Kitelife 44

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PHILIPPINEN

GRÜN, WILD, UNERSCHLOSSEN: SÜDOSTASIENS ROHDIAMANT FÜR KITESURFER

WERKSPIONAGE

HINTER DEN KULISSEN VON FLYSURFER KITEBOARDING DER NEUE FREESTYLE/ CROSSOVER-KITE VON CABRINHA

VORHERSAGECHECK

WELCHER WINDVORHERSAGEDIENST BIETET DIE BESTE PROGNOSE?

SLINGSHOT RPM, AIRUSH WAVE, RRD PASSION, AIRUSH DNA, FLYSURFER RADICAL 5, SLINGSHOT WIDOW MAKER, CORE RIPPER 2, CABRINHA CUSTOM, F-ONE ACID HRD CS, AIRUSH CONVERSE, SPLEENE ZONE

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WWW.KITELIFE.DE

Kitelife 44 | Ausgabe 01-2015 | Deutschland 4,00 € | A 4,00 € |CH 9,00 SFR | Benelux 4,00 € | E/I 5,00 €










10 | EDITORIAL

Fernweh

W

FOTO // SARAH EYHORN

ie viele andere Wassersportbegeisterte

In diesem Winter sollte jedoch alles anders

Der zweitgrößte Archipel der Welt bietet

mit Wohnort Deutschland ertappe ich

werden. Ähnlich einer unbefleckten Empfängnis

unvorstellbar viele Traumstrände und ebenso

mich insbesondere im Winter häufig dabei,

wendete sich das Blatt an einem trüben Morgen

viele Spots für Kiter, von denen aktuell etwa

wie ich von einem Leben in einem ande­

im Oktober. Die Bürotür flog auf, der Heraus­

fünf bis zehn Prozent erschlossen oder über­

ren Land träume. In Zeiten von „Goodbye

geber stürzte herein und ehe ich von meiner

haupt durch Wassersportler entdeckt sind.

Deutschland“ wird dem konsumierenden

Tatstatur aufsehen konnte, stand die Frage im

Zu diesen fünf bis zehn Prozent gehört auch

Zuschauer vor der Mattscheibe die Flucht in

Raum: „Willst du auf die Philippinen fliegen?“

die Insel Boracay, als beliebtestes Urlaubsziel

den „Endless Summer“ ja mehr als schmack­ haft gemacht. Frische Kokosnussmilch unter Palmen, fortwährender Sonnenschein, Mädels, die tagein, tagaus im Bikini um dich tänzeln, Wind, Wellen und Surfen in Board­ shorts – Perfektion in Vollendung. Mit dem Finger auf der Landkarte steigt die Euphorie

der Philippinen. Hier wird alles geboten, was

„DER TOURIST ZERSTÖRT, WAS ER SUCHT, INDEM ER ES FINDET.“ HANS MARKUS ENZENSBERGER

dann ins Unermessliche, wenn ich mir die

das Touristenherz begehrt, und genau das führt eben auch zu zahlreichen Fans. Eine fast schon überentwickelte Reisedestination, wohlgemerkt die einzige auf den Philippinen, bei der mir ein Satz von Hans Markus Enzensberger in den Kopf schießt: „Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet.“ Jedoch muss das

so fern liegenden Paradiese dieser Welt

Während Amboss und Steigbügel noch damit

nicht immer der Fall sein, auch das bestätigt

vorstelle. Dabei entsteht ein Automatismus,

beschäftigt waren, die Schallwellen ins In­

sich auf den Philippinen. Wer sich etwas

der mit unumstößlicher Verlässlichkeit die

nenohr zu übertragen, versuchte ich, die ver­

informiert, oder auf eigene Faust erkundet,

individuelle Traumzielagenda durchläuft. Wie

nommenen Buchstaben in einen sinnvollen

findet sie, die einsamen, weißen Strände mit

von einem Magneten angezogen landen mei­

Zusammenhang zu bringen. Bevor mir dies

Kokospalmen, türkisblauen Lagunen und

ne begierigen Finger immer wieder auf den

gelang, reagierte mein nach Wind und Sonne

Wind. Der perfekte Endless Summer, schöner

Inseln Südostasiens. Im Gegensatz zu den für

lechzender Instinkt und presste ein „Ja,

als ihn „Goodbye Deutschland“

Kiter bekannten Hotspots der Wintermona­

ich will!“ aus meiner Kehle. Die Tür schloss

jemals zeichnen könnte. Den Reise­

te wie Kapstadt oder Brasilien sind sie fast

sich wieder und ich war allein. Verblüfft von

bericht über die Philippinen findest

unberührt und überfüllte Spots müssen nicht

meiner instinktiven Reaktion fragte ich mich,

du ab Seite 28.

erwartet werden. Aufgrund der für uns wenig

ob das Geschehene real oder lediglich eine

vorteilhaften geographischen Lage dieser Re­

durch Schlafmangel hervorgerufene Wahn­

gion und mangelnder Zeit wurde für mich aus

vorstellung war. Sieben Wochen später stand

diesem Traum bisher meist die Schlange zum

ich mal wieder am Check-in-Schalter, diesmal

Check-in-Schalter mit Flugziel Kanaren.

mit dem Flugziel Kalibo.

AUSGABE 1 / 2015

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe,


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FOTO // ERIK AEDER FAHRER // JULIEN FILLION

12 | INHALT

Ratgeber Wind und Wetter – Der große Vorhersagedienstcheck..................................................... 78 Fahrtechnik – Mit der richtigen Technik zum Tanz ohne Schlaufen................................. 102

Materialcheck Kites – Zwei Freerider, ein Wellenspezialist und ein Leistungssportler............................ 60 Boards – Zwei Allrounder und zwei Freestyle-Schnitten.................................................. 66 Wave – Vier Directionals und drei Bauweisen................................................................... 84

Kitelife

Standards Editorial................................................................................................................................. 10 Ausblick/Impressum............................................................................................................ 114

AUSGABE 1 / 2015

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DER RENAULT CAPTUR. RAUS INS LEBEN.

PHILIPPINEN

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HINTER DEN KULISSEN VON FLYSURFER KITEBOARDING 1

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Blickfang – Wellenbezwinger und Kulinarisches in 3D...................................................... 16 Reiselust – Philippinen: Rohdiamant für Kitesurfer........................................................... 28 Nachgefragt – Gaastra auf dem Weg zurück an die Spitze............................................... 38 News – Perser-Picknick und ein Foil mit Stützrädern....................................................... 44/90 Ein Bild und seine Geschichte – Spieglein, Spieglein........................................................ 48 Werkspionage – Hinter den Kulissen von Flysurfer Kiteboarding.................................... 50 Wortwechsel – Susi Mai: von der Teamfahrerin zur Unternehmerin............................... 70 Event – Kite Masters: Deutschlands neue Meisterschaftsserie....................................... 95 Kolumne – Apocalypse Now in den Niederlanden............................................................ 96 Inside – Der unterhaltsamste Kiter der Welt über den neuen FX von Cabrinha............. 98 Spotcheck – Kanadas Flachwasserreviere am Lake Huron.............................................. 106

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26.01.15 15:18

FAHRER // NICK JACOBSEN FOTO // LARS DANIEL TERKELSEN SPOT // KAPSTADT



LiquidForce Kiteboarding Deutschland Tel.: (+49) (0) 461 9789560 Tel.: (+45) (0) 351 45678 Email: info@liquidforcekite.de Web: www.liquidforcekites.com

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16 | KITELIFE BLICKFANG

gallery

AUSGABE 1 / 2015


FAHRER //AIRTON COZZOLINO LOPES FOTO // MARIO ENTERO SPOT // MAURITIUS

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Airton Cozzolino Lopes

Unter Kitern gehört sie zu den beliebtesten Urlaubsinseln weltweit, besonders unter Wavekitern. Über den Riffen von Mauritius entlädt sich der Indische Ozean nicht selten mit unfassbarer Gewalt in Form von monströsen Wellen. Berühmt und berüchtigt zugleich sind die Spots der Halbinsel Le Morne, zu denen auch One Eye gehört. Bei ablandigem Wind kommen die Wasserwände hier so steil und schnell wie kaum an einem anderen Ort über das Riff gelaufen und fordern an Tagen mit großem Swell Nerven wie Drahtseile. Airton Cozzolino Lopes darf One Eye bereits als alten Bekannten bezeichnen. Immer wieder stürzt er sich hier in die Fluten und hat dann im besten Fall noch einen Fotografen wie Mario Entero dabei, dem dieses beeindruckende Bild mithilfe einer Drohne gelungen ist.

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FAHRER // MITU MONTEIRO FOTO // GILLES CALVET SPOT // TEAHUPOO

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Mitu Monteiro

Teahupoo aus dieser Perspektive zu sehen ist nicht ungefährlich, aber wahrscheinlich trotzdem der Traum eines jeden Big-Wave-Kiters. Für Mitu Monteiro, der auf seiner Heimatinsel Sal seit vielen Jahren Ponta Preta in allen erdenklichen Größen bezwungen hat, immer wieder ein aufregender Moment, auch wenn er auf diesem Bild unheimlich gelassen aussieht.

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FAHRER // NICK JACOBSEN FOTO // LARS TERKELSEN SPOT // KAPSTADT

gallery Nick Jacobsen

Wenn dieser Kerl loslegt, sind ausgefallene Aktionen in der Regel garantiert. Nick Jacobsen wird als der unterhaltsamste Kiter auf dem Planeten gehandelt, was in erster Linie an seinen meist halsbrecherischen Stunts liegen dürfte, die er in Form von Videos festhält. Das prominenteste und zugleich sein absoluter Durchbruch war das über seinen Crane Jump in Südafrika. Nach dem Wechsel zu Cabrinha hat er sich jetzt einen großen Traum erfüllt. Gemeinsam mit Pat Goodman entwickelte er den neuen FX ganz nach seinen Vorstellungen (siehe auch Interview in dieser Ausgabe). Wer jetzt nicht so richtig erkennen kann, was Nick beim Product Shooting für den FX in Kapstadt auf der Pfanne hatte, sollte die diesem Heft beigelegte 3D-Brille aufsetzen.

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FAHRER // DOM MOORE FOTO // IAN EDMONDSON SPOT // CONSTANTINE REEF, NORTH CORNWALL

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Dom Moore

Cornwall ist bekannt für Palmen, milde Temperaturen, Fish and Chips und natürlich für seine grandio­ sen Wavespots. Ganz besonders im späten Herbst lohnt sich ein Trip auf die Insel, denn dann kommen zu Wind und Wellen auch noch warme Wassertemperaturen hinzu. Dom Moore wohnt in Cornwall und weiß genau, welchen Spot man bei welchen Bedingungen ansteuern muss. Nach einem langen Sommer mit wenig Wind brachte im November ein Tag mit 30 Knoten am Constantine Reef die lang ersehnte Erlösung. Bis die Tide an diesem Tag so hoch war, dass keine Wellen mehr brechen konnten, zog er gemeinsam mit drei Kumpels einen Turn nach dem anderen in die grünen Wände. Am Ende ver­ brannten sie dabei so viele Kalorien, dass sie kaum noch den eigenen Namen aussprechen konnten, erinnert sich Dom an diesen Tag zurück. Dafür fuhren sie aber auch mit Bildern im Kopf nach Hause, die bis heute so klar sind wie dieses Foto.

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FAHRER // EDIR LOPES FOTO // LUKAS PRUDKY SPOT // KAPVERDEN

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Edir Lopes

Der Name Edir Lopes ist den wenigsten Kitern bisher gel채ufig. Bekannt ist der von den Kapverden stammende Waterman ohnehin eher unter seinem Spitznamen Titik, und das wohl am ehesten im Kreise der Windsurfer. Viele Jahre ist er auf der PWA-Tour in der Diziplin Wave gestartet, wurde dann aber doch vom Kitevirus erfasst. Auch heute noch lebt er in Santa Maria auf Sal, wo er schr채g gegen체ber von seinem alten PWA-Konkurrenten Josh Angulo eine Kiteschule betreibt. Selbst aktiv wird der Liquid-Force-Teamfahrer aber eher auf der anderen Seite der Insel, denn Ponta Preta ist sein absoluter Lieblingsspot. An Tagen wie diesem nicht schwer nachvollziehbar.

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28 | KITELIFE REISELUST

TEXT // FLORIAN SPIETH FOTOS // SARAH EYHORN, FLORIAN SPIETH, FABIO INGROSSO, MADITA DIEDRICH, MACIEK LEWANDOWSKI

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n fu e r o m It´s the in

s e n i p p i l i h p

Charme m e g i t r e a t einzig ostasien. Weiß i m d n das en u Süd schloss Inselstaat in almen prägen r e n u , P ild er Grün, wtiert sich dies ajestätischenpels der Welt. i m n h präse rände unter größten Arc Sandst ild des zweit B

D

och im Gegensatz zu den meisten anderen Reisezielen dieser Güte finden sich an den wenigsten Stränden entlang der über 35.000 Kilometer langen Küstenlinie Touristen. Ein Rohdiamant für

Kitesurfer, die in den Wintermonaten nicht nur kristallklares Wasser und Wind, sondern auch überwiegend leere Spots vorfinden. „It´s more fun in the philippines!“ Mit diesem Slogan wirbt der nördlich von Indonesien gelegene Inselstaat auf Plakaten, Flyern und in Fernsehspots für sich. Ein Land des Lächelns, des Naturreichtums und der Abenteuer, so will man sich der Welt präsentieren: offen, warmherzig und gastfreundlich. Um das zu glauben, genügt mir ein Blick in das Gesicht unseres Kapitäns, der stets ein Lächeln auf den Lippen hat und mit seiner Mannschaft zu scherzen pflegt. An Bord seiner in hellen Blautönen gehaltenen Bangka schaukeln wir gemütlich Richtung Seco Island, einer unbewohnten Insel westlich des Nordzipfels von Panay, die sinnbildlich für die touristische Unberührtheit der Philippinen steht. Filipinos sind begeisterte Gastgeber, Besucher daher immer willkom­ men, ganz egal ob am Marktstand oder in den heimischen vier Wänden. „Mabuhay“ lautet ihr Willkommensgruß, der nicht nur ein schlichtes Hallo ist. Er drückt auch aus: „Wir freuen uns, dass du gekommen bist“. In kaum einem anderen Land Asiens treffen Reisende auf eine größere Vielfalt kultureller Einflüsse. Filipinos sind malaiischen Ursprungs, haben spanische Nachnamen und beherrschen zu großen Teilen die amerikanische Sprache. Mehr als 300 Jahre spanische Kolonialherrschaft und knapp 50 Jahre USBesatzung haben ihre Spuren hinterlassen. Die häufig kritisierte westliche Prägung der Filipinos bringt für Touristen einen klaren Vorteil. Denn selbst bei Reisen quer durch das Land existieren kaum Sprachbarrieren, was die Verständigung einfach macht. Stress und Geschwindigkeit sollte man aber direkt bei der Ankunft ablegen. Wer auf die Philippinen reist, muss nicht nur seine Armbanduhr, sondern auch die innere europäische Uhr auf das lokale Zeitmaß umstellen. Hektik ist für die Filipinos ein Fremdwort. Sie arbeiten langsam, nehmen sich besonders fürs Essen häufig und viel Zeit und lassen sich dabei von nichts aus der Ruhe bringen.

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30 Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle auf den Philippinen, trotzdem finden sich nur wenige Ballungszentren, die an Massentouris­ mus erinnern. Der wohl bekannteste Ort für Urlauber ist die kleine Insel Boracay, vor dem Nordzipfel Panays zwischen der Sulu- und der

Dalawang Island verbindet RobinsonCrusoe-Feeling mit höchstem Komfort für Kiter.

Die Amihan-Saison ist auch die beste Zeit für Kitesurfer, um Boracay einen Besuch abzustatten. Während sich dann am westlich gelegenen, fast drei Kilometer langen White Beach Sonnenhung­ rige bei einer leichten Brise im seichten Wasser vergnügen, ist am gegenüberliegenden Bulabog

Sibuyan-See gelegen. Mit einem der schöns­

Beach Action angesagt. In der großzügigen Bucht

ten Strände der Welt, dem White Beach, gilt

reiht sich eine Kiteschule an die nächste und

das Eiland als Kronjuwel unter den über 7.000

hundert Schirme am Himmel sind keine Selten­

Inseln und zieht überwiegend Reisende aus dem

heit. Richtig eng wird es aber auf dem Wasser

asiatischen und dem amerikanischen Raum an.

auch dann nicht, denn die sich über einen halben

Mit einer Länge von etwa sieben Kilometern und

Kilometer bis zum vorgelagerten Riff erstreckende

an der schmalsten Stelle einer Breite von knapp

Hotels, Hostels, Bars, Restaurants und einige

Lagune bietet viel Platz. Auch Einsteiger kom­

einem Kilometer ist die Fläche überschaubar, das

Diskotheken locken hier mit ihren Angeboten.

men hier voll auf ihre Kosten, da die Lagune je

Gesicht aber trotzdem sehr vielseitig. Kristall­

Im Gegensatz zu den meisten anderen Reise­

nach Gezeitenstand fast durchgehend knie- bis

klares, warmes Wasser, weiße Strände und Pu­

zielen auf den Philippinen kann hier bis in die

brusttief ist. Neoprenschuhe sollten trotz ange­

derzuckersand sind die schlagenden Argumente

Morgenstunden gefeiert werden. Aber trotz der

nehmer Wassertemperaturen aber auf jeden Fall

für ein fast schon überentwickeltes Reiseziel.

großen Beliebtheit sind auch Plätze der Ruhe zu

im Gepäck enthalten sein, denn vereinzelt leben

Auf dem schmalen Verbindungsstück der wie

finden, selbst während der Hochsaison, die von

Seeigel im Wasser. Für einen Tapetenwechsel

ein Knochen geformten Insel pulsiert das Leben

November bis März andauert. In diesen Monaten

bietet sich ein Downwinder zum Union Beach an,

zwischen White Beach und Bulabog Beach.

bestimmt der Amihan, der Nordost-Monsun, das

der etwa drei Kilometer südlich auf dem „Fest­

Klima auf den Philippinen. Er bringt einen kühle­

land“ von Panay gelegen ist. Eine Kiteschule mit

1 | Inselexpress: mit blubberndem Sound auf dem Weg von Boracay zur Fähre nach Seco Island

ren Wind mit sich, der für angenehme Lufttempe­

Restaurant lädt dort neben der riesigen Lagune

raturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius sowie

zum Verweilen ein und am Himmel sind so gut

2 | Einfach aber gut: Auf Seco Island ist improvisieren angesagt, was den Filipinos nicht schwer fällt.

geringe Regenmengen sorgt. Ab dem Frühjahr bis

wie nie mehr als vier bis fünf Kites zu sehen. Wer

in den Herbst hinein bestimmt der Habagat das

sich hier bis zur Erschöpfung ausgetobt hat, kann

deutlich heißere Wetter mit verstärkten Regen­

den Rückweg nach Boracay alternativ auch mit

fällen und Winden aus Südwest.

Tricycle und Fähre antreten.

3 | Boracays Zentrum zwischen Bulabog und White Beach ist grün und von hektischem Treiben geprägt.

2

1

3


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4 Boracay gilt aber nicht nur als Tourismus- und

oder sogar zum dauerhaften Verweilen einlädt.

Partyhochburg. Durch die prädestinierte Lage vor

Die Deutsche Kathrin Borgwardt ist dem Charme

dem Nordzipfel von Panay fängt das Eiland in der

der Insel bereits vor zwölf Jahren verfallen und

Amihan-Saison überdurchschnittlich viel Wind ein

lebt seitdem die Hälfte des Jahres auf Boracay.

und übertrumpft damit nahezu alle anderen Spots

Am nördlichsten Zipfel des Bulabog Beach

der Region. Diese Tatsache lässt Kiter selbst von

betreibt sie mit dem Surfers Home eine kleine Un­

der durch eingeleitete Abwässer etwas dürftigen

terkunft mit sieben Doppelzimmern, die direkten

Wasserqualität am Bulabog Beach absehen und

Zugang zum Kitestrand bietet. Einfache Zimmer

macht Boracay zum absoluten Kite-Mekka der

ohne Klimaanlage machen das Surfers Home

Philippinen. Die Windausbeute von November bis

preislich attraktiv für Budget-Reisende, die eine fa­

März liegt bei etwa 85 Prozent, wobei die Kraft des

miliäre Atmosphäre zu schätzen wissen und ihren

Windes stark variieren kann. Stürme sind ebenso

Kite direkt neben dem Frühstückstisch aufbauen

dabei wie Leichtwindtage, weshalb kleine und

wollen. In der benachbarten Kiteschule Isla Kite

große Schirme zum Einsatz kommen. Entspre­

betreibt Kathrin zudem ein kleines Restaurant,

chend der großen Beliebtheit ist das Spektrum der

das gutes Essen zu günstigen Preisen bietet.

Beschäftigungsmöglichkeiten auf Boracay breit gefächert und lässt sich in zehn Tagen nicht im An­

4 | Naturschönheit: Auf Coron leben die Tagbanua, die Ureinwohner der Philippinen, teils noch wie vor hundert Jahren. 5 | Beliebtes Trainingsrevier: Auch Tobi Hölter aus Kiel verbrachte einige Wochen seines Wintertrainings auf Boracay.

5

satz ausreizen. Tauchen, Segeln, Inseltouren zu den abgelegenen Stränden im Norden, Flyboarding, Golfen, Gokart fahren, Wellenreiten auf einer künstlichen Welle, Höhlentouren, Entspannungs­ tage im Spa oder Shoppingtouren in der wuseligen D‘Mall im Inselzentrum, für nahezu jeden Ge­ schmack wird etwas geboten. Eine Insel zum ver­ lieben, die etliche Gäste zu Wiederkehrern macht,

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32 6 | Rund um das Camp von 250K Kiteboarding gibt es mindestens ein Dutzend traumhafter Freestyle-Spots. 7 | Abreise von der Privatinsel: Mit der Bangka geht es von Dalawang Island (im Hintergrund) zum Fährhafen. 8 | Explodierende Vegetation: Die sieben Bungalows und der Pool des Qi Palawan Resorts schmiegen sich in eine mit viel Liebe angelegten Gartenlandschaft. Jeder Bungalow bietet Meerblick. 9 | Die Kitebucht vor dem Qi Palawan bietet ein riesiges Stehrevier und ist fast genau so groß wie der Kitespot auf Boracay. Der entscheidende Unterschied: Hier teilt man nicht mit hundert anderen Kitern, sondern im schlimmsten Fall mit drei oder vier. 10 | Paradies mit Robinson-Crusoe-Feeling: die BambusBungalows auf dem kleinen Strand von Dalawang Island 11 | Die Vielfalt der Spots rund um das 250K-Kitecamp ist in einer Woche nur schwer vollständig zu erleben. 12 | Einzigartiges Kleinod: der weiße Sandstrand von Dalawang mit der Terrasse des Restaurants auf der linken Seite

Mit einem der schönsten Strände der Welt, dem White Beach, gilt Boracay als Kronjuwel der Philippinen.

jede Insel an. Die kleinsten können dann problem­

6

7

los mit Fähren erreicht werden. Um einen Kontrast zu Boracay zu setzen, entscheiden wir uns für die

Insel befinden, wird der Wind durch nichts ge­

Calamian-Inseln, nördlich von Palawan. Dieser

bremst. In Luv können Ein- und Aufsteiger sicher

kaum besiedelte Archipel besteht aus hunderten,

ihr Fahrkönnen steigern, während Freestyler in

wenig erschlossenen Inseln. Auf einer von ihnen,

Lee eine spiegelglatte Piste vorfinden und durch

genauer auf Dalawang Island, hat der Deutsche

das ebenfalls vorhandene Rescue-Boot rundum

Johannes Bley in Kooperation mit dem französi­

abgesichert sind. Während die Kitebedingungen

schen Inhaber der Insel ein gleichermaßen exo­

das Zertifikat „Fünf-Sterne-Plus“ erfüllen, sind

tisches wie paradiesisches Kitecamp errichtet,

Um ihren Gästen einen abwechslungsreichen

die wohnlichen Annehmlichkeiten entsprechend

das Robinson-Crusoe-Feeling aufkommen lässt.

Aufenthalt zu garantieren, organisiert sie jede

der Abgeschiedenheit eher rudimentär. Geschla­

Woche verschiedene Touren. Zum Beispiel

fen wird in Zelten oder unter freiem Himmel auf

Mit dem Flieger von Manila kommend landen wir

Stand-up-Paddeln durch den Regenwald mit

dem schneeweißen Strand. Toiletten und andere

auf Busuanga. Auf der Hauptinsel des Calamian-

Zwischenstopp an malerischen Wasserfällen. Ein

sanitäre Einrichtungen sind nicht vorhanden. Da­

Archipels befindet sich das Fischerdorf Coron,

ganz besonderer Leckerbissen ist der dreitägige

für entschädigen die romantischen Abende am

welches gleichzeitig Dreh- und Angelpunkt der

Trip nach Seco Island, einer nur etwa zwei­

Lagerfeuer bei lauen 26 Grad und dem Gefühl

gesamten Region ist. Im Hafen des wuseligen

hundert Meter langen, unbewohnten Insel im

allein auf der Welt zu sein.

Ortes sind die Auslegerboote der Fischer vertaut,

Südwesten von Boracay. Sie steht sinnbildlich

die den täglich stattfindenden Markt mit Fisch,

für die Postkarten-Kulisse der Philippinen und ist

Wer den Weg von Europa bis auf die andere Sei­

Obst und Gemüse beliefern. Garküchen auf

dabei so traumhaft, dass es fast schon kitschig

te der Welt angetreten hat, sollte unbedingt auch

Rädern, lärmende Motorrad-Rikschas und der

wirkt. Eingerahmt von einem vorgelagerten

noch weitere Inseln der Philippinen erkunden.

Geruch von gegrilltem Fisch untermalen das

Riffgürtel liegt Seco Island eingebettet in eine

Das inländische Flugnetz ist gut ausgebaut und

Ambiente. Lediglich eine schmale Meerenge

große, leuchtende Lagune, die durchgehend

Anbieter wie Cebu Pacific, Philippine Airlines

teilt Busuanga und die in Blickweite des Hafens

stehtief ist. Da sich nur wenige Büsche auf der

oder kleinere Fluggesellschaften fliegen nahezu

liegende Naturschönheit Coron voneinander.

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ausgedehnten Perlenzuchtfeldern erreichen wir das Kitecamp 250K und kommen aus dem Stau­ nen kaum noch heraus. Mit einem Durchmesser von knapp 150 Metern thront die eigentlich nur

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aus einem großen Felsen bestehende Insel in einer leuchtend blau erstrahlenden Lagune und geht mit einem kleinen weißen Sandstrand in

Hier hat sich vor einem guten Jahrzehnt etwas

Die Überfahrt von Busuanga nach Dalawang

das Meer über. Am dicht bewachsenen Hang

ereignet, das für die sonst von Korruption ge­

Island dauert etwa zwei Stunden mit der Bangka

schmiegen sich auf eigens dafür angelegten

prägten Philippinen eher untypisch ist. Coron gilt

und führt entlang der hohen Kalksteinfelsen von

Terrassen Bambus-Bungalows in die Szenerie.

als Heimat der Tagbanua, die zu den Ureinwoh­

Coron, die mit fast schon mystischer Schönheit

Weitere befinden sich von Palmen mit Schatten

nern der Philippinen gehören. Sie bekamen von

weit aus dem Meer herausragen. Sie schirmen

bedacht auf dem Strand, wo auch das Res­

der Regierung das Recht zugesprochen, über

das Inselinnere wie eine natürliche Festungs­

taurant als Zentrum des Insellebens steht. Mit

das Land ihrer Vorfahren und die angrenzenden

mauer ab, wo sich insgesamt sieben Seen ver­

insgesamt sieben Hütten können bis zu 17 Gäste

Gewässer zu bestimmen, sich somit gegen über­

bergen. Zwei davon dürfen durch die Tagbanua

gleichzeitig auf der Insel wohnen. Da wir zum

laufenden Tourismus und auswertige Fischer zur

genehmigt im Rahmen von Tagestouren besucht

Saisonstart ankommen, haben wir das Eiland

Wehr zu setzen. Dadurch präsentiert sich Coron

werden. Vorbei an zerklüfteten Felseninseln,

für uns ganz allein, was unserer Faszination die

auch heute noch als wildes Naturreservat.

die von saftigem Regenwald bedeckt sind, und

Krone aufsetzt.

Infos Philippinen SPRACHE Filipino und Englisch sind die

Anfang November endet statistisch die Re­

über das nahezu alle Inlandsflüge gehen. Man

beiden Amtssprachen.

genzeit, jedoch sind Schauer auch bis in den

sollte seine Reise und die entsprechenden

Dezember hinein immer mal möglich. Wer jeden

Flüge daher möglichst so planen, dass man so

WÄHRUNG Philippinischer Peso (PHP),

Tag stahlblauen Himmel sucht, ist mit den

selten wie möglich in der Hauptstadt zwischen­

1 Euro entspricht circa 50 Pesos

Philippinen nicht richtig beraten.

landen muss.

EINWOHNER 92 Millionen

WIND In der Saison des Amihan (November bis

GELD Auf Boracay gibt es zahlreiche Geldautoma­

März) finden Kiter die besten Bedingungen für

ten. In den übrigen Regionen, wie beispielsweise

ZEITVERSCHIEBUNG Plus sieben Stunden

eine Reise auf die Philippinen. Grob gilt: Je weiter

im Norden von Palawan, ist der nächste Geldauto­

(Winterzeit), plus sechs Stunden (Sommerzeit)

östlich gelegen, desto besser fällt die Windaus­

mat auch gern mal drei bis vier Autostunden ent­

beute aus. Als windsicherer Hotspot hat Boracay

fernt gelegen. Daher sollte man sich am Flughafen

in der Amihan-Saison etwa 85 Prozent der Tage

bereits mit Bargeld versorgen. Dort stehen Geld­

mehr als vier Windstärken zu bieten. Verglichen

automaten und Wechselschalter zur Verfügung.

NEOPRENANZUG Shorty oder nur Boardshort,

mit recht verlässlichen Starkwindrevieren wie

Ebenfalls lohnt es sich, eine lokale SIM-Karte zu

Neoprenschuhe

Nordbrasilien oder Kapstadt ist die Intensi­

kaufen, da die WLAN-Qualität, wenn überhaupt

tät deutlicheren Schwankungen unterlegen,

angeboten, meist schlecht ist. Die Internet-Flat für

WETTER Die Temperaturen auf den Philippinen

weshalb sowohl kleine aber auch große Kites im

eine Woche gibt es schon ab etwa fünf Euro.

schwanken nur minimal. Während die Tages­

Boardbag Platz finden sollten.

KLIMA Tropisch bis subtropisch

INFORMATIONEN UND BUCHUNG

höchstwerte an der Küste von April bis Oktober auch mal über 30 Grad Celsius steigen, liegen

ANREISE Von Deutschland aus gibt es Flüge

www.orca-kite.de

sie in der übrigen Zeit bei angenehmen 25 bis

über Singapur direkt nach Kalibo (Boracay), was

info@orca-kite.de

28 Grad. Auch nachts wird es nicht kälter als 22

einen zweiten Zwischenstopp in Manila erspart.

+49 8031 1885-2000

Grad. Kleine Regenschauer können selbst bei

Mit einer Anreisezeit von 20 bis 25 Stunden

Sonnenschein mal auftreten, führen aber nicht

muss allerdings gerechnet werden, egal für

www.qipalawan.com

zur Abkühlung der Luft. Die Wassertemperatur

welche Variante man sich entscheidet. Manila

www.kiteboarding-philippines.com

liegt ganzjährig zwischen 26 und 28 Grad.

ist das Luftfahrt-Drehkreuz auf den Philippinen,

www.surfershomeboracay.com

AUSGABE 1 / 2015


35 13 | Blick auf den Bulabog Beach und die Kitebucht von Boracay. Parallel befindet sich auf der anderen Seite der Insel der legendäre White Beach.

14

14 | Vom Bett aufs Brett: Kaum eine andere Unterkunft bietet auf Boracay Schlafmöglichkeiten so nah am Kitestrand wie das Surfers Home.

Die Traumstrände im Norden Palawans sind vom Tourismus noch vollkommen unerreicht.

