Kitelife 38

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NEO wav e

FReeRIDe SIZES

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s o lb ac h

“ The Neo is the Surf Kite I‘ve been dreaming about! The low end power allows me to ride a small kite that turns on a dime and the stability and drift is unmatched.

Pics_Tracy Kraft Leboe

The NEO gives me the freedom to go anywhere I want on the wave! ”


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ki teboard ing

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8 | editorial fliegende Holländer springen wird, soll Extreme Kiteboarding für jedermann zugänglich sein. Was sich genau hinter dieser Bezeichnung verbirgt, was diesen Stil massentauglich macht und wie man zu einem Extreme Kiteboarder wird, erklärt Lenten exklusiv in dieser Ausgabe. Ein Vorsatz, den sich offensichtlich zahlreiche Kitesurfer auf ihre Agenda für 2014 geschrieben haben, ist der Umstieg auf feste Bindungen. Immer häufiger begegnen mir an den Spots gestiefelte Kiter, die dem World-Cup-Trend hin zu Boots folgen. Doch gerade an diesem Beispiel wird deutlich, dass nicht jeder Vorsatz einen positiven Effekt haben muss. Etwa 90 Prozent aller Kiter, die ich beobachte, während sie sich schwerfällig mit den Stiefeln abkämpfen und sich dabei nicht selten schon an Land in Gefahr bringen, wären mit einem Schlaufenboard eindeutig besser beraten. Natürlich ist die Boardkontrolle besser, können Absprünge kraftvoller und Landungen selbst bei Warp-Geschwindigkeit einfacher ausfallen, aber eben nur – und das ist der Knackpunkt –, wenn das Fahrkönnen auch entsprechend hoch ist. Freerider und selbst fortgeschrittene Kiter mit jahrelanger Erfahrung, die nicht auf exponiertem Niveau Freestyletricks springen oder primär auf Obstacles kiten, werden durch die Verwendung von Boots überwiegend Nachteile erfahren. Weil die Gretchenfrage nach Schlaufen oder Boots zuletzt immer häufiger von Freizeitkitern an die Redaktion herangetragen wird, und wohl wissend, dass der Coolness-Faktor in unserem Sport eine immense Rolle spielt, möchte ich hiermit allen Kitern davon abraten, ihr Schlaufenboard einzutauschen. Zumindest all jenen, die sich nicht als wirklich versierte Free- oder Wakestyler sehen. Denn gute

Editorial

Vorsätze sollen doch nicht dazu dienen, sich das Leben unnötig kompliziert zu machen. Auch ich habe das Jahr natürlich mit einem Vorsatz

N

gestartet, und zwar mit dem, einen tieferen Einblick eues Jahr, neues Glück – der Jahreswech-

mehr an die frische Luft zu gehen. Gut sind Vorsätze

in die Branche zu bekommen. Im Rahmen der

sel ist ein beliebter Zeitpunkt, Bilanz zu

also nur dann, wenn die Ziele realistisch gesetzt

Kolumne „Spieth spielt” werde ich ab sofort von

ziehen und neue Vorhaben anzugehen.

wurden und ihre Magie nicht bereits nach wenigen

vorderster Front berichten, mich in diversen Berufen

Wochen verpufft.

rund um den Sport Kitesurfen ausprobieren und

Mit frischem Elan durchstarten, und zwar bis ins

dafür weder Strapazen noch Herausforderungen

Detail geplant. Gute Vorsätze gehören zu Silvester wie Sekt und Böller. Gesünder essen, mehr Sport,

Einer, der seine Vorsätze mehr als ernst nimmt, ist

scheuen. Mein erster Außeneinsatz führte mich

weniger Stress, Alkohol nur noch in Maßen, alles

Ruben Lenten. Der mit seinen Megaloops weltweit

auf die Messe boot in Düsseldorf, wo ich mich als

Klassiker, wie sie wohl jeder kennt. Doch was bleibt

bekannt gewordene Niederländer ist selbst erklärter

Verkäufer im Surfshop versucht habe. Und so viel sei

übrig, wenn die erste Euphorie verflogen ist? Jetzt,

Missionar, und zwar einer neuen Stilrichtung des

vorweggenommen, der erste Einsatz könnte auch

nachdem sich das erste Quartal 2014 langsam dem

Kitesurfens. Extreme Kiteboarding nennt sich seine

gleichzeitig einer der härtesten gewesen sein.

Ende neigt, leeren sich die Fitnessstudios wieder und

Schöpfung, die er mit viel Elan und jetzt sogar einem

selbst unserer alten und neuen Kanzlerin ist es nicht

eigens dafür entwickelten Kite und Board unter das

gelungen, wenigstens über zwei Monate des ange-

Volk bringen will. Denn obwohl wahrscheinlich nur

brochenen Jahres den Vorsatz zu erfüllen, wieder

ein Bruchteil der Aktiven jemals Kiteloops wie der

Ausgabe 1 / 2014

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe,


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10 | inhalt

Ratgeber Fahrtechnik – Mit der richtigen Technik in die Welle..............................................72 Wind und Wetter – Europäische Sturmsinfonie.......................................................76

Event PKRA Ägypten – Freestylepremiere am Roten Meer............................................48

Materialcheck Kites – Neuerscheinungen 2014..................................................................................58 Boards – Dreimal Schlaufen und zweimal Boots ...................................................65

Kitelife Reiselust – Bonaire, Kleinod der südlichen Karibik................................................16 Werkspionage – Hinter den Kulissen von Liquid Sports.......................................28 News – Farbenspiele und ein Placebo mit Effekt....................................................36/44 Kolumne – Giselas Welt..................................................................................................40 Kurz und schmerzlos – Elementare Fragen und schnelle Antworten..............42 Intime Lücken – Post von Tobias Hölter....................................................................50 Wortwechsel – Extreme Kiteboarding als Mission.................................................52 Making-of – Der Brandbeschleuniger.........................................................................82 Porträt – Annabel van Westerop...................................................................................86 Ein Bild und seine Geschichte – Suburban Slides...................................................92 Spieth spielt – Selbstversuch als Verkäufer im Surfshop.....................................94

Standards Editorial................................................................................................................................08 Ausblick & Impressum....................................................................................................98

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Foto//Marc Wentzien Fahrer//Finn Behrens

Ausgabe 1 / 2014

Kitelife 38 | Ausgabe 01-2014 | Deutschland 4,00 € A 4,00 € CH 9,00 SFR | Benelux 4,00 € | E/I 5,00 € www.kitelife.de


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16 | Reiselust Bonaire

Ausgabe 1 / 2014


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Karibik, das bedeutet Merengue, Rastafari und endlose Zuckerrohrplantagen. Ganz anders als die prominentesten Inseln, zu denen sich Jamaika, Barbados oder die Dominikanische Republik zählen, präsentiert sich der südlichste Teil der Karibik. Auf Bonaire türmt sich weißes Gold, bläst der Wind mit unablässiger Konstanz und die größte Farbenpracht findet sich nicht an Land, sondern unter Wasser. Für Taucher und Windsurfer gilt die zweitgrößte der ABC-Inseln seit einigen Jahren schon als echtes Traumziel, die Kiter fangen hingegen gerade erst an, die große Attraktivität der Niederländischen Karibik zu entdecken. fotos//Inka van Heusden-Lübcke, Martin Strmiska, Florian Spieth

W

ie Kamikazepiloten stürzen sich

verwertbare Rohstoffe noch landwirtschaftlich

seine umliegenden Gewässer erlangt: Das Meer

Pelikane auf der Jagd nach fetter

nutzbare Flächen fanden sie vor. Aus der Vogel-

ist selbst für karibische Verhältnisse ungewöhn-

Beute Schnabel voran in das azur-

perspektive hat die karge braune Gegend, die mit

lich klar und schimmert in einzigartigen Farben.

blaue Ufergewässer. Nur wenige

Kakteen und Gestrüpp bedeckt ist, nur wenig mit

Der gesamte Küstenbereich der Insel ist ein

Meter entfernt stelzen Hunderte

den typischen Klischees karibischer Trauminseln

Meerespark, der Bonaire Marine Park, und gleich-

Flamingos unter lautem Schnattern durch das

zu tun. Ganz so gering fällt die Vegetation aber

zeitig einer der größten weltweit. Aber Bonaire

purpurne Wasser der weitläufigen Salzsalinen.

dann doch nicht aus. Landschaftlich kann Bonaire

ist nicht nur von Korallenriffen umgeben, es ist

Bonaire ist anders, einzigartig und seine Schönheit

in zwei Hälften unterteilt werden: Während das Bild

selbst eines und besitzt damit die am leichtesten

nicht auf den ersten Blick zu erfassen. So konnten

im flachen Süden eher von Trockenheit und natür-

zugänglichen und besten Tauchreviere der Kari-

wohl nur die Niederländer mit ihrer besonderen

lichen Salzseen geprägt ist, präsentiert sich der

bik. Davon profitieren Sporttaucher, die mit dem

Gabe, auch aus scheinbar völlig wertlosem Land

Norden hügelig und dicht bewachsen. Dort bildet der

Auto direkt an die Spots fahren können, welche

etwas zu machen, das Potenzial der von der Sonne

Washington Slagbaai National Park die grüne Lunge

mit gelben Steinen am Straßenrand markiert

verwöhnten, aber sehr trockenen Inseln Aruba, Bo-

der Insel und hält wunderschöne Wanderrouten

sind. Auf Bonaire wird kein Boot benötigt, um die

naire und Curaçao erkennen. Im Anflug auf Bonaire

bereit. Besonders interessant sind die geführten

faszinierende Unterwasserwelt zu erkunden. Allein

ist eher die Einschätzung der Spanier nachvollzieh-

Höhlentouren. Hunderte unterirdische Kammern

auf der leewärts gerichteten Küstenseite und

bar, die 1499 als erste Europäer anlandeten und

bieten eine fast irreale Welt aus Stalaktiten und

rund um die vorgelagerte Insel Klein Bonaire sind

den ABC-Inseln den Namen Islas Inútiles gaben,

Stalagmiten, die teilweise auch ertaucht werden

über 80 Tauchplätze namentlich ausgewiesen und

was zu Deutsch „nutzlose Inseln” bedeutet. Weder

können. Weltweite Bekanntheit hat Bonaire durch

sozusagen zu Fuß erreichbar. Ausgabe 1 / 2014


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1

Bonaire ist anders, einzigartig und seine Schönheit nicht auf den ersten Blick zu erfassen.

2 1 | Der Atlantis Beach aus der Vogelperspektive, im Hintergrund die Salzsalinen 2 | Nach anderthalb Stunden Downwinder Ankunft auf Klein Bonaire mit herrlichem Blick auf die Hauptinsel 3 | Der Norden Bonaires ist von einer skurril wirkenden Höhlenlandschaft durchzogen.

3

Die Riffe liegen dabei häufig nur wenige Meter unter

te der Kolonialmacht. Die verschlafene Hauptstadt

der Wasseroberfläche, was Schnorchelausflügen

Kralendijk verzückt mit farbenfrohen Kolonialstil-

besonders auf Klein Bonaire den besonderen

häusern, neben Papiamentu ist Niederländisch die

Charakter eines Tauchgangs mit Pressluftflasche

meistgesprochene Sprache und auch die typischen

verleiht. Die Nähe Bonaires zu Europa ist durch die

Frittierküchen unserer westlichen Nachbarn, mit

Kolonialisierung bis heute spürbar. Seit der Auflö-

Nationalgerichten wie Frikandel, Bitterballen oder

sung des Landesverbandes der Niederländischen

Kibbeling, gehören zum Straßenbild.

Antillen im Jahr 2010 ist Bonaire zwar nur noch als besondere Gemeinde in die Niederlande einge-

Für Besucher aus Europa, speziell aus Deutsch-

gliedert und als Währung löste der US-Dollar den

land und den Niederlanden, hat der seit Ende 2011

Niederländischen-Antillen-Gulden ab, darüber hi­

in Kraft getretene Flugplan von KLM die ABC-

naus finden sich aber zahlreiche kulturelle Überres-

Inseln auf jeden Fall entscheidend näher gebracht.

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4 4 | Höhe vernichten: In regelmäßigen Abständen werden kollektive Downwinder mit Begleitboot vom Atlantis Beach nach Klein Bonaire organisiert. 5 | Weiße Berge: Im Süden Bonaires türmt sich das Salz zu gewaltigen Hügeln auf. 6 | An Platz mangelt es auf dem Wasser eindeutig nicht. Wenn sich vor der Station die Kiter scharen, bleiben Hunderte Meter Ausweichküste in beide Richtungen.

Täglich geht ein Flug direkt von Amsterdam nach

statistik, die wohl an kaum einem anderen Ort

und Bonaire zu einer Schmiede von Topwind-

Bonaire, was die Reiseorganisation denkbar

der Welt so beeindruckend ausfällt. Von Januar

surfern gemacht haben. Bonaire-Locals wie

einfach gestaltet. Und die sollte man im Grunde

bis August liegt die Windwahrscheinlichkeit für

Tati und Tonky Frans mischen auf dem World

so bald wie möglich angehen. Denn momentan

mehr als vier Windstärken zwischen 80 und 95

Cup immer in der Spitzengruppe mit und

ist die Zahl der Kiter auf Bonaire noch ziem-

Prozent, fällt selbst in den schwächsten Monaten

können genau wie der frisch gebackene PWA-

lich überschaubar, was garantiert nicht an der

von Oktober bis November nur knapp unter 60

Windsurf-Weltmeister im Freestyle, Kiri Thode,

Windausbeute liegt. Über den Südteil der Insel,

Prozent und sichert in den Sommermonaten eine

am Sorobon Beach beim Training beobachtet

wo sich die flachen Salzseen und die charak-

durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 16

werden. In der Gemeinde der Kitesurfer hat sich

teristischen Sklavenhütten befinden, fegt der

bis 17 Knoten.Argumente, die Wassersportler

die Attraktivität Bonaires dagegen noch nicht so

Nordostpassat hinweg und beschert eine Wind-

eigentlich wie ein Magnet anziehen müssten

stark herumgesprochen.

6

Kaum ein anderer Fleck auf dieser Erde kann eine so beeindruckende Windstatistik aufweisen.

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Infos Bonaire Eine perfekte Einführung auf Bonaire sowie das optimale Rundum-sorglosPaket für eine Reise auf die ABC-Inseln bieten die Reiseprofis von Karibiksport.

Fakten Bonaire

Die Deutsche Inka van Heusden-Lübcke und ihr Mann Michiel sind selbst Tau-

Sprache Niederländisch, Papiamentu

cher und Kiter. Sie leben seit sieben Jahren auf Bonaire und sind jederzeit up to

Fläche 294 Quadratkilometer

date, egal ob es um das aktuell beste Hotel oder das angesagteste Restaurant

Einwohner 16.000

geht. Über die Homepage www.karibiksport.de kann der gesamte Bonaire-

Währung US-Dollar

Aufenthalt inklusive Flug gebucht und zum Ortstarif telefonischer Kontakt

Klima Tropisch-arid, viel Sonne und viel Wind bei einer durchschnitt­

mit den beiden aufgenommen werden. Ob Tauchen, Windsurfen oder Kiten, die Reviereinweisung und eine kleine Rundfahrt auf der Insel gehören zu den

lichen Jahrestemperatur von 28 Grad Celsius

Selbstverständlichkeiten, welche die beiden ihren Gästen mit großer Hingabe

Neoprenanzug Ein Neoprenanzug wird ganzjährig nicht benötigt,

anbieten, genau wie die Organisation weiterer Aktivitäten wie Schnorchel-

höchstens zum Schutz vor der Sonneneinstrahlung

trips, Segeltörns oder Kajaktouren. Und damit auch auf der Suche nach dem

Partytauglichkeit Mittel

nächsten Supermarkt oder der schönsten Partylocation keine Selbstversuche

Statistische Windausbeute Grandios

unternommen werden müssen, erhalten Gäste eine lokale Telefonkarte für ihr

Attraktivität für Familien Hoch

Handy bei der Ankunft, mit der Michiel und Inka kontaktiert werden können. Alternativprogramm

Event

Für Wassersportbegeisterte steht ein umfangreiches Spektrum an Aktivitäten

Vom 17. bis 22. Juni 2014 findet am Atlantis Beach zum zweiten Mal der Kite

zur Verfügung. Vom Wakeboarden über Segeln bis hin zu Kajak- oder Höhlen-

Ride Bonaire statt. Dann werden sich die Weltelite des Wakestylekitens und

touren. Wer eine Schnorchelausrüstung hat, sollte sie unbedingt mitnehmen,

einige Nachwuchstalente auf der Karibikinsel einfinden und ihr Können auf di-

es gibt kaum schönere Reviere auf der Welt, wo man direkt vom Strand aus

versen Obstacles demonstrieren. Aber auch abseits des Wettkampfs sind wie-

eine solche Farbenpracht und Vielfalt an Unterwasserlebewesen bestaunen

der zahlreiche Veranstaltungen und Partys geplant, an denen jeder Besucher

kann. Auch für die Zertifizierung zum Open Water Diver ist Bonaire schlichtweg

teilnehmen kann. Weitere Informationen über diese einzigartige Veranstaltung

perfekt geeignet. Wer die Insel gern auch an Land erkunden möchte, sollte sich

gibt es unter www.kiteridebonaire.com

in den Washington Slagbaai National Park begeben und einer der ausgewiesenen Wanderrouten folgen.

Reisebeispiel 14-Tage-Paket Bonaire im Juni 2014 mit Abflug ab Hamburg: 14 Über-

Wetter

nachtungen im Studio (Coco Palm), Selbstversorger, Hin- und Rückflug,

Die durchschnittliche Temperatur liegt während des ganzen Jahres zwischen

Flughafentransfer, Mietwagen, Kitespoteinführung, ein Gutschein für Boot-

minimal 24 Grad Celsius in den Wintermonaten und maximal bis zu 33 Grad

Rescue, Prepaid-Sim-Karte mit

Celsius im August und September, die Regenwahrscheinlichkeit ist nahege-

Startguthaben, Insel-Orientierungs-

hend null. Nur zwischen September und Dezember kann der eine oder andere

fahrt, deutsche Ansprechpartner

kurze Schauer auftreten, doch bleiben die Temperaturen auch dabei immer

vor Ort. 1.469 Euro pro Person. Das-

noch konstant hoch. Trotz Trockenheit und dauerhaftem Sonnenschein wird es

selbe Paket mit Unterbringung im

aber eigentlich nie zu heiß, dafür sorgt der konstante Nordostpassat. Ähnlich

Superior-Doppelzimmer (Meerblick)

wie die Lufttemperatur liegt auch die Wassertemperatur in den Sommermona-

im Eden Beach inklusive Frühstück

ten bei angenehmen 27 bis 28 Grad Celsius, lediglich in den Wintermonaten fällt

für 1.799 Euro pro Person. Oder im

die Temperatur auf „nur” noch 25 bis 26 Grad Celsius.

Design-Chalet im Sorobon Beach Resort inklusive Frühstück für 2.419 Euro pro Person. Buchbar unter www.karibiksport.de

Windstärke über 4 Beaufort

Das Eden Beach Resort am Spice Beach bietet einen traumhaften Blick auf Klein Bonaire.

jan

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Feb

Mär

Apr

Mai

Jun

Jul

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez


7

8 An der schroffen und felsigen Ostseite gibt es nur wenige Einstiegsmöglichkeiten, weshalb der einzige Spot die große Lagune Lac Cai ist. Genau die wird von den Windsurfern dominiert, weshalb Kitesurfen auf der Lagune verboten ist. Trotzdem lohnt sich ein Ausflug an die Ostküste. Am feinsandigen Strand stehen direkt an der Wasserkante die Liegestühle und Tische der Hangout Beachbar, wo man der Action auf der Lagune beim Mittagessen oder einem Cocktail ganz nah sein kann. Alternativ bieten die zwei Wassersportstationen vor Ort auch SUPs für einen Ausflug auf der Lagune an. Wer mit dem Kite aufs Wasser will, fährt an den Atlantis Beach auf der genau gegenüberliegenden, windabgewandten Seite. Durch die Salinen steht dem Wind nichts im Wege und er kommt auch auf der Westseite konstant und mit voller Stärke an. Der Vorteil für Kiter: Durch den schräg ablandigen Wind ist das Wasser spiegelglatt, was Anfängern wie Fortgeschrittenen zugutekommt. Abzutreiben muss hier niemand befürchten, denn mit Kiteboarding Bonaire und der Bonaire Kiteschool haben sich gleich zwei Kiteschulen am Atlantis Beach niedergelassen.

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7 | In der Hangout Beach Bar an der Lagune Lac Cai sitzt man in der ersten Reihe. 8 | Durch nur geringe Schwankungen der Temperatur benötigt man das gesamte Jahr über keinen Neoprenanzug. 9 | Seltene Vogelarten: Neben dem Amazonenpapagei Lora, der als Subspezies nur auf Bonaire in freier Wildbahn zu sehen ist, sind auch diese Braunwangensittiche gelegentlich dort zu finden.


24 10 | Sonnenuntergang in der Einflugschneise, ein beliebter Strand für BBQs. Die Ankunft der Flieger wird gefeiert, schließlich kommen nur zwei bis drei am Tag. 11 | Flamingos prägen das Bild der Insel und sind zu einem Wahrzeichen geworden, nicht nur auf den Nummernschildern der Autos. 12 | Der Eden Beach vor dem gleichnamigen Hotel bietet einen traumhaften Blick auf Klein Bonaire und ein grandioses Riff zum Schnorcheln.

Es steht ganztägig eine Boot-Rescue zur Verfügung. Durch die Ausdehnung von mehreren Kilometern nach Nordwesten und Südosten können problemlos einige Dutzend Kiter gleichzeitig auf dem Wasser sein, ohne dass es eng wird. Der Stehbereich am Atlantis Beach fällt mit etwa 15 Metern vom Strand aus gesehen recht klein aus. Auch rund um den Atlantis Beach finden sich einige Strände, die grundsätzlich zum Kiten geeignet

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wären. Doch Vorsicht, durch die Marineparkverordnung ist Kitesurfen nur an den ausgewiesenen Stellen erlaubt. An diese Regeln sollten sich alle Besucher halten, nicht nur, um dem großen Bestreben des Naturschutzes gerecht zu werden, sondern auch, um das auf der Insel noch junge Kitesurfen

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nicht in Verruf zu bringen. Wenn jeder die wenigen Regeln befolgt, wird das idyllische Naturparadies auch weiterhin seine Ursprünglichkeit und seinen Charme behalten und das Kitesurfen mit Delfinen und Schildkröten noch lange Wassersportler nach Bonaire locken.

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fs

Momentan ist die Zahl der Kiter auf Bonaire noch ziemlich überschaubar.





Fotos//Florian Spieth, Finn Behrens, Gilles Calvet, Lukas Prudky

28 | Kitelife Werkspionage

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Vom Profisurfer zum Neoprenguru: Philip Horn hat vor wenigen Jahren alles auf eine Karte gesetzt und dabei viel riskiert. Seine Firma Liquid Sports vertritt heute eine der erfolgreichsten aufstrebenden Neoprenmarken im Kitesurfen und geht mit F-One neue Wege. Eine Erfolgsgeschichte, die nicht von Beginn an eine war.

Im Jahr 2008 fand sich Philip Horn in einer neun Quadratmeter großen Dunkelkammer im Kieler Ortsteil Hassee wieder. Ein spärlich beleuchteter Schreibtisch, ein Telefon, ein Faxgerät und die Motivation, auf eigenen Beinen zu stehen, waren das Startkapital der gerade gegründeten Firma Liquid Sports. Unklar allerdings, wohin der neu eingeschlagene Weg führen würde. Die Jahre zuvor war der gebürtige Berliner als Handelsvertreter für die Marken Gaastra und Tabou in ganz Deutschland unterwegs. Der gesammelte Erfahrungsschatz und das weitreichende Netzwerk hatten die Idee der Selbstständigkeit aufkommen lassen. Doch trotz bestehender Kontakte und umfangreicher Kenntnisse über die Mechanismen der Branche ist jeder Anfang schwer. Und das sollte sich auch in diesem Fall bewahrheiten. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich die ersten Telefonate mit piepsiger Stimme angenommen habe und die Worte Liquid Sports eher zögerlich über meine Lippen kamen. Erst mein Kumpel Tufan konnte mich damals wachrütteln und anspornen, unsere Produkte mit Überzeugung anzubieten und aus der Bittstellerrolle rauszukommen”, beschreibt Horn die holprigen ersten Schritte. Als Kompagnon holte er sich Kai Geffken von WSM Funsport ins Boot, der in Oldenburg die Lagerflächen für die Bestellungen bereithielt. Mit Exocet Windsurfing Boards konnte die erste Marke für die Distribution gewonnen werden, die fortan in nervenaufreibender Klinkenputzermanier in die Regale der Surfshops wanderte.

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„Gerade im ersten Jahr war jedes verkaufte Board

Veränderungen erforderte. Die Splittung von Lager

ein Kraftakt. Da ich aus meiner Zeit bei Gaastra

in Oldenburg und Verkauf in Kiel erwies sich als

und Tabou die Händler alle kannte, hatte ich mit

immer problematischer, weshalb Geffken bei

einem leichteren Einstieg gerechnet, doch plötz-

Liquid Sports ausstieg und Horn das Lager nach

lich mit einer neuen Marke in der Tür zu stehen,

Kiel holte. Die Dunkelkammer gehörte ab sofort

glich häufig einem absoluten Neuanfang”, erinnert

der Vergangenheit an. Auf einem alten Kaser-

sich Horn schmerzhaft an diese Händlerbesuche

nengelände im Kieler Umland fanden sich ein

zurück. Mit etwa 100 verkauften Boards im ersten

neues Büro und die benötigten Lagerflächen. Fast

Jahr gab es noch keinen Anlass zu Freudensprün-

zeitgleich mit dem Umzug nahm die Geschichte

gen. Der Windsurfmarkt entwickelte sich bereits

für Horn eine entscheidende Wendung, die den

zu einem schwierigen Pflaster und Bedenken über

Grundstein für den heutigen Erfolg legte.

das optimistisch losgetretene Unterfangen machten sich breit. Mit diesen Stückzahlen, so viel war

Über Umwege kam der Kontakt zum Europa-

Horn klar, würde er in wenigen Monaten nicht mal

Manager­von Xcel Wetsuits zustande, einer inno-

mehr die Dunkelkammer behalten, geschweige

vativen Neoprenmarke, die auf dem europäischen

denn aus Liquid Sports ein blühendes Unterneh-

Markt bis dahin nahezu unbekannt war.

men formen können.

