Kitelife 41

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SICHERHEIT SYMPATHIE SERVICE

DIESE KITEHERSTELLER KÖNNEN BEI DEUTSCHEN KITERN PUNKTEN

AUSVERKAUF IM PROFISPORT

WIRD DIE PKRA ZUR MARIONETTE GUT BETUCHTER INVESTOREN?

DER FINGER GOTTES MYSTERIÖSE RÜSSEL TANZEN ÜBER NORD- UND OSTSEE

TEST F-ONE BANDIT 8, NORTH REBEL, CORE GTS3, CABRINHA SWITCHBLADE, BEST TS, LIQUID FORCE ENVY, SLINGSHOT RALLY, WAINMAN HAWAII SMOKE, JN MR. FANTASTIC, AIRUSH RAZOR TEAM AP, NOBILE NHP SPLIT CARBON, TONA POP, OCEAN RODEO JT PRO

GRENADINEN DER INBEGRIFF UNVERFÄLSCHTER KARIBIK BEDIENT HOLLYWOOD-TRÄUME

Kitelife 41 | Ausgabe 04-2014 | Deutschland 4,00 € A 4,00 € |CH 9,00 SFR | Benelux 4,00 € | E/I 5,00 €

WWW.KITELIFE.DE










FOTO//HOCH ZWEI

10 | EDITORIAL

„A

mazing, awesome, unique.“ Selten habe

Nirgendwo sonst auf der Welt hat man daher auch

verschiedene Firmen verliehen, die sich aus Sicht

ich Menschen mit leuchtenden Augen so

die Möglichkeit von all diesen Lichtgestalten unse-

der deutschen Kiter in bestimmten Kategorien be-

ekstatisch mit Adjektiven um sich werfen hören wie

res Sports an nur einem Tag diese Worte zu hören:

sonders hervorheben. Sozusagen die Oscars der

vor einigen Wochen am Nordseestrand von

„Amazing, awesome, unique.“

Kitebranche. Wer sich die begehrten Trophäen im ersten Jahr sichern konnte, zeigen wir, genau wie

St. Peter-Ording. Viel mehr beeindruckt als der emotionale Ausnahmezustand der zitierten Protagonisten hat mich allerdings die Tatsache, um welche Persönlichkeiten es sich dabei handelte. Wenn Pete Cabrinha, Franz Olry, Roberto Ricci, Julien Fillion oder Adrian Roper vor dir stehen, dich ansehen, als wärst du der Weihnachtsmann in Person, und dir anerkennend auf die Schulter klopfen, dann muss etwas wirklich Großes passiert sein.

Hier entstehen Ideen, werden Innovationen geboren und Gleise für die Zukunft des Sports gestellt.

die schönsten Impressionen dieses einzigartigen Events, ab Seite 30. Im Namen der gesamten Redaktion möchte ich mich an dieser Stelle bedanken: Danke an all die Mitarbeiter der einzelnen Marken, die über zehn Tage lang am Nordseestrand einen grandiosen Job gemacht haben. Danke an alle Helfer, Sponsoren, den Veranstalter Act Agency, die Gemeinde

Auch wenn ich als Stellvertreter des Magazins Kitelife

Die eigentliche Bewunderung für diese Veranstal-

St. Peter-Ording und die erneut zahlreichen Tester,

nur in geringem Maße der richtige Adressat für

tung, die im Kitebereich mittlerweile zweifellos

ohne die das Kitelife Village nicht existieren würde.

diese Form von überschäumendem Lob war, wurde

die große Surf Expo in Orlando übertrifft, gebührt

Wir sind stolz darauf, dass die wichtigste Kite­

mir in diesem Moment bewusst, was das Kitelife

allerdings den Ausstellern. Sie haben das Kitelife

veranstaltung der Welt in Deutschland ihre Heimat

Village mittlerweile für eine weltweite Bekanntheit

Village mit ihrem unermüdlichen Einsatz zu dem

hat und freuen uns schon jetzt auf das kommende

und Bedeutung erlangt hat. Angefangen vor neun

gemacht, was es heute ist, nämlich die größte

Jahr, für das wir bereits viele neue Ideen haben.

Jahren als kleine Testveranstaltung, sozusagen als

Kitesurfmesse und -Testveranstaltung der Welt.

Rahmenprogrammpunkt für den PKRA Worldcup,

Genau aus diesem Grund wurde es auch höchste

stellt es sich heute eigentlich genau umgekehrt dar:

Zeit, den Menschen, die sich tagtäglich für das

Das Kitelife Village ist in der Szene zum absoluten

Fortleben des Kitesports, die Weiterentwicklung

Publikumsmagneten geworden, zum wichtigsten

von Sicherheitssystemen oder der Senkung von

Treffen der Branche des gesamten Jahres. Hier

Einstiegsbarrieren einsetzen, eine Ehrung zukom-

entstehen Ideen, werden Innovationen geboren und

men zu lassen. Deshalb wurde in St. Peter-Ording

Gleise für die Zukunft des Sports gestellt.

in diesem Jahr erstmals der Kitelife Award an

AUSGABE 4 / 2014

Viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe,


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Ratgeber Umfrage – Der Triple-S-Check...................................................................................................... 50 Wind und Wetter – Der Finger Gottes......................................................................................... 84 Fahrtechnik – Mit der richtigen Technik zum Tanz ohne Schlaufen.................................. 90

FOTO//LUKAS PRUDKY

IN HA LT Kitelife-Abonnenten erhalten exklusiv eine Ausgabe ohne Störer auf dem Cover!

Event PKRA St. Peter Ording – Altmeister dominiert mit neuer Frische..................................... 30

Materialcheck Kites – Neun Multitalente und ein aggressiver Freestyler................................................... 56 Boards – Eine teilbare Edelschnitte und zwei Leistungssportler....................................... 68

Kitelife Blickfang – Wellen, Nightshootings und der angesagteste Wakestyle Contest ........... 20 Reiselust – Grenadinen, Pirateninseln mit karibischem Flair............................................. 74 News – Gläserne Ripper und bewegliche Ninjas.................................................................... 40/45 Kolumne – Pulidos Welt.................................................................................................................. 42 Meinung – Ausverkauf im Profisport.......................................................................................... 96

Standards Editorial................................................................................................................................................10 Ausblick & Impressum.................................................................................................................... 98

AUSGABE 4 / 2014

FOTO//TOBY BROMWICH FAHRER//AARON HADLOW SPOT//ST. PETER-ORDING Kitelife 41 | Ausgabe 04-2014 | Deutschland 4,00 € | A 4,00 € CH 9,00 SFR | Benelux 4,00 € | E/I 5,00 € | www.kitelife.de



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FOTO//GILLES CALVET

20 | KITELIFE BLICKFANG

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Mitu Monteiro Er bedarf keiner großen Vorstellung, genau wie die Welle, in der er sich hier befindet. Mitu Monteiro und Teahupoo haben eine große Gemeinsamkeit, nämlich einen absolut einzigartigen Style. Wo auch immer diese Welle auftaucht, ob in Videos oder in Magazinen, die Komposition aus Form, Gewalt und Farbe ist so unverwechselbar, dass sie sofort erkannt wird. Ähnlich verhält es sich beim Kapverden-Local Mitu Monteiro. Er gilt in der Szene als der absolute Star auf dem Waveboard, egal ob beim Strapless-Freestyle oder in monströsen Wasserwänden wie dieser hier. Nur wenige Kitesurfer wagen sich an Tagen mit solch heftigem Swell überhaupt auf das Wasser vor Tahiti. Wer allerdings in Punta Preta aufgewachsen ist und One Eye fast schon als zweiten Homespot bezeichnen kann, dem flößt Teahupoo selbst an den heftigsten Tagen keine Angst ein. Zum Shooting der 2015er-Produktrange begab sich das F-One-Team nach Tahiti und hatte extremes Glück mit den Bedingungen. An diesem Tag war in dieser Welle aber natürlich nur einer: Mitu Monteiro, der hier frenetisch von einem im Wasser liegenden Wellenreiter gefeiert wird.

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Sam Light Um die neuen Produkte katalogtauglich in Szene zu setzen, sind Fotografen fast alle Mittel recht. Für die Assistenten kann das gelegentlich zu einer Herausforderung werden, wie hier für Mauricio Abreu, dem Sam Light beim Produktshooting des 2015er Slingshot Asylum auf den British Virgin Islands extrem dicht auf die Pelle rückt. „Mit einem mobilen Blitzgerät auf einem Directional zu sitzen, wohlwissend, dass das teure Teil nicht gewassert werden darf, ist schon ein echter Balanceakt. Als Sam mich dann aber mit seinem Board fast zum Kentern brachte, hatte ich einen Puls im oberen Zweihunderter-Bereich“, berichtet Mauricio über die Entstehung dieses Bildes. Am Ende kamen das Equipment und der aufgewühlte Beleuchter dann doch noch trockenen Fußes wieder an Land. Angesichts dieses grandiosen Fotos sind wir der Meinung, dass sich der

FOTO//CHRISTIAN BLACK

Nervenkitzel auf jeden Fall gelohnt hat.

AUSGABE 4 / 2014


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Mads Wollesen Kleine Brötchen zu backen kommt für Mads Wollesen nicht in Frage. Gemeinsam mit einigen Kumpels bewarb sich der Flensburger deshalb bei der Initiative O2 Think Big. Unter dem Motto „Denkt groß, legt los“ können junge Menschen dort in den Genuss von Coaching und Cash für ihre Projekte kommen. Der geplante Kicker für die Flensburger Förde überzeugte die Juroren und wurde mit 400 Euro subventioniert. Nach einer Shoppingtour durch den Baumarkt und konstruktivem Input einiger Maschinenbaustudenten konnte es im vergangenen Herbst zunächst losgehen und die Unterkonstruktion entstand. Doch die in Dänemark bestellten Platten für die Oberfläche sollten zu einem Problem werden. Mit fast fünf Monaten Lieferverzögerung kamen sie im Norden Deutschlands an. So wurde es Sommer 2014, bis das Ungetüm endlich in der Flensburger Förde dümpelte. Nach Monaten der Vorfreude war die erste Session wie eine Erlösung, die Mads

FOTO//PATRICK NAGLER

als Beginn einer lang währenden Freundschaft bezeichnet.

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Aaron Hadlow Fünf Weltmeistertitel und ein Name, der zur Marke wurde: Aaron Hadlow gehört zu den erfolgreichsten Kitesurfern der Welt. Nachdem er sich 2010 weitgehend aus dem internationalen Wettkampfgeschehen zurückgezogen hatte, trumpft der WakestylePrimus mittlerweile wieder richtig auf. Seit dem Frühjahr 2014 steht er bei North Kiteboarding unter Vertrag, wo er jetzt sein eigenes Signature-Board bekommt. Dass er als alter Hase noch lange nicht zum alten Eisen gehört, stellte er gerade beeindruckend beim Venyu Triple-S Invitational unter Beweis, wo er den ersten Platz in den Disziplinen Slicks und Surf abräumte.

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FOTO//TOBY BROMWICH

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30 | KITELIFE EVENT

Der Think blue. Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording ist unangefochten die größte Kitesurfveranstaltung der Welt und brach in diesem Jahr erneut sämtliche Rekorde. Bei hochsommer­lichen Temperaturen kamen fast eine viertel Million Zuschauer auf die Eiderstedt-Halbinsel. Sie wurden Zeugen einer extrem

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stark auftrumpfenden deutschen Mannschaft im Slalom und der überragenden Dominanz eines Altmeisters im Freestyle. So groß wie nie zuvor präsentierte sich auch das Kitelife Village, wo die Kites und Boards der kommenden Saison nicht nur zu bestaunen waren, sondern auch zum testen bereitlagen.


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TEXT//FLORIAN SPIETH FOTOS//HOCH ZWEI, TOBY BROMWICH, TIM JACOBSEN

Megaevent an der deutschen Nordseeküste: 20.000 Quadratmeter Eventgelände und ein mehr als doppelt so großes Testareal.

gehandelten Slalomspezialisten Florian Gruber, war

wurden in der Königsdisziplin Freestyle direkt nach

auch der amtierende Europameister im Freestyle

dem Riders Meeting die Qualifikationsläufe für das

Mario Rodwald am Start. Breite Unterstützung

24-köpfige Hauptfeld gestartet. Der unkonstante

erhielten die lokalen Topfahrer durch einige hoff-

Wind sorgte jedoch immer wieder für Unterbre-

nungsvolle Nachwuchstalente wie den Slalomfahrer

chungen in den sogenannten Trials, die zerknirsch-

Jannis Maus und den Freestyler Linus Erdmann.

te Mienen bei den Fahrern zur Folge hatten. Der 17-jährige Lokalmatador Marcel Kraas haderte

Ein sportliches Spektakel der Extraklasse war

ebenfalls mit den Zwangspausen: „Das ist natürlich

auf dem Wasser garantiert, denn natürlich gingen

ärgerlich, weil man so nur schwer einen Rhythmus

auch alle Fahrer mit internationalem Rang und

findet. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich meinen

Namen an den Start. Ein weiteres Highlight

Heat bald zu Ende fahren kann und hoffe natür-

neben den Wettkämpfen auf dem Wasser sollte

lich, mich für das Hauptfeld zu qualifizieren.“ Aber

das Kitelife Village werden. Im Herzen des 20.000

die Windbedingungen sollten für die Freestyler in

Quadratmeter großen Eventgeländes öffnete die

den Folgetagen noch zu einer deutlich härteren

größte Kitesurfmesse und -Testveranstaltung

Bewährungsprobe werden. Insgesamt standen in

der Welt bereits zum neunten Mal in Folge ihre

der Qualifikation 19 Läufe mit einer Länge von je

Pforten und präsentierte sich in diesem Jahr noch

sieben Minuten auf dem Programm. Nur die besten

größer als je zuvor. Mit 43 Pagoden und über 30

zehn Fahrer sollten den Sprung in das Hauptfeld

vertretenen Marken wuchs die Zeltstadt vergli-

schaffen. Für die Endrunde bereits im Vorfeld

chen mit dem Vorjahr nochmals an und erlangte

gesetzt waren aus deutscher Sicht Europameister

für zehn Tage den Status als Nabel der Kitesurf-

Mario Rodwald, sowie die beiden Hamburger Linus

welt. Trotz einiger Leichtwindtage registrierten

Erdmann und Sabrina Lutz.

sich mehr als 2.000 Kiter für den Testbetrieb im Kitelife-Zelt und sorgten täglich für reges Treiben

Da sich die Vorhersage für Freestyle-taugliche

im ausladenden Testareal neben dem Eventge-

Windbedingungen ziemlich dürftig präsentierte,

lände. Die wichtigsten Hersteller der Branche

blieben den Slalomfahrern und -fahrerinnen am

nutzten das Kitelife Village, um ihre weltweiten

ersten Wettkampftag nur Trainingseinheiten.

Produktvorstellungen für die kommende Saison

Besonders große Hoffnungen auf einen Podiums-

vorzunehmen. Durch die etwas spätere Termi-

platz durfte sich die amtierende Weltmeisterin

nierung als im Vorjahr fuhren alle Marken ihre

Christine Bönniger machen. Im vergangenen

2015er-Produkte auf. So konnten am Strand und

Jahr demonstrierte sie in St. Peter-Ording einen

in den Zelten bereits etliche Trends der kommen-

absolut beispiellosen Siegeslauf. Mit zehn Siegen

den Saison begutachtet und ausprobiert, sowie

in zehn Wettfahrten dominierte die Kielerin alle

das persönliche Gespräch mit den Designern

Kontrahentinnen und krönte diese Paradeleistung

oder den zahlreich angereisten Legenden des

am Ende der Saison mit dem Weltmeistertitel.

Kitesports wie Pete Cabrinha, Roberto Ricci,

U

Franz Olry oder Adrian Roper gesucht werden.

Ihren ersten Einsatz unter Wettbewerbsbedingungen

Aaron Hadlow, der vor wenigen Monaten in das

trat sie dann am Sonntag an, der zugleich einer der

Team von North Kiteboarding gewechselt war,

frustrierendsten ihrer Laufbahn werden sollte. Nach-

übernahm die publikumswirksame Präsentation

dem sie sich wie erwartet bis in das Feld der Final-

nter tosendem Applaus der zahlreich

seines neuen Signature-Vegas direkt selbst und

teilnehmer durchbeißen konnte, unterlief ihr im alles

erschienenen Zuschauer liefen am Freitag

konnte sich vor Schaulustigen sowie ausgemach-

entscheidenden Lauf ein kleiner Fehler, der einen

die 122 Fahrer aus insgesamt 26 Ländern

ten Fans kaum retten.

Sturz zur Folge hatte. Zu diesem Zeitpunkt noch an der Spitze des Feldes, musste sie zusehen, wie ihre

zur Begrüßung der Nationen am Strand auf. Bei strahlendem Sonnenschein wurde besonders das

Nach der Vorstellung der Fahrer am Freitag leerte

Konkurrentinnen vorbeizogen. „Das ist unfassbar

deutsche Team, bestehend aus 49 Athleten, enthu-

sich das Eventgelände kaum, denn das DJ-Team

ärgerlich. Mir fehlten nur Meter bis zum Sieg. Ich bin

siastisch gefeiert. Dabei einige bekannte Gesichter,

von N-Joy sorgte direkt für einen heißen Auftakt.

stinksauer, aber greife natürlich wieder an“, zeigte

die im Worldcup-Geschehen bereits auf Achtungs-

Bis tief in die Nacht tanzten tausende Besucher zu

sich Christine Bönniger später enttäuscht aber auch

erfolge blicken können. Neben der amtierenden

den wummernden Beats, bevor es am Samstag

kämpferisch. Nutznießerin war die Niederländerin

Weltmeisterin im Slalom Christine Bönniger und

dann endlich hieß: Lasst die Spiele beginnen!

Katja Roose, die sich damit den Tagessieg sicherte

dem vor heimischem Publikum ebenfalls hoch

Aufgrund der enorm großen Teilnehmerzahl

und die Rangliste zunächst anführte.

AUSGABE 4 / 2014


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1 In der Herrenkonkurrenz trumpfte der amtierende Weltranglistenerste Julien Kerneur mächtig

ersten Vorstellung deutlich zufriedener als seine

Nachdem am Montag bei Flaute eher Sonnenbaden

weniger glückliche Teamkollegin. Am späten Nach-

als Kitesurfen angesagt war, kam der Wind am

mittag fanden dann noch einige weitere Läufe in der

Dienstagnachmittag zurück. Sofort standen die

Freestylequalifikation statt, die für die deutschen

Slalomfahrer in den Startlöchern und schossen

Teilnehmer wenig erfolgreich verliefen. Zahlreiche

mit ihren breiten Boards über die Nordsee. Florian

internationale Topfahrer mussten ebenfalls durch

Gruber kämpfte sich auch im zweiten Lauf der

die Qualifikation und kamen mit dem leichten Wind

Renndisziplin bis ins Finale vor und musste sich

besser klar. Mit 14 bis 16 Quadrat­meter großen

nach einem spannenden Finish lediglich dem ak-

Schirmen landeten die Fahrer ihre Tricks bei auf­

tuellen Slalomweltmeister Bryan Lake geschlagen

landigem Wind dicht vor dem Strand, was für die

geben, was den zweiten Platz in der Gesamtwer-

mitten im Geschehen befindlichen Zuschauer ein

tung bedeutete. „Ich fühle mich super und habe

absoluter Leckerbissen war.

eine tolle Ausgangsposition.

2

3

auf. Er siegte im Finale vor seinem härtesten Verfolger Brian Lake aus den USA. Für großen Applaus unter den Zuschauern sorgte ein Mann aus dem Süden Deutschlands. Florian Gruber aus Garmisch-Patenkirchen unterstrich seine momentane Topform vor heimischem Publikum und überquerte als Dritter die Ziellinie. „Ich mag St. Peter-Ording einfach. 2013 wurde ich hier in der Gesamtwertung Dritter, das möchte ich zumindest wiederholen“, äußerte sich Gruber nach seiner

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6 AUSGABE 4 / 2014

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Jannis Maus ist der neue Stern am Slalomhimmel.

8 Während die Aufholjagd von Bönniger am Mittwoch weiterging und auch Gruber und Maus

9

ihre starken Leistungen in den Wertungsläufen drei bis fünf untermauern konnten, scharrten die Freestyler aufgrund des schwachen Windes

1 | Bei relativ leichtem Wind konnten in der ersten Wochenhälfte gleich fünf vollständige Slalomdurchgänge bestritten werden. 2-7 | Im Kitelife Village standen die Neuerscheinungen der wichtigsten Kite- und Boardhersteller zum bestaunen und testen bereit. Für alternative sportliche Beschäftigungen bei Flaute war natürlich auch gesorgt. 8 | Jannis Maus hat mit seinem unheimlich starken Auftritt im Slalom die eigentlichen Favoriten unter Druck gesetzt. Von diesem Jungen werden wir noch viel zu hören und zu sehen bekommen, das steht fest.

Ich kann hier im Slalom etwas reißen“, so der

angespannt mit den Hufen. „Seit Tagen sitzen

20-Jährige, der im vergangenen Jahr völlig über-

wir stundenlang von morgens bis abends wie

raschend den WM-Titel im Racing gewann. Für

gefesselt auf Stand-by hier am Strand und alle ein

die Überraschung des Tages sorgte jedoch ein

bis zwei Stunden werden mögliche Starts wieder

anderer Deutscher, denn der Worldcup-Newcomer

verschoben. Das ist dieses Jahr wirklich eine ganz

Jannis Maus überraschte sowohl Experten als

schöne Nervenzerreißprobe, zumal es erst richtig

auch Zuschauer und machte das Rennen seines

schwierig wird, wenn wir womöglich nur die

Lebens. Er fuhr sensationell als Dritter über die

Single Elimination schaffen sollten. Dann bedeutet

Ziellinie, was die beste internationale Platzierung

ein verpatzter Heat gleich das endgültige Aus“, be-

Nur noch ein Sieg trennte sie vom Einzug in das

des Oldenburgers in seiner bisherigen Karriere

schrieb Michael Schitzhofer die schwierige Situation

zwölfköpfige Hauptfeld mit den besten Freestyler­

bedeutete. „Ich hatte einen Superstart, das war der

für die Freestyler. Erst am späten Donnerstag-

innen der Welt. Zweimal wurde der entscheiden-

Grundstein zu diesem tollen Ergebnis“, freute sich

nachmittag starteten die Verantwortlichen dann die

de Lauf für die Medizinstudentin gestartet, ihre

der 17-Jährige nach seinem perfekten Rennen.

letzten vier Läufe der Qualifikation.

Gegnerinnen waren Celine Rodenas aus Frankreich

Bei den Frauen belegte Christine Bönniger im

9 | In St. Peter-Ording läuft sie stets zur Topform auf: Sabrina Lutz konnte sich bis auf den sechsten Platz im Freestyle der Frauen vorkämpfen.

und die Niederländerin Nanette van der Snoek.

Endlauf hinter der Niederländerin Katja Roose

Doch der Wind war nicht konstant genug,

Doch nach wenigen Minuten pfiff die Wettkampflei-

Platz zwei. „Ich war ein wenig überpowert, aber es

immer wieder mussten die Heats abgebrochen

tung die Fahrerinnen wegen des schwachen Winds

lief sehr gut. Ich werde in den nächsten Tagen voll

werden. Auch Jana Schader aus München war

immer wieder zurück. Am frühen Abend wurden

angreifen“, versprach die Kielerin. Damit sicherte

ein Opfer der wechselnden Bedingungen. Die

die Wettkämpfe dann endgültig abgebrochen. „Es

sich die Slalomweltmeisterin nach ihrem Sturz in

24-Jährige hatte bei ihrem ersten großen inter-

war schon schwierig, stundenlang zu warten, dann

der ersten Wettfahrt noch alle Chancen, um ihren

nationalen Kitesurfwettkampf sensationell das

den Wettkampf aufzunehmen, der nach ein paar

Titel in St. Peter-Ording zu verteidigen.

Qualifikations­finale erreicht.

Minuten wieder abgebrochen wurde. AUSGABE 4 / 2014


34 10 | Spät aber hart: Nach durchschnittlicher Leistung in der Single Elimination bewies Liam Whaley in der Rückrunde, dass er nicht zu unterschätzen ist und nahm unter anderem den amtierenden Weltranglistenersten Christophe Tack aus dem Rennen. 11+12 | Tausende Besucher feierten bei den Partys und Livekonzerten am Strand ausgelassen bis in die Morgenstunden.

