fleischhauer Straße 46 23552 Lübeck 0451 5058950 info@boardrider-shop.de

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Surf Center Lübeck Sankt-Jürgen-Straße 64 23564 Lübeck 0451 796482 info@surf-center.de

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Surfshop Fehmarn Hauptstraße 44 23769 Landkirchen/Fehmarn 04371 5888 info@surfshopfehmarn.de

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Windgeister Fehmarn Am Hafen 2 23769 Orth/Fehmarn 04372 1806 info@windgeister.de

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Windsport Fehmarn Osterstraße 45-47 23769 Burg/Fehmarn 04371 87792 info@windsport.de

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Surfer's Paradise Fehmarn Strandcamping Wallnau 23769 Fehmarn 05036 988119 contact@surfers-p.de

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Windsurfing Fehmarn Am Hafen 2 23769 Orth/Fehmarn 04372 1052 info@windsurfing-fehmarn.de

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Windfactory Am Hafen 1 23769 Orth/Fehmarn 04372 806880 info@wind-factory.de

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Surf-Center Wismar Alter Holzhafen 3 23966 Wismar 03841 213229 surfcenter-wismar@t-online.de

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Secret Spot Kehdenstraße 2-10 24103 Kiel 0431 2407777 info@secretspot.de

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Surf Line Kiel Alte Lübecker Chaussee 26 24113 Kiel 0431 641606 anfrage@surflinekiel.de

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Surfpirates Kiel Sophienblatt 64a 24114 Kiel 0431 63061 kiel@surfpirates.de

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Surf Shop Kiel Klausdorfer Weg 167 24148 Kiel 0431 25934900 info@surfshop-kiel.de

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Tatort-Hawaii Am Strand 1 24235 Stein/Kiel 04343 439133 joerg@tatort-hawaii.de

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Surf Pirates Schleswiger Straße 1 24941 Flensburg 0461 12425 info@surfpirates.de

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Surfshop Sylt Wilhelmstraße 5 25980 Westerland/Sylt 04651 7734 info@surfshop-sylt.de

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WSM. Funsport Ammergaustraße 10 26125 Oldenburg 0441 5601132 info@wsmfunsport.de

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The Surf Company Steinstraße 15 26388 Wilhelmshaven 04421 993388 info@surfcompany.de

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Vier Beaufort Am Wasserturm 3c 26465 Langeoog 0176 23790360

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Funsport Leer Heisfelder Straße 205 26789 Leer 0491 2545 info@funsport-leer.de

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Surfshop Charchulla Bremen Ostertorsteinweg 48 28203 Bremen 0421 323350 info@surfshop-charchulla.de

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Ibi & Friends Shop Voßstr. 43 30161 Hannover 0511 94051442 office@ibiandfriends-shop.de

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mywind.de Pastor Tomfohrde Str. 10 30900 Wedemark 5130 925900 kontakt@mywind.de

Surfer’s Paradise Ladenstr. 19 Einfahrt Badestr. 31535 Neustadt Ot. Mardorf 05036 988119 contact@surfers-p.de Slider Boardshop Franzikaner-Gasse 10 33098 Paderborn 05251 104292 slider@paderborn.com Kiteverleih.de Am Kuckesberg 50 42781 Haan 02129 565451 info@kiteverleih.de 100% Surf Hohenzollernstraße 15 45659 Recklinghausen 02361 24818 info@100-surf.de Surf-Sport-Rheinhausen Friedrich-Ebert-Straße 70-74 47226 Duisburg 02065 52037 info@surf-sport.de W & O Surfshop Münster Janningsweg 41 48159 Münster 0251 260458 info@surftechnik.de

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Icecream Windsurfing Rothgerberbach 2 50676 Köln 0221 746171 info@icecreamwindsurfing.de

Maximum Surf August-Borsig-Straße 7 78467 Konstanz 07531 3698500 thomas@maximum-surf.de Surfshop Laupheim Zeppelinstraße 39 88471 Laupheim 07392 5555 info@surfshop-laupheim.de Funsport Müller In der Gibitzen 15 90530 Wendelstein 09129 6586 info@funsport-mueller.de Frontside Zink Viatisstraße 104 90480 Nürnberg 0911 407991 info@frontside-zink.de Surf Center Altmühlsee Ansbacher Straße 99 91710 Gunzenhausen 09831 1240 info@surfcenter-altmuehlsee.de Sport Roth Wackersdorfer Straße 10 92421 Schwandorf 09431 8029100 sport.roth@yahoo.de Adrenalin Bischof-von-Henle-Straße 2 93051 Regensburg 0941 26262 adrenalin-regensburg@t-online.de

Windsurfing Siegerland Breite Straße 11 57076 Siegen 0271 41842 info@windsurfing-siegerland.de Windsurfing Rhein Main Heerstraße 76 60488 Frankfurt 069 761010 info@windsurf.de

ÖSTERREICH

Surfshop am Kinzigsee Bootsanleger 63505 Langenselbod 06184 4487 surfshop.kinzigsee@gmx.de

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pi-watersports Biebricher Allee 30 65187 Wiesbaden 0611 5324382 info@pi-watersports.com

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Windsurf Silbersee Adalbert-Stifter-Straße 15 A 69234 Dielheim 06222 3079900 info@windsurf-silbersee.de

3.

Surf & Sportshop Schumacher Neckarstraße 4 72622 Nürtingen 07022 54246 info@surfshop-schumacher.de

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Surf Keppler Kelterstraße 101 75179 Pforzheim 07231 101818 surfkeppler@aol.com

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Surftools Olympiastraße 1 82319 Starnberg 0176 32982300 info@surftools.de Element Sports Kolbermoorerstraße 83026 Rosenheim 16 08031 9413690 info@element-sports.de Chiemsee-Kings Rimstinger Straße 9a 83254 Breitbrunn 08054 909505 info@chiemsee-kings.com Windsurfing Chiemsee – Sport Meyer Hauptstraße 12 83339 Chieming 08664 444 info@windsurfing-chiemsee.com

Kiteboarding

Windsurfing

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Hangloose Favoritenstraße 28 A-01040 Wien +43 16067988 hangloose@hangloose.at Scubaboard Stockhofstraße 9 A A-04020 Linz +43 732665689 office@scubaboard.at Seidl Boardshop Gnigler Straße 35 A-05020 Salzburg +43 662871258 office@boardshop.at Tirolsail Rossmeier Fürstenweg 153 A-06020 Innsbruck +43 512277877 info@tirolsail.com Surfshop Upside Down Seeufergasse 30 A-07141 Podersdorf am See +43 217721320 office@upsidedown.at Move Surfstore An der Promenade A-07141 Podersdorf am See +43 217721536 office@move-surfstore.at Surf Service Graz Plüddemanngasse 25 A-08010 Graz +43 316482762 office@surfshop.at Wind and Waves Hauptstraße 131 A-9201 Krumpendorf +43 6504058989 info@wind-and-waves.eu

Surfing & Stand Up Paddling


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Du bist auf der Suche nach der neuen Kitelife? Dann geh in den nächs-

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ten Surfshop und hol sie dir! Auf dieser Karte findest du eine Übersicht aller Surfshops in Deutschland, die sich freuen, Teil der „Support your local Surfshop”-Kampagne zu sein! Natürlich bekommst du die Kitelife auch an jedem Bahnhofs- und Flughafenkiosk, es sei denn, der Bahnhof oder der Terminal ist eine bessere Suppenküche … 59.

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[ K ite lif e]

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St. Peter-Ording gehört zu den attraktivsten Kitesurfstränden Deutschlands. Eine gute Windausbeute und grenzenlos viel Platz locken jedes Wochenende Hunderte Surfer auf die Halbinsel Eiderstedt. Durch das ignorante Fehlverhalten einzelner Kiter gerät dieses Wassersportparadies nun in Gefahr und könnte in naher Zukunft für Surfer komplett gesperrt werden. Ein Aufruf an das Gemeinschaftsgefühl, um St. Peter-Ording, wie wir es kennen, zu erhalten.

N

ordsee, Urlaub, ein unendlich weiter Sandstrand und Häuser auf Pfählen: Das ist St. Peter-Ording. Der kleine Ort auf der Halbinsel Eiderstedt ist in Deutschland neben Sylt das Urlaubsziel schlechthin. Besonders in den Sommermonaten tummelt sich auf dem zwölf Kilometer langen Sandstrand ein bunt gemischtes Publikum. Charakteristisch für das Strandbild von St. Peter-Ording ist aber auch die Nähe zwischen Wassersportlern und Badegästen. Wassersportliche Aktivitäten und normaler Badebetrieb haben an einem Strand von der Größenordnung St. Peter-Ordings eigentlich genügend freie Fläche für ein konfliktfreies Nebeneinander. Sollte man meinen. In jüngerer Zeit hat das riskante Verhalten einiger Kitesurfer dieses Grundverständnis allerdings so entschieden infrage gestellt, dass die Tourismus-Zentrale neue Gegebenheiten schaffen musste, um die generelle Sicherheit der Badegäste im Bereich der Ordinger Badestelle wieder gewährleisten zu können. So wird das exponentielle Wachstum der Kitesurfgemeinde in St. Peter-Ording mit eher kritischen Blicken beäugt. Verursacht durch die Einfachheit des Sports, ist man mit einem sehr gemischten Publikum und dadurch einer oft unzulänglichen Einschätzung des Gefahrenpotenzials durch die Akteure konfrontiert. Dies geht bis hin zur Ignoranz gegenüber der DLRG und den gesetzlich verankerten Regelungen am Strand. Der Sachstand: Am Ordinger Strand treffen die offizielle Badezone und die Einstiegzone für die Kitesurfer parallel aufeinander. Für die Sportler ist ein Uferstreifen von 400 Meter Länge reserviert, um hier auf klar begrenzter Fläche im Flachwasser zu kreuzen oder seewärts die ganze Ausdehnung des sich kegelförmig öffnenden Surfreviers zu nutzen und letztlich unbegrenzt viel Fläche zur Verfügung zu haben. Die offizielle, überwachte Badezone, die den gefahrlosen Aufenthalt im Wasser ermöglichen soll, war bislang durch Bojen eingegrenzt. Der Konflikt: Einige Kitesurfer gerieten – absichtlich oder versehent­ lich – immer wieder in die Badezone und provozierten damit extrem unfallträchtige Situationen. Im Laufe der letzten Jahre wurde deshalb das Arbeitsfeld der Bademeister/DLRG um einige Aufgabenfelder erweitert. So ist die DLRG nun nicht mehr nur mit ihrer eigentlichen Aufgabe, der Lebensrettung am Strand, beschäftigt, sie muss auch noch dafür Sorge tragen, dass sich kein Wassersportler in die Badezone „verirrt“ und hierdurch die Badegäste aktiv gefährdet. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu kleineren Unfällen und gefährlichen Situationen, bei denen uneinsichtige Wassersportler innerhalb der Badezone surften und so den Sport sowohl innerhalb der Gemeinde St. Peter-Ording als auch bei vielen Badegästen in Verruf brachten.