Der kurz zuvor stattgefundene Wechsel des Inhabers von Xcel hatte intensive Bemühungen zur

Die Akquisebemühungen wurden auf das Maxi-

Folge, den Bekanntheitsgrad der Neoprenmarke

mum hochgefahren. „Im zweiten Jahr habe ich

auf dem europäischen Markt zu steigern. Genau

mehr Kilometer in Deutschland abgerissen als

zum richtigen Zeitpunkt, denn so konnte sich

ein Berufskraftfahrer. Das zeigte dann aber auch

Liquid Sports die Vertriebsrechte für Deutschland

Wirkung.” Mit 300 verkauften Boards im Jahr 2010

sichern. Als exklusiver Ausstatter der amerikani-

konnte erstmals eine ansehnliche Stückzahl auf den Markt gebracht werden, was intern einige

1

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2

schen Navy war die Reputation des Neoprenherstellers außerhalb Deutschlands im Tauchsport


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sehr gut. So orderte Horn die ersten 100 Anzüge und stieg in das Tauchgeschäft ein. Mit zunächst mäßigen Resultaten. Am Ende der Saison lagen noch 90 von 100 Anzügen im Lager, ein niederschmetterndes Ergebnis, mit dem sich der blonde Hüne nicht abfinden wollte. Überzeugt von der außergewöhnlichen Qualität der Xcel-Anzüge und motiviert durch die starken Verkaufszahlen in den Staaten, fand er zwei geeignete Außendienstmitarbeiter, die bereits seit Jahren für einen Konkurrenzanbieter in Deutschland erfolgreich Tauchanzüge vertrieben. Mit deren Zuversicht, problemlos ein Vielfaches der bisherigen Stückzahl auf dem Markt verkaufen zu können, traf Horn eine Entscheidung, die ihm das Genick hätte brechen und das Ende von Liquid Sports bedeuten können. „Alles oder nichts, dachte ich mir damals. Die ersten Monate im Jahr 2011 zweifelte ich aber gelegentlich schon daran, ob diese Entscheidung tatsächlich so klug gewesen war.” Anstatt sich mit einer kleinen Stückzahl langsam voranzutasten, orderte Horn fast 3.000 Tauchanzüge bei Xcel und belieh dafür so ziemlich alles, was er beleihen konnte. „Wenn ich mir zu der Zeit nur die nackten Zahlen vor Augen geführt habe, reichte das aus, um mir nächtelang den Schlaf zu rauben. Plötzlich mussten mal eben Forderungen in sechsstelliger Höhe beglichen werden und niemand konnte garantieren, dass nachher auch alles so läuft, wie ich es mir ausgemalt hatte.” Doch schlussendlich zahlte sich seine Risikobereitschaft aus. Gemeinsam mit drei Mitarbeitern hielt er die neu geschaffene Maschinerie aus Bestellungsabwicklung, Versand und Mahnwesen

3

am Laufen, während die Außendienstler auf der Straße Tausende Kilometer abrissen. Im Juli zeichnete sich dann erstmals ab, dass die gesteckten Ziele realistisch sein könnten. „Mir fiel ein Stein vom Herzen, als in der Mitte der Saison fast 80 Prozent der Anzüge

Weniger Nähte, mehr Flexibilität, das ist das Erfolgsrezept der XcelAnzüge. Philip Horn

verkauft waren. Bis dahin stand mir nicht gerade selten der Angstschweiß auf der Stirn”, beschreibt Horn das wohl aufregendste Jahr in der Geschichte von Liquid Sports und die Erleichterung 1 | Gehört zu den Xcel-Botschaftern in Deutschland: Finn Behrens. 2 | Kann heute entspannt lachen: Im selben Jahr wuchs das Portfolio an Marken mit der Philip Horn hat Liquid Sports in sechs Jahren zu einem ansehnlichen Hinzunahme von Select-Finnen, Unifiber-Windsurf­ Unternehmen gemacht. zubehör und X.O.-Segeln ebenfalls, wobei Xcel mit fast 3 | Mads Wollesen trägt Xcel60 Prozent des Umsatzes eindeutig die größte Marke Anzüge, weil gerade beim Wakestyle maximale Bewegungsfreiheit blieb. Außerdem wurde Horn als neuer Goldjunge ein nötig ist. zunehmend wichtiger Ansprechpartner für Xcel, wenn 4 | Zu Saisonbeginn lagern fast 6.000 es darum ging, wie man die Produktpalette noch besser Neoprenanzüge bei Liquid Sports. ausgestalten könnte. 5 | Tom Visbeck und seine Kollegen packen und versenden an den besten Tagen zwischen 80 und 90 Pakete. 6 | Jederzeit einsehbar: Durch ein neues Online-Warenbestandssystem können Händler rund um die Uhr prüfen, welche Artikel in welchen Größen auf Lager sind.

darüber ist ihm noch heute anzumerken.

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32 | Kitelife Wortwechsel 7 | Edle Bamboo-Designs sind charakteristisch für die Surfboards von F-One. In diesem Jahr gibt es erstmals ein echtes Pro Model von Mitu Monteiro. 8 | Der Infiniti hooded Full Suit hat den Neoprenmarkt revolutioniert und Xcel große Erfolge eingebracht 9 | Helical Rail Design und aufwendige Karbonversionen aller Premiummodelle: Mit den neuen F-One-Boards und dem Bandit 7 will Liquid Sports voll durchstarten.

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Mit der Bestätigung, im Tauchbereich den richtigen Riecher gehabt zu haben, folgte eine Entscheidung, die erneut großen Mut forderte, nämlich die Etablierung von Xcel im Kitesurfbereich. Durch ION, NPX und etliche kleinere Anbieter galt der Markt als hart umkämpft, trotzdem wollte man

Nachhaltig agieren ist heute unser Motto: gesundes Wachstum statt schnelle Kohle. Philip Horn

es versuchen und hatte mit Horn einen experimentierfreudigen Partner an der Hand. „Obwohl

Besonders der verglichen mit konventionellen

mir klar war, dass die Konkurrenz in der Be-

Anzügen sehr hohe Stretchanteil wurde zu

kanntheit beim Kunden um Längen vorauseilte,

einem Argument, das sich in der Szene schnell

konnte ich mit Überzeugung sagen, dass die von

herumsprach. „Die Mund-zu-Mund-Propaganda

uns angebotenen Produkte attraktive Alleinstel-

hat einen ganz entscheidenden Teil zur heutigen

lungsmerkmale besaßen und auch heute noch

Bekanntheit von Xcel unter Kitern beigesteuert.

besitzen”, rechtfertigt Horn seine Zuversicht.

Wir bekommen regelmäßig Anfragen von Profis,

Etliche Innovationen, wie extreme Flexibilität

die, obwohl sie bei anderen Herstellern sogar

durch große Neoprenstücke und wenige Nähte

noch Bares on top bekämen, unsere Anzüge

oder eine außerordentlich gute Wärmeisolierung,

haben möchten. Ein besseres Feedback kann

hatten bereits im Tauchbereich dazu geführt, dass

man sich als Distributor nicht wünschen.” Das

Xcel als Newcomer Potenzial besaß. Mehrfach

ließ sich dann auch direkt an den Zahlen der

konnte Xcel den SIMA Award als „Wetsuit of the

ersten Monate ablesen. Gleich im ersten Jahr

Year” abräumen und zeigte zum Beispiel mit dem

konnte Liquid Sports Kitesurfneoprenanzüge im

ersten Kitesurfneoprenanzug mit Frontreißver-

dreistelligen Bereich verkaufen und die Stück-

schluss beeindruckende Innovationskraft. Trotz

zahlen im Folgejahr nochmals deutlich steigern.

des harten Konkurrenzkampfes stellte sich der

Das Potenzial sieht Horn aber gerade mal zu 40

gewünschte Erfolg ein.

bis 50 Prozent ausgeschöpft.

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Mit Verlässlichkeit, kurzfristigen Lieferzeiten und einem OnlineLagerbestandssystem, über das Händler selbst außerhalb der Geschäftszeiten prüfen können, ob das gewünschte Produkt verfügbar ist, wird auf Konstanz und kontinuierliches Wachstum gesetzt. Mittlerweile umfasst die spezifische Produktpalette für Kiter Anzüge in allen Stärken bis hin zu Unterziehern und Schuhen. Weitere Ideen, wie auf die Bedürfnisse von Kitern angepasste Neoprenhandschuhe, sind in der Mache. Wer den stets locker und freundlich wirkenden, aber ebenso fokussierten Kopf hinter Liquid Sports kennt, weiß, dass er sich auf den zu Recht erhaltenen Lorbeeren nicht ausruht. Vor anderthalb Jahren war es erneut der Zufall, der ihm eine weitere Möglichkeit eröffnete. Der französische Kitehersteller F-One war auf der Suche nach einer Agentur in Deutschland und Horn hoch motiviert, auch im Hardware-Bereich den Kitemarkt aufzumischen. Erst recht, da es um eine der angesagtesten Marken in Deutschland ging. Er nahm direkt den nächsten Flieger nach Montpellier, um sich vor Ort mit einem alten Bekannten, Raphael Salles, dem Chef von F-One, zu treffen. „Ich kenne Raphael schon seit etwa 20 Jahren. Anfang der 90er begegneten wir uns zum ersten Mal. Zu dieser Zeit bin ich noch auf dem Windsurf World Cup Speedrennen gefahren und ließ mir von ihm, damals noch unter dem Markennamen Cobra, ein Speedboard shapen.” Ganz aus den Augen verlor man sich auch in den Folgejahren nie, und so kam Horn diese Bekanntschaft letztlich wieder zugute.


34 Er setzte sich gegen etliche Mitbewerber durch

das Helical Rail Design und zusätzliche Karbon-

den Horn sich in der Dunkelkammer seines

und startete im September 2012 als Agentur für

versionen von allen Premiummodellen für große

Kumpels sitzend vor sechs Jahren wohl nicht in

die Franzosen. Bestellabwicklungen und Rekla-

Aufmerksamkeit gesorgt. Und genau die lässt sich

den kühnsten Träumen ausgemalt hätte. Ganz

mationen für Deutschland und Österreich laufen

auch bereits an den Zahlen der bisherigen Bestel-

ohne Risikobereitschaft wäre dieser Erfolg sicher

seitdem über Kiel, neue Lagerflächen wurden

lungen ablesen. „Wenn das Wetter jetzt noch so

nicht möglich gewesen. Noch mal so zu agieren

zum Glück aber nicht nötig, da F-One über ein

mild bleibt, wir keinen extremen Wintereinbruch

wie beim Start mit Xcel kann er sich aber heute

Zentrallager in Frankreich arbeitet.

mehr erleben und damit die Saison in Deutschland

nicht mehr vorstellen. „Gesundes Wachstum statt

sehr früh starten könnte, wird das ein sehr erfolg-

schneller Kohle, das ist heute mein Motto, und

Trotz des aktiven und breit gefächerten Händ-

reiches Jahr mit F-One”, gibt sich Horn überzeugt.

es hat sich auch bereits ausgezahlt.” Zumindest

lernetzes musste sich Liquid Sports in diesem

Mit sieben Mitarbeitern, einem 700 Quadratmeter

in der Hinsicht, dass er heute keine schlaflosen

neuen Metier zunächst einarbeiten, das Ver-

großen Lager und acht Marken im Portfolio ist

Nächte mehr hat, wie er mir am Ende unseres

trauen der Händler gewinnen. Da fast ein halbes

Liquid Sports heute an einem Punkt angelangt,

Gesprächs glaubhaft versichert.

fs

Jahr verstrichen war, seit der zuvor für F-One in Deutschland verantwortliche Agent seinen Job aufgegeben hatte, bestand eine nicht unbeträchtliche Verunsicherung bezüglich der Zukunftsaussichten von F-One. So nahm Liquid Sports 2013 keine weiteren Händler hinzu, sondern festigte das bestehende Netzwerk. Mit Erfolg. Die Zahlen des Vorjahres konnten nicht nur gehalten, sondern sogar leicht gesteigert werden. Für 2014 fallen Horns Prognosen entsprechend positiv aus. Mit einer stark überarbeiteten Produktpalette beweist F-One einmal mehr, dass Stillstand nicht in die Firmenphilosophie der Franzosen passt. Besonders bei den Boards haben intelligente Neuerungen wie

In der ersten Saison mit Xcel habe ich alles auf Rot gesetzt. Wäre Schwarz gekommen, hätte das Spiel ein abruptes Ende gehabt. Philip Horn

Ausgabe 1 / 2014

Mit dieser in Deutschland auf 300 Stück limitierten Auflage des Bestsellers Infiniti Comp setzte Xcel 2013 ein farbiges Statement. Innerhalb von nur einer Woche waren die Anzüge restlos vergriffen.



36 | Kitelife News

Leichtwindduo mit Raceambitionen

steiferen, gleichzeitig aber wesentlich dünneren Leinen als sein Vorgänger. Die Bruchlast bleibt jedoch genau so hoch wie zuvor. Die ultimative

Mit südamerikanischem Lebensgefühl in den Frühling

Julien Kerneur gehört zu den erfolgreichsten

Leichtwindwaffe ist ab sofort in den Größen zwölf,

Race- und Slalomkitern auf der Welt, genau

15, 18 und 21 Quadratmeter erhältlich. Weitere

Die Sonne scheint, Wind und Wellen rufen: Mit

deshalb hat Airush den Spezialisten ins Team

Infos unter www.flysurfer.com

erfrischenden Looks und einer großen Farbenvielfalt

geholt. Er ist bereits intensiv in die Entwicklung

bietet die Spring-/Summer-Kollektion 2014 von

der neuen Directionals einbezogen worden, und

Chiemsee jetzt schon Vorfreude auf den kommen-

das wird bei Betrachtung des neuen Sector sofort

den Sommer. Unterteilt in die zwei Themenwelten

deutlich. Durch einen veränderten Materialmix

Bahia Wave und Soul Rider nimmt Chiemsee alle

und gezielte Aussparungen auf dem Deck ist das

Kiter, Wellenreiter und Sonnenanbeter mit auf eine

Leichtwindboard nochmals leichter geworden

imaginäre Reise vom Wasser durch die Wüste bis

als sein Vorgänger. Die Finnen sind jetzt etwas

hin zu den brasilianischen Tropen. Mit dem Einsatz

weiter nach hinten und nach innen versetzt, was

von Bildtechniken wie dem Digital Print wird jedem Produkt der „Bahia Wave”-Linie eine Seele verliehen.

die Angleiteigenschaften und das Carvingpotenzial verbessern soll. Während das Sector 54 (175 x 54 Zentimeter/30 Liter Volumen) eher auf die Disziplin

Moderne Materialien und entspannte Schnitte sorgen

Farbenspiele aus dem Hause JN

Slalom ausgelegt ist, rich-

für den nötigen Tragekomfort auf dem Board, am Strand und beim Erkunden der City. Die Kollektion Soul Rider umfasst sportlich lässige Bekleidung, die vielseitig einsetzbar und durch ansprechende Designs natürlich auch stadttauglich ist. Weitere Infos

tet sich das Sector 60 (185

Der legendäre Freestyler Primadonna setzt in

x 60 Zentimeter/33 Liter

seiner sechsten Generation auf knallige Farben.

Volumen) an ambitionierte

Als leistungsorientierter, moderner C-Shape ist er

und wettkampferfahrene

2014 in den zwei neuen Farbkombinationen Blue-

Racer. Weitere Infos unter

Pink und Black-Purple erhältlich. Aber natürlich

www.airush.com

wurde für die aktuelle Saison nicht nur am Er-

unter www.chiemsee.com

scheinungsbild gedreht. Durch einen komplett neu

Neue Leichtigkeit mit Lotuseffekt

konstruierten Kitebogen soll der aerodynamische Widerstand reduziert und damit die Flugstabilität und der Fahrkomfort erhöht werden. Die seit Jahren bewährte und von JN eingeführte „Floating

Abspeckkur bei Xcel

Die Speed-Produktlinie von Flysurfer steht seit

Batten”-Technologie unterstützt die Profilstabilität,

ihrer Einführung im Jahr 2001 für pure Leis-

vergrößert den Windbereich und ermöglicht ein

Vier Mal in Folge wurde der Xcel Infiniti Drylock

tung. Eine extrem gestreckte Maschine für das

besseres Twisten beim Einlenken des Kites. Mit

zum „Wetsuit of the Year” gekrönt. Ansporn ge-

Maximum an Leichtwindperformance, Höhe-

hoher Fluggeschwindigkeit, moderaten Barkräf-

nug, den Anzug auch für diese Saison wieder ein

laufeigenschaften und Airtime. Nachdem das

ten und satter Power für Loaded-Tricks sollen

Stückchen besser zu machen. Der sogenannte

De-luxe-Tuchmaterial die Schirme von Flysurfer

Wakestyler voll auf ihre Kosten kommen. Durch

TD3-Materialmix macht den Anzug jetzt um gan-

schon erheblich leichter gemacht hat, folgt nun

die vielseitige Auslegung preist JN den Prima-

ze 20 Prozent leichter, was nicht nur auf Reisen

der nächste Streich aus dem Entwicklungslabor:

donna aber selbst für Wavekiter und Freerider an.

ein Vorteil ist. Durch eine erneute Vergrößerung

der Speed 4 Lotus. Das Highlight dieses Schirms

Der Kite ist ab sofort in den Größen sechs, sieben,

der verwendeten Neoprenteile kommen noch

ist die erstmalige Verwendung eines komplett

acht, neun, zehn, elf , zwölf und 14 Quadratmeter

weniger Nähte als im Vorjahr zum Einsatz, wo-

neuartigen Tuchmaterials mit einem Lotuseffekt.

erhältlich. Weitere Infos unter www.jn-kites.com

mit der Tragekomfort und die Flexibilität auf ein

Das Material ist nicht nur hervorragend luftdicht

neues Level gehoben werden konnten. Die Ver-

und extrem wasser- und schmutzabweisend, die

wendung von ThermoDry-Neopren­

Oberfläche ist sogar so glatt, dass nicht einmal

schaum im Brust- und Rückenbereich

ein Print auf dem Kite angebracht werden konnte.

sorgt für die Bildung zusätzlicher

Dabei soll das Lotustuch um unglaubliche 25 Pro-

Luftkammern im Gewebe, weshalb

zent leichter sein als das De-luxe-Tuchmaterial.

auch die Wärmeisolation noch besser

Das bedeutet in der Summe: Der Schirm fliegt

als beim Vorgänger ausfällt. Bewährte

nochmals früher, lässt sich noch kleiner verpa-

Details wie die konisch vorgeform-

cken, startet leichter aus dem Wasser als je zuvor

ten Armabschlüsse, der X-Zip2-­

und das Tuch bleibt selbst nach unzähligen Flug-

Fronteinstieg und die Thermobamboo-

stunden so luftdicht wie am ersten Tag. Auch bei

Innenkaschierung muss natürlich

den Flugleinen konnte Flysurfer noch eine Schip-

niemand missen. Weitere Infos unter

pe drauflegen. Der Speed 4 Lotus hängt an noch

www.xcelwetsuits.com

Ausgabe 1 / 2014


EXPERIENCE

Ausgabe 1 / 2014


38

Kämpfer in Neuauflage

mehr Power in Turns und Loops. Durch zahlreiche Verstellmöglichkeiten soll sich der Charakter des

Energisches Leichtwindduo

Razor so verändern lassen, dass Wakestyler oder Das Warrior ist der Mittelpunkt von Mystics

sogar Wavekiter voll auf ihre Kosten kommen. In

Mit dem Turbine hat Slingshot einen der effek-

Trapez­kollektion. Bereits im vergangenen Som-

den Größen sieben, acht, zehn und zwölf Quadrat­

tivsten Leichtwindkites unter den Tubevertretern

mer wurde der beliebte Evergreen neu aufgelegt.

meter ist der Kite ab sofort erhältlich. Weitere

entwickelt. Um das Leistungsspektrum an der

Durch eine überarbeitete Rückenpartie sowie eine

Infos unter www.oceanrodeo.com

Gleitgrenze nochmals zu erhöhen, haben die

modifizierte Hakenplatte konnte das Hüfttrapez

Amerikaner dem Open-Delta-C-Shape jetzt eine

an Komfort hinzugewinnen. Bekannte Details wie

neue Waagekonstruktion verliehen, die an fünf

die extra weichen Neoprenkanten, eine doppelte

Punkten statt vorher an nur drei mit der Fronttube

Gurtführung für die Hakenplatte und das Lei-

verbunden ist. Besonders der Komfort an der Bar

nenmesser wurden erhalten. Jetzt kommen mit

soll sich dadurch entscheidend verbessert haben

den Versionen Purple und Camo noch zwei neue

und dem Fahrer eine noch differenzierte Steue-

Farbwege hinzu. Für den perfekten Style auf dem

rung ermöglichen. Aber natürlich profitiert auch

Wasser gibt es von Mystic übrigens auch einen

die Performance im unteren sowie im oberen

Neoprenanzug im Camo-Design. Das Trapez ist

Windbereich von dieser Modifikation. Durch eine

ab sofort für 179 Euro erhältlich. Weitere Infos

geringere Aspect Ratio konnte der Durchmesser

unter www.mysticboarding.com

Wellenschlitzer mit grüner Seele

der Fronttube reduziert werden, was den Kite aufgrund des geringeren Strömungswiderstands schneller macht, ohne die gute Höhelaufleistung zu beeinflussen. Neu ist auch, dass jetzt drei

Bei den 2014er-Modellen der Cabrinha-Waveboards

Anknüpfpunkte für die Steuerleinen zur Verfügung

wird auf eine ökologische Kork-Bambus-

stehen. Flankiert wird der Turbine vom Leicht-

Konstruktion gesetzt. Mit Ausnahme des PC-

windboard Glide, das in dieser Saison alternativ

Signature-Boards sind alle Wellenschlitzer mit

zur 160er-Version noch in 150 Zentimetern Länge

einem EPS-Kern ausgestattet, der für zusätzliche

erhältlich ist. Das Geheimnis dieses Boards ist die

Haltbarkeit mit Kork ummantelt wird. Zum Schutz

sehr flache Bodenkurve, die es den Designern er-

gegen extreme Einwirkungen auf der Oberseite

laubt, eine geringe Breite von nur 41 Zentimetern

haben bestimmte Bereiche im Deck eine zusätzli-

zu wählen. Davon profitiert die Kantenkontrolle,

che Verstärkung aus Bambus. Diese Kombination

die für ein Leichtwindboard extrem gut ausfällt.

aus einem leichten Kern und umweltfreundlichen

Weitere Infos zu Slingshots Antwort auf Leicht-

Seit vier Generationen beweist sich der Razor als

Verstärkungen ermöglicht die Konstruktion einer

windtage gibt es unter www.slingshotsports.de.

erfolgreichstes Kitemodell in der Produktpalette

High-Performance-Surfboardlinie mit exzellentem

von Ocean Rodeo. Das Team um Designer Ross

Flex in den entscheidenden Bereichen. Außerdem

Harrington zeigt bei seiner Weiterentwicklung

sind alle aktuellen Boards mit den sogenannten

immer wieder großen Innovationsgeist. So ist die-

Pod Pads ausgestattet. Diese strategisch plat-

ses Modell neben dem Starkwindkite Storm der

zierten EVA-Pads bieten gute Standfestigkeit und

einzige Tubekite auf dem Markt mit Strömungs-

erübrigen die Benutzung von Surfwachs. Alle

öffnungen im Tuch. Die kurz vor der Abströmkan-

Surfboards von Cabrinha werden mit Progressive-

te angeordneten Löcher verhindern Turbulenzen

Flex-Finnen mit Finnenboxen nach industriellem

oberhalb des Kites, wenn er stark angepowert

Standard ausgeliefert. Weitere Infos zur breiten

wird. Dadurch werden nicht nur Backstalls effi-

Waveboardpalette unter www.cabrinhakites.com

Freestylewaffe mit ungewöhnlichen Löchern

zient unterbunden, sondern auch die Hangtime und der Flugkomfort verbessert. Obwohl sich der Kite an Freestyler richtet, muss das einen großen Windbereich natürlich nicht ausschließen. Den garantiert das sogenannte FST-System (Forward Swept Tip). Durch einen kurz vor den Tips nach vorn gezogenen Verlauf der Fronttube kann der Neigungswinkel des Kites gegen den Wind vergrößert werden, gleichzeitig führt dieses Detail zu schnelleren Reaktionen auf Steuerbefehle und

Ausgabe 1 / 2014

Trigger

Subwoofer

S Quad

Skillit

PC Signature


Der Irre ist angekommen Es hat lange gedauert, bis Wainman Hawaii

sich auf jeden Fall gelohnt, denn der auf den

nach früher Ankündigung den Schleier lüftete.

Namen Maniac getaufte Schirm ist eine klare

Gemunkelt wurde bis dahin viel und die meis-

Punktlandung und hervorragend auskonstru-

ten Spekulanten hatten auch den richtigen

iert. Den Test des Schirms findest du im ak-

Riecher. Nach umfangreichem Ausbau der

tuellen Kitelife Jahrbuch, das noch bis April

Rabbit-Gang folgte Ende letzten Jahres nun

im Handel erhältlich ist. Ab sofort ist der Kite

ein waschechter C-Kite von den Hawaiianern.

nun auch für die wartende Freestylegemein-

Und wer sollte besser wissen, wie sich ein

de in Deutschland in den Größen 6.5, 8, 9.5,

solcher Kite fliegen muss, als die Wake-

11.5 und 14 Quadratmeter erhältlich. Weitere

stylelegende Lou Wainman? Das Warten hat

Infos unter www.wainmanhawaii.com

Doppelschlag von Spleene Nachdem das Zugpferd SP-X II seit einigen Monaten die Marktreife erreicht hat, folgt nun ein Doppelschlag von Spleene. Mit dem QX-Light in 15.5 und 17.7 Quadratmetern will die Mannschaft um Rainer Kauper beweisen, dass Freestyletricks selbst bei absolutem Leichtwind möglich sind. Kernaufgabe des Newcomers ist es allerdings, Freerider mit Komfort und leichter Handhabung so früh wie möglich auf das Wasser zu bringen. Dafür wurden dem QX-Light nicht nur ein einfacher Wasserstart, sondern auch geringe Steuerund Haltekräfte mit auf den Weg gegeben. Eine vollkommen andere Zielsetzung verfolgt dagegen der speziell für den Schulungseinsatz entwickelte Tubekite Starter in 4.2 Quadratmetern. Er soll mit einem äußerst stabilen Flugverhalten glänzen und durch sein Vierleiner-Set-up den Umstieg auf größere Kites so leicht wie möglich machen. Weitere Infos unter www.spleene-kiteboarding.com


40 | Kitelife Kolumne

» Im Wandel der Zeit«

Text//Gisela Pulido fotos//Quincy Dein

Die neunfache Weltmeisterin im Freestyle,

die Veränderung der Tricks. Ich kann mich noch gut

Jahr in zwei Disziplinen Weltmeister zu werden,

Gisela Pulido, gehört zu den jüngsten Teil-

erinnern, wie ich auf dem World Cup im Freestyle

nahegehend null ist. Vor ein paar Jahren noch war

nehmern auf der PKRA-Tour, gleichzeitig

One Footer, Spins oder Board-offs gesprungen

es nicht unüblich, dass ein Fahrer im Freestyle

ist sie aber auch ein alter Hase. Kaum

bin. Damit würde man heute den Judges nicht mal

und im Course Race gleichzeitig ganz oben auf

ein anderer Fahrer hat so viele Jahre

ein müdes Lächeln entlocken. Danach folgte eine

dem Treppchen landen konnte. Die Unterschiede

Wettkampferfahrung auf dem Buckel wie

Zeit, in der Masse statt Klasse angesagt war, die

zwischen den einzelnen Spielarten und den spezi-

die 20-Jährige. Für Kitelife wirft sie einen

Teilnehmer in einem Heat bis zu 20 Handlepasses

fischen Vorbereitungsmaßnahmen sind mittler-

Blick hinter die Kulissen, zeigt, wie sich

zeigten und damit die Quantität bedeutend schnel-

weile aber doch gravierend. Wenn Sebastian Vettel

der Profizirkus verändert hat, und erklärt,

ler wuchs als die Qualität. Genau dieser Entwick-

die Rallye Dakar mitfahren würde, wären seine

warum es heute so gut wie ausgeschlos-

lung wurde jetzt Einhalt geboten. Ähnlich wie beim

Chancen wahrscheinlich nicht gerade hoch. Natür-

sen ist, in zwei Disziplinen parallel Welt-

Turmspringen oder dem Eiskunstlauf spielen heute

lich würde er auch dabei ein Auto mit vier Rädern

meister zu werden.

die saubere Ausführung, die Aggressivität der

steuern, aber zwischen Formel 1 und Rallye

A

Dakar liegen einfach Welten. Die extremen n meinen ersten World Cup erinnere

Anforderungen auf dem World Cup in zwei

ich mich, als wäre er gestern gewe-

Disziplinen zu erfüllen, ist heute ein Spagat,

sen. Ich war acht Jahre alt, als ich im

der aus meiner Sicht niemandem mehr gelingen wird.

