KITELIFE 46

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Reiselust

Liquid Force Wow, GIN Egoist, F-One Trust, Best Kahoona, Core Fusion 2, SU-2 Proseries, Spleene Rip HT, RRD Placebo V5, Nomad Wave Twin-Tip, Axis Tranq, Ocean Rodeo LT 138

Oman – die unerschlossene Perle des Nahen Ostens

Der deutsche Kitemarkt in Zahlen Diese Hersteller liegen in der Käufergunst am höchsten

Technik

Diagonales Denken – das Kitetuch der Zukunft

Werkspionage

Sex sells

Wie viel nackte Haut ist bei der Bewerbung von Hightech-Sportgeräten erlaubt?

Hinter den Kulissen von Brunotti

Ratgeber

Europas Windhotspots für den Sommer

46

Kitelife 46 | Ausgabe 03-2015 | Deutschland 4,00 € A 4,00 € |CH 9,00 SFR | Benelux 4,00 € | E/I 5,00 €

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THOMAS „BEANY“ BURBLIES, CORE PRO TEAM


Wer sucht, der findet auch noch ...

I

m Einklang mit der Natur und mit Gleichge­

In deutschen Kiteforen findet man immer häufi­

„Wenn wir entlegene Wildnisgebiete besuchen, kön­

sinnten zu stehen, das ist es, wonach Surfer

ger Beiträge, die den Zuwachs an Kitesurfern als

nen wir nicht davon ausgehen, dass sie unberührt

streben. Zumindest wenn man der Philoso­

negativ darstellen und ganz klar die Angst vor

bleiben werden“, so der Leitsatz von Patagonia für

phie Glauben schenken mag, welche das Image

Überfüllung des eigenen Homespots transpor­

die Aktion „The New Localism“. Hier wurde sich zur

des Surfens Mitte des vergangenen Jahrhun­

tieren. Dass die Urheber selbst auch irgendwann

Aufgabe gemacht Spots durch Spenden und lokale

derts prägte und in Filmen wie dem Surfstreifen

mal mit dem Sport angefangen haben und ihn

Bündnisse zu schützen und zu fördern, um genau

„Endless Summer“ sinnbildlich gelebt wurde.

womöglich direkt wieder an den Nagel gehängt

dieser negativen Entwicklung, dem Platzhirsch-

Vom einstigen Hippiekult auf dem Wasser, der

hätten, wenn ihnen am Wasser eine solch nega­

Verhalten, entgegenzuwirken. Eine Initiative, die mit

das Miteinander in den Vordergrund stellte,

tive und ablehnende Haltung entgegengebracht

gutem Beispiel vorangeht, um die ursprüngliche

ist heute häufig nicht mehr viel zu spüren. Die

worden wäre, wird gern unterschlagen.

Philosophie des Sports wieder aufleben zu lassen.

besinnlichen Zeiten mit Lagerfeuerromantik, zu Wer möglichst allein auf dem Wasser sein will, hat

der jeder herzlich willkommen war, sind vieler­ orts einer Ellenbogenmentalität gewichen, die unter Wellenreitern sogar so intensiv ausgeprägt ist, dass sie einen eigenen Namen bekommen hat: Localism. Er führt dazu, dass gerade an den einschlägigen Hotspots teilweise Zustände herrschen, wie man sie eher beim Aufeinander­ treffen verfeindeter Hooligans erwarten würde. Zerstochene Reifen oder eingeschlagene Autoscheiben gehören in Kalifornien – aber auch

„Wenn wir entlegene Wildnisgebiete besuchen, können wir nicht davon ausgehen, dass sie unberührt bleiben werden.”

aber auch heute noch an etlichen Orten die Mög­

Patagonia

entdeckte. Die Insel Masirah wird bis heute kaum

lichkeit dazu, es bedarf einfach nur der Motivation, über den Tellerrand hinauszuschauen, auf den Komfort weitreichend erschlossener Reviere zu ver­ zichten und ein bisschen Abenteuerlust mitzubrin­ gen. So wie Alexander Friesl, der im Sultanat Oman vor acht Jahren ein wahres Paradies für Kitesurfer von Wassersportlern frequentiert und hält neben Sonne und Wind auch endlos viel Platz bereit. Die

an zahlreichen Spots in Europa – zum neuen Surferlifestyle und sind dabei noch die gemäßig­

Nachdem wir in einer der vergangenen Ausga­

Suche ist der beste Weg, Neues zu entdecken, wie

teren Auswüchse des Localism. Selbst Körper­

ben den Norden der Philippinen als Kiterevier

sich an diesem Beispiel (ab Seite 78) zeigt. Denn wie

verletzungen sind an der Tagesordnung, wenn

vorgestellt haben, erreichte mich die Mail eines

der Volksmund so schön sagt: Geteilte Freude ist

es darum geht, das heimische Line-up gegen

aufgebrachten Lesers. Darin enthalten der

doppelte Freude.

Wellenhungrige von außerhalb zu verteidigen.

Vorwurf, dass wir selbst die letzten abgeschie­ denen Spots öffentlich machen würden und

In diesem Sinne, viel Spaß mit der

Ganz so extrem fällt das Verhalten unter Kite­

damit zugleich die wenigen noch existierenden

neuen Ausgabe,

surfern zum Glück (noch) nicht aus. Aber auch in

Paradiese zerstören. Er, der die Strände im

unserer jungen Sportart macht sich zunehmend

Norden der Philippinen bereits mehrfach zum

ein Egoismus breit, der demselben Nährboden

Kitesurfen bereist hat, erhob Anspruch darauf,

entspringt. Kitesurfverbote, Spotschließungen

sie sich und eine kleine Gruppe von einge­

und die steigende Zahl an Aktiven fördern die

schworenen Kennern vorzubehalten. Teilen ist

Entstehung dieser Ellenbogenmentalität.

offensichtlich out.

Ausgabe 3 / 2015

Foto // Thorsten Indra Fahrer // Chris Bösch

8 | Editorial


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Foto // Martin Reiter Fahrer // Michael Schitzhofer

10 | inhalt

Ratgeber Umfrage – Der deutsche Kitemarkt in Zahlen.................................................................... 24 Wind und Wetter – Europas Windhotspots für den Sommer........................................... 86 Fahrtechnik – Mit der richtigen Technik zum Tanz ohne Schlaufen................................. 110

Materialcheck Kites – Zwei Allrounder und ein Freeride-Duo................................................................... 64 Boards – Vier leistungsstarke Boards unter 550 Euro....................................................... 70

Kitelife

Standards Editorial................................................................................................................................. 10 Ausblick & Impressum......................................................................................................... 114

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Roadtrip – Von Hood River bis unter die Golden Gate Bridge.......................................... 14 News – Weiße Hasen, ein Leichtwindwunder und eine intelligente Rockerlinie............. 58/92 Werkspionage – Hinter den Kulissen von Brunotti............................................................ 32 Technik – Das Kitetuch der Zukunft.................................................................................... 42 Porträt – Carlos Mario, das Wunderkind von der Cauipe-Lagune.................................... 50 Event – Kitelife Village feiert zehnten Geburtstag in St. Peter­Ording............................... 62 Reiselust – Abgelegenes Kiteparadies im Sultanat Oman................................................ 78 Kolumne – Lew und der Woo.............................................................................................. 90 Hintergrund – Sex sells: nackte Tatsachen in der Werbung.............................................. 98 Wortwechsel – Liam Whaley auf dem Weg zum ersten Weltmeistertitel........................ 104

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Kitelife 46 | Ausgabe 03-2015 | Deutschland 4,00 € A 4,00 € |CH 9,00 SFR | Benelux 4,00 € | E/I 5,00 €

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17.06.15 10:24

Foto // Lukas Prudky Fahrer // Brandon Scheid Spot // Hawaii

Ausgabe 3 / 2015





14 | Kitelife Roadtrip

Text // Craig Cunningham, Florian Spieth Foto // Lance Koudele , Toby Bromwich

Starker Wind, schroffe Felsformationen und zahlreiche, grandiose Kitespots: Die Region rund um Hood River besticht durch einzigartige Vielseitigkeit. Craig Cunningham berichtet über ein ungewöhnliches Shooting und einen Roadtrip von Oregon bis tief hinein in den Golden State Kalifornien.

Einzigartige Momente an einem einzigartigen Spot: das North-Team am Fuße der Golden Gate Bridge

Ausgabe 3 / 2015


15

Ausgabe 3 / 2015


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1 | Die Spots am Hood River bieten oft nicht gerade beste Einstiegsbedingungen, dafür aber viel Platz auf dem Wasser. 2 | San Francisco entdecken: (von links) Tom Court, Craig Cunningham, Aaron Hadlow, Colleen Carroll und Reno Romeu. 3 | Auch wenn der Wind böig ist, dieses Naturambiente entschädigt für alles.

1

2

3 Hatteras dachte ich mir also: Warum nicht einfach versuchen ein Budget für ein zweites ObstacleProjekt zu bekommen? Nicht, weil es gerade im Trend liegt, Rampen und Rails zu bauen, sondern weil es die Stilrichtung ist, an die wir als Team

D

glauben, die wir am liebsten verfolgen. Und wenn er Hood River in Oregon ist fast schon so

gelegen, gehen Bilder von diesem Park Jahr für

die letzten Jahre eines deutlich gezeigt haben,

etwas wie eine Kultstätte für Kitesurfer,

Jahr um die Welt und haben dem kleinen verschla­

dann, dass Wakestyle im Kitesurfen nicht länger

ein geschichtsträchtiger Spot, der für

fenen Ort einen großen Namen in der Kiteszene

eine Nische ist.

Events und Shootings sowie bei Entwicklern

beschert. Als ich hörte, dass die Airush Big Box

und Freizeitkitern gleichermaßen beliebt ist. Die

das Zeitliche gesegnet hatte, war die erste Mission

Etliche Anrufe und Mails später war das Budget

vielseitige Landschaft rund um den Columbia

für unser groß angelegtes Teamshooting klar: Es

abgesegnet, womit North ein weiteres Mal be­

River, der konstant starke Wind, die zahlreichen

war an der Zeit, ein neues Mammut-Spielzeug

stätigte, dass Marktführerschaft auch einen breit

Spots und ganz besonders der Obstacle-Park

zum Leben zu erwecken.

gefächerten Blick auf die Dinge erfordert. Ein

waren weitere Gründe dafür, dass Aaron Hadlow,

paar Schrauben hier und ein paar Planken da und

Reno Romeu, Colleen Carroll, Tom Court und

North Kiteboarding investiert seit Bestehen der

der Slider müsste also im Wasser stehen, dachte

meine Wenigkeit die Tiefen des Gorge als

Marke viel Energie, um alle Bereiche des Sports

ich. Aber Joby Cook von Jibconstructions brachte

Ausgangspunkt für unser Teamshooting entlang

voranzutreiben. Der Claim „True Kiteboarding“

uns auf eine vollkommen andere, viel bessere

der Westküste wählten. Der „Slider Project“-Park

wirkt gelegentlich wie ein Klischee, trifft aber in

Idee: Die Konstruktion sollte zu hundert Prozent

in Hood River hat den Wakestyle im Kitesurfen

vollem Umfang zu. Gerade in einer solch jungen

aus HDPE-Plastik entstehen, ganz ohne Holz,

beeinflusst wie kein anderer Spot der Welt, ihn zu

Sportart ist es enorm wichtig, alle Bereiche zu

Schrauben oder Metall, das mit der Zeit rosten

dem gemacht, was er heute ist, selbst wenn nur

pushen, um zu sehen, wo sie sich hin entwickeln,

würde. Einfach ein massiver 70-Fuß-Slider im

ein Bruchteil der Kitesurfer weltweit je dort war.

und eventuelles Potenzial auszuschöpfen. Nach

Rooftop-Stil, haltbar für die Ewigkeit, und damit

Geschützt hinter der Landzunge in Hood River

dem Erfolg mit unserem letzten Slider in Cape

die perfekte Ergänzung für den Park.

Ausgabe 3 / 2015


17

Ein Obstacle, auf dem Profis ihre Skills erwei­

weshalb der Wind an einer Stelle richtig gut und

wahrhaften Jackpot zu knacken. Mühsam ernährt

tern, gleichzeitig aber auch Einsteiger ihre

nur wenige hundert Meter weiter die totale Kata­

sich das Eichhörnchen. Am Ende zahlte sich die

ersten Schritte wagen können. Einen Monat

strophe sein kann. Es passiert daher nicht selten,

Summe der Tagesergebnisse und die Motivation

später war es dann endlich so weit, die Crew

dass man an den Spots rund um Hood River

ständig auf Achse zu sein aber als klarer Erfolg

rollte an, die letzten Platten auf dem Slider

plötzlich kaum noch Höhe halten kann, während

aus und brachte diverse gute Schüsse zutage.

waren installiert, die Grafiken angebracht und

ein anderer Kiter einen Steinwurf entfernt maxi­

Der Hood-River-Abschnitt unseres Abenteuers

die Aufregung während der ersten Session im

malen Druck im Schirm hat, was unser Vorhaben

wendete sich so zum Guten und konnte mit ei­

Park nicht nur beim Team, sondern auch bei der

mitunter ziemlich anspruchsvoll gestaltete.

nem Gefühl der Erleichterung abgehakt werden. Von endlosen Stunden auf dem Wasser und

gesamten lokalen Community groß. Ein mehr als erfolgreicher Auftakt für unser Shooting, das

Morgen für Morgen schrillte der Wecker um

wenig Schlaf gezeichnet, mussten wir unseren

in den folgenden Tagen an Vielseitigkeit noch

kurz vor sechs, da es keinen Sinn machte den

Körpern eine Pause gönnen, weshalb wir einen

einiges zu bieten haben sollte.

Folgetag am Vorabend zu planen. Stunde für

Trip Richtung Kalifornien, genauer gesagt San

Stunde mussten die Entscheidungen abhängig

Francisco, anvisierten.

Der „Slider Project“-Park in Hood River hat den Wakestyle im Kitesurfen beeinflusst wie kein anderer Spot der Welt.

von den Windbedingungen getroffen werden, was am Team nagte. Bei so vielen Spotoptionen

Beim Gedanken an Entspannung denken die

und den ständig wechselnden Bedingungen

meisten Menschen sicher nicht als Erstes an ei­

gab es in der gesamten Zeit eigentlich nur eine

nen Roadtrip. Ich ebenfalls nicht. Allerdings sollte

Konstante: die, das sich alles stündlich änderte.

sich dieser auch komplett anders gestalten, als

Daher legten wir endlos viele Kilometer zurück,

alle anderen, die ich zuvor erlebt hatte, denn er

kiteten an drei oder sogar vier verschiedenen

startete mit der Übergabe der Schlüssel zu einem

Der Gorge ist bekannt als Wind- und Actionsport­

Spots pro Tag, die teilweise vier Autostunden

nagelneuen, zehn Meter langen Wohnmobil, das

mekka. Wind gibt es tatsächlich auch so gut

voneinander entfernt lagen. Damit gestaltete sich

jegliche Annehmlichkeiten für uns bereithielt.

wie immer, jedoch muss man schon bereit sein,

die Mission über zehn Tage hinweg immer wieder

Mit diesem Monster von Fahrzeug für das Team

sich ein wenig zu bewegen, um an den besten

ziemlich identisch: So viel Freestyle-, Park- und

und einem nicht weniger beeindruckend großen

Plätzen zu landen. Wie eine Schlange windet

Megaloop-Footage in den Kasten zu bekommen

Chevy Suburban für die Media-Crew sollte es

sich der Columbia River durch die Landschaft,

wie möglich, ohne dabei nur ein einziges Mal den

also losgehen. Craig Cunningham weiht den 70-Fuß-Slider ein, der ab sofort im „Slider Project“-Park zu finden ist.

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Wir konnten unser Glück kaum fassen und fragten

rollendes Luxuszuhause auf den Highway. Es dau­

Die Küste Kaliforniens mit diesem Schiff entlang­

uns immer wieder, wie man Leuten wie uns ein

erte nicht lange, bis wir uns die Frage stellten, ob

zufahren war ein Erlebnis, das ich nie vergessen

solches Fahrzeug anvertrauen konnte. Nachdem

das wohl eine gute Entscheidung gewesen ist. Mit

werde: Zusammen mit guten Freunden diesen

der Vermieter den Betrieb der gesamten Systeme

zunehmender Beklemmung beobachtete ich, wie

wunderschönen Abschnitt des Kontinents zu se­

erläutert hatte, es waren nicht gerade wenige, kam

er andere Fahrzeuge schnitt und ein paar wirklich

hen und der endlos wirkenden Straße durch die

ich in den Wagen und sah Reno auf dem Fahrer­

ungewöhnliche Lenkmanöver durchführte. „Mach

pompösen Wälder zu folgen, ist einfach einzig­

sessel sitzen, ein Selfie schießend. „Ist es okay,

langsam, Reno“, rief ich zu ihm rüber, woraufhin er

artig. Nach etwa 16 Stunden Fahrt sah sich nie­

wenn du fährst?“, fragte ich ihn und seine überra­

sich mit seinem typisch teuflischen Grinsen nach

mand mehr in der Lage, unser rollendes Zuhause

schende Antwort lautete: „Für mich ist es okay!“

hinten wandte und lediglich entgegnete: „Ich bin

sicher auf der Straße zu halten, weshalb wir in

So übernahm der wahrscheinlich unerfahrenste

größer als sie!“ Ich nehme an, dass es in seiner

Pistol River eine längere Pause einlegten. Weitere

Autofahrer der Vereinigten Staaten das Ruder und

Heimatstadt Rio genau so läuft – und überra­

18 Stunden Fahrt später kam San Francisco in

steuerte unser ruhig vor sich hin brummendes,

schender Weise funktionierte es auch in Portland.

Reichweite: Zeit die Vorhersage für Crissy Field zu checken, den Startplatz direkt an der Golden Gate Bridge. Es sah vielversprechend aus, was

4

sich da auf meinem Handybildschirm zeigte, und obwohl ein jeder aus dem Team bevorzugt einen 4 | Müde Truppe, wenige Minuten vor der Session in San Francisco 5 | Der Kreativität sind beim ObstacleBau keine Grenzen gesetzt: Craig auf einem Rohr-Uprail.

5

Ausgabe 3 / 2015

Abstecher in unsere Wohnung in San Francisco gemacht hätte, um etwas zu essen und eine Mütze Schlaf zu bekommen, entschieden wir uns direkt ans Wasser zu fahren.



20 Um den Engländer war es in den letzten Jahren ziemlich ruhig geworden, dass Tom Court aber nach wie vor besonders auf Obstacles zur Weltelite gehÜrt, zeigt er hier in Hood River.

Ausgabe 3 / 2015


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6 | Rollende Luxusbehausung: Roadtrip von Oregon bis in den Golden State 7 | Absolutes Ausnahmetalent: Colleen Carroll gehört zu den besten Wakestylerinnen der Welt, was sie gerade auch mit einem Sieg beim Triple-S 2015 unter Beweis gestellt hat. 8 | Will man stets am besten Spot aufs Wasser, kann Kitesurfen in der Region rund um Hood River schnell zum Motorsport werden. Bei dieser Szenerie aber eher eine Bereicherung als eine Last.

Als wir dann langsam über die Brücke schau­ kelten, konnten wir einige Kites auf dem Wasser ausmachen, jedoch spielte das Wetter überhaupt nicht mit, um den ersehnten Shot in den Kasten zu bekommen. Auf dem Parkplatz angekommen, quälten sich alle müde aus dem Wagen, doch dann geschah etwas Unerwartetes. Die Sonne versuchte plötzlich, sich mit aller Kraft durch den für San Francisco so typischen Nebel zu kämpfen.

6 Von endlosen Stunden auf dem Wasser und wenig Schlaf gezeichnet, mussten wir unseren Körpern eine Pause gönnen.

7

einige weitere Sekunden, bis die Information in

Atmosphäre verliehen. An diesem Spot zu kiten,

unseren Hirnwindungen angelangt war, dann

direkt unter der Brücke mit den starken Strö­

folgte ein fast mechanischer, kollektiver Impuls.

mungen, ist schon ziemlich speziell. Bei Weitem

Pumpen, Kites, Boards und Neoprenanzüge flo­

kein Freestyle- oder Parkstyle-Spot, aber das

gen aus dem Wohnmobil, keiner konnte schnell

perfekte Ambiente, um den Cruiser-Shot in den

genug auf dem Wasser sein.

Kasten zu bekommen, für den wir die weite Reise auf uns genommen hatten. Im Gegenlicht

Unser Teammanager Tom war der Erste, der es

Der Himmel präsentierte sich innerhalb weniger

konnten die Fotografen schon in wenigen Minu­

bemerkte, und brach sofort in Hektik aus: „Fangt

Minuten nach unserer Ankunft wohlgesonnen

ten Vollzug vermelden und wir erlebten einen

an zu pumpen“, stieß es aus ihm heraus, „das ist

und ließ vereinzelte Strahlen durchbrechen,

wahrhaft goldenen Sonnenuntergang unter der

es schließlich, warum wir hier sind!“ Es dauerte

die der ganzen Szenerie eine unvergleichliche

Golden Gate Bridge.

8

Ausgabe 3 / 2015


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24 | Ratgeber Umfrage

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Welcher Hersteller liegt in der Käufergunst am

Kitemarkt zeigen, wie er wirklich ist. Anhand der

höchsten? Welche Kriterien sind beim Materialkauf die

Ergebnisse aus den Vorjahren zeigen wir zudem auf, in

wichtigsten? Und welche Marke hat die zufriedensten

welche Richtung sich der Markt entwickelt. Von Mitte

Kunden? Fragen, denen wir mit der Hilfe der Kitelife-

Oktober bis Anfang Dezember 2014 sind im Rahmen

Leser auf den Grund gegangen sind. In Kooperation

der Kitelife-Leserumfrage 1.884 ausgefüllte Fragebögen

mit der Fachhochschule Münster präsentieren wir die

online und postalisch bei Prof. Dr. Schwanitz und seinem

größte Umfrage, die je unter Kitesurfern durchgeführt

Team eingegangen, die Ergebnisse damit repräsentativ

wurde, sowie knallharte Fakten, die den deutschen

sowie ungeschönt und unabhängig.

K

itesurfen ist kein Sport für Pfennig­

in der Tasche sitzt, scheinen die Kitesurfer eine

verbauten Hightechmaterialien, mit denen das Ge­

fuchser, das weiß jeder, der sich sein

klare Ausnahme darzustellen. Aus Sicht der

wicht möglichst gering gehalten, gleichzeitig aber

Material und Zubehör selbst kaufen

Branche erfreulich und in Anbetracht der aktuel­

auch die Haltbarkeit gesteigert und die Rumpfab­

muss. Für eine komplette Ausrüstung fallen auch

len Dollarentwicklung fast zwingend notwendig,

stimmung verbessert werden soll. Mit dem Einzug

bei einem Secondhandkauf Summen an, mit

ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren eine

dieser Hightechmaterialien bei der Fertigung von

denen man problemlos einen gebrauchten, gut

prägnant steigende Investitionsbereitschaft für

Kiteboards sind in den vergangenen Jahren die Prei­

erhaltenen Kleinwagen erstehen könnte. Und

das Sportequipment festzustellen, egal ob es

se kräftig angestiegen: Galten Kiteboards um 900

mit der Ausrüstung allein ist es für die meisten

um Kites oder Boards geht.

Euro oder darüber vor vier Jahren noch als absolute

Kitewilligen ja noch nicht getan, zumindest

Exoten, stellt das Segment dieser Premiumboards

sofern sie nicht direkt am Strand wohnen.

Besonders bei den Boards sind signifikante

mittlerweile einen nicht unwesentlichen Teil des

Investitions­bereitschaft ist eine zwingende

Veränderungen zu den Vorjahresergebnissen der

Gesamtangebots dar. Lag die häufigste Preis­

Voraussetzung für Spaß auf dem Wasser und

Leserumfrage erkennbar. Zurückführen lässt sich

bereitschaft bei deutschen Kitesurfern im Jahr zuvor

obwohl die Deutschen pauschal nicht unbedingt

die ansteigende Preisbereitschaft nicht zuletzt auf

noch im Bereich zwischen 300 und 600 Euro, geht

dafür bekannt sind, dass ihnen das Geld locker

die bei etlichen Herstellern starke Zunahme der

die Tendenz unter Berücksichtigung der Ergebnisse­

Ausgabe 3 / 2015


25

Welchen Preis (Euro) planst du für den Neukauf eines Boards ein? 50 %

2012 2013 2014

40 %

Mit unter zwei Prozent der Nennungen schlägt für den einstigen Big Player ein schmerzhafter Einbruch von über 60 Prozent gegenüber 2013 zu Buche. Die konkrete Kaufbereitschaft liegt bei den Kites ähnlich wie bei den Boards eher im

30 %

höherpreisigen Bereich und folgt ebenfalls einer steigenden Tendenz.

20 %

Von welcher Marke möchtest du voraussichtlich ein Board kaufen?

10 % 0% 100 199

200 299

300 399

400 499

500 599

600 699

700 799

800 899

900 1.000

>1.000

North

24 %

Slingshot

9%

Carved

8%

Core

7%

F-One

7%

Cabrinha

6%

Liquid Force

5%

aus 2012 und 2013 konstant und unumstritten

Im Segment der Kiteboards kann sich North

zu hochpreisigeren Modellen. Mittlerweile ist die

Kiteboarding­wie schon 2013 der größten Käufer­

häufigste Preisbereitschaft im Segment zwischen

gunst erfreuen. Nicht nur bei der Frage nach dem

400 und 700 Euro angesiedelt. Beeindruckende 50

zuletzt gekauften Board liegt North mit sicherem

Prozent der Befragten geben sogar eine konkrete

Vorsprung vorn, auch auf die Frage nach der

Best

4%

Ausgabebereitschaft zwischen 600 und über 1.000

Marke, von der voraussichtlich als Nächstes ein

Anton

2%

Euro an. Besonders aussagekräftig zeigen sich

fahrbarer Untersatz erworben wird, nennen 24

Nobile

hier die Anstiege in der Kategorie der absoluten

Prozent der Befragten North Kiteboarding. Dieses

Sonstige

Premiumboards. Die Anzahl der Kiter, die 900 bis

Ergebnis bedeutet verglichen mit 2013 zwar einen

1.000 Euro oder sogar mehr für ein Board ausge­

leichten Rückgang, lässt aber keine Zweifel an der

Auf die Frage nach dem als realistisch erachteten

ben würden, hat sich im Vergleich zu 2013 mehr

haushohen Überlegenheit gegenüber der Konkur­

Preis für einen neuen Kite only in zwölf Quadrat­

als versechsfacht.

renz aufkommen. Während die Firma Hiss-Tec mit

metern geben 41 Prozent der Befragten eine

den Marken Core und Carved zusammengenom­

Preisspanne zwischen 1.000 und über 1.200 Euro

men North schon fast auf den Fersen ist, treten

an. Ein klarer Anstieg gegenüber den Vorjah­

die Fehmaraner in diesem Jahr den zweiten Platz

ren. 2012 erachteten nur 31 und im Folgejahr

auf dem Podium ab.

37 Prozent diese Preisspanne als realistisch.

Mit einem beachtlichen Erfolg schiebt sich

Welche drei Kriterien sind dir beim Kauf eines Boards besonders wichtig?

Deutsche Kiter zeigen eine prägnant steigende Investitionsbereitschaft beim Sportequipment.

Slingshot­vorbei an Carved und Core und kann mit neun Prozent der Nennungen bei der beabsich­ tigten Markenwahl das eigene Ergebnis aus dem

Die Bereitwilligkeit, beim Kauf eines Boards gern

Vorjahr fast verdoppeln. Wurden die Amerikaner

auch tiefer in die Tasche zu greifen, als es der

mit Fuel, Rally und RPM in der Vergangenheit fast

eigentliche Marktdurchschnitt erfordert, zeichnet

ausschließlich an ihren Kites gemessen, scheint der

sich ebenfalls bei der Frage nach den wichtigs­

Ausbau der Boardpalette genau zum richtigen Zeit­

ten Faktoren ab, welche die Kaufentscheidung

punkt gekommen zu sein. Deutliche Zugewinne bei

beeinflussen. Hinter den mit Abstand für alle

der beabsichtigten Markenwahl unter deutschen

Befragten die größte Bedeutung besitzenden

Kitesurfern kann auch Liquid Force verbuchen. Mit

Faktoren Fahreigenschaften und gute Testergeb­

fünf Prozent der Nennungen ist eine kontinuierliche

nisse folgt ein möglichst günstiger Preis erst weit

Annäherung an die Führenden zu verzeichnen. Um

abgeschlagen mit 18 Prozent auf dem vierten

die Marke Naish wird es im Kitesurfen dagegen in

Platz. Völlig unwichtig scheint deutschen Kitern

Deutschland immer ruhiger. Im letzten Jahr noch

auch weiterhin das Markenimage des gekauften

in den Top Ten vertreten, musste man gegenüber

Produkts zu sein. Nur fünf Prozent der Befragten

2012 zwar schon Einbußen bei der Käufergunst

erachten dieses Kriterium als besonders wichtig

hinnehmen, im Jahr 2014 gehen die Hawaiianer nun

bei der Kaufentscheidung.

allerdings als deutlich abgestrafter Verlierer hervor.

2% 26 %

88%

42%

22%

Fahreigenschaften

Gute Testberichte

Geringes Gewicht

18%

15%

5%

Günstiger Preis

Design

Markenimage

Ausgabe 3 / 2015


26

Was ist deiner Meinung nach ein realistischer Verkaufspreis (Euro) für einen neuen 12-Quadratmeter-Kite (only)? 30 % 20 % 10 % 0% <400

400 499

500 599

600 699

700 799

800 899

900 999

Unterstrichen wird die Orientierung zum oberen

allerdings nicht auf einen so komfortablen Vor­

Preissegment durch die Ergebnisse auf die Frage

sprung bauen wie bei den Boards. Mit 17 Prozent

nach dem konkreten Budget, das für den Neukauf

landet Core auf dem zweiten Platz, gefolgt von

eingeplant wird. Ganze 35 Prozent der Umfrage­

Slingshot­mit zehn Prozent. Das Ranking der

teilnehmer geben an, eine Summe zwischen 1.100

Marken, von denen die deutschen Kiter voraus­

und über 1.300 Euro dafür in die Hand nehmen zu

sichtlich ihren nächsten Kite kaufen wollen, sieht

wollen. Allein 16 Prozent davon entfallen im Jahr

recht ähnlich aus. 27 Prozent schenken ihr Ver­

2014 auf den Preis von 1.200 Euro. 2012 lag dieser

trauen North Kiteboarding, 21 Prozent der Marke

Wert bei lediglich fünf und 2013 bei zehn Prozent.

Core, was im Vergleich zu 2013 einen Anstieg um

Befragt nach den wichtigsten Aspekten bei der

zwei Prozentpunkte für die Fehmaraner bedeutet.

Kaufentscheidung für einen Kite landet Leistung mit 65 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Sicher­ heit mit 60 und guten Testberichten mit 46 Pro­ zent. Hoher Wert wird aber auch auf eine robuste

der Kaufentscheidung erachtet wird. Die Annah­ me, dass die Zusammenstellung der optimalen Kiterange auf jeden Fall günstig sein muss, kann klar widerlegt werden. Lediglich 17 Prozent nennen einen günstigen Preis als besonders wichtiges Entscheidungskriterium.

