Kitelife 33

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Test

F-One Trust, Nobile T5, Slingshot Z, Airush Lithium, Core Fusion und vier Low-Budget-Boards

Reiselust

Ticket ins Paradies: wie man über ein soziales Netzwerk plötzlich in den Traumrevieren Polynesiens landet

Ratgeber Heilende Pflaster in grellen Farben: Kinesio-Tapes für Wassersportler zum Selbstkleben

Porträt Kitender Picasso mit Hang zur

dunklen Seite: der kreative Kopf in Slingshots Designabteilung

Kitelife 33 | Ausgabe 02-2013 | Deutschland 4,00 d | A 4,00 d | CH 9,00 SFR | Benelux 4,00 d | E/I 5,00 d | www.kitelife.de


Pics: North Kiteboarding

Flo Gru be r:

“De r Dyno ist für mich einfach de r Kite, de r de n Unte rschied ausmacht, z wische n gute n Race-Resultate n ode r auf de m Podium zu stehe n. Mich beindruck t am meiste n das gut zugängliche Lowe nd und wie schnell und leicht Im Racing ist es extrem wichtig, wie sich ein Kite bei wenig Wind verhält. man damit Downwind rase n Der Dyno zeigt hier sein ganzes Potential und sein gutes Handling. k an n. We n n ich ma l nicht auf Dieses Jahr wurde der Dyno auf das allernötigste reduziert, um einen effizienten Kite zu erschaffen. Der neue Dyno hat insbesondere de m Raceboard stehe, ist mein möglichst in den großen Größen 13, 15 und 17, wesentlich mehr Power und Grundzug Dyno ide a l, um sich ho ch und als sein Vorgänger. Das tiefere Profil und die große Angriffsfläche zwischen den Quarterstuts und der Mittelstrut, erhöht die Effizienz und die permanent zur Verfügung stehende Kraft merklich. Obwohl der Dyno hauptl ange raus zu schiesse n!”

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sächlich gebaut wurde, um einen der besten Racekites auf dem Markt zu entwerfen, wirken sich viele seiner Eigenschaften auch sehr positiv auf das Freeriden aus. Das geringe Gewicht und die neue Kitegeometrie erlauben es bei extreme wenig Wind zu kiten und richtig hohe Sprünge zu schaffen. Der Dyno fühlt sich über einem Twintip genauso wohl wie über einem Raceboard. Er ist einer der besten Kites für wenig Wind und in den richtigen Händen, einer der schnellsten Racekites in Wettkämpfen. Sichere Dir die Vorteile durch einen Dyno und erlebe Racing als auch Freeriding leichter, schneller und mit mehr Power! Hier ist das perfekte Werkzeug, beweise damit Deine Klasse!


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8 | Editorial

M

an redet in Deutschland gern über das Wetter. Es gibt nur wenige andere Themen, die im Alltag als Belanglosigkeit so intensiv thematisiert

und diskutiert werden. Ob morgens beim Bäcker, mittags im Wartezimmer beim Arzt oder beim Tratsch über den Gartenzaun mit dem Nachbarn. In diesem Jahr erreichte das Thema die Menschen jedoch intensiver, das Gemüt schien ernsthaft involviert. Es war nicht das übliche Klagen über zu frühe Hitze, zu lange Kälte oder zu wechselhaftes Wetter: Die Deutschen konnten den langen Winter tatsächlich nicht mehr ertragen. Serotoninmangel, Antriebslosigkeit, ja sogar Begrifflichkeiten wie Schneepression kursierten. Rekorde fielen in

strahlendem Sonnenschein, auch an den Küsten, wurde bis in die hintersten Ecken der Republik­

den ersten Monaten des Jahres 2013 wie das Laub im

die Kitesaison eröffnet. Dass diese lange Kälteperiode nun zumindest für uns Kiter zu einem

Herbst von den Bäumen. Der trübste Winter seit 62 Jah-

echten Glücksfall werden könnte, hatte niemand auf dem Zettel. Klar, für die Hersteller, deren

ren, der kälteste März seit 25 Jahren, mit einer Durch-

Lager seit Wochen prall gefüllt sind, bereit, die Gewässer wieder mit neuen bunten Schirmen zu

schnittstemperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt,

überziehen, ist jede Woche später ein kleines oder gar mittleres Drama. Für die Aktiven könnten

und es schien kein Ende in Sicht. Glück hatten somit all

sich diese klimatische Gegebenheit und das lange Warten jedoch auszahlen. Denn wenn das

jene, die zwischen Dezember und Mai einfach so viel Zeit

Wasser von Nord- und Ostsee im Frühjahr noch empfindlich kalt ist, wie nach solch langen

wie möglich an einem anderen Ort, einem sonnigeren

Wintern der Fall, mehren sich die Tage mit Thermik überproportional, je höher die Sonne steigt.

und wärmeren, verbringen durften. Dazu luden die Win-

Unsere Wetterexpertin Sabine Schmidt kennt diese Gesetzmäßigkeiten und erläutert, warum

terferien und natürlich auch die Osterzeit ein.

sich mancher dem Festlandfrust hingibt, während andere pure Küstenfreude erleben (S. 74).

Urlaube fern der Heimat stehen bei den Deutschen be-

Bekannt sind diese kalten ersten Kitetage im Jahr aber auch für die eine oder andere Verletzung.

kanntlich hoch im Kurs. Im vergangenen Jahr buchten sie

Die Muskulatur ist unterkühlt, teils verkrampft und damit besonders anfällig für kleinere Bles-

unbeeindruckt von Eurokrise und ständig neuen schwan-

suren. Schon ein blöder Sturz kann ausreichen, um sich einen steifen Nacken, eine satte Ver-

kenden EU-Mitgliedsländern 40 Millionen Reisen und da-

spannung oder sogar Schlimmeres zuzuziehen. Eine tatkräftige Unterstützung in dieser Phase

mit mehr als je zuvor. In diesem Punkt machen die Kiter

der Saison können Kinesio-Tapes darstellen. Als präventive Tapeanlagen vor der Session oder

natürlich keine Ausnahme. Überdurchschnittlich hohe

eben wenn die Verspannungen bereits eingetreten sind. Die Firma KT Tape hat kürzlich ein neu-

Budgets stehen den deutschen Kitesurfern pro Jahr für

artiges, vollsynthetisches Kinesio-Tape entwickelt, das besonders für Wassersportler attraktiv

Urlaubsreisen zur Verfügung und die Lust zu reisen ist

ist, da es sich nicht mit Wasser vollsaugt. Was die wenigsten wissen: Bei zahlreichen kleineren

ungebrochen, wie unsere große Leserumfrage deutlich

Blessuren oder als Präventivmaßnahme ist das Aufkleben einer effektiv wirkenden Tapeanlage

gemacht hat. Aus diesem Anlass heraus haben wir die

auch ohne Konsultation eines Fachmanns möglich. Gemeinsam mit einem Osteopathen und

beliebtesten Kitereiseanbieter zum Gespräch gebeten,

Kinesio-Tape-Experten haben wir den Selbstversuch gestartet und waren verblüfft, wie schnell

sie mit den Ergebnissen der Umfrage konfrontiert und

man bei dieser Materie bei entsprechender Anleitung durchsteigt. Exemplarisch zeigen wir in

als ausgewiesene Experten nach den Besonderheiten der

dieser Ausgabe den ersten Schritt zur Selbsthilfe, was man tatsächlich selbst machen kann und

beliebtesten Spots unter deutschen Kitern befragt (S. 22).

wann man besser einen Fachmann zurate ziehen sollte (S. 62).

Mitte April war es dann aber doch endlich so weit, kaum

In diesem Sinne: einen guten und hoffentlich verletzungsfreien Saisonstart und viel Spaß mit

vorstellbare Temperaturen von mancherorts sogar 28

der aktuellen Ausgabe,

Grad fühlten sich an wie eine wohltuende Kur gegen Winterdepression und akuten Vitamin-D-Mangel. Bei Ausgabe 2 / 2013


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10

IN HA LT

Ratgeber

Reise – Die beliebtesten Spots aus Sicht der Reiseexperten.......................................22 Kinesio-Tape – Kleine Pflaster, groSSe Wirkung6���������������������������������������������������������62 Wind und Wetter – Die speziellen Gesetze des Küstenwetters................................74 Fahrtechnik – Die ersten Meter auf dem Directional................................................80

Materialcheck

Kites – Vier Freerider mit grundverschiedenen Ausrichtungen..............................46 Boards – Die Vertreter der Low-Budget-Sparte und ein Newcomer........................54

Kitelife

Porträt – Alex Fox, Slingshots Wunderkind..............................................................12 Event – Die gröSSte Kiteveranstaltung Deutschlands3���������������������������������������������32 News – Nahtlose Flexibilität, Vermehrung im Hasenbau und eine Frühjahrsdiät.......34 Event – Sturzflug in die Kieler Förde............................................................................42 Roadtrip – Mit Kite und Bike um die halbe Welt...........................................................68 Reiselust – Onlineticket ins Paradies............................................................................88

Kitelife-Abonnenten erhalten exklusiv eine Ausgabe ohne störer auf dem cover!

Standards

Editorial............................................................................................................................08 Ausblick & Impressum.......................................................................................................98 Ausgabe 2 / 2013

Foto//Bianca Asher Fahrer//Sam light



12 | Kitelife portr채t

Am Pinsel und auf dem Kiteboard ein echter Virtuose: Alex Fox Ausgabe 2 / 2013


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Der

Expressionist

Er ist fasziniert von der dunklen Seite menschlicher Emotionen – und genau das spiegeln auch seine Arbeiten wider. Alex Fox, 23 Jahre alt, ist Profikitesurfer, Künstler und Filmemacher. Im Interview erklärt er, warum das Slingshot-Team in Oregon Bäume fällt und welchen Einfluss die Kunst auf seinen Kitestil hat. Fotos Mo Lelli Ausgabe 2 / 2013


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„Wir sind an einem Punkt angelangt, wo du als Kiteprofi immer bereit sein musst, eine Extrarunde zu laufen.“

W

er ist Alex Fox? Einfach nur ein Typ, der versucht, die verrückte Herausforderung mit der Bezeichnung

Leben zu meistern. Ich würde mich als ganz normalen 23-Jährigen bezeichnen, der auf den Florida Keys wohnt und alles daran setzt, so viel Spaß wie

Testsession mit dem selbst gestalteten Asylum Ltd.

möglich zu haben. Warum hast du dich entschieden, Künstler zu werden? Das war eigentlich keine bewusste Entscheidung von mir, eher etwas, das einfach so passiert ist. Und ich bin sehr glücklich darüber, dass es so gekommen ist. Ich hatte schon immer eine sehr ausgeprägte Vorstellungskraft. Zeichnen und Malen hat mir dabei geholfen, meinen Gedanken und Vorstellungen Ausdruck zu verleihen. In den letzten Jahren entwickelte sich so eine ernsthafte Passion für Kunst, und mein Drang nach Optimierung lässt mich stetig daran arbeiten, besser und besser zu werden. Wie passt Kitesurfen in dieses Bild? Zusammen mit meinem Vater begann ich vor ungefähr fünf Jahren mit dem Kiten. Wir hatten nie ein Motorboot oder irgendwas Ähnliches, weshalb Kitesurfen in unserer Ausgabe 2 / 2013



16

Region einfach die am leichtesten praktizierbare Wasser-

Deine Bilder wirken teils sehr dunkel, fast

sportart darstellt. Zuvor habe ich überwiegend Team-

depressiv. Gibt es da einen Zusammenhang

sportarten wie Basketball oder Baseball betrieben. Kite-

mit deinem Fahrstil? Ich glaube, meine Kunst hat

surfen eröffnete mir einen komplett neuen Zugang zu

sogar einen sehr starken dunklen Aspekt. Es hat mich

sportlicher Aktivität und natürlich ganz neue Horizonte.

schon immer fasziniert, die dunkle Seite menschlicher

Plötzlich gab es keine Trainer mehr, die dir vorschreiben

Emotionen zu adaptieren und ihr durch meine Interpre-

wollten, was du wie zu machen hast. Mein Fahrstil ent-

tation ein Gesicht zu geben. Es bedeutet aber nicht, dass

wickelte sich ausschließlich aus meinem eigenen Antrieb

ich wütend oder depressiv bin, ehrlich gesagt folgen die

und der Freiheit des individuellen Ausdrucks.

meisten meiner Zeichnungen eher der Intention, lustig sein zu wollen. Betrachter assoziieren mit meinen Werken

Trotzdem hast du wie die meisten Sportler

häufig Depressivität oder eine dunkle Seele. Aber wenn

oder Künstler doch sicher irgendwelche Per-

es das ist, was sie aus den Bildern mitnehmen, dann

sonen oder Stile, die dich beeinflussen. Das

soll es sicher auch so sein. Wer bin ich, den Menschen

stimmt natürlich. Auf der künstlerischen Seite habe ich

vorschreiben zu wollen, was sie über meine Kunst denken

mir die meiste Inspiration aus Cartoons geholt. Aus

sollen? Und vielleicht korreliert meine Art zu malen oder

diesen Geschichten und Bildern sind dann sozusagen

zu zeichnen auch mit meinem Stil auf dem Kiteboard. Ich

meine eigenen entstanden. Beim Kiten waren es Jungs

mag die Vorstellung, dass ich anders fahre als andere,

mit außergewöhnlichem Stil, die Wert darauf legen,

und wenn das sozusagen die dunkle Seite des Kitens ist,

Sachen anders umzusetzen als die breite Masse. Be-

dann bin ich wohl eine Art Dark Side Rider (lacht).

wundert habe ich immer Fahrer wie Andre Philipp, Jeff Tobias oder Billy Parker. Inspirationen für meine filmi-

Du hast mit „Woodgrain“ ein in der Szene

schen Projekte bekomme ich eigentlich aus jedem Film

recht bekanntes Kitevideo produziert. Wie

oder Clip, den ich mir anschaue. Wir leben in einer

kam es dazu? „Woodgrain“ ist eigentlich durch

Zeit, in der die Produktion von qualitativ hochwertigen

einen Zufall entstanden. Wir waren für zwei Wochen in

Filmen nahezu für jedermann möglich ist. Deshalb ist

Oregon unterwegs und haben viel gefilmt. Im Kern ging

es natürlich auch leichter als je zuvor, Inspiration aus

es darum, Obstacles aus Holz zu bauen. Später hat sich

bereits vorhandenen Werken zu ziehen.

aber niemand so richtig dem Material gewidmet.

Kitesurfen hat Alex Fox in sportlicher Sicht neue Horizonte eröffnet. Seine Energie und der Drang nach Bewegung zeigen sich in seinem unkonventionellen Stil auf dem Board.

Ausgabe 2 / 2013



18 Da ich bereits für Nitro City ein paar Filme produziert hatte und nicht wollte, dass das Oregon-Material einfach im Mülleimer landet, habe ich es angefragt und was daraus gemacht. Nach dem Erfolg des ersten Teils waren Mauricio Abreu und ich der Meinung, dass es eine schöne Idee sei, das Holz-Rail mit einem weiteren Film noch etwas intensiver zu bearbeiten, der Handlung aber mehr Gewicht zu verleihen. So ist dann „Woodgrain II“ entstanden. (Beide „Woodgrain“-Filme findest du auf www.kitelife.de, Anm. d. Red.) Planst du, weitere Filme zu produzieren, und können wir womöglich sogar noch eine Fortsetzung von „Woodgrain“ erwarten? Wir haben einige Ideen, die dem „Woodgrain“-Konzept sehr ähnlich sind, aber es wird keinen weiteren „Woodgrain“-Film geben. Da sind einige sehr interessante Sachen in der Pipeline und hoffentlich werden uns unsere Filme auch weiterhin in eine Richtung pushen, die sich von der abhebt, was bisher so im

Überflieger: Auch wenn sein Vater manchmal daran zweifelt, steht Alex mit beiden Beinen im Leben und wird zukünftig fest für die Designabteilung von Slingshot arbeiten.

Kitefilm-Bereich passiert ist. Hand aufs Herz, in der Surf- und Skatebranche gibt es bereits zahlreiche Firmen, die ihre Produkte mit den

Atelier-Einblick: Sehen wir hier womöglich schon ein 2014er-Slingshot-Boarddesign?

Arbeiten ausgewählter Künstler schmücken. Glaubst du, dass die Kiteindustrie dieses Gespür für Kunst auch entwickeln wird? Das ist schwer zu beantworten. Andere Industriezweige im Funsportsektor adaptieren das Kunstkonzept bereits sehr gut, indem sie teils sogar exklusive Verträge mit wirklich guten Künstlern schließen. Trotzdem sieht man es im Kitesurfen fast noch gar nicht. Die Kiteindus­ trie ist aber eben auch sehr klein, wie wir alle wissen. Trotzdem glaube ich daran, dass eine Entwicklung in diese Richtung möglich ist. Kann die Kunst den Sport beeinflussen? Ich bin mir nicht sicher, ob die Kunst den Sport tatsächlich beeinflussen kann, aber ich glaube, dass die Denkweisen Parallelen aufwerfen. Beim Kitesurfen geht es darum, etwas Neues zu lernen. Das ist es, was uns alle immer wieder zurück ans Wasser kommen lässt, egal ob das Ziel darin besteht, noch höher zu springen, noch größere Wellen zu reiten oder einen neuen Trick zu stehen. Bei der Kunst ist es nicht viel anders. Der Ansporn, etwas Neues zu schaffen, treibt mich jeden Tag an. Wenn ich eine Arbeit beende, habe ich sie meist auch schon ziemlich über. Dann bin ich total heiß drauf, möglichst bald etwas Neues anzufangen. Auf der Stelle stehen zu bleiben, ist in beiden Welten gefühlt mit einem Rückschritt gleichzusetzen. Wenn du dich nicht weiterentwickelst und dazulernst, verschwendest du letztlich nur deine Lebenszeit. Helfen dir deine Qualitäten als Künstler oder Filmemacher, um den Kiteprofi-Job zu meistern? Auf jeden Fall. Wir sind an einem Punkt angelangt, wo du als Kiteprofi immer bereit sein musst, eine Extrarunde zu laufen. Ganz egal ob es darum geht, deinen Sponsor zu repräsentieren oder Filme zu produzieren und zu schneiden. Mit dem aktuellen Status der Kiteindustrie macht es für Hersteller eigentlich nur dann Sinn, einen Fahrer unter Vertrag zu nehmen, wenn er sich auch selbst medial vermarkten kann, und das ist längst kein Geheimnis mehr.

Ausgabe 2 / 2013

„Wer bin ich, den Menschen vorschreiben zu wollen, was sie über meine Kunst denken sollen?“


19 Diese Erkenntnis hat ihre guten und schlechten Seiten. Es gibt heute

Und was sind deine Pläne für die Zukunft, als Künstler,

wirklich eine Menge Fahrer, die ihre Sache richtig ordentlich machen und

Kitesurfer und Filmemacher? Auch wenn es sich nach einer ganz

deren Filme zudem sehr gut aussehen. Auf der anderen Seite haben wir

klassischen Klischeeantwort anhört: Ich möchte mich sowohl künstle-

etliche Möchtegern-Produzenten, die sich eine Kamera greifen, wahllos

risch als auch sportlich noch intensiv weiterentwickeln und alles daran

irgendwelchen Mist filmen, das Ganze online stellen und die Magazine

setzen, besser zu werden. In der letzten Zeit war ich intensiv mit dem

verlinken den Schrott dann auch noch auf ihren Seiten. Die Gesamt-

Kiten beschäftigt und hatte nicht viele Möglichkeiten, meinen Fokus auf

qualität der Kitesurffilme ist so in der letzten Zeit signifikant nach unten

die Kunst zu legen. Außerdem plane ich, einige kurze dokumentarische

gegangen und wir haben eine schier unglaubliche Menge an Videos im

Filme zu produzieren und dabei neue Videotechniken zu lernen. Es ist

Netz. Ich kann für mich behaupten, dass mir Qualität wichtiger ist als

verrückt, wie schnell man heutzutage Dinge lernen kann. Es gibt so viele

Quantität, aber das muss eben jeder für sich entscheiden.

Tutorials und andere nützliche Dinge im Netz, dass man seine Skills mit der entsprechenden Motivation sehr leicht erweitern kann.

Wie ist es dazu gekommen, dass du Boarddesigns für Slingshot entwirfst? Es gab eine personelle Veränderung bei

Die letzte Frage kommt von einem deiner größten Fans:

Slingshot und da habe ich den Interims-Teammanager und den neuen

Alex, wann wirst du dir endlich einen ordentlichen Job

Marketingleiter, Schey und Gary, gefragt, ob ich nicht ein paar Entwürfe

suchen? Auch wenn es für Außenstehende meist nicht so rüberkommt,

für sie machen könnte. Boards zu designen, war schon immer ein großer

der Job als Kiteprofi ist tatsächlich auch ein Job und nicht nur Spaß.

Traum für mich, besonders bei Slingshot. Nachdem er einige Sachen

Mein Vater wird wahrscheinlich trotzdem glücklich sein, dass ich nun für

von mir gesehen hatte, rief Schey Gary an und gab mir grünes Licht. So

einige Monate als Designer für Slingshot arbeiten werde (lacht).

fs

habe ich bereits drei Designs für die 2012er-Boardlinien von Slingshot gemacht, eine Grafik für eine Kooperation mit einer Wakeboardanlage Technologische und ästhetische Innovationen in einem Deck vereint: Mit dem Asylum Ltd. haben Fox und Slingshot gemeinsam eine neue Tür aufgestoßen. Bleibt abzuwarten, wer nun alles über die Schwelle tritt.

entworfen und nun die Special Edition vom Asylum gestaltet. An dieser Stelle möchte ich mich bei Gary Huck für diese Möglichkeiten und seine ständige Unterstützung bedanken. Ohne ihn hätte ich das alles wohl nie so umgesetzt bekommen. Er war in den letzten Jahren ein wirklich guter Mentor für mich, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Kannst du uns was Genaueres zum limitierten Asylum von Slingshot sagen, das du gestaltet hast? Schließlich wird einer unserer Leser zukünftig mit diesem Board auf dem Wasser unterwegs sein. Über dem Asylum ltd. haben wir lange gebrütet. Wir wollten mit dem Design einen Schritt weiter gehen, ohne uns an den Wünschen der breiten Masse orientieren zu müssen. Gary und Mauricio haben viel dafür gegeben, dass dieses Board entstehen konnte, und ich glaube, dass es Projekte wie dieses in der Geschichte des Kitesurfens auch noch nicht oft gegeben hat. Slingshot legt immer großen Wert auf technologische, aber ebenso ästhetische Innovationen und dieses Board sowie die Idee dahinter sind für mich ein weiterer Schritt, der den Sport in die richtige Richtung lenkt.

Gewinnspiel Gewinn eines der exklusiven Slingshot-Boards mit spe-

tationsfläche nutzt, bleibt dir überlassen. Ausgefallene Ideen

ziellem Design von Alex Fox. In Deutschland wird es nur

sind auf jeden Fall willkommen. Alternativ kann außerdem

ein einziges Exemplar des in limitierter Auflage produ-

der diesem Heft beigelegte Aufkleber von Slingshot verwen-

zierten Asylum geben. Für die Teilnahme an diesem Ge-

det und kreativ platziert werden. Lichte deinen Entwurf bitte

winnspiel ist Kreativität gefragt. Es geht darum, den

mit einem Fotoapparat ab und sende ihn uns in einer Mail an

Slingshot-Schriftzug oder das Logo künstlerisch in Sze-

flo@kitelife.de zu. Betreff: Slingshot Gewinnspiel. Einsende-

ne zu setzen. Als Beispiel hier ein Entwurf von Alex Fox:

schluss ist der 17. Juni 2013. Teil uns in deiner Mail außerdem deinen vollen Namen und deine Anschrift mit. Unsere Jury wird alle Einsendungen nach den Gesichtspunkten Kreativität, künstlerische Umsetzung und Individualität bewer-

Ob du dir das Logo oder den Schriftzug auf den Allerwertesten

ten. In der kommenden Kitelife werden wir die besten Entwürfe

tätowieren lässt, eine Leinwand als Untergrund wählst oder das

abdrucken und natürlich den Gewinner bekanntgeben.

Gesicht deines betrunkenen, schlafenden Kumpels als Präsen-

Viel Glück! Ausgabe 2 / 2013




22 | Ratgeber Reise

Die Hotspots deutscher Kiter Die Kitelife-Leser haben entschieden und die attraktivsten Spots deutscher Kiter bestimmt. Exklusiv für Kitelife erläutern die Experten der Reisebranche die Besonderheiten dieser Destinationen. Wir stellen die Köpfe hinter den beliebtesten Kitereiseanbietern vor und konfrontieren sie mit ihren jeweiligen Ergebnissen aus der Leserumfrage.

R

eisen und Urlaub sind für deutsche

schränkt sich laut einer repräsentativen Umfrage

neun Prozent planen für die schönste Zeit des

Kiter ein äußerst populäres Thema, was

des Meinungsforschungsinstituts YouGov durch

Jahres sogar ein Budget von über 5.000 Euro

die Ergebnisse unserer großen Leser­

die Eurokrise in seinen Urlaubsplänen ein. 61

ein. Angesichts der beliebtesten Reiseziele

umfrage zweifellos zeigen. Auf die Frage,

Prozent der Befragten lassen sich dagegen nicht

sind diese Ausgaben durchaus plausibel. Ne-

welche Themengebiete in einem Kitemagazin

beeinflussen und setzen ihre Fernreisepläne

ben Ägypten rangieren an der absoluten Spit-

am meisten interessieren, schlägt die Sparte

trotzdem um. Diese Ergebnisse werden auch

ze Länder wie Südafrika oder Brasilien. Um die

Reiseberichte mit 82 Prozent sogar die an

vom Umsatz der Reiseveranstalter untermau-

Besonderheiten der sechs beliebtesten Spots

zweiter Stelle liegenden Testberichte mit 74

ert, der im Geschäftsjahr 2011/2012 bis Ende

unter deutschen Kitern aufzudecken, haben

Prozent (Mehrfachnennungen möglich). Aber

Oktober auf den Rekordwert von rund 24,2

wir die absoluten Experten aus der Reisebran-

nicht nur auf dem Papier ist die Bedeutung von

Milliarden Euro anstieg. Das ist auf Jahressicht

che gefragt. Sie kennen alle Ziele persönlich

Reisen enorm hoch. Die Deutschen sind allge-

ein Plus von 4,5 Prozent, wie der Deutsche

und wissen, warum Brasilien für deutsche Kiter

mein als Reisevolk bekannt. Und diesen Luxus

Reiseverband (DRV) auf seiner Jahrestagung

attraktiver ist als beispielsweise Australien. Da

lassen sie sich selbst in krisengeschüttelten

kürzlich bekannt gab. Während beim Mate-

Kitereisen in Deutschland gern über die gängigen

Zeiten nicht nehmen. Nur jeder dritte Deutsche

rialkauf einige Kiter auf jeden Cent achten,

Spezialreiseanbieter gebucht werden, haben

scheint ihnen die Bereitschaft, in Reisen zu

wir als Gesprächspartner die sechs laut Umfra-

investieren, dem Deutschlandtrend folgend

ge beliebtesten Reiseunternehmen gewählt. In

deutlich leichter zu fallen. 35 Prozent der von

Interviews konfrontieren wir sie nicht nur mit den

uns befragten knapp 2.000 Kiter geben an,

Meinungen der Kitelife-Leser, sondern erörtern

ein jährliches Budget zwischen 2.000 und

auch die Unterschiede zwischen individuellen

4.000 Euro in Reisen zu investieren. Ganze

und Tourveranstalter-Angeboten.