Vor zwei Jahren öffnete das Kitecamp auf Dalawang erstmals seine Pforten. Seitdem hat sich viel getan. Von Solar-Panels gespeist gibt es Strom auf der Insel, fließendes Wasser in den Hütten und sogar WLAN, was in mancher Situ­ ation vergessen lässt, dass man sich auf einem abgeschiedenen Eiland inmitten des Ozeans befindet. Mit viel Liebe zum Detail sind die Unter­ künfte gestaltet, die allesamt einen berauschen­ den Blick auf die Lagune freigeben und für die heißen Nächte sogar Ventilatoren besitzen. Das leibliche Wohlergehen auf Dalawang garantiert eine mehrköpfige Küchencrew, die dreimal täglich Köstlichkeiten auf den Tisch bringt. Um die Abläu­ fe zu vereinfachen, ist der Aufenthalt all-inclusive, mit Ausnahme von alkoholischen Getränken. Wie in der gesamten Region dauert die Windsai­ son von November bis März, wobei Dezember und Januar die Kernmonate mit der besten Ausbeute sind. Kitekurse werden vor Ort ebenso angeboten wie auf Wunsch tägliche Ausflüge zu den zahlreichen umliegenden Spots. Bei der

Selbst Tage ohne Wind werden hier nicht lang­

findet in den zahlreichen Hängematten oder

vorherrschenden Windrichtung aus Nordost

weilig. Durch das direkt vorgelagerte Riff reichen

den Liegestühlen am Strand ein Plätzchen der

kann man direkt auf dem kleinen Strand von

wenige Schritte mit Taucherbrille und Schnorchel

absoluten Ruhe und Entspannung, das mit einer

Dalawang starten. Einsteiger haben die Möglich­

ins glasklare, 28 Grad warme Wasser und sofort

selbstgeernteten Kokosnuss an Exotik-Feeling

keit von einem Lehrer und einem Boot begleitet

ist man mittendrin in der spannenden Unterwas­

kaum zu überbieten ist. Nach einer guten Woche

kilometerlange Downwinder zu absolvieren, was

serwelt. Die Vielfalt der Korallen, in denen sich

auf Dalawang, die durch den Taifun Ruby bedingt

beste Lernerfolge garantiert. Rund um Dalawang

Clown- und Geisterpfeifenfische, Muränen, und

sogar noch einen der in dieser Jahreszeit äußerst

befinden sich aber noch etliche atemberau­

Schnecken in leuchtenden Farbtönen tummeln,

seltenen Regentage brachte, führt uns die

bende Ausweichspots, von denen keiner weiter

ist doppelt so groß wie auf den Malediven.

Reise weiter Richtung Süden. Mit der Fähre, die

entfernt liegt als 40 Minuten mit der Bangka.

In der Tiefe verbergen sich Stachelrochen im

Dalawang Island von Coron kommend passiert,

Für jede Windrichtung ist einer dabei, der bei

Sand, blitzschnell schießen Schwarzspitzen-

brechen wir auf nach Palawan. Diese fast 400

ablandigem Wind eine spiegelglatte Piste bietet.

Riffhaie vorbei und mit ganz viel Glück kann man

Kilometer lange aber nur 40 Kilometer breite

Und das Beste daran: In der Regel muss man ihn

sogar Walen begegnen. Wer sich eine Auszeit

Insel liegt wie ein Grenzstreifen nach Westen im

mit niemandem teilen.

von körperlicher Betätigung gönnen möchte,

Südchinesischen Meer. AUSGABE 1 / 2015


36

16

15

Zahlreiche Tiere und Pflanzen sind hier ende­

asphaltiert ist. Ohne Vorwarnung geht sie in eine

misch und machen die Insel mit ihren Hunderten

Schotterpiste über, auf der sich mancher Tourist

Stränden sowie dem wuchernden Dschungel ein­

mit seinem Zweirad blutige Knie holt. Während

zigartig. Die an diesem Tag ruhige See begünstigt

nach links immer mal wieder der Blick auf kleine

die Reisedauer, weshalb unser großes Ausle­

Buchten mit dunklen Riffen unter hellblauem

gerboot gerade mal sechs statt der eigentlich

Wasser freigegeben wird, erstrecken sich rechts

anvisierten acht Stunden benötigt, bis der kleine

der Straße von Urwald überwucherte Gebirgs­

Hafenort El Nido ganz im Norden Palawans vor

züge und endlos wirkende Reisfelder. Mächtige

dem Bug auftaucht.

Wasserbüffel grasen auf den Wiesen, bearbeiten vor den Pflug gespannt die Felder und tragen auf

AUSGABE 1 / 2015

Von schroffen Felsformationen eingerahmt ist El

ihren breiten Rücken grazile Kuhreiher spazieren.

Nido ein kleines Mekka für Rucksackreisende, die

Nach einer knappen Stunde Fahrt, während der

von günstigen Preisen für Unterkünfte, feinsandi­

die Besiedelung stetig dünner wird, erreichen wir

gen Stränden, genialen Tauch- und Schnorchel­

das vollkommen abgeschiedene Resort. Hier an

revieren sowie einem pulsierenden Nachtleben

der Nordostküste hat die Amerikanerin Bettina

angelockt werden. Direkt hinter der Ortschaft er­

Rodarte gemeinsam mit ihrem Mann eine Oase

streckt sich die wilde Natur von Palawan, die wir

der Entspannung geschaffen. Das Qi Palwan

in einem Kleinbus sitzend mit geringer Geschwin­

ist nach philippinischen Maßstäben ein kleines

digkeit auf dem Weg zum Kiteresort Qi Palawan

Luxus­resort, das auf Exklusivität und besten

durchstreifen. Dass diese Insel noch so unbe­

Service baut. Lediglich sieben großzügige Häuser

rührt ihr Dasein fristet, liegt auch daran, dass

stehen zur Verfügung, wovon zwei für Familien­

selbst die große Hauptstraße nicht durchgehend

belegungen zweigeschossig errichtet wurden.


37

Von der üppigen Gartenanlage mit kleinem Pool bis hin zur europäisch geprägten Speisekarte, einer umfangreichen Auswahl an erlesenen Weinen und höchst komfortabel ausgestatteten

Filipinos sind begeisterte Gastgeber, Besucher daher immer willkommen.

Unterkünften wird hier nichts dem Zufall überlas­ sen. Während ein gutes Dutzend Gäste schon die Vollbelegung bedeutet, ist ein mindestens doppelt so großes, gut geschultes Team von Angestellten damit beschäftigt, den Urlaubern jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Als Verwirklichung des eigenen Lebenstraumes gedacht, versteht sich das Qi Palawan laut Bettina als Kite- und YogaResort. Für genau diese Betätigungen wurden die optimalen Rahmenbedingungen gesucht und

Fast einen halben Kilometer weit kann man in

finden sich rund um die vorgelagerten Inseln

gefunden. Jeden Morgen besteht die Möglichkeit

der Lagune hinauslaufen, bevor das Wasser am

zahlreiche traumhafte Schnorchel- und Tauch­

auf der eigens dafür angelegten Open-Air-Terrasse

vorgelagerten Riff Brusttiefe erreicht. Und Seeigel

reviere. Tauchkurse gehören genau wie Kitekurse

an gemeinsamen Yoga-Aktivitäten teilzunehmen,

müssen ebenfalls nicht befürchtet werden. Durch

und Ausflüge mit der Bangka zu den angebotenen

die häufig besser besucht sind als der dem Resort

den schräg auflandigen Wind kommen Anfänger

Leistungen des Qi Palawan. Wer auf der Suche

direkt vorgelagerte Strand. Was allerdings nichts

wie Fortgeschrittene in den Genuss optimaler

nach Abgeschiedenheit und Entspannung ist, wird

mit dem Strand zu tun hat, sondern viel mehr

Bedingungen und die Phrase „vom Bett aufs Brett“

diese Wohlfühl-Oase grenzenlos zu schätzen wis­

damit, dass Exklusivität auch auf dem Wasser zum

ist in vollem Umfang zutreffend. Als westlichste

sen. Wenn sich dann abends absolute Stille über

Programm gehört. Die Bucht vor dem Qi Palawan

Insel der Philippinen wird Palawan nicht ganz so

den Garten des Resorts legt, das Meer unter der

ist vergleichbar groß wie die Kitebucht in Boracay,

konstant vom Amihan heimgesucht wie Boracay,

gekippten Mondsichel schimmert und ein warmer

mit dem entscheidenden Unterschied, dass hier

kommt in den Monaten Dezember bis April aber

Sommerwind durch die schwarzen Palmenwipfel

nicht über hundert, sondern im Härtefall drei bis

trotzdem auf eine gute Windausbeute. Sollte der

streift, fällt es schwer, darüber nachzudenken,

vier Kiter gleichzeitig auf dem Wasser sind.

gewünschte Wind mal vollständig ausbleiben,

diesen Ort jemals wieder verlassen zu müssen.

15 | Seco Island ist eine nur wenige Hundert Meter lange, unbewohnte Sandbank, die von einem Riffgürtel eingeschlossen ist. Geschlafen wird unter freiem Himmel und gekitet nur zehn Meter vom Bett entfernt. 16 | Outdoorluxus: Die Bäder in den komfortabel eingerichteten Bungalows im Qi Palawan bieten tagsüber Palmen- und nachts Sternenhimmel. 17 | Gehört zu den schönsten Stränden der Welt: der White Beach auf Boracay. Hier treffen sich tagsüber die Sonnenanbeter und nachts die Partylöwen. 18 | Kitesurfen auf höchstem Niveau: Zahlreiche internationale Topfahrer kommen im Winter für Fotoshootings oder zum Training nach Boracay, wie hier Louis Hutter.

18

17

AUSGABE 1 / 2015


38

MIT

NEUEM TEAM ZU ALTEM ERFOLG

Gaastra gehörte vor gut zehn Jahren zu den angesagtesten Marken auf dem Kitemarkt. Mit dem GXR hatte man 2003 einen der bestverkauften Kites weltweit in den eigenen Reihen. Kurz darauf kam vollkommen unerwartet der Absturz. Gaastra verschwand in der Versenkung, erholte sich erst Jahre später langsam von dieser Entwicklung und spielt heute bezogen auf die Marktrelevanz lediglich eine Rolle im Mittelfeld. Damit will man sich bei der lenkenden New Sports GmbH in Köln nicht zufrieden geben und startet mit dem Ziel, an alte Erfolge anzuknüpfen, für 2015 eine Verkaufs-, Entwicklungsund Marketingoffensive. Aufgrund der aktuellen Dollarentwicklung womöglich genau zum richtigen Zeitpunkt, wie Leif Wilkesmann, International Sales Manager bei Gaastra, erklärt.

TEXT // FLORIAN SPIETH FOTOS // PETER GARZKE, JENS HOGENKAMP, MEDIAPOOL ZANZIBAR KITE PARADISE

AUSGABE 1 / 2015


NACHGEFRAGT KITELIFE | 39

Mit dem GXR habt ihr 2003 einen der erfolg-

Aufbau unserer eigenen Fabriken, um die Qualität

Dennoch waren wir immer überzeugt, dass die

reichsten Kites auf dem Markt entwickelt.

auf dem Markt selbst in die Hand zu nehmen

Entscheidung richtig war und sich eines Tages

Kurz darauf verschwand Gaastra nahezu

und nicht einer Produktion hilflos ausgeliefert zu

auszahlen würde. Und tatsächlich konnten wir

vollständig von der Bildfläche. Was war los?

sein. Das Budget für Marketingaktivitäten wurden

dann zum Ende des letzten Jahrzehnts unseren

Anfang 2000 brach eine Art Goldgräberstim­

daher vorerst stark eingedampft. Die schlech­

Rückstand zum Markt aufholen. In den letzten

mung in der Branche aus. Besonders die großen

te Qualität auf dem Markt war unter anderem

zwei bis drei Jahren waren die Fabriken auf

Windsurfmarken, zu denen wir ja auch gehören,

für den Untergang einiger namhafter Marken

einmal kein Nachteil mehr, sondern ein riesiger

sahen eine Möglichkeit, ihre Produktbreite zu

mitverantwortlich, da es so etwas wie Ethik

Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Im Windsurfen

erweitern und sinnvolle Synergien sowohl in der

oder Verantwortungsbewusstsein, wie wir es in

konnten wir diesen Vorteil sofort umsetzen und

Produktion als auch im Verkauf für sich zu nut­

Europa und Amerika kennen, auf dem asiatischen

sind wahnsinnig Stolz darauf, dass wir in den

zen. Wir konnten uns in dieser Entwicklung 2003

Produktionsmarkt leider nicht gab.

letzten Jahren immer wieder die Weltspitze domi­

bereits als Weltmarktführer mit dem GXR durch­ setzen. Der Grund, warum wir uns kurz darauf aus dem Kitemarkt zurückgezogen haben, ist leider ein sehr unschöner. Der Boom in der Bran­ che lockte nicht nur unzählige Marken an den Start, sondern auch eine unglaubliche Masse von schlechten und „gefährlichen“ Kites und Kite­ bars. Jede Marke stand enorm unter Druck mög­ lichst schnell einen neuen Kite rauszubringen, der ganz toll und ganz innovativ sein musste. Gerade aber die Sicherheitssysteme, die damals auf den Markt gelangten, waren überwiegend

nieren konnten. Das war dann auch das erneute

„Anstatt die sichere Kuh zu melken, investierten wir in asiatische Produktionsstätten, also in einen der risikoreichsten Märkte weltweit.“

Startsignal für uns, im Kiten wieder Gas zu geben.

Leif Wilkesmann

eine Gefahr für jeden Kiter. Ein weiterer Grund war die Öffnung der asiatischen Produktionen für nahezu jedermann. Die Angebote waren

Wie sah die Strategie damals genau aus?

mehr als verlockend, die Qualität zu dieser Zeit

Als wir uns entschlossen hatten, das in unse­

jedoch katastrophal. Keiner erinnert sich gern an

ren Augen gefährliche Spiel mit unausgereiften

diese Zeiten, aber Fakt ist, dass sich unzählige

Produkten nicht mehr mitzumachen und unser

Todesfälle ereignet haben, die in unseren Augen

Kapital anders einzusetzen, sind wir ein sehr ho­

hätten vermieden werden müssen. Die Angst,

hes und zugleich doppeltes Risiko eingegangen.

dass so ein Unfall auch mit einem Gaastra-Kite

Als Weltmarktführer mit etwa 25.000 verkauften

hätte passieren können, war groß. Zum Glück ist

Gaastra-Kites in 2003, zu Zeiten, in denen das

uns dieses Schicksal damals nicht widerfahren,

Internet noch nicht zu globalen Preiskämpfen

aber ein Todesfall in der unmittelbaren Umge­

ausgerufen hatte, konnte man eigentlich gutes

bung unseres Designteams brachte dann die

Geld verdienen. Anstatt die sichere Kuh zu mel­

endgültige Entscheidung, eine andere Strategie

ken, investierten wir in asiatische Produktions­

bei Gaastra Kiteboarding zu fahren. Von 2004 an

stätten, also in einen der risikoreichsten Märkte

ließen wir uns mehr Zeit mit unserer Entwicklung

weltweit. Ich kann mich noch gut daran erinnern,

und übernahmen Sicherheitssysteme, die sich

dass die ganze Branche den Kopf geschüttelt hat

auf dem Markt als sicher behaupteten.

über diese Entscheidung und sich auch zunächst

Leif Wilkesmann wittert die Chance für Gaastra, zu alter Stärke zurückzugelangen.

bestätigt sah. Denn natürlich hat uns der Aufbau Dabei hätte man aber doch nicht so radikal

der Produktionen zunächst zurückgeworfen.

von der Bildfläche verschwinden müssen.

Damals gab es kaum Qualitätskontrollen. Das

Das Geld, dass andere Marken damals in

schnelle Geld war das einzige, was Märkte wie

Marketing­kampagnen – vorwiegend zur Markt­

China interessierte. Dem entgegenzusteuern hat

verdrängung – steckten, investierten wir in den

viel Kraft, Zeit und Geld gekostet.

AUSGABE 1 / 2015


40 Verglichen mit 2003 fallen die Erfolge im

in unseren Reihen. Natürlich benötigt man aber

Bei Mario allein blieb es dann ja aber

Kiten aber bisher noch ziemlich über-

auch aktive Fahrer, die so professionell arbeiten,

nicht. Stimmt. Marios Vater Roy ist ein weiterer,

schaubar aus. Wie gesagt, beim Windsurfen ist

dass sie ihr subjektives Gefühl hinterfragen und

ganz entscheidender Faktor, da er der Mann

uns das schneller gelungen. Das lag am starken

es möglichst objektiv und verständlich an den

hinter dem Erfolg von Mario ist. Seitdem ich in

Team im Hintergrund. Beim Kiten lief die Ent­

Designer weitergeben. Leider gibt es besonders

der Branche aktiv bin, begegne ich dem Namen

wicklung bisher etwas langsamer, da das Team

in der Kitebranche sehr wenige Kiter, die so pro­

Roy Rodwald immer wieder. Ob nun selbst

noch nicht zu hundert Prozent stand. Verständ­

fessionell arbeiten. Mario Rodwald kann heute,

als Deutscher Meister oder als derjenige, der

licherweise haben die Kiter da draußen deshalb

obwohl er erst 23 Jahren alt ist, als amtierender

immer wieder neue Produkte für die verschie­

auch noch nichts davon mitbekommen, wer

dreifacher Europameister, achtfacher Deutscher

densten Marken mitentwickelt und verbessert

wir eigentlich sind und was hinter der Marke

Meister und als einer der besten Kiter weltweit

hat. Man darf auch Marios Mutter Ute Rodwald

Gaastra Kiteboarding wirklich steht. Schließlich

auf bereits mehr als 14 Jahre Erfahrung in der

und seine Schwester Melissa nicht vergessen,

war es sehr ruhig um uns und viele Konkurrenten

Branche zurückgreifen. Jeder, der Mario kennt,

mit denen wir ebenfalls eng zusammenarbei­

haben das genutzt, um die Marke totzureden.

weiß wie zielstrebig, ehrgeizig und professionell

ten. Während Ute den deutschen Kitemarkt

Schaut man sich jedoch unsere Produkte aus der

er ist. Zudem lebt er den Sport wie kein anderer.

seit Jahren sehr genau kennt, wird Melissa

letzten und der aktuellen Saison an, so wird jeder

Ich kenne zur Zeit keinen Kiter in der Branche,

einen wichtigen Part bei der Entwicklung von

feststellen, dass wir innerhalb von zwei Jahren

der besser geeignet wäre als Mario. Das war der

Kiteprodukten speziell für Frauen einnehmen.

wieder den Anschluss an die absoluten Topmar­

entscheidende Grund, warum wir das Gespräch

Das Gesamtpaket war unser absoluter Wunsch

ken in der Branche gefunden haben.

mit ihm gesucht haben.

und er ist in Erfüllung gegangen. 1 | Auch Sicherheitsaspekte sollen noch stärker thematisiert werden: Urs Hungerbühler und Mario Rodwald diskutieren über das Barsystem.

Den habt ihr auf personeller Ebene zu Beginn diesen Jahres mit der Verpflichtung der Rodwalds ja auf jeden Fall geschafft. Wie kam es dazu? Der langfristige Erfolg einer

2 | Testfahrten im Februar 2015 in Kapstadt: Roy Rodwald wird intensiv in die Entwicklung der neuen Gaastra-Produkte einbezogen.

Marke ist immer ein Ergebnis von guten Produk­ ten. Gute Produkte kann man aber nur mit einem sehr guten Team entwickeln. Mit Urs Hunger­

3 | Zurück zu den Wurzeln: Bereits im Jahr 2003, dem erfolgreichsten Geschäftsjahr von Gaastra, gehörte Mario Rodwald zum Team.

bühler haben wir einen der wohl jüngsten und gleichzeitig talentiertesten Designer der Branche

1

AUSGABE 1 / 2015

2


41

3 In Zeiten des GXR war Mario schon einmal

vor seiner Knieverletzung gestartet. Schon damals

nur in einem Land hergestellt werden. Ganz

Teamfahrer bei euch. Zufall oder bewusst

war für uns klar, dass wir an Marios und Roys

besonders in der Kitebranche gibt es keinen

geplant, dass er genau jetzt wieder zu euch

Erfahrungen für die Entwicklung interessiert sind

Hersteller und keine Marke, die nicht zumindest

stößt? Mario damals gehen zu lassen war die

und nicht nur an Marios Talent als Athlet. Er arbei­

Teile ihrer Produkte im Ausland produzieren las­

absolut richtige Entscheidung und ja auch völlig

tet hart daran, wieder ganz vorn mitzufahren, und

sen, oder Rohstoffe aus dem Ausland beziehen.

klar, nachdem wir uns dazu entschlossen hatten,

das wird er auch schaffen. Zudem werden wir das

Das heißt gleichzeitig, dass sich jede Produktion

unsere Prioritäten anders zu setzen. In den Jahren

Team um Mario herum kontinuierlich aufbauen

irgendwie mit Währungsschwankungen und aktu­

danach ist Mario extrem gewachsen. Nicht nur

und erweitern. Gaastra Kiteboarding wird also so

ell ganz besonders mit dem Dollarkurs und dem

körperlich, schließlich war er damals „süße“ elf

oder so sehr bald wieder ganz vorn mitmischen.

schwachen Euro auseinandersetzen muss.

hat bei einigen der wichtigsten Marken Erfahrungen

Die aktuelle Entwicklung des Dollarkurses

Seid ihr in einer besseren Position, da ihr

gesammelt, die weit über die eines Teamfahrers

führt bereits jetzt zu grauen Haaren bei

eine eigene Tuchfabrik betreibt, von der auch

hinausgehen. Der Zeitpunkt der Rückkehr war

den Verantwortlichen zahlreicher Kite- und

andere große Marken ihre Tücher für Kites

schon sehr bewusst gewählt und von langer Hand

Boardmarken. Welche Folgen erwartest du

beziehen? Das ist ein riesengroßer Vorteil für

geplant. Dass alles so perfekt geklappt hat, freut

für die Branche und die Endverbraucher in

uns und genau auf diesen Punkt haben wir jah­

uns sehr. Und es ist unglaublich, was wir gemein­

Deutschland? Das Thema ist branchenüber­

relang hingearbeitet. Wenn es kaum Währungs­

sam bereits in kurzer Zeit umsetzen konnten.

greifend in aller Munde und führt tatsächlich zu

schwankungen gibt und man als Unternehmen

grauen Haaren bei den Verantwortlichen. Es ist

aus Europa auf einen starken Euro zurückgreifen

Wie wichtig ist es für euch, dass Mario wie-

bereits abzusehen, dass es in der Kitebranche

kann, dann ist alles sehr einfach und man kann

der auf der PKRA startet und welchen Wert

zum Teil kurzfristig, garantiert aber mittelfristig

produzieren, wo auch immer man will. Mit dem

hat er für euch so lange er noch mit seiner

zu deutlichen Preissteigerungen von zehn bis 20

aktuell schwachen Euro muss man dagegen

Knieverletzung kämpft? Mario nur als Team­

Prozent kommen wird. Auch wenn der ein oder

jeden Cent auf die Goldwaage legen, sich überle­

fahrer zu sehen, wäre absolute Verschwendung.

andere denken mag, dass uns der Dollarkurs

gen, wo man Kosten einsparen kann, oder eben

Natürlich ist so eine Verletzung immer ärgerlich,

nicht interessiert, ist es in unserer globalisierten

die Preise um die Währungsschwankung von

aber unsere Gespräche haben wir bereits lange

Welt ja so, dass so gut wie keine Produkte mehr

zehn bis 20 Prozent anheben.

Jahre alt, sondern auch als Person und Charakter. Er

AUSGABE 1 / 2015


42

„Es ist bereits abzusehen, dass es in der Kitebranche zu deutlichen Preissteigerungen von zehn bis 20 Prozent kommen wird.“ Leif Wilkesmann

Ist das nun die Bestätigung dafür, vor zehn

Wie wird sich dieser Vorteil für eure Kunden

Unser neues Tuch ist beispielsweise extrem

Jahren alles richtig gemacht zu haben?

niederschlagen? Sie werden sich auch in Zu­

wasser­abweisend, sehr viel reißfester und zudem

Das könnte man so nennen. Als wir uns damals

kunft auf stabile Preise bei gleichzeitig höchster

auch noch leichter geworden. Die Verpflichtung von

für die Investition in eigene Fabriken entschie­

Qualität verlassen können. Es ist doch klar, dass

Mario und die Entwicklung des Dollarkurses kom­

den haben, bestand das Ziel darin, die gesamte

bei vielen unserer Mitbewerber entweder die

men da natürlich nicht ganz ungelegen. Wir werden

Wertschöpfungskette in unser Unternehmen zu

Preise hochgehen werden, oder die Qualität run­

in 2015 ordentlich für Gesprächsstoff sorgen.

integrieren und so haben wir heute nicht nur eine

tergehen muss. Wir können jetzt unsere Kunden

Segeltuchfabrik, sondern auch eine Kite- und

und uns selbst endlich für das Risiko belohnen,

Sollten die Erwartungen so eintreffen, wer

Windsurffabrik, sowie eine Accessoiresfabrik.

das wir vor knapp zehn Jahren eingegangen sind.

steht als Nächstes auf eurer Wunschliste für das Team? Es ist sehr schön, zu sehen, wenn

In unserer Tuchfabrik produzieren wir neben Yachtsegeln für den Segelsport auch Tücher fürs

Wie sehen die Ziele in diesem Jahr für

Entscheidungen sofort Wirkung zeigen. Ich denke,

Windsurfen, fürs Kiten und beliefern zusätzlich

Gaastra aus? Unsere Ziele sind sehr hoch

die wenigsten Kiter da draußen wissen, dass

viele große Konkurrenzmarken aus der Branche.

gesteckt. So hoch, dass wir uns am Anfang nicht

Gaastra Kiteboarding eine der am besten aufge­

Das gilt auch für unsere Windsurf- und Kitefabrik,

ganz sicher waren, ob sie auch wirklich realis­

stellten Marken weltweit ist. Auch für Mario war

sowie unsere Fabriken, in denen wir verschie­

tisch sind. Mit dem neu zusammengestellten und

das neu, als ich ihm unsere Pläne für 2015 das

denste Accessoires nicht nur für uns, sondern

vergrößerten Team bringt es jedoch viel Spaß und

erste Mal vorgestellt habe. Das scheint sich im

auch für die Branche herstellen. Damit sind wir

wir kommen so schnell voran, dass nichts mehr

Moment ziemlich schnell herumzusprechen, da

tatsächlich die Einzigen, die wirklich die gesamte

unmöglich scheint. Die Zusammenarbeit mit den

wir tatsächlich bereits weitere Anfragen von pro­

Wertschöpfungskette in ihrem Unternehmen

Fabriken läuft reibungslos und wir haben jederzeit

minenten Fahrern vorliegen haben. Aber Namen

vereinen können. Es klingt hoffentlich nicht über­

den direkten Zugang zu den neuesten Innovatio­

möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt aus nachvoll­

heblich, wenn ich sage, dass wir darauf extrem

nen im Materialbereich.

ziehbaren Gründen noch nicht nennen.

stolz sind. Schließlich sind unsere Fabriken nicht irgendwelche Fabriken, sondern es hat sich he­ rumgesprochen, dass wir die beste Qualität auf dem Markt bieten, und das auch noch zu sehr konkurrenzfähigen Preisen. Somit konnten wir schon in einigen Bereichen neue Standards für die Kitebranche setzen. Bleibt ihr damit vom Dollarkurs komplett unbeeinflusst? Wir haben gut vorgesorgt, da der Einbruch des Euros für uns nicht unerwartet kam. Unbestritten ist, dass der schwache Euro auch uns treffen wird, mit dem entscheidenden Unterschied allerdings, dass wir dem Ganzen entspannter entgegensehen können. Wir werden natürlich genau beobachten, wie der Markt sich in den nächsten Monaten entwickelt, und ange­ messen darauf reagieren.

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4 | Roy Rodwald mit einem Prototypen der neuen Waveboard-Linie von Gaastra 5 | Auch mit kaputtem Knie wertvoll für Gaastra: Mario Rodwald mit einem Prototypen seines neuen Signature-Boards

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44 | KITELIFE NEWS

Geringes Volumen, hoher Spaß Das Axis New Wave ist ein außergewöhnliches Kite-Surfboard und sehr vielseitig einsatzbar. Als Flachwasserboard zum Tricksen, als Leichtwindboard, in der Welle, für Aufsteiger, für Profis, mit Schlaufen oder strapless. Grenzen kennt das bunte Directional keine. Die klassischen Surfboard-Rails verleihen ihm kombiniert mit dem vertieften Deck und dem flächendeckenden Pad sein besonderes Fahrgefühl. Das Ganze bei einer sehr stabilen Bauweise, die einen kontrollierten Flex ermöglicht. Es ist in den Maßen 5‘4“ (869 Euro) und 5‘8“ (859 Euro) erhältlich. Die Honeycomb-Finnen gehören zum Lieferumfang, Straps sind optional erhältlich. Weitere Infos unter www.axiskiteboarding.com

Spleene goes High End So lässt sich die neue Ausrichtung des bekannten Deutschen Kitesurf-Labels beschreiben. In diesem Frühjahr bringt die seit 2002 bestehende Marke Spleene eine ultraleichte Boardserie mit der Bezeichnung Carbon Pro Line auf den Markt. Diese Boards werden ausschließlich in Deutschland in einer eigenen Produktionsstätte und nur mit hochwertigsten Materialien von Hand gefertigt. Der Fokus liegt bei dieser Linie auf minimalstem Gewicht, Torsions-Eliminierung, maximaler Performance und edelstem Look mit Hochglanz-Oberflächen. Die Details zur neuen Carbon Pro Line folgen in der nächsten Ausgabe. In der gleichen Manufaktur wird auch das neue Hydrofoil produziert. Es passt unter jedes Zone-Waveboard von Spleene, die bereits mit den entsprechenden Inserts ausgestattet sind. Auf Wunsch können auch andere Bohrungen in der Basis des Hydrofoils realisiert werden, um das Spleene-Foil mit Boards anderer Herstellern zu kombinieren. Wichtigstes Kriterium beim Hydrodynamik-Design war die enorme Leistung des Flügels so zu konzipieren, dass sich sowohl Foil-Einsteiger, als auch Racer sofort wohl fühlen. Bei der High Tech Line kommen neue Boardgrößen auf den Markt. Das Besondere an dieser Boardlinie ist der unschlagbare Verkaufspreis, der trotz hochwertiger Materialien wie Holzkernen und Karbonfasern deutlich reduziert werden konnte. Vier Modelle stehen ab Frühjahr bereit. Das Rip 39 soll der perfekte Freerider mit super Gleiteigenschaften und einfacher Handhabung sein. Das Session 45 präsentiert sich laut Spleene für schwerere Kiter als ideales Allroundboard, für leichte Fahrer bis 85 Kilogramm als attraktiver Leichtwind-Freerider. In die Door steckt Spleene als Erfinder dieses Boardtyps all seine Erfahrung und bringt mit der Door 59 und der Monster Door die laut eigener Aussage ausgereiftesten Boards im Leichtwind- und Ultra-Leichtwind-Bereich auf den Markt. Alle Boards der High Tech Line sollen besonders robust und wie bei Spleene üblich außergewöhnlich leicht sein. Weitere Infos unter www.spleene.com

Werde Best-Teamrider! Mit Fahrern wie Youri Zoon, Ruben Lenten und Gisela Pulido ist Best das Bayern München des Kitens. Jetzt hat jeder die Chance, Teil dieses einzigartigen Teams zu werden, (fast) ganz unabhängig von den individuellen Kitekünsten. Es geht darum, den „Best Spirit“ zu verkörpern und die Marke am Strand zu repräsentieren. Neben einem Material-Deal und einem Satz Klamotten winken exklusive Goodies, wie Einladungen zu Partys oder sogar Fotoshootings mit den Best-Pros. Weitere Infos und ein Bewerbungsformular gibt es unter www.bestkiteboarding.com oder im Best-Zelt beim Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording Ende August.