12 10 Aber das Kitesurfen ist eben ein Natursport, damit

11

muss man leben. Ich bin total glücklich, so weit gekommen zu sein und genieße hier jede Minute. Vielleicht gelingt mir ja am Freitag der Einzug in das Hauptfeld. Das wäre der größte Erfolg in meiner bisherigen Karriere“, resümierte Jana Schader ihren Wettkampftag. Doch dazu sollte es leider nicht kommen. Als der Wind am Samstag mit voller Stärke über St. Peter-Ording fegte, war Schader das Weiterkommen leider nicht vergönnt. Mit Schirmgrößen von fünf bis acht Quadratmetern startet das lang erwartet Spektakel der Luftakrobaten bereits um halb zehn in der Single Elimination. Hoch motiviert endlich ihr Können zu demonstrieren und dabei nicht nur auf der Jagd nach entscheidenden Punkten sondern auch nach

langen Verletzungspause wieder an den Start ging,

wo er dann jedoch gegen den Brasilianer Eudazio

47.000 Euro Preisgeld gingen die Freestyler an den

scheiterte überraschend am Spanier David Tonijuan

da Silva den Kürzeren zog. „Es waren schon extre-

Start. Kraft und Ausdauer wurden zum Schlüssel-

Colomer und verpasste damit den Einzug in das

me Bedingungen, ich konnte leider nicht alle meine

faktor, aufgrund des starken Windes und ganzer

Achtelfinale. Besser kam dagegen die größte deut-

Tricks zeigen. Aber als ich rausfuhr und die Leute

neun Stunden Wettkampf. Ein spannender Heat

sche Hoffnung im Freestyle mit den Bedingungen

gejubelt haben, da hatte ich schon eine Gänsehaut“,

folgte dem nächsten und die Favoriten marschier-

zurecht. Angetrieben vom begeisterten Publikum

verriet der 23-Jährige. Weniger erfolgreich schnit-

ten scheinbar unaufhaltsam durch das Hauptfeld,

zog Europameister Mario Rodwald nach einer

ten Linus Erdmann, Marian Hund und Sabrina Lutz

hin zum Finale. Einzig Youri Zoon, der nach einer

beeindruckenden Performance ins Achtelfinale ein,

ab, sie scheiterten jeweils in ihren ersten Heats.

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36

14

15

13 16 17

Im Fokus aller Beobachter standen bei den Män-

Am Vortag noch mit einem achten Platz in der Single­

nern natürlich der Weltranglistenerste Christophe

Elimination, kämpfte er sich durch acht Heats der

Tack und Rekordweltmeister Aaron Hadlow, die

Double Elimination bis in das Finale. Auf seinem

schließlich im Halbfinale aufeinandertrafen und

Weg schlug er Freestylegrößen wie Reno Romeu,

bewiesen, warum sie zu den Größten des Kite-

Christophe­Tack und Marc Jacobs, bis er schließlich

sports gehören. Knapp, jedoch verdient, setzte

im alles entscheidenden Lauf auf Rekordweltmeister

sich der Brite Aaron Hadlow durch, der im Finale

Aaron Hadlow traf, an dem er nach einem harten

auf die Nummer zwei der Welt, Marc Jacobs, traf.

Kampf scheiterte. Dennoch eine beeindruckende

Mit knappem Vorsprung knüpfte Hadlow an seine

Leistung des Spaniers. Aaron Hadlow siegte damit

dass das Geräusch etwas mit mir zu tun hatte“,

glanzreichsten Tage an und landete zum ersten Mal

erstmalig in St. Peter-Ording und konnte zum ersten

beschrieb der Europameister die Schrecksekunden.

seit 2009 wieder auf der höchsten Stufe des Podi-

Mal seit 2009 einen Gesamtsieg auf der PKRA errin-

Und sein Gefühl sollte ihn nicht getrügt haben. Nach

ums. Bei den Frauen hatte Karolina Winkowska die

gen. Dritter wurde hinter Liam Whaley der amtieren-

eingängiger Untersuchung war klar, dass es nun

Nase gegen Gisela Pulido im Finale vorn. Auf Platz

de Vizeweltmeister Marc Jacobs.

auch ihn erwischt hatte. Diagnose: Kreuzbandriss

Saisonende für Mario Rodwald nach heftigem Sturz

und das Ende der aktuellen Saison für ihn. Besser

drei landete die Brasilianerin Bruna Kajiya.

Für das deutsche Team startete der letzte Tag mit

lief es für Marian Hund, der sich mit dem 13. Platz

Als hätten die Eventorganisatoren einen direkten

einem Schockmoment. Mario Rodwald stürzte­

zufrieden zeigte. Linus Erdmann landete auf Platz

Draht zu Petrus, brachte der Sonntag als letzter

in seinem ersten Lauf heftig und schaffte es mit

17. In absoluter Topform ging Sabrina Lutz am

Wettkampftag noch den erhofften Wind, um die

Schmerzen nicht mal mehr allein aus dem Was-

Sonntag aufs Wasser, mit der in St. Peter-Ording

Rückrunde der Freestyler komplett zu bestreiten.

ser. Sofort wurde er in eine Klinik nach Tönning

immer zu rechnen ist. Nach dürftiger Leistung am

Den wahrscheinlich besten Tag seiner Karriere

gebracht. „Es hat geknallt und ich dachte, mein

Vortag kämpfte sie sich bis auf Platz sechs in der

erwischte der erst 17 Jahre alte Liam Whaley.

Board ist kaputt. Da es noch intakt war, wusste ich,

Gesamtwertung vor.

AUSGABE 4 / 2014


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13 | Kam, lieferte ab und siegte: Aaron Hadlow scheint zu alter Form zurückgefunden zu haben. Um in diesem Jahr noch eine Chance auf den WM-Titel zu haben, muss er diese Form jetzt aber in jedem verbleibenden Event abrufen, da Tack bereits enormen Punktevorsprung hat.

19

14 | Respekt vom Vorbild: Liam Whaley gratuliert Aaron nach dem Finale und erhält vom Altmeister großes Lob. 15 | Christine Bönniger kam nach misslungenem Start stark zurück in den Wettkampf und erreichte noch den dritten Platz. Mittlerweile ist für sie die Saison und damit auch die Chance auf den Titel durch eine Knöchelver­ letzung abgeschrieben.

„In der Hinrunde hatte ich Probleme mit dem sehr

allerdings besser gestartet als ich. Daran werde

starken Wind. Heute war er etwas schwächer,

ich arbeiten und hier im nächsten Jahr wieder voll

da konnte ich alle meine Tricks zeigen“, so die

angreifen“, erklärte der Garmischer. Schnellster

25-Jährige. Mit absoluter Konstanz sicherte sich

war der aktuelle Slalomweltmeister Bryan Lake,

die Polin Karolina Winkowska zum zweiten Mal in

der seinen dritten Sieg in Folge am Ordinger

Folge am Nordseestrand den Gesamtsieg bei den

Strand feierte. Platz zwei ging an den Weltranglis-

Frauen. Auf Platz zwei und drei landeten Gisela

tenersten Julien Kerneur. Die absolute Überra-

Pulido und Bruna Kajiya.

schung des Events gelang allerdings Jannis Maus aus Oldenburg. Er machte den Wettkampf seines

Im Slalom konnte Christine Bönniger ihren Erfolg

Lebens und wurde am Ende Vierter.

aus dem vergangenen Jahr leider nicht wiederholen. Die Kielerin wurde trotz Punktgleichheit mit

Trotz teils schwieriger Windbedingungen, dafür

der Niederländerin Annelous Lammerts Dritte,

aber etlicher Sonnenstunden, waren der diesjähri-

da sie im letzten Lauf schlechter war als ihre

ge Think blue. Kitesurf World Cup und das Kitelife

Konkurrentin. Siegerin wurde Katja Roose aus

Village wieder ein voller Erfolg. Als internationales

den Niederlanden. Florian Gruber belegte bei den

Aushängeschild für den Kitesport gewinnen diese

Herren wie bereits 2013 den dritten Platz „Ich war

Veranstaltungen stetig an Bedeutung, weshalb man

genauso schnell wie meine Konkurrenten. Die sind

schon jetzt gespannt auf das nächste Jahr sein darf.

16 | Die Oscars der Kitebranche: In St. Peter-Ording wurden in diesem Jahr erstmalig die Kitelife Awards vergeben. Auf der Basis von Umfrageergebnissen unter deutschen Kitesurfern sind einige Marken, die sich besonders hervorgehoben haben, unter großem Applaus geehrt worden. Den Award für die innovativsten Kites auf dem Markt nahm Tom Kaiser (links) für North Kiteboarding entgegen. Als bester Trapezhersteller kam Thorge Krieger (zweiter v. links) stellvertretend für Mystic auf die Bühne. Die Trophäe für die besten Neoprenanzüge nahm Philipp Horn (dritter v. links) für Xcel entgegen und den Award für den besten Kundenservice Philip Schinnagel (zweiter v. rechts) für Core. 17 | Für den Kitelife Fun Award, an dem die Besucher des Events teilnehmen konnten, wurde im Anschluss noch die Gewinnerin gezogen. Zu gewinnen gab es zwei Übernachtungen in der Jever Suite im Beachmotel. 18 | Vom Pech verfolgt: Mario Rodwald haderte schon die gesamte Saison mit seinen Wettkampfresultaten. Diese Pechsträhne endet nun vorerst. Mit einem Kreuzbandriss stehen ihm einige Monate Pause bevor. 19 | Auf Titelkurs: Karolina Winkowska konnte ihre Führungsposition in der Weltrangliste in St. PeterOrding überzeugend ausbauen.

FREESTYLE DER HERREN

FREESTYLE DER DAMEN

SLALOM DER HERREN

SLALOM DER DAMEN

1. Aaron Hadlow (Großbritannien)

1. Karolina Winkowska (Polen)

1. Bryan Lake (USA)

1. Katja Roose (Niederlande)

2. Liam Whaley (Spanien)

2. Gisela Pulido (Spanien)

2. Julien Kerneur (Frankreich)

2. Annelous Lammerts (Niederlande)

3. Marc Jacobs (Neuseeland)

3. Bruna Kajiya (Brasilien)

3. Florian Gruber (Deutschland,

3. Christine Bönniger

Garmisch-Partenkirchen)

(Deutschland, Kiel)

Bester Deutscher:

Beste Deutsche:

Überflieger des Events:

Marian Hund auf Platz 13

Sabrina Lutz auf Platz 6

Jannis Maus auf Platz 4

AUSGABE 4 / 2014


38

DANKE! Wir bedanken uns bei allen Ausstellern, Testern und Besuchern des Kitelife Village und freuen uns auf n채chstes Jahr!

Kites | Boards | Accessories

AUSGABE 4 / 2014



40 I KITELIFE NEWS

GLÄSERNER RIPPER Core Kiteboarding rückt mit der zweiten Generation des Rippers von der Sandwich-Bauweise ab und geht wieder den klassischen Weg: Das brandneue Modell verfügt über einen PU-Kern samt durchlaufendem Holzstringer, der von Hightechharzen und Glasfasergeweben ummantelt wird. Was wie eine Retro-Strategie anmutet, hat laut Firmenchef und Shaper Bernd Hiss handfeste Gründe, denn auf diese Weise soll der Ripper 2 ein dynamischeres und lebendigeres Boardgefühl mitbringen. Gleich fünf Größen im Shortboard-Shape sind mit ausgeprägtem Rocker ab sofort im Handel erhältlich. Allesamt auf die deutlich höheren Kräfte des Kitens ausgelegt: Ein Double Stringer nimmt die SchlaufenInserts auf und ist flächig mit einer zusätzlichen Karbonschicht verbunden, die im Bereich der Standfläche für zusätzliche Widerstandsfähigkeit sorgt. FCS II Finnen sowie hochwertige Dakine Straps runden die edle Schnitte ab. Der brandneue Ripper 2 mit der charakteristischen Cut-Nose steht ab sofort bei jedem Core-Fachhändler zum Testen bereit. Weitere Infos unter www.corekites.com/de

BEWEGLICH WIE EIN NINJA ION verpasst dem Strike eine neue Optik und einen neuen Namen. Der Neopren-Klassiker für Kiter gilt als Botschafter von IONs Kernelementen: hervorragendem Stretch und einer progressiven Optik. Mit dem Namenszusatz AMP ist der Strike auch in der kommenden Saison der optimale Anzug für alle jungen und junggebliebenen Kiter und besitzt einige innovative Ausstattungsdetails. Die neuen Ninja Knees verleihen ihm im Beinbereich eine herausragende Elastizität, während bewährte Details, wie die Crash Padz, die S-Seal-Nahtversiegelung und das wärmende Hot-Stuff-Innenfutter, ebenso an Bord sind, wie die antibakterielle SanitizedBehandlung. In den Stärken 5.5 (329 Euro), 4.5 (319 Euro) und als Overknee (299 Euro) ist er ab sofort in zwei unterschiedlichen Designs erhältlich. Weitere Infos unter www.ion-products.com

SCHWARZES GOLD AUS FRANKREICH Als Evergreen kann man das Trax von F-One mittlerweile zweifellos bezeichnen. 2015 geht es bereits in die zehnte Generation und dient seit Jahren als Technologieträger der gesamten Range. Was in diesem Jahr beim Trax aktuell ist, findet sich in der Regel im kommenden Jahr auch bei den übrigen Modellen. Nachdem bereits zur Saison 2014 mit dem Helical Rail Design ein großes Umdenken stattgefunden hat, präsentiert sich die Freestyleschnitte mit einigen Änderungen im Feintuning-Segment. Neben dem neuen Design wurde das Deck im Standbereich verstärkt und etwas steifer gestaltet. Die ebenfalls überarbeitet Karbonkonstruktion soll die Rückstellkräfte, verglichen mit dem Vorgänger, steigern und für ein noch ausgewogeneres Flexverhalten sorgen. Neben der etwas hochpreisigeren Version in Karbonbauweise (769 Euro) ist das Trax auch in klassischer Glasbauweise für nur 629 Euro erhältlich. Weitere Infos unter www.f-onekites.com

TOXISCHE WELLEN Für 2015 hat sich Gaastra Kitedesigner Urs Hungerbühler an einen komplett neuen Toxic gewagt, um die Performance in der Welle auf den nächsten Level zu heben, ohne dabei jedoch auf die guten Freeride-Eigenschaften des Vorgängers verzichten zu müssen. Mit seiner extra leichten Drei-StrutKonstruktion soll er nicht nur durch eine absolut direkte Steuerung und große Depower sondern auch mit hoher Fluggeschwindigkeit begeistern. Ob Einsteiger oder Profi, Wellenfan oder Freerider, mit dem Toxic kann laut Gaastra das gesamte Spektrum bedient werden. Flankiert wird er in der Saison 2015 vom Newcomer Solar, dessen breiter Shape für ein fehlerverzeihendes Fahrverhalten steht und die ersten Schritte auf dem Directional zum Kinderspiel machen soll. Mit dem ausgeklügelten Unterwasserschiff, bestehend aus zwei Konkaven im vorderen und einem dezenten V im hinteren Teil des Boards, verspricht Shaper Nils Stolzlechner eine optimale Performance in kleinen bis mittleren Wellen sowie eine hervorragende Leichtwindeignung. Als eins der ersten Boards weltweit wird es das Solar in einer limitierten Auflage mit Foil-Option geben. Weitere Infos unter www.gaastrakites.com AUSGABE 4 / 2014


LEICHTGEWICHTE MADE IN GERMANY Seit 14 Jahren mischt Nomad unter der Leitung von Shaper und Ingenieur Simon Harvey die spanische Kiteboardszene auf. Besonders die bereits 2004 entwickelte Karbonfaser-Konstruktion für Twintips mit präzisem Flex, extremen Rückstellkräften und einzigartiger Stabilität zeichnen die Marke aus. Getestet und entwickelt in Tarifa, profitieren zahlreiche Teamfahrer von Nomad im Worldcup und in der Race-Szene von den durchdachten Shapes. Aufgrund der Einbindung von Technologiespezialisten für die CNC-Bearbeitung und einer exklusiven Karbonfaser-Produktion in der Schweiz, die speziell für Nomad-Twintips abgestimmt wurde, erfolgte jetzt ein Standortwechsel von Tarifa nach Deutschland. Die 2015er-NomadTwintips und -Surfboards sind somit alle made in Germany. Aktuell besteht die Palette aus der Team-series (Freeride), der Prototype­Series (Allround) und der Proto­type Ultra-carbon Series (Allround mit Freestyletendenz). Die Preise der edel anmutenden Boards liegen zwischen 725 und 1.255 Euro. Zur Auswahl stehen Custom-Boards sowie Standardgrößen und natürlich können die Farben, das Design und der Stance frei bestimmt werden. Weitere Infos unter www.nomadkiteboarding.com

ABENTEUERREISEN ANS ROTE MEER Allein in den Kiteurlaub fahren, ohne Anschluss zu finden, gehört jetzt der Vergangenheit an. Die neuen Kitesurf Adventure Learning Camps des Reisespezialisten its my sport bieten Unterhaltung, Kitesurfen und Spaß in der Gruppe mit Gleichgesinnten. Gerade jetzt, wenn im Herbst die Tage immer grauer werden, ist das Rote Meer und die Sonne Ägyptens­genau die richtige Alternative für Kiter auf Entzug. An den Topspots El Gouna, Soma Bay und Hamata stehen optimale Bedingungen bereit, um in der Gruppe die ersten Erfahrungen auf dem Kiteboard zu machen oder den nächsten Tricklevel zu erreichen. Jeder kann hier nach seinen individuellen Wünschen und Ansprüchen Lernen und trainieren, wobei das erfahrene Trainerteam von Kitesurf Adventure stets Unterstützung bietet. In der zweiten Oktoberwoche­ gibt es noch ein ganz besonderes High­ light, denn dann heißt es: Mädels an die Bar! Das Girls Camp in El Gouna steht ganz unter dem Motto: Kiten lernen unter Frauen und von Frauen. Termine El Gouna 16. - 23. Oktober 2014 und 23. - 30. Oktober 2014 Termine Girls Camp 9. - 16. Oktober 2014 Termine Soma Bay 30. Oktober - 6. November 2014 und 6. - 13. November 2014 Termine Hamata 13. - 20. November 2014 und 20. - 27. November 2014 Weitere Infos unter www.orca-kite.de


42 | KITELIFE KOLUMNE

FÜNF TRICKS FÜR DIE UNSTERBLICHKEIT TEXT//GISELA PULIDO FOTO//TOBY BROMWICH, QUINCY DEIN

Qualität statt Quantität, mit dieser Maxime hat die PKRA-Tour vor knapp zwei Jahren eine Metamorphose vollzogen. Ausführung und Schwierigkeitsgrad der Tricks im Wettkampf sind seit diesem

Um genau dieses Pro-

Fünf Tricks können dich unsterblich machen, denn

Zeitpunkt in den Vordergrund der Bewertung gerückt. Die Best-

blem auszuschließen,

sie entscheiden über einen möglichen Titel, den dir

Teamfahrerin und neunfache Weltmeisterin Gisela Pulido ist der

wurde eine Limitierung

in der Geschichte des Kitesports niemand mehr

der zu bewertenden

nehmen kann.

festen Überzeugung, dass diese Entwicklung den Sport enorm nach vorn gebracht und ihn für alle Zeiten nachhaltig verändert hat.

S

Tricks im Wettkampf eingeführt. Denn eine

Natürlich bietet das neue Bewertungssystem

eit ich zehn Jahre alt bin, nehme ich bereits

saubere Ausführung mit viel Power sollte auf dem

auch Nachteile. Die Fahrer müssen während

an Wettkämpfen teil und habe somit

Wasser auch die meisten Punkte bringen.

des Wettkampfs immer genau wissen, was sie schon gezeigt haben und was nicht. Außerdem

einige Veränderungen in meiner Lauf-

bahn mitbekommen. Ohne jeden Zweifel war die

Für uns Athleten bietet diese Entwicklung einige

müssen mindestens fünf Tricks in einem Heat

Entscheidung, das manuelle Bewertungssystem

Vorteile. So bleibt zum Beispiel mehr Zeit, um die

gelingen, da andernfalls die fehlenden Sprünge

bei der PKRA-Tour gegen ein elektronisches zu

beste Stelle für den Absprung zu finden, auf die

mit einer Null-Wertung belegt werden, was den

tauschen, die wichtigste in all den Jahren. Anstatt

stärkste Böe zu warten, Höhe zu laufen, um näher

Punkteschnitt massiv drückt. Das kann gerade

mit Zettel und Stift die Tricks und die jeweiligen

an die Punktrichter heranzukommen, oder den

bei widrigen Bedingungen gegen Ende des Heats

Punkte aufzuschreiben, um dann in einem sehr

Gegenspieler im Auge zu behalten. Schlussendlich

enormen Zeitdruck bedeuten. Auch die Gesamt-

subjektiven Verfahren den Gewinner

zahl der bereits erfolgten Sprünge

zu küren, haben die Punktrichter

muss jederzeit bedacht werden. Wenn

jetzt Tablets und müssen nur noch

erst der dreizehnte Sprung der eigent-

die einzelnen Tricks bewerten, was

liche Paradetrick ist, fließt er leider

eine viel bessere Konzentration auf

nicht mehr in die Wertung ein.

die elementaren Dinge erlaubt. Den entsprechenden Gewinner errechnet

Der Wettkampfsport im Kitesurfen hat

jetzt ein Computer, was viel objekti-

durch diese Veränderung einen Status

ver ist als zuvor.

erreicht, bei dem nicht mehr nur die technische Performance und der Fitness-

Seit zwei Jahren kommt dieses

zustand entscheiden. Der Umgang mit

System zum Einsatz, bei dem die

Druck und eine größtmögliche Konstanz

fünf Punktrichter jeden Trick auf

in variierenden Bedingungen müssen

einer Skala, die von der Null bis zur

ebenso beherrscht werden wie die

Zehn reicht, bewerten. Die Fahrer­

Planung der eigenen Strategie. Jedes

haben pro Wertungslauf zwölf Versuche ihre

geht es dadurch nicht mehr ganz so hektisch auf

Mal wenn ich aufs Wasser gehe, ganz egal ob im

Manöver zu präsentieren, wovon die besten fünf in

dem Wasser zu, aber eben auch an Land. Denn

Wettkampf oder im Training, besinne ich mich seit-

die Wertung einfließen. Der Computer markiert von

die Wettkampfrichter haben so mehr Zeit über

dem auf den berühmten Satz von Albert Einstein:

diesen fünf Tricks dann den mit der niedrigsten und

ihre Punktvergabe nachzudenken, was höhere

„Lerne zuerst die Regeln des Spiels und spiele

den mit der höchsten Wertung und errechnet einen

Aufmerksamkeit für die grundlegenden Bewer-

dann besser als jeder andere.“

Durchschnitt aus den verbleibenden drei Tricks. Die

tungskriterien wie den technischen Schwierigkeits-

Überbewertung eines Fahrers durch einen Punkt-

grad, die Geschwindigkeit, den Risikofaktor, die

richter ist damit ausgeschlossen, da es für jeden

Kiteposition oder die Landung erlaubt.

Trick nur eine maximal erreichbare Punktzahl gibt, die der Computer kontrolliert.

Meine ganze Herangehensweise an Wettkämpfe hat sich dadurch grundlegend verändert. Ich habe

Das alte Bewertungssystem hat nicht selten die

nicht mehr den Druck alle Tricks meines Reper-

Quantität vor die Qualität gestellt. Es gab Fälle, in de-

toires zeigen zu müssen. Viel mehr warte ich auf

nen ein Fahrer fast die doppelte Anzahl an Manövern

den optimalen Zeitpunkt, um den schwierigsten

zeigte wie sein Konkurrent, aber mit viel schlechterer

Trick meiner Palette abzufeuern und damit die

Ausführung. Trotzdem dominierte er am Ende.

Punktrichter zu beeindrucken.

AUSGABE 4 / 2014

GISELA PULIDO berichtet in ihrer Kolumne exklusiv für Kitelife aus dem Leben der Pros.



44 | KITELIFE NEWS

KITE MANIA TOUR Kiten lernen, Fahrkönnen steigern, testen, feiern und eine einzigartige Zeit genießen: Die Kite Mania Tour bietet Abwechslung, ständig wechselnde, bewährte Spots mit bester Windstatistik, die weltweit besten Trainingsreviere, motivierte, sowie auf höchstem Standard ausgebildete Trainer, ein kleines und individuell zugeschnittenes Ambiente und stets das neuste Material der angesagtesten Kitehersteller.

ÄGYPTEN: GRANDIOSE KITEBEDINGUNGEN IM LAND DER PHARAONEN! KITE MANIA SOMA BAY

KITE MANIA ABU SOMA

In diesem Jahr gastiert die Kite Mania Tour wieder in der Kitestation 7 Bft.

Kiten und trainieren direkt am Spot des Kite World Cup und ein Hotel,

KiteHouse in der Soma Bay. Alles, was das Kiterherz begehrt, wird hier

das allen Komfort dieser Welt bietet. Dieser Spot wird nur von einer

angeboten. Der Wind kommt an der Station side-offshore und es gibt weit und

Wassersportstation genutzt, dem Surf- und Kitecenter Surf Motion von

breit keine Abdeckung. Stationseigene Sicherungsboote sind ebenso vorhanden

Peter Müller, und bietet speziell nach Luv viel Platz. Auch wenn der

wie ein Ausstiegsplatz in Lee. Alle Teilnehmer sind im Wassersporthotel The

Andrang in manchen Jahreszeiten groß ist, findet man hier immer „seinen

Breakers – Diving & Surfing Lodge mit Halbpension untergebracht. Direkt vom

eigenen Spielplatz“. Das Revier umfasst einen großen Stehbereich mit

Hotel aus pendelt täglich mehrfach ein gratis Shuttleservice zur Station und zurück.

sandigem Untergrund und im eigentlichen Hauptrevier eine weitläufige und geschützte Bucht ohne Wellen. In Lee befindet sich eine Sandbank, die

Zielgruppe Aufsteiger und Fortgeschrittene

verhindert, dass man aus dem Revier abtreiben kann.