Ausgabe 2 / 2013


23 Rieke Lautenschläger

Die itsmysport

Endlos viel Platz und optimale Schulungsbedingungen im Stehrevier auf Fuerteventura

touristik GmbH (www.itsmysport.com) ist seit Herbst 2011 der neue Sportreise­ veranstalter von Ex­ plorer Fernreisen mit Sitz in Rosenheim. Besonders aktive Urlauber wie Taucher und Kitesurfer finden im Reiseangebot von itsmysport ein umfangreiches Programm mit weltweiten Zielen. Außerdem sind alle Angebote im Fernreisebereich mit den klassischen Landpro­ grammen, wie beispielsweise Abenteuertouren aus dem Portfolio von Explorer Fernreisen, kom­ binierbar. Die Reiseexperten von itsmysport sind selbst aktive Kiter oder Taucher. Rieke Lautenschlä­ ger ist Product Managerin für die Sparten Surf und Kite und hat uns stellvertretend für itsmysport Rede und Antwort gestanden. Fuerteventura scheint für deutsche Kiter ein echtes Topziel zu sein. Woran liegt das? Die

an der Ozeanseite lassen jedes Kiterherz höherschlagen. Die beste Reisezeit ist von Mai

sehr gute Windwahrscheinlichkeit in den Sommermo-

bis September. Dann bläst der Wind bei einer fast hundertprozentigen Ausbeute je nach

naten macht die Gegend um Sotavento zum absoluten

Richtung und Tageszeit mit einer Stärke zwischen 15 und 35 Knoten. Sri Lanka ist nur zum

Topkiteziel. Nur vier Flugstunden von Deutschland

Kiten aber viel zu schade, weshalb wir auch faszinierende Kultur- und Abenteuertouren ins

entfernt bläst der Passatwind beständig von Mitte April

Landesinnere anbieten.

bis Mitte September. Unser Partner auf Fuerteventura ist Armin Lechner von Kiteboarding Fuerte und besonders

Eure Ursprünge liegen im Tauchbereich. Mit der Hinzunahme der Kitespar-

die Anfängerkurse in der stehtiefen Lagune sind bei ihm

te habt ihr direkt in großen Schritten Marktanteile gewonnen. Haben euch

ziemlich gefragt. Die fortgeschrittenen Kiter begeistern

die Vorkenntnisse aus dem Tauchen dabei geholfen? Viele Ziele wie Ägypten

sich immer mehr für unsere Spotguiding-Touren zu den

oder die Kapverden bieten optimale Bedingungen für beide, Taucher und Kitesurfer. Oft

geheimen Inselspots, wo das Freestyletraining der Profis

liegen Kitestation und Tauchbasis in unmittelbarer Nähe zueinander. Einige Hotels aus dem

aus der ersten Reihe inklusive ist. Aber natürlich sind

Tauchprogramm sind daher als Sporthotels im Allgemeinen auch für Kiter bestens geeignet.

es auch die unzähligen hochklassigen Wellenspots, die

Hier wurden Teile aus dem Tauchprogramm übernommen und für Kiter optimiert. Taucher

Fuerte als Insel für Kiter sehr spannend macht.

und Kiter legen gleichermaßen viel Wert auf die örtlichen Sportbedingungen. Hier bestand bei Aufnahme der Kitesparte bereits eine große Erfahrung, um auf diese speziellen Wünsche und Ansprüche eingehen zu können. Bei den Fernreisedestinationen sowie bei den Flügen profitieren wir zudem von dem hervorragenden Netzwerk und den Einkaufskonditionen unserer Muttergesellschaft, Explorer Fernreisen. 36 Prozent der Teilnehmer unserer Leserumfrage, die mit euch bereits unterwegs waren, geben rückblickend die Schulnote 1 auf die Frage nach der Zufriedenheit. Ganze 52 Prozent eine 2. Was sagst du zu diesen absoluten Spitzenwerten? Persönlicher Kontakt und individueller Service sind für uns ebenso grundlegend wie die Zufriedenheit unserer Kunden. Dafür arbeiten wir und sind mit Seele

Sri Lanka gilt noch als unberührtes Neuland unter Kitern.

und vollem Engagement dabei. Wenn sich das dann auch so klar in euren Umfragen widerspiegelt, haben wir wohl einiges richtig gemacht. Wir können in der persönlichen Beratung

Welches ist das exklusivste Reiseziel in eurem

bei allen Kiterevieren mit Insidertipps punkten, da unsere Mitarbeiter fast alle Ziele bereits

Portfolio und wodurch hebt es sich beson-

selbst bereist haben und wir im ständigen Kontakt mit unseren Partnern vor Ort stehen. Das

ders ab? Wir haben in unserem aktuellen Katalog

hebt uns klar von anderen Veranstaltern ab.

viele tolle neue Ziele, aber in aller Munde ist zurzeit der Newcomer-Hotspot Kalpitiya in Sri Lanka. Nur knapp drei Autostunden im Nordwesten von Colombo liegt dieser alte Fischerort, der einen schönen Kontrast zur Kiteszene bietet. Eine riesige Flachwasserlagune und Wellenspots

Beste Reisezeit Fuerteventura Jan feb mÄr apr mai jun

jul aug sep okt nov dez

Beste Reisezeit Sri Lanka Jan feb mÄr apr mai jun

jul aug sep okt nov dez

Ausgabe 2 / 2013


24

Jürgen Sievers

Your Ticket to the wind!

Exklusive Kite­

Aus unserer Sicht ist es in Tarifa essenziell, mitten in der

reiseerlebnisse stehen

Altstadt zu leben. Das spanische Lebensgefühl gepaart mit

bei KiteWorldWide

dem für Tarifa so typischen Surferlifestyle ist es, was diesen

(www.kiteworldwide.com)

Ort so magisch macht.

im Vordergrund. „Unse­ re Reisen zeichnen sich durch besonderen Service,

Welches ist das exklusivste Reiseziel in eurem

außergewöhnliche Hotels und Kitespots aus, die es so

Portfolio und wodurch hebt es sich besonders

sonst bei keinem anderen Veranstalter gibt“, erklärt

ab? Einer unserer Unternehmensgrundsätze lautet, dass wir

Jürgen Sievers, Gründer und Geschäftsführer bei

keine Reisen verkaufen, die es irgendwo anders so zu kaufen gibt. Somit sind eigentlich alle un-

KiteWorldWide.­Camps, bei denen die Teilnehmer mit

sere Reisen exklusiv. Wenn man heutzutage von einer exklusiven Reise spricht, dann denkt man

den absoluten Stars der Szene wie Youri Zoon oder

natürlich an Luxus und ferne Ziele. Da haben wir momentan einiges im Programm, worauf

Mitu Monteiro aufs Wasser gehen, dienen den Hambur­

diese Beschreibung passt. In Kenia betreiben wir zum Beispiel eine wirklich außergewöhnliche

gern als Abgrenzung zur Konkurrenz und als besondere

Lodge, die auf einer privaten Halbinsel liegt und eine komplett eigene Bucht mit einem riesigen

Leckerbissen. Das Team in der Zentrale in Hamburg

Stehrevier hat. Unsere Gäste wohnen direkt am Spot in typisch afrikanischen Palmbungalows

besteht heute aus 17 Kitebegeisterten und durch den

oder traumhaften Korallenhäusern und es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre. Aber auch

Betrieb von vier eigenen Kiteschulen (allesamt VDWS-

nach Sansibar, Brasilien und Kapstadt bieten wir sehr exklusive Reisen an.

Kitecenter) sitzt KiteWorldWide direkt an der Quelle, wenn es um neue Entwicklungen im Schulungsbetrieb

KiteWorldWide gehört zu den jüngsten Kitereiseanbietern in Deutschland,

oder beim Material geht. Wir sprachen mit Jürgen

hat nach wenigen Jahren aber in der Gunst der Kiter offensichtlich alle

Sievers über Tarifa als Hotspot und den kometenhaften

etablierten Anbieter überholt. Die Zufriedenheitswerte eurer Gäste gehören

Aufstieg des jungen Kitereiseveranstalters.

zu den besten der Branche, es gibt allerdings auch ein paar negative Ausreißer. Wie erklärst du dir das und was macht ihr, um dem entgegenzuwirken? Wir freuen uns natürlich total, dass wir so viele Leute für unsere Reisen begeistern konnten.

Exklusive Unterkunft mit Romantikfaktor: die KiteWorldWide-Lodge in Kenia

Wir sind in den letzten Jahren unfassbar schnell und weit über unsere Vorstellungen hinaus gewachsen. Mehrere Tausend Leute waren letztes Jahr mit uns unterwegs. Allerdings gibt es natürlich auch Gegebenheiten, die eventuell manchmal polarisieren können. Wir hatten zwischenzeitlich in einer unserer wichtigsten Destinationen, in der KiteWorldWide Lodge Kenia, Qualitätsprobleme. So gab es beispielsweise beim Abendessen des Öfteren Verzögerungen und manche angesprochene Renovierung wurde nicht durchgeführt. Das tut uns wirklich sehr leid und wir versuchen unser Bestes, solche Punkte aus der Welt zu schaffen. So haben wir diese Lodge im September 2012 gepachtet und betreiben sie seither selbst. Wir haben sehr viel an der Infrastruktur und den Gebäuden getan, die Bungalows renoviert, ein neues Management und Küchenteam eingesetzt, sodass die Kundenzufriedenheit dieses Jahr wieder auf einem tollen Niveau ist. Wir haben uns auf jeden Fall für dieses Jahr vorgenommen, weniger schnell zu wachsen, und legen einen großen Fokus auf die Qualität. Zufriedenheit ist immer die

Tarifa gehört zu den begehrtesten Reisezielen

Differenz aus Erwartungshaltung und Realität. Und so sehen wir eine realistische Beschreibung

unter deutschen Kitern. Was macht diesen Spot

als entscheidenden Punkt in der Kommunikation.

so besonders und was bietet ihr euren Gästen dort? Tarifa ist für uns ein ganz besonderes Ziel. Nur wenige Flugstunden entfernt findet man hier einfach alles, was man für einen tollen Kiteurlaub braucht: hohe Windsicherheit, eine enorme Spotvielfalt, spanisches Flair und natürlich

Beste Reisezeit Tarifa Jan feb mÄr apr mai jun

jul aug sep okt nov dez

Beste Reisezeit Kenia Jan feb mÄr apr mai jun

jul aug sep okt nov dez

grandioses Essen. Mit der Kiteschule von Gisela Pulido haben wir einen super Kooperationspartner gefunden, der die lokalen Gegebenheiten bestens kennt. Die deutschsprachigen Lehrer sind natürlich auch abends mit den Gästen unterwegs, gehen mit ihnen gemeinsam essen und zeigen die schönsten Ecken der Stadt. Wir machen keine Animation oder Spielchen mit den Gästen, aber bei uns lernen sich die Leute schnell und unkompliziert kennen. In Tarifa wohnen alle unter einem Dach in einem spanischen Stadthaus mit Studioappartements sowie Zimmern mit Gemeinschaftswohnraum und -küche.

Ausgabe 2 / 2013

Tarifa ist nicht nur bekannt als Europas Windhauptstadt, sondern auch für seine unglaubliche Spotvielfalt.



26 Kitecity ist die erfahrenste Kiteevent­serie in Deutschland (www.kitecity.de). Bereits 2001 wurde sie mit Events in Venezuela und Ägypten mit insgesamt vier Veranstal­ tungswochen im Jahr ins Leben gerufen. Die positiven Attribute dieser Art des Kiteurlaubs fasst Eddy Rummel, Inhaber von Kitecity Sportreisen GmbH, so zusammen: „Nach einem normalen Kitekurs merkst du, dass man Kiten nicht in zehn Stunden lernt. Nach zwei Kitekursen weißt du, dass du besser gleich Kitecity gebucht hättest. Denn bei unseren In­ tensivseminaren bleiben Schüler sechs Tage lang am Kite und erreichen dadurch optimale Lernfortschritte.“ Zusätzlich steht den Gästen ein aktueller Material­ pool aus 40 Kites und 25 Boards zur Verfügung, wodurch sich die Events auch bestens zum Testen von Material eignen. Dass dieses Konzept aufgeht, zeigt der Erfolg von Kitecity. Mittlerweile ist das Team mit seinen Gästen ganze 42 Wo­

Gemeinsam kiten und Spaß haben: die Kitecity-Truppe in Brasilien

chen im Jahr unterwegs an den schönsten Kitespots dieser Erde. Wir haben Eddy Rummel zu Brasilien als Winter-Hotspot und der ausgesprochen hohen Beliebt­

gehen in die nächste Ankerbucht zum Schwimmen und

heit von Kitecity befragt.

Schnorcheln. Jeder, der mal eine „Kitecity goes Sailing“-Tour­ erlebt hat, weiß, dass sie nicht mit einem klassischen Kite-

Brasilien bricht als Hotspot im Winter seit Jahren alle Rekorde. War-

urlaub zu vergleichen ist. Maximal vier Gäste nehmen wir

um habt ihr dieses Land im Programm? Brasilien ist eines unserer besonderen

pro Woche mit auf Tour. Angeboten wird der Zeitraum

Abschluss­events in der Saison. Es bietet ein ganz eigenes Flair und ist nicht mit unseren

von Mai bis Oktober und eine Woche kostet gerade mal

anderen Events vergleichbar. Wo sonst bekommt man noch Buggys, um damit Hunderte

600 Euro pro Person für Bootcharter inklusive Frühstück

Kilometer am Strand entlangzufahren und gleichzeitig einen Downwinder zu machen? Wir

und Kitecity-Skipper. Flüge nach Olbia sind von Deutsch-

haben uns für den Spot São Miguel do Gostoso entschieden, da wir hier einen perfekten

land aus auch bereits ab 200 Euro erhältlich.

Support haben, sowohl beim Hotel als auch bei der Kite- und Surfstation von Paolo. Wir wollen bewusst nicht nach Cumbuco oder Jeri, wo sich alle tummeln. Unser Spot ist noch

Die Kitecity-Events erfreuen sich laut unserer

ein kleines, leicht verschlafenes Fischerdörfchen, das sich nun langsam entwickelt. Es bietet

Leserumfrage einer sehr großen Beliebtheit.

aber alles, was das Kiterherz begehrt. Jeden Tag Wind, eine gute Beachbar, leckere Caipis

Was macht euch so beson-

und vor allem Tag und Nacht Boardshortfeeling. Wir haben hier gleich zwei Hotels unter-

ders? Ich glaube, die Kombi-

schiedlicher Kategorien im Angebot, die jedoch direkt nebeneinanderliegen. Somit verpasst

nation aus gutem Training und

niemand die durchaus mögliche Poolparty.

bestem Kitematerial macht diese Beliebtheit aus. Unsere Trai-

Was ist das exklusivste Reiseziel in eurem Portfolio und wodurch hebt es

ner tragen da wohl den größten

sich besonders ab? Unser momentan exklusivstes Angebot ist unsere „Kitecity goes

Teil bei. Von ihnen wird ein sehr

Sailing“-Tour im Mittelmeer. Wir kombinieren Kitesurfen mit Segeln. Dafür haben wir ein

hohes Maß an Engagement

eigenes 45-Fuß-Schiff zur Verfügung, starten meistens im Norden von Sardinien und fahren

gefordert. Etliche unserer Gäste

dann verschiedene Kitespots an. Da geht es in erster Linie dann nicht nur ums Kiten, es ist

wollen einfach nicht allein rei-

eher die Kombination aus Lifestyle und Freiheit, die diesen Trip ausmacht. Wann immer es

sen, sondern die erlebten Kiteerfolge in der Gruppe teilen

geht, gehen wir kiten, und wenn der Wind fürs Kiten mal nicht ausreicht, segeln wir oder

sowie neue Leute kennen und lieben lernen. Selbst wenn

Eddy Rummel

bei uns mal kein Wind ist, wird trotzdem was gelernt. Wir bieten verschiedene Seminare an wie Aerodynamik, Videocontrolling, Board- und Kitekunde,­VDWS-Schein, Kitereparaturseminar und vieles mehr. Langweilig wird es bei uns definitiv nicht. Und am Abend dürfen ein gemeinsames Essen mit den Trainern und die eine oder andere Party für die, die wollen, natürlich auch nicht fehlen. Es sind die vielen Kleinigkeiten, angefangen von der Buchung bis hin zur Rückreise, die das ganze Paket rund machen. Und das scheint bei uns zu stimmen, denn sonst würden ja nicht so viele wiederkommen. Beste Reisezeit Brasilien (Nordosten) Jan feb mÄr apr mai jun

Außergewöhnliches Konzept: Kiten und Segeln im Mittelmeer

Ausgabe 2 / 2013

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Beste Reisezeit Sardinien Jan feb mÄr apr mai jun

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28 Brasilien mit professionellen Trainern und Intensivbetreuung

sun+fun Sportreisen (www.sunandfun.com) zählt mit mehr als 15.000 Kunden pro Jahr zu den Marktführern für Wassersportreisen. Gegrün­ det vor 30 Jahren, gehört sun+fun seit über zehn Jahren auch zu den absoluten Pionieren im Kite­ reisebusiness. Die Nähe zum Kunden ist dem Team besonders wichtig. Zwar ist der Hauptsitz München, aber es gibt in vielen deutschen Städten eigene sun+fun-Reiseberater, die jedes Ziel aus dem Ange­ bot bereits persönlich bereist haben und an den je­ weiligen Spots gekitet sind. Sogar in Österreich, der Schweiz und Italien gibt es sun+fun-Buchungsbüros. Insgesamt zählen mehr als 30 aktive Wassersportler zum sun+fun-Team. Wir haben den Geschäftsführer der sun+fun Sportreisen GmbH, Heinz Merxmüller, gefragt, warum sun+fun für Familien besonders at­ traktiv ist und was den Reiz von Ägypten ausmacht.

Welches ist das exklusivste Reiseziel in eurem Portfolio und wodurch hebt es sich besonders ab? Unsere exklusivsten Reisen bieten wir nach Brasilien an. Gerade die jährlich stattfindenden Safaris sind ein Highlight unseres Reiseangebots. Wir suchen Der Kiteboarding Club in Ägypten hat ein paradiesisches Flachwasserrevier direkt vor der Tür und gilt als eine der komfortabelsten Kitestationen weltweit.

hierfür die attraktivsten Spots und gute Hotels an der langen Küste Brasiliens aus und organisieren für Gruppen bis zu 15 Teilnehmer eine komplette Reise mit intensiver Kitebetreuung durch professionelle Trainer. Die jeweilige Gruppe fährt dann mit modernen, geländegängigen Offroad-Autos von Spot zu Spot. Mit an Bord jede Menge aktuellstes Kitematerial zur kostenlosen Nutzung. Diese Safaris sind zwar kein Schnäppchen, aber als Gruppenreise trotzdem meist günstiger, als wenn man einen solchen Trip ganz individuell machen würde.

Ägypten ist seit Jahren der Dauerbrenner unter

Wobei wir allerdings auch sehr preisgünstige Reisen nach Brasilien zu den einzelnen Spots

deutschen Kitern. Was macht das Rote Meer so

anbieten können. Unser Brasilien-Angebot ist wahrscheinlich das umfangreichste aller

einzigartig? Ägypten gehörte schon lange, bevor es

Reiseanbieter und nicht zuletzt aufgrund der allgemein bekannten sensationellen Windaus-

die ersten Kitesurfer gab, zu den beliebtesten Reisezielen

beute zählt Brasilien gleich nach Ägypten zu unseren meistgebuchten Reisezielen.

für jede Art von Wassersportlern. Das ist sicher einer der Hauptgründe, warum sich der Kitesport dort ebenfalls so

Laut unserer Leserumfrage habt ihr unter allen Mitbewerbern den größten

rasant entwickeln konnte. Eine perfekte Infrastruktur war

Anteil an Familienurlaubern. Was macht eure Reisen so familienfreundlich?

einfach schon vorhanden, wie beispielsweise Hotels für

Das ist relativ einfach zu erklären. Wir bieten für fast jedes Reiseziel zumindest ein Hotel an,

jeden Geldbeutel. Natürlich spielen aber auch die optimalen

das der ganzen Familie einen gelungenen Urlaub garantiert. Als gutes Beispiel kann man

Revierbedingungen eine große Rolle. Viele Hotelanlagen

unser Ziel Sardinien nennen. Dort gibt es große Familienappartements und man kann die

verfügen über lange, unverbaute Sandstrände direkt am

Insel mit dem Auto erreichen. Alternativ bietet Rhodos

Hotel oder zumindest in unmittelbarer Nähe. Es gibt also

am Spot Theologos eine hervorragende Kinderbetreuung

genügend Platz, was gerade den Anfängern ein sicheres

im Hotel Alex Beach und auf Fuerteventura ist das Hotel

Gefühl verleiht. Das Rote Meer hat jedoch noch viel mehr

Gorriones am World-Cup-Spot Sotavento mit seinen sehr

zu bieten. Ganzjährig angenehme Luft- und Wassertem-

großen Zimmern auch gut für Familien mit etwas älteren

peraturen und besonders wichtig eine gute Windausbeu-

Kindern geeignet.

te. Last but not least ist außerdem das Preis-LeistungsVerhältnis für uns Mitteleuropäer kaum zu schlagen. Da sun+fun bereits vor 25 Jahren die ersten Wassersportler nach Ägypten in den Urlaub geschickt hat, verfügen wir über jede Menge Erfahrung mit diesem Reiseziel. Egal ob

Beste Reisezeit Ägypten Jan feb mÄr apr mai jun

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Beste Reisezeit Brasilien (Nordosten) Jan feb mÄr apr mai jun

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es den optimalen Transfer oder die richtige Hotelauswahl betrifft. Und wir kennen die Stärken und die Schwächen der einzelnen Spots. Ausgabe 2 / 2013

Heinz Merxmüller


29 Kitereisen.com ist eine Marke der Surf &

Kristallklares Wasser und ein einsamer Spot auf den Bahamas

Action Company aus Oberhaching/München, die seit 1993 viele neue Spots und Stationen für Wind- und Kitesurfer entdeckt und auf­ gebaut hat. Das Team besteht ausschließlich aus Kite- und Windsurfern, die ihres Zeichens Reiseprofis sind und jedes Revier persönlich kennen. So garantieren die Oberhachinger eine bestmögliche und authentische Beratung. Durch die Koope­ ration mit marktführenden Veranstaltern und durch eigene Kontingente rühmt sich Kitereisen.com auch mit einer äußerst günstigen Preisgestaltung. Markus Schlittenbauer, Geschäftsführer der Surf & Action Touristik GmbH, spricht im In­ terview über die wachsende Zahl der Kitesurfer verglichen mit den Windsurfern und die Kap-Perle Südafrika. Südafrika gehört neben Brasilien zu den wichtigsten Winterdestinationen für Kiter. Was zeichnet dieses Land aus? Südafrika gehört zu den wenigen Winterzielen, die neben einer sehr hohen Windausbeute zwischen November und März auch mit einer sehr guten Infrastruktur und Abwechslung abseits des Wassers aufwarten. Hinzu kommen ein hohes Qualitätsniveau, gute Erreichbarkeit und natürlich eine Vielzahl an verschiedenen Spots. Wer einmal in Südafrika war, will immer wieder hin oder bleibt sogar direkt dort. Welches ist das exklusivste Reiseziel in eurem Portfolio und wodurch hebt es sich besonders ab? Die beiden Kitesafaris auf den Malediven und den Kykladen sind schon sehr außergewöhnlich und werden daher auch gut nachgefragt. Besonders exklusiv sind zudem die Bahamas, beispielsweise San Salvador mit nur fünf luxuriösen Bungalows am Spot. Damit stellen wir für unsere Gäste sicher, dass maximal zehn Kiter gleichzeitig auf dem Wasser sind, purer Luxus also. An diesem Reiseziel fühlt man sich fast wie Robinson

Ihr habt ja nicht nur Kiten, sondern auch

Crusoe und vielleicht geht auch 007 hier mal aufs Wasser.

Windsurfen im Angebot. Wie stark hat sich die Gewichtung der beiden Sparten in den letzten Jahren verändert? Das Verhältnis von Windsurfern zu Kitern liegt mittlerweile bei 50:50, während die Windsurfer vor ein paar Jahren noch deutlich in der Mehrheit waren. Es gibt aber ebenfalls schon Kiter, die wieder zum Windsurfen zurückkehren oder erstmals das Windsurfen ausprobieren. Wir halten die beiden Sportarten grundsätzlich für eine gute gegenseitige Ergänzung, auch wenn es nicht an allen Spots paralSüdafrikas Langebaan aus der Vogelperspektive

lel möglich ist. Vor allem die unterschiedlichen Windbereiche, in denen Kiten oder Windsurfen Markus Schlittenbauer

Ihr kommt laut unserer Umfrage auf die zweitmeisten Nennungen als

anfängt, Spaß zu machen,

gewählter Reiseanbieter für Kiter und habt ausgesprochen gute Zufrie-

sind eine große Bereiche-

denheitswerte. Was macht Kitereisen.com für Kiter so attraktiv? Dass wir

rung. So kann man mit einer Kombination aus beiden

unseren Kunden nur die Spots und Unterkünfte empfehlen, die wir persönlich kennen und

Sportarten einfach noch mehr gute Zeit auf dem

wo wir selbst unsere Kiteurlaube verbringen, ist nicht nur authentisch, sondern auch ein

Wasser verbringen.

Qualitätsaspekt. Bei uns bekommt jeder Kunde neben umfangreichen Reviervideos und ausführlichen Spotbeschreibungen die benötigten Informationen aus erster Hand. Genau diese Ansprüche wollen wir bestmöglich erfüllen und scheinen damit auch den Nerv der Kiter zu treffen. Durch unseren branchenweiten Preisvergleich haben unsere Gäste außerdem eine Garantie auf die besten Preise.

Beste Reisezeit Südafrika Jan feb mÄr apr mai jun

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Beste Reisezeit Bahamas Jan feb mÄr apr mai jun

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Ausgabe 2 / 2013


30 Die KiteMania-­Tour

am Spot wohnen und uns von unseren

(www.kitemaniatour.com)

lokalen Partnern alle Geheimtipps

ist das Kiteprodukt der

der Inseln verraten lassen und diese

Firma Team Waterworld

natürlich ausprobieren. Alle Inseln, die

und als Premium-Kite­

wir uns ausgesucht haben, sind auto-

Im Sommer erinnern die Reviere der Ostfriesischen Inseln schon fast an die Lagunen Brasiliens.

trainingswochen seit zehn Jahren auf dem Markt.

frei. Wir werden unseren KiteMania-

KiteMania ist außerdem seit der Gründung das

Material­pool entsprechend ausgestat-

exklusive Leser- und Trainingsreisenangebot der

tet, also am jeweiligen Fähranleger,

Kitelife. Mit Sitz in Hamburg bietet die KiteMania-

platzieren und entscheiden dann für

Tour pro Jahr weltweit zur jeweils besten Windzeit

jede Insel abhängig von der Windvor-

rund 46 Eventwochen für Kiterinnen und Kiter

hersage, welches Material wir mit auf die nächste Insel nehmen. Jeder KiteMania-Gast

aller Könnensstufen an. Die Philosophie ist dabei

bekommt dann sein eigenes individuelles Boardbag gepackt und ab gehts auf die Insel.

auf exklusive Serviceleistungen ausgerichtet: Toptrainer, ausgewähltes Material, das bei fast

Du gehörst mit Team Waterworld und KiteMania zu den ersten Tourveran-

allen Veranstaltungen nagelneu ist, sowie kleine

staltern für Kitesurfer überhaupt. Wie hat sich das Geschäft in den vergan-

und individuelle Gruppen mit Rundumbetreuung.

genen Jahren entwickelt? Insgesamt hat sich unser Business sehr positiv entwickelt,

Inhaber und Geschäftsführer Dirk Muschenich

auch wenn der riesige Boom, der dem Kitetourismus prognostiziert wurde, Gott sei Dank

erläutert, warum Tourveranstaltungen für Familien

ausgeblieben ist. Klar, es gibt spezielle Spots in Ägypten oder Brasilien, die inzwischen vom

bisher eher uninteressant sind und warum einer

Kitetourismus leben, was aber nicht die Regel ist. Wir haben uns von Beginn an darauf kon-

der attraktivsten Spots in unserer direkten Nach­

zentriert, kleine, feine und exklusive Veranstaltungen zu organisieren, um unseren Gästen

barschaft zu finden ist.

immer neue Reiseziele und damit auch neue Anreize zu bieten. Das hat sich über die Jahre sehr bewährt und uns ein stetiges, wie ich meine, gesundes Wachstum beschert. Klar ist

Dänemark klingt nicht nach Brasilien, hat aus

es reizvoll, Tausende von Leuten durch die Gegend zu schicken und dabei den Geldbeutel

eurer Sicht aber dennoch einen enorm hohen

richtig klingeln zu lassen. Das passt aber unseres Erachtens nicht zu unserer doch sehr indi-

Attraktivitätsfaktor. Warum ist das so? Dänemark

viduellen Sportart, weshalb wir unsere erfolgreiche Philosophie beibehalten werden.

ist nicht nur näher als Brasilien, sondern auf dem Wasser teilweise auch vielseitiger. Es gibt in Dänemark unzäh-

Nach unseren Kenntnissen ist der Anteil der Familienreisenden bei Kite-

lige, zum größten Teil sehr gute Spots. Wir haben uns

tourveranstaltern eher gering. Wie hat sich dieser Bereich in den letzten

vor vielen Jahren für Bork Havn, am südlichen Ende des

Jahren verändert? Insgesamt würde ich sagen, dass die Mehrheit unserer Gäste

Ringkøbing-Fjords, entschieden, da hier alles zusammen-

tatsächlich Alleinreisende sind. Wer den Freund oder die Freundin noch nicht davon

passt. Wir haben ein Revier direkt vor der Tür, das stehtief

überzeugen konnte, unseren wundervollen Sport auszuprobieren, hat hier die Mög-

ist, so weit das Auge reicht. Aber auch ans offene Meer

lichkeit, Gleichgesinnte zu treffen und direkt Anschluss zu finden. Langsam, aber sicher

mit häufig guten Wellenbedingungen ist es nicht weit. Auf

steigt auch die Nachfrage nach familientauglichen und -freundlichen Veranstaltungsan-

dem Wasser ist in der Vorsaison sehr wenig los, sodass wir

geboten. Deshalb bieten wir ab dem kommenden Jahr eine familientaugliche KiteMania-

mehr oder minder ungestört sind. Wir wohnen direkt am

Veranstaltung an. Dabei stehen natürlich die Kitebedingungen im Fokus, aber eben auch

Spot und brauchen eigentlich kein Auto. Last but not least

ein familienfreundliches Hotel, ein nicht ganz so straffes Trainings-

arbeiten wir seit vielen Jahren mit unserem lokalen Partner

programm und für die Kinder wird es, während die Eltern auf dem

West Wind zusammen, der uns immer wieder und gern

Wasser sind, eine eigene Kinderbetreuung geben.