Text // Tobias Jürgens, Florian Spieth Fotos // Tobias Jürgens


[Kitelife] Die Appelle und Aufforderungen der Strandaufsicht und teilweise auch der Wasserschutzpolizei, ein angemessenes sportliches Verhalten an den Tag zu legen, blieben besonders in der Saison 2011 zunehmend fruchtlos. Frank Friedrichs von der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording ist mit der Überwachung des Strandes betraut und hat ein ganzes Repertoire an haarsträubenden Geschichten parat. Dass Kitesurfer ihr Material in der Badezone aufbauen und sich trotz verbaler Aufforderungen durch ihn nicht davon abbringen lassen, im Anschluss auch noch in der Badezone aufs Wasser zu gehen, ist für ihn nicht nachvollziehbar. Aber sogar von der daraufhin verständigten Polizei lassen sich manche Idioten nicht zur Vernunft bringen. Mit Sprüchen wie „Ich kite hier schon seit Jahren, es ist noch nie was passiert, also schieb ab“ sieht sich Friedrichs in solchen Situationen häufig konfrontiert. „Das Verhalten dieser Kitesurfer hat in der Sommersaison 2011 dazu geführt, dass wir an zehn Tagen die rote Flagge hochziehen, also ein Badeverbot verhängen mussten“, so Friedrichs. Eine Maßnahme, die sonst nur bei Gewitter oder ähnlichen Gefahrensituationen eingeleitet wird. Betrachtet man die Gesamtanzahl der 60 bis 80 Badetage pro Sommersaison, ist dieses durch Kiter erzwungene Verhalten auch ein gravierender Angriff auf die Attraktivität St. Peter-Ordings als Ferienort. Denn wer möchte in seinem Sommerurlaub die ganze Zeit am Strand sitzen, weil Kitesurfer wie eine anarchische Rocker-Gang die Badezone unsicher machen? Die Hilflosigkeit der Verantwortlichen wird besonders an Tagen mit Sonne und Wind deutlich, wenn sich die Bevölkerung der Badezone durch Kiter wie eine Kettenreaktion entwickelt. „An Konflikttagen kann es schon mal vorkommen, dass sich über hundert Wassersportler in der Badezone befinden und somit das Brandungsbaden, für das St. Peter-Ording bekannt ist, quasi unmöglich machen. Wenn wir es nicht schaffen, den ersten Kiter nach kurzer Zeit aus der Badezone zu vertreiben, kann man in der Regel zusehen, wie minütlich weitere folgen“, erzählt Frank Friedrichs. Was dann folgte, haben sich die Kiter in vollem Umfang selbst zuzuschreiben. Denn um weiteren Beschwerden, Unmut und Unfällen vorzubeugen, sah sich St. Peter-Ording gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. In Abstimmung mit den zuständigen Gremien entschied die Tourismus-Zentrale, den Gefahrenbereich mithilfe deutlicherer Markierungen zu entschärfen. Nach den guten Erfahrungen der Inseln Norderney und

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Kitelife-Chefredakteur Florian Spieth im Gespräch mit Bürgermeister Rainer Balsmeier und Frank Friedrichs von der Strandwacht. Die Gemeinde ist bereit, den Wassersportlern entgegenzukommen. Dieses Vertrauen muss nun bestätigt werden. Wangerooge mit entsprechenden Vorrichtungen wurden rechts und links der Badezone in Abständen von 20 Metern hoch aufragende Seeschifffahrtszeichen in den Nordseegrund eingespült. Ziel dieser in allen Gremien durchaus kon­ trovers diskutierten Maßnahme ist das Fernhalten der Wassersportler aus der Badezone. Einerseits durch ein deutliches Signal ausgehend von einem gefährlichen Pfahl und andererseits durch die klare Kennzeichnung mittels gesetzlich festgelegter Seezeichen zur Ausweisung einer Badezone, in der Wassersport ganz klar verboten ist. Gern hat keiner der Verantwortlichen zu dieser Form der Abschreckung gegriffen. „Sicherlich sehen auch wir das Gefahrenpotenzial für den Wassersportler, uns blieb aber einfach nichts anderes mehr übrig“, erklärt Rainer Balsmeier, Bürgermeister von St. Peter-Ording, das Vorgehen. Damit nicht genug, war ursprünglich auch geplant, die Badezone parallel zum Küstenverlauf über eine Strecke von über 400 Meter zum Horizont hin zu begrenzen. Mit dem Beginn der Baumaßnahme entbrannte Mitte Mai allerdings eine heftige Diskussion in einschlägigen Internetforen und besonders innerhalb der Wassersportgemeinde St. Peter-Ordings. Die Reaktionen, von Angst vor einer Spotschließung bis hin zu vollkommenem Unverständnis, wurden von der Gemeinde St. Peter-Ording nicht ignoriert.

Infotafeln wie diese sollen zukünftig das Erkennen von Wassersport- und Badezonen einfacher gestalten. Ausgabe 4 / 2 0 1 2 6 3


[ Kit el ife]

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Erstmalig kam das Gefühl auf, als würde sich tatsächlich ein kollektives Verständnis innerhalb der Wassersportgemeinde entwickeln. Und keiner möchte die Wassersportler in St. Peter-Ording ernsthaft vertreiben. Allen voran ist der Bürgermeister ein großer Freund des Wassersports, nur eben nicht, wenn er auf Kosten der übrigen Touristen in St. Peter-Ording ausgeübt wird. So folgte ein schnelles Zusammentreffen mit Repräsentanten der Wassersportler, zu denen auch die Ortsansässigen Christian und Susanne Brill gehören. Gemeinsam mit anderen Locals engagieren sie sich intensiv für ein besseres Image ihres Sports und mehr Sicherheit. Ihre eingebrachten Ideen zur Sicherung der Badezone, die schnell entfachte Diskussion innerhalb der Wassersportgemeinde und der Öffentlichkeit konnten Gemeindevertreter und Tourismus-Zentrale davon überzeugen, die Baumaßnahme vorerst auf einen kleinen Teil zu beschränken. So wurde die am Horizont entlang verlaufende Westfront zurückgebaut und lediglich die nördliche und südliche Begrenzung, bestehend aus insgesamt 13 Pfählen, im Wattenmeer belassen. Es wäre allerdings ein Irrglaube, anzunehmen, dass damit alles bleiben könnte wie bisher. Die Kooperationsbereitschaft der Gemeinde und der Tourismus-Zentrale ist hoch und einer zweiten Chance wurde mit dem Stopp der Baumaßnahme zugestimmt. Doch sollte das Verhalten der Kitesurfer sich nicht ändern, wird Kitesurfen auf der Halbinsel Eiderstedt womöglich vollständig untersagt. Im Dialog mit den Wassersportlern soll zukünftig zunächst intensivere Aufklärungsarbeit betrieben werden. Neue Wegweiser, Verbotsschilder und Spotbeschreibungen werden aufgestellt, ein Wassersportverein gegründet und die Locals versuchen, direkt am Strand für Aufklärung zu sorgen. Aber an diesem Punkt ist auch jeder Einzelne gefragt, nach rechts und links zu blicken und Verbotsmissachtungen nicht einfach hinzunehmen, sondern aktiv auf die Leute zuzugehen und sie auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Denn sollte es auch in Zukunft zu Zwischenfällen mit rücksichtslosen, uneinsichtigen Kitesurfern kommen, sieht St. Peter-Ording keine andere Möglichkeit, als in erster Instanz die gesamte Westfront mit Pfählen zu versehen und bei weiterer Missachtung den Spot Ording zu schließen. Gemeinsam mit den Einheimischen Tobias Jürgens, Christian und Susanne Brill wollen wir deshalb dazu aufrufen, sich am Strand und im Ort rücksichtsvoller zu verhalten und so den Spot zu erhalten. Nur wenn wir als Wassersportler an einem Strang ziehen und die wohlwollende Chance der Gemeinde jetzt ergreifen, wird dieses Projekt gelingen und könnte Symbolcharakter für weitere deutsche Strände haben. 64

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Momentan sind nur das nördliche und das südliche Ende der Badezone mit Pfählen gekennzeichnet (siehe rote Kästen). Sollten die Kitesurfer ihre zweite Chance nicht nutzen, wird im nächsten Schritt die gesamte Westfront der Badezone mit Pfählen begrenzt (rote Punkte).

Grundsätzliche Regeln, die den Fortbestand St. Peter-Ordings als Wassersportstrand gewährleisten: • Das Surfen innerhalb der ausgewiesenen Badezone ist strikt verboten. • Von Badegästen ist auch außerhalb der Badezone ein Sicherheitsabstand von mindestens 30 Metern in Luv einzuhalten. • Von Surfschülern und Surfschulungen ist ein Abstand von mindestens 30 Metern einzuhalten. • Das Starten und Landen von Kites ist nur an der Wasserkante rechts und links der Badezone erlaubt.

Susanne Brill ist in St. PeterOrding aufgewachsen und setzt auf die Eigenverantwortlichkeit der Kitesurfer, damit der größte Strand Deutschlands den Wassersportlern auch weiterhin zugänglich bleibt.



[ Kit el ife]

news

Ein Alleskönner und ein Leistungssportler an variablen Leinen

Der North Rebel setzt auch 2013 auf ein breites Einsatzspektrum, ob in der Welle oder beim Freeriden, maximale Performance in allen Bereichen, das ist seine Maxime. Und dafür hat North einige Veränderungen am erfolgreichsten Kite aller Zeiten vorgenommen. 2013 erhält er das neue sogenannte Streamline-Strut-Konzept, das die lebendigen Dreh­ eigenschaften und die weichere Kraftentfaltung eines Drei-Strut-Kites mit der überlegenen Stabilität eines klassischen Fünf-Strut-Designs verbinden soll. Die neuen Struts haben einen stark konischen Shape. Im Bereich der Leading Edge besitzen sie einen großen Durchmesser für hohe Steifigkeit. Zur Abrisskante hin nimmt der Durchmesser dann deutlich ab. Durch die stärkere Verjüngung ist der hintere Teil der Struts flexibler. So kann der Kite über das ganze Profil beim An- und Depowern besser twisten. Das ergibt nicht nur ein lebendigeres Drehverhalten, sondern kreiert auch mehr Profil für ein besseres Lowend. Um aber auch im oberen Windbereich das Maximum herauszukitzeln, wurde das Profil in Richtung der Tips und Quarter-Struts abgeflacht. Dies führt zu weniger Drag, weniger Wippen und weniger Flattern. Ebenfalls neu im Rennen, der 2013er-Vegas als ultimative Waffe für progressive Freestyler. Mit unterschiedlichen Set-ups lässt er sich verschiedenen Fahrstilen anpassen. Im Freestylesetting soll er mehr Depower, mehr Lift, äußerste Präzision in Kiteloops und eine sehr reaktive Steuerung bieten. Das Wakestyle-Setting verhilft dem Fahrer bei Unhooked-Tricks hingegen zu mehr Pop. Um das Lowend zu verbessern, hat North die Quarter-Struts nach außen in Richtung der Tips verschoben. Wodurch zusätzlich eine steifere Tipkonstruktion möglich wurde, was dem Kite ein reaktives und direktes Bargefühl verleihen soll. Außerdem sind die Wingtips verbreitert, um die Steuerung und Reaktionsfreudigkeit zu verbessern. Und die Steuerung für alle 2013er-North-Kites übernimmt die neue Trust-Bar, die es sowohl mit fünf als auch mit vier Leinen gibt. Neu sind die sogenannten Winding Posts (Barenden), die leichter und robuster gestaltet wurden. Außerdem versteckt sich eine intelligente Lösung zum Justieren der Steuerleinenlänge im Innenleben. Die völlig neuen EVA-Schwimmer sind nahtlos in die Winding Posts integriert, wodurch die Verbindung der Bar zu den Leinen steifer ist. Um zwischen zwei Barbreiten wählen zu können, hat North die neue Flip-Flop-Funktion eingebaut. Mit nur einem Klick kann zwischen 46 und 54 Zentimeter Barbreite einfach und schnell gewechselt werden. Der neue Einsatz des Center Hole ist aus Plastik angefertigt, damit die Depowerleine weniger unter der ständigen Reibung leidet. Auch der Vario Cleat wurde völlig überarbeitet und effizienter gemacht. Damit die fünfte Leine sauber durch den Cleat laufen kann, ist ein extra Tunnel eingebaut. Die Position des Vario Cleat kann weiterhin einfach und schnell verändert, der Sliding-Stopper je nach Wunsch an die ideale Position gesetzt werden. Eine neue Bar kann nicht auf eine neue Depowerleine verzichten. Sie enthält seit diesem Jahr einen speziellen Kern aus Monofil, der die Leine etwas steifer macht, wodurch sie sich kaum mehr um die Center-Leinen verwickeln kann. Umfangreich verändert wurden auch Chickenloop, Chickendick und das Iron Heart, um die Trennung vom Kite noch einfacher zu gestalten. Ausführliche Informationen zu den beiden neuen Kites und der 2013er-Trust-Bar gibt es unter www.northkites.com.