Termin 18. bis 25. September 2014 Komplettpaket ab 974 Euro pro Person im Doppelzimmer

Zielgruppe Einsteiger, Aufsteiger und Semi-Pros

Pro-Kiter-Paket ab 874 Euro pro Person im Doppelzimmer

Termine 2. bis 9. Oktober 2014 und 9. bis 16. Oktober 2014 Leistung inklusive Flug, Übernachtung und Halbpension Komplettpaket ab 1.342 Euro pro Person

KITE MANIA EL GOUNA

Pro-Kiter-Paket ab 1.242 Euro pro Person

Im Kitemekka El Gouna wird für die Tourteilnehmer ein eigener Kitebereich geboten. Die gesamte Gruppe fährt mit dem Kite-Mania-Schiff zu einem der besten Lernspots Ägyptens. Beim Kite Mania Island handelt es sich um eine große Sandbank, die meistens knapp unter dem Wasser liegt. Abends

FÜR ALLE LESERREISEN DES KITELIFE-MAGAZINS GILT:

können dann alle das besondere Ambiente und die Annehmlichkeiten

Experteninfo gibt es bei der Kite-Mania-Hotline unter +49 179 2010743,

genießen, die El Gouna zu bieten hat. Auf dem Schiff gibt es Mittagessen,

per E-Mail an info@KiteManiaTour.com oder bei Oliver Hilf von kitereisen.com

Schattenplätze und ein eigenes Sicherungsboot, was einzigartige Rahmen-

unter +49 89 62816727 und per E-Mail an oliver@surf-action.com.

bedingungen garantiert. Zielgruppe Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene Termin 25. September bis 2. Oktober 2014 Komplettpaket ab 1.229 Euro pro Person Pro-Kiter-Paket ab 1.129 Euro pro Person

1

2

3

4 1+2 | Kite Mania El Gouna 3+4 | Kite Mania Hamata

AUSGABE 4 / 2014


GEMÄSSIGTER SPORTLER Während er in der aktuellen Saison noch eine Leistungsmaschine für Fortgeschrittene verkörperte, präsentiert Airush den Varial X für 2015 etwas gemäßigter. Als vollständige Neuentwicklung positioniert er sich verglichen mit dem 2014er-Model eher als Performance-Freerider. Das soll laut Airush den Allround-Charakter steigern und zugleich die Zielgruppe ausweiten. Mit tieferem Profil und gesteigertem FronttubeDurchmesser wurde das Lowend ausgebaut, die Hangtime gesteigert und die Flugstabilität verbessert. Durch die veränderte Outline im Bereich der Tips konnte außerdem der Wasserstart vereinfacht werden, was zu den Pflichtkriterien für einen Freerider gehört. Bei Verarbeitung und Konstruktion wurde ebenfalls eine Schippe draufgelegt. Der Varial X­ wird ab sofort mit dem neuen Tuch Technoforce D2 Double Rip Stop, einem neuen XL-Einlassventil und großzügigen Verstärkungen an der An- und Abströmkante ausgeliefert. Dass er mit dieser Neuausrichtung zu einer ernsthaften Konkurrenz für den Klassenprimus Lithium­werden könnte, nimmt Airush gern in Kauf. Weitere Infos unter www.airush.com

WINDIGE KURZSTRECKE Mit Montenegro hat kitereisen.com ab sofort einen windigen Hotspot als Nahreiseziel für Kiter im Programm. Besonders für kurzentschlossene Ein- und Aufsteiger ist Ulcinj genau das richtige. An einem malerisch schönen Flussdreieck liegt das Ada Bojana Resort als Unterkunft direkt am Spot. Nur zwei Stunden Flugzeit trennen Montenegro von Deutschland, wo der Wind von Mai bis Ende Septemeber side-onshore bläst. Wer also noch nicht weiß, wo es zum nächsten Kiteurlaub hingehen soll, lässt sich noch schnell ein Angebot erstellen. Zum Beispiel gibt es den Flug ab Frankfurt mit Doppelzimmer und Frühstück im Bungalow (Pavillon) direkt am Spot im Ada Bojana Resort bereits ab 636 Euro pro Person. Als neues Fernreiseziel befindet sich jetzt auch Sri Lanka im Programm. Die lange Anreise lohnt sich hier aber garantiert, denn das Flachwasserparadies von Kalpitiya ist einzigartig. Von Mai bis Ende September präsentiert sich der Wind durchgehend konstant und kräftig und auch das Umland hat einiges zu bieten. Den Direktflug ab Frankfurt mit Unterkunft in der Srilankakite Lodge im Komfort Bungalow (Doppelzimmer) inklusive Transfer und Vollpension gibt es schon für 1.726 Euro pro Person. Weitere Infos und Videos zu den beiden Spots gibt es auf www.kitereisen.com.


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BUNTER VOGEL MIT C-SHAPE Die sechste Generation des legendären Freestylers Prima Donna begeistert laut JN auch zunehmend eine wachsende Freeride- und Wave-Gemeinde. Unverändert setzen die Designer auf eine tiefe C-Form mit Fünfter Leine und leicht gerundeten Tips, was eine höhere Positionierung der Anknüpfpunkte für die Frontleinen ermöglicht und damit mehr Depower bringt. Das von JN als Floating Battens bezeichnete Konstruktionsmerkmal ist bereits vom Vorgänger bekannt. Die Querstruts sind dabei nicht auf der gesamten Länge direkt mit dem Flugtuch verbunden, was die Stabilität des Profils besonders in böigen Bedingungen erhöhen soll. Ausgeliefert wird der Kite mit der neuen Master´s Craft Bar mit hoch positioniertem Y. Neben der Wahlmöglichkeit zwischen einem Hard- und einem Soft-Loop, ermöglichen die drei Meter langen Extensions eine Verkürzung der Leinenlänge von 24 auf 21 Meter. Für alle Freunde der farblichen Vielfalt stehen ab sofort zwei neue Farbkombinationen zur Verfügung: Yellow-Blue und Black-Grey. Weitere Infos unter www.jn-kites.com

DIE QUAL DER WAHL Mit dem Choice präsentiert die deutsche Kitemarke Core ein kompromissloses Wakestyleboard mit sechs Channels, sattem Rocker und bombenstarken Rückstellkräften. Ob mit Schlaufen oder Bindungen, in beiden Varianten soll das Choice die Herzen progressiver Kiter höher schlagen lassen. Wie schon der erfolgreiche Allrounder Fusion basiert auch der Newcomer auf dem Konstruktions-Know-how von Carved und wird vollständig aus Cartan-Karbon gefertigt. Im Unterschied zu herkömmlichem Karbon ist Cartan feiner, hat deutlich weniger Harzanteil und eine speziell berechnete Faseranordnung im optimalen 30-Grad-Winkel. Die Folge: Das Board ist sehr leicht und soll dank der besseren Kraftverteilung brutale Rückstellkräfte produzieren. Für den Einsatz mit Boots ist das Board mit besonders robust verankerten Schrauben-Inserts in drei Stance-Varianten und einem stark konturierten Unterboden ausgestattet. Neben dem V-Kiel mit zwei Konkaven sorgen im Bereich der Tips gleich sechs Channels für so viel Grip und Kontrolle, dass es auch ganz ohne die serienmäßigen 1.4-Zoller-G10-Finnen oder mit den optional erhältlichen 1.1-Zoller-Wakestyle-Finnen gefahren werden kann. Das brandneue Choice wird serienmäßig mit der Kombi Core Pro Strap&Pad in insgesamt vier Größen ausgeliefert (je 899 Euro) und steht ab sofort bei jedem Core-Fachhändler zum Testen bereit. Weitere Infos unter www.corekites.com/de

GESTEIGERTE WÄRME UND LEISTUNGSFÄHIGKEIT DURCH INFRAROTE ENERGIE Xcel präsentiert mit der aktuellen Neoprenkollektion eine voll-

hydrophoben Eigenschaften schnell trocknendes Material. Es beginnt

kommen neue Technologie der Wärmeisolation. Mit einer klinisch

sofort zu arbeiten wenn es mit der Haut in Kontakt kommt und

getesteten Innenkaschierung auf der Basis von Thermo Dry Celliant

bietet eine Energieabgabe ohne Leistungsverluste oder Pausen.

(TDC) soll der Körper im Wasser nicht nur besser isoliert sein, son-

Da es bereits bei der Produktion in das Gewebe eingearbeitet wird,

dern sogar Wärme zurückbekommen, die sonst verloren ginge. TDC

kann es nicht ausgewaschen werden, weshalb die Vorteile laut Xcel

funktioniert durch eine von Celliant patentierte Mineralmischung,

ein Leben lang halten. Die mit TDC ausgestatteten Anzüge wird es

die im Kerngewebe der Innenkaschierung eingearbeitet wird. Diese

ausschließlich in der Herbst-/Winterkollektion 2014 geben. Das

natürlichen Mineralien werden durch Wärme thermo­aktiviert und

diamantförmige High Pile TDC wird für die Linien Revolt und Drylock

wandeln die vom Körper abgegebene Wärme in infrarote Ener-

im Brust- und ­Rückenbereich verwendet. Das Low Pile TDC bietet

gie um. Das soll zu einer besseren Wärmeleistung des Anzugs

mehr Flexibilität und findet sich beim Drylock im Ober- und

beitragen und durch Penetration der Haut und des Muskelgewebes

Unterkörperbereich, sowie beim Revolt im Unterkörper- und beim

zu gesteigerter Leistungsfähigkeit auf dem Wasser führen. TDC ist

Infiniti im Torsobereich. Low Pile TDC wird zudem bei allen Drylock-

ein äußerst leichtes, in jede Richtung dehnbares und durch seine

Accessoires verwendet. Weitere Infos unter www.xcelwetsuits.com

RELIGIÖSER DAUERBRENNER Wer dem Schwärmen von echten Wave-Fanatikern lauscht, könnte schnell den Eindruck erlangen, als würden sie von einem anderen Sport als dem Kitesurfen, oder womöglich sogar von einer Religion sprechen. Wave­kiten ist eine vollkommen eigene Disziplin, die mit den übrigen Sparten des Kitesurfens bis auf die Verwendung eines Schirms nur wenig gemein hat. Genau deswegen widmet RRD den Jüngern der grünen Wände seit etlichen Jahren einen absoluten Spezialisten. Vor über einem Jahrzehnt kam bereits der Type Wave von RRD auf den Markt, dessen technische Errungenschaften später in den Religion mündeten. In seiner fünften Generation setzt er auf ein leichtes Drei-Strut-Gerüst und einen C-Shape mit abgeschnittenen Ohren. Die Wendigkeit für aggressive Turns in kleinen unsauberen Wellen und die Fähigkeit beim echten Surfstyle optimal mit zu driften sind ihm laut RRD ins Tuch geschneidert. Auch für Atheisten uneingeschränkt geeignet, um einen Ausflug in die Welt der endlosen Lines zu erleben. Weitere Infos unter www.robertoriccidesigns.com AUSGABE 4 / 2014


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FREESTYLE-DOPPELPACK Cabrinha-Teamfahrer und PKRA-Profi Alberto Rondina schwört auf diesen Doppelpack. Ausgelegt als klassischer Freestylekite mit hoher Aspect Ratio verbindet der Chaos aggressive Leistung mit einer guten Portion Freeride-Eignung. Das für die Saison 2015 etwas flacher gewählte Profil sorgt für eine Extraportion Höhelaufleistung. Als harmonischen Partner präsentiert Cabrinha das XCaliber Signature mit einem Vollkarbon-Laminat. Maximale Rückstellkräfte und ein ausufernder Popp treffen hier auf weitreichende Allroundeigenschaften, wodurch das Board sowohl mit festen Bindungen, aber auch mit Schlaufen gefahren werden kann. Weitere Infos unter www.cabrinhakites.com

SPAGAT DES ALTMEISTERS Er gilt als Inbegriff eines C-Kites und gehört zu den ältesten Kitelinien, die der Markt zu bieten hat. Konsequent bedient Slingshot seit über einem Jahrzehnt mit dem Fuel die Wünsche von Freestylern, woran sich auch 2015 nichts ändert. Jedoch haben sich die Entwickler für die kommende Saison für einen Kompromiss entschieden, den man nicht erwartet hätte. Der Fuel ist ab sofort mit einer Bridle ohne Umlenkrollen ausgestattet, die optional verwendet werden kann und im Auslieferungszustand bereits montiert ist. In diesem Modus soll sich der Altmeister wie ein getunter RPM fliegen und eine deutlich erweiterte Windrange abdecken. Wer den traditionellen Fuel bevorzugt, kann die Bridle aber auch mit wenigen Handgriffen entfernen. Das Asylum gilt mit seinem progressiven Rockerverlauf als optimaler Partner für den Fuel und als perfekte Lösung für ambitionierte Free- und Wakestyler. Es kann mit festen Bindungen oder mit den neuen Dually-Schlaufen gefahren werden und auch bei den Finnen steht ein klassisches Kite- sowie ein Wake-Set-up zur Auswahl. Weitere Infos unter www.slingshotsports.de

MUTANTEN MIT MEGA-KONKAVE Bereits in der dreizehnten Generation befindet sich das einzigartige Freerideboard Mako von Ocean Rodeo. Mit der wohl tiefsten Konkave auf dem Markt, von sage und schreibe 18 Millimetern, präsentiert sich der Bestseller erneut als klassischer Cruiser für Ein- und Aufsteiger. In der aktuellen Version wird das optionale Mutanten-Set-up nur noch für die beiden größten Modelle angeboten. Ausgeweitet hat Ocean Rodeo dagegen den Windbereich des Freeride-/Wavekites Prodigy, der nochmals an Gewicht verloren hat. Für diese Modifikation wurden Innovationen des Leichtwindkites Flite adaptiert, die bei geringerem Gesamtgewicht eine gesteigerte Flugstabilität erlauben sollen. Weitere Infos unter www.oceanrodeo.com


48 | ADVERTORIAL

VOLLE FAHRT MIT ELF QUADRATMETERN Beim Kitesurfen werden enorme Kräfte frei­ gesetzt, andernfalls wären Sprünge in schwindel­ erregender Höhe auch gar nicht möglich. Doch wie viel Zugkraft entwickelt ein handelsüblicher Schirm eigentlich? Reicht sie womöglich sogar aus, um einen Pkw damit anzutreiben? Was sich anhört wie eine Idee für die deutsche Kult­ sendung „Wetten, dass ..?“ haben zwei Teamfahrer von Core in Kooperation mit Volkswagen jetzt als Experiment in der Praxis umgesetzt.

L

asse Girolstein ist als Wirtschaftsingenieur

zwei Personen wie eine Einheit funktionieren, da-

mehr Wind und entsprechender Geschwindigkeit

in der Windkraftbranche tätig. Die Nutzung

mit das Experiment auch Erfolg haben konnte“,

selbst ein Halbwindkurs möglich sein könnte: „Das

beschreibt Lasse die Rahmenbedingungen.

Gefühl ist einfach unbeschreiblich, wenn du mit

von Windenergie gehört für ihn zum Alltag, ob im

einem ganz normalen Schirm zum Kitesurfen ein

Beruf oder bei seinem Hobby Kitesurfen. Als er von der Idee hörte, einen Volkswagen up! mit einem

Mit einem neun Quadratmeter großen Kite und langen

Auto auf solche Geschwindigkeiten beschleunigst.

Kite zu ziehen, war er sofort Feuer und Flamme.

Leinen wurden die ersten Versuche gestartet. Doch

Ich habe schon jetzt Ideen für ein weiterführendes

Im Gegensatz zum Kitesurfen auf dem Wasser,

die Koordination von Nadines Kurs und der Bewegung

Experiment, bei dem der Actionfaktor nochmals

konnte er dieses Experiment allerdings nicht allein

des Kites durch Lasse schien zunächst eine große

höher sein wird.“

umsetzen. Mit Nadine Reimers, ebenfalls Teamfah-

Hürde zu sein. Erst nach etlichen Läufen gelang

rerin bei Core Kiteboarding, wurde eine kompetente

es, den Wagen ruckartig in Bewegung zu setzen,

Von einer Nachahmung rät er allerdings ganz

Steuerfrau gefunden, die den up! auf den richtigen

jedoch immer nur für einige Meter, bis er wieder zum

klar ab. Dieses Experiment wurde auf einer

Kurs bringen sollte.

Stillstand kam. Ein größerer Kite mit mehr Grundzug

abgesperrten Strecke von Kitesurf-Experten

musste her. Der 9er wurde gegen einen 11er mit

durchgeführt, sodass zu keiner Zeit eine Ge-

An einem einsamen Strand in Dänemark fand

kurzen Leinen getauscht und das Experiment unter

fährdung unbeteiligter Personen bestand. Wer

das Team die perfekten Bedingungen, um das

Höchstspannung erneut gewagt. Mit der ersten Böe

trotzdem gern selbst erfahren möchte, wie es

kleinste Fahrzeug der e-Mobility-Flotte von VW

steuerte Lasse den Kite in die Powerzone und direkt

sich anfühlt mit einem geräuschlosen Antrieb auf

völlig ohne Motorenkraft in Fahrt zu versetzen.

wieder nach oben. Der up! setzte sich langsam in

der Basis regenerativer Energien zu fahren, hat

Doch zunächst galt es den Wagen entsprechend

Bewegung, während Lasse bereits die nächste

bei Volkswagen die Möglichkeit ein Fahrzeug der

zu präparieren. „Auf dem Wasser wird der Zug

Sinuskurve einleitete. Plötzlich, ein Freudenschrei von

e-Mobility-Flotte auszuprobieren.

des Kites über den Rumpf auf das Board über-

Nadine: „Wahnsinn, es funktioniert tatsächlich!“ Mit

tragen. Ganz so einfach war die Adaption dieser

konstanter Bewegung des Kites nahm der up! auf

Funktionsweise auf einen PKW natürlich nicht“,

Vorwindkurs Geschwindigkeit auf, woraufhin Nadine

berichtet Lasse. Eine starke Böe hätte ausge-

den Kurs immer stärker Richtung Luv bis auf Raum-

reicht, um ihn unkontrolliert aus dem Fahrzeug

schot ausrichten konnte.

zu ziehen. Daher musste eine Konstruktion gefunden werden, die den Kite mit dem up! ver-

Auf fast 30 Kilometer pro Stunde wanderte die

bindet. Über ein Seil wurde der Chickenloop am

Tachonadel, bevor Nadine den up! nach einigen

Fahrersitz befestigt und zwar genau in der Position,

hundert Metern voller Fahrt zum Stehen brachte.

dass sich der Auslösemechanismus des Kites

Überglücklich und auch ein wenig überrascht la-

auf Brusthöhe von Lasse befand, der auf dem

gen sich die beiden Testpiloten in den Armen: „Ob-

Beifahrersitz Platz nahm. „Die größte Heraus-

wohl ich weiß, wie viel Energie der Wind aufbrin-

forderung bestand in der Abstimmung zwischen

gen kann, hatte ich anfangs meine Zweifel, ob ein

mir und Nadine. Während auf dem Wasser die

herkömmlicher Kite tatsächlich ein Auto ziehen

Schirmsteuerung und die Kursausrichtung des

kann“, gesteht Lasse. Doch nach dieser Bestäti-

Boards wie automatisch erfolgen, mussten hier

gung ist er sogar überzeugt davon, dass bei etwas

AUSGABE 4 / 2014



50 | RATGEBER UMFRAGE

Neben den Flugeigenschaften, einer robusten Bauweise oder guten Testberichten spielen die Sicherheit und der angebotene Service von Herstellerseite eine entscheidende Rolle beim Kauf von Kitematerial. Absolut unwichtig ist dagegen das Image der einzelnen Marken. Und eine Beeinflussung durch Werbung findet erst recht nicht statt. Tatsache oder Trugschluss? Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht.

N

atürlich hat unsere Entscheidung für den Spinat mit dem Blubb im Supermarkt

DIESER BOARDHERSTELLER BIETET BEI DEN

eine rein qualitative Abwägung als Moti-

PRODUKTEN BESONDERE

QUALITÄT/ROBUSTHEIT

vation. Und der Allzweckreiniger mit dem muskulösen Glatzkopf als Werbefigur lässt unsere Wohnung selbstverständlich in einem viel attraktiveren Glanz erstrahlen als ein No-Name-Reinigungsmittel vom Discounter. Oder haben diese Handlungen womöglich doch etwas mit Bildern und Attributen zu tun,

CARVED – 18%

NORTH – 23,6%

SLINGSHOT – 7,8%

CORE – 10,8%

mit denen wir immer wieder konfrontiert werden? Ob in Magazinen oder im Fernsehen, Werbung wird übergreifend als belästigend empfunden. Sicher Entscheidungen abhängig von Werbebotschaften

LIQUID FORCE – 3,4%

NOBILE – 3,7%

CABRINHA – 4,7%

ist, dass so gut wie niemand zugeben würde seine zu treffen. Doch die Realität sieht anders aus. Darin sind sich Kommunikationswissenschaftler, Werbewirkungsforscher und natürlich die werbetreibende Industrie zweifellos einig. Durch Wiederholung oder gezielte Platzierung von Reizen werden beim Rezipienten klare Assoziationen ausgelöst und erinnert.

AUSGABE 4 / 2014

NAISH – 3,2%

F-ONE – 2,9%

BEST – 2,3%

ÜBRIGE – 19,6%

TEXT//FLORIAN SPIETH

Sicherheit, Sympathie, Service: Diese Marken können bei deutschen Kitern punkten


51

DIESER KITEHERSTELLER ACHTET BEI SEINEN PRODUKTEN BESONDERS AUF

SICHERHEIT

NORTH 45,6% CORE 24,5% CABRINHA 9,3% FLYSURFER 5,0% SLINGSHOT 3,6% BEST 2,9% NAISH 2,1% OZONE 1,7% F-ONE

1,5%

LIQUID FORCE

1,0%

ÜBRIGE 2,8%

Im heutigen Zeitalter der Informationsüberflutung

nehmungsgabe haben. Für die Werbenden wird

beginnt die Konfrontation mit Werbebotschaften,

es durch diese Informationsflut nicht leichter. Die

Marken und Produkten schon im frühen Kindes-

benötigten Schlüsselreize müssen stetig stärker

alter. Ein 35-jähriger Durchschnittsbürger hat in

ausfallen, um überhaupt noch wahrgenommen zu

seinem Leben circa 150.000 Werbespots gesehen

werden. Für uns, die Konsumenten der Werbe-

und jährlich kommen viele tausende Werbebot-

botschaften aber auch nicht, denn ob gewollt oder

schaften und Marken hinzu. Wer glaubt, dass davon

nicht, unterschwellig speichern wir fast bei jedem

nichts hängen bleiben würde, muss schon ein

Werbekontakt eine Information ab, zumindest für

ziemlich dickes Fell oder eine verminderte Wahr-

eine bestimmte Zeit. Blickt man auf Teilergebnisse unserer großen

DIESER KITEHERSTELLER BIETET DEN BESTEN

North Kiteboarding wird in den Kategorien Kites und Boards von deutschen Kitesurfern als die am sympathischsten wahrgenommene Marke empfunden.

Leserumfrage 2013, könnte man denken, dass

SERVICE

deutsche Kiter auf Werbebotschaften völlig immun reagieren. Denn egal, ob die geplante Anschaffung ein Board oder ein Kite ist, das Markenimage stellt

35,8%

CORE

22,1%

NORTH

ein nahezu unwichtiges Kriterium dar. Doch auch

13,4%

FLYSURFER

Spinatbeispiel, um einen Trugschluss zu handeln,

5,6%

SLINGSHOT

gen. Die intensive Polarisierung bei der Bewertung

4,8%

CABRINHA

klare Meinungspositionierung bei der Vergabe von

3,9%

BEST

2,7%

OZONE

2,6%

F-ONE

1,1%

NAISH

1,1%

WAINMAN HAWAII

8,9%

ÜBRIGE

mit verschwindend geringer Erwähnung angeblich hier scheint es sich, wie beim eingangs erwähnten was die Ergebnisse der Markenimage-Analyse zeider Anzeigen von Kiteherstellern aber auch die Sympathiepunkten für die Hersteller lässt keine

FOTO// LANCE KOUDELE

andere Schlussfolgerung zu. Klarer Gewinner in diesem Punkt ist bei den Kites die Firma North Kiteboarding. Sowohl die Werbung des Kiteherstellers wird mit 30,9 Prozent von deutschen Kitern als die mit Abstand Beste bewertet, ebenso wie der Sympathiefaktor mit 24,2 Prozent.

AUSGABE 4 / 2014


52

Noch deutlicher und mit größerem Abstand gehen

Präsentation der Splitboards dem Innovations­

diese Lorbeeren auch im Boardbereich an North

charakter von Nobile und Flyboards einen enormen

Kiteboarding. 23,5 Prozent der Befragten erachten

Schub verliehen hat.

die Marke als sympathisch. Erst weit abgeschlagen folgen auf dem zweiten Platz Slingshot und Core

Dass es offensichtlich auch cool ist, Produkte

mit jeweils 6,6 Prozent der Nennungen. Dass die

der als innovativ erachteten Marken zu fahren,

Aspekte Markenimage und Sympathie nicht ganz

bestätigt die Umfrage ebenfalls. Auf die Frage

unentscheidend für die Konsumenten sein können,

welche Boards coole Kiter fahren antworten 22,9

zeigt auch die Parallele zu den Ergebnissen bei der

Prozent der Befragten mit North Kiteboarding

Frage nach dem Innovationspotenzial der Herstel-

und 13,9 Prozent mit Carved. Während Best und

ler. Bei den Kites führt North Kiteboarding mit 29,5

Liquid Force im Innovationsranking eher im

Prozent der Nennungen das Feld an, gefolgt von

Mittelfeld landen, können sie bei diesem Aspekt

Core mit 17 Prozent, Flysurfer mit 14,7 Prozent,

Spitzenpositionen erreichen. Hier kann ein weite-

Cabrinha mit 7 Prozent und Slingshot mit 6,3 Pro-

res Phänomen der Werbewirkung als mögliche

zent. Bei den Boards präsentiert sich die Sichtweise

Erklärung herangezogen werden. Nämlich das des

der deutschen Kiter ähnlich. An der Spitze rangiert

Testimonial-Einsatzes. In den Reihen der Teamfah-

North Kiteboarding mit 27,7 Prozent vor der Edel-

rer beider Marken sind überdurchschnittlich viele

boardschmiede Carved mit 14,7 Prozent, Core mit

prominente Kiter und Worldcup-Stars zu finden,

8,1 Prozent, Nobile mit 7,2 Prozent und Flyboards

die als Markenbotschafter eingesetzt werden und

mit 6,1 Prozent. Bei der Vergabe der Plätze vier und

damit einen Imagetransfer in Form von Coolness

fünf darf vermutet werden, dass die 2013 erfolgte

für ihre Sponsoren generieren.