Dirk Muschenich

unter die Arme greift. Das Besondere an unserer Dänemark-Tour ist neben den genannten Aspekten, dass wir hier mit dem größten KiteMania-Materialpool des ganzen Jahres antreten. Kommen ansonsten bei den KiteManiaTouren durchschnittlich drei Kites und zwei Boards auf

Beste Reisezeit Dänemark Jan feb mÄr apr mai jun

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Beste Reisezeit Ostfriesische Inseln (Nordsee) Jan feb mÄr apr mai jun

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einen Teilnehmer, sind es in Dänemark fünf Kites und drei bis vier Bretter. Hier kann man mehr oder minder alles testen, ausprobieren und dazulernen. Welches ist das exklusivste Reiseziel in eurem Portfolio und wodurch hebt es sich besonders ab? Spontan würde ich jetzt eigentlich unsere KiteManiaTouren in Brasilien und Kapstadt nennen, aber für 2013 haben wir etwas ganz Besonderes in der Mache und ebenfalls direkt um die Ecke. Es wird eine Tour über ausgewählte Ostfriesische Inseln geben. Wir nennen sie „KiteMania Island Hopping“ und werden in diesem Kontext innerhalb von zehn Tagen drei Inseln besuchen, dort möglichst nah Ausgabe 2 / 2013

Viel Platz zum Aufbauen, mehrere Quadratkilometer Stehrevier und Wohnen direkt am Spot: Dänemarks Bork Havn hat bestechende Argumente für Kiter.



32 | Kitelife Event

Lasst die Spiele beginnen: Vom 12. bis 21. Juli 2013 ist es wieder so weit, die größte Kitesurfveran­ staltung der Welt öffnet am Strand von St. Peter-Ording ihre Pforten für Tausende Besucher, Kiter und Feierwütige. Mit dabei ist natürlich auch wieder das Kitelife Village, die größte Kitesurfmesse und -testver­ anstaltung der Welt, welches in diesem Jahr einen neuen Rekord aufstellen wird. Immer zahlreicher werden die Her­ steller, die das Kitelife Village als wichtigsten Testevent des Jahres ansehen, weshalb schon zum jetzigen Zeitpunkt die Zahl der Aussteller und Testanbieter alles übertrifft, was in den vergangenen Jahren geboten wurde. Wer bereits im Frühsommer das Material der kommenden Saison selbst testen möchte und sich Informationen zu seiner Lieb­ lingsfirma aus erster Hand sichern will, sollte sich diesen Termin schon jetzt fett in seinem Kalender markieren. Eine riesige Testarea steht für die Besucher auf dem Wasser zur Verfügung und die wichtigsten Hersteller der Branche werden tagtäglich umsonst Testmaterial rausgeben und dir Rede und Antwort stehen. Mit dabei sind natürlich auch die gefragtesten Kitereiseanbieter, Neoprenhersteller und SUP-Produzenten.

Z

Testarea und Eventgelände aus der Vogelperspektive

Langweilig wird es auf dem überdimensional großen Eventgelände also sicher auch nach mehreren Tagen nicht. Dafür sorgt der Veranstalter zusätzlich mit einem breit gefächerten Rahmenprogramm. Es werden Skateworkshops und actiongeladene Miniramp-Shows angeboten, die unterstützt durch Subvert von professionellen Skatecoaches betreut werden. Anfänger können unter fachgerechter Anleitung die ersten Versuche in der Miniramp wagen, Fortgeschrittene ihre Tricks weiter verbessern. Boards, Helme und Pads können vor Ort kostenfrei ausgeliehen werden, die Benutzung der Miniramp ist ebenfalls gratis.

Die allabendlichen World-Cup-Partys sind nicht nur unter Kitern absolut legendär.

udem ist St. Peter-Ording wie in jedem Jahr wieder der größte und längste Stop der PKRA World Cup Tour. Hier kannst du die knallharte Action des Weltmeisters Youri Zoon aus nächster Nähe

erleben, Mario Rodwald persönlich die Hand schütteln oder Gisela Pulido bei einer Portion Pommes an der Imbissbude treffen. Bei strahlendem Sonnenschein kommt am Strand von St. PeterOrding Urlaubsfeeling auf.

Coole Tricks und meterhohe Sprünge auf dem Bike zeigen dagegen die Fahrer von Bergamont Bikes. Das Showteam will an beiden Eventwochenenden die Rampen rocken und den Zuschauern zeigen, dass

Mario Rodwald geht auch 2013 als Deutschlands Hoffnungsträger im Freestyle an den Start.

nicht nur die Kitesurfer zu Höhenflügen fähig sind. Das MTV Mobile Team zaubert den Besuchern das SegwaySmile ins Gesicht und zeigt, wie man mit Offroadsegways fährt. Die eigenen Fahrkünste kann dann jeder im Offroadparcours testen und anschließend sogar den „MTV Mobile Segway“-Führerschein machen. Sonnenanbeter kommen in der Lufthansa Relax Area voll auf ihre Kosten: Das Lufthansa-Sonnensegel bietet zudem schattige Flächen zum Entspannen und zur Vorbereitung auf die Abendveranstaltungen. Ausgabe 2 / 2013


Neun Tage lang kostenlos das Kitematerial der wichtigsten Hersteller ausprobieren und testen

Neben diversen Liveacts wird es außerdem jeden Abend ab 19 Uhr die N-JOY The Party mit N-JOY-DJs geben. Sie werden den zentralen Dancefloor mit ihrem unverwechselbaren Stil und fetten Sounds allabendlich zum Kochen bringen. Die Liveacts für die legendären Wochenendpartys werden in den kommenden Wochen auf www.kitesurfworldcup.de bekannt gegeben!

Auf keiner anderen Veranstaltung weltweit hast du die Mög­ lichkeit, so umfangreich und kostenlos Kitesurfmaterial zu testen. Mach dir dein eigenes Bild. Folgende Hersteller haben schon ihre Teilnahme am Kitelife Village 2013 zugesagt:

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LESERREISE

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Airush logo 1:1

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Your Ticket to the wind!


34 | Kitelife News Technische Fusion Core hat die Erfahrung aus der Custom-Fertigung der Carved-Boards in ein Hightech-Serienboard aus CartanHochleistungskarbon übertragen. Die Fusion-Boards sind extrem leistungsstarke Allrounder, wovon wir uns bereits ausgiebig überzeugen konnten (siehe Test dieser Ausgabe). Für den Einsatz bei geringen Windstärken hat Core eine zusätzliche Leichtwindversion des Fusion entwickelt. Das Fusion LW ist in den Größen 149 x 44 und 152 x 46 Zentimeter erhältlich (799 Euro), ebenfalls aus der edlen Cartan-Kohlefaser gefertigt, unterscheidet sich aber in einem Punkt minimal von den anderen Fusion-Boards. Weil eine größere Gleitfläche mehr Wasser verdrängt und bei Leichtwind grundsätzlich niedrigere Geschwindigkeiten erzielt werden, haben die Designer im Unterboden Konkave, Channel und V um einen Millimeter reduziert. So wird der Wasserwiderstand minimiert und Böen lassen sich trotzdem noch bequem über die Kante ausbremsen. Weitere Infos unter www.corekites.com

Kapstadt für lau Die Kitelife-Leserumfrage war mit fast 2.000 eingesendeten Fragebögen ein voller Erfolg. Für zahlreiche Kiter in Deutschland wurde aber auch die an die Umfrage gekoppelte Verlosung zu einem echten Hammer. Einer der überglücklichen Gewinner ist Sven Giese aus Berlin. Er hat zehn Tage Kapstadt mit Unterkunft in der KiteWorldWide Mansion für zwei Personen im De-luxe-Doppelzimmer inklusive Flug im Wert von circa 3.500 Euro gewonnen. „Ich kann es noch gar nicht fassen, 2013 fängt ja richtig gut an, abgefahren. Erst klopft der Storch an und lässt ein kleines Mädchen da und jetzt das. Ich mache jetzt nur noch bei Umfragen mit, vielleicht sollte ich sogar Lotto spielen“, zeigt sich der Berliner in einer Mail an die Redaktion völlig überwältigt. Wir sagen Danke an alle Teilnehmer und wer in diesem Jahr keinen der Hauptpreise abgeräumt hat, bekommt Ende 2013 eine neue Chance.

Ausgabe 2 / 2013

Surfer-Motel in St. Peter-Ording eröffnet Im März 2013 hat das erste Lifestylemotel an der Nordseeküste eröffnet. Das Beach Motel nennt sich das „etwas andere“ Hotel, denn statt 08/15-Einrichtung findest du hier individuell gestaltete Zimmer und Suiten, stylishes Design, ein eigenes Kino mit X-Box, Baywatch-Flipper und Kicker, einen Sportraum, einen großen Wellnessbereich inklusive Dove Spa, ein Restaurant mit Sandboden und großem Holzofen und eine rund um die Uhr geöffnete Bar mit leckeren Cocktails, Bier und Longdrinks. Die Bauweise erinnert an die Strandhäuser der amerikanischen Ostküste: Veranden in Holzoptik, viel Glas, breite Außentreppen sowie außergewöhnliche Details wie Vintage-Ventilatoren oder Holzshutter an den bodentiefen Fenstern sorgen für Hamptons-Feeling. Dem Konzept folgend sind die drei Gebäude des Beach Motels entsprechend benannt: Es gibt das Haus Key West, das Haus Hamptons und das Haus Cape Cod. Diesen roten Faden nimmt auch der Fahrradverleih Cruiser King auf, der vor allem Beach-Cruiser der Marke Elektra im Programm hat. Ebenfalls auf dem Gelände des Beach Motels dabei: eine Filiale des Surfshops Secret Spot aus Kiel, der neben Klamotten für den Strand auch Equipment für Kitesurfer bereithält. Mit seinen 104 Zimmern und den vielen Extras bläst das Beach Motel den letzten Staub vom beliebten Surferspot St. Peter-Ording. Zielgruppenfreundlich sind außerdem die Preise: Zimmer gibt es bereits ab 59 Euro pro Zimmer und Nacht. Weitere Infos unter www.beachmotel.de

Richtigstellung In Ausgabe 32 ist uns beim Test des Liquid Force Influence ein Fehler unterlaufen. Dort wurde der Preis fälschlicherweise mit 749 Euro angegeben. Der richtige Preis beträgt 669 Euro.

Rippen wie Sky Solbach Das Hüfttrapez Vertex von ION ist auch in diesem Jahr wieder als „Sky Solbach Signature Modell“ erhältlich. Die 2013er-Version zeichnet sich vor allem durch eine verbesserte Unterstützung der Rückenpartie aus: Die X-Spine-Konstruktion, ein weicher thermoplastisch geformter EVA-Kunststoff, schützt und stützt den Rücken, wodurch die Rumpfmuskulatur weniger beansprucht wird. Dieser stabile Trapezaufbau bewirkt eine ausgewogene Lastenverteilung für entspanntes Cruisen selbst in rauen Bedingungen. Durch unterschiedlich vorgeformte Bereiche der Trapezinnenseite bietet der brandneue Contour Shape 2.0 eine optimale Passform im oberen sowie im unteren Rückenbereich. Das modifizierte sogenannte Support Cushion garantiert eine perfekte anatomische Passform und Neoprenflächen vermeiden das Hochrutschen des Trapezes, ohne dabei einen kontrollierten Twist für echte Waveaction zu unterbinden. Das Vertex ist in den Größen XS, S, M, L, XL und neben dem gelb-schwarzen Signature-Modell noch in den Farben Schwarz, Schwarz-Grün und Weiß-Blau für je 179 Euro erhältlich. Weitere Infos unter www.ion-products.com


35

Dahab erleichtert den Einstieg Ägyptens Dahab gewinnt für Kiter neue Attraktivität. Der im Süden direkt am Fuße des Hotels BayView gelegene Kitespot Center 4 von Harry Nass hat ab sofort einen breiten Einstieg ins Wasser mit Sanduntergrund. Bisher musste man das Riff mithilfe eines Stegs überqueren und von einer schwimmenden Plattform starten. Unverwirbelter Sideshore-Wind und viele Quadratkilometer Platz auf dem Wasser sind die schlagenden Argumente für eine Reise auf den Sinai. Hier findet man einen Spot, der noch nicht so überlaufen ist und durch das Hotel BayView eine Unterkunft mit direktem Strandzugang bietet. Über kitereisen.com ist eine Woche Dahab inklusive Flug, Transfer und Halbpension im BayView schon ab 560 Euro buchbar. Wer es gern etwas exotischer haben will und den Start in den Sommer unter Palmen begehen möchte, hat jetzt noch die Chance, einen Platz auf der heiß begehrten Kitesafari von kitereisen.com auf den Malediven zu ergattern. Gemeinsam mit Trainern von der KiteMania geht es vom 31. Mai bis 11. Juni 2013 an Bord des schwimmenden Luxushotels „Nautilus Two“. Die Safari dauert insgesamt elf Tage und bringt dich in dieser Zeit zu den besten Spots. Die Reviere sind allesamt einzigartig, gekitet wird zwischen Inseln und Sandbänken im kristallklaren, türkisen Wasser und nie am gleichen Spot. Auf dem Luxusboot muss auf Komfort nicht verzichtet werden. Neben dem 120 Quadratmeter großen Salon mit Bar und Restaurant bietet das Schiff ein großes Sonnendeck und einen Whirlpool auf dem Vordeck. Tauchen, Schnorcheln, Nachtfischen, Wakeboarden und Inselbesuche runden das Programm ab. Weitere Infos unter www.kitereisen.com

Beschleuniger mit offenem C Lange galt der C4 von Ozone als einzige klassische Option für die freestyleaffinen Fans der Neuseeländer. Nun kommt ein alter Bekannter in neuem Gewand daher und erweitert damit die Auswahlmöglichkeiten. Der Catalyst war in der Vergangenheit eher als sanftmütiger Freerider bekannt. Für 2013 haben die Designer ihm eine neue Marschrichtung vorgegeben und diese durch die Umsetzung einer Open-C-Plattform auch bestmöglich geebnet. Verglichen mit seinem Vorgänger soll er an Vielseitigkeit hinzugewonnen haben und sowohl im Freestyle, im Wakestyle als auch in der Welle mit neuer Attraktivität glänzen. Trotzdem hat er seine Freeridegene laut Ozone nicht verloren und spricht damit eine unheimlich breite Zielgruppe an. Ausgelegt auf ein einziges klares Ziel und damit voll im Stile seines Vorgängers ist auch der neue Ozone Zephyr ab sofort erhältlich. Ihn gibt es nur in einer Größe, nämlich in 17 Quadratmetern, und damit ist gleich klar, wohin die Reise geht: Leichtwindperformance auf oberstem Niveau, das ist die Maxime des 2013er-Zephyr. Durch eine direktere Kraftentfaltung, ein knackigeres Bargefühl mit verbesserter Rückmeldung und einem nochmals einfacher gestalteten Wasserstart ist er für Kiter jeder Stilrichtung laut Ozone der perfekte Begleiter an lauen Sommerwindtagen oder für die Disziplin Race. Weitere Infos unter www.ozonekites.de

Wainman Hawaii verpflichtet neuen Hasen Die Rabbit-Crew von Wainman Hawaii hat für 2013 auf dem Transfermarkt zugeschlagen und mit Tuva Jansen eine äußerst erfahrene und attraktive Kiterin verpflichten können. Bereits seit 2001 ist die sympathische Norwegerin im Profizirkus unterwegs und wird ab sofort für Wainman nicht nur vor der Linse stehen, sondern auch ihr umfangreiches Know-how in die Produktentwicklung einfließen lassen. Besonders auf dem Sektor des Strapless-Wavekitens gilt Tuva als absolute Koryphäe und ergänzt damit das weibliche Team neben der Freestylerin Hannah Whiteley. Weitere Infos unter www.wainmanhawaii.com


36 Frühjahrsdiät bei Airush

Ultimative Kitesafari in Brasilien Caipirinha, Samba, Windgarantie, Wellen, Lagunen und endlose Strände: Brasilien hat alle Merkmale, die ein Kiteparadies mitbringen sollte. Wer auf der Suche nach ruhigen Spots ist und Brasilien mit einem erfahrenen Team erleben möchte, kann mit KiteWorldWide eine Safari quer durch den Nordosten des Landes machen. Mit Pick-ups werden nur die echten Perlen angesteuert. Nach drei erfolgreichen Jahren wurde die bewährte Tour für 2013 optimiert. Ab sofort kann man zwischen der Safari von Taiba bis Tatajuba und der von Tatajuba bis Parnaíba wählen. Für das ultimative Kitesafari-Erlebnis gibt es jetzt auch die Möglichkeit, beide Touren zu einer großen, 17-tägigen Safari zu kombinieren. Neben bekannten Spots wie Paracuru, Fleixeiras, Prea, Tatajuba oder Jeri kommen jetzt Barra Grande und Parnaíba dazu. Absolutes Highlight sind die Übernachtungen auf der Ilha das Canárias. Dorthin gelangt man nur mit einem Boot durch ein Flussdelta inmitten von ursprünglichen Mangrovenwäldern. Und genau da wird natürlich auch gekitet. Der typische Pauschaltourist wird sich dorthin sicher nicht verlaufen. Sorgen machen muss man sich also höchstens um wunde Hände, Muskelkater oder rote Nasen. Das zittrige Checken des Windes am Rechner fällt weg, allenfalls die Entscheidung, ob der Neuner oder Siebener aufgepumpt wird, stellt die Safariteilnehmer gelegentlich auf die Probe. Weitere Infos unter www.kiteworldwide.com

Liquid Force zum Selbsttesten In diesem Jahr startet Liquid Force eine ausgedehnte Testival-Tour durch Deutschland. Ein großer mobiler Testpool bestehend aus Kites und Boards steht für alle Interessierten den gesamten Sommer über kostenlos zur Verfügung. Die Tour befindet sich bereits im Stand-by-Modus und wird jedes Mal aktiv, sobald der Wind es zulässt. Informationen dazu, wann der Testpool wo genutzt werden kann, findest du auf der Facebook-Seite von Liquid Force Kiteboarding Deutschland. Mit einem „Like“ auf dieser Seite wirst du immer zeitnah mit allen wichtigen Infos versorgt. Ausgabe 2 / 2013

Die Tendenz zur Reduzierung der Strutanzahl scheint bei Kitedesignern voll im Trend zu liegen. Je weniger Struts, desto geringer das Gewicht und desto früher bleibt der Kite am Himmel, so die simple Gleichung. Airush hat auf diesem Gebiet bereits einiges an Erfahrung gesammelt. Schon vor zwei Jahren präsentierte man mit dem One einen Kite mit nur einer Querstrut. Jetzt wird mit dem Lithium Zero die Spitze des Eisbergs markiert. Wie der Name schon vermuten lässt, besitzt diese spezielle Variante des Lithium in 18 Quadratmetern keine einzige Querstrut. Airush verspricht ein Gewicht von nur 3,4 Kilogramm, was bei konventioneller Ausstattung bereits ein Zehner-Kite auf die Waage bringt. Verglichen mit dem One kündigt Airush noch bessere Leichtwindeigenschaften, höhere Flugstabilität und eine gesteigerte Hangtime an. Außerdem sind die Designer davon überzeugt, dass es kaum einen anderen Kite in dieser Größe gibt, der so agil und direkt ist wie der Lithium Zero. Ob sich dieses Konzept tatsächlich durchsetzen wird und womöglich bald weitere Kites ohne Struts auf den Markt strömen, bleibt abzuwarten. Neu im Sortiment ist außerdem das Flachwasser-Freestyle- und Leichtwind-Directional Slayer. Mit seiner enormen Breite von 54 beziehungsweise 60 Zentimetern und der kompakten Form ist es extrem kippstabil und damit auch für Directional-Einsteiger leicht zu fahren. Der von Channels durchzogene Unterboden soll in Kombination mit einem quer verlaufenden Step hinter der Standposition des vorderen Fußes exzellente Gleiteigenschaften bei einfachster Kontrolle garantieren. Das Board ist ab sofort in den Maßen 154 x 54 und 165 x 60 Zentimeter erhältlich. Weitere Infos unter www.airush.com

Der Springer kommt nach St. Peter-Ording Chiemsee ist neuer Fashionpartner und Co-Sponsor des The Beetle Kitesurf World Cups 2013. Hier zeigt die deutsche Boardsportmarke erstmals exklusiv das Design der offiziellen Eventshirts für Frauen und Männer, die speziell für den World Cup entwickelt wurden. Und die sind lässig und sportlich zugleich: Mit den vier angesagten Farben liegt man voll im Trend des kommenden Sommers und durch den coolen Frontprint gibt es das klare Pro-Kitesurfing-Statement sozusagen gratis dazu. Alle Shirts sind aus 100 Prozent Baumwolle hergestellt und zum Schnäppchenpreis von nur 22,95 Euro erhältlich. Die Eventshirts können in der Chiemsee-Pagode auf dem Veranstaltungsgelände angeschaut, anprobiert und natürlich auch käuflich erworben werden. Mit ein bisschen Glück gibt es dort zusätzlich noch eine Unterschrift der hübschen Chiemsee-Teamriderin Hannah Whiteley dazu. Für alle, die nicht mehr so lange warten möchten, startet der Vorverkauf der Shirts schon ab Anfang Juni. Exklusiv und limitiert erhältlich nur unter www.chiemsee.com und www.secretspot.de



38 Core startet mit iSUPs durch

Nahtlose Flexibilität

Die Marke Core war bisher bekannt für erfolgreiche Kites und seit Neuestem ebenfalls für Kiteboards. Nun kam aber eine vollkommen unerwartete Meldung von Fehmarn. Die Crew um Bernd Hiss stellte im April 2013 eine zwei Linien umfassende Inflatable-SUP-Range vor und bietet jetzt gleichzeitig auch eigene, hochwertige Karbonpaddel an. In Kooperation mit Mike Ritter, dem deutschen Pionier für iSUPs, wurden extrem widerstandsfähige Boards entworfen, die in weniger als fünf Minuten einsatzbereit sind und mit einem Packmaß auftrumpfen, das kaum größer ist als das eines Kitebags. Das Escape ist in den Größen 12’6” x 28”, 14’0” x 28” und als schmalere Sportversion in 12’6” x 25” und 14’0” x 25” bereits ab 1.399 Euro erhältlich. Es setzt auf einen patentierten Verdrängerrumpf, der auf einem SUP bisher unerreichte Geschwindigkeiten erlauben soll. Ob im Wettkampf oder beim Touren, die Gleiteigenschaften des Escape sollen ein breites Publikum begeistern. Das Explorer ist in den Größen 10’6” x 32” und 11’6” x 33” ab 1.249 Euro erhältlich und wird als klassischer Allrounder für Touren und die Welle positioniert. Die Breite von 33” gewährleistet optimale Kippstabilität, wodurch sich das Explorer auch als hervorragendes Familienboard empfiehlt. Mit dem X-Lite-Karbonpaddel rundet Core die Palette ab. Die verschiedenen Ausführungen bieten von 35 Prozent Karbonanteil bis hin zum Vollkarbonpaddel ein breites Spektrum. Die Preise liegen zwischen 219 und 399 Euro. Die gesamte iSUP-Palette von Core kann auf zahlreichen Testivals in diesem Sommer ausprobiert werden. Unter anderem auf der größten Testveranstaltung der Welt, im Kitelife Village während des Kitesurf World Cups in St. PeterOrding (13. bis 21. Juli 2013). Weitere Infos unter www.core-sup.com

2013 präsentiert Xcel mit dem Drylock Power Seam den ersten Anzug, der dank innovativer Schweißtechnik ganz ohne Nähte auskommt und somit eine bis dato unerreichte Flexibilität ermöglicht. Durch die Verwendung schnell trocknender Fasern in der Innenkaschierung ist der Anzug noch wasserabweisender und somit noch wärmer als die Jahre zuvor. Alle Schweißnähte sind vierfach verklebt und zusätzlich versiegelt. Langlebigkeit, Flexibilität und optimale Passform garantiert. Der Xcel Drylock und der Drylock Power Seam sind weiterhin mit den bewährten konischen Armabschlüssen und dem bekannten X-Zip2-Fronteinstieg erhältlich. Wer ein Höchstmaß an Flexibilität und Wärme sucht und dabei gern ein bis zwei Millimeter Neopren weniger auf der Haut tragen möchte, kommt am Drylock nicht vorbei. Er ist in zahlreichen Varianten, auch mit integrierter Haube, ab 419 Euro erhältlich. Ebenfalls neu ist der Dipped Boot mit Split-Toe-Design. Die Grundversion des bekannten Infiniti Boot wird bei seinem Entstehungsprozess in flüssiges, gummiertes Neopren „gedippt“ und erhält dadurch eine wasserundurchlässige Außenbeschichtung. Durch diesen zusätzlichen Schutz können bei gleicher Wärmeisolierung deutlich dünnere Schuhe getragen werden. Zusätzlich verfügt der Schuh über eine extrem flexible Nylonsohle, die eine einmalige Kontrolle des Boards ermöglicht. Der Dipped Boot ist in den Stärken drei und fünf Millimeter erhältlich. Weitere Infos unter www.liquid-sports.de und www.xcelwetsuits.de

Neues Kitecenter von Rene Egli auf Fuerte Seit Ende März begrüßt Rene Egli seine Gäste auf Fuerteventura an einer neuen Station. Die Kitezone beginnt nun unmittelbar vor dem Hotel Meliã Gorriones und reicht 1,5 Kilometer weit für unbegrenzte Kitesessions entlang des endlosen Sandstrandes. Die neue Station verfügt natürlich über unzählige Annehmlichkeiten: eine chillige Beachbar mit Liegen und Hängematten (gegen Gebühr) unter idyllischen Palmen, Frischwasserduschen, eigene sanitäre Anlagen, Schließfächer und kostenloses WiFi. Auch Druckluft darf für den bestmöglichen Komfort natürlich nicht fehlen. Kites können entweder unmittelbar vor dem Center oder direkt am Meer mit einem eigens verlegten Druckluftschlauch am Sicherheitsturm aufgepumpt werden. Der neue Lagunen-Shuttle gewährt zudem bequemes Erreichen der tiefsten Stellen der gezeitenabhängigen Lagune, für längstmögliches Kitevergnügen in stehtiefen Bedingungen. Auch die Schulungen finden je nach Gezeitenstand entweder in der Lagune oder auf dem Meer statt, wobei Egli für die Lagune die exklusiven Schulungsrechte besitzt. Weitere Infos unter www.rene-egli.com oder www.sunandfun.com Explorer

Ausgabe 2 / 2013

Escape



40 Den Elementen trotzen

Hochgeschwindigkeitsduo

Actionsportarten sind mehr als die pure Jagd nach Adrenalin: Für die Firma Triggernaut sind sie eine Leidenschaft, ja sogar eine Lebenseinstellung. Bei der Ausübung verschiedener Sportarten, im Schnee, zu Wasser, auf dem Land und in der Luft, lebt Triggernaut diese Leidenschaft aus. Bei der Entwicklung ihres Sportbrillensortiments und den dazugehörigen Accessoires hat sich die Firma mit Sitz im hessischen Kassel ganz dem Motto ihres Elementsuperhelden verschrieben, nämlich Produkte anzubieten, die den Elementen zu trotzen vermögen. Auf www.triggernaut.com findet sich das gesamte Brillenangebot, aber auch zahlreiche Hintergrundinformationen und Erläuterungen dazu, wie sich die Triggernaut-Sportsonnenbrillen von denen herkömmlicher Brillenfabrikate unterscheiden.