45

Traumjob Kitesurfing Instructor Du willst Kitesurfen zu deinem Beruf machen, andere für deinen Sport begeistern oder einfach nach der Schule oder in den Semesterferien jobben? Mit der international anerkannten Ausbildung zum Kitesurfing Instructor beim VDWS (Verband Deutscher Wassersport Schulen) kannst du dir das notwendige Basiswissen aneignen, um selbst unterrichten zu können. Durch eine qualifizierte Ausbildung soll der künftige Instructor in der Lage sein, kompetenten Unterricht zu organisieren und durchzuführen, sowie den Schülern Spaß am Kiten zu vermitteln. Die Eingangsvoraussetzungen für den achttägigen Ausbildungslehrgang sind überschaubar: Du musst das Mindestalter von 18 Jahren erreicht haben, bei bis zu sechs Beaufort sicher fahren sowie Höhe halten können und Halsen sowie Basissprünge sollten für dich kein Problem darstellen. Die Gebühr für den Lehrgang beträgt 595 Euro. Weitere Infos zur Ausbildung, den Weiterbildungsmöglichkeiten und den Terminen für 2015 gibt es unter www.vdws.de.

Saisonauftakt mit drei Wellenbezwingern 2015 geht die Surfboard-Range von Wainman Hawaii bereits in die dritte Generation. Neben der neuen Bauweise mit einem kombinierten Kern aus Holz, Karbon und HD-PVC-Schaum, sind die Magnum- und Gambler-Modelle für höchstmöglichen Standkomfort jetzt mit einem vierteiligen EVA-Pad versehen. Alle drei Boardlinien werden mit Premium-Finnen sowie einem hochwertigen Single-Surfbag ausgeliefert. Durch die Verwendung neuer Schrauben soll die auf allen Boards optional mögliche Montage von Schlaufen komfortabler erfolgen als im Vorjahr. Weitere Infos zu Gambler, Passport und Magnum unter www.wainmanhawaii.com.

Passport

Magnum

Gambler

Nach Exo kommt Senso Seit der vergangenen Saison hat die Marke Manera auch Trapeze im Angebot. Gleich das erste Produkt Exo konnte voll und ganz einschlagen. Um eine leicht abgespeckte und damit kostengünstigere Alternative anbieten zu können, wurde die Palette nun um ein weiteres Modell ergänzt, das Senso. Die meisten technischen Errungenschaften des Exo finden sich auch bei diesem Modell, wie der Energy Dispersion Frame, der als Schlüsselfeature gilt. Aber auch das Cocoon Concept, der Ergonomic Prefit, die Seamless Neopren Area und das Down Hold System sind mit an Bord. Erhältlich ist das Senso in acht Größen. Weitere Infos unter www.manera.com

Urlaubspelle Du hast die Winterdepression satt und flüchtest bevor der Frühling kommt noch spontan in den Sommer? Dann stellt sich meist die Frage nach dem passenden Anzug für diese eher seltenen Trips, denn der zu Hause getragene 5/4er ist dafür doch etwas zu dick. Für dieses Problem bietet Xcel eine optimale Lösung. Der Axis X2 präsentiert sich als perfekter Urlaubsbegleiter, da man bei ihm nicht zu tief in die Tasche greifen muss, trotzdem aber einen hochwertigen Anzug mit allen relevanten Details bekommt. Die bestmögliche Kombination aus Preis und Leistung. Weitere Infos unter www.xcelwetsuits.com AUSGABE 1 / 2015


46 | KITELIFE GEWINNSPIEL

GEWINNE EIN

AIRUSH SLAYER V3

D

as Airush Slayer V3 stellt die Evolution

Das kleinere Slayer 52 (155 x 52 Zentimeter/

des Skimboardens dar und eröffnet

18 Liter) ist für leichtere Fahrer mittlerer Könnens­

ganz neue Möglichkeiten für Kiter,

stufe bei ebenfalls mittleren Windstärken gedacht,

die nicht mit Wellenrevieren oder permanentem

wobei das Slayer 56 (165 x 56 Zentimeter/21 Liter)

Starkwind gesegnet sind. Der Spaßfaktor des

verstärkt auf frühes Angleiten und Höhelaufen im

Slayer liegt im Strapless-Tricksen, Carven und

Leichtwindbereich ausgelegt ist.

Springen. Das alles geht mit einer Leichtigkeit einher, die dem Fahrer eine steile Lernkurve

GEWINNSPIELFRAGE

verspricht. Speziell auf Flachwasser und in

Onshore-Bedingungen ist das Slayer in seinem

Welcher Airush-Teamfahrer ist im

Element. Aufgrund des ausbalancierten Shapes

neuen „Slayer V3“-Video zu sehen?

ist der Einstieg in die Welt des Strapless-Kitens leichter als bei herkömmlichen Waveboards. Durch die dünneren Rails und einen neuen

Um an der Verlosung teilzunehmen und mit Glück

Diamond-Nose-Shape, der das Landen von

schon bald ein Airush Slayer V3 in deinen Händen zu

Tricks mit der Nase voraus erleichtert sowie ein

halten, sende deine Antwort mit dem Betreff „Airush

verringertes Volumen ermöglicht, hat das Slayer

Slayer Gewinnspiel“ per E-Mail an:

V3 echtes Skateboard-Feeling.

gewinnspiel@airush-deutschland.de.

Allgemeine Teilnahmebedingungen: Personen unter 14 Jahren sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Das Gewinnspiel beginnt am 11.03.2015 und endet am 30.04.2015. Verlost wird ein Slayer V3. Der/die Gewinner/in erhält ein Slayer V3 (Größe nach Wahl). Die Verlosung erfolgt nach dem Zufallsprinzip nach Ende des Gewinnspielzeitraums. Die Benachrichtigung über den Gewinn erfolgt ausschließlich an die angegebene E-Mail-Adresse. Der Versand des Boards erfolgt auf dem Postweg. Der Teilnehmer erklärt sich ausdrücklich mit der Verwendung seiner Daten zu Werbezwecken durch die Airush Marketing UG einverstanden. Es gelten die AGB und Datenschutzbestimmungen der Airush Marketing UG, Hans-Urmiller-Ring 57, 82515 Wolfratshausen. AUSGABE 1 / 2015



48 | KITELIFE EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE

Kitesurfen in einem Spiegelkabinett hat bisher noch niemand ausprobiert. Allerdings existieren auch wenig Spots, an denen Spiegel im Wasser zu finden sind, oder besser gesagt: gar keine. Für die einfallsreiche Crew von Airush kein Hindernis, aber definitv eine Herausforderung, wie Marc Schmid berichtet.

E

TEXT // MARC SCHMID FOTOS // YDWER.COM

Spieglein, Spieglein vorn am Strand ...

geplant bekamen wir die Spiegel dann aufge­ stellt, was dazu führte, dass Bas als fliegender Hauptakteur nach jedem Sprung auf dem Strand landete und an ausgehakte Tricks nicht zu denken war. Eine weitere Stunde verging, bis die Spiegel

ine völlig neue Perspektive und Bild­

so weit waren und in die Rahmen­eingepasst

entsprechend eingerichtet waren. Fotograf Ydwer

komposition zu schaffen, das war am

werden konnten. Die gesamte Konstruktion geriet

kam dabei ganz schön ins Schwitzen. Zwar sollte

Anfang die stehende Idee unseres

schlussendlich so extrem schwer, dass die erste

sich die Windrichtung nicht verändern, aber durch

Spiegelshootings. Und wie es mit Projekten,

Herausforderung schon darin bestand die zwei

die Wanderung der Sonne eben der Lichteinfall.

deren Entstehung bis zur tatsächlichen Um­

auf zwei Meter großen Spiegel überhaupt an den

Selbst der Profi war kurz vor der Verzweiflung.

setzung nur in den Köpfen existiert, meist so

Spot zu bekommen. Auf einem Pritschenwagen,

Entweder blendete die Sonne, oder einer der

ist, sieht am Ende alles anders aus, als man

für den noch eine spezielle Transportkonstruktion

Spiegel fing den Fahrer nicht ein. An einer später

es sich vorgestellt hat. Unsere Vorstellung war

gebaut wurde, fixierten wir die Platten und fuhren

nicht mehr veränderbaren Position im knietiefen

ziemlich konkret: mit zwei Spiegeln drei Motive

los. Trotz höchster Vorsicht passierte, was alle

Wasser dirigierte er zwei Helfer bei der Spiegel­

auf einem Foto zu vereinen. Da es schwierig

befürchtet hatten. Auf der unbefestigten Straße

einstellung, bis er das perfekte Set-up – unter­

ist, Spiegel in der Größe, wie wir sie benötigten,

zu unserer ausgewählten Fotolocation bekam

stützt von zwei penibel genau positionierten

im normalen Handel überhaupt zu bekommen,

einer der Spiegel einen Riss ab. Reparieren,

Blitzen – endlich hatte.

bauten wir sie kurzerhand selbst. Denn neben

einen neuen Spiegel bauen oder abbrechen kam

der außergewöhnlichen Dimension der Spiegel

aber nicht in Frage. Also wuchteten wir die zwei

Dann ging alles schnell. Bas Koole feuerte im

mussten sie gleichzeitig auch mit möglichst

Monster vom Wagen, nur um festzustellen, dass

Minutentakt seine Sprünge präzise an der

wenig Aufwand in der Neigung verstellbar sein.

unsere vorher ausgewählte Position aufgrund

immergleichen Position raus und das vorher

Leichter gedacht als getan. Mit acht Leuten

der Wassertiefe für den Aufbau der Spiegel völlig

nur in unseren Köpfen existierende Resultat

bastelten wir einen ganzen Tag, bis die Spiegel

ungeeignet war. Deutlich dichter am Strand als

war im Kasten.

AUSGABE 1 / 2015



50

Die Marke Flysurfer erfindet sich neu. Vom einstigen Spezialisten für eine Nische entwickelt sich der weltweit erfolgreichste Hersteller von Softkites gerade zu einem ernst zu nehmenden Allrounder mit einzigartigem Produktportfolio. Die Philosophie und die eigenen Wurzeln, auf denen der heutige Erfolg basiert, werden dabei nicht vergessen, sondern viel mehr gezielt eingesetzt, um weitere Alleinstellungsmerkmale zu erarbeiten. Zu Besuch bei den Tüftlern vom Chiemsee.

Die Idee bestand darin, Synergien aus der Gleit­ schirmentwicklung in die Konstruktion von Kites einfließen zu lassen. Denn in einem Punkt waren sich alle einig: Dem noch jungen Kitesport prognos­ tizierte man ein schnelles Wachstum.

Weit entfernt von meiner Startposition an der

nach Marquartstein. Von Aloha, Surferlifestyle und

An die Schwierigkeiten der Anfangsjahre kann

Ostsee taucht vor mir das Ufer des Chiemsees auf.

Beach-Atmosphäre ist in dieser Region so rein

man sich heute in Marquartstein noch gut

Über dem Wasser liegen dichte Nebelschwaden,

gar nichts zu spüren. Doch exakt hier, vor dem

erinnern. Die Tubekites dominierten zu Beginn

durch die sich mühsam einzelne Sonnenstrahlen

beeindruckenden Panorama der Chiemgauer

des letzten Jahrzehnts den Markt, weshalb es

kämpfen. Rechts der A8 thronen beeindruckend

Alpen, hat damals alles angefangen. Genauer im

viel Überzeugungsarbeit bedurfte, um Softkites

die Ausläufer der Voralpen, als das Navigations­

Jahr 2001, als die Skywalk GmbH & Co. KG von

unter Kitesurfern salonfähig zu machen. Mit den

gerät anweist die Autobahn zu verlassen. Wenige

fünf Flugsport-Fanatikern gegründet wurde. Un­

ersten Modellen, dem Easy Mast Air und

Kilometer weiter würde man bereits die Grenze

ter ihnen auch Armin Harich, der zu diesem Zeit­

dem Speed Air, ging man hausieren,

nach Österreich passieren. Durch kleine Ortschaf­

punkt bereits die Marke Flysurfer ins Leben gerufen

um die Vorteile des Softkite-

ten, die das ländliche Idyll Südbayerns perfekt

hatte, und sie unter das Dach der neuen

widerspiegeln, bahne ich mir den Weg bis

AUSGABE 1 / 2015

TEXT // FLORIAN SPIETH FOTOS // TIM JACOBSEN, FLYSURFER

Unternehmung mitbrachte.

Konzepts in der Praxis zu demonstrieren.


WERKSPIONAGE KITELIFE | 51

Die Skywalk-Zentrale vor dem Panorama der Chiemgauer Alpen

AUSGABE 1 / 2015


52

1 „Mit der Zeit verstanden die Aktiven, dass

Softkite, der sämtliche Konkurrenten aus dem

Soft­kites zum Beispiel eine bessere Leichtwind­

Tubekite-Lager in Bezug auf die Leichtwindleistung

eignung oder die Option zum Alleinstart boten,

um Längen abhängen konnte. Die Absatzzahlen

wodurch sich langsam, aber sicher eine Fange­

zogen von Jahr zu Jahr an und die Speed-Linie

meinde entwickelte“, so Ernst Novak, Leiter des

wurde das Zugpferd der Marke. Flysurfer senkte

Geschäftsbereich Flysurfer. Innovation, Qualität,

die sogenannte Gleitgrenze enorm ab und galt

Service und ausgereifte Produkte, das waren

fortan als Synonym für maximale Performance

damals und sind auch heute noch die Grundla­

bei geringen Windstärken. Was zunächst als

gen der Markenphilosophie bei Flysurfer, die bei

Hindernis angefangen hatte, wurde plötzlich zu

den Kunden für Vertrauen und Markenbindung

einem Vorteil. Es ging in der Folge darum, ein

sorgen. Der Markenslogan „everyday is a kiteday“

Produkt mit Alleinstellungsmerkmal geschickt zu

unterstreicht die All-terrain-Ausrichtung von

vermarkten, und nicht mehr darum, erklären zu

Flysurfer, bei der neben Kitesurfen auch Land­

müssen, warum Softkites auch eine Berechtigung

boarden und Snowkiten im Fokus stehen.

haben. „Verglichen mit der Konkurrenz hatten wir

1 | Ob Schnee, Wasser oder Land, Flysurfer hat für jedes Terrain die passenden Kites im Angebot. 2 | Die eigene Schirmwerkstatt repariert und wartet sowohl Kites als auch Gleitschirme. 3 | Showroom und Schaltzentrale der Abteilung Flysurfer im dritten OG

eine komfortable Position erreicht. Im Gegensatz „Wir wollen Produkte entwickeln, von denen

zu den Tubekite-Herstellern mussten wir unser

die Leute heute noch nicht wissen, dass sie sie

Produkt nicht ständig weiter differenzieren, um

morgen brauchen“, beschreibt Novak grinsend

es in einem kaum unterscheidbaren Angebot aus

die Motivation des gesamten Teams. Die ist seit

ähnlichen Produkten abzuheben. Wir konnten uns

Gründung der Firma unverändert und hat Flysurfer

gezielt darauf konzentrieren Positionierung und

auch den entscheidenden Durchbruch ermöglicht.

Optimierung zu betreiben“, so Novak.

3

Zu einer Zeit, als Kitesurfen bei Leichtwind eigent­ lich noch keine Rolle spielte, setzte Armin Harich

Während zur gleichen Zeit der unter dem Mar­

als Entwickler bei Flysurfer genau auf diese Sparte.

kennamen Skywalk laufende Gleitschirmbereich

Selbst innerhalb des eigenen Teams musste er

ausgebaut werden konnte und mit X-GLOO

deshalb fragende Blicke und Zweifel über sich

(aufblasbare Zelte) eine dritte Geschäftssäule

ergehen lassen, hielt aber trotzdem an seiner

hinzukam, wurde auch noch eine große Schirm­

Vision fest. Als Resultat brachte Flysurfer 2005 den

werkstatt im eigenen Haus geschaffen, in der

Speed1 auf den Markt, einen enorm gestreckten

Gleitschirme und Kites repariert werden konnten.

AUSGABE 1 / 2015

2


53 4 | Strömungsanalysen führt Skywalk für die neuen Produkte im Kite- und Gleitschirmbereich unter Laborbedingungen durch. 5 | Keine Idee zu verrückt: Armin Harich 2004 beim Parakiting 6 | Produkte sind vergleichbar, aber Service wird unterschätzt. Bei Flysurfer eine der wichtigsten Säulen, auf die mit qualifiziertem Personal in der Zentrale in Marquartstein gesetzt wird. 7 | Mit dem Peak 2 hat Flysurfer den innovativsten Single-Skin-Kite auf dem Markt entwickelt.

Durch die ins Leben gerufene Kooperation mit

Daher werden sämtliche Boards ab der kommenden

Spleene-Gründer Rainer Kauper vertrieb Flysurfer

Saison ausschließlich unter dem Namen Flysurfer

zudem in den folgenden Jahren auch Kiteboards.

auf den Markt kommen. Um diesen Punkt zu errei­

Besonders die Door, als bis heute in Deutschland

chen, war zuvor jedoch ein gravierendes Umdenken

erfolgreichstes Leichtwindkonzept, ergänzte das

innerhalb der Firma erforderlich. Nicht jeder war

Produktportfolio der Süddeutschen hervorragend.

von Beginn an begeistert von der Idee, sich in den

Lediglich das Image der Marke entwickelte sich

stark umkämpften Markt der Tubekite-Anbieter zu

nicht ganz so, wie man es gern gehabt hätte.

begeben. Über Jahre hinweg wurden Kiter quasi missioniert, um ihnen die Vorteile eines Softkites plausibel zu machen, weshalb die Entscheidung,

Innovation, Qualität, Service und ausgereifte Produkte, das waren damals und sind auch heute noch die Grundlagen der Markenphilosophie bei Flysurfer.

aus einer klaren Argumentationslinie für das System der Softkites in eine duale Strategie überzugehen, den Zweiflern gewagt erschien. Einige treue Fans der Marke Flysurfer konnten es zunächst auch kaum glauben, als der Kite-Entwickler Andi Hanrie­ der Mitte der Saison 2013 plötzlich und vollkommen

4

unerwartet einen Tubekite präsentierte. Eine Kehrt­ wende auf einem Pfad, der bis dahin mit felsenfes­ ter Überzeugung strikt verfolgt wurde. Für manchen Flysurfer-Fan womöglich sogar eine Abkehr von der eigentlichen Strategie und den ausgesproche­ nen Stärken. Das sah Ernst Novak schon damals weniger dramatisch: „Wir haben in den letzten

Softkites galten als wenig agil und träge,

acht Jahren neben der Weiterentwicklung unserer

zusätzlich befürchteten viele Kiter, dass die

Softkite-Systeme immer wieder experimentiert mit

Flysurfer-Schirme durch ihr Kammersystem nicht

Tubekites oder auch Hybriden zwischen Tubes und

schwimmen, sondern mit Wasser volllaufen und

Softkites. Einfach, um zu sehen, ob solche Techno­

sinken würden. „Diese falsche Wahrnehmung

logien Zukunft haben oder ob man womöglich auch

unserer Kites aus den Köpfen der Menschen zu

ganz neue Märkte erschließen kann. Aus unserer

verbannen, ist eine Aufgabe, der wir uns teilweise

Sicht sollte man immer offen dafür sein, neue Wege

heute noch stellen müssen“, sagt Novak. Sie hat

einzuschlagen, und dieser Zeitpunkt war schlicht­

dazu geführt, dass man sehr sensibel agiert. Als

weg gekommen.“ Dass es sich beim Cronix nicht

die Kooperation mit Spleene 2009 endete und die

um einen austauschbaren Kite im großen Angebot

Boardentwicklung unter das Dach der Skywalk

der Tubekites handeln sollte, war im Moment der

GmbH und Co. KG geholt wurde, entschied

Ideenfindung schon klar. Alles andere hätte auch

man sich dafür, die Boards unter dem Namen

niemand von Flysurfer erwartet, einer Firma, die für

Flyboards laufen zu lassen. Die Gründung eines

technische Lösungen und fortschrittliches Denken

eigenen Labels für das Boardsegment sollte

steht. So brachte der Cronix etliche technische

als Türöffner für Tubekiter dienen, die mit dem

Details mit, die es so vorher noch nie bei einem

Softkite-Image nichts anfangen konnten. Ob

Tubekite gegeben hatte. Zum Beispiel eine Waage an

dieser Schachzug tatsächlich aufgegangen ist,

der Abströmkante. Drei ausgebildete Aerodynamik-

kann nur schwer belegt werden. Heute ist man

Ingenieure arbeiten im Team von Flysurfer, der

bei Flysurfer auf jeden Fall weiter und vertraut

projektverantwortliche Kitedesigner Andi Hanrieder

durch die breiter aufgestellte Produktpalette aus

hatte die Idee mit der Hinterkantenwaage, die aus

Single-Skin-, Double-Skin- und Tubekites dem

dem Gleitschirmbereich kommt, wo sie bereits

eigenen Namen stärker.

länger Anwendung findet.

5

6 7

AUSGABE 1 / 2015


54 8 | Testlabor Windkanal: Bevor ein Produkt auf den Markt gebracht wird, muss es auf Herz und Nieren geprüft und ausgereift sein. 9 | Von Leinen über Tuch bis hin zu Zubehörteilen ist in Marquartstein alles auf Lager. 10 | Kreativ-Büro: In diesem Raum brütet die Entwicklungsabteilung über den Produkten von morgen. 11 | Mit dem Razor präsentierte Flysurfer ein performanceorientiertes Freeride-Directional, das in robuster Snowboardbauweise gefertigt wird. 12 | Kontrolle geht vor Vertrauen: Test des Quick Release, bevor die Bar in den Versand gehen kann. 13 | Bei Weitem nicht jede Idee schafft es bis zur Serienreife: Ernst Novak präsentiert ausgefallene Projekte im „Hobbykeller“ der Boardentwicklung.

Der Cronix war aber nicht ausschließlich als Demonstrationsplattform für technische Möglich­ keiten gedacht. Auf mehreren Beinen zu stehen, darum ging es den Verantwortlichen der Skywalk GmbH und Co. KG bei der Entscheidung, das Tube­ kite-Segment mit aufzunehmen. Risikoverteilung

8

zu betreiben, um auch langfristig einen sicheren Stand zu gewährleisten. Einerseits natürlich für die Firma, andererseits aber auch für die Zulieferer

Seine umfangreiche Erfahrung aus dem Flugzeug­

Eine Möglichkeit, die von den Softkites bereits

und Vertriebspartner sowie die mittlerweile über

bau hat er effektiv bei der Entwicklung des Cronix

hinlänglich bekannt war, aber bei Tubekites noch

50 Mitarbeiter. „Geschäftsethik ist bei uns nicht

einbringen können. Ihn trieb die Vorstellung an,

nie in Erwägung gezogen wurde. Als Effekt wird

nur eine leere Phrase. Wir wollen nachhaltig ar­

erstmals einen Tubekite zu bauen, der sein Profil

der Windbereich des Kites vergrößert und steigt

beiten und nicht um jeden Preis möglichst schnell

im Flug wölben kann, ähnlich einem Flugzeug­

laut Hanrieder pauschal gesagt ungefähr um

wachsen. Dabei ist uns jeder Mitarbeiter wich­

flügel beim Startvorgang. Und genau das ist ihm

drei Knoten an. Freestyler können aber ihr Profil

tig, genauso wie die langfristige Sicherung von

schlussendlich auch gelungen.

auch flacher einstellen, wenn sie den zusätzli­

Arbeitsplätzen und die Erhaltung der Möglichkeit

chen Auftrieb nicht wünschen. Der sogenannte

innovativ arbeiten zu können“, erklärt Novak die

Durch die Waage kann der Kite im Flug sein

Self-Launcher wurde als ein weiteres technisches

Entscheidung für den Cronix. Diese Worte sind

Profil zusätzlich anpassen und dadurch mehr

Detail präsentiert, das es so vorher noch nie

ihm leicht zu glauben, wenn man die Arbeitsbedin­

Auftrieb, zum Beispiel in Form von Lift oder bei

gegeben hatte. Er bietet die Möglichkeit, den Kite

gungen und das Kollektivgefühl in der Zentrale in

Leichtwind in Form von Zugkraft, generieren.

auch ohne Helfer sicher zu starten.

Marquartstein gesehen und gespürt hat.

9

11

12 10

13 AUSGABE 1 / 2015



56 14 | Flydoor 5: Mehr als nur ein Leichtwind-Twintip 15 | Der Speed 4 Lotus trumpft mit einem absoluten Highlight auf, denn das bei diesem Kite erstmalig von Flysurfer verwendete Tuchmaterial besitzt einen Lotuseffekt.

Hier landen einige kurz vor Dienstbeginn mit dem Gleitschirm auf der großen Wiese vor dem weißen Gebäude, werden kreative Räume für neue Ideen bereitgestellt und wird mittags ge­ meinsam bei frisch zubereiteter Hausmannskost von der eigens engagierten Köchin geplaudert. Während wir gerade beim Essen sitzen, erwähnt Novak, dass er natürlich weiß, dass es unter den eingeschworenen Softkite-Kunden einige gibt, die bei Starkwind auf einen Tubekite wechseln. Dieser Zielgruppe einen technischen Tubekite von Flysurfer anzubieten, war ein weiterer Grund für den Cronix. Rückblickend ist es bisher zwar noch nicht ganz gelungen, den Newcomer so marktdurchdringend zu positionieren, wie man es sich in Marquartstein vielleicht erhofft hatte, doch entmutigen lässt man sich dadurch nicht. Ebenso wenig wird infrage gestellt, ob es richtig war den Kite zu bringen. Im vergan­ genen Jahr wurde mit dem Cronix der Titel im Freestyle auf der Kite Tour Asia geholt, was als Achtungserfolg gewertet werden kann. „Der Cronix ist genau der Schirm, den wir als ersten Tubekite von Flysurfer haben wollten. Die meis­ ten anderen Marken sind im Tubekite-Bereich schon weit über zehn Jahre tätig und einige von ihnen machen einen richtig guten Job.

15 14

Daher gibt es eine Fülle von gut funktionierenden

Ein High-Performance-Freerider mit starker Pfei­

Tubekites auf dem Markt, weshalb es wichtig ist,

lung, der bei Oldschool-Tricks ebenso glänzen soll

dass wir unseren eigenen Weg gehen. Gut Ding

wie bei Funraces. „Die Glaubwürdigkeit, dass wir

braucht Weile und nachdem wir das Spiel der Ein­

im Tubekite-Segment wirklich Energie investieren,

jahres-Produktzyklen nicht mitmachen, weder im

war aus unserer Sicht in der Außenwahrnehmung

Kite- noch im Boardbereich, geben wir uns auch

mit einer Kitelinie und nur vier Größen noch nicht

die Zeit für Entwicklung und Differenzierung. Wir

gegeben. Daher haben wir uns entschieden dem

wollen von einer Generation zur nächsten einen

Cronix, der in seiner nächsten Generation noch

fühlbaren Schritt nach vorn machen und unseren

stärker auf die Bereiche Wave und Freestyle

Kunden einen echten Mehrwert bieten“, fügt

zugeschnitten sein wird, einen leistungsstar­

Novak hinzu.

ken Freerider zur Seite zu stellen, der gleich in sechs Größen erhältlich ist“, erläutert Novak die

AUSGABE 1 / 2015

Bevor ein Nachfolger kommen wird, landet Flysurfer

Entscheidung für den Boost, der bereits in Kürze

zu Beginn diesen Jahres aber zunächst einen

in den Läden liegen soll. Anders als beim Cronix

weiteren Paukenschlag, der bis weit über die

wurde beim Boost jedoch auf mehr Einfachheit

Chiemgauer Alpen hinaus zu hören sein wird. Mit

gesetzt. Bei diesem Kite geht es nicht so sehr um

dem Boost erscheint für die Saison 2015 nämlich

zahlreiche technische Details oder bahnbrechen­

bereits die zweite Tubekite-Linie von Flysurfer.

de aerodynamische Neuerfindungen.


16 | Im riesigen Lager findet man so ziemlich alles was unter dem Dach der Skywalk GmbH & Co. KG produziert wird. Ernst Novak präsentiert Kitelife Redakteur Florian Spieth die aus Kiteboard-Rümpfen hergestellten Longboards.

16 Vielmehr setzt er auf ein ausgereiftes Konzept, welches durch Leistung und Vielseitigkeit besticht und die Aussage unterstreichen soll: Flysurfer ist auch Tubekite! Ganz ohne Superlative geht es aber dann doch nicht. So verspricht Novak, dass der Boost der wahrscheinlich leistungsstärkste Freerider auf dem Markt sein wird und es aktuell kaum ein anderes Tubekite-Modell gibt, bei dem das Profil so aalglatt steht. Zusätzlich soll der Wasserstart, speziell bei Leichtwind, bei den gro­ ßen Modellen so leicht von der Hand gehen wie bei keinem vergleichbaren Kite auf dem Markt. Aber das alles gilt es zunächst noch zu beweisen. Ruhig wird es damit um Flysurfer in diesem Jahr noch lange nicht, denn um die Marktfüh­ rerschaft auf dem Segment der Softkites nicht in Gefahr geraten zu lassen, steht auch dort bereits ein ganz neues Modell in den Startlö­ chern. Die Konkurrenz schläft nicht und Kites wie der Chrono von Ozone gehen auf Konfron­ tationskurs mit einem ehemals ganz allein an der Spitze stehenden Vertreter wie dem Speed. Das weiß Novak nur zu gut: „Im vergangenen Jahr haben ein paar Schirme besonders auch auf Schnee gezeigt, dass sie viel Leistung bieten. Das hat uns im ersten Moment etwas geärgert, weil wir Mitte 2013 angefangen haben einen Softkite zu entwickeln, der leistungsmäßig über dem massentauglich gewordenen Speed4 Lotus liegen sollte, und wir nun den Überraschungsmoment nicht so nutzen können, wie wir es vorhatten.

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„Wir wollen Produkte entwickeln, von denen die Leute heute noch nicht wissen, dass sie sie morgen brauchen.“ Ernst Novak

dem Speed4 Lotus mit kleineren Größen, durch die das Angebot nochmals ausgeweitet werden soll. Die „Speed4 Lotus“-Range selbst wird in diesem Jahr auch noch eine Erweiterung in den Größen sechs und vielleicht auch 24 Quadrat­ meter bekommen. Außerdem unterstreicht die Anhebung der sechsmonatigen Flysurfer-FreeRepair-Garantie auf zwölf Monate die laufen­

Aber Konkurrenz belebt den Markt. Der Trend

den Bemühungen sich auch im Service- und

zu mehr Softkites auf dem Wasser tut uns eher

Aftersales-Bereich attraktiver aufzustellen. Bei

Gutes als Schlechtes und hat Armin angespornt

der abschließenden Frage, ob man in dieser Sai­

in diesem Hochleistersegment mit dem restlichen

son, womöglich sogar bereits auf dem World Cup

Entwicklerteam weiter Gas zu geben.“ Daher wird

in St. Peter-Ording, ein Foil von Flysurfer erwarten

mit dem Sonic FR (Full Race) ebenfalls noch in

darf, will sich Novak dann aber noch nicht so

diesem Frühjahr ein High-Performance-Race-Softki­

richtig in die Karten schauen lassen und entgeg­

te auf den Markt kommen, der auf Schnee, Wasser

net schmunzelnd, während er seinen Teller in die

und Land erste Plätze einfahren und Flysurfer die

Spülmaschine stellt: „Es ist kein Geheimnis, dass

Vorherrschaft sichern soll. Ebenfalls in den Start­

wir an einem solchen Projekt arbeiten, aber mehr

löchern steht eine weitere Softkite-Linie unter

möchte ich aktuell dazu noch nicht sagen.“

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AUSGABE 1 / 2015

17 | Mit diesem Schirm sollen Titel eingefahren werden: der neue High-Performance-Race-Softkite Sonic FR. 18 | Schon im Frühjahr 2015 erhältlich: Mit dem Boost erweitert Flysurfer die Tubekitepalette um eine weitere Linie. 19 | Innovationen gehören zu Flysurfer wie der Schnee zu den Bergen. Wer hätte es vor fünf Jahren für möglich gehalten beim Skitouren oder Tiefschneefahren seinen eigenen Lift dabei zu haben? Mit dem Single-Skin-Kite Peak2 ist das Realität geworden. Die vollwertige Depowermaschine bringt Snowkiter auf den Gipfel und wiegt in sechs Quadratmeter Größe weniger als zwei Kilogramm.

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60 | MATERIALCHECK

NEUERSCHEINUNGEN 2015 Irgendwo auf der Welt ist immer Sommer. Eine Vorstellung, die sich irgendwie gut anfühlt, auch wenn man trotz mildem Winter bei uns noch nicht unbedingt scharf darauf sein muss, sich wieder in die Fluten von Nord- und Ostsee oder den zahlreichen Binnenseen zu stürzen.