Die Boardhersteller Nobile und Flysurfer haben im vergangenen Jahr Splitboards auf den Markt gebracht und landen im Innovationsranking deutscher Kiter damit in der Top Five.

DIESER KITEHERSTELLER HAT EIN GUTES

DESIGN

9,3%

CABRINHA

WAINMAN HAWAII

NAISH

SLINGSHOT

BEST

AUSGABE 4 / 2014

CORE

5,1%

F-ONE

5,0%

8,9%

NORTH 29,7%

8,3%

7,5% 5,9%

12%

4,3%

LIQUID FORCE

4,0%

RRD

ÜBRIGE


DIESER BOARDHERSTELLER IST BESONDERS

SYMPATHISCH

23,5% NORTH

6,6%

SLINGSHOT

6,6%

CORE

6,5%

CARVED

5,7%

CABRINHA

5,6%

NAISH

5,5% 4,2% 3,7% 3,2%

F-ONE NOBILE BEST LIQUID FORCE

28,5%

ÜBRIGE

Wer den Kunden nach einer Kaufentscheidung allein lässt, gerade wenn eventuelle Probleme oder Reklamationen anfallen, wird nicht nur Abstriche in der Sympathieskala erwarten müssen, sondern womöglich auch einen potenziellen Käufer für das Folgejahr verlieren. Der Serviceaspekt gehört vielleicht nicht zu den Gedanken mit höchster Priorität, die sich ein Kunde beim Kauf eines neuen Kites oder Boards macht, er wird aber absolut entscheidend, wenn entgegen aller Erwartungen und Hoffnungen doch ein Problem auftritt. Eine garantierte Ersatzteilverfügbarkeit von bis zu sechs Jahren, ein Ersatzboard bei anfallenden Reparaturen und zahlreiche weitere Serviceleistungen gehören bei Hiss-Tec (Core/Carved) zum guten Ton. Das wird von den Endverbrauchern bei der Ermittlung des Markenimage honoriert. 35,8 Prozent der Befragten bezeichnen Core als die Kitemarke mit dem besten Service, mit großem Abstand vor dem Zweitplatzierten North Kiteboarding mit 22,1 Prozent. Bei den Boards liegt Hiss-Tec mit den Marken Core und Carved mit 33,4 Prozent ebenfalls deutlich an erster Position.


FOTO//THORSTEN INDRA

54

Obwohl der Sport Kitesurfen in den vergangenen

Bei der Frage, welcher Kitehersteller den

dende Kriterium für die häufige Nennung war.

zehn Jahren deutliche Fortschritte im Hinblick auf

Sicherheitsgedanken am ehesten vernachlässigt,

Um diese unrühmliche Spitzenposition 2014 nicht

die Sicherheit gemacht hat, bleibt das Hantieren

räumt F-One mit fast 20 Prozent der Nennungen

erneut zu erreichen, haben die Franzosen bereits

mit einem mehrere Quadratmeter großen Drachen

die in diesem Fall ungeliebte Krone ab. Hier darf

zum Jahreswechsel reagiert. Nach langem Warten

ein Spiel mit enormen Kräften. Auch wenn bei

angenommen werden, dass der seit Jahren immer

ist die neue Bar von F-One jetzt mit einer mittig

sachgemäßer Handhabung, guten Kenntnissen

wieder als nicht intuitiv bedienbar eingestufte

oberhalb des Chickenloops sitzenden Push-Away-

über das Sportgerät sowie einer realistischen

Safety-Mechanismus mit seitlich oberhalb des

Safety ausgestattet, die einen großen Fortschritt auf

Einschätzung der herrschenden Bedingungen das

Chickenloops sitzender Klettschlaufe das entschei-

dem Gebiet der Sicherheit darstellt.

Gefahren­potenzial als gering bezeichnet werden kann, ist Kitesurfen im Kern eine Extremsportart die potenzielle Gefahren birgt. Enorme Relevanz bei der Sicherheit besitzen deshalb die Depower-

BOARDS DIESER MARKE FAHREN

COOLE KITER

Eigenschaften von Kites und ganz besonders die Auslösesysteme an der Bar in Verbindung mit der Fähigkeit des Schirms, nach einer Sicherheitsaus­ lösung zuglos auszuwehen. Aus Sicht deutscher Kiter werden diese Aspekte am besten von North Kiteboarding umgesetzt. 45,6 Prozent sind der Meinung, dass dieser Kitehersteller bei seinen Produkten besonderes Augenmerk auf den Sicherheits­ gedanken legt. Ebenfalls als sicher angesehen werden die Schirme von Core, Cabrinha und Flysurfer, gefolgt von Slingshot, Best und Naish.

AUSGABE 4 / 2014

NORTH 22,9% CARVED 13,9% SLINGSHOT 8,4% BEST 6,9% LIQUID FORCE 6,6% CORE 5,2% CABRINHA 4,9% NAISH 4,6% F-ONE 4,2% BRUNOTTI 3,6% ÜBRIGE 18,8%



56 | MATERIALCHECK

NEUERSCHEINUNGEN 2014/15 Das Kitelife Village gilt bereits seit einigen Jahren als fester Termin für die internationalen Produktwechsel der Branche. Am Strand von St. Peter-Ording fanden vom 1. bis 10. August etliche Vorstellungen von Weltneuheiten statt. Bei den fahrbaren Untersätzen scheint besonders das Thema Splitboards an Bedeutung zu gewinnen. Präsentierten Nobile und Flysurfer im vergangenen Jahr erstmals teilbare Boards am Nordseestrand, sind bereits einige

TECHNISCHE DATEN Testgröße (m2) Preis ohne Bar (€)

andere Hersteller dabei unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit ähnliche Modelle zu entwickeln, wie uns aus internen Kreisen zugetragen wurde. Bis zur finalen Serienreife hat es aber schlussendlich für St. Peter-Ording noch niemand geschafft. Daher teilen sich wohl in den kommenden Monaten noch Flysurfer und Nobile den Kuchen. Letztere haben den Trend frühzeitig erkannt und das Sortiment der zweiteiligen Rümpfe enorm ausgebaut.

WAINMAN HAWAII SMOKE

CORE GTS3

CABRINHA SWITCHBLADE

SLINGSHOT RALLY

F- ONE BANDIT 8

LIQUID FORCE ENVY

AIRUSH RAZOR TEAM AP

9

10

10

12

10

10,5

9

1.125

1.249

1.299

1.359

1.180

1.179

1.199

Leinensystem

4

4

4

4

4

4

5

One-Pump

ja

ja

ja

ja

ja

ja

ja

5, 6.25, 7.5, 10.5, 12, 14.5

5, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14, 15 (LW), 17 (LW)

4, 5, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 14

5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 14

5, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 14, 17

5, 6, 7, 8, 9, 13.5, 15

5.5, 7, 11, 13

43.1, 46.6, 50.1

uni, Breite verstellbar

49-57, 57-65 Breite verstellbar

43.1, 50.8, 58.4

45, 52

45, 50, 55, ab Dezember neue Bar (Response) – Breite verstellbar

uni, Breite verstellbar (sowohl AP als auch Smart Bar)

395

449 (Sensor 2, 24 m), 479 (Sensor 2+, 18, 20, 22, 24 m), 599 (Sensor Pro, 18, 20, 22, 24 m)

479 (49-57 cm), 499 (57-65 cm)

399 (200 mit Kite)

399

449 (CPR), 529 (Response ab Dezember)

499 (sowohl AP als auch Smart Bar)

Kontakt

office@unhooked.at

info@corekites.com

info@pryde-group.de

info@slingshotkiteboarding.de

info@liquid-sports.de

info@liquidforcekite.de

team@apm-marketing.de

Telefon

+43 650/511442

+49 4371/889340

+49 89/6650490

+49 431/3180295

+49 431/88828803

+49 461/9789560

+49 8171/387080

Alternative Größen (m2) Barbreiten (cm) Preis Bar (€)

FLUGEIGENSCHAFTEN* Lowend

8

9

10

10

10

9

6

Depower

9

9

10

10

10

9

3

Drehen

9

10

8

9

9

10

10

Komfort

9

9

9

10

9

10

3

Lift

8

9

9

10

9

9

8

Hangtime

7

8

10

10

9

8

6

Springen ausgehakt

9

10

8

6

8

9

10

Wasserstart

10

10

9

10

10

10

4

Benötigtes Fahrkönnen **

8

8

8

10

10

9

2

* Flugeigenschaften/Fahreigenschaften 1 bis 10. 10=sehr gut, 1=sehr schlecht ** Benötigtes Fahrkönnen 1 bis 10. 10=gering, 1=hoch

AUSGABE 4 / 2014


57

Von Directionals über Leichtwind-Twintips bis hin zu herkömmlichen Twintips führt Nobile in der Produktgeneration 2015 gleich sechs teilbare Boards. Wir haben das Premiummodell NHP Split Carbon genauer unter die Lupe genommen und mit klassischen Einteilern verglichen. Bei den Kites lautet das Credo markenübergreifend „weniger ist mehr“, was die Hersteller von Dacron-Tüchern empfindlich gespürt haben dürften. Denn die Verwendung des verglichen mit

Spinnacker-Tuch steiferen aber eben auch schwereren Materials ist stark zurückgegangen. Besonders bei den vielseitigen Premiumprodukten ist diese Entwicklung auffällig. Für den aktuellen Test haben wir mit Bandit 8,­TS, Switchblade, GTS3, Envy, Rebel, Rally und Mr. Fantastic die absoluten Zugpferde und Bestseller von acht Herstellern einem Test unterzogen und zeigen, ob sich durch die kollektive Abspeckkur tatsächlich nur Vorteile oder eventuell auch Nachteile ergeben.

BEST TS

NORTH REBEL

JN MR. FANTASTIC

9

12

12

1.029

1.449

1.299

4

5

4

ja

ja

ja

5, 6, 7, 8, 10, 12, 15, 17

5, 6, 7, 8, 9 10, 11, 13, 14, 18

4.5, 6, 8, 10, 14, 16

47, 52, 57

uni, Breite verstellbar

uni, Breite verstellbar

Breite (cm)

TONA POP

NOBILE NHP SPLIT CARBON

OCEAN RODEO JT PRO

Preis (€)

499

1.499

549

Länge (cm)

138

134

138

41,5

41

42

3,61 (nur Deck mit Finnen)

3,56

3,8

TECHNISCHE DATEN

Gewicht (kg, montiert)

399

439 (19 m), 449 (22 m), 459 (24 m), 469 (27 m)

498 (400 mit Kite)

akorb@pureactionsports.com

info@northkites.com

info@jn-kites.com

+49 69/20324485

+49 89/666550

+39 473/490700

Finnenmaß (mm)

20

55

50

133 x 40.5, 142 x 42.75

138 x 42

132 x 40, 142 x 43

Kontakt

office@unhooked.at

info@element-sports.de

mail@oceanrodeo-germany.de

Telefon

+43 650/511442

+49 8031/9413690

+49 157/3232709178

9

Alternative Größen (cm)

9

10

9

FAHREIGENSCHAFTEN*

9

10

9

Angleiten

8

9

10

9

7

Beschleunigung

8

10

9

9

10

9

Geschwindigkeit

9

9

10

10

10

7

Top End Control

10

9

9

9

9

9

Drehen

9

7

8

9

7

6

Springen

10

9

9

10

10

10

Komfort

8

8

8

8

10

9

Benötigtes Fahrkönnen **

7

9

9

AUSGABE 4 / 2014


58 | MATERIALCHECK KITES

WAINMAN HAWAII SMOKE DIE FAKTEN Vor einem Jahr ist die Kitepalette von Wainman Hawaii mit den Maniacs um eine Modellreihe reicher geworden. Der Fokus der Marke mit dem klangvollen Namen liegt aber nach wie vor auf der Rabbit Gang, die bereits in die dritte Generation geht. Vollkommen neu erfunden haben sich die Hawaiianer nicht, das Hauptaugenmerk für die Hasenbande liegt auch weiterhin auf der Symbiose aus den Bereichen Freestyle und Freeride. Neben neuen Designs für jede einzelne Größe stand die Gewichtsverringerung auf dem Plan der Entwickler, die durch eine Reduzierung des verwendeten Dacron-Anteils umgesetzt wurde. Um den Kites mehr Power im unteren Windbereich zu verleihen fällt die Aspect Ratio jetzt höher aus als zuvor. Ab sofort ist der Drei-Strut-Kite auch mit einem One-PumpSystem ausgestattet, was eine leichte Steigerung des Strut-Durchmessers zur Folge hat. Abgerundet wird die Range durch ein neues Barsystem mit überabeitetem Auslösemechanismus, verbesserter Frontleinen-Safety, dünnerem Barholm und extra weich gepolsterten Barenden. AUF DEM WASSER Mit Sinuskurven beschleunigt kann dem Smoke schon im unteren Windbereich ausreichend Vortrieb entlockt werden, um effektiv Höhe zu laufen. Der Grundzug ist insgesamt stärker als beim Vorgänger. Die ausgeprägte Agilität erleichtert nicht nur dieses Vorgehen, sondern verleiht dem Smoke auch ein sehr sportliches Flugbild. Absolut direkt reagiert er auf Steuerbefehle und setzt seine Aktionen mit hoher Fluggeschwindigkeit um. Bis in enge Radien lässt er sich in Turns steuern und neigt dabei weniger zum Tellern als der Vorgänger. Die Kraftentfaltung passt zum sportiven Charakter und fällt im oberen Windbereich progressiv aus. Kontrollierbarkeit muss aber auch dann nicht vermisst werden, denn auf relativ kurzem Weg an der Bar kann dem Schirm der Zug genommen werden. Während der Lift ab dem mittleren Windbereich spritzig in ansehnliche Höhen befördert, kommt der Fahrer ab dem oberen Windbereich auch in den Genuss einer starken Hangtime. Bei ausgehakten Sprüngen positioniert sich der Smoke tief im Windfenster und liefert einen explosiven Popp. Fast schon C-Kite-ähnlich findet dann eine Zugkraftreduzierung statt, die technisch anspruchsvolle Tricks und schnelle Landungen erleichtert. Je nach Trimm des Kites über die Steuerleinen liegen die Haltekräfte im unteren bis mittleren Bereich und steigen bei zunehmendem Wind etwas an. Werden die Steuerleinen an den äußersten Punkten am Tip angeknüpft, liegen die Steuerkräfte im mittleren Bereich. Der Wasserstart erfolgt schon bei wenig Wind einfach über den Zug an einer Steuerleine. FAZIT Erneut platziert Wainman Hawaii einen Kite, der auf einzigartige und extrem attraktive Weise Freestyle- mit Wakestyle-Genen verbindet. Durch die jetzt noch stärker ausgeprägte Freeride-Eignung ist der Smoke eine gute Wahl für Aufsteiger bis Experten, die mehr Vielseitig-

PO

WER

DRE

HE

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

T

FLUGEIGENSCHAFTEN DE

EINSATZBEREICH

Race

Experten

T

keit als von C-Kites gewohnt wünschen.

DETAILS

N

STAR

LOW

FOR

END

M KO

W AS

SER

LIF T

9

Barbreiten (cm)

43.1, 46.6, 50.1

Preis (€/ohne Bar) Leinensystem

1.125

Preis Bar (€)

395

4

Kontakt

office@unhooked.at

One-Pump

ja

Telefon

+43 650/511442

Alt. Größen (m2)

5, 6.25, 7.5, 10.5, 12, 14.5

ED OK HO N NU SPRINGE

Größe (m2)

HA

AUSGABE 4 / 2014

NG TIM E


59

CORE GTS3 DIE FAKTEN Als Threestyler bezeichnet Core den neuen GTS3, was auf die drei Kerneinsatzbereiche des Allrounders verweist: Unhooked, Wave und Freeride. Die Drei hat aber gleich in mehreren Belangen einen Bezug zum neuen GTS. Er erscheint bereits in der dritten Generation und das Strutgerüst wurde von fünf auf nur noch drei Querstreben reduziert, was Gewicht spart und das Drehverhalten verbessert. Dazu tragen auch das in den Tips flacher gewählte Profil, sowie die überarbeitete Abströmkante und der noch tiefer gewählte Future-C-Schnitt bei. In Kombination mit der Sensor 2 Bar oder der Sensor Pro Bar kommen GTS-Fans in den Genuss der neuen Supported Single Frontline Safety, die dem Kite nach einer Auslösung vollständig den Zug nimmt. Vielseitig zeigt sich der Neue aus dem Hause Core auch bei den individuellen Einstellungsmöglichkeiten. An den äußeren Schenkeln der Waageleinen lassen sich die Barkräfte und an den Anknüpfpunkten für die Steuerleinen am Tip die Drehgeschwindigkeit verändern. AUF DEM WASSER Mit spürbar mehr Leistung als der Vorgänger geht der GTS3 im unteren Windbereich zu Werke. Durch seine extrem ausgeprägte Agilität lässt er sich leicht beschleunigen und stellt frühzeitig effektiven Vortrieb zur Verfügung. Nach oben hinaus bleibt die Kontrollierbarkeit lange erhalten, was durch eine effektiv arbeitende Depower gewährleistet wird. Selbst bei vollständig vom Körper weggeschobener Bar reagiert der GTS3 noch auffallend gut auf Steuerbefehle. Während das Profil grundsätzlich mehr Kraft bereithält als im Vorjahr, muss der Fahrer sich über frühzeitige Ermüdung keine Gedanken machen. Werden die Leinen auf den jeweils mittigen Anknüpfpunkten am Tip und an der Fronttube fixiert, liegen die Haltekräfte im unteren und die Steuerkräfte im unteren bis mittleren Bereich, was extrem komfortabel anmutet. An Direktheit und Fluggeschwindigkeit ist der GTS3 kaum zu überbieten. Vollkommen präzise setzt er Steuerbefehle um und vollzieht seine Turns mit enormem Tempo. Absolut rund und wenn gewünscht noch enger als der Vorgänger meistert er Turns, bei denen er sich durch die reduzierte Strutanzahl optimal vertwisten kann. Kraftvoll und mit langem Atem präsentiert sich der Kite beim Absprung. Der Lift trägt in die obersten Etagen und auch die Hangtime ist ab dem mittleren Windbereich beeindruckend. Free- und Wakestyler werden ebenfalls bestens bedient, denn die Unhooked-Performance liegt in der absoluten Spitzenklasse, genau wie der Wasserstart, der simpel über den Zug an einer Steuerleine erfolgt. FAZIT Als All-in-one-Kite preist Core den GTS3 an und dieser Aussage können wir uns vollends anschließen. Mit absolut präziser Steuerung, genialer Agilität, sportlicher Performance auf höchstem Niveau und zusätzlich attraktiven Freeride-Eigenschaften gibt es für die Ziel­gruppe nahezu keine Einschränkungen. Aus unserer Sicht der beste GTS aller Zeiten, der in jeder Sekunde auf dem Wasser maximalen Fahrspaß garantiert.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

FLUGEIGENSCHAFTEN DE

Experten

END

Race

N

LOW

Fortgeschrittene

HE

T

Wave

DRE

FOR

Aufsteiger

WER

M KO

Freestyle

PO

4

One-Pump

ja

Preis Bar (€)

449 (Sensor 2, 24 m), 479 (Sensor 2+, 18, 20, 22, 24 m), 599 (Sensor Pro, 18, 20, 22, 24 m)

Kontakt

info@corekites.com

Telefon

+49 4371/889340

STAR

D KE OO NH U N SPRINGE

Leinensystem

SER

Preis (€/ohne Bar) 1.249

Barbreiten (cm) uni, Breite verstellbar

W AS

10

LIF T

Größe (m2)

T

DETAILS

Alt. Größen (m2) 5, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14, 15 (LW), 17 (LW)

HA

NG TIM E

AUSGABE 4 / 2014


60

CABRINHA SWITCHBLADE DIE FAKTEN Als Jubilar geht der Switchblade in die Saison 2015. Bereits zehn Jahre gehört der vielseitig aufgestellte Kite zum Angebot von Cabrinha und zählt damit zu den dienstältesten Modellen auf dem Markt. Die Mischung aus attraktiven Freeride-Eigenschaften und einer gesunden Portion Aggressivität und Sportlichkeit hat ihn zum Verkaufsschlager gemacht, weshalb Designer Pat Goodman am Charakter des Switchblade nichts verändert und sich auf Optimierungen hinsichtlich der Haltbarkeit und des Lowends konzentriert hat. Mit leicht überarbeitetem Profil kann der Kite im unteren Windbereich noch schneller gestellt geflogen werden, während zusätzlich verstärkte Anknüpfpunkte für die Waageleinen und eine in den Tipbereichen dickere Fronttube für erhöhte Haltbarkeit und mehr Stabilität sorgen. AUF DEM WASSER Obwohl der Switchblade eine im Laufe der Jahre immer geringere Pfeilung der Fronttube aufweist, gehört seine Leichtwindleistung nach wie vor zu den besten am Markt. Schnell lässt er sich gestellt fliegen und überzeugt dabei mit einem absolut ausgewogenen Powermanagement, das sogar mit geringem Fahrkönnen leicht abrufbar ist. Durch die hervorragende Depower lässt er sich selbst bis in den obersten Windbereich gut kontrollieren. Vollkommen ohne Verzögerung setzt er Steuerimpulse um und vollzieht mittlere Radien rund bei ansprechend hoher Fluggeschwindigkeit. Während die Haltekräfte bei entsprechendem Trimm über den Adjuster durchweg im unteren Bereich liegen, sind die Steuerkräfte etwas höher angesetzt und gewährleisten eine differenzierte Rückmeldung über die Aktionen des Kites. Erfahrene Freerider kommen beim Springen voll auf ihre Kosten, denn der Switchblade gehört zu den absoluten Leistungsmaschinen, wenn es um massive Hangtime geht. Ohne nennenswerte Entwicklung von Querkräften lässt er sich schön kontrolliert nach hinten steuern und zeigt einen kraftvollen aber nicht zu explosiven Lift, was der Kontrolle zugutekommt. In der Flugphase bleibt enorm viel Zeit für Tricks und Figuren aller Art, da die Hangtime absolute Spitzenwerte erreicht. Ausgehakt steht viel Power für den Absprung zur Verfügung, die Zugkraftreduzierung ist dagegen nicht ganz so stark ausgeprägt. Um den Kite für Unhooked-Tricks etwas unsensibler zu trimmen, steht ein weiter nach vorn versetzter Anknüpfpunkt für die Steuerleinen am Tip zur Verfügung. Im untersten Windbereich muss der Switchblade leicht nach hinten gekippt werden, um auf dem Wasser liegend die Startposition einnehmen zu können, ansonsten startet er einfach über den Zug an einer Steuerleine. FAZIT Der vielseitigste Kite von Cabrinha kennt sowohl beim Einsatzbereich als auch bei der Zielgruppe kaum Einschränkungen. Wer sich nicht auf eine Disziplin festlegen möchte und eine Mischung aus kraftvoller Performance und ausgeprägtem Komfort sucht, ist mit dem

PO

WER

DRE

HE

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

T

FLUGEIGENSCHAFTEN DE

EINSATZBEREICH

Race

Experten

T

Switchblade sehr gut beraten.