Mit dem Dyno hat North einen Kite geschaffen, der in jedem Race am Himmel zu sehen ist. Um die Performance des Flitzers optimal auszureizen, haben die Designer nun insbesondere den Größen 13, 15 und 17 Quadratmeter einen noch kraftvolleren Grundzug verliehen. Obwohl er hauptsächlich für Wettrennen entwickelt wurde, fühlt er sich aber auch über einem Twintip richtig wohl. Sein geringes Gewicht macht den Dyno zu einem äußerst attraktiven Leichtwindkite. Als perfekter Untersatz für Geschwindigkeitsrekorde stellt North dem Dyno das neue Race LTD 69 zur Seite. Es kommt in diesem Jahr als Full-Carbon-SandwichKonstruktion und verfügt über eine automatische Entlüftungsschraube. Seit diesem Frühjahr ist es offiziell bei der IKA als Raceboard registriert und reizt die Vorgaben mit den neuen Maßen von 190 Zentimetern Länge und einer Breite von 69,9 Zentimetern vollends aus. Auch das erlaubte Maximum von 90 Litern Volumen wird voll ausgenutzt. In Kombination mit einigen Modifikationen am Shape soll es zu den leistungsstärksten Serien-Raceboards auf dem Markt gehören. Geliefert wird es ohne Finnen. North empfiehlt für die meisten Bedingungen zwei, drei Grad angekantete 42 Zentimeter lange Finnen vorn und eine 40 Zentimeter lange Racefinne hinten. Weitere Infos unter www.northkites.com

Gewinn einen Kitekurs an der Ostsee Wer den Sommer an der Ostsee bei Wismar verbringt und das Kitesurfen lernen möchte, hat jetzt die Chance, einen Kitekurs oder einen von fünf Gutscheinen für den SUP-Verleih zu gewinnen. Wer im Zeitraum vom 01. bis 31. Mai auf facebook.com/kitenlernen auf „Gefällt mir“ klickt, nimmt automatisch an der Verlosung der mobilen Kiteschule teil. Die Gewinner werden über Facebook informiert und bekommen ihren Gutschein per Post zugeschickt. Weitere Infos unter www.mobile-kiteschule.de

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Advertorial

Panasonic HX-A100 Das schwebende Weitwinkelauge Actionkameras mit Full-HD-Aufnahmefunktion liegen voll im Trend. Ob auf der Skipiste, beim Klettern oder beim Kitesurfen, die Miniatur-Multitalente gehören mittlerweile fast zur Standardausstattung, um die sportlichen Erlebnisse­teilen zu können. Mit der HX-A100 hat jetzt auch Panasonic eine Actionkamera auf dem Markt, die verglichen mit bekannten Modellen eher unkonventionell anmutet. Wir haben sie einem ersten Praxistest unterzogen.

K

antig, quadratisch und für den Einsatz im Wasser meist von einem separaten Gehäuse geschützt, das ist die bisherige Vorstellung einer klassischen Actionkamera. Mit der HX-A100 bricht Panasonic

nun mit allen bekannten Maßstäben und geht einen völlig neuen Weg. Die Bauform dieses Hochleisters erinnert eher an eine kleine Taschenlampe als an eine Kamera. Sie besteht aus einem Objektivgehäuse, das gerade einmal 30 Gramm auf die Waage bringt, und ist über ein Kabel mit der Steuereinheit verbunden. Dieses kleine Kästchen findet problemlos in der Hemdtasche Platz, kann alternativ aber auch am mitgelieferten Armband befestigt wer-

den. Attraktiv für Kiter ist sie besonders, weil das gesamte System staubdicht und bis 1,5 Meter Wassertiefe zudem für bis zu 30 Minuten wasserdicht ist. Unsere knapp zweistündige Testfahrt hat die HX-A100 trotz einiger harter Einschläge problemlos überstanden. Klein, aber leistungsstark: Trotz der geringen Maße trumpft die HX-A100 mit durchaus ansehnlichen technischen

Mit Filmen und Fotografieren allein ist es aber noch längst nicht

Leistungsmerkmalen auf. Full-HD-Aufnahmen mit 50 fps oder Zeitlupen

getan. Mit einer von Panasonic angebotenen App kann das iPhone

(1.280 x 720 Pixel) mit 100 fps beziehungsweise 200 fps (640 x 360 Pixel)

oder das Tablet komfortabel als Monitor für die Aufnahmen genutzt

werden durch einen Verwackelschutz und die Level-Shot-Funktion, die den

werden. Diese lassen sich dann durch das entsprechende Endgerät

Bildhorizont geraderückt, mit hoher Brillanz auf einer Micro-SD-Karte gespei-

sogar starten und stoppen, also fernbedienen. Diese Funktion ermög-

chert. Im Lieferumfang ist auch eine Kopfhalterung mit Kugelgelenk enthal-

licht das integrierte Wi-Fi, mit dem auch direkt nach der Session das

ten, in welche die HX-A100 eingesteckt wird. Auf diese Weise entgeht dem

produzierte Filmchen mit Freunden geteilt werden kann. Alternativ

160-Grad-Weitwinkel-Objektiv kein einziger Trick auf dem Wasser. Durch das

besteht sogar die Möglichkeit, die Daheimgebliebenen via Ustream

im Kameragehäuse integrierte Mono-Mikrofon können Sprünge sogar noch

live am Geschehen teilhaben zu lassen.

live kommentiert werden. Auch bei starkem Wind war die Tonaufnahmequalität während unserer Testfahrt relativ gut, was auf die effektive Windge-

Mit Armband und Kopfhalterung ist die HX-A100 ab sofort für 299

räuschunterdrückung zurückzuführen ist. Fotos können mit der HX-A100

Euro in Schwarz oder Orange erhältlich. Außer einer Speicherkarte

mit einer Auflösung von bis zu 5,3 Megapixel ebenfalls geschossen werden.

wird kein zusätzliches Zubehör benötigt, um sofort losfilmen zu

Die maximale Aufnahmedauer wird mit 140 Minuten angegeben.

können. Im Praxistest schlug sich die HX-A100 tadellos. Die Windstabilität der Kamera war hervorragend, selbst beim Einbruch der Dämmerung lieferte sie noch nahezu rauschfreie Bilder. Eine ernst zu nehmende neue und unkonventionelle Miniaturkamera, die das Potenzial hat, den Markt der Actionkameras aufzumischen. Erschrockene Blicke anderer Kiter am Strand sind aber momentan auch noch inklusive, denn mit dieser Kamerahalterung auf dem Kopf erinnert man schon fast an Jean-Claude Van Damme in „Universal Soldier”. Ausgabe 2 / 2013


42 | Kitelife Event

mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft 2013

S

© Jonas Petong | www.Central-Studios.com

eit Jahren ist der Funsportevent der Superlative ein fester Bestand-

entscheidender Tag, denn vorbereiten kann man sich nicht wirklich auf

teil der Kieler Woche. Auch in diesem Jahr findet in der Zeit vom

den Contest – oder kennst du jemanden, der so eine Rampe am Wasser

21. bis 30. Juni 2013 die mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeis-

besitzt? Internationale Windsurf- und Bikergrößen haben sich angekün-

terschaft statt, bei der sich Biker und Windskater über eine 100 Quadratme-

digt, doch halten sie dem Druck stand und können die große Rampe – im

ter große Rampe stürzen und in der Luft akrobatische Tricks und Stunts zei-

Fachjargon auch „der grüne Riese“ genannt – bezwingen? Wir sind

gen. Die Fortbewegungsmittel der Wahl werden Bikes sowie Skateboards mit

gespannt und freuen uns auf einen spannenden Event.

einem Windsurfsegel sein, mit denen sich die Fahrer bis zu zwölf Meter hoch in die Luft katapultieren, um Rotationen und Tricks zu zeigen, bevor sie direkt

Am Samstag, den 22. Juni, geht es mit der Qualifikation für die Finalläufe

im Hafenbecken des Germaniahafens landen. Bei einer Überrotation oder

richtig los. Nur die besten 20 Windskater und Biker der Welt qualifizieren

einem falsch gestandenen Trick kommt das Wasser bei einer Landung aus

sich für die Hauptrunde, das Finale. Das Weltklasseniveau der Fahrer und

der Höhe einem Betonplatz gleich, also hoffen wir nur das Beste für unsere

die einzelnen Sprünge werden von einer Fachjury bewertet und bestimmen

Starter. Auch in diesem Jahr treten mobilcom-debitel und der Mobiltelefon-

somit das Weiterkommen. Kombinationen aus freihändigen Drehungen,

hersteller Nokia als Hauptsponsoren des Events auf. Zusätzlich wird es wieder

exorbitant hohen und weiten Sprüngen werden zur Show des Tages abge-

eine karibische Bar im Ocean Camp geben. Eine tolle Beachatmosphäre,

feuert und das am laufenden Band. Apropos abfeuern: Zur Nightshow ab

chillige Musik und gute Getränke erwarten die Gäste täglich ab 12 Uhr.

22 Uhr wird es wie gewohnt die spektakulärsten Tricks der besten Fahrer in einer Supershow geben. Wenn Nebelmaschinen den Germaniahafen ver-

Das freie Training aller Fahrer beginnt am Freitag, den 21. Juni, ab 17

dunkeln, Laser in der Luft blitzen, Flammenwerfer an der Rampe brennen,

Uhr. Hier werden die Akteure schon mal ein wenig in die Trickkiste

der Soundpark die Beats auf den Brustkorb drückt und die Pyroshow den

greifen und zeigen, wie hoch die Messlatte in diesem Jahr gelegt wird.

Himmel erleuchten lässt, dann nennt man das den blanken Wahnsinn oder

Für alle Neulinge der mobilcom-debitel Ocean Jump WM ein wahrlich

einfach nur: mobilcom-debitel Ocean Jump WM – die Nightshow!

Ausgabe 2 / 2013



44 Am Sonntag, 23. Juni, finden die Finalläufe der Weltmeisterschaft statt. Die 20 Favoriten batteln sich gegeneinander, um die Weltmeisterkrone zu erobern. Hier müssen die Fahrer noch mal auf den Punkt fit sein und das Beste aus sich herausholen. Welche wird in diesem Jahr die coolere Sportart sein, Windskaten oder Biken? Die Entscheidung fällt am 23. Juni 2013 am Germaniahafen. Am zweiten Samstag der Kieler Woche, dem 29. Juni, treffen sich noch mal alle Fahrer, um den sogenannten Best Trick Contest auszufahren, bei dem die Akteure mehrere Versuche haben, der Jury den besten Trick aus ihrem Repertoire zu zeigen. Gewertet werden Schwierigkeitsgrad, Ausführung und Kreativität/Style. Solltest du am ersten Wochenende die Nightshow verpasst haben, dann hast du an diesem Tag erneut die Möglichkeit, ab 22 Uhr der Show beizuwohnen. Aber Achtung: Es wird heiß …!!! © Jonas Petong | www.Central-Studios.com

Tag

Datum Startzeit ab Info

Freitag

21. Juni 17:00 Uhr

Folge uns auf Facebook unter www.facebook.com/md.OceanJump

Warm-up für alle Fahrer

Samstag 22. Juni 15:00 Uhr

Qualifikation mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft

Samstag 22. Juni 22:00 Uhr

Nightshow mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft

Sonntag 23. Juni 15:00 Uhr

Finale mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft

Samstag 29. Juni 15:00 Uhr

Best Trick Contest mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft

Samstag 29. Juni 22:00 Uhr

Nightshow mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft

FREE-Partyweek im Hills, Bergstraße 17 Täglich ab 0:00 Uhr!

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Saisonopening 27.04.2013 – Luna Club Kiel Ausgabe 2 / 2013


W I N D E C K S T R . 4 , 8 325 0 M A R Q U A R T S T E I N/G E R M A N Y | I N F O @ F LY S U R F E R . C O M | W W W. F LY S U R F E R . C O M


46 | Materialcheck

Neuerscheinungen 2013 Die Deutschen wollen alles immer billiger haben.

an den Kiteschulen wieder Hochbetrieb herrscht,

dem Liquid Force Edge, dem Airush Vox und dem

Zuletzt wurde dieses Thema in allen Medien breit-

haben Paketangebote oder möglichst günstige

neuen Deluxe Freeride vier Vertreter der Low-

getreten, weil der Pferdefleischskandal genau die-

Untersätze Hochkonjunktur. Bei der Anschaffung

Budget-Kategorie auf den Prüfstand geholt. Und

sen Wunsch, zumindest bezogen auf Lebensmittel,

der ersten Ausrüstung neigt man angesichts der

das Ergebnis ist sehr unterschiedlich. Von recht

mal wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit

enormen Summen, die da aufzuwenden sind,

einfach bis zu ausgesprochen gut ist alles dabei.

gerufen hat. Ein möglichst gutes Schnäppchen zu

doch schon eher mal dazu, ein Schnäppchen zu

Außerdem haben wir mit dem Core Fusion einen

ergattern, ist aber selbst beim Kauf eines Boards

wählen. Dass diese Boards nicht mit den tech-

Newcomer unter die Lupe genommen, der den

für viele Kiter ein wichtiges Thema. Das hat auch

nischen Ausstattungen und edlen Baustoffen der

Markt der High-End-Boards wohl kräftig aufmi-

das produzierende Gewerbe längst festgestellt.

absoluten Premiumklasse auftrumpfen, ist klar.

schen wird. Wie der edle Imperator V von Carved

So findet sich bei fast jedem Hersteller ein Modell

Aber bedeutet einfach auch schlechter? Was kön-

hat er ein Herz aus dem exklusiv für Core und

in der Preiskategorie um 500 Euro oder niedriger.

nen Boards zwischen 400 und 550 Euro? Um das

Carved angefertigten Cartan-Karbon, liegt mit

Neu, wohlgemerkt. Gerade zum Saisonstart, wenn

herauszufinden, haben wir mit dem Nobile NBL,

einem Verkaufspreis von 799 Euro aber eher im

Technische Daten Testgröße (m ) 2

Preis ohne Bar (€)

F-One Trust

Nobile T5

Slingshot Z

Airush Lithium

11

10

11

10

1.099,-

1.119,-

1.316,- (mit Barsystem)

1.099,-

Technische Daten

Core Fusion

Deluxe Freeride

Preis (€)

799,-

549,-

Länge (cm)

134

134

Leinensystem

4

4

4

4

Breite (cm)

One-Pump

ja

ja

ja

ja

Gewicht (kg, montiert)

Alternative Größen (m2) Barbreiten

4, 5, 7, 9, 13

5, 7, 9, 12, 14

6, 9, 13

5, 6, 7, 8, 9, 12, 14, 16

45, 52 cm

uni, Breite verstellbar

17”, 20”

uni, Breite verstellbar

Finnenmaß (mm) Alternative Größen (cm)

40

40

3,66

3,81

48

50

130x38, 132x39, 137x41, 141x42, 144x43, 149x44 (LW), 152x46 (LW)

131x39, 141x42, 150x45

350,-

349,-

–––

439,-

Kontakt

info@liquid-sports.de

info@element-sports.de

info@slingshotkiteboarding.de

team@apm-marketing.de

Kontakt

info@corekites.com

info@deluxeboards.com

Telefon

0431/88828803

08031/94136911

0431/3180295

08171/387080

Telefon

04371/889340

04371/889340

Lowend

9

10

9

10

Angleiten

10

10

Depower

10

8

10

9

Beschleunigung

9

8

Drehen

7

9

8

8

Geschwindigkeit

8

9

Komfort

9

8

9

10

Top End Control

10

8

Lift

7

9

7

9

Drehen

9

9

Hangtime

9

8

9

9

Springen

10

8

Preis Bar (€)

Flugeigenschaften*

Fahreigenschaften*

Springen ausgehakt

6

8

5

6

Komfort

10

9

Wasserstart

10

10

10

10

Benötigtes Fahrkönnen**

9

10

Benötigtes Fahrkönnen **

10

8

10

10

Ausgabe 2 / 2013

* Flugeigenschaften/Fahreigenschaften 1 bis 10. 10=sehr gut, 1=sehr schlecht ** Benötigtes Fahrkönnen 1 bis 10. 10=gering, 1=hoch


oberen Mittelfeld der Preisspanne. Angesichts der äußerst attraktiven Fahreigenschaften dieser Schnitte werden wohl einige hochpreisige Serienboards stark unter Druck geraten. In der nächsten Kitelife werden wir dir bereits einen Ausblick zu den Produkten der kommenden Saison geben. Vom 12. bis 21. Juli 2013 findet in St. Peter-Ording wieder der Kitesurf World Cup statt und natürlich wird auch das Kitelife Village, die größte Kitesurfmesse und -Testveranstaltung der Welt, auf dem Eventgelände vertreten sein. Im Rahmen dieses Happenings öffnen die wichtigsten Kite- und Boardhersteller wieder die Pforten ihrer Entwicklungslabore und bringen die neuesten Errungenschaften mit an den Nordseestrand. Im nächsten Heft geben wir bereits exklusive Einblicke, welche Überraschungen dich in St. Peter-Ording zum Anschauen und Selbsttesten erwarten.

Liquid Force Edge

Airush VOX

Nobile NBL

399,-

499,-

479,-

136

140

138

42,5

42

40,5

4,52

4,33

3,93

50

50

55

146x45

135x40

130x38, 134x39, 142x42

info@liquidforcekite.de

team@apm-marketing.de

info@element-sports.de

0461/ 9789560

08171/387080

08031/94136911

9

10

10

6

8

10

7

9

10

7

8

8

5

5

6

6

6

7

6

7

7

8

10

10


48

Slingshot Z DIE FAKTEN Zu Beginn der vergangenen Saison überraschte Slingshot mit der Absetzung des Key und gleichzeitig der Neueinführung des Z. Wie sein Vorgänger spricht er die Zielgruppe der Freerider an und legt besonderes Augenmerk auf den Ein- und Aufsteigerbereich. Innerhalb weniger Monate stellte sich dieser Wechsel als goldrichtig heraus, denn der Z konnte schon in seinem ersten Jahr die Verkaufszahlen des Key deutlich übertreffen. Überrascht hat uns diese Entwicklung nicht, denn der markant gepfeilte und im Mittelteil tief geschnittene Drei-Strut-Kite besitzt ein klar vielseitigeres Profil als sein Vorgänger. Gemeinsam mit dem RPM wurde nun bereits die zweite Generation des günstigsten Slingshot-Kites präsentiert, der auch im Paket mit dem Slingshot-Board Crisis für sagenhafte 1.500 Euro angeboten wird (Kitegröße elf Quadratmeter).

AUF DEM WASSER Der tief geschnittene Mittelteil verleiht dem Z schon beim kleinsten Windhauch ordentliche Zugkraft, die er in effektiven Vortrieb umsetzen kann. Sein Stand am Windfensterrand ist so gut, dass Höhelaufen bereits im unteren Windbereich absolut einfach gelingt. Ebenso komfortabel verhält er sich auch im mittleren bis oberen Windbereich. Während das erste Modell in böigen Bedingungen dazu neigte, die Kraft mitunter etwas ruppig freizugeben, zeigt sich der Neue zahmer und macht damit für den Ein- und Aufsteigerbereich eine noch bessere Figur. Dazu trägt auch der absolut einfache Wasserstart bei, welcher über den Zug an einer Steuerleine erfolgt. Das Depowermanagement zeigt sich sehr differenziert, wodurch dem Z mit einem geringen Barweg die Zugkraft genommen werden kann. Bei komplett vom Körper weggeschobener Bar flattert der Kite vollständig aus. Langweilig ist das Flugverhalten des neuen Z eindeutig nicht. Er reagiert absolut direkt auf Steuerbefehle und setzt sie mit mittlerer bis hoher Fluggeschwindigkeit um. In Kombination mit den engen Flugradien, die er anstandslos meistert, kommt eher ein sportliches Gefühl auf. Damit weniger versierte Fahrer den Kite aber nicht ungewollt verlenken, liegen die Halte- und Steuerkräfte im mittleren bis oberen Bereich, was ein sehr gutes Feedback über die Reaktionen des Schirms ergibt. Ohne jegliche Querkräfte lässt sich der Z zum Absprung führen. Während im unteren Windbereich noch nicht viel passiert, steht ab dem mittleren Windbereich ein guter Lift bereit und die Hangtime erreicht sogar fast Spitzenwerte. Für ausgehakte Manöver ist der Kite hingegen nicht unbedingt der optimale Partner, da er nach dem Absprung brachial und unbeirrt weiterzieht.

FAZIT Dieser Kite ist deutlich mehr als ein Basic-Freerider. Vom Einsteiger bis zum Fortgeschrittenen begeistert er mit einem breiten Windbereich, hoher Agilität und einer denkbar einfachen Handhabung. Die harmonischere Umsetzung des Vortriebs bringt zudem einen Komfortgewinn gegenüber dem Vorgänger.

Flugeigenschaften De

p ow

er

Dre

he

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

n

star t

t

Low E

for

nd

m Ko

Wa s

ser

Lift

Größe (m2)

11

Alt. Größen (m2)

6, 9, 13

Preis (€/mit Bar)

1.316,-

Preis Bar (€)

–––

Leinensystem

4

Kontakt

info@slingshotkiteboarding.de

One-Pump

ja

Telefon

0431/3180295

Barbreiten

17”, 20”

d ke oo nh u n Springe

details

Ha

Ausgabe 2 / 2013

ng time


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Airush Lithium DIE FAKTEN Der Lithium rückt 2013 noch stärker in die Mitte des Kiteangebots von Airush. Während der DNA als klassischer Ein- und Aufsteigerschirm positioniert ist, stellen Lithium und Varial X die Bindeglieder zu den Spezialisten wie dem Razor oder dem Wave dar. Dem Lithium kommt dabei die Rolle des Allrounders zu, die er bereits in der vergangenen Saison mit Bravour erfüllt hat. Für 2013 wurde lediglich Feintuning am Delta-Hybrid-Gerüst des Lithium vorgenommen. Zusätzliche Minibattens sollen das Flattern des Tuchs unterbinden und um den Kite noch stabiler zu machen, wurde der Mittelteil der Fronttube neu verstärkt. Außerdem gibt es durch Umknüpfen der inneren Schenkel der Frontleinenwaage auf der Fronttube jetzt die Möglichkeit, die Barkräfte zu variieren.

AUF DEM WASSER Mit seinem leichten Drei-Strut-Gerüst marschiert der Lithium schon im unteren Windbereich zielorientiert los. Konsequent in das Windfenster eingelenkt kann er sofort gestellt geflogen werden und läuft herausragend Höhe. Auch nach oben hinaus gibt sich der Schirm keine Blöße. Zwar flattert das Profil voll gedepowert nicht komplett aus, trotzdem ist die Depower absolute Spitzenklasse und kann differenziert eingesetzt werden. Während die Barkräfte im vergangenen Jahr durchweg im Mittelfeld lagen, ermöglicht die Veränderung der Anbringung der inneren Frontleinenschenkel nun auch geringere Barkräfte. Allerdings ist das Feedback des Kites dadurch etwas indirekter. Im Grund-Set-up geflogen, reagiert der Lithium absolut direkt auf Steuerbefehle und dreht deltatypisch fast auf der Stelle. Die Fluggeschwindigkeit liegt dabei im oberen Mittelfeld. Komfort wird über den gesamten Windbereich groß geschrieben. Progressiver Zugaufbau oder ruppiges Flugverhalten in Böen sind fremd für den Lithium. Ebenso einsteigerfreundlich verläuft der Wasserstart über den Zug an einer Steuerleine. Die Sprungleistungen sind für jedermann leicht abrufbar, das Leistungsportfolio trotz einfacher Handhabung sehr groß. Sogar im unteren Windbereich lässt sich dem Lithium schon ein ansehnlicher Lift entlocken, der ab dem mittleren Windbereich richtig stark ist, ebenso wie die Hangtime. Ausreichend Dampf für erste Ausflüge in den Unhooked-Bereich ist auch vorhanden, wer in dieser Disziplin jedoch sein primäres Einsatzgebiet sieht, sollte sich eher dem Varial X oder dem Razor zuwenden.

FAZIT Bereits das zweite Jahr in Folge ist es Airush mit dem Lithium gelungen, einen extrem harmonischen Kite zu entwickeln, der nicht nur ein Komfortwunder mit viel Leistung und großem Windbereich ist, sondern auch eine Sportlichkeit an den Tag legt, wie man sie in dieser Kombination nur selten findet. Daher können wir jedem, der einen Kite mit breitem Einsatzgebiet sucht, nur empfehlen, diesen Kite mal auszuprobieren.

einsatzbereich

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Preis (€/ohne Bar)

1.099,-

Preis Bar (€)

439,-

Leinensystem

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Kontakt

team@apm-marketing.de

One-Pump

ja

Telefon

08171/387080

Barbreiten

uni, Breite verstellbar

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Alt. Größen (m2)

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Größe (m2)

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details

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F-One Trust Die Fakten Erst Volt, dann Revolt und nun Trust: F-One gibt dem ausgewiesenen Freerider der Range 2013 einen neuen Namen und der ist bezogen auf die Fahreigenschaften auch Programm. Vertrauen in das Sportgerät und das eigene Können will der Trust durch eine fehlerverzeihende Ausrichtung suggerieren. Der Newcomer baut wie der Bandit auf das von F-One maßgeblich etablierte Delta-C-Design und auch bei der Ausstattung dient der große Bruder als Vorbild. So finden sich beim Trust ein One-Pump-System, zahlreiche Verstärkungen, die so ebenfalls bei der Gallionsfigur von F-One verwendet werden, und die innovativen Fusion-Struts. Attraktiv dürfte für viele Kiter zudem das Spezialpaket in Kombination mit einem F-One Next sein. In elf Quadratmetern ist der Trust mit einem Next in Wunschgröße schon für 1.770 Euro erhältlich.

Auf dem Wasser Die tief geschnittene Delta-Form des Trust erinnert optisch fast schon ein wenig an die ersten Bandit-Modelle und verleiht dem Kite ein hervorragendes Lowend. Ohne Anstrengung des Fahrers generiert der Schirm schnell effektiven Vortrieb und wandert dabei relativ weit an den Windfensterrand. Wie es sich für einen Schirm für den Ein- und Aufsteigerbereich gehört, kann dem Trust über das Wegschieben der Bar vom Körper die komplette Zugkraft bis zum vollständigen Ausflattern des Profils genommen werden. Die Barkräfte liegen durchweg im mittleren Bereich, das Reaktionsverhalten des Kites ist direkt, aber eher gemächlich. Energisch angesteuert bewegt sich der Trust mit geringer Fluggeschwindigkeit in die Kurve, beschleunigt im zweiten Teil der Drehung dann aber zunehmend und kommt so am Ende sogar auf einen mittleren Radius. Auf dem vorderen Anknüpfpunkt für die Steuerleinen befestigt, erfolgt dieses Manöver noch gemächlicher. Auf diese Weise wird der Kite nicht unbewusst versteuert oder bestraft Lenkfehler mit zu kraftvollem Zugaufbau. Auch in Böen kommt es nicht zu überfordernder Kraftabgabe, weshalb wir dem Trust über den gesamten Windbereich hinweg einen ausgesprochen guten Komfort bescheinigen können. Gestützt wird er zusätzlich durch den fast automatisch erfolgenden Wasserstart. Eingehakte Absprünge lassen sich einfach finden, der Lift liegt ab dem mittleren Windbereich im oberen Mittelfeld. Die Tragfähigkeit ist sehr intensiv ausgeprägt, was dem Trust im mittleren bis oberen Windbereich zu einer guten Hangtime verhilft. Im unteren Windbereich fällt die Sprungperformance dagegen eher dünn aus. Erste ausgehakte Manöver sind möglich, durch nahezu ausbleibenden Kraftabbau nach dem Absprung ist dies allerdings eindeutig nicht seine Paradedisziplin.

