RAUS! 16

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Das OutdoorMagazin mit

Zeitgeist und Visionen für urbane Abenteurer

Über der Stadt: Wiener Highline

Nordwärts: Querbeet durchs norwegische Fjell

Frische Gedanken: Abenteuer Freiwilligendienst in Tansania

Der Weg zurück: Interview mit Freeskierin Marja Persson

Der Geist der Reise: Julian Nocke im Porträt

Winchen: Trendsport mit Adrenalinkick-Garantie

AUSGABE 01 / 2014 | Ausgabe 16 | D 4 € | A 4 € | Benelux/E/I 6 € | CH 12 SFR


CLEARWATER

Diese leichtgewichtigen und jederzeit abenteuerbereiten Sandalen schützen deine Zehen, wenn du in den Sommer springst, kraxelst oder tauchst. HIER GIBT‘S MEHR: KEENFOOTWEAR.COM ODER IM FACHHANDEL.


Foto Sebastian Wahlhütter

herein

"

J

etzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen.“ In diesem Augenblick ist die Gegenwart. Und Sir Peter Ustinovs philosophisch-schelmischer Appell hat Aktualität. Mehr denn je sind wir heute gefordert, einen bewussten Umgang mit dem zu finden, was uns glücklich macht. In kurzen Momenten des Alltags, die die Zeit zeitlos werden lassen und den Kopf freipusten. Und in solchen von der langen Sorte, die uns alles abverlangen, fremde Orten näherbringen, neue Blickwinkel eröffnen.

Für die aktuelle Ausgabe ging es raus mit den Vienna Slackliners, die auf 25 Millimeter breitem Gurtband über Wien Frischluft schnappten und ihre eigenen Nerven und die der Zuschauer strapazierten. Wir reisten ins französische Jura, um bei der EyewearMarke Julbo hinter die Kulissen der Brillenfertigung zu schauen. Fragten nach bei Volunteer Lola Jens, die nach 15 Monaten Freiwilligendienst in Tansania einen neuen Blick auf das Ganze teilen kann. Blickten ins Leben von Wandersmann Simon Michalowicz, der dem norwegischen Fjell

verfallen ist und jeder nordländischen Wetterkapriole etwas abgewinnen kann. Und nahmen einen Trendsport unter die Lupe, bei dem eine Winch die Betrachtung von gewöhnlichen Wasserflächen revolutioniert. Viel Spaß mit 100 Seiten RAUS! und auf ein Frühjahr voller Momente im Hier und Jetzt,

Benjamin Hellwig

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Foto Moritz Attenberger/VAUDE, www.vaudevisions.com

übersicht

inhalt WILLKOMMEN IM FRÜHLING Herein bei RAUS! | 6 BILDERWELT AUFBRUCH

VISIONÄR NACHGEFRAGT BEI VOLUNTEER LOLA JENS Schon mal über einen

Freiwilligendienst nachgedacht? Lola Jens hat 15 Monate Tansania hinter sich. Mit im Koffer: jede

der Frühjahrsausgabe, garniert mit ein paar Worten von den Momentaufnahmen. |

Menge Geschichten, einige Perspektivenwechsel und die Fokussierung auf das Wesentliche im

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NACHGEFRAGT FOTOGRAF PAUL MASUKOWITZ Auf der Suche nach dem

Leben. | 64

NATURNAH DURCH NORWEGENS WILDNIS Immer wieder Fjell. Simon

einen Moment, in dem alles zusammenkommt. Die wichtigsten Zutaten in einem einzigen Bild

Michalowicz hat seinen Lieblingsfleck gefunden. Und wandert für Moment, Gefühl und Genuss.

zu visualisieren, ist für ihn Herausforderung und Passion zugleich. Nachgefragt bei Fotograf

Danach schnürst du selbst mal wieder die Boots. | 70

Paul Masukowitz – Hinter der Linse. | 16

FRISCHE LUFT FRÜHLINGSERWACHEN

April, April, der macht, was er will. Mit unseren News bist du für einen abwechslungsreichen Frühling ausgerüstet. Viel Spaß an der frischen Luft! | 18