Sommer 2002 erstmals auf Fehmarn einen PKRA-Tourstopp mitfuhr. Martin Vari, Mark Shinn, Flash Austin oder Adam Koch waren

Eine Sache, die aus meiner Sicht dagegen

die Stars dieser Tage, die heute viele Kiter

absolut sicher ist: Diese Veränderungen

wahrscheinlich gar nicht mehr kennen. Die

haben den Sport enorm nach vorn gebracht.

letzten zwölf Jahre sind für mich gerannt

Da wir statt zwei auch nur noch eine World-

und haben den Sport gleichzeitig stark

Cup-Tour haben, können sich die Fahrer

verändert, ebenso wie die PKRA-Tour. So

besser fokussieren und Megaevents wie der

war es über lange Zeit absolut normal,

in St. Peter-Ording oder in Leucate werden

dass ein Fahrer allein das Feld im Freestyle

zunehmen. Das hilft dem Sport zu wachsen

dominierte, meist über mehrere Jahre.

und wird uns allen am Ende zugutekommen.

Aaaron Hadlow zum Beispiel holte fünf Weltmeistertitel in Folge, was kein anderer bei den Männern bisher geschafft hat. Heute sieht

Tricks, aber auch ordentliche Landungen eine Rolle

das vollkommen anders aus. Im Jahr 2009 stieß

bei der Punktevergabe. Im gleichen Zuge wurde die

Kevin Langeree Hadlow in Neukaledonien vom

Anzahl der Tricks limitiert. Heute gewinnt nicht mehr

Thron und seitdem hatten wir fast jedes Jahr einen

der, der 20 Handlepasses zeigt, auch den Heat. Es

anderen Titelträger bei den Männern. Mit Ausnah-

dürfen insgesamt nur noch zwölf Tricks präsentiert

me von Youri Zoon, der sich die Krone 2011 sicher-

werden und die fünf besten kommen in die Wertung.

te und sie 2012 verteidigen konnte. Keiner kann

Außerdem sind die Tricks in Kategorien unterteilt

Ausnahmetalent. Bereits

sagen, was dieses Jahr passieren wird, vermutlich

und aus jeder Kategorie kann nur ein Trick in das

2007 hat die Spanierin im

ist der Kampf um den Titel spannender denn je. Es

Endergebnis einfließen.

Alter von 13 Jahren ihren

stehen unheimlich viele junge Fahrer mit großem

Gisela Pulido ist neunfache Weltmeisterin im Freestyle und zweifellos ein

ersten Weltmeistertitel in

Potenzial in den Starlöchern, um Alex Pastor das

Somit müssen alle Teilnehmer intensiver vor-

Leben schwer zu machen: Liam Whaley, Christophe

bereitet sein und der Job als Kiteprofi hat eine

und ist damit bis heute die jüngste Weltmeisterin

Tack oder der erst 15-jährige Carlos Mario aus

anspruchsvolle Professionalisierung erfahren.

aller Zeiten. Kaum ein anderer Athlet hat so viel

Brasilien, der überraschend den letzten Tourstopp

Nur wer auch abseits des Wassers trainiert, sich

in Argentinien gewinnen konnte. Ganz entschei-

fit hält, hat heute eine Chance, vorn mitzumi-

denden Einfluss auf die stärkere Fluktuation an der

schen. Die Folge dieser Professionalisierung ist

Spitze haben das gestiegene Level der Fahrer und

aber auch, dass die Wahrscheinlichkeit, in einem

Deutschland gewonnen

Erfahrung auf der World-Cup-Tour gesammelt und so viele außergewöhnliche Geschichten miterlebt wie die Teamfahrerin von Best Kiteboarding. In ihrer Kolumne „Pulidos Welt” berichtet sie exklusiv für Kitelife aus dem Leben der Pros.

Ausgabe 1 / 2014



42 | Kitelife Kurz & Schmerzlos

Meine gröSSte Fehlentscheidung ...

Meine Nachbarin finde ich ...

Ich bin (häufig) süchtig nach ...

Mein gröSStes Talent ist ...

Die katholische Kirche sollte ...

Rasiert oder Natur?

Ohne mein Smartphone ...

Marco „Knoppi“ Knopp, 32 Fotograf und Journalist aus Kiel

war meine Exfreundin.

Stadthof mit großen Hühnern.

sehr alt und sehr nett. Die stellt immer so viele kleine lustige Figuren und Pflanzen in den Hausflur. Schön!

Niederlagen des FC Bayern München.

es, schön auszusehen.

mich mal zum Papst machen. Ich sehe bestimmt super aus in weißem Kleid und mit dem kleinen Mützchen auf der Murmel.

Ist mir egal, nur DoppelD ist wichtig!

hätte ich kein WhatsApp.

Franz Poppe, 32 Kaufmann aus Köln

war, viel zu viel Geld für alte Karren auszugeben und sie nachher nicht wieder loszubekommen.

Auf jeden Fall Hühnerhof in der Großstadt. Muss man sich mal vorstellen, wenn man morgens auf dem Kölner Ring seine Eier zusammensucht …

höchst unattraktiv. Bin auch froh, dass die jetzt ausgezogen ist und ihre versifften Köter mitgenommen hat.

Zigaretten. Am süchtigsten bin ich immer, wenn ich in eine Nichtraucher­ kneipe gehe.

es, mit meinen zwei Frauen klarzukommen. Eine allein war schon ne Herausforderung, aber drei sollten es auf keinen Fall werden.

unbedingt die Ehe für Priester freischalten. Dann hätten sie den ganzen Scheiß mit dem Missbrauch nicht mehr. Außerdem fänd ich ne Päpstin mal ganz gut.

Ja hallo, auf jeden Fall rasiert in der Natur!

Wie soll das denn gehen? Wir leben im 21. Jahrhundert. Meinetwegen könnte ich mir das Teil auch implantieren lassen.

Andreas Burgwardt, 33 Mopped-Mechaniker aus Frankfurt a. M.

ist, die Damenwelt nicht im vierstelligen Bereich beglückt zu haben.

In der City gibts immer was zu klotzen, gerade im Sommer sehr angenehm. Erst mit 40 Jahren ins Outback abzuwandern, hält länger frisch.

extrem sexy, mit ihren 78 Jahren. (Anmerkung der Redaktion: Das ist pervers!)

vögeln, Mopped fahren, sauer gespritztem Apfelwein! In der Reihenfolge oder andersrum – weiß ich manchmal nicht genau!

meine Mitmenschen so lange und konsequent vollzulabern, dass ihnen fast Blut aus dem Ohr läuft.

sich offen zum Kopf“ schwulsein” bekennen.

Segel hissen ist definitiv out. Aber wer es mag, bitte!

Besitze ich nicht, der gute alte Münzfern­ sprecher tut es auch!

Annabelle Karstens, 23 Studentin aus Flensburg

war ein All you can eat mit Chili con Carne und Milch, trotz Bohnen- und Laktoseintoleranz.

Definitiv ein Hühnerhof in der Großstadt!

Meine Nachbarin kenne ich nicht, dafür meinen Nachbarn umso besser.

bunten Streuseln auf meinem Toast.

dass niemand bemerkt, dass ich talentfrei bin.

im Dorf bleiben, solange sie sich nicht der heutigen Zeit und den Normen und Werten anpasst. Nächstenliebe ist eben nicht immer nur körperlich zu verstehen.

Die einzige Stelle, die bei Frauen nicht rasiert sein muss, ist der Kopf. Mann ist halt Mann.

hätte ich so manche großartige Nummer nicht einspeichern können.

oliver norbert schmidt, 43 Pflegefachkraft/Psychatrie/Mentor/Gitarre bei KOLLER aus Berlin

war, dass ich glaubte, nach einem Liter Jägermeister röhren zu können wie ein Hirsch.

Großstadt.Ich mag keine Eier. Fuck eggs!

im Dunkeln bisher immer meinen Hunden, Manganz attraktiv! nerschnitten, Bratzgitarren, Saisongemüse, Mützen und meiner Punkrockband KOLLER.

Highway to Hell auf der Blockflöte zu spielen.

aufgelöst werden und all das Geld in den Umweltschutz fließen.

Ich liebe Gartenarbeit!

wäre mein Kontakt mit der NSA deutlich schlechter.

= Rohrkrepierer = Überflieger bis Das Kitelife-Urteil von

GroSSstadt oder Hühnerhof?

Die Quadratur des Kreises

Was wir tun, wenn das Gepäckband läuft

Das glauben wir nach dem ersten Kitekurs zu können

Im Abstand von zwei Metern geduldig warten 2 % Nervös mitlaufen aus Angst

Höhe halten 10 % Unhooked-Kiteloop 5 %

vor Kofferdiebstahl 12 % Sandfrei den Kite Die eigene Frau lautstark aus

auf- und abbauen 5 %

dem Hintergrund zum richtigen Koffer dirigieren 5 %

Bräute klarmachen 30 %

So dicht randrängeln, dass man

Anderen das Kiten

fast mitfahren kann 81 % Ausgabe 1 / 2014

erklären 50 %



44 | Kitelife News

Premiumboards aus Österreich

Verwendung eines neuen Schaums mit Memory-

Betätigungsprogramm an. Also packt eure

Effekt. Außerdem wurde bei der polnischen Board-

ganze Familie in den Bulli oder das Wohnmobil

schmiede zum Start der Saison eine Abwrackprämie

und gesellt euch zur größten Wagenburg an der

Die kleine und feine Premiummarke Woodboard

ins Leben gerufen. Wenn du dein altes oder kaputtes

deutschen Nordseeküste. Von elf bis 17 Uhr wird

vom Neusiedler See ist bekannt für Boards mit

Kiteboard im Zusammenhang mit dem Kauf eines

die Veranstaltung am Autostrand in St. Peter-

solider Qualität und außergewöhnlichen Fahrei-

neuen 2014er-SU-2-Bretts einsendest, bekommst du

Ording stattfinden. Aber danach ist noch lange

genschaften. Manfred Kernstock, Entwickler bei

auf den Neukauf 150 Euro gutgeschrieben. Demnach

nicht Schluss. Ab 18 Uhr laden wir zu Barbecue

Woodboard, beschreibt sein Grundkonzept wie folgt:

kosten alle SU-2-Boards bei Nutzung der Abwrack-

und Party in unserem Partnerhotel Beach Motel

„Moderne Schirme fliegen immer näher an den

prämie nur sagenhafte 399 Euro, mit Ausnahme

direkt hinter dem Deich ein, wo wir den gelun-

Windfensterrand. Wir bauen Boards, die den Schirm

der Bambus-Linie, die dann mit 499 Euro zu Buche

genen Tag auf dem Wasser bei heißen Beats

auch dort fliegen lassen und nicht durch ihren

schlägt. Weitere Infos unter www.su-2.eu

und gekühlten Getränken bis ein Uhr ausklingen lassen. Weitere Infos unter www.kitelife.de

Gleitwiderstand aus dem Rand zurückholen. Im Strömungslabor haben wir verschiedenste Bauarten getestet und unsere Form gefunden: Eine flache Aufbiegung und eine einfache Konkave ergaben die besten Gleitwerte. Der Fahrer bemerkt dies durch sehr frühes Angleiten, verbessertes Höhelaufen und hohe Geschwindigkeit.” Für die aktuelle Saison sind mit dem Beam ein klassischer Freerider, mit dem Chame ein sportlicher Freestyler und mit dem ­Crbn ein auf Karbonfaser vertrauendes Premiumboard im Angebot. Außerdem weiter im Programm, das 2013 präsentierte Split, ein teilbares Board mit einem so geringen Packmaß, dass es in jedem Koffer Platz

Proseries

Prorider 3D

Bigfoot

findet. Weitere Infos unter www.woodboard.at

World Cup hautnah miterleben Am 28. Mai 2014 startet der erste PKRA Kitesurf World Cup am Roten Meer. Und du kannst dabei sein! Direkt am Fünf-Sterne-Hotel Palm Royale Split

Crbn

präsentiert:

Kitelife Saison Opening 2014

Soma Bay erwartet dich die Weltelite der besten Kiter zum Freestylewettbewerb. Natürlich ist auch für ein umfangreiches Rahmenprogramm gesorgt: Testivals der Hersteller, Partys, Wakeboarden, ein Amateur-Race für jedermann und vieles mehr

Chame

Beam

ABwrackprämie bei SU-2

Endlich ist es so weit, die Kitesaison auf deut-

wird angeboten. Und selbstverständlich steht das

schen Gewässern startet, und genau das wollen

Revier in Luv der Eventarea auch zum „Selbst-

wir gemeinsam mit dir und deinen Freunden

Kiten”­zur Verfügung. Eine Woche mit Flug,

zelebrieren. Am Samstag, den 26. April wird am

Transfer, Visum und Halbpension gibt es bereits

beliebtesten Kitespot der Republik, in St. Peter-

ab 1.082 Euro pro Person im Doppelzimmer. Wei-

Ording, ein Kite-Happening der Superlative statt-

tere Infos unter www.kitereisen.com

finden. Gemeinsam kiten, fachsimpeln, testen und feiern, dazu möchten wir jeden begeisterten Wassersportler einladen. Der „Jever Fun“-Bus

Aufgrund der durchweg positiven Reaktionen hat

wird mit großer Soundanlage und DJ Steffen

SU-2 die Boardrange für 2014 nur minimal verän-

Manthei vor Ort sein und für ausgelassene

dert. Während die Shapes komplett aus dem Vorjahr

Stimmung sorgen. Zahlreiche Hersteller werden

übernommen werden, bekommen Prorider 3D,

ihr Material zum Gratistesten zur Verfügung

Proseries und Bigfoot ab sofort in jeder Größe eine

stellen, Workshops rund um den schönsten Sport

andere Farbe. Komplett überarbeitet wurden dagegen

aller Zeiten anbieten und natürlich wird auch das

die Pad-Schlaufen-Kombinationen, die den ohnehin

Team der Kitelife vor Ort sein. Für nicht kitende

schon guten Komfort und das direkte Boardgefühl

Begleitpersonen bietet Jever Fun zusätzlich ein

nochmals steigern sollen. Dafür sorgt laut SU-2 die

umfangreiches Unterhaltungs- und sportliches

Ausgabe 1 / 2014


45

ab ins blaue Die Ocean Film Tour geht auf Reisen. Tief und

quer durch Deutschland, Österreich und die

das labile Gleichgewicht des kalten Paradieses

tiefer. Sein Flossenschlag bringt Apnoetaucher

Schweiz bringen die Macher der E.O.F.T. die

gefährlich ins Schwanken geraten. Mit seinen

Guillaume Néry hinunter auf die dunkle Seite des

besten Wassersport- und Umweltdokumentati-

elf Minuten Länge schafft es auch „Antandroy”­

Ozeans. „Attention – A Life in Extremes” gewährt

onen des Jahres zusammen. Auch „Last Ocean”

in die Auswahl, ein Kitesurfabenteuer über

faszinierende Einblicke in die Psyche des Free

wird zu sehen sein. Der Streifen behandelt eines

einen unvergesslichen Spot nahe einem kleinen

Diving World Champion. Der Special Edit ist

der letzten intakten Ökosysteme der Erde, das

Fischerdorf auf Madagaskar. Die Geheimnisse des

auf der gerade startenden Ocean Film Tour zu

Rossmeer. Seit dort 1996 das Verbot kommer-

Blauen Planeten – auf dem Wasser und darunter.

sehen. Zum Auftakt der neuen Leinwandreise

zieller Fischerei außer Kraft gesetzt wurde, ist

Weitere Infos unter www.oceanfilmtour.com

Donnerstag

20. März 2014

18.00 Uhr

Kiel

Studio Kino

Donnerstag

20. März 2014

21.00 Uhr

Kiel

Studio Kino

Freitag

21. März 2014

20.30 Uhr

Stralsund

Ozeaneum Stralsund

Sonntag

23. März 2014

17.00 Uhr

Dresden

Theater Wechselbad der Gefühle

Montag

24. März 2014

20.00 Uhr

Braunschweig

Stadthalle Braunschweig – Congress Saal

Dienstag

25. März 2014

20.00 Uhr

Bielefeld

Theaterlabor im Tor 6

Mittwoch

26. März 2014

20.00 Uhr

Essen

Eulenspiegel – Essener Filmkunsttheater GmbH

Donnerstag

27. März 2014

20.00 Uhr

Köln

Comedia Colonia

Freitag

28. März 2014

20.00 Uhr

Karlsruhe

Filmtheater Schauburg Karlsruhe – Großer Saal – Schauburg-Cinerama

Sonntag

30. März 2014

18.00 Uhr

Mannheim

Capitol Betriebs GmbH Mannheim

Montag

31. März 2014

20.00 Uhr

Freiburg

Bürgerhaus Seepark – Stadt Freiburg im Breisgau, Abteilung Zentrale Kulturverwaltung

Dienstag

01. April 2014

20.00 Uhr

Nürnberg

Tafelhalle

Mittwoch

02. April 2014

20.00 Uhr

Frankfurt a.M. Universität Frankfurt – Campus Westend, Audimax klein (Neues Hörsaalzentrum)

Donnerstag

03. April 2014

20.00 Uhr

Regensburg

Velodrom – Theater Regensburg

Samstag

05. April 2014

20.00 Uhr

München

Alte Kongresshalle

Montag

07. April 2014

20.00 Uhr

Augsburg

Parktheater im Kurhaus Göggingen – Kurhaustheater GmbH

Dienstag

08. April 2014

20.30 Uhr

Stuttgart

Gloria 1 – EM-Filmtheater-Betriebe Mertz GmbH & Co. KG

Freitag

11. April 2014

20.00 Uhr

Konstanz

Universität Konstanz – Audimax

Foto//Gilles Calvet

Tourdaten Deutschland

N


46

Kite Mania Tour Kiten lernen, Fahrkönnen steigern, testen, feiern und eine einzigartige Zeit genießen: Die Kite Mania Tour bietet den Kitelife-Lesern Abwechslung, die weltweit besten Trainingsreviere, motivierte sowie auf höchstem Standard ausgebildete Trainer und stets das neueste Material der angesagtesten Kitehersteller. Schon in der Vorsaison garantieren einige Eventkracher den Kiteurlaub der Superlative.

2 Kite Mania Sal: Wassersport pur auf den Kapverden

3

Die Kitebucht, direkt neben dem Hauptort Santa

Abgesehen von der für Kite Mania typischen

Gewohnt wird in einem Camp mit fest installierten

Maria gelegen, bietet einen interessanten Mix aus

Rundumbetreuung durch die Trainer(innen) vom

Zelten, die jeweils zwei Einzelbetten (richtige Betten!!)

leichter Windwelle bis hin zu richtigem Swell. Durch

Team Waterworld wird auf Sal natürlich auch die

bieten. Im Camp werden alle bestens mit Vollpension

den sideonshore kommenden Wind ist bestmög-

Gelegenheit genutzt, den legendären Kite- und

verpflegt und alles, was das Kiterherz begehrt, gibt

licher Sicherheitspuffer gewährleistet. Da die

Windsurf-World-Cup-Strand von Ponta Preta

es an Ort und Stelle. Die Anlage ist nur rund 50 Meter

Kite Mania Sal als Welleneinsteigerveranstaltung

anzuschauen. Dort ist dann aus Sicherheitsgründen

vom Wasser entfernt. Was es hier nicht gibt, sind

konzipiert wurde, wird der Materialpool natürlich

„gucken, nicht anfassen” angesagt, aber einen

ausschweifende Partys, Kneipen, Restaurants und

zusätzlich um Waveboards erweitert. Aber keine

Besuch ist dieser Spot allemal wert. Termin: 16. bis

ähnliche alternative Abendbeschäftigungen. Dafür

Angst, man muss kein Crack sein, um hier mitma-

23. April 2014

gibt es die Möglichkeit, jeden Tag neue Kitehighlights zu setzen. Je nach Interessenlage der einzelnen

chen zu können. Das Team von Kite Mania hat es

Teilnehmer werden die verschiedenen Spots der Insel

sich zur Aufgabe gemacht, einen soften Einstieg

angesteuert. Termin: 26. April bis 3. Mai 2014

zungen und den Kick, den die ersten Wellenritte

Kite Mania Masirah Island: Oman, mystischer, moderner und windiger Orient

auslösen, gewöhnen können.

Die Kite Mania gastiert in Oman auf Masirah

Experteninfo: Die Hotline von Kite Mania erreichst

Island. Diese Insel liegt rund 3,5 Autostunden

du unter +49 179 2010743. Alternativ kannst du

und circa 30 Minuten Fährfahrt vom Flughafen

auch eine Mail an info@KiteManiaTour.com senden

entfernt. Die Insel selbst bietet eine Vielzahl von

oder bei kitereisen.com Oliver Hilf kontaktieren un-

Spots zur Auswahl. Vom genialen Flachwasser-

ter +49 89 62816727, oliver@surf-action.com

in das Thema Wellenkiten anzubieten, indem sich alle Teilnehmer langsam an die neuen Vorausset-

Für beide Leserreisen des Kitelife-Magazins gilt:

revier direkt vor der Haustür über Downwindoptionen bis hin zu richtig amtlichen Wellenbedingungen ist alles dabei. Aber auch hier muss man kein Profi sein, um

5

dabei sein zu können, da die Veranstaltung

1 1-3 | Kite Mania Sal 4-6 | Kite Mania Masirah Island Ausgabe 1 / 2014

für alle Könnensstufen gedacht ist.

4 6



Text//Florian spieth fotos//Hochzwei.net

48 | Kitelife event

Freestyleweltelite

2

trifft sich erstmals am Roten Meer

1

2014 gastiert die PKRA erstmalig mit der Disziplin Freestyle am Roten Meer. Der Red Sea Kitesurf World Cup wird der größte Wassersportevent Ägyptens und übertrifft mit einem sensationellen Preisgeld alle bisher bekannten Veranstaltungen. Sei dabei, wenn Ägypten die besten Freestylekiter der Welt erstmalig empfängt! Kitereisen.com, Reisepartner des Red Sea Kitesurf

T

World Cups, bringt dich und deine Freunde nach Ägypten. ürkisfarbenes Wasser, endlos viel Platz

Selbst kiten gehen ist natürlich auch möglich und

Eine Woche Aufenthalt mit Flug, Transfer, Visum und

und eine geniale Windausbeute: Es ist

ausdrücklich erwünscht. Abseits der Wettkampf-

Halbpension im Palm Royale Resort gibt es bereits

verwunderlich, dass Ägypten nicht schon

zone steht ein riesiges Flachwasserrevier zur

ab 1.082 Euro pro Person im Doppelzimmer. Weitere

viel früher als Austragungsort für die World Cup

Verfügung und mit zwei professionellen Was-

Infos und Buchungen unter www.kitereisen.com

Tour der PKRA entdeckt wurde, aber jetzt ist es

sersportstationen sind selbst Einsteiger bestens

endlich so weit, die Veranstaltung in trockenen

aufgehoben. Zusätzlich bieten einige Hersteller vor

Tüchern. Vom 28. Mai bis zum 1. Juni findet der

Ort die Möglichkeit, das aktuelle Material der Saison

sechste Tour Stop der PKRA 2014 am Traumspot

2014 kostenlos zu testen.

Soma Bay statt. Über 60 Fahrer und Fahrerin-

“A Place Like No Other”

nen werden erwartet, um sich im Kampf um

Als Partnerhotel für die Veranstaltung konnte das

die Freestylekrone zu messen. Der Ansporn ist

Fünf-Sterne-Haus Palm Royale Resort gewonnen

enorm, denn mit 57.000 US-Dollar wurde das

werden. Damit ist nicht nur eine höchst komfortable

höchste Preisgeld aller Zeiten für nur eine einzi-

Unterbringung während der gesamten fünf Tage di-

ge Disziplin ausgeschrieben.

rekt am Spot gewährleistet, sondern auch Tuchfüh-

www.egypt.travel

/palmroyale

www.prokitetour.com

Beim als größter Wassersportvent Ägyptens

mit Mario Rodwald oder Abendessen mit Gisela Pu-

angelegten Stop wird es aber natürlich nicht nur

lido, bei kaum einer anderen Veranstaltung kommt

für die Profis heiß hergehen. Durch ein vielseitiges

man den Stars des World Cups so nahe.

1 | Perfektes Flachwasser: Der World-Cup-Spot bietet für Wettkämpfer und Besucher viel Platz. 2 | Chill-out unter Palmen: Von der Hängematte aus lassen sich die Wettkämpfe ganz entspannt verfolgen. 3 | Die deutschen Freestyleasse Sabrina Lutz und Mario Rodwald haben das Palm Royale Resort und den Spot bereits im Vorfeld getestet. 4 | Flautenprogramm: Auch unter Wasser gehört die Soma Bay zu den absoluten Schmuckstücken Ägyptens.

3

4

lung mit den Stars der Szene möglich. Frühstück

Rahmenprogramm können die Besucher auch selbst aktiv werden. Geplant sind: Slider- und Obstacle-Shows, Stand-up-Paddeln, Slackline, Beach­volleyball, Skimboarding und täglich stattfindende Partys. Damit jeder stets auf dem aktuellsten Stand bleibt, wird es außerdem über den gesamten Veranstaltungszeitraum ein Eventradioprogramm mit Interviews und Hintergrundberichten geben. Ausgabe 1 / 2014



50 | Kitelife Intime L端cken

Ausgabe 1 / 2014



52 | Kitelife Wortwechsel

Ausgabe 1 / 2014


Ein Mann, eine Mission fotos//Ydwer.com, Toby Bromwich

Ruben Lenten ist ohne jeden Zweifel einer der extremsten Kitesurfer auf der Welt. Sein Stil einzigartig, seine Megaloops weltbekannt, schneller, höher und heftiger als die jedes anderen Kiteboarders. Seine Mission: das Etablieren einer vollkommen neuen Stilrichtung, die er selbst als Extreme Kiteboarding bezeichnet.