Die Tatsache, dass es an vielen Orten der Welt in

Form des Kitelife Jahrbuchs im Handel erhältlich

unserem Winter hervorragende Kitebedingungen

ist. Darunter ein kompletter Newcomer sowie

bei warmen Temperaturen und Sonnenschein

Nachfolgemodelle von Kites und Boards, die

gibt, führt dazu, dass die Erscheinungszyklen

bereits seit Jahren auf dem Markt zu finden sind.

der Kite- und Boardhersteller keine kalendari­ schen Beschränkungen kennen. Während der

Slingshot zeigt sich zu Beginn des Jahres in

trostlosen und dunklen Monate hat sich einiges

Bestform. Der Evergreen RPM kommt stark über­

getan in den Entwicklungsabteilungen diverser

arbeitet mit einem neuen, in dieser Form noch

Marken. In dieser Ausgabe ergänzen wir unsere

nicht dagewesenen Waagesystem auf den Markt

Marktübersicht 2015, die seit Dezember 2014 in

und gleichzeitig wird mit dem Widow Maker ein

TECHNISCHE DATEN

SLINGSHOT RPM

AIRUSH WAVE

AIRUSH DNA

RRD PASSION MK VII

Testgröße (m2)

10

9

10

11

Preis ohne Bar (€)

1.289

1.199

799

1.199

Leinensystem

4

4

4

4

One-Pump

ja

ja

nein

ja

Alternative Größen (m2)

4, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 14

5, 6, 7, 12

4, 6, 8, 12, 14

3, 5, 7, 9, 13, 15, 17

Barbreiten (cm)

43,1, 50,8, 58,4

uni, Breite verstellbar

uni, Breite verstellbar

uni, Breite verstellbar

Preis Bar (€)

399

459

359

429

Kontakt

info@slingshotkiteboarding.de

team@apm-marketing.de

team@apm-marketing.de

info@pryde-group.de

Telefon

+49 431 3180295

+49 8171 387080

+49 8171 387080

+49 89 6650490

FLUGEIGENSCHAFTEN* Lowend Depower Drehen Komfort Lift Hangtime Springen ausgehakt Wasserstart Benötigtes Fahrkönnen **

* Flugeigenschaften/Fahreigenschaften 1 bis 10. 10=sehr gut, 1=sehr schlecht ** Benötigtes Fahrkönnen 1 bis 10. 10=gering, 1=hoch

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absolutes Leichtgewicht in Vollkarbonbauwei­

exemplarisch für diese Aussage und kann mit

se für das Allround-Segment präsentiert. Die

etlichen Neuerungen das Vorgängermodell klar

findest du ebenso auf den kommenden Seiten wie

Firma Flysurfer hat dem Zwang von jährlichen

übertrumpfen. Cabrinha hat mit dem Custom

die Testergebnisse von Airush Wave, RRD Passion,

Erscheinungszyklen vollständig entsagt. Das

ebenfalls einen Evergreen auf die Probe gestellt

Airush DNA und F-One Acid HRD CS. Über 160 wei­

kommt den Kunden zugute, denn der für

und sich für eine weitreichende Überarbeitung

tere Tests und Produktvorstellungen von Kites­und

technisch anspruchsvolle Lösungen bekannte

entschieden. Neben einer verbesserten Diffe­

Boards der Saison 2015 umfasst das aktuelle Kitelife

Hersteller bringt Nachfolgemodelle nach eigener

renzierung im Segment der sportlich ausge­

Jahrbuch. Als umfangreichste Markt­übersicht aller

Aussage wirklich nur dann auf den Markt, wenn

legten Twintips wurde auch eine Ausdehnung

Zeiten ist es noch bis Anfang April im Handel erhältlich

tatsächlich auch grundlegende Verbesserungen

der Zielgruppe für die ehemals sehr eingleisige

und kann alternativ auch auf www.kitelife.de

umgesetzt wurden. Das neue Radical 5 steht

Wakestyle-Schnitte erreicht. Die Details zu

bestellt werden.

TECHNISCHE DATEN

diesen Produkten sowie eine detaillierte Einordnung

CABRINHA CUSTOM

F-ONE ACID HRD CS

FLYSURFER RADICAL 5

SLINGSHOT WIDOW MAKER

629 (nur Finnen), 749 (H1), 799 (H2)

769

599

1.049

Länge (cm)

139

133

134

140

Breite (cm)

42

42

40

43

4,08

3,65

3,68 (Vorserie)

3,45

30

50

50

50

133 x 40, 136 x 41, 142 x 43

132 x 40

126.5 x 36, 132 x 39.5, 138 x 42, 144 x 46

Kontakt

info@pryde-group.de

info@liquid-sports.de

info@flysurfer.com

info@slingshotkiteboarding.de

Telefon

+49 89 6650490

+49 431 3890790

+49 8641 694830

+49 431 3180295

Preis (€)

Gewicht (kg, montiert) Finnenmaß (mm) Alternative Größen (cm)

FAHREIGENSCHAFTEN* Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Drehen Springen Komfort Benötigtes Fahrkönnen **

* Flugeigenschaften/Fahreigenschaften 1 bis 10. 10=sehr gut, 1=sehr schlecht ** Benötigtes Fahrkönnen 1 bis 10. 10=gering, 1=hoch

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AUSGABE 1 / 2015


62 | MATERIALCHECK KITES

SLINGSHOT RPM DIE FAKTEN Slingshot gilt als eine der innovativsten Entwicklungsstätten auf dem Kitemarkt. Ob One-Pump-System, Open-C-Design oder Splitstruts, zahlreiche heute weit verbreitete Details wurden erstmals bei Slingshot-Kites angewendet. Für die Saison 2015 hat Kitedesigner Tony Logosz wieder etwas aus dem Hut gezaubert, das schnell Schule machen könnte. Nachdem die Waage des RPM im letzten Jahr mit reibungsarmen Aluminiumösen anstelle von Umlenkrollen versehen war, fallen auch diese nun weg und werden durch das sogenannte Intuitive Response System (IRS) ersetzt. Das Geheimnis dieser Konstruktion ist ein kleiner Bungee-Schenkel, der für eine umgehende Lastenverteilung beim An- und Depowern sowie bei Steuerimpulsen sorgt. Da­ mit sollen die Flugstabilität und das Feedback des RPM gesteigert werden. Darüber hinaus wurde ein neues Ein- und Auslassventil mit größerem Durchmesser auf der Fronttube angebracht, das den Pumpvorgang weniger kraftaufwendig gestaltet. Mit einer besser verstärkten Abströmkante und noch robusterem Dacron-Material für die Fronttube und die Querstruts konnte ein weiteres Plus an Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit realisiert werden. AUF DEM WASSER Durch die klare Ausrichtung auf den Freestyle-Bereich ist dem RPM ein etwas tieferer Stand im Windfenster vorbestimmt. Der zur Verfügung stehende Grundzug fällt hoch aus und kann mit entsprechendem Einsatz der Boardkante effektiv zum Höhelau­ fen eingesetzt werden. Die Modifikationen an der Waage wirken sich nicht negativ auf das Depower-Verhalten aus. Wird die Bar vom Körper weggeschoben, schaltet der RPM einen Gang zurück, flattert aber nicht vollständig aus. Auch in böigen Bedingungen neigt das Profil nicht zum Flattern, was einen linearen Kraftverlauf garantiert. Werden die Steuerleinen auf dem äußersten Punkt am Tip angebracht, fallen die Haltekräfte absolut gering aus, eine klare Komfortsteigerung gegenüber dem Vorgänger. Die Steuerkräfte liegen wie gewohnt im oberen Mittelfeld, was in Verbindung mit der neuen IRS Bridle ein noch besseres Feedback an der Bar ermöglicht. Die Reaktion des RPM erfolgt absolut direkt und ist damit exempla­ risch für einen Leistungssportler, ebenso wie die hohe Fluggeschwindigkeit. Für ausgehakte Manöver steht ein exzellenter Popp zur Verfügung und auch die Zugkraftreduzierung nach dem Absprung ist hervorragend. Eingehakte Sprünge gelingen absolut einfach, da der RPM vor dem Absprung keinerlei Querkräfte entwickelt. Der explosive Lift trägt in gute Höhe, die Hangtime liegt im oberen Mittelfeld. Durch den Zug an einer Steuerleine schält sich der RPM nach Bruchlandungen bereitwillig aus dem Wasser. FAZIT Mit direkterer Abstimmung des Steuerverhaltens, gleichzeitig besserer Rückmeldung an der Bar und einem definierter angeströmten Profil auch bei ruppigen Windbedingungen kann der RPM große Zugewinne verbuchen. Ein rundum gelungener Kraftprotz, der die Wünsche von Free- und Wakestylern perfekt erfüllt.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

DETAILS

Nur wenige Kites am Markt bieten so viele Trimmoptionen: zwei Anknüpfpunkte für den äußeren Schenkel der Waage und vier für die Steuerleinen. Mit der neuen IRS Bridle (weißer BungeeSchenkel) hat der RPM entscheidend hinzugewonnen.

AUSGABE 1 / 2015

Größe (m2)

10

Barbreiten (cm)

43.1, 50.8, 52.4

Preis (€/ohne Bar)

1.289

Preis Bar (€)

399

Leinensystem

4

Kontakt

info@slingshotkiteboarding.de

One-Pump

ja

Telefon

+49 431 3180295

Alt. Größen (m2)

4, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 14


63

AIRUSH WAVE DIE FAKTEN Für den ausgesprochenen Wave-Spezialisten in der Kiterange von Airush setzen die Designer Mark Pattison und Clinton Filen auf einen C-SLE-Shape. Er ist mit einer minimal nach hinten gepfeilten Fronttube und einem breit angelegten Waagesystem mit Umlenkrollen ausgestattet, besitzt gleichzeitig aber auch kastenförmige Tips, wie man sie von klassischen C-Kites kennt. Dieses Merkmal verleiht dem Kite seine direkte Reaktion auf Steuerbefehle. Die gesamte Konstruktion ist auf maximale Stabilität ausgelegt, weshalb die aufwendige AramidFrame-Technologie zum Einsatz kommt, die in Form eines Rautenmusters auch auf dem Tuch erkennbar ist. Dabei wird eine Aramidfaser in das Tuch eingearbeitet, die der Dehnung des Materials entgegenwirkt und ein stabiles Profil im Flug erzeugt. In der dritten Generation wurde dem Wave ein großes Schlauchbootventil spendiert, das den Auf- und Abbau deutlich komfor­ tabler gestaltet. Zudem wurde der Durchmesser der Fronttube bei den kleinen Größen etwas erhöht, um eine bessere Flugstabilität bei Starkwind zu gewährleisten. AUF DEM WASSER Ähnlich wie klassische C-Shapes muss der Wave im unteren Wind­ bereich bewegt werden, um ordentlichen Vortrieb bereitzustellen. Versierte Fahrer können diesen Aspekt über die enorme Agilität des Kites ausgleichen. Durch sein flaches Profil und die schlank gehaltene Fronttube wandert der Wave weit an den Windfensterrand, was Höhelaufen einfach gestaltet, sobald ausreichend Vortrieb vorhanden ist. Behäbig wirkt hier absolut gar nichts. Eine extrem hohe Fluggeschwindigkeit vereint sich mit grandiosen Dreheigenschaften, die dem Kite eine Wendigkeit bescheren, die ihresgleichen sucht. Das gesamte Power-Management fällt dabei recht komfortabel aus und der Fahrer wird auch ohne Schlaufen nicht haltlos über die Boardkante gezogen. In depowertem Zustand schwebt der Kite gut mit, besitzt aber eine minimale Down-Tendenz, die durch leichte Korrekturen an der Bar ausgeglichen werden kann. Bei der Fahrt gegen die Welle ist es kaum möglich die Attraktivität dieses Schirms zu übertreffen. In Windeseile wechselt er die Richtung, egal an welcher Position im Windfenster er sich befindet. Auch bei eingehakten Sprüngen kommt diese Geschwindigkeit zum Tragen. Schnell lässt sich der Kite gegen die Fahrtrichtung nach hinten steuern und zeigt ab dem oberen Windbereich einen sehr explosiven Lift. Die Hangtime liegt im guten Mittelfeld, entfaltet sich aber ebenfalls erst, wenn der Schirm gut angeblasen ist. Für Unhooked-Manöver zeigt der Wave eine herausragende Performance und landet damit fast in der Liga spezialisierter Freestyle-Modelle. Etwas behäbig verhält er sich im Leichtwindbereich beim Wasserstart, bei dem er nach hinten gekippt werden möchte. Ab dem mittleren Windbereich startet er bereitwillig über den Zug an einer Steuerleine. FAZIT Eine mehr als gelungene Symbiose aus exzellenter Wave-Performance und ebenso attraktiver Freestyle-Eignung für Unhooked-Fans.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

DETAILS Größe (m2)

9

Barbreiten (cm)

uni, Breite verstellbar

Preis (€/ohne Bar)

1.199

Preis Bar (€)

459

Leinensystem

4

Kontakt

team@apm-marketing.de

One-Pump

ja

Telefon

+49 8171 387080

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 12

Selbst den extremsten Bedingungen gewachsen: Die in das Tuch eingearbeitet Aramidfaser sorgt durchweg für einen stabilen Stand des Kites. Durch das neue Schlauchbootventil erfolgt der Pumpvorgang mit geringerem Kraftaufwand.

AUSGABE 1 / 2015


64

AIRUSH DNA DIE FAKTEN Als robust konstruierte, mit weniger Details ausgestattete Alternative zum Free­ rider Lithium hält Airush den DNA für Cruiser und Einsteiger in den Kitesport bereit. Verglichen mit dem Lithium setzt der DNA zwar auch auf einen Delta-Hybrid-Shape, jedoch wird auf den Poly Load Frame sowie das One-Pump-System verzichtet. Durch die mitgelieferte Analog-Bar, die ganze hundert Euro günstiger ist als die Smart-Bar von Airush, kostet der DNA in zehn Quadratmetern komplett gerade mal 1.158 Euro, womit er zu den preislich attraktivsten Kites am Markt gehört. Wer nun vermutet, dass dieses Modell bei der Überarbeitung hinten ansteht, ist falsch gewickelt. Gegenüber dem Vorgänger kommt 2015 erheblich widerstandsfähigeres Double-Ripstop-Tuch zum Einsatz und auf der Fronttube findet sich jetzt ein großes Schlauch­ bootventil mit Neoprenkappe. Der leicht gesteigerte Durchmesser der Fronttube soll den DNA noch stabiler am Himmel stehen lassen. Und um den Schirm für Cruiser direkter zu gestalten, ist die Waage um einen Schenkel und damit auch eine Umlenkrolle reduziert worden. AUF DEM WASSER Das tief angelegte Profil zeigt sich im unteren Windbereich leistungsstark und verleiht dem DNA viel Power. Sie steht vollkommen einfach zur Verfügung und bedarf keiner großen Bewegung des Kites. Um den maximal möglichen Stand am Windfensterrand zu erreichen, muss er mit gezieltem Kanteneinsatz nach vorn gedrückt werden. Flugstabilität gehört zu den ausgesprochenen Stärken. Selbst bei inkonstanten Bedingungen reißt die Strö­ mung kaum ab und gestaltet die Session damit komfortabel. Lediglich im obersten Windbereich können Böen etwas ruppig an der Bar ankommen. Durch das sehr große Depower-Potenzial muss die Bar jedoch nur geringfügig vom Körper weggeschoben werden, um einen progressi­ ven Kraftabbau zu unterbinden. Die Barkräfte liegen bei außen angeknüpften Leinen im Mittel­ feld und die Reaktion des Kites auf Steuerbefehle ist etwas gemächlicher als bei Freeridekites mit sportiver Ausrichtung. Dadurch fällt die Handhabung für weniger versierte Fahrer leichter, weil sich der Schirm nicht so leicht versteuern lässt. Das Drehverhalten ist absolut ausgewogen und die Geschwindigkeit bei maximal mittleren Radien noch so hoch, dass man sich auch bei ansteigendem Fahrkönnen keineswegs langweilt. Der leicht abrufbare Lift setzt sanft ein und trägt in mittlere Höhe. Die Hangtime liegt im oberen Mittelfeld. Ausgehakte Sprünge sind mög­ lich, gehören aber nicht zu den Paradedisziplinen des DNA. Der Wasserstart hingegen schon. Er erfolgt in jeder Lage leicht über den Zug an einer Steuerleine. FAZIT Wer einen Schirm zum Cruisen und für eingehakte Sprünge sucht, ist mit dem DNA bestens beraten. Nicht ganz so agil und sportlich ausgelegt wie sein Mitstreiter Lithium kann er mit einem Preis-Leistungs-Verhältnis punkten, das nahezu jeden anderen Kite auf dem Markt in den Schatten stellt. Wir wünschten, es gäbe für jede Stilrichtung ein so attraktives Gesamtpaket.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

DETAILS

Trotz preislich attraktiver Gestaltung finden sich zahlreiche Verstärkungen und Details wie Leinenabweiser an den Enden der Querstruts. Neu für 2015 ist das große Schlauchbootventil auf der Fronttube.

AUSGABE 1 / 2015

Größe (m2)

10

Barbreiten (cm)

uni, Breite verstellbar

Preis (€/ohne Bar)

799

Preis Bar (€)

359

Leinensystem

4

Kontakt

team@apm-marketing.de

One-Pump

nein

Telefon

+49 8171 387080

Alt. Größen (m2)

4, 6, 8, 12, 14


65

RRD PASSION MK VII DIE FAKTEN Durch die Erweiterung der Range um Vision und Emotion wurde der FreeridePionier von RRD stärker ausdifferenziert, um sich gegen die beiden Newcomer und den sportlicher ausgerichteten High-Performance-Freerider Obsession deutlicher abzugrenzen. Kitesurfen für Einsteiger und Cruiser so komfortabel wie möglich zu gestalten, war das aus­ gesprochene Ziel der Entwicklungsabteilung. Um das zu erreichen, setzt der Passion in seiner siebten Generation weiterhin auf einen intensiv gepfeilten Delta-Shape, der jetzt allerdings von einem etwas flacheren Profil abgerundet wird. Damit sollen die Höhelaufeigenschaften aber auch das Handling verbessert werden. Um den stabilen Stand am Himmel nicht zu gefährden, bleibt der Durchmesser der Fronttube identisch wie beim Vorgängermodell. Allerdings wurde die Fronttube in der Länge etwas reduziert, was zu einer gedrungeneren Gesamterscheinung führt. Neu hinzugekommen sind die Modell in 15 und 17 Quadratmetern, die speziell auf die Anforderungen bei leichtem Wind zugeschnitten wurden. AUF DEM WASSER Durch die gedrungene Form kann der Passion trotz flacherem Profil im unteren Windbereich mit alter Stärke glänzen. Ohne Ansprüche an die Technik des Fahrers zu stellen, marschiert er früh los und wandert dabei bereitwilliger als der Vorgänger an den Windfensterrand. Auch nach oben hinaus gestaltet sich der Windbereich durch eine sehr starke Depower groß. Die leichte Handhabung wird von einem schön definierten Bargefühl unterstrichen, das besonders durch einen gut definierten Druckpunkt überzeugt. Um die Kontrolle auch für Kiter mit geringerem Fahrkönnen zu gewährleisten, fallen die Steuerkräfte etwas höher aus, während die Haltekräfte im Mittelfeld angesiedelt sind. Mit direkter Reak­ tion antwortet der Passion auf Lenkbefehle, setzt seine Flugbahnen dann aber mit eher mo­ derater Geschwindigkeit um. In Turns meistert er mittlere bis weite Radien schön rund und gibt auch dabei seine hohe Kraft absolut linear frei. Eingehakte Sprünge gehören fest in das Pflichtenheft des Passion, weshalb er sich gut kontrollierbar und ohne Querkräfte zum Takeoff führen lässt. Ab dem mittleren Windbereich begeistert er mit einem ordentlichen Lift und einer sehr guten Hangtime. Erste ausgehakte Manöver sind problemlos möglich, für versierte Unhooked-Piloten mit Hang zu technisch anspruchsvollen Tricks ist der Passion dagegen nicht die optimale Wahl. Sollte beim Springen etwas schiefgehen, muss man keine Angst vor ernsthaften Konsequenzen haben, denn der Schirm liegt mit relativ geringem Restzug auf der Fronttube im Wasser und lässt sich über den Zug an einer Steuerleine leicht wieder starten. FAZIT Exemplarisch demonstriert RRD mit diesem Schirm, dass ein zugstarker Charakter hohen Komfort nicht ausschließen muss. Während Freerider mit Affinität für ausgehakte Tricks mit dem Obsession besser beraten sind, kommen Cruiser und Big-Air-Fans mit dem Passion voll auf ihre Kosten.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

DETAILS Größe (m2)

11

Barbreiten (cm)

uni, Breite verstellbar

Preis (€/ohne Bar)

1.199

Preis Bar (€)

429

Leinensystem

4

Kontakt

info@pryde-group.de

One-Pump

ja

Telefon

+49 89 6650490

Alt. Größen (m2)

3, 5, 7, 9, 13, 15, 17

Um die Reaktivität zu verringern, steht ein zweiter, weiter nach vorn positionierter Anknüpfpunkt für die Steuerleinen am Tip zur Verfügung. Insgesamt setzt der Passion auf eine hochwertige und robuste Verarbeitung.

AUSGABE 1 / 2015


66 | MATERIALCHECK BOARDS

CABRINHA CUSTOM Komfortwerte beschert. Die Abstimmung fällt nicht zuletzt aufgrund der 30-Millimeter-Finnen loose aus, wodurch keine klare Empfehlung für Einsteiger ausgesprochen werden kann. Die Führung über Kante und Finnen konnte gegenüber dem Vorgän­ ger jedoch erheblich verbessert werden, womit die Eignung für die unteren Könnensstufen insgesamt größer ausfällt. Kehrseite: Die Agilität und damit auch das sportliche Fahrgefühl könnten ausgeprägter kaum sein. Das wird fortgeschrittene Kiter erfreuen. Ob planes Drehen auf der Wasseroberfläche oder schnelle Kantenwechsel, das Custom löst sich schön leicht und bietet kaum Widerstand. In Turns erreicht es ebenfalls Spitzenwerte. Die leicht bauchige Outline ermöglicht engste Radien ohne Geschwin­ digkeitsverlust. Jedoch ist dabei viel Gefühl für die Kante gefragt, damit das Board nicht abrupt in den Drift übergeht. In dieser Disziplin sind Boots klar von Vorteil. Um das Maximum an Sprungleistung heraus­ zukitzeln, fordert der straff abgestimmte Rumpf eine DIE FAKTEN Seit vielen Jahren gehört das Custom

kant ausgeführt. Kam in der letzten Saison noch ein

kraftvolle und saubere Absprungtechnik. Wer die

fest zum Angebot von Cabrinha. Für die Saison

triaxiales Glasfaserlaminat zum Einsatz, wurde der

beherrscht, bekommt auch mit Schlaufen gefahren

2015 wurde es einer Rundumerneuerung unterzo­

Rumpf nun mit der von Cabrinha bereits bekannten

einen grandiosen Popp zur Verfügung gestellt.

gen, die dem Board einen breiteren Einsatzbereich

Basaltfaser angereichert, was definiertere Rückstell­

bescheren soll. Schon im letzten Jahr haben die

kräfte ermöglichen soll. Die dicken Parabolic Rails im

FAZIT Das neue Custom präsentiert sich als

Hawaiianer ihm das Custom CBL zur Seite gestellt,

Mittelteil des Boards erhöhen dagegen die Torsions­

radikales Wakestyleboard, ist aufgrund der zahl­

das noch gezielter die Ansprüche von Wakestylern

steifigkeit und dienen bei Board-offs als Griffmulden.

reichen Veränderungen nun aber deutlich leichter

erfüllen soll und auch für den Einsatz am Lift sowie

zu fahren. Boots sind hier nicht mehr zwingend

auf Obstacles geeignet ist. Somit wurde bei der

AUF DEM WASSER Die flachere Rockerkurve und

angebracht, auch mit Pads und Schlaufen steht das

Überarbeitung des Custom ein großes Augenmerk

der weniger stark konturierte Unterboden bringen

große Leistungsspektrum in vollem Umfang zur

auf mehr Vielseitigkeit und leichtere Handhabung

das Custom in diesem Jahr deutlich besser in Fahrt,

Verfügung. Eine entscheidend bessere Abgren­

gelegt. Im Gegensatz zum Vorgänger fällt die Outline

auch wenn es nicht zu den absoluten Frühgleitern

zung zum CBL und eine optimale Ergänzung der

gerader aus, der Mittelteil besitzt eine flachere Ro­

gehört. An Laufruhe mangelt es selbst bei sehr

Palette für sportliche Fahrer, denen das XCaliber zu

ckerkurve und die Channels wurden weniger mar­

unruhiger Wasseroberfläche nicht, was ordentliche

newschool-lastig ist.

VEINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

DETAILS

Anstatt des triaxialen Glasfaserlaminats kommen beim mit Parabolic Rails verfeinerten Rumpf des Customs nun Basaltfasern zum Einsatz. Wahlweise kann das Board mit festen Bindungen, den H1- oder den aufwendigeren H2-Schlaufen und -Pads gefahren werden.

AUSGABE 1 / 2015

Preis (€)

629 (nur Finnen), 749 (H1), 799 (H2)

Länge (cm)

139

Breite (cm)

42

Gewicht (kg, montiert) 4,08 Finnenmaß (mm)

30

Alt. Größen (cm)

133 x 40, 136 x 41, 142 x 43

Kontakt

info@pryde-group.de

Telefon

+49 89 6650490


67

F-ONE ACID HRD CS DIE FAKTEN Das Acid von F-One ist in der aktuel­ len Saison in vier Versionen erhältlich: ein Modell für Young Guns, eins für Kiterinnen, eins in Glasbauwei­ se und eins in Vollkarbonbauweise. Mit Ausnahme der Version für den Nachwuchs besitzen die Acids alle das sogenannte Helical Rail Design (HRD). Bei dieser innovativen Konstruktion windet sich die Kante wie eine Helix entlang der Rails und verändert dabei ihre Stärke, Form und Richtung. Im Bereich der Tips verläuft sie sehr dünn und leicht nach unten gezogen. Auf Höhe der Pads verstärkt sich dieser Verlauf, die Kante ist weit und schräg in den Unterboden gezogen, was den Auftrieb des Boards verbessert. Im Mittelteil erreicht sie eine enorme Dicke und verläuft spitz in das Deck, wodurch hoher Kantengriff erreicht wird. Gegenüber dem Vorgängermodell wurde der Unterboden intensiv überarbeitet. Die Monokonkave fällt tiefer aus und der Rocker minimal flacher. Gleichzeitig kommen im Standbereich zusätzliche Verstärkungen zum Ein­ satz, womit das Board den extremen Belastungen

gorie in der absoluten Spitzenklasse liegt. Fast schon

und beschert dem Acid absolute Bestnoten. Auch die

im Freestyle besser gewachsen ist.

einzigartig und spürbar besser gelungen als beim

Eignung für harte, schnelle Landungen könnte kaum

Vorgänger präsentiert sich die Abstimmung zwischen

besser ausfallen.

AUF DEM WASSER Aufgrund der im Mittelteil fla­

Kanten- und Finnengriff sowie der runden Bodenkur­

cher gehaltenen Rockerlinie kommt das Acid HRD CS

ve. Beim Drehen und bei schnellen Kantenwechseln

FAZIT Der schon im letzten Jahr herausragende

verglichen mit dem Vorgänger etwas leichter in Fahrt.

zeigt sich das Board äußerst agil, gleichzeitig konnte

Komfort des Acid HRD CS konnte für die Saison 2015

Durch die insgesamt immer noch stark aufgebogene

die Führung so intensiv verbessert werden, dass die

nochmals gesteigert werden. Das zeigt sich insbeson­

Bodenkurve ist aber mehr Kitezug als bei einem klas­

Kontrolle schon für Aufsteiger recht einfach gelingt.

dere durch eine bessere Kantenkontrolle, die von

sischen Freerideboard nötig, um die freie Gleitlage

Trotz sehr gerader Outline lässt sich das Acid bei ho­

optimalen Dämpfungseigenschaften unterstrichen

zu erreichen. Einmal ins Gleiten gekommen, liegt die

her Kontrolle bis in enge Radien führen und reduziert

wird. Obwohl das Board dadurch sehr einfach zu

Beschleunigung frei laufen gelassen im oberen Mit­

die Geschwindigkeit dabei nur minimal. Die breiten

beherrschen ist, kommen Newschooler voll auf ihre

telfeld und die Maximalgeschwindigkeit sogar noch

Tips fordern eine ordentliche Technik, um das Maxi­

Kosten. Dieses runde Gesamtpaket gibt es zudem

etwas darüber. Mit exzellenter Dämpfung ist hoher

mum an Sprungleistung aus dem Board herauszukit­

schon für 769 Euro, womit das Acid HRD CS zu den

Fahrkomfort garantiert, der für ein Board dieser Kate­

zeln. Sie liegt ein- wie ausgehakt im obersten Bereich

günstigsten Karbonboards auf dem Markt gehört.

EINSATZBEREICH EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride Freeride

Einsteiger

Freestyle Freestyle

Aufsteiger

Wave Wave

Fortgeschrittene

Race Race

Experten Profis

DETAILS Preis (€) Größe

769

Alt. Größen (cm) Alternative Größen 132 x 40

Länge (ohne (cm) Bar) Preis

133

Kontakt Preis Bar

info@liquid-sports.de

Breite (cm) Leinensystem

42

Telefon Kontakt

+49 431 3890790

Gewicht (kg, montiert) 3,65 One-Pump Finnenmaß (mm) Barbreiten

50

Telefon

Mit dem Helical Rail Design hat F-One eine einzigartige Kantenkonstruktion für Twintips entwickelt. Der überarbeitete Unterboden des Acid HRD CS besitzt eine Monokonkave, die von einem breit angelegten Channel durchzogen wird.

AUSGABE 1 / 2015


68

FLYSURFER RADICAL 5 AUF DEM WASSER Der im Mittelteil flach gehal­ tene Rocker bringt das Radical 5 schnell in Fahrt, auch Windlöcher können der freien Gleitlage nichts anhaben. Durch das asymmetrische Design mit der geraden Fersenkante und dem markanten HeelsideChannel macht das Board beeindruckend Meter gegen den Wind. Sowohl die Beschleunigung als auch die Maximalgeschwindigkeit laden förmlich zu Kopf-an-Kopf-Rennen ein. Die Laufruhe ist hervor­ ragend und bleibt durch die Modifikationen an der Bodenkurve auch in kabbeligen Bedingungen besser erhalten als beim Vorgänger. Damit konnte die beim Radical 4 bestandene Tendenz zum Einspitzeln der vorderen Finne ebenfalls eliminiert werden. Sportlich und mit gesteigerter Agilität geht das Board in mittlere bis enge Turns und besticht dabei mit guter Führung. Ob eingehakt oder ausgehakt, die Kante lässt sich leicht kontrollierbar bis zum Absprung halten. Während die Flex-Tips bei einge­ hakten Sprüngen die Ansprüche an das Fahrkönnen DIE FAKTEN Lange haben die Fans von Flysurfer

bleibt sie unverändert. Genau dort ist das Radical 5

gering halten, sorgt die straffere Abstimmung des

darauf gewartet, jetzt ist es so weit: Das Radical

härter abgestimmt als der Vorgänger, was zu einem

Mittelteils bei Loaded-Tricks für eine Extraportion an

geht mit etlichen Neuerungen in die fünfte Generati­

stärkeren Popp führen soll. Neben überarbeite­

Absprungenergie. Damit kommen sowohl Freerider

on. Unverändert baut der Allrounder auf eine asym­

ten Glasfaserfinnen verwendet Flysurfer für den

als auch versierte Freestyler auf ihre Kosten.

metrische Outline und einen Hybridkern, bei dem

Newcomer das sogenannte KISS-System, das eine

auf der Zehenseite in Längsrichtung ein Schaum­

werkzeugfreie und schnelle Montage der Finnen

FAZIT Der Verzicht auf jährliche Erscheinungszyk­

kern zum Einsatz kommt, der eine maßgebliche

ermöglicht. Ebenfalls neu sind die bereits auf der

len zahlt sich ein weiteres Mal aus und führt zu in­

Gewichtseinsparung ermöglicht. In der am stärksten

Flydoor 5 eingeführten Space-Pads und die Galaxy-

tensiven Verbesserungen beim Radical. Durch den

belasteten Region, der Fersenkante, steht der Fahrer

Straps, die eine bessere Größenverstellbarkeit

gesteigerten Komfort bei gleichzeitig sportlicherer

auf einem robusten Holzkern, was Bruchstabilität

bieten. Um die Palette intensiver abzustufen, ist ein

Ausrichtung kann das Board seinen Allroundcha­

und eine gute Rückstellfähigkeit gewährleistet. Da­

fünftes Modell mit den Maßen 132 mal 39,5 Zenti­

rakter ausbauen und gehört damit zu den attrak­

mit das Board nicht mehr so leicht einspitzeln kann

meter hinzugekommen. Das hier getestete Board ist

tivsten Boards dieser Kategorie. In Verbindung mit

und ruhiger durch Kabbelwasser läuft, wurde die

ein Vorserienmodell. Laut Flysurfer soll das Radical 5

dem dafür sehr günstigen Preis können wir eine

Rockerkurve an den Tips angehoben. Im Mittelteil

in der Serie nochmals 200 Gramm leichter sein.

klare Kaufempfehlung aussprechen.

VEINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

DETAILS

Oldschooler aufgepasst: Im Lieferumfang sind EVA-Griffe zum Aufkleben auf das Deck enthalten. Mit ihnen werden Board-offs oder One-Footer zum Kinderspiel. Mit dem neuen KISS-System geht die Montage der Finnen in Sekunden von der Hand.

AUSGABE 1 / 2015

Preis (€)

599

Länge (cm)

134

Breite (cm)

40

Gewicht (kg, montiert) 3,68 (Vorserie) Finnenmaß (mm)

50

Alt. Größen (cm)

126.5 x 36, 132 x 39.5, 138 x 42, 144 x 46

Kontakt

info@flysurfer.com

Telefon

+49 8641 694830


69

SLINGSHOT WIDOW MAKER DIE FAKTEN Für die Saison 2015 erweitert Sling­shot die Twintip-Palette um ein sechstes Modell und präsentiert gleichzeitig das leichteste Kiteboard, das die Amerikaner je auf den Markt gebracht haben. Ein weiteres Novum in der Geschichte der SlingshotBoards ist die Bauweise des edel auftretenden Widow Maker. Unter dem Klarlack-Finish gut erkenn­ bar, präsentiert es seine Vollkarbonkonstruktion, in die zusätzlich das Logo eingearbeitet ist. Als Innova­ tionsträger der Range kommt das gebündelte Knowhow der Entwicklungsabteilung zum Tragen, wie beispielsweise die neuen NACA Tech Channels. Mit einem aus der Luftfahrttechnik stammenden Präzi­ sionslaser wird die Channel-Struktur in den Rumpf gebracht, die den Wasserfluss aus dem Mittelteil hin zu den Tips besser kanalisiert. Als Folge wird der Reibungswiderstand verringert und die Spurtreue erhöht. Mit dem Fastrack-System wird nicht nur die Montage der Pads und Straps erleichtert, auch die zur Verfügung stehenden Stance-Optionen fallen sehr vielfältig aus. Innovationsgeist demonstriert

jeder Situation den passenden Griff, ohne die Agilität

Wer einen kraftvollen, sauberen Absprung beherrscht,

Slingshot auch mit den Dually-Pads und -Straps.

dabei entscheidend einzuschränken. In Turns bleibt

wird dem Widow Maker in diesen Situationen einen

Kaum ein anderes System auf dem Markt bietet so

die Kontrolle bis in mittlere Radien optimal erhalten.

genialen Popp entlocken, der in der absoluten Spit­

viele Verstellmöglichkeiten, um den Winkel der Füße

Bei enger gewählten Kurven reduziert das Board

zenliga der Allroundboards mitmischen kann.

auf dem Board, die Größe sowie den Winkel der

spürbar die Geschwindigkeit, neigt aber nicht zum

Schlaufen individuell anzupassen.

Wegschmieren. Absolut positiv überrascht waren wir

FAZIT Mit dem Widow Maker präsentiert Slingshot

von der genialen Dämpfung des Rumpfes, die trotz

einen High-Performance-Allrounder im obersten

AUF DEM WASSER Mit seinem mittleren Three-

eher straffer Abstimmung noch in der Spitzenklasse

Preissegment, der jeden investierten Cent in Form

Stage-Rocker gehört das Widow Maker zu den echten

liegt. Sogar bei hohen Geschwindigkeiten im Kabbel­

von unbezahlbarem Fahrspaß zurückerstattet.

Frühgleitern. Bereits mit leichtem Kitezug kommt das

wasser leidet der Komfort nur minimal und das Board

Leicht zu handhaben, stellt der schwarze Newco­

Board zügig in Fahrt und zeigt eine hervorragende Be­

ist kaum aus der Ruhe zu bringen. Beim Springen

mer geringe Ansprüche an das Fahrkönnen, hält

schleunigung mit einer hohen Maximalgeschwindig­

zeigt sich der knackige Charakter von seiner besten

zugleich aber eine so satte Portion an Leistung

keit. Die Kombination aus der speziellen Unterboden­

Seite. Bis zum Take-off kann die Kante absolut einfach

parat, dass selbst Freestyler an diesem Board jede

konstruktion und den 50-Millimeter-Finnen liefert in

gehalten werden, egal ob ein- oder ausgehakt.

Menge Freude haben werden.

EINSATZBEREICH EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Freeride Freeride

Einsteiger

Freestyle Freestyle

Aufsteiger

Wave Wave

Fortgeschrittene

Race Race

Experten Profis

DETAILS Preis (€) Größe

1.049

Alt. Größen (cm) Alternative Größen

Länge (ohne (cm) Bar) Preis

140

Kontakt Preis Bar

Breite (cm) Leinensystem

43

Telefon Kontakt

Gewicht (kg, montiert) 3,45 One-Pump Finnenmaß (mm) Barbreiten

50

Telefon

–––––

info@slingshotkiteboarding.de +49 431 3180295

NACA Tech Channels, Vollkarbonbauweise, Fastrack-System und extrem vielseitig verstellbare Pads und Schlaufen: Das Slingshot Widow Maker fährt so ziemlich alles auf, was die Entwicklungsabteilung zu bieten hat.

AUSGABE 1 / 2015


TEXT // BETTINA MENZEL FOTOS // JASON LOMBARD

70

AUSGABE 1 / 2015


WORTWECHSEL KITELIFE | 71

MIT ANSTECKENDEM LÄCHELN ZUM ERFOLG

A

ls Profi-Kiter seinen Lebensunterhalt

Teamkollegen, Andre Phillip, zu der noch jungen

ben wollte. Zunächst sollte der Siren (Cabrinhas

allein mit dem Sport zu bestreiten,

Boardmarke Tona Life folgt. Dass ihr Bikini dabei

Kite speziell für Frauen, den Susi mitentwickelt

gelingt nur sehr wenigen Menschen

eine entscheidende Rolle gespielt hat, passt im

hat, Anm. d. Red.) nur eine Saison auf Eis gelegt

auf der Welt. Susi Mai ist der Prototyp

Grunde eigentlich gar nicht ins Bild, irgendwie

werden, doch im August 2014 kam die endgültige

einer Media-Teamfahrerin, sie hat früh

aber doch zu Susi Mai.

Entscheidung von Cabrinha, keine Kites mehr für

verstanden, dass es nicht nur darum

Frauen herzustellen. Der Siren war der erste Frau­

geht, gute Wettkampf-Ergebnisse und

Was war der Auslöser, dass du nach einer

enkite weltweit und mir war dieses Projekt wirklich

Bilder abzuliefern. Warum sie heute

so langen Zeit bei Cabrinha einen Wechsel

wichtig. Da ist viel Herzblut hineingeflossen.

häufiger mit Managern aus dem sagen-

deines Sponsors in Betracht gezogen hast?

umwobenen Silicon Valley kitet als auf

Im letzten Sommer, als Dre bei einem Mai-Tai-

Hätte man da nicht einen Kompromiss fin-

Wettkämpfen, Dauergast auf der Privat­

Event bei mir zu Hause in Cabarete war, lief ich

den können, um einen Verbleib im Team zu

insel von Virgin-Boss Richard Branson

an seinem Tona-Board vorbei. Was mir in diesem

ermöglichen? Für mich war das ein sehr wichti­

ist und zum Jahreswechsel ihren jahre­

Moment auffiel: Mein Bikini passte farblich zum

ger Punkt, bei dem ich genau wusste, warum ich

langen Sponsor gewechselt hat, verrät

Design des Boards wie die sprichwörtliche Faust

es mache, und auch eine Berechtigung gesehen

die gebürtige Münchnerin im Interview.

aufs Auge. Als ich ihn darauf aufmerksam machte,

habe. Im Überlegungsprozess fanden sich dann

sagte er nur lachend: „Wann immer du es in

aber weitere Gründe, warum dieser Wechsel die

Es gibt im Grunde nichts, was Susi Mai im Kite­

Erwägung ziehst, wir würden uns sehr freuen, dich

beste Entscheidung für mich ist.

sport noch nicht gemacht hat. Und vielleicht ist es

im Team zu haben.“ Das hat bei mir die Kugel ins

genau das, was die 29-Jährige neben ihrem anste­

Rollen gebracht.

ckenden Lächeln und ihrer offenen Art so begehrt

Welche waren das? Cabrinha hätte mich sicherlich noch zwei, drei oder auch vier Jahre

und erfolgreich macht. Sie war Kiterin der ersten

Du willst damit nicht ernsthaft sagen, dass

gesponsert. Die Frage danach, ob ich mir eine

Stunde, ist fast acht Jahre lang die PKRA-Tour

ein solcher Zufall zu einer so einschneiden-

Zukunft womöglich auch darüber hinaus in dieser

mitgefahren, war Moderatorin, Entwicklerin, Mo­

den Entscheidung geführt hat? Nein, natürlich

Partnerschaft hätte vorstellen können, konnte ich

del, mehrfach Red Bull Queen of the Air und seit

nicht, aber er hat tatsächlich den Anstoß geliefert,

für mich nicht eindeutig mit Ja beantworten. Die

einigen Jahren ist sie mit den Mai-Tai-Konferenzen

überhaupt einmal in diese Richtung zu denken. Mir

Entscheider haben mich in einigen Punkten ein­

auch erfolgreiche Unternehmerin. Selbstvermark­

ist es wichtig zu sagen, dass der Entschluss nur

fach nicht verstanden. Ein gutes Beispiel sind die

tung hat sie schon immer so gut verstanden wie

von mir ausging und mir wirklich nicht leichtgefal­

Mai-Tai-Konferenzen, die ich zusammen mit dem

kaum ein anderer Sportler in dieser Szene. Über

len ist. Cabrinha ist für mich Kitesurfen gewesen,

Investor Bill Tai nun schon seit fast einem Jahrzehnt

zehn Jahre gehörte sie zum Team von Cabrinha,

schon immer, und ich bin allen Beteiligten sehr

organisiere. Cabrinha hat sich dafür nicht wirklich in­

das, wie sie selbst sagt, eine große Familie für sie

dankbar, da sie einen großen Teil meiner Karriere

teressiert und nicht verstanden, was das marketing­

war. Zum Jahreswechsel wurde für viele ziemlich

mitgestaltet haben. Der wirklich ausschlaggeben­

mäßig auch für ihre Marke gebracht hat. Keiner von

überraschend bekannt, dass sie ihrem jahrelangen

de Grund für den Wechsel war, dass Cabrinha

ihnen hat sich Zeit genommen und sich angesehen,

Sponsor den Rücken kehrt und ihrem ehemaligen

die Frauenkitelinie nicht mehr weiter vorantrei­

wie Mai Tai eigentlich die Verkäufe beeinflusst.

AUSGABE 1 / 2015


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2 1 1 | Beim Cabarete Kite Festival ging Susi Mai zu Beginn des Jahres erstmals mit den neuen Boards aufs Wasser.

Wie ist dieser Zusammenhang zu verstehen? Ich habe dort jedes Jahr Hunderte Kites verkauft. Es gibt verschiedene Mai-Tai-Events weltweit, bei denen sich Profikitesurfer, Investoren und

2 | Multitalent: In Panamas Nitro City beweist die Münchnerin beim Moto Cross Qualitäten auf dem Zweirad.

Firmengründer treffen. Es geht ums Netzwerken und darum, in eine gute Idee zu investieren. Dort nehmen Leute wie Richard Branson oder Drew Housten, der Chef von Dropbox, teil. Jedes Jahr findet beispielsweise auch eine Mai-Tai-Konferenz auf Maui statt, wo es mittlerweile schon fast ein Ritual ist, dass dort alle ihre neuen Kites kaufen. Ich gehe dann mit den Teilnehmern in einen La­ den, sie schmeißen fünf Kites auf den Ladentisch und dazu 10.000 Euro. Das ist für diese Menschen

wird anhand dieser Anteile ausgeschüttet. Wenn ich

Anteilseigner werden nun jedoch keine mehr

ganz normal. Cabrinha hat das nicht realisiert.

in zehn Jahren mit dem Kitesurfen aufhören sollte,

dazukommen. Wenn das Unternehmen vergrößert

habe ich mit Tona Life langfristig vorgesorgt. Weder

wird, werden künftig Leute angestellt, keine Antei­

Wäre es dann in dieser Situation aber nicht

bei Cabrinha und wahrscheinlich auch bei keiner

le mehr ausgegeben. Gut für mich also, denn ich

weniger risikoreich gewesen, wenn du bei

anderen großen Firma im Markt hätte es diese

bin gerade noch so hineingerutscht (lacht).

großen Marken wie North Kiteboarding nach

Möglichkeit für mich gegeben.

Verständnis für deine Projekte gefragt hät-

Anteile zu haben, klingt gut, die müssen

test, anstatt zu einem kleinen Hersteller wie

Ein ungewöhnliches Konzept. Das stimmt,

aber doch sicher entsprechend erkauft

Tona Life zu wechseln? Bei Tona Life gibt es für

besonders weil man bei Tona Life selbst entschei­

werden? Nein, in diesem Fall nicht. Ich habe sie

mich eine reale Zukunftsperspektive. Das bedeutet

den kann, ob und welchen Teil man wieder in das

entsprechend meines „Marktwertes“ erhalten.

für mich eher weniger Risiko, als bei einer der gro­

Unternehmen zurückführt. Angenommen, ich würde

Den Namen Susi Mai kennen schon viele. Ich habe

ßen Marken einen ähnlichen Vertrag zu unterzeich­

einen Anteil von zehn Prozent erhalten, könnte ich

eine große Reichweite im Bereich Social Media

nen. Alle acht Mitarbeiter bei Tona Life haben Antei­

jährlich etwa zwei Prozent wieder zurückgeben,

und auch in klassischen Medien, das war Tona

le an der Firma und der Gewinn des Unternehmens

womit weitere Investitionen getätigt werden können.

schon etwas wert. Bei Andre lief das genauso.

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3

TONA Das Unternehmen Tona wurde im Jahr 2007 von Andre Philip, Adam Anton und Dereck Camacho auf Antigua gegründet, heute mit Sitz auf Antigua und in den USA. In Kürze soll auch ein Büro in Cabarete eröffnet werden. Das Prin­ zip von Tona, die bislang nur Boards, keine Kites, herstellen: Mit geballtem Expertenwissen ein Produkt zu schaffen, das Kitesurfer begeistert. Kiter sollen sich selbst als Teil der Marke sehen, so jedenfalls formuliert es der Boardhersteller selbst. Dereck Camacho, Chef von Tona, hat jah­ relange Erfahrung als Boardshaper, Adam Anton, Grafikdesigner und Gründer des Kiteforums Kite Scoop weiß, was der Markt fordert, und Profiki­ ter Andre Philip testete über Jahre hinweg die Boards und Kites von Cabrinha und war maß­ geblich an deren Entwicklung beteiligt. Neben

4

den drei Gründungsmitgliedern unterstützen fünf weitere Mitarbeiter das Unternehmen im Bereich Technik und Sales. Zurzeit arbeiten alle nur nebenberuflich für das Unternehmen. TonaChef Dereck Camacho etwa ist hauptberuflich

5

Pilot bei Delta Air Lines. Trotzdem sind alle mit Herzblut dabei.

6

3 | Auf Necker Island findet Susi Mai immer wieder perfekte Trainingsbedingungen und einen Ort der Entspannung. 4 | Perfect Match: Dieser Bikini hat den Ausschlag für Susi Mais Wechsel von Cabrinha zu Tona geliefert. 5 | Mit Richard Branson verbindet die Jungunternehmerin seit einigen Jahren eine gute Freundschaft. 6 | Die Köpfe hinter Tona Life: (v.r.) Dereck Camacho, Adam Anton und Andre Phillip

Was unterscheidet Tona Life neben dem

(lacht). Ich bin davon überzeugt, dass Tona Life

Eden wird ein Board speziell für Frauen sein,

Geschäftsmodell von anderen Kitefirmen?

sehr erfolgreich sein wird. Diese Firma hat Start-

mit vielen kleinen Details, die es besonders

Die Marke heißt Tona Life, weil sie sich nicht

up-Mentalität und ist noch nicht so festgefahren

machen. Ich konnte meine Ideen wirklich

pauschal auf Boards und Kites beschränkt,

wie große Kitefirmen. Cabrinha ist was unkon­

gut einbringen. Beispielsweise wird es ein

sondern eine Lifestylemarke darstellt. Das hat

ventionelle Ideen angeht wie My­space, Tona Life

kleines Etui in Form eines Apfels integriert

Dereck mir gleich bei unserem ersten Gespräch

wird Facebook.

haben. Da können die Mädels dann ihre

klargemacht. Er sagte: „Wenn du mir morgen

Sonnencreme, einen Labello oder ihr Handy

sagst, du willst Gitarren bauen, dann machen

Wirst du dich dann jetzt auf eine Bikini-

sicher verstauen und haben alles immer da­

wir das!“ Ich war perplex und habe ihn nur

linie stürzen oder gibt es bereits andere

bei. Ich habe so viele Ideen, die bei Cabrinha

verwirrt angesehen, denn diese Offenheit und

feststehende Projekte? Das neue Board Eden

nicht angenommen wurden, bei Tona Life

Freiheit war ich nicht gewohnt. Aber das war

ist das erste Produkt, das von mir unter dem

kann ich sie umsetzen. Meine Grundidee

genau das, was ich hören wollte. Man kann auch

Markennamen Tona Life auf den Markt kommen

ist: Ich möchte etwas mehr Fashion in die

viele andere Dinge anbieten, die zum Beach-

wird. Es ist schon fast fertig, bald kann ich euch

Kitewelt bringen. Denn ich finde, gerade bei

Lifestyle dazugehören, zum Beispiel Bikinis

da etwas zeigen.

den Mädels fehlt das einfach noch.

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76 7 | Gemeinsam mit Bill Tai organisiert Susi die erfolgreichen Mai-Tai-Konferenzen.

MAI-TAI Seit 2006 organisiert Susi Mai zusammen mit

8 | Noch ist Susi mit dem Tona Pop unterwegs, in wenigen Wochen soll mit dem Eden aber bereits ihr eigenes Board präsentiert werden.

dem US-Investor und Harvard-Absolventen Bill Tai die Mai-Tai-Konferenzen. Was als kleines Treffen von Freunden auf Maui, Hawaii,

Wie verändert sich jetzt dein Tagesablauf,

Ich bin jetzt einen Schritt weiter. Cabrinha hatte

nachdem du Firmenteilhaberin bist? Zum

dafür aber leider kein anderes System. Ich bin

Beispiel fällt mein monatlicher Bericht jetzt weg.

froh, mich durch diese neue Eigenständigkeit

Ich musste für Cabrinha jeden Monat zusammen­

nicht mehr rechtfertigen zu müssen, weshalb ich

schreiben, welche Events ich besucht habe, in

beispielsweise so viel Zeit bei den Mai-Tai-Events

welchen Medien ich war, was ich im nächsten Mo­

verbringe. Bei Tona Life läuft es genau in die

nat vorhabe und so weiter, wie jeder Teamrider bei

entgegengesetzte Richtung. Die Jungs können sich

Cabrinha. Das hat mich etliche Stunden gekostet,

zum Beispiel vorstellen, eine Mai-Tai Limited Edi­

die mir immer so unnötig erschienen. Ich bin ein

tion zu produzieren. Davon könnten wir sicherlich

Medienprofi, ich weiß, was ich tue.

500 Stück verkaufen und die Mai-Tai-Teilnehmer würden sich über so etwas sehr freuen!

Da steht natürlich ein System dahinter, mit dem das Team gelenkt werden kann. Das

Bisher gibt es ja noch keine Kites von Tona

stimmt. Solche Berichte sind für junge Fahrer, die

Life. An welchen Schirmen wirst du in Zu-

gerade anfangen, auch sicherlich sinnvoll, ich

kunft hängen? Ich werde zunächst mal die Kites

hingegen hab schon herausgefunden, um was

fliegen, die ich persönlich am liebsten mag. Wir ha­

es geht. Ein weiteres Beispiel für festgefahrene

ben bei Tona Life viel vor und werden das Geschäft

Strukturen. Ich finde als Senior-Rider muss ich

sowie unser Angebot in absehbarer Zeit in jede

nicht mehr zwangsläufig nach St. Peter-Ording und

Richtung ausdehnen. Daher werde ich mir wohl

dort zehn Tage lang in einem Stand stehen. Diese

keinen Kitevertrag bei einer anderen Marke suchen

ganzen Promotouren habe ich alle schon hinter

und mich erst mal ausschließlich auf Tona Life und

mir und zehn Jahre lang gemacht.

die Projekte in meinem Kopf konzentrieren.

8

AUSGABE 1 / 2015

entstand, hat sich heute zu einem eigenen Unternehmen und zu mehreren Konferenzen pro Jahr mit hochkarätigen Gästen entwickelt. Die Teilnehmer sind Profi-Kiter wie Andre Philip oder Jesse Richman, aber auch Wirt­ schaftsgrößen wie Virgin-Präsident Richard Branson oder Elon Musk, der Gründer von Tesla Motors, PayPal und dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX. Es geht um Vernetzung, Austausch, Ideenfindung und die Finanzierung solcher Ideen in Form von Start-up-­Unternehmen.

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78

Hamburg

Berlin

Köln

Frankfurt

München

AUSGABE 1 / 2015


WIND UND WETTER RATGEBER | 79

DER GROSSE

WINDVORHERSAGECHECK TEXT // SABINE SCHMIDT

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Zumindest dann, wenn es darum geht, eine weite Strecke zurückzulegen, um Kitesurfen zu gehen. Zahlreiche Windvorhersagedienste bieten im Internet kostenlos ihre Daten an. Doch wie zuverlässig sind die Prognosen? Wir haben die gängigsten Anbieter einem Vergleich unterzogen und zeigen gemeinsam mit unserer Wetterexpertin Sabine Schmidt, wie sie sich unterscheiden und wer warum die genaueste Windvorhersage bietet.

S

ie sorgen für grenzenlose Vorfreude, gelegentlich aber auch für bodenlose Enttäuschung. Trotz emotionaler Berg- und Talfahrten können die meisten Kiter nicht auf sie verzichten, denn nur wer

direkt am Strand wohnt, benötigt keinen Wetterdienst, um zu wissen, wann Wind ist. Windfinder, DMI, WetterOnline, Windguru, DWD, das Angebot an Windvorhersagediensten ist ebenso vielfältig wie die häufig daraus resultie­ renden Meinungen. Wem schenkt man also sein Vertrauen? Ist es wichtig zu wissen, wie die Wettervorhersage funktioniert, oder reicht es aus, den Laptop anzuschalten, die Prognose wahllos abzufragen und sich dann dar­ auf zu verlassen? Wie zuverlässig sind unsere Windprognosen und gibt es tatsächlich so gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Vorhersa­ geanbietern? Wir haben den Vorhersagecheck anhand des Orkantiefs Felix vorgenommen, die gängigen Windvorhersagedienste gegeneinander antre­ ten lassen und die Vorhersagen mit den real gemessen Werten verglichen. Um eine Windvorhersage zu erstellen, bedarf es verschiedener Parameter. Basis einer jeden Wettervorhersage ist die Erhebung unterschiedlicher Wetterdaten weltweit.

1

2

1-2 | Vier Tage vor dem Eintreffen von Felix an der deutschen Küste lagen die Wetterdienste mit ihren Vorhersagen noch dicht beieinander. Sowohl die gegen Gebühr erhältliche Profikarte von WetterOnline als auch die ebenfalls auf dem GFSModell basierende Vorhersage von Windfinder prognostizierten für die Region Fehmarn 37 bis 38 Knoten Mittelwind für Samstag um 18 Uhr. (Quelle: www.wetteronline.de und www.windfinder.com)

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Nicht jede Modellrechnung ist ausreichend präzise, um allen Ansprüchen der Endverbraucher gerecht zu werden.

Einfach beschrieben gleicht der Computer den Ist-Zustand des Wetters mit schon mal dagewesenen, identischen Ist-Zuständen ab und leitet daraus eine mögliche Entwicklung her. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass verschiedene Rechenarten unterschiedliche Ergebnisse zutage bringen.

3

Das Global Forecast System des amerikanischen Wetterdienstes gilt auch als das wichtigste Vorhersagemodell. Es ist frei zugänglich und wird von fast allen, insbesondere den kleineren Wetterdiensten, genutzt. Es eignet sich sehr gut, um einen groben Wettertrend zu erkennen. Da es ein Gitternetz

Jeweils zur vollen Stunde fließen rund um den Globus Temperaturen,

von 50 Kilometern nutzt, rangiert es in der Vorhersagegenauigkeit bei

Windmesswerte, Niederschlagsmengen, Luftdruckverhalten, Wetter­

Prognosen im mittelfristigen Bereich auf den hinteren Rängen. Wird ein

erscheinungen wie Regen, Schnee oder Gewitter, Informationen über die

weit vorrausschauendes Wettermodell im Internet abgerufen, handelt es

Wolken, deren Klassifikation und vieles mehr in die riesigen Rechenzen­

sich überwiegend um das GFS-Modell. Die meisten Anbieter von Wettervor­

tren der führenden Wetterdienste. Dort werden die Daten elektronisch

hersagen nutzen für ihre öffentlichen und kostenfreien Basisvorhersagen

aufbereitet und verarbeitet. Aus dieser entstandenen Datenflut werden

dieses Modell. Engmaschigere Vorhersagemodelle sind das GME (globa­

mittels verschiedener Gleichungen dann Berechnungen über den Zustand

les Modell Europa), welches hauptsächlich vom Deutschen Wetterdienst

und die Entwicklung des Wetters zu einem späteren Zeitpunkt angestellt.

genutzt wird, das HIRLAM (High Resolution Limited Area Model), ein von den

Früher trugen meteorologische Assistenten diese Daten zeitaufwendig in

skandinavischen Wetterdiensten bevorzugtes Modell, oder das NAVGEM

Wetterkarten ein. Der Meteorologe analysierte dann später die Karten und

(globales Modell des US-amerikanischen Wetterdienstes Fleet Numerical

zog seine Schlussfolgerungen. Diese Arbeit übernehmen heute weltweit

Meteorology and Oceanography Centers). Diese engmaschigeren Modell­

leistungsstarke Großrechner in den nationalen meteorologischen Zentren.

rechnungen sind oftmals sehr viel genauer in ihren Aussagen. Leider sind

Alle sechs Stunden werden so neue Modellrechnungen erstellt. Sie zeich­

diese Modelle nur selten kostenfrei im Internet zu erhalten.

nen verschiedene Entwicklungsszenarien für die kommenden Tage, zum Beispiel für den Wind. Nicht jede Modellrechnung ist dabei gleich und nicht jede Modellrechnung ist ausreichend präzise, um allen Ansprüchen der Endverbraucher gerecht zu werden. Die Computer sind in der Lage, Modelle mit unterschiedlichen Datenmen­ gen zu berechnen. Je größer die Datenmenge für ein Vorhersagegebiet ausfällt, desto genauer präsentiert sich das Ergebnis. Das bekannteste Wettermodell, das GFS (Global Forecast System), berechnet Vorhersagen aus Messwerten, die alle 50 Kilometer erhoben werden. Wissenschaftler sprechen dabei von Gitterpunkten. Die Rechenprogramme interpolieren zwischen den einzelnen Gitterpunkten und leiten Prognosen daraus ab. Je engmaschiger das Netz der Messung ausfällt, je dichter also die Messpunk­ te zusammenliegen, desto geringer sind die Fehlerraten, die beim Interpo­ lieren auftreten können, und entsprechend exakter ist das Ergebnis. Eine Wettervorhersage ist genau betrachtet eigentlich keine Vorhersage, sondern lediglich eine hochkomplexe Wahrscheinlichkeitsrechnung. AUSGABE 1 / 2015

4


81

Einige können aber im kurzfristigen Zeitraum, etwa ab 24 oder 48 Stunden

Da der Wochenbeginn bekanntlich der Zeitpunkt ist, an dem die meisten

vorher, kostenfrei abgerufen werden. Die Datenbasis ist bei allen Wetter-

Kiter einen ersten Windcheck für das kommende Wochenende riskieren,

und Windvorhersagen gleich. Lediglich die Ableitung und das Ergebnis

begannen wir mit unserem Vergleich am Dienstag den 6. Januar 2015. Alle

variieren durch unterschiedliche Datenmengen und Gitterpunkte. Doch wie

Vorhersagedienste waren sich zu diesem Zeitpunkt immerhin darüber

wirkt sich das in der Praxis aus? Wie finde ich mich als Windsuchender im

einig, dass am Wochenende Sturm aufziehen würde. Die einen rechneten

Modell-und Vorhersagedschungel zurecht?

mit einem ersten Sturmfeld bereits am Freitagmittag. Andere, wie der Deutsche Wetterdienst, erst am Samstag im Laufe des Tages. Erstaunli­

Im Januar 2015 zeichnete sich mit dem Neujahrstag eine stürmische Wet­

cherweise warnten die Skandinavier bereits zu diesem Zeitpunkt, wenn

terlage über Norddeutschland ab. Orkantief Felix wurde zu diesem Zeitpunkt

auch verhalten, vor Wind mit Orkanstärke, sehr viel Niederschlag, Sturm­

als kleines Sturmtief berechnet. Da in diesem Winter die Sturmsaison noch

flut an der Nordsee und Hochwasser im Baltikum. Zwei Tage vor Eintreffen

nicht so recht begonnen hatte, spekulierte so mancher an der deutschen

von Felix in der Deutschen Bucht glichen wir die Karten erneut gegen­

Küste natürlich auf einige schöne Sessions, zumal sich die Temperaturen

einander ab. Wir nahmen zu diesem Zeitpunkt die Windvorhersage des

für Januar recht mild präsentierten. Keiner ahnte, dass es am Ende so heftig

dänischen Wetterdienstes hinzu. Das Dänische Meteorologische Institut

kommen würde. In der Redaktion beschlossen wir, dass Felix unser Vorher­

(DMI) nutzt das Modell HIRLAM. Inzwischen waren sich alle Dienste darü­

sageproband sein sollte, um verschiedene Anbieter von Windprognosen

ber einig, dass zwei Sturmfelder über Nordeuropa rollen würden. Eines am

gegeneinander antreten zu lassen: Windfinder, Windguru, WetterOnline und

Freitag und eines ab Samstagvormittag. Jedoch begannen die Aussagen

den Deutschen Wetterdienst (DWD). Über eine Woche hinweg archivierten

darüber, wie stark Felix sich tatsächlich präsentieren würde, auseinan­

wir täglich die Windvorhersagen. Unserem Vergleich legten wir Vorhersage­

derzudriften. Als Nutzer des GFS-Modells prognostizierten Windfinder

modelle zugrunde, die täglich um null Uhr Weltzeit (UTC) berechnet wurden.

und Windguru für Fehmarn und St. Peter-Ording einen Mittelwind von

Als Vorhersagetermin wählten wir 18 Uhr MEZ (Mitteleuropäische Zeit). Zu

sieben Beaufort und Böen bis zu zehn Beaufort. WetterOnline erwartete

diesem Zeitpunkt sollte laut unserer eigenen Prognose am 10. Januar 2015

zu diesem Zeitpunkt bereits Böen von bis zu elf Beaufort. Das Dänische

der Peak von Felix über die Ostsee rollen.