Slingshot gehört im Segment der Kiteboards zu den Gewinnern der letzten Saison und damit zu den intensiv aufstrebenden Marken in Deutschland.

1.100 1.199

>1.200

Welchen Kite hast du zuletzt gekauft (Marke)?

North 23% Slingshot 10%

Welches Budget (Euro) planst du für den Neukauf deines nächsten Kites?

Core 17%

Sonstige 15%

Bauweise gelegt, die ebenfalls von 46 Prozent der Befragten als besonders wichtiges Kriterium bei

1.000 1.099

400-499

2%

500-599

3%

600-699

9%

700-799

9%

800-899

13%

F-One 5%

Cabrinha 9%

Best 5% Naish 5% Liquid Force 4% Flysurfer 4% Ozone 3%

900-999

10%

1.000-1.099

19%

1.100-1.199

4%

1.200-1.299

16%

darum geht es für die Hersteller von Kites. Viel

>1.300

15%

wichtiger ist jedoch noch, den Kunden nach dem

Die Gunst der potenziellen Kunden zu gewinnen,

ersten Kauf auch möglichst langfristig zu binden, Slingshot steht unter den deutschen Kitern

was nicht in jedem Fall nur über gute Flugeigen­

ebenfalls hoch im Kurs und sichert sich mit

schaften gelingt. Verarbeitung, Haltbarkeit, Funk­

zehn Prozent der Nennungen den dritten Platz.

tionalität aber auch Kundenservice, Beratung

Ähnlich wie bei den Boards scheint die Marke

und eventuell anfallende Reklamationen können

Liquid Force auch im Segment der Kites immer

ausschlaggebend dafür sein, ob der Kunde bei

Die optimale Mischung aller relevanten Aspek­

mehr Anhänger in der Bundesrepublik zu finden.

einem hochpreisigen Produkt wie einem Kite er­

te bei der Kaufentscheidung bietet aus Sicht

Vier Prozent geben an, einen Schirm aus den

neut auf den gleichen Hersteller zurückgreift. In

deutscher Kiter ganz klar North Kiteboarding.

Modellreihen Envy, Wow, Solo, NRG oder HifiX

dieser Hinsicht unterscheidet sich die Kite- nicht

Auf die Frage, von welcher Marke der letzte Kite

erstehen zu wollen, was eine Steigerung um 50

von der Automobil- oder Computerbranche. Der

gekauft wurde, antworten 23 Prozent mit North

Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis für

Kunde ist anspruchsvoll und möchte im Falle

Kiteboarding. Hier können die Oberhachinger

die Amerikaner bedeutet.

eines Problems nicht alleingelassen werden.

Ausgabe 3 / 2015


ONYX AMP AARON HADLOW WEARING

ONYX SERIES ONYX AMP 3/2 DL

SURFING ELEMENTS ion-products.com


28 Über die Kundschaft mit der höchsten Zufrie­

Kitebereich scheinen die Kunden wenig zufrie­

aktuellen Saison ziemlich dünn werden könn­

denheit bei der Markenwahl darf sich wie bereits

den zu sein. Gaben 2013 noch 58 Prozent der

te. Robby Naish wäre offensichtlich gut damit

2013 Core freuen. Die Fehmaraner können mit

Naish-Kunden an, sich erneut für ein Produkt der

beraten, sich, anstatt auf SUPs, langsam wieder

qualitativ hochwertiger Verarbeitung, leistungs­

Hawaiianer entscheiden zu wollen, bricht dieser

etwas mehr auf seine Kitemarke zu konzentrie­

starken Produkten, aber eben auch einem

Wert auf nur noch 41 Prozent zusammen, womit

ren, bevor es nichts mehr gibt, auf das man sich

guten Service – verglichen mit allen anderen

die Luft für den einstigen Marktführer in der

konzentrieren müsste.

Herstellern in Deutschland – auf die höchste Markentreue bei ihren Kunden bauen. NorthKiteboarding-­Kunden sind ebenfalls äußerst zufrieden. 80 Prozent von ihnen geben an, auch ihr nächstes Produkt aus dem Hause North er­ stehen zu wollen, was eine Steigerung um zwei

Markentreue der Kunden (Basis: Welcher Kite (Marke) wurde zuletzt gekauft und welcher Kite (Marke) wird voraussichtlich als nächster gekauft?)

Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr bedeutet und die Oberhachinger sehr nah an den Führen­ den heranbringt. Entscheidende Zugewinne bei der Kundenzufriedenheit können auch die Fir­

82%

80%

76%

68%

66%

Core

North

Ozone

Liquid Force

Slingshot

65%

64%

63%

56%

41%

Cabrinha

Best

F-One

Flysurfer

Naish

men Best und Ozone verglichen mit den Werten von 2013 erzielen. Als fast schon alarmierender Wert ist wiederum das Ergebnis von Naish zu bewerten. Nicht nur im Board-, sondern auch im

Slingshot hat für die Ausweitung seiner Kiteboardpalette offenbar den richtigen Zeitpunkt gewählt und kann sich damit über eine Platzierung in der Top Three der beliebtesten Kiteboardmarken freuen.

Ausgabe 3 / 2015


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21.–30.08.2015

am Strand von St. Peter-Ording




32 | Kitelife Werkspionage

Italienische

Emotionen und niederländische Text // Florian Spieth Fotos // Ydwer.com, Florian Spieth, Brunotti

Von einem Italiener, der die Windsurfszene vor über 30 Jahren mit viel Farbe auf den Kopf stellte und damit den Weg für eine bis heute erfolgreiche Kitesurfmarke ebnete.

E

ine dicke Staubwolke schlägt mir ins Gesicht, als ich die Tür zur Werkstatt öffne. Ohrenbetäubender Lärm dringt aus dem

kleinen Raum, der mit Neonröhren hell erleuch­ tet ist. Der bissige Geruch von Epoxidharz steigt mir in die Nase, während ich eintrete. Wie ein Schneemann sieht Jinne Sietsma aus, der gerade dabei ist, mit einem Schleifgerät den Kern eines Surfboards zu bearbeiten. Während die Maschine noch in meinem Gehörgang nachhallt, kommt der hochgewachsene Holländer auf mich zu ge­ schlurft. Die blonde Surfermatte aus dem Gesicht wischend gibt er mir grinsend die Hand: „Will­ kommen in den heiligen Hallen von Brunotti!“

Ausgabe 3 / 2015

Würze


33

Jinne Sietsma (vorn) an seinem Arbeitsplatz in Scheveningen

Ausgabe 3 / 2015


34

Scheveningen ist die Surfhauptstadt der Nieder­

Eine fast unwirkliche Atmosphäre, wie man sie

Seit fast 35 Jahren arbeitet er in dem histori­

lande. Entlang des endlos wirkenden Boulevards

eher im spanischen Tarifa als an der Nordseeküste

schen Gemäuer an innovativen Boardkonzep­

reihen sich auf dem breiten Sandstrand Beach­

erwarten würde. Dieser kleine Ort am westlichen

ten. Die Werkstatt ist noch immer dieselbe wie

houses aneinander, Surfer in Neoprenanzügen

Rande von Den Haag war Ende der Siebziger des

zur Gründung des Wassersportunternehmens.

sind mit ihrem Board unter dem Arm auf dem

vergangenen Jahrhunderts das niederländische

Weg zum Wasser. Selbst an Tagen mit kleinem

Epizentrum der Surfkultur und hat sich bis heute

Im Jahre 1979 zog der Italiener Claudio­

Swell finden sich hier stets Wellenhungrige im

den Ruf als außerordentliches Wassersportdomizil

Brunotti­in das niederländische

Line-up zusammen.

bewahrt. Zwischen Hafen und Strand liegt in einem

Scheveningen.­Zu dieser Zeit waren die

Hinterhof versteckt der Workshop von Brunotti.

Strände übersäht mit Windsurfern, kein

Früher wurde von hier mit Kutschen der fangfrische

einziges Auto ohne Boards auf dem Dach am

Fisch zu den Märkten der Umgebung transportiert.

Strand zu sehen. Zwar war die Nordseeküste

Wo einst die Pferde ihren Unterstand hatten, ent­

auch zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt

stehen heute Hightech-Spielzeuge für Wassersport­

bekannt für ihren tiefblauen Ozean, jedoch

ler, lediglich hundert Meter vom Strand entfernt.

für starken Wind und Wellen. So dauerte es

Jinne Sietsma ist in Scheveningen aufgewachsen

nicht lange, bis sich der damals 23-Jährige

und der verantwortliche Shaper bei Brunotti.

ebenfalls mit dem Wassersportvirus infizierte.

1 | Meisterstück: Mit diesem Windsurfboard, das Sietsma im Alter von 17 Jahren aus Holz baute, fing alles an. 2 | Ruben Versluis ist für die Verfeinerung der Waveboards bei Brunotti verantwortlich und arbeitet eng mit Jinne Sietsma zusammen. 3 | Showroom im Hauptquartier von Brunotti in Amersfoort

1 2

Ausgabe 3 / 2015

3


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36

45 4 | Surfen an Land: Ganze 18 Modelle umfasst mittlerweile die Longboardpalette von Brunotti. 5 | Finale Tests der Brunotti-Waveboards 2015 im südafrikanischen Kapstadt 6 | Feierliche Präsentation der neuen RDP-Linie im niederländischen Scheveningen, die auch Trapeze und Neoprenanzüge beinhaltet

Als leidenschaftlicher Snowboarder war Windsur­

Im Alter von 17 Jahren nahm er allen Mut

fen für ihn eine Alternative, um seine Brettsport­

zusammen und fragte bei Brunotti an, ob er die

passion auch in einem flachen Land ohne Berge

Kunst des Shapens von ihm erlernen könne. Der

ausleben zu können. Die Farblosigkeit des

perfektionistische Italiener konnte sich vor Arbeit

Windsurfmaterials war dem feurigen Italiener

kaum retten, weshalb eine helfende Hand gerade

jedoch zu langweilig und das Gegenteil der

recht kam. Jedoch verlief der Einstieg nicht ganz

Emotionen, die Windsurfen bei ihm auslöste. So

so, wie Sietsma sich das vorgestellt hatte: „Über

begann er noch im gleichen Jahr seine eigenen

Monate musste ich den Boden putzen und zu­

Mit viel Talent gesegnet konnte Sietsma Brunotti

Customboards zu shapen, die durch knallig bunte

schauen, wie der große Meister arbeitete, bevor

jedoch überzeugen und durfte als vollwertiger

Design deutlich aus der breiten Masse heraussta­

ich mich dann endlich an den ersten Unterboden

Shaper weitermachen. Die Bestellungen flatterten

chen. Was dann folgte, kann als wahre Erfolgsge­

wagen durfte“, erinnert sich der Holländer an

Anfang der Achtziger schneller herein, als man

schichte beschrieben werden. Zunächst war es

seine Anfangszeit bei Brunotti zurück.

sie abarbeiten konnte.

nur der Ort, später die ganze Welt, die über die bunten und qualitativ hochwertigen Boards aus dem holländischen Scheveningen sprach. Um sie zu bewerben, bedruckte Brunotti T-Shirts, was einen Stein ins Rollen brachte, der später eine Lawine auslöste. Anfangs als Mittel zum Zweck initiiert, war die Nachfrage so enorm, das parallel zum Boardgeschäft die Modesparte wuchs, die heute nach wie vor einen großen Teil des Unternehmensumsatzes ausmacht. Jinne Sietsma versuchte sich damals auch bereits an einem eigenen Board, das er aus Holz baute. Als er von dem findigen Italiener in der Nachbarschaft hörte gab es für ihn nur noch ein Ziel.

Ausgabe 3 / 2015

6


365 Der neue HYMERCAR:

TAGE ANDERS.

Gestern in den Bergen, heute am Meer, morgen in der Großstadt – und auf alles immer bestens vorbereitet. Dank kompakter Maße und intelligenter Innenraumlösungen eröffnet der neue HYMERCAR eine ganz neue Dimension der Freiheit und Flexibilität. Nicht nur auf Reisen, sondern auch im Alltag. Damit ist er nicht mehr nur ein Freizeitmobil. Er ist Ihr Freiheitmobil. Erleben Sie ihn selbst! Entweder beim HYMERCAR-Handelspartner in Ihrer Nähe oder auf www.hymercar.com

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38

7 7 | Urgestein: Der zweifache Freestyle-Weltmeister Youri Zoon ist bereits seit zehn Jahren fester Bestandteil des Brunotti-Teams und wohnt auch heute noch mit seiner Freundin einen Steinwurf südlich von Scheveningen. 8 | Italiener mit Hang zu knalligen Farben und einer ausgewachsenen Passion für Brettsportarten: Claudio Brunotti 1980 am Strand seiner damals neuen Heimat Scheveningen 9 | Handarbeit: Inspiriert von über 35 Jahren Wassersport­ erfahrung entstehen in Scheveningen immer wieder neue Boardkonzepte, die sich von der breiten Masse abheben.

Mittlerweile beschäftigte Brunotti fünf weitere

auf bewährten Erkenntnissen einzuschlagen.

Mitarbeiter in Scheveningen und lieferte pro Jahr

Die Marke Brunotti hat sich zu einer Sport- und

die beeindruckende Menge von 2.500 Custom­

Lifestyle-Brand entwickelt, die Wintersport- und

boards aus. Der Erfolg mit den Boards und der

Strandkollektionen ebenso wie Mode, Funkti­

Mode ermöglichte dann auch die Entstehung

onskleidung für Sportler und Unterwäsche zum

einer Snowboard-Bekleidungslinie, die Mitte der

Sortiment zählt. Auch im Accessoirebereich

80er erstmalig präsentiert wurde. Geprägt von

ist man mit Sonnenbrillen, Helmen, Skibrillen,

typisch italienischem Geschmack zeichnete sie

Taschen und Schuhen gut aufgestellt. Der Geist

sich durch großflächige Prints, grelle Farben, auf­

Brunottis ist bis heute tief in der Firma verwurzelt,

fallende Logos, hochwertige Materialien und ei­

weshalb 2015 eine Erweiterung der Produktrange

Diese Abkürzung steht für „Rider Developed­

nen Baggy-Schnitt aus. Mitte der 90er veränderte

erfolgt, die in diesem Umfang niemand erwartet

Product“ und ist bei weitem nicht nur ein Marketing-

sich dann jedoch die Lebenseinstellung Brunottis.

hätte. Mit insgesamt 180 neuen Produkten starten

Claim. Viel mehr verbirgt sich dahinter eine Philo­

Der Abenteurer verbrachte seine Zeit nur noch

die Holländer­in die aktuelle Saison, was die

sophie, die sich mit der Rückkehr zu den Wurzeln

im Büro und sah sich von seiner eigentlichen

Grenzen des Vorstellbaren sprengt. „RDP“ ist

beschäftigt, damit, eine Produktrange anzubieten, die

Passion, dem Reisen und Entdecken, so weit

das Schlagwort dieses Sommers in Scheveningen

nicht nur für die Generation Red Bull,­sondern für alle

abgeschnitten, dass er eine für ihn sehr schwie­

und in Ammersfoort, wo sich der Firmenhaupt­

Wassersportbegeisterten das Richtige bereithält und

rige Entscheidung fällte. Er ging zurück nach

sitz befindet.

die vielseitige Basis des Surfsports widerspiegelt.

Italien, übertrug den Workshop an seinen Schüler Sietsma und verkaufte die Firma Brunotti an zwei Niederländer, von denen mit Henk Bergsma auch heute noch einer die Geschicke der Marke als CEO lenkt. Heute lebt der mittlerweile 58-jährige Brunotti in Neuseeland. Jinne Sietsma hält die Fahne dagegen noch immer im Workshop in Scheveningen hoch, der fast wie ein Museum des Wassersports wirkt. Windsurf- und Kiteboards aus allen Epochen finden sich hier an den Decken und Wänden und dienen immer wieder als Inspirationen, um neue Wege basierend Ausgabe 3 / 2015

8

9



40

10

So finden sich einige einzigartige Konzepte, die 10 | Neben Kite-, Surf-, SUP- und Windsurfmaterial kommt der Mode- und Funktionsbekleidungs­ linie bei Brunotti eine hohe Bedeutung zu. 11 | Kein reiner Marketingschachzug: RDP (Rider Developed Product) wird bei Brunotti nicht nur vorgegeben, sondern auch gelebt. Die Fahrer haben intensives Mitspracherecht bei der Entwicklung aller Produkte.

der Kreativschmiede Sietsmas entsprungen sind, wie ein Softtop-Directional für Kitesurfer oder ein Karbon-SUP, das weniger Gewicht auf die Waage bringt als so manches Kitesurf-Directional. Limitierungen scheinen keine zu existieren, daran lässt Casper Bleijenberg, der Manager für Brunotti-Boards, bei seiner Präsentation der neuen RDP-Linie keine Zweifel: „Wir wollen den Surfsport in all seinen Facetten bei Brunotti

Eine bewusste Kursänderung, die für die Holländer

seits auf Farbe sowie anspruchsvolle Designs

aufgreifen, Produkte für jedermann und nicht

so entscheidend ist, dass selbst ein neues Logo

setzt, andererseits nicht knallbunt wie die ersten

nur für eine kleine Gruppe von Exoten schaffen.“

kreiert wurde. Kernelement hinter dieser neuen

Boards von Brunotti daherkommt. Edel und

Das ist den Holländern mit italienischen Wurzeln

Ausrichtung ist das vergrößerte Team an Profi­

gleichzeitig nicht übertrieben wirkt das Konzept

zum Saisonstart bereits bestens gelungen. Der

sportlern, die ihre Erfahrung, ihre Eindrücke und

der Linie sehr stimmig, da sowohl der Geschmack

noch verbleibende Schritt wären jetzt wohl Segel

Ideen in den jeweiligen Bereichen mit einbringen

von Young Guns als auch der der älteren Genera­

und Kites aus Scheveningen. Auf die Frage, ob

konnten. So finden sich erstmalig seit Bestehen

tionen aufgegriffen wird. Im Boardbereich setzen

der womöglich sogar schon in naher Zukunft zu

der Marke Trapeze für Kitesurfer und Windsurfer

die Holländer mit Surfboards und Windsurfboards

erwarten sei, halten sich die Verantwortlichen

im Angebot, eine umfangreiche Kollektion an

nicht nur auf zwei ganz neue Sparten, sondern

bedeckt, schließen ihn aber ebenso wenig aus,

Neoprenanzügen, die auch für die Ansprüche

bauen auch die bestehenden Segmente SUP,

was wohl ganz im Sinne des einstigen Firmen­

beim Wellenreiten entwickelt wurde und einer­

Wakeboard, Longboard und Kiteboard aus.

gründers Claudio Brunotti sein dürfte.

11

Ausgabe 3 / 2015



42 | Kitelife Technik

Ausgabe 3 / 2015


43

n Diagonales ke

n De

der

Spieth Kitetuch / Florian as / t x D te

Zukunft

Fotos

.com

// Ydwer

Der woh bea l sen nsp sibe ruch lst Um te B es w esta e und g i leich d n erst dtei hat zeit l ein and Airu ig a s e s f s Ki ä h m st hige Der den tes ärks r un eine revo i s t da d mS l l u a t s Flu ten n ionä pinn g l e b gtuc ren enn wei Load iger zu etz h. send ähn mac F r a l iche für d me hen entw , Rah ie Z uku icke nft d men kö l t . n es K nte ited weg esig ns s ein.

Ausgabe 3 / 2015


44

P

rodukte mit dem Gedanken maximaler

Gegenüber leichteren Nylontüchern, die bei

desto schlechter fallen seine Leichtwind­

Langlebigkeit zu entwickeln liegt heute

der Produktion von Spinnaker zum Beispiel für

eigenschaften aus, weshalb bei der Entwicklung

nicht mehr unbedingt im Trend. Beson­

den Segelsport eingesetzt werden, hat sich

natürlich auf ein möglichst geringes Gesamtge­

ders im Bereich von Elektrogeräten und Handys

Polyester mit einem geringeren Stretch und

wicht gesetzt wird. Aber nicht nur der Windbe­

wird das sehr deutlich. Schließlich soll die Kaufbe­

fast nicht vorhandener Aufnahme von Wasser

reich spielt bei der Entscheidung für Polyester

reitschaft eines Kunden ja nicht mit einmaligem

durchgesetzt. Gleichzeitig ist das Verhältnis

eine Rolle. Würde das gesamte Flugtuch aus

Kauf versiegen, sondern in mehr oder weniger

zwischen Stärke und Gewicht entscheidend

steifem Dacron bestehen, besäße der Kite eine

kurzem Zeitraum erneut entfacht werden. Bei der

besser als bei Dacron. Dieses Material findet

zu geringe Flexibilität, um sich in Momenten

Entwicklung von Kites spielen die Konstruktions­

bei der Konstruktion der Fronttube, den Struts,

starker Kompression ausreichend verformen zu

weise und die verwendeten Materialien dagegen

aber auch gezielten Verstärkungen in der Kappe

können, was in kürzester Zeit zu Materialbruch

eine hochrangige Rolle. Sämtliche Umgebungs­

Einsatz und zeichnet sich durch seinen deh­

führen würde. Slow-Motion-Kameraaufnahmen

faktoren wie Sonne, Sand, Salz oder die intensiven

nungsarmen und sehr robusten Charakter aus.

von schnellen, harten Abstürzen verdeutlichen

Kräfte, denen das Sportgerät ausgesetzt wird,

Mit einem durchschnittlichen Gewicht von etwa

anschaulich, wie intensiv die Anforderungen

zehren extrem an den Materialeigenschaften und

170 Gramm pro Quadratmeter ist es allerdings

an die Flexibilität des Materials sind. Schlägt

damit auch an der Performance. Wer schon mal

deutlich schwerer als Polyestertuch, das im

ein Kite mit maximaler Geschwindigkeit auf der

einen Kite über viele Jahre geflogen ist, wird diese

Schnitt etwa 50 bis 60 Gramm pro Quadratmeter

Wasseroberfläche auf, komprimiert er fast um

Aussage bestätigen können. Das Flugtuch fühlt

auf die Waage bringt. Je schwerer ein Kite,

die Hälfte der Länge der mittleren Querstrut.

sich irgendwann an wie Pergamentpapier und ver­ liert seine steifen Eigenschaften, was das Flugver­ halten sowie die Profilgebung massiv beeinflusst.

1

Besonders bei ungleichmäßiger Beanspruchung oder Abnutzung werden diese Veränderungen in­ tensiv spürbar, da ein Kite dann auch die Tendenz zeigen kann, trotz neutraler Barstellung stetig in eine Richtung zu ziehen. Deshalb sind die Entwick­ lungsabteilungen in Kooperation mit den großen Tuchfabriken kontinuierlich damit beschäftigt, Op­ timierung zu betreiben, damit der Endverbraucher nicht schon nach einer langen Saison massive Performance-Einbußen hinnehmen muss.

In den vergangen Jahren sind zahlreiche Kitehersteller von Single-Ripstop- auf Double-Ripstop-Material umgestiegen. Eine optimale Lösung für diese Probleme und damit auch eine markant gesteigerte Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit der teuren Sportgeräte ist bis heute nicht gefunden. Als bestmöglicher Kompromiss hat sich Polyestertuch erwiesen, das seit etlichen Jahren bei der Herstellung von Tubekites Anwendung findet.

Ausgabe 3 / 2015

2

1 + 2 | Double-Ripstop-Material (oben) hat horizontal und vertikal eine höhere Bruchlast als SingleRipstop-Tuch (unten). Dafür ist die diagonale Bruchlast entscheidend geringer als bei herkömmlichem Single-Ripstop-Material. 3| Bei Double-Ripstop-Material werden im Vergleich zu SingleRipstop-Material zwei zusätzliche Polyester-Lastfäden im überlagernden Zickzack-Verfahren im Kitetuch eingearbeitet.


3

Nur wenn das Tuch diese Verformung mitgehen kann, reißt die gesamte Konstruktion nicht auseinander. Flexibilität ist in gewissem Maße also klar erwünscht. Jedoch soll sie gerade so hoch ausfallen, dass der Kite bei Verformungen nicht beschädigt wird, und gleichzeitig so kontrolliert bleiben, dass die ständigen Dehnungen des Materials nicht zu rapidem Performance­ verlust, also einer permanenten Streckung führen. Genau darin besteht die große Herausforderung. Um den Stretch des Materials zu reduzieren und das Tuch zudem bei Be­ schädigungen vor vollständigem Durchreißen zu schützen, wird horizontal und vertikal ein zusätzlicher Polyesterlastfaden im überlagernden ZickzackVerfahren im Kitetuch eingearbeitet (Ripstop). In den vergangen Jahren sind zahlreiche Kitehersteller von Single-Ripstop- auf Double-Ripstop-Material umgestiegen. Dabei werden nach demselben Prinzip zwei Lastfäden in das Polyestertuch eingearbeitet (siehe Grafik), was eine Steigerung der Bruchlast gegenüber dem herkömmlichen Ripstop-Tuch zur Folge hat und einen längeren Performance-Erhalt verspricht. Jedoch bezieht sich dieser Zugewinn an Stabilität lediglich auf horizontal und vertikal wirkende Kräfte. Er wird mit einem Verlust bei der diagonalen Bruchlast erkauft, wie ein Test des Weltmarktführers Teijin bei der Herstellung von Polyestertüchern erge­ ben hat. Demnach weist Double-Ripstop-Material im direkten Vergleich mit Single-Ripstop-Material eine höhere Dehnfähigkeit in der Diagonalen und eine um rund 20 Prozent geringere Bruchlast auf (siehe Tabelle).

Test: Bruchlast Kitetücher Hersteller: Teijin – TuchgröSSe: 50 mm x 600 mm Testgeschwindigkeit: 200 mm/min Material

Zugrichtung

T9600

45-GradWinkel

T9675

45-GradWinkel

Ripstop

Bruchlast in Kilogramm

Durchschnittliche Bruchlast in Kilogramm

single

46,404 46,185 45,443 48,137 47,279 46,690

46,690

double

35,578 35,748 34,689 36,135 35,904 35,611

35,611


46

Auch bei der speziell für Frauen, sprich leichte Fahrer, entwickelten Diamond Series setzt Airush den Load Frame ein.

Wie bei der Entwicklung von Kites häufig der

„Mit der Kombination aus Double-Ripstop-Material

Fall, geht also ein Fortschritt in die eine Richtung

und der Load-Frame-Technologie können wir die

mit einem Rückschritt in die andere Richtung

Performance-Lebensdauer eines Kites, verglichen mit

einher, womit sich zumindest ein Kitehersteller

einfachem Ripstop-Material, etwa um das Doppelte

nicht zufrieden geben will. Airush präsentiert

erhöhen. Das haben langjährige interne Tests und

mit dem Load Frame als erste Kitemarke welt­

Feldversuche an Kiteschulen ergeben und auch der

weit einen Lösungsansatz, der den diagonalen

weltweit markante Rückgang von Reklamationen bei

Stretch des Double-Ripstop-Materials maßgeb­

unseren Schirmen spricht eine deutliche Sprache“, so

lich reduziert und damit die Bruchlast erhöht.

Clinton Filen, Leiter der Produktentwicklung bei Airush.

Airush präsentiert mit dem Load Frame als erste Kitemarke weltweit einen Lösungsansatz, der den diagonalen Stretch des Double-Ripstop-Materials maSSgeblich reduziert. Durch einen Spinnennetz-ähnlich angelegten Rahmen in der Kappe wird der Kite zusätzlich

Lastenverteilung im Kite

stabilisiert. Kam in den vergangenen Jahren noch Aramid­als Material für den Load Frame zum Einsatz, wurde es für die Produktgeneration 2016 durch Dyneema ersetzt, welches sich durch ein um fast 40 Prozent besseres Verhältnis zwi­ schen Bruchlast und Gewicht gegenüber Aramid auszeichnet. Um die Kites mit dieser ergänzenden Stabilisierung nicht unnötig zu beschweren, sie also nicht ganzflächig mit Verstärkungen auszu­ statten, wurde zunächst sehr genau erfasst, an welchen Stellen des Kites während des Flugs die Grafische Darstellung der Lastenverteilung im Kite: Die rot eingefärbten Bereiche sind die Zonen, in denen die intensivsten Kräfte wirken.

Ausgabe 3 / 2015

höchsten Kräfte auftreten (siehe Grafik „Lasten­ verteilung im Kite“).



48 Genau im Zentrum der höchsten Lasten und nicht

Daraus macht auch Clinton Filen keinen Hehl. Er

um durch seine positiven Eigenschaften beeinflusst

im Zentrum des Kites sitzt auch der jeweilige Mit­

sieht den Load Frame für den Moment, in Anbe­

mit ganz neuen Materialien für das Flugtuch zu

telpunkt des Load Frame. Von dort aus ziehen sich

tracht der zur Verfügung stehenden Materialien als

experimentieren. Vielleicht werden wir also schon

die diagonal angelegten Dyneema-Leinen entlang

optimale Lösung, um das Maximum an Perfor­

in naher Zukunft Airush-Kites mit einem neuartigen

der Bereiche mit dem größten Lastaufkommen.

mance und Langlebigkeit für Kites zu erreichen.

Flugtuch sehen und dem Polyester als Kompro­

Um die Profilgebung mit dem Load Frame nicht

Aber noch viel wichtiger, er sieht den Load Frame

misslösung Lebewohl sagen. Zuzutrauen wäre es

negativ zu beeinflussen, werden die Dyneema-Lei­

als Chance, als Basis auf der man aufbauen kann,

dem Kreativteam rund um Clinton Filen.

nen im neutralen Zustand, ohne Vorspannung auf dem Flugtuch vernäht und zum Schutz der Nähte mit einem Streifen Tape abgeklebt.

35% weniger Stretch mit dem Airush Dyneema Load Frame

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. In der 35%

Tuchfabrik durchgeführte Tests haben ergeben, dass mit dem Load Frame verstärktes DoubleRipstop-Material, verglichen mit konventionellem Double-Ripstop-Tuch, bei 40 Kilogramm Zuglast

Test unter Laborbedingungen: Das mit dem Load Frame ausgestattete Double-RipstopMaterial hat gegenüber herkömmlichem Double-RipstopMaterial einen um 35 Prozent geringeren Stretch und eine höhere Bruchlast.

einen um 35 Prozent geringeren Stretch aufweist. Dadurch fällt die Bruchlast entsprechend höher 40-Kg-TEST

aus und die Performance des Kites bleibt durch die dehnungsärmeren Materialeigenschaften länger erhalten. Damit setzt Airush als Innovati­ onsgeber ein deutliches Ausrufezeichen bei der Kiteentwicklung. Doch selbst das ändert nichts an der Tatsache, dass Polyestertuch ein sehr empfindliches und gerade bei Kontakt mit spitzen Gegenständen leicht zerstörbares Material und demnach nicht das Gelbe vom Ei ist.