FOLLOW YOUR FEET Einfach

AUSPROBIERT HIKERS WOOL RAUS! hat sie getestet. | 72 ANGESAGT VIEL SPASS DA DRAUSSEN Boarden ohne

Grenzen: Ob auf einem abgelegenen Flusslauf oder urbanen Wasserflächen, mit der Winch wird jedes Gewässer zu einem Surfspot. Wir haben den neuen Trendsport mit Adrenalinkickgarantie

ANZIEHEND AUF WOLKE SIEBEN Schluss mit

den Füßen folgen. Wir inspirieren für knackige Kurztrips, bei denen du garantiert auf andere

unter die Lupe genommen. | 76

Gedanken kommst. Und schaffen Platz für deinen Erfahrungsbericht. Mitmachen! Es lohnt sich! |

besinnlichem Kuscheln vorm Kamin – sei bereit für actiongeladene Abenteuer im Freien. Hier

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URBAN SLACKEN ÜBER DER STADT Überwinden, konzentrieren, Nerven kitzeln.

findest du zehn Seiten anziehende Inspiration. |

Ruhe sorgt die Aktion bei den Teilnehmern für innere Anspannung. Und bei den Zuschauern für

INSPIRIEREND JULIAN NOCKE IM PORTRÄT Reisen als Inspirationsquelle: Julian

die eine oder andere fantasievolle Ausrede. | 34 POST

Nocke kehrt nach eineinhalb Jahren „on Tour“

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zurück nach Hamburg und gründet eine Manufaktur

Die Vienna Slackliners spannen die Highline am ehemaligen Flakturm in Wien. Trotz äußerlicher

VON / BUCHVORSTELLUNG | SUPPORT SKATEISTAN Das Skateboard eines Australiers verändert Kabul. Er

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gründet eine Skateschule, kombiniert sie mit schulischem Unterricht und macht es zu seiner

für Zeltanhänger und Autodachzelte. RAUS! hat ihn

Priorität, Mädchen bei der Teilnahme am Projekt die gleichen Chancen zu ermöglichen. |

besucht und porträtiert. | 92

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EXTREM NACHGEFRAGT BEI FREESKIERIN MARJA PERSSON Ein Skiunfall

FOTOWETTBEWERB

EIGENLEISTUNG Das Thema der neuen Runde

stellt ihr Leben auf den Kopf. Die schwedische Freeskierin Marja Persson ist seit drei Jahren

beim RAUS!-Fotocontest: Beeindruckende Bergwelten.

auf dem Weg zurück zum Sport und zur vollständigen Gesundung. Wir haben nachgefragt. |

Kamera schnappen, Stiefel an und dann ab in die

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Am Anfang sind es Bilder, die uns verzaubern, inspirieren, hinausziehen. Die Bilderwelt

AUF SPURENSUCHE WERKSPIONAGE BEI JULBO Der französische Hersteller

AUSBLICK UND IMPRESSUM | UND NUN RAUS! | 98 RANDNOTIZEN

Höhe. | 94

Julbo entwickelt und produziert Sonnen-, Snowboard- und Sehbrillen sowie Freeridehelme.

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Beim Besuch im französischen Jura blicken wir hinter die Kulissen. Die RAUS!-Werkspionage. |

Die RAUS!-Kolumne.

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Foto Josef Imler

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aufbruch! „Die Frage, warum man etwas Unge­ wöhnliches unter­ nimmt, stellt sich gar nicht. Die Begründung könnte ganz einfach die Lust am groSSen Abenteuer sein.“ Heinrich Harrer, österreichischer Bergsteiger und Forschungsreisender

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rytool-Sessions als Vorbereitung auf den Winter sind in der Regel vergleichbar mit Fitnessstudios oder Hallenkletterei. Sie

sind nötig, um eine entsprechende Vorbereitung auf die Eisklettersaison zu ermöglichen, machen aber bei

Foto Paul Masukowitz

entsprechender Häufigkeit nur bedingt Spaß. Dieser riesige Holzstapel bot eine willkommene Abwechslung und verwöhnte uns mit idealen Trainingsbedingungen.