Fazit

Mit dem Trust präsentiert F-One einen zum Bandit optimal abgegrenzten Freerider,

dessen Schwerpunkte auf einfacher Handhabung, ausgeprägtem Komfort und einem großen Windbereich liegen. Für Ein- und Aufsteiger ein empfehlenswerter Schirm, um schnelle Lernfortschritte zu erzielen.

Flugeigenschaften De

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einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

n

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Low E

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m Ko

Wa s

ser

Lift

Größe (m2)

11

Alt. Größen (m2)

4, 5, 7, 9, 13

Preis (€/mit Bar) Leinensystem

1.099,-

Preis Bar (€)

350,-

4

Kontakt

info@liquid-sports.de

One-Pump

ja

Telefon

0431/88828803

Barbreiten

45 cm, 52 cm

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details

Ha

Ausgabe 2 / 2013

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Nobile T5 Die Fakten Der T5 ist das Freeride-Flagschiff bei Nobile und hat für 2013 einige Modifikationen erfahren. Der Hybrid-Kite setzt nach wie vor auf eine breit angelegte Frontleinenwaage, die für diese Saison verkürzt und mit dünneren Leinen ausgestattet wurde. Als Resultat soll der Kite direkter sein und über eine ausgedehntere Depower verfügen. Auch am Profil wurde gefeilt, besonders in den Tipbereichen fällt es etwas flacher aus, was den Dreheigenschaften zugutekommt. Komplett neu und mit einem überarbeiteten und sehr funktionalen Safety-System ausgestattet, rundet das innovative Barsystem den T5 ab.

Auf dem Wasser Zunächst wirkt der Kite am Himmel optisch viel kleiner, als er sein soll, aber schon beim ersten Einlenken wurde unmissverständlich klar, dass es sich hier um ein echtes Kraftpaket handelt. Mit einer Sinuskurve beschleunigt, baut der T5 schon früh einen richtig starken Grundzug auf und setzt ihn effektiv in Vortrieb um. Ohne großes Zutun des Fahrers geht er direkt weit vor an den Windfensterrand und macht Höhelaufen zu einem Kinderspiel. Ebenso bissig verhält er sich im oberen Windbereich oder in stark böigen Bedingungen bei der Kraftentfaltung, die schon mal etwas progressiver ausfallen kann. Über das Wegschieben der Bar vom Körper lassen sich einfallende Böen problemlos kompensieren. Der Anstellwinkel des Kites gegen den Wind wird allerdings nicht so extrem, dass das Profil vollständig ausflattern würde. So ist im obersten Windbereich schon gelegentlich Kanteneinsatz gefragt, um die Kraftspitzen auszubremsen. Diese Lebendigkeit bringt dem T5 beim Springen Lorbeeren ein. Der Lift ist nicht nur kraftvoll explosiv, sondern trägt auch noch in ansehnliche Höhe. Durch die ebenfalls überdurchschnittlich gute Hangtime geraten Big Airs zu einer echten Freude. Selbst ausgehakt kann der T5 Punkte sammeln. Er positioniert sich relativ weit hinten im Windfenster und liefert bei entsprechender Spannung auf den Leinen auch satte Power für den Absprung. Der Kraftabbau findet nach dem Verlassen der Wasseroberfläche spürbar statt, was technische Manöver vereinfacht, könnte allerdings noch einen Tick intensiver ausfallen. Absolut begeistert waren wir von der Agilität des Schirms. Er ist nicht nur wahnsinnig direkt, sondern reagiert auf Steuerbefehle auch mit einer hohen Fluggeschwindigkeit. Mittlere bis enge Turns stellen kein Problem dar und werden schön rund gemeistert. Vollkommen anspruchslos zeigt sich der T5 beim Wasserstart, den er problemlos über den Zug an einer Steuerleine bewerkstelligt.

Fazit Ein Freerider, mit dem richtig Spaß aufkommt, gerade wenn man Lust auf eine spritzige Session mit vielen Sprüngen, dynamischen Turns und dem einen oder anderen ausgehakten Manöver hat. Für absolute Einsteiger könnte die enorme Agilität gepaart mit dem kraftvollen Charakter etwas zu anspruchsvoll sein, Aufsteiger und Fortgeschrittene wird hingegen genau das begeistern. Ein großer Windbereich kommt hier zusammen mit tollen Sprungleistungen und einem absolut knackigen Fluggefühl.

Flugeigenschaften De

p ow

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Dre

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einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

n

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t

Low E

for

nd

m Ko

Wa s

ser

Lift

Größe (m2)

10

Alt. Größen (m2)

5, 7, 9, 12, 14

Preis (€/mit Bar) Leinensystem

1.119,-

Preis Bar (€)

349,-

4

Kontakt

info@element-sports.de

One-Pump

ja

Telefon

08031/94136911

Barbreiten

uni, Breite verstellbar

d ke oo nh u n Springe

details

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Ausgabe 2 / 2013

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Liquid Force Edge DIE FAKTEN Innerhalb des extrem breit aufgestellten Boardsortiments von Liquid Force übernimmt das Edge die Aufgabe des klassischen Basic-Freeriders. Einfache Handhabung und gute Gleiteigenschaften, das sind die wichtigsten Parameter, die dieses Board mit Bravour erfüllen soll. Eine klare Kampfansage an die Branche ist der fast konkurrenzlos günstige Preis von nur 399 Euro inklusive aller Anbauteile. Bei den Shapekriterien haben sich die Amerikaner trotzdem nicht sparsam verhalten. Um bestmögliche Kontrolle auch in rauen Bedingungen zu ermöglichen, ist der Unterboden mit einer einfachen Konkave versehen. Auf der Fersenseite findet sich ein mehrere Zentimeter breiter konvexer Kantenbereich, der das Board trotz flacher Bodenkurve etwas looser gestaltet. Dadurch reduziert sich der Kraftaufwand beim Switchen und der Übergang beim Umkanten erfolgt harmonischer.

AUF DEM WASSER Die flache Bodenkurve ermöglicht optimales Angleiten, dabei sind keinerlei bremsende oder störende Faktoren zu vernehmen. Zu den absoluten Sprintern gehört das Edge nicht. Die Beschleunigung erfolgt eher gemächlich und spricht damit die angepeilte Zielgruppe sehr gut an. Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit liegt im oberen Mittelfeld und führt bei Kabbelwasser zu leichter Unruhe beim Laufverhalten. Die groß dimensionierten Finnen und der geringe Rocker ermöglichen auch dann eine überdurchschnittlich gute Kontrolle, selbst für weniger versierte Fahrer. Das Aufschaukeln des mit geringem Flex ausgestatteten Rumpfes schmälert den Komfort aber doch spürbar. In der Kurvenfahrt sind dem Edge mittlere bis weite Radien vorbehalten. Wird das Board mit viel Druck auf der Kante gefahren, können sie sauber und gut kontrollierbar gezirkelt werden. In engeren Radien erfolgt der Übergang von Finnen- zu Kantengriff sehr abrupt, was zum Driften des Boards führt. Zum Absprung mit eingehaktem Kite ausgerichtet, lässt es sich leicht und auch progressiv ankanten, ohne dabei zum Rutschen zu neigen. In dieser Disziplin ist der Absprung absolut problemlos und bietet die gewünschte Performance. Bei ausgehakten Manövern mit starkem Zug auf den Leinen wird die mangelnde Rückstellfähigkeit des harten Rumpfes spürbar. Wer sich im ausgehakten Freestyle betätigen möchte, sollte sich eher unter den Influence-Modellen umschauen oder das Element ins Auge fassen.

FAZIT

Mit dem Edge positioniert Liquid Force ein Ein- und Aufsteigerboard im absoluten

Niedrigpreissegment. Dass für diesen Preis kein vollwertiger Allrounder aus der Presse springt, ist sicher jedem klar. Um eine finanziell möglichst niedrige Eintrittsschwelle in den Sport zu schaffen sowie Ein- und Aufsteigern den Weg zu ersten Tricks und Skills mit einem einfach zu kontrollierenden Board zu versüßen, ist das Edge bestens geeignet.

Fahreigenschaften

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Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

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Experten

einsatzbereich

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details

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Springen

Ausgabe 2 / 2013

Preis (€)

399,-

Alt. Größen (cm)

146x45

Länge (cm)

136

Kontakt

info@liquidforcekite.de

Breite (cm)

42,5

Telefon

0461/9789560

Gewicht (kg, montiert)

4,52

Finnenmaß (mm)

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55

Airush VOX DIE FAKTEN Das Vox von Airush geht auch 2013 als klassisches Ein- und Aufsteigerboard ins Rennen, das insbesondere durch gute Angleiteigenschaften und einfache Handhabung glänzen soll. Verglichen mit den drei Konkurrenten in diesem Test (NBL, Edge und Freeride) ist es mit 499 Euro geringfügig teurer, liegt in der gesamten Marktübersicht dieser Kategorie aber noch im unteren Mittelfeld der Preisgestaltung. In die Konstruktion des Boards ist für dieses Jahr von Airush maßgeblich investiert worden. Hinter den ABS-Rails und dem triaxialen Glasfaserlaminat verbirgt sich ein Sandwichkern aus Balsa- und Poplarholz. Während das Poplarholz im Mittelteil für eine gute Rückstellfähigkeit sorgt, gewährleistet das leichtere Balsaholz in den weniger belasteten Außenbereichen ein möglichst geringes Gewicht. Durch diese von Airush als Biotech Core bezeichnete Konstruktionsweise konnte das Gesamtgewicht des Boards im Vergleich zum Vorjahr spürbar gesenkt werden.

AUF DEM WASSER Konsequent und druckvoll marschiert das Vox los. Die plane Bodenkurve verleiht im sehr gute Angleiteigenschaften und eine hohe Eignung für Leichtwindtage. Die Beschleunigung fällt ebenfalls ansprechend aus und bringt das Board in kürzester Zeit auf Höchstgeschwindigkeit. Selbst wenn es sich nicht um eine vollkommen plane Wasseroberfläche handelt, ist das Vox nur schwer aus der Kontrolle zu bringen. Die Kontrolle des Boards bleibt durchweg einfach und die Laufruhe liegt im oberen Mittelfeld. Ein kontinuierliches Aufschaukeln ist nicht zu vernehmen, der im Mittelfeld angesiedelte Flex macht das Board aber auch nicht unbedingt zu einem Komfortfreerider mit Sofafeeling. Knackig und direkt fühlt es sich an und wirkt trotz der Länge von 140 Zentimetern relativ agil und spritzig. Ob schnelle Kantenwechsel oder progressives Ankanten, der flache Rockerverlauf zeigt sich dabei nicht störend. Weite bis mittlere Radien zieht das Vox mit vollem Zug auf der Kante. Zu enge Kurven werden mit dem Einsetzen des Drifts klar markiert. Der Absprung erfolgt denkbar einfach, auch bei eher zögerlichem Absprung ist stets optimaler Halt gewährleistet. Bei Loaded-Sprüngen mangelt es dem Rumpf dann etwas an Rückstellfähigkeit. Erste Unhooked-Manöver sind kein Problem, für versierte Freestyler darf es dann aber doch gern etwas mehr sein.

FAZIT Ein ausgewogenes und harmonisches Konzept liegt dem Vox 2013 zugrunde. Die neue Kernkonstruktion führt verglichen mit dem Vorjahr zu einem differenzierteren Flexverhalten, was sich bei der Kontrolle, aber auch beim Komfort gewinnbringend zeigt. Ein- und Aufsteigern ermöglicht es schnelle Lernfortschritte, weil höchstmögliche Konzentration auf den Schirm möglich ist. Aber auch bei fortschreitendem Fahrkönnen bis hin zu den ersten Versuchen an ausgehakten Manövern unterstützt das Vox die Lernkurve hervorragend.

Könnensstufe

einsatzbereich

Einsteiger

Freeride Freestyle

Fortgeschrittene

Wave

Experten

Race

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Gesc

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Aufsteiger

Fahreigenschaften

p To ed Co

Angleit

en

Spe ntrol

details Kontakt

team@apm-marketing.de

42

Telefon

08171/387080

Gewicht (kg, montiert)

4,33

Finnenmaß (mm)

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en

140

Breite (cm)

eh

Länge (cm)

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135x40

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Alt. Größen (cm)

fo

499,-

m Ko

Preis (€)

Springen

Ausgabe 2 / 2013


56

Nobile NBL DIE FAKTEN

Seit einigen Jahren gehört das NBL bereits fest in das Produktsortiment von

Nobile. Als Freerideboard für Ein-und Aufsteiger ist es in der unteren Preisregion positioniert. Trotzdem profitiert es jedes Jahr aufs Neue von den technischen Innovationen der höherpreisigen Boards in der ganze zehn Twintips umfassenden Angebotspalette. In diesem Jahr findet sich im Mittelteil des Unterwasserschiffs eine elliptische Konkave, während die Tipsektionen flach gehalten sind. Auf diese Weise wird die Kontrolle des Boards erleichtert, ohne die guten Gleiteigenschaften zu beschneiden. Außerdem kommt die von Nobile ins Leben gerufene Antivibrationstechnologie zum Einsatz. Durch die Kombination eines ausgetüftelten Laminataufbaus und der Positionierung spezieller Flexzonen im Rumpf sollen Vibrationen des Boards fast vollständig ausbleiben. Und um die knallig bunten Farben auch in der zweiten Saison noch genießen zu können, ist das NBL mit einer extra UV-resistenten Schutzfolie überzogen.

AUF DEM WASSER Das für den angestrebten Einsatzbereich optimal auskonstruierte Unterwasserschiff verleiht dem NBL hervorragende Angleiteigenschaften. Der moderate, konstante Rockerverlauf lässt zudem echte Sprints zu. Innerhalb weniger Meter beschleunigt das NBL frei laufen gelassen auf eine sehr ansehnliche Höchstgeschwindigkeit. Dabei muss der Fahrer keine Angst haben, unvorhergesehen abgeworfen zu werden. Die Kontrolle bleibt in jedem Moment gut erhalten, auch wenn das Board bei hohen Geschwindigkeiten und starkem Kabbelwasser etwas mehr Flex an den Tag legen dürfte. Die ziemlich gerade Outline und die flache Bodenkurve machen das NBL nicht unbedingt zu einem Drehwunder, in diesem Punkt wirkt die Auslegung auf hohe Spurtreue und leichte Handhabung etwas limitierend. Mittlere und weite Radien können mit gutem Zug auf der Kante fast ohne jeglichen Geschwindigkeitsverlust gemeistert werden. Von Vorteil ist die Führung der groß dimensionierten Finnen hingegen beim Absprung. Ohne große technische Anforderungen lässt sich das NBL ankanten und bietet bis zum Verlassen der Wasseroberfläche maximalen Halt. So steht ausgedehnten Big Airs nichts im Wege und selbst Sprungnovizen werden schnell Lernerfolge erzielen. Bei ausgehakten Sprüngen verhält sich das Board ähnlich gut kontrollierbar, kann die Ansprüche von Freestylern an die Rückstellfähigkeit aber nicht vollends erfüllen.

FAZIT

Wer ein leicht zu fahrendes Board mit guten Gleiteigenschaften und ausgeprägtem

Komfort sucht, ist mit dem NBL sehr gut beraten. Bis in den Fortgeschrittenenbereich hinein ist es ein perfekter Untersatz, der nicht nur sehr leicht, sondern auch besonders günstig ist. Unter den vier in diesem Test vertretenen Low-Budget-Freeridern überzeugt es zudem mit der größten Vielseitigkeit.

Fahreigenschaften

Be

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it

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

einsatzbereich

p To ed Co

Angleit

en

Spe ntrol

details

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Springen

Ausgabe 2 / 2013

Preis (€)

479,-

Alt. Größen (cm)

130x38, 134x39, 142x42

Länge (cm)

138

Kontakt

info@element-sports.de

Breite (cm)

40,5

Telefon

08031/94136911

Gewicht (kg, montiert)

3,93

Finnenmaß (mm)

55



58

Deluxe Freeride DIE FAKTEN Einige Jahre war es äußerst still um die Marke Deluxe, welche unter dem Dach von Hiss-Tec Fehmarn ins Leben gerufen wurde. Es drängte sich fast die Vermutung auf, als würde man sie still und heimlich auslaufen lassen. Dass dies nicht stimmt, zeigen die für Überraschungen bekannten Norddeutschen jetzt mit dem neuen Board Freeride. In edle Holzoptik gehüllt ist bei diesem Brett der Name auch absolut Programm. Fahrkomfort auf höchstem Niveau, eine aufwendige Rumpfkonstruktion und optische Eleganz versprechen die Entwickler von Deluxe und treffen damit den Nerv der breiten Masse. Aber nicht nur diese Aspekte werden für Aufsehen sorgen. Denn mit einem sagenhaft geringen Verkaufspreis von nur 549 Euro ist das Freeride das günstigste Brett der Fehmaraner Boardschmiede.

AUF DEM WASSER Bei den ersten Metern auf dem Wasser steht das Freeride den hochpreisigeren Modellen aus dem Hause Hiss-Tec in nichts nach. Der moderate Rockerverlauf bringt es zügig in Fahrt und sowohl die Beschleunigung als auch die maximal erreichbare Geschwindigkeit sind top, ein echter Freerider eben. Zwar finden sich keine Karbonfasern im Bauch des Boards, aber der von außen sichtbare Holzkern erfüllt seinen Zweck vollkommen anstandslos. Mit optimaler Führung und fast schon stoischer Ruhe zieht das Freeride selbst durch Kabbelwasser und lässt dabei keinerlei Nervosität aufkommen. Die Dämpfung ist so gut, dass die Komfortwerte in der Spitzenklasse angesiedelt sind. Trotz der stets vorhandenen Führung fühlt sich das Brett frei und agil an. Schnelle Kantenwechsel und aggressives Carven werden nicht durch zu intensiven Finneneinfluss gestört. In Turns kommt die bauchige Outline gewinnbringend zum Tragen. Weite und mittlere Radien werden mit höchster Kontrolle und fast ohne Geschwindigkeitsverlust gemeistert. Selbst in engen Radien reißt die Kontrolle nicht ab, die Geschwindigkeit wird jedoch spürbar geringer. Beim Absprung zeigt sich die harmonische Abstimmung aus Finnen- und Kantengriff erneut positiv. Ohne jegliche Tendenzen zum Rutschen lässt sich das Freeride auch progressiv ankanten und liefert, entsprechend aufgeladen, einen überdurchschnittlich guten Pop. Sogar bei ausgehakten Manövern, bei denen deutlich mehr Druck auf den Rumpf ausgeübt wird, sind die Rückstellkräfte und damit die Sprungpower sehr gut. Verglichen mit einem Core Fusion sind für fortgeschrittene Kiter mit guter Technik natürlich klare Unterschiede spürbar, für ein klassisches Freerideboard liegt die Sprungperformance aber im absoluten Spitzenfeld.

Fazit Harmonischer abgestimmt und mit attraktiveren Fahreigenschaften ausgestattet, übertrifft das Freeride seinen Vorgänger um Längen. Mit diesem Board sichert sich Deluxe ein fulminantes Comeback. Für Einsteiger bis Fortgeschrittene, die ein leicht zu fahrendes, aber trotzdem sehr sportliches Board suchen, ist das Freeride von Deluxe eine optimale und zudem preislich attraktive Wahl.

Fahreigenschaften

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Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

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Fortgeschrittene

Race

Experten

einsatzbereich

p To ed Co

Angleit

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Spe ntrol

details

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Springen

Ausgabe 2 / 2013

Preis (€)

549,-

Alt. Größen (cm)

131x39, 141x42, 150x45

Länge (cm)

134

Kontakt

info@deluxeboards.com

Breite (cm)

40

Telefon

04371/889340

Gewicht (kg, montiert)

3,81

Finnenmaß (mm)

50



60

CORE FUSION DIE FAKTEN Mit dem Fusion ruft die Fehmaraner Kite- und Boardschmiede Hiss-Tec die erste Twintip-Linie der Marke Core ins Leben. Profitiert hat dieses Board von den Erfahrungen aus der Entwicklung der beliebten Carved-Schnitten. Mit dem Ziel, ein Serienboard auf höchster Qualitätsebene zu einem attraktiven Preis zu schaffen, vereinen sich im Rumpf des Fusion edelste Baustoffe wie das exklusiv für Carved und Core entwickelte Cartan-Karbon. Bei diesem Twintip handelt es sich um eine tatsächliche Vollkarbon-Konstruktion, darauf legt man viel Wert. Der spezielle „Diamond 3D Shape“ optimiert die Torsionssteifigkeit und die Rückstellkräfte des Fusion und ist auf dem Deck zu sehen als auch zu spüren. Trotz etlicher Hightechmerkmale handelt es sich aber nicht um ein Board ausschließlich für Experten.

AUF DEM WASSER Bereits geringer Kitezug reicht aus, um das Fusion in die freie Gleitlage zu versetzen. Ansehnlich beschleunigt es auf eine mittlere bis hohe Endgeschwindigkeit. Selbst wenn der Topspeed erreicht wird, zeigt sich das Board absolut komfortabel und kontrollierbar. Die doppelte Konkave in Verbindung mit dem markanten V-Kiel verleiht dem Fusion eine Laufruhe, die dem Fahrer in Kombination mit der optimalen Dämpfung erlaubt, sich voll auf seine Manöver zu konzentrieren. Selbst extremes Kabbelwasser kann das Fahrverhalten in keiner Weise trüben. Durchweg hoch gestaltet sich die Führung des Boards über Finnen und Kante. Trotzdem ist der Charakter so ausgeprägt agil, dass selbst schnelle Kantenwechsel eine wahre Freude sind. Enge Turns nimmt das Fusion mit vollem Zug auf der Kante ohne Geschwindigkeitsverlust. Erst in sehr engen Radien geht es am Kurvenausgang in den Drift über. Für Sprünge mit Schirmunterstützung kann das Fusion mit geringem Kraftaufwand progressiv eingekantet werden. Der Halt über Finne und Kante ist bis zum Verlassen der Wasseroberfläche in der absoluten Topliga angesiedelt und resultiert in einem guten Pop. Auch bei ausgehakten Manövern steht so viel Leistung zur Verfügung, dass die Ansprüche sportlicher Fahrer bestens erfüllt werden. Für kraftvolle Wakestyler könnte die Rückstellkraft etwas stärker ausfallen.

FAZIT

Die große Erfahrung der Firma Hiss-Tec bei der Entwicklung von Kiteboards führt

dazu, dass auch der erste Streich der Marke Core in diesem Segment ein echter Volltreffer ist. Das Fusion ist bis ins letzte Detail so harmonisch abgestimmt, dass die Zielgruppe nicht auf einen Fahrertyp beschränkt werden kann. Ob blutiger Anfänger oder Fortgeschrittener mit Ambitionen zu ausgefeilten Freestyletricks, der Newcomer mit dem edlen Karbondesign verdient sich vom Start weg die Bezeichnung als exzellenter Allrounder. Als Sahnehäubchen ist er zudem deutlich günstiger als vergleichbare Hightech-Serienboards der Konkurrenz.

Fahreigenschaften

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Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

einsatzbereich

p To ed Co

Angleit

en

Spe ntrol

details

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Springen

Ausgabe 2 / 2013

Preis (€)

799,-

Länge (cm)

134

Breite (cm)

40

Gewicht (kg, montiert)

3,66

Finnenmaß (mm)

48

Alt. Größen (cm)

130x38, 132x39, 137x41, 141x42, 144x43, 149x44 (LW) 152x46 (LW)

Kontakt

info@corekites.com

Telefon

04371/889340



62 | Ratgeber Kinesio-tape

Bunte Heilbänder Balotelli, Beckham, Vettel: Alle tragen sie und jeder kennt sie. Ob Profiathlet oder Hobbysportler, die bunten Kinesio-Tapes sind seit einigen Jahren aus der Welt des Sports nicht mehr wegzudenken, ge­ nauso wenig aus den Physiotherapie-­ Praxen. Die Firma KT Tape Europe hat jetzt extra für Wassersportler ein spezielles Kinesio-Tape entwickelt, das länger hält, indem es kein Wasser aufnimmt. Passend zur kal­ ten und für Kiter verletzungsinten­ siven Frühjahrszeit zeigen wir, wie du dich selbst tapen kannst und bei welchen Verletzungen das Tape Anwen­ dung findet.

N

eongelb, pink, himmelblau oder einfach schlicht beige zieren

ist ein anderer und findet sich bereits im Namen wieder. Dieser setzt sich

sie seit geraumer Zeit die Körper von Sportlern und erlangten

aus dem englischen Wort Tape (Klebeband) und dem griechischen Wort

so in den vergangenen Jahren eine enorme Bekanntheit. In

Kinesis (Bewegung) zusammen und genau das ist, zumindest bezogen

Deutschland weiß spätestens seit der Fußball-EM im vergan-

auf die Materialbeschaffenheit, auch der wichtigste Abgrenzungsfaktor:

genen Jahr so gut wie jeder, was ein Kinesio-Tape ist. Im nervenaufrei-

Ein mit Kinesio-Tape abgeklebtes Gelenk bleibt mobil. Fürsprecher des

benden Halbfinale zwischen Italien und Deutschland riss sich Italiens

Kinesio-Tapings unterstellen ihm eine fast übernatürliche Wirkung und in

Mario Balotelli nach seinem Treffer zum 2:0 Endstand das Trikot vom

manchen Bereichen wie zum Beispiel bei Muskelfaserrissen gar eine deut-

Leib und entblößte nicht nur einen beachtlich muskulösen, von Tattoos

liche Überlegenheit gegenüber konventionellen Behandlungsmethoden.

verzierten Oberkörper, sondern auch drei schmale, türkisfarbene Strei-

Auch die Zahl der positiven Erfahrungsberichte von Patienten wird immer

fen Tape, die auf seinem unteren Rücken prangten. Die Pressestimmen

größer. Wissenschaftliche Studien zur eindeutigen medizinischen Wirksam-

der folgenden Tage drehten sich neben der Niederlage der Deutschen

keit gibt es allerdings bisher nicht.

intensiv um diese drei kleinen Streifen, mehr als um den wahrhaft athletischen Körper des Nationalstürmers der Squadra Azzurra. Ganz so neu, wie man im letzten Jahr den Eindruck bekommen konnte, ist das bunte Tape allerdings nicht. Der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase entwickelte bereits vor über 30 Jahren ein elastisches, atmungsaktives Tape mit dem Ziel, die Behandlung muskulärer Probleme durch eine gesteigerte Durchblutung zu unterstützen.

Fürsprecher des KinesioTapings unterstellen ihm fast übernatürliche Wirkung.

Die Idee, durch Klebeband Einfluss auf den aktiven und passiven Bewegungsapparat zu nehmen, gab es aber auch schon vorher. Besonders im

So bezeichnen einige Experten das Kinesio-Taping sogar als großen Place-

Leistungssport wurden starre, unelastische Tapes eingesetzt, um Gelenke

boeffekt und vergleichen es mit den zwielichtigen Balance-Armbändern,

zu stabilisieren oder ruhigzustellen. Das starre Tape hat den Nachteil, nur

die durch einen besser ausbalancierten Energiefluss im Körper angeblich

in kleinen Arealen eingesetzt werden zu können. Die Muskelbewegungen

die sportliche Leistungsfähigkeit steigern sollen. „Hexerei oder Zauber-

und damit die Hautverschiebungen arbeiten gegen das starre Tape an.

kräfte sind mit Sicherheit nicht am Werk“, weiß der Heilpraktiker und

Daraus resultieren ein schlechter Tragekomfort, Einschränkungen der

Osteopath Olaf Pachten zu berichten. Der Glaube an die Effektivität des

Beweglichkeit und eine kurze Tragedauer. Der Gedanke der Kinesio-Tapes

Kinesio-Tapings bedarf für ihn keiner wissenschaftlichen Studien.