Double-RipStop-Material ohne Load Frame

Airush Dyneema Load Frame

Der neue Razor aus der Reefer Series mit Dyneema Load Frame

Ausgabe 3 / 2015


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50 | Kitelife PortrÄt

Ausgabe 3 / 2015


51

Das strahlende

Wunderkind von der Cauipe-Lagune Text // Florian Spieth Foto // Vincent Bergeron

Vom Fischersohn zum PKRA-Star: Die Geschichte von Carlos Mario ist ein wahres Kitemärchen. Geboren in einfachsten Verhältnissen hat es der 17-Jährige mit eisernem Willen und außerordentlichem Talent bis an die Weltspitze geschafft. Und das ist nur das erste Kapitel, daran lässt der Brasilianer keine Zweifel.

Ausgabe 3 / 2015


52

E

s gibt zahlreiche Kiter im Profizirkus, die ihren

Anderthalb Jahre sind seitdem ins Land gezogen

weil er aus unserer Sicht der nächste Weltmeis­

Aufstieg an die Weltspitze eindrucksvoller

und so mancher stellt sich die Frage, was aus dem

ter wird. Wir sehen in ihm einen hervorragenden

und mit deutlich mehr Glamour vollzogen

„Wunderkind“ geworden ist, das im Sturm den

Botschafter des Sports, abseits von monetären

haben, als Carlos Mario es vor anderthalb Jahren

World Cup eroberte. Ist Carlos Mario womöglich

Zielen oder Titeln. Als wir nach Brasilien flogen,

meisterte. Mit einem Video von seinem ersten

der Ausnahmeathlet, dem eine noch erfolgreiche­

um einen Nachwuchsfahrer im Teenageralter

World-Cup-Tourstopp, in dem er etliche der tech­

re Profikarriere bevorsteht als Aaron Hadlow?

für unser Team zu finden, war es wahrscheinlich

nischsten und angesagtesten Freestyletricks zeig­ te, ließ der bis dahin nahezu unbekannte Teenager­ keine Zweifel daran, dass ein neuer Stern am Kitesurfing-Firmament geboren war. Niemand hatte mit ihm gerechnet, als er im Dezember 2013 in Argentinien an den Start ging. Und was dort geschah, beschreibt der Newcomer auch heute noch als einen unbegreiflichen Rauschzustand. Mit

seine bescheidene und zurückhaltende Art,

Beeindruckend und inspirierend zugleich ist die Reife, mit der Carlos Mario dem Leben begegnet.

einer unschlagbaren Performance übertrumpfte er

die uns in Kombination mit seinem einzigar­ tigen Kitestil überzeugte.“ Genau die könnte auch zu seinem größten Vermächtnis werden, denn schon heute haben sein Name und seine Reputation großen Einfluss auf die Kiteindustrie. Vielleicht nicht unbedingt auf uns, die wir in unseren komfortablen Häusern in Europa sitzen, aber zweifellos auf die Menschen, die ihn umge­

sämtliche Platzhirsche, siegte in einem nervenzer­

Darauf hat Mauricio Abreu, der das Nachwuchs­

ben, für die Carlos einen Weg zeichnet, dem es

reißenden Finale und verwies mit Alex Pastor den

talent ins Team von Slingshot holte, eine klare

zu folgen lohnt.

damals schon gekürten und mit Christophe Tack

Antwort: „Obwohl es fast schon seine Bestim­

auch den späteren Weltmeister auf die Plätze.

mung ist, haben wir Carlos nicht verpflichtet, 1 | Mit einzigartigem Style und der nötigen Portion Biss hat sich Carlos Mario als absoluter World-Cup-Überflieger bewiesen.

1

Ausgabe 3 / 2015



54 2 | Hoher Besuch: Das Slinsghot-Team besuchte den brasilianischen Star in seiner Heimat und ließ sich die schönsten Secret Spots zeigen. 3 | Nur ein Ziel vor Augen: Kitesurfen wie das große Idol! 4 | Fast wie ein Papstbesuch lief die Veranstaltung in Barra Grande ab. 50 Kids rissen sich darum, Carlos die Boots zu schnüren oder sein Board zum Wasser zu tragen. 5 | Materialpflege: Auch Topstars müssen sich selbst darum kümmern, dass die Ausrüstung voll einsatzfähig ist. 6 | Dankbares Publikum: Wie gebannt verfolgten die jungen Teilnehmer in Barra Grande jeden einzelnen Trick.

über den Planeten erlangen. Erst recht nicht, da der 17-Jährige bis letztes Jahr noch nie zuvor sein Land verlassen hatte. Das Leben als professionel­ ler Kiter ist absolut neu für ihn, ein Traum, den es zu realisieren gilt, ein Buch, von dem gerade erst der Epilog besteht, das noch darauf wartet, ge­ schrieben zu werden. Es ist eine ganz andere Art von Reife, eine selbst erarbeitete, die er sich durch Verantwortungsbewusstsein auferlegt hat. Eine Reife, die ein Vater an den Tag legt, der Möglichkei­ ten sucht, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Eine Reife, die Scheitern nicht als Option in Erwägung zieht. Alle Menschen, die ihm nahestehen, ihn wirklich kennen, wissen, dass er seinen Erfolg nicht für sich allein will. Er möchte ihn für seine Familie, für Brasilien und all die Kids erringen, die er mit seiner Lebenseinstellung

2

inspirieren kann.

Ein widerhallender Knall auf einer leeren Lagune

Es ist daher nicht unwichtig zu erwähnen, dass

im Nordosten Brasiliens gefolgt von einem

Carlos nicht nur durch sein schier unglaubliches

verhaltenen Flüstern am Strand ist das eindeu­

Talent zum Inbegriff eines Parade-Kitesurfers

tige Anzeichen dafür, dass Carlos sein Training

wird. Es ist auch die Tatsache, dass er ohne

begonnen hat. In der nächsten Sekunde sieht man

Publikum, Kameras oder potenzielle Sponsoren,

ihn mit alarmierender Geschwindigkeit wild durch

die ihn beobachten, wie ein Wahnsinniger einen

die Luft rotieren und mit einem breiten weißen

halsbrecherischen Trick nach dem anderen auf die

Grinsen, das seine Ohren zu verbinden scheint,

Oberfläche der Cauipe-Lagune zaubert. Beeindru­

Den Weltmeistertitel zu holen ist sein ultimatives

wieder landen. Ein weiterer Faktor, der diesen

ckend und inspirierend zugleich ist die Reife, mit

Ziel, das er nicht aus den Augen verlieren wird,

Jungen so einzigartig macht. Er scheint mehr Spaß

der Carlos Mario dem Leben begegnet. Nicht die

bis es erreicht ist. Allerdings spielt das Wie für ihn

auf dem Wasser zu haben als jeder andere Kiter.

Art von Reife, die andere Profis durch Reisen quer

dabei eine alles entscheidende Rolle und wird

Seine auSSergewöhnliche Passion erwächst aus der emotionalen Verbindung zu seinen Wurzeln.

den Erfolg in seiner persönlichen Wahrnehmung

3

4

definieren. Die Bindung zu seiner Familie ist heute womöglich stärker denn je zuvor. Natürlich hat sich sein Lebensstandard durch den Sport verändert, aber bei Weitem nicht so, wie unsereins sich das vielleicht vorstellen würde. Obwohl seine Laufbahn als bezahlter Profi noch ziemlich jung ist, steht bereits fest, dass sie einen fortwährenden Einfluss auf ihn haben wird.

Ausgabe 3 / 2015


55

Aufgewachsen unter den einfachsten Umständen,

In Barra Grande ist der 17-Jährige eine Art

Anfang des Jahres organisierte das Slingshot-

besteht der größte Wunsch darin, sein Leben

Rockstar. Keiner von diesen unerreichbaren

Team gemeinsam mit Carlos eine Kids Kitesurf

und das Leben seiner Familie zu verbessern. Er

Teenie­schwärmen, mehr so wie ein geliebter

Clinic in Barra Grande, bei der es nur einen Star

möchte seinen Eltern ein neues Haus bauen und

Sohn der Gemeinschaft, die unzählige Hände

gab: Einen 17 Jahre alten Jugendlichen, der

das benachbarte Grundstück kaufen, um in unmit­

bereithält, um ihn hochleben zu lassen. Fast

die Rolle des großen Bruders für 50 Sechs- bis

telbarer Nähe der Menschen, die ihm sein Leben

schon weise wirkt sein Verhalten in Anbetracht

15-Jährige einnahm. Wie der Messias wurde er

schenkten, sein neues zu beginnen. Bis jetzt

der Tatsache, dass er eigentlich kaum Zeit hatte,

von den aufgeregten Anhängern zum Wasser

wohnen seine Eltern noch in der gleichen Hütte,

zu begreifen, welche polarisierende Rolle er

begleitet, von denen jeder das Board des großen

in der er seine Kindheit verbrachte, doch Carlos

heute spielt. Als wäre es das Selbstverständlichs­

Idols tragen oder ihm beim Verschließen der

hat verstanden, dass dieser neu eingeschlage­

te der Welt, fühlt er sich verpflichtet, diese Liebe

Klettverschlüsse an den Boots helfen wollte,

ne Weg eine bessere Zukunft für ihn und seine

und Fürsorge zurückzugeben, besonders den

bevor sie begierig jeden einzelnen Sprung vom

Familie bringen kann, ebenso wie für viele andere

unterprivilegierten Kids, die ihn als Idol verehren.

Strand aus beobachteten und in sich aufsaugten.

Jugendliche in Brasilien. Egal an welchem Kitespot in Brasilien man nachfragt, der Name Carlos Mario ist längst bekannt. Überall im Land trifft man auf Kitebegeisterte, die sich als Freunde, Unterstüt­

5

zer, Bewunderer und Fans ausgeben und damit einen großen Teil zu dem beitragen, was Carlos zu erreichen in der Lage ist. Besonders deutlich wird das in Barra Grande. Dieser kleine Ort hat unter Kitesurfern Bekanntheit erlangt, weil dort im vergangenen Jahr ein PKRA-Tourstopp stattfand, bei dem Carlos den dritten Platz erreichte.

6

Ausgabe 3 / 2015


56

Schreiend stürmten sie daraufhin ins Wasser, ein

Seinen Eltern ein Haus zu bauen, bevor er sein

Wird ein Weltmeistertitel sein Leben vollständig ver­

jeder wollte wenigstens für ein paar Sekunden

eigenes errichtet, die nächste Generation brasi­

ändern? Mit Sicherheit. Berücksichtigt man jedoch,

auf dem Rücken des Vorbilds huckepack surfen.

lianischer Kitesurfer zu inspirieren, Carlos weiß,

wie viele Menschen er bereits mit seinem Handeln

Von Müdigkeit keine Spur. Erst als Carlos nach fünf

was er erreichen möchte und wie er es erreicht.

positiv beeinflussen konnte, bleibt nur eine Schluss­

Stunden die Veranstaltung beendete, ließen sich

Manche Menschen sind der Überzeugung, dass

folgerung: Er hat bereits gewonnen. Gleichzeitig ist

die Groms überreden aus dem Wasser zu kommen.

man es nicht an die Spitze schaffen kann, ohne

das, was auf seinen Schultern lastet natürlich ein

Diese Veranstaltung war mehr als eine Demo, sie

die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Bei Carlos

enormer Druck. Nicht nur die Hoffnungen seiner Fa­

hatte eher den Charakter einer Zeremonie und

ist das nicht der Fall. Die Motivation und seine

milie, sondern die aller brasilianischen Nachwuchs­

verdeutlichte den Kids, wie eine potenzielle, zu­

Möglichkeiten zieht er genau aus diesem Be­

kiter zu erfüllen. Ein Druck, unter dem so mancher

künftige Welt auch für sie aussehen könnte. In den

wusstsein, stets zu wissen, wo er angefangen hat.

sicherlich zerbrechen würde. Nicht jedoch Carlos

verbleibenden zwei Tagen nutzte Carlos jede freie

Seine außergewöhnliche Passion erwächst aus

Mario, er hat schlichtweg zu viel Freude an dem, was

Minute, um der Gruppe weiter Unterrichtseinheiten

der emotionalen Verbindung zu seinen Wurzeln.

er macht, als dass er damit aufhören könnte.

zu geben und Erfahrungen zu vermitteln, nach denen seine kleinen Fans so lechzten. Inspiration ist Stärke, sie bleibt kleben und kann eine Persönlich­ keit wachsen lassen. Genau das gelang Carlos in

8

kürzester Zeit auf einzigartige Weise. Er inspirierte jeden einzelnen von ihnen, vermittelte, dass jeder das Zeug hat, aus der Masse herauszustechen, wenn die Motivation stimmt.

Carlos hat verstanden, dass dieser neu eingeschlagene Weg eine bessere Zukunft für ihn und seine Familie bringen kann, ebenso wie für viele andere Jugendliche in Brasilien. Während der Newcomer aus Brasilien stetig da­ mit beschäftigt ist, seine Karriere und sein Leben voranzutreiben, vergisst er dabei nicht, auch etwas zurückzugeben.

7

7 | Privatstunde: Nachhilfe vom Altmeister. Barra Grande wird in naher Zukunft sicher noch einige Topkiter hervorbringen. 8 | Massiv: Mit diesem Kiteloop dürfte Carlos Mario wohl auch problemlos bei jeder Megaloop-Challenge auf dem Podium landen. Ausgabe 3 / 2015


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58 | Kitelife News

Facelift bei Spleene Die Kite- und Boardschmiede Spleene startet mit einem Facelift in die Saison 2015. In neuem Glanz, mit noch mehr Hintergrundinfos und umfassenden technischen Erläuterungen zu den Produkten präsentiert sich ab sofort die Homepage der Door-Erfinder. Ebenfalls zu finden und zu bestaunen ist dort das neue Board aus der High Tech Line, das Session 45. Weitere Infos unter www.spleene-kiteboarding.com

Timex Yacht Racer mit Intelligent Quartz Hart am Wind! Die Timex Yacht Racer mit Intelligent Quartz wartet nur darauf, kräftig Wirbel auf dem Wasser zu machen. Für die richtige Taktik im Rennen oder die perfekt getimte Wende hält dieser Zeitmesser wichtige Funktionen bereit. Der Chronograf, ein Countdown-Timer und der

JN sucht Verstärkung auf dem Wasser Du kannst gut kiten, weißt dich selbst zu vermarkten und bist in der Lage, lokale Testveranstaltungen zu unterstützen? Dann könntest du schon bald zum Team von JN Kites gehören. Für zusätzliche Verstärkung auf dem Wasser und an den Spots dieser Welt sucht JN ab sofort neue Teamfahrer. Bewerbungsunterlagen können ganz einfach auf der Homepage eingereicht werden. www.jn-kites.com.

Yacht-Racing-Modus liefern wertvolle Infos bei der nächsten Session. Wir verlosen eine Timex Yacht Racer in sportlichem Gelb und Schwarz im Wert von 279 Euro. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, sende einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Timex Yacht Racer“ an verlosung@t-o-v.de.

Blickfang für die Füße Warum eigentlich immer Schwarz? Genau das haben sich die Entwickler bei Ascan gefragt und bringen deshalb mit dem Star Red einen Neoprenschuh in knalligem Rot auf den Markt. Der Round-Toe-Schuh bietet mit seinen fünf Millimetern Stärke eine optimale Wärmeisolation, ist besonders flexibel und für einen festen Halt auf dem Pad mit einer extrarutschfesten Sohle versehen. Weitere Infos unter www.ascan.info

Einsendeschluss ist der 21. August. Teilnahmebedingungen unter

www.kitelife.de/ teilnahmebedingungen/

Fliegengewicht mit Echtholzbügeln Die Bambus-Sonnenbrillen von Wave Hawaii bieten nicht nur besten Schutz für deine Augen, sondern pimpen dich für den Sommer so richtig auf. Die zehn verschiedenen Modelle besitzen alle polari­ sierende Gläser und bringen lediglich 25 Gramm auf die Waage.

Flexible Bambusboards Brunotti bringt mit seiner 18 Modelle umfassenden Longboardlinie das Surfen auf die Straße. Ganz neu im Sortiment sind das Bamboostick und das

Neben dem hundert Prozent UVA/UV-400-Schutz sind die Brillen mit gefederten Scharnieren ausgestattet und kommen optional in einer runden Bambus-Brillenbox zu dir nach Hause. Mehr Infos im Fachhandel und bei www.wave-hawaii.de

Boxter, die auf Bambus als Baustoff setzen. Beide Boards sind mit hochwertigen ABEC-7-Kugellagern und weichen Cruiser-Rollen ausgestattet. Erhältlich sind die Boards für je 219,99 Euro. Weitere Infos unter www.brunotti.com

Intelligente Rockerlinie Nomad stattet das edle Prototype für die Saison 2015 mit einem neuen, in der Schweiz entwickelten Karbongelege aus. Durch die Verwendung des neuen 125HM3k-Carbon soll das Board noch stabiler sein und gleichzeitig einen dynamischeren Flex besitzen. Erhältlich ist die Schnitte in zwei unterschiedlichen Bauweisen: als Prototype und als Ausgabe 3 / 2015

Prototype Ultra-Carbon. Weitere Infos unter www.nomadkiteboarding.com


Eine Mission, zwei Gesichter Bei den 2016er-Freestyle-Produkten der Team-Series-Range hat Airush die Palette in zwei brandneue Farbschemen unterteilt. Für die Retrofans gibt es jetzt die im Holzfällerlook gehaltene Reefer Series und für alle, die es etwas moderner haben wollen, die ganz in Schwarz und Türkis gestaltete Black Series. Diese zwei Designoptionen ziehen sich durch die gesamte Range der TeamSeries-Produkte. So kann sich jeder Kunde von den Boots über das Board und den Kite bis hin zum Trapez und der Bekleidung voll durchstylen und seine Lebenseinstellung zum Ausdruck bringen. Weitere Infos unter www.airush.com

Mach’ Dein Hobby zum Beruf!

Funktion trifft Style 107 Jahre und kein bisschen müde: So könnte man den Outdoorausrüster Bergans beschreiben. Vor einigen Jahren starteten die Norweger auch in den zentraleuropäischen Märkten richtig durch, seitdem hat sich die Marke in der Ski- und Outdoorszene etabliert. Ob Schul- oder Wanderrucksack, Daunenmantel oder Skihose – fast jeder Norweger besitzt irgendein Produkt von Bergans. Als Rucksackhersteller mit den ersten anatomischen Tragegestellen gestartet, stellt Bergans heute auch Schlafsäcke, Zelte und natürlich eine wachsende Kollektion an funktioneller wie modischer Outdoorbekleidung her. Weitere Infos unter www.bergans.com Gewinne jetzt eine von drei Funktionsjacken oder einen von zwei

1

2

Rucksäcken von Bergans. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, musst du nur die folgende Frage beantworten: In welchem Jahr wurde die Firma Bergans of Norway gegründet? Sende deine Antwort

3

4

per E-mail mit dem Betreff „Bergans” an

verlosung@t-o-v.de. Einsendeschluss

KITE-INSTRUCTOR

Seit über 40 Jahren bildet der VDWS weltweit erfolgreich zum Wassersportlehrer aus.

ist der 21. August. Teilnahmebedingungen unter www.kitelife.de/

teilnahmebedingungen/

5

1 | Bryggen 2 | Bryggen Lady 3 | Stegaros 4 | Stegaros Lady 5 | Skarstind

Infos und Ausbildungstermine: www.vdws.de


60

Kite Mania Tour Kiten lernen, Fahrkönnen steigern, testen, feiern und eine einzigartige Zeit genießen: Die Kite Mania Tour bietet Abwechslung, ständig wechselnde, bewährte Spots mit bester Windstatistik, die weltweit besten Trainingsreviere, motivierte sowie auf höchstem Standard ausgebildete Trainer, ein kleines und individuell zugeschnittenes Ambiente und stets das neuste Material der angesagtesten Kitehersteller.

Kite Mania Weekend

Ablaufplan:

Die Katze im Sack will niemand kaufen. Genau deshalb hast du jetzt die Möglichkeit, bei der Kite

Freitag

Mania Tour hinter die Kulissen zu schauen und

• Anreise bis 14 Uhr

im Rahmen der Kite Mania Weekends in Büsum

• Begrüßung an der Wassersportschule Büsum

einfach mal reinzuschnuppern. Hier bietet sich die

(auf der Familienlagune Büsum)

Option, erste Erfahrungen mit dem Kitesport im All­

• Welcome Drink

gemeinen zu sammeln, das umfangreiche Angebot

• Beginn des Camps um 15 Uhr

des Materialpools von Kite Mania kennenzulernen

• Kitefun und Training Teil 1

und natürlich in den Genuss der erfahrenen Orga­

• Vorstellung/Ermittlung der Könnensstufe/

nisation, der großen Vielfalt und der lockeren Atmo­

Gruppeneinteilung

sphäre dieser Veranstaltungsserie zu kommen. Wer

• Training in den Gruppen

anschließend mehr will, kann sich direkt für eine

• Anschließend gemeinsames Essen

der zahlreichen Touren aus dem Angebot von Kite Mania entscheiden.

Samstag • 10 bis 12 Uhr: Kitefun und Training Teil 2

Die Kite Mania Weekends finden vor den Toren

• 14 bis 16 Uhr: Kitefun und Training Teil 3

Büsums, an der neuen Familienlagune statt, wo

• Ab 19 Uhr: Barbecue an der Wassersportschule

dir das TEAM waterworld in Kooperation mit der Wasser­sportschule Büsum ein geniales Ambiente und einen grandiosen Kitespot bietet.

Sonntag • 10 bis 12 Uhr: Kitefun und Training Teil 4 • 13 bis 15 Uhr: Kitefun und Training Teil 5 • Anschließend Verabschiedung

Und so sehen die Rahmendaten für ein Kite Mania Weekend aus:

Details Zielgruppe Einsteiger, Aufsteiger und Semipros

Zweieinhalb Tage Kitesurfkurs für Anfänger, Auf­

Termine 24. Juli bis 26. Juli 2015 und 14. August

steiger und Fortgeschrittene bei einer maximalen

bis 16. August 2015

Teilnehmerzahl von 15 Personen. Der Preis für eine

Leistung Eigenanreise und -unterbringung

Person inklusive Schulung, Material und Rahmen­

Komplettpaket 235 Euro/Teilnehmer

programm liegt bei 235 Euro. Geschult wird mit dem

Pro-Kiter-Paket 135 Euro/Teilnehmer

aktuellen Materialpool des Teams, der brandneue

Experteninfo Kite Mania Hotline

2015er-Kites und -Boards bereithält. Am Samstag­

abend wird es für alle ein leckeres Barbecue ge­

Weitere Infos gibt es unter www.KiteManiaTour.com,

ben. On top erhält jeder Teilnehmer ein exklusives

persönlichen Kontakt unter info@KiteManiaTour.com

Geschenk von Kite Mania.

oder unter +49 179 2010743.

Ausgabe 3 / 2015


61

Limitierte Perfektion

Zwei neue Retter von Restube

Perfektion in Neopren verewigt: Anders kann

Neben den bekannten Restube-Versionen „sport“ und „classic“ gibt es

man den Infiniti X-Zip2 nicht beschreiben. Er ist

jetzt zwei neue Varianten sowie zusätzliches Zubehör. Die „basic“-Version

einer der bequemsten und wärmsten Anzüge

ist die ideale Ergänzung zu den bisherigen Modellen. Hierbei hat man sich

auf dem Markt und konnte sich so bereits

auf die wesentlichen Merkmale konzentriert und so eine preisgünstigere

in den letzten Jahren einen großen Namen

Variante für den Einsatz am Badesee geschaffen. Reflektorstreifen sorgen für

machen. Im Sommer 2015 wird es wieder

bessere Sichtbarkeit und ein XL-Gurt für mehr Komfort. Für die Fremdrettung

eine exklusive Infiniti Comp Limited Edition in

gibt es nun den Restube „lifeguard“, der

den Stärken 4/3 (269 Euro) und 3/2 (259 Euro)

gemeinsam mit Profirettern entwickelt

geben. Dabei wurde nochmals weicheres

wurde und ab diesem Sommer unter

Neopren eingesetzt und die Anzahl der

anderem bei der SLRG zum Einsatz kommt.

verwendeten Nähte getreu dem Motto „Less

Weitere Informationen unter

Seam = More Stretch“ weiter verringert. Weitere

www.restube.com

Infos unter www.xcelwetsuits.com

Kinder an die Bar Die Nachfrage nach Kitekursen für Kinder ist in den letzten Jahren spürbar gestiegen, ein Anlass für den VDWS, das Thema in den Mittelpunkt von Kitelehrer-Fortbildungen zu

Neuer Pro Shop im Süden Hamburgs Südlich der Elbe, nur 15 Autominuten vom Hamburger Stadtzentrum entfernt, wartet bei Wasserski & Wakeboard Hamburg nicht nur eine Fünf-MastWasserskianlage auf dich, sondern auch ein neu ausgestatteter Pro Shop. Mit einem breiten Sortiment an Hardware und Apparel von den Marken Slingshot, Liquid Force, Hurley, O'Neill, Bern und vielen weiteren wird alles geboten, was das Wassersportherz begehrt. Von Neoprenanzügen über Westen und Boardshorts bis hin zur Bindung und dem Board ist alles jederzeit vorrätig. Um

rücken. Dazu wurde eigens ein Referat ins Leben gerufen, das die Vertiefung des Themas im Rahmen der Ausbildungslehrgänge zum Ziel hat. So soll den Instruktoren und Schulen die Möglichkeit gegeben werden, ihr Wissen in diesem Schulungsbereich zu erweitern und zu entscheiden, ob (und wenn ja, wie) sie spezielle Kurse oder Camps für Kinder anbieten. Aufgrund der Entwicklungen der letzten Jahre, insbesondere von speziellem Equipment für Kinder, ist dies mittlerweile angebracht, nötig und möglich. Weitere Infos unter www.vdws.de

dir bei der Suche nach dem richtigen Set-up zu helfen, steht dir das Team von Wasserski & Wakeboard Hamburg natürlich mit Rat und Tat zur Seite. Weitere Infos unter www.wasserski-hamburg.de

Weiße Hasen aus Hawaii Die neue Rabbit Gang 3.0 White Edition von Wainman Hawaii ist in denselben sieben Größen und mit denselben einzigartigen Charaktereigenschaften erhältlich wie die legendäre schwarze Rabbit-Serie. Die weißen Hasen werden sowohl in Single- als auch MultiPump-Version angeboten und bieten zahlreiche Optionen, um die Flugeigenschaften auf die individuellen Vorlieben anzupassen, egal ob Anfänger oder Profi. Weitere Infos unter

www.wainmanhawaii.com

Fotowettbewerb 2015 Ocean Rodeo veranstaltet auf Facebook bis Oktober 2015 einen Fotowettbewerb und krönt die besten Shots mit attraktiven Preisen. Alle Follower können die Bilder bewerten – und die Aufnahme mit den meisten Likes wird am Ende gewinnen. Für die Teilnahme einfach „Ocean Rodeo´s Picture Award 2015“ in die Suchzeile bei Facebook eingeben und dein Gewinnerbild hochladen. Ausgabe 3 / 2015


62 | KITELIFE Event

Text // Florian Spieth fotos // tim jacobsen

Kitelife Village 2015 – Die gröSSte Kitesurftestveranstaltung und -Messe der Welt feiert Geburtstag!

Z

ehn Jahre testen und fachsimpeln – Das

Immer zahlreicher werden die Hersteller, die

Kitelife Village feiert Jubiläum: Vom

das Kitelife Village als wichtigsten Testevent des

21. bis 30. August 2015 ist es wieder

Jahres ansehen, weshalb schon zum jetzigen

so weit, die größte Kitesurfveranstaltung der

Zeitpunkt die Zahl der Aussteller und Testan­

Welt öffnet am Strand von St. Peter-Ording ihre

bieter alles übertrifft, was in den vergangenen

Pforten für Tausende Besucher und Kiter. Mit

Jahren geboten wurde. Wer bereits im Sommer

dabei ist natürlich auch das Kitelife Village, die

das Material der kommenden Saison selbst

größte Kitesurftestveranstaltung der Welt, die in

testen möchte und sich Informationen zu seiner

diesem Jahr ihren ersten runden Geburtstag am

Lieblingsfirma aus erster Hand sichern will, soll­

Ordinger Strand feiert.

te sich diesen Termin schon jetzt fett in seinem Kalender markieren. Für die Kiter steht auf dem Wasser ein riesiges Testareal zur Verfügung und die wichtigsten Hersteller der Branche werden

Im Kitelife Village zehn Tage lang kostenlos das Material der kommenden Saison testen

Fachsimpeln mit den Kitedesignern, Shapern und Teamfahrern deiner Lieblingsmarke

tagtäglich kostenlos Testmaterial ausgeben und bei Fragen Rede und Antwort stehen. Mit dabei sind natürlich auch die gefragtesten Kitereise­ anbieter, Neoprenhersteller und SUP-Marken.

Mit den Stars der Kiteszene am Ordinger Strand auf Tuchfühlung gehen

Auf keiner anderen Veranstaltung weltweit hast du die Möglichkeit, so umfangreich und kostenlos Kitesurfmaterial zu testen. Mach dir dein eigenes Bild!

Ausgabe 3 / 2015

Freier Eintritt: Livekonzerte und Partyveranstaltungen auf dem Eventgelände


63 Im Nordseebad St. PeterOrding wird vom 21. bis 30. August aber noch ein weiteres Jubiläum gefeiert: Zum zehnten Mal in Folge wird die Eiderstedt-Halbinsel für zehn Tage zum sportlichen Nabel der Kitesurfwelt, wenn die besten, radikalsten und schnellsten Kitesurfer dieser Erde bei den Virgin Kitesurf World Championships an den Start gehen. Das erste spektakuläre Manöver gelang den Veranstaltern schon jetzt. Die Snackmarke Pringles wird neuer Titelsponsor dieser weltweit einzigartigen Veranstaltung. Folgende Marken haben ihre Teilnahme am Kitelife Village 2015 bereits bestätigt:


64 | MAterialcheck

Neuerscheinungen 2015 Alles wird teurer – und starke Perfor-

Kiter ins Schwitzen, wenn der Händler einen

mit attraktiver Performance und guten Fahreigen­

mance muss erst recht teuer erkauft

vierstelligen Preis für den neuen fahrbaren Un­

schaften überzeugen können, zeigen einige Vertreter

werden, so die Annahme. In diesem

tersatz aufruft. Zugegeben, bei dieser Preisregion

in diesem Test. Mit dem LT 138 von Ocean Rodeo, dem

Test zeigen wir, dass das nicht stimmt.

befinden wir uns auch gegenwärtig noch im ab­

Placebo V5 von RRD, dem Rip HT von Spleene und dem

soluten Premiumsegment, doch im Schnitt sind

Proseries von SU-2 haben wir vier Boards unter die

In Zeiten von Boards mit Karbonfasern und

Kiteboards seit dem Ende des letzten Jahrzehnts

Lupe genommen, von denen keines mehr als 549 Euro

anderen hochpreisigen Baustoffen ist eigentlich

um etwa 200 Euro teurer geworden. Dass es aber

kostet. Sie zeigen exemplarisch, dass Performance

nur eine Tendenz erkennbar. Galten vor fünf

trotzdem auch heute noch Modelle für tatsäch­

nicht immer teuer sein muss und so mancher Kiter mit

bis sechs Jahren Kiteboards um 1.000 Euro als

lich alle Einsatzbereiche in der Preiskategorie

diesen Boards vielleicht sogar besser beraten ist als mit

absolute Exoten, kommt heute kaum noch ein

zwischen 500 und 600 Euro gibt, die durchaus

einer Premiumschnitte aus dem obersten Preissegment.