W

enn er am Strand auftaucht, ist eine spektakuläre Show garan-

erklären, was sich dahinter verbirgt, konnte mir allerdings noch nie-

tiert. Kitesurfen am Rande des Limits und spektakuläre Stunts,

mand. Was verstehst du unter diesem Stil? Beim Extreme Kiteboarding

die unsereins schlichtweg als lebensmüde bezeichnen würde,

geht es im Grunde darum, hoch zu fliegen, an die Grenzen zu gehen und die

machen für ihn den Reiz des Kitesurfens aus. Diese Aktionen haben Ruben

Latte konstant höher zu legen. Es geht um den Wow-Faktor unseres Sports,

Lenten weltbekannt gemacht, seinen Namen zu einer Marke werden lassen

den die Zuschauer, aber auch die Aktiven selbst so lieben, darum, den Flow

und auch im Kreise der Profis genießt er höchstes Ansehen. Dem Ruf seiner

aufzunehmen und das gesamte Spektrum des Spielraums dabei einzube-

Passion folgend, kommt es immer wieder vor, dass er am Strand auftaucht,

ziehen. Jeder Sprung ist einzigartig und je besser er sich anfühlt, je sicherer

wenn kein anderer Kiter weit und breit zu sehen ist, weil die Windbedingungen

man bei der Ausführung wird, desto stärker kann man die Limits ausreizen.

einfach zu extrem sind. „Extrem” ist sein zweiter Vorname, genau deshalb bezeichnet er seinen Kitestil – kaum verwunderlich – als Extreme Kiteboar-

Was hebt diese Stilrichtung von den bekannten ab? Es gibt keine Re-

ding, den er seit einigen Monaten missionarisch unter das Volk bringt. Eigens

geln, keine beschränkenden Faktoren und keine Vorgaben, wie bestimmte

für diese neue Form des Kitesurfens hat er im vergangenen Jahr viel Zeit auf

Tricks ausgeführt werden müssen, das ist wohl der wichtigste Aspekt.

die Entwicklung einer speziellen Kite- und Boardlinie verwendet, die ab sofort

Es geht um das Gefühl und die Freiheit, die eigenen Grenzen auszuloten,

erhältlich ist. Damit tritt er in die Fußstapfen der absoluten Größen des Kite-

Ängste zu besiegen und individuell das Level zu steigern. Sozusagen die

sports, denen die Ehre zuteil wurde, einen Kite und ein Board nach den eigenen

Extremform von Freeriden.

Vorstellungen entwerfen zu können. Wir haben mit Ruben in seinem jährlichen Winterdomizil Kapstadt über das Projekt Extreme Kiteboarding gesprochen

Das bedeutet, ich muss morgen keine Megaloops à la Ruben Lenten

und überrascht festgestellt, dass es dabei nicht darum geht, ab morgen die

springen, um ein Extreme Kiteboarder zu sein? Nein, natürlich nicht, im

gleichen heftigen Loops wie er zu springen.

Gegenteil (lacht). Du musst deine Loops langsam steigern, an dein Lerntempo anpassen und dann werden sie wie von selbst irgendwann so extrem ausfallen.

Seit einigen Monaten geistert durch die Welt des Kitesurfens der

Der Gedanke dahinter ist das individuelle Steigern der bisherigen Fähigkeiten,

Begriff Extreme Kiteboarding, als dessen Schöpfer du giltst. Richtig

also die Umsetzung subjektiver Extreme. Ausgabe 1 / 2014


54

1 Ist die gesamte Entwicklung und Umsetzung

Für deine spektakulären Aktionen auf dem

der Extract-Linie auf deinem Mist gewachsen?

Wasser brauchst du ja schon Windstärken jen-

Ein Großteil, aber natürlich nicht alles. Vor ziemlich

seits der 25-Knoten-Marke. Wie gut funktio-

genau einem Jahr habe ich mit den Designern Peter

niert der Extract-Kite bei Leichtwind? Getestet

Stiewe und Jordi Modolell in Kapstadt begonnen, am

haben wir den Kite natürlich in allen erdenklichen

Kite und an der Bar zu arbeiten. Beide sind schon

Bedingungen. Da wir mit dem Neuner angefangen

viele Jahre dabei und haben schnell verstanden, um

haben, hatte ich im Sommer nur diesen einen

was es mir ging. Trotzdem war die Herausforderung

Kite und bin damit durch die Karibik gereist. Nicht

groß, da es sich um ein vollständig neues Schirm-

unbedingt ein bekanntes Starkwindrevier. Daher

konzept handelt. In den Reihen von Best Kite-

hatte ich viel Zeit, um am Leichtwindpotenzial zu

boarding habe ich aber einzigartige Unterstützung

arbeiten. Etwas später kamen dann der Siebener

erfahren und ziemlich freie Hand gehabt. So standen

und der Elfer dazu und natürlich auch Reviere mit

die besten Technologie- und Qualitätsstandards zur

sehr starkem Wind. Mit dem Neuner war ich im

Mit dem Extract-Kite und dem Extract-Board

Verfügung, die mir für Len10-Produkte auch sehr

Herbst bei 30 bis 40 Knoten und mit dem Siebener

hast du Material entwickelt, das für genau

wichtig sind. Gerade warte ich auf Lewis Crathern

bei 40 bis 50 Knoten auf dem Wasser. Das war

solche Extremerfahrungen ausgelegt ist. Wer

und Hannah Whiteley, die nach Kapstadt kommen,

wirklich verdammt heftig und genau während

gehört neben dir zur Zielgruppe? Für Extreme

um den Extract ebenfalls zu fliegen. Ich wette, sie

solcher Sessions realisierst du, warum es

Kiteboarding benötigt man einen direkten, kraft-

können es kaum abwarten, endlich damit aufs

lebenswichtig ist, dass man sich auf sein Material

vollen und verlässlichen Schirm. Genau mit diesen

Wasser zu kommen.

verlassen kann.

2

Vorgaben haben wir uns den Produkten gewidmet, die alle Fahrer ansprechen, die eins mit ihrem Kite sein wollen. Das C-Konzept eignet sich am besten, um die optimale Rückmeldung, ein direktes Steuer­ verhalten und maximale Agilität zu vereinen. Aus meiner Sicht sollte jeder Kiter, der springen kann, auf einen C-Kite wechseln. Wenn du mit einem Bow oder einem anderen angesagten High-Depower-Kite springst und die Hände von der Bar nimmst, fällt er in die Depower, lässt sich nicht mehr gut steuern und du fällst vom Himmel. Ziemlich blöd, wenn du deine Sprung-Skills und dein Fahrkönnen erweitern willst. Genau deshalb glaube ich, dass die Zielgruppe derer, die dieses Hochgefühl teilen möchten, schnell wächst. Wer will sich schon durch sein Material limitieren lassen. Ausgabe 1 / 2014

3

1 | Wenn er loslegt, haben die meisten anderen Kiter längst abgebaut. Megaloop bei einem der heftigsten Stürme der letzten 20 Jahre in Wijk aan Zee. 2 | Ein Traum ist wahr geworden. Mit der Extract-Linie hat Ruben genau das Material entwickelt, welches aus seiner Sicht noch auf dem Markt gefehlt hat. Ob es tatsächlich für jedermann geeignet ist, wird sich in den nächsten Monaten in der Praxis zeigen. 3 | In den Spitzen mehr als 70 Knoten Windgeschwindigkeit. Über den Aktionen von Ruben Lenten müsste eigentlich die Warnung „Bitte nicht zu Hause nachmachen“ prangen. 4 | Neuer Extreme-Kiteboarding-Jünger: Hannah Whiteley konnte dem Ruf der Extract-Linie nicht widerstehen. Seit Anfang dieses Jahres steht die Engländerin bei Best Kiteboarding unter Vertrag.


55

Extreme Kiteboarding ist die kontinuierliche Steigerung der individuellen Grenzen auf dem Kiteboard.

Auf den ersten Blick sehe ich jetzt keine grund-

nicht viel Aufwand betrieben oder Geld investiert, da

legenden Unterschiede zu bekannten C-Kites.

kaum noch eine Steigerung der Verkaufszahlen als

Was macht den Extract so einzigartig? Stimmt,

realistisch gesehen wurde. Der Fuel ist ohne Zweifel

grundsätzlich sehen sich Kites derselben Kategorie

ein sehr guter C-Kite, um ihn zu verbessern, hätte

immer sehr ähnlich, trotzdem fliegt jeder anders.

man aber mehr auf das Feedback eingehen müssen.

Minimale Veränderungen an der Kappe oder dem

Als ich das 2013er-Modell erstmals in den Händen

Leinen-Set-up können massive Auswirkungen

hatte, war ich gelinde gesagt ein wenig geschockt.

auf das Flugverhalten haben und über gut oder

Er hat weniger Power als der Vorgänger, was damit

schlecht entscheiden. Aus meiner Sicht ist der

begründet wurde, dass man ihn wieder tauglicher für

Extract der direkteste und kraftvollste Kite auf dem

die breite Masse machen wollte. Da draußen gibt es

Markt und legt in Megaloops einen Boost hin wie

aber bereits endlos viele Schirme für die breite Mas-

kein anderer Schirm.

se, mit denen man möglichst komfortabel die ersten

Punkt ist, dass die neue Extract-Bar mit extra stabi-

Tricks üben kann. Meine Mission besteht darin, die

len Leinen ausgestattet ist, die ein Plus an Sicherheit

Bei der Fronttube-Konstruktion kommt mit

Extreme zu forcieren, und dafür war es genau die

geben, wenn es um wirklich extreme Manöver in

Cuben Fibre ein Material zum Einsatz, das in

falsche Entwicklung. Beim Extract konnte ich alles so

extremen Situationen geht.

den vergangenen Jahren immer mal wieder bei

machen, wie ich es haben wollte, weshalb er mehr

Best-Kites aufgetaucht ist. Welchen Effekt hat

Dampf besitzt und deutlich besser loopt als der Fuel,

Neben dem Kite umfasst die Extract-Linie auch

es beim Extract? Cuben Fibre zeichnet sich durch

dafür garantiere ich.

ein neues Board. Ist es dein persönliches Pro

4

Model geworden? Das könnte man so sagen. Ich

extreme Stabilität bei sehr geringem Gewicht aus. Wir haben den Mittelteil der Fronttube mit Cuben

Habt ihr mit dem Extract nicht auch einen

bin wirklich total happy und auch ein wenig stolz,

Fibre gebaut, um den Durchmesser und damit den

direkten Konkurrenten zum Best GP geschaf-

denn auf dieses Board habe ich jahrelang gewartet.

Windwiderstand möglichst gering zu halten. So

fen? Der GP ist darauf ausgelegt, die angesagtesten

Ich wünschte mir ein etwas kürzeres und schmale-

erreicht der Kite eine sehr hohe Fluggeschwin-

Wakestyletricks zu springen, er besitzt fünf Leinen

res Brett mit scharfen Kanten für ein absolut direktes

digkeit und besitzt gleichzeitig ein absolut stabiles

und ist fehlerverzeihender als der Extract. Auch mit

Fahrgefühl, und genau das ist es geworden. Ich liebe

Profil, selbst bei sehr starkem und böigem Wind.

ihm kann man noch ganz gut springen, ansonsten

die breiten Tips in Kombination mit dem Quad Chan-

Das ist eines der Kernmerkmale, die den Extract

fühlt er sich aber komplett anders an als unser

nel, der Konkave und den asymmetrischen Finnen.

besonders machen.

neuester Schirm. Daher handelt es sich weniger um

Dieses Board liefert maximalen Griff beim Absprung,

einen direkten Konkurrenten als um eine sinnvolle

aber auch bei Landungen zeichnet es sich durch

Ergänzung der Range.

perfekte Kontrolle aus. Durch einen Karbon-Basalt-

Du hast viele Jahre an der Entwicklung des Slingshot Fuel mitgearbeitet, des wohl er-

Verbund ist das Extract-Board superstabil geworden,

folgreichsten C-Kites aller Zeiten. Finden sich

Eigens für den Extract gibt es ein neues Barsys-

bietet jedoch gleichzeitig ein sehr harmonisches und

Parallelen zwischen Extract und Fuel? Die Jungs

tem von Best. Warum habt ihr nicht die bereits

ausgewogenes Flexverhalten. Ein großes Dan-

von Slingshot haben sich mein Feedback immer

vorhandene Redline-Bar genommen? Wir wollten

keschön an Franz Schitzhofer, der wirklich etwas

angehört, am Ende aber dann doch gemacht, was

eine sehr übersichtliche Bar haben, mit möglichst

Geniales mit diesem Brett geschaffen hat, an dem

sie wollten. Beim Fuel wurde in den letzten Jahren

wenigen Spielereien. Aber der entscheidendste

noch viele Kiter ihre Freude haben werden. Ausgabe 1 / 2014


56

5 Freude ist ein gutes Stichwort. Du wirst nie müde, neue Grenzen beim Kitesurfen auszuloten, und jetzt hast du auch noch das optimale Material für deine Bedürfnisse. Was sind die nächsten Projekte, um dem Extreme­ Kiteboarding ein neues Gesicht zu verleihen? Zunächst bin ich total glücklich, dass wir in den letzten Monaten mit diesen Kites und dem Board die Basis für einen großen Schritt in der Entwicklung des Kitesurfens gelegt haben. Natürlich werden wir weiterhin an der Extract-Linie arbeiten und wann immer wir Punkte verbessern können, diese auch umsetzen. Für mich persönlich stehen aber auch neue Tricks und extreme Projekte auf dem Programm. Momentan­ arbeite ich hier in Kapstadt am S-Loop, dem doppelten Megaloop und an einigen Variationen mit Flips und Spins. Über große Dinge und Gegenstände hinüber- oder von ihnen herunterzuspringen, schwebt mir ebenfalls im Kopf herum. Du kannst auf jeden Fall gespannt sein auf einige adrenalingeladene Projekte in den nächsten Monaten.

6

5 | Megaloops, das sind für Ruben die Manöver mit der größten Herausforderung. 6 | Als Missionar auf Tour rund um die Welt: „Auch du bist ein Kandidat für Extreme Kiteboarding!“

Abschließend noch eine Frage zu den Bildern, die du uns gegeben

konnte den Schirm kaum festhalten. Aber genau das sind Herausforderun-

hast. Darauf sieht man dich mit einer Taucherbrille kiten. Handelt es

gen, wie ich sie liebe. Um die Augen überhaupt öffnen zu können, brauchte

sich dabei schon um die ersten Style-Gimmicks des Extreme Kite-

ich die Brille, während mich zwei Leute beim Starten des Kites festhielten.

boarding? Nicht wirklich (lacht). Das war eher unumgänglich. Trotz aller

Das Herz schlug mir die ganze Zeit bis zum Hals, aber trotz gemessener

Reisen versuche ich, immer zu Hause in Holland zu sein, wenn die Herbst-

Windgeschwindigkeiten von 50 bis 73 Knoten hatte ich eine fette Session

stürme eintreffen. An diesem Tag war sozusagen Code Red angesagt, der

und auch einige richtig gute Bilder im Kasten, die Extreme Kiteboarding in

heftigste Sturm seit 20 Jahren zog über Wijk aan Zee hinweg. Entgegen

der für mich persönlich schönsten Form zeigen.

aller Warnungen fuhr ich mit der Eyeforce-Filmcrew an den Strand, um wenigstens zu versuchen, aufs Wasser zu kommen und ein paar heftige

Dann hoffen wir darauf, dass der nun anstehende Red Bull King of the

Loops rauszuhauen. Als ich dann an der Wasserkante stand, kamen Zweifel

Air ähnlich heftige Bedingungen und entsprechende Bilder bringt. Vielen

auf. Der Sand peitschte in zwei Metern Höhe über den Strand und ich

Dank für diesen Einblick in die Welt des Extreme Kiteboarding.

Ausgabe 1 / 2014

fs



58 | materialcheck

Neuerscheinungen 2014 Eigentlich hatte die Saison 2013 kein klar defi-

kurz vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn

zurückzuführen ist. Der Freeridegedanke und

niertes Ende. Abgesehen von wenigen, kurzen

nun sein Ende. In dieser Ausgabe ergänzen wir

ganz besonders der damit verbundene große

Ausnahmen war das Klima im aktuellen Winter

unsere Marktübersicht 2014, die seit Dezember

Windbereich scheinen in diesem Jahr verstärkt

an den deutschen Küsten so mild, dass es keinen

2013 in Form des Kitelife Jahrbuch im Handel

in den Fokus der Designer gerückt zu sein, nicht

Grund gab, das Kitematerial im Keller einzumot-

erhältlich ist, um zehn weitere Tests. Darunter

nur beim Evo. Ob North Neo, Slingshot RPM,

ten. Völlig unabhängig vom Wettergeschehen

zwei Newcomer, aber auch Kites und Boards,

North Evo oder RRD Vision, alle vier Kites können

gestalten sich dagegen die Erscheinungszyklen

die bereits seit Jahren auf dem Markt zu finden

bezogen auf diesen Aspekt Zugewinne verbu-

der Kite- und Boardhersteller, von denen nach

sind. North präsentiert den Allrounder Evo in

chen, einige sogar ganz entscheidend. Beim

wie vor die meisten nach zwölf Monaten einen

dieser Saison um einige Monate später, was auf

RRD Passion mussten die Designer kein großes

Modellwechsel vornehmen. Und genau der findet

eine umfangreiche Veränderung des Schirms

Augenmerk auf diesen Gedanken verschwenden.

Technische Daten Testgröße (m ) 2

Preis ohne Bar (€) Leinensystem One-Pump

North Neo

RRD Passion MKVI

RRD Vision MKIII

Slingshot RPM

North Evo

9

11

12

11

12

1.109

1.189

1.169

1.350 (1.625 komplett)

1.399

4 oder 5

4

4

4

4 oder 5

ja

ja

ja

ja

ja

Alternative Größen (m )

5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12

3, 5, 7, 9, 11, 13

5, 7, 9, 10.5, 12, 13.5, 15

4.5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 14

6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14

Barbreiten

uni, Breite verstellbar

uni, Breite verstellbar

uni, Breite verstellbar

17“, 20“, 23“

uni, Breite verstellbar

429 (19 m),439 (22 m), 449 (24 m), 459 (27 m), 479 (30 m)

429

429

399

429 (19 m), 439 (22 m), 449 (24 m), 459 (27 m), 479 (30 m)

Kontakt

info@northkites.com

info@pryde-group.de

info@pryde-group.de

info@slingshotkiteboarding.de

info@northkites.com

Telefon

089/666550

089/6650490

089/6650490

0431/3180295

089/666550

Lowend

9

10

9

8

9

Depower

8

9

10

9

8

Drehen

9

6

9

9

9

Komfort

9

10

8

8

9

Lift

8

8

8

8

8

Hangtime

8

10

10

7

9

2

Preis Bar (€)

Flugeigenschaften*

Springen ausgehakt

7

5

7

10

9

Wasserstart

10

10

10

10

10

Benötigtes Fahrkönnen **

9

10

9

8

8

* Flugeigenschaften/Fahreigenschaften 1 bis 10. 10=sehr gut, 1=sehr schlecht ** Benötigtes Fahrkönnen 1 bis 10. 10=gering, 1=hoch

Ausgabe 1 / 2014


59

Der gutmütige Freerider könnte kaum einen

kaum verwunderlich, dass im Angebot fast aller

her empfehlen wir Boards mit festen Bindungen

größeren Windbereich besitzen und knüpft mit

Hersteller ein Board mit Boots zu finden ist. Wäh-

wirklich nur für sehr erfahrene Kiter, die mit den

seinem Flugcharakter dicht an den seines Vorgän-

rend diese Entwicklung für die Riege der Wett-

hier getesteten Modellen Extract und Profanity

gers an. Bei den Boards hatten wir mit dem Best

kampffreestyler und echten Experten durchaus

zwei hervorragende Vertreter dieser Kategorie

Extract und dem Slingshot Vision zwei ganz neue

nachvollziehbar ist, betrachten wir die Eignung

finden. Über 130 Tests und Produktvorstellungen

Produkte auf dem Prüfstand und auch in diesem

für Freizeitkiter überwiegend als sehr gering.

von Kites und Boards der Saison 2014 umfasst

Bereich zeichnet sich gerade ein klarer Trend

Nicht nur der individuelle Lernfortschritt wird

das aktuelle Kitelife Jahrbuch. Als umfangreichste

ab. Seit dem vergangenen Jahr kommen feste

verglichen mit einem Schlaufenboard reduziert,

Marktübersicht aller Zeiten ist es noch bis Anfang

Bindungen beim Kitesurfen, durch die Elite der

auch die Gefahr von Unfällen, besonders beim

April im Handel erhältlich und kann alternativ

Profis motiviert, wieder extrem in Mode. So ist es

Start- und Anlandevorgang, steigt enorm an. Da-

auch auf www.kitelife.de bestellt werden.

Technische Daten

Best Extract

Best Profanity

Slingshot Crisis

Airush Livewire

Slingshot Vision

599 (nur Deck und Finnen)

599 (nur Deck und Finnen)

550

749

649

Länge (cm)

135

137

137

138

138

Breite (cm)

41

42

41,2

41

42

3,13 (nur Deck und Finnen)

3,34 (nur Deck und Finnen)

3,79

4,39

4,19

Preis (€)

Gewicht (kg, montiert) Finnenmaß (mm)

25

25

50

30

50

keine

141 x 43

134 x 40.5, 141 x 41.5, 146 x 43.1

132 x 39, 135 x 40, 140 x 42

140 x 43.1

Kontakt

akorb@pureactionsports.com

akorb@pureactionsports.com

info@slingshotkiteboarding.de

team@apm-marketing.de

info@slingshotkiteboarding.de

Telefon

069/20324485

069/20324485

0431/3180295

08171/387080

0431/3180295

Angleiten

5

3

10

10

7

Beschleunigung

5

4

8

9

8

Alternative Größen (cm)

Fahreigenschaften*

Geschwindigkeit

7

6

8

10

7

Top End Control

10

10

9

8

10

Drehen

8

9

6

7

10

Springen

10

10

7

10

10

Komfort

10

10

8

7

10

Benötigtes Fahrkönnen **

3

2

10

7

8

* Flugeigenschaften/Fahreigenschaften 1 bis 10. 10=sehr gut, 1=sehr schlecht ** Benötigtes Fahrkönnen 1 bis 10. 10=gering, 1=hoch

Ausgabe 1 / 2014


60 | Materialcheck Kites

North Neo Die Fakten Der Neo geht in dieser Saison als Freeride-/Wavekite ins Rennen. Um ihm zu einem breiteren Einsatzbereich zu verhelfen, wurde die Pfeilung der Fronttube etwas verstärkt und eine höhere Streckung der Kappe gewählt. Für eine noch effektivere Depower ist auch die Waage der Frontleinen einer Modifikation unterzogen worden. Unverändert bleibt dagegen die Möglichkeit, den Dreistrutter sowohl mit vier als auch mit fünf Leinen fliegen zu können. Auf dem Wasser Entscheidende Fortschritte kann der Neo bei der Leichtwindperformance verbuchen. Durch die etwas gestrecktere Form zeigt er sich im unteren Windbereich deutlich stärker als der Vorgänger. Mit ein bis zwei Sinuskurven angeschoben, kann er gestellt geflogen werden und liefert guten Vortrieb. Dabei wandert er aus eigenem Antrieb weiter an den Windfensterrand als das 2013er-Modell, was noch bessere Höhelaufeigenschaften zur Folge hat. Selbst in Böen beweist das Profil eine superstabile Anströmung. Durch die effektiv arbeitende Depower fällt der Windbereich sehr großzügig aus. Völlig unverändert zeigen sich dagegen die absolut direkte Steuerung und das schnelle Ansprechverhalten des Kites. Mit mittlerer bis hoher Fluggeschwindigkeit jagt er in Turns und zeigt dabei einen angenehm kontrollierbaren Kraftaufbau. Das Drehverhalten hat sich durch die modifizierte Kappenform auch etwas verändert. Mittlere Radien meistert der Neo schön rund, bei maximalem Bareinschlag neigt er zu leichtem Tellern. In der Welle kann er durch gutes Mitschweben und seine geringen Reaktionszeiten punkten. Die Haltekräfte liegen im unteren, die Steuerkräfte im mittleren Bereich. Durch das Verschieben eines Knotens in der Waage der Steuerleinen können die Steuerkräfte variiert werden. Absolut einfach und ohne störende Querkräfte lässt er sich zum Absprung nach hinten führen und zeigt einen kraftvollen Lift, der in gute Höhe trägt. Die Hangtime konnte im Gegensatz zum Vorgänger gesteigert werden und liegt im oberen Mittelfeld. Für erste Loaded-Tricks ist der Neo ein mehr als zufriedenstellender Partner. Fortgeschrittene Unhooked-Piloten werden einen tieferen Stand im Windfenster und einen effektiveren Kraftabbau nach dem Absprung vermissen. Absolut simpel geht der Wasserstart von der Hand. Durch die stärkere Pfeilung der Fronttube schält sich der Neo über den Zug an einer Steuerleine in Windeseile aus dem Wasser. Fazit 2014 kann der Neo mit einer deutlichen Steigerung der Attraktivität für Freerider glänzen. Nicht nur der Windbereich, sondern auch der Komfort und die Flugstabilität fallen entscheidend besser aus als im Vorjahr. Damit erweitert sich auch die Zielgruppe, zu der jetzt selbst Einsteiger zählen. Gleichzeitig bleibt die hohe Eignung für den Einsatz in der

po

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Dre

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Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

t

Flugeigenschaften De

einsatzbereich

Race

Experten

t

Welle erhalten, was eine lupenreine Punktlandung für den Dreistrutter bedeutet.

details

n

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m Ko

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Lif t

9

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12

Preis (€/ohne Bar)

1.109

Preis Bar (€)

Leinensystem

4 oder 5

429 (19 m), 439 (22 m), 449 (24 m), 459 (27 m), 479 (30 m)

One-Pump

ja

Kontakt

info@northkites.com

Barbreiten (cm)

uni, Breite verstellbar

Telefon

089/666550

ed ok ho n nu Springe

Größe (m2)