Meteorologische Institut kam auf Grundlage der HIRLAM-Modellrechnung (ein hydrostatisches Spektralmodell, das auf kleinräumige Vorhersagen spezialisiert ist) auf einen Mittelwind von acht bis neun Beaufort und Böen

3-4 | Zwei Tage vor dem Eintreffen von Felix an der deutschen Küste gingen die Vorhersagen der einzelnen Anbieter teils schon sehr weit auseinander. Während die auf dem GFS-Modell basierende Prognose von WetterOnline mit 28 bis 30 Knoten für Fehmarn weit entfernt von den später tatsächlich eingetroffenen Windstärken lag, lieferte das DMI, basierend auf dem engmaschigeren HIRLAMModell, mit einer Prognose von 36 bis 39 Knoten Mittelwind die treffendste Vorhersage aller Anbieter. (Quelle: www.wetteronline.de und www.dmi.dk)

von bis zu zwölf Beaufort, was Orkanstärke bedeutet. Nur der dänische Wetterdienst „wagte“ zwei Tage im Voraus eine solch mutige Prognose. Er sollte recht behalten. Wie HIRLAM errechnet hatte, begann Felix sich mühsam durch den Skagerrak zu quetschen, was seine Kraft potenzierte. Er brüllte lauter, viel lauter als erwartet, und er kam nicht vorwärts. Das Hindernis Skagerrak steigerte nicht nur seine Kraft und Lautstärke, son­ dern verlängerte zugleich seinen Atem.


82 5 | Orkanstärke an der Ostsee: Am 10.01.2015 brachte Felix in den Spitzen einen Mittelwind von 45 Knoten und Böen bis 63 Knoten in Westermakelsdorf auf Fehmarn.

(Quelle: www.windfinder.com)

Die tatsächlich gemessenen Werte des ersten Orkans in diesem Jahr beleg­

5

ten, dass alle Vorhersagedienste hinter den realen Werten zurückblieben. Auf Fehmarn wurde in den Spitzen ein Mittelwind von neuneinhalb Beaufort (45 Knoten) und Böen bis über zwölf Beaufort (63 Knoten) gemessen. Die

Samstagvormittag war es dann allerdings so ruhig, dass niemand sich

Skandinavier kamen den Realtime-Werten durch das HIRLAM-Modell am

vorstellen konnte, dass nur wenige Stunden später ein zorniger Orkan an

nächsten und lieferten den gesamten Vorhersagezeitraum eine gleichblei­

der Küste entlangpeitschen würde. Im Radio zwitscherte der Moderator die

bend fundierte Aussage ab. Die meisten anderen Wetterdienste unter­

Wetteraussichten in den Äther: Regen und Wind, aber nicht so dramatisch.

schätzten Felix, weil sie ihm eine schnellere Passage prognostizierten. Lan­

Hier und da einige Gewitter- oder Schauerböen. Der gemeine Großstädter

ge Zeit verharrten sie mit diesen Prognosen deutlich unter den tatsächlich

nennt das Sofa- oder Kinowetter. Die Insulaner und Küstenbewohner verab­

eingetretenen Windwerten. Den Stormchasern an Nord- und Ostsee wurde

redeten sich zum Kiten. Keiner von ihnen ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass

eine echte Mutprobe gestellt und der ein oder andere kam bei Böen von

sie zu Grenzgängern werden sollten.

mehr als zwölf Beaufort an seine Grenzen.

Eine Wettervorhersage ist genau betrachtet eigentlich keine Vorhersage, sondern lediglich eine hochkomplexe Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Felix wütete zwar weit weniger stark als vergleichbare Winterstürme der letzten Jahre, trotzdem waren Brücken und wichtige Verkehrswege lange Zeit gesperrt, der Bahn- und Flugverkehr beeinträchtigt und es entstanden deut­ liche Sachschäden. Doch welcher Vorhersagedienst ist nun der beste? Unser Fazit: alle und keiner! Während Windfinder und Co. auf das frei zugängliche Modell GFS aufbauen, gehen die nationalen Wetterdienste mehr in die Tiefe und verbreiten gegen Kleingeld engmaschigere und präzisere Prognosen. Die skandinavischen Institute sind in einem Zeitraum ab 48 Stunden vorher auf­ grund ihres Berechnungsmodells sehr zu empfehlen. WetterOnline punktet

Die Vorhersagen waren sich am Morgen des 10. Januars nicht mehr so

mit seinen Profiwetterkarten, die entweder gegen Gebühr erhältlich sind oder

einig. Windfinder und Windguru erwarteten mit den Berechnungen aus dem

im kurzfristigen Vorhersagezeitraum auch unentgeltlich zur Verfügung stehen.

breitmaschigen GFS-Modell Mittelwinde um acht Beaufort, sowohl an Nord-

Wer also bereit ist, etwas Geld zu investieren, erhält bei den Wetterdiensten

als auch an Ostsee, sowie Spitzenböen um zehn Beaufort. Im sogenannten

mit engmaschigeren Modellen oder eben kostenfrei bei kurzfristigen Vorher­

Superforecast, einem engmaschigeren Berechnungsmodell von Windfinder,

sagen sicher die genauesten Prognosen. Die Erfahrung und dieser Vergleich

lag die Prognose immerhin etwas über der normalen Vorhersage. Wetter­

untermauern ganz klar, dass nur derjenige eine möglichst genaue Prognose

Online blieb im Mittelwind bescheidener und gab sieben bis acht Beaufort

erhält, der mehrere Vorhersagedienste einbezieht und den Schwerpunkt

mit Böen um zehn Beaufort heraus. Der DWD verbreitete eine fast schon

dabei auf möglichst engmaschige Modelle setzt.

niedliche Vorhersage von vier bis fünf Beaufort. Lediglich für die Nordsee­ küste gab der DWD eine Warnung vor Orkanböen heraus. Die Skandinavier vertrauten HIRLAM und blieben bei ihren seit Tagen stetig gleichbleibenden Aussagen über zu erwartende Windstärken von neun bis zehn Beaufort und Böen bis hin zu Orkanstärke. Das Dänische Meteorologische Institut stufte Felix´ Stärke für den Ostseeraum als einziger Wetterdienst Nordeuropas als hoch ein. Bereits am frühen Samstagmorgen begannen die Dänen vor dem Unwetter zu warnen. Der Deutsche Wetterdienst korrigierte am späten Vormittag seine Vorhersagen und zog am Mittag des 10. Januars mit einer Unwetterwarnung nach.

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84 | MATERIALCHECK WAVE

Die Volumenfrage

Gratwanderung Wavekiten Vier Wellenschlitzer auf dem Prüfstand

K

itesurfen in der Welle stellt Boardent­

wirken, die besonders in Kabbelwasser extrem

solche zusätzlichen Gewebelagen herauskris­

wickler immer wieder vor einen großen

ausfallen können, zeigen diese Boards häufig

tallisiert. Einen vollständig neuen Ansatz, der

Zwiespalt. Einerseits soll in der Welle

schon nach kurzer Zeit Beulen im Standbereich.

die spezifischen Belastungen beim Kitesurfen

ein Fahrgefühl ermöglicht werden, das ans Wel­

Heftige Landungen nach Sprüngen können sogar

in der Welle in den Vordergrund legt, verfol­

lenreiten erinnert, andererseits muss das Board

zu ernsthafteren Beschädigungen führen. Dafür ist

gen die in Snowboardbauweise hergestellten

auch den heftigen Druck- und Schlagbelastun­

allerdings eine viel feinere Gestaltung des Boards,

Zone-Boards von Spleene. Diese Konstruktion

gen bei der Fahrt ins Line-up standhalten und

insbesondere der Kantenbereiche möglich.

ermöglicht die Integration eines durchge­

dabei noch möglichst komfortabel sein.

henden Flex, der bestmöglichen Fahrkomfort Waveboards speziell für Kiter werden deshalb

ermöglicht. Gleichzeitig sind diese Boards

Unterschiedliche Bauweisen ermöglichen entspre­

meist in Sandwichbauweise hergestellt. In der

nahezu unzerstörbar. Durch das geringe Volu­

chende Schwerpunkte. Klassische Waveboards

Regel findet sich im Inneren ein EPS-Schaumkern,­

men zeigen sie sich auch kippstabiler, was den

vom Wellenreiten werden in PU-Bauweise

der mit Glasfasermatten und Epoxyharz laminiert

Fußwechsel erleichtert. Ob sie allerdings in

hergestellt. Ein Kern aus Polyurethan wird dabei

wird. Darüber kommt dann eine widerstandsfä­

der Welle an die Performance eines Volumen-

von einer mehrschichtigen Hülle aus Glasfaser­

hige Hartlackschicht, die das Board zusätzlich

Waveboards herankommen, wollten wir

matten und Polyesterharz umgeben. Da Surfer

versteift und widerstandsfähig gegen Kratzer und

genauer wissen. Daher haben wir die beiden

lediglich einen minimalen Teil der Wasserzeit

Beschädigungen macht. Zusätzliche Gewebela­

stark unterschiedlichen Zone-Boards einem

auf dem Board stehen, ist diese Bauweise beim

gen aus Holz oder Karbon werden für partielle

direkten Vergleich unterzogen und sie zusätz­

Wellenreiten bis heute die vorherrschende. Weil

Versteifungen genutzt. Besonders Bambus hat

lich mit einem Vertreter in PU-Bauweise sowie

beim Kiten deutlich höhere Kräfte auf das Board

sich als dynamisches und haltbares Material für

einem in Sandwichbauweise verglichen.

AUSGABE 1 / 2015


85

AIRUSH CONVERSE

DIE FAKTEN Das Converse von Airush hat nur

Wahlweise kann das Board mit oder ohne Schlau­

Während in kleinen Wellen stets Kitezug benö­

eines im Sinn: sauber laufende, kraftvolle Wellen.

fen gefahren werden, die wie die Finnen und Pads

tigt wird, nimmt das Converse in mittleren und

Erhältlich ist es in zwei unterschiedlichen Bauwei­

im Lieferumfang enthalten sind.

großen Wellen den Schub optimal mit. Down the

sen. Während die etwas hochpreisigere Active-

Line besticht es mit herausragender Kontrolle

Version intensiveren Flex bietet und besonders

AUF DEM WASSER Der starke Rocker im Nose-

und ansehnlicher Geschwindigkeit. Turns sind bis

leicht ist, trumpft die hier getestete Basis-Variante

Bereich fordert entsprechenden Kitezug, um das

in engste Radien mit bombenfestem Halt über

mit einem durchgehenden Bambusdeck und spe­

Converse in die freie Gleitlage zu versetzen. Die

die Finnen möglich, was einen äußerst radikalen

ziell verstärkten Standbereichen auf. Damit zeigt

Gleiteigenschaften fallen etwas besser aus als

Fahrstil erlaubt. In dieser Disziplin erreicht das

sich die Bamboo-Version widerstandsfähiger ge­

beim Ripper 2 von Core, dennoch handelt es sich

Converse mit Abstand die besten Werte in diesem

gen die hohen Belastungen beim Kitesurfen. Die

nicht um einen Frühgleiter. Wie von klassischen

Test. Kantenwechsel erfolgen mit sehr flüssigen

Tucked-under-Kante sorgt für pures Surf­feeling,

Sandwichkonstruktionen gewohnt, ist die Laufruhe

Übergängen und bei Bottom Turns schneidet die

wobei der im vorderen Teil monokonkav und im

in starkem Kabbelwasser eher gering. Besonders

gerundete Kante ohne Tendenz zum Wegschmie­

Tip doppelt konkav verlaufende Unterboden in

bei hohen Geschwindigkeiten neigt das Board

ren durch das Wasser.

Kombination mit dem Thruster-Finnen-Set-up

zum Schlagen, bleibt dabei aber gut kontrollier­

die nötige Kontrolle bietet. Durch den mittelstark

bar. Führung liefern das Thruster-Set-up und die

FAZIT Ein genial abgestimmtes, sehr agiles Board

gerundeten Center-Bereich des Boards und das

ausgeklügelte Unterbodenkonstruktion in hohem

für Wavekiter mit Erfahrung, das sich in mittleren bis

Round Tail wurden die besten Voraussetzungen

Maße, weshalb Höhelaufen für Kiter mit Directional-

großen Wellen bei Side- bis Offshore-Bedingungen

für kraftvolle und flüssige Turns geschaffen.

Erfahrung keine große Herausforderung darstellt.

am wohlsten fühlt.

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Die drei „Hexcore AR5“-Finnen werden in FCS Fusion Boxes befestigt. Die Pads sind im Auslieferungszustand bereits aufgeklebt. Er umfasst ebenfalls die in der Größe verstellbaren Fußschlaufen.

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SPLEENE ZONE 5´3´´

DIE FAKTEN Während klassische Wellenreit­

Visier, sowie die Riege der Strapless-Freestyler.

Core und Airush eine flachere Bodenkurve.

boards auf hohes Volumen und geringen Flex

Genau für diese Disziplin sind die vollständig mit

Während das schmal geschnittene 5´6´´er im

setzen, zielen die beiden Zone-Waveboards von

einem EVA-Pad beklebten Boards auch mit einer

Bereich der Nose noch relativ stark aufgebogen

Spleene genau auf die spezifischen Bedürfnisse

Heel Ramp am Tail ausgestattet. Um das letzte

ist, weist das breitere 5´3´´er eine durchgehend

von Kitesurfern ab. In stabiler Snowboardbau­

Quäntchen an Leichtwindpotenzial herauszu­

flache Bodenkurve auf. Im Leichtwindbereich

weise gefertigt können die Boards mit einem

kitzeln, hat Spleene beiden Boards zusätzliche

heben sich die Zones damit deutlich von den

durchgehenden Flex ausgestattet werden, was

Inserts auf der Unterseite spendiert. So besteht

klassischen Surfboards ab. Das 5´3´´er gehört zu

gerade bei unruhigen Wasserbedingungen einen

die Möglichkeit, ein Hydrofoil zu montieren. Im

den absoluten Frühgleitern und kann sich damit

enormen Komfortgewinn ermöglicht. Die stark

Lieferumfang sind sowohl die von oben durch

sogar als Leichtwindalternative zu einem Twintip

ausgedünnten Tails garantieren maximalen

das Deck verschraubten Finnen sowie die Straps

empfehlen. Sein größerer Bruder kommt immer

Kantengriff in radikalen Turns, während der ge­

enthalten. Wir haben die beiden komplett un­

noch recht einfach ins Gleiten, kann speziellen

mäßigte Rocker für starke Angleiteigenschaften

terschiedlichen Shapes zum Duell gebeten und

Leichtwindboards aber nicht das Wasser reichen.

sorgen soll. Das Zone 5´6´´ mit seinem Thruster-

sie gleichzeitig mit den klassischen Vertretern in

Beide zeigen eine ansprechende Beschleuni­

Finnen-Set-up ist für mittlere bis große Wellen

Surfboardbauweise verglichen.

gung, wobei das 5´3´´er auch hier die Nase vorn

ausgelegt. Das Zone 5´3´´ mit Quad-Finnen-Set-up

hat. Richtig auf Geschwindigkeit gekommen spie­

und dem markanten Fish-Tail hat dagegen die

AUF DEM WASSER Beide Spleene-Boards

len die Zone-Boards ihre Trümpfe aus, denn die

klassischen Nord- und Ostseebedingungen im

besitzen verglichen mit den Konkurrenten von

Snowboardbauweise ermöglicht eine Laufruhe

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Kleine Welle

Einsteiger

Mittlere Welle

Aufsteiger

Große Welle

Fortgeschrittene

Leichtwind

Experten

DETAILS

Das 5´3´´er-Zone ist mit einem Quad-Finnen-Set-up ausgestattet. Die vier Inserts vor den Finnen dienen zur Befestigung eines Foils. Es kommen keine Finnen-Boxen zum Einsatz, die Finnen werden von oben durch das Deck mit Schrauben fixiert.

AUSGABE 1 / 2015

Preis (€)

799

Kontakt

Größe

5´3´´

Telefon

Gewicht (kg, montiert)

4,49

Finnenmaß (mm)

100

Alternative Größen

contact@spleene-kiteboarding.com +49 152 22488262


87

SPLEENE ZONE 5´6´´

und Dämpfung, wie man sie von Surfboards für

seln, beide Boards lösen sich leicht vom Wasser

Teil der wellenbegeisterten Kiter eindeutig eine

Kiter bisher nicht kannte. Völlig unbeeindruckt

und erlauben eine spritzige Fahrweise. In Turns

bessere Wahl sind als klassische Waveboards.

marschieren sie auch durch heftiges Kabbel­

bietet das 5´6´´er eine stärker ausgeprägte

Komfort, Kontrolle und Handhabung fallen so

wasser und sind dabei von nichts aus der Ruhe

Agilität. Bis in engste Radien lässt es sich mit

entscheidend besser aus, dass wahre Begeiste­

zu bringen. Ruhe kann der Fahrer auch beim

relativ geringem Kraftaufwand führen. Das 5´3´´er

rungsstürme unter den Testern ausgebrochen

Fußwechsel bewahren, denn durch den tiefen

beschränkt sich dagegen auf weite bis mittlere

sind. Schließlich sind wir trotz Kite die meiste

Stand ist selbst das schmal geschnittene 5´6´´er

Radien und ist grundsätzlich auf kleinere Wellen

Zeit in unruhigen Wasserbedingungen unterwegs

unheimlich kippstabil. Deutlich besser fällt dieser

spezialisiert. Beide Boards fordern etwas mehr

und nur einen Bruchteil der Session tatsächlich

Aspekt beim 5´3´´er aus, weshalb wir es auch

Schirmzug in der Welle als die Vertreter von Core

in der Welle. In kleinen bis großen Wellen (5´6´´)

Einsteigern in den Directional-Bereich wärmstens

und Airush, besonders dann, wenn es um den

sind die Zone-Boards für den radikalen Stil gegen

empfehlen können. Das Zusammenspiel aus

ganz klassischen Surfstil geht. Wird hingegen

die grüne Wand sehr gut geeignet. Lediglich bei

gutem Kantengriff und Führung über die Finnen

radikal gegen die Welle gearbeitet, stehen die

Down-the-Line-Ritten mit möglichst geringem

sorgt bei beiden Boards für eine hohe Spurtreue.

Zone-Boards den klassischen Waveboards in

Schirmzug können sie den großvolumigen Surf­

Damit haben es selbst weniger erfahrene Kiter

nichts nach.

boards nicht das Wasser reichen. Aber diesen

nicht schwer, effektiv Meter gegen den Wind zu

Unterschied in der Praxis wirklich herauszufah­

machen. An Agilität mangelt es dadurch aber

FAZIT Mit den Zone-Boards hat Spleene zwei

ren, ist ohnehin nur ein Bruchteil der in der Welle

nicht. Ob beim Absprung oder bei Kantenwech­

Modelle im Angebot, die für den überwiegenden

fahrenden Kiter tatsächlich fähig.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Kleine Welle

Einsteiger

Mittlere Welle

Aufsteiger

Große Welle

Fortgeschrittene

Leichtwind

Experten

DETAILS Preis (€) Größe

799

contact@spleene-kiteboarding.com Kontakt Alternative Größen

Größe (ohne Bar) Preis

5´6´´

Telefon Preis Bar

Gewicht (kg, montiert) Leinensystem

4,13

Kontakt

Finnenmaß (mm) One-Pump

100

Telefon

Alternative Größen Barbreiten

+49 152 22488262

Das 5´6´´er-Zone bietet ebenfalls Inserts für die Befestigung eines Foils und ist mit einem Thruster-Finnen-Set-up ausgestattet. Die gerundeten EVA-Rails ermöglichen radikale Turns ohne die Tendenz zum Verrutschen.

AUSGABE 1 / 2015


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CORE RIPPER 2

DIE FAKTEN Entgegen dem eigentlichen Trend

zum Lieferumfang, genau wie das Deckpad für

zeigt das Ripper 2 seine einzigartigen Qualitäten. Mit

zu Sandwichboards setzt Core für die zweite

den hinteren Standbereich.

voll gedepowertem Schirm sind Down-the-Line-Ritte

Version seines Ripper klassisch auf einen PU-Kern

möglich, bei denen man schnell vergisst, dass die Wel­

mit durchlaufendem Holzstringer, der von Harz

AUF DEM WASSER Directionals mit viel Volumen

le nicht angepaddelt wurde. Mittlere bis enge Radien

und Glasfasergewebe ummantelt wird. Hinter­

sind nicht gleichzeitig auch gute Leichtwindboards,

meistert die Schnitte mit hoher Kontrolle. In sehr enge

grund ist die Möglichkeit, die Rails dünner und

wie häufig fälschlich vermutet wird. Mit dem stark

Radien gepresst ist eine kraftvolle Fahrweise nötig,

feiner modellieren zu können, was nach Aussage

ausgeprägten Rocker fordert der Ripper 2­hohen

um konstant hohen Zug über die Finnen aufrechtzu­

der Fehmaraner erst das richtige Surffeeling

Kitezug, um in Fahrt zu kommen. Zwar sorgt die

erhalten. Während Einsteiger in dem Surfboardbe­

erlaubt. Mit intensivem Rocker ist das Board

Glasbauweise für eine bessere Dämpfung als bei

reich leichter zu fahrende Modelle finden, kommen

gleich in fünf Größen erhältlich, wobei allesamt

den meisten Sandwichboards, von der Laufruhe

erfahrene Wavekiter in den Genuss genial abgestimm­

auf die höheren Belastungen beim Kitesurfen

eines Boards in Snowboardbauweise ist das Ripper 2­

ter Fahreigenschaften, die mit und ohne Schlaufen

ausgelegt sind. Ein doppelter Stringer nimmt

aber weit entfernt. Für Wettfahrten auf der Ostsee

blitzschnelle Kantenwechsel mit sehr harmonischem

die Schlaufen-Inserts auf und ist großflächig mit

wurde dieses Board allerdings auch nicht entwickelt.

Übergang ermöglichen.

einer Karbonschicht verbunden, die im Standbe­

Sein optimaler Einsatzbereich sind mittlere bis große

reich für erhöhte Widerstandsfähigkeit sorgt. Das

Wellen, denn in kleineren Wogen wird durchgehend

FAZIT Der Name ist Programm: Für erfahrene Wave­

Thruster-Set-up kommt aus dem FCS II System

Kitezug benötigt, um tatsächlich auch vor dem

kiter, die eher auf der Suche nach sauberen Sets als

und die Wave-Straps von Dakine. Beides gehört

Kamm zu bleiben. Reicht der Schub der Welle aus,

nach Kabbelwellen sind, ist das Ripper 2 eine gute Wahl.

EINSATZBEREICH

KÖNNENSSTUFE

Kleine Welle

Einsteiger

Mittlere Welle

Aufsteiger

Große Welle

Fortgeschrittene

Leichtwind

Experten

DETAILS

Core rüstet den Ripper 2 mit „FCS II Carver“-Finnen aus. Der doppelte Stringer für die Aufnahme der Inserts ist durch das Glasfasergewebe ebenso gut zu erkennen wie die technisch anmutende Karboneinlage im hinteren Standbereich.

AUSGABE 1 / 2015

Preis (€)

899

Kontakt

info@corekites.com

Größe

5´6´´

Telefon

+49 4371 889340

Gewicht (kg, montiert)

3,79

Finnenmaß (mm)

120

Alternative Größen

5´8´´, 5´10´´, 6´0´´, 6´2´´



90

Werde King of the Lagoon Vom 14. bis 17. Mai 2015 findet in Büsum zum zweiten Mal der Contest King of the Lagoon statt. Bewirb dich jetzt für den spektakulären Show-Wettkampf über unterschiedlichste Obstacles und sichere dir eine Wildcard neben den geladenen Kiteprofis. Zudem wird es ein Twintip-Race für jedermann geben. Passendes Material für den Wettstreit kann beim großen Kite- und SUP-Testival kostenlos ausprobiert werden. Weitere Infos und Bewerbungen unter www.kingofthelagoon.de

Perser-Picknick Ob am Strand, im Park oder einfach entspannt im eigenen Garten – diese praktische wie elegante Decke im Teppichformat bietet umfangreichen Komfort für Familie und Freunde. Einfach mit den vier großen Heringen im Boden fixieren, den Sonnenschirm in der Aussparung in der Mitte der Decke platzieren und fertig ist die perfekte Picknick-Sommer-Lounge von Fatboy. Trotz der stattlichen Maße von 2,1 mal 2,8 Meter ist die Picnic Lounge leicht zu transportieren: Sie wird zusammengerollt und mit einem Gurt fixiert. Weitere Infos unter www.fatboy.com

Die Antwort für Stiefelfreunde Mit dem Spicy präsentiert F-One ein Board, das sich ausschließlich an Wakestyler richtet. Mit stark konturiertem Unterboden, breiten Channels in den Tips und einer intensiv aufgebogenen Rockerlinie kommen keine Zweifel auf, diese Schnitte will mit festen Bindungen gefahren werden. Erhältlich ist es in den Maßen 138 mal 42 Zentimeter. Weitere Infos unter www.f-onekites.com

Pink Ladys Frauen und Schuhe, diese spezielle Verbindung hat auch auf dem Wasser eine hohe Relevanz. Liquid Force setzt bei seinen Boots für Kiterinnen in dieser Saison ganz auf die Knallfarbe Pink und schafft so zwei echte Hingucker. Als weicher gehaltene Closed-Toe-Version sollen die LFK-Boots (299 Euro) mit einem äußerst geringen Gewicht und hohem Komfort Frauenherzen erobern. Wer es dagegen etwas steifer mag und nach einer bombenfesten Verbindung zwischen Boot und Board sucht, ist mit den Synergy-Boots, ebenfalls in Closed-Toe-Variante entwickelt, (399 Euro) bestens beraten. Weitere Infos unter www.liquidforcekites.com

Cabrinha-Kitemiete „Premium“ bei René Egli Mit der Cabrinha-Kitemiete „Premium“ bietet René Egli auf Fuerteventura neben der Auswahl aus dem neuesten 2015er-Cabrinha-Materialpool, inklusive Karbon- und Surfboards, einen speziellen Service: Jeder Kunde bekommt sein persönliches Materialset, bestehend aus einem Fixboard, einer Bar und drei Kites, über die gesamte Mietdauer exklusiv reserviert, natürlich mit Austauschmöglichkeiten. Alternativ zu Schlaufen und Pads können dabei auch die H3-Boots auf dem gewünschten Board montiert werden. Darüber hinaus sind die flexiblen Mieten wie „4 aus 6“ nun ganzjährig buchbar (im Juli und August exklusiv für Kunden ab 60 Jahren), um neben den Sessions in der weitläufigen, überwachten Kitezone auf dem Meer oder der Lagune auch einen Ausflugstag einplanen zu können. Vier aus sechs Tagen „Premium“-Miete kosten von September bis Juni bei Vorabüberweisung 269 Euro. Weitere Infos und Buchungsmöglichkeiten sowie eine rotierende Live-Webcam gibt es unter www.rene-egli.com. AUSGABE 1 / 2015


NEWS KITELIFE | 91

Doppelschlag von Flysurfer Kurz vor dem offiziellen Saisonstart erfolgt ein unerwarteter Doppelschlag von Flysurfer. Mit dem Boost wird der laut Aussagen aus Marquartstein leistungsstärkste High-Performance-Kite aller Zeiten auf den Markt gebracht. Er wurde speziell für die Disziplinen Airstyle, Oldschool, Hangtime, Freeride, Race und Leichtwind konzipiert. Gleichzeitig erweitert Flysurfer damit die Tubekite-Palette um eine zweite Linie. Mit dem Sonic FR kommt zeitgleich ein High-Performance-Full-Race-Softkite in die Läden, der sich in Wettkämpfen bereits bewiesen hat und einige Titel holen soll. Weitere Infos unter www.flysurfer.com

Handtuch und Umkleide zugleich Wenn die Wassertemperaturen an Nord- und Ostsee wieder Richtung Zehn-Grad-Marke klettern, ist es draußen meist noch empfindlich kalt. Wer keinen Bulli zum Umziehen hat, bekommt von Mystic die praktische Alternative geboten: Der aus 80 Prozent Polyester und 20 Prozent Nylon bestehende Poncho im Azteken-Design ist mit einer großen Kapuze und mit breiten Armöffnungen ausgestattet. Weitere Infos unter www.mysticboarding.com

Foilpaket von Slingshot Mit dem neuen NF2 Foil will Slingshot auf dem Sektor der Freeride-Foils Maßstäbe in Punkto Qualität und Performance setzen. Mithilfe modernster CAD- und CNC-Technik hergestellt, sticht es laut Hersteller besonders durch die gut ausbalancierten Fahreigenschaften und die leichte Kontrolle aus der breiten Masse hervor. In Karbon-Kevlar-Bauweise hat Nick Leason, der ebenfalls bei der Firma Lift für die Foil-Entwicklung zuständig ist, ein besonders leichtes und stabiles Foil geschaffen, das ebenso wie das passende Board Alien Air FX ab Mai erhältlich sein soll. Zusätzlich gibt es zwei weitere Boards von Slingshot, mit denen das Foil kompatibel ist. In Kombination mit dem Alien Air FX hat das Foil einen empfohlenen Verkaufspreis von 2.799 Euro. Weitere Infos unter www.slingshotsports.com

200 Seiten, sechs neue Ziele Kitereisen.com hat den Reisekatalog der aktuellen Saison fertiggestellt. Sechs neue Ziele gehören in diesem Jahr zum Programm: Magawish, Marsa Alam, Tulip, Kiteyacht, Oman und Sri Lanka. Das Reisemagazin kann telefonisch unter +49 89 628 167 0 oder per E-Mail an info@surf-action.com bestellt werden. Online ist es auch als PDF verfügbar unter www.kitereisen.com/OnlineMagKS/Kitemag2015.pdf. Weitere Infos unter www.kitereisen.com AUSGABE 1 / 2015


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Unerwarteter Nachwuchs bei Ocean Rodeo Nach dem großen Erfolg des Leichtwindkites Flite (17 und 14,5 Quadratmeter) hat die Entwicklungsabteilung eigentlich aus experimentellen Gründen einen Flite in zehn und zwölf Quadratmetern gebaut. Diese Prototypen funktionierten allerdings so gut, dass es zu schade gewesen wäre, sie nicht existieren zu lassen. Also kommt der Flite 2015 auch als klassischer Freerider in zwei Größen auf den Markt, der mit definierten Turns, starken Sprungleistungen und linearer Kraftentfaltung begeistern soll. In der kleineren Version wird ein 30 Prozent leichteres Bladder-Material verwendet, weshalb sich der Schirm laut Ocean Rodeo auch hervorragend zum Foilen eignet. Weitere Infos unter www.oceanrodeo.com

Foil mit Stützrädern Die Vorteile von Foils sind mittlerweile weitläufig bekannt, extreme Höhelaufeigenschaften und eine grandiose Leichtwindleistung heben sie von jedem klassischen Kiteboard ab. Ein Foil zu finden, das auch noch leicht zu fahren ist, war bisher allerdings eher schwer. North verkündet jetzt die Lösung zu haben und präsentiert ein Foil mit Stützrädern, was hohe Kippstabilität und ein geringeres Verletzungsrisiko verspricht.