DETAILS

N

STAR

LOW

FOR

END

M KO

W AS

SER

LIF T

10

Preis (€/ohne Bar)

1.299

Leinensystem

4

ED OK HO N NU SPRINGE

Größe (m2)

HA

AUSGABE 4 / 2014

NG TIM E

One-Pump

ja

Alt. Größen (m2)

4, 5, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 14

Barbreiten (cm)

49-57, 57-65 (Breite verstellbar)

Preis Bar (€)

479 (49-57 cm), 499 (57-65 cm)

Kontakt

info@pryde-group.de

Telefon

+49 89/6650490


61

SLINGSHOT RALLY DIE FAKTEN Er ist der Dauerbrenner bei Slingshot und stellt im Gegensatz zu den stärker spezialisierten Modellen Fuel und RPM kaum Anforderungen an das Fahrkönnen. Der Open-DeltaC-Shape ist sein Rezept für einen enorm großen Windbereich und eine komfortable Flugcharakteristik, doch auch an Power mangelt es ihm nicht. Das Split-Strut-Design, bei dem das Flugtuch seitlich an den Querstruts vernäht wird, sowie die Waageleinen ohne Umlenkrollen gehören seit einigen Jahren fest zur Ausstattung des Rallys. Geschraubt wurde vom Designerteam für 2015 hauptsächlich am Profil, um die Leichtwindperformance und die Flugstabilität zu optimieren. Für eine noch differenziertere Zusammenstellung der individuellen Kiterange ist der Rally ab sofort zusätzlich in den Größen fünf und elf Quadratmeter erhältlich. AUF DEM WASSER Im Leichtwindsegment gehört der Rally nach wie vor zu den leistungs­ stärksten Tubekites auf dem Markt. Er kann extrem früh gestellt geflogen werden und liefert dabei satten Vortrieb. Trotz kraftvollem Charakter muss bei diesem Kite niemand Angst vor Überforderung haben. Selbst in böigen Bedingungen erfolgt die Kraftabgabe absolut harmonisch, was den Komfort in Kombination mit der sehr differenzierten Steuerung auf ein Maximum steigen lässt. Die bleibt sogar bei vollständig vom Körper weggeschobener Bar noch ausreichend erhalten. Komfortabel präsentiert sich auch das Bargefühl, die Halte- und Steuerkräfte liegen im unteren bis mittleren Bereich, ohne dabei ein gutes Feedback vom Schirm vermissen zu lassen. Steuerimpulse werden unmittelbar umgesetzt und auch das Druckpunkthandling fällt absolut einfach aus. Für einen derart stark gepfeilten Schirm fast schon einzigartig, legt der Rally ein auffallend runderes Drehverhalten an den Tag. Turns nimmt er nicht Delta-typisch auf der Stelle, sondern fliegt eine saubere Kurve in engen bis mittleren Radien und bei hoher Fluggeschwindigkeit. Gerade in der Welle, wo er schon im letzten Jahr durch gutes Mitschweben auffiel, bringt dieser Aspekt zusätzliche Attraktivität. Der Wasserstart stellt niemanden vor eine Herausforderung. Leichter Zug an einer Steuerleine reicht aus, um den Kite startbereit auf dem Tip stehend zu positionieren. Ebenso leicht wie beeindruckend erfolgen eingehakte Sprünge. Selbst mit absolut rudimentärer Absprungtechnik fallen Lift und Hangtime überraschend gut aus. Wer einen sauberen Absprung mit definiertem Boardkanteneinsatz beherrscht, wird mit dem Rally sogar unvergleichliche Höhenflüge erleben, die von einer ausgedehnten Gleitphase abgerundet werden. FAZIT Die Zielgruppeneinordnung fällt bei diesem Schirm leicht, denn jeder Kiter, egal welcher Könnensstufe, oder mit welchen Stilvorlieben kann ohne Bedenken zum Rally greifen. Ein Allrounder, der diese Bezeichnung mehr als verdient hat und aus unserer Sicht zu den attraktivsten Schirmen der Saison 2015 gehört.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

FLUGEIGENSCHAFTEN DE

Experten

END

Race

N

LOW

Fortgeschrittene

HE

T

Wave

DRE

FOR

Aufsteiger

WER

M KO

Freestyle

PO

Preis (€/ohne Bar)

1.359

Preis Bar (€)

399 (200 mit Kite)

Leinensystem

4

Kontakt

info@slingshotkiteboarding.de

One-Pump

ja

Telefon

+49 431/3180295

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 14

SER

43.1, 50.8, 58.4

W AS

Barbreiten (cm)

D KE OO NH U N SPRINGE

12

LIF T

Größe (m2)

STAR

T

DETAILS

HA

NG TIM E

AUSGABE 4 / 2014


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F-ONE BANDIT 8 DIE FAKTEN Dieser Schirm hat dem Begriff Delta-Design ein Gesicht verliehen. Bis heute, in der nunmehr achten Generation, hält F-One am Delta-Konzept fest, wobei das C-Design als weitere Zutat den maßgeblichen Erfolg des Vorzeigekites der Franzosen begründet. Der Designer Robert Graham hat das Modell für die Saison 2015 intensiv überarbeitet, ohne den beliebten Charakter des Allrounders maßgeblich zu verändern. Durch eine neue Vier-Punkt-Waage fällt das DepowerManagement präziser und effektiver als beim Vorgänger aus. Als Resultat kann dem Schirm auf bedeutend kürzerem Barweg die Zugkraft genommen werden. Die neu entworfene Abströmkante mit gewellt verlaufender Dacron-Verstärkung, sowie das überarbeitete Profil erlauben dem Kite noch weiter an den Windfensterrand zu wandern, was sich in geringeren Querkräften und verbesserten Höhelaufeigenschaften widerspiegelt. Um das Profil im Flug flexibler zu gestalten und gleichzeitig eine konstantere Anströmung zu erreichen, sind die Querstruts nur noch bis etwa 20 Zentimeter vor der Fronttube seitlich im Tuch vernäht. AUF DEM WASSER Durch die Kombination aus gutem Grundzug und hoher Agilität kann der Bandit 8 aktiv beschleunigt mit einem sehr guten Lowend punkten. Bis in den obersten Windbereich bleibt die Kontrolle hervorragend, weil dem Kite seine Zugkraft durch die effektiv arbeitende Depower fast vollständig genommen werden kann. Selbst in maximalem Depower-Zustand bleibt er noch steuerbar. Durch die Reduzierung der Querkräfte fällt Höhelaufen einfacher als im Vorjahr und auch bei eingehakten Sprüngen macht sich dieser Unterschied positiv bemerkbar, weil der Take-off besser kontrollierbar ist. Komfortabel präsentiert sich die Steuerung. Während die Haltekräfte im unteren Mittelfeld angesiedelt sind, fallen die Steuerkräfte eher gering aus. Mit hoher Geschwindigkeit vollzieht der Kite enge Turns, dreht dabei schön rund und glänzt mit absolut konstanter Kraftentfaltung. Explosiver geht es dagegen beim Absprung zu. Ab dem oberen Windbereich fällt der vorher schon attraktive Lift nicht nur kraftvoll, sondern auch ziemlich progressiv aus, was den sportlichen Charakter unterstreicht. Die Hangtime erreicht bei entsprechendem Wind ganz klar Spitzenwerte. Bestens bedient werden auch progressive New Schooler, die einen satten Popp sowie einen guten Leinen-Slack nach dem Absprung geboten bekommen. Aber selbst bei misslungenen Sprüngen muss man sich keine Sorgen machen, da der Bandit 8 den Auto-Relaunch über den gesamten Windbereich serienmäßig bereithält. FAZIT Ob Freestyle, Freeride oder Welle, der Delta-Pionier zeigt sich auch in seiner achten Generation vielseitig und leistungsstark. Durch die Modifikationen gegenüber dem Vorgänger konnten nicht nur der Windbereich vergrößert und die Flugstabilität verbessert werden, auch die Zielgruppe fällt durch eine leichtere Handhabung breiter aus. Ein Kite, der das Prädikat

PO

WER

DRE

HE

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

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FLUGEIGENSCHAFTEN DE

EINSATZBEREICH

Race

Experten

T

besonders empfehlenswert absolut verdient hat.

DETAILS

N

STAR

LOW

FOR

END

M KO

W AS

SER

LIF T

10

Barbreiten (cm)

45, 52

Preis (€/ohne Bar)

1.180

Preis Bar (€)

399

Leinensystem

4

Kontakt

info@liquid-sports.de

One-Pump

ja

Telefon

+49 431/88828803

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 14, 17

ED OK HO N NU SPRINGE

Größe (m2)

HA

AUSGABE 4 / 2014

NG TIM E


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LIQUID FORCE ENVY DIE FAKTEN Der Envy gilt als Technologieträger und in Europa zusätzlich als der Verkaufs­schlager bei Liquid Force. Er ist der maßgebliche Wegbereiter des Drei-Strut-Designs und hat sich als Allrounder eine große Fangemeinde erarbeitet. Genau die bedient er in der kommenden Saison mit neuer Leichtigkeit, denn Designer Julien Fillion hat ihn einer intensiven Abspeckkur unterzogen. Dünnere Querstruts und die Reduzierung der Dacron-Flächen führen zu einer stabileren Profilgebung, die sich in einer konstanteren Kraftentfaltung äußert. Zwischen dem noch verbliebenen, schmalen Dacron-Rahmen und dem Spinnakertuch kommt jetzt ein Mischgewebe zum Einsatz, was die Haltbarkeit steigert und eine bessere Krafteinleitung gewährleistet. Denn genau dort, wo steifes Dacron auf weniger steifes Spinnaker trifft, treten die häufigsten Beschädigungen auf. Auch die Fronttube wurde im Durchmesser leicht reduziert, was in Verbindung mit einem flacheren Profil die Höhelaufeigenschaften steigert. Ab Dezember wird es alternativ zur CPR Control Bar die neue Response Control Bar geben, die den Adjuster auf dem Depowertampen und nicht am Chickenloop hat und durch ein simples Clicker-System in der Breite verstellbar ist. AUF DEM WASSER Im unteren Windbereich will der Envy zunächst über Sinuskurven beschleunigt werden, damit er Vortrieb generieren kann. Dieser Vorgang ist verglichen mit dem Vorgänger durch ein differenzierteres Ansprechen auf Steuerbefehle leichter geworden und der Kite lässt sich schneller gestellt fliegen. Auf relativ kurzem Weg an der Bar realisiert er eine intensive Zugkraftreduzierung, die nicht zu vollständigem Ausflattern führt, aber nach oben hinaus einen großen Windbereich ermöglicht. Absolut begeistert waren wir von der fast schon einzigartigen Leichtigkeit an der Bar. Sowohl die Halte- als auch die Steuerkräfte liegen im unteren Bereich, lassen aber in keinem Moment ein gutes Feedback über Aktionen und den Stand des Kites vermissen. Schön direkt setzt der Envy Lenkbefehle um und legt dabei eine enorm hohe Fluggeschwindigkeit an den Tag. Das gesamte Flugverhalten kann mit engen Drehradien als sehr spritzig bezeichnet werden, was eine zusätzliche Portion Sportlichkeit mitbringt. Die zeigt sich auch in der Freestyledisziplin. Zu eingehakten Sprüngen lässt er sich zügig und ohne auftretende Querkräfte nach hinten steuern, um dann einen fast schon explosiven Lift freizusetzen. Die erreichbare Höhe und die anschließende Hangtime fallen ab dem oberen Windbereich sehr gut aus. Auch ausgehakt kann er mit satter Power überzeugen und reduziert nach dem Absprung effektiv die Zugkraft. Durch die leicht gesteigerte Pfeilung der Fronttube geht der Wasserstart noch leichter von der Hand als beim Vorgänger. FAZIT Schneller, agiler, präziser und mit einem gesteigerten Windbereich kann der neue Envy seinen Vorgänger deutlich übertrumpfen. Damit zählt der Topseller von Liquid Force eindeutig zur Riege der attraktivsten Allroundkites auf dem Markt.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

FLUGEIGENSCHAFTEN DE

Experten

END

Race

N

LOW

Fortgeschrittene

HE

T

Wave

DRE

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Aufsteiger

WER

M KO

Freestyle

PO

1.179

Leinensystem

4

Preis Bar (€)

449 (CPR), 529 (Response)

One-Pump

ja

Kontakt

info@liquidforcekite.de

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 8, 9, 13.5, 15

Telefon

+49 461/9789560

D KE OO NH U N SPRINGE

45, 50, 55, ab Dezember neue Bar (Response) – Breite verstellbar

SER

Preis (€/ohne Bar)

Barbreiten (cm)

W AS

10,5

LIF T

Größe (m2)

STAR

T

DETAILS

HA

NG TIM E

AUSGABE 4 / 2014


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AIRUSH RAZOR TEAM AP DIE FAKTEN Auch wenn er aufgrund einer Verletzung seinen Titel nicht verteidigen kann, widmet Airush dem noch amtierenden Weltmeister Alex Pastor für die Saison 2015 sein eigenes SignatureModel. Neben dem konventionellen Razor Team gibt es jetzt auch eine Team-AP-Variante, die sich durch ein individuelles Design abhebt. Wer Alex Pastor in Action kennt, weiß, dass es sich hier nur um einen konsequent auf Free-und Wakestyle ausgelegten Kite handeln kann. Verglichen mit dem Vorgänger wurden Veränderungen an der Pfeilung des Fronttube-Bogens vorgenommen, was dem Razor mehr Power für Unhooked-Tricks verleihen soll. Ebenfalls neu ist die AP-Bar mit fünf Leinen. Sie ist vollkommen puristisch auf die Ansprüche von Freestylern ausgelegt und besitzt einen extra großen Chickenloop. Alternativ kann der Kite aber auch mit der Fünfleiner-Smart-Bar beflogen werden, die umfangreichere Möglichkeiten der Breitenverstellbarkeit bietet. AUF DEM WASSER Mit erhöhtem Grundzug ausgestattet, stellt der Razor im unteren Windbereich jetzt etwas mehr Leistung zur Verfügung. Trotzdem fällt der Windbereich natürlich deutlich kleiner aus als bei den meisten Freeridekites gleicher Größe. Wer das entsprechende Fahrkönnen besitzt, kann den Kite mit Sinuskurven gut beschleunigen und so zusätzlichen Vortrieb generieren. Genau an diesem Punkt kommt die fast schon einzigartige Agilität des Kites zum Tragen. Mit schier begeisternder Präzision jagt der Razor durch Turns, zeigt dabei absolut runde, enge Flugkurven und eine extrem hohe Geschwindigkeit. Für weniger versierte Kiter eher ungeeignet, für sportlich ambitionierte Fahrer ein Traum, findet die Kraftentfaltung dabei ziemlich progressiv statt. Um einen Vorgeschmack auf das Gefühl von Kiteloops mit dem Razor zu bekommen, empfehlen wir „Star Trek“ als Videolektion, da die Beschleunigung an den Übergang zu WarpSpeed erinnert. Beschleunigung erfährt man auch am oberen Ende der Windskala, wo ein gutes Gefühl für die Boardkante nötig wird. Ist der Razor richtig satt angeblasen, reicht die eher mäßige Depower allein häufig nicht mehr aus, um die Fahrt komplett abzubremsen. In seiner Parade­ disziplin, dem Unhooked-Manöver, positioniert er sich in der unangefochtenen Spitzenklasse. Wer den Kite vorn am Tip auf dem inneren Anknüpfpunkt anleint, wird eine im Windfenster angenagelte Wakestyle-Maschine mit so unfassbar gutem Popp erleben, dass die nach oben gezogenen Mundwinkel wahlweise auf die Freude oder den horizontalen Versatz zurückzuführen sind. Weniger erfreulich ist der Ablauf, wenn der Kite im Wasser landet. Bis in den mittleren Windbereich hinein muss er erst über die fünfte Leine umgelegt und dann gestartet werden. FAZIT Einsteiger und Aufsteiger müssen sich mit diesem Kite ebenso wenig beschäftigen wie Freerider. Wer dagegen einen extrem agilen Schirm mit nahezu perfekten Unhooked-Anlagen sucht, dem

PO

WER

DRE

HE

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

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FLUGEIGENSCHAFTEN DE

EINSATZBEREICH

Race

Experten

T

seien die beiden Razor-Modelle wärmstens ans Herz gelegt.

DETAILS

N

STAR

LOW

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END

M KO

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SER

LIF T

9

Preis (€/ohne Bar) 1.199 Leinensystem

5

One-Pump

ja

Barbreiten (cm) uni, Breite verstellbar (sowohl AP als auch Smart Bar) Preis Bar (€)

499 (sowohl AP als auch Smart Bar)

Kontakt

team@apm-marketing.de

Telefon

+49 8171/387080

ED OK HO N NU SPRINGE

Größe (m2)

HA

AUSGABE 4 / 2014

NG TIM E

Alt. Größen (m2) 5.5, 7, 11, 13


65

BEST TS DIE FAKTEN Als sportlicher Allrounder hat sich der TS zum Zugpferd der Kitepalette von Best Kiteboarding entwickelt. Auch in der vierten Generation stellt er das Bindeglied zwischen GP und Kahoona dar. Um den Kite etwas sportlicher und agiler zu gestalten, wurde großflächig Dacron eingespart, besonders in den Tips. So zeigt der Kite ein besseres Drehverhalten und wird entsprechend leichter. Entlang des verbliebenen Dacron-Rahmens verläuft eine gewellte Tuchdopplung, die optisch gut zu erkennen ist. Das in diesen Stresszonen verwendete, enger gewebte Double-Ripstop-Material zeichnet sich durch hohe Reißfestigkeit aus und erhöht die Langlebigkeit des Schirms. Um die Stabilität der Abströmkante im Flug sicherzustellen, finden sich 2015 Latten in den jeweils vorletzten Segmenten vor den Tips. AUF DEM WASSER Durch die gesteigerte Agilität lässt sich der TS im unteren Windbereich gut beschleunigen und zeigt dadurch eine starke Leichtwindleistung. Um das volle Potenzial bei schwachem Wind auszuschöpfen, ist ein gutes Gefühl für die Kitesteuerung gefragt. Die effektiv arbeitende Depower führt, dem Konzept des sportiven Allrounders folgend, zwar nicht zu vollständigem Ausflattern, verleiht dem TS aber einen insgesamt großen Windbereich. Der auffallend sportliche Charakter des Kites wird, verglichen mit dem Vorgänger, durch noch rundere und schnellere Turns unterstrichen, die bei Kiteloops oder aggressiven Richtungswechseln begeistern. Selbst enge Radien sind kein Problem und auch die Strömung reißt in keiner Sekunde ab, was sich in einem sehr linearen Kraftverlauf äußert. An der Bar sind die Anforderungen trotz starker Leistungsreserven eher gering. Wie schon im letzten Jahr liegen die Lenk- und Haltekräfte im unteren bis mittleren Bereich, was absolute Leichtigkeit beim Steuern des Kites garantiert. Bei Sprüngen zeigt der TS seine ausgeprägte Bissigkeit. Zügig lässt er sich nach hinten steuern und setzt ab dem mittleren Windbereich einen kraftvollen und progressiv einsetzenden Lift frei, der in ordentliche Höhe trägt. Die Hangtime liegt im guten Mittelfeld und erreicht am oberen Ende der Windskala sogar Spitzenwerte. Ebenso attraktiv fällt die Unhooked-Eignung aus. Der starke Popp zeigt fast schon Parallelen zu klassischen Wakestylekites und auch der Zugkraftabbau nach dem Absprung ist spürbar vorhanden. Reicht der Wind aus, um den Kite gestellt zu fliegen, startet der TS einfach über den Zug an einer Steuerleine aus dem Wasser. FAZIT Wer lediglich einen Schirm zum Cruisen und für eingehakte Sprünge sucht, ist mit dem Kahoona besser beraten. Zwar ist der TS auch für diese Anforderungen hervorragend geeignet, es wäre aber fast schon schade, ihn darauf zu beschränken. Ob Welle, Freeride oder Freestyle, dieser Allrounder mit sehr sportlichen Genen ist für Fahrer aller Könnensstufen geeignet und konnte gegenüber dem Vorjahr an Flugstabilität und Agilität nochmals zulegen.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

FLUGEIGENSCHAFTEN DE

Experten

END

Race

N

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Fortgeschrittene

HE

T

Wave

DRE

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Aufsteiger

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M KO

Freestyle

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Preis (€/ohne Bar)

1.029

Preis Bar (€)

399

Leinensystem

4

Kontakt

akorb@pureactionsports.com

One-Pump

ja

Telefon

+49 69/20324485

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 8, 10, 12, 15, 17

SER

47, 52, 57

W AS

Barbreiten (cm)

D KE OO NH U N SPRINGE

9

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Größe (m2)

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DETAILS

HA

NG TIM E

AUSGABE 4 / 2014


66

NORTH REBEL DIE FAKTEN Er ist sozusagen der Golf der Kiteindustrie, verlässlich, klassenlos und seit jeher ein Verkaufsschlager. Aus allen Lagern generiert er seine Fangemeinde, ohne dabei zu stark zu polarisieren – ein umgänglicher Typ für die breite Masse. Genau deshalb war Designer Ken Winner auch gut damit beraten lediglich kleine Drehungen an den Stellschrauben für 2015 vorzunehmen. Neben einem etwas flacher gewählten Profil, das die Höhelaufeigenschaften optimiert, wurde die Spannung der Abströmkante modifiziert, wodurch das Tuch in böigen Bedingungen nicht zum Flattern neigt. Während die Abstufung der Range bis zum 14-Quadratmeter-Modell gleich geblieben ist, dürfte besonders Retrofans das Herz angesichts des neuen Rebel-Modells höher schlagen. Denn ab sofort gibt es eine speziell auf Hangtime und Oldschool-Tricks ausgelegte 18-Quadratmeter-­ Version, mit der Board-offs, One-Footer und Deadmans wieder Einzug an den Spots halten werden. AUF DEM WASSER Kurbeln muss bei diesem Kite niemand und auch der Beschleunigung dienende Sinuskurven fallen beim Rebel komplett weg. Einmal energisch eingelenkt, kann er im unteren Windbereich schnell gestellt geflogen werden und marschiert dabei weit an den Windfensterrand. Auch im Highend muss auf den weitreichenden Komfort nicht verzichtet werden, da sich Böen über die effektiv arbeitende Depower hervorragend ausgleichen lassen. Das Bargefühl fällt so direkt und definiert aus, dass wir dem Rebel eine ausgeprägte Sportlichkeit bescheinigen können, die von einer attraktiven Fluggeschwindigkeit unterstrichen wird. Während die Haltekräfte im unteren bis mittleren Bereich liegen, fallen die Steuerkräfte durchweg gering aus. Rund und mit einer absolut linearen Kraftabgabe zirkelt der Rebel seine Turns in den Luftraum, wobei mittlere Radien möglich sind. Die Sprungleistungen sind wie von diesem Modell gewohnt hervorragend. Ohne große Anforderung an das Fahrkönnen stellt der Rebel einen kraftvollen aber nicht überfordernden Lift und eine ausgedehnte Hangtime zur Verfügung. Selbst ausgehakte Manöver werden für Aufsteiger in den Unhooked-Freestyle ausreichend mit Zugkraft bedient. Für versierte Unhooked-Artisten gibt es mit Vegas, Dice und Evo aber attraktivere Kites, die eine tiefere Positionierung im Windfenster und eine effektivere Zugkraftreduzierung nach dem Absprung ermöglichen. Der Ablauf des Wasserstarts erfolgt wie vom Rebel gewohnt durch Zug an einer Steuerleine. FAZIT Performance-Freeride prangt als Attribut über der Produktbeschreibung des Rebels, was wir in vollem Umfang bestätigen können. Doch damit wird noch längst nicht das gesamte Spektrum des Kites beschrieben. Bei der Zielgruppe gibt es keinerlei Einschränkungen und auch bei den Disziplinen existiert keine Sparte, für die der Rebel nicht hergenommen werden könnte. Ein gutmütiger Allrounder mit attraktiven Leistungsspitzen, dessen Schwerpunkte nach wie vor bei hohen

PO

WER

DRE

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KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

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FLUGEIGENSCHAFTEN DE

EINSATZBEREICH

Race

Experten

T

Sprüngen und einer extrem leicht abrufbaren Freeride-Performance liegen.