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Rebel

Vegas

Der neue Strike kommt im September

Das Flaggschiff von ION bekommt einen neuen Anstrich und hebt durch neue Materialkombinationen die Funktionalität auf den nächsthöheren Level. Wer es gelenkig mag, wird sich in den neuen Strike verlieben, denn das neue Cyber_SoftJersey überzeugt mit sehr hoher Flexibilität und perfekter Haptik. Diejenigen, die mit ihrem Gewicht kämpfen, sollten sich schon allein deshalb den neuen Strike holen. In der 2013er-Version wird zum ersten Mal das neue V_TypeNeopren verwendet, welches im Vergleich zum im Vorjahr verwendeten Material 25 Prozent an Gewicht einspart und zusätzlich noch das wärmste auf dem Weltmarkt erhältliche Neopren ist. Der Strike wird je nach Vorliebe als Glatthautversion zwischen 259 und 299 Euro oder in der doppelt kaschierten Variante zwischen 149 und 299 Euro in zwei Farbkombinationen erhältlich sein. Weitere Infos unter www.ion-essentials.com

Weihnachten in Brasilien

Die Surf and Action Company bietet noch freie Flugkontingente über Weihnachten und Silvester nach Brasilien an. Zum Beispiel vom 21.12.2012 bis 05.01.2013 nach São Miguel de Gostoso in der Pousada Ilha do Vento für 1.818 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Frühstück. Oder vom 21.12.2012 bis 03.01.2013 nach Ilha do Guajiro in der Pousada 7Bft Kitehouse für 1.961 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Frühstück. Und wer keine Lust auf Brasilien hat, dem steht auf Tobago ab sofort eine vergrößerte Station zur Verfügung, die jetzt auch richtig viel Platz für Kiter und ihr Material bietet. Weitere Infos unter www.kitereisen.com



[ Kit el ife]

news

Schneller und beweglicher in die sechste Generation

Gaastra präsentiert das Flaggschiff Jekyll bereits in der sechsten Generation. Knallbunt kommt der Schirm auf den Markt und wurde darauf ausgerichtet, seine Fangemeinde in der kommenden Saison mit gesteigerter Drehgeschwindigkeit und runderen Turns zu begeistern. Dafür wurde die Fronttube an den Enden etwas dicker gestaltet und die Tips breiter geschnitten. Wie bei allen 2013er-Modellen von Gaastra kommt eine neue Nähtechnik in der eigenen Tuchfabrik zum Einsatz, welche die Haltbarkeit der Fronttubenähte um ganze 25 Prozent steigern soll. Außerdem wird ein neues, exklusiv für Gaastra entwickeltes Tuch verwendet, das dehnungsärmer und haltbarer sein soll als jedes andere Tuch auf dem Markt. Begleitet wird der Jekyll von der neuen X2-Bar. Im Gegensatz zur X-Bar besitzt sie längere Schwimmer, eine neue Farbkodierung, einen überarbeiteten Chickendick und einen neuen Depowertampen-Clip. Alle übrigen Details der X-Bar wurden erhalten. Der Kunde hat ab sofort also die Wahl zwischen der X-Bar für 359 Euro und der X2-Bar für 399 Euro. Weitere Infos unter www.gaastrakites.com Profile Bliss Bliss

Zubehör der Extraklasse

Liquid Force Kiteboarding ist nicht nur bekannt für Kites und eine enorm breite Boardpalette, auch im Zubehörbereich wird jedes Jahr viel Aufwand betrieben, um ein einzigartig vielfältiges Spektrum anbieten zu können. Die zwei wichtigsten Linien sind zweifellos die Comp- und die Luxury-Serie. Für Kiter, die sich selbst und ihrem Material das Äußerste abverlangen, hält die Comp-Serie ein leistungsorientiertes Trapez mit hohem Tragekomfort sowie eine Prallschutzweste und ein knalliges Pad-Schlaufen-System bereit. Mit Augenmerk auf luxuriöses Auftreten finden sich im Sortiment der Luxury-Linie 2013 ebenfalls ein aufwendig gearbeitetes Hüftrapez, eine Prallschutzweste und die fast schon legendären Luxury-Pads. Speziell an die Bedürfnisse der weiblichen Kundschaft angepasst, trumpft die Bliss-Serie mit einem eigenen Comp Pad-Schlaufen-System und einem Hüfttrapez auf. Und wem die High-End-Produkte zu teuer sind, der findet in der Profile-Serie mit Sicherheit das passende Zubehör. Abgespeckt auf das Wesentliche, bietet sie vom Trapez über die feste Bindung bis hin zur Prallschutzweste alles, was das Kiterherz begehrt. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Produkten gibt es unter www.liquidforcekites.de.

Luxury

Luxury

Comp

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Neues Wave-Duo von Best

Mit dem Cabo präsentiert Best Kiteboarding einen echten Spezialisten für die Welle. Das Best-Wave-Team um Kitedesigner Peter Stiewe hat sich zur Aufgabe gemacht, einen Schirm zu entwickeln, der hundertprozentig die modernen Ansprüche von Wellenliebhabern erfüllt. Als leichter Dreistrut-Kite mit mittlerer Aspect Ratio soll der Cabo in jeder Art von grünen Wänden oder Onshore-Bedingungen zu Hause sein. Sein Geheimnis liegt in der neuen Micro Bridle, die ihm einen extrem stabilen Stand am Himmel und ein schnelles Drehverhalten ermöglicht, ihn gleichzeitig aber auch zuglos mitschweben lässt, wenn echtes Surffeeling gewünscht ist. Um ihn optimal auf die rauen Bedingungen und extreme Waschgänge vorzubereiten, ist er mit dem sogenannten „Double Core Ripstop“-Tuch ausgestattet, das sich durch eine besonders hohe Reißfestigkeit auszeichnet. Zudem finden sich in allen Stresszonen zusätzliche Verstärkungen aus Kevlar. Ab September ist der Cabo in den Größen 5, 6, 7, 9 und 11 Quadratmeter erhältlich. Und um dem neuen Wellenstar einen ebenbürtigen Fahrer an die Seite zu stellen, hat Best das eigene Wave-Team mit Pedro Henrique verstärkt. Er wurde im Jahr 2000 Junior-Weltmeister im Wellenreiten und gehört auch heute noch zu den echten Größen der ASP-Tour. Ab sofort gehört auch die KSP-Tour zu seinen Betätigungsfeldern. Dort will er den Wavekitern mit dem Cabo das Leben schwermachen. Weiter Infos zum neuen Dream-Team gibt es unter www.bestkiteboarding.com. 68

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Oldie in neuem Gewand

Als Weltmeisterkite wurde der erste Prima Donna von JN auf die Bedürfnisse der damaligen Teamfahrerin Kristin Boese ausgelegt. Und auch heute, in der fünften Generation, hat sich der Kite noch viele Eigenschaften bewahrt, die ihn damals wahnsinnig erfolgreich gemacht haben. Als modern interpretierter C-Shape richtet sich der Prima Donna an Freestyler und Wavekiter. Entscheidende Unterschiede zu damals: mehr Depower, höherer Komfort und noch mehr Leistung. Verglichen mit dem Vorgängermodell hat JN dem Prima Donna mehr Hangtime und Lift sowie einen größeren Einsatzbereich und ein aggressiveres Leistungsbild für ausgehakte Manöver mitgegeben. Neu ist auch das aktuelle Modell der Mastercraft-Bar, die ebenfalls schon in die vierte Saison geht. Sie ist kompatibel mit allen aktuellen und früheren JN-Modellen und setzt auf eine Konstruktion aus Glaskarbon und Aluminium. Komplett neu gestaltet wurde das Auslösesystem, um eine sicherere und leichtere Trennung vom Kite zu ermöglichen. Sie kann mit vier oder fünf Leinen eingesetzt werden und ist in den Breiten 45 und 55 Zentimeter erhältlich. Weitere Infos unter www.jn-kites.com

Erste Hilfe für den Kite

Es gibt kaum ein schlimmeres Urlaubserlebnis als einen gravierenden Materialschaden. Besonders dann, wenn sich weit und breit kein Segelmacher oder eine fachkundige Reparaturwerkstatt auffinden lässt. Genau diese Erfahrung musste auch Stephan Krajicek machen. Allerdings hat es ihn auch dazu bewegt, eine Lösung für diese Art von Problem zu finden. Denn die meisten Schäden am Kite können repariert werden, ohne dafür Hilfe von einem Segelmacher in Anspruch nehmen zu müssen. Gemeinsam mit seinem Kumpel Will Stevens gründete er die Firma Kiteaid, die Erste-Hilfe-Pakete für Kites anbietet. Hört sich zunächst kompliziert an, ist es im Grunde aber nicht. Ob der klassische Riss im Kite, ein ausgerissenes Ventil oder eine geplatzte Tube, mit den Kiteaid-Paketen kann jeder auch nur halbwegs geschickte Mensch seinen Kite mit geringem Aufwand selbst flicken. Ausführliche Anleitungen sind immer enthalten und auch sämtliches benötigtes Zubehör. Für Reparaturen am Tuch hält das Sail Repair Kit alle Utensilien bis auf das Bügeleisen bereit. Sollte es ein Leck in der Strut oder ein Problem mit dem Ventil geben, schafft das Bladder & Valve Repair Kit Abhilfe. Beide Sets sind für je 29 Euro erhältlich. Das Day Saver Kit beinhaltet alle Komponenten und ein Bügeleisen für nur 85 Euro. Informationen rund um die Produkte sowie Videos, in denen die Reparaturvorgänge erläutert werden, gibt es unter www.kiteaid.de.