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63 Jahrelange erfolgreiche Behandlungen mit dieser Methode und die grund-

Präventiv-Tapes ein gutes Mittel, um der Übersäuerung der Muskulatur

legend auf rein mechanischen und anatomischen Abläufen beruhende

vorzubeugen oder eine zusätzliche Stützfunktion zu erreichen. „Ich habe

Wirkung sind für ihn unumstößlich. „Die Erfahrung zeigt mir verglichen

einige Patienten, die sich ihre Tapes mittlerweile vor intensiver sportlicher

mit früheren Vorgehensweisen, dass die Unterstützung der manuellen The-

Betätigung selbst legen. Zunächst habe ich die richtige Anlage erläutert

rapie mit den Tapeanlagen zu einem schnelleren und besseren Heilungsver-

und ein-, zweimal exem­plarisch geklebt, danach konnten die Patienten

lauf führt.“

sich ihre Tapes problemlos selbst machen“, so der in Bad Godesberg praktizierende Osteopath. Beschränkende Aspekte für das Selbsttapen

Primär sind es drei Hauptfunktionen, die das Kinesio-Tape bietet. Die

sind aber nicht nur die Faktoren des Behandlungsziels, sondern auch die

menschliche Haut ist in mehreren Schichten aufgebaut und bereits in der

Umsetzung. Bei manchen Tapeanlagen wird einfach eine zweite Person

Oberhaut findet man Sensoren und Rezeptoren, die alle Einflüsse von

benötigt. Um einen Tennisellenbogen richtig zu tapen, muss das Gelenk

außen wie Hitze, Kälte oder Druck registrieren und an das Gehirn weiter-

in der passenden Richtung eingestellt werden, wodurch nur noch eine

leiten. Durch Anlegen eines Kinesio-Tapes kann eine Stimulierung dieser

Hand zur Verfügung steht. In einem solchen Fall kann aber natürlich der

Nervenpunkte erzeugt werden. Unter dem Oberhautgewebe befinden sich

Partner oder ein Freund helfen.

Fett- und Bindegewebe sowie das Muskelgewebe. Diese Gewebestrukturen bewegen sich in der Regel relativ gleichmäßig miteinander. Wird das Oberhautgewebe nun mit Tape fixiert, also zusammengerafft oder gestreckt, hebt es sich leicht an. Dadurch entsteht bei Bewegung der entsprechenden Körperpartie Reibung, die wiederum zu einer stärkeren Durchblutung, gesteigerter Wärme und damit auch einer Verbesserung der Stoffwechselleistung von Haut-, Binde- und Muskelgewebe führt. Diese erhöhte

In einigen Fällen kann man sich mit Kinesio-Tape problemlos selbst helfen.

Stoffwechselleistung hat eine schnellere Heilung des Gewebes zur Folge, da der Abtransport von entzündungsbedingten Schadstoffen beschleunigt und die Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff verbessert wird.

Gravierend falsch machen kann man bei den genannten Einsatzgebieten eigentlich nichts. „Im schlechtesten Fall erzielt das Tape nicht den ge-

Eine weitere Möglichkeit ist die Anlage eines sogenannten Lymph-

wünschten Effekt. Schlimmer machen kann man mit einem nicht optimal

Tapes. Sie führt zu einer Anregung der Lymphgefäßtätigkeit und damit

angelegten Tape jedoch im Grunde nichts, sofern die Anleitung entspre-

zu einem rascheren Abbau von angestauter Lymphflüssigkeit beispiels-

chend befolgt wird“, so Pachten. Vorausgesetzt wird dabei natürlich

weise in Ödemgebieten, wie sie nach Prellungen meist in Kombinati-

ebenfalls, dass Tapes nicht so fest angelegt werden, dass es zu Abschnü-

on mit einer schmerzhaften Schwellung auftauchen. Diese Variante

rungen kommt oder Muskeln massiv behindert werden. Wenn sich bei

kann zur Nachbehandlung von

Zerrungen nach mehreren Tagen

Gelenkverletzungen oder auch

keine Besserung einstellt, sollten

zur schnelleren Regeneration

die Tapes abgenommen und ein

überbeanspruchter Muskelpartien

Fachmann zurate gezogen werden.

eingesetzt werden. Außerdem

Eine Grenze sieht der Osteopath

wird Kinesio-Tape zur gezielten

allerdings ganz klar bei Vorfällen

Unterstützung der Muskelfunk-

wie einem Muskelfaserriss, Nach-

tion verwendet. Durch die Art,

behandlungen oder gravierenderen

wie man das Tape klebt, kann

Beeinträchtigungen. „Um solche

der Muskel in seiner Zugrichtung

Verletzungen richtig tapen zu

unterstützt werden. Alternativ

können, sollte eine fachmännische

kann zudem die Stützung einer

Diagnose erstellt werden und eine

bestimmten Struktur das Ziel sein.

gewisse Kenntnis der Muskelketten

Wenn beispielsweise ein Gelenk

muss vorhanden sein. Nur mit dem

entlastet werden soll, können die

Wissen der funktionellen Zusam-

das Gelenk stützenden Muskeln getapt werden. So erfolgt eine

Kitelife-Redakteur Florian Spieth im Tape-Selbstversuch mit Osteopath Olaf Pachten

menhänge ist dann eine gute Therapie möglich, da in diesen Fällen

zusätzliche Aktivierung der Muskulatur und damit eine Verbesserung

nicht selten auch an entfernten, aber trotzdem beteiligten Körperpartien

der Unterstützung des Gelenks.

getapt werden muss.“

Hört sich zunächst recht kompliziert an und sieht nach einer anspruchs-

Die Firma KT Tape hat kürzlich eine ganz neue Generation von Kinesio-

vollen Technik aus, ist es im Grunde aber nicht, zumindest für bestimmte

Tapes auf den Markt gebracht. Im Gegensatz zu den herkömmlichen

Bereiche der Anwendung. Bei Verspannungen oder leichten Zerrungen

Tapes, die aus einer Baumwollfaser hergestellt werden, handelt es sich

hält Olaf Pachten es mit entsprechender Anleitung durchaus für mög-

hierbei um das erste vollwertige synthetische Tape. Im Fokus dieser Ent-

lich, dass man sich auch als Laie ein wirkungsvolles Tape legen kann.

wicklung standen zum Beispiel Wassersportler wie Kitesurfer. „Im Gegen-

Gleiches gilt für Präventiv-Tapes. Wenn beim Training beispielsweise

satz zu gängigen Baumwoll-Tapes saugt sich unser KT Tape Pro nicht mit

eine Überlastung der Muskulatur erwartet wird, sind gezielt angelegte

Wasser voll und verliert dadurch nicht so schnell die Spannung, was zu Ausgabe 2 / 2013


64 verfrühtem Ablösen führen kann. Kitesurfer gehen ja in der Regel auch

gen eine umfangreiche Sammlung an Tapeanleitungen zusammengestellt

mit einem Lycra und nicht mit einem Baumwollshirt aufs Wasser“, erklärt

und als Filme produziert. Unter dem Button „Tape dich selbst“ sind auf

der selbst aktive Surfer Manuel Swania von KT Tape Europe die neue

der Homepage www.kttapeeurope.de über 40 verschiedene Tapeanlagen

Errungenschaft. Zusätzlich wird das KT Tape bereits in fertigen Zuschnit-

in Bewegtbildern erklärt, die den Weg zum Selbsttapen absolut einfach

ten mit abgerundeten Kanten geliefert, wodurch das teils fummelige

machen. Auf den folgenden Seiten haben wir zwei exemplarische Tape-

Zuschneiden entfällt. Um die Sportler möglichst unabhängig und flexibel

anlagen mit typischen Problemzonen von Kitern zusammengetragen und

zu machen, hat Swania, der selbst Physiotherapeut ist, mit seinen Kolle-

erklären die ersten Schritte zur Selbsthilfe.

Tape dich selbst

Wie lange sollte ich ein Tape auf der Haut tragen? Die Tragedauer eines Tapes sollte maximal vier Tage betragen. Danach müssen der Haut ein bis zwei Tage Ruhe gegönnt werden, bevor ein neues Tape angelegt wird. Die meisten Tapes auf dem Markt sind aus einem hypoallergenen Pflaster gefertigt. Trotzdem werden sie nicht von jedem

Tapeanlagen für Präventiv-Tapes und bei Verspannungen kön-

vertragen. Gerade Menschen mit sehr empfindlicher Haut reagieren gele-

nen mit etwas Übung unproblematisch selbst gelegt werden.

gentlich mit Rötungen oder Juckreiz. Sobald es anfängt zu jucken, sollte

Meist braucht es ein paar Versuche, bis man den Dreh raus hat

man das Tape abnehmen, die Haut mit einem verträglichen Öl oder einer

und den Unterschied zwischen einem gut sitzenden und einem

Salbe einreiben und ihr Zeit zum Erholen lassen. Wenn die Haut nach

fehlerhaften Tape fühlt. Mit der entsprechenden Anleitung ist die

der Abnahme eines mehrtägig getragenen Tapes leicht gerötet ist, stellt

Technik aber grundsätzlich schnell zu erlernen. Präventiv-Tapes

das kein Problem dar. Auch hier empfiehlt sich zur Unterstützung der

sollten mindestens eine Stunde vor der sportlichen Betätigung

Regeneration die Anwendung einer Salbe oder verträglichen Creme.

auf sauberer, trockener und warmer Haut angelegt werden. Öl, Cremes oder andere Feuchtigkeitsmittel sollten vorher von der entsprechenden Stelle restlos entfernt werden, genau wie übermäßige Behaarung.

Für den klassischen I-Streifen einfach das Tape kurz vor dem Ende des

Damit das Tape möglichst lange hält, sollten die Enden der einzelnen

Streifens leicht dehnen, bis die Trägerfolie einreißt. Danach die Trägerfolie

Streifen komplett auf der Haut liegen und sich nicht mit anderen Tape­

zum nahegelegenen Ende des Tapes hin abziehen.

streifen überschneiden.

Für einen Y-Streifen wird das Tape zunächst der Länge nach (ungefähr

Je nach Tapeanlage werden unterschiedlich starke Vordehnungen des

zwei Drittel der Gesamtlänge) gefaltet und dann entlang der Perforation

Tapes erzeugt. Dazu geben die Anleitungen genaue Informationen.

langsam aufgerissen. Beim Anlegen des Tapes die Trägerfolie immer nur

Wichtig ist, dass die Enden des Tapes ungefähr auf der Breite von drei

ein kleines Stück entfernen und sich so langsam bis zum Ende vorarbei-

Fingern nicht gedehnt werden sollten, sondern nur der Mittelteil. So wird

ten. Die Klebeseite nicht mit den Fingern berühren.

die bestmögliche Haltbarkeit gewährleistet.

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66

Nacken und Schu

lter

Mögliche Ursachen für Schmerzen und Verspannungen im Nacken können Stress, Überbelastung, eine falsche Körperhaltung oder eben auch ein unkontrollierter Sturz beim Kiten sein. Das KinesioTape kann dabei helfen, Verkrampfungen zu lösen, die Muskeln zu entspannen, Druck zu entlasten und Schmerzen zu lindern.

Der dritte Streifen wird im Gegensatz zu den ersten beiden quer angelegt und zuerst mittig aufgesetzt. Zunächst wird der Mittelteil auf eine Dehnung von ungefähr 80 Prozent gebracht und dann waagerecht über den Schmerzpunkt gelegt. Langsam wird der Streifen seitlich ausgestrichen, die Enden werden auf einer Breite von fünf Zentimetern ohne Dehnung aufgeklebt. Nach der Anlage aller drei Streifen dient das Reiben mit der Hand über das Tape der Erzeugung von Wärme, die den Kleber besser aktiviert.

Um dieses Tape anzulegen, ist ein Partner notwendig. Das Kinn muss

Modischer Aspekt oder tiefgreifende Wirkung?

auf die Brust gelegt werden, um eine Vorspannung der Muskulatur zu erzeugen. In dieser Stellung verweilt die zu tapende Person, bis das Tape

Tapes gibt es in allen erdenklichen Farben, von grellen Neontönen bis

komplett angelegt ist. Der erste Streifen wird etwa eine Daumenbreite

hin zu gedeckten Varianten. Ob die Farben nun aber auch eine Aus-

seitlich der Wirbelsäule geankert. Das Tape wird in Richtung des Kopfes

wirkung auf das Behandlungsergebnis haben, darüber streiten sich die

mit einer Dehnung von ungefähr 25 Prozent aufgebracht. Die ersten und

Geister. Grundsätzlich gilt, dass in erster Linie die richtige Anlegetech-

letzten fünf Zentimeter des Tapestreifens werden nicht gedehnt.

nik entscheidend ist und die Farbe als positiver Aspekt hinzugenommen wird. Wohl jedem Menschen ist die Wirkung von Farben bekannt, wenn er einen Raum betritt. Sind dessen Wände blau gestrichen, weckt dies beim Betrachter andere Wahrnehmungsempfindungen, als wenn er einen Raum mit roten Wänden betritt. Die Vertreter der Farbtheorie behaupten daher, dass rotes Tape zum Beispiel angewendet wird, um schwache, energiearme Strukturen anzuregen. Blaues Tape hingegen findet Anwendung, wenn energiereiche Strukturen beruhigt und der Muskeltonus gesenkt werden soll. Olaf Pachten sieht das Thema Farben eher pragmatisch: „Am Ende muss sich der Patient mit einem Tape wohlfühlen, nur dann wird er es nicht als störend empfinden, was die Effektivität klar beeinträchtigen kann. Ich werde mit Sicherheit einem pubertierenden Jungen im Teenageralter kein pinkes Tape aufkleben, wenn er sich danach im Schwimmunterricht vor Scham nicht traut, das T-Shirt auszuziehen.“

Der zweite Streifen wird auf gleicher Höhe wie der erste auf der anderen Seite der Wirbelsäule angelegt. Auch hier gilt: Tape zum Kopf hin anbringen und den Mittelteil auf ungefähr 25 Prozent Dehnung bringen. Die ersten und letzten fünf Zentimeter werden ohne Dehnung aufgeklebt.

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67

Knie Die Knie gehören bei Kitesurfern zu den am stärksten belasteten Gelenken. Gerade nach langen Pausen wie im Frühjahr oder bei niedrigen Temperaturen kann ein Präventiv-Tape stützen und durch zusätzliche Anregung der Durchblutung auch Wärme erzeugen. Knieschmerzen können grundsätzlich eine Vielzahl von Ursachen haben. Diese können eine sich falsch bewegende Kniescheibe, Meniskusverletzungen oder -entzündungen, Arthrose, Knorpelschäden, Bänderverletzungen oder knöcherne

Die Mitte eines halben Tapestreifens wird unterhalb der Kniescheibe mit

Probleme im Knie sein. Kinesio-Tape kann bei diesen schmerzen-

80 Prozent Spannung im Mittelteil aufgelegt, die Enden werden mit null

den Problemen helfen, indem es Druck nimmt, Stabilität gibt

Dehnung aufgebracht. Durch die Kürze des Tapes können die dehnungs-

und die Muskelfunktionen am Knie unterstützt. Das Knie gehört

freien Enden etwas schmaler als fünf Zentimeter sein. Um die Stabilität

aber auch zu den komplexesten und empfindlichsten Gelenken

zu erhöhen, kann dieser Prozess mit einem zweiten halben Streifen

im menschlichen Körper. Besteht also eine akute Verletzung an

wiederholt werden.

diesem Gelenk oder befindet sich eine größere Verletzung in Nachbehandlung, sollte man als Laie nicht selbst tapen. In diesen Fällen muss ein Fachmann zurate gezogen und eine medizinische Diagnose erstellt werden.

Der zweite Streifen wird etwa zehn Zentimeter oberhalb der Kniescheibe auf der äußeren Seite des Oberschenkel geankert. Führ das Tape an der Kniescheibe mit etwa 25 Prozent Dehnung vorbei und kreuze den halben Streifen Tape unter der Kniescheibe mit etwa 50 Prozent Dehnung nach innen. Die letzten fünf Zentimeter werden wieder ohne Dehnung aufgeklebt. Um das Gelenk für die Tapeanlage optimal auszurichten, setzt sich der Patient an die Kante einer Liege oder eines Tischs. Das Knie muss auf 90 Grad gebeugt werden und die Füße sollten frei hängen.

Umgang mit einer Tapeanlage Damit das Tape für die geplante Dauer von maximal vier Tagen hält, gilt es, einige Kleinigkeiten zu beachten. Nach dem Duschen sollte das Tape nicht mit dem Handtuch trocken gerubbelt werden, weil sich dann die

Wiederhole die Anlage wie mit dem zweiten Streifen, leg

Kanten häufig aufrollen. Abtupfen mit dem Handtuch stellt dagegen

den dritten Streifen aber von der Innenseite des Oberschen-

kein Problem dar. Föhnen sollte man das Tape auch nicht, da die Struktur

kels vorbei an der Kniescheibe auf die Außenseite des Knie-

des Klebers durch die massive Erhitzung zerstört werden kann. Zusätzlich

gelenks. Reibe, wenn alle drei Streifen befestigt sind, über

können extreme Hitze wie Rotlichtbehandlungen, Fango oder direktes

das Tape, um Wärme zu erzeugen und den Kleber dadurch

Einwirken starker Fremdwärme zu Hautirritationen führen. Dagegen

besser zu aktivieren.

fs

stellt der Besuch einer Sauna kein Problem dar, weil der Körper für einen Temperaturausgleich auf der Haut sorgt. Entfernen lassen sich Kinesio-

Weitere ausführliche Anleitungen zu Tapeanlagen zum Selbstkleben gibt

Tapes relativ schmerzfrei – am besten, wenn das Tape nass ist.

es in Form von Videos auf www.kttapeeurope.de

Ausgabe 2 / 2013


68 | kitelife roadtrip Text und Fotos Sara Kerger, Gert Delle Karth

Rollende Suche nach Wind und Wellen 369 Tage im Sattel, über 60.000 Höhen­ meter und eine Gesamtstrecke jenseits der 12.000-Kilometer-Marke: Auf der Suche nach Abenteuern, Wind und Wel­ len haben Sara Kerger und Gert Delle Karth auf ihren Rädern eine halbe Welt­ umrundung absolviert. Mitgebracht haben sie nicht nur einen Sack voll Erfahrungen, sondern auch ein faszi­ nierendes Roadtrip-Tagebuch, das von fremden Kulturen, schier unmenschli­ chen Herausforderungen und grandio­ sen Kitesessions erzählt.

D

ie letzten Tage waren aufregend, mit einem Schlag ist so vieles neu und ungewohnt. Sind es die vielen freundlichen Menschen, die uns ein Lächeln schenken, die für uns noch nicht so vertraute Sprache, die erbärmlich stinkenden Trucks

auf der Straße kombiniert mit Tausenden Glassplittern am Straßenrand oder die leckeren Tacos und das Tecate-Bier, welche man an unzähligen kleinen Imbissständen entlang der Straße findet? Aber alles der Reihe nach. Vor ziemlich genau einem Jahr sind wir aufgebrochen, um eine ungewöhnliche Reise zu erleben. Ungewöhnlich vielleicht deshalb, weil wir mit dem Rad in die weite Welt zogen. Ohne konkreten Plan in der Tasche, wo es genau hingehen sollte und wie lange diese Reise dauern würde. Unsere budgetären Pro­bleme wollten wir durch ein sehr großes Konto an Zeit kompensieren. Radeln kostet nichts, das war die Devise. Wir wollten hauptsächlich im Zelt schlafen, so wenig wie möglich auf Campingplätzen, und kochen auf unserem kleinen Benzinbrenner, so der Plan. Und wir wollten diese Radtour mit einem unserer liebsten Hobbys, dem Kiten, verbinden. Dass aus dieser ursprünglich einfach nur fixen Idee Realität wurde, überrascht uns bis heute selbst noch. Der Abschied am 01. April 2012 fiel trotz aller Vorfreude sehr schwer.

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69 Tschüss zu sagen, Familie und Freunde zurückzulassen, ist nie leicht, vor allem dann, wenn man nicht weiß,

So schön kann eine Radpause auf einer Karibikinsel sein. Weihnachten 2012 in Caye Caulker, Belize.

wann man wieder zurückkommen wird. Trotzdem waren die ersten Tritte in die Pedale auch wie ein Befreiungsschlag. Mit dabei zwei überladene Drahtesel, unzählige Taschen und Säcke, ein Anhänger, auf dem eine Alukiste thronte, zwei Kiteboards, drei Kites, Neoprenanzüge und Trapeze sowie das ganz normale Equipment zum Überleben. Es war zunächst schwer, die Räder in der Spur zu halten. Vor allem enge Kurven machten uns zu schaffen. Aber daran mussten wir uns gewöhnen, genau wie an diesen neuen Abschnitt in unserem Leben. Arbeits- und wohnungslos, ein merkwürdiges Gefühl, schwer zu beschreiben. War das Leben zuvor stets bestimmt durch Sicherheit, Arbeit und Freizeit, sollten uns von nun an andere Prioritäten durch den Alltag führen, fundamentalere, simplere und banalere Dinge. Stundenlanges Radeln, einen Platz zum Übernachten suchen, Essen finden, zubereiten und kochen – um nur

endlose Sandstände und schon im April erträgliche Wasser- und Lufttemperaturen. Wind

ein paar einfache Beispiele zu nennen, die mitunter zu

gab es dort ebenfalls zur Genüge. Der Mistral sorgte für verlässlichen Druck in unseren

einer echten Herausforderung werden können.

Kites und unseren Gesichtern bei der Abreise. Denn genau als alle unsere Essens- und Wasservor­räte aufgebraucht waren und wir nach vier Tagen die Weiterreise antreten

Unsere ersten Tage führten uns durch den Schwarzwald

mussten, zeigte er uns, was es heißt, bei neun Beaufort Gegenwind zu radeln. 40 Kilome-

in die Schweiz, ein Land, in dem es super Radwege und

ter schlimmste Qualen, ein Radabbruch und eine Nacht im Zelt hinter einer Scheune, ein

eine optimale Beschilderung gibt. Aspekte, die für uns

echtes Abenteuer, aber noch einmal wollen wir das nicht erleben.

im weiteren Verlauf der Reise alles andere als selbstverständlich werden sollten. Neun Grad, Regen und leichter Gegenwind im Land der Eidgenossen waren für den Anfang aber eine unheimlich kräftezehrende Kombination. Bei Genf überquerten wir dann die Grenze zu Frankreich, einem Land, das wir zum Schluss fast umrunden sollten, was wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wussten. Entlang der Rhone bahnten wir uns den Weg

40 Kilometer schlimmste Qualen, ein Radabbruch und eine Nacht im Zelt hinter einer Scheune.

zum Mittelmeer, einem unserer ersten Etappen­ziele.Der Küstenort Beauduc ist ein wahrer Traum: Es folgten zahlreiche Rad- und Kitetage entlang der französischen Mittelmeerküste, Ein Markt in Honduras, auf dem es alles gibt, was das Herz begehrt, von handballgroßen Avocados und fünf Kilogramm schweren Papayas bis hin zum frischen Schweinekopf.

teilweise extrem touristisch, vorbei an trostlosen Hotelbunkern. Nichtsdestotrotz ließen sich noch sehr schöne Flecken entdecken wie endlose Strände mit Sanddünen, auf denen fast kein Mensch zu sehen war (Le-Grau-du-Roi), tolle Buchten und schöne Fischerdörfer (Sète) mit einem ganz Kiten gegen die Kälte: Der April im französischen Beauduc brachte noch ziemlich frische Temperaturen.

besonderen Flair. Von Montpellier aus folgten wir einem vor 400 Jahren künstlich angelegten Kanal Richtung Atlantikküste nach Bordeaux, dem Canal du Midi. Vier Tage lang durch die abwechslungsreiche Landschaft zwischen Pyrenäen und Zentralmassiv sowie tolle Weingegenden. Schlussendlich ging es über Tarbes und Pau nach Bayonne, wo wir zum ersten Mal das Salz des Atlantiks riechen konnten. Mittlerweile war es Mitte Mai geworden und wir radelten entlang der französischen Atlantikküste gen Bretagne und Normandie. Ein wahrer Radfahrer- und Kitertraum. Einerseits gibt es dort fast durchgängig Radwege, entlang von Stränden, Dünen und Pinienwäldern, andererseits Wind und Wellen. Dort wurde auch der erste richtige Kite-and-Bike-Tag geboren, genauer in Mimizan-Plage. Ausgabe 2 / 2013


70

500 Meter hinter einem Touri-Strandort verläuft ein kleiner mit Brettern ausgelegter Pfad

nicht nur wegen des Linksverkehrs, aber schlussendlich

Richtung Strand. Die schwer bepackten Drahtesel den Dünenweg hoch- und wieder

schafften wir es doch bis zum Buckingham Palace. Die

runtergeschleppt, Radlershorts gegen Neo getauscht, die Kites rausgeholt und Trapeze

Royals trafen wir zwar nicht an, wurden mit unseren schwer bepackten Drahteseln

angeschnallt: Nach vier Stunden im Sattel zwar keine leichte Übung, aber die folgende Kitesession wurde bis zur totalen Erschöpfung ausgereizt.

aber dafür selbst zu einer

Gesucht, gefunden: auf Ersatzteilsuche für ein schwer in Mitleidenschaft gezogenes Rad in Mexiko

Attraktion für Einheimische und Touristen. Nach ein paar schönen Tagen in London ging

Einige Wochen später stand im Juni dann

es wieder Richtung Südküste:

die Überquerung des großen Teichs an.

von London nach Brighton

Ursprünglich hatten wir in Le Havre ein

über unzählige Hügel, entlang

Frachtschiff besteigen wollen, welches uns

der Findlingsmauern und dann

nach Buenos Aires bringen sollte. Aber es

immer der Küste hinterher.

kam alles anders als geplant. Pläne sind ja

In den kommenden Tagen

bekanntlich da, um verworfen zu werden.

entdeckten wir, dass England

Irgendwie stand unser Vorhaben nicht un-

für Kiter eine Menge zu bieten

ter einem guten Stern, denn ein Problem

hat. Auf dem Wasser ist wenig

jagte das nächste. Erst wurde uns eine

los und an attraktiven Spots ist

andere Abfahrtszeit genannt, dann ein

zumindest die Südküste nicht

anderer Abfahrtsort (als Radfahrer nicht so

arm. Zu gern hätten wir noch

lustig), dann ein anderes Schiff, insgesamt

etwas mehr Zeit gehabt, um vielleicht sogar Cornwall zu

waren es am Ende fünf in der Summe und schlussendlich gab es zehn Tage vor dem eigentlichen Termin gar kein Schiff mehr. Wir mussten also eine Alternative finden,

Abfahrt von Southampton in England: Ganz untypisch geht es prunkvoll und mit einem Gläschen Sekt an Bord der „Queen Mary 2“ über den großen Teich.

erkunden, aber nun wartete ja Kalifornien! Kurz vor der Abfahrt warfen wir noch frohen

wollten jedoch an dem gemütlichen Plan,

Mutes unsere Neoprenanzüge

die Reise über den Atlantik mit einem

weg, schließlich sollte endlich

Schiff zu absolvieren, festhalten. So fan-

richtiger Sommer auf uns zu-

den wir im Internet mit der „Queen Mary

kommen. Ein schwerer Fehler,

2“­ein Kreuzfahrtschiff, das die Strecke von

wie sich später herausstellte.

Southampton nach New York in sieben Über die Luxus-Transatlantik-

Tagen bewältigen sollte.

Überfahrt könnten wir einen So tauschten wir ein lumpiges Frachtschiff

ganzen Roman schreiben, es

gegen einen Luxusliner und zahlten für

war wie das Eintauchen in eine

die Überfahrt am Ende tatsächlich sogar

fremde Welt. Ganz besonders

weniger. Manchmal führen zunächst als

natürlich für ausgehungerte

solche wahrgenommene Katastrophen

Globetrotter, die eigentlich

eben doch zu einer Verbesserung der

ausschließlich in ihren Radler-

Umstände. Wir durchquerten auf dem

hosen rumliefen, es gewohnt

Weg nach Southampton den hohen

waren, irgendwo im Zelt zu

Norden Frankreichs und verabschiedeten

schlafen und sich jeden Tag

uns in Calais vom europäischen Festland.

auf ihrem kleinen Benzinbren-

Auf der Fähre nach Dover blickten wir der

ner ein Essen zuzubereiten.

französischen Küste noch lange hinterher,

Dann plötzlich ein riesengro-

fast drei Monate lang hatten wir dort eine wundervolle Zeit verbracht.