DETAILS

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LOW

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END

M KO

W AS

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LIF T

12

Barbreiten (cm)

uni, Breite verstellbar

Preis Bar (€)

439 (19 m), 449 (22 m), 459 (24 m), 469 (27 m)

Kontakt

info@northkites.com

Telefon

+49 89/666550

Preis (€/ohne Bar)

1.449

Leinensystem

5

One-Pump

ja

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 8, 9 10, 11, 13, 14, 18

ED OK HO N NU SPRINGE

Größe (m2)

HA

AUSGABE 4 / 2014

NG TIM E


67

JN MR. FANTASTIC DIE FAKTEN Bereits in der dritten Generation flankiert JNs Mr. Fantastic den C-Kite Prima Donna und den Open-C-Kite Wild Thing mit der Ausrichtung auf Fahrer, die sich nicht auf eine Stilrichtung festlegen wollen. Für die Realisierung eines zugstarken Charakters setzt das Designteam auf eine niedrige Aspect Ratio und einen breit geschnittenen Mittelteil mit tiefem Profil. Um auch für den Leichtwindbereich das passende Modell parat zu haben, wurde die Range um einen Schirm in 16 Quadratmeter Größe ergänzt. Die Besonderheit an diesem Kite: Er besitzt nur eine Querstrut, was eine entscheidende Gewichtsersparnis ermöglicht. In den Größen 4.5 bis 12 Quadratmeter baut der Mr. Fantastic auf ein Fünf-Strut-Gerüst, in der Größe 14 Quadratmeter auf ein leichteres Drei-Strut-Gerüst. AUF DEM WASSER Mit extrem zugstarkem Charakter bringt der Mr. Fantastic seinen Fahrer früh ins Gleiten. Durch den etwas tieferen Stand im Windfenster ist der Einsatz der Boardkante gefragt, um die maximal mögliche Position am Windfensterrand zu erreichen. Einmal in Fahrt gekommen steht der Mr. Fantastic wie angenagelt am Himmel und begeistert selbst in böigen Bedingungen mit einem stabilen Profil. Nach oben hinaus fällt der Einsatzbereich ebenfalls groß aus, da sich die Zugkraft über die effektive Depower fast vollständig reduzieren lässt. Komfort wird bei diesem Kite groß geschrieben, nichts kann ihn aus der Ruhe bringen und auch an der Bar sorgt er für eine durchgehend gute Rückmeldung über seine Aktionen. Während die Haltekräfte im unteren bis mittleren Bereich liegen, steigen die ebenfalls im Mittelfeld angesiedelten Steuerkräfte bei zunehmendem Wind spürbar an. Diese fehlerverzeihende Auslegung kommt besonders Einsteigern zugute, die den Kite nicht so leicht versteuern können. An Direktheit mangelt es dem Schirm dadurch aber nicht. Unmittelbar reagiert er auf Lenkbefehle und setzt seine Turns dann mit eher gemächlicher Geschwindigkeit um. Mittlere Radien sind bei vollem Bareinschlag kein Problem, wobei der Kite zu leichtem Tellern neigt. Mit der Entwicklung leichter Querkräfte lässt sich der Mr. Fantastic zum Absprung nach hinten steuern und setzt dann einen im oberen Mittelfeld liegenden Lift frei, der schön linear erfolgt. Die Hangtime liegt ab dem oberen Windbereich in der absoluten Spitzenklasse. Unhooked-Manöver gehören nicht zu den Paradedisziplinen. Zwar positioniert sich der Schirm nach dem Aushaken tiefer im Windfenster und bietet auch einen ordentlichen Popp, die gewünschte Zugkraftreduzierung ist allerdings nahezu nicht vorhanden. Der Wasserstart erfolgt selbst bei wenig Wind absolut einfach über den Zug an einer Steuerleine. FAZIT Komfortabel, unkompliziert und mit einem sehr großen Windbereich ausgestattet: Der Mr. Fantastic wird als Performance-Freerider Einsteiger bis Fortgeschrittene begeistern, die primär eingehakte Manöver verfolgen und mit nur zwei Kites die gesamte Windrange abdecken wollen.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

FLUGEIGENSCHAFTEN DE

Experten

END

Race

N

LOW

Fortgeschrittene

HE

T

Wave

DRE

FOR

Aufsteiger

WER

M KO

Freestyle

PO

Preis (€/ohne Bar)

1.299

Preis Bar (€)

498 (400 mit Kite)

Leinensystem

4

Kontakt

info@jn-kites.com

One-Pump

ja

Telefon

+39 473/490700

Alt. Größen (m2)

4.5, 6, 8, 10, 14, 16

SER

uni, Breite verstellbar

W AS

Barbreiten (cm)

D KE OO NH U N SPRINGE

12

LIF T

Größe (m2)

STAR

T

DETAILS

HA

NG TIM E

AUSGABE 4 / 2014


68 | MATERIALCHECK BOARDS

TONA POP geringere Führung über die Finnen ausgleicht. Bei unruhiger Wasseroberfläche zeigt sich das Pop lauf­ ruhig und die Dämpfung liegt durch den etwas weicher abgestimmten Mittelteil im oberen Mittelfeld. Deutlich härter fällt die Konstruktion der Tips verglichen mit dem Bereich zwischen den Füßen aus. Sie sorgt in Verbindung mit den ausgeprägten Rückstellkräften für einen satten und leistungsstarken Absprung. Hier wird der Name des Boards eindeutig zum Programm. Mit guter Führung lässt sich das Pop bis zum Take-off führen, was auch eingehakte Manöver mit hoher Kontrolle erlaubt. Bei Unhooked-Tricks bringt die Nutzung von Boots ein deutlich attraktiveres Ergebnis zustande, da die Tips dann bei guter Absprungtechnik viel intensiver aufgeladen werden können. Landungen gelingen auch mit hoher Geschwindigkeit hervorragend, was der harmonischen Abstimmung zwischen Bodenkurve und Finneneinfluss zu verdanken ist. Spielerisch geht das Board in Turns und zeigt dabei eine gute Führung über die Kante. Bis in enge Radien saugt es sich förmlich auf dem Wasser fest und ermöglicht dadurch eine sehr DIE FAKTEN Die Boardmarke Tona wurde vor sechs

Führung zu liefern. Eine doppelte Konkave durchläuft

spritzige Fahrweise. Auch die Agilität zeigt sich enorm

Jahren von drei ambitionierten Wassersportlern ins

den Mittelteil des Boards und geht zu den Tips hin in

ausgeprägt, was den sportlichen Charakter des Pop

Leben gerufen: Andre Phillip, Adam Anton und Dereck

einen breiten Channel über. Parallel zu den Kanten

hervorragend abrundet.

Camacho. Ihr Debütboard war das Pop, welches auch

sind im Mittelteil zwei zusätzliche tiefe Channels in das

heute noch als ganzer Stolz der Linie zum Programm

Board gezogen. Damit die Finnen beim Slide über har-

FAZIT Obwohl das Board ohne Schlaufen geliefert

gehört. Es handelt sich um eine Mischung aus Kite-

te Gegenstände nicht aus dem Board brechen, fallen

wird, ist es nicht ausschließlich für den Einsatz mit

und Wakeboard, das für den Einsatz auf Obstacles

sie sehr flach, dafür aber ungewöhnlich lang aus.

Bindungen konzipiert. Auch mit Schlaufen gefahren

mit einer Grindbase ausgestattet ist. Es richtet sich

bringt das Pop eine enorme Portion Fahrspaß mit.

nicht ausschließlich an Kiter, die mit festen Bindungen

AUF DEM WASSER Trotz der vier Zentimeter hohen

Um das gesamte Leistungsrepertoire beim Springen

unterwegs sind, legt auf dieses Fahrersegment aber

Bodenkurve kommt das Pop leicht ins Gleiten (mit

abrufen zu können, sind Boots aber von Vorteil. Das

eindeutig seinen Fokus. Entsprechend aufwendig prä-

Schlaufen gefahren) und erreicht eine ansehnliche

Pop eignet sich für Aufsteiger bis hin zu erfahrenen

sentiert sich der von Dereck Camacho geshapte Unter­

Höchstgeschwindigkeit. Die Kontrolle ist selbst

Free- und Wakestylern und ist sicherlich eins der

boden, der darauf ausgelegt ist, auch ohne Finnen

dann sehr leicht, da die Unterbodenkonstruktion die

robustesten Kiteboards auf dem Markt.

FAHREIGENSCHAFTEN

BE

SC

EU HL

NIG

UNG

GESC

HW

IND

IG

KE

IT

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

EINSATZBEREICH

TO D CONTROL

ANGLEIT

PEE

EN

PS

DETAILS

FO

EH

EN

M KO

R

DR

T

499

Alt. Größen (cm)

133 x 40.5, 142 x 42.75

Länge (cm)

138

Kontakt

office@unhooked.at

Breite (cm)

41,5

Telefon

+43 650/511442

Gewicht (kg, montiert) 3,61 (nur Deck mit Finnen)

SPRINGEN

AUSGABE 4 / 2014

Preis (€)

Finnenmaß (mm)

20



70

NOBILE NHP SPLIT CARBON Kitezug reicht aus, um in Fahrt zu kommen. Auch die Beschleunigung ist ziemlich sportlich. Die maximal erreichbare Geschwindigkeit liegt im Spitzenfeld und selbst bei Vollgas zeigt sich das Board extrem leicht kontrollierbar. Dafür sind die lange Fersenkante und die groß dimensionierten Finnen verantwortlich. Auch bei unruhiger Wasseroberfläche leidet die Kontrolle kaum. Der Fahrkomfort fällt in Verbindung mit dem mittleren Flex gut aus, nur in heftigem Kabbelwasser neigt der Rumpf zu leichtem Schlagen. Während die Rumpfkonstruktion an sich eine gute Agilität bietet, können die 55-Millimeter-Finnen den Spaß gelegentlich abrupt unterbinden. Beim planen Drehen muss ein mittlerer bis hoher Widerstand überwunden werden und in Turns sind mittlere Radien vorgegeben. Den Absprung machen die Finnen dagegen zum Kinderspiel. Selbst mit weniger guter Technik lässt sich das etwas weicher als der Mittelteil abgestimmte Tip bis zum Take-off gut halten. Der maximal abrufbare Popp liegt durch die ausgeprägten Rückstellkräfte im Spitzenfeld. Lediglich versierte und etwas schwerere DIE FAKTEN Splitboards sind der letzte Schrei. Seit

nicht teilbaren Modell soll der Flex um fast 20 Prozent

Freestyler dürften sich hier noch eine Portion mehr

der Vorstellung im Kitelife Village 2013 hat Nobile

softer ausfallen, was den Fahrkomfort erhöht. Die in

und eine etwas loosere Abstimmung für schnelle

so viele davon verkauft, dass die Range der teilbaren

beiden Versionen vorhandene asymmetrische Outline

Landungen wünschen.

Boards für die kommende Saison enorm ausgeweitet

mit längerer Fersenkante lässt das Board besser an-

wurde. Vom herkömmlichen Twintip über Leichtwind-

gleiten und Höhe laufen. Für den Test stand das neue

FAZIT Geteiltes Board, halbierter Spaß: Diese

Twintips bis hin zu Directionals umfasst das Sorti-

Pad-/Schlaufensystem noch nicht zur Verfügung, mit

Gleichung kann getrost vernachlässigt werden, denn

ment nun sechs Splitboard-Modelle. Das NHP ist als

dem das Fliegengewicht nochmals leichter sein soll.

bezogen auf die Gesamtperformance steht das NHP

sportiver Allrounder gleich in vier unterschiedlichen

Anstatt der Kunststoffinnen vom Vorjahr kommen jetzt

Split Carbon den einteiligen Twintips in nichts nach. Als

Versionen erhältlich. Jeweils in Glas- und in Karbon-

wieder G10 Finnen zum Einsatz.

sportlicher Allrounder eignet sich dieses Board für alle

bauweise als herkömmliches und als Splitboard. In

Könnensstufen. Eine optimale Wahl für Vielflieger, die

der getesteten Größe haben die beiden Einzelteile eine

AUF DEM WASSER Trotz des mit 4,8 Zentimeter

allerdings auch ihren Preis hat. Wer auf das schwarze

Länge von jeweils 74 Zentimetern, wodurch das Board

hoch ausfallenden Continous Rockers zeigt sich das

Gold verzichten kann, hat mit dem NHP Split in Glas-

problemlos im Koffer Platz findet. Verglichen mit dem

NHP Split Carbon ziemlich gleitfreudig. Geringer

bauweise eine 500 Euro günstigere Alternative.

FAHREIGENSCHAFTEN

BE

SC

EU HL

NIG

UNG

GESC

HW

IND

IG

KE

IT

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

EINSATZBEREICH

TO D CONTROL

ANGLEIT

PEE

EN

PS

DETAILS

FO

EH

EN

M KO

R

DR

T

1.499

Alt. Größen (cm)

138 x 42

Länge (cm)

134

Kontakt

info@element-sports.de

Breite (cm)

41

Telefon

+49 8031/9413690

Gewicht (kg, montiert) 3,56

SPRINGEN

AUSGABE 4 / 2014

Preis (€)

Finnenmaß (mm)

55



72

OCEAN RODEO JT PRO was die Zielgruppe entscheidend vergrößert. Selbst bei Höchstgeschwindigkeit bleibt die Führung erhalten, lästiges Catchen der Finnen oder Verschneiden sind Fremdwörter für das JT Pro. In heftigen Kabbelbedingungen zeigt der mittlere Flex die Komfortgrenze auf, was sich in leichtem Aufschaukeln widerspiegelt, aber auch dann bleibt die Kontrolle denkbar einfach. Bei schnellen Kantenwechseln sowie planem Drehen in den Switch Stance ist nur ein geringer Widerstand vorhanden, was den sportlichen Charakter unterstreicht. In Turns bleibt die Führung über Kante und Finnen bis in mittlere Radien erhalten, bevor das Board gut vorhersehbar in den Drift übergeht. Selbst mit geringerem Fahrkönnen ist die gesamte Sportlichkeit des JT Pros erfahrbar, was sich auch beim Absprung zeigt. Bis zum Verlassen der Wasseroberfläche ist maximaler Griff gewährleistet. Mit kraftvollem und technisch sauberem Absprung kommt man in den Genuss guter Rückstellkräfte, die dem Board einen hervorragenden Popp verleihen. Selbst schnelle Landungen nach ausgehakten Manövern sind kein Problem, da sich die RockerDIE FAKTEN Sechs Jahre lang ist das Pro Model von

zu festen Bindungen folgend werden besonders bruch-

kurve mit 3,8 Zentimetern Fehler verzeihend zeigt und

Jeremie Tronet schon als das sportliche Zugpferd der

feste Inserts verwendet, wodurch das JT Pro wahlweise

Korrekturen ermöglicht.

Boardpalette von Ocean Rodeo im Einsatz. Für 2015

mit Schlaufen oder Boots gefahren werden kann. FAZIT Jeremie Tronet ist für radikale Wakestyle-

haben sich die Designer den Performance-Allrounder erneut vorgenommen und intensiv überarbeitet. Um

AUF DEM WASSER Der ausgeklügelte Unterboden

Manöver ebenso bekannt wie für klassische

den Holzkern herum finden sich jetzt im Rumpf gezielt

mit dem recht flach gehaltenen Mittelteil verhilft dem

Oldschool-Tricks. Entsprechend vielseitig präsentiert

platzierte Karbonstreifen, die dem Board zu einem

JT Pro zu herausragenden Angleiteigenschaften. Bereit-

sich sein Pro Model. Freerider mit dem Wunsch nach

definierteren Flex und gesteigerten Sprungleistungen

willig und mit ordentlicher Geschwindigkeitsaufnahme

einem sportlich abgestimmten Rumpf kommen

verhelfen. Für die Extraportion Kontrolle ist der Unter­

erreicht es zügig die freie Gleitlage und beschleunigt

genau so auf ihre Kosten wie Freestyler mit Hang zu

boden im Zentrum parallel zu den Kanten von zwei

auf eine beeindruckende Endgeschwindigkeit. Durch

festen Bindungen. Als Sahnehäubchen muss diese

schmalen Channels durchzogen. An den Tips kommt

die relativ gerade Outline und die Unterstützung der

Vielseitigkeit nicht teuer erkauft werden, denn das JT

dagegen jeweils ein breit angelegter Channel mit

Finnen zieht das Board einmal in Fahrt gekommen

Pro gehört mit einem Verkaufspreis von nur 549 Euro

doppelter Konkave zum Einsatz. Dem aktuellen Trend

sofort effektiv Höhe. Die Kontrolle fällt durchweg leicht,

zu den günstigsten Boards auf dem Markt.

FAHREIGENSCHAFTEN

BE

SC

EU HL

NIG

UNG

GESC

HW

IND

IG

KE

IT

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

EINSATZBEREICH

TO D CONTROL

ANGLEIT

PEE

EN

PS

DETAILS

FO

EH

EN

M KO

R

DR

T

549

Alt. Größen (cm)

132 x 40, 142 x 43

Länge (cm)

138

Kontakt

mail@oceanrodeo-germany.de

Breite (cm)

42

Telefon

+49 157/3232709178

Gewicht (kg, montiert) 3,8

SPRINGEN

AUSGABE 4 / 2014

Preis (€)

Finnenmaß (mm)

50



74 | KITELIFE REISELUST

PIRATENINSELN

MIT KARIBISCHEM FLAIR

Kristallklar blitzt das Wasser rund um die Grenadinen in der immer scheinenden Sonne. Wie unberührt liegen die schneeweißen Sandstrände königlich anmutenden Palmen­wie ein Teppich zu Füßen. Union Island und seine Nachbarinseln sind das, was sich Hollywood unter echter Karibik vorstellt. An diesen Stränden ging Jack Sparrow in „Fluch der Karibik“ auf die Suche nach der Black Pearl. Trotz aller Prominenz sind die Grenadinen aber bis heute vom Massentourismus komplett verschont geblieben, denn der Weg zu den kleinen Inseln ist nicht leicht.

AUSGABE 4 / 2014


TEXT// FLORIAN SPIETH FOTOS//JEREMIE TRONET, VINCENT BERGERON, ALEXANDRE CAIZERGUES, MARIE DESANDRE-NAVARRE

75

Z

wischen St. Vincent und Grenada er-

Sie scheitert nach wie vor an der Logistik, denn

Zusätzlich ist es als Ausgangspunkt für Tagestrips mit

streckt sich eins der letzten karibischen

selbst die Landebahn des größten Flughafens auf

dem Boot perfekt gelegen. Dem Bann dieser Inselgrup-

Paradiese. Eine Handvoll Inseln, die zu

St. Vincent ist noch zu kurz für große Lang­strecken­­

pe so sehr verfallen, dass er sich dort niedergelassen

den kleinen Antillen gehören und von denen nur

flugzeuge. Genau das verleiht der Inselgruppe einen

hat, ist Jeremie Tronet. Seit einigen Jahren betreibt der

wenige überhaupt bewohnt sind. 32 Eilande zählt

ganz besonderen Charme: verträumt, verspielt und

Kiteprofi eine Kiteschule auf Union Island und bezeich-

das Inselreich, die allesamt ein wahr gewordener

fast schon unverschämt perfekt.

net die Insel als „feuchten Traum“ eines jeden Wasser­ sportlers. „Nachdem ich viele Jahre auf der ganzen

Traum für Liebhaber unberührter Natur und natürlich für Wassersportler sind. Als Symbol einer

Als Ziel oder Zwischenstopp für Segler sind die

Welt umhergereist bin, suchte ich nach einem Ort, wo

unverfälschten Karibik sind die Grenadinen nicht

Grenadinen­ein absoluter Hotspot. Speziell Union

ich mich niederlassen könnte. Ich fand ihn auf Union

völlig unbekannt, haben sich den Charakter eines

Island hat sich den Stellenwert als herausstechendes

Island. Diese Insel ist wie ein Spielplatz für Wasser-

Geheimtipps jedoch bis heute bewahrt. Das liegt

Sahnestück verdient. Obwohl auch die übrigen Inseln

sportler jeder Art. Auf fünf Kilometer Länge und zwei

in erster Linie daran, dass die massentouristische

mit grandioser Schönheit bestechen, erfreut sich

Kilometer Breite finden sich etliche Möglichkeiten für

Erschließung zum Glück, aber eben auch zum Leid

dieses­Eiland aufgrund der vielseitigen und zahlrei-

Kiter, Surfer, Taucher oder Outdoorsportler um voll auf

der Anreisenden, bisher ausgeblieben ist.

chen Spots unter Kitesurfern größter Beliebtheit.

ihre Kosten zu kommen“, schwärmt der 28-Jährige.

AUSGABE 4 / 2014


76 1 | An Bord dieses Schiffs bietet das JT Pro Center für Kiter Tagesauflüge zu den umliegenden Spots an. 2 | Auf einer Muschelbank „gewachsen“: Die Happy Island Bar in der Lagune vor dem JT Pro Center 3 | Flachwasserspielplätze finden sich um alle Inseln der Grenadinen herum. 4 | Die Lagune vor dem JT Pro Center mit Happy Island im Vordergrund und dem kleinen Flughafen im Hintergrund. Vorsicht ist in Lee geboten, denn zwischen den ankernden Segelbooten ist Kitesurfen nicht erlaubt. 5 | Bekannt für außergewöhnlich schöne Tauch- und Schnorchelreviere: Auf den kleinen Antillen kann eine überwältigende Unterwasserwelt entdeckt werden.

Die Strände der Tobago Cays sind für Hollywood der Inbegriff von Karibik pur und dienten als Kulisse für den Film „Fluch der Karibik“.

Die Bekanntheit der Grenadinen unter Kitesurfern hat Tronet maßgeblich geprägt. Als er vor einigen Jahren auf die Insel kam, waren Kites am Himmel noch eine außergewöhnliche Attraktion für die Einheimischen. „Die Kinder der örtlichen Grundschule kamen direkt nach Unterrichtsschluss zu uns an

In weniger als 15 Minuten mit dem Boot sind von

den Spot und verbrachten den ganzen Tag damit

Union Island aus etliche kleine, teils unbewohnte

uns begeistert zu beobachten“, erinnert er sich.

Inseln mit genialen Kitebedingungen erreichbar,

Mittlerweile hat er etlichen Locals das Kitesurfen

was den Erlebnisfaktor um ein Vielfaches steigert.

beigebracht und bietet einigen davon einen Job an

Angesteuert werden sie mit dem stationseigenen

seiner Station oder unterstützt sie dabei, den Weg

oder bei großen Gruppen mit einem angemieteten

als Profi einzuschlagen. Die Station ist das gesamte

Boot. Auf Union Island selbst stehen insgesamt

Jahr über geöffnet, doch wie auf den übrigen Inseln

drei Kitespots zur Verfügung. Der am besten

der südlichen Karibik ist die beste Windzeit von

besuchte und mit den schönsten Bedingungen ist

Dezember bis Juli, dann liegt die Windausbeute bei

die Lagune direkt vor der Kitestation. Diese bietet

über 90 Prozent. Außerhalb der Passatwindzeit ist

enorm viel Platz, den konstantesten Wind und

Kiten ebenfalls möglich, jedoch fällt die Ausbeute

ein Revier für alle Könnensstufen. Mit privaten

dann schon deutlich geringer aus. Egal zu welcher

Trainingsstunden kommen selbst blutige Anfänger

Jahreszeit man sich auf den Grenadinen befindet,

im knietiefen, warmen Wasser schnell aufs Board.

über Kälte muss man sich auf keinen Fall Gedan-

Aber auch Obstacle-Fans werden hier mit einem

ken machen. Das gesamte Jahr über bleiben die

selbstgebauten Slider bedient. Wer als Unterkunft

Luft und das Wasser so warm, dass kein Neopren-

das Kite Beach Hotel wählt, hat vom Bett aus

anzug benötigt wird.

direkten Blick auf diesen Spot.

2 AUSGABE 4 / 2014

1

3


77 Einige der Bungalows sind nur wenige Meter von der Wasser­ kante entfernt, weshalb man auf deren Terrassen bei einem fruchtigen Cocktail den traumhaften Sonnenuntergang genießen kann. Die Kitestation liegt keine Minute Fußweg entfernt, wodurch die Aussage „vom Bett aufs Brett“ hier bestens zutrifft. Frigate Island befindet sich direkt vor der Südküste von Union Island und ist leicht mit dem Speedboot erreichbar. Durch ein langes Riff wird der von ablandigem Wind bestens versorgte Spot abgeschirmt, was eine Flachwasser-Freestyle-Piste der Extraklasse bietet. Big Sands befindet sich genau auf der gegenüberliegenden Seite an der Nordküste. Die nordöstlichen Winde versorgen diesen Spot mit kleinen, aber durchaus attraktiven Wellen zum Longboarden, Stand-up-Paddling oder Kiten. Direkt am Strand befindet sich mit der Sparrows Bar ein gemütliches Restaurant, wodurch sich Big Sands auch als Tages­

4

ausflugsziel hervorragend anbietet. Vom Kitecenter bis nach Big Sands sind es lediglich fünf Minuten Fahrt mit dem Taxi. Für alle, die sich mit der Zeit an den Spots von Union Island satt gesehen haben, oder einfach mal die Umgebung erkunden möchten, hat Jeremie Tronet eine Kooperation mit einem Segeltörnanbieter ins Leben gerufen. An Bord eines großen Segelboots können Tagestrips gebucht werden, die Verpflegung und Rettung beinhalten. Angesteuert wird zum Beispiel Mayreau, wo sich Wavekiter richtig austoben können. Nach nur 30 Minuten Fahrt (alternativ zehn Minuten mit dem Speedboot) geht das Schiff in

5

der Salt Whistle Bay vor Anker.


78

Infos grenadinen Ein Hauch von Hollywood: An den Stränden der Tobago Cays wurde der Film „Fluch der Karibik“ gedreht.

ANREISE | Der Preis für die unvergleichbare

Von Kursen über Materialmiete bis hin zu einer

KLIMA | Das Klima auf den Grenadinen ist tro-

Abgeschiedenheit der Grenadinen ist eine etwas

exklusiven Filmsession auf dem Wasser wird alles

pisch. Sie liegen im Einfluss des Nordost-Passats,

beschwerlichere Anreise, da es keine Direktflü-

geboten. Auch bei der Anreise und der Suche nach

der von Dezember bis Juni für trockenes Wetter mit

ge von Europa gibt. Nach Union Island gelangt

der passenden Unterkunft ist er gern behilflich. Infos

geringer Niederschlagswahrscheinlichkeit sorgt.

man von Deutschland aus am besten mit einem

unter: www.kitesurfgrenadines.com. Auf der Home-

Feuchter wird es während der Regenzeit von Juni

Zwischenstopp auf Barbados. Von dort aus werden

page finden sich auch zahlreiche weitere Informatio-

bis September, dann ist auch ein leichter Tempe-

täglich Flüge nach Union Island angeboten. Wer

nen rund um den Aufenthalt auf den Grenadinen.

raturanstieg zu verzeichnen. Die durchschnittli-

alternativ einen günstigen Flug nach Grenada oder

chen Höchsttemperaturen liegen im ganzen Jahr

St. Lucia findet, kann von dort aus über SVGAir

UNTERKUNFT | Das JT Pro Center hat eine

zwischen 28 und 30 Grad Celsius, die Tiefsttempe-

oder Mustique einen Privatjet nach Union Island

Kooperation mit dem Kite Beach Hotel, das nur wenige

raturen bei 22 bis 25 Grad. Ein Neoprenanzug wird

buchen: www.svgair.com und www.mustique.com.

Meter von der Station entfernt ist, sowie mit dem Palm

daher das gesamte Jahr über nicht benötigt.