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A

Foto // Jonas Petong // www.central-studios.com

n außergewöhnlichen Aktionen war der diesjährige Kitesurf World Cup an der deutschen Nordseeküste nicht arm. Die extrovertierteste kam allerdings nicht von Stilikone Toby Bräuer oder einem der zahlreichen Partyhungrigen. Der Kieler Rick Jensen sorgte fast täglich mit seinem selbst gebauten Leichtbauslider für johlende Zuschauermengen am Strand, wenn er von Kite oder Motorwinde gezogen die 34 Zentimeter breite Rutschfläche bearbeitete. Die Sturmflut zu Wochenbeginn sorgte für die perfekte Grundlage. Sie spülte so viel Wasser

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„Ich wollte nicht streiten mit einem Mann, der aussah wie Hitler!“ Die Sprüche des kasachischen Fernsehreporters Borat sind Kult, genau wie die teils skurrilen Aktionen von Rick Jensen. Auf dem World Cup in St. Peter-Ording zeigte er viel nackte Haut. vor das Eventgelände, dass sich eine 50 Meter lange und zehn Meter breite Pfütze bildete, in der fortan in regelmäßigen Abständen der Slider aufgebaut wurde. Weil die Veranstaltungsleitung das Spektakel tagsüber immer wieder unterband, nutzte Rick den letzten Samstag, um parallel zur größten Party der Woche sämtliche Hemmungen und Hüllen fallen zu lassen. Während er nachmittags noch kultiviert dem ZDF Rede und Antwort stand, entwickelte er sich vom einen oder anderen Drink angeheizt um Mitternacht zum wahren Exhibitionisten: „Nackt bin ich ja sowieso gern und so habe ich mich auch gefühlt, als

nur noch ein winziger grüner Stofffetzen meine Genitalien bedeckte.“ Unter den skeptischen Blicken der Security-Beauftragten zog der Kieler komplett blank und trat kurz darauf mit Boots und einem Boratkostüm bekleidet vor die umgehend am Siedepunkt befindliche Partymeute. Von ekstatisch schreienden Groupies aufgefordert, bis ans Äußerste zu gehen, schoss Rick durch das Blitzlichtgewitter, wobei das Bild dieses einzigartigen 270 Tailpress entstand. Und in einem Punkt waren sich alle Beteiligten am Ende einig: Der Mond war an diesem Abend nicht nur ein Mal aufgegangen.


[KITELIFE]

ein bild und seine geschichte


[ Ratgeb er]

W ind und wetter

text // sabine schmidt

Vorhersehbar, aber trotzdem nicht vollkommen berechenbar, kann der Wind so manchen Kiter schon mal zur Verzweiflung treiben. An einigen Orten kommen neben den gewohnten Abweichungen von den Vorhersagen jedoch lokale Besonderheiten hinzu, die den Wind verstärken oder schwächen können. Darunter prominente Reviere wie St. Peter-Ording oder Tarifa. Die Wetterexpertin Sabine Schmidt ist den Spezialfällen des Windes auf den Grund gegangen. Stell dir vor, es ist Sonntag. Du hast frei und dich durch den Stau der sonnenhungrigen Großstädter gequält. Ursprünglich wolltest du nur dem Mief der Stadt entschwinden. Wind stand zwar auf der Wunschliste, aber die Vorhersage sah verdammt bescheiden aus. Endlich am Wasser angelangt, sorgen 15 Knoten Sommerwind für weiße Schaumkronen, aber dein Kitezeug liegt im Keller. Trotz intensiven Studiums der Wetterkarten spielt der Wind ab und an ein merkwürdiges Spiel mit uns und kreuzt dort auf, wo wir ihn gerade nicht vermutet hätten. Warum kann er sich nicht einfach an die vorgegebenen Grundkomponenten halten und ganz normal nach Plan wehen? Warum muss er mal hier und mal dort ein kleines Extra aus dem Ärmel zaubern? Es verhält sich wie bei guten Geheimdiensten. Denn auch der Wind lässt sich nur partiell in die Karten schauen. Prinzipiell funktioniert er nach ein und demselben Muster. Doch gelegentlich hat er den einen oder anderen Spezialfall für uns parat.

In Europas Windhauptstadt funktioniert der Wind wie ein Föhn. Europas Windhauptstadt Tarifa hat ihren Namen nicht ohne Grund. Wind entsteht, wenn sich viele Luftpakete auf engem Raum tummeln. Wenn Isobaren eng beieinanderliegen, weht er stärker, als wenn sie weit auseinanderdriften. Wind verstärkt sich allerdings auch, wenn Landmassen miteinander flirten, sich annähern, aneinander „reiben“. So zum Beispiel an der Straße von Gibraltar. Dort, wo Afrika mit dem europäischen Festland auf Tuchfühlung geht, bündeln sich die Luftpakete und kurbeln den Windmotor zusätzlich an. Wird der Wind also zwischen zwei Hindernisse gelenkt (Afrikas Nordküste und Europas südlichster Zipfel oder aber eine Schlucht oder zwei Gebirgswände), dann verstärkt sich die Windgeschwindigkeit gern um mehrere Knoten. 74

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Wenn der Levante mit Höchstgeschwindigkeit über den Hafen von Tarifa fegt, entsteht am Playa Chica bei ablandigem Wind eine schöne Welle.


[Ratgeber]

W ind und wetter

Die Straße von Gibraltar ist die engste Stelle zwischen dem europäischen Festland und Afrika. Sie funktioniert als Beschleuniger für den Wind. Blick von Marokko auf Spanien.

Der Wind unterscheidet sich dabei kaum von uns Menschen. Treffen wir auf ein Hindernis, wählen wir auch den Weg des geringsten Widerstandes. Trifft er auf ein Gebirge oder eine Meerenge, weicht er dorthin aus, wo er freie Fahrt hat. Befinden sich im freien Raum aber bereits viele Luftpakete mit derselben Absicht, gibt es einen Massenauflauf und ähnlich einem sich verengenden Wasserrohr erhöht sich die Geschwindigkeit. Kurz vor der engsten Stelle ist die Windgeschwindigkeit an der Straße von Gibraltar also am höchsten, das Gedränge der Luftpakete, die durch die Meerenge wollen, am größten. Kurz danach schläft der Wind rasch wieder ein. Da die Stärke des Windes maßgeblich an die Höhe der Hindernisse gekoppelt ist, wird schnell deutlich, dass der Düseneffekt, wie dieses Phänomen auch genannt wird, an der Meerenge von Gibraltar deutlich intensiver ausgeprägt ist als beispielsweise am Fehmarnbelt (die Meerenge zwischen der Insel Fehmarn und der Südspitze der Insel Falster). Doch auch hier am Belt ist der Düseneffekt deutlich zu spüren. Wenn beispielsweise der Ostwind an die Pforte klopft, kommt er gern stärker als angekündigt daher. Ursächlich dafür ist neben der geografischen Verengung das kalte Tiefenwasser der Ostsee, das an warmen Sommertagen den thermische Effekte begünstigenden Temperaturunterschied beisteuert. Bei Westwind funktioniert das Spektakel leider weniger gut, da die westliche Ostsee einfach zu flach und somit zu warm ist, um mit gewaltigen Temperaturunterschieden zwischen Land und Wasser aufzuwarten.

Hinter einem Kap ist der Wind zwar böig, aber meist deutlich stärker. Wer schon mal Urlaub in Dänemarks Norden am Skagerak gemacht hat, kennt dieses Phänomen des Kapeffekts. Auch auf der Eiderhalbinsel in Nordfriesland (St. Peter-Ording) ist es durchaus möglich, dass mehr Wind ankommt, als es der Wetterdienst prognostiziert hat. Muss Wind nämlich Umwege nehmen, wie hügelige Ecken überstreichen oder weit ins Meer ragende Landzungen umschiffen, wird er gern deutlich schneller. Weht der Wind parallel zum Kap (in St. Peter-Ording wäre das Nord- oder Südwind), kommt es auf der dem Wind abgewandten Seite (Lee) zu Verwirbelungen, die sich aufgrund der durch die Isobarendrängung hervorgerufenen Windzunahme auf die Windrichtung aus-

Kapeffekt

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wirken. Er weht dann mehr aus Südost vor dem Zipfel und aus Südwest dahinter. Der Unterschied der Windgeschwindigkeit zum offenen Meer beträgt an dieser Stelle teilweise bis zu vier Windstärken. Dabei gilt: Je höher das Gebirge, je größer das Kap, desto höher die Windzunahme. Einen Nachteil hat der Wind beim wirkenden Kapeffekt allerdings: Durch die Verwirbelungen in Lee (windabgewandte Seite beziehungsweise hinter dem Kap) wird er oft sehr böig.

Anders als im Straßenverkehr kann ein Stau den Wind beschleunigen. Divergenzen und Konvergenzen verstärken bereits vorhandenen Wind. Bei dem einen strömen Luftmassen auseinander, bei dem anderen Effekt finden sie zusammen. Nachdem die Luftpakete lange Zeit über das offene Meer gewandert sind, erscheint ihnen jedes Stück Land, auf das sie treffen, sei es noch so flach, wie ein großes Hindernis. Die Bodenreibung verstärkt sich beim Übertritt vom Meer auf das Land und sorgt für einen Stau der Luftpakete an der Küste. Infolgedessen verstärkt sich in einem schmalen Streifen der parallel zur Küste wehende Wind. Durch den Stau wird eine Luftbewegung in die Vertikale ausgelöst, die bei labilen, zu Schauern neigenden Wetterlagen selbige verstärken oder gar auslösen kann. Dieser Effekt wird als Küstenkonvergenz (zusammenströmende Luftmassen) bezeichnet. Zu finden ist er hierzulande oft an den Nordküsten der Ostseeinseln. Ausgabe 4 / 2 0 1 2 7 5


[ Ratgeb er]

W ind und wetter

Küstenkonvergenz

Küstendivergenz

Land grundsätzlich schneller als das kalte Meerwasser. Warme Luft steigt nach oben und erzeugt damit lokal einen niedrigeren Luftdruck als auf dem Meer. Die Luftpakete dort draußen werden „nervös”, denn ihr Auftrag lautet, den physikalischen Gesetzmäßigkeiten folgend, jeden Luftdruckunterschied vom hohen zum niedrigen Druck auszugleichen. Vom Meer setzt sich also ein Luftstrom in Richtung Land in Bewegung und gleicht den Druckunterschied aus. Der Seewind ist da! Erkennbar ist er an kleinen weißen Cumuluswolken, die sich über dem Land bilden. Je stärker das Land sich erhitzt, je heißer es wird und je höher der Temperaturunterschied zwischen Land und Wasser ausfällt, desto stärker ist der Seewind. Auf diesem kleinen Raum wirkt sich die Corioliskraft (ablenkende Kraft von der Erdrotation) nicht aus. Der Seewind weht demnach immer direkt vom Wasser zum Land. Ist die Grundrichtung des Windes der des Seewindes gleich, verstärkt dieser Effekt den schwachen Sommerhauch um ein Vielfaches. Weht der Wind allerdings beständig vom Land, wird der Seewind Seewind

H Bei der Küstendivergenz weht der Wind hingegen vom Land zum Meer. Berührt er das Meer, nimmt die Bodenreibung spürbar ab. Über dem Meer ist nun also genug Zeit und Raum, um die Luftpakete „abzutransportieren“. Die Windgeschwindigkeit nimmt allerdings nicht ab, wie man vermuten würde. Denn über der See wird mehr abtransportiert als ankommt, was zu einem negativen Ergebnis führt. Der fehlende Nachschub wird ausgeglichen, indem Luft von oben nachgeführt wird. Eine Küstendivergenz zeichnet sich also durch absinkende Luftmassen aus. Diese sind erkennbar an sich auflösenden Wolken. Der Seewind ist der beliebteste Wind im Sommer. Verspricht er neben Sonne doch auch angenehme Beständigkeit und Zuverlässigkeit. In Deutschland trifft man ihn häufig im Frühsommer an, wenn das Meerwasser noch kalt genug ist. Er bevorzugt klare, warme Tage, um seine Kraft zu entfalten. Die Sonne erwärmt das

T

abgekühlte Luft • dichter • sinkt ab • erwärmt sich • trocknet aus vom sonnenerhitzten Land erwärmte Luft • weniger dicht • steigt auf

T

Luftdruck in hPa 950 970 990 1010

H

starke Erwärmung des Landes

Wenn zwei Landmassen so dicht aufeinander treffen wie Europa und Afrika an der Straße von Gibraltar, entsteht ein Düseneffekt. Nur deshalb wird Tarifa (hier links im Bild) auch als Windhauptstadt Europas bezeichnet.