Technische Daten

Liquid Force Wow

GIN Egoist

F-One Trust

Best Kahoona

9

11

13

11.5

Preis (€)

549

1.399

1.169

1.299

1.249

Länge (cm)

138

Leinensystem

4

4

4

4

Breite (cm)

41

One-Pump

ja

ja

ja

ja

6, 7, 8, 10, 12

5, 7, 9, 13

5, 6, 7, 8, 9, 11

3.5, 5.5, 7.5, 8.5, 9.5, 10.5, 13.5

uni, Breite verstellbar

44, 52

45, 52

47, 52, 57

499

399

399

399

Kontakt

info@liquidforcekite.de

jacek@ginkites.com

info@liquid-sports.de

info@bestkiteboarding.com

Telefon

+49 461 9789560

+49 178 6166630

+49 431 3890790

00 800 12342378

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Testgröße Preis ohne Bar (€)

Alternative Größen Barbreiten (cm) Preis Bar (€):

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Gewicht (kg, montiert) Finnenmaß (mm) Alternative Größen

3,58 50 130 x 41, 134 x 41, 142 x 42, 146 x 43

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Geschwindigkeit

Lift

Top End Control

Hangtime

Drehen

Springen ausgehakt

Springen

Wasserstart

Komfort

Benötigtes Fahrkönnen **

Benötigtes Fahrkönnen **

Ausgabe 3 / 2015

SU-2 Proseries


65

Technische Daten

Spleene Rip HT

RRD Placebo V5

Nomad Wave Twin-Tip

Ocean Rodeo LT 138

Core Fusion 2

Axis Tranq

499

529

775

535

929

539 (nur Deck und Finnen)

Länge (cm)

139

138

142

138

139

141

Breite (cm)

42,5

41

41,5

42

41,5

43

3,91

3,74 (nur Deck und Finnen)

Preis (€)

Gewicht (kg, montiert) Finnenmaß (mm) Alternative Größen

3,85

4,59

3,64

3,98

50

50

50

50

48

18

133 x 39, 135 x 40,137 x 41, 141 x 42, 144 x 43, 147 x 44 (LW), 152 x 46 (LW)

info@corekites.com

info@axiskiteboarding.com

+49 4371 889340

+49 151 2305 4851

Kontakt contact@spleene-kiteboarding.com Telefon

+49 152 22488262

136 x 39, 137 x 41, 139 x 42, 140 x 43, 142 x 45 info@pryde-group.de

+49 89 6650490

136 x 41, 146 x 42

info@nomadkiteboarding.com mail@oceanrodeo-germany.de

+49 151 62653946

+49 157 32709178

Fahreigenschaften* Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Drehen Springen Komfort Benötigtes Fahrkönnen ** * Flugeigenschaften/Fahreigenschaften 1 bis 10. 10=sehr gut, 1=sehr schlecht ** Benötigtes Fahrkönnen 1 bis 10. 10=gering, 1=hoch

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Ausgabe 3 / 2015


66 | MAterialcheck Kites

Liquid Force Wow Die Fakten Für die Saison 2015 erweitert Liquid Force seine etablierte Kitepalette um ein ganz neues Modell, das durch Vielseitigkeit hervorsticht. Der Newcomer hört auf den Namen Wow und wurde mit Augenmerk auf den Einsatz in der Welle entwickelt, allerdings fällt das Leistungs­ portfolio deutlich breiter aus, als von einem reinen Spezialisten zu erwarten ist. Auf den ersten Blick sticht die extrem hochwertige Verarbeitung des Kites ins Auge. Zahlreiche Verstärkungen und eine äußerst robuste Konstruktion sollen ihn selbst härteste Waschgänge unbeschadet überstehen lassen. Um dem Kite eine hohe Fluggeschwindigkeit und einen weiten Stand am Windfensterrand zu verleihen, wurde der Durchmesser der Fronttube sehr gering gewählt, was gleichzeitig eine Gewichtsreduzierung ermöglicht. Für eine gute Rückmeldung an der Bar sowie direkte Reaktionen auf Steuerbefehle ist die Waage der Frontleinen ohne jegliche Umlenkrollen konzipiert. Auf dem Wasser Die flache Profilgestaltung des Wow sorgt in Kombination mit der schlanken Fronttube für eine ausgesprochene Luvgierigkeit, was der Fahrer in Form exzellenter Höhelauf­ eigenschaften zu spüren bekommt. Wird die Möglichkeit der enorm schnellen Beschleunigung in Verbindung mit dem mittleren Grundzug genutzt, ergibt sich eine starke Leichtwindperformance. Aufgrund der absolut effektiv arbeitenden Depower fällt der Windbereich insgesamt groß aus. In der Luft überzeugt der Wow mit einem stabilen Stand und einem selbst in böigen Bedingungen durchweg konstant angeströmten Profil. Das sorgt für ein sehr definiertes Bargefühl, welches durch die Waagekonstruktion ohne Umlenkrollen gefördert wird. Während die Haltekräfte über den gesamten Windbereich im unteren Segment liegen, sind die Steuerkräfte im Mittelfeld angesiedelt und erlauben ein sehr gutes Feedback zu den Aktionen des Kites. Sportlich präsentiert sich der Neue bei Liquid Force in Turns. Knackig zieht er in enge bis mittlere Radien und zeigt dabei ein schön rundes Flugbild. Für radikalen Surfstyle gegen die Welle bestens geeignet, kann er zusätzlich aber auch mit attraktivem Driftverhalten glänzen, wodurch Down-the-Line-Surfer ebenfalls voll auf ihre Kosten kommen. Ab dem mittleren Windbereich steht eine sportliche Sprungperformance zur Verfügung. Der kraftvolle Lift setzt mit progressiver Note ein und trägt in ansprechende Höhe, die Hangtime liegt im obersten Mittelfeld. Ausgehakt stellt der Wow einen ansprechenden Popp zur Verfügung, drängt dann aber sofort zurück an den Windfensterrand, was die Unhooked-­ Performance etwas schmälert. Vollkommen simpel geht der Wasserstart von der Hand, dabei genügt das Ziehen und Halten einer Steuerleine. Fazit Der Wow kann sich als kraftvoller und schneller Kite positionieren, der nicht nur Wavekiter be­ geistern wird. Die äußerst harmonische Gesamtabstimmung macht ihn in Verbindung mit dem brei­ ten Leistungsspektrum auch für sportliche Freerider attraktiv, die kein hohes Fahrkönnen mitbringen müssen, um in den Genuss der genialen Flugleistung zu kommen. Eine mehr als gelungene Premiere.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details

Von der Fronttube bis zur Abströmkante überzeugt der Wow mit einer sehr robusten und hochwertigen Verarbeitung. Die Synergy Struts (Struts sind seitlich mit dem Flugtuch vernäht) gewährleisten eine ­stabile Profilgebung, die selbst bei böigem Wind nicht leidet. Ausgabe 3 / 2015

Größe (m2)

9

Barbreiten (cm)

uni, Breite verstellbar

Preis (€/ohne Bar)

1.399

Preis Bar (€)

499

Leinensystem

4

Kontakt

info@liquidforcekite.de

One-Pump

ja

Telefon

+49 461 9789560

Alt. Größen (m2)

6, 7, 8, 10, 12


67

GIN Egoist Die Fakten Der brandneue Egoist ist das Schweizer Armeemesser unter den GIN-Kites. Neben dem gestreckten und eher Freestyle-lastigen Cannibal soll der gedrungen geschnittene Dreistrutter als Allrounder die Range erweitern. Um den Newcomer auch für den Einsatz in der Welle bestens vorzubereiten, hat GIN ihm zahlreiche Verstärkungen und eine sehr robuste Kon­ struktion spendiert. Um den Flugcharakter je nach Einsatzgebiet auf die individuellen Vorlieben anpassen zu können, stehen an den Tips diverse Trimmoptionen zur Verfügung. Als besonders attraktives Angebot bietet GIN den Egoist gegen einen Aufpreis von nur 71 Euro im Paket mit dem Freerideboard Geek an. Auf dem Wasser Die tief geschnittene Mittelsektion und der tiefere Stand des Kites im Windfenster sorgen für eine starke Leistung im unteren Windbereich. Energisch in das Windfens­ ter eingelenkt, produziert der Egoist effektiven Vortrieb und kann früh gestellt geflogen werden. Die Höhelaufeigenschaften liegen im obersten Mittelfeld, wobei der Schirm durch gezielten Kan­ teneinsatz noch einen Tick weiter nach vorn gedrückt werden kann, was die Effektivität steigert. Selbst Windlöcher oder böige Bedingungen bringen den absolut stabil am Himmel stehenden Egoist nicht aus der Ruhe. Die ausgeprägten Depower-Eigenschaften ermöglichen eine weitrei­ chende Reduzierung des Zugs, ein vollständiges Ausflattern ist nicht zu vernehmen. Diese stets aufrechterhaltene Anströmung verleiht dem Schirm hervorragende Drifteigenschaften bei Downthe-Line-Ritten in der Welle. Während die Handhabung grundsätzlich leicht fällt, zeigt der Egoist im oberen Windbereich teilweise progressive Leistungsspitzen, wodurch der Komfort etwas geschmälert und die Eignung für Ein- und Aufsteiger reduziert wird. Die Halte- und Steuerkräfte sind im Mittelfeld angesiedelt, was eine gemäßigte Kraftanforderung für den Fahrer bedeutet und gleichzeitig für ein ausgeprägtes Barfeedback und damit eine gute Spürbarkeit sorgt. Auf Steuerbefehle reagiert der Egoist absolut direkt und setzt sie mit ansprechender Fluggeschwin­ digkeit um. Turns werden in mittleren bis fast schon engen Radien schön rund gemeistert, was ein insgesamt spritziges und agiles Flugbild ergibt. Absprünge gelingen grundlegend einfach, da keinerlei Querkräfte entstehen wenn der Kiten nach hinten gesteuert wird. Der Lift setzt ab dem mittleren Windbereich explosiv ein und trägt in ordentliche Höhe. Die Hangtime ist ebenfalls stark ausgeprägt. Ausgehakte Sprünge werden mit intensiver Zugkraft unterstützt, eine Zugkraftredu­ zierung nach dem Absprung ist aber kaum vorhanden. Unkompliziert und zügig lässt sich der Egoist über den Zug an einer Steuerleine aus dem Wasser starten. Fazit Agil, sportlich und mit einer ordentlichen Portion Bissigkeit ausgestattet kann sich der Egoist als leistungsstarker Allrounder behaupten. Während Ein- und Aufsteiger nicht unbedingt zur primären Zielgruppe gehören, werden erfahrene Kiter mit diesem Newcomer beim Freeriden, in der Welle oder beim Freestyle jede Menge Spaß haben.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details Größe (m2)

11

Preis (€/ohne Bar) 1.169

Barbreiten (cm) 44, 52 Preis Bar (€)

399

Leinensystem

4

Kontakt

jacek@ginkites.com

One-Pump

ja

Telefon

+49 178 6166630

Alt. Größen (m2) 5, 7, 9, 13

Der Newcomer aus dem Hause GIN setzt auf eine sehr robuste und hochwertige Verarbeitung. Zusätzlich finden sich zahlreiche sinnvolle Ausstattungsdetails wie Leinenabweiser an den Strut-Enden, RescueHandles in den Tips oder ein One-Pump-System. Ausgabe 3 / 2015


68

F-One Trust Die Fakten Als der gemäßigtere Vertreter innerhalb der zwei Modelle umfassenden Kiterange von F-One profitiert der Trust intensiv von der Erfahrung aus der Entwicklung des Erfolgsmodells Bandit. Wie sein sportlicheres Pendant baut er auf das von F-One maßgeblich etablierte Delta-C-Design und auch bei der Ausstattung dient der große Bruder als Vorbild. Durch den Einsatz des neuen „Technoforce Double Ripstop“-Tuches konnten die Franzosen dem Trust in seiner zweiten Generation eine stabilere Profilgebung verleihen. Das spiegelt sich in einer differenzierteren Rückmeldung an der Bar wider, soll gleichzeitig aber auch eine erhöhte Widerstandsfähigkeit und damit eine gesteigerte Langlebigkeit garantieren. Auf den gewohnten Auto-Relaunch und den ausgeprägten Komfort des Vorgängers muss dabei natür­ lich nicht verzichtet werden. Auf dem Wasser Als klassischer Freerider ausgelegt konnte der Trust bereits in der ersten Generation mit einem großen Windbereich überzeugen. Daran ändert sich auch 2015 nichts. Unkompliziert stellt er schon im unteren Windbereich effektiven Vortrieb bereit und kann früh gestellt geflogen werden. Die Depower arbeitet äußerst effektiv, was bei komplett vom Körper weggeschobener Bar ein vollständiges Ausflattern des Schirms zur Folge hat. Die Haltekräfte präsentieren sich komfortabel und liegen im unteren bis mittleren Bereich. Etwas höher fallen die Steuerkräfte aus, was eine differenzierte Rückmeldung über die Aktionen des Kites ermöglicht. Der Komfort ist über den gesamten Windbereich hoch und wird durch einen sehr einfachen Was­ serstart abgerundet. Spritziger ausgelegt als im Vorjahr reagiert er schneller und mit einer gestei­ gerten Fluggeschwindigkeit auf Steuerbefehle. Durch die daraus resultierend bessere Sprung­ leistung sowie einen insgesamt agileren Auftritt erlangt er eine größere Attraktivität für sportlich ambitionierte Freerider, ohne die Eignung für weniger erfahrene Kiter damit zu reduzieren. Turns werden in mittleren Radien schön rund gemeistert. Auch enge Radien bleiben dem Trust nicht verwehrt, jedoch neigt er dabei zum deltatypisch tellernden Drehverhalten. Für eingehakte Sprünge lässt er sich zügig nach hinten steuern und zeigt ab dem mittleren Windbereich einen attraktiven Lift, der den Fahrer nicht haltlos vom Wasser reißt. Am höchsten Punkt angelangt begeistert der Schirm mit einer ausgeprägten Hangtime, was Oldschool-Fans ein Lächeln aufs Gesicht zaubern wird. Bei ausgehakten Manövern steht ausreichend Dampf zur Verfügung, ein Zugkraftabbau nach dem Absprung ist aber kaum zu vernehmen. Fazit Die Evolution des Bandit wirkt sich ein weiteres Mal sehr positiv auf den Trust aus. Er kann 2015 sein reines Einsteigerimage durch eine entscheidend gesteigerte Sportlichkeit vollständig ablegen und ist damit vollends in der Riege der Performance-Freerider angelangt. Trotzdem bleibt die Eignung für Ein- und Aufsteiger rundum erhalten, was die Zielgruppe deut­ lich vergrößert.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details

Das neue „Technoforce Double Ripstop“-Tuch soll den Trust robuster gestalten und gleichzeitig die Langlebigkeit erhöhen. Bei der Ausstattung steht er seinem großen Bruder Bandit in nichts nach. One-Pump-System, Fusion-Struts und zahlreiche Verstärkungen in potenziellen Stresszonen sind serienmäßig an Bord. Ausgabe 3 / 2015

Größe (m2)

13

Barbreiten (cm)

45, 52

Preis (€/ohne Bar)

1.299

Preis Bar (€)

399

Leinensystem

4

Kontakt

info@liquid-sports.de

One-Pump

ja

Telefon

+49 431 3890790

Alt. Größen (m2)

5, 6, 7, 8, 9, 11


69

Best Kahoona Die Fakten Der Kahoona geht bei Best bereits in die siebte Generation, bleibt seiner Linie als leistungsstarker Freerider aber auch 2015 treu. Während der Kite in der vergangenen Saison einen Tampen für die Anbringung der Steuerleinen besaß, kommt jetzt eine einfache Waage zum Einsatz, die alternativ aber auch nur auf dem vorderen oder hinteren Befesti­ gungspunkt am Tip mit beiden Schenkeln fixiert werden kann. Fanden sich 2014 noch groß­ flächige Dacron-Panele in den Tips, wurde das schwerere Tuchmaterial nun auf ein Minimum reduziert. Lediglich so viel Dacron kommt zum Einsatz, dass die Flugstabilität gewährleistet und ein Flattern des Profils sowie der Abströmkante unterbunden werden. Auf dem Wasser Einen zugstarken Charakter, der zu guter Leistung im unteren Windbe­ reich verhilft, konnte man vom Kahoona seit seiner Markteinführung wie selbstverständlich erwarten. Auf ihn muss auch 2015 nicht verzichtet werden, allerdings gehört das zuvor bei Leichtwind etwas träge Flugbild durch die stattgefundenen Modifikationen der Vergangen­ heit an. Direkter, schneller und agiler begeistert der Neue bereits im unteren Windbereich. Mit Sinuskurven beschleunigt kann er sofort gestellt geflogen werden und marschiert bereitwillig Richtung Windfensterrand. Im oberen Windbereich trumpft er mit gewohnt guter Kontrolle auf, die durch eine sehr effektiv arbeitende Depower unterstrichen wird. Abstri­ che bei der Flugstabilität gehören eindeutig nicht zu den Folgen der Abspeckkur. Bis in den obersten Windbereich besticht er mit einem stabil angeströmten Profil und kompensiert auch Böen hervorragend. Während die Kraftentfaltung durchweg linear und nicht ruppig stattfindet, können bei Starkwind vereinzelt etwas progressivere Kraftspitzen freigesetzt wer­ den. Insgesamt ist die Kontrolle des Schirms, der durch die gesteigerte Spritzigkeit ein etwas sportlicheres Flugbild erlangt hat, aber absolut einfach. Das zeigt sich in den mittleren und runder als im Vorjahr durchflogenen Turns, aber auch beim Springen von Vorteil. Zackig und mit guter Spürbarkeit lässt er sich gegen die Fahrtrichtung fliegen und setzt einen fast schon explosiven Lift frei, der ab dem mittleren Windbereich in gute Höhe trägt. Die Hangtime ist wie schon in den vergangenen Jahren sehr gut. Unhooked-Manöver sind ebenfalls mög­ lich, gehören aber nicht zu den Paradedisziplinen des Kahoonas. Der Wasserstart hingegen schon. Er erfolgt selbst bei wenig Wind über den Zug an einer Steuerleine. Fazit Abspeckkur mit großer Wirkung: Der neue Kahoona von Best präsentiert sich sportlicher als all seine Vorgänger, ohne dabei seine hohe Attraktivität als leicht zu handhabender Cruiserkite zu verlieren. Damit fällt die Zielgruppe 2015 noch größer aus und dürfte beson­ ders im Segment der sportlich ambitionierten Freerider einige neue Fans finden.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details Größe (m2)

11.5

Barbreiten (cm)

47, 52, 57

Preis (€/ohne Bar)

1.249

Preis Bar (€)

399

Leinensystem

4

Kontakt

info@bestkiteboarding.com

One-Pump

ja

Telefon

00 80012342378

Alt. Größen (m2)

3.5, 5.5, 7.5, 8.5, 9.5, 10.5, 13.5

Die Steuerleinen werden beim Kahoona an einer V-Waage mit Umlenk­ rolle befestigt. Um die Barkräfte und die Reaktionsgeschwindigkeit auf die individuellen Vorlieben anzupassen, können beide Schenkel wahlweise auch auf dem vorderen oder hinteren Anknüpfpunkt platziert werden. Die robuste Bauweise wird durch zahlreiche Verstärkungen in potenziellen Stresszonen abgerundet.

Ausgabe 3 / 2015


70 | MAterialcheck Boards

SU-2 Proseries vielseitige Schnitte kaum Wünsche offen. Turns werden bei maximalem Zug auf der Kante in weiten bis mittleren Radien absolviert. Auch in engen Kurven neigt das Proseries nicht zum Kontrollverlust, reduziert dann aber die Geschwin­ digkeit spürbar. Beim planen Drehen in den Switch Stance muss durch die relativ flache Rockerkurve und die groß dimensionierten Finnen ein mittlerer bis hoher Widerstand überwunden werden. Beim Springen ist hingegen keine Überwindung nötig. Absolut leicht und mit perfekter Kontrolle lässt sich das Proseries zum Take-off führen, kein Rutschen kein Verschneiden. Auch die Sprungleistung ist für Höhenflüge mehr als ausreichend. Lediglich fortgeschrittene Free- und Wakestyler werden sich bei radikalen Loaded-Tricks ein Quäntchen mehr Leistung wünschen. Fazit Ein Board dieser Preiskategorie erwartet man eigentlich ausschließlich im Segment der DIE FAKTEN Die Marke SU-2 steht für preislich

Auf dem Wasser Absolut leicht kommt das

Komfort-Freerider, die außer einem weichen Flex,

attraktive und gleichzeitig sehr ausgereifte Kite­

Proseries durch die flach gehaltene Bodenkurve ins

der entsprechenden Dämpfung und guter Kon­

boards. Das hat die polnische Boardschmiede in den

Gleiten, hier findet sich kein einziger bremsender

trolle nichts Außergewöhnliches leisten müssen.

vergangenen Jahren immer wieder überzeugend

oder störender Faktor. Die Beschleunigung ist gut

Das Proseries hat entscheidend mehr drauf. Selbst

unter Beweis gestellt. Mit dem Proseries stürmt al­

und die erreichbare Maximalgeschwindigkeit schon

sportlich ambitionierte Kiter kommen mit diesem

lerdings keineswegs ein knallhartes Freestyleboard

fast in der absoluten Spitzengruppe angesiedelt.

Board auf ihre Kosten und können sich an einer

auf den Markt, wie es der Name vermuten lassen

Wie fast alle Boards aus dem Hause SU-2 über­

schön differenzierten Rumpfkonstruktion erfreuen,

könnte. Vielmehr handelt es sich um einen komfor­

zeugt das Proseries mit grandioser Dämpfung und

die nichts mit einer weichen Gurke gemein hat.

tablen Allrounder mit absolut geringem Gewicht und

Laufruhe. Während der Rumpf selbst extremen

Gleichzeitig ist das Board aber auch bestens für

sagenhaft günstigem Preis. Für gesteigerten Halt

Kabbel schluckt, sorgen die 50-Millimeter-Finnen

Einsteiger geeignet. SU-2 beweist mit dem diesjäh­

beim Absprung und einen komprimierten Wasser­

für stets vorhandene Führung. So gelingt die Kon­

rigen Proseries einmal mehr auf beeindruckende

fluss besitzt das Board an den Tips breite Channels,

trolle des Boards in jeder Situation einfach, was

Weise, dass ein harmonisch ausdifferenziertes und

im Mittelteil des Unterwasserschiffs findet sich

Einsteiger aber auch Fortgeschrittene erfreuen

zugleich leistungsstarkes Board auch unter 600

dagegen eine flach ausgeführte Monokonkave.

wird. Auch beim Thema Sportlichkeit lässt die

Euro kosten kann. Absolut empfehlenswert!

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details

Die überarbeiteten Finnen sorgen mit 50 Millimetern Größe durchgehend für gute Führung. Die Kante ist aus einer umlaufenden ABS-Seitenwange gefertigt. Neue, intensiv konturierte Pads garantieren hervorragenden Halt und hohen Standkomfort, gleichzeitig lassen sich die Straps sehr gut und beidseitig verstellen. Ausgabe 3 / 2015

Preis (€)

549

Länge (cm)

138

Breite (cm)

41

Gewicht (kg, montiert) 3,58 Finnenmaß (mm)

50

Alt. Größen (cm)

130 x 41, 134 x 41, 142 x 42, 146 x 43

Kontakt

jacek@su-2.eu

Telefon

+49 178 6166630


71

Spleene Rip HT Die Fakten Spleene startet mit einer vollständig überarbeiteten HT-Linie in die Saison 2015, bei der neue Größen zum Einsatz kommen. Trotz hoch­ wertiger Materialien wie Holzkern und Karbonfaser sowie einer äußerst robusten Konstruktion und geringem Gewicht wurde der Preis für die Boards der HT-Linie gesenkt. Das Rip HT verkörpert in dieser Runde den klassischen Freeride-Vertreter und ist 2015 nur noch in einer universell einsetzba­ ren Größe erhältlich. Durch eine leicht modifizierte Rockerlinie mit etwas mehr Aufbiegung im Bereich der Tips und eine angepasste Outline soll die Agi­ lität des Rip 37 mit den Gleiteigenschaften des Rip 40 im neuen Rip 39 verschmolzen werden. Auf dem Wasser Durch den recht flach ge­ haltenen Mittelteil kann das neue Rip HT mit sehr guter Angleitleistung überzeugen. Ungebremst, gleichzeitig aber nicht überfordernd beschleunigt das Board auf eine hohe Endgeschwindigkeit und marschiert fast wie von selbst effektiv gegen den

Rip HT im Mittelfeld angesiedelt ist. Für planes

ruktion schon in der absoluten Spitzenliga und wird

Wind. Mit exzellenter Dämpfung kommt sogar bei

Drehen in den Switch Stance ist ein mittlerer Wi­

selbst bei sportlich ambitionierten Fortgeschritte­

Spitzengeschwindigkeiten im Kabbelwasser kaum

derstand zu überwinden. Weite und mittlere Radien

nen keine Wünsche offen lassen.

Unruhe auf, was hervorragende Komfortwerte

meistert das Board mit maximalem Zug auf der

ermöglicht. Gleichzeitig ist die Führung über die Fin­

Kante und reduziert dabei die Geschwindigkeit nur

Fazit Die Neuausrichtung des Rip HT kann als

nen und den Advanced-Jet-Bottom, eine doppelte

geringfügig. Wird es in engste Radien gezwungen,

Erfolg auf ganzer Linie bezeichnet werden. Freerider

Konkave, die von einem breit angelegten Channel

geht die Kontrolle ebenfalls nicht verloren, jedoch

und Cruiser kommen nach wie vor in den Genuss

eingefasst wird, so intensiv ausgeprägt, dass auch

bremst das Board dann maximal ab. Die Kontrolle

absolut einfach abzurufender Fahrleistungen und

weniger versierte Fahrer keine Probleme haben

beim Absprung zeigt sich hervorragend auf die Ziel­

bester Komfortwerte, während sportliche Fahrer

werden die Kontrolle aufrechtzuerhalten. Durch die

gruppe zugeschnitten. Bis zum Verlassen der Was­

von gesteigerter Agilität profitieren. Damit ist das

stärker nach oben gezogenen Tip-Bereiche fällt das

seroberfläche lässt sich das Tip sehr gut aufladen,

neue Rip HT schon eher ein guter Allrounder als ein

Fahrgefühl verglichen mit dem Vorgänger freier aus.

ohne jegliche Tendenz zum Verrutschen, auch bei

klassisches Freerideboard. In Kombination mit dem

Grundlegend ist die Konzeption aber auf Kontrolle

weniger kraftvollem Absprung. Der Popp liegt für

sagenhaften Preis von lediglich 499 Euro gibt es für

und Führung ausgelegt, weshalb die Agilität beim

einen Freerider durch die ausgefeilte Rumpfkonst­

uns nur ein mögliches Fazit: erste Sahne!

einsatzbereich einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details Preis (€) Größe

499

Alt. Größen (cm) Alternative Größen –

Länge (ohne (cm) Bar) Preis

139

Kontakt Preis Bar

Breite (cm) Leinensystem

42,5

Telefon Kontakt

Gewicht (kg, montiert) 3,85 One-Pump Finnenmaß (mm) Barbreiten

50

Telefon

contact@spleene-kiteboarding.com +49 152 22488262

Die von Spleene als Advanced-Jet-Bottom bezeichnete Unterbodenkonstruktion besteht aus einer doppelten Konkave, die seitlich von einem breiten Channel eingefasst wird und in Kombination mit der neuen, dünneren Kantenkonstruktion für gesteigerte Kontrolle sorgt. Ebenfalls neu ist die vielfältig verstellbare Pad-Schlaufen-Kombination. Ausgabe 3 / 2015


72

RRD Placebo V5 Komfort wurden bei der Entwicklung dieses Boards offensichtlich groß geschrieben. Der mittlere Flex verleiht dem Rumpf eine hervorragende Dämpfung, wodurch selbst unruhige Wasserbedingungen keine Probleme bei der Kontrolle erzeugen. Durch die gelungene Abstimmung zwischen Kanten- und Finnengriff bleibt die Führung stets erhalten, was die Handhabung des Boards auch für Anfänger ab­ solut einfach gestaltet. Zu den agilsten Vertretern des Freeride-Segments gehört das Board durch seine recht flache Bodenkurve und die gerade Outline nicht. Mittlere bis weite Radien werden mit gutem Zug auf der Kante gemeistert, engere Radi­ en quittiert es mit intensiver Reduzierung der Fahr­ geschwindigkeit. Beim planen Drehen des Boards in den Switch Stance muss ein mittlerer Widerstand überwunden werden. Der Absprung erfolgt mit höchstmöglicher Kontrolle. Bis zum Take-off bleibt die Führung über Kante und Finnen bestens erhal­ DIE FAKTEN Als einziger klassischer Freerider

143 x 45 Zentimeter entfallen vollständig und wer­

ten. Auch bei Loaded-Tricks erfolgt der explosive

behauptet sich das Placebo neben dem Allroun­

den durch ein neues Modell in 142 x 45 Zentimeter

Ankantvorgang absolut einfach und die Leistung ist

der Bliss und einer drei Modelle umfassenden

ersetzt. Entgegen dem branchenweiten Trend zu

selbst für erste Ausflüge in den Unhooked-Bereich

Freestyle-­Palette als absoluter Dauerbrenner bei

immer höherpreisigeren Boards bietet RRD das

noch ansprechend. Selbst erfahrene Freestyler mit

RRD. Für hohen Fahrkomfort ist das Board im

Placebo in dieser Saison mit einem Verkaufspreis

kraftvollem Absprung kommen durch die Modifika­

Standbereich mit einem mittleren Flex ausgestat­

von 529 Euro an und platziert es damit nicht nur im

tion des Rumpfes jetzt besser auf ihre Kosten.

tet, um gleichzeitig aber auch eine Portion Sport­

absoluten Niedrigpreissegment, sondern verleiht

lichkeit bereitzuhalten sind die Tips etwas härter

dem Placebo auch eine hohe Attraktivität für Ein­

Fazit Einsteiger bis Fortgeschrittene kann das

abgestimmt. Die Form der Tips ist verglichen mit

steiger in den Kitesport.

Placebo durch seine komfortable Abstimmung und die leichte Handhabung durchweg begeistern. Mit

dem Vorgänger etwas weniger gerundet und mit ei­ ner leichten Konkave versehen. Intensiv überabei­

Auf dem Wasser Bereits mit geringem

der neuen, breiteren Outline und der modifizierten

tet wurde die Größenzusammenstellung der Range.

Kitezug zeigt sich das Placebo extrem gleitwillig.