Ha

Ausgabe 1 / 2014

ng tim e


61

RRD Passion MKVI Die Fakten Die Passion für das Kitesurfen will RRD mit diesem Schirm für jedermann so leicht wie möglich zugänglich machen. Als klassischer Freerider positioniert, vereint der Passion­so ziemlich alle Elemente, die einem Kite eine einfache Handhabung und hohen Komfort verleihen. In der sechsten Generation setzen die Italiener bei ihrem Passionsmissionar auf einen ausgeprägten Deltashape mit intensiv gepfeilter Fronttube. Die fällt in diesem Jahr etwas kürzer aus, was dem Kite eine gedrungenere Form und eine phänomenale Leichtwindleistung verleiht. Um die Stabilität der Anströmkante und damit die Profilgebung zu verbessern, wurde der Durchmesser der Fronttube im Mittelteil etwas erhöht. Dadurch wird der zahme, aber bei Weitem nicht unspektakuläre Charakter des Passion nochmals verstärkt. Auf dem Wasser Im Leichtwindbereich macht dem Passion so schnell niemand was vor. Die zugstarke Auslegung lässt ihn schon sehr früh losmarschieren und dafür ist keinerlei anspruchsvolle Technik erforderlich. Einlenken und Spaß haben, das ist die Maxime des Passion. Durch eine sehr starke Depower funktioniert er auch im oberen Windbereich super. Unterstützt wird das breite Einsatzspektrum von einer absolut einfachen Handhabung. Das Druckpunkthandling erfolgt mit geringem Kraftaufwand und ist so gut definiert wie bei wenigen anderen Schirmen. Das macht die Kontrolle an der Bar zu einem Kinderspiel. Der Auslegung auf Ein- und Aufsteiger entsprechend, fallen die Lenkkräfte etwas höher aus, wodurch einem Versteuern des Schirms vorgebeugt wird. Mit direkter Reaktion antwortet der Passion auf Steuerbefehle, setzt seine Flugbahnen dann mit moderater Geschwindigkeit um. In Turns meistert er mittlere bis weite Radien schön rund und gibt auch dabei seine hohe Kraft absolut linear frei. Um die Reaktivität zu verringern, steht ein zweiter, weiter nach vorn positionierter Anknüpfpunkt für die Steuerleinen zur Verfügung. Ohne störende Querkräfte lässt sich der Kite zum Absprung nach hinten steuern und leitet ab dem mittleren Windbereich einen ordentlichen Lift ein. Die anschließende Hangtime ist in der absoluten Spitzenliga angesiedelt. Unhooked-Manöver gehören genau wie Wavesessions mit aktiv geflogenem Kite dagegen nicht zu den Präferenzen des Passion. Dafür ist aber ein absolut einfacher Wasserstart im Portfolio enthalten, der über den Zug an einer Steuerleine schnell erfolgt. Fazit Komfortabler kann ein Kite kaum ausgelegt sein. Trotz eines sehr kraftvollen Charakters neigt der Passion in keiner Sekunde dazu, den Fahrer zu überfordern, und macht Cruisen sowie eingehakte Höhenflüge zu einem absoluten Genuss. Ob Einsteiger, Aufsteiger oder Fortgeschrittener, mit diesem Deltashape kommen auf dem Wasser Leichtigkeit und enormer Fahrspaß auf.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Flugeigenschaften De

Experten

End

Race

n

Low

Fortgeschrittene

he

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Wave

Dre

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Aufsteiger

wer

m Ko

Freestyle

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Preis (€/ohne Bar)

1.189

Preis Bar (€)

429

Leinensystem

4

Kontakt

info@pryde-group.de

One-Pump

ja

Telefon

089/6650490

Barbreiten (cm)

uni, Breite verstellbar

ser

3, 5, 7, 9, 11, 13

W as

Alt. Größen (m2)

d ke oo nh u n Springe

11

Lif t

Größe (m2)

star

t

details

Ha

ng tim e

Ausgabe 1 / 2014


62

rRD Vision MKIII Die Fakten Als Allrounder ausgelegt, stellt der Vision bei RRD das Bindeglied zwischen dem Freerider Passion und den beiden Obsession-Modellen für Freestyler dar. Um ihm die nötige Vielseitigkeit zu verleihen, setzen die Italiener weiterhin auf eine leicht gepfeilte Fronttube, ein gedrungenes Design der Kappe und ein Drei-Strut-Gerüst. Zur Verbesserung der Höhelaufeigenschaften und der Depower haben die Designer das Profil gegenüber dem Vorgänger überarbeitet. Durch eine neue Segmentierung der Querstrut-Panels weist es eine höhere Flugstabilität auf, was sich besonders bei böigem Wind bemerkbar macht. Darauf hat auch die modifizierte Waage Einfluss, welche gleichzeitig für etwas geringere Barkräfte sorgt. Auf dem Wasser Der im Mittelteil tief geschnittene Vision kann im unteren Windbereich mit ordentlicher Power glänzen. Energisch in das Windfenster gesteuert, liefert er sofort effektiven Vortrieb und wandert weit an den Windfensterrand. Mit sehr effektiv arbeitender Depower erlangt er einen großen Windbereich, wobei die Kraftentfaltung im Highend mitunter progressiv ausfällt. Ansonsten erfolgt das gesamte Powermanagement aber ziemlich einfach kontrollierbar und stellt keine großen Anforderungen an das Fahrkönnen, was eine uneingeschränkte Empfehlung für Freerider erlaubt. Damit ist das attraktive Flugbild jedoch bei Weitem noch nicht erschöpft. Durch eine hohe Fluggeschwindigkeit, direkte Reaktionen auf Steuerbefehle und enge Drehradien gibt sich der Vision sportlich und agil. Sogar in der Welle kann er mit seinem flinken Drehverhalten punkten. Passives Mitschweben beim Abreiten der Welle wird durch die leichte Down-Tendenz etwas erschwert. Hohe Sprünge meistert der bunte Italiener mit großer Bereitwilligkeit. Auf einen leicht kontrollierbaren Absprung folgt ein soft einsetzender, aber kraftvoller Lift, der von einer genialen Hangtime abgerundet wird. Lediglich im unteren Windbereich ist die Sprungleistung noch nicht in vollem Umfang abrufbar. Für Unhooked-Tricks positioniert er sich überraschend tief im Windfenster und liefert eine hohe Horizontalbeschleunigung. Der Zugkraftabbau nach dem Absprung ist allerdings kaum vorhanden. Sozusagen im Lieferumfang enthalten ist dagegen ein absolut einfacher Wasserstart, der durch die gepfeilte Fronttube simpel über den Zug an einer Steuerleine erfolgt. Fazit Vision optimal realisiert: Mit der dritten Version des Vision präsentiert RRD einen harmonisch auskonstruierten Allrounder, der in sämtlichen Bereichen punkten kann. Durch die komfortable Abstimmung und die mit einer guten Rückmeldung verbundenen mittleren Barkräfte eignet er sich für Fahrer aller Könnensstufen. Wer sich nicht auf eine oder zwei Disziplinen festlegen will, einen breiten Windbereich wünscht und auf attraktive Sprungleistungen

po

wer

Dre

he

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

t

Flugeigenschaften De

einsatzbereich

Race

Experten

t

nicht verzichten möchte, dem sei der Vision wärmstens ans Herz gelegt.

details

n

star

Low

for

End

m Ko

W as

ser

Lif t

12

Preis (€/ohne Bar)

1.169

Leinensystem

4

One-Pump

ja

Barbreiten (cm)

uni, Breite verstellbar

ed ok ho n nu Springe

Größe (m2)

Ha

Ausgabe 1 / 2014

ng tim e

Alt. Größen (m2)

5, 7, 9, 10.5, 12, 13.5, 15

Preis Bar (€)

429

Kontakt

info@pryde-group.de

Telefon

089/6650490


63

Slingshot RPM Die Fakten Der Slingshot RPM hat als Crossoverkite in den letzten Jahren die Latte durchgehend hochgehalten. So haben die Designer auch für 2014 am grundlegenden Charakter nicht viel verändert und sich aufs Feintuning konzentriert. Durch eine neue Konstruktion der Abströmkante erfolgt die Anströmung des Profils noch sauberer als im Vorjahr, was sich in einem stabileren Flugbild widerspiegelt. Die Pulleys in der Waage wurden durch reibungs­ ärmere Varianten aus Aluminium ersetzt, und um die Zusammenstellung der individuell passenden Range zu erleichtern, ist ein Modell in elf Quadratmetern hinzugekommen. Auf dem Wasser Mit etwas tieferem Stand im Windfenster produziert der RPM einen ordentlichen Grundzug, der mit entsprechendem Kanteneinsatz effektiv zum Höhelaufen eingesetzt werden kann. Mit ein, zwei Sinuskurven angeschoben, lässt er sich schnell gestellt fliegen. Im oberen Windbereich kann das aktuelle Modell gegenüber dem Vorgänger klare Zugewinne verbuchen. Die Depower arbeitet effektiver und führt zu einer deutlichen Zugkraftreduzierung. Selbst in sehr böigen Bedingungen sorgt das Zusammenspiel aus Splitstruts und der neuen Abströmkante für ein absolut ruhiges Flugbild, was auch an der Bar spürbar ist. In Verbindung mit leicht reduzierten Halte- und Steuerkräften (diese können über vier Anknüpfpunkte für die Steuerleinen am Tip variiert werden) ist der Komfort entscheidend gestiegen, was die Eignung für Fahrer unterer Könnensstufen erhöht. Die Reaktion des Kites liegt nach wie vor in der Spitzenklasse. Unheimlich direkt und schnell setzt der RPM Steuerbefehle um und zeigt dabei eine hohe Fluggeschwindigkeit. Wurden die enormen Kraftreserven im Vorjahr mitunter progressiv freigegeben, erfolgt die Zugentwicklung jetzt linearer und wirkt weniger ruppig. Trotz des gestiegenen Komforts konnte die Eignung für sportliche Fahrer eins zu eins erhalten werden. Für ausgehakte Manöver steht ein exzellenter Pop zur Verfügung und auch die Zugkraftreduzierung nach dem Absprung ist hervorragend. Eingehakte Sprünge gelingen absolut einfach, da der Schirm vor dem Absprung keinerlei Querkräfte entwickelt. Der explosive Lift trägt in sehr gute Höhe, die Hangtime liegt im oberen Mittelfeld. Auch nach einer Bruchlandung muss keine Panik ausbrechen, denn durch den Zug an einer Steuerleine schält sich der RPM bereitwillig aus dem Wasser. Fazit Der RPM hat für 2014 beim Komfort und der Handhabung entscheidend hinzugewonnen, was die Zielgruppe enorm vergrößert. Gleichzeitig wurde die Eignung für fortgeschrittene Freeund Wakestyler erhalten, die weiterhin ein absolut rundes Drehverhalten und viel Leistung zur Verfügung gestellt bekommen. Effektiver kann eine Weiterentwicklung kaum ausfallen.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Flugeigenschaften De

Experten

End

Race

n

Low

Fortgeschrittene

he

t

Wave

Dre

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Aufsteiger

wer

m Ko

Freestyle

po

Preis (€/ohne Bar)

1.350 (1.625 komplett)

Preis Bar (€)

399

Leinensystem

4

Kontakt

info@slingshotkiteboarding.de

One-Pump

ja

Telefon

0431/3180295

Barbreiten

17“, 20“, 23“

ser

4.5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 14

W as

Alt. Größen (m2)

d ke oo nh u n Springe

11

Lif t

Größe (m2)

star

t

details

Ha

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Ausgabe 1 / 2014


64

North Evo Die Fakten Er ist der Alleskönner aus dem Hause North Kiteboarding und stellt das Bindeglied zwischen den ausgewiesenen Freeridern und den Freestylevertretern dar. Vielseitig sind schon die Wahlmöglichkeiten für das Bar-Set-up. Denn der Evo kann als Vier- oder Fünfleiner geflogen werden und auch bei den Leinenlängen ergibt sich ein breites Spektrum an Optionen. Die Designabteilung hat dem 2014er-Modell eine höhere Streckung verliehen, die Positionierung der Querstruts für mehr Stabilität in den Tips etwas nach außen verlagert und auch bei den Anknüpfpunkten für die Steuerleinen hat sich etwas getan. Statt der sogenannten adaptiven Tips werden die Steuerleinen wieder direkt an den Ohren des Evo befestigt und es existieren gleich drei unterschiedliche Varianten der Anbringung, um die Barkräfte und die Reaktionsfähigkeit des Kites zu verändern. Auf dem Wasser Im unteren Windbereich präsentiert sich der Evo mit deutlich breiterer Brust als im Vorjahr. Einmal eingelenkt, zeigt er sich nicht nur sofort zugstark, sondern auch luvgieriger als sein Vorgänger. Weit vorn am Windfensterrand nimmt er seine Position ein und macht Höhelaufen damit sehr einfach. Die effektiv arbeitende Depower führt beim Wegschieben der Bar vom Körper zu einer deutlichen Reduzierung der Kraft, ein vollständiges Ausflattern ist aber nicht festzustellen. Während die Kraftabgabe im unteren und mittleren Windbereich sehr konstant und gut kontrollierbar erfolgt, führen Böen im oberen Windbereich zu progressivem Kraftaufbau, was die Empfehlung für Einsteiger reduziert. Genau dieser kraftvolle Charakter sorgt bei fortgeschrittenen Fahrern dagegen für gesteigerten Fahrspaß. Mit intensivem, aber nicht zu explosivem Lift katapultiert einen der Evo in die Höhe und rundet die Flugphase mit einer beeindruckenden Hangtime ab. Bei ausgehakten Sprüngen steht ein ordentlicher Pop zur Verfügung und auch die Zugkraftreduzierung ist für einen Allrounder hervorragend. Die im unteren Mittelfeld liegenden Barkräfte sorgen kombiniert mit der durchgehend guten Rückmeldung des Kites für hohen Komfort, der sich auch beim Wasserstart fortsetzt. Durch Ziehen und Halten einer Steuerleine legt sich der Evo auf die Seite und schält sich zügig aus dem Wasser. Schnell und mit konstantem Kraftverlauf verhält er sich auch in Turns, die er mit mittleren Radien meistert. Weitere Aspekte, die seine Eignung für die Welle unterstreichen, sind das ausgeprägte, passive Mitschweben während des Wellenritts und die ausreichend vorhandene Steuerbarkeit in gedepowertem Zustand. Fazit Mehr Power als im Vorjahr und trotzdem nicht zickig, so lautet das Kurzfazit für den Evo. Auch in dieser Saison ist er eine optimale Wahl für Kiter, die nur ein Schirmmodell suchen,

po

wer

Dre

he

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

t

Flugeigenschaften De

einsatzbereich

Race

Experten

t

sich aber sowohl im Freestyle als auch in der Welle und beim Freeriden zu Hause fühlen.

details

n

star

Low

for

End

m Ko

W as

ser

Lif t

12

Preis (€/ohne Bar)

1.399

Leinensystem

4 oder 5

One-Pump

ja

Barbreiten (cm)

uni, Breite verstellbar

Alt. Größen (m2)

6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14

Preis Bar (€)

429 (19 m), 439 (22 m), 449 (24 m), 459 (27 m), 479 (30 m)

Kontakt

info@northkites.com

Telefon

089/666550

ed ok ho n nu Springe

Größe (m2)

Ha

Ausgabe 1 / 2014

ng tim e



66 | Materialcheck Boards

Best Profanity Mittelfeld. Deutliche Vorteile bietet diese Auslegung bei der Laufruhe. Selbst starke Kabbelbedingungen bringen das Profanity nicht aus der Ruhe, was für einen hohen Fahrkomfort sorgt. Durch die loose Gesamtabstimmung und die vorgesehene Nutzung mit Bindungen erfordert das Board ein hohes Maß an Fahrkönnen, ist damit für Ein- und Aufsteiger eher ungeeignet. Wer sein Hauptbetätigungsfeld in radikalen Unhooked-Manövern sieht, auf Obstacles kiten möchte und dafür bereit ist, reduzierte Freerideeigenschaften in Kauf zu nehmen, findet mit dem Profanity einen genialen Partner. Eine sehr saubere und kraftvolle Technik vorausgesetzt, liegen die Sprungleistungen in der absoluten Spitzenklasse. Gerade bei schnellen Landungen kommen die Vorteile der Bodenkurve zum Tragen. Die Kontrolle ist dabei so gut, wie sie kein Schlaufenboard leisten kann. Auch Korrekturen bei unsauberen Landungen sind problemlos möglich, ohne dass das Board verschneidet. Extrem flüssig können Turns bis in mittlere Radien bei guter Kontrolle umgesetzt werden. In enge Radien gepresst geht das Die Fakten Ein stark aufgebogener Continuous

ermöglicht. Außerdem nutzt Best eine Faser, die aus

Rocker, winzige Finnen und ein intensiv konturierter

verflüssigtem Basalt hergestellt wird und neben dem

Unterboden – das Profanity präsentiert sich als

Vorteil der Gewichteinsparung auch 20 Prozent sta-

Fazit Kiten mit festen Bindungen wird immer

reinrassiges Wakestyleboard. Um die Nutzung auch

biler als Glasfaser sein sowie eine bessere Dämpfung

beliebter, an dieser Stelle sei aber klar gesagt,

ohne Finnen zu ermöglichen, findet sich mittig im

als Karbon bieten soll.

dass 95 Prozent aller Kiter mit einem Schlau-

Unterwasserschiff eine doppelte Konkave, die zu den

Brett vorhersehbar in den Drift über.

fenboard besser beraten sind. Einsteiger und

Tips in einen Quadro Channel übergeht. Außerdem

Auf dem Wasser Als klassisch ausgelegte Wake-

Aufsteiger sollten die Finger vom Profanity lassen.

ist der Unterboden für den Einsatz auf Obstacles mit

styleschnitte muss das Profanity gegenüber einem

Fortgeschrittene und Experten, die sich primär auf

einer besonders widerstandsfähigen Beschichtung

Schlaufenboard klare Abstriche beim Angleitverhal-

Wakestylemanöver konzentrieren, werden mit die-

versehen. Bei der Konstruktion des Profanity wird ein

ten hinnehmen. Die stark aufgebogene Bodenkurve

sem Board dagegen echte Glücksgefühle erleben.

vorimprägniertes, unidirektionales Glasfasergewebe

fordert intensiven Kitezug, damit das Board Fahrt

Unter den Bindungsboards überzeugt das Profanity

verwendet, was die gezielte Verstärkung bestimm-

aufnimmt. Die Beschleunigung erfolgt eher gemäch-

mit einem Maximum an Komfort, Kontrolle und

ter Boardbereiche bei minimalem Materialeinsatz

lich und die Maximalgeschwindigkeit liegt im guten

genialen Sprungeigenschaften.

Fahreigenschaften

Be

sc

eu hl

nig

ung

Gesc

hw

ind

ig

ke

it

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

einsatzbereich

To d Control

Angleit

pee

en

pS

details

fo

eh

en

m Ko

r

Dr

t

599 (nur Deck und Finnen)

Alt. Größen (cm)

141 x 43

Länge (cm)

137

Kontakt

akorb@pureactionsports.com

Breite (cm)

42

Telefon

069/20324485

Gewicht (kg, montiert) 3,34 (nur Deck und Finnen)

Springen

Ausgabe 1 / 2014

Preis (€)

Finnenmaß (mm)

25


67

Slingshot Crisis Die Fakten Einfache Handhabung, gute Gleiteigenschaften und ein ausgesprochen günstiger Preis: Mit diesen Fakten schickt Slingshot das Crisis 2014 ins Rennen und visiert als Zielgruppe Freerider aller Könnensstufen an. Mit einer mittelstark ausgeführten Monokonkave fällt die Unterbodenkonstruktion etwas einfacher aus als bei den hochpreisigeren Modellen in der SlingshotPalette. Sie soll die Kantenkontrolle erleichtern, die von einer konsequenten Komfortauslegung untermalt wird. Dafür ist der zwischen den Fußpads mittlere und an den Tips weiche Flex des Boards verantwortlich. Um den geringen Preis zu realisieren, verzichten die Amerikaner zwar auf das Fast-Track-System, ansonsten werden aber genau die gleichen hochwertigen Anbauteile wie bei den Premiumboards verwendet. Auf dem Wasser Durch seine flache Rockerkurve erreicht das Crisis extrem schnell die freie Gleitlage. Die Beschleunigung liegt im oberen Mittelfeld, genau wie die mögliche Maximalgeschwindigkeit,

Einfluss der Finnen gehört es nicht zu den agilsten

nen gestellt. Die Rückstellfähigkeit fällt sogar so gut

was die Zielsetzung der bestmöglichen Kontrollier-

Vertretern. Beim planen Drehen in den Switch Stance

aus, dass selbst erste ausgehakte Sprünge mit dem

barkeit unterstreicht. Anspruchslos zieht das Board

oder schnellen Kantenwechseln muss stets ein

Crisis bestens funktionieren. Der Pop liegt für einen

seine Bahnen, die Dämpfung ist dabei so gut, dass

mittlerer bis hoher Widerstand überwunden werden.

Freerider klar über dem Durchschnitt.

selbst Fahrten mit Vollgas nicht an den Ritt auf einer

In Turns zeigt sich das Crisis bis in mittlere Radien

Buckelpiste erinnern. Lediglich in starken Kabbel-

sehr spurtreu und reduziert die Fahrgeschwindig-

Fazit Eine Krise wird mit diesem Board garan-

bedingungen neigt das Brett durch die mittelharte

keit kaum. In engere Kurven gezwungen, geht es

tiert niemand bekommen. Egal ob Einsteiger, Auf-

Abstimmung im Zentrum zu leichtem Schlagen. Auch

ziemlich abrupt in den Drift über. Bei eingehakten

steiger oder Fortgeschrittener, das hervorragende

dadurch erfährt die gute Kontrolle keinen Abbruch,

Sprüngen präsentiert sich der Rumpf leistungsstark.

Spektrum an Freerideeigenschaften wird vom

nur der Komfort wird etwas geschmälert. Einmal

Bis zum Verlassen der Wasseroberfläche lässt sich

Crisis völlig unkompliziert zur Verfügung gestellt.

in Fahrt, zieht das Crisis extrem motiviert gen Luv.

das Board extrem gut über die Finnen und die Kante

Gleichzeitig kann es mit einer für diese Board-

Dabei liefern die 50-Millimeter-Finnen stets viel Füh-

halten. Durch die weichere Tipabstimmung werden

gruppe sehr guten Sprungleistung und einem

rung. Durch die flache Bodenkurve und den starken

keine besonderen Anforderungen an das Fahrkön-

attraktiven Preis glänzen.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

Be

sc

eu hl

nig

ung

Gesc

hw

ind

ig

ke

it

Freestyle

Fahreigenschaften

To d Control

Angleit

pee

en

pS

details

Gewicht (kg, montiert) 3,79 Finnenmaß (mm)

50

info@slingshotkiteboarding.de

Telefon

0431/3180295

en

Kontakt

eh

41,2

t

Dr

137

Breite (cm)

134 x 40.5, 141 x 41.5, 146 x 43.1

r

Länge (cm)

Alt. Größen (cm)

fo

550

m Ko

Preis (€)

Springen

Ausgabe 1 / 2014


68

Airush Livewire reduziert sich die gute Kontrolle nur minimal. Trotz klein dimensionierter Finnen ist die Führung durchgehend sehr gut und stellt selbst weniger erfahrene Kiter vor keine große Herausforderung. Einen entscheidenden Beitrag liefert dabei der tief ausgeführte Channel im Tip. Dessen Einfluss zeigt sich auch beim Absprung als zusätzlicher Garant für guten Halt. Durch die eher hart abgestimmten Tips wird aber eine saubere und kraftvolle Technik gefordert. Zu zaghaft angekantet neigt das Tip beim Absprung zum Rutschen. Auch bei LoadedTricks bedarf es eines höheren Kraftaufwands, um den attraktiven Pop vollends auskosten zu können. Ist eine entsprechend kräftige Fahrweise gegeben, liegt die Sprungleistung im absoluten Spitzenfeld. Trotz des zwischen den Pads sehr flach gehaltenen Unterbodens fühlt sich das Board spritzig und agil an. Weder beim Drehen in den Switch Stance noch bei schnellen Kantenwechseln sind irgendwelche störenden Faktoren zu vernehmen. In Turns werden weite bis mittlere Radien vorgegeben, die Die Fakten Freestyler aufgepasst, mit dem

Wakestylern angepasst. Alternativ ist das Livewire

das Board bei minimalem Geschwindigkeitsver-

Livewire präsentiert Airush 2014 eine straff abge-

auch in einer besonders leichten Vollkarbonversion

lust meistert. Wird das Livewire in engere Kurven

stimmte Schnitte, die sich wie ein Sportwagen fährt.

als Livewire Team erhältlich. Die liegt mit 1.129 Euro

gedrückt, geht es relativ abrupt in den Drift über.

Durch die neue Karbontorsionskontrolle fällt das

aber auch in einer deutlich höheren Preisliga. Fazit Besonders die Kombination aus gut anglei-

Board etwas komfortabler aus und erreicht noch höhere Geschwindigkeiten als der Vorgänger. Der Three

Auf dem Wasser Unterstützt durch die plane

tender Bodenkurve und trotzdem agilem Charakter

Stage Rocker mit langer, flacher Mittelsektion ist je

Mittelsektion kommt das Livewire schon bei

hat uns begeistert, weil das Livewire damit enorme

nach Größe unterschiedlich gestaltet. Während die

geringem Kitezug bereitwillig ins Gleiten. Mit

Vielseitigkeit erlangt. Während reine Cruiser durch

kleineren Modelle flacher sind, ist die Bodenkurve bei

ordentlicher Beschleunigung erreicht es eine hohe

die harte Abstimmung eindeutig komfortablere

den großen Modellen etwas stärker aufgebogen. Die

Endgeschwindigkeit. Durch die sportlich straffe

Alternativen haben, kommen sportlich orientierte

140er-Version wurde von Weltmeister Alex Pastor

Abstimmung des Rumpfes wird die Laufruhe in

Kiter mit dem Wunsch nach hoher Führung beim

mitentwickelt, besitzt einen zusätzlichen Channel im

Kabbelwasser allerdings etwas getrübt. Während

Freeriden und starken Sprungleistungen bestens auf

Unterwasserschiff und wurde auf die Bedürfnisse von

der subjektiv empfundene Komfort darunter leidet,

ihre Kosten.

Fahreigenschaften

Be

sc

eu hl

nig

ung

Gesc

hw

ind

ig

ke

it

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

einsatzbereich

To d Control

Angleit

pee

en

pS

details

fo

eh

en

m Ko

r

Dr

t

Springen

Ausgabe 1 / 2014

Preis (€)

749

Alt. Größen (cm)

132 x 39, 135 x 40, 140 x 42

Länge (cm)

138

Kontakt

team@apm-marketing.de

Breite (cm)

41

Telefon

08171/387080

Gewicht (kg, montiert)

4,39

Finnenmaß (mm)

30


69

Slingshot Vision Die Fakten Visionen sind der Motor für Innovationen: Mit dieser Aussage präsentiert Slingshot den Newcomer Vision. Er soll als Allrounder zwischen dem Freerider Crisis und dem sportlicher ausgerichteten Asylum fungieren. Im Gegensatz zum zweiten Allrounder Misfit setzen die Amerikaner bei diesem Board aber auf eine stärker aufgebogene Rockerkurve. Im Mittelteil des Unterwasserschiffs findet sich eine elliptisch geformte Konkave, die zu den Tips hin in einen Quad Channel übergeht. Auch das bereits in den Vorjahren bei Slingshot eingeführte FastTrack-System kommt zum Einsatz. Es ermöglicht die einfache Montage der Schlaufen und Pads sowie eine stufenlose Verstellbarkeit des Stance. Eine weitere Vision von Slingshot ist die Steigerung der Nachhaltigkeit bei der Kiteboardproduktion, weshalb das Holz für die Boardkerne ausschließlich aus nachhaltig betriebener Forstwirtschaft erworben wird. Deshalb bezeichnen die Amerikaner das Kernmaterial auch gern als Columbian Gold und das Vision als Greenest Kiteboard. wechsel stellen kein Problem dar. In Turns zeigt sich

komfortabel aus, auch Korrekturen der Boardstellung

Auf dem Wasser Durch die intensiv aufgebogene

das Board absolut spurtreu und nimmt selbst enge

sind ohne Verschneiden möglich.