Mythisches Wildcampen vor einer Maya-Ruine in Südmexiko

ßes, weiches Bett mit weißen Bettlaken, eine warme Dusche im Zimmer und ein 24 Stunden

England erwartete uns mit typischem Wet-

lang geöffnetes Büfett. Dazu

ter. Für Ende Juni ausgesprochen kühl und herbstlich, aber dennoch sehr schön. Unser

Zimmerservice, Unterhaltungsprogramm, Captain´s

Plan: Von Dover über Canterbury nach London und danach sollte die Südküste Englands

Dinner, Black and White Ball, ein Planetarium, Swim-

bekitet werden, bis die „Queen Mary 2“ rufen würde. Es blieben uns fast drei Wochen

mingpools und etliche weitere Annehmlichkeiten, die

bis zur Abfahrt. London mit dem Rad zu erobern, war ein Erlebnis der besonderen Art,

uns das Leben für kurze Zeit versüßten.

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71 Um nicht komplett aus der Rolle zu fallen, besorgten wir uns vor der Abfahrt in einem Charity-Shop noch einen Smoking und ein Cocktail-

Kiten auf der Vulkan-Insel Ometepe in Nicaragua. Von November bis April gibt es hier immer Wind.

kleid für fünf Pfund, schließlich wollten wir ja auch beim Captain´s Dinner mit von der Partie sein. Diese Investition hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Die Räder bestiegen wir sieben Tage später wieder in San Francisco, jedoch zunächst nur für kurze Zeit. Ein Bekannter von uns lud zu einer Woche Urlaub vom Radeln ein, weshalb wir rund um San Francisco entspannt die schönsten Kitespots auskosten konnten. Die Wärme und die absolut lässige Surferatmosphäre mit Konzerten und Partys am Strand machten es uns verdammt schwer, danach wieder unsere Tour aufzunehmen. Eine Stadt, in der man durchaus einige Wochen hätte verbringen wollen. Auf der anderen Seite wurde aber auch der Wunsch nach Abenteuern und neuen Landschaften immer stärker. Warum wir an diversen echten Traumspots wie Ano Nuevo immer allein draußen waren, erfuhren wir zum Glück erst viel später. Denn während

Die Royals trafen wir zwar nicht an, wurden mit unseren schwer bepackten Drahteseln aber selbst zu einer Attraktion für Einheimische und Touristen.

unseres Aufenthalts legten die Robben ihre Sommerpause an der Küste ein und lockten damit natürlich auch ihre Jäger in Ufernähe. Wir bekamen aber nicht einen einzigen großen Weißen zu Gesicht und waren darüber auch sehr froh.

Eine der zahlreichen Radpannen, verursacht durch einen Kaktusstachel mitten im Nirgendwo Nicaraguas

Die nächste Etappe führte uns von San Francisco bis zur mexikanischen Grenze, über 1.000 Kilometer entlang traumhafter Küstenstreifen. Seitlich des Highway 1 finden sich unzählige Kitereviere und wir hatten besonderes Glück mit dem Wind. Vor den Steilküsten Nordkaliforniens entwickelte sich durch das sehr warme Land und den überraschend kühlen Pazifik eine konstante Windmaschine. Dachten wir zuvor, man könne in Kalifornien nur mit Boardshort kiten, vermissten wir nun unsere viel zu früh ausgemusterten Neoprenanzüge. Das kalte Wasser hinderte uns aber natürlich nicht daran, trotzdem so oft wie möglich auf das Board zu steigen. Umringt von einer faszinierenden Pflanzenwelt, Delfinen, Robben und sogar Walen waren es die aufregendsten Kitetage überhaupt.

Zwischenstopp in Honfleur, einem der vielen traumhaften Hafenstädtchen kurz vor Le Havre

Großbritannien Belgien

USA

Deutschland Luxemburg

Frankreich

Schweiz

Italien

Mexiko Golf von Mexiko

Kuba

Belize Honduras Guatemala El Salvador

Nicaragua

Dominikanische Republik

Auto Fahrrad Schiff

Costa Rica

Ausgabe 2 / 2013


72

nicht an erster Stelle auf der Abschussliste stehen dürften. So versuchten wir unser Glück und wagten uns rüber. Auf dem Weg bis nach Costa Rica folgten Kakteenlandschaften, Hitzekoller, Monsterwellen und starker Wind in Baja California. Das mexikanische Hochland begeisterte uns mit viel Kultur, der Süden mit Dschungel und Belize mit sehr entspanntem Karibikflair. Wir trafen Kaffeebauern in Honduras, erklommen Vulkane in Nicaragua und hatten einige richtig gute Hitzestopp in Mexiko bei einem wunderbar kühlen Tecate-Bier. Kurz zuvor hat es den Fahrradtachometer bei 45 Grad im Schatten gesprengt.

Kitetage in Costa Rica. Die ausführliche Geschichte dieser einjährigen Reise, alle Erlebnisse aus Mittel-

Die Kite-and-Bike-Wochen vergingen wie im Flug und

amerika und natürlich auch viele

bald erreichten wir San Diego, unseren letzten Stop in

weitere Bilder sind auf dem Blog

den USA. Den Warnungen der Nordamerikaner zum

www.kiteandbike.eu zu finden.

Trotz wollten wir auf jeden Fall nach Mexiko einreisen. Eine sehr aufregende Kultur, gutes Essen und schöne Landschaften sowie Kitespots sollten dort auf uns warten. Man legte uns nahe, Kevlarwesten zu tragen, und

Bitterkalter Kite-and-Bike-Tag in Lancing: Auch im Juli muss man in Südengland mit eher herbstlichen Temperaturen rechnen.

schockierte uns mit Horrorgeschichten:

Wahnsinn gehört bei so einer Tour schon in gewissem Maß dazu, sie durchzuhalten erfordert allerdings fast Masochismus.

Traditionelles Tanzfest in Südmexiko, an dem das gesamte Dorf teilnahm.

Dave, ein Londoner Rad-Kompagnon und verrückter Vogel, brachte uns aus den Stadtwirren wieder hinaus aufs Land.

Als Gringo könnte man höchstens zwei Tage in der Grenzregion überleben, da die Drogenbarone keine Besucher wollen und auch keinen Spaß verstehen. Wir müssen zugeben, dass uns diese apokalyptischen Prophezeiungen schon ein wenig irritierten, kamen aber zu dem Schluss, dass zwei ausgehungerte Radler

Harte Fakten Nächte in der Nylonhütte: 208 Plattfüße gesamt: 29 Plattfußrekord an einem Tag: zwölf, dank eines Kaktus an allen fünf Reifen Größte, schönste Welle: Baja California, Mexiko Günstigstes Hostel: drei Euro pro Nacht in Nicaragua Heißester Tag: 50 Grad in Baja California, Mexiko Gewicht von Gerts Rad mit Anhänger: 75 Kilogramm Extremste Steigung: Costa Rica, 20 Prozent auf Schotter Schlimmste Nacht: Wildzelten in Malibu, L.A.: direkt neben einer viel befahrenen Straße mit herumschleichenden Obdachlosen Bester Kite-and-Bike-Snack: sechs Kilogramm schwere Papaya in Nicaragua Ausgabe 2 / 2013

Der frühe Radfahrer macht Meter. Um 5.30 Uhr auf der Baja California ist radeln noch möglich. Bereits ab zehn Uhr ist die Hitze, zumindest bei sportlicher Aktivität, nicht mehr auszuhalten.


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74 | Ratgeber Wind und Wetter Mads Wollesen kennt die Küsten im Norden der Republik bestens. Er weiß genau, wann es sich lohnt, ans Wasser zu fahren – und wann nicht.

Ausgabe 2 / 2013


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Hamburg an einem Samstag im Hochsommer: Regen, Flaute, zwölf Grad und kein Ende in Sicht. Wenige Kilometer nördlich in St. Peter-Ording­zur gleichen Zeit: Sonne, 20 Knoten Wind und jede Menge Kiter auf dem Wasser. Wetterexpertin Sabine Schmidt erläutert, warum es sich lohnt, trotz massiver Regenwände einen Ausflug an den Strand zu unternehmen, und weshalb sich das Wetter am Meer nicht selten entgegen der Vorhersagen präsentiert.

D

ie deutschen Küsten von Nord- und Ostsee üben nicht nur einen besonderen Reiz auf Urlauber und Tagesgäste aus, sie sind auch Hauptreiseziel der deutschen Kitesurfszene. Ob für wenige Stunden, einen Wochenendtrip oder den jährlichen Sommerurlaub: Deutschlands Küsten sind viel

attraktiver, als sie der Wetterbericht manchmal in Szene setzen möchte. Ob sonniges Strand- und Badewetter, regnerische und stürmische Phasen oder eisige Winter mit zugefrorenen Uferbereichen und Eisgang auf dem Meer, Wetter und Klima an der Küste haben nicht nur einen speziellen Charme. Das Küstenwetter folgt auch eigenen Gesetzen. Doch worin unterscheidet sich das maritime Wettergeschehen eigentlich vom typischen Festlandwetter? Vergleicht man Werte verschiedener Messstationen über einen Zyklus von 30 Jahren, so gelangt man zu einer erstaunlichen Erkenntnis. Mitten in der Nordsee auf einem roten Felsen namens Helgoland ist es im Jahresmittel genauso warm wie an der Isar in München, Borkum hat im langjährigen Mittel ein halbes Grad mehr zu bieten als der Stuttgarter Flughafen und Kap Arkona ist genauso warm wie das sächsische Chemnitz. Im Bereich der Ostseeküste wurde im Zeitraum 1961 bis 1990 circa 25 Prozent weniger Niederschlag gemessen als am Kölner Flughafen. In Zinnowitz auf Usedom streichelt uns die Sonne pro Jahr 400 Stunden länger als in Düsseldorf. So ähnlich ließe sich die Liste fast endlos fortsetzen und widerspricht damit weit verbreiteten Annahmen. Aber wie passen diese Ergebnisse zu den gängigen Klischees über ein stürmisches, wechselhaftes und nasses Küstenwetter, bei dem der Friesennerz nicht fehlen darf? Maritimes Klima wird durch geringe Schwankungen der Lufttemperatur im mittleren Tages- und Jahresgang geprägt. Ursächlich dafür ist der Wärmespeicher Meerwasser. Im Frühjahr erwärmt sich das Meer sehr viel langsamer als das Land. Im Herbst kehrt sich dieses Szenario um, das Meerwasser kühlt langsamer ab als das Festland. Dieser Umstand hat einen erheblichen Einfluss auf alle das Meeresklima begleitenden Wetterparameter. Ausgabe 2 / 2013


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Ist der Wind auflandig und frisch, bleiben Schauer und Gewitter in sicherer Entfernung und die Küstenabschnitte trocken.

Frostige Küstenfreude erlebten Christian Arne Rosenbrock und Arne Thamm in diesem extrem langen Winter in der Nähe von Dahme. Während im Inland fast jeder über Dunkelheit, Schnee und Kälte jammerte, hielten es die Jungs nicht mehr aus und erwischten Ende März prompt einen wunderbar sonnigen Tag mit gutem Wind.

Das Meerwasser moderiert, zusammen mit den höheren Windgeschwin-

Mittlere Jahressummen der Sonnenscheindauer in Stunden

digkeiten, die spezielle Vielfalt des Küstenwetters. Angefangen im Früh-

Mittel: 1981-2000

jahr arbeitet sich der Regisseur Meerwasser durch die Jahreszeiten und zeichnet ein ganz besonderes Bild.

Kiel Rostock

Für gewöhnlich sind April und Mai am Meer die Monate mit dem meisten Sonnenschein. Alle küstennahen Inseln der Nord- und Ostsee sind sonni-

Hamburg

ger als das vorgelagerte Festland. Auch entlang der Küstenstreifen scheint

Bremen

die Sonne oftmals häufiger als im Hinterland. Schon Mitte April nehmen die klaren, wolkenlosen Tage das Zepter in die Hand und entpuppen sich häufig als Motor für thermische Winde. Das Wasser von Nord- und Ost-

Münster

see ist im Frühjahr noch empfindlich kalt. Besonders nach langen Wintern mehren sich die Tage mit Thermik, je höher die Sonne steigt. Je wärmer

Berlin

Hannover Magdeburg

Dortmund

Dresden

das Festland wird, umso öfter stolziert der Himmel am Meer tiefblau durch den Tag. Der Wärmeüberschuss des Festlandes wirkt inspirierend auf die Produktion junger Tiefdruckgebiete. Hier bekommen sie ausreichend Nachschub an Wärme und Energie. Über den noch kalten Wassermassen

Erfurt

Aachen Koblenz Frankfurt

der Meere bleibt ihnen das versagt. So stellen sich über der See im Frühjahr häufig stabile Hochdrucklagen ein. Da diese sich nah an Tiefdruck-

Nürnberg

gebiete schmiegen, kommt es zu einer Drängung von Luftpaketen, und nicht selten werden die Küstenregionen dann mit viel Sonne verwöhnt, die mit konstantem Wind gepaart auftritt. Typische Vertreter einer solchen Konstellation sind die beliebten Ostwindwochen an der Ostsee im Mai. Morgens ist der Wind noch verhalten, je weiter die Sonne dann am Himmel aufsteigt, desto stärker wird ab dem Mittag die Thermik angekurbelt. Nachmittags sind dann kräftige sechs Windstärken keine Ausnahme. Ausgabe 2 / 2013

Stuttgart München


77

Hotspot: Helgoland ist nicht nur von der Sonne verwöhnt, sondern im Jahresmittel auch genauso warm wie München.

Mittlerer Niederschlag im Jahr (mm) Mittel: 1961–1990

Kiel Rostock Hamburg Bremen

Münster

Magdeburg

Dortmund

Selbst wenn ein Tiefdruckgebiet über die Küstenregionen hinwegfegt und

Dresden

mit einer Kaltfront überrascht, zeigen sich die Nord- und Ostseebäder häufig windreich, aber regenfrei. Das sich am Tage deutlich stärker erwärmende Festland bietet Schauerwolken einfach mehr Zunder und günsti­ gere Entwicklungsbedingungen als das Meerwasser. Ist der Wind auflan-

Erfurt

Aachen Koblenz Frankfurt

dig und frisch, bleiben Schauer und Gewitter in sicherer Entfernung und

Nürnberg

die Küstenabschnitte trocken. Beglückende Stunden ohne Regen auf dem Wasser sind die Folge. Der April ist am Meer einer der niederschlagsärmsten Monate und wartet zudem mit reichlich Wind auf. Erkauft ist dieses Mehr an Licht durch weniger Wärme. Getrübt wird diese Freude ab und an

Berlin

Hannover

Stuttgart München

durch den gefürchteten und für wolkenlose Tage so typischen Seenebel.

Auf Helgoland ist es im Jahresmittel genauso warm wie an der Isar in München.

ge und laue Sommertage, flirrende Hitze entlang der Strände und Badewassertemperaturen oberhalb von 20 Grad Celsius finden sich auch an hiesigen Küsten. Der sogenannte Jahrhundertsommer 2003 versetzte das Wasser von Nord- und Ostsee mit Temperaturen zwischen 25 und 27 Grad kurzfristig in karibische Zustände. Deutschland liegt allerdings nicht am

Scheinbar ohne Vorankündigung bricht er über Inseln und Küstenstreifen

Mittelmeer, sondern in der Westwindzone, der Klimazone der gemäßigten

herein und vernichtet jegliches Frühlingsgefühl innerhalb weniger Minu-

Breiten, weshalb solche Verhältnisse Ausnahmen sind. Tage mit Sturm,

ten. Seenebel entsteht vornehmlich, wenn warme und feuchte Luft über

Regen und wenig bis gar keinem Sonnenschein sowie Temperaturen, die

das kalte Meerwasser streicht. Häufig zieht er nach einem sonnig-warmen

eher an Herbst denn an Hochsommer erinnern, begleiten die schönsten

Tagesbeginn mit dem Eintreten des Seewindes auf. Manchmal dauert der

Monate des Jahres doch deutlich häufiger. Der satte Sonnenschein im

Spuk nur ein paar Stunden. Selten bleibt der Seenebel im Frühjahr für

Frühjahr erwärmt die küstennahen und flachen Bereiche des Meeres. Das

mehrere Tage. Temperaturen im Bereich der 30-Grad-Marke, endlos lan-

Festland erfährt ebenfalls eine verstärkte Wärmezufuhr.


78 Mittlere Jahrestemperatur (Grad Celsius) Mittel: 1961–1990

Deutschlands Küsten hinweg. Die vorherrschende Einflugschneise aus Nordwest sorgt im ungünstigsten Fall für das Einläuten der Sturmflutsaison. Der Herbst ist da. An der Ostsee fällt hierbei weniger Regen als an

Kiel

der Nordsee, da sich die Tiefs schon über der schleswig-holsteinischen

Rostock

Nordseeküste und dem Hinterland abregnen und austoben können. Mit-

Hamburg

unter bekommt so ein Tief aber nochmals einen Energiekick vom war-

Bremen

men Ostseewasser und verstärkt sich über dem Skagerrak. Zwängt es sich nachfolgend durch die Meerenge zwischen Skandinavien und Dänemark,

Münster

Berlin

Hannover

wird es intensiver und läutet einen mitunter mehrere Tage andauernden Sturmtanz ein. Dass die Küstenregionen meist bis in den Dezember hinein

Magdeburg

Dortmund

vor nachhaltigen Kaltluftvorstößen aus der Polarregion recht sicher sind,

Dresden

kann ebenfalls den warmen Küstengewässern gutgeschrieben werden.

Erfurt

Aachen

Küstennahe Flecken und die Inseln zählen im Herbst oft zu den wärmsten

Koblenz Frankfurt

Orten deutschlandweit. Die Dominanz der Westwinde sorgt dafür, dass die deutschen Küsten lange im Jahr frostfrei bleiben. Leider macht sich die

Nürnberg

Sonne mit fortschreitendem Herbst rar. Bis Ende November sinkt die tägliche Sonnenscheindauer teilweise auf unter zwei Stunden. Erst wenn sich

Stuttgart

die Wetterlage umstellt, die Temperatur des Meeres immer weiter sinkt

München

und frostigen Ostwinden eine Bühne zum Tanz bietet, überzuckern, meist ab Mitte Dezember, erste zögerliche Schneefälle die Küsten. Je nachdem wie intensiv die kalte Luft sich dann festsetzen kann, stellt sich nach dem Herbst ein kalter, schneereicher oder milder und nasser Winter ein. Sicher ist: Das Wetter der Küsten folgt seinen eigenen Gesetzen. Oder um es mit

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Es wird ordentlich eingeheizt und in der Folge stellt sich im Juni das Wetter komplett um. Den schönen Tagen folgt ein Übermaß an West- bis Nordwestwinden. Des Kiters Herz springt höher. Die Vorfreude steigt. Zwar gehen die Temperaturen empfindlich zurück, aber wen stört das

den Worten Xavier Rudds zu sagen: Es folgt der Sonne.

fs

Bis zu 17 Stunden Tageslicht und traumhafte Sonnenuntergänge lassen sich im Juni auf Norddeutschlands Gewässern erleben.

schon, wenn der Juni zum windreichsten Monat avanciert. Da der nordische Sommer den unschätzbaren Wert endlos langer Tage hat, startet bei den meisten Surfern die Saison jetzt richtig durch. Mitte Juni ist es bei uns im Schnitt 17 Stunden hell. Wen wundert es da noch, dass zu jeder Tageszeit Kiter auf dem Meer ihre Bahnen ziehen. Wartet der Frühsommer mit einem ausgeglichenen Mix aus Wind und Badetagen auf, so mutiert er schnell zum heißbegehrten Gefährten der Wassersportler. Was den Badeurlauber betrübt, freut den Surfer. Echte heiße, windlose Sommertage mit Temperaturen jenseits der 25- oder gar 30-Grad-Marke bilden an den hiesigen Küsten eher eine Ausnahme, da sowohl der Wind als auch das kühle Meerwasser für moderate Temperaturen und gute Kitebedingungen sorgen. Denn so wenig es echte Hitzeperioden gibt, so häufig federt das sommerlich erwärmte, küstennahe Wasser auch massive Kälterückfälle ab. Während einer sommerlichen Schlechtwetterphase starten Tage am Meer oft angenehm mild und zeigen einen weniger herbstlichen Charakter als gleichzeitig in Hamburg. Bis weit in den September hinein, ja sogar im Oktober noch, lockt das nordische Küstenwetter mit milden, sonnigen und windigen Tagen. Ursächlich ist auch hierbei der natürliche Wärmespeicher Meerwasser. Später im Jahr bereitet der Herbst an der Küste durch die hohe Anzahl von Regentagen weniger Bade-, aber dafür mehr Surfspaß. Schließlich ist das Nass von oben meist in Begleitung eines satten Sturmes unterwegs. Strandspaziergänger machen Pause bei einem warmen Tee, während sich Kitern eine berauschende Kulisse aus steifer Brise und aufgewühlter See präsentiert. Das noch warme Wasser stellt sich einmal mehr als Energiespender für große Tiefdruckgebiete zur Verfügung. Regelmäßig fegen im Herbst Stürme oder sogar ausgewachsene Orkane über Ausgabe 2 / 2013

Das Wetter der Küsten folgt seinen eigenen Gesetzen.


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80 | Ratgeber Fahrtechnik

Kitesurfen auf einem Directional unterscheidet sich in zahlreichen Punkten vom Kiten auf einem Twintip. Besonders der Belastung des Boards und der damit verbundenen Positionierung der Füße fällt bei sämtlichen Manövern eine hohe Bedeutung zu. Nachdem der Wasserstart und die grundlegenden Standpositionen in der letzten Fahrtechnikserie erläutert wurden, zeigen wir in dieser Ausgabe, wie der Beachstart funktioniert, welche Tricks und Kniffe zu einem fließenden Richtungswechsel führen und wie der Fußwechsel aus dem Switch Stance erfolgt, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren.

langsam und mit einem großen Radius gefahren werden, die zweite Hälfte dagegen Bei diesem Manöver erfolgt der Richtungswechsel ohne

entschlossen mit engerem Radius. Durch diese Unterteilung wird vermieden, dass der

Fußwechsel und wird auf der Zehenkante gefahren.

Kiter gleich zu Beginn nach Lee am Kite vorbeifährt. Um diesem Fehler entgegenzu-

Das Board vollzieht eine 180-Grad-Drehung vor dem

wirken, hilft auch die visuelle Kontrolle des Schirmstands. Die Ausgangsposition des

Wind und der Kite fliegt exakt in der Zeit dieses Kurs-

Schirms vor dem Einleiten der Halse sollte eher niedrig sein (neun/drei Uhr und tiefer). Es

wechsels von der rechten Softzone (Bereich zwischen

gilt: Je weiter sich der Ausgangspunkt des Kites Richtung Wasseroberfläche befindet, desto

Powerzone und Windfensterrand) zur linken Softzone

mehr Zeit hat der Kiter für die ersten 90 Grad des Richtungswechsels und umso größer darf

oder andersherum. Genau dieser Punkt birgt auch die

der Radius der zu fahrenden Kurve sein. Die Fußposition hat ebenfalls großen Einfluss auf

häufigste Fehlerquelle bei gescheiterten Switch-Halsen.

das Gelingen der Halse. Der hintere Fuß sollte gerade, also 90 Grad zur Brettlängsachse,

Hat der Fahrer die 180-Grad-Kurve noch nicht beendet

positioniert sein. Er darf sogar leicht in den Duck Stance (nach außen gedreht, wie bei einer

und der Schirm ist bereits in der neuen Windfenster-

Ente) gestellt werden. Der vordere Fuß ist minimal in Fahrtrichtung gedreht. Diese Fußposi-

hälfte an der idealen Stelle in der Softzone vorbeige-

tion erleichtert mittlere bis starke Kantenbelastungen und damit das Fahren enger Radien,

flogen und steht am Windfensterrand, produziert er

wie im zweiten Teil der Halse nötig. Wenn man im Kurvenverlauf das Gefühl hat, dass die

nicht mehr ausreichend Zug. Die Folge: Die Fahrtge-

Zehenkante des Boards nicht ausreichend belastet werden kann, sollte der hintere Fuß in

schwindigkeit sinkt rapide und der Kiter „säuft ab“.

der Vorbereitung ein paar Zentimeter weiter in Richtung der Zehenkante positioniert wer-

Grundsätzlich muss der Kite für dieses Manöver gut

den. Meist kann man auf der Standfläche des Boards Orientierungspunkte ausmachen.

angepowert sein, zu wenig Druck im Schirm erschwert

Nach einer gelungenen Kurvenfahrt sollte man sich also die Position der Füße merken,

die Halse. Die erste Hälfte der Kurve sollte zunächst

damit man diese beim nächsten Versuch schnell und präzise wieder einnehmen kann.

Ausgabe 2 / 2013


81

Halse in die Switch-Position von oben gesehen

Wind

Bild 1 | In der Vorbereitung auf die Halse hat Thomas den Schirm sehr tief (Neun-Uhr-Po-

zweiten Teil der Kurve einleiten. Um das zu ermögli-

sition) geflogen. Nachdem er ihn nun vorsichtig Richtung Zenit steuert, verlässt er seinen

chen, folgt jetzt ein ganzes Maßnahmenpaket: Direkt

bisherigen Kurs und folgt dem Kite.

nach dem energischen Einlenken des Kites in die neue Fahrtrichtung verlässt die vordere Hand die Bar. Der Blick

Bild 2 | In der ersten Hälfte der Kurvenfahrt kann die visuelle Kontrolle des Kites dabei hel-

richtet sich konsequent nach Luv. Diese beiden Elemente

fen, dass er nicht vom Fahrer überholt wird. Seine Position sollte immer etwas vor dem Fah-

bewirken, dass nun die Zehenkante des Boards intensiv

rer sein. Je mehr Zugkraft der Schirm liefert, desto weniger muss er vorausgeflogen werden.

über den hinteren Fuß belastet werden kann. Parallel dazu lenkt die an der Bar verbliebene Hand den Kite

Bild 3-4 | Auf dem Weg zum Vorwindkurs, also der Hälfte der Kurvenfahrt, gilt es nun,

wieder nach oben. Auch diese Lenkbewegung muss

dem Kite im gleichen Abstand zu folgen. Er steht dabei fast über dem Fahrer.

energisch und nicht zu zaghaft ausgeführt werden, damit der Kite in diesem Moment nicht zum Windfens-

Bild 5 | Auf Vorwindkurs angekommen, startet der dynamische Teil der Halse. Wie bei

terrand zieht.

einem normalen Start aus dem Wasser muss der Kite nun aus dem Zenit in die neue Windfensterhälfte abstürzen. Dieses zumeist zu zaghaft ausgeführte Einlenken entspricht

Bild 9 | Es ist vollbracht. Der neue Kurs ist erreicht

nahezu eins zu eins dem Einlenken beim normalen Wasserstart mit dem Directional.

und der Kite befindet sich an seiner gewünschten Position. Ohne erneute Sinuskurven kann die Fahrt

Bild 6-8 | Nun folgt der Knackpunkt der Halse. Damit Thomas dem Kite nicht weiter

fortgesetzt werden. Nur der Fußwechsel fehlt noch

hinterherfährt, muss er schnellstens den neuen Kurs erreichen und demnach einen engen

(siehe nächste Seite).

Ausgabe 2 / 2013


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Thomas Beckmann Das Einlenken des Kites erfolgt beim Beachstart nahegehend identisch mit dem Start aus dem Was-

Er gehörte zu den ersten Kitesurfern in Deutschland und gründete zur Jahrtausendwende

ser. Angefahren wird auf einem leichten bis mittleren

seine erste Kitesurfschule, damals in Holland. Heute sind unter dem Dach des Kiteboarding

Raumwindkurs, das Board aber zunächst auf einem

Club (www.kiteboarding-club.com) Stationen rund um den Globus hinzugekommen, aber

Halbwindkurs im Wasser positioniert, da es sich in

die Beschäftigung mit der Didaktik und

den nachfolgenden Sekunden automatisch auf einen

dem optimalen Erlernen des Kitesurfens

Raumwindkurs dreht. Der häufigste Fehler beim

spielen für den diplomierten Sportwis-

Beachstart ist das zu frühe Aufspringen auf das Board.

senschaftler nach wie vor eine tagtäg-

Durch den dann noch fehlenden Kitezug fällt der Kiter

liche Rolle. Seit vier Jahren verbringt

mit dem Hintern ins Wasser. Also zunächst den Schirm

Thomas seine Winter auf der Insel Sal,

einlenken und erst aufspringen, wenn er anfängt, gen

der Heimat der weltbesten Strapless-

Wasseroberfläche zu fliegen. Die Ein- und Auslenkbe-

Kiter, und hat sich so einen absoluten

wegung muss intensiv ausgeführt werden, damit der

Expertenstatus für das Fahren auf dem

Kite bereits in der oberen Hälfte des Windfensters die

Directional erarbeitet. Als ausgewiese-

Geschwindigkeit erreicht, welche die benötigte Kraft

ner Fachmann erläutert er die ersten

zum Starten erzeugt. Als Leitsatz gilt: Je schneller man

Steps auf dem Surfboard bis hin zu

einen Schirm fliegt, desto mehr Kraft erzeugt er. Dabei

Manövern für Fortgeschrittene.

ist natürlich entsprechendes Gefühl gefragt, weil eine zu progressive Kraftentfaltung auch zu einem Sturz nach vorn über das Board führen kann. Bild 1 | Wie bei einem Start aus dem Wasser wird der Kite

Es gilt, das Board im Moment des Aufstiegs plan zu halten. Durch direktes Ankanten

zunächst energisch eingelenkt. Sobald er spürbaren Zug

oder Zurücklehnen des Oberkörpers wird verhindert, dass das Board die gewünschte

entwickelt, beginnt die Aufsteigebewegung.