Rumpfabstimmung kommen in diesem Jahr aber

Das Modell in 136 x 39 Zentimeter ist komplett neu,

Mit ordentlicher Beschleunigung kommt es in die

sogar sportlich ambitioniert Fahrer auf ihre Kosten.

alle anderen fallen jeweils einen Zentimeter breiter

Gänge und erreicht eine im obersten Mittelfeld

Diese enorme Portion Fahrspaß gibt es zudem

aus als im Vorjahr. Die Versionen in 141 x 43 und

liegende Maximalgeschwindigkeit. Kontrolle und

schon zu einem äußerst attraktiven Preis.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details

Die neuen Rad Pads sind eine enorme Bereicherung für das Board. Sie sind absolut komfortabel und bieten guten Halt. Zudem lassen sich die Schlaufen vielfach verstellen, optimal an die Fußform anpassen und auch der Winkel der Füße auf dem Board ist stufenlos einstellbar. Ausgabe 3 / 2015

Preis (€)

529

Länge (cm)

138

Breite (cm)

41

Gewicht (kg, montiert) 4,59 Finnenmaß (mm)

50

Alt. Größen (cm)

136 x 39, 137 x 41, 139 x 42, 140 x 43, 142 x 45

Kontakt

info@pryde-group.de

Telefon

+49 89 6650490


73

Nomad Wave Twin-Tip Die Fakten Mit dem Wave Twin-Tip stellt Nomad ein außergewöhnliches Boardkonzept im Premium­ segment vor. Wie bei den klassischen Twintips der Edelboardschmiede kommen auch bei der Konstruktion des Newcomers nur feinste Materialien zum Einsatz. Der Hybridkern aus PVC und Holz wird von Karbongelegen eingefasst, die das Board nicht nur sehr leicht machen, sondern auch für ein gut differenziertes Flexverhalten sowie starke Rückstell­ kräfte sorgen. Angeboten wird das Wave Twin-Tip in drei qualitativ unterschiedlichen Bauweisen, die grundsätzlich alle auf Karbon setzen, preislich aber deutliche Unterschiede aufweisen. Während die hier getestete Team-Version 775 Euro kostet, schlagen die Pro-Linie mit 995 und die Ultra-Linie mit 1.305 Euro zu Buche. Wahlmöglichkeiten gibt es auch bei den Finnen. Anstatt der herkömmlichen G10-Finnen kann das Board gegen einen Aufpreis von 160 Euro mit Karbon-Keramik-Finnen (custom made) ausge­ stattet werden. was nicht zuletzt der tiefen Monokonkave zuzu­

Fazit Mit dem Wave Twin-Tip präsentiert

Auf dem Wasser Durch den im Mittelteil

schreiben ist. Agil und frei lässt sich das Board mit

Nomad ein vielseitiges Board für erfahrene

noch recht flachen und erst zu den Tips hin

seiner runden Outline in Turns führen, die bis in sehr

Kiter, die gern in kleinen bis mittleren Wellen

intensiven Rockeranstieg kommt das Wave Twin-Tip

enge Radien bei minimalem Geschwindigkeitsverlust

fahren, sich aber kein zusätzliches Wave-

gut ins Gleiten. Frei laufen gelassen beschleunigt

gemeistert werden können. Dabei ist jedoch ein gu­

Directional dafür zulegen wollen und sich

es ansehnlich auf eine hohe Endgeschwindigkeit.

tes Gefühl gefragt. Wird der zulässige Aufkantwinkel

auf einem Twintip einfach wohler fühlen. Mit

Die intensiv nach oben gezogenen Tips verleihen

überschritten, erfolgt der Übergang in den Drift ziem­

ausgesprochener Spritzigkeit und sehr direk­

ihm selbst in Kabbelwasser eine hohe Laufruhe.

lich plötzlich. Beim Absprung sieht das Anforderungs­

tem Fahrverhalten kann es auch im Freeride-

Durch die eher harte Flexabstimmung wird ein sehr

profil ähnlich aus. Hier ist konsequenter Kraftaufwand

Bereich glänzen. Gleichzeitig bringt es durch

direktes Boardgefühl erreicht, was höchste Präzision

gefordert. Zu zaghaft angekantet neigt das Tip zum

die schön differenzierte und auf Leistung

bei Manövern ermöglicht. Gleichzeitig führt diese

Rutschen, was die Eignung für Ein- und Aufstei­

ausgelegte Rumpfabstimmung noch eine so

Auslegung aber zu geringen Abzügen beim Komfort,

ger reduziert. Wer eine saubere Absprungtechnik

sportliche Note mit, dass selbst Freestyler

Sofafeeling kommt hier nicht auf. Beim Cruisen

beherrscht wird mit grandiosem Popp belohnt, der

auf ihre Kosten kommen. Ein hervorragendes

erfolgt die Kontrolle der Kante absolut einfach,

schon die Qualität spezieller Freestyleboards erreicht.

Allroundboard für erfahrene Kitesurfer.

einsatzbereich einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details Preis (€) Größe

775

Alt. Größen (cm) Alternative Größen 136 x 41, 146 x 42

Länge (ohne (cm) Bar) Preis

142

Kontakt Preis Bar

Breite (cm) Leinensystem

41,5

Telefon Kontakt

Gewicht (kg, montiert) 3,64 One-Pump Finnenmaß (mm) Barbreiten

50

Telefon

info@nomadkiteboarding.com +49 151 62653946

Das edle Klarlack-Finish gibt den Blick auf die Karbongelege frei und verleiht dem Wave Twin-Tip eine sehr technische Optik. Anstelle von einlaminierten Inserts werden die Gewinde für die Aufnahme der Schrauben von unten durch den Rumpf gesteckt, was eine höhere Belastbarkeit bietet. Ausgabe 3 / 2015


74

Ocean Rodeo LT 138 Zielgruppe entscheidend vergrößert. Selbst bei Höchstgeschwindigkeit bleibt die Führung erhalten, lästiges Catchen der Finnen oder Verschneiden sind Fremdwörter für das LT 138. In heftigen Kabbelbedingungen kommt der mittlere Flex an die Komfortgrenze, was sich in leichtem Aufschau­ keln darstellt, aber auch dann bleibt die Kontrolle denkbar einfach. Bei schnellen Kantenwechseln sowie planem Drehen in den Switch Stance ist nur ein geringer Widerstand vorhanden, was den sport­ lichen Charakter unterstreicht. In Turns bleibt die Führung über Kante und Finnen bis in mittlere Ra­ dien erhalten, bevor das Board gut vorhersehbar in den Drift übergeht. Selbst Sprungeinsteiger werden keine Probleme haben, das LT 138 bis zum Takeoff auf der Kante zu halten, was die ausgeprägte Freeride-Eignung unterstreicht. Mit kraftvollem und technisch sauberem Absprung kommt man in den Genuss guter Rückstellkräfte, die dem Board einen DIE FAKTEN Mit dem LT 138 ersetzt Ocean Rodeo­

Die Bodenkurve basiert auf einem Three-Stage-

so hervorragenden Popp verleihen, dass auch die

die lang gediente JT-Pro-Linie im Twintip-Segment

Rocker mit langer flacher Mittelsektion und inten­

Ansprüche von versierten Freestylern in vollem

und präsentiert einen vielseitigen Freestyler, der

siver Aufbiegung zu den Tips.

Umfang bedient werden.

begeistern wird. In Snowboardbauweise gefertigt

Auf dem Wasser Die Bodenkurve des LT 138

Fazit Mit dem LT 138 zaubert Ocean Rodeo einen

besteht das Herzstück aus einem Holzkern, der

ist darauf ausgelegt, die nötige Geschwindigkeit

sportlich straff abgestimmten Freestyler mit breitem

von gezielt platzierten Karbonstreifen umge­

für ambitionierte Newschool-Tricks zu ermögli­

Einsatzspektrum aus dem Hut. Freerider, die ein

ben wird. Sie sollen dem Newcomer zu einem

chen. Dementsprechend leicht erreicht die im

direktes und reaktives Board mit ausgeprägtem

definierteren Flex und massiver Sprungleistung

Retrodesign gehaltene Schnitte die freie Gleitlage

Sofafeeling vorziehen, wird der Newcomer ebenfalls

verhelfen. Für die Extraportion Kontrolle ist der

und kann mit ansehnlicher Beschleunigung sowie

glücklich stellen. Angesichts der ausgeprägten Viel­

Unterboden im Zentrum parallel zu den Kanten

einer hohen Maximalgeschwindigkeit glänzen.

seitigkeit und hochwertigen Verarbeitung ist der Ver­

von zwei schmalen Channels durchzogen. An den

Durch die relativ gerade Outline im Mittelteil und

kaufspreis unschlagbar. Mit nur 535 Euro gehört das

Tips kommt dagegen jeweils ein breit angelegter

die stets Führung liefernden Finnen zieht das

LT 138 zu den erschwinglichsten Twintips auf dem

Channel mit doppelter Konkave zum Einsatz, der

Board einmal in Fahrt gekommen sofort effektiv

Markt und ist damit fast um die Hälfte günstiger als

weit in den Mittelteil des Rumpfes ausläuft.

Höhe. Die Kontrolle fällt durchweg leicht, was die

der Großteil seiner direkten Konkurrenten.

nicht nur radikale Experten der Luftakrobatik

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details

Die aufwendige Unterbodenkonstruktion mit den breit angelegten Channels in den Tips sorgt für eine gute Führung und verleiht dem LT 138 einen bissigen Absprung. Die Pad-Schlaufen-Kombination ist schnell und leicht montiert und bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten für den Fußwinkel auf dem Board. Ausgabe 3 / 2015

Preis (€)

535

Alt. Größen (cm)

Länge (cm)

138

Kontakt

Breite (cm)

42

Telefon

Gewicht (kg, montiert) 3,98 Finnenmaß (mm)

50

mail@oceanrodeo-germany.de +49 157 32709178


75

Core Fusion 2 Die Fakten Zwei Jahre ist es her, dass Core mit dem Fusion die erste Twintip-Linie ins Leben rief. Zwei Jahre, in denen sich der multiple Allrounder zu einem der beliebtesten und meistverkauften Boards in Deutsch­ land entwickelt hat. Jetzt bringt Core mit dem Fusion 2 einen Nachfolger auf den Markt, der es in sich hat. Basierend auf dem großen Entwicklungs-Know-how der edlen Carved-Boards setzt das Fusion 2 auf eine Vollkarbon-Konstruktion aus dem exklusiv für Core produzierten Cartan-Karbon, bei dem die Fasern im leistungsoptimierenden 30-Grad-Winkel ausgerichtet sind. Die neuen Pads und Straps Union Pro garantieren höchsten Komfort sowie breit gefächerte Verstellmög­ lichkeiten. Überarbeitet wurde, verglichen mit dem Vorgänger, auch die Outline des Boards. Breitere Tips sollen in Verbindung mit den neu berechneten Finnen eine gesteigerte Sprungleistung und Kontrolle ermög­ lichen, während die leicht angehobene Rockerlinie

Situation luvgierig, womit Höhelaufen zum Kinder­

werden hier mit einem Spezialisten wie dem Carved

zusätzliche Agilität verspricht. Vom erfolgreichen Vor­

spiel wird. Die doppelte Konkave sorgt in Verbindung

Imperator noch effektiver bedient.

gänger übernommen wurde der Diamond-3D-Shape.

mit dem markanten V-Kiel für eine denkbar leichte

Er sorgt für eine optimale Lastenverteilung im Rumpf

Kantenkontrolle, wodurch es bei der Zielgruppe kei­

FAZIT Ohne Zweifel, hier handelt es sich um einen

und garantiert eine harmonische Balance zwischen

nerlei Einschränkungen gibt. Trotz bester Komfort­

mehr als würdigen Nachfolger des ersten Fusion.

Flex und Steifigkeit. Mit dem hier getesteten Modell

werte fällt der Charakter äußerst agil und sportlich

Während der bereits beim ersten Modell intensiv

in 139 mal 41,5 Zentimetern wurde die breite Range

aus. Enge Turns nimmt das Board mit vollem Zug auf

ausgeprägte Komfortaspekt und die leichte Hand­

zudem für 2015 erweitert.

der Kante ohne Geschwindigkeitsverlust und glänzt

habung in vollem Umfang erhalten bleiben, kann der

mit höchster Reaktivität. Die zeigt sich auch in der

Nachfolger in den Punkten Agilität und Spritzigkeit

AUF DEM WASSER Schon mit geringem Kitezug

Sprungdisziplin. Mit geringem Kraftaufwand lässt

sowie sportlicher Bissigkeit noch mal eine Schippe

marschiert das Fusion 2 los und beschleunigt

sich das Fusion 2 progressiv ankanten und neigt

drauf legen. Wer bisher noch nicht vom Fusion-

schnell auf eine hohe Endgeschwindigkeit. Der

selbst bei weniger ausgeklügelter Technik nicht zum

Fieber ereilt war, wird spätestens diesem Allrounder

Fahrkomfort und die Handhabung fallen selbst bei

Wegschmieren. Die Sprungleistung ist wie schon

garantiert verfallen. Allerdings muss dafür nun auch

Maximalgeschwindigkeit und unruhiger Wasserober­

beim Vorgänger in der Spitzenliga angesiedelt. Der

etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Mit 929

fläche so gut aus, dass selbst Einsteiger sofort mit

harmonisch abgestimmte Rumpf hält eine hervor­

Euro ist das Core Fusion 2 nicht nur leistungstech­

diesem Board warm werden. Unbeeindruckt von

ragende Rückstellfähigkeit und einen entsprechend

nisch, sondern auch preislich unter den absoluten

äußeren Umständen zeigt sich das Fusion 2 in jeder

guten Popp bereit. Lediglich radikale Wakestyler

Premiumboards angelangt.

einsatzbereich einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details Preis (€) Größe

929

Alt. Größen (cm) Alternative Größen 133 x 39, 135 x 40,

Länge (ohne (cm) Bar) Preis

139

Preis Bar

Breite (cm) Leinensystem

41,5

Kontakt

137 x 41, 141 x 42, 144 x 43, 147 x 44 (LW), 152 x 46 (LW)

Gewicht (kg, montiert) 3,91 One-Pump

Kontakt Telefon

info@corekites.com

Finnenmaß (mm) Barbreiten

Telefon

+49 4371 889340

48

Äußerst aufwendig präsentiert sich die Unterbodenkonstruktion des Fusion 2 mit doppelter Konkave, V-Kiel und breiten Channels in den Tips. Die neuen Pads und Straps Union Pro sehen nicht nur edel aus, sondern markieren auch in Hinblick auf Komfort, Boardkontrolle und Verstellmöglichkeiten das höchste der Gefühle. Ausgabe 3 / 2015


76

Axis Tranq wasser kein Sofafeeling aufkommt, leidet die Kontrolle in Verbindung mit festen Bindungen kaum. Selbst bei hoher Geschwindigkeit und unruhiger Wasserober­ fläche schaukelt sich das Board nur geringfügig auf und ermöglicht damit die bestmögliche Konzentration auf den Absprung. Der erfordert ein etwas höheres Fahrkönnen, da die klein dimensionierten Finnen nicht viel Führung liefern und das Tip bei mangelndem Kraftaufwand zum Rutschen neigt. Wer eine gute Absprungtechnik besitzt, wird die Kante für eingehakte Manöver leicht aufladen und problemlos bis zum Takeoff halten können. Bei ausgehakten Tricks treten die enorm sportlichen Züge des Tranq dann aber erst rich­ tig in Erscheinung. Die Rückstellfähigkeit der Rumpf­ konstruktion ist so gut ausgeprägt, dass der Popp auch die Bedürfnisse echter Profis vollends erfüllt. Obwohl das Board durch die im Mittelteil flach gehaltene Bodenkurve durchaus auch mit Schlaufen gefahren werden kann, handelt es sich hier eindeutig um einen DIE FAKTEN Die Wakestyle- und Park-Serie von

und setzt auf eine im Mittelteil flach gehaltene Bo­

Vertreter, der sein volles Performance-Spektrum erst

Axis besteht aus drei Boards und wurde in ständigem

denkurve, eine straffe Flexabstimmung sowie einen

mit festen Bindungen bereitstellt. In Turns sind mittlere

Austausch mit Pro Rider Billy Parker und dem ehema­

intensiv gechannelten Unterboden.

Radien vorgegeben, die ohne Geschwindigkeitsverlust gemeistert werden können.

ligen Freestyle-World-Tour-Judge Alex Lewis-Hughes entwickelt. Ergebnis dieser langjährigen Kollaboration

Auf dem Wasser Dass ein Board für den Park­

sind drei aggressive und robuste Wakestyleboards für

einsatz nicht aufgebogen sein muss wie eine Banane,

Fazit Das Tranq stellt eine harmonische Mischung

den Einsatz mit Bindungen. Bootleg, Billy und Tranq

veranschaulicht Axis mit dem Tranq beispielhaft. Erst

aus attraktiven Freeride-Eigenschaften und exzellenter

sind sowohl für den Einsatz mit Kite als auch an

zu den Tips hin steigt die Rockerkurve intensiv an,

Freestyle-Performance bereit und beweist damit einen

der Anlage ausgelegt. Alle drei Modelle wurden mit

wodurch das Tranq über exzellente Angleiteigen­

sehr vielseitigen Charakter. Trotzdem handelt es sich

doppelten Insert-Reihen für eine individuelle Stance-

schaften, sowie eine ordentliche Beschleunigung und

nicht um ein Board für Ein- und Aufsteiger. Radikale

Anpassung ausgestattet und verfügen über eine

eine hohe Maximalgeschwindigkeit verfügt. Diese

Free-und Wakestyler, die nicht auf ein hohes Maß an

widerstandsfähige P-Tex Grindbase. Darüber hinaus

Auslegung ist auch für die im obersten Mittelfeld

Gleiteigenschaften verzichten möchten und zugleich

unterscheiden sie sich bei der Rumpfabstimmung

liegenden Höhelaufeigenschaften verantwortlich. Die

ein sportliches Fahrwerk für den Einsatz mit festen

und der Schwerpunktsetzung aber deutlich. Das

relativ harte Gesamtabstimmung verleiht dem Board

Bindungen wünschen, sind mit dem Tranq hingegen

Tranq ist der wohl vielseitigste Vertreter des Trios

ein sportlich-direktes Fahrwerk. Auch wenn im Kabbel­

bestens beraten.

einsatzbereich

Könnensstufe

Freeride

Einsteiger

Freestyle

Aufsteiger

Wave

Fortgeschrittene

Race

Experten

details

Der intensiv konturierte Unterboden verleiht dem Tranq auch ausreichend Führung, wenn es ohne Finnen eingesetzt wird. Durch eine doppelte Insert-Reihe sind Boots jeder Marke mit dem Tranq kombinierbar und es stehen zahlreiche Varianten für den Stance sowie den Winkel der Füße auf dem Deck zur Verfügung. Ausgabe 3 / 2015

Preis (€)

539 (nur Deck und Finnen)

Alt. Größen (cm)

Länge (cm)

141

Kontakt

info@axiskiteboarding.com

Breite (cm)

43

Telefon

+49 151 2305 4851

Gewicht (kg, montiert) 3,74 (nur Deck und Finnen) Finnenmaß (mm)

18


DAS GRÖSSTE TESTIVAL DER WELT

21.08.–30.08. Ordinger Strand

Freier Eintritt in Verbindung mit gültiger Gästekarte

www.kitesurfworldcup.de


78 | Kitelife Reiselust

Endlose Weiten im

Sultanat

Oman

Text // Florian Spieth Fotos // Sarah Eyhorn, Florian Spieth, Tourismusministerium Oman

Östlich des beliebten Ägyptens erstreckt sich für Kitesurfer ein großer weißer Fleck auf der Weltkarte. Nicht zuletzt, weil die Staaten des Nahen Ostens von Syrien über den Irak bis in den Jemen eher durch Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam machen. Doch am südöstlichen Zipfel dieser Landmasse findet sich mit dem Oman direkt am Indischen Ozean ein windiges Paradies für Flachwasserliebhaber und Wellenfans, das noch auf seine Entdeckung wartet.

S

ersten Kilometern deutlich. Freie Fahrt, keine mi­ litärischen Absperrungen und keine Checkpoints. Als Schweiz des Nahen Ostens könnte man den von Sultan Qaboos großzügig geführten Staat

chnurgerade führt die gut asphaltierte

Kilometer langen Strecke, die links und rechts von

mit seinen gerade mal dreieinhalb Millionen

Straße durch die sengende Hitze und die

der Wüste eingerahmt wird. Am Horizont tauchen

Einwohnern bezeichnen. Liberal geht es hier seit

grenzenlos wirkende Wüste. Fünf Stunden

immer wieder die Silhouetten von Kamelherden

über 40 Jahren zu, was daran liegt, dass sich

Autofahrt liegen vor uns auf der Reise von Maskat

auf, vermischen sich mit dem Flimmern über dem

Oman stets frei gehalten hat von Parteinahmen

bis auf die Insel Masirah. Eintönige Stunden,

glühenden Sandboden und wirken dabei wie eine

in rund um das Sultanat schwelenden Konflikte

wie sich herausstellt, denn es sind lediglich drei

Fata Morgana. Oman ist anders als arabische

und natürlich an den satten Öldollars, die jedes

Abbiegungen vorgesehen auf der fünfhundert

Staaten wie Ägypten, das wird schon nach den

Jahr in die Staatskasse flattern.

Ausgabe 3 / 2015


79

An der Südspitze Masirahs befindet sich Ghashar Shik. Neben teils verlassenen und verfallenen Fischerhütten erstrecken sich hier zwei riesige Buchten mit feinstem Flachwasser.

Für das Wohl des Volkes wird gesorgt – und sollte

ein gern gesehener, denn langfristig soll der

es doch zu Auflehnungen kommen, lässt sich

Tourismus die endliche Erdölära zumindest in

der Sultan mit großzügigen Unterstützungen

Teilen kompensieren. Die Omanis sind stolz

wie zinsfreien Darlehen für Studenten oder voll

auf das, was sie in den letzten 40 Jahren unter

finanzierten Sicherungssystemen nicht lumpen.

der Regentschaft von Sultan Qaboos aufgebaut

Das Gesundheitswe­ sen Omans wurde von der WHO sogar als effizientestes weltweit eingestuft, wodurch die Lebenserwartung der Einheimischen in den vergangenen 20 Jahren von durch­

haben. Sie leben heute

Dass Fortschritt nicht zwangsläufig mit Verlust der kulturellen Identität und Menschlichkeit einhergehen muss, zeigt das Sultanat Oman exemplarisch.

schnittlich 49 auf 74

in einem modernen Staat in Einklang mit ihren alten Traditionen. Dass Fortschritt nicht zwangsläufig mit Verlust der kulturellen Identität und Menschlichkeit ein­ hergehen muss, zeigt das Land exemplarisch

Jahre angestiegen ist. Den Omanis geht es gut,

und nimmt damit eine Ausnahmestellung unter

die politische Lage ist stabil, Kriminalität nahezu

den arabischen Staaten ein. Frauen sind ebenso

nicht existent und Touristen werden hier nicht

staatstragend wie Männer. Sie sind berufstä­

als Cash-Cows angesehen. Mit Freundlichkeit,

tig, im Management genauso anzutreffen wie

Offenheit und großer innerer Ruhe heißen die

auf Regierungsposten und unterliegen keinem

Menschen im Land Reisende willkommen, von

Schleierzwang. Für Deutsche dürfte so manches

denen es bisher nur wenige gibt. Der Tourismus

hier wie eine verkehrte Welt wirken, denn an

steckt noch in den Kinderschuhen, weshalb man

der Universität gibt es tatsächlich eine Männer­

Hotelburgen oder Pauschaltourismus nirgends

quote, da dort junge Frauen in der deutlichen

findet. Der Besucher ist hier wirklich noch Gast,

Überzahl sind.

Iran

Ras Hilf

Shanzi Maskat

Masirah Marsis

Saudi-Arabien

OMAN

Camp Masirah

Jemen

Amq Naglah Haql Khasit

Kalban Ghab

Ghashar Shik

Ausgabe 3 / 2015


80

1

Kitesurfer gehören im Sultanat Oman ähnlich wie

durchgehend so heftig vom Monsun befeuert,

die Männer an den Unis zu einer verschwindend

dass Schirmgrößen jenseits der zehn Quadrat­

geringen Minderheit. Etwa drei Dutzend gibt

meter getrost zu Hause gelassen werden können.

es in diesem Land mit seinen 1.700 Kilometern

Mit einer Autofähre bewältigen wir von Shannah

Küstenlinie nach Schätzung von Alexander Friesl,

aus die letzte Etappe nach Masirah und erreichen

der seit 2007 hier lebt. Auf der Suche nach

den Hafen von Hilf, ganz im Norden der Insel

einer ausgefallenen und wenig frequentierten

gelegen. Fischer sind dabei, ihren Tagesfang von

Destination für eine Kiteschule folgte er dem Tipp

den Booten zu verfrachten, und schauen von der

eines Bekannten und entdeckte ein Paradies für

Arbeit auf, als sie uns erblicken. Fotos werden bei

Wassersportler. Während die nördliche Küste

der Einladung zum typischen Chai geschossen.

das gesamte Jahr über nur wenige windige Tage

In unseren bunten Boardshorts sind wir die At­

erlebt, zudem in den Sommermonaten Luft­

traktion unter den Männern und Frauen in ihren

temperaturen zwischen 40 und 50 Grad Celsius

bodenlangen, weißen Gewändern und wirken für

auffährt, führte die Suche den Schwaben die

die Omanis wohl wie Besucher aus einer anderen

Ostküste entlang Richtung Süden. Dort liegt mit

Welt. Nach etlichen Reisen in Marokko und

Masirah die einzige größere Insel des Sultanats.

Ägypten fällt sofort auf, dass es sich hier um eine

Diese wird besonders in den Sommermonaten

andere Aufmerksamkeit handelt, die wir erregen.

23

45

1 | Räucherwaren, Düfte und Parfüms werden im Sultanat Oman in liebevoller Handarbeit hergestellt und auf den Souks, den lokalen Märkten, angeboten. 2 | Freestyle-Session unterhalb der Landzunge, die den Spot vor der Kiteschule nach Süden gegen die nächste Bucht und Kabbelwasser abschirmt. 3 | An der Ostküste finden Surfer etliche Wavespots, die besonders in den Sommermonaten ordentlichen Swell einfangen. Mit einem Allradfahrzeug kann man fast überall bis an die Wasserkante fahren.


81

6

4 | Datteln sind neben Öl eines der wichtigsten Exportgüter Omans. 5 | Auch auf Masirah gibt es etliche frei laufende Kamele, die gern die Straßen benutzen. Daher ist besonders bei Dunkelheit eine gemäßigte Fahrweise geboten. 6 | Kalban ist der erste vom Camp aus nach Süden gelegene Ausweichspot und hält eine riesige Bucht bereit. Hinter der kleinen Insel findet sich spiegelglattes Wasser und konstanter Wind. 7 | Das Restaurant in der Campmitte ist der einzige große Schattenplatz und bietet einen hervorragenden Blick auf die Lagune.

7

Es geht nicht darum, in irgendeiner Form Profit durch unseren Besuch zu schlagen, viel mehr hört man gern und gespannt die Geschichte, warum zwei Bleichgesichter den weiten Weg durch die Wüste auf sich genommen haben, um das karge Eiland zu besuchen. Auf eine freundliche, aber gleichermaßen zurückhaltende Art werden Besucher hier aufgenommen und respektiert, auch wenn sie noch so außerge­ wöhnlich gekleidet sind. Zurück im erfrischend klimatisierten Wagen

Ein Camp mit bunten Holzhütten und einem klei­

sich die stehtiefe Lagune vor dem Camp, hält bei

fahren wir die noch verbleibenden 30 Kilome­

nen Restaurant in der Mitte verleiht dem Spruch

schräg ablandigem Wind spiegelglattes Wasser be­

ter an der Westküste entlang Richtung Süden. In

„vom Bett aufs Brett“ eine sinnhafte Bedeutung.

reit und bietet mit endlos viel Platz ein grandioses

mannigfaltigen Türkistönen leuchtet der Ozean seitlich der Straße und zeigt mit weißen Schaum­ kronen unmissverständlich an, dass die Windsaison begonnen hat. Kurz nach dem Fischerort Sur Masirah geht rechts eine staubige Piste ab, die an

Revier für Anfänger bis ambitionierte Freestyler.

Wenn mehr als vier Kites am Himmel sind, ist auf Masirah schon viel los.

einer überdimensionalen Lagune endet. Hier hat

Was aber wohl die größte Besonderheit dar­ stellt, ist die geringe Anzahl an Wassersportlern, die diese genialen Bedingungen nutzen. Wenn mehr als vier Kites am Himmel sind, ist auf Masirah schon viel los. Angelehnt an die Lebens­

Alexander Friesl unter dem Namen Kiteboarding

Warum die Wahl des Auswanderers genau auf die­

weise der Beduinen haben Gäste, die auf jeglichen

Oman seine Schule errichtet, nur hundert Meter

sen Flecken der Insel fiel, ist schnell klar. Über eine

Komfort neben einem Bett verzichten, die Mög­

von der Wasserkante entfernt.

Fläche von fast zehn Quadratkilometern erstreckt

lichkeit in einer der Holzhütten unterzukommen. Ausgabe 3 / 2015


82

Infos Oman 8 Reisezeit

Unterkunft

Von Mai bis in den September hinein findet man

Die Unterkunft im Camp ist in den bunten Holz­

auf Masirah die besten Kitebedingungen. Auch

hütten recht spartanisch, dafür fällt man aus

in den Wintermonaten, wenn der Wind aus Nor­

der Tür direkt auf den Strand. Duschen, Toiletten

den kommt, kann es vereinzelt gute Tage geben,

und Waschgelegenheiten finden sich ebenfalls

jedoch sind diese sehr schwer vorherzusehen.

im Camp und werden mit den übrigen Gästen geteilt. Etwas gehobener geht es in den zwei

Wetter und Bekleidung

zur Verfügung stehenden Luxury-Rooms zu.

Über mangelnde Sonne muss man sich auf

Ein großes Kingsize-Bett, ein eigenes Bad, eine

Masirah keine Gedanken machen, sie scheint

Klimaanlage sowie ein großer Flatscreen (mit

täglich zwischen zehn und 13 Stunden, wes­

HDMI) gehören hier zur Ausstattung. Das Camp

halb ein hoher Sonnenschutzfaktor sowie eine

wird in der Regel mit Vollpension, also Früh­

Kopfbedeckung angebracht sind. Während die

stück, Mittagessen und Abendessen inklusive

Sommermonate im Norden und Inland das

aller Getränke gebucht. Das Essen ist einfach,

Thermometer bis auf 50 Grad hochschießen

aber gut. Es gibt in Oman offiziell keinen Alkohol

lassen, bietet Masirah von Juni bis September

zu kaufen, das gilt nicht nur für Spirituosen.

durch den starken Wind angenehme Tempera­

Daher sollte man sich im Duty-free-Shop bei

turen zwischen 26 und 30 Grad. Die Wasser­

Bedarf eindecken.