Bodenkurve fordert das Vision etwas mehr Kitezug,

Radien mit guter Kontrolle. Die Reduzierung der

um die freie Gleitlage zu erreichen. Gemächlich

Fahrgeschwindigkeit ist dabei minimal. Absprünge

Fazit Genau so sollte sich ein ausgewogenes

nimmt es Fahrt auf und beschleunigt auf eine mittlere

gelingen mit dem Vision einfach. Selbst weniger

Allroundboard fahren. Die Bodenkurve und die

Endgeschwindigkeit. Gute Laufruhe ist auch in unru-

erfahrene Kiter werden kein Problem haben, dem

Rumpfabstimmung sorgen für hohen Komfort,

higen Bedingungen stets gewährleistet, dafür sorgen

Board eingehakt seine Leistung zu entlocken, das Tip

während gleichzeitig immer ausreichend Führung

die intensiv aufgebogene Rockerkurve und die schön

neigt nicht zum Rutschen. Um den maximalen Pop

vorhanden ist, der Charakter nicht zu loose ausfällt.

differenzierte Rumpfabstimmung. Die durchgehend

bei ausgehakten Sprüngen zu erleben, bedarf es aber

Damit erfährt das sportlich und agil ausgelegte Vision

vorhandene Führung der Finnen harmoniert gut mit

einer etwas kraftvolleren Fahrweise. Ist sie gegeben,

nahezu keine Einschränkungen bei der Zielgruppe. Ob

dem Rocker und schränkt das Vision in seiner Agilität

wird die Rückstellfähigkeit selbst bei absoluten Spe-

Einsteiger oder Profi, Freerider oder Wakestyler, mit

nicht ein. Absolut frei lässt es sich mit geringem

zialisten keine Wünsche offenlassen. Ob mit Schlau-

dieser Schnitte kommt jeder auf seine Kosten und

Widerstand plan drehen, auch schnelle Kanten-

fen oder Boots gefahren, Landungen fallen äußerst

das grüne Gewissen gibt es gratis on top.

einsatzbereich einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride Freeride

Einsteiger Aufsteiger

Wave Wave

Fortgeschrittene

Race Race

Experten Profis

Be

sc

eu hl

nig

ung

Gesc

hw

ind

ig

ke

it

Freestyle Freestyle

Fahreigenschaften

To d Control

Angleit

pee

en

pS

details info@slingshotkiteboarding.de

Telefon Kontakt

0431/3180295

Gewicht (kg, montiert) 4,19 One-Pump Finnenmaß (mm) Barbreiten

50

Telefon

en

Kontakt Preis Bar

42

eh

138

Breite (cm) Leinensystem

t

Dr

Länge(ohne (cm) Bar) Preis

r

140 x 43.1 Alt. Größen (cm) Alternative Größen

fo

649

m Ko

Preis (€) Größe

Springen

Ausgabe 1 / 2014


70

BEst Extract starkem Kabbelwasser sind leichte Schläge zu vernehmen. Der Kontrolle schadet das jedoch kaum. Durch den stark konturierten Unterboden und die asymmetrisch geformten Finnen wird die Führung des Boards stets aufrechterhalten. Der mittelloose Charakter sorgt für hohe Agilität, die ein spielerisches Fahrgefühl aufkommen lässt. Bereitwillig geht das Brett in mittleren Radien durch Turns und verliert dabei kaum an Geschwindigkeit. In enge Radien gezwungen, erfolgt der Übergang in den Drift gut kontrollierbar. Durch die intensiv ausgeprägte Rückstellfähigkeit des Rumpfes liegt der zur Verfügung stehende Pop zweifellos in der Champions League. Um in den Genuss dieser explosiv zur Verfügung gestellten Leistung zu kommen, muss der Fahrer aber nicht nur eine gute Absprungtechnik, sondern auch Erfahrung beim Kiten mit festen Bindungen haben. Zaghaft angekantet neigt das Tip zum Verrutschen. Wer die Vorzüge von festen Bindungen zu nutzen weiß und in Ruben-Lenten-Manier einen extremen Fahrstil an den Tag legt, wird die attraktive Mischung aus Wakestyleund Freestylegenen lieben. Die Fakten Ruben Lenten hat sich mit der Extract-

entwickelt, die nach Aussage des Megaloopers die

Linie (Kurzform für Extreme Action) bei Best ein

Kontrolle entscheidend beeinflussen.

Denkmal gesetzt. Das Board ist für die Nutzung mit

Fazit Im Gegensatz zum Profanity ist das Extract für einen breiteren Einsatzbereich ausgelegt und

Boots ausgelegt, weshalb extra verstärkte Inserts

Auf dem Wasser Mit einer flacheren Bodenkurve

kann mit stärkeren Gleiteigenschaften glänzen.

zum Einsatz kommen. Ein Kreuz aus Basalt- und

als der von klassischen Wakestyleboards versehen, liegt

Trotzdem liegen die spezifischen Leistungsmerk-

Karbonfasern verleiht dem Rumpf die nötige

das Extract in puncto Angleiteigenschaften im Mittelfeld.

male für ein sportlich ausgerichtetes Board im

Torsionssteifigkeit und gewährleistet exzellente

Verglichen mit einem Schlaufenboard wird allerdings

absoluten Spitzenfeld. Während das Extract Ein- und

Rückstellkräfte. Aufwendig präsentiert sich auch die

doch bedeutend mehr Kitezug benötigt, um die freie

Aufsteiger oder all jene, die hauptsächlich cruisen

Unterbodenkonstruktion. Im Mittelteil findet sich eine

Gleitlage zu erreichen. Mit ansprechender Beschleu-

und eingehakte Sprünge absolvieren wollen, nicht

doppelte Konkave, die zu den Tips in einen Quadro

nigung erreicht das Extract eine im oberen Mittelfeld

im Visier hat, wird es Fortgeschrittenen und Exper-

Channel ausläuft. Damit bleibt die gute Führung

angesiedelte Maximalgeschwindigkeit. Die sportlich

ten mit Hang zu extremen Freestyle- und Wake-

auch ohne Finnen gefahren erhalten. Extra für dieses

ausgelegte, aber trotzdem nicht unkomfortable Dämp-

stylemanövern ein breites Grinsen der Begeisterung

Board wurden neue, asymmetrisch geformte Finnen

fung des Rumpfes bietet eine gute Laufruhe. Nur in

auf das Gesicht zaubern.

Fahreigenschaften

Be

sc

eu hl

nig

ung

Gesc

hw

ind

ig

ke

it

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

einsatzbereich

To d Control

Angleit

pee

en

pS

details

fo

eh

en

m Ko

r

Dr

t

599 (nur Deck und Finnen)

Alt. Größen (cm)

keine

Länge (cm)

135

Kontakt

akorb@pureactionsports.com

Breite (cm)

41

Telefon

069/20324485

Gewicht (kg, montiert) 3,13 (nur Deck und Finnen)

Springen

Ausgabe 1 / 2014

Preis (€)

Finnenmaß (mm)

25



Text//Thomas Beckmann fotos//Florian Spieth

72 | Ratgeber Fahrtechnik

2 3 1

Schnell erfahren Mit der richtigen Technik in die Welle Kitesurfen in der Welle ist bereits weit mehr als nur ein Trend. In

in die Welle erfordert dann schon etwas mehr Fertigkeiten. Erfah-

den letzten Jahren hat diese Disziplin dem Sport ein neues Gesicht

rung im Wellenreiten ist zweifellos von Vorteil, um die Parallelfahrt

verliehen und immer zahlreicher tauschen Kiter ihre Twintips gegen

in einer grünen Wand zu meistern, aber keinesfalls Voraussetzung,

ein Waveboard oder erweitern ihr Arsenal um eine Planke mit spitzer

um diesen grandiosen Kick zu erleben. Das Wichtigste ist, wie bei den

Nase. Auch wenn man in den Magazinen gelegentlich den Eindruck

meisten Ausflügen in ein neues Metier, eine schrittweise und sichere

erhalten könnte, ist Wavekiten keineswegs nur den Profis vorbehalten.

Lernkurve sowie eine ganzheitliche und systematische Annäherung.

Ganz im Gegenteil. Praktisch jeder Kiter kann selbst als Einsteiger

Diese ermöglichen wir dir gemeinsam mit dem Waveboardexperten und

seine ersten Meter auf diesen Boards vollziehen und die Palette an

Sportwissenschaftler Thomas Beckmann vom Kiteboarding-Club mit

neuen Herausforderungen ist schier grenzenlos. Lediglich der Schritt

einer ausführlichen Fahrtechnikserie.

Turn aus dem Switch Stance (Cutback) Kiter, die sich auf ein Directional stellen, neigen

immer aus Bottom Turn (Turn auf die Welle zu) und

und leichteste Version des Abreitens einer Welle

dazu, zu Beginn das Surfboard wie ein Twintip zu

Cutback (Richtungswechsel gegen die Welle). Je

ist, den Bottom Turn auf der Frontside zu fahren

fahren. Je besser die Technik mit der Zeit wird,

nach Windrichtung zur Welle ergeben sich dabei

und den Cutback auf der Backside. Für Fahrer, die

desto mehr „surfen” Kiter auch tatsächlich auf dem

unterschiedliche Techniken, die hauptsächlich durch

sich mit dem rechten Fuß vorn sicherer fühlen

Board und genau das ist das Ziel. Diese Aussa-

eine abweichende Kitesteuerung gekennzeichnet

(vor allem in der Switch-Position), ist es also

ge gilt nicht nur für das Kurvenfahren, sondern

sind. Bevor man in der Welle trainiert, sollte das

deutlich leichter, mit Wind von links zu starten,

auch für alle Tricks auf dem Surfboard. In dieser

Fahren in der Switch-Position auf jeden Fall in den

wie in diesem Beispiel zu sehen. Die Kunst eines

Fahrtechnikserie wird der Bottom Turn (Halse in die

Grundlagen beherrscht werden.

guten Cutbacks besteht darin, die Kurve flüssig zu durchfahren und nicht nach vollendeten 90 Grad

Switch-Position) thematisch vom Cutback getrennt, da es sich grundsätzlich um zwei Technikteile han-

Je nach Windrichtung (Wind von links oder Wind

das Wasser mit dem hinteren Fuß wegzuschieben

delt, die später beim Abreiten einer Welle zusam-

von rechts) ändert sich die Position des Kiters zur

beziehungsweise die zweite Hälfte des Turns mit

mengefügt werden. Ein vollständiger Turn besteht

Welle (Frontside oder Backside). Die natürlichste

Unterstützung des Kitezugs zu fahren.

Ausgabe 1 / 2014


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5 4

7

6

Bild 1 | Thomas steuert in der Switch-Position die Welle an. Seine Halse hat er bereits vorher gefahren. Nun sucht er sich eine kleine Welle, an der er den Cutback als Richtungswechsel fahren kann.

Bild 4 | Thomas blockiert die Kurvenfahrt nicht, sondern kann durch seine konsequente Kantenbelastung die Schulterachse parallel zur Boardlängsachse halten.

Bild 2 | Der Kite wurde bereits entschlossen von der Neun-UhrPosition in die neue Windfensterhälfte gesteuert. Auf diesem Bild hat er gerade den Zenit passiert.

Bild 5 | Die Kurvenfahrt steht kurz vor dem Ende. Das Lösen der vorderen Hand von der Bar begünstigt die weiterhin neutral gehaltene oder sogar leicht vorausgedrehte Schulterachse.

Bild 3 | Der Moment mit der stärksten Kantenbelastung, die insbesondere über den hinteren Fuß erfolgt. Er ist leicht nach außen gedreht, was die Kontrolle erleichtert. (Duck Stance).

Bild 6/7 | Nach Beendigung der 180-Grad-Kurvenfahrt nimmt Thomas den Druck von der Kante und richtet sich auf. So kann trotz kleiner Welle auf dem neuen Raumwindkurs leichter Fahrt aufgenommen werden.

Basics zur Körperstellung Von zentraler Bedeutung für einen echten 180-Grad-Cutback (und fast alle anderen Techniken auf dem Surfboard) ist die Körperstellung. Dabei handelt es sich noch gar nicht um die Position auf dem Board, sondern um die Vor- und Nachteile einer Verbringung des eigenen Körpers. Zur leichteren Verständlichkeit stellen wir uns Idealerweise erfolgt der Cutback ohne direkten

einen Snowboarder vor, der in flachem Gelände ohne Gefälle fest in seiner Bindung

Einfluss vom Kitezug, der Kite wird also so gesteu-

auf dem Board steht. Wenn er sich so weit wie möglich umdreht und nach hinten

ert, dass er erst nach dem vollständig vollendeten

schaut, ist er maximal verwrungen, und zwar von den Fußgelenken über die Hüfte

Cutback wieder Zug aufbaut. Je steiler und größer

bis hin zur Wirbelsäule. Würde man den Snowboarder nun leicht anschieben, würde

die Welle ist, desto weniger Zug wird für den „Neu-

er wie automatisch eine Kurve in die Richtung fahren, in die er sich eingedreht hat.

start” benötigt. Faustregel: Ein guter Cutback wird

Die Kurve in die entgegengesetzte Richtung würde hingegen nicht funktionieren, da

gefahren, nicht gepresst.

er durch die maximale Verdrehung von Unterkörper und Oberkörper blockiert ist.

Der Position des hinteren Fußes kommt bei

Obwohl dieser Ablauf wahrscheinlich jedem völlig trivial erscheint, kann man

diesem Manöver eine besondere Bedeutung zu.

bei 90 Prozent aller Kiter, die sich auf ein Surfboard stellen und einen radikalen

Es ist ratsam, die Fußposition beim Abreiten einer

Cutback an der Welle fahren wollen, beobachten, dass sie sich nach der Hälfte des

Welle „übertrieben” nach außen zu wählen, aber

Turns „blockieren”. Das hat mit dem eigentlichen Surfen wenig zu tun und fühlt

mindestens 90 Grad zur Boardlängsachse. Je

sich in der eigenen Bewegungswahrnehmung weit besser an, als es von außen

intensiver der Duck Stance (Fußspitze nach außen

aussieht. Ziel muss es also immer sein, nur so viel Kitezug aufzubauen wie gera-

gedreht) ausgeführt wird, desto besser erfolgt die

de nötig. Besonders beim Cutback zeigt sich der Unterschied zwischen dem Surfer

Kontrolle des Tails.

und dem Kitesurfer. Ausgabe 1 / 2014


74

5 1 4

2

3

6

10

7

8

9

180-Grad-Transition Der 180-Grad-Sprung mit einer kurzen Flugpha-

verringert und es wird mit der verbleibenden Hand

se gehört zu den leichtesten Sprüngen mit dem

verstärkter Zug an der Bar ausgeübt. Das hat zur

Directional. Das Board sollte dabei nicht zu weit

Folge, dass der Lenkimpuls meistens intensiver

vorn an der Nase gefangen werden. Je mittiger

ausfällt als gewünscht. Achte deshalb darauf, den

es gegriffen wird, desto leichter lässt es sich

Sprungimpuls energisch genug zu setzen, damit die

drehen und halten. Eine kleine Kickerwelle zum

Fahrgeschwindigkeit maximal reduziert wird, und

Absprung erleichtert es, das Board in die nötige

positioniere den Kite möglichst direkt über dir.

Höhe zu bekommen, wo es gegriffen werden kann. Das Brett lässt sich wahlweise bis zur 180-Grad-

Die Umsetzung einer 180-Grad-Transition ist am

Drehung führen oder werfen, wobei die geworfene

leichtesten, wenn der Fahrer ohne jegliche Fahrt

Variante deutlich schwieriger ist. Es gilt: Je länger

exakt unter dem Kite den Richtungswechsel

die Flugphase ohne Hand am Board ausfällt, desto

durchführt. Landungen, die mit dem Hintern im

schwieriger ist es, dieses zu kontrollieren. Immer

Wasser enden, sind fast immer darauf zurückzu-

wenn die Hand bei Sprüngen das Board greifen soll,

führen, dass der Körper in der Landephase nicht

ist die Aufmerksamkeit auf die Bewegung des Kite

aufgerichtet wird.

Bild 1 bis 4 | Thomas erhöht die Belastung des hinteren Beins und luvt dabei an, was die Geschwindigkeit verringert und das Board gleichzeitig in die richtige Position bringt, um es vollständig aus dem Wasser zu bekommen. Bild 5 | Die Unterseite des Boards muss gegen den Wind gedreht werden. So fällt es leichter, das Brett zu greifen. Bild 6 | Thomas wirft in dieser Version des Sprungs das Board um 180 Grad vor sich. Alternativ kann es auch mit der Hand auf diese Position gebracht werden. Bild 7 | Je schneller ein Fuß auf dem Board platziert wird, desto leichter lässt sich die Kontrolle wieder herstellen. Die Bar wird dabei auf dem Druckpunkt gehalten, um den verbleibenden Schirmzug für eine sanfte Landung zu nutzen, und der Schirm steht ziemlich genau über dem Kopf. Bild 8 | Thomas landet mit sehr aufrechter Körperstellung, um den nachlassenden Zug des Kites zu kompensieren und nicht nach hinten ins Wasser zu fallen. Bild 9/10 | Der Kite wird entschlossen in die neue Fahrtrichtung eingelenkt und das Board für eine leichtere Geschwindigkeitsaufnahme möglichst plan gestellt.

Ausgabe 1 / 2014


Der erste Sprung mit dem Surfboard

Thomas Beckmann

in drei Phasen unterteilt Er gehörte zu den ersten Kitesurfern in Deutschland und grün-

1. Phase

dete zur Jahrtausendwende seine erste Kitesurfschule, damals

Der Absprung: Eine kleine Kickerwelle erleichtert es, das Board in

in Holland. Heute sind unter dem Dach des Kiteboarding-Club

die Hand zu bekommen. Die Körperposition sollte dabei neutral sein,

(www.kiteboarding-club.com) Stationen rund um den Globus

sowohl die Hüfte als auch die Schultern demnach annähernd parallel

hinzugekommen, aber die Beschäftigung mit der Didaktik und

zur Längsachse des Boards stehen und nicht vorausgedreht sein. An-

dem optimalen Erlernen des Kitesurfens spielen für den diplo-

sonsten ist es deutlich schwieriger, das Board nahe der Mitte zu grei-

mierten Sportwissenschaftler nach wie vor eine tagtägliche Rolle.

fen oder die Boardkante überhaupt zu erwischen. Zudem sollte das

Seit fünf Jahren verbringt Thomas seine Winter auf der Insel Sal,

kurze Ankanten die Fahrgeschwindigkeit nahezu auf null reduzieren.

der Heimat der weltbesten Strapless-Kiter, und hat sich so einen absoluten Expertenstatus für das Fahren auf dem Directional erar-

2. Phase

beitet. Als ausgewiesener Fachmann erläutert er die ersten Steps

Flugphase: Der Kite sollte während der Flugphase nach Möglichkeit

auf dem Surfboard bis hin zu Manövern für Fortgeschrittene.

keinen Lenkimpuls erfahren und über dem Piloten stehen. Der Körper muss nun deutlich aufgerichtet werden, sonst wird die Landung nicht im Stand, sondern mit dem Hintern im Wasser erfolgen. 3. Phase Landung: Der Kite steht idealerweise im Zenit geparkt, wo er seine tragende Wirkung am besten entfalten kann. Der Oberkörper befindet sich aufrecht nahe an den Leinen, da der Kite nun weniger Auf- und Vortrieb als in der Flugphase produziert. Nur so ist eine erfolgreiche Landung möglich.


76 | Ratgeber Wind und Wetter

Text//Sabine Schmidt fotos//Falk Löber, Matthias Marx

Europäische Sturm sinfonie Christian, Xaver, Dirk und Erich, mit diesen Namen verbinden wir seit einigen Wochen Naturgewalten,

Ausnahmezustände und extreme Windgeschwindigkeiten. Alle vier bezeichneten Stürme, die in den vergangenen Monaten über uns hinwegzogen und dabei Angst und Zerstörung mitbrachten. Unsere Wetterexpertin Sabine Schmidt hat sie sich genauer angesehen und erklärt, warum es bei uns plötzlich zu solchen Extremwetterlagen kommt. Dabei hat sie auch entdeckt, dass Starkwindkiten ein vollkommen neues Gesicht bekommen hat.

Hart am Limit: Kitesurfen bei über zehn Windstärken auf Fischland-Darß-Zingst Ausgabe 1 / 2014


77

A

m 25. Oktober 2013 bildete sich vor der

Christian auf Westeuropa traf, wies er einen nahezu

turbulenten Herbst. Er war prognostiziert und

amerikanischen Ostküste ein eher unbe-

historisch tiefen Kerndruck auf. Auf seinem Weg

lange vorhergesagt. Einem heißen, nicht enden

deutendes Tief aus. Von der Südflanke des

hinterließ er eine Schneise der Verwüstung, hervor-

wollenden Sommer sollte den Experten zufolge

Islandtiefs und vom Jetstream angetrieben, zog

gerufen durch Orkanböen, die vielerorts die bis dato

eine nicht weniger spektakuläre Jahreszeit folgen.

der auf den Namen Christian getaufte Schlechtwet-

bestehenden Windrekorde mühelos einstellten.

Lang anhaltende Hitze erwärmte den Atlantik, der milde Herbst hielt die Wassertemperaturen

terwirbel unter Vertiefung über den Nordatlantik ostwärts, wo er sich mit Restenergie des ehema-

Innerhalb von Christian herrschten scharfe Luft-

außergewöhnlich hoch. Temperaturen, die für die

ligen Tropensturms Lorenzo versorgte. Christians

druckgegensätze. Das beachtliche Gefälle sorgte im

Entstehung stark ausgeprägter Tiefdruckwirbel

Wucht intensivierte sich in einem Gebiet, in dem

Vorfeld des Sturms für ein ungewöhnlich starkes

benötigt werden. Vorstöße arktischer Kaltluft bis

ein Tief solcher Stärke eher ungewöhnlich ist. Das

Vordringen warmer Luft aus Südeuropa bis weit in

weit in den Süden sorgten beim Auftreffen auf die

harmlose Tief entwickelte sich zu einem sogenann-

den Norden. Verbreitet wurden deshalb zweistel-

warme Oberfläche des Atlantiks für den benötigten

ten Schnellläufer. Der Sturm wuchs zu einem Orkan

lige frühlingshafte Temperaturwerte gemessen.

Energienachschub und heizten dem Wetterkessel

an und formierte sich vor den Toren Europas. Als

Europaweit herrschte trügerische Idylle vor einem

ordentlich ein. Ausgabe 1 / 2014


78

1 2

Christian und Xaver, zwei schwere Stürme, die sich

In gesamt Schleswig-Holstein fuhren aufgrund

im Aussehen stark ähnelten, allerdings vollkom-

umgestürzter Bäume keine Züge mehr. Schulen

men unterschiedliche Charaktere aufwiesen.

schlossen, Krankenhäuser verstärkten den

Rauschte Christian mit rasantem Tempo die

Notdienst und

nordeuropäischen Küsten entlang, jagte Xaver

einige Nord-

mit einem breiten und für einen langen Einsatz

seeinseln waren

angelegten Windfeld den Küstenbewohnern Angst

für mindestens

ein. Christian trumpfte mit Windgeschwindigkei-

eine Nacht vom

ten knapp unterhalb der ersten Einstufung für

Festland abge-

Hurrikans auf. Xaver hingegen legte das öffentliche

schnitten.

Leben nicht mit Böen, sondern vielmehr mit einem

Christians

fast 36 Stunden anhaltenden Brüllen praktisch

Höchstge-

lahm. Er präsentierte erstaunten Wetterexperten

schwindigkeiten

einen Abklatsch der Unheil bringenden Sturmla-

bewegten sich

ge vom Februar 1962 und bewies zugleich, dass

fast ausschließ-

bekannte schwere Wetterlagen noch viel heftigere

lich im Bereich

Folgen haben können. Durch einen Dreher in der

von 180 km/h.

Windrichtung verursachte Sturm Xaver an der deut-

Spitzenreiter

schen Nordseeküste und in Hamburg die höchste

waren die Insel

Sturmflut seit der verheerenden Katastrophe vor

Helgoland und die Insel Borkum mit jeweils 191

einem halben Jahrhundert. Gleich drei Mal über-

km/h. Diese Geschwindigkeit entspricht mehr

flutete die Elbe die niedrig gelegenen Bereiche der

als zwölf Windstärken der Beaufortskala. Das

Hansestadt. Großbritannien meldete zur gleichen

sind mehr als 100 Knoten beziehungsweise 51,4

Zeit die stärkste Sturmflut seit 1953.

Meter pro Sekunde.

Unbemerkt vom Weltwettergeschehen sortierten

Xaver entstand wie Christian südöstlich von

sich die steuernden Druckgebiete auf dem Atlantik

Grönland, intensivierte sich allerdings nicht derart

neu. Gemächlich und ohne Dramatik brachten sich

rasant. Arktische Kaltluft drang weit nach Süden

die führenden Wetterzentren, das Azorenhoch und

vor und stellte die zur Sturmentstehung benötig-

das Islandtief, in hervorragende Ausgangspositi-

ten Temperaturgegensätze bereit. Gemächlich ro-

onen, um ein deftiges Wettersüppchen zu kochen.

tierte Xaver über das Meer. Mit seinem Auftreffen

Während Nordeuropa nichts ahnend die zehnte

an den britischen Küsten, dem darauf folgenden

Verlängerung des Spätsommers feierte, begann

Hindernisrennen um schottische Berge und

der Wetterkessel auf dem Ozean langsam, aber

skandinavische Gebirgszüge verstärkte er sich

beständig zu brodeln. Wurden einen Tag zuvor

und polterte mächtig los. Die Spitzenböen Xavers

noch Kiter im Sommerneo ohne Haube und Schu-

bewegten sich zwar im normalen Rahmen eines

he auf der Nordsee gesichtet, schaltete Christian

Herbststurms, allerdings bereiteten der bis ins

24 Stunden später die Sommersonne aus, als er

Flachland reichende, lang anhaltende Schneefall

Nordeuropa überrollte. Der Wechsel vom Dolce

und die durch den Sturm verursachten starken

Vita zur nordischen Wirklichkeit gestaltete sich

Schneeverwehungen massive Probleme. Durch

gleich einem rasanten Opernfinale: laut, turbu-

den Neumondeinfluss verstärkte sich zudem

lent und mitunter brutal. Bäume knickten wie

der ohnehin schon beachtliche Tidenhub in der

Streichhölzer um, in Schleswig-Holstein wurden

Deutschen Bucht. Nachfolgend überschwemm-

ganze Wälder verwüstet, auf dem Darß lagen

ten mehrere schwere Sturmfluten die deutschen

mehr Kiefern am Boden, als die Förstereien sonst

Nordseeküsten und stellten die Deichanlagen auf

in fünf Jahren zerkleinern. Die Nordsee entriss der

eine Zerreißprobe.