Kamera Nikon D700 | Objektiv Nikon Nikkor AF 14-24 Millimeter | Blende f 2.8 | Zeit 1/320 Sekunde | ISO 400

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ieses Bild entstand während einer Fotoproduktion am Ätna auf Sizilien. Während oben tiefster Winter herrschte, war es

weiter unten bereits sommerlich warm. Der Aufstieg führte uns durch die dichten Nadelkissen der örtlichen bildeten eine sehr skurrile Kulisse und hinterließen bei den Einheimischen ein belustigtes Kopfschütteln.

Kamera Nikon D700 | Objektiv Nikon Nikkor AF 70-200 Millimeter | Blende f 6.3 | Zeit 1/1.600 SekundeN | ISO 400

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Foto Paul Masukowitz

Vegetation. Die zwei bunten Punkte in dieser Umgebung


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er schon einmal auf La Palma gewesen ist, weiß, dass diese Insel vor allem aufgrund ihrer Farbigkeit in der Erinne-

rung haften bleibt. Es scheint dort alles intensiver zu leuchten, als das bei uns der Fall ist. Vom Roque de los Muchachos (dem höchsten Punkt der Insel) fährt

Foto Paul Masukowitz

man immer wieder durch dicht bewachsene Pinienwälder und surft auf schwarzen Lavatrails dem Meer entgegen. Ein wahres Bikerparadies!

Kamera Nikon D700 | Objektiv Nikon Nikkor AF 70-200 Millimeter | Blende f 5.6 | Zeit 1/500 Sekunde | ISO 640

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nachgefragt

Hinter der Linse Nachgefragt bei Outdoorfotograf Paul Masukowitz Interview Ina Krug Fotos Paul Masukowitz

Die Verbindung von Action und Natur ist sein Leben, sowohl im Beruf als auch in seiner Freizeit. Paul Masukowitz ist immer auf der Suche nach dem „einen Moment“ – an der Steilwand, im Schnee, geplant oder dem Zufall entsprungen. RAUS! hat nachgefragt.

Mit 23 Jahren wissen viele noch nicht

Du hast dann angefangen, Fotografie

Siehst du dich während eines Shootings

einmal, was sie später werden möchten.

zu studieren. Inwieweit hat das deine

eher in der Rolle eines Choreografen

Du bist schon jetzt eine feste GröSSe

Bilder verändert? Der Schritt an die Uni war

oder mehr als stiller Begleiter und

im Bereich der Outdoorfotografie. Wie

meiner Meinung nach einer der wichtigsten, die ich

Beobachter? Das kommt darauf an, was ich

kamst du dazu – oder kam die Fotogra-

bislang gemacht habe. Ich studiere an der Folkwang

fotografiere. Ich bin beides sehr gern. Nicht immer

fie zu dir? So viel Zeit muss sein: Hallo liebe

Universität der Künste in Essen Fotografie und starte

sprechen die Umstände für ein Arbeiten als Choreo­

RAUS!-Leserschaft. Angefangen hat alles mit einer

dort in wenigen Wochen mit meiner Abschlussarbeit.