Freeracen leicht gemacht Mit dem neuen Sector V6 will Airush den Ein- oder

Diese sogenannten Safety Rails verbinden seitlich den vorderen mit dem

Umstieg auf Directionals für die Disziplinen Freeride und

hinteren Flügel. Der vordere Flügel ist so geformt, dass er viel Stabilität

Freerace noch einfacher machen. Dank des symmetrisch

bieten soll und gleichzeitig einen geringen Take-off-Speed ermöglicht.

profilierten Thruster-Finnen-Set-ups und des ausgedünnten

Weitere Infos unter www.northkiteboarding.com

Nasenbereichs soll das Board deutlich leichter zu kontrollieren sein und den Fahrspaß beim Carven oder bei Funraces enorm nach oben schrauben. Erhältlich ist das Sector V6 in den Maßen 168 mal 54 Zentimeter mit 24,4 Liter Volumen und 185 mal 30 Zentimeter mit 32 Liter Volumen. Weitere Infos unter www.airush.com

Luxusliner für die Hüfte Mit dem Apex Select präsentiert ION das komfortabelste Trapez des aktuellen Angebots. Vergleichbar mit einem gemütlichen Sofa und passgenau wie eine Maßanfertigung soll es Kiter bei jeder Bewegung bestmöglich unterstützen. Neben dem bereits bekannten Memory Foam kommt auch das den Rippenbogen schützende Pro Pad zum Einsatz, ebenso wie die kreuzförmig angelegte EVA-Konstruktion X-Spine für maximale Rückenunterstützung. Das neue System Quick Fit 2.0 soll ein besonders schnelles Anlegen des Trapezes ermöglichen. Weiter Infos unter www.ion-products.com

Evolution unter der Haut JN hat für die Saison 2015 das Innenleben der gesamten Twintip-Palette überarbeitet. Ein neuer, verstärkter Sandwichaufbau soll eine bessere Flexabstimmung erlauben und zugleich eine Gewichtsersparnis bringen. Laut JN sind alle Boards 300 bis 500 Gramm leichter geworden als das jeweilige Vorgängermodell. Peace Maker und Sun Set bekommen statt Glas- mehr Karbonverstärkungen in den Rumpf und das Sun Set als Leichtwindkiller eine zusätzliche Größe in 148 mal 44 Zentimeter spendiert. Das Chit Chat wurde vollständig neu aufgebaut, setzt aber weiterhin auf den Baustoff Honeycomb und eine Vollkarbonlage. Weitere Infos unter www.jn-kites.com AUSGABE 1 / 2015


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Kite Mania Tour Kiten lernen, Fahrkönnen steigern, testen, feiern und eine einzigartige Zeit genießen: Die Kite Mania Tour bietet Abwechslung, ständig wechselnde, bewährte Spots mit bester Windstatistik, die weltweit besten Trainingsreviere, motivierte, sowie auf höchstem Standard ausgebildete Trainer, ein kleines und individuell zugeschnittenes Ambiente und stets das neuste Material der angesagtesten Kitehersteller. Ab sofort stehen alle 2015er-Termine fest!

Kite Mania Dänemark

Das Programm

Mit der Kite Mania Dänemark gibt es ein

Jede Minute mit ausreichendem Wind soll auf dem

attraktives Angebot für alle, die nicht so gern in

Wasser genutzt werden, weshalb nur das Nötigste

den Flieger steigen und lieber mit dem eigenen

an Theorie auf dem Programm landet. Jeden Tag

Auto oder dem Wohnmobil unterwegs sind. Der

wird vier bis sechs Stunden lang „hart trainiert“.

Veranstaltungsort Bork Havn am Ringkøbing Fjord

Dabei steht die effektive Trainings­gestaltung

bietet einen Stehbereich, so weit das Auge reicht.

ebenso im Fokus wie der Spaß. Sollte der Wind

Das Revier Bork Havn liegt einsam und verlassen am däni­ schen Ringkøbing Fjord. Vom 13. bis zum 20. Juni

entgegen aller Erwartungen mal nicht so richtig mitspielen, bietet ein umfangreiches Alternativ­ programm Abwechslung.

2015 wird sich das ändern, denn dann sollte sich

Die Unterbringung

hier jeder, der Kitesurfen kann oder es lernen

Nur durch eine Wiese vom Fjord getrennt, befindet

möchte, mit dem Team der Kite Mania treffen.

sich die Ferienwohnanlage in Steinwurfdistanz

Beim Ringkøbing Fjord handelt es sich um eine

zum Kiterevier. Die Ferienhäuser der Kite Mania lie­

der größten geschlossenen Wasserflächen in

gen im vorderen Bereich, etwa 200 Meter von der

Dänemark. Der Fjord vor dem Hafenörtchen Bork

Wasserkante entfernt. Für 2015 werden deutlich

Havn zeichnet sich durch beste Kitebedingungen

größere und ausgesprochen großzügig eingerich­

aus und gehört zu den windigsten und windsi­

tete Häuser gebucht, damit auch wirklich gemein­

chersten Orten Dänemarks. Häufig gibt es hier

sam gewohnt werden kann. In der Regel werden

schon Gleitwind, wenn an der nahe gelegenden

die Häuser so belegt, dass Paare, die zusammen

Nordseeküste noch keine Schaumkrone zu sehen

gebucht haben, ein Zimmer mit Doppelbett und

ist. Fast die gesamte Wasserfläche vor Bork Havn

Einzelreisende, wenn möglich, ein Einzelzimmer,

besteht aus einem großen Stehrevier, wodurch

aber auf jeden Fall ein Zimmer mit getrennten

es möglich ist, auch nach unvermeidlichen

Betten bekommen. Die Verpflegung erfolgt in der

Fehlversuchen schnell und kraftsparend wieder

Hausgemeinschaft in Eigenregie.

zu starten. Zusätzlich ist jederzeit ausreichend Sicherheitspuffer vorhanden. Auf dem Wasser fin­

Details

det man verglichen mit anderen Spots im hohen

Zielgruppe Einsteiger, Aufsteiger und Semi-Pros

Norden immer viel Platz, was das Training einfach

Termin 13. Juni bis 20. Juni 2015

und natürlich auch sicherer macht.

Unterkunft Ferienhaus (Selbstverpflegung)

Das Material

Komplettpaket 629 Euro pro Person Pro-Kiter-Paket 529 Euro pro Person

Das Trainingsmaterial besteht aus Kites und Boards der aktuellen Generation und wird aus­

Sämtliche Infos gibt es unter www.kitemaniatour.com,

schließlich aus dem Pool der führenden Kiteher­

persönlichen Kontakt unter info@kitemaniatour.com

steller zusammengestellt.

oder +49-179-2010743.

AUSGABE 1 / 2015


94

Threestyler mit Fehmarnscher

Wunder-Bar

Die Zahl 3 im Namen des GTS von Core steht nicht

damit den All-in-one-Gedanken umfassender denn

nur für die dritte Modellgeneration, sondern gibt

je. Geblieben sind der bewährte Future-C Shape,

auch einen klaren Hinweis auf eine konstruktive

das Intelligent Trim System, die markanten Radical

Revolution, oder besser gesagt „Drehvolution“: Statt

Reaction Tips und das Short Bridle System für eine

eines klassischen Fünf-Strut-Gerüsts stecken beim

besonders schnelle Umsetzung von Steuerbefeh­

GTS3 nur noch drei Querstruts im leichten, aber nun

len. Das Fast Pump System hat jetzt einen größeren

ebenfalls besonders reißfesten CoreTex-Flugtuch.

Luftdurchsatz, an Fronttube und Tips kommen

Der Kite soll damit abermals stark an Drehfreude

verstärktes HF-Dacron sowie neuartige Grintex-

gewinnen und unglaublich direkt und präzise auf

Patches zum Einsatz.

Steuerbefehle reagieren. Die 3 steht aber auch für die Einsatzbreite des GTS3: Neben seinen Haupt­

Mit einem Rekord präsentiert Core die zum

talenten Unhooked und Wave eignet sich der GTS3

GTS3 passende Bar. Dieser Rekord hat drei

laut Core mehr als seine Vorgänger für komfortable

Zahlen: 210. So viel, oder besser gesagt so

und ambitionierte Freeride-Sessions und verkörpert

wenig Gewicht bringt der Holm der Sensor

AUSGABE 1 / 2015

Pro Bar in Gramm auf die Waage. Aber nicht

hinaus setzt die Sensor Pro Bar auf die innovativen

nur beim Karbonholm setzt sie auf ultimative

und bewährten Detaillösungen des „Sensor 2“-Bar­

Hochtechnologie, sondern auch bei den Leinen.

systems. Allen voran die neue, von Core eigens

Ihre tiefschwarzen und vierfach längenverstell­

entwickelte Supported Single Frontline Safety (SSF),

baren (24, 22, 20 und 18 Meter) Tectanium Lines

die den Kite nach einer Auslösung sofort drucklos

aus exklusiver deutscher Forschung und Fertigung

werden lässt, automatisch in eine kontrollierte und

sollen nicht nur eine nahezu 50 Prozent höhere

effektive Relaunch-Position führt und zugleich die

Bruchlast gegenüber herkömmlichen Kiteleinen

Gefahr von Leinenverdrehungen verringert. Weitere

erzielen, sondern vor allem eine bis zu vierfach

Infos zum GTS3 und der Sensor Pro Bar gibt es

höhere Dehnungsresistenz erreichen. Darüber

unter www.corekites.com/de.


EVENT KITELIFE | 95

DEUTSCHLAND BEKOMMT EINE NEUE MEISTERSCHAFTSSERIE INTERVIEW // FLORIAN SPIETH

Nachdem 2014 bei der Kitesurf Trophy einiges schiefging

Klar, wäre ein gutes Preisgeld das i-Tüpfelchen, aber das ist aus meiner Sicht

und die Fahrer sehr unzufrieden waren, repräsentieren

kein Muss für eine erfolgreiche Veranstaltung. Ich würde mir mehr Engage­

die Kitesurf Masters ab 2015 die höchste nationale Liga im

ment von Seiten der Kitesurf-Industrie wünschen. Auch wenn hier die Gelder

Kitesurfen und lösen damit die Kitesurf Trophy ab. Unter

immer knapp sind und viel gejammert wird, sollten kleine Budgets zum

dem Dach der German Kitesurfing Association (GKA) und des

Beispiel für eine Industrie-Partnerschaft bei den Kitesurf Masters drin sein.

Deutschen Segler­-Verbandes (DSV) wird in dieser Serie um

Schließlich leben sie auch von diesem Sport.

den offiziellen Deutschen Meistertitel im Kitesurfen gekämpft, der in Form einer Regattaserie ermittelt wird. Die Serie besteht aus vier Tourstopps an Nord-und Ostsee, bei denen die Disziplinen Race und Freestyle gefahren werden. Der am Saisonende Erstplatzierte in der Rangliste wird mit dem Titel „Deutscher Meister“ geehrt. Wir haben mit dem ehemaligen Projektmanager der Kitesurf Trophy, Pascal Matzke, gesprochen. Er wird die Geschicke der Kite Masters mit in die Hand nehmen und erläutert, welche Änderungen zu erwarten sind.

„Ich würde mir mehr Engagement von Seiten der Kitesurf-Industrie wünschen.“ Pascal Matzke

Du warst viele Jahre das Gesicht der Kitesurf Trophy. 2014 dann aber recht unerwartet nicht mehr dabei. Was war der Grund? Ich wurde nach zwölf Jahren, für mich ebenso unerwartet, als Projektmanager vor dem

Wie kam es zum Wechsel des Veranstalters der Tour? Da der erste Wett­

Saisonstart aus betrieblichen Gründen entlassen. Das Angebot, die Events als

kampf 2014 in Büsum kurzfristig abgesagt wurde und der Kitesurf Cup Sylt eben­

Freelancer weiter zu betreuen, habe ich aus diversen Gründen ausgeschla­

so kurzfristig in die Tour eingebaut wurde, sorgte das für viel Verwirrung unter

gen. Natürlich kann ich die Finger nicht ganz von Events lassen. So organisie­

den Teilnehmern. Viele Fahrer meldeten sich bei der GKA und waren enttäuscht

re ich im März die Snowkite-Open am Reschensee und den Contest King of

von der Durchführung und Stimmung auf den restlichen Events. Daher sahen

the Lagoon mit großem Kite- und SUP-Testival vom 14. bis 17. Mai in Büsum.

wir uns als GKA gezwungen, zu handeln, um größeren Imageverlust zu vermei­

Außerdem werde ich ein Teil der neuen deutschen Kitesurf-Meisterschaftsserie,

den. Wir gingen auf die Suche nach einer neuen Agentur und wurden mit der

den Kitesurf Masters, sein.

Firma Choppy Water in Kiel schnell fündig. Choppy Water organisiert seit vielen Jahren erfolgreich nationale und internationale Windsurfregatten an der Nord-

Was ist deine Funktion bei den Kitesurf Masters? Geplant ist, dass

und Ostseeküste und besitzt daher nicht nur viel Erfahrung in der Vermarktung,

ich mich auf den Kitesurf-Masters-Veranstaltungen als Moderator engagiere

sondern auch im Regattamanagement. Da die GKA als Klassenvereinigung des

und den Sport nah an die Zuschauer bringe. Gleichzeitig werden wir als GKA

DSV keine Rechte für die Deutsche Meisterschaft vergeben darf, sondern nur

(German Kitesurf Association), bei der ich erster Vorsitzender bin, mit mehr

Empfehlungen an den DSV richten kann, gaben wir als GKA die Empfehlung, ab

Präsenz auf den Veranstaltungen auftreten als bisher.

2015 mit der Firma Choppy Water zu arbeiten. Dieser Empfehlung ist der DSV gefolgt und wir freuen uns auf einen Neustart und eine tolle Saison 2015.

Die Deutsche Meisterschaft im Kitesurfen ist in den vergangenen Jahren immer stärker in der Bedeutungslosigkeit versunken. Was ist

Was sind die wichtigsten Veränderungen, die uns 2015 erwarten?

schiefgelaufen? In der Bedeutungslosigkeit würde ich so nicht sagen. Bis 2013

Die größte Änderung wird in der Disziplin Race kommen. Hier wird es eine

galt die deutsche Meisterschaftsserie Kitesurf Trophy mit 70 bis 80 Teilnehmern

Softkite- und eine separate Tubekite-Wertung geben. In der Softkite-Klasse

pro Event als die erfolgreichste nationale Kitesurfserie weltweit. Leider gab es

werden natürlich die Profis an den Start gehen. Da sich aber nicht jeder

2014 einen starken Einbruch bei den Teilnehmerzahlen. Grund dafür waren

neben dem Tubekite auch einen speziellen und meist teuren Softkite leisten

kurzfristige Eventabsagen und Terminverschiebungen seitens des damaligen

kann, wird die Tubekite-Klasse für die Teilnehmer sein, die einfach Lust auf

Veranstalters. Hier spielten natürlich die geringen finanziellen Budgets der

Racing haben. Da kann jeder mitfahren, aber einen Meistertitel gibt es natür­

Austragungsorte und fehlende Sponsorengelder eine entscheidende Rolle. Die

lich nur in der Softkite-Klasse zu gewinnen.

Teilnehmer fühlten sich zudem auf den Events einfach nicht mehr abgeholt. Folgende Tourstopps der Kitesurf Masters 2015 Die zuletzt ausgeschütteten Preisgelder waren selbst bei den Män-

standen zu Redaktionsschluss fest:

nern für eine nationale Meisterschaftsserie auch im Grunde lächerlich. Leider waren die Preisgelder wirklich nicht mehr der Rede wert, aber deshalb

12.-14.06.2015 Wulfener Hals, Fehmarn

sind die vielen Teilnehmer auch nicht gekommen. Statt der Preisgelder stand für

03.-05.07.2015 Südstrand, Fehmarn

viele das „Come together“ im Vordergrund. Die Wettkampf­wochenenden waren

14.-16.08.2015 (Finale) Strandabschnitt Detmold, Norderney

immer wie ein großes Familientreffen mit guter Stimmung.

Weitere Infos unter www.kitesurf-masters.de AUSGABE 1 / 2015


TEXT//RUBEN LENTEN FOTOS//TOMMY N LANCE, ANN-MARIE FALTER

96 | KITELIFE KOLUMNE

in den Niederlanden

Normalität sieht im Leben von Ruben Lenten anders aus als bei den meisten Menschen. Manche Tage verlaufen aber selbst für ihn ziemlich ungewöhnlich. Zum Beispiel solche, an denen er von den Spezialkräften der Niederländischen Marine über die Nordsee gejagt wird.

U

ngewöhnliche Projekte habe ich in meinem Leben schon einige reali­ siert. Was mir die Jungs von Eyeforce

Productions allerdings bei unserem Treffen im

Einsatz kommt, ist schlichtweg beeindruckend.

Wenige Meter höher – und er hätte meinen

Herbst letzten Jahres unterbreiteten, über­

Das Zeitfenster für das Shooting war allerdings

Schirm voll erwischt. Nachdem wir die Wasser­

traf so ziemlich alles bisher Dagewesene. Sie

ziemlich knapp bemessen, weshalb sich enorme

aufnahmen im Kasten hatten, stand das große

wollten vier Werbefilme für die Niederländische

Anspannung breitmachte. Laut Skript sollte ich

Finale am Strand an. Ich hatte keine Ahnung,

Marine produzieren und in einem davon sollte

von England zur Niederlande kiten. In Wahr­

was mich erwartet, und war entsprechend

ein Kitesurfer von den Spezialkräften gejagt

heit fuhr ich mit meinem Neuner lediglich von

perplex, als mich sechs Panzer und 36 bewaff­

werden. Zunächst konnte ich mir nicht so genau

Scheveningen raus aufs offene Meer und wieder

nete Marines ins Visier nahmen. Die Gänsehaut

vorstellen, was sie im Detail vorhatten, und das

zurück. Die Szenerie dabei war einfach der

auf meinem Rücken hatte auf jeden Fall nicht

war vielleicht gar nicht so verkehrt. Andererseits

Wahnsinn, ich kam mir vor wie in einem Kriegs­

nur was mit den Temperaturen zu tun. Einige

hätte ich mir wohl zu viele Gedanken gemacht.

film. Auf meinem Schlag nach draußen wurde

Monate später lief der Clip als Achtminüter auf

Da wir bereits viele gute Projekte gemeinsam

ich von etlichen Schiffen und kleinen Speedboo­

dem niederländischen Discovery Channel rauf

geschultert haben, vertraute ich den Jungs und

ten flankiert, als vor mir ein Helikopter auf der

und runter. Etliche Anfragen erreichten mich

sagte zu. Als ich wenige Tage später das Skript

„SS Rotterdam“ landete und die Kameracrew

daraufhin und das Feedback war sehr positiv.

in den Händen hielt, fingen meine Augen an

einsammelte. Weitere Kameraleute bestiegen

Für mich eine geniale Möglichkeit, den Kitesport

zu leuchten. Das hörte sich nach jeder Menge

eines der kleinen Jagdboote, auf dem zusätzlich

zu promoten, und zugleich die Erkenntnis, dass

Action an und die Vorfreude stieg.

noch ein Dutzend bis unter die Zähne bewaffne­

man niemals versuchen sollte, sich auf dem

ter Soldaten Platz fand. Heftig angeblasen raste

Seeweg in die Niederlande einzuschleichen. Das

Als die Woche dann endlich anstand, prognosti­

und sprang ich zwischen den Booten hin und

vollständige Video findest du auf www.kitelife.de

zierte die Windvorhersage 30 Knoten und es war

her, wobei ich so übermütig wurde, dass gele­

unter der Rubrik Videos.

knackig kalt. Bereits eine Nacht vorher gingen wir

gentlich nur Glück eine Kollision vermied. Einen

an Bord der „SS Rotterdam“, einem der größten

absoluten Schockmoment erlebte ich während

Schiffe der Niederländischen Marine. Ich war von

eines Sprungs über das Speedboot. Als ich

den Abläufen auf diesem riesigen Kahn fasziniert

gerade auf dem höchsten Punkt angelangt war,

wie ein kleiner Junge. Die Menge an Menschen

blickte ich nach oben, wo sich von mir vollkom­

und Material, die auf einem solchen Schiff zum

men unerwartet der Helikopter befand.

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97

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INTERVIEW // FLORIAN SPIETH FOTOS // LARS TERKELSEN

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ADRENALIN UM JEDEN PREIS

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INSIDE KITELIFE | 99

Nick Jacobsen wird als unterhalt-

Warum sollte man den Kite nicht einfach mal

samster Kitesurfer auf dem Planeten

nutzen wie einen Fallschirm, anstatt immer nur

gefeiert und hat mit seinen extremen

hin und her zu fahren? Ich steh einfach drauf,

Videos weltweite Bekanntheit erlangt.

herauszufinden, was man mit einem Kite alles

Jetzt kommt der erste von ihm mitent­

anstellen kann, auch auf unkonventioneller Ebe­

wickelte Kite auf den Markt, der im

ne, und es dann den Menschen da draußen zu

Gegensatz zu seinem Schöpfer

präsentieren. Dabei will ich nicht zum Nachah­

massenkompatibel sein soll.

men anregen, sondern vielmehr dazu inspirieren,

W

seiner eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. er „Jackass“ mag, wird Nick Jacobsen lieben. Der gebürtige Däne verbindet

Finden solche Aktionen bei dir dann spon-

in seinen Videos unkonventionellen

tan statt? Das kann man so nicht sagen. Mir

Humor mit demonstrativem Schwachsinn

kommen die besten Ideen immer direkt nach

und atemberaubenden Stunts. Ob als singender

dem Aufwachen. Dann lasse ich mir die Sache

Britney-Spears-Verschnitt in bauchfreiem Top auf

ein paar Stunden lang durch den Kopf gehen

einer Spielplatz-Schaukel, beim Sprung mit Kite über

und fange an das Skript zu schreiben. Eigentlich

eine Straße, von Leitern, Häusern oder einem Kran,

total simpel. Natürlich bin ich nicht scharf drauf,

kaum ein anderer Kitesurfer hat in der Geschichte

mich bei meinen Aktionen zu verletzen. Deshalb

des Sports so polarisiert. Ende 2014 wechselte der

mache ich mir auch eine Liste mit allen Dingen,

Extremkiter zu Cabrinha, und zwar nicht als Witzfigur,

die aus meiner Sicht schieflaufen könnten. Diese

sondern als Mitglied des Entwicklungsteams. Sein

Liste hilft mir später dabei, mich so gut vorzube­

erster Streich: der Cabrinha FX. Wir haben nachge­

reiten, dass meine Stunts schlussendlich nahe an

fragt, wie ernst dieser Kite zu nehmen ist und ob wir

der von mir definierten Perfektion landen. Auch

trotz seriöser Neuausrichtung auch in Zukunft mit an

wenn das für den Zuschauer so nicht immer

Wahnsinn grenzenden Stunts rechnen können.

erkennbar ist (lacht).

Dein Sprung von einem Kran, den du zuvor mit Kite am Himmel erklettert hast, hat dich weltberühmt gemacht. Aber es gab noch zahlreiche andere Stunts, mit denen du für Aufsehen sorgen konntest. Wie kommst du auf diese – gelinde gesagt – komplett bescheuerten Ideen? Ich glaube, das hat einfach was mit meiner Persönlichkeit zu tun und mit der Art, wie ich bin. In meinem Alltag gleicht eigentlich kein Tag dem an­ deren, da ich kontinuierlich auf der Suche nach Spaß und ausgefallenen Dingen bin. Ich kann mir nichts Langweiligeres vorstel­ len als Routine. Deshalb drehe ich ständig an kleinen Stellschrauben, um das Leben so zu gestalten, wie es mir vorschwebt. Wenn ich diese Lebensweise auf das Kite­ surfen übertrage, kommen solch verrückte Sachen dabei raus, die ich stets versuche irgendwie festzuhalten.

Sterben müssen wir alle irgendwann: Kleine Laster gönnt sich Nick Jacobsen, auch wenn er gelegentlich selbst nicht hinsehen kann.

AUSGABE 1 / 2015


100

Cabrinha positioniert den FX zwischen den Linien Chaos und Switchblade. Wie unterscheidet er sich von den beiden? Zunächst mal hat der Kite einen durchgehenden Drang hoch zu springen, genau wie ich. Aber die anvisierte Zielgruppe ist natürlich deutlich größer als das Lager der Big-Air-Kiter. Während der FX in den Größen sechs bis zehn Quadratmeter perfekt geeignet ist für hohe Sprünge und Megaloops, sind die Modelle in zwölf und 14 Quadratmetern stärker auf Freestyle ausgelegt. Wir haben sehr viel Zeit investiert, um das Waagesystem genau

1

so hinzubekommen, wie wir es uns vorgestellt hatten, wodurch die beiden großen Schirme ei­ nen genialen Slack für Loaded-Tricks wie Handle­

Wie intensiv kann man sich überhaupt auf

Eines deiner aktuellsten Projekte hat

passes bieten. Das war am Ende auch einer der

so etwas vorbereiten? Alles ist natürlich nicht

dagegen sicher mehr Planung und Vorbe-

entscheidenden Gründe für die Namensgebung.

geplant. Allein schon durch die Tatsache, dass

reitung benötigt. Wie bist du bei Cabrinha

FX steht für Freestyle Crossover.

wir beim Kitesurfen abhängig vom Wind sind und

gelandet? Grundsätzlich war ich von den

kein Tag auf dem Wasser identisch einem anderen

Cabrinha-Kites schon immer angetan, beson­

Die PKRA-Tour hat dich bisher mit Aus-

gleicht, kann man sich auf solche Aktionen nur

ders aufgrund der soliden Verarbeitung. Als ich

nahme weniger Tourstopps ja eher kalt

partiell vorbereiten. Ich kann planen, was ich auf

im September letzten Jahres dann einen Anruf

gelassen. Wird sich das mit dem FX jetzt

dem Wasser benötige und welche Windrichtung

bekam, bei dem mir eine Zusammenarbeit

ändern? Ich habe es immer als ziemlich ätzend

oder welcher Wasserstand optimal ist, um das

angeboten wurde, die weit über die klassische

empfunden, herumzusitzen, zu warten, zu

Vorhaben umzusetzen. Außerdem natürlich aus

Arbeit eines Teamfahrers hinausgehen sollte,

warten und noch länger zu warten, um dann

welchen Winkeln das Ganze am besten festzuhal­

hatten sie mich direkt im Sack. Gemeinsam mit

sieben Minuten auf dem Wasser zu sein und

ten ist. Das war es dann aber auch schon fast.

dem Kitedesigner Pat Goodman durfte ich einen

anschließend aus dem Wettkampf zu fliegen. Ich

Kite entwickeln, der genau meine Bedürfnisse

bin nicht so wirklich ein Wettkampftyp, außer

Hört sich ein bisschen nach Russisch Roulette

erfüllt und perfekt zu meinem Kitestil passt. Mit

ich habe eine reale Chance zu gewinnen (lacht).

an. Fährt die Angst immer mit? Wenn ich auf

dem FX ist für mich ein Traum wahr gewor­

etwas Großes hinaufklettere, von irgendwas hinun­

den, den sich nur wenige Kiter in ihrem Leben

ter oder darüber hinweg springe, bin ich so fokus­

erfüllen können. Außerdem konnte ich in den

siert, dass ich meistens vergesse Angst zu haben.

letzten Monaten schon viel mit Anders Krüger,

Sollte etwas schiefgehen, ist mir bewusst, dass die

dem Kameramann von Cabrinha, zusammen­

Folgen tödlich sein können. Daher darf ich mich gar

arbeiten. Wir kennen uns bereits seit vielen

nicht zu sehr auf mögliche Konsequenzen konzen­

Jahren und sind beide ein bisschen verrückt,

trieren, sonst würde die Angst so stark Überhand

was eine optimale Grundlage für zukünftige

nehmen, dass es einfach schiefgehen muss.

Filmprojekte ist.

1 | Den großen Traum in den Händen halten: Mit dem FX hat Nick sich den perfekt für seinen Stil geeigneten Kite konstruiert. 2 | Vollkommen durchgeknallt: Als singender Britney-Spears-Verschnitt präsentierte sich der Däne 2012 in seinem Video „Pro X Board“, zu finden auf Vimeo. 3 | Ob ausufernde Hangtime oder satte Loaded-Tricks, die Kitebezeichnung FX steht für Freestyle Crossover.

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2

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Das ist bei Veranstaltungen wie dem Red Bull King of the Air der Fall. Da kann ich auch richtig fokussiert sein und eine ernsthafte Performance auf dem Wasser abliefern. Zum Glück ist das nur einen Tag im Jahr der Fall (lacht). Sollte es 2015 allerdings die Disziplin Big-Air auf der Tour geben, wäre das doch perfekt auf dich zugeschnitten. Das stimmt, wenn dieses neue Format tatsächlich kommt, würde ich auf jeden Fall bei den ersten Tour­ stopps an den Start gehen. Einfach um zunächst mal zu sehen, wie sie es umsetzen. Durch meinen neuen Kite fühle ich mich ein bisschen wie Superman. Wenn ich meinem Material blind vertraue und das Format auch noch stimmt, könnte das eine ziemlich heftige Veranstaltung werden, die womöglich sogar dem Freestyle die Show stiehlt.

„Mit dem FX ist für mich ein Traum wahr geworden, den sich nur wenige Kiter in ihrem Leben erfüllen können.“ Nick Jacobsen

Nachdem du nun ein seriöses Mitglied im Entwicklungsteam bei Cabrinha bist, befürchten so manche, dass du deine spezielle Art von Humor verlieren könntest. Eine begründete Angst? Ich glaube, es steckt ein Biest in jedem von uns. Meins wird freigelassen, wenn ich aufs Wasser gehe. Wenn ich allerdings nicht am Kiten bin, verwandle ich mich in einen konventionellen Streber, der vor seinem Computer sitzt und nur ernsthaftes Zeug macht. Um aber die Frage zu beantworten: Nein, diese Tatsache wird meinen gern als sonderbar bezeichneten Humor garantiert nicht ändern, was sich auch in einigen Projekten der nächsten Zeit widerspiegelt. Um den Titel als unterhaltsamster Kiter der Welt zu behalten, muss ja auch etwas entsprechend Ausgefallenes kommen. Auf was dürfen wir uns freuen? Es sind tatsächlich ei­ nige Stunts in der Planung, darunter auch welche, bei denen Wasser gar keine so große Rolle spielt. Um wenigstens einen kleinen Hinweis zu geben, sage ich nur: 4.000 Meter Höhe …


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Schnell erfahren

TEXT // THOMAS BECKMANN FOTOS // FLORIAN SPIETH

Mit der richtigen Technik zum Tanz ohne Schlaufen

Strapless-Freestyle auf einem Directional gehört zu den am stärksten boomenden Disziplinen im Kitesurfen. Um die teils sehr anspruchsvollen Tricks jedoch galant ausführen zu können, sind eine schrittweise und sichere Lernkurve sowie eine ganzheitliche und systematische Annäherung notwendig, die wir dir gemeinsam mit dem Waveboard-Experten und Sportwissenschaftler Thomas Beckmann vom Kiteboarding-Club mit einer ausführlichen Fahrtechnikserie ermöglichen.

Powered Backroll around the Board Bei der Backroll around the Board handelt es sich

gesprungen ist, wird bei der Powered Backroll­

ist, desto weiter mittig sollte das Board gegriffen

um eine – für Kitesurfer mit viel Erfahrung auf

around the Board intensiver der vertikale

werden, damit es in der Flugphase kontrollierbar

dem Twintip – einfach zu erlernende Technik mit

Schirmzug genutzt. Das Erscheinungsbild ändert

bleibt und nicht vom Wind verweht wird. Hält

hohem Stylefaktor. Spielraum zur Verfeinerung

sich dadurch ebenso entscheidend wie die

man das Board während der Sprungphase leicht

ist auch in großem Umfang vorhanden, da die

Publikumswirksamkeit. Im Gegensatz zur flachen

gekippt zum Wind, wird es von ihm getragen

Rotation in unterschiedlicher Höhe stattfinden

Variante ist der Moment des Absprungs durch

und schwebt nahezu parallel zum Fahrer, ohne

kann. Während die in Ausgabe 40 präsentierte

einen deutlicheren und intensiveren Boardkan­

dass dieser viel Kraft aufwenden muss, um es in

Variante der Backroll around the Board flach

teneinsatz gekennzeichnet. Je stärker der Wind

Position zu halten.

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FAHRTECHNIK RATGEBER | 103

4 3

2 1

1 | Thomas fährt diesen Trick mit mittlerer Geschwindigkeit an, wobei der Schirm gut angepowert ist. Den Kite hält er auf der Dreizehn-Uhr-Position (Elf-Uhr-Position bei Fahrt nach links). Die hintere Hand wird bewusst so nah wie möglich am Depowertampen platziert, um das gefährliche „Überlenken“ schon im Vorfeld zu vermeiden. 2+3 | Mit dem „Eselstritt“, also dem impulsiven Ankanten über den hinteren Fuß, wird das Board aus dem Wasser gehebelt. 4 | Die beim Anluven im Absprungverlauf erhaltene, leichte Rückwärtsrotation nutzt Thomas, um langsam durch die Flugphase zu rotieren. Durch die bereits beim Absprung Wirkung zeigende Vorausrotation greift er das Board quasi unter sich. 5+6 | Während dieser Phase des Sprungs kann man den Flug genießen und muss lediglich die Rotationsgeschwindigkeit mit der Sprunghöhe abgleichen. Je stärker die Bar zum Körper gezogen wird, desto länger fällt die Flugphase aus. Aber Vorsicht ist dennoch geboten: Die größte Gefahr besteht im Übersteuern des Kites, wodurch er bei der Landung zu weit im hinteren Teil des Windfensters steht.