Insel Sylt ein gutes Stück feinsandigen Nordsee-

strand und in Cuxhaven flogen ganze Fabrikdächer

Die Bilanz des heißen Herbstes 2013 liest sich

durch die Gegend. Kaum hatten sich die Betroffe-

rasant. Christian schlägt mit europaweit 14 To-

nen von Christians Gedonner erholt, stand Xaver

ten, zahlreichen Flugausfällen und dem Einstel-

in den Startlöchern, um erneut an den Nerven und

len des gesamten Fährverkehrs im Englischen

Fensterläden zu zerren.

Kanal zu Buche.

Ausgabe 1 / 2014

1 | Anhand der Bodendruckverteilung am 26. Oktober 2013 ist schön zu erkennen, dass Christian vorerst wie ein harmloses Randtief des großen Wirbels Burkhard erscheint. Quelle//DWD, Namen//FU Berlin 2 | Vergleich der Wetterlage von 1962 mit der unter Xaver im Dezember 2013: Die Ausgangspositionen der Stürme waren fast identisch. Quelle//Wetterzentrale 3 | Satellitenaufnahme des Sturmtiefs Christian am 28. Oktober 2013. Das Auge befindet sich über der Ostsee, die Schleppfront quer über Mitteleuropa.

3

Kaum hatten sich die Betroffenen von Christians Gedonner erholt, stand Xaver in den Startlöchern, um erneut an den Nerven und Fensterläden zu zerren.



80

Wasser in die Deutsche Bucht. Glücklicherweise

Prallwesten auf dem Wasser sehen. Aber warum

hielten sich die Schäden in Grenzen. Wohl auch

überrollten uns in diesem Herbst und Winter so

dank eines exzellenten Hochwasserschutzes mel-

schwere Stürme? Liegt es am Klimawandel?

dete nur eine Hallig Land unter. Die Deiche hielten.

Verschieben sich die Jahreszeiten? Weder noch. Tauschen Islandtief und Azorenhoch, die wichtigs-

Während sich auf Sylt schaulustige Orkantouristen

ten Zutaten der europäischen Wetterküche, ihren

in den Wind legten, um die Naturgewalt live zu

Platz, liegt Mitteleuropa genau in der Zugbahn der

Während das öffentliche Leben langsam zum

erleben, die Fehmarn-Sund-Brücke von umge-

Tiefdruckgebiete. Werden sie aufgrund scharfer

Erliegen kam und die Bevölkerung angehalten

stürzten Lastwagen geräumt werden musste und

Luftdruckgegensätze, die durch einen warmen

wurde, lieber in ihren Häusern zu bleiben, zogen

der Fährverkehr zu den Inseln unterbrochen war,

Atlantik und weit nach Süden reichende kalte Luft

unerschrockene Kiter an die deutschen Strände

rüsteten sich an der Ostsee erneut unerschrocke-

entstehen, stark intensiviert, bekommen wir eine

und maßen ihre Kräfte mit dem zornigen Wolken-

ne Kiter, um ihre Grenzen im Orkan auszutesten.

rasante Sturmsinfonie zu hören. Diese Konstel-

wirbel. Starkwindkiten auf einem vollkommen

Nachdem Christian einen ersten Vorgeschmack

lation, wenn das Azorenhoch mit dem Islandtief

neuen Level, das alles andere als ungefährlich ist.

auf Sturmkiten gegeben hatte, wagten bei Xaver

den Platz tauscht, tritt immer wieder auf und wird

Die deutsche Stromindustrie profitierte ebenfalls

sogar einige Kiter mehr ihr Glück. Es scheint, als

als positiver Index

von Christian. Sie verzeichnete einen Rekord in der

ob dieser Herbst unserem Sport eine neue Nuance

der Nordatlantischen

Einspeisung von Windenergie, der wenige Wochen

verliehen hat: Nicht höher hinaus in den Himmel,

Oszillation bezeich-

später aber durch Xaver schon wieder eingestellt

sondern höher hinauf auf der Beaufortskala

net. Erfreuen wir uns

werden sollte. Xavers langer Atem schaufelte

lautete das erklärte Ziel an den deutschen Küsten.

also an einem bis dato

mehr als 25 Gigawatt ins deutsche Energieversor-

Immer mehr Kitersurfer wagen sich jenseits der

recht milden Winter,

gungsnetz. Seine Spitzenböen lagen allesamt weit

zehn Windstärken hinaus auf das Meer. Wenn

der uns eine Fortset-

unter denen von Sturm Christian. Nichtsdestotrotz

die Küstenwache den Dienst einstellt, schmieren

zung des stürmischen

war er ein gewaltiger Sturm. Auch er brachte den

die Kollegen ihre Pumpen, präparieren den 3.5er

Intermezzos im

öffentlichen Verkehr durcheinander, das Leben auf

und wärmen den Motor an. Demnach dürfte man

kommenden Frühjahr

den Straßen zum Erliegen und er schob sehr viel

wohl schon bald Kitesurfer mit Bleiwesten statt

bescheren könnte.

4

4 | Land unter: Xaver drückte so viel Wasser in die Deutsche Bucht, dass die niedrig gelegenen Teile Hamburgs überflutet wurden. Quelle//cc-by-sa-2.0_rktic 5 | Extrem, aber wunderschön: Im goldenen Herbst motivierte Christian etliche Kiter, die Grenze der kitebaren Bedingungen nach oben zu setzen.

5

Xaver legte das öffentliche Leben mit einem fast 36 Stunden anhaltenden Brüllen praktisch lahm.

Ausgabe 1 / 2014



82 | Kitelife Making-of

Die besten Bilder entstehen nicht durch Zufall, da macht auch die Kitefotografie keine Ausnahme. Als wir im vergangenen Sommer mit dem Fotografen und Kreativdenker Marc Wentzien zusammensaßen, präsentierte er uns eine seiner brennenden Ideen. Ein Cover sollte es werden, irgendwas mit Feuer, einem Slider und natürlich Blitzen. Die Gemüter waren schnell erhitzt, das Bild vor dem geistigen Auge bereits geformt, doch die Umsetzung bedurfte mehr als einer fixen Idee. Schon des Häufigeren ist die Crew um den Lüneburger Fotografen durch hochentzündliche Aufnahmen aufgefallen. So sollte auch dieses Projekt am Ende ein grandioses Resultat hervorbringen und nicht als Fehlzündung verpuffen.

Finn Behrens löschte den Brand nach erfolgreichem Shooting mit gekonnten Slides.

Ausgabe 1 / 2014


83 ast ein halbes Jahr verging, bis die

Kaum wurde der Regen schwächer, zündete

und beschwerte sich mit etlichen Fehlzündungen

technischen Vorbereitungen getroffen,

der Feuerbeauftragte die Flammen – der zweite

über die letzten Regenschauer. Licht, Sprit, Feuer

das Team zusammengestellt und der

Durchgang konnte starten. Finn kam angerauscht

frei und Flash. Es brauchte ein Dutzend Versuche

richtige Spot für ein infernales Flam-

und kurz bevor der Fotograf sich ins Wasser

und die exzellente Planung der Bildkonstellation

menspektakel gefunden war. Mit Finn

kniete, um die Perspektive festzulegen, platsch-

zahlte sich aus. Das Cover war im Kasten.

Behrens bot sich ein furchtloser Kiter als

te ein schwarzer, streichholzschachtelgroßer

Protagonist an, der vor nichts zurückschreckt. Und

Gegenstand in die trübe Ostsee. „Jungs, was war

Überwindung war auf jeden Fall gefragt, denn das

das?” Doch schon bevor der Fotograf diesen Satz

Shooting fand letztendlich in der dritten Januar­

vollends ausgesprochen hatte, lösten plötzlich die

woche bei eisigen Temperaturen, Regen und

Blitzköpfe querbeet aus und ein kleines Gewit-

steifer Brise statt. Ausgestattet mit Kanu, Strom-

ter zucke über den Spot. Der Funksender der

generator, Bioethanol und Krabbenbrötchen schob

Blitzanlage war baden gegangen und damit das

sich die Kolonne in der Morgendämmerung von

Projekt, zumindest für diesen Tag, eigentlich dem

Feuer, Wasser, Wind, wir stehen darauf, diese Elemente zu vereinen.

Flensburg aus über die dänische Grenze zum aus-

Untergang geweiht. Die frierende Crew begann

Feuer, Wasser, Wind, wir stehen darauf, diese Ele-

erkorenen Secret Spot. Es regnete Bindfäden. Erst

zu meutern, packte niedergeschlagen zusammen

mente zu vereinen, so Fotograf Marc Wentzien. Aller-

eine Stunde nach Ankunft des hoch motivierten

und ruderte zu den Bullis zurück.

dings unterstreicht er explizit, dass dabei jede Form von Bildmontage abgelehnt wird. Der Bildaufbau und

Teams bot eine kurze Trockenpause die Möglichkeit, das Kanu zu beladen und auf die unbewohnte

Standheizung und Krabbenbrötchen konnten

die Ausleuchtung müssten das optimale Ergebnis

Insel im Osten Dänemarks überzusetzen.

die Moral aber wieder einigermaßen herstellen.

bringen, da mit Photoshop jeder ein Bild basteln

Als dann der Möchtegernfeuerwehrmann eine

könne, so der Lüneburger. Lediglich Ausschnitt

wärmende Runde Jägermeister aus seinem

und Farben werden angepasst. Genau das macht

reflektierenden Mantel zog, schien dies sogar die

die Planung eines perfekten Bildes aus, nichts dem

Kreativität und nicht nur den Ansporn zu fördern.

Zufall zu überlassen.

Der verschlammte Funksender wurde mit Oli-

Mit Ankern wurde der monströse Slider fixiert und

musste es einfach klappen. Nach kurzem Herz-

nach Lee ausgerichtet, bevor die nächste Sintflut

stillstand stotterte der Generator widerwillig los

1 | Einsatz ohne Grenzen: So sieht eine Lippe nach dem Kontakt mit einem Kiteboard aus. 2 | Die Crew (von links): Marc Wentzien, Merlin Kläschen, Till Schürmann, Georg Schürmann, Finn Behrens 3 | Mit vereinten Kräften: Das Kanu war als Transportmittel für das gesamte Set unerlässlich. 4 | Kurze Resignation: Als der Funksender der Blitzanlage abgetaucht und schon alles wieder verstaut war, ging doch noch ein Ruck der Zuversicht durch die Mannschaft. 5 | Schwimmender Technikraum: Der Generator lieferte vom Kanu aus die Energie für die Blitzanlage.

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venöl durchgespült und die Batteriepole mit dem Gaskocher auf russische Art neu verlötet. Bis zur Abenddämmerung trocknete das empfindliche Teil auf der Heizung. Ein Test über die Bordelektronik des Bullis ließ die Männer Hoffnung schöpfen. Ent-

1

schlossen griffen sie nach ihren nasskalten Neos und paddelten ein letztes Mal zurück auf die Insel. Ein Wettlauf gegen die Dunkelheit begann. Jetzt

den Start des Shootings verhinderte. Geduld war gefragt und die zahlte sich nach einer halben Stunde dann tatsächlich auch aus. Gleich der erste Versuch, den gewünschten Shot in den Kasten zu bekommen, endete allerdings in einem Desaster. Während Finn ausgehakt über den Slider rutschte, riss ihn sein von einer Böe erfasster Schirm rücklings um und er flog geradewegs auf den Generatorbeauftragten Merlin zu. Der fing die Boardkante wagemutig mit dem Gesicht auf, stürzte und riss gerade noch rechtzeitig den Blitzkopf in die Höhe, bevor er im dunklen Wasser verschwand. Nach umgehender Erstversorgung ging der nächste Regenschauer auf die Männer nieder. Erneut musste die gesamte Technik schnellstmöglich unter dem Kanu verstaut werden und die anfänglich noch grenzenlos scheinende Motivation des Teams bekam einen ersten Kratzer. Das sollte nicht der letzte bleiben.

Ausgabe 1 / 2014


KITEMANIATOUR tour 2014 - termine und reiseziele

Termine2014 27.03. - 10.04.

Soma Bay / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

DU bist der Star der Kite Mania Tour

10.04. - 17.04.

Hashesh Island / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

16.04. - 23.04.

Sal / Kapverdische Inseln

Kite Mania Tour

ab Level 3

Wir unternehmen zusammen eine KITEREISE der besonderen Art

26.04. - 03.05.

Oman

Kite Mania Tour

alle Level

08.05. - 22.05.

El Gouna / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

Eine Reise an die BESTEN KITESPOTS der Welt

24.05. - 31.05.

Mallorca / Spanien

Kite Mania 45 Plus

alle Level

14.06. - 21.06.

Bork Havn / Dänemark

Kite Mania Tour

alle Level

Wir reisen nur zu den SICHERSTEN WINDZEITEN

12.06. - 19.06.

Rhodos / Theologos / Griechenland

Family Mania

ab Level 3

21.06. - 28.06.

Sylt / Deutschland

Kite Mania Tour

alle Level

Dein MATERIALPOOL mit dem feinsten Equipment begleitet Dich

30.06. - 07.07.

Langeoog / Deutschland

Kite Mania Tour

alle Level

10.07. - 24.07.

Rhodos / Theologos / Griechenland

Kite Mania Tour

ab Level 3

DEIN ERFOLG ist durch professionelles Training garantiert

25.07. - 27.07.

Büsum / Deutschland

Kite Mania Weekend

alle Level

In KLEINEN GRUPPEN betreuen wir Dich eine Woche lang täglich

31.07. - 14.08.

El Gouna / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

15.08. - 17.08.

Büsum / Deutschland

Kite Mania Weekend

alle Level

21.08. - 04.09.

Rhodos / Theologos / Griechenland

Kite Mania Tour

ab Level 3

06.09. - 13.09.

Bork Havn / Dänemark „Join the Test“

Kite Mania Tour & Magazin Test alle Level

06.09. - 13.09.

Toskana / Italien

Kite & Bike

alle Level

06.09. - 13.09.

Vrouwenpolder / Holland

Kite Mania Tour

ab Level 3 WAVE

13.09. - 20.09.

Langeoog / Deutschland

Kite Mania Tour

alle Level

18.09. - 25.09.

Breakers / Ägypten

Kite Mania Tour

ab Level 3

25.09. - 02.10.

El Gouna / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

02.10. - 09.10.

Hashesh Island / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

09.10. - 23.10.

Soma Bay / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

24.10. - 31.10.

Sao Miguel do Costoso / Brasilien

Kite Mania Tour

ab Level 3 WAVE

31.10. - 14.11.

Galinhos / Brasilien

Kite Mania Tour

alle Level

14.11. - 21.11.

Ilha do Guajiru / Brasilien

Kite Mania Tour

alle Level

02.12. - 16.12.

Hamata / Südägypten

Kite Mania Tour

alle Level

Deine Trainer vom TEAM WATERWORLD sind immer dabei Jetzt alle 2014er Kite Mania Tour TERMINE

Deutschland Feldberg/Januar 14 Sylt/Juni 14 Langeoog/Juni/Juli 14 Büsum/Juli 14

NEU WAVE NEU NEU NEU NEU WAVE NEU WAVE NEU

NEU NEU NEU NEU

Dänemark Bork Havn/Juni 14

Holland

Vrouwenpolder/September 14

Griechenland

Bork Havn/Sep 14

Rhodos/Theologos /Juni 14

Büsum/August 14

Rhodos/Theologos/Juli 14

Langeoog/September 14

Rhodos/Theologos/August 14

Ägypten Hamata/März 14 Marsa Alam/März 14 Soma Bay/April 14 Hashesh Island/April 14

Spanien

El Gouna/Mai 14

Mallorca/Mai 14

El Gouna/August 14 Soma Bay/September 14 El Gouna/Oktober 14

Brasilien

Soma Bay/Oktober 14

Sao Miguel do Costoso/Oktober 14

Hashesh Island/Oktober 14

Galinhos/November 14

Hamata/Dezember 14

Ilha do Guajiru/November 14

Kapverdische Inseln

Oman

Sal/April 14

Masirah Island/April 14

Afrika

Zansibar/Februar14 Kapstadt/Februar 14

www.kitemaniatour.com

WAVE


Kite Mania Island/El Gouna Wir gastieren im Kite Mekka El Gouna, haben aber „unseren eigenen Kitebereich“

Wir bieten Dir in El Gouna etwas ganz Besonderes

das auf- und abbauen des Materials läuft hier sehr

und bieten Dir abgesehen von diesen einzigarti-

an. Unser Problem war, dass El Gouna einerseits

speziell. Der unschätzbare Vorteil ist aber, dass es

gen Rahmenbedingungen natürlich die gewohnt,

ein wirklich guter Kitespot ist, der vor allen Dingen

hier so gut wie nichts gibt, an dem man sich verlet-

professionelle Kite Mania Leistung. Begleitet und

durch seine Infrastruktur (Hotels, Restaurants,

zen könnte, der Stehbereich sehr groß ist, der Wind

betreut wirst Du auch weiterhin von Deinen TEAM

Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten) besticht. Gute

ohne jegliche Abdeckung oder Verwirbelung frei ins

waterworld Trainern.

Spots und gute Surroundings findet man in den

Revier kommt und die glatte Wasseroberfläche zum

Natursportarten selten am gleichen Platz.

Ausprobieren und Trainieren förmlich einlädt. Ihr Übriges tut dann die Wasserfarbe, die hier durch ein

Weil diese Kombination so ungewöhnlich ist, ist El

glasklares Türkis besticht. Schau Dir am besten die

Gouna sehr stark von Kitern aus aller Herren Länder

Fotos in unserer Bildgalerie zur Kite Mania Island an

frequentiert. Da wird es auf dem Wasser zunehmend

und Du wirst in Bezug auf das Revier keine offenen

enger. In der aktuellen Version der „Kite Mania

Fragen mehr haben.

Island / El Gouna” nehmen wir Dich mit unserem Kite Mania Schiff zu einem der besten Lernspots El

Abends genießen wir dann ganz entspannt die

Gounas mit. Den Spot haben wir mehr oder minder

Kombination und die Annehmlichkeiten, mit allem

für uns alleine (abgesehen von gelegentlichen Besu-

was El Gouna zu bieten hat. Begleite uns zur „Kite

chen anderer Kitegruppen). Bei unserer „Kite Mania

Mania Island”! Wir werden auf unserem Kite Mania

Island” handelt es sich um eine große Sandbank,

Schiff mit einem Mittagessen verpflegt, haben dort

die meistens knapp unter Wasser liegt. Zugegeben,

ein Sicherungsboot zu unserer freien Verfügung

DETAILS Zielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene Termine Mai 2014: 08.05. - 15.05.2014 15.05. - 22.05.2014 Termine August 2014: 31.07. - 07.08.2014 07.08. - 14.08.2014 Termin Sept./Okt. 2014: 25.09. - 02.10.2014 Leistung: Hotel / Frühstück / Mittagessen auf dem Kite Mania Schiff Komplettpaket: ab 860,- Euro Pro Kiter Paket: ab 760,- Euro Reiseveranstalter: Surf & Action Company Experteninfo: Kite Mania Hotline | Tel.: +49-179-2010743 Mail.: info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727 Mail.: oliver@surf-action.com

TEAMWATERWORLD

Stefan Freytag

Kathrin Jugl

Inga Wilser

Enno Oldigs

Christoph Bürger

Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour ”Wir begleiten Dich individuell zu Deinem Ziel”

Florian Krämer

Helen Fischer

Lars Schleuß

Kay Reiser

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen immer im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.), 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht), Kite Mania Lycrashirt, Betreuung und Sebastian Plasencia Ralf Nasdalla Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online • Materialpool Immer auf dem neuesten Stand,individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tollen Urlaub noch mal richtig • Test Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen. verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet • Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS-Ausbilder) garantiert für höchste Trainingsperfomance. für Dich als fortgeschrittene(r) Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm der • Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu • Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine • Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. tolle Urlaubs- und Kitewoche zu genießen. Lediglich • Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und videounterstützung unterrichtet. das Training unter professioneller Anleitung wurde aus • Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins. dem Angebotspaket herausgenommen.

www.kitemaniatour.com


86 | Kitelife Portr채t

Ausgabe 1 / 2014


Dynamisch, sexy, erfolgreich ...

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Annabel van Westerop ist der neue Stern der PKRA-Tour

Ein Aufstieg wie aus dem Lehrbuch: Die 20-jährige Annabel van Westerop fuhr 2013 erstmals die komplette Freestyletour der PKRA mit und landete direkt auf dem dritten Platz. Erfahrene Athletinnen staunten nicht schlecht, denn die auf Aruba lebende Niederländerin untermauerte dieses Ergebnis mit einem sehr dynamischen und radikalen Stil. Experten und Tourbeobachter haben keine Zweifel daran, dass die Newcomerin aus der Niederländischen Karibik eine erfolgreiche Zukunft im Profisport vor sich hat.

text//Marit Nore Foto//Toby Bromwich, Caprice Nicole Photography, Marit Nore

H

inter vorgehaltener Hand wird sie be-

Rückblick: Vor einem Jahr noch ging Annabel

reits als die neue Susi Mai gehandelt,

auf Aruba zur Schule. Obwohl sie sehr viel Zeit

denn auch Annabel van Westerop ge-

auf dem Kiteboard verbrachte, hat sie dabei nie

hört zum internationalen Team von Cabrinha und

das Ziel eines guten Abschlusses aus den Augen

zeigt bei Shootings gern ihre weiblichen Seiten,

verloren. Mit absoluten Topnoten absolvierte sie

wie sie zuletzt in ihrem Video „The Cabrinha Siren

ihr Examen und hatte darauf nur noch eines im

Collection” unter Beweis gestellt hat (zu finden auf

Sinn: eine Laufbahn als Profikiterin zu starten.

www.kitelife.de). Im Fokus ihres harten Trainings

Also kontaktierte sie Cabrinha und unterbreitete

stehen allerdings ganz klar die sportlichen Erfolge.

ihr Vorhaben. Offenbar zu einem guten Zeitpunkt,

Und die haben sich in den letzten zwölf Monaten

denn innerhalb weniger Wochen landete sie im

so selbstverständlich eingestellt, dass ihr das

internationalen Team der Hawaiianer, die fortan

vergangene Jahr fast wie ein Traum vorkommt.

intensiv bemüht waren, die aufstrebende Sportle-

Die tagtäglichen Trainingseinheiten sprechen eine

rin bei ihren Plänen zu unterstützen.

andere Sprache. Es war kein Traum, sondern eine mit viel Fleiß erarbeitete Leistung, die große

Vier Monate später fand sich Annabel im Kreise

Erwartungen in sie weckt. Wir haben den neuen

der Freestyleweltelite an den Lagunen Brasili-

Freestylestern in Brasilien für einen Tag beim

ens wieder, um sich auf die Wettkampfsaison

Wintertraining begleitet.

vorzubereiten. Schnell wurden die übrigen Kiter und Kiterinnen auf das energiegeladene,

„Vier Monate ist es schon her ... und zwei dauert es

blonde Mädchen aufmerksam, das jeden Tag

noch.” Ihr Blick spricht Bände, während Annabel in

neue Tricks im Repertoire verbuchen konnte.

ihren Kalender schaut. Sie vermisst ihre Familie, ihr

„Die Reise war damals sehr teuer in meinen

Zuhause. Der Sommer war vollgepackt mit PKRA-

Augen, weshalb ich ständig das Gefühl hatte,

Events, Fotoshootings und Freestylecamps. Tausende

diese Investition auch mit außergewöhnlich

Kilometer hat sie in Flugzeugen zurückgelegt, das

hohem Engagement rechtfertigen zu müssen”,

gewohnte Umfeld gegen den Profizirkus eingetauscht.

beschreibt Annabel ihren ersten echten Ausflug

Aber genau so sollte es auch kommen. Ein Hobby

in die Welt der Berufskiter. Als sie in Brasilien

wurde zu einer Passion, die Passion zu einer Karriere.

ankam, hatte sie „lediglich” den Blind Judge als

Ehe sie sich versah, war das eigentliche Zuhause der

Paradetrick im Gepäck. Es kostete sie Wochen

Urlaubsort und der Rest der Welt der Arbeitsplatz. Ge-

harten Trainings, heftige Bruchlandungen und

nau von diesem Leben träumte sie, seit sie mit dem

blaue Flecken, bis der erste Handlepass gelang.

Kitesurfen begonnen hat. Deswegen bereut Annabel

Aber sie schaffte es entgegen der Erwartun-

ihre Entscheidung heute auch nicht, obwohl natürlich

gen aller Zweifler, und genau das zeichnet die

ab und zu etwas Wehmut aufkommt.

20-Jährige aus: extremer Biss. Ausgabe 1 / 2014


1 | Yoga für Fortgeschrittene: Kräftigungsübungen gehören wie ein gesundes Frühstück zum Tagesprogramm. 2 | Nicht nur am Kite ein Ausnahmetalent: Annabel hat auch an der Wakeboardanlage einige Skills parat, die sie beim ersten PKRA-Tourstopp 2014 in Panama zeigte. 3 | Neue Konkurrentin um die vorderen Ränge: Mit einem phänomenalen Auftritt landete Annabel beim dritten Tourstopp 2013 in Italien auf dem vierten Platz.