76

Ausgabe 4 / 2012


St. Peter Ording auf der Halbinsel Eiderstedt ist vom Wind verwöhnt und exemplarisch für den sogenannten Kapeffekt. schwächer. Er beginnt für gewöhnlich um die Mittagszeit, wenn die Erwärmung der Landmassen durch die Sonne am stärksten ist. Abends schläft er rasch ein und nachts kehrt sich das System um. Dann weht der Wind vom kühlen Land zum warmen Meer. Allerdings ist dieser Wind sehr viel schwächer als sein Gegenspieler am Tag. Der Wind ergibt sich also den Gegebenheiten. Stellt sich ihm ein Hindernis in den Weg, so umschifft er es galant, wenn auch nicht störungsfrei, was wir in zunehmender Windstärke und kleinräumigen Verwirbelungen registrieren. Ob nun Küsten, Kap- oder Inseleffekt, der Wind reagiert auf jeden Stolperstein auf seinem Weg, indem er versucht, ihn zu umströmen. Dabei nimmt er in der Regel zu und bei großen Hindernissen ändert sich gern sogar die Windrichtung. Auch Hitze gibt ihm den Impuls, sich zu regen. Es kann in bestimmten Regionen also immer mal wieder vorkommen, dass der Wetterdienst Flaute vorhersagt, am Strand aber dennoch kitebarer Wind auf dich wartet. So einfach die Gesetze des Windes sind, so vielfältig präsentieren sich seine Sonderformen und Spezialfälle. Etwas Wissen über die geografischen Gegebenheiten, ein bisschen Erfahrung und ein Hauch Zuversicht sowie die Konsequenz, niemals das Kitematerial zu Hause liegen zu lassen, werden dir helfen, den einen oder anderen zusätzlichen Kitetag auf dem Habenkonto zu verbuchen. fs

Sabine t Schmid

Sabine Schmidt lebt und arbeitet seit Anfang 2011 für den Deutschen Wetterdienst auf der Insel Fehmarn. Mit ihrer Passion für Wind und Wetter kitzelt sie für ihre Leidenschaft, das Kitesurfen, stets das Optimum heraus. Auch wenn sich andere von gängigen Windvorhersagediensten bei Flautenprognose abschrecken lassen, setzt die 40-Jährige auf ihre Erfahrung und die trügt sie nur selten. Nach langen Tagen auf dem Wasser, wenn auf Fehmarn idyllische Ruhe einkehrt, verbringt sie ihre Abende häufig vor dem Laptop, wo sie ihre gern humoristisch angehauchten Inselgeschichten in einem Blog mit der Welt teilt. Unter www.wellenklang.wordpress.de findet sich allerlei Unterhaltsames zum Inselalltag, Vorhersagen zum Wochenendwind oder spannende Segelabenteuer.


[ Ratgeb er]

L einenlänge

Beim Kauf eines Kites werden in der Regel endlos viele Aspekte berücksichtigt. Angefangen beim Preis werden Flugeigenschaften, Verarbeitung, Haltbarkeit und natürlich Image intensiv geprüft und verglichen. Wenig Aufmerksamkeit erregen hingegen die Kiteleinen und ihre Länge. „Der Hersteller wird sich schon etwas dabei gedacht haben“, so die weitläufige Meinung. Doch die vier oder fünf Strippen stellen nicht nur die Verbindung zum Sportgerät dar, sondern entscheiden auch maßgeblich über dessen Flugbild.

D

ie Länge der Leinen hat einen großen Einfluss darauf, wie ein Kite fliegt. Unterschiedliche Fahrstile erfordern auch unterschiedliche Leinenlängen. Dabei wird oft die Tatsache übersehen, dass die Kites und Größen auf die passenden Leinenlängen abgestimmt sind. Viele neue Kites gehen über die Ladentheke, wobei kein Gedanke daran verschwendet wird, ob sie zum Fahrstil passen und ob die Leinen optimal sind. Der Hauptkontakt mit dem Kite findet an der Bar statt, denn sie ist die Verbindung zwischen Kiter und Kite. Daher ist es wichtig, dass an dieser Stelle alles richtig gemacht wird. Tatsächlich ist es gar nicht so schwierig: je kürzer die Leinen, desto direkter und schneller dreht der Kite. Und je länger die Leinen, desto mehr Kraft kannst du aus ihm herausholen. Mit North Kiteboarding hat sich nun ein Hersteller wirklich intensiv mit diesem Thema befasst und bietet deshalb für die neue Trust-Bar wahlweise fünf unterschiedliche Leinenlängen an. Was steckt dahinter? Und welche Länge passt zu meinem Fahrstil? Wir gehen am Beispiel der neuen Trust-Bar den unterschiedlichen Leinenlängen auf den Grund und zeigen dir, welche Leinenlänge zu welchen Einsatzbereichen passt und welche Schwerpunkte im Handling der einzelnen Set-ups zu erwarten sind.

19 Meter Leinenlänge

70 Prozent Handling/30 Prozent Power Sicherlich gibt es Spezialisten, die für extreme Kiteloops noch kürzere Leinen wählen. Für die breite Masse sind 19 Meter jedoch schon relativ kurz. Sie verhelfen dem Kite zu einem sehr schnellen und reaktiven Drehverhalten. Kurze Leinen sind die richtige Wahl, wenn du extreme Freestylemanöver und brachiale Kiteloops auf dem Wasser zeigen willst. Auch Wakestyler bevorzugen eine eher kurze Verbindung zum Kite. Ebenso vorteilhaft sind sie in der Welle, da hier die Drehgeschwindigkeit des Kites enorm wichtig ist. Wermutstropfen bei diesem Set-up ist die reduzierte Leistung des Kites im Leichtwindbereich.

22 Meter Leinenlänge

60 Prozent Handling/40 Prozent Power Der optimale Kompromiss zwischen Leistung und Reaktivität sind 22-MeterLeinen. Von Wettkampffahrern am häufigsten eingesetzt, bieten sie das optimale Set-up für Freestyle und Welle. Es ist eine hervorragende Länge, um viel Geschwindigkeit aus dem Kite herauszuholen. Sie sind zwar nicht so extrem wie die 19-Meter-Leinen, bieten dafür aber mehr Leistung im unteren Windbereich.

78

Ausgabe 4 / 2012

Hohe Sprünge und eine ausgeprägte Hangtime sind mit langen Leinen deutlich leichter zu erreichen.


[Ratgeber]

Reaktivität Leinenlänge (m)

L einenlänge

Power

19 22 24 27 32

Wakestyle Freestyle Freeride Wave Race Kitegröße (m2)

4-10 4-12 5-17 9-17 12-17 Drehgeschwindigkeit Direktes Bargefühl

24 Meter Leinenlänge

50 Prozent Handling/50 Prozent Power Die Leinenlänge mit dem größten Einsatzbereich und wahrscheinlich auch die am meisten gefahrene ist die 24-Meter-Variante. Wenn du eine Allroundlänge suchst, dann sind 24-Meter-Leinen die optimale Wahl. Sie kombinieren eine gute Drehgeschwindigkeit mit einer ordentlichen Portion Power. Diese Länge ist passend für den Großteil der Kiter und funktioniert einwandfrei zum Freestylen, in der Welle, aber auch zum Freeriden. Auch für hohe Sprünge schafft sie beste Voraussetzungen, da die Leinen beim Absprung gut aufgeladen werden können und der Kite auch für eine lange Hangtime genug Zug liefert. Besonders wenn du mit nur einem Bar-Set-up alles abdecken willst, sind 24-Meter-Leinen die richtige Wahl.

Mehrere verschiedene Bars garantieren die perfekte Leinenlänge für deinen persönlichen Fahrstil.

Leichtwind Hangtime

Größte Auswahl an Leinensätzen: Die neue Trust-Bar von North Kiteboarding gibt es mit fünf unterschiedlichen Leinenlängen.

32 Meter Leinenlänge

25 Prozent Handling/75 Prozent Power 32-Meter-Leinen sind eher für Spezialisten gedacht. Sie verleihen dem Kite ein Maximum an Leichtwindleistung, was dieses Set-up besonders für Racer attraktiv macht. Sie werden oft mit böigen Bedingungen oder Leichtwind konfrontiert, müssen aber trotzdem die maximale Geschwindigkeit herausfahren. Genauso erhält eine Bar mit 32-Meter-Leinen große Attraktivität für Kiter, die überwiegend in Leichtwindrevieren auf dem Wasser sind. Schnelle Turns oder gar enge Loops darf man natürlich nicht erwarten. Der Kite dreht nicht nur langsamer, sondern setzt auch Steuerbefehle mit deutlicher Zeitverzögerung um. Geringere Reaktivität, aber extrem gesteigerte Leichtwindleistung: Lange Leinen verleihen dem Kite mehr Zug im unteren Windbereich.

27 Meter Leinenlänge

40 Prozent Handling/60 Prozent Power Die zusätzlichen drei Meter gegenüber dem Allround-Set-up stehen für eine extra Portion Power: Mit dieser Leinenlänge kannst du den Einsatzbereich deiner Kiteausrüstung vergrößern. Wenn du auf lange Flugzeiten aus bist, werden sie dir nützlich sein, da du die Leinen noch besser aufladen kannst, wenn du in der Vorbereitung zum Springen stark ankantest und für den Absprung den Kite durch das Windfenster nach hinten schickst. Zusätzlich sorgen diese drei Meter für eine entscheidende Steigerung der Leichtwindleistung und der Sprungperformance. Nachteil: Die Reaktivität lässt ebenfalls spürbar nach.