Der Kostenpunkt liegt bei etwa 600 Euro. Europä-

Island Resort (www.palmislandresortgrenadines.com).

er benötigen kein Visum für die Einreise auf

Die Zimmerpreise für das Kite Beach Hotel liegen

AKTIVITÄTEN | Auch wenn der Wind mal nicht

die Grenadinen.

zwischen 100 und 170 US-Dollar pro Nacht,

mitspielen sollte, gibt es auf Union Island zahlreiche

für das Palm Island Resort mit All-inclusive-

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Von Wellen-

KITESTATION | Der Profikiter Jeremie Tronet

Leistung zwischen 600 und 1.000 US-Dollar pro

reiten über Stand-up-Paddeln, Tauchen, Schnor-

betreibt seit einigen Jahren eine Kiteschule auf Union

Nacht. Beide können mit einem Rabatt gebucht

cheln, Segeln, Biken und Wandern ist das sportliche

Island und sorgt in vollem Umfang für einen unver-

werden, wenn die Buchung über die Kiteschule

Angebot extrem breit gefächert.

gesslichen Aufenthalt.

läuft: www.kitesurfgrenadines.com

WÄHRUNG | Die Währung auf den Grenadinen ist der East Carribean Dollar (EC). Ein Euro entspricht

WINDSTATISTIK

etwa 3,5 EC. Es empfiehlt sich US-Dollar mitzunehmen, da diese überall angenommen und gewechselt werden. Visa und Mastercard werden generell akzeptiert und ein Bankautomat findet sich wenige Meter vom JT Pro Center entfernt.

EINKAUF UND ESSEN | Die Preise in den Supermärkten und Restaurants liegen etwas über denen in touristischen Regionen Deutschlands. Für ein Abendessen im Restaurant fallen etwa 12 bis 80 EC an. Das Angebot an NahrungsJAN

AUSGABE 4 / 2014

FEB

MÄR

APR

MAI

JUN

JUL

AUG

SEP

OKT

NOV

DEZ

mitteln und Getränken in den Supermärkten ist reichlich, man bekommt praktisch alles.



80 6 | Einzigartiger Boxenstopp: Auf Happy Island kann man während der Session einkehren und wird selbst mit Kite am Haken bedient. 7 | Karibisches Kleinod: Die Tobago Cays aus der Vogelperspektive. 8 | Vor Palm Island laufen bis zu zwei Meter hohe Wellen, die man meist mit niemandem teilen muss.

6

Der Spot wird von einer Sandbank geteilt, die in Luv

phänomenale­Cocktails auf der Karte hat. Mit dem

kleine Wellen und in Lee perfektes Flachwasser

Kite in der Luft kann man hier den berühmten loka-

bereithält. Als zweiten Spot können die Tobago Cays

len Rumpunsch genießen, wobei man mit den durch-

nur wärmstens empfohlen werden, wo ein Schnor-

aus gehaltvollen Drinks nicht übertreiben sollte, denn

chelausflug mit Schildkröten in Bistrotisch-Größe

an Land kommt man nur wieder auf dem Kiteboard.

zum Pflichtprogramm gehört. Von dort aus wird ein Downwinder bis nach Union Island angeboten, bei

Für Wavekiter bietet Palm Island ebenfalls attrak-

dem sich immer wieder kleine und mittlere Wellen

tive Bedingungen. Auf dieser Insel befindet sich

abreiten lassen. Begleitet wird der Downwinder

lediglich ein sehr exklusives Hotel für den etwas

vom Hauptschiff und einem kleinen Rettungsboot.

zahlungskräftigeren Geldbeutel. Der Point Break an der Ostseite der Insel ist aber natürlich auch

Zurück auf Union Island könnte man den Tag nicht

nutzbar, wenn man nicht in diesem Hotel unterge-

schöner ausklingen lassen als mit einem Zwischen­

bracht ist. Etwa 20 Minuten fährt man vom JT Pro

stopp auf Happy Island. Diese kleine Miniinsel

Center mit dem Kite upwind, um Palm Island zu

ist eigentlich eine Muschelbank in der Lagune

erreichen. Das Höhe knüppeln lohnt sich aber alle-

direkt vor dem Kitecenter und beherbergt eine der

mal, denn wenn der Wind optimal steht, erreichen

außergewöhnlichsten Bars der Welt, die zudem

die Lines eine Länge von bis zu 200 Metern.

7

AUSGABE 4 / 2014

Der Point Break vor Palm Island produziert an guten Tagen Lines mit 200 Metern Länge.


81

8

AUSGABE 4 / 2014


82

9 Wer die Nächte zum Tag machen will und Verhält-

Innerhalb eines Radius von 500 Metern kann man

nisse wie in Cabarete erwartet, ist auf Union Island

hier kiten, surfen, stand-up-paddeln, tauchen,

eher falsch aufgehoben. Unter der Woche gibt es

schnorcheln, essen gehen, oder einfach nur einen

vereinzelt kleine Bars, die geöffnet haben, aber

entspannten Tag in der Hängematte mit einem

lediglich an Freitagen und Samstagen wird richtig

guten Buch verbringen. Das alles ohne ein Meer

das Tanzbein geschwungen.

von Liegestühlen, nervigen Schmuckhändlern oder überbevölkerten Stränden. Abseits vom

Vom Massentourismus bisher verschont geblieben, besitzen die Grenadinen einen unverwechselbaren Charme.

klassischen Massentourismus bekommen Gäste hier schnell das Gefühl ein Teil des lokalen Lebens zu sein und nicht ein anonymes Rad in der Maschinerie großer Reisekonzerne. Deswegen ist Jeremie Tronet sich in einer Sache absolut sicher: „Wer einmal auf Union Island war, wird immer wiederkommen, da es nichts Vergleichbares auf dieser Welt zu entdecken gibt.“

Eine der bekanntesten Abendveranstaltungen und ein absoluter Publikumsmagnet ist die Full Moon Beach Party am JT Pro Center, die zu jedem Vollmond stattfindet. Nach thailändischem Vorbild wird dann mit Knicklichtern, fluoreszierender Schminke und Lagerfeuern bis in die Morgenstunden gefeiert und natürlich gekitet.Nicht nur die außergewöhnliche Schönheit, die Ruhe und das Gefühl etwas sehr Exklusives zu erleben machen den Reiz von Union Island aus.

11

AUSGABE 4 / 2014

10

9 | Kitekurse, SUP-Verleih, Schnorchel­ausflüge, Wakeboarden: An der Station von Jeremie Tronet ist für alles gesorgt, damit den Gästen auf keinen Fall langweilig wird. 10 | Zahlreiche Inseln der Grenadinen sind unbewohnt und einige sogar so klein, dass sie eher einer Sandbank gleichen, wie hier Morpion Island. 11 | Optimales Trainingsrevier für Freestyler: Brandon Scheid verbrachte im vergangenen Winter gleich mehrere Wochen auf Union Island um an seinen Skills zu feilen.



84 | RATGEBER WIND UND WETTER

TEXT//SABINE SCHMIDT FOTOS//STEFAN LIEBIG

DER FINGER GOTTES

AUSGABE 4 / 2014


85

Wie überdimensionale Elefantenrüssel ragen sie urplötzlich vom Himmel herab, tänzeln am Horizont und erreichen dabei nicht immer die Wasseroberfläche. Schaffen es die Wolkenschläuche aber doch bis ganz nach unten, kann ihre Kraft verheerende Folgen haben. Unsere Wetterexpertin Sabine Schmidt berichtet aus eigener Erfahrung von Wasserhosen, die mit Tornados gleichgesetzt werden können und auch an unseren heimischen Kitespots auftreten.

W

Spätsommer und Herbst auf, wenn das Wasser sich ordentlich erwärmt hat. Strömt hochreichende Kaltluft in die Atmosphäre ein und ist die Schichtung der Atmosphäre labil genug, bilden sich Wasserhosen oder sogenannte Funnel Clouds. Funnel Clouds sind Minitornados, welche die Wasseroberfläche nicht erreichen (siehe Foto). Wasserhosen sind in der Regel schwächer aus-

asserhosen und Tornados kennen wir

ausbilden, häufen sich Augenzeugenberichte von

geprägt als ein Tornado und benötigen für ihre

hauptsächlich aus Fernsehberichten

kleinräumigen Wirbeln im Nord- und Ostseeraum.

Entstehung eine große, warme Wasseroberfläche,

und Zeitungsartikeln. Insbesondere im

Erste Reaktionen auf derartige „Märchen“ fallen

sowie eine starke Temperaturabnahme mit der

Hochsommer, wenn der Süden und Mittlere Westen

meist amüsiert und ungläubig aus. Zu Unrecht

Höhe. Beide Faktoren sind in unseren Breiten

der USA alljährlich von einer Vielzahl dieser Wirbel

jedoch werden Erzählungen über Tornados und

während der Sommermonate gegeben. Die

heimgesucht wird. Ein Tornado verfügt über schier

Wasserhosen in unseren Breitengraden belächelt.

kleinräumigen Wirbel, deren Radius ungefähr 100

unvorstellbare Kraft. Ziemlich erschreckend sind

Denn es gibt sie. Grazil, imposant, atemberaubend

bis 200 Meter beträgt, erreichen in ihrem Inneren

die entsprechenden Bilder, wenn ein F5 mal wieder

und mitunter auch ziemlich gefährlich treten sie im

Windstärken von bis zu 12 Beaufort.

ganze Arbeit geleistet hat. Erschreckend, aber zum Glück auch meist in sicherer Entfernung, denn Tornados­gibt es ja an an hiesigen Stränden nicht. Doch so ganz trifft diese weitverbreitete Annahme nicht zu. Vermehrt finden sich im Netz Berichte, das Fischer, Segler und Wassersportler über Nord- und Ostsee merkwürdig tänzelnde Schläuche sichten, die sich wie der Finger Gottes aus den Wolken in Richtung Meer winden. Gelegentlich wird sogar von Wolkenschläuchen berichtet, die vom Meer kommend den Strand attackieren und eine Schneise der Verwüstung aus umgestürzten Strandkörben, zerfetzten Windspielen oder zerstörten Strand­ buden hinterlassen. Gerade in den Monaten Juli bis September, wenn sich große Temperaturgegensätze zwischen dem Wasser und höhenkalter Luft

Diese Funnel Cloud hat Sabine Schmidt kürzlich in der dänischen Südsee in der Nähe von Marstal von Bord des Traditionsseglers „Loth Lorien“ aus entdeckt.

FUJITSU-SKALA FÜR TORNADOS Wasserhosen erreichen zumeist eine Stärke von F0 bis F1 auf dieser Skala. F0 (64-115 km/h) = Sturmtornado T0 (61-86 km/h) = lose Gegenstände werden spiralförmig hochgehoben T1 (87-115 km/h) = leichte Schäden entstehen an Hütten oder Gartenmöbeln F1 (116-179 km/h) = mäßiger Tornado T2 (116-148 km/h) = schwere Mobilheime werden bewegt T3 (149-184 km/h) = leichte Wohnwagen und Garagen werden zerstört F2 (180-251 km/h) = starker Tornado T4 (185-220 km/h) = ganze Dächer fliegen davon, Bäume werden umgeknickt T5 (221-259 km/h) = Gebäudeschäden, nur massive Mauern bleiben stehen

F3 (252-330 km/h) = heftiger Tornado T6 (260-299 km/h) = schwere Fahrzeuge werden hochgewirbelt T7 (300-342 km/h) = massiv gebaute Häuser stürzen zum Teil ein F4 (331-416 km/h) = zerstörender Tornado T8 (343-385 km/h) = Autos werden weite Strecken geschleudert T9 (386-432 km/h) = Stahlbetonbauten werden stark beschädigt F5 (417-509 km/h) = Supertornado T10 (433-482 km/h) = Stahlbetonbauten werden zerstört T11 (ab 483 km/h) = großflächige und verheerende Zerstörung

AUSGABE 4 / 2014


86

Das stellt für Segler, Angler und Surfer eine ernst

strömt in der Folge in die Wolken und steigt noch weiter

zu nehmende Gefahr dar. 1901 beispielweise star-

auf, während die vorhandene kalte Luft nach unten

ben am Zeuthener See bei Berlin sieben Menschen

sinkt. Diese Abwärtsbewegung der Luft verursacht eine

durch eine Wasserhose.

Ausdehnung der Wolke nach unten. Es kommt zu einem Unterdruck, der eine Rotation auslöst. Die Luftmassen­

An der Unterseite kräftiger Schauer- und Gewitter­

bewegen sich nun schlauchförmig nach oben und

wolken bilden sich diese kleinen Schläuche. Sie

nach unten. Ein Wirbel entsteht, welcher sich immer

werden größer, länger und wachsen schließlich als

weiter nach unten fortsetzt, bis er die Wasseroberfläche

Rüssel in Richtung Wasseroberfläche. Dort wartet

erreicht. Feine, in der Wolke befindliche Wassertröpfchen

erwärmte Luft auf ihren Aufstieg. Während einer

machen den Wirbel für uns erst sichtbar. Je stärker die

schwachwindigen Gewitterlage kann sie leicht die

Rotation in der Wolke ausfällt und je länger der Energie­

Höhenkaltluft durchstoßen. Die feuchtwarme Suppe

nachschub vom warmen Meer anhält, desto mehr Wasser wird angesaugt. Wasserhosen können in

6 Gewitterwolke

Von Juli bis September häufen sich Augenzeugenberichte von kleinräumigen Wirbeln im Nordund Ostseeraum.

dann bis zu einem Kilome-

Kaltluft Wenn kalte (absteigende) Lut auf warme (aufsteigende) Luft trifft, kann sich eine Gewitterwolke bilden

der vertikalen Dimension

1 | Entstehung einer Wasserhose 2 | Auch in unseren Breitengraden gibt es teils sehr kräftige Wasserhosen. Wie der Finger Gottes schlängelt sich dieses Exemplar vor der Küste Usedoms aus der Wolkendecke langsam bis auf die Wasseroberfläche herunter. 3 | Dem Kapitän dieses Schiffs dürfte das Herz in die Hose gerutscht sein. Wenn Wasserhosen zu einem ausgewachsenen Tornado werden, sind selbst große Schiffe in Gefahr.

ter Ausdehnung erreichen.

Warmluft Seitenwinde (vertikale Scherungen) versetzen die aufsteigende Warmluft in Rotation

Seitenwinde

Es ensteht ein wirbelnder Wolkenschlauch, der sich bis zum Boden fortsetzt

Der Sog der nachströmenden Luft kann schwere Schäden verursachen

1 2

3 Die Entstehung dieses Phänomens ist leicht mit einem einfachen Experiment zu veranschaulichen. Rührt man in einem Glas ganz schnell kreisförmig mit einem Löffel, so entsteht ein abwärts gerichteter Wirbel. Genau diesem Prinzip folgen auch die Wasserhosen. Da sie zumeist in Wetterlagen entstehen, die von einer schwachwindigen Umgebung und einem langsamen Wolkenzug begleitet werden, sind die eigentlichen Quellwolken oft nicht als solche zu erkennen. Häufig schlängeln sich die Wolkenrüssel aus einer scheinbar kompakten Wolkenschicht heraus. Durch die hohen Windgeschwindigkeiten innerhalb des Wolkentrichters wird Wasser aufgeschlagen und zum Teil hochgesogen.

AUSGABE 4 / 2014


KITELIFE-KALENDER

2015

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88 Luftaufnahme des Zyklons Catarina von der Weltraumstation ISS aus. Dieses enorme Ausmaß erreichen Wasserhosen in der Regel nicht.

Die Lebensdauer von Wasserhosen kann mehr als 30 Minuten betragen. Sie fallen erst in sich zusammen, wenn der Energienachschub von unten

Für Kiter können Wasserhosen tückische Gefahren mitbringen, da sie meist unbemerkt in unserem Rücken entstehen.

abreißt. Das geschieht meist, wenn sie auf Land treffen. Wenige Meter ins Landesinnere wütet der Wirbel noch, dann ist Schluss und der Rüssel verschwindet auf wundersame Weise wieder in der Wolke. Strandbesucher kommen zum Glück meist

Doch wie erkenne ich das Gefahrenpotenzial früh-

ein solches Naturereignis bilden. In hiesigen Breiten

mit einem Schrecken davon. Für Kiter jedoch kön-

zeitig? Wasserhosen bilden sich im späten Frühjahr,

werden von Cuxhaven bis nach St. Peter-Ording die

nen Wasserhosen tückische Gefahren mitbringen,

ab Mai bis in den August hinein, gern aus Windho-

meisten Wasserhosen beobachtet. In der Ostsee

da sie meist in unserem Rücken entstehen und wir

sen. Ursächlich hierfür ist in den meisten Fällen ein

ist das Gebiet rund um Rügen, insbesondere der

sie gar nicht bemerken. Wasserhosen erreichen

heranziehendes Gewittertief, das auf schwülwar-

Greifswalder Bodden, Wasserhosengefahrenzone.

durch die hohen Windgeschwindigkeiten in ihrem

mes, schwach gradientes Wetter in den Küsten-

Inneren eine solch immense Kraft, dass sie selbst

regionen trifft. Das Risiko einer Wasser­hose steigt

Das Phänomen Wasserhose und die Regelmä-

Schiffe zum kentern bringen können. Im Hoch-

dann ab dem späten Nachmittag. Stark fallender

ßigkeit ihres Auftretens ist im Gegensatz zu vielen

sommer bis in den Herbst hinein ist bei labilen

Luftdruck und höhere Wolkenfelder, die urplötzlich

anderen Wetterphänomenen allerdings keine

Wetterlagen daher besondere Vorsicht geboten.

sehr schnell ziehen, sind markante Indizien für die

Begleiterscheinung des vielfach zitierten Klima-

Nicht immer winken die Strandbesucher aus purer

Neigung zur Wirbelbildung.

wandels. Vielmehr führt die zunehmende kommu-

Freundlichkeit vom Land aus. Manchmal bedeuten

nikative Vernetzung unserer Gesellschaft dazu, dass

die wilden Gesten am Strand auch, dass Gefahr

Echte Wasserhosen entstehen von Juli bis in den

von solch imposanten Naturschauspielen immer

im Verzug ist. Glücklicherweise erreichen Was-

Oktober hinein. Sie benötigen zwingend ein starkes

häufiger berichtet wird. Obwohl das Auftreten von

serhosen so gut wie nie die vernichtende Kraft

Temperaturgefälle zwischen Wasseroberfläche und

Wasserhosen in den überwiegenden Fällen bei uns

eines Tornados, der seinen Energienachschub

Luft, sowie ein flaches, bodennahes Tief. Bilden

glimpflich verläuft, sollten Kiter schnell reagieren,

durch die Luft erhält. Das Gewicht des Wassers

großräumige Quellwolken trichterförmige Aus-

wenn sie einen solchen Schlauch am Horizont ent-

verhindert eine derart gewaltige Entwicklung.

buchtungen an ihrer Unterseite, oder ist zu erken-

decken. Statt begeistert zu beobachten, empfiehlt

Trotzdem ist die Gefahr, die von ihnen ausgeht,

nen, dass kleinräumig viel Gischt aufgewirbelt wird,

es sich, schleunigst das Wasser zu verlassen, bevor

keinesfalls zu unterschätzen.

ist Vorsicht geboten. Denn dann kann sich schnell

der Finger Gottes sein Unwesen treibt.

AUSGABE 4 / 2014


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3

4

5 2

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Mit der richtigen Technik zum Tanz ohne Schlaufen

Strapless-Kitesurfen auf einem Directional ist mittlerweile nicht mehr nur in den angesagtesten Wellenrevieren zu beobachten. Ob auf Seen, Bodden, der Ost- oder der Nordsee, das Spiel mit dem losgelassenen Board erfreut sich auch auf flachem Wasser größter Beliebtheit und gilt bereits als eigene Disziplin. Der sogenannte StraplessFreestyle ist eine Mischung aus Kitesurfen und Skateboarden, bei der der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Waghalsige Board-offs werden in Adrenalin-garantierender Manier

AUSGABE 4 / 2014

mit Kiteloops kombiniert oder flache Sprungund Boardrotations-Manöver im Stile bester Streetskater zum Besten gegeben. Um in die Riege der fliegenden Schlaufenverweigerer aufsteigen zu können, ist eine schrittweise und sichere Lernkurve, sowie eine ganzheitliche und systematische Annäherung notwendig, die wir dir gemeinsam mit dem Waveboard-Experten und Sportwissenschaftler Thomas Beckmann vom Kiteboarding-Club mit einer ausführlichen Fahrtechnikserie ermöglichen.


91

Bild 1 | Thomas fliegt den Kite knapp oberhalb der ZehnUhr-Position und sucht sich eine kleine Rampe, die den Absprung erleichtert. Bild 2 | Im Moment des Absprunges, der durch ein kurzes, starkes Ankanten eingeleitet wird, greift Thomas das Board (nicht zu weit vorn) und leitet die Frontrotation ein. Der Oberkörper wird eng nach vorn am Depowertampen vorbeigeführt, der Kite leicht in Richtung Zenit gesteuert.

6

Bild 3-5 | Der vordere Fuß behält während der Rotation Kontakt zum Board, um es gegen den Wind zu stabilisieren. Der Kite wird nur minimal in Richtung der rückwärtigen Windfensterhälfte eingelenkt und befindet sich erst auf Bild fünf auf der Dreizehn-Uhr-Position.

7 8

Bild 6 | Die Landung leitet Thomas auf einem tiefen Raumwindkurs ein und setzt direkt den Steuerimpuls, der den Kite in den Loop schickt. Bild 7 | Die zweite Hand hilft der mittig auf der Bar platzierten, um den Steuerimpuls energisch auszuführen, damit der Kiteloop eng geflogen werden kann.

TEXT// THOMAS BECKMANN FOTOS//FLORIAN SPIETH

Bild 8 | Um dem beim Loop freigesetzten Zug Herr zu werden, folgt Thomas dem Kite einige Meter und depowert ihn dabei vollständig.

FRONTROLL GRAB Rotieren wie Mitu Monteiro, das Board dabei

Bevor der Sprung eingeleitet wird, sollte der Kite

die an der Bar verbleibende Hand möglichst in der

elegant seitlich am Körper geführt, bevor eine

etwa auf der Zehn-Uhr-Dreißig- (linkes Bein vorn)

Barmitte platziert werden, der Depowertampen sich

sanfte Landung dem Manöver die Note absoluter

beziehungsweise der Dreizehn-Uhr-Dreißig-

also zwischen Zeige- und Mittelfinger befinden. Da-

Leichtigkeit verleiht. Die Frontroll mit Grab gehört

Position­(rechtes Bein vorn) geparkt werden. Im

mit die Fahrt direkt wieder aufgenommen werden

schon eher zu den fortgeschrittenen Manövern,

Sprungverlauf passiert der Kite dann den Zenit,

kann, empfiehlt sich ein eng geflogener Kiteloop im

da es gilt, mehrere Elemente koordinativ unter

was den benötigten vertikalen Zug sichert. Zur

Moment der Landung, für den man die zweite Hand

einen Hut zu bekommen. Bezogen auf die Technik

Landung darf der Schirm nicht weiter als über

zur Hilfe nimmt. Durch die Landung auf Raumwind-

hat sie hohe Ähnlichkeit mit der Loaded Frontroll

die Vierzehn-Uhr- (linkes Bein vorn) beziehungs-

kurs ist es leichter den dann folgenden, starken

auf einem Twintip und genau die sollte man auch

weise die Zehn-Uhr-Position (rechtes Bein vorn)

Zug in Fahrt umwandeln zu können, ohne nach Lee

bestenfalls sauber beherrschen, bevor man sich

hinausschießen, da seine tragende Wirkung

vom Board gerissen zu werden. Grundsätzlich ist

an die Variante ohne Schlaufen wagt. Einer der

sonst zu gering ist, was zum unsanften Absetzen

es ratsam den Trick möglichst angepowert zu trai-

wichtigsten Knackpunkte ist die Position, an der

des Fahrers führt.

nieren. So ist ein starkes Heranziehen der Bar, um überhaupt genügend Flughöhe zu erreichen, nicht

das Board mit der Hand gegriffen wird. Sie sollte etwa bei zwei Dritteln der Boardlänge vom Tip aus

Eine sanfte Landung ist zugleich auch die größte

notwendig. Ist der Kite ausreichend stark angepo-

gesehen liegen. Wird das Board zu weit in Richtung

Herausforderung bei diesem Trick. Als häufigster

wert, kann man auf den Kiteloop in der Lande­

der Nose gegriffen, entstehen zwei Probleme: Der

Fehler führt starkes Lenken im Sprungverlauf zu

phase verzichten, weil dann auch eine energisch

Wind kann das Board leichter verwehen, was die

einer Landung, die einem fallenden Stein gleicht.

eingeleitete Sinuskurve ausreicht, um direkt wieder

Kontrolle im Flug erschwert, und die Landung mit

In diesem Fall befindet sich der Kite bereits zu weit

Fahrtgeschwindigkeit aufzunehmen.

den Füßen erfolgt zu weit vorn, wodurch das Board

in der rückwärtigen Windfensterhälfte. Um diesem

mit der Nose einspitzelt.