7+8 | Thomas führt das Board nun sehr eng an sich vorbei, um es dann kurz vor der Landung vor sich auf das Wasser zu werfen. 9+10 | Das Herunterziehen der Bar bewirkt eine sanftere Landung. Zusätzlich wird der Schirm automatisch stärker eingelenkt und dadurch der anstehende Kiteloop vorbereitet. Die erhöhte Fluggeschwindigkeit sorgt für stärkeren Lift nach oben. 11 | Thomas fliegt den Kiteloop nur so weit, bis die Fronttube in die neue Fahrtrichtung zeigt. 12+13 | Durch die zunehmende Fluggeschwindigkeit, die der Kite beim Durchfliegen der Powerzone erreicht, steigt auch der auf den Fahrer wirkende Zug. Diesen nutzt Thomas für eine dynamische Weiterfahrt.


104

5

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7

8

360 Heli Kick Dieser Sprung ist optional mit oder ohne Kitesteu­

dem Board den entsprechenden Rotationsimpuls

1 | Thomas fährt den Sprung mit mittlerer Geschwindigkeit an

erung möglich. Hat der Schirm ausreichend Power,

zu geben. Die Fußposition (Stance) ist wie bei fast

und fliegt den Kite dabei auf der Dreizehn-Uhr-Position. Um den

kann er je nach Fahrtrichtung auf der Dreizehn-

allen Sprüngen mit dem Surfboard möglichst breit

Oberkörper leichter neutral halten zu können, hat er die hintere

(rechts) oder der Elf-Uhr-Position (links) geparkt

zu wählen. Wenn das Board bei den ersten Versu­

Hand von der Bar genommen. So ist die Schulterachse parallel

werden. Bei weniger Wind wird die Kitesteuerung

chen immer nur eine halbe Drehung vollzieht, liegt

zur Boardlängsachse.

benötigt, um mit dem durch die Bewegung höheren

es meist daran, dass die Fuß- und Körperposition

Zug die gewünschte Flugzeit zu erzeugen. Eine

im Moment des Absprungs nicht stimmen. Der

2 | Das Board wird mit einem leichten Impuls über den hinteren

ausgeprägte Boardkontrolle sowie Erfahrung bei

Drehimpuls wird im übertragenen Sinne eingelei­

Fuß aus dem Wasser gekickt.

Sprüngen mit dem Surfboard sind grundlegende

tet wie ein Sprung in die Blind-Position mit dem

Voraussetzungen für das Erlernen des 360 Heli

Twintip. Mit dem einzigen Unterschied, dass der

3 | Der hintere Fuß übernimmt das Kommando und führt das

Kicks. Die größte Schwierigkeit besteht darin, das

Oberkörper die Drehung durch das Abstoßen über

Heck nach vorn. Hat das Board etwa 90 Grad der Drehung ab-

Board so in Rotation zu versetzen, dass es während

den hinteren Fuß vom Board abbricht. Wie in der

solviert, kickt Thomas das Board dynamisch in die Rotation.

der gesamten Drehung mit der Unterseite zum

Bildserie zu erkennen, kommt es häufig vor, dass

Wind zeigt, sich sozusagen wie ein Propeller vor

die Boardspitze das Wasser berührt und dadurch

4 | Der Kite ist unterdessen fast bis in den Zenit geflogen und das

dem Wind dreht. Gleichzeitig muss die Flugdauer

die Rotation unterbrochen wird. Das ist jedoch nicht

Board rotiert unter Thomas kontrollierendem Blick vor dem Wind.

genau so abgestimmt werden, dass eine Landung

weiter schlimm, da man das Board auch nach der

erst nach vollendeter Rotation des Boards erfolgt.

Landung die fehlenden Grad herumdrücken kann.

5 | Die Landung erfolgt absichtlich sehr aufrecht, da der Kitezug in

Der hintere Fuß sollte sich vor dem Absprung in

Wichtig ist nur, dass das Board zumindest eine

diesem Moment gering ist. Dabei befindet sich der Kite im Zenit.

einer neutralen Position auf dem Board befin­

dreiviertel Drehung absolviert, bevor die Füße auf

den, also etwa 90 Grad zur Boardlängsachse. Der

dem Deck aufgesetzt werden. Spätestens im Mo­

6 | Die Landegeschwindigkeit nutzend dreht Thomas das Board

vordere Fuß darf leicht in Fahrtrichtung gedreht

ment der Landung sollte der Körper eine aufrechte

mit der Nose noch etwas weiter in Fahrtrichtung.

sein, allerdings nicht so weit, dass die Hüfte nach

Position eingenommen haben, weil der Kitezug

vorn dreht. Werden Oberkörper und Hüfte zu weit

dann sehr gering ist und der Fahrer sonst mit dem

7+8 | Der abschließende, eng geflogene Kiteloop dient dem schnel-

in Fahrtrichtung gedreht, ist es deutlich schwerer,

Hintern im Wasser landet.

len Kraftaufbau und wird zum Start auf den neuen Kurs benötigt.

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4

3

2

1


106 | KITELIFE SPOTCHECK

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In Verbindung mit Kanada denken die meisten Menschen an Grizzlybären, Eishockey, Karohemden und die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains. Kitesurfen gehört dagegen nicht zu den typischen Bildern, die man bei Kanada sofort im Kopf hat. Zu Unrecht, wie Sam Medysky findet. Er ist an der Küste des zweitgrößten Landes der Erde aufgewachsen und ihn verbindet eine große Liebe mit den Kitebedingungen am Rande des Huron-Sees.

Es war der Sommer im Jahre 1998, das weiß ich

ten wir die ersten Meter, hatten jedoch keine

gestellt erfolgten also einige grenzwertige Tests,

noch, als wäre es gestern gewesen, als ich mit

Vorstellung, wie man einen Richtungswechsel

bis wir den Kite richtig aufgebaut hatten. Unsere

zarten acht Jahren ein Windsurfmagazin in den

durchführt. Abwechselnd fuhren wir also so lange

Ausgangsposition war ein Pfahl am Ufer, an dem

Händen hielt, das Kitesurfen als kleinen Bruder

in eine Richtung, bis es uns zerlegte. Dann hieß

wir das Trapez und den Kite befestigten. Den

des Windsurfens präsentierte. Mein Vater Dano

es die vollgelaufene Lenkmatte einzupacken und

Schirm legten wir offen ins Windfenster, damit

und ich waren zu diesem Zeitpunkt begeisterte

zurück zum Ufer zu schwimmen. Aus heutiger

wir ihn aus dem Wasser heraus starten konnten.

Windsurfer, um nicht zu sagen vollkommen ab­

Sicht wahrscheinlich nicht gerade ein Zustand,

Als Sicherung während der Kitepausen dienten

hängig von diesem Sport. Gleichzeitig waren wir

der Motivationsstürme auslösen könnte, für

unser Kajak und das Segelboot, die wir auf die

aber auch offen für Neues und extrem begeiste­

uns damals allerdings das höchste der Gefüh­

Leinen zogen. So konnte sich der Kite nicht

rungsfähig. Genau diese Eigenschaften führten

le. Nachdem wir eine Saison lang erfolgreich

drehen, starten und sich selbstständig machen.

dazu, dass wir bereits vier Tage, nachdem wir in

unsere Matte ertränkt hatten, wurde es Zeit für

Dachten wir. An einem besonders windigen

diesem Magazin geblättert hatten, einen Concept

einen aufblasbaren Kite. Wir legten uns einen

Tag wurden wir eines Besseren belehrt. Unser

Air Traction X Foil Kite mit Steuergriffen in den

8,5 Quadratmeter großen Wipika Classic zu, eine

Wipika startete sich selbst und schleuderte

Händen hielten. Komplett ahnungslos stürzten

wahre Bestie an zwei Leinen. YouTube-Tutorials

das Segelboot zwei Meter hoch in die Luft. Der

wir uns mit einem modifizierten Windsurfbrett in

gab es zu der Zeit natürlich noch nicht und selbst

Fieberglasrumpf zersplitterte am Strand und das

die Fluten und machten ungewöhnlich schnell

VHS-Kassetten mit „How to Kitesurf“-Sequenzen

Boot war hinüber. Für uns ein fairer Preis für die

Fortschritte. Nach wenigen Versuchen schaff­

waren noch Zukunftsmusik. Komplett auf uns

zahlreichen vorangegangenen Sessions.

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108

Sauble Beach

1

2002 bekam ich im Alter von zwölf Jahren meinen

Ich wuchs in Orillia auf, einem Vorort von Toronto.

ersten Sponsoringvertrag von Gaastra. Backrolls,

1996 kaufte sich meine Familie dann ein Haus in

verschiedene Grabs und ein total krummer Raley

Sauble Beach, ein Familienreiseziel für die Som­

gehörten zu meinem Repertoire. Zwei Jahre darauf

mermonate. Sauble liegt direkt am Lake Huron und

gewann ich meinen ersten Wettkampf bei den

hat einen der größten Süßwasserspots des Landes

Etwa zur gleichen Zeit lernten wir Dan Tricco

US Open Velocity Games in der Junior Division.

vor der Tür. Es ist einer von ganz wenigen Orten im

kennen. Einer der besten Windsurfer in Ontario

Rasante Fortschritte folgten auf Material- sowie

Land, der dir das Gefühl gibt, nicht im verschneiten

und zugleich begnadeter Kiter, einer der wenigen

Performance-Seite und ich wechselte von Gaastra

Kanada zu sein. Er besteht aus einem kleinen, feinen

in der Gegend. Er entwickelte Kiteboards und wir

zu Naish. 2009 hat mir dann Best einen Vertrag als

Stadtzentrum mit Surfshops, Secondhand­läden und

tauschten unsere riesige Windsurfplanke gegen

internationaler Teamrider angeboten, ein Ritter­

Restaurants, nur wenige Meter vom Strand entfernt.

ein anständiges Brett von ihm. Er zeigte uns auch,

schlag für mich und die Bestätigung, dass ich mein

Dieser ist breit genug, um mit dem Auto direkt auf

wie man Kites richtig am Strand platziert, ohne

Ziel von damals erreicht hatte. Seitdem habe ich

den Sand zu fahren, kurz ins Wasser zu springen

dass sie ungewollt abheben. Langsam verstanden

vier Mal die Kanadische Meisterschaft gewonnen

oder im Strandrestaurant was zu trinken.

wir, wie Kitesurfen wirklich funktionierte. Von da an

und bin mit der Unterstützung von Best so gut

gingen wir mit Dan kiten und freundeten uns mit

wie überall auf der Welt gewesen, wo Wasser und

Heute gibt es in Sauble eine kleine und eng verbun­

Mike und Mika Lenoe, zwei kanadischen Pro Ridern,

Wind zusammenkommen. Trotzdem freue ich mich

dene Gemeinschaft von Kitern. Jedes Jahr kommen

an. Die beiden verstanden ihr Handwerk und

immer wieder auf die Sessions zu Hause und wun­

ein paar neue Gesichter hinzu, trotzdem ist die

wurden natürlich umgehend zu meinen größten

dere mich dann, wieso eigentlich niemand Kanada

Anzahl der Leute auf dem Wasser im Vergleich zu

Idolen, nicht zuletzt weil es keine anderen Kiter in

als Kitedestination auf dem Schirm hat. Genau aus

anderen Regionen des Landes sehr überschaubar

meinem Alter gab. Nach den Sessions tranken sie

diesem Grund habe ich Ende letzten Jahres meinen

und ich habe selten mehr als 15 Kites zur gleichen

Bier und redeten über Mädels. Ich war begeistert

Freund und Teamkollegen Noé Font zu mir eingela­

Zeit am Himmel gesehen. Der Hauptstrand in

und hatte ein festes Ziel vor Augen: Ich wollte so

den und mit ihm „Northern Fresh“ aufgenommen,

Sauble ist nach Westen ausgerichtet und zieht sich

cool werden wie die beiden.

ein Kitevideo, um meine Heimat zu präsentieren.

über eine Länge von etwa elf Kilometern.

2

3

4 1 | In der Bucht von South Oliphant kann man mit dem Auto bis an die Wasserkante fahren. 2 | Noé Font war zum ersten Mal zu Besuch bei Sam Medysky und begeistert von den Kitebedingungen. 3 | Bastelstunde: Die Obstacles für den Film „Northern Fresh“ mussten erst noch gebaut werden, bevor es losgehen konnte. 4 | Im Herbst ziemlich verschlafen: der Ort Sauble 5 | Blick aus Sams Garten auf den unter Touristen und Kitern beliebten Sauble Beach. 6 | Dan Tricco und Sams Vater vor dem mit einem Kanu gesicherten Wipika-Schirm AUSGABE 1 / 2015


109

5 Man kann so ziemlich alles bis auf Ostwind fahren. Außer man will die 96 Meilen bis nach Michigan kiten, dann ist Ostwind perfekt. Durch die große Entfernung zum anderen Ufer baut sich bei starkem Nordwestwind auch eine bis zu zwei Meter hohe Welle auf. Unter Land gibt es dage­ gen ein riesiges, hüfttiefes Stehrevier mit relativ

6

ruhigem Wasser, perfekt geeignet für Anfänger. Die Flussmündung am nördlichen Ende des Strandes ist ein guter Start- oder Endpunkt für Downwinder. Bei Nordwind entstehen hier durch

Schulen. Eines Tages entdeckte Dano durch Zufall

Die Bucht liegt durch die Oliphant Fishing Islands

die Kombination aus Flussströmung und Wind­

dann eine kleine Bucht, nur etwa 15 Autominuten

geschützt, so bleibt das Wasser im Vergleich zum

swell häufig sehr saubere, lang laufende Wellen.

von unserem Haus entfernt: die South Bay, auch

Sauble-Hauptstrand wirklich flach. Durch den heu­

Bei Südwind eignet sich die Eisdiele Trading Post

bekannt als die Government Docks South Oliphant,

te starken Rückgang des Wassers ist der Strand

am südlichen Ende des Strandes als Endpunkt für

welche ab sofort unser Schulungsrevier wurde. Das

enorm breit geworden und man kann einfach

Downwinder. Auch hier kann es Wellen geben,

Wasser ist dort extrem flach, zwischen knöchel-

mit dem Auto drauffahren. Mittlerweile sind

die allerdings nicht so groß und sauber sind wie

und hüfttief. Erst 400 Meter weiter draußen wird

sogar die meisten der Oliphant-Fishing-Inseln

die Wellen an der Flussmündung.

es etwa drei Meter tief. Damals surfte niemand

mit dem Auto erreichbar, was vor 20 Jahren nur

dort, einzig und allein durch unsere Schule und

mit einem Boot möglich war. Das knöcheltiefe

die Mund-zu-Mund-Propaganda ist South Oliphant

und flache Wasser ist extrem verlockend für

Am Osterwochenende 2001 erhielt Dano sein

zu einem der beliebtesten Kitespots in Ontario

Wakestyler, sollte aber unbedingt mit Vorsicht

PASA-Zertifikat und durfte ab sofort offiziell Kiteun­

geworden. Bei Süd- oder Südwestwind funktioniert

genossen werden. Ich glaube, es war 2010, als

terricht geben. In diesem Sommer begannen wir

der Spot am besten. Und dort kite ich auch am

ich einen Back Mobe verriss und mit dem Board

direkt vor unserer Haustür in Sauble mit dem

liebsten, wenn ich zu Hause bin.

im Sand verkantete.

Oliphant

AUSGABE 1 / 2015


110

7 | Klare Aussage: Die Kiter in Sauble und Umgebung sind wahre Windfanatiker. 8 | Zweileiner, Handleash und eine ziemlich improvisierte Bar: Sams Anfangsjahre auf dem Kiteboard 9 | Traumhafter Ausblick: das Strandhaus der Medyskys am Sauble Beach

7

10 | Die Flachwasserbedingungen in Oliphant sind perfekt geeignet für Obstacles, bei einem Sturz aber auch nicht ganz ungefährlich.

8

Sauble liegt direkt am Lake Huron und hat einen der größten Süßwasserspots des Landes zu bieten. 9 Mit gebrochenem Wadenbein war ich für sechs

Ein drei bis vier Millimeter dicker Neoprenanzug

Zuhause

Wochen außer Gefecht gesetzt. Das war es

reicht im Herbst noch aus und man muss sich

Obwohl ich im Moment sehr viel unterwegs bin,

natürlich nicht wert und trotzdem kann ich der

auch keine Gedanken über die Notwendigkeit

freue ich mich immer, nach Hause zu kommen.

Versuchung nicht immer wiederstehen. North

von Füßlingen, Handschuhen oder einer Haube

Nicht zuletzt durch die unberechenbaren Bedin­

Oliphant liegt etwa zehn Autominuten nördlich

machen. Selbst wer zum ersten Mal in Sauble

gungen hat sich eine sehr starke Gemeinschaft

von South Oliphant. Die Bucht Sandy Bay Cove

landet, kann den Hauptstrand schwer verfehlen.

von engagierten Kitern gebildet, die das Beste aus

ist ebenfalls von den Oliphant Fishing Islands

Für Nord oder Süd Oliphant stehen die Jungs des

jeder Situation macht. In Kanada findet man echte

geschützt, allerdings mehr gen Norden gewandt

lokalen Kiteshops Jack N Jills Surf Shop in der

Windfanatiker, mit denen man eine tolle Zeit haben

als South Oliphant. Bei knie- bis brusttiefem

Hauptstraße von Sauble gern mit Informationen

kann, ganz egal ob der Wind bläst oder eben nicht.

Wasser kann man hier West- über Nordwest- bis

helfend zur Seite. Alternativ finden sich auch

Kanada ist einfach ein wunderschönes Land, mit

Nordwind fahren.

Informationen zu den Spots auf der Homepage

freundlichen Einwohnern, guter Stimmung, gutem

unserer Kiteschule www.kiterider.ca.

Wind und natürlich sehr gutem Eishockey.

Jahreszeiten Kanada ist Kanada, deshalb gibt es lediglich ein paar warme Tage im Sommer, an denen man mit Boardshorts oder Bikini aufs Wasser kann. In den meisten Fällen reicht das Tragen eines Shortys aber aus. Allerdings ist der Sommer auch am windärmsten. Im Frühling zeigt sich der Wind ziemlich unbeständig, weshalb viele Kanadier dann Richtung Cape Hatteras in North Carolina fahren, um nach dem harten Winter wieder aufs Wasser zu kommen. Der beste Monat zum Kitesurfen rund um Sauble ist zweifellos der September. Das Wasser ist dann noch warm, die Strandurlauber sind weg und die ersten Herbststürme ziehen übers Land. Der Wind schwankt von Leicht- bis hin zu Starkwind, weshalb so ziemlich alle Kitegrößen zum Einsatz kommen.

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Abu Soma Safaga / Ägypten Kite Mania Tour

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25.04. - 02.05.

Masirah Island / Oman Kite Mania Tour

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El Gouna / Ägypten Kite Mania Tour

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28.05. - 04.06.

Harry´s Place Hurghada / Ägypten Kite Mania Tour

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13.06. - 20.06.

Bork Havn / Dänemark Kite Mania Tour

alle Level

23.06. - 30.06.

Karpathos / Griechenland Kite Mania Tour

alle Level

05.07. - 12.07.

Montenegro Kite Mania Tour

alle Level

19.07. - 26.07.

Young & Fun Büsum / Deutschland Kite Mania Tour

alle Level

24.07. - 26.07.

Kite Mania Weekend Büsum / Deutschland Kite Mania Tour

alle Level

weltweit die besten TRAININGSREVIERE, frische und motivierte,

30.07. - 06.08.

El Gouna / Ägypten Kite Mania Tour

alle Level

13.08. - 21.08.

Sansibar / Tansania Kite Mania Tour

alle Level

sowie auf höchstem Standard ausgebildete Trainer, immer ­NEUSTES

14.08. - 16.08.

Kite Mania Weekend Büsum / Deutschland Kite Mania Tour

alle Level

23.08. - 06.09.

Rhodos / Griechenland Kite Mania Tour

alle Level

MATERIAL der bekannten Kitemarken und ein kleines, feines und

05.09. - 12.09.

Join The Test Bork Havn / Dänemark Kite Mania Tour

ab Level 5

17.09. - 24.09.

Harry´s Place Hurghada / Ägypten Kite Mania Tour

alle Level

individuelles Ambiente.

24.09. - 01.10.

Giftun Island Hurghada / Ägypten Kite Mania Tour

alle Level

01.10. - 08.10.

El Gouna / Ägypten Kite Mania Tour

alle Level

08.10. - 22.10.

Abu Soma Safaga / Ägypten Kite Mania Tour

alle Level

29.10. - 12.11.

Galinhos / Brasilien Kite Mania Tour

alle Level

13.11. - 20.11.

Uruau / Brasilien Kite Mania Tour

alle Level

13.11. - 20.11.

Ilha do Guajiru / Brasilien Kite Mania Tour

alle Level

24.11. - 15.12.

Hamata / Südägypten Kite Mania Tour

alle Level

TOUR 2015 - TERMINE UND REISEZIELE

Kiten lernen, besser werden, erleben, genießen, testen, feiern, ... Die KITE MANIA TOUR bietet dem Kitelife Leser ABWECHSLUNG (ständig wechselnde, bewährte Spots mit bester Windstatistik),

Deutschland Büsum/Juli 15 Büsum/Juli 15 Büsum/August 15

NEU NEU

NEU NEU NEU NEU

NEU

NEU

Dänemark Bork Havn/Juni 15 Bork Havn/Sep 15

Griechenland Karpathos/Juni 15 Rhodos/Theologos/September 15

Ägypten Harry´s Place März 15 Kite&Coaching März 15 Abu Soma Safaga April 15 El Gouna Mai 15

Montenegro

Harry´s Place Mai 15

Montenegro/Juli 15

El Gouna Juli 15 Harry´s Place September 15 Giftun Island September 15

Brasilien

El Gouna Oktober 15

Galinhos/Oktober 15

Abu Soma Safaga Oktober 15

Ilha do Guajiru/November 15

Hamata November 15

Uruau/November 15

Sansibar Sansibar/ August 15

Oman Masirah Island/April 15

AUSGABE 1 / 2015

www.kitemaniatour.com


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KITE MANIA ABU SOMA ÄGYPTEN – BESTE KITEBEDINGUNGEN IM LAND DER PHARAONEN Wir kiten und trainieren direkt am Kite Worldcup Spot. Ein Hotel, das allen Komfort und Platz dieser Welt bietet. Ein Spot der nur von einer Wassersportstation, dem Surf und Kitecenter „Surf Motion“ von Peter Müller frequentiert wird und über eine große Sandbank, speziell nach Luv viel, viel Platz bietet. Auch wenn der Andrang in manchen Jahreszeiten groß ist, findet man hier immer „seinen eigenen Spielplatz“.

Ein Revier in dem Du einen großen Stehbereich und damit eine sichere Übungsbucht, sandigen Untergrund und im eigentlichen Hauptrevier eine große und geschützte Bucht, ohne Wellen findest. In Lee befindet sich eine große Sandbank, die verhindert, dass man aus dem Revier abtreiben kann.

Zielgruppe: für Einsteiger, Aufsteiger und Semipros Termine: 09.04. – 16.04.15 / 16.04. – 23.04.15 / 08.10. – 15.10.15 / 15.10. – 22.10.15 Leistung: inkl. Flug, Übernachtung und Halbpension Komplettpaket: ab 1505,- Euro / Teilnehmer Pro Kiter Paket: ab 1405,- Euro / Teilnehmer

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Wir gastieren im Kite Mekka El Gouna, haben aber „un­ seren eigenen Kitebereich“. Da es in El Gouna auf dem Wasser zunehmend enger wird, nehmen wir Dich mit un­ serem Kite Mania Schiff, zu einem der besten Lernspots El Gounas mit. Bei unserer „Kite Mania Island“ handelt es sich um eine große Sandbank, die meistens knapp unter Wasser liegt. Abends genießen wir dann ganz entspannt die Kombination und die Annehmlichkeiten, mit allem was El Gouna zu bieten hat. Wir werden auf unserem Kite Mania Schiff mit einem Mittagessen verpflegt, haben dort Schattenplätze, ein Sicherungsboot zu unserer freien Verfügung und bieten Dir abgesehen von diesen einzigartigen Rahmenbedingungen natürlich die gewohnt, professionelle Kite Mania Leistung.

KITE MANIA EL GOUNA Reiseveranstalter Surf & Action Company

Zielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger

Experteninfo: Kite Mania Hotline, Tel. +49-179-2010743 Mail: info@KiteManiaTour.com oder bei: kitereisen.com, Oliver Hilf, Tel. 089-62816727, Mail: oliver@surf-action.com

und Fortgeschrittene Termin: 14.05. – 21.05.15 / 21.05. – 28.05.15 / 30.07. – 06.08.15 / 01.10. – 08.10.15 Leistung: inkl. Flug, Übernachtung, Frühstück & Mittagessen Komplettpaket: ab 1.395,- Euro Pro Kiter Paket: ab 1.295,- Euro

KITE MANIA HARRY´S PLACE Von „Harrys Place“ in Hurghada, fahren wir, um beste Bedingungen zu schaffen, fahren mit dem Boot in ca. 3 Minuten nach Luv zu den Magawish Islands. Das Boot steht zur ständigen Verfügung und wird Euch auch zum Mittagessen wieder zum Hotel bringen, bzw. könnt Ihr natürlich auch mit einen Downwinder zum Hotel kiten. Kiten vom Feinsten bei absolut perfekten Bedingungen und Platz satt ist hier garantiert.

Zielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene

Nehmt die Sonnenbrillen mit, denn bei diesen Was­ serfarben und den Kitebedingungen werden Euch die Augen übergehen.

Termin: *12.03. – 19.03.15 / 19.03. – 26.03.15 / 28.05. – 04.06.15 / 17.09. – 24.09.15 Leistung: inkl. Flug, Übernachtung, All Inkl. Komplettpaket: 1.335,- Euro

*KITE MANIA KITE & COACHING

Pro Kiter Paket: 1.235,- Euro

Für die seltenen Momente bei denen der Wind zu schwach oder die Sonne bereits untergegangen ist, haben wir mit unserer Trainerkollegin Sonja Bunte ein „Coachingprogramm“ vorbereitet.

TEAMWATERWORLD Philipp Mohr ist der neue Mann in der Organisation und ein ausgesprochen erfahrener Kitetrainer. Er betreut 2015 die Kite Mania Montenegro.

Sonja Bunte betreut die neuen Kite Mania Veranstaltungen „Harry´s Place“ und bietet dort ein zusätzliches und professionelles Coaching Programm (Kite & Coaching) an.

Christoph Bürger übernimmt in 2015 vorerst nur die Frühjahrsveranstaltung in Hamata. Da wird es dann aber wieder altbewährt krachen ... .

Unter dem Stichwort „Stylemaster“ betreut Sebastian Plasencia die beiden Veranstaltungen Giftun Island (Frühjahr) und El Gouna (Sommer). Selbstreden ist Sebastian natürlich auch unser Stylemaster ;-)))

• Materialpool: Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. • Test: Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen. • Trainerteam: Das TEAM waterworld (VDWS-Instruktoren) garantiert für höchste Trainingsperfomance. • Trainingsgruppen: Nicht mehr als 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. • Revier: Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. • Stimmung: Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. • Technik: Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und Videounterstützung unterrichtet. • Magazin: Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins. • Geschenk: Jeder Teilnehmer erhält sein Kite Mania Geschenk (Lycra, T-Shirt, Sonnenbrille, o.ä.)

Inga Wilser wird in der Saison 2015 die Veranstaltungen Abu Soma (Herbst) und Brasilien betreuen.

Dominik Schlemmer übernimmt auch in der neuen Saison wieder die Kite Mania Oman, in die er sich im wahrsten Sinne des Wortes „verliebt“ hat.

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.), 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag, Kite Mania Geschenk, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittene(r) Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubs- und Kitewoche zu genießen. Nur das Training ist aus dem Angebotspaket herausgenommen.

www.kitemaniatour.com

Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour ”Wir begleiten Dich individuell zu Deinem Ziel”

AUSGABE 1 / 2015


114 | AUSBLICK & IMPRESSUM

Diese und viele weitere spannende Themen erwarten dich in der Kitelife 45: HERAUSGEBER Tim Jacobsen CHEFREDAKTEUR Florian Spieth | flo@kitelife.de CHEFREDAKTEUR online Mathias Wichmann | mathias@kitelife.de REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 info@kitelife.de EDITORIAL DESIGN Outline-Graphix | Jan Weisner, Matthias Falk, Tim Wesuls, Matti Haarbusch www.outline-graphix.de

Materialcheck Zum Saisonstart füllen sich die Lager der Kiteshops mit zahlreichen Neuerscheinungen. Genau der richtige Zeitpunkt, um über die Materialwahl nachzudenken. In der kommen­ den Ausgabe treten drei Newcomer in der wichtigsten Kitegruppe gegeneinander an. Mit dem Boost platziert Flysurfer seinen zweiten Tubekite als High-Performance-Freerider. Er wird sich im direkten Vergleich mit dem ebenfalls brandneuen FX von Cabrinha und dem Flite von Ocean Rodeo messen, die echte Höhenflüge versprechen. Darüber hinaus haben wir dem ersten Frauenkite aus dem Hause Airush auf den Zahn gefühlt. Was den Diamond als Spezialisten für Kiterinnen auszeichnet, liest du in der kommenden Ausgabe der Kitelife.

FOTOGRAFEN Mario Entero, Gilles Calvet, Lukas Prudky, Lars Terkelsen, Sarah Eyhorn, Ian Edmondson, Fabio Ingrosso, Madita Diedrich, Maciek Lewandowski, Peter Garzke, Jens Hogenkamp, Tim Jacobsen, Jason Lombard, Tommy N Lance, Ann-Marie Falter, Josh Pietras MITARBEITER DIESER AUSGABE Simon Schumacher, Bettina Menzel, Ina Krug, Sabine Schmidt, Thomas Beckmann, Ruben Lenten, Leif Wilkesmann, Alexandra Dinter, Pascal Matzke, Sam Medysky, Nick Jacobsen, Lea Henneke ERSCHEINUNGSWEISE Sechsmal im Jahr ABONNEMENTS Für jährlich 19,90 Euro auf www.kitelife.de Bei weiteren Fragen abo@terraoceanisverlag.de VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG | www.terraoceanisverlag.de GESCHÄFTSFÜHRER Alexander Lehmann

Reisespezial Wer kennt sie nicht, die Qual der Wahl? Bei der Planung des perfekten Kiteurlaubs gilt es, viele Dinge zu berücksichtigen: beste Windsaison, Erreichbarkeit des Spots, Unterkunft, Art des Reviers und viele weitere Faktoren. Schlägt man die Kataloge der gängigen Spezial­ reiseanbieter auf, wird man von einer Flut an Optionen überrollt. Wir haben die angebo­ tenen Spots nach besten Reisezeiten sortiert, bieten eine Kurzvorstellung der einzelnen Reviere und vergleichen die Leistungen der unterschiedlichen Anbieter, damit dir die Wahl des individuell am besten passenden Urlaubsziels leichter fällt.

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen | t.jacobsen@terraoceanisverlag.de Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 KLEINANZEIGEN Simon Schumacher | ss@terraoceanisverlag.de Direkte Bestellmöglichkeit unter www.kitelife.de ISSN 2192-0184 Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

Downwinder Höhelaufen ist die wahrscheinlich langweiligste und oftmals anstrengende Notwendigkeit beim Kitesurfen. Besonders an kilometerlangen Küstenlinien mit sauber laufenden Wellen wünscht man sich durchgehend Down the Line fahren zu können. Doch Downwinder können besonders dann, wenn man das Revier nicht so gut kennt, oder auf dem Wasser unerwartet etwas schief läuft, ziemlich gefährlich werden. Wir zeigen, worauf man achten sollte, und haben die wichtigsten Fakten zusammengetragen, um einen möglichst siche­ ren Downwinder zu planen. AUSGABE 1 / 2015

Kitelife (www.kitelife.de) Windsurfing Journal (www.windsurfing-journal.de) Pedaliéro (www.pedaliero.de) Brett (www.brettmag.de) Free-Magazin (www.free-magazin.de) SUP-Journal (www.sup-journal.de) Silent World (www.silent-world.eu) RAUS! (www.rausmagazin.de) Trip (www.tripmagazin.de) INFOS UNTER WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE



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