Um das Optimum aus deinem Kite für den angestrebten Fahrstil herauszuholen, sollte die Bar also genau auf die Bedürfnisse angepasst werden. Mehrere verschiedene Bars garantieren die perfekte Leinenlänge für deinen persönlichen Fahrstil. Und teurer muss es dadurch gar nicht unbedingt werden. Wer sich unterschiedliche Leinen-Set-ups geschickt zusammenstellt, kann dafür gegebenenfalls auf ein zusätzliches Leichtwindboard oder sogar auf eine weitere Kitegröße verzichten. Soll es lediglich eine Bar sein, mit der die gesamte Range geflogen wird, empfiehlt sich die Allround-Leinenlänge von 24 Metern. Ausgabe 4 / 2 0 1 2 7 9


tour 2012 - termine und reiseziele

Deutschland

Bork Havn/Juni 12

tour 2012 - termine und reiseziele

Düsseldorf/Januar 12

Klittmöller/Juni12

Büsum/September 12

Limnos/Juni 12

Hamata/Februar 12 Abu Soma/März 12 Giftun Island/März 12 Breakers Soma Bay/April 12 El Gouna Island/Mai 12

Galinhos/November 12

Giftun Island/Mai 12

Ilha do Guajiru/November 12

südafrika Kapstadt/Februar 12 Dakhla/April 12 Dakhla/August 12

Giftun Island/Juli 12 El Gouna Island/Juli 12 Makadi Island/August 12 Breakers Soma Bay/August 12 Giftun Island/September 12 Abu Soma/Oktober 12 Hamata/Dezember 12

DU bist der Star der Kite Mania Tour. Wir unternehmen zusammen eine KITEREISE der besonderen Art. Eine Reise in die BESTEN KITESPOTS der Welt. Wir reisen nur zu den SICHERSTEN WINDZEITEN. Dein MATERIALPOOL mit dem feinsten Equipment begleitet Dich. DEIN ERFOLG durch professionelles Training ist garantiert. In KLEINEN GRUPPEN betreuen wir Dich eine Woche lang täglich. Deine Trainer vom TEAM WATERWORLD sind immer dabei.

ania M e t i K ool – p l a i r Mate neuen lle alle Mode n r e 3 201 hrende der fü steller Her


kitemania

tour 2012 Termin

August

17.08. - 31.08. Dakhla / Marokko

Austragungsort

Thema Kite Mania Tour alle Level

30.08. - 13.09. Breakers Soma Bay / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

September 13.09. - 04.10. Giftun Island / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

14.09. - 16.09. Büsum / Nordsee

Kite Mania Schnupperwochenende

Oktober

04.10. - 18.10. Abu Soma / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

29.10. - 04.11. Sao Miguel / Brasilien

Kite Mania Tour Aufsteiger + Wave

November

09.11. - 23.11. Galinhos / Brasilien

Kite Mania Tour alle Level

23.11. - 07.12. Ilha do Guajiru / Brasilien

Kite Mania Tour alle Level

Dezember

27.11. - 18.12. Hamata / Ägypten

Kite Mania Tour alle Level

: ACHTUNG abe gibt es sg chsten Au Termine!!!! nä r de Ab Kite Mania alle 2013

Kite Mania Abu Hashesh / Ägypten Zielgruppe: für Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene Termine: 13.09. - 20.09.2012 / 20.09. - 27.09.2012 / 27.09. - 04.10.2012 Leistung: inkl. Flug, 4+ Sterne Hotel und Vollpension Komplettpaket 1358,- Euro / Woche / Teilnehmer Pro Kiter Paket 1258,- Euro / Woche / Teilnehmer

Reiseveranstalter: Surf & Action Company Experteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Tel. +49-179-2010743, Mail. info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.

Neue Reiseziele sind immer interessant. Schließlich möchte jeder ja gerne immer wieder etwas Neues erleben. Wer hätte aber gedacht, dass man in Ägypten, wo seit vielen Jahren die tollsten Wassersport Spots entdeckt worden sind, die inzwischen zu den bekanntesten der Welt gehören, noch eine „unentdeckte“ Insel finden kann? „Abu Hashesh“ bietet einen 300m x 500m großen Stehbereich, der sich perfekt für Einsteiger eignet, einen feinsandigen Stehbereich bietet und wo der Wind unverwirbelt und gleichmäßig den Spot belüftet. Was für die Einsteiger schon ein richtiger Leckerbissen ist, steigert sich für alle fortgeschrittenen Kiter, die schon an einem Kitekurs teilgenommen haben und solche, die bereits sehr gut kiten, geradezu ins Unermessliche. Brettflache Wasseroberfläche, ein riesiges, freies Revier mit besten Windbedingungen und einem unendlich großen Sicherheitsbereich in Richtung Lee – Herz was willst Du mehr. Ein besonderes Highlight stellt auch der Umstand dar, dass es hier so gut wie keine anderen Kiter gibt, die einem das Revier streitig machen, oder den vorhandenen Raum beschränken. Aber Achtung, wir sprechen hier von einer Insel, die vor Hurghada liegt und ein Naturschutzgebiet ist. Das bedeutet, dass hier keine Kitestation fest installiert werden darf. Aus diesem Grund haben sich die Macher der Kite Mania Tour, zusammen mit dem Reiseveranstalterprofi Surf & Action entschieden, für die Kite Mania Abu Hashesh ein eigenes Kite Mania Schiff zu mieten. Auf diesem ist nicht nur der gesamte Kite Mania Materialpool für die Veranstaltung gelagert und steht ständig zur Verfügung, sondern hier haben wir auch ausreichend Schattenplätze und jeden Tag ein leckeres und reichhaltiges Mittagessen. Innerhalb von 60-90 Minuten setzen wir von unserem ausgesprochen netten 4 plus Sterne Hotel, dem „Grand Seas“ zur Kite Mania Abu Hashesh über, verbringen den ganzen Tag an unserem Topspot und kehren abends zu unserem Hotel zurück. Die Kite Mania Abu Hashesh ist für alle Kiter(innen) geeignet, ganz egal, ob sie schon kiten können, oder mit dem Kitesurfen beginnen wollen. Natürlich stehen Dir bei dieser Veranstaltung alle bekannten Kite Mania Leistungen, inkl. des täglichen und professionellen Kitetrainings und dem umfassenden und ständig neu ausgestatteten Kite Mania Materialpool zur freien Verfügung.

Abu Hashesh / Ägypten

Monat

tour 2012 - termine und reiseziele

Abu Hashesh / Ägypten


•Surf & Action Company, Spezialist Oliver Hilf, Tel +49-(0)89-628167-27, oliver@surf-action.com •TEAM waterworld, Spezialist Dirk Muschenich, Tel. +49-(0)179-2010743, info@TEAMwaterworld.de

kitemania

kitemania Brasilien

Abu Soma - Kite De Luxe

2 Megaspots – ein Ziel: Kiten ohne Ende

Ein Hotel, das allen Komfort und Platz dieser Welt bietet. Inzwischen ist man als

Und hier die Kurzbeschreibung unserer „Brasilien Tour“

Galinhos & Ilha do Guajiro

kitemania Brasilien

kitemania

Abu Soma

Galinhos & Ilha do Guajiro

Abu Soma

Kite Mania Hotline Beratung, Tipps und Buchung der Kite Mania Tour +49 40/22817074 +49 179/2010743 info@KiteManiaTour.com

Gast des „Palm Royale Soma Bay“ auch nicht mehr alleine im Hotel, sondern es hat sich eine große und internationale Wassersportler Gemeinschaft gefunden,

Galinhos, klingt schon verwunschen, ist es auch. Galinhos ist eine kleine Ro-

die dieses Hotel zu schätzen weiß.

binson Crusoe Insel in einer verzweigten Lagunenlandschaft vor dem brasilianischen Festland. Ein Flachwasser und ein Wellenrevier an einem Spot. 150m

Ein Spot der nur von einer Wassersportstation, dem Surf und Kitecenter „Surf

voneinander durch eine Sanddüne getrennt. Für jeden Geschmack gibt es hier

Motion“ von Peter Müller frequentiert wird und über eine große Sandbank, spe-

die richtige Spielwiese. Wer allerdings viel Wert auf Party und Nightlife legt, der

ziell nach Luv viel, viel Platz bietet. Auch wenn der Andrang in manchen Jahres-

ist in der Naturlandschaft rund um Galinhos nicht richtig aufgehoben.

zeiten groß ist, findet man hier immer „seinen eigenen Spielplatz“. Ein Revier in dem Du einen großen Stehbereich und damit eine sichere Übungsbucht, sandigen Untergrund und im eigentlichen Hauptrevier eine große und geschützte Bucht, ohne Wellen findest. In Lee befindet sich eine große Sand-

Kite Mania Galinhos Zielgruppe: für alle Könnensstufen Termine: 09.11. – 18.11.2012 18.11. – 25.11.2012

bank, die verhindert, dass man aus dem Revier abtreiben kann. Mal ganz abgesehen davon, dass Deine Trainer und das Team von Peter Müller auf Dich

Preis: ab 865,- Euro (ohne Flug)

auffpassen ... . Selbst bei Ebbe, zu der die Sandbank schon mal trocken laufen kann, verliert das Revier durch seine geschützte Bucht nichts von seiner Sicher-

Ilha do Guajiro, nördlich von Cumbuco gelegen, erwartet uns eine riesige Lagu-

heit und seinem Reiz.

ne. Ca. 5 km lang und je nach Standort 200 - 1000 m breit. Abgegrenzt durch eine lange Sandbank vom offenen Meer und fast überall stehtief, bietet sie per-

Die Nebensächlichkeiten, wie den Umstand, dass im Abu Soma Spot sideshore

fekte Bedingungen für jede Könnensstufe. Wir unternehmen die ganze Woche

Windbedingungen herrschen, der Wind extrem konstant ist, das Wasser glas-

über Tripps zu den umliegenden Kitespots, so dass für alle Wünsche und alle

klar und strahlend türkis und die Temperaturen von Luft und Wasser zu unserer

Könnensstufen das richtige Revier dabei sein sollte. Bei ca. 15 Häusern kann

Reisezeit das reine Vergnügen sind, wollen wir hier nicht besonders hervor-

man sich vorstellen, dass hier nicht unbedingt der Bär steppt. Dieses Kitedorf

heben ;-).

ist einfach gesagt „chillig“.

Kite Mania Abu Soma Zielgruppe: für Einsteiger, Aufsteiger und Semipros Termine: 04.10. - 11.10.2012 // 11.10. - 18.10.2012 Leistung: Übernachtung und Halbpension Komplettpaket: ab 985,- Euro / Teilnehmer (o. Flug) Pro Kiter Paket: ab 885,- Euro / Teilnehmer (o. Flug) Reiseveranstalter: Surf & Action Company

Experteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.com

Kite Mania Ilha do Guajiro

Für alle Kite Mania Reisen gilt:

Zielgruppe: für alle Könnensstufen Termine: 09.11. – 18.11.2012 18.11. – 25.11.2012

Reiseveranstalter: Surf & Action Company Experteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.com

Preis: ab 865,- Euro (ohne Flug)


Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour “Wir begleiten Dich individuell zu Deinem Ziel“

Checkpoint Kite Mania Leistungen •Materialpool Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. •Test Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen. •Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS-Ausbilder) garantiert für höchste Trainingsperfomance. •Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. •Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. •Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. •Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und -videounterstützung unterrichtet.

Florian Krämer Christoph Bürger Kathrin Jugl Dominik Schlemmer Laura Lühnenschloss Moritz Landes Enno Oldigs Stefan Freytag

Für allilenehmer: nia-Te irts a M e it h K Lycra S

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen immer im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.)*, 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht) , Kite Mania Sonnenbrille von JC, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tol-

len Urlaub noch mal richtig verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittene(r) Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm der Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubsund Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training unter professioneller Anleitung wurde aus dem Angebotspaket herausgenommen. *die Kite Mania Abu Soma inkl. Flug.

oder eine JC Sonnenbrille

Und das sind die Eventleiter der Kite Mania Tour 2011 aus dem TEAM waterworld (v.l.n.r.)

Jeder Kite Mania Teilnehmer erhält ein hochwertiges Lycrashirt

•Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins.