88

und mit einem betörenden Lächeln im Gesicht macht sie Späße mit den anderen World-Cup-Fahrern, holt sich Tipps und posiert nebenbei noch für ihren Teamkollegen Tobi Hölter, der im Auftrag von

1

2

Cabrinha ein Video mit ihr produziert. Es wirkt,

haben. Erst wenn sie auch in Kabbelbedingungen

als würde sie schon immer dazugehören. Wie ein

gut sitzen, kann ich einen Haken dahinter machen.”

alter Hase präsentiert sie eine absolut professio-

Nach dem Mittagessen nimmt sie sich ihre obli-

nelle Seite, eine neue Seite, die ihr sichtlich liegt.

gatorische Stunde „Chilltime” in ihrem Zimmer, bevor im weiteren Tagesverlauf eine Stunde mit

Nach knapp zwei Monaten verließ sie Brasilien wieder, mit anspruchsvollen, neuen Tricks

Ein eigenes Zimmer ist der einzige Luxus, den sie

Yoga und Kräftigungsübungen folgt, einige Arbeiten

auf dem Konto, darunter fünf verschiedene

sich in Brasilien gönnt. Es ist gleichzeitig der einzig

am Computer erledigt werden und dann die zweite

Handlepass-Variationen. „Es hat sich eindeutig

richtige Rückzugsraum, denn in Uruaú ist außer

Session auf der Lagune stattfindet. Mit einer halben

gelohnt, sich selbst so hart ranzunehmen, denn

Kiten nicht viel los. Daher verbringen die Fahrer die

Stunde, wie sie es sich eigentlich vornimmt, ist es

schon auf den ersten drei Events 2013 konnte ich

meiste Zeit gemeinsam als große Ersatzfamilie,

meist nicht getan. Auch an diesem Tag nicht. Das

zwei Mal den vierten Platz erkämpfen.” Genau

wie eigentlich das gesamte Jahr über. Abwechs-

Lächeln wird durch einen ernsten Gesichtsaus-

diesen Eindruck von einer Sportlerin, die nichts

lung: Fehlanzeige. Jeden Tag dieselbe Routine.

druck ersetzt, während Annabel absolut fokussiert

geschenkt bekommen will, erhält man schon

„Morgens bin ich immer zuerst für eine Session

am S-Mobe­arbeitet. Ähnlich den Rotoren eines

nach wenigen Minuten Gespräch mit Anna-

in der Welle draußen. Bringt ja nichts, wenn die

Helikop­ters wirbelt sie durch die Luft, schlägt

bel. Sie wirkt zielstrebig, hoch motiviert, dabei

Tricks nur auf flachem Wasser funktionieren, das

etliche Male wie eine Kanonenkugel ein, lässt sich

trotzdem kindlich unbeschwert und ist bereit,

wir in der Praxis bei den wenigsten Wettkämpfen

davon aber keineswegs entmutigen.

für den ersehnten Erfolg alles zu geben. Kein Püppchen, wie man es vielleicht anhand einiger Fotos vermuten würde, eher eine knallharte Freestylerin, die auch Schmerzen in Kauf nimmt, wenn am Ende ein neuer Trick im Portfolio steht. Mit dieser Einstellung hat sie geschafft, was nur wenigen zuvor gelungen ist. Durch ein grandioses Saisonfinale in Argentinien, bei dem sie auf dem zweiten Platz landete, konnte sie ihr erstes Wettkampfjahr auf der PKRA-Tour mit einem dritten Platz in der Rangliste krönen. 2014 möchte sie an diese Leistung anknüpfen. Natürlich weiß Annabel die Stärke ihrer größten Konkurrentinnen Gisela Pulido, Karolina Winkowska und Bruna Kajiya einzuschätzen, doch zumindest der Traum von einem Vizemeistertitel darf ihr zugestanden werden. Um am Ende der Saison tatsächlich erneut auf dem Treppchen zu stehen, befindet sie sich nun wieder an der Lagune im brasilianischen Uruaú und nicht bei ihrer Familie auf Aruba. Das Bild ist aber ein vollkommen anderes als bei ihrem letzten Besuch. Nicht zurückhaltend oder schüchtern, sondern fast schon extrovertiert Ausgabe 1 / 2014

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Einen Podiumsplatz im ersten Jahr hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen ausgemalt.

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4 | Ungewohntes, aber gelungenes Spiel mit der Kamera: Posing für eine Hochzeitsfotografin auf Maui 5 | Wenn Träume wahr werden: Auf Fuerteventura stand Annabel im vergangenen Sommer erstmalig neben ihrem Idol Gisela Pulido auf dem Podium. 6 | Stets unter Beobachtung: Beim Wintertraining im brasilianischen Uruaú verfeinert Annabel auf der Lagune ihren Stylefaktor und erweitert die Trickpalette.

Immer wieder steht sie auf, startet den Kite erneut,

einer Internetverbindung wie vor zehn Jahren sitzt

mich gedruckt?”, fragt sie noch mit ungläubigem

ohne zu fluchen oder gar die Flinte ins Korn zu wer-

oder es dir einfach total unnötig schwer gemacht

Blick, während wir uns die Hand geben. Da ist sie

fen. Routine auf dem Weg nach oben. Wenn sie dann

wird. In China war es für mich nahezu unmöglich,

wieder, diese unheimlich sympathische, geerdete

mal wieder einen gestanden hat, bricht die Freude

die Visabestimmungen zu erfüllen. Alle Dokumente

Art, die Annabel van Westerop so nahbar und es

aus ihr heraus. Bis über beide Ohren grinsend reckt

waren nur auf Chinesisch erhältlich und die wollten

mir absolut einfach macht, ihr nur das Beste und

sie eine Faust in die Luft und spritzt die am Ufer

Hunderte Details aus meinem Leben wissen.”

den größtmöglichen Erfolg für die kommenden

längst darauf wartenden Localkids mit einer ordent-

Deshalb ist sie heilfroh, sich bei der Organisation

Jahre zu wünschen. Der wird sich garantiert

lichen Sprayfontäne nass. Einige Erfolgserlebnisse

von Visabescheinigungen und Flugreisen auf die

einstellen, wenn keine Verletzungen dazwischen-

später wagt sie sich an den Backmobe, ein Trick, der

Unterstützung ihrer Eltern verlassen zu können.

kommen, und von der noch jungen Überfliegerin wird in der nächsten Zeit sicher noch einiges zu

für sie den Charakter eines Endgegners hat, wie sie mir in einer kurzen Pause erläutert: „Vor dem Back-

Auf den persönlichen Kontakt mit ihnen zu

mobe habe ich ziemlich Schiss. Als ich ihn das erste

verzichten, ist zweifellos das größte Opfer für

Mal übte, zog ich mir bei einem Sturz eine schwere

sie. Das sieht man an ihren Augen, wenn sie von

Gehirnerschütterung zu, die mich zu zwei Wochen

ihrer Familie spricht. „Aruba ist einfach sehr weit

Pause zwang.” Daher fallen die Versuche an diesem

weg von den meisten Wettkämpfen, weshalb es

Tag auch eher zaghaft aus. Das ist allerdings kein

sich nicht lohnt, zwischendurch mal kurz nach

Problem, denn die Kräfte schwinden zusehends und

Hause zu fliegen. Im letzten Jahr war ich nur

der nächste Tag bringt garantiert erneut die gleichen

zwei Monate dort. Umso größer ist dann aber die

guten Bedingungen.

Freude, wenn ich im Januar, wenn alle anderen nach Kapstadt oder Australien fliegen, nach

Beim Abendessen zeigt sich Annabel von ihrer

Aruba kann. Denn die Trainingsbedingungen sind

nachdenklichen Seite. „An manchen Tagen fühle

bei uns eigentlich das ganze Jahr super.” Halt

ich mich von diesem neuen Leben schon über-

gibt ihr die „PKRA Family”, wie sie die kleine

fordert. Da hängen so viele Dinge dran, mit denen

Gruppe von Athleten nennt, die eigentlich das

ich vorher nicht gerechnet habe.” Besonders die

ganze Jahr zusammen reist. So fühlt sie sich nie

Einreisebestimmungen für die Länder, in denen die

verloren in den ganzen fremden Ländern, die sie

Wettkämpfe stattfinden, immer rechtzeitig in Erfah-

mittlerweile besucht. Und auch heute ist der Teil

rung zu bringen und alle Voraussetzungen zu er-

der großen Patchworkfamilie, der sich aktuell in

füllen, bereitet ihr regelmäßig Kopfzerbrechen. „Es

Uruaú aufhält, noch verabredet, weshalb wir uns

ist kompliziert, sich um solche Dinge zu kümmern,

nach dem Essen verabschieden. „Und das wird

wenn du irgendwo am gefühlten Ende der Welt mit

jetzt echt alles im Magazin als Geschichte über

Ausgabe 1 / 2014

berichten sein.

6

fs


91

Ausgabe 1 / 2014


92 | Kitelife Ein bild und seine geschichte

Suburban

K

iten und Großstadt, das passt

stehen, avanciert Helsinki im Winter zu einem

Bei diesem jährlich vermeintlich explosionsartig

ungefähr genauso gut zusam-

echten Snowkite-Eldorado. Mikael Hyryläinen

stattfindenden Anstieg der aktiven Kiter in Helsinki

men wie Skifahren und die

weiß dieses Glück zu schätzen: „Während man

ist die Unterbindung des wilden Treibens aber

flachen Küstenbereiche des

als Kiter in Helsinki das gesamte Jahr lange

wahrscheinlich auch schwer umsetzbar, weshalb

finnischen Südens. Beide An-

Wege zurückgelegt muss, kommen die Spots

man – solange nicht über die Stränge geschlagen

nahmen werden in Finnlands Hauptstadt jedoch

im Winter sozusagen als Gegenleistung bis

wird – wohl einfach mit Duldung reagiert. Als

ausgehebelt, wenn ausreichender Schneefall

direkt vor unsere Haustür. Ich fahre dann mit

äußerst gelungene Abwechslung erlebt Mikael

und entsprechende Kälte zusammenkommen.

der Tram oder dem Bus im besten Fall nur 15

Hyryläinen diese für ihn schönste Jahreszeit: „Es

Fast 75 Prozent der Stadtfläche bestehen aus

Minuten und kann meinen Kite aufbauen.“ Ein

hat fast etwas Mystisches und fühlt sich an, als

Wasser und die verwandeln sich im Winter in

auf Dauer langweiliges Flachlandrevier darf

wäre die Stadt schlagartig in der Hand der Kiter.

eine Eisbahn vom Ausmaß der Rheinmetropole

man sich dabei nicht vorstellen. Denn die meist

Menschen gehen vor oder nach der Arbeit noch

Köln. Dann erobern Snowkiter den suburba-

baumlosen Schären werden zu Kickern um-

eine Runde kiten. Einer meiner Kumpels hat in

nen Raum wie Fliegen einen frischen Haufen

gebaut und innerhalb weniger Tage nach dem

dieser Zeit sogar sein Kiteequipment immer mit

Pferdeäpfel. Besonders beliebt sind die etwa

ersten Schneefall entstehen vereinzelt kleine

auf der Arbeit und steht selbst in der Mittagspause

300 Schären, die sich aus der Luft betrachtet

Sliderparks. Die Grenze zwischen Kitespot und

auf dem Board.“

wie Sommersprossen im Finnischen Meerbusen

Stadt hebt sich dann eigentlich vollständig

vor der Küste verteilen. In der Eiszeit entstan-

auf. „Wenn die Eisfläche erst ausreichend von

Als mystisch empfanden wir auf jeden Fall sofort

den, überragen die meisten nur geringfügig den

Schnee bedeckt ist, verläuft der Übergang zwi-

dieses Bild von Mikael, das an einem der

Wasserspiegel und haben eine Ausdehnung von

schen Land und Meer fließend. Zuletzt haben

bekanntesten Snowkitespots mit dem

wenigen Quadratmetern bis hin zu mehreren

wir einen in Ufernähe gelegenen Skatepark so

Namen Laajalahti zum Sonnenun-

Quadratkilometern. Ein Erlebnisspielplatz für

präpariert, dass wir einen Snowpool und eine

tergang vor der Skyline Helsin-

große und kleine Kinder. Die Hauptstädter Tomi

Snow-Miniramp hatten“, berichtet Tomi Tähti

kis entstanden ist.

Tähti und Mikael Hyryläinen wohnen im Zen­

über die scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten.

trum Helsinkis. Für sie ist dieser Ausnahmezu-

Auf die Frage, ob man denn bei dieser Erobe-

stand das Highlight eines jeden Jahres. Obwohl

rung des städtischen Raums keine Probleme

durch die Lage von nur 25 Metern über dem

mit der Polizei zu erwarten hätte, folgt eine

Meeresspiegel weder Berge noch Hänge wie

schlüssige Antwort: „Man darf sich halt nicht

in den Alpen oder in Lappland zur Verfügung

erwischen lassen.“

Ausgabe 1 / 2014

fs


Foto//Mikael Hyryl채inen

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Ausgabe 1 / 2014


fotos//LArs Wehrmann

94 | Kitelife selbstversuch

1

... Verkäufer im Surfshop

S

ie haben auf alle Materialfragen eine Ant-

-innovationen­zu informieren und zwischendurch

Ding, deshalb habe ich mir keinen klassischen

wort, für jedes Problem eine Lösung parat

ein Beratungsgespräch zu führen. Gerade in Zeiten

Wochenendtag im Shop, sondern die Königsdis-

und kennen sich auf dem Markt bestens

des florierenden Internethandels sind Verhand-

ziplin Messestand ausgesucht. Alljährlich bieten

aus. Was für mich die Buchstaben sind, sind für sie

lungsgeschick und Menschenverständnis zu

auf der Messe boot in Düsseldorf zum Jahresan-

die Umlenkrollen an einem Kite, die Baustoffe eines

elementaren Eigenschaften für diesen Berufszweig

fang Dutzende Shops ihre Auslaufware an, über

Boards oder die Nahtführung an den Boardshorts.

geworden. Nicht selten ist auch ein dickes Fell von-

die sich Tausende Kaufwillige wie ein Schwarm

Verkäufer im Surfshop sind die Experten, auf deren

nöten. In der Regel ist der Verkäufer unser bester

Heuschrecken hermachen. Großkampftag ist hier

Information basierend wir unsere Materialwahl tref-

Freund, wenn es um Informationen geht, wird zum

jeden Tag, aber ganz besonders an den Wochen-

fen. Gern werden sie als Teilzeitjobber gesehen, die

Gegenspieler, wenn die Preisverhandlung ansteht,

enden. Über 100 Gespräche führt jeder Verkäufer

sich auf diesem Wege das WG-Zimmer finanzieren

und zum Feind, wenn Reklamationen anfallen.

in seiner Schicht und die Kunden kommen mit nur einem Ziel: Schnäppchenjagd. Da sind ner-

und günstig an Material kommen wollen. Doch der Job beinhaltet eindeutig mehr, als den ganzen

Ich wollte herausfinden, wie hart oder entspannt

venzerreißende Herausforderungen garantiert.

Tag am Rechner zu sitzen, sich auf Facebook

das Leben eines Verkäufers im Surfshop tat-

Am Stand des Surf Shop Kiel habe ich meinen

oder in Foren über Materialerscheinungen und

sächlich ist. Klein anfangen war noch nie mein

Selbstversuch gewagt.

Ausgabe 1 / 2014


95

Zweiter Samstag der Messe: Es ist zehn Uhr und

bis zu „Legst du noch ne Boardshorts obendrauf?”

nur wenige Sekunden, nachdem die Türen für die

bekomme ich alles zu hören. Hilfesuchend wan-

Besucher geöffnet wurden, strömen die Massen

dert mein Blick zu Lars, der hier die Entschei-

in die Halle. Gerade noch Zeit genug, um das

dungsgewalt hat und mir unterstützend zur Seite

Frühstück zur Seite zu räumen, als auch schon

eilt. Nach den ersten zehn Gesprächen wächst

die ersten potenziellen Käufer vor dem Tresen

mein Selbstvertrauen und ich komme richtig in

stehen. Mit gierigen Augen fliegen ihre Blicke

Fahrt. Wie ein Händler auf einem ägyptischen Ba-

über die meterhohen Regale, die mit großen

sar bringe ich Geschäfte in wenigen Minuten zum

Preistafeln in Signalfarbe tapeziert sind. Meinen

Abschluss, heimse das Lob an der Kasse ein und

Mitstreitern sieht man an, dass sie bereits

fertige nebenbei noch die regelmäßig einfallenden

eine ganze Woche auf dem Buckel haben. Von

Horden Halbwüchsiger ab, die auf der Jagd nach

Aufregung, die sich bei mir breitmacht, nichts

Stickern und Kondomen kein Erbarmen kennen.

2

zu und beginnen, ihr Programm abzuspulen.

Drei Stunden später geht die erste Gruppe in die

Als hätte man die Tore einer Talsperre geöffnet. Ich

Mich ignorieren die Preisjäger dagegen einfach.

Mittagspause. Während die Kollegen ihren einge-

sehe mich einer ohne Mitleid kämpfenden Armee

Könnte daran liegen, dass ich mit meinem Prak-

spielt wirkenden Contest darüber starten, ob nun

von Wassersportlern gegenüber, vereint durch das

tikantenshirt neben meinen Kollegen in Arbeits-

die Windsurf- oder die Kitesurfkasse am heutigen

Ziel der Schnäppchenjagd. Die anderen Verkäufer

uniform nicht direkt als Mitarbeiter zu erkennen

Tag den besten Umsatz gemacht hat, sinke ich

stehen voll im Saft. Nach über einer Woche auf der

bin und wahrscheinlich auch leicht bescheuert

erschöpft auf einen Haufen Kites nieder und

boot sind sie deutlich besser trainiert als ich. Mir

aussehe. Also gehe ich in die Offensive und

hoffe, dass der zweite Durchgang etwas weniger

macht die stickige Luft, die nicht richtig warme,

spreche den nächsten Neuankömmling direkt an.

anstrengend wird. Falsch gedacht. Es ist Wochen-

aber auch nicht wirklich kalte Temperatur zu

Schnell merke ich: Hier geht es nicht um lange

ende, Großkampftag, und dieser Kampf geht min-

schaffen. Der Blick, den mir „Surf Shop Kiel”-Chef

und ausführliche Beratungen, Feilschen ist die

destens über zwölf Runden, K. o. oder vorzeitiger

Lars zuwirft, kann nicht missverstanden werden:

Ansage. Von „Was soll der 2013er-Vegas in neun

Abbruch ausgeschlossen. Und da Deutschland

„Reiß dich zusammen, Junge, und schwing die

Quadratmetern mit Bar kosten?” über „Bei der

sein Frühstück genießt, nimmt der Strom von

Hufe!” Im Nu bin ich auf den Beinen und eifere

Konkurrenz bekomme ich den aber günstiger!”

Menschen ab frühem Nachmittag nochmals zu.

dem Team nach.

zu spüren. Routiniert gehen sie auf die Kunden

3

4 1 | Feilschen, anpreisen, handeln: Geschäfte werden auf der boot meist in wenigen Minuten abgeschlossen. Die Preisliste für das Auslaufmaterial ist das wichtigste Werkzeug der Händler. 2 | Kein Zentimeter wird verschenkt: Der Messestand kostet ein kleines Vermögen, daher ist maximale Platzausnutzung gefragt. 3 | Auftakt in Halle 2: Wenige Minuten, nachdem die Messe ihre Pforten öffnet, strömen Hundertschaften durch die Gänge zwischen den Surfshops. 4 | Heiß begehrte Materialbibel: Das gratis angebotene Kitelife Jahrbuch wurde uns förmlich aus den Händen gerissen.

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5 | Dem Spott der erfahrenen Verkäufer Eike und Simon ausgeliefert: Die Begegnung mit einigen Besuchern hatte schiere Fassungslosigkeit zur Folge. 6 | Erfolgserlebnis: zwei Kites und eine Bar, das erste verkaufte Gesamtpaket in meiner Laufbahn als Verkäufer im Surfshop 7 | Mit viel Liebe zum Detail wird der Surf Shop Kiel für neun Tage aus dem hohen Norden in die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen verlegt. Bis unter die Decke stapeln sich die Schnäppchen.

Unweigerlich formt sich während der nächsten

mit rheinländischem Akzent

Gespräche in meinem Kopf eine Hitliste der

sprechende Kunde, wäh-

bescheuertsten Fragen, die ein Kunde stellen

rend er mich profitgierig und

kann, und ich frage mich, ob mein jeweiliges Ge-

fordernd über den Rand seiner

genüber anhand meiner Gesichtsentgleisungen

sportlichen Brille ansieht. „Da

merkt, was ich denke. Ein kurzer Blick zu den

können wir sicher noch was machen”, entgegne

Dann folgt der nicht mehr für möglich geglaubte

wirbelnden Kollegen sorgt für einen Motivations­

ich, woraufhin er mich durch einen endlosen

Hammer: „Nun frage ich mich aber, ob der Rebel

schub und das stets freundliche Verkäufer­

Monolog an sich fesselt, indem er sich seine

auch Hardcore kann?” Mein Gesicht versteinert,

lächeln, das keineswegs verkrampft rüber-

Fragen eigentlich immer direkt selbst beantwor-

um in der nächsten Sekunde in eine undefinierbare

kommt. „Ja, den Kite kann man durchaus auch

tet. Wieder so ein Typ, der eigentlich alles besser

Grimasse überzugehen. Was war das? Hardcore?

mit einem Surfboard kombiniert fahren und ein

weiß und im Grunde nur die Bestätigung eines

Abgesehen davon, dass der Fragesteller ungefähr

kleiner Rabatt ist natürlich noch drin, logisch!”,

Materialexperten sucht, denke ich mir und gebe

so hardcore ist wie die Songs von Florian Silberei-

höre ich mich selbst sagen, als hätte die Worte

sie ihm in Form eines regelmäßigen Nickens.

sen, habe ich keine Vorstellung davon, worauf die

ein anderer gesprochen.

Mit freundlicher Miene genieße ich, dass sich

Frage des selbst ernannten Experten abzielt. Will

5

mein trockener Gaumen und die strapazierten

er mich aus der Reserve locken, meine Kompetenz

Zwei Stunden später – die Beine schwer, die Bir-

Stimmbänder für einige Minuten erholen können.

prüfen? Oder meint er das tatsächlich ernst? Da er

ne leer – schafft es dann ein kleinwüchsiger und

Nachdem er seine ausführliche Abhandlung über

nicht anfängt zu lachen, sondern mich erwartungs-

gedrungener Mann mittleren Alters doch noch,

die verschiedenen Kitekategorien beendet hat,

voll mit gleichbleibend ernster Miene anschaut, fast

den nicht mehr für möglich gehaltenen Gipfel der

stellt er selbst das Fazit: „Daher denke ich, dass

als würden wir über eine Lösung des Nahostkon-

dummen Fragen um einige Meter zu übertreffen.

der North Rebel für mich eindeutig besser geeig-

flikts diskutieren, reiße ich mich zusammen. „Also

Unser Gespräch beginnt wie eigentlich alle an

net ist als der Dice oder der Vegas.” Ich bestätige

Hardcore kann er natürlich auch, das kommt halt

diesem Tag: „Sind das Endpreise auf den Kites

mit einem ruhig ausgesprochenen „Das hätte ich

einfach ein bisschen auf das Fahrkönnen an.” Gut

oder lässt sich da noch was machen?”, fragt der

nicht besser ausdrücken können!”

gerettet, denke ich mir, als sich sein Gesichtsausdruck zufrieden wirkend erhellt. Mit gekonnten

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Handgriffen tüte ich den Kite ein und drücke ihm nach der Verabschiedung zwinkernd noch eins von den ION-Kondomen in die Hand: „Zur Sicherheit, wenn es mal wieder hardcore zur Sache geht.” Den konnte ich mir einfach nicht verkneifen, ebenso wenig wie den Lachanfall, als er um die nächste Ecke gebogen ist. Vollkommen erschlagen öffne ich um 18 Uhr mein Feierabendbier. Die Bilanz: acht Kites und

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Skurril, anders und manchmal auch extrem, aber auf jeden Fall immer hautnah dabei. Für die Kitelife wagt Chefredakteur Florian Spieth ab sofort in jeder Ausgabe den Selbstversuch in der Praxis.

drei Boards habe ich an diesem Tag verkauft. Kein schlechter Schnitt für ein Greenhorn, wie ich finde. Trotzdem bin ich froh, am Sonntag nicht noch mal ran zu müssen. Shopverkäufer zu sein, ist verdammt anstrengend und auf der Messe zweifellos ein Kriegseinsatz.

fs


130 Tests 260 Seiten

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98 | Ausblick & Impressum

Ausblick & Impressum Diese und viele weitere spannende Themen erwarten dich in der Kitelife 39:

HERAUSGEBER Tim Jacobsen CHEFREDAKTEUR Florian Spieth | flo@kitelife.de CHEFREDAKTEUR online Mathias Wichmann | mathias@kitelife.de REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 info@kitelife.de ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.de Fon +49 431 6473173 | info@outline-graphix.de Illustration und GRAFIK Matthias Falk | www.outline-graphix.de Grafische Unterstützung Tim Wesuls, Matti Haarbusch FOTOGRAFEN Chris Bösch, Marc Wentzien, Inka van Heusden-Lübcke, Martin Strmiska, Gilles Calvet, Silas Diedrich, Lukas Prudky, Hoch Zwei, Quincy Dein, Ydwer.com, Toby Bromwich, Thomas Beckmann, Falk Löber, Matthias Marx, Kari Schibevaag, Marie Haugen, Mikael Hyryläinen, Lars Wehrmann Mitarbeiter dieser Ausgabe Inka van Heusden-Lübcke, Ruben Lenten, Tim Jacobsen, Simon Schumacher, Vera Kannegießer, Kirsa Stoltenburg, Christian Sewening, Ina Krug, Sabine Schmidt, Thomas Beckmann, Finn Behrens, Kari Schibevaag, Tomi Tähti ERSCHEINUNGSWEISE Sechsmal im Jahr

Werkspionage

Es ist eine deutsche Erfolgsgeschichte. Der ehemalige Windsurfprofi Bernd Hiss von der Ostseeinsel Fehmarn hat sich bereits vor etlichen Jahren mit der Produktion edler Customkiteboards einen Namen gemacht. Der Markenname Carved steht heute für absolute High-End-Produkte und beste deutsche Handarbeit. Darüber hinaus ist der Norddeutsche mit den zusätzlichen Marken Core und Deluxe aber mittlerweile auch weit über die Grenzen Deutschlands und Europas erfolgreich. Es gibt kaum einen Strand auf dieser Welt, an dem die charakteristisch gelb-weißen Schirme nicht zu sehen sind. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen.

Der Kitemarkt in Zahlen

Wie realistisch ist die Preisgestaltung der Hersteller, wie hoch sind die geplanten Investitionen für einen neuen Kite und welche Kriterien entscheiden über die Produktwahl? Wir haben nachgefragt und zeigen, wie die deutschen Kiter ihre Materialwahl treffen. Außerdem geben wir Aufschluss darüber, welche Marken am höchsten in der Käufergunst stehen und welcher Hersteller mit gutem Service und guten Produkten die loyalste Käufergruppe hat.

ABONNEMENTS Für jährlich 19,90 Euro auf www.kitelife.de Für weitere Fragen abo@terraoceanisverlag.de DRUCK impress media GmbH, Mönchengladbach VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH | www.terraoceanisverlag.de Geschäftsführer Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen | t.jacobsen@terraoceanisverlag.de Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 Kleinanzeigen Simon Schumacher | ss@terraoceanisverlag.de Direkte Bestellmöglichkeit unter www.kitelife.de ISSN 2192-0184 Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

Reiselust

„Als die Götter im glasklaren, blauen Ozean die erste philippinische Insel schufen, waren sie von ihrem Werk so begeistert, dass sie in ihrer Euphorie über 7.000 weitere jener paradiesischen Eilande formten.“ Wer eine dieser schillernden, oft noch kaum erforschten Inseln zu Gesicht bekommen hat, kommt leicht in Versuchung, dieser Schöpfungsgeschichte Glauben zu schenken. Wir haben eines der nördlichsten Gebiete der Philippinen, das malerische und abwechslungsreiche Pagudpud, einem Spotcheck unterzogen und zeigen, warum diese von Touristen nur wenig frequentierte Region ein Traum für jeden Kitesurfer ist. Ausgabe 1 / 2014

Kitelife (www.kitelife.de) Windsurfing Journal (www.windsurfing-journal.de) Pedaliéro (www.pedaliero.de) Brett (www.brettmag.de) Free-Magazin (www.free-magazin.de) SUP-Journal (www.sup-journal.de) Silent World (www.silent-world.eu) RAUS! (www.rausmagazin.de) Trip (www.tripmagazin.de)

INFOS UNTER WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE



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