Geschwindigkeit aufnehmen kann.

Bild 2-3 | Der vordere Fuß kommt als erster zum

Bild 4 | Die entsprechende Körperspannung und eine stabile Standposition helfen dabei,

Stehen, der hintere folgt aber nur ganz leicht zeit-

den Kitezug auf das Board zu übertragen und so Fahrtgeschwindigkeit aufzunehmen.

versetzt. Die Standposition sollte nicht zu weit vorn (das Board spitzelt mit der Nase ein), aber auch nicht

Bild 5 | Erst wenn ausreichend Geschwindigkeit aufgenommen wurde, sollte der Kite

zu weit hinten (das Board kommt nicht ins Gleiten)

wieder nach oben gelenkt und der Kurs gemächlich auf Amwind verändert werden, bis

gewählt werden.

die normale Fahrposition erreicht ist.

Ausgabe 2 / 2013


83

Bei einem optimalen Fußwechsel sollten die Füße immer auf der Brettlängsachse

Bild 1 | Der Kite wird auf der Elf-Uhr-Position bei langsamer

bewegt und der Stand auf nur einem Fuß oder die Zeit des Umspringens so kurz wie

bis mittlerer Fahrgeschwindigkeit geflogen. Ist die Fahrge-

möglich gehalten werden, weil das Board in diesem Moment sehr instabil ist. Bei den

schwindigkeit zu gering, wird das Board schnell instabil.

echten Strapless-Profis ist ein ganz klarer Trend zum Umspringen festzustellen. Bild 2 | Thomas dreht seinen Oberkörper nun bereits Ein häufiger Fehler, der zu einem misslungenen Fußwechsel führen kann, ist das Ab-

in die Zielposition und baut so eine Vorspannung auf,

knicken des Oberkörpers. Durch die damit verbundene Verlagerung des Körperschwer-

die den Fußwechsel deutlich erleichtert. Um sicherzu-

punktes nach vorn kommt es im Moment des Fußwechsels zu einem Sturz in Richtung

stellen, dass diese Vorspannung auch wirklich zustande

Brettspitze. Folgende Punkte helfen bei der Vorbeugung dieses Fehlers: Kopf oben halten,

kommt, hilft es, vor dem eigentlichen Fußwechsel

Brust raus und mit Körperspannung stabil auf beiden Füßen stehen.

beide Hände an der Bar zu haben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vorausdrehung des Oberkörpers. Sie sorgt für eine

Bild 3 | Der Oberkörper bleibt aufrecht, während die

Vorspannung, durch die das optimale Drehmoment entsteht. Wird der Oberkörper im

Füße im flachen Sprung umgesetzt werden. Es erleich-

Moment des Fußwechsels nicht vorausgedreht, unterbricht der Fahrer die Körperdrehung

tert den Ablauf, wenn man sich dabei an der Bar nach

häufig oder der Fußwechsel wird sehr unruhig.

oben abstützt und sich dadurch „leicht“ macht.

Daher gilt: Bei einer optimalen Oberkörpervorausdrehung befindet sich die Hälfte

Bild 4-5 | Durch die aufrechte Körperposition kommt es

der Körpermasse bereits vor dem eigentlichen Fußwechsel in der neuen Position. Es

zu keiner merklichen Geschwindigkeitsabnahme und

bleiben nur die Beine, die sozusagen nachdrehen. Der Fußwechsel erfolgt so schneller

die Fahrt kann ohne erneute Beschleunigung des Kites

und ruhiger.

fortgesetzt werden.

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88 | Kitelife Reiselust

Wenn Traume wahr werden Manchmal gibt es im Leben Träume, von denen man weiSS, dass sie sich nie erfüllen werden. Das Schöne am Leben ist aber auch, dass man manchmal komplett danebenliegt. Für Hugo Finck ist ein solcher Traum tatsächlich Realität geworden. Er hat das Ticket ins Paradies gewonnen.

Fotos Ben Thouard Text Hugo Finck Ausgabe 2 / 2013


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Anbieter, mit nur einem Klick das ganz große Los ziehen zu können. Die wenigsten versuchen jedes Mal ihr Glück, bei bereits über einer Million registrierten „Likes“ scheint die Gewinnchance auch äußerst gering. Doch was, wenn man doch

S

oziale Netwerke bombardieren ihre Nutzer mit Un-

einmal Glück hat und der Preis nicht ein banales Smartphone,

mengen an Informationen, manche spannend, andere

sondern der Kite­trip ins Paradies ist? Hugo Finck hatte genau

eher für die Tonne. Wer Freunde sammelt und Firmen

dieses Glück, obwohl er eigentlich zu den Menschen gehört,

sein „Like“ schenkt, steigert diese Informationsflut ins Uner-

die so gut wie nie an Gewinnspielen im Netz oder an Lotterien

messliche. Beim Klick auf die Startseite werden die morgendli-

teilnehmen. Dieses eine Mal kam jedoch alles anders. Aus einer

chen Frühstückserlebnisse der Bekannten durchmischt mit Ein-

fixen Idee und nagendem Fernweh heraus beteiligte sich der

ladungen zu Onlinegames und Aufforderungen zur Teilnahme

Kitesurfer aus Frankreichs kaltem Norden am Gewinnspiel eines

an Gewinnspielen. „Like diese Seite und du nimmst an unserem

französischen Brillenherstellers und fand sich plötzlich auf Tahiti

Gewinnspiel teil“ oder „Like jene Seite und du hast die Chance,

an der Seite des Kitepros Jeremie Eloy wieder. Seine Geschichte

schon bald ein nagelneues Smartphone dein Eigen nennen zu

lässt neue Motivation aufkommen, beim nächsten Mal womög-

dürfen“. So oder so ähnlich kennt wahrscheinlich jeder Nutzer

lich doch mit dem linken Mausbutton auf nach oben gestreckte

sozialer Netzwerke die fast schon penetranten Offerten diverser

Daumen-Symbole einzuhämmern. Ausgabe 2 / 2013


90

Teahupoo an einem eher kleinen Tag, dafür aus einem spektakulären Blickwinkel. Das Riff liegt im Wellental teilweise nur 50 Zentimeter unter der Wasseroberfläche.

Alles begann an einem tristen Tag in der Normandie: Die

und das alles vor einer Kulisse, wie man sie sich nicht schöner vorstellen kann. Zumindest

See war spiegelglatt und die Windsäcke hingen schlaff

dann nicht, wenn bei uns der Winter seit Monaten regiert. Auf einem Segelboot sollte

an ihren Masten herunter. Kurz gesagt: Es war unmög-

der Gewinner gemeinsam mit Jeremie einen Trip erleben, wie ihn sich wahrscheinlich die

lich zu kiten. Anstatt im kühlen Nass surfte ich also im

wenigsten Normalsterblichen in ihren kühnsten Träumen vorstellen können.

Internet und entdeckte ein Video, in dem mich ein Typ im Lederanzug aufforderte, an einem Wettbewerb teil-

Unmittelbar nachdem das Video zu Ende war, füllte ich, angespornt von den schönen

zunehmen, der „Julbo Swell Session“ genannt wurde.

Bildern Tahitis, wie hypnotisiert doch die Anmeldung aus. Keine zwei Minuten später

Nach kurzer Suche auf Facebook wusste ich, dass der

begann ich, mir Gedanken über mein Bewerbungsvideo zu machen. Dann, wenige Wo-

Gewinner nach Tahiti reisen würde. Allein der Name

chen nach der Bereitstellung meines Videos auf der Plattform, erreichte mich ein Anruf.

Tahiti löste angesichts der tristen Bilder vor meinem

Gedanklich war ich schon längst wieder in meinem Alltag gefangen und rechnete nicht mit einer Rückmeldung auf meine Hals über Kopf in einem Zustand der Euphorie eingereichte Teilnahme. „Hallo, hier

Allein der Name Tahiti löste angesichts der tristen Bilder vor meinem Fenster sofort paradiesische Assoziationen aus.

ist Jeremie Eloy. Ich freue mich, dir mitteilen zu dürfen, dass du das ‚Julbo Swell Session’-Gewinnspiel gewonnen hast und wir eine unvergessliche gemeinsame Zeit rund um Tahiti erleben werden“, hörte ich eine Stimme auf der anderen Seite sagen. Es kam mir vor, als würde jemand durch dicken Nebel mit mir kommunizieren. Ich konnte die gehörten Buchstaben angesichts des für mich

Fenster sofort paradiesische Assoziationen aus. Wellen,

sehr langsam verständlich werdenden Inhalts zunächst nur kryptisch erfassen. Als meine

leuchtende Lagunen und Kokosnusspalmen, ich konnte

Synapsen dann richtig anfingen, diese Information zu verarbeiten, musste eine halbe

das Salz fast auf meinen Lippen schmecken. Zerstört

Ewigkeit vergangen sein. Denn plötzlich hörte ich von der anderen Seite: „Hugo? Bist du

wurde dieser kurze Tagtraum von der Einschätzung mei-

noch da?“ „Ja, äh, klar, ich komme mit“, stammelte ich geistesabwesend. Es muss ihm

ner möglichen Gewinnchancen, doch mit dieser wenige

vorgekommen sein, als wäre ich der letzte Vollidiot. Aber dann setzte auch sofort die

Sekunden dauernden Fernreise konnte ich mich noch

grenzenlose Vorfreude ein. Ich war vollends überwältigt und fragte ihn nach sämtlichen

nicht zufriedengeben. Also sah ich mir das Video erneut

Details des Ablaufplans aus, denn schon einen Monat später sollte ich bereits im Flieger

an. Jeremie Eloy surfte Teahupoo, strahlte in die Kamera

nach Papeete sitzen und war unglaublich gespannt auf das, was vor mir lag.

Ausgabe 2 / 2013



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Abendsession: mit einem Profiteam im Auslegerkanu dem Sonnenuntergang entgegen

Am Riff angelangt war ich zum zweiten Mal in kürzester Zeit völlig überwältigt – und das sollte nicht das letzte Mal bleiben. Während meiner ersten Nacht im Hotel machte ich

aus der Nähe zu zeigen, stiegen wir in ein Boot und fuhren hinaus durch die Lagune.

kein Auge zu, da ich permanent die brechenden

Am Riff angelangt war ich zum zweiten Mal in kürzester Zeit völlig überwältigt – und

Wellen hörte und am liebsten noch im Dunkeln aufs

das sollte nicht das letzte Mal bleiben. Die Sets perlten absolut sauber, fast schon fili-

Wasser gegangen wäre. Erst bei Tagesanbruch sah

gran über das Riff und die von dicken Wolken verhangenen Berge boten dem Spektakel

ich Tahiti dann das erste Mal in seiner vollen Pracht.

eine Szenerie, die diesen Moment fast magisch auf mich wirken ließ.

Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Im Licht der Sonne leuchtete alles in grellen Farben, genau wie ich

Nach einem ersten umfassenden Eindruck von Tahiti flogen wir wenig später mit einer

es vorher auf Bildern gesehen hatte. Eine türkisfarbene

kleinen Maschine nach Raiatea, der größten Insel unter dem Wind. Dort nahmen wir

Lagune eingerahmt vom saftigen Grün der hügeligen

endlich unser schwimmendes Zuhause für die nächsten Tage unter die Lupe: einen 16

Küstenlandschaft. Vor dem Hotel traf ich dann kurz

Meter langen Katamaran mit jeglichem Komfort. Am nächsten Morgen hieß es um

darauf auch meine Reiseleiter, Ben Thouard, der als

6 Uhr aufstehen, um den traumhaften Sonnenaufgang über der Marina von Raiatea

offizieller Fotograf für den Trip engagiert wurde, und

bei einem ausgedehnten Frühstück zu genießen. Schon kurz nachdem die Sonne über

Jeremie. Sie nahmen mich mit zu Bens Haus, das nur

den Horizont gekrochen kam, konnte ich auch eine leichte Brise verspüren, die sofort

einen Steinwurf entfernt von Teahupoo liegt, genau

Vorfreude auf die erste Kitesession aufkommen ließ. Wenige Minuten später fand ich

da, wo ein Haus stehen muss. Von seiner Terrasse aus

mich auf einem Speedboot wieder und begegnete der Welle der Woche, womöglich

kann man den Spot überblicken und damit sozusagen

meines Lebens. Ich hatte noch nie zuvor eine so sauber laufende Welle live gesehen. Sie

keine Session verpassen. Um mir die Welle aber auch

war groß, hatte eine scheinbar endlose Tube und wirkte wie gemalt. Zu unserem Glück

Selbst unter Wasser hat die Umgebung von Tahiti eine atemberaubende Farbenpracht und Artenvielfalt zu bieten.

Ausgabe 2 / 2013


93

Taputapuatea: Hier wurden über Jahrhunderte Könige gekrönt.

Hugo Finck, der glückliche Gewinner der Julbo Swell Session, bezeichnet diesen Trip als das schönste Erlebnis seines Lebens. Bei diesem Anblick nicht schwer nachzuvollziehen.

nahm der Wind noch ein bisschen

mächtigen Schaumwalze überrollt. Ich konnte mich

zu, womit dem ersten Kiteaben-

zwar von meinem Kite aus der „Knochenbrecherzone“

teuer nichts mehr im Weg stand.

ziehen lassen, verlor allerdings mein Board, was die

Gleich nachdem die Kites von einer

Session für mich beendete. Glücklicherweise fand Je-

kleinen Plattform des Katamarans

remie das Board später in der Lagune wieder, wodurch

aus gestartet waren, schlitzte Jeremie bereits die ersten Wellen. Er war immer im richti-

der Tag für mich doch noch gebührend und mit einem

gen Moment an der richtigen Stelle, antizipierte die Entwicklung der Welle optimal und

fetten Grinsen auf dem Gesicht endete.

surfte sie extrem tief. Der Folgetag war nicht mit viel Wind gesegnet. Das Ich wollte natürlich ebenfalls aufs Wasser, war von diesem Schauspiel aus nächster

bot die Möglichkeit, die Umgebung etwas genauer zu

Nähe aber erst mal so gebannt, dass ich wie festgenagelt an Bord stehen blieb und

erkunden. Wir besuchten Taputapuatea, einen heiligen

Jeremie mit meinen Blicken verfolgte. Auch Ben war sofort zur Stelle, um das Spekta-

Platz aus mehreren Plattformen bestehend. An diesem

kel mit der Kamera festzuhalten. Dann forderte mich Jeremie auf, ihm zu folgen. Ihm

Ort fanden früher die Zeremonien zur Krönung der

schien nicht entgangen zu sein, dass sich meine Faszination auch mit einer gehörigen

Könige der verschiedenen Inseln Polynesiens statt.

Portion Respekt vor diesen Bedingungen mischte. Absolut ruhig und Sicherheit aus-

Unser Guide berichtete ausführlich von der Geschichte

strahlend nahm er mich auf dem Wasser förmlich an die Hand und zeigte mir genau,

der Polynesier, die eine lange Seefahrertradition haben.

an welcher Stelle man am besten in die Welle reinkommen konnte und bis wo man sie

Aber auch von dramatischen Menschenopferungen im

maximal fahren durfte, um nicht auf dem scharfen Riff zu landen. Das Adrenalin stieg,

18. Jahrhundert, die an diesem Ort stattfanden. Von

aber schon wenige Versuche später blieb ich schön tief in der Welle, direkt vor der

ihm erfuhren wir, dass die Einwohner Polynesiens aus

brechenden Sektion, sodass Jeremie mir eine größere Welle zeigte. Es war wie in einem

vielen Teilen der Erde kommen und ganz unterschied-

Traum, optimale Bedingungen und den perfekten Personal Trainer direkt dazu. In einem

liche Wurzeln haben, sich heute jedoch alle durch ihre

Moment der Unachtsamkeit stürzte ich dann allerdings doch und wurde von einer

Liebe zu Polynesien definieren. Ausgabe 2 / 2013


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Ich war von diesem Schauspiel aus nächster Nähe zunächst so gebannt, dass ich wie festgenagelt an Bord stehen blieb.

Kein Wind, kein Problem: Erkundungstour mit dem SUP in einer überdimensionalen Lagunenlandschaft

Kennt Teahupoo so gut wie die Locals: Jeremie Eloy im Tal der hohl brechenden grünen Wand.

Rückblickend ist es schon sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass einige Teams über 100 Meilen in den kleinen Auslegerkanus zwischen den Inseln Huahine, Raiatea, Tahaa und Bora Bora zurücklegen, nur um am Hawaiki Nui teilzunehmen. Bevor wir am nächsten Tag eine Freeridesession von einer kleinen Insel aus starteten, erläuterte mir Jeremie die wichtigsten Basics des Strapless-Kitens. Obwohl mir das Halsen mit einem Waveboard trotz des besten vorstellbaren Lehrers noch schwer fiel, entdeckte ich ein ganz neues Fahrgefühl unter absolut paradiesischen Umständen. Jeremie zeigte, während ich meine Skills Gegen Ende dieses interessanten Tages lud uns ein Team, das am größten Ausleger­

erweiterte, mit meinem Twintip einen Freestyletrick

kanurennen der Welt, dem Hawaiki Nui, teilnahm, ein, mit ihnen in ihrem Va’a (Aus-

nach dem anderen und hatte sichtlich Spaß dabei, mal

legerkanu) zu trainieren. Uns wurden die speziellen Paddeltechniken gezeigt, und bis

wieder auf Flachwasser zu fahren. Später am Abend

wir das Synchronpaddeln endlich verinnerlicht hatten, standen unserem Lehrer schon

segelten wir bis zum Einbruch der Dunkelheit und be-

die Schweißperlen der Verzweiflung auf der Stirn. Es ist eben noch kein Meister vom

endeten den Tag mit einem Fotoshooting bei Sonnen-

Himmel gefallen. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten konnten wir den Nervenkitzel

untergang. Angeleuchtet durch diverse Blitzlampen,

des Gleitens und der Geschwindigkeit in diesen kleinen Booten dann richtig genießen

die Ben aus seiner Equipmentkiste zauberte, tauchte

und jagten förmlich einem traumhaften Sonnenuntergang über der Lagune entgegen.

die Szenerie in ein fast unwirkliches Licht ab.

Ausgabe 2 / 2013


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Reisetipps

Mastschuss: bezaubernde Farben und das sprichwörtliche Postkartenambiente aus der Vogelperspektive

Flug nach Tahiti | Am besten fliegt man mit Air Tahiti Nui von Paris aus. Bei dieser Fluggesellschaft ist es auch kein Problem, ein bis zu 23 Kilogramm schweres Boardbag mitzunehmen, und die Verbindungsflüge von Deutschland nach Paris sind mit Air France recht günstig. Unterkunft | Das Leben in Polynesien ist teuer, daher sollte man ein wenig Zeit in die Suche nach günstigen Angeboten investieren. Für die Bodenständigen: Die Menschen auf Tahiti sind unheimlich gastfreundlich, besonders in den familiären Pensionen wie der Pension Chayan oder der Vanira Lodge. Für diejenigen, die in guten Händen sein und sich noch ein paar exklusive Tipps vom Experten holen wollen, ist Baptiste Gossein, ein Profiwindsurfer, der richtige Ansprechpartner. Er lebt auf Tahiti und vermietet ein sehr schönes Haus an der Küste. Für alle, die Luxus wollen: Es gibt in der Umgebung von Motu Martin viele Pensionen und Hotels, ebenso wie zahlreiche Kitespots. Auch die Mündung des Papenoo mit schönen Wellen für jede Könnensstufe ist nicht weit entfernt. Eine Kiteschule mit Materialvermietung und Schulung ist dort ebenfalls ansässig: contact@expair-tahiti.com.

Der nächste und leider auch schon letzte Stopp war Bora Bora. Diese zauberhafte Insel sollte mich ein weiteres Mal überwältigen, denn wir bekamen beim Tauchen einige Adlerrochen zu sehen, die mit ihren breiten „Flügeln“ den Eindruck erweckten, unter Wasser fliegen zu können. Ebenso wird mir die Begegnung mit einem Zitronenhai immer in Erinnerung bleiben, denn diese Riesen der Meere sind etwas absolut Einzigartiges, so unglaublich ruhig und gelassen. Das Highlight des Tauchtags war aber ganz klar die Sichtung eines anderen Giganten der Meere. Jedes Jahr kommen Buckelwale in die warmen Gewässer Polynesiens, um ihre Jungen zu gebären. So wurde uns das fast schon unverschämte Glück zuteil, dass sich unser Weg mit dem zweier dieser wunderbaren Tiere kreuzte. Die Maschinen wurden sofort gestoppt und wir beobachteten, wie sich die Wale voller Neugierde näherten. Minutenlang herrschte Totenstille an Bord. Alle starrten fast regungslos auf diese blauen Riesen, während sie so nah kamen, dass sie fast das Boot berührten. Unter ihnen auch eine Mutter mit ihren Jungen. Es ist eine echte Seltenheit, diesen Kolossen in ihrer natürlichen Umgebung zu begegnen, und so beschlossen wir, Schwimmflossen, Tauchmasken und Schnorchel anzuziehen, um diese Schöpfungen der Natur aus unmittelbarer Nähe zu sehen. Und dann passierte das Unglaubliche. Die Wale tauchten nur wenige Meter ent-

Chartern | Boote bekommt man am besten bei Sunsail. Die Firma hat verschiedene Größen im Angebot. Die beste Variante, um die versteckten Lagunen und Wellen zu erkunden. Sonstiges | In Polynesien gibt es noch viel mehr zu entdecken als Tahiti. Die Schwesterinsel Moorea ist leicht mit der Fähre zu erreichen und besticht trotz der Nähe zu Tahiti und Papatee mit einzigartiger Ursprünglichkeit. Das Leben dort verläuft sehr langsam und man kann den Windsurfern an einem der wohl besten Windsurfspots der Welt einige Skills in der Welle abschauen. Am Strand von Tipaniers gibt es eine kleine Pension mit direktem Blick auf den Spot.

fernt vor uns auf. Angesichts dieser majestätischen Tiere fühlte ich mich sofort unheimlich winzig. Gleichzeitig strahlten sie eine wahrhaft beruhigende Wirkung auf mich aus. Etliche Minuten schwammen sie in unserer direkten Nähe, teilweise so dicht, dass man sie hätte berühren können. Ein phänomenales Ereignis als Schlusspunkt einer phänomenalen Reise, denn zwei Tage später musste ich wieder den Heimweg antreten. Zurück in Frankreich stelle ich heute fest, dass mir ein Zufall ein Erlebnis beschert hat, von dem ich sicher bis an mein Lebensende noch erzählen werde. Diese Geschichte wird auch davon handeln, dass Träume wahr werden können, selbst wenn man eigentlich nicht daran glaubt. Ich kann daher nur allen raten: Nutzt jede Chance, die euch einen Traum erfüllen könnte, denn man weiß nie, wann sie tatsächlich wahr werden. Aber sie werden es!

Ausgabe 2 / 2013

hl/fs

Schnorcheln de luxe: hautnahe Begegnung mit einem Buckelwal


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Ausblick & Impressum In der kommenden Ausgabe dreht sich alles um den schönsten Sport und die wichtigste Kitesurfveranstaltung der Welt.

HERAUSGEBER Tim Jacobsen CHEFREDAKTEUR Florian Spieth | flo@kitelife.de CHEFREDAKTEUR online Mathias Wichmann | mathias@kitelife.de REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 info@kitelife.de

Kitelife Village Es ist einzigartig, spektakulär und so groß wie nie zuvor: Das Kitelife Village, die weltweit größte Kitesurfmesse und -testveranstaltung öffnet im Juli wieder seine Pforten in St. Peter-Ording. Die wichtigsten Hersteller der Branche geben über neun Tage hinweg kostenlos ihr aktuellstes und brandheißes Kitematerial zum Testen raus. Diese Chance sollte niemand verpassen, jeder ist eingeladen, an dieser Veranstaltung der Superlative teilzunehmen. Wir liefern dir den Guide durch den Kitelife-Village-Dschungel und zeigen dir, welche Produkte es bei den jeweiligen Herstellern zu bestaunen und natürlich zu testen gibt.

ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.de Fon +49 431 6473173 | info@outline-graphix.de Illustration und GRAFIK Matthias Falk | www.outline-graphix.de Grafische Unterstützung Tim a.k.a. „Tarzan” Wesuls FOTOGRAFEN Mo Lelli, Toby Bromwich, Ben Thouard, Lars Wehrmann, Sara Kerger, Gert Delle Karth, Lenni Siebmann, Philipp Kolbe, Jan Honke, Andy Witschi, Jason Brook Mitarbeiter dieser Ausgabe Alex Fox, Olaf Pachten, Manuel Swania, Harry Lubbs, Sara Kerger, Gert Delle Karth, Simon Schumacher, Vera Kannegießer, Kirsa Stoltenburg, Christian Sewening, Thomas Beckmann, Sabine Schmidt, Jeremie Eloy, Hugo Finck, Lucca Mohr, Christian Behme ERSCHEINUNGSWEISE Sechsmal im Jahr

PKRA World Cup Aus sportlicher Sicht kann keine andere Kiteveranstaltung der Welt dem PKRATourstop in St. Peter-Ording das Wasser reichen. Über 130 Starter werden am deutschen Nordseestrand erwartet, die sich in diversen Disziplinen gegenseitig nichts schenken werden. Dabei sind natürlich auch alle internationalen Größen wie die Weltmeister Youri Zoon und Gisela Pulido. Wir erläutern, wie sich die einzelnen Disziplinen voneinander unterscheiden, und zeigen einen ganz besonderen Star der Kiteszene aus einem intimen Blickwinkel, den so noch niemand zuvor hatte.

ABONNEMENTS Für jährlich 18 Euro auf www.kitelife.de Für weitere Fragen abo@terraoceanisverlag.de DRUCK impress media GmbH, Mönchengladbach VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG | www.terraoceanisverlag.de Geschäftsführer Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen | t.jacobsen@terraoceanisverlag.de Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 Kleinanzeigen Simon Schumacher | ss@terraoceanisverlag.de Direkte Bestellmöglichkeit unter www.kitelife.de ISSN 2192-0184 Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

Peru Endlose grüne Wände, schräg ablandiger Wind und absolute Abgeschiedenheit: Peru ist unter Kitern trotz schlagender Argumente nach wie vor ein Geheimtipp. Grandiose Kitebedingungen, angenehme Temperaturen und eine Windstatistik, wie man sie sich kaum besser wünschen kann, haben bisher nicht ausgereicht, um dem Land in Südamerika den gleichen Boom zu bescheren, wie ihn der Nachbar Brasilien zumindest im Nordosten seit Langem erlebt. Julien Fillion lädt ein zu einer Reise an die wilde Westküste Südamerikas.

Ausgabe 2 / 2013

Kitelife (www.kitelife.de) Windsurfing Journal (www.windsurfing-journal.de) Pedaliéro (www.pedaliero.de) Brett (www.brettmag.de) Free-Magazin (www.free-magazin.de) SUP-Journal (www.sup-journal.de) Silent World (www.silent-world.eu) RAUS! (www.rausmagazin.de) Trip (www.tripmagazin.de) INFOS UNTER WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE


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Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 12,2–10,6 · außerorts 6,9–5,9 · kombiniert 8,8–7,7; CO2-Emissionen 206–180 g/km


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