Kite Mania Hotline Beratung, Tipps und Buchung der Kite Mania Tour +49 40/22817074 +49 179/2010743 info@KiteManiaTour.com


[lesershots]

L e s e r s h ots

2

4 1

3

6 5 ! Bei unseren Lesershots bist du der Star

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l an info@kitel​ife.de und mit Schick deine besten Bilder per E-Mai einer der nächsten Ausgaben in du bist Fotos guten etwas Glück und n: dabei.Es gibt nur vier kleine Bedingunge

eine hohe Qualität brauchen, 3. Denk bitte außerdem daran, dass wir Bild sollte mindestens von Das damit du im Heft auch gut aussiehst. worden, scharf und nicht en nomm aufge ra -Kame einer 2-Megapixel verkleinert sein.

en und es für eine einmalige 1. Du musst die Rechte an dem Bild besitz n. stelle gung Verfü zur los Verwendung kosten

einer anderen Ausgabe wiederfin4. Wenn du dich in der nächsten oder denn ... Mail, eine l einma noch dest, schreib uns

a „Fahrer_Fotograf_Spot“ 2. Benenn deine Bilder nach dem Schem ch_Tarifa.jpg), damit wir auch (also z.B. Mira Bellenbaum_Sergej Fährli geknipst hat. nt Mome n nhafte helde n wissen, wer diese

gibt es fünf Ausgaben Kitelife for ... für jede veröffentlichte Einsendung gern wir es dir gratis. verlän free. Und wenn du schon ein Abo hast,

Ausgabe 4 / 2012

Costin Diaconescu 01 Fahrer Florian Coman Foto Radu Spot Black Sea r 02 Fahrer Ede Foto GoPro Spot Grüne

Mamaia

Brink ler Spot Castiglione

Wend 03 Fahrer Gerd Wendler Foto Gabi

Smyth 04 Fahrer Steffen Biernacki Foto Paul ien Spot Woodmans Point Westaustral 05 Fahrer Paul Müller Foto Paola Lars

Spot Alvor

Jan 06 Fahrer Guenther Lampson Foto

Simon Spot Tarifa



[ K ITELIFE]

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reiselust

Ausgabe 4 / 2012


[KITELIFE]

reiselust

Text // Jeremie Eloy Foto // Ben Thouard

Sie gilt als die gewaltigste Welle, die dieser Planet zu bieten hat. In Teahupo o, am Ende der befestigten Straße, vor einem Wendehammer, bricht sie mit unbändiger Kraft auf ein fast senkrecht abfallendes Riff. Das kleine15-Familien-Dorf auf Tahiti ist durch sie weltberühmt geworden. Über dreihundert Mal hat sie es auf die Cover von Surfmagazinen geschafft und sich bis heute ihren unberechenbaren Ruf bewahrt. Wer Teahupo o surfen will, muss nicht nur Nerven aus Stahl, sondern auch Geduld haben. Unter Kennern gelten die wirklich guten Tage als nicht vorhersehbar. Diese Erfahrung hat auch Jeremie Eloy gemacht, der einige Zeit in Teahupo o lebte.

Ausgabe 4 / 2 0 1 2 8 7


[ K ITELIFE]

reiselust

Vogelperspektive auf das gewaltige Riff von Teahupoo: Türme für Fotografen und Punktrichter bieten während des Billabong Pro Contest einen Platz in der ersten Reihe.

„Hat das Internet unsere Denkweise verändert?“ So lautete die Überschrift eines Artikels in der Zeitung Le Monde, in dem sich eine Gruppe von Wissenschaftlern und Forschern mit dem Einfluss der modernen Kommunikationsmöglichkeiten auf unser Leben auseinandersetzten. Für mich stand die Antwort sofort fest: Ja, ohne Zweifel hat das Internet meine Art, zu denken, und auch meine Lebensweise verändert. Im Internet kann ich den Verlauf des

Bedingungen abzugreifen und ohne die Menschen oder das Land wirklich erlebt zu haben, wieder nach Hause zu fliegen. Trotzdem warf ich meine gesamten Pläne für die kommenden Wochen über den Haufen, als sich der Fotograf Ben Thouard bei mir über Skype meldete und fragte: „Hast du die Vorhersage für Tahiti gesehen? Kommst du?“ Sofort holte ich mir Gewissheit über diverse Vorhersagedienste und er hatte recht. Der Pazifik war auf den Karten komplett rot, ein heftiger Sturm aus der Antarktis im Anrollen, der vier Tage lang massiven Swell an die Küste Tahitis spülen sollte. Vielleicht der Swell des Jahres. Vier Jahre war ich nicht mehr in Teahupoo gewesen. Vier Jahre, in denen ich immer mit dem Gedanken spielte, endlich mal wieder zurückzukehren.

Teahupoo muss man sich durch Geduld verdienen, das ist die Eigenheit dieses Spots. Windes verfolgen, mir Wellenvorhersagen für die nächsten sechs Tage besorgen und weiß innerhalb von Sekunden, wann ein Swell auf die Küste trifft. Es gibt keine Notwendigkeit mehr, wochenlang an einem Spot zu sitzen und auf Wellen zu warten, die dann eines Morgens womöglich eintreffen. Oder eben auch nicht. Grundsätzlich bin ich kein großer Fan davon, nur abhängig vom Wetterbericht an das andere Ende der Welt zu reisen, dort die besten 88

Ausgabe 4 / 2012

Zwei Tage später saß ich gemeinsam mit Ben in einer Air-France-Maschine auf dem Weg nach Französisch-Polynesien. Die Vorfreude war riesig, aufgeregt wie ein kleiner Junge hatte ich schon die

letzten beiden Nächte kaum schlafen können. Leider wurde meine Vorfreude in Los Angeles schlagartig zerstört, der Anschlussflug nach Tahiti wegen technischer Probleme abgesagt. Eine lange Nacht im Flughafenhotel später ergatterten wir endlich zwei Plätze in einer „Air Tahiti Nui“-Maschine und kamen samstags abends an. Niedergeschlagen wegen des verpassten Tages erfuhren wir noch am Flughafen, dass sintflutartiger Regen und Flaute den Tag sprichwörtlich hatten ins Wasser fallen lassen, was uns den Verlust leichter erträglich machte. Bens Haus befindet sich direkt am Rande der Lagune. So lauschte ich später den donnernden Einschlägen der Wellen auf das Riff, während ich in Gedanken schon längst beim nächsten Tag war. Dieser begrüßte mich mit strahlendem Sonnenschein. Als ich gerade meinen Kopf aus dem Fenster streckte, sah ich Ben mit dem Jetski fortfahren. Die Wellen liefen schon und er wollte keine Minute verpassen, um gute Bilder zu schießen. Ich konnte alles getrost etwas ruhiger angehen lassen, denn Wind kommt, wenn er denn kommt, immer erst gegen späten Vormittag auf. Am Ende ist an diesem Spot aber eigentlich nichts wirklich vorhersehbar. Teahupoo



[ K ITELIFE]

reiselust

muss man sich durch Geduld verdienen, das ist die Eigenheit dieses Spots. Wind, Wellen und Sonne können in Sekunden zu Flachwasser und strömendem Regen werden. Ruhe ist deshalb gefragt, genau wie Optimismus. Ich startete mit einer Rundfahrt in den Tag, um mir den Spot vom Strand aus anzusehen. Die Wellen waren da und die Gischt aus der Tube spritzte locker fünf Meter hoch. Ein gutes Zeichen. Ich wurde ungeduldig. Schleunigst fuhr ich zurück, knüpfte meine Leinen am Kite an, schraubte die Finnen fest, zog mehrfach an meiner Leash und überprüfte alles ungefähr zehn weitere Male. Hier gibt es keinen Platz für Fehler. Wenn du den Kite vom Boot aus starten musst, hast du kaum eine Chance, später noch etwas zu verändern. Und ein Materialschaden kann

Auf Tuchfühlung mit den maritimen Locals: Die Schwesterinseln Tahitis sind bekannt für ihre Postkartenidylle. Ob die Badegäste am hellen Sandstrand wohl wissen, was sich innerhalb des Riffgürtels unterhalb der Wasseroberfläche so alles tummelt?

Alternative zu einem Wasserflugzeug: Von einem Heckpropeller angetrieben und mit einer Drachenkonstruktion versehen, hebt dieses Schlauchboot ab und ermöglicht dem Tahiti-Kenner Eloy einen vollkommen neuen Blick auf die Insel. nicht nur die Session beenden, sondern lebensgefährlich sein. Zurück am Spot konnte ich fünf Tow-in-Teams ausmachen. Wie sich später he­rausstellte, waren einige alte Bekannte und Weltklassesurfer wie Laird Hamilton und die Walsh-Brüder von Maui dabei. Ich schwang mich ins Boot meines Kumpels Julien Sudrat und versuchte, draußen angelangt, meinen Kite zu starten. Doch die leichte Brise reichte nicht aus. Also hieß es warten, warten darauf, dass die prognostizierte Windstärke tatsächlich auch aufkommen würde. Die Aufregung erreichte ihr Maximum. Ich saß da, im Angesicht dieser monströsen Welle, bereit, loszulegen, bereit, alles andere zu vergessen. Und nur wenige Minuten später war es dann auch so weit. Mein Kite blieb am Himmel. Sofort suchte ich mir Orientierungspunkte an Land und positionierte mich an der besten Stelle im Line-up. Fünf, sechs Wellen rollten durch, mit fünf Tow-in-Teams gleichzeitig in Teahupoo zu sein, bedeutet Rücksichtnahme. Aber dann war es so weit, meine Stunde hatte geschlagen. Obwohl der Wind etwas zu sehr side-off kam, konnte ich die Geschwindigkeit des sich aufbäumenden Wassers optimal nutzen und schoss direkt hinein in die grüne Röhre. Stets darauf konzentriert, dass sich meine Leinen in der Lippe nicht überkreuz90

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ten. Auf diese Weise hatte Julien hier den Abgang seines Lebens erlebt. Zum Glück ist er aber mit einem Schrecken davongekommen. Eingeschlossen von den enormen Wassermassen, war die Wand zu meiner Linken so steil, dass es keine Möglichkeit gab, den tiefsten Punkt in der Welle zu verlassen. Aber alles lief hervorragend, das Adrenalin hatte meinen Körper gefangen und die Angst ausgeblendet. Am Ausgang des Tunnels schoss ich gefühlt haarscharf über die Köpfe der in den Booten sitzenden Fotografen hinweg und eine phänomenale Erleichterung überkam mich. Dieses Gefühl hatte ich vermisst, vier Jahre lang war es in meiner Erinnerung immer blasser geworden und plötzlich von einer Sekunde auf die nächste war es wieder präsent. Zwei weitere Wellen konnte ich noch mitnehmen, bevor der Wind komplett zusammenbrach. Sofort löste ich aus und ließ mich von einem Boot einsammeln. Mein Frühstück am nächsten Morgen war begleitet vom Donnern der auf das Riff brechenden Wellen. Sie waren deutlich kleiner geworden als am Vortag, trotzdem noch ausreichend groß und viel einfacher zu lesen. Ich bereitete im Garten meinen Neuner-Schirm vor und fuhr zum Strand. Aus 600 Metern Entfernung war es schwierig auszumachen, ob der Wind im Line-up ausreichen würde. Die explosionsartig in die Luft schießende Gischt als einziger Indikator. Durch einen leichten Dreher in der Windrichtung konnte ich vom Strand aus starten und erreichte über den Channel schnell die bereits wieder gut bevölkerte Welle.