graf. Wenn ich für eine Dokumentation beauftragt

kleinen Kompaktkamera im Jahr 2004. 2006 war ich

Das Studium ist, anders als meine berufliche Realität,

bin, dann muss ich auf das reagieren und meinen

mit meinen Eltern auf einer Hochzeit, auf der ein

sehr künstlerisch ausgelegt. Es gibt da keine strikten

Blick für das sensibilisieren, was vor meinen Augen

Bekannter eine der ersten digitalen SLRs (Spiegelre-

Vorgaben, wie etwas zu laufen hat. Den eigentlichen

passiert (beispielsweise auf einer Großveranstaltung

flexkameras) hatte. Ich durfte sie ausprobieren und

Wert macht der Austausch mit den Kommilitonen

wie einem Rennen). Wenn ich der „Choreograf” sein

bekam eine Schnellvorstellung. Wenige Tage später

und den Professoren für mich aus. Für jede noch so

darf, habe ich deutlich mehr Zeit. Meist bedeutet

stand für mich fest, dass meine Ersparnisse für

nichtig erscheinende Frage gibt es einen Ansprech-

das die Arbeit mit einem oder wenigen Athleten. Ich

eine Neuinvestition herhalten mussten. Ich kaufte

partner, der mir eine befriedigende Antwort liefern

kann mich dann ganz darauf konzentrieren und mit

mir eine Nikon DSLR und von da an war ich mit

kann. Dazu kommt ein sehr breit gefächerter theo-

dem Athlet zusammen genau das Foto herausar-

dem Virus des Bildermachens infiziert. Ich konnte

retischer Background, den man sich nach und nach

beiten, welches ich mir in meinem Kopf vorstelle.

die analogen Objektive meines Vaters verwenden

aneignet. Gerade das Wissen um die Wirkung von

Der Zufall bedingt häufig, dass es dann doch anders

und nutzte jede freie Minute nach der Schule, die

Bildern und die wissenschaftliche Auseinandersetzung

kommt als geplant. Sich darauf einzulassen und

ich nicht beim Sport war, um mich mit der Technik

mit der Frage nach „guten” und „schlechten” Bildern

nicht krampfhaft an einem ursprünglichen Plan

des Apparats, der Postproduktion und der Theorie

hat meinen Blick auf die Fotografie und vor allem auf

festzuhalten, halte ich für einen ganz entscheidenden

vertraut zu machen. Das autodidaktische Lernen

meine eigenen Bilder sehr verändert.

Teil meiner Arbeit.

stand dabei ganz im Mittelpunkt meiner Neugier. Ich probierte alles Mögliche und lernte aus jedem Fehler, den man so machen kann. In Foren wie der „Fotocommunity” suchte ich nach Inspiration, bekam technisches Basiswissen und erstes Feedback auf meine Bilder. Im Alter von 14 Jahren machte ich ein zweiwöchiges Praktikum bei dem Fotografen Chris­ toph Fein. Sämtliche Abläufe einer Fotoproduktion und die Vielschichtigkeit dieses Berufs ließen binnen weniger Tage den zukünftigen Berufswunsch reifen – bis dahin wollte ich Medizin studieren.

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Porsche empfiehlt

und

Stellen Sie sich vor, Sie treffen Ihre Jugendliebe wieder. Und alles ist wie früher. Der neue 911 Targa. Stilprägend. In allen Belangen. Der neue 911 Targa vollendet eine zeitlose Idee. Und er steht dabei nicht nur für die Renaissance des charakteristischen Targa Bügels, sondern vereint das ikonische Design des Ur-Targa mit einem innovativen, vollautomatischen Dachsystem. 1965 ein Klassiker. Heute Zukunft.

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nachgefragt

Du hast ein gemeinsames Filmprojekt mit dem einbeinigen Kletterer Alexander Biermann gestartet. Was hat dir das Projekt bedeutet? Das Projekt hat mir sehr viel bedeutet, da ich Alex seit vielen Jahren kenne. Wir haben für die Dauer von fast zwei Jahren eine Wohngemeinschaft gebildet, was bedeutet, dass ich ihn auch auf einer sehr persönlichen Ebene kenne. Ein so sensibles Thema wie seine Behinderung in einem Film zu erzählen und dabei ihm als Person gerecht zu werden, war im Vorfeld eine große Herausforderung. Der eigentliche Dreh hat unendlich viel Spaß gemacht und war eine für beide Seiten unvergessliche Woche, was man dem Endprodukt, glaube ich, auch ansieht. Welche Motivation steckt hinter deinen Bildern? Es geht mir vor allem um die

Wird man dich in Zukunft nun häu-

Wenn du nicht gerade hinter der

Kombination aus der Darstellung der Landschaft, in

figer hinter der Filmkamera finden?