9

temperatur liegt nur geringfügig darunter, weshalb eine Boardshort und ein Shirt zum

Wer nicht unbedingt Wert darauf legt, am Strand

Die Straßen sind sehr gut ausgebaut und der

Schutz vor der Sonne die gesamte Saison über

aufzuwachen, und die Fahrt von knapp 30 Kilo­

Weg ist wirklich einfach zu finden. Alternativ ist

vollkommen ausreichen. An der Ostküste ist

metern nicht scheut, kann alternativ auch das

ein Transfer oder ein Taxi nach Masirah möglich,

das Wasser ein paar Grad kühler. Wer zart be­

komfortable Hotel Masirah Island Resort gegen

jedoch ist der Mietwagen auch vor Ort Gold wert,

saitet ist, sollte einen Neoprenunterzieher oder

einen Aufpreis von etwa 200 Euro pro Woche, pro

wenn man frei entscheiden möchte, an welchem

Shorty mitnehmen.

Person im Doppelzimmer wählen. Pool, Fitness­

Spot es aufs Wasser gehen soll. Es empfiehlt sich

raum und alle weiteren Annehmlichkeiten sind hier

ein Geländewagen mit Allradantrieb, da einige

vorhanden. Unser Tipp: Das Hotel nur mit Frühstück

Spots nur über Sandpisten erreichbar sind.

Winddiagramm

buchen. Da in der Regel nur wenige Gäste vor Ort sind, ist das Abendessen im fünf Kilometer entfernt

Elektrizität

gelegenen Hilf besser und günstiger.

Das elektrische System basiert auf 220/240-­ Volt-Wechselstrom mit einem britischen

Preise

Dreistift-Stecker.

Das Leben in Oman ist nicht teuer. Ein Liter Benzin kostet rund 30 Euro-Cent, eine Cola im Restaurant

Reisebeispiele für August 2015

etwa 50 Euro-Cent und eine volle Mahlzeit inklu­

Sieben Tage Doppelzimmer/Vollpension im

sive Getränke und frisch gepresstem Fruchtsaft

Kitecamp Kiteboarding Oman (Standardzimmer)

zwischen drei und zehn Euro. In Hilf gibt es einige

inklusive Flug kosten 1.037 Euro pro Person

Restaurants, besonders zu empfehlen sind die

(Einzelzimmer 1.255 Euro), eine Verlängerungs­

beiden Pakistanis und der Türke.

woche pro Person 417 Euro (Einzelzimmer 637 Euro).

Wer noch viel im Wasser steht und läuft, sollte

Anreise

Sieben Tage Doppelzimmer/Vollpension im Masirah

Schuhe im Gepäck haben. Sehr vereinzelt gibt

Von einigen deutschen Flughäfen werden

Island Resort – ehemals: Swiss-Belhotel – (Deluxe-

es Muscheln in den Lagunen. Während im April,

Direktflüge nach Maskat angeboten. Die Flugzeit

Promo-Zimmer) inklusive Flug kosten 1.176

Mai und September gelegentlich Kites zwischen

liegt bei etwa sieben Stunden. Die günstigere

Euro pro Person (Einzelzimmer 1.696 Euro), eine

elf und zwölf Quadratmeter zum Einsatz kom­

Variante ist ein Flug mit Turkish Airlines mit Zwi­

Verlängerungswoche pro Person 557 Euro

men, werden im verbleibenden Zeitraum der

schenstopp in Istanbul. Von Maskat aus sind es

(Einzelzimmer 1.071 Euro).

Hauptsaison überwiegend Schirme zwischen

fünf Autostunden bis zur Fähre nach Shannah,

fünf und zehn Quadratmeter auf dem Wasser

die Überfahrt dauert dann eine Stunde mit der

Buchbar bei der Surf & Action Company unter

benötigt. Nach Masirah lohnt es sich, ein Wave­

neuen (35 Euro) und anderthalb Stunden mit der

www.kitereisen.com

directional mitzunehmen.

alten Fähre (20 Euro).

Material

Ausgabe 3 / 2015


83 Wer dem Charme von Campingambiente und

Dann startet die Hauptsaison für Kitesurfer, die ihre

externen Sanitäranlagen seit seiner Jugend

Leichtwindschirme ruhigen Gewissens zu Hause

nichts mehr abverlangen kann, hat die Mög­

lassen können. Selbst wenn sich der Kharif mal eine

lichkeit einen der zwei Luxury-Rooms in einem

Verschnaufpause gönnt, fällt der Windmesser nicht

gemauerten Haus zu wählen, die ein eigenes

unter die 20-Knoten-Marke. Sollte der Wind tatsäch­

Bad sowie eine Klimaanlage besitzen. Für

lich zu stark werden, existieren mit Kalban, Ghab

Verpflegung und kalte Getränke sorgt das kleine

und Ghashar Shik diverse Ausweichspots ein paar

Restaurant in der Campmitte, das auch als

Kilometer weiter Richtung Süden, die stets ein paar

schattenspendender Aufenthaltsort dient. Der

Knoten weniger auffahren und ebenfalls herausra­

ist gerade zum Anfang der Saison heißbegehrt.

gende Flachwasserspielwiesen bereithalten.

10

Über Flautenbeschäftigung muss man sich in den Sommermonaten keine groSSen Gedanken machen, da es schlichtweg keine Tage ohne kitebare Bedingungen gibt. Im April und Mai, wenn der Monsun noch zö­ gerlich in Gang kommt, liegen die Tagestempe­ raturen bei 30 bis 38 Grad, was Mitteleuropäer nur von den wenigen Hochsommertagen im Jahr kennen. Aber schon dann ist die Windausbeute äußerst ansehnlich. Von morgens bis abends rauscht der aus Süden kommende Kharif mit 18 bis 30 Knoten über Masirah. Von Juni bis September nimmt er dann richtig Fahrt auf und beschert der Insel im Schnitt Windstärken zwischen 30 und 45 Knoten. Nichts für zarte

8 | Romantisch und einfach: die Holzhütten im Camp von Kiteboarding Oman 9 | Luxuriös und komfortabel: Masirah Island Resort, das einzige Hotel der Insel 10 | Pompöse bis ganz einfache Moscheen finden sich alle hundert Meter im Sultanat Oman. Gelegentlich wirkt es, als hätte jede Familie ihre eigene. 11 | Bei ablandigem Wind vor dem Kitecamp dient der Jetski zum Einsammeln abgetriebener Kiter. 12 | Nur etwa hundert Meter trennen die Unterkünfte von der zehn Quadratkilometer großen Lagune. 13 | Kiteschule und Camp von Kiteboarding Oman

12

Gemüter, weshalb auch etliche Einheimische zu dieser Zeit ihre Häuser verbarrikadieren und die Insel verlassen.

11

13

Ausgabe 3 / 2015


84

Wer mit dem Mietwagen eine Tour entlang der Westküste macht, wird allerdings auch selbst schnell herausfinden, dass es neben den genannten ein Dutzend weiterer Strände und Buchten gibt, die sich zum Kitesurfen bestens eignen. Gerade in der Hauptsaison trifft man dort den ein oder anderen Wildcamper, der das Leben und Kiten an einem einsamen Strand genießt. Mit dem Einsetzen des Monsuns fällt das Quecksilber in einen deutlich er­ träglicheren Bereich. Die Luft erreicht tagsüber dann nur noch Temperaturen zwischen 26 und 30 Grad. Der Neoprenanzug kann trotzdem bedenkenlos daheim gelassen werden. Bei konstant 28 Grad Wasser­temperatur reicht ein Lycra absolut aus – und wer etwas empfindlicher ist, wird mit einem Unterzie­ her oder einem Neoprentop ebenfalls nicht frieren. Was Masirah gegenüber den Spots am Roten Meer absolut einzigartig macht, sind aber nicht nur die enorme Windausbeute im Sommer und die leeren Spots, sondern ganz besonders die Möglichkeit auch in der Welle kiten zu können. Von Juni bis Ende August trifft kontinuierlich von Osten kommender Swell auf die Küste von Masirah. Vom Camp aus sind es lediglich 20 Autominuten bis an die Ostküste, wo ab einer Wellenperiode von zehn Sekunden aufwärts dann wahrhaftige Big-Wave-Sessions warten. Wellen­ größen von zwei bis vier Meter sind keine Seltenheit, trotzdem bieten sich auch dann noch Orte mit guten Bedingungen für Welleneinsteiger. In Khasit, Haql und Amq kommt der Wind side bis sideon, was auch weniger erfahrenen Wellenhungrigen ein optimales Ambiente bietet. Echten Wave-Cracks wird das Herz in Shanzi aufgehen, wo der seitlich ablandige Wind steile, grüne Wände auftürmt.

14 15

Ausgabe 3 / 2015

16


18

17 Das Programmangebot neben Wassersport und Nachtleben ist auf der Insel eher dünn gesäht bis nicht vorhanden. Über Flautenbeschäftigung muss man sich in den Sommermonaten aber auch keine großen Gedanken machen, da es schlichtweg keine Tage ohne kitebare Bedingun­ gen gibt. Einen Ausflug der besonderen Art, den man in den Monaten Mai bis Ende Juli mit Alex unbedingt unternehmen sollte, ist das TurtleWatching. Im Verlauf der Saison kommen über

Oman ungemein. Fünf-Sterne-Kitebedingungen,

40.000 Wasserschildkröten, die teilweise bis zu

leere Spots und Vielfalt auf dem Wasser sind kaum

160 Kilogramm auf die Waage bringen, an die

an einem anderen Ort der Welt in dieser Qualität

Strände der Ostküste, um dort ihre Eier abzule­

zu finden. Das weiß auch Alexander Friesl, der es

gen, was aus nächster Nähe miterlebt werden

sich kurz vor Sonnenuntergang auf der Terrasse

kann. Ebenso erhebend sind die Tage, an denen

vor der Kitestation gemütlich gemacht hat.

sich hunderttausende Minischildkröten aus dem

Obwohl er Freunde und Familie ebenso wie

Strandboden nach oben graben, um ihren Weg in

die schwäbische Küche häufig vermisst, gibt es

die Weltmeere anzutreten.

für den passionierten Kiter zum Leben keinen schöneren Ort auf der Welt. Während die Sonne

Obwohl die Reise nach Masirah etwas aufwen­

wie ein glühender Feuerball in der Lagune versinkt

diger ist als in die Touristenhochburgen des

und nur noch ein einzelner Kite wie ein Schatten

Roten Meeres und eine Portion Abenteuerlust

über dem Wasser seine Bahnen zieht, ist diese

mitgebracht werden sollte, lohnt sich ein Trip nach

Entscheidung mehr als nachvollziehbar.

14 | Issa Salim ist der erste Omani mit VDWSLehrerlizenz, ein begnadeter Kiter und seit einigen Jahren Trainer bei Kiteboarding-Oman. 15 | Am Fischmarkt in Hilf herrscht jeden Abend vor Sonnenuntergang reges Treiben. 16 | Grüne Oasen im Inland – bei der An- oder Abreise unbedingt zu empfehlen: ein Abstecher in die Wadis, wo ausgetrocknete Flussbetten nach Regenfällen Wasser führen, das seit Jahrhunderten über ausgeklügelte Bewässerungssysteme eingefangen wird. 17 | Zwei bis vier Meter Swell sind in den Sommermonaten an der Ostküste keine Seltenheit. 18 | 40.000 Wasserschildkröten kommen jedes Jahr nach Masirah, um ihre Eier am Strand abzulegen. Gemeinsam mit Alex kann eine Turtle-Watching-Tour unternommen werden. 19 | Ernst zu nehmender Hinweis: Schon nach der nächsten Kuppe kann eine ganze Horde Wüstenschiffe mitten auf der Straße stehen.

19


86 | Ratgeber Wind und Wetter

Text // Sabine Schmidt Fotos // Marc van Swoll, Linn Svendsen, Manu Cloetens

Warum in die Ferne schweifen, wenn

auch unnötig. Zumindest dann, wenn es primär

andere. Im nördlichen und mittleren Teil der Ägäis

das Gute liegt so nah? Besonders in

darum geht, Sonne, Wärme und ausreichend

kommt der Meltemi stramm aus nördlichen Rich­

den Sommermonaten sind die Wetter-

Wind zum Kitesurfen vorzufinden. In einem Radi­

tungen und fächert dann gleich einer gigantischen

systeme Europa mit viel Wind und ange-

us von 500 bis 2.000 Kilometern Entfernung rund

Böe aus. Im östlichen Teil des ägäischen Meeres,

nehmen Temperaturen wohlgesonnen.

um Deutschland warten zahlreiche attraktive

rund um Rhodos herum, weht er aus Nordwest, an

Wetterexpertin Sabine Schmidt zeigt,

Starkwindreviere mit zuverlässiger Windprognose

der türkischen Westküste, rund um Gökova, dage­

wo sich die windsichersten Reviere

auf reisende Kiter.

gen aus West. Normalerweise bringt der verläss­

zwischen Ägäis und Kanaren befinden.

liche Sommerwind um die vier bis fünf Beaufort Um von Deutschland beispielsweise in den Dunst­

mit, er kann allerdings auch tagelang mit acht

Die Ferien stehen vor der Tür und mit ihnen

kreis des Meltemis zu gelangen, stehen mit dem

Windstärken über das Meer fegen. Je weiter man

die alljährlich alles entscheidende Frage nach

Auto, dem Zug und dem Flugzeug gleich mehrere

nach Süden in die Ägäis vorstößt, desto lauter

dem besten Reiseziel. Mit dem Flugzeug auf der

Optionen bereit. Je nachdem wo man die Zelte

brüllt der Bursche. Als windsicherstes Revier hat

Suche nach der perfekten Urlaubsdestination

aufschlagen will, um den kostbaren Sommerwind

sich der südliche Teil von Karpathos einen Namen

den halben Erdball zu umrunden ist nicht nur

der Griechen abzugreifen, und wieviel Zeit zur

gemacht. Selten weht es hier in den Sommermo­

kostspielig, sondern in den Sommermonaten­

Verfügung steht, eignet sich die eine mehr als die

naten mit weniger als fünf Beaufort.

Ausgabe 3 / 2015


87

Mykonos gehört zu den nördlicheren Inseln der Ägäis und bietet ebenso traumhafte wie vom Meltemi verwöhnte Buchten.

Die Geografie der Region, mit hohen Bergen

Seine Entstehung erfolgt im westlichen Mittel­

über dem griechischen Festland, dem südlichen

meer zwischen Spanien und der Küste Nord­

Balkan­und der Türkei bewirken eine Kanalisie­

afrikas. Das im Süden befindliche Atlasgebirge

rung des Windes. Zudem wird die Luft beim Über­

sowie die Sierra Nevada im Norden sorgen für

queren der Berge getrocknet und beschert den

eine Verstärkung des warmen Ostwindes.

Urlaubern so den typisch blauen Himmel über Griechenland. Im weiteren Verlauf der MeltemiZugbahn bündeln die vielen kleinen Inseln der Ägäis den Wind erneut und sorgen damit für zunehmend starken Wind im Süden. Der Levante ist ein weiterer Garant für attraktive Kitebedingungen im südlichen Europa. Er ist der wohl bekannteste und beliebteste Wind auf der Iberischen Halbinsel. Im Frühsommer verrichtet

In Südeuropa finden sich neben den Starkwindrevieren der Meltemiregion viele weitere windverwöhnte Gegenden.

er, der Tarifa auf den Thron der Surferhochbur­ gen gehoben hat, auch auf den Balearen sowie rund um Barcelona und die andalusische Küste

Der Levante wird hier geradezu durch die

entlang verlässlich sein Werk. Im Mai und Juni,

Meerenge gepresst und ist nicht nur auf wenige

wenn das Mittelmer noch recht kalt ist und mit­

Wochen Einsatzzeit im Jahr beschränkt. Er tritt

tags der nötige Temperaturgradient erreicht wird,

in unregelmäßigen Abständen das ganze Jahr

um die Thermik anzuschieben, kann in Palma de

hindurch auf und weilt für gewöhnlich mehrere

Mallorca­ebenso wie in Tarifa die Uhr nach dem

Tage vor Ort, um sich dann für eine Pause von

Levante gestellt werden. Die Region rund um die

ein bis zwei Wochen wieder zu verabschieden.

Meerenge von Gibraltar wird dabei besonders

Im Sommer kommt der Levante häufiger auf

intensiv vom Ostwind verwöhnt. Genau diese

Stippvisite als in den Wintermonaten. Die hohen

Meerenge sorgt dafür, dass der im Sommer be­

Temperaturen bewirken dann zudem, dass er ein

ständig wehende Levante sich deutlich verstärkt.

bis zwei Windstärken draufpackt.

In diesem Teil der Ägäis fährt der Meltemi aber gerne auch bis zu neun Windstärken auf. Saison

Schwarzes Meer

hat er von Juni bis September, mit klarem Höhe­ punkt im August und September. Dann werden die stärksten Winde gemessen und die Wahrschein­ lichkeit, eine länger anhaltende Flaute abzugreifen,

Balkanhoch

liegt quasi bei Null. Der Meltemi ist ein regionales Windsystem, dessen

sind ein starkes Azorenhoch und ein ausgeprägtes

emi

Griechenland

globaler Drucksysteme basiert. Hauptursächlich

Melt

Entstehung auf einem komplexen Zusammenspiel

Türkei

Tiefdrucksystem über Südwestasien zu Beginn des Sommerhalbjahres. Die Lage der beiden fast stationären Druckgebilde zueinander hat eine nord­

Mittelmeer

westliche Strömung zur Folge. Diese Strömung ist Teil des Nordostpassats, welcher in Richtung der im Sommer nach Norden verschobenen Interkontinen­ talzone weht und sich jährlich einstellt. Hitzetiefs über dem Balkan, Italien oder der Türkei verstär­ ken den Druckgradienten mitunter sehr stark und sorgen dafür, dass der Meltemi gern mit mehr als

Der Meltemi weht aus nördlichen Richtungen und fächert im Süden der Ägäis weit auf.

sieben Beaufort kraftvoll posaunt. Ausgabe 3 / 2015


88

Der Silvaplanersee ist durch seine gute Windausbeute seit Jahren im Spätsommer Austragungsort für den Engadinwind-Contest.

Am stärksten entfaltet er sich von Mai bis in den

Wind des Bergells. Mit steigendem Sonnenstand

die nachts reichlich abgekühlte Luft über dem

Oktober hinein. Wer nicht ganz so weit reisen

werden die Berghänge oberhalb des Sees sehr

See nach sich. Anfangs säuselt der Orawind dann

möchte und den urigen Charme der schweizeri­

viel schneller erwärmt als die tief ins Tal geschnit­

noch zart, um nachmittags vier bis fünf, manch­

schen oder italienischen Alpen iberischer Leich­

tenen Bergflächen, was schnell zu einem starken

mal auch über sechs Windstärken zu erzielen. Mit

tigkeit vorzieht, wird in den Sommermonaten

Temperaturgegensatz führt.

Anbruch des Sonnenunterganges stellt der Ora

bei der Suche nach einem geeigneten Wasser­

dann umgehend den Dienst wieder ein.

sportrevier ebenfalls nicht im Stich gelassen. Mit

Die warme Luft über den Berghängen steigt auf

erfolgreicher Unterstützung eiskalter Bergseen

und die kühle Luft über dem See wird quasi hin­

und hoher Temperaturen über Europa werden an

terhergesogen. Ein zügiger Talwind entsteht, der

den alpinen Seen jeden Tag Windmaschinen ange­

hin und wieder bis auf Sturmstärke anschwellen

schmissen, die solide und zuverlässig rotieren.

kann. Am zuverlässigsten weht der nach dem über dem Silvaplanersee gelegenen Bergpass benannte

Obwohl sie geografisch schon eher zu Afrika gehören, gelten die Kanaren in den Sommermonaten als südlichste Windbastion Europas.

In den Monaten Juni bis August nistet sich regel­

Malojawind in den Sommermonaten. Aber auch

mäßig ein beständiges Hoch über Südosteuropa

ungewöhnliche warme Frühjahrsmonate können

ein und verwöhnt die Urlauber von Italien bis nach

ihn bereits aus dem Winterschlaf locken. Auf

Frankreich mit viel Wärme sowie Sonne. Auch

der anderen Alpenseite finden sich ebenfalls

die Bergregionen der Alpen bekommen diesen

zuverlässige Talwindregionen. Der Gardasee

Temperaturanstieg zu spüren. Im schweizerischen

beispielsweise mit seinem meistens pünktlich

In Südeuropa finden sich neben den Starkwind­

Silvaplana tummeln sich in den Sommermonaten

gegen Mittag einsetzenden Orawind. Wenn die

revieren der Meltemiregion viele weitere

jede Menge Kiter auf dem gleichnamigen See.

Sonne die umliegenden Berghänge ausreichend

windverwöhnte Gegenden, wovon einige in

Sie nutzen den Maloja genannten, thermischen

erwärmt hat, steigt die warme Luft auf und zieht

Autoreise­distanz liegen. Korsika lockt beispielswei­ se mit noch einsamen Stränden und im Sommer verlässlichen, thermischen Winden. Sie setzen

Silvaplanersee

Übersichtskarte: Die europäischen Windhotspots für den Sommer

gewöhnlich wenige Stunden nach Sonnenaufgang

Gardasee

ein und wehen bis in den frühen Abend hinein. Am stärksten entfalten sich diese Seewinde um die

Korsika

Mittagszeit und entstehen durch ein starkes Tem­ Türkei

Tarifa

peraturgefälle zwischen den heißen Landmassen Korsikas und dem kühlen Mittelmeer. Zusätzlich

Sizilien

Kos Kreta

Rhodos Karpathos

verstärkt wird der Wind hier durch eine leichte Kanalisierung zwischen der korsischen Insel und dem italienischen Festland. Die beste Windzeit zieht sich von den Frühsommermonaten bis in

Fuerteventura

den September hinein. Hin und wieder schaut dann auch der Scirocco auf Korsika vorbei.

Ausgabe 3 / 2015


Wenn in München roter Regen fällt, hat der Scirocco wieder besonders stark zugeschlagen.

89

Tarifa gilt als Hochburg für Wassersportler: Der südlichste Zipfel der Iberischen Halbinsel fängt den Levante das gesamte Jahr über ein.

Es handelt sich dabei um einen heißen Wüsten­ wind, der aus südsüdöstlicher Richtung von der Sahara über das Mittelmeer nach Südeuropa weht und regelmäßig vom Frühjahr bis in den Herbst hinein auftritt. Besonders stark ist er auf Sizilien zu spüren, weshalb Italiens südöstlich­ ster Zipfel ein attraktives Sommerreiseziel für Windsportler jeder Art ist. Zwischen den kühlen Tiefdrucksystemen Südeuropas und der heißen Saharaluft besteht ein großer Temperaturun­ terschied, der diese Windmaschine antreibt. Je größer­der Temperaturunterschied ausfällt, desto stärker pfeift der Scirocco über das Mittelmeer. Er kündigt sich mit sinkendem Luft­ druck und zunehmender Schwüle an, beginnt zunächst leise, um dann beständig gern auch bis zu 48 Stunden lang durchzublasen. Mitunter kann er es, bezogen auf seine Stärke, dann mit

den Herbst hinein. Empfehlenswert ist dann auch

wird durch die Erdrotation abgelenkt. Auf der

einem tropischen Wirbelsturm aufnehmen.

ein Besuch der Westküste, wo der Wüstenwind

Nordhalbkugel entsteht so der Nordostpassat,

durch die Nähe zur italienischen Stiefelspitze

auf der Südhalbkugel kommt der Passat genau

zusätzlich beschleunigt wird.

aus der entgegengesetzten Richtung. Während

Über der Sahara ist der Scirocco noch eine sehr trockene Luftmasse, die sich über dem Mittel­

der Sommermonate ist der Nordostpassat bis

meer im weiteren Verlauf mit viel Feuchtigkeit

Obwohl sie geografisch schon eher zu Afrika

auf die Kanaren zu spüren. Hier verrichtet er

anreichert. Daher rührt auch die hohe Luftfeuch­

gehören, gelten die Kanaren in den Sommermo­

bis in den November hinein sein Werk, um

tigkeit, wenn der Scirocco einsetzt. Zudem ist

naten als südlichste Windbastion Europas. Die

sich dann auf den Rückweg in Richtung der

die Luft nicht selten rötlich bis gelb verfärbt, was

Flugzeit sowie die Kosten der Anreise halten

Kapverdischen­Inseln und der Innertropischen

durch den Wüstenstaub verursacht wird, den der

sich im Rahmen, weshalb besonders Fuerte­

Konvergenzzone zu begeben. Die Bedingungen

Scirocco über der Sahara aufnimmt. Charak­

ventura unter Kitesurfern als beliebtes Urlaubs­

können in den Sommermonaten mitunter recht

terlich ähnelt er gelegentlich einem amtlichen

ziel mit zuverlässigem Nordostpassat gilt. Die

sportlich ausfallen. Besonders Sotavento im

Sandsturm. Ist er besonders ausgeprägt und

Passatwindzone wandert im Verlauf des Jahres

Süden Fuerteventuras fährt dann zahlreiche Stark­

wird der Wüstenstaub bis in große Höhen der

zwischen den Wendekreisen hin und her und

windtage auf. Wer es etwas gediegener bevorzugt,

Atmosphäre verfrachtet, kommt es vor, dass der

fährt einen regelmäßig wiederkehrenden Wind

ist auf den Nachbarinseln Teneriffa und Gran

rötliche Staub auf den Gipfeln der Alpen, ihren

auf, der seinen Ursprung in der Innertropischen

Canaria bestens aufgehoben, wo die Ausbeute

Gletschern oder eben auch in weiter nördlich

Konvergenzzone in Äquatornähe hat. Dort steigt

immer noch so gut ausfällt, dass ein Ticket auf die

gelegenen Regionen abgelagert wird. Als beste

warme Luft nach oben auf und wird dabei nach

andere Seite des Planeten in den Sommermona­

Reisezeit für Sizilien gilt der Frühsommer bis in

Norden verfrachtet. Die nachfließende kühle Luft

ten einfach reine Verschwendung wäre.


90 | Kitelife Kolumne

Text // Lewis Crathern, Florian Spieth Fotos // Lars Daniel

Der Woo ist das wohl genialste elektronische Tool, das je für Kitesurfer entwickelt wurde. Dieses Miniaturspielzeug trackt deine Session, misst die genaue Sprunghöhe und bietet die Möglichkeit, dich mit den besten Kitern der Welt direkt zu messen. Lewis Crathern, Teamrider von Best Kiteboarding, hat den Woo unter die Lupe genommen.

E

Zu Beginn dieser Saison gehörte ich zu einer

Mit wenigen Handgriffen lässt sich der Woo auf dem Board montieren und beginnt sofort damit, die nächste Session zu tracken.

Gruppe von Testern, die den Woo in der Praxis auf die Probe stellen sollten. Mein erster Gedan­ ke, wenn ich irgendwelche elektronischen Geräte

Beim Auswerten der Daten war ich wirklich über­

mit aufs Wasser nehme, ist immer, dass ich sie

rascht, wie viele Sprünge im Schnitt an einem Tag

nicht spüren oder negativ wahrnehmen will. Die­

absolviert wurden. Wer zählt schon genau mit auf

sen Anspruch erfüllt der Woo mit seinen geringen

dem Wasser? Noch beeindruckender waren aller­

Maßen und dem ebenfalls minimalen Gewicht in

dings die gemessenen Zeiten für die Hangtime von

vollem Umfang. Die Montage ist absolut idioten­

teilweise bis zu zehn Sekunden. Während eines

sicher und geht in wenigen Sekunden von der

Sprungs liegt die Konzentration dann ja doch meist

Hand. Das Herzstück wird lediglich in die dafür

auf so vielen Abläufen, dass die Zeit wie im Flug

vorgesehene Halterung eingesteckt und mit zwei

vergeht. Im Bereich der Online-Vergleichsfunktion

Knopfdrücken aktiviert. Eine Akkuladung reichte

können etliche zusätzliche Informationen ergänzt

in „On-Board-Tool“, das exakt die

problemlos für drei bis vier Standardsessions,

werden. So habe ich es als sehr spannend emp­

Sprunghöhe beim Kitesurfen aufzeichnet,

ohne den Woo erneut aufladen zu müssen.

funden, zu sehen, mit welchem Kite-Set-up und welchen Leinenlängen die höchsten und längsten

schien bisher in unerreichbarer

Ferne. GPS-basierte Geräte erwiesen sich

Nach der Session koppelt sich der kleine techni­

Sprünge im Ranking gemeistert wurden, selbst

in der Vergangenheit als ungeeignet, da sie

sche Helfer zum Datenaustausch über Bluetooth

wenn ich nach dem King of the Air eher beschämt

für Sportarten wie Joggen, Radfahren oder

mit dem iPhone oder dem iPad, auf dem vorher

auf meine zuvor noch mit Stolz hochgeladenen

Schwimmen entwickelt wurden. Sportarten,

natürlich die entsprechende App installiert werden

Ergebnisse blickte. Motiviert, an die Topwerte

bei denen die Technik nicht in der Lage sein

muss. Das Endgerät kann, muss aber nicht, mit

der Führenden anzuschließen, stelle ich meine

muss, intensive Höhenveränderungen innerhalb

zum Strand genommen werden. Ich habe die App

Daten aber natürlich weiterhin online. Nur wenn

kürzester Zeit zu erfassen. Kitesurfen stellt

auf dem iPad installiert und erst zu Hause meine

möglichst viele Kiter auf der Welt diese Möglich­

diesbezüglich einen absoluten Ausnahmefall

Daten übertragen. Der Aufbau ist selbsterklärend

keit nutzen, wird der Datenpool wachsen und eine

dar, weil Kiter bei ihren Sprüngen in wenigen

und selbst für technisch wenig versierte Menschen

interessante Basis bieten, um die optimalen Kite-

Sekunden von Meereshöhe bis zu 20 Meter

einfach zu verstehen. Über die Funktion „Spot

Set-ups für wirklich hohe Sprünge herauszufinden.

hoch in die Luft aufsteigen. Ein speziell darauf

Detection“ findet der Woo selbstständig heraus, wo

Neben den aktuell überwiegenden Verwendungs­

ausgelegtes Gerät war nötig und wurde nun von

die letzte Session stattgefunden hat, und verknüpft

zwecken könnte der Woo auch im Schulungsein­

Woo Sports präsentiert.

die Messungen mit den geografischen Daten.

satz ein dienliches Hilfsmittel werden.

Ausgabe 3 / 2015


Ob auf dem Board oder im Kite montiert, lassen

Für mich und etliche andere Kiter auf der Welt

sich Schülern mit seiner Hilfe gefahrene Winkel

hat der Woo schon jetzt den Sport verändert.

beispielsweise vor dem Absprung gut demons­

Haargenau erlaubt er uns, Fortschritte zu mes­

trieren, oder die absolvierten Flugbahnen des

sen, darzustellen und mit den Werten anderer

Kites bei diversen Manövern veranschaulichen.