[ KITELIFE ]

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Eine unterschwellige Kraft zwang mich, meinen Rückflug zu verschieben und auf die Genauigkeit der Vorhersage zu hoffen. Sie war enorm geschrumpft, trotzdem kamen in jedem Set ein, zwei ordentliche Brecher mit. Drei oder vier wirkliche schöne Wellen konnte ich am Ende auf meinem Konto verbuchen, bevor mich die Erschöpfung wieder an Land trieb. In den Folgetagen war Schluss mit dem Wind und auch der Swell ebbte immer mehr ab. Mein Rückflug rückte näher und gedanklich war ich schon mit einem Bein zurück in Frankreich. Doch dann kam wieder die Beeinflussung des Internets ins Spiel. Windguru kündigte für die kommenden Tage erneut großen Swell und den auf Tahiti prominenten „Maaramu-Wind“ mit 25 Knoten an. Eine unterschwellige Kraft zwang mich, meinen Rückflug zu verschieben und auf die Genauigkeit der Vorhersage zu hoffen. Die Zwischenzeit überbrückten wir mit einem Ausflug zur gegenüberliegenden Insel, die mit einer Lagune im Postkartenstil das krasse Gegenteil zu Teahupoo darstellt. Weißer Sandstrand, saftige Palmen und türkisfarbenes Wasser. Das perfekte Klischee eines Traumstrandes. Obwohl ich mich eigentlich in den Flieger gesetzt hatte, um Wellen zu kiten, genoss ich die Zeit auf der Flachwasserpiste, denn zahlreiche Haie und Rochen tummelten sich direkt unterhalb der Wasseroberfläche. Eine einzigartige Gelegenheit, mit diesen Tieren auf Tuchfühlung zu gehen. Der Wetterbericht löste dann urplötzlich auch Panik in der Ferne aus. Jason Polakow rief aufgeregt von Hawaii an und wollte wissen, ob er sich nun auf den Weg machen solle, die Bedingungen tatsächlich so grandios seien, wie dem Internet zu entnehmen. Für uns bedeutete seine Ankunft noch am gleichen Tag die Rückkehr nach Tahiti. Während Ben und Jason die Wetterkarten studierten, nutze ich die Zeit, um einen Rundflug mit einem fliegenden Schlauchboot zu machen. Bens Nachbar, Georges Riou, hat eigens für dieses Fluggerät einen kleinen Hangar in seinem Garten errichtet, von dem aus er das Boot in Minuten zu Wasser lassen kann. Georges lud mich zu einer Tour über Höllenschlund: Um das beste Bild des Tages zu ergattern, positionieren sich Boote und Jetskis mit Fotografen in unmittelbarer Nähe der donnernden Tube. Lebensgefahr für alle Beteiligten.

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Down the Line: Obwohl der Wind etwas zu ablandig war, konnte Jeremie Eloy in wenigen Tagen ein gutes Dutzend grandioser Wellen auf seinem Konto verbuchen. die Lagune ein, die mir einen völlig neuen Blick auf den Spot gab. Im Tiefflug passierten wir die nicht schlecht staunenden Surfer und steuerten entlang der Riffkante bis an die Gebirgszüge heran. Stand ich dem Flugvehikel anfangs doch äußerst skeptisch gegenüber, war ich am Ende vollends begeistert. Ein Erlebnis, das fast an die Emotionen eines guten Surftages herankommt. Dann sollte es endlich so weit sein, der erste Tag mit guten Bedingungen brach an. Doch leider war von der Vorhersage plötzlich nicht mehr viel übrig. Sonne, Welle, aber kein Manta, Lüftchen brachte die Köpfe der Palmen Manta: neugierige Begutzum Schaukeln. Also fuhr ich mit achtung ohne Berührungsängste Ben auf dem Jetski raus, um die Surfer zu beobachten und zu fotografieren. Eine ganze Armada an Booten und Jetskis war bereits auf dem Wasser. Sie sind die Lebensversicherung für die Surfer und jedes Mal, wenn einer in der grünen Wand stürzt, ist helle Aufregung zu


Jever Fun. Viel Spaß da draußen.


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verspüren. Jeder hält dann Ausschau nach einem Board oder einem Kopf in den schäumenden Wassermassen. Aber nicht nur die Surfer spielen hier mit ihrem Leben. Auch die Fahrer der Boote und Jetskis müssen ständig in Alarmbereitschaft sein, um nicht zu dicht an die donnernde Wand heranzufahren oder gegebenenfalls schnell genug flüchten zu können. Nicht selten kommt es vor, dass ein Boot samt Besatzung in Teahupoo kentert. Bisher aber zum Glück immer ohne Todesopfer. Um die bestmögliche Perspektive für die Fotografen zu erlangen, müssen die Boote extrem dicht an den Ausgang des Tunnels heran. Und so positionierten auch wir uns inmitten dieser Meute, die stets in ausgelassenes Grölen verfiel, wenn ein Surfer mit weit aufgerissenen Augen aus der Tube geschossen kam. Ein Adrenalinkick, den in diesen Momenten alle teilen, ein Kollektiverlebnis der Extraklasse. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Gesichtern aller Beteiligten endete auch dieser Tag. Neue Heroes waren geboren und niemand war dabei ernsthaft verletzt worden. Ein weiteres Mal bereitete ich am nächsten Morgen mein komplettes Material vor. Aber der Maaramu brachte nichts von dem, was angesagt war. In den folgenden drei Tagen hörte es nicht für eine Sekunde auf, zu regnen. Wir hatten noch ein, zwei gute Sessions an einem Spot, der überhaupt nur ein- oder zweimal im Jahr kitebar, aber nicht im Ansatz mit Teahupoo zu vergleichen ist. Menschen aus der ganzen Welt kommen genau wie ich beeinflusst durch die Wettervorhersage nach Tahiti, um Teahupoo zu surfen. Aber die Enttäuschung scheint genauso zu diesem Spot zu gehören wie die einzigartigen Momente, die man in dieser Welle haben kann. Der Glücksfaktor ist die alles entscheidende Größe. Durch die hügelige Landschaft stauen sich die Wolken auf und häufiger Regen gehört genauso dazu wie inkonstanter Wind. Ich schätze mich deshalb glücklich, dass ich an drei Tagen meines Aufenthalts gute Bedingungen hatte, sie zudem noch mit vielen Freunden teilen konnte. Mit Sicherheit werde ich zurückkommen, um die Welle mit seitlicherem Wind zu fahren und noch tiefer in die Tube zu kommen. Auch wenn dafür womöglich mehrere Anläufe nötig sind.

Erschwerte Bedingungen: In Teahupoo muss der Kite überwiegend vom Boot aus gestartet werden.

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Jedes Mal, wenn einer in der grünen Wand stürzt, ist helle Aufregung zu verspüren.



Ausblick & Impressum Diese und natürlich viele weitere spannende Themen erwarten dich in der nächsten Kitelife:

HERAUSGEBER Tim Jacobsen CHEFREDAKTEUR Florian Spieth | flo@kitelife.de CHEFREDAKTEUR online Mathias Wichmann | mathias@kitelife.de REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 info@kitelife.de ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.de Fon +49 431 6473173 | info@outline-graphix.de Illustration und GRAFIK Matthias Falk | www.outline-graphix.de

Revolutionäres Neopren Wir tragen ihn wie eine zweite Haut, viele Tage im Jahr und schenken ihm trotzdem meist wenig Aufmerksamkeit. Teils landet er einfach lustlos in einer Ecke, nass, zerknäult und ungeliebt. Wie eine kleine Strafe reagiert der Neoprenanzug auf solche Behandlung mit einem miefigen, stinkigen Geruch vor der nächsten Session und die Bakterien feiern eine große Party auf seiner Innenseite. Hautrötungen und Ausschläge gehören zu den Folgen. Aber damit könnte nun Schluss sein. Nicht weil den Anzügen ab morgen mit neuer Liebe begegnet wird, sondern weil der Neoprenhersteller ION einen Weg gefunden hat, seine Anzüge mit einer hochwirksamen, antibakteriellen Substanz anzureichern. Wir berichten über diese Bakterienkeule und überprüfen, was sie wirklich kann.

Grafische Unterstützung Tim a.k.a. „Tarzan” Wesuls FOTOGRAFEN Philipp Szyza, Tracy Kraft, Tim Jacobsen, Jonas Petong, Ben Thouard, Toby Bromwich, Simon Schumacher, Jody MacDonald Mitarbeiter dieser Ausgabe Jonas Wagner, Kai Geffken, Tim Jacobsen, Tobias Jürgens, Christian Brill, Simon Schumacher, Susanne Brill, Rick Jensen, Jeremie Eloy, Claus Rettel, Sabine Schmidt, Gavin McClurg, Vera Kannegießer, Kirsa Stoltenburg, Christian Sewening, Esra Yaratikol, Dorothee Gödeke Witzfigur des Monats Thomas Gottschalk ERSCHEINUNGSWEISE Sechsmal im Jahr ABONNEMENTS Für jährlich 18 Euro auf www.kitelife.de Für weitere Fragen abo@terraoceanisverlag.de DRUCK impress media GmbH, Mönchengladbach

Materialcheck Herbstzeit ist Ruhezeit. Aber nicht für Kitesurfer. Denn erstens erwartet uns in Deutschland und Umgebung in dieser Jahreszeit die beste Windausbeute und zweitens werden endlich die lang ersehnten Kites und Boards für die nächste Saison präsentiert. Einer, den jeder kennt, hat für 2013 ein komplettes Facelifting bekommen. Gemeint ist der Imageträger und erfolgreichste Kite aus dem Hause North Kiteboarding. Wir haben den Rebel bereits für dich auf die Probe gestellt und zeigen, ob die Wünsche und Ziele der Designer tatsächlich zu einer neuen Attraktivität des Volkskites führen. Darüber hinaus erwarten dich zahlreiche weitere Tests von neuen Kites und Boards in der kommenden Ausgabe.

VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH | www.terraoceanisverlag.de Geschäftsführer Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen | t.jacobsen@terraoceanisverlag.de Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 Kleinanzeigen Simon Schumacher | ss@terraoceanisverlag.de Direkte Bestellmöglichkeit unter www.kitelife.de ISSN 2192-0184 Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

Reiselust Die Republik Indonesien ist die größte Inselgruppe der Welt. Sie besteht aus über 17.500 größeren und kleineren Inseln, die von weißen und schwarzen Traumstränden umgeben sind. Gleichzeitig ist Indonesien­eines der attraktivsten Länder für Surfer mit einer endlosen Anzahl unterschiedlichster Wellen und Breaks, viele davon weltbekannt. Gabi Steindl hat diesem Paradies einen Besuch abgestattet und nimmt dich im nächsten Heft mit auf eine Reise, die jeden Kiter zum Träumen bringt.

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Kitelife (www.kitelife.de) Windsurfing Journal (www.windsurfing-journal.de) Pedaliéro (www.pedaliero.de) Brett (www.brettmag.de) Free-Magazin (www.free-magazin.de) SUP-Journal (www.sup-journal.de) Silent World (www.silent-world.eu) RAUS! (www.rausmagazin.de) Trip (www.tripmagazin.de) INFOS UNTER WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE




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