Kamera stehst, bist du selbst mit dem

welcher ein Athlet sich bewegt, und die Kompo-

Ich arbeite gerade an einem neuen Videoprojekt

Mountainbike, dem Snowboard oder

nente, die er dieser Umgebung durch sein Handeln

und mittelfristig möchte ich mich definitiv mehr

kletternd in den Bergen unterwegs.

hinzufügt. Die sich bildende Schnittmenge aus

mit bewegten Bildern auseinandersetzen. Das

Wie wichtig ist es als Fotograf, die

Action und Natur bietet einen riesigen Spielraum

Aneinanderreihen von bewegten Bildern birgt ganz

entsprechenden Sportarten selbst

an kreativen Möglichkeiten.

auszuüben? Sehr wichtig! Um eine Kernaussage über eine Outdoorsportart zu treffen, sollte man eine

Bei welchem Shooting hättest du gern

zweigleisig fahren werde, kann ich zum jetzigen

genaue Vorstellung von den entsprechenden Bewe-

selbst vor der Linse gestanden? Und

Zeitpunkt noch nicht absehen.

gungsabläufen haben, um zu wissen, auf welchen

was war deine aufregendste „Dienst-

Moment es ankommt und welche Bewegung auf die

reise“? Letzten Winter war ich zusammen mit

Welche deiner Schwerpunkte willst du

nächste folgt. Durch die genaue Vorstellung einer

dem Filmer Jan Zander auf der Kanareninsel La

mittelfristig weiter ausbauen? Es gibt

Bewegung ergibt sich die Vorstellung für den „rich-

Palma. Die Landschaft, in der wir uns dort be-

einige Bereiche innerhalb der Fotografie, mit denen

tigen”, für den „einen” Moment. In diesem Moment

wegten, war derart vielfältig und optisch so atembe-

ich eine Auseinandersetzung sehr reizvoll finde.

sollte alles zusammenkommen – Landschaft, Action,

raubend, dass ich schon das eine oder andere Mal

Diese Bereiche haben nichts mit Outdoorsport zu

Emotion etc. In einem einzigen Bild visualisiert

dachte, dass es schön wäre, ein paar Erinnerungen

tun. Ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr

sich, um welchen Sport, um welchen Trick und um

an das eigene „Dagewesensein” mitzunehmen. Da

verraten, sondern euch mit Bildern überraschen, so-

welches Gefühl es sich handelt. Dazu kommt die

wir aber eine parallele Film- und Fotoproduktion

bald ich mich in das Neuland eingearbeitet habe.

Einschätzung, welche Linie fahrbar oder welcher

hatten, haben wir uns logischerweise, wenn die Zeit

Trick in der entsprechenden Umgebung machbar ist.

es zuließ, auch selbst gefilmt und fotografiert.

„Durch die genaue Vorstellung einer Bewegung ergibt sich die Vorstellung für den ‚richtigen’, für den ‚einen’ Moment.“

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neue Herausforderungen und beinhaltet ein riesiges Potenzial an Möglichkeiten. Ob ich professionell

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Weitere Infos unter

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OUTDOOR UNSERE TECHNISCHEN OUTDOORPRODUKTE WARTEN MIT FUNKTIONELLEN LÖSUNGEN AUF, DIE SELBST UNTER SCHWIERIGEN WETTERBEDINGUNGEN BESTE LEISTUNG UND MAXIMALEN SCHUTZ BIETEN.

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Regenjacke mit geringem Gewicht und Packvolumen. Mit dieser Jacke im Rucksack ist man bestens für einen plötzlichen Wetterumschwung gerüstet.

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BERGANS OF NORWAY HAT SEINEN URSPRUNG IN DER WILDEN NATUR UND DEM RAUEN KLIMA NORWEGENS. DIE OFT WIDRIGEN BEDINGUNGEN DORT STELLEN BESONDERS HOHE ANSPRÜCHE AN DAS MATERIAL UND SEINE NUTZER.

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frische luft

NEWS

Der Frühling steht vor der Tür – bekannt für eine bunte Mischung aus Sonnenschein und Schmuddelwetter. Deshalb haben wir uns für dich umgesehen: nach Neuheiten, die dem abwechslungsreichen Wetter trotzen, gute Laune garantieren und frischen Wind ins Eigenheim bringen.