Kiter überall auf der Welt zu vergleichen. Es liegt

Hochtrabende Berichte über phänomenalen

in unserer Natur, das bisher erreichte übertreffen

Sprünge von den Platzhirschen an den Strän­

zu wollen. Mit dem Woo gibt es jetzt ein kleines,

den dieser Welt dürften mit dem Woo auch der

handliches Tool, das genau diese Möglichkeit der

Vergangenheit angehören. Wer kennt sie nicht,

Dokumentation ohne große technische Anfor­

die breit ausgeführten Erzählungen von 30 Meter

derungen oder benötigtes Know-how bietet.

hohen Sprüngen, bei denen, wie sollte es anders

Mit Spannung verfolge ich mittlerweile täglich,

sein, natürlich­ausgerechnet in diesem Moment

welche Verschiebungen es in der weltweiten

niemand zugegen war, der den Sprung bezeugen

Bestenliste gibt. In erster Linie hat mir der Woo

könnte? Der Woo wird diesen Menschen den Wind

jedoch eine Plattform geliefert, um mit meinem

aus den Segeln nehmen und sie womöglich dem­

größten Herausforderer immer wieder in den

nächst ziemlich kleinlaut auftreten lassen.

Ring zu steigen: mit mir selbst! Beim King of the Air in Kapstadt ging Lew mit dem Woo an den Start.

Fakten zum Woo Der Woo erhebt seine Daten basierend auf einem Beschleunigungsmesser und einem Gyroskop. So kann er genau feststellen, wann der Fahrer auf dem Wasser ist, wann er springt, wie lange und wie hoch er in der Luft ist und welche Dauer der gesamten Session fliegend absolviert wurde. Für jeden einzelnen Sprung werden die Daten auf der Festplatte des Woo für eine spätere Auswertung gespeichert. Über eine Bluetooth-Verbindung können die gespeicherten Da­ ten auf ein iOS-Gerät heruntergeladen und mit der zugehörigen App von Woo Sports ausgewertet sowie onlinegestellt werden. Informationen zum Spot, eine Sessionbeschreibung sowie ein Foto lassen sich ergänzen. Wurde der Upload abgeschlossen, sind die Daten über den Live-Feed für Kiter auf der ganzen Welt zugänglich. Die besten Sprünge fließen automatisch in das Ranking mit ein, wodurch man jederzeit die eigene Position in der Tabelle ablesen kann. Geladen wird der Woo über eine USB-Verbindung. Für eine volle Ladung werden etwa 90 Minuten benötigt, woraufhin der Woo circa acht Stunden lang einsatzfähig ist, bis er erneut geladen werden muss. Erhältlich ist er inklusive Ladekabel sowie Befestigungsschiene für das Board für 199,99 Euro. Eine Version für die Nutzung mit Android-Geräten ist in Planung. Weitere Informationen unter www.woosports.com


92 | Kitelife News

Der härteste Kitesurfmarathon des Jahres Der legendäre und heiß erwartete Kitesurf-Marathon Red Bull Coast 2 Coast ist nach dem spektakulären Auftakt vor zwei Jahren wieder zurück. Fehmarn wird am 19. September erneut zum Mekka der Kitesurfszene, wenn sich die Teilnehmer der härtesten Challenge in der Geschichte des Kitesports stellen: zwei Küsten, 40 Kilometer und bis zu 600 Starter. Am Fehmarnbelt gilt es die 40 Kilometer lange Strecke vom Niobe Strand (Deutschland) bis nach Rødbyhavn (Dänemark) und wieder zurück zu bewältigen. Eine einmalige Herausforderung, bei der es darum geht, die Marathondistanz als Schnellster zu absolvieren. Jeder Kitesurfer, egal ob erfahrener Amateur oder Profi kann sich ab sofort auf www.redbull.com/coast2coast für das Rennen anmelden.

Leichtwindwunder von Liquid Force Die Solo-Familie hat Zuwachs bekommen. Ab sofort steht der Ein-Strut-Kite auch in der Größe 17,5 Quadratmeter zur Verfügung, mit einigen nennenswerten Verbesserungen. So sind die Tips nicht mehr aus Dacron gefertigt, wodurch der Kite noch leichter in der Luft zu halten ist, trotzdem aber ausreichend Stabilität besitzen und zusätzlich leichter zu relaunchen sein soll. Durch eine zusätzliche Bridle konnte Liquid Force den Luftwiderstand reduzieren, was mehr Power und bessere Höhelaufeigenschaften verspricht. Erhältlich ist der Newcomer für 1.699 Euro (only) und kann mit der Response- oder der CPR-Bar geflogen werden. Weitere Infos unter www.liquidforcekites.com

Pumpe mit Sandwächter Core Kiteboarding präsentiert eine innovative neue Kitepumpe. Das komplett

Spot Smash 2015

schwarze Modell ist an seinem längeren Pumpenkörper, stärker ausgeprägtem Griff, dickeren Schlauch und einem pfeilförmigen Standfuß zu erkennen. Die größten Innovationen stecken allerdings im Inneren: Der

Kiter, Amateur-Wakeboarder

Pumpenlauf soll erheblich reibungsärmer sein, wodurch das

und professionelle

Aufpumpen des Kites spürbar leichter und schneller von der

Brettsportler aufgepasst:

Hand geht. Ein ganz besonderer Leckerbissen ist der neue

Der „Spot Smash“ am

„Sandwächter“, der das Eindringen von Sandkörnern in die

5. September 2015 in der

Bladder erheblich erschwert. Dank beiliegendem Adapter

Cablesport Arena Pinneberg

ist die neue Core-Kitepumpe auch mit vielen anderen

wird der Wakeboardevent des Jahres. Kannst du mindestens einen fetten

Ventilsystemen kompatibel. Sie steht ab sofort für 49,90 Euro

Trick in der Luft oder auf dem Obstacle? Dann wird es Zeit, dein Können unter

bei deinem Core-Fachhändler bereit. Weitere Infos unter

Beweis zu stellen und eine Woche im Hip-Notics Cable-Park in Antalya zu

www.corekites.com

gewinnen. Weitere Infos unter www.cablesport.de

Auf weichen Rollen zum Strand

Funktion und Style für den Sommer

Die Mini Cruiser von Ridge verbinden Vintage-Style mit höchster Funktionalität.

Mit dem 4Way-Stretch-Material, dem Side Closure System (SCS) und der

Durch die Länge des Decks von gerade mal 56 Zentimetern finden diese Boards

wasserabweisende Repellen-Si-Oberfläche hält die ION-Boardshorts-

selbst in einem kleinen Rucksack Platz und eignen sich damit auch hervorragend

Kollektion 2015 technische Innovationen auf höchster Ebene bereit. Die

als Reisebegleiter. Große, weiche Cruiser-Rollen und hochwertige ABEC-7-

Chino ist die erste Boardshorts, bei der das patentierte Side Closure

Kugellager machen jede Session mit dem

System verarbeitet wurde. Dank des seitlichen Klettverschlusses

Mini Cruiser zu einem wahren Genuss. In

wird der Druckpunkt von den Bändern, den man von herkömmlichen

schier endlosen Farbkombinationen und

Frontverschlüssen kennt, eliminiert. Jede 4Way-Stretch-Boardshort ist mit

auch individuell zusammenstellbar sind

dem ION-Repellen-Si-Feature versehen, wodurch das Material besonders

die Boards für 54,95 Euro unter

wasserabweisend ist. Weitere Infos unter www.ion-products.com

www.ridgeskateboards.com erhältlich. Wir verlosen zwei der Miniboards! Um am Gewinnspiel teilzunehmen, sende einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Ridge Mini Cruiser” an verlosung@t-o-v.de. Einsendeschluss ist der 21. August. Teilnahmebedingungen unter

www.kitelife.de/teilnahmebedingungen Ausgabe 3 / 2015

Clay

Chino

Hybrid



94

Long Distance Gun aus Frankreich Das Konzept ist nicht neu, es existiert bereits seit 2005. Jedoch war es bisher nur den Profifahrern des F-One-Teams vorbehalten. Ursprünglich entwickelt, um Rekorde bei Distanzrennen zu erzielen, wurden die Anfragen nach der Gun so zahlreich, dass sich F-One jetzt entschied, das Board in Serie zu produzieren. Die im klassischen Gun-Shape gehaltene Schnitte mit den Maßen

Zwei neue Spots zum Träumen

200 x 43,5 Zentimetern steht ab sofort im Fachhandel bereit. Weitere Infos unter www.f-onekites.com

Die Pioniere von Kitereisen.com waren mal wieder auf Entdeckungstour und haben zwei neue Spots in das Programm aufgenommen. Der kleine, ursprünglichafrikanische Ort Vilankulo in Mosambik bietet bei schräg auflandigem Wind unendlich viel Platz auf türkisblauem Wasser. Der zweite Leckerbissen ist Nitro City in Punta Chame, etwa zwei Autostunden südwestlich von Panama City. Ein perfekter Ort für Kiter, die dem Winter zwischen Dezember und April entfliehen möchten. Weitere Infos unter www.kitereisen.com

Farbsensation bei Core Core präsentiert die brandneue Generation seines Big-Air- und Wave-orientierten Hochleistungsallrounders: den XR4 – und mit ihm nicht weniger als eine Sensation. Das neue Modell ist nicht nur in der edlen weißen Version „BrightWhite10“, sondern erstmals auch in einer schwarzen Farbvariante namens „TechBlack10“ erhältlich. Herausragendes technisches Merkmal der brandneuen XR-Modellreihe ist das ganz neu entwickelte ExoTex Dacron, das aufgrund einer speziellen Gewebeanordnung eine erheblich steifere Struktur verspricht und damit tiefgreifende Änderungen der Schirmkonstruktion zulässt. Alle fünf Struts und die Leading Edge des XR4 sind verglichen mit dem Vorgänger deutlich dünner konstruiert, auch das Tuch in den Tips präsentiert sich weitaus steifer. Das soll entscheidende Vorteile für das Flugverhalten bringen, vor allem in den Paradedisziplinen des XR4: Höhelaufen und Depower. Weitere Infos unter www.corekites.com

Einfach mal abhängen Eine Hängematte für alle: Headdemock bietet im typische extravaganten Oversized-Fatboy-Design Platz für mehrere Personen. Diese luxuriös große und weich gepolsterte Hängematte kommt ganz ohne Bäume oder Seile aus. Sie wird in einem stabilen, pulverbeschichteten Rahmen aufgehängt, sodass sich jeder im Garten oder am Strand einen persönlichen Lieblingsplatz zum Abhängen schaffen kann. Weitere Infos unter www.fatboy.com

Flysurfer und Levitaz bilden Flügelkooperation Flysurfer gibt mit Levitaz Kitefoils seinen neuen Kooperationspartner für fliegende Kiteboards bekannt. Seit über fünf Jahren entwickelt Levitaz Kitefoils und kann dabei auf mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Verarbeitung von hochwertigen Faserverbundwerkstoffen zurückgreifen. Auf Basis der neuesten Fertigungstechnologien werden die Levitaz Kitefoils am Standort Österreich hergestellt, wo vom Design bis zur Produktion der gesamte Entwicklungsprozess abgedeckt wird. Weitere Infos unter www.levitaz.com und www.flysurfer.com

Erstes VDWS-Center auf See innovatives Unternehmen, das sich auf Kite-, Windsurf- und Segelreisen spezialisiert

Ein Streber mit leichtem Herzen

hat. Wassersportler und Nordseeliebhaber entdecken auf einem Segeltörn die

Das neue GIN Geek ist darauf ausgelegt,

Die KSAdventures Giesel & Sahm GbR ist das erste VDWS-Center auf See. Ein junges,

einsamsten und schönsten Strände

schnelle Lernfortschritte zu erzielen, und

der niederländischen Nordseeinseln.

setzt deshalb auf maximalen Komfort und

Stephan Giesel und Matthias Sahm,

ausgesprochene Cruiser-Merkmale. Die

beide ausgebildete VDWS-Instruktoren,

sogenannte Flex-Konstruktion basiert auf einem

organisieren professionelle Reisen auf

besonders leichten Holzkern, der optimale

einem 30 Meter langen Zweimaster. Kiter,

Präzision und angenehmen Flex verspricht. In

Windsurfer, aber auch Nicht-Wassersportler

drei Größen und drei Designs steht der Streber

kommen dabei voll auf ihre Kosten. Weitere

ab sofort im Handel bereit. Weitere Infos unter

Infos unter www.kiten-segeltour.de

www.ginkites.com


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Fotos // surflocal.de

96

SpotinfosvomLocal

Spot: Lubmin

Mit der Homepage www.surflocal.de haben vier wassersportbegeisterte

Das Angebot wird darüber hinaus auch konstant

Norddeutsche einen informationsreichen und detaillierten Spotguide für die

ausgebaut, die Spots von Schleswig-Holstein sind

Küste Mecklenburg-Vorpommerns erstellt, der nicht nur kostenlos, sondern

bereits in Planung und werden Stück für Stück

durch bestens recherchierte Hintergründe und 360-Grad-Panorama-Aufnahmen

online gehen. Außerdem soll im nächsten Jahr

von den jeweiligen Spots auch einzigartig ist.

ein neuer Surfevent im Sinne eines kollektiven Surftrips ins Leben gerufen werden.

Aus einer Lagerfeueridee heraus haben Matze,

Mecklenburg-Vorpommern hat aber nicht nur auf

Thomas, Basti und Sascha, die alle bereits seit

dem Wasser jede Menge zu bieten. Besonders im

über zehn Jahren an den Spots Mecklenburg-

Sommer finden zahlreiche Festivals, Konzerte und

Vorpommerns auf dem Wasser sind, entschieden,

Wassersportveranstaltungen in Küstennähe statt

surflocal.de ins Leben zu rufen und so ihre Erfah­

und machen das Bundesland zu einem attraktiven

rungen mit anderen Wassersportbegeisterten zu

Nahreiseziel. Informationen zu den Freizeitmöglich­

teilen. Zu diesem Zeitpunkt gab es nahezu keine

keiten, Unterkünften, Campingplätzen und Veranstal­

verlässlichen Informationen über die Surfspots

tungen sowie viele weitere nützliche Infos rund um

in Mecklenburg-Vorpommern. „Wenn man neue

den Urlaubsaufenthalt in Mecklenburg-­Vorpommern

Spots ausprobieren wollte, war es eher ein Glücksspiel, diese vor Ort auch zu finden oder zu

Spot: Boek

erfahren, ob Kitesurfen überhaupt erlaubt ist“,

Als „Local“ kann man sich so an verschiedenen

erklärt Matze den Entschluss der Gruppe. Gerade

Spots registrieren und diese bewerten. Außerdem

in den Touristenhochburgen entlang der Ostsee­

hat man die Möglichkeit, sich mit anderen Gleich­

küste sollte man nie am Badestrand aufs Wasser

gesinnten direkt am Spot zu einer bestimmten

gehen und in den zahlreichen Naturschutzgebie­

Uhrzeit zu verabreden, damit man gerade in der

ten gilt das ebenfalls. Somit war Stress zwischen

kälteren Jahreszeit nicht allein raus muss. Auf den

Surfern, Badegästen, Kurverwaltungen und

einzelnen Spotseiten kann jeder die „Locals“ des

Naturschützern lange Zeit vorprogrammiert. Mit

jeweiligen Ortes erkennen und bei Fragen Infos

einem ausgearbeiteten Fragebogen suchten sich

aus erster Hand erhalten. In Kooperation mit dem

die vier in ihrer Freizeit alle Informationen für über

Tourismusverband von Mecklenburg-Vorpommern

80 Spots zusammen und berücksichtigten dabei

dienten die Infos der vier auch als Basis für die

von Beginn an örtliche Besonderheiten, Vorschrif­

Erstellung der neuen Surfmap Mecklenburg-

ten und den Naturschutz mit Befahrensregeln vor

Vorpommern, die in der letzten Abo-Auflage der

Ort. Um die bereits 2014 online gegangene Web­

Kitelife beilag. Ab Mitte 2015 wird es surflocal.de

site weiter mit Leben zu füllen, wurde nachträglich

für die vereinfachte mobile Nutzung zusätzlich

eine Community-Plattform integriert.

als App geben.

Ausgabe 3 / 2015

gibt es unter www.auf-nach-mv.de/fun­. Die um­ fangreiche Spotsammlung findet ihr unter www.surflocal.de.

Die vier Jungs hinter surflocal.de: (von links) Thomas, Sascha, Matze, Basti


97

Sicher Dir jetzt

deine kitelife,

deutschlands meist足gelesenes

kITEMagazin

fast 30% ersparnis gegen端ber dem einzelkauf!

Ausgabe 3 / 2015


98 | Kitelife Hintergrund Vor zehn Jahren stĂźrmte Best den Kitemarkt und erhielt durch das Bad-Boy-Image in Verbindung mit viel nackter Haut schnell groĂ&#x;e Aufmerksamkeit.

Ausgabe 3 / 2015


99

Titten und Megaloops Fotos // Gavin Butler, Toby Bromwich, Christian Black, Bianca Asher, Quincy Dein

Wie viel Sex ist angemessen, um von potenziellen Kunden Aufmerksamkeit für ein Produkt zu erhaschen? Über die Vermarktung von Hightech-Sportgeräten mit der Macht von Testosteron.

D

ie weiche Abendsonne Floridas streichelt

bei Veranstaltungen für den fliegenden Fisch

Damals wie heute sind etwa 80 Prozent der Kiter

über die glänzenden Brüste von Cloé.

warben und Wet-T-Shirt-Contests durften auf

männlich. Evolutionsbedingt funktionieren Frauen bei

Gleich wird es zu dunkel sein, um den flie­

keiner Best-Party fehlen. Das Ganze gipfelte

dieser Gruppe hervorragend als Blickfang, daran hat

genden Fisch, der ihren Tanga ziert, noch auf den

im Best-Kalender, in dem sich Teamriderinnen,

sich auch 2015 nichts geändert. Kein Wunder also,

Fotos zu erkennen. Der Assistent ölt den vom Tanz

Strandschönheiten und Cloés aus einschlägigen

dass der Reifenhersteller Pirelli, ein Unternehmen mit

an der Stange gestählten Körper noch ein letztes

Etablissements lasziv vor der Kamera räkelten.

einer vermutlich ebenfalls überwiegend männlichen

Mal ein. Die Fotos werden gut, das November-Bild

Der Kalender war ein voller Erfolg. Noch druck­

Zielgruppe, nach wie vor an dieser Vermarktungs­

im Kalender von Best Kiteboarding wird die Herzen

warm aus der Presse, war die Auflage stets

strategie festhält und jedes Jahr einen heiß begehrten

vieler Kiter höher schlagen lassen. Gute zehn

schon verkauft.

Kalender herausbringt.

eintritt nicht nur mit Kites und Boards, sondern

Während Wet-T-Shirt-Contests heute allenfalls

Sex sells! Eine Aussage, der man selbst bei kritischer

auch mit nackten Tatsachen provozierte und auf

noch von drittklassigen Ballermann-Spelunken

Sichtweise nur sehr eingeschränkt widersprechen

sich aufmerksam machte. Besonders die über

veranstaltet werden, ging das freizügige Vermark­

kann. Nicht ohne Grund wurde der weltweite Um­

mehrere Jahre produzierten Kalender mit Pin-

tungskonzept von Best vor zehn Jahren vollends

satz der Sexindustrie Ende 2013 auf acht Billionen

up-Girls polarisierten.

auf. Die Maßnahmen haben den Nerv der Ziel­

Dollar geschätzt. Verständlich also, dass Sex ein be­

gruppe genau getroffen.

liebtes Marketinginstrument ist, auch im Kitesport.

Jahre ist es her, als Best kurz nach dem Markt­

Während Wet-T-ShirtContests heute allenfalls noch von drittklassigen Ballermann-Spelunken veranstaltet werden, ging das freizügige Vermarktungskonzept von Best vor zehn Jahren vollends auf. „Auch heute noch werden wir regelmäßig auf unsere Kalender angesprochen“, so Sebastian Heitmann, CEO von Best Kiteboarding. Kurz nachdem Best 2003 gegründet wurde, kam der heute 36-Jährige zu der US-Marke. Die Vermark­ tung der neuen Produkte mit viel nackter Haut war gerade in den Staaten ein mutiger Schritt und trotz kritischer Stimmen etablierte sich Best in der Kiteindustrie schnell als Vorreiter dieser Strategie. „Wir waren damals lauter, wilder und aggressiver als alle anderen“, erinnert sich Heitmann. Best brachte eine Bikini-Linie auf den Markt, organisierte Stripperinnen aus

Nicht unbedingt alltagstauglich aber durchaus ein Eyecatcher: Annie Carrier skatet 2014 im Bikini während des legendären Triple-SContest in Cape Hatteras.

umliegenden Clubs, die als Eventhostessen Ausgabe 3 / 2015


100

1

Studien belegen, dass sich die Werbung generell

In einer fast schon überkorrekten Gesellschaft

in den letzten zehn bis fünfzehn Jahre von der

scheint es auch nicht mehr zeitgemäß zu sein,

Aussage „Sex sells“ entfernt. Die Gründe hierfür

Frauen als Sexsymbole in der Werbung einzu­

sind vielschichtig. In vielen Ländern wird die

setzen. Wer es doch versucht, wird den selbst

Werbung von Aufsichtsgremien mit jedem Jahr

ernannten Wächtern der Moral zum Fressen

strenger reguliert. So darf in einigen Ländern

vorgeworfen. Jeder leicht anstößige Facebook-

Doch anders als noch vor zehn Jahren, wo man eine

keine nackte Haut gezeigt werden, sofern diese

Post kann im Handumdrehen einen massiven

breite Masse an einen neuen Sport heranführen

nicht unmittelbar mit dem zu bewerbenden Pro­

Shitstorm auslösen und Tausende Konsumenten

musste und um die Aufmerksamkeit aller gebuhlt

dukt in Verbindung steht. Außer für Unterwäsche

vergraulen. Inzwischen trifft dies nicht nur für

hat, versuchen die Kitemarken heute ihr Werbe­

und Sonnencreme sind halbnackte Models also

Marken, sondern auch für Persönlichkeiten des

budget weitestgehend so zu investieren, dass

tabu. Andere Studien bestätigen zudem, dass die

Streuverluste vermieden und gezielt nur noch be­

Übersexualisierung unserer Gesellschaft dazu

stehende Kite-Communities erreicht werden. Diese

führt, dass nackte Haut einfach nicht mehr so

engere Zielgruppe ist von nackter Haut wesentlich

gut funktioniert, keinen so starken Schlüsselreiz

unbeeindruckter. Am Ende sind es nicht die hormon­

mehr besitzt wie in Zeiten vor YouPorn und Co. In

getriebenen Jünglinge, die ihr mageres Taschengeld

Ländern, in denen die Werbeaufsichtsräte nicht

in die Kiteshops tragen, sondern eher gut situierte

so streng regulieren, werden wir an jeder Ecke

Berufstätige, deren Pubertät schon einige Jahre zu­

von frivol dreinblickenden Werbemodels ange­

rückliegt. Best und viele andere Marken haben daher

flirtet. Die Wirkung ihrer perfekten Körper auf

inzwischen von der übertriebenen Sexualisierung im

uns lässt zwangsläufig mit der Zeit nach und wir

Marketing Abstand genommen.

zeigen ihnen irgendwann die kalte Schulter.

2

Ausgabe 3 / 2015

1 | Der Physiker Matt Taylor hat mit diesem Hemd die gefühlte Hälfte der weiblichen Bevölkerung gegen sich aufgebracht und ungewollt verdeutlicht, wie ein MegaShitstorm ablaufen kann. 2 | Hannah Whiteley wusste schon immer ihren Körper geschickt einzusetzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Das brachte ihr Sponsorenverträge von Best, Chiemsee und VW ein, gleichzeitig aber auch viel Kritik und Missgunst bei ihren Kolleginnen. 3 | Auch die ganz Großen ziehen gern den Sex-sells-Joker: Aaron Hadlow und zwei Bikini-Girls in Cape Hatteras.


101

3 öffentlichen Lebens zu, sogar für Wissenschaftler.

kein Produktmerkmal, erst recht nicht in Zeiten,

Boards hervorzuheben und nebenbei einen Life­

Vergangenes Jahr wurde der Physiker Matt

in denen sich eine Sportart und ihr Material

style zu vermitteln, mit dem sich die Zielgruppe

Taylor harsch kritisiert, weil er bei einer Presse­

intensiv ausdifferenzieren. Der Marketingkampf

auch tatsächlich identifizieren kann. Obwohl die

konferenz ein Hemd trug, das Comiczeichnun­

um die Käuferschaft in der Kiteszene wird mitt­

Erkenntnis, dass nackte Haut allein als Verkaufs­

gen von Bikini-Damen in sexy Posen zeigte.

lerweile auf einer anderen Ebene ausgetragen,

argument nicht ausreicht, überall angekommen zu

Seine Arbeit und der eigentliche Grund für die

einer, auf der technische Merkmale die neuen

sein scheint, wollen die Marketingabteilungen der

Pressekonferenz, eine im All Gesteinsproben

Blickfänger darstellen.

Kitehersteller natürlich nicht gänzlich auf Sex als

sammelnde Sonde namens Rosetta, war mit einem Mal Nebensache und er wurde als Sexist abgestempelt. Die Kritik im Internet war so hef­ tig, dass sich der Familienvater mit schwarzem Hoodie bekleidet unter Tränen bei der weibli­ chen Weltbevölkerung entschuldigte. Kein Witz! Verständlich also, dass Unternehmen heute durch die Bank weg zurückhaltender agieren. LÄTTA-Margarine sorgte Ende der 80er noch mit

stilistisches Werbemittel verzichten. So hieß bei­

Nackte Brüste sind kein Produktmerkmal, erst recht nicht in Zeiten, in denen sich eine Sportart und ihr Material intensiv ausdifferenzieren.

einer komplett nackten Dame in Werbeclips für

spielsweise das Teamvideo von Best im Jahr 2014 „Wet Dreams“. Der Titel sollte eine Anspielung auf die lebhafte Vergangenheit der Marke sein und war zudem mit einer sehr direkten Doppeldeutigkeit belegt, die sich als ungemein aufmerksamkeitsstark bewies. Insgesamt wurde das Video über eine halbe Million Mal angeklickt. Interessant dabei ist, dass das Video auf den firmeneigenen Kanälen nur gut 100.000 Klicks bekam, auf den Kanälen anderer, die

Aufmerksamkeit, zog dem Model aber bereits

Kites sind hochtechnische Luxusgüter, an die

das Video kopierten und ein wesentlich freizügige­

Ende der 90er Shorts und ein Top beim Sprung

wir im wahrsten Sinne des Wortes unser Leben

res Teaser-Bild einsetzten, dagegen über 400.000-

ins kühle Nass an. Heute ist von nackter Haut

hängen. Nackte Haut und das damit erregte

mal angeklickt wurde. Ein Anzeichen dafür, dass die

nichts mehr zu sehen. Auch Best hat über die

Aufsehen sind einfach nicht genug, um sie zu

vermeintliche Übersexualisierung doch noch nicht

Jahre seine Rock-’n’-Roll-Attitüde im Bezug

bewerben. Viel mehr kommt es darauf an, die

zu einer vollständigen Abstumpfung der Konsu­

auf Stripperinnen abgelegt. Nackte Brüste sind

technischen Besonderheiten der Kites und

menten geführt hat.

Ausgabe 3 / 2015


102

4 Auch die professionellen Kiter haben natürlich

5

mitbekommen, dass man mit einem aufreizenden Startbild die Klickzahlen nach oben treibt und mit der Einblendung von „Butt Shots“ die Meute

4 | „Butt Shots“ als Schlüssel zur Aufmerksamkeit: Sonnyboy Sam Medysky weiß genau, wie es funktioniert. Würde man aus diesem Bild als Teaser für ein Video die beiden Mädels herausstempeln, wäre höchstens noch die Hälfte der eigentlich möglichen Klickzahlen zu erwarten. 5 | Kalenderbild von vor zehn Jahren: Solche Marketing­ schachzüge sind von Best in naher Zukunft wohl (leider) nicht zu erwarten. 6 | Chris Bobryk ist in seinen Videos ebenfalls ein Fan weiblicher Tanga-Träger, kann sich aber auch selbst gut sehenlassen. Kein Wunder, denn der Amerikaner stählt seinen Körper nicht nur beim Kitesurfen, worauf auch der Vorschlaghammer hinweist. Er steht regelmäßig unter dem Namen „The American Sledgehammer“ als professioneller Wrestler im Ring.

bei der Stange hält. Hannah Whiteleys Video „Kite­surfing in High Heels“ sammelte Klicks ohne

Männliche Kiter stehen in dieser Hinsicht weniger

Ende, wurde von anderen Profikiterinnen jedoch

in der Kritik. Sie kommen trotz anspruchsvollerer

heftig kritisiert. Hannah würde sich für Views ver­

Tricks und mehr nackter Haut allerdings meist

kaufen und den ohnehin geringen Frauenanteil

nicht an die Video-Klickzahlen ihrer Kollegin­

im Kitesport in Verruf bringen, war die einstimmi­

nen heran und zerren inzwischen schon ihre

ge Meinung der Kritikerinnen. Hannah konterte

Tinder-Dates vor die Kamera, um für ein wenig

mit einem weiteren Video, das keine Frage an

mehr Sex-Appeal zu sorgen. Hauptsache das

ihrem sportlichen Talent offen ließ.

Video geht in der Flut an täglich neuen Clips nicht komplett unter, dafür ist so ziemlich jedes Mittel recht. Als alternatives Stilmittel, das den Testos­teronwert der Zielgruppe genauso anspricht wie gut gefüllte Körbchen, hat sich Adrenalin bewährt. Kaum springt ein Kiter über einen Pier oder macht einen radikalen Megaloop mit Handle­pass bei 50 Knoten, schnellen die Klickzahlen in die Höhe. Für die Kitehersteller sind diese Videos Gold wert, mehr noch als über nackte Haut in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückte Clips.

Ausgabe 3 / 2015


103 Denn sie zeigen schlussendlich am besten, wozu Fahrer und Produkt in der Lage sind. Aller­ dings müssen solche Stunts von den Fahrern in­ itiiert werden. Aus Haftungsgründen und der Ver­ antwortung gegenüber den oft noch sehr jungen Teamfahrern verzichten die Kitemarken in der Regel darauf, solch lebensgefährliche Aktionen von ihren Ridern einzufordern. Klar ist aber auch, dass gerade Stars wie Ruben Lenten essenziell auf derart ikonische Stunt-Aktionen angewiesen sind, um regelmäßig ihr Image zu pflegen und die nötige Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen.

Ein alternatives Stilmittel, das den Testosteronwert der Zielgruppe genauso anspricht wie gut gefüllte Körbchen, ist Adrenalin.