Fehler vorzubeugen oder ihn auszumerzen, sollte AUSGABE 4 / 2014


92

4

5

3 2

1

BACKSIDE 180 Unter Skatern ist er ein absoluter Paradetrick

Boardspitze nahezu im Wind, bevor der Sprung

Bild 1 | Thomas fährt bewusst nicht auf einem harten

und bringt auf dem Kiteboard erst richtig Spaß:

richtig eingeleitet wird. Nur wenn diese Ausrich-

Amwindkurs, damit er für die Einleitung des Sprungs

der Backside 180. Was zunächst simpel aussieht,

tung gewährleistet ist, kann der Wind unter das

mehr Raum zum Anluven hat. Nur die hintere

bedarf einer gehörigen Portion Boardkontrolle und

Board greifen und den gewünschten Widerstand

Hand verbleibt an der Bar und hält den Kite auf der

Technik, auch wenn der Wind im gesamten Verlauf

erzeugen, der das Board an den Füßen hält. Das

Dreizehn-Uhr-Dreißig-Position.

des Sprungs gegen das Board drückt und so

Anluven und das Vorausdrehen des Oberkörpers

bewirkt, dass es förmlich an den Füßen klebt. Als

verstärken zudem den gewünschten Rotationsim-

Bild 2-3 | Das Board wird nun sehr stark angeluvt. Dabei

Basistrick ist der Backside 180 ein Grundstein, auf

puls. Dieser kann durch den vorderen Arm (der als

ist die Boardspitze weit in den Wind gedreht, wodurch

dem viele weitere Strapless-Tricks beim Kitesur-

Schwungarm eingesetzt wird) zusätzlich verstärkt

er unter das Board greifen kann. Thomas dreht mit

fen aufbauen. So springen die Experten unter den

werden. Im Moment der Landung müssen die

der Unterstützung des vorderen Arms den Oberkörper

Strapless-Freestylern diese Rotation sogar schon

Füße tendenziell weiter hinten stehen (also mehr

voraus und erzeugt so einen Rotationsimpuls.

als 360. Die größte Herausforderung an diesem

Richtung Nose), damit das Board in der Rück-

Sprung liegt darin, den Wind unter das Board zu

wärtsfahrt nicht einspitzelt. Es empfiehlt sich also

Bild 4 | Direkt nach dem Absprung muss der Ober­

bekommen und dabei einen Rotationsimpuls

den hinteren Fuß schon in der Vorbereitung auf

körper aufrecht bleiben. Nur so kann Thomas

zu erzeugen. Gerade bei den ersten Versuchen

den Sprung etwas weiter nach vorn zu stellen.

während der Drehung das Board konstant gegen den

passiert es sehr häufig, dass das Board auf dem

Wind halten und kontrollieren.

Wasser liegen bleibt und der Fahrer ohne seinen

Die 180-Grad-Drehung kann nach der Landung

Untersatz abhebt.

dann einfach entgegen der Sprungrichtung

Bild 5 | Die Landung erfolgt mit leicht in Richtung

zurückgedreht, oder in der Variante für Fortge-

Nose versetzter Standposition und intensiver

Ein zentrales Bewegungsmerkmal für das er-

schrittene weitere 180 Grad in Sprungrichtung

Belastung auf dem hinteren Fuß. So wird verhindert,

folgreiche Meistern des Backside 180 ist das sehr

weitergedreht werden, bis die Nose wieder in die

dass die Finnen verschneiden.

starke Anluven vor dem Absprung. So steht die

ursprüngliche Fahrtrichtung zeigt.

AUSGABE 4 / 2014



94

KITEMANIATOUR TOUR 2014 - TERMINE UND REISEZIELE

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Griechenland

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Rhodos/Theologos/Juni 14

Langeoog/September 14

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Ägypten

Italien

Hamata/März 14 Marsa Alam/März 14

Toskana/September 14

Soma Bay/April 14 Hashesh Island/April 14

Spanien

El Gouna/Mai 14

Mallorca/Mai 14

El Gouna/August 14 Soma Bay/September 14 El Gouna/Oktober 14

Brasilien

Soma Bay/Oktober 14

Sao Miguel do Costoso/Oktober 14

Hashesh Island/Oktober 14

Galinhos/November 14

Hamata/Dezember 14

Ilha do Guajiru/November 14

Kapverdische Inseln

Oman

Sal/April 14

Masirah Island/April 14

Afrika

Zansibar/Februar14 Kapstadt/Februar 14

AUSGABE 4 / 2014

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KITE MANIA TOUR

KITEN LERNEN, BESSER WERDEN, ERLEBEN, GENIESSEN, TESTEN, FEIERN, ... Die Kite Mania Tour bietet dem Kitelife Leser Abwechslung (ständig wechselnde, bewährte Spots), weltweit die besten Trainingsreviere, frische und motivierte, sowie auf höchstem Standard ausgebildete Trainer, immer neustes Material der bekannten Kitemarken und ein kleines, feines und individuelles Ambiente. DAS HERBST HIGHLIGHT – DENN IN BRASILIEN WEHT WIND, WENN ES ÜBERALL ANDERS MAU AUSSIEHT

KITE MANIA BRASILIEN

KITE MANIA GALINHOS – FÜR LIEBHABER VON VIELFALT UND EINSAMEN SPOTS | 31.10. – 07.11.14 & 07.11. – 14.11.14 Ein verträumtes Dorf am Nordostzipfel Brasiliens bietet die einzigartige Revierkombination von Glattwasser und Wellen und ist dennoch fast unbekannt. 2,5 Stunden nördlich von Natal, auf dem Weg Richtung Fortaleza, erwartet uns ein kleines Kiteparadies.

• Ein bisschen Welle direkt im Ort und gleich neben an ein sauberes Riff • Brettflaches Wasser bei Ebbe in der Lagune • Ultimativ flaches Wasser an der Düne • Und viele andere Spots

DIE REVIERE | Allgemein ist der Wind in allen Spots bis Mittags eher moderat und dreht dann noch mal auf. In den vergangenen Jahren lag die meistgefahrene Schirmgröße bei 7-9qm.

Galinhos ist noch ein Geheimspot, der mehr bietet als manch anderes Revier in Brasilien. Dazu ist er einfach zu erreichen und vor Ort fühlt man sich sofort bestens aufgenommen. Galinhos ist unser Highlight mit einzigartiger Revierbeschaffenheit. Wer jedoch auf Party und Nightlife Wert legt, dem dürfte es hier zu ruhig sein.

Insgesamt unterscheiden wir zwischen mind. drei verschiedenen Spots:

KITE MANIA ILHA DO GUAJIRU FÜR FLACHWASSER LIEBHABER | 14.11. – 21.11.14 Das erste mal, vor rund 5 Jahren in Guajiru war der Ort eigentlich noch keiner und die Infrastruktur so dürftig, dass man hier guten Gewissens keine Kite Mania Woche anbieten wollte. Klein ist dieser Ort immer noch auch wenn sich die Anzahl der Häuser seitdem verdreifacht hat.

Meer und fast überall stehtief, bietet sie perfekte Bedingungen für jede Könnensstufe. Der Wind kommt sideshore von rechts und bläst mit einer Stärke von satten 20 - 35 Knoten. Wer nach Lee abfällt kann aufs offene Meer hinaus kiten. In Luv befindet sich der sog. Secret Spot, mit perfekten Glattwasserbedingugen, um sich mal so richtig auszutoben. Die bisherigen Kite Mania Teilnehmer der vergangenen Jahre waren absolut begeistert. Die Stimmung in Ilha do Guajiru ist einfach gesagt „chillig“.

Der Spot Ilha do Guajiru ist eine riesige Lagune. Ca. 5 km lang und je nach Standort 200 - 1000 m breit. Abgegrenzt durch eine lange Sandbank vom offenen

FÜR ALLE LESERREISEN DES KITELIFE MAGAZINS GILT: Experteninfo: Kite Mania Hotline, Tel. +49-179-2010743 Mail: info@KiteManiaTour.com oder bei: kitereisen.com, Oliver Hilf, Tel. 089-62816727, Mail: oliver@surf-action.com

TEAMWATERWORLD

Stefan Freytag

Kathrin Jugl

Inga Wilser

Enno Oldigs

Christoph Bürger

Florian Krämer

Helen Fischer

Lars Schleuß

Kay Reiser

Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour ”Wir begleiten Dich individuell zu Deinem Ziel”

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen immer im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.), 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht), Kite Mania Lycrashirt, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der VeranstaltunSebastian Plasencia Ralf Nasdalla gen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tollen Urlaub noch mal richtig • Materialpool Immer auf dem neuesten Stand,individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet • Test Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen. für Dich als fortgeschrittene(r) Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm der • Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS-Ausbilder) garantiert für höchste Trainingsperfomance. Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu • Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine • Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. tolle Urlaubs- und Kitewoche zu genießen. Lediglich • Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. • Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und videounterstützung unterrichtet. das Training unter professioneller Anleitung wurde aus • Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins. dem Angebotspaket herausgenommen.

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AUSGABE 4 / 2014


96 | KITELIFE MEINUNG

AUSVERKAUF IM PROFISPORT Wird die PKRA-Tour zur Marionette gut betuchter Investoren?

D

TEXT// FLORIAN SPIETH

Wie ein Lauffeuer machte die Nachricht vor wenigen Wochen auf dem World Cup in St. Peter-Ording die Runde: Die PKRA-Tour wurde gekauft. Und zwar nicht durch einen gemeinnützigen Zusammenschluss von Kitern, wie man es sich in der verträumten Realität einiger Betroffener wahrscheinlich gewünscht hätte, sondern von finanzstarken Investoren, die sonst Millionengeschäfte mit einer Routine abschließen, wie unsereins seinen Kite anknüpft. Angst, ja fast schon Hysterie brach in der Folge unter Profikitern und Profi-Forenaktivisten aus. Droht der PKRA die Verdammnis, als Spielzeug von Superreichen zu enden? er PKRA-Tourstopp in St. Peter-Ording

Sponsoren folgte immer wieder mal der Denke:

ist nichts anderes als eine Firma, im abstrahierten

hat es mal wieder gezeigt: So kann und

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.

Sinne ein Eventveranstalter, der von der IKA sankti-

sollte eine Veranstaltung aussehen, die

Als Folge schrumpfte der am Anfang eines jeden

oniert den Weltmeistertitel vergeben darf. Demnach

den Namen World Cup verdient hat. Über 200.000

Jahres zusammengestellte Tourplan im Verlauf

bedarf ein Verkauf nicht der Einwilligung der Fahrer,

Besucher und eine Medienreichweite von knapp

der Saison wieder. Von einem eingangs geplanten

sondern ist letztlich die alleinige Entscheidung des

einer Milliarde Kontakten schlagen zu Buche. Doch

guten Dutzend Wettkämpfe brach gern mal ein

Inhabers. Der hat jetzt gewechselt, wobei das Team

die Realität außerhalb Deutschlands sieht zumeist

Viertel weg. Vollstes Verständnis für Toscano,

um Toscano auch weiterhin in die Organisation und

deutlich anders aus. Fast wie Aussätzige demonst-

der mit der Tour sicherlich nicht reich geworden

Abwicklung der PKRA-Events integriert bleiben soll.

rieren die besten Kiter der Welt in der Regel auf den

ist, ebenso wenig wie die Judges, die für ein

PKRA-Tourstopps ihre Tricks vor einem Publikum

Taschengeld arbeiten, wenn er den Punkt erreicht

Besonders die auf der Tour dominierenden Fahrer

bestehend aus Jury, Veranstaltern und Mitstreitern.

hat, wo er nach Unterstützung fragt. Denn genau

reagierten fast schon panisch auf diese Bekannt-

An den entlegensten Plätzen der Erde finden sie

so ist es gelaufen. Keine feindliche Übernahme,

gabe. Schließlich sind sie die Einzigen, denen die

statt, die wichtigsten Sportereignisse der Kitesurfer,

keine überrannten Barrikaden. Der Wunsch nach

momentan bestehenden Strukturen erlauben vom

und nur wer sich intensiv auf der Suche nach Infor-

einer umfangreichen Professionalisierung, die aus

Kitesport zu leben, wenn auch sicherlich nicht

mationen bemüht, hat die Möglichkeit �live� dabei

eigenen Kräften nicht zu meistern war, hat zum

königlich. Absolut menschlich, dass der, dem der

zu sein. Attraktive Livestreams? Fehlanzeige. Über-

Entschluss geführt die Tour zu verkaufen, nicht

Ist-Zustand ein gutes Auskommen ermöglicht,

greifende Medienpräsenz? Kaum vorhanden. Doch

zuletzt zum Wohle des Sports.

nicht der ist, der unbedingt nach Veränderung strebt. Hinter vorgehaltener Hand wurde getuschelt,

obwohl die Tour schon einige Jahre auf dem Buckel hat, scheint die Steigerung der Publikumsattraktivi-

An dieser Stelle muss eines noch erklärt werden:­

Angst geschürt und wissentlich Fehlinformationen

tät nach wie vor ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

Die PKRA-Tour ist kein Verein, wie es der Name

verbreitet. Als Krönung für das kollektive Bibbern

Professional Kiteboard Riders Association irre-

erschien zeitgleich dann noch online ein dürftig

Die Suche nach Sponsoren bestimmt die Wahl der

führend vermuten lässt, das Entsetzen einiger

recherchierter Artikel der FAZ. Der Titel: �Der Herr

Austragungsorte und die gestaltet sich jedes Jahr

Profi­kiter daher eigentlich nur auf jugendliches

Milliardär mag’s gerne spektakulär.� Öl ergoss sich

aufs Neue als Kraftakt. Dem bisherigen Chef der

Unwissen zurückzuführen. Daran, dass kein

wie ein Wasserfall in die lodernden Flammen.Par­­

PKRA-Tour Mauricio Toscano dürften in der Ver-

Vorstand gewählt werden darf oder keine jährlichen

allelen zum Karstadt-Verkauf wurden gezogen, Be-

gangenheit einige graue Haare gewachsen sein.

Geschäftsberichte vorgelegt werden müssen, hätte

denken geäußert, dass die Fahrer nun nur noch ein

Denn die Mentalität vermeintlich verlässlicher

man es vielleicht schon merken können. Die PKRA

Spielball der zukünftigen Eigner sein würden. Doch

AUSGABE 4 / 2014


97 obwohl der Artikel dahingehend stimmte, dass

Summen aufgebracht werden müssen. Und selbst

Entscheidern zu zeigen, was sie verpasst haben.

Richard Branson, seines Zeichens Unternehmens­

wenn es zu geringen Gewinnen kommen sollte,

Sieht so das Engagement eines Profitgetriebenen

gründer von Virgin und Milliardär, sowie der nicht

werden sie wohl eher wieder dem Sport zugeführt,

aus? Vorstellungen darüber, wie eine zukünftige

weniger gut betuchte Spanier und tatkräftige

als in den Taschen der Investoren zu landen.

Tour aussehen könnte, existieren bereits zahlreich, wobei noch nichts wirklich spruchreif ist. Genau

Investor Javier Perez zu den neuen Eignern gehören, sorgte ein Recherchefehler erst recht für ausufernde

Genau hier kommt ein Faktor ins Spiel, der schwe-

das zeichnet die neuen Investoren aus Sicht etlicher

Empörung: Denn der Autor nannte Best Kiteboarding

rer wiegt als jegliche Millionen. Denn wie eingangs

Branchenkenner aus, sie wollen alle Beteiligten an

als einen weiteren Käufer der Tour.

beschrieben, besteht das größte Leid der Kitesurf-

den Tisch holen und gemeinsam erarbeiten, wie es

Events in mangelndem Sponsoreninteresse. Als

mit der PKRA nach vorn gehen kann. Dazu gehören

Man muss kein Prophet sein, um sich ausmalen

gutes Beispiel kann hier die Kitesurf Tour Europe

Vertreter der Fahrer, Toscano und sein Team, sowie

zu können, was, nachdem der Artikel tausendfach

oder die Kitesurf Trophy herangezogen werden, wo

die gerade in St. Peter-Ording beschlossene und in

geteilt und ins Englische übersetzt war, im World

die Kosten für die auf dem Podium überreichten

Gründung befindliche Industrievereinigung Global

Wide Web passierte. Verschwörungstheorien,

Schecks mittlerweile fast höher sind, als die Sum-

Kitesports Association.

die selbst die Illuminaten als Pfadfinderverein

men, die als Preisgelder darauf geschrieben stehen.

hätten wirken lassen, wurden gestrickt und die

Den Schlüsselfaktor stellt die Vernetzung dar,

Erste Aspekte, die im Raum stehen, kommen

Zukunf­t des Sports begraben, bevor ein Neuanfang

die bei den genannten Investoren deutlich besser

den Fahrern zugute. So sollen die Preisgelder

über­haupt eine Chance haben konnte. Dass seit

ausfallen dürfte, als bei den bisherigen Verantwort-

erhöht werden, besonders auch bei den Frauen,

Jahren Teamfahrer der großen Marken oder sogar

lichen der PKRA-Tour. Wenn ein Richard Branson

die bisher deutlich geringere Summen ausge-

Lebenspartner von Topfahrern in der Jury sitzen,

sich für die Vermarktung eines Events stark macht,

schüttet bekommen als die Männer. Aber auch

demnach eine Beeinflussung der Resultate auf

dürften einige Türen offen stehen, die den meisten

die Übernahme von Übernachtungskosten für die

diesem Wege viel einfacher und wahrscheinlicher

anderen verschlossen bleiben würden.

Fahrer während der Wettbewerbe soll zukünftig zu

wäre, kümmerte nie jemanden. In

den Leistungen der PKRA

der Welt der Kitesurfer vermutete

gehören. Wer aktuell bei den

man nach dieser Information zu-

Frauen in der Top Five im

künftig aber nur noch Best-Fahrer

Freestyle fährt, zahlt noch

auf dem Podium und die Chancen-

einiges drauf, um überhaupt

gleichheit galt als verloren.

alle wichtigen Tourstopps mitfahren zu können. Dieser Zustand ist der Sache nicht

Verantwortlichen bei Best Kite­

würdig und muss dringend

boarding bekamen genau diese

geändert werden.

Welle der Empörung innerhalb weniger Tage zu spüren und verlangten eine Gegendarstellung der FAZ. �Das hat uns natürlich

FOTO//TOBY BROMWICH

Die zunächst noch abwartenden

extrem geärgert und war ein völlig

Der World Cup in St. PeterOrding gilt bisher als beispielloser Spitzenevent und wird als Vorbild für die gesamte PKRATour im Jahr 2015 fungieren.

Für die Steigerung der Publikumsattraktivität sollen die Mediabudgets, welche momentan bei 10.000 bis 15.000 Euro liegen, fast verzehnfacht

unnötiger Shitstorm�, zeigt sich Sebastian Heitmann, CEO bei Best Kiteboarding

Wer das Leuchten in Richard Bransons Augen

werden, professionelle Livestreams nach dem Vorbild

zerknirscht. �Es ist doch völliger Blödsinn, dass wir

gesehen hat wenn er vom Kitesurfen spricht, oder

der ASP Tour umgesetzt und auch vor Ort zusätzliche

als Best Kiteboarding die World Cup Tour kaufen,

mit einem nackten Model auf dem Rücken zum

Angebote wie große Videoleinwände mit Liveübertra-

daraus würden wir keinerlei Benefit schlagen.� Eine

Fotoshooting antritt, kann sich denken, warum er

gungen vom Wasser installiert werden. Damit könnte

Verbindung zu Javier Perez ist tatsächlich vorhan-

diesen Sport ausübt. Ein Mann, der bereits alles

es der Kitesport schaffen endlich dort anzukommen,

den, denn er gehört ebenfalls zu den Investoren bei

hat und einer Passion verfallen ist, bei der der

wo er eigentlich hingehört, nämlich zum Beispiel auf

Best Kiteboarding, hat darüber hinaus aber auch

Spaß­faktor als unbezahlbar gilt. Richard Branson

Veranstaltungen wie Olympia. Das wird den Kuchen

Beteiligungen an über hundert weiteren Firmen.

hat sicher nicht in die Tour investiert, um damit

für alle größer machen und was ist daran bitte so

�Das Javier und Richard zu den neuen Eignern der

am Ende eines Geschäftsjahres 10.000 Euro mehr

angsteinflößend?

PKRA-Tour gehören, ist auf ihre große Leidenschaft

auf dem Konto zu haben. Der geschätzte Jahres-

für den Kitesport zurückzuführen und ihren Antrieb,

umsatz seines Imperiums liegt bei 17 Milliarden

Bisher ist noch nichts beschlossen und Schnell-

den Sport nach vorne bringen zu wollen, auf nichts

Euro. Bereits im Jahr 2012 war er intensiv an den

schüsse wird es garantiert nicht geben. Daher ist

anderes�, zeigt sich Heitmann überzeugt. Nicht

Bewerbungen der Kitesurfer für Olympia 2016

gerade vielleicht eher die Zeit abzuwarten und sich

schwer zu glauben, denn große Gewinne wirft die

in Rio beteiligt. Als Botschafter des Kitesports

dann in Ruhe anzuhören, was bereits im kommen-

Tour in ihrem momentanen Zustand garantiert nicht

brachte er nach der enttäuschenden Niederlage im

den Jahr umgesetzt wird, anstatt eine Verände-

ab. Um das zu erreichen, was ersten Informationen

Auswahlverfahren sogar die Idee vor einen Kiteevent

rung, die eine große Chance für alle Kitesurfer

nach geplant ist, werden wohl eher beträchtliche

parallel zu Olympia in Rio zu veranstalten, um den

sein kann, direkt zu verteufeln. AUSGABE 4 / 2014


98 | AUSBLICK & IMPRESSUM

AUSBLICK

HERAUSGEBER Tim Jacobsen

Diese und viele weitere spannende Themen erwarten dich in der Kitelife 42:

CHEFREDAKTEUR Florian Spieth | flo@kitelife.de CHEFREDAKTEUR ONLINE Mathias Wichmann | mathias@kitelife.de REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 info@kitelife.de ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.de Fon +49 431 6473173 | info@outline-graphix.de ILLUSTRATION UND GRAFIK Matthias Falk | www.outline-graphix.de GRAFISCHE UNTERSTÜTZUNG Tim Wesuls, Matti Haarbusch (Outline-Graphix) FOTOGRAFEN Toby Bromwich, Hoch Zwei, Lukas Prudky, Gilles Calvet, Patrick Nagler, Tim Jacobsen, Quincy Dein, Thorsten Indra, Jeremie Tronet, Vincent Bergeron, Alexandre Caizergues, Marie Desandre-Navarre, Stefan Liebig MITARBEITER DIESER AUSGABE Simon Schumacher, Jesse Schneider, Ina Krug, Sabine Schmidt, Thomas Beckmann, Gisela Pulido, Jeremie Tronet, Alexandra Dinter, Mads Wollesen ERSCHEINUNGSWEISE Sechsmal im Jahr ABONNEMENTS Für jährlich 19,90 Euro auf www.kitelife.de Bei weiteren Fragen abo@terraoceanisverlag.de VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG | www.terraoceanisverlag.de GESCHÄFTSFÜHRER Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

MATERIALCHECK

Tief zerfurchte Unterböden, gestiegene Rockerkurven und bombenfest verankerte Inserts: Die neuen Freestyle-­ vertreter unter den Kiteboards sind allesamt auch für die Nutzung mit festen Bindungen ausgelegt, was eine deutlich erkennbare Veränderung der Boardkonstruktionen zur Folge hat. Mit Core Choice, North Team Series, Best Pro-Creator,­ Liquid Force Carbon Element, F-One Trax HRD CS und Slingshot Asylum holen wir gleich sechs der angesagtesten Leistungssportler auf den Prüfstand und führen sie sowohl mit Boots als auch mit Schlaufen bis an die Grenzen. Dieser Test zeigt, wo es sich um ein Konzept für beide Vorlieben oder um einen eingleisiges Modell handelt.

ANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen | t.jacobsen@terraoceanisverlag.de Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 KLEINANZEIGEN Simon Schumacher | ss@terraoceanisverlag.de Direkte Bestellmöglichkeit unter www.kitelife.de

Jedes Jahr aufs Neue freuen wir uns darauf zu schenken. Mit der Herbstausgabe ist es wieder so weit, das große Kitelife-Gewinnspiel steht an. Preise im Wert von über 15.000 Euro warten darauf den Besitzer zu wechseln. In der kommenden Ausgabe zeigen wir die Gewinne und erläutern die Teilnahmebedingungen. Mit etwas Glück startest du dann mit einem neuen Kite oder Board in den Winterurlaub.

ISSN 2192-0184 Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

PORTRÄT

Kaum jemand hätte geglaubt, dass es so schnell gehen kann. Jahrelang war Mario Rodwald im Freestyle völlig unantastbar. Es gab ewige Zweite und Dritte, doch die waren auf der Deutschen Meisterschaft stets deutlich weiter von Rodwalds Leistung entfernt, als es die bloße Platzierung vermuten lassen würde. Mit Linus Erdmann ist jetzt ein junger Wilder aufgetaucht, der innerhalb kürzester Zeit nicht nur zum härtesten Konkurrenten Rodwalds, sondern auch zu seinem Bezwinger wurde. Wir haben mit dem nicht mal 18 Jahre alten Hünen gesprochen und nachgefragt, wie es sich anfühlt, plötzlich ganz vorn in Deutschland zu stehen.

AUSGABE 4 / 2014

Kitelife (www.kitelife.de) Windsurfing Journal (www.windsurfing-journal.de) Pedaliéro (www.pedaliero.de) Brett (www.brettmag.de) Free-Magazin (www.free-magazin.de) SUP-Journal (www.sup-journal.de) Silent World (www.silent-world.eu) RAUS! (www.rausmagazin.de) Trip (www.tripmagazin.de)

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Die Autobahnabfahrt verpasst. Auf der Landstraße zu spät abgebogen. Es gibt Tage, da gelingt einem alles. Der neue Cayenne.

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) kombiniert 11,5–6,6; CO2-Emissionen 267–173 g/km Cayenne S E-Hybrid: Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) kombiniert 3,4; CO2-Emissionen 79 g/km; Stromverbrauch kombiniert 20,8 kWh/100 km


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