Sound trifft

Design

Für Outdoorfans und modeverliebte Trendsetter hat Skullcandy etwas sehr Ausgefallenes produziert. Die Skullcandy-Kopfhörer wurden mit dem innovativen Design Xtra von Realtree veredelt. Das natürliche Camouflage-Muster aus Ästen, Zweigen und Blättern verschmilzt zu einem 3-D-Effekt und ist auch im urbanen Dschungel ein echter Hingucker. Es wird keinesfalls übersehen, was der eigentliche Sinn dieses Musters bei der Jagd ist. Der Realtree Crusher, den das Produktentwicklungsteam komplett neu designt und entwickelt hat, bietet dank der Doppeltreibertechnologie ein bislang einzigartiges Basserlebnis. Das Basslevel wurde nicht einfach per Equalizer nach oben geregelt, Skullcandy verwendet die spezielle „Sensation55 Driver”-Technik, die den Bass wirklich erlebbar macht! Verkaufspreis 109,99 Euro. www.skullcandy.com

Trittsicher

Anspruchsvolle Wanderer suchen einen Schuh, der ihnen das Gefühl von Barfußlaufen gibt, aber auch hervorragenden Schutz bietet. Nun hat The North Face mit dem Ultra Kilowatt einen solchen entwickelt: Dem Fuß wird durch eine innovative, strapazierfähige Vibram-Laufsohle eine natürliche Beweglichkeit ermöglicht, gleichzeitig sorgt die „Pebax CRADLE”-Technologie für Schutz von unten und optimales Zurückfedern. Das moderne Netzobermaterial hält Steinchen effektiv ab und macht den Ultra Kilowatt äußerst atmungsaktiv. Dank des FlashdryInnenfutters wird Feuchtigkeit zudem absorbiert und Reibung verhindert. Den Schuh gibt es in acht verschiedenen Größen. Verkaufspreis 120 Euro. www.thenorthface.com

Dem Sturm trotzen

April, April – macht, was er will. Doch egal, wie sehr es regnet, das Off Shore Adventure Jacket ist geradezu gemacht für Spaziergänge durch das kühle Nass. Hergestellt aus weichem Denim, verfügt der Parka über die brandneue, O’Neill-eigene Nanotechnologie HyperDry, dank der Wasser nicht nur abgewiesen wird, sondern regelrecht abperlt, und der Stoff besonders schnell trocknet. Mit aufgesetzten Taschen im Cargo-Style, dem lässigen Schnitt und den robusten Knöpfen bist du für jedes Abenteuer im Urbanen gewappnet. Das Jacket gibt es neben Orange auch in den Farben Dunkelblau und Beige. Verkaufspreis 169,95 Euro. www.oneill.com

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DER NEUE RANGE ROVER SPORT

VON 0 AUF GRENZENLOSE BEGEISTERUNG. Als dynamischster Land Rover aller Zeiten bietet der neue Range Rover Sport ein einzigartiges Fahrerlebnis. Ob auf oder abseits der Straße: Erleben Sie Fahren auf völlig neuem Niveau. landrover.de

Verbrauchs- und Emissionswerte Range Rover Sport: Kraftstoffverbrauch (l/100 km) außerorts 9,7–6,3, innerorts 18,3–6,7, kombiniert 12,8–6,4; CO2-Emission 298–169 g/km; CO2-Effizienzklassen G, F, C, A. Alle Angaben wurden nach dem Messverfahren RL 80/1268/EWG ermittelt. Bitte fahren Sie verantwortungsbewusst: on- wie offroad.

QR-Code scannen und Film ansehen.


Text Dorothee Gödeke

Lass dich inspirieren und folge deinen FüSSen. Mit unseren Kurztrip-TipPs, die für Abwechslung sorgen. Raus in den Frühling!