6

Während die Mehrheit der Werbetreibenden in

die Youri Zoons, Susi Mais und Hannah Whiteleys

Cloé darf sich trotzdem erst mal keine Hoff­

der Kitebranche bei der aktiven Vermarktung von

dieser Welt auch noch extrem gut in Bademode

nung machen: Eine Neuauflage des Best-Girls-

Produkten in Form von Anzeigen oder Media­

aus. Wieso sollte man sie also verstecken oder

Kalenders steht nicht in Sicht. Best wird sich

kampagnen vom Sex-sells-Motto Abstand nimmt,

nicht gern ansehen?

wie die meisten anderen Kitemarken bei der

sind es genau diese Inhalte, die ihre meist

Vermarktung zunehmend auf Produkte und ihre

Anfang 20-jährigen Teamfahrer jeden Tag produ­

Der Körper ist das Kapital der Fahrer. Sie sind zu

technischen Eigenschaften konzentrieren, da

zieren. Die Rider wissen, dass ein weiblicher Po,

Recht stolz darauf und präsentieren ihn gern.

die teuren Sportgeräte im harten Wettbewerb

der jeden Tag drei Stunden durchs Kiten trainiert

Zudem versuchen sie sich kontinuierlich einen

um Neukunden nicht durch „Butt Shots” an Wer­

wird, besser aussieht als ein Blindjudge. Auch

Namen zu machen, sich quasi als Marke zu etab­

tigkeit gewinnen. Sex bleibt uns als Eyecatcher

wenn dieser Vergleich etwas hinken mag, wir

lieren, was bei der Masse an Talenten zunehmend

natürlich trotzdem erhalten. Schließlich ist die

alle, die diese Videos und Bilder konsumieren,

schwieriger wird. Sex ist da ein willkommenes

Zielgruppe der Kitesurfer wesentlich weltoffener

bestätigen mit unseren Klicks dieses Verhalten.

Mittel, um für Aufmerksamkeit zu sorgen und hat

als beispielsweise das Klientel von Margarine

Und das ist im Grunde auch gar nicht schlimm.

in den meisten Fällen auch Erfolg. Nur weil wir

mit geringem Fettgehalt. Ob das am Seelenheil

Kitesurfen ist ein Sport, der am Strand stattfindet

die Videos mit freizügigen Aufnahmen bevorzugt

liegt, welches mit dem Kitesurfen einhergeht,

und dort trägt man Badehose und Bikini. Da Kite­

anklicken, geht diese Strategie auf. Und so lange

kann nur schwer belegt werden. Sicher ist nur,

surfen besonders auf professioneller Ebene ein

sich das nicht ändert, wird nackte Haut immer ein

dass Kiter keine Physiker wegen ihrer Kleider­

Sport ist, der den Körper intensiv trainiert, sehen

Garant für Aufmerksamkeit sein.

auswahl mobben.


104 | Kitelife Wortwechsel

Im spanischen Tarifa arbeitet Liam Whaley mit einer Gruppe absoluter Topfahrer an seinen Skills.

Ausgabe 3 / 2015


105

Liam Whaley Der World-Cup-Überflieger Text // Florian Spieth Fotos // Ben Welsh

18 Jahre jung und schon ganz vorn mit dabei: Liam Whaley absolvierte im vergangenen Jahr eine von Höhen und Tiefen geprägte Saison und holte am Ende trotzdem fast den Weltmeistertitel im Freestyle. Mit einem Bilderbuchsieg hat der Überflieger aus Tarifa beim ersten VKWC-Tourstopp 2015 in Dakhla seine erneuten Titelambitionen unterstrichen, die absolut berechtigt scheinen.

W

ie würdest du deine vergan-

noch nicht hundertprozentig fit, landete aber

war für mich der Wettkampf in Ägypten, wo ich direkt

gen Saison zusammenfassen?

trotzdem auf dem neunten Platz.

in der ersten Runde der Single Elimination aus dem

Zunächst bin ich froh sagen zu kön­

Wettbewerb flog. In der Double Elimination konnte ich

nen, dass sie Vergangenheit ist. Das letzte Jahr

Nach diesem Jahresbeginn doch eigent-

dann aber neun Siege in Folge einfahren und wurde

hat mich aus sportlicher Sicht wirklich vor große

lich kein schlechter Start. Stimmt, hätte sich

insgesamt Zweiter. Ebenfalls nie vergessen werde ich

Herausforderungen gestellt, die mir viel abver­

wenige Tage später nicht eine Sehnenentzün­

den Tourstopp in Deutschland, wo ich in der dritten

langt haben. Am Ende konnte ich mit viel Biss

dung in meinem Handgelenk entwickelt, die ich

Runde der Single rausflog, mir dann aber mit sieben

alles meistern, was sich dann noch ausgezahlt

dummerweise ignorierte, bis ich vor Schmerzen

Siegen in Folge in der Double erneut den zweiten Platz

und mich wahnsinnig glücklich gemacht hat.

nicht mehr kiten konnte. Ein weiterer Monat

sichern konnte.

Pause folgte und erst wenige Tage vor dem Was waren deine Höhen und Tiefen? Gleich

dritten Tourstopp in Frankreich war ich wieder

Der Vizemeistertitel als krönender Abschluss

zu Beginn der Saison musste ich einen heftigen

auf dem Wasser. In Leucate lief dann so einiges

für eine holprig gestartet Saison. Wie verlief der

Dämpfer hinnehmen. Die Vorbereitung lief noch

schief und ich fuhr mit dem siebzehnten Platz in

diesjährige Saisonstart für dich? Durch die Ände­

ziemlich gut. Ich habe trainiert wie ein Wahn­

der Tasche niedergeschlagen nach Hause. Das

rungen bei der PKRA gestaltete sich die Trainings­

sinniger und war psychisch wie physisch bereit,

war sozusagen die dunkle Seite meiner Saison,

pause ziemlich ungewiss. Es gab lange Zeit keine

mich jedem Herausforderer zu stellen. Leider

die mich auch jetzt noch deprimiert, wenn ich

konkreten Informationen, auch nicht für die Fahrer,

kam dann alles anders als geplant. Bei einer

darüber spreche.

dafür aber jede Menge Spekulationen und Gerüchte.

der letzten Trainingssessions in Tarifa verletzte

Ich hoffte einfach nur darauf, dass sich nicht allzu

ich mich an den Rippen und der Arzt meinte,

Dann kommen wir doch zur Schicksalswen-

ich solle mindestens anderthalb Monate Pause

de, denn wäre es so weitergegangen, hättest

Vorbereitung so wie in den Jahren zuvor. Außer­

machen. Ich war am Boden zerstört, der ganze

du ja nicht deinen ersten Vizeweltmeister

dem trainierte ich den Winter über mit vielen der

Trainingsaufwand umsonst. So verpasste ich den

inne! Davon kann man ausgehen. Zum Glück

aktuellen Topfahrer. So wusste ich zumindest, dass

Auftakt-Wettkampf in Panama. Im März nahm

wendete sich dann das Blatt tatsächlich. Ich konnte

ich nicht der einzige sein würde, der unvorbereitet in

ich dann das Training wieder auf und startete auf

bei jedem der verbleibenden sieben Events auf

die Saison geht, wenn es tatsächlich zu dramatische

dem zweiten Tourstopp in Dakhla. Ich war zwar

dem Podium landen. Ein besonderes Highlight

Änderungen gekommen wäre.

viel verändern würde und absolvierte daher meine

Ausgabe 3 / 2015


106

1

In Anbetracht deines Sieges beim ersten Tourstopp war das wohl genau die richtige Entscheidung. Was sind deine Eindrücke zu den Formatänderungen und wie beeinflussen sie dich im Wettkampf? Zusammenge­ fasst hat sich eigentlich nur die Art des Judgings geändert. Jeder Trick muss jetzt in drei separa­ ten Kategorien bewertet werden: Technischer Schwierigkeitsgrad, Intensität und Performance. Um ehrlich zu sein, hat sich dadurch für mich

1 | Mit optimistischem Blick in die Zukunft: Der mehr als erfolgreiche Saisonauftakt lässt den Cabrinha-Teamrider auf den Weltmeistertitel hoffen. 2 | Durch das neue Bewertungssystem auf dem World Cup steht die radikale Ausführung der Tricks, also ein tief geflogener Kite und hohe Geschwindigkeit, an erster Stelle bei der Punktevergabe. Auch wenn das dazu führt, dass die Fahrer in den Heats nicht mehr ganz so experimentierfreudig sind.

eigentlich nicht viel geändert. Ich gehe jetzt mit

2

mehr Power in meine Basic-Tricks, versuche Grabs zu ergänzen und fliege den Kite natürlich gezielt tiefer. Wer einen Double Handlepass nur

perfekt ausgeführte Doubles, Backside und Front­

Gomez. Leider hat es keiner von ihnen durch die

ebenso hinbekommt, wird ihn jetzt nicht mehr

side 317s, KGB 5s oder S-Mobe 7s. Ich konnte

Qualifikation für die erste Hälfte der Tour geschafft.

im Wettkampf zeigen. Tricks, die in den genann­

gerade den ersten jemals in einem Wettkampf

Einer, der es geschafft hat, ist Jerome Cloetens, ein

ten Kategorien nicht an Perfektion grenzen,

gestandenen Heart Attack 540 auf meinem Konto

guter Freund von mir aus Tarifa, der auch gerade

bekommen einfach schlechte Bewertungen.

verbuchen, einen S-Bend mit einem Backside

erst 18 Jahre alt ist.

540 Handlepass. Ich glaube sogar, ihn in einem

„Wer einen Double Handlepass nur ebenso hinbekommt, wird ihn jetzt nicht mehr im Wettkampf zeigen.“

der kommenden Wettbewerbe zu einem 720

Wie sehen deine Erwartungen für diese

erweitern zu können.

Saison aus? Natürlich Weltmeister zu werden, alles andere wäre nach dem Vizemeistertitel

Wie bewertest du das Potenzial deiner

auch tiefgestapelt. Um das zu erreichen, habe

direkten Konkurrenten, gibt es womöglich

ich die letzten sieben Jahre hart trainiert, und

sogar verheißungsvolle Young Guns im Feld?

es gibt aktuell nichts Wichtigeres für mich. Mein

Es gibt in diesem Jahr einige vielversprechende

Sieg in Dakhla zum Saisonauftakt hat mir einen

Aspiranten auf den Titel, weshalb es für mich

schweren Motivationsschub verliehen, den ich

Welche sind denn in diesem Jahr die an-

extrem hart wird. Alle Topfahrer sind in gutem Trai­

hoffentlich das gesamte Jahr über mitnehmen

gesagtesten Tricks, um die Punktrichter zu

ningszustand und im Spitzenfeld gibt es eigentlich

kann. Wenn dann noch ein bisschen Glück

Höchstnoten zu bewegen? Backmobe 5 oder

keine verletzungsbedingten Ausfälle. Young Guns,

dazukommt und die Verletzungen ausbleiben,

Front Blind Mobes mit einem lange gehaltenen

die richtig Gas geben, sind einige am Start wie

sprechen wir uns womöglich in ein paar Mona­

Grab sind gute Punktegaranten. Ebenso wie

zum Beispiel Noe Font, Manu De Pfyffer oder Maxi

ten erneut zum Weltmeister-Interview.

Ausgabe 3 / 2015


107

Kitelife Village 2015 Die grรถSSte Kitesurftestveranstaltung und -Messe der Welt feiert Geburtstag!

21.-30. August 2015

am Strand von St. Peter-Ording Ausgabe 3 / 2015


108

KITEMANIATOUR

TerminE2015 05.07. - 12.07.

Montenegro

Kite Mania Tour

alle Level

19.07. - 26.07.

Young & Fun Büsum / Deutschland

Kite Mania Tour

alle Level

24.07. - 26.07.

Kite Mania Weekend Büsum / Deutschland

Kite Mania Tour

alle Level

30.07. - 06.08.

El Gouna / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

13.08. - 21.08.

Sansibar / Tansania

Kite Mania Tour

alle Level

14.08. - 16.08.

Kite Mania Weekend Büsum / Deutschland

Kite Mania Tour

alle Level

23.08. - 06.09.

Rhodos / Griechenland

Kite Mania Tour

alle Level

05.09. - 12.09.

Join The Test Bork Havn / Dänemark

Kite Mania Tour

ab Level 5

17.09. - 24.09.

Harry´s Place Hurghada / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

24.09. - 01.10.

Giftun Island Hurghada / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

01.10. - 08.10.

El Gouna / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

weltweit die besten Trainingsreviere, frische und motivierte,

08.10. - 22.10.

Abu Soma Safaga / Ägypten

Kite Mania Tour

alle Level

29.10. - 12.11.

Galinhos / Brasilien

Kite Mania Tour

alle Level

sowie auf höchstem Standard ausgebildete Trainer, immer ­neustes

13.11. - 20.11.

Uruau / Brasilien

Kite Mania Tour

alle Level

20.11. - 27.11.

Ilha do Guajiru / Brasilien

Kite Mania Tour

alle Level

Material der bekannten Kitemarken und ein kleines, feines und

24.11. - 15.12.

Hamata / Südägypten

Kite Mania Tour

alle Level

tour 2015 - termine und reiseziele

Kiten lernen, besser werden, erleben, genießen, testen, feiern, ... Die Kite Mania Tour bietet dem Kitelife Leser Abwechslung (ständig wechselnde, bewährte Spots mit bester Windstatistik),

NEU NEU

NEU

NEU

individuelles Ambiente.

Deutschland Büsum/Juli 15 Büsum/August 15

Dänemark Bork Havn/Juni 15 Bork Havn/Sep 15

Griechenland Rhodos/Theologos/September 15

Ägypten Abu Soma Safaga April 15 El Gouna Mai 15 Harry´s Place Mai 15 El Gouna Juli 15

Montenegro

Harry´s Place September 15

Montenegro/Juli 15

Giftun Island September 15 El Gouna Oktober 15 Abu Soma Safaga Oktober 15

Brasilien

Hamata November 15

Galinhos/Oktober 15 Ilha do Guajiru/November 15 Uruau/November 15

Sansibar Sansibar/ August 15

Oman Masirah Island/April 15

Ausgabe 3 / 2015

www.kitemaniatour.com


109

Kite Mania El Gouna Wir gastieren im Kite Mekka El Gouna, haben aber „unse­ ren eigenen Kitebereich“. In der aktuellen Version der „Kite Mania El Gouna“ nehmen wir Dich mit unserem Kite Mania Schiff, zu einem der besten Lernspots El Gounas mit. Den Spot haben wir mehr oder minder für uns alleine (abgese­ hen von gelegentlichen Besuchen anderer Kitegruppen). Bei unserer „Kite Mania Island“ handelt es sich um eine große Sandbank, die meistens knapp unter Wasser liegt. Zugegeben, das auf- und abbauen des Materials läuft

hier sehr speziell. Der unschätzbare Vorteil ist aber, dass es hier so gut wie nichts gibt, an dem man sich verletzen könnte, der Stehbereich sehr groß ist, der Wind ohne jeg­ liche Abdeckung oder Verwirbelung, frei ins Revier kommt und die glatte Wasseroberfläche zum Ausprobieren und Trainieren förmlich einlädt. Abends genießen wir dann ganz entspannt die Kombination und die Annehmlichkei­ ten, mit allem was El Gouna zu bieten hat. Begleite uns zur „Kite Mania Island“!!!

Zielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene Termine Juli 2015: 30.07. - 06.08.2015 Termin Oktober. 2015: 01.10. - 08.10.2015 Leistung: Hotel / Frühstück / Mittagessen auf dem Kite Mania Schiff Komplettpaket: ab 1565,- Euro Pro Kiter Paket: ab 1465,- Euro

Kite Mania Sansibar

Ein Traum wird Wirklichkeit Wenn Du alle Clichés, die Dir zu Traumständen, Traumwas­ serfarben und Traumbedingungen einfallen, zusammen­ fasst, dann ist Sansibar die Reinkarnation Deiner Träume. Wir gehen uns diesen Traum ansehen und werden dort natürlich auch nach allen Regeln der Kunst kiten gehen. Der Hauptspot und zugleich beste der Insel, ist das Revier bei Paje. Schneeweisser Sand lässt hier das Wasser in un­ beschreiblichen Farben schimmern. Alle Spots in Sansibar sind Gezeitenabhängig. Bis zum schützenden Riff sind es ca. 2 km. Während die Wasseroberfläche in der Lagune angenehm flach ist, bricht am Außenriff immer eine sehr schöne Welle die je nach Swell zwischen 1-3 m hoch ist.

Die meist geflogenen Kitegrößen sind 10 - 12 qm. Selten kleiner oder größer. Ein paar Meter am Strand entlang und wir sind vom Hotel aus im Kitecenter - Herz, was willst Du mehr ... ;-) !!! Zielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene Termin August: 13.08.2015 - 21.08.2015 (für Ein- und Aufsteiger) Leistung: Hotel / F Komplettpreis: ab 1769,- Euro Pro Kiter Paket: ab 1669,- Euro

Kite Mania Theologos/Rhodos

Am Strand sorgt der Meltemi für die richtige Power im Kite. Der Wind wird zwischen der Insel und dem türkischen Fest­ land komprimiert und durch eine örtliche Thermik verstärkt. Im Hochsommer weht der Wind Sideshore mit einer kleinen Welle im Uferbereich und einer Dünungswelle weiter draußen wo der Wind nochmal zunimmt.

r

it eK i d

Zielgruppe: Aufsteiger und Semipros Termine August 2015: 23.08. - 30.08.2015 // 30.08. - 06.09.2015 Leistung: Hotel / F

e Mania Reis en

Reiseveranstalter kitereisen.com und TEAMwaterworld

: lt gi

Sonne pur und Meltemi satt 5 km südlich des Flughafens von Rhodos liegt an der Nord­ küste der Insel der Ort Theologos. Das Kitecenter Theologos liegt vor den Hotels Nirwana Beach und Happy Days. Rhodos Stadt mit seiner historischen Altstadt liegt etwa 25 Fahrmi­ nuten entfernt. Theologos ist ein altes griechisches Dorf mit besonderem Flair.

Experteninfo: Kite Mania Hotline, Tel. +49-179-2010743 Mail: info@KiteManiaTour.com oder bei: kitereisen.com, Oliver Hilf, Tel. 089-62816727, Mail: oliver@surf-action.com

Komplettpaket: ab 1309,- Euro Pro Kiter Paket: ab 1209,- Euro

TEAMWATERWORLD Philipp Mohr ist der neue Mann in der Organisation und ein ausgesprochen erfahrener Kitetrainer. Er betreut 2015 die Kite Mania Montenegro.

Sonja Bunte betreut die neuen Kite Mania Veranstaltungen „Harry´s Place“ und bietet dort ein zusätzliches und professionelles Coaching Programm (Kite & Coaching) an.

Christoph Bürger übernimmt in 2015 vorerst nur die Frühjahrsveranstaltung in Hamata. Da wird es dann aber wieder altbewährt krachen ... .

Unter dem Stichwort „Stylemaster“ betreut Sebastian Plasencia die beiden Veranstaltungen Giftun Island (Frühjahr) und El Gouna (Sommer). Selbstreden ist Sebastian natürlich auch unser Stylemaster ;-)))

• Materialpool: Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. • Test: Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen. • Trainerteam: Das TEAM waterworld (VDWS-Instruktoren) garantiert für höchste Trainingsperfomance. • Trainingsgruppen: Nicht mehr als 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. • Revier: Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. • Stimmung: Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. • Technik: Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und Videounterstützung unterrichtet. • Magazin: Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins. • Geschenk: Jeder Teilnehmer erhält sein Kite Mania Geschenk (Lycra, T-Shirt, Sonnenbrille, o.ä.)

Inga Wilser wird in der Saison 2015 die Veranstaltungen Abu Soma (Herbst) und Brasilien betreuen.

Dominik Schlemmer übernimmt auch in der neuen Saison wieder die Kite Mania Oman, in die er sich im wahrsten Sinne des Wortes „verliebt“ hat.

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.), 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag, Kite Mania Geschenk, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittene(r) Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubs- und Kitewoche zu genießen. Nur das Training ist aus dem Angebotspaket herausgenommen.

www.kitemaniatour.com

Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour ”Wir begleiten Dich individuell zu Deinem Ziel”

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110 | Ratgeber Fahrtechnik

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Schnell erfahren

text // Thomas Beckmann Fotos // Jan Honke

Mit der richtigen Technik zum Tanz ohne Schlaufen

Finnen voraus! Was auf den ersten Blick anmutet wie eine versehentliche Verwechslung der Fahrtrichtung, ist beim Strapless-Freestyle durchaus gewollt. Die Fahrt mit dem Heck voraus gilt als wichtige Grundlage beim Kitesurfen mit einem Directional und als Basis für zahlreiche Manöver. Um das vielfältige Trickrepertoire des Strapless-Freestyles zu erlernen, ist eine schrittweise und sichere Lernkurve sowie eine ganzheitliche und systematische Annäherung notwendig, die wir dir gemeinsam mit dem Waveboardexperten und Sportwissenschaftler Thomas Beckmann vom Kiteboarding-Club mit einer ausführlichen Fahrtechnikserie ermöglichen.

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Drehung in die Switch-Rückwärtsfahrt mit Richtungswechsel ie selbstverständlich ändern Kitesurfer auf ihren Twintips die Fahrtrichtung, ohne dabei von der Fersen- auf die Zehen­

kante oder sogar die Fußstellung auf dem Board wechseln zu müssen. Ganz so einfach ist es auf einem Waveboard nicht, da es sich um unidirekti­ onale Boards mit spitzer Nase und Finnen nur am Heck handelt, die eine klar bevorzugte Fahrtrich­ tung besitzen. Bei einigen Manövern oder auch dem Richtungswechsel gelegentlich notwendig ist es trotzdem möglich, ein Waveboard mit den Finnen voraus zu fahren. Diese Technik gehört zu den grundlegenden Standards, die man beim Strapless-Freestyle beherrschen sollte.

1 | In der Vorbereitung für die kurze Rückwärtsfahrt hat Thomas den hinteren Fuß bereits weiter nach vorn gestellt und beginnt anzuluven. 2 | Das Board wird intensiv in den Wind gesteuert, wobei der Kite auf der Elf-Uhr-Position stehenbleibt. 3-4 | Thomas drückt das Board über den hinteren Fuß in die Rückwärtsfahrt. Sobald die Finnen aus dem Wasser sind und sich das Board dreht, wechselt die Belastung auf den neuen hinteren Fuß. 5-6 | Durch das Zusammenspiel aus intensivem Anluven und Stand auf der Nose haben sich sowohl die Fahrgeschwindigkeit als auch der Kitezug verringert. Thomas reagiert darauf, indem er sich aufrichtet und einen etwas weniger starken Winkel gegen den Wind einschlägt. 7-8 | Es folgt der Fußwechsel und gleichzeitig wird der Kite beherzt Richtung Zenit gelenkt. 9 | Das Board kommt zum Stillstand, als der Kite gerade den Zenit passiert hat. Der Kitezug ist in diesem Moment noch sehr gering, weshalb Thomas die aufrechte Körperhaltung beibehält. 10-13 | Während der Kite jetzt energisch in die neue Fahrtrichtung eingelenkt wird, nimmt der Schirmzug zu und das neue hintere Bein wird intensiver belastet.

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Auch wenn sie häufig nur für wenige Meter

Es existieren verschiedene Varianten, um in die

benötigt wird, ist die Rückwärtsfahrt bei einigen

Rückwärtsfahrt zu gelangen, und ebenso einige, um

Strapless-Freestyle-Tricks ein technischer

sie wieder in die Vorwärtsfahrt zu verlassen. Damit in

Bestandteil der Gesamtbewegung. Das gilt

entsprechenden Situationen auf dem Wasser zügig

nicht nur auf Flachwasser, denn bei überdreh­

reagiert werden kann, empfiehlt es sich, die Rück­

ten Turns in der Welle ist die Rückwärtsfahrt

wärtsfahrt sowohl in der konventionellen als auch in

ebenfalls hin und wieder ein probates Mittel,

der Switch-Position zu erlernen.

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um die Boardkontrolle aufrechtzuerhalten. Praktisch und materialschonend kann diese Technik auch eingesetzt werden, wenn flache Wasserbereiche, beispielsweise über einem Riff, überwunden werden müssen. So wird effektiv verhindert, dass die Finnen hängenbleiben und der Fahrer abgeworfen wird – oder die Finnen sogar abbrechen.

Halse aus der Rückwärtsfahrt in den Switch-Stance 1 | Thomas leitet aus der Rückwärtsfahrt durch kontrolliertes Abfallen die Halse ein. Der Kite wird von der Drei-Uhr-Position energisch Richtung Zenit gesteuert. 2 | Der Kite hat sich bereits auf den Weg in die neue Windfensterhälfte gemacht. Während er Richtung Zenit fliegt, beginnt die Kurvenfahrt. 3-6 | Aufgrund des intensiven Steuerimpulses zu Beginn des Manövers kann Thomas die hintere Hand von der Bar nehmen und sich durch die geöffnete Schulterachse weiter in die Kurve lehnen, was eine bessere Kantenkontrolle zur Folge hat. 7-9 | Der Kite hat den Zenit durchflogen. Um ausreichenden Zug für die Weiterfahrt zu generieren, nimmt Thomas die zweite Hand wieder an die Bar und steuert den Kite intensiv in Fahrtrichtung ein.

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113 Grundlegende Unterschiede zwischen der Thomas Beckmann

Rückwärtsfahrt und der Vorwärtsfahrt auf einem Directional: • Das Board besitzt in der Rückwärtsfahrt keine

• Der Fußposition kommt bei der Rückwärts­

Finnenführung und fährt sich deshalb sehr

fahrt eine zentrale Bedeutung zu. Idealerweise

schwammig. Um es zu stabilisieren, ist intensive

sind die Füße nicht weiter nach hinten gesetzt

Arbeit der Rumpf- und Hüftmuskulatur gefordert.

(Richtung Boardspitze) als notwendig, damit die Finnen nicht im Wasser catchen und zum

• Durch die veränderte und grundlegend nicht

Verschneiden des Boards führen.

vorgesehene Lage des Boards ist die Gleitfähigkeit in der Rückwärtsfahrt stark herabgesetzt. Die

• Über den hinteren Fuß muss der Fahrer das

meist intensive Rockerkurve der sich nun hinten

Board mit viel Gefühl so belasten, dass die Fin­

befindenden Boardseite (Nose) erfordert ent­

nen nicht im Wasser einstechen.

scheidend mehr Schirmzug, um die freie Gleitlage aufrechterhalten zu können. Dabei gilt: Je weiter

• Jedes Surfboard fährt sich anders, weshalb

die Füße während der Rückwärtsfahrt nach hinten

die ideale Fußposition bei der Rückwärtsfahrt

positioniert sind, also Richtung Boardspitze, desto

variiert. Trotzdem gilt: Je länger ein Surfboard ist,

schlechter fällt die Gleitleistung des Boards aus.

desto leichter gelingt die Rückwärtsfahrt.

Er gehörte zu den ersten Kitesurfern in Deutschland und gründete zur Jahrtausendwende seine erste Kitesurf­ schule, damals in Holland. Heute sind unter dem Dach des Kiteboarding-Club (www.kiteboarding-club.com) Stationen rund um den Globus hinzugekommen, aber die Beschäftigung mit der Didaktik und dem optimalen Erlernen des Kitesurfens spielen für den diplomierten Sportwissenschaftler nach wie vor eine tagtägliche Rolle. Seit fünf Jahren verbringt Thomas seine Winter auf der Insel Sal, der Heimat der weltbesten Strapless-Kiter, und hat sich so einen absoluten Expertenstatus für das Fahren auf dem Directional erarbeitet. Als ausgewiesener Fachmann erläutert er die ersten Steps auf dem Surfboard bis hin zu Manövern für Fortgeschrittene.


114 | Ausblick & Impressum

Diese und viele weitere spannende Themen erwarten dich in der Kitelife 47: HERAUSGEBER Tim Jacobsen CHEFREDAKTEUR Florian Spieth | flo@kitelife.de CHEFREDAKTEUR online Mathias Wichmann | mathias@kitelife.de REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 info@kitelife.de

Test Kurz vor dem Auftakt zum Kitelife Village, der größten Kitesurftestveranstaltung der Welt, präsentieren wir einen Materialtest, der die absoluten Topseller thematisiert. Core hat mit dem neuen XR4 gerade für großes Aufsehen gesorgt, denn erstmals bieten die Fehmaraner­ ein vollkommen überarbeitetes Design an. Der XR4 ist nicht nur in der gewohnten weiß/ gelb/schwarzen Farbkombination, sondern ebenfalls in komplett schwarz erhältlich. Natür­ lich hat der Newcomer aber auch auf technischer Seite einige Neuigkeiten zu bieten. Er tritt als Zugpferd der Kitepalette von Core gegen den neuen Cabrinha Switchblade sowie den in enger Zusammenarbeit mit Mario Rodwald entwickelten Pure von Gaastra an.

Editorial Design Outline-Graphix UG (haftungsbeschränkt) Jan Weisner, Matthias Falk, Tim Wesuls, Matti Haarbusch www.outline-graphix.de FOTOGRAFEN Lukas Prudky, Thorsten Indra, Martin Reiter, Lance Koudele, Toby Bromwich, Vincent Koudele, Thomas Burblies, Ydwer.com, Florian Spieth, Vincent Bergeron, Tim Jacobsen, Sarah Eyhorn, Marc van Swoll, Linn Svendsen, Manu Cloetens, Lars Daniel, Gavin Butler, Christian Black, Quincy Dein, Bianca Asher, Ben Welsh, Jan Honke Mitarbeiter dieser Ausgabe Craig Cunningham, Prof. Dr. Johannes Schwanitz, Sabine Schmidt, Lewis Crathern, Thomas Beckmann, Simon Schumacher, Ina Krug, Alexandra Dinter, Kirsa Stoltenburg ERSCHEINUNGSWEISE Sechsmal im Jahr ABONNEMENTS Für jährlich 19,90 Euro auf www.kitelife.de Bei weiteren Fragen E-Mail an: abo@terraoceanisverlag.de VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG | www.terraoceanisverlag.de

Ratgeber Sonnenstrahlen können nicht nur die Haut, sondern auch die Augen schädigen, das wissen heute bereits Schulkinder. Beim Kitesurfen ist der Effekt von UV-Strahlung durch die Spie­ gelung auf dem Wasser noch intensiver, weshalb eine hochwertige und gleichzeitig für den Wassereinsatz geeignete Sportbrille getragen werden sollte. Wir zeigen, worauf man bei der Suche nach einer Wassersportsonnenbrille besonders achten sollte und wie sich die angebotenen Modelle unterscheiden.

Geschäftsführer Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Ge­ nehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen | t.jacobsen@terraoceanisverlag.de Fon +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 Kleinanzeigen Simon Schumacher | ss@terraoceanisverlag.de Direkte Bestellmöglichkeit unter www.kitelife.de ISSN: 2192-0184 Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

Reiselust Karibik, das bedeutet Merengue, Rastafari und endlose Zuckerrohrplantagen. Ganz anders als die prominentesten Inseln, zu denen sich Jamaika, Barbados oder die Dominikanische Republik zählen, präsentiert sich der südlichste Teil der Karibik. Auf Bonaire türmt sich wei­ ßes Gold, bläst der Wind mit unablässiger Konstanz und die größte Farbenpracht findet sich nicht an Land, sondern unter Wasser. Für Taucher und Windsurfer gilt die zweitgrößte der ABC-Inseln seit einigen Jahren schon als echtes Traumziel. Die Kiter hingegen fangen gerade erst an, die große Attraktivität der niederländischen Karibik zu entdecken.

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Kitelife (www.kitelife.de) Windsurfing Journal (www.windsurfing-journal.de) Pedaliéro (www.pedaliero.de) Brett (www.brettmag.de) Free-Magazin (www.free-magazin.de) SUP-Journal (www.sup-journal.de) Silent World (www.silent-world.eu) RAUS! (www.rausmagazin.de) Trip (www.tripmagazin.de) INFOS UNTER WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE


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