Tour auf dem FloSS

Blobbing

Foto Alexander von Bressendorf

Kosten ab 80 Euro pro Tag Alter alt genug, um sicher schwimmen zu können Ort zum Beispiel auf den mecklenburgischen Gewässern; traditionelles Flößen kann man auf der Isar (Bayern) kennenlernen Ausrüstung je nach Dauer ausreichend Verpflegung und Schlafutensilien, Gewässerkarte
 Weitere Infos unter www.isarflossteam.de und www.floss-tours.de

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Höhlenwanderung

A

bseits der üblichen Wege und vor unseren Blicken verborgen, offenbaren die unterirdischen Gewölbe die Kräfte der Naturgewalten. 50 Höhlen verschiedenen Ursprungs sind allein in Deutschland zur Erkundung geöffnet. Von den Geschichten des Höhlenführers begleitet, staunst du über die Säulenhallen der Tropfsteinhöhlen. Im hektischen Licht der Karbidlampen erwacht die Eishöhle zum Leben. Und die rutschigen Gänge der Wasserhöhle verlangen nach griffigem Schuhwerk. Je nach Art der Führung und deiner Abenteuerlust kannst du auch abseits der gut befestigten Touristenpfade tiefer in jene dunkle Welt eindringen. Mit nur kleinem Licht und einer Portion Fantasie ausgestattet, warten dort schmale Kriechgänge und unbekannte Abhänge auf dich. Kosten ab 30 Euro Alter mindestens sechs Jahre Ort in mittleren und südlichen Teilen Deutschlands, zum Beispiel die Wimsener Höhle in der Schwäbischen Alb, die Goetz-Höhle in Südthüringen Ausrüstung sicheres Schuhwerk, warme Kleidung
 Weitere Infos unter www.vdhk.de und www.tropfsteinhoehlen.de

D

er Blob ist ein riesiges, schwimmendes Luftkissen, das nur dazu da ist, Menschen in die Luft zu schleudern. Während du auf dem Blob liegst, springen zwei deiner Freunde auf das andere Ende, wodurch du in hohem Bogen ins Wasser katapultiert wirst. Diese amerikanische Trendsportart mit Adrenalingarantie ist hierzulande noch weniger bekannt. Der bisher einzige deutsche Vermarkter veranstaltet mehrere Events über den Sommer verteilt, damit du an verschiedenen Orten deine Flugkurve weiter verfeinern kannst. Firmen können den Blob mitsamt Sicherheitsvorrichtungen für ihre Feiern ausleihen. Bringst du deinen Kollegen auch wirklich genug Vertrauen entgegen? Hier kannst du es herausfinden. Kosten vom jeweiligen Event abhängig Alter ab zwölf Jahren Ort von Events abhängig oder mietbar Ausrüstung Schwimmsachen; Sicherheitsausrüstung wird gestellt Weitere Infos unter www.blob-tour.de

KEEN Clearwater CNX

Foto Blob Europe

rschlägt dich der Alltag mit Hektik und straffer Organisation, solltest du dich vielleicht einfach treiben lassen. Wenn du ganz gemächlich in der Strömung flussabwärts getragen wirst, kann dir das Ufer erst mal ganz egal sein. Gefällt ein Flecken Natur ganz besonders, wirfst du den Anker aus und übernachtest an Ort und Stelle. Was wie eine Abenteuergeschichte Mark Twains klingt, ist auf vielen Gewässern Deutschlands möglich – auch wenn du es doch etwas sicherer und komfortabler als Finn und Sawyer haben wirst. Einige Anbieter statten ihre Flöße sogar für längere Aufenthalte auf dem Wasser aus und bieten Übernachtungs- und Essensvorrichtungen. Ein kleiner Motor gibt noch dazu ein individuelles Maß an Kontrolle über die eigene Route.

Foto pip_photocase.com

E


Wachturmnacht

Text und Bild von RAUS!-Leser Jan Deicke

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ie Preisvorstellungen des Taxifahrers kommentieren auch neun Pekinger Bürger. Als heute Morgen Schlafsack und Zelt im Rucksack landeten, gab es noch keinen Plan. Jetzt, ein paar Augenblicke später, fülle ich mit einigen Gleichgesinnten den Minivan. Preis: für Hin- und Rückfahrt. Ziel: Chinesische Mauer. Als Einziger aber bleibe ich dort, als es dämmert. Die Mauer ist hier nur noch ein Schatten ihrer selbst. Das Bauwerk verwittert, Tag um Tag. Hier und da verdienen sich Einheimische ein paar Yuan dazu, stellen Leitern hin, wo man sie benötigt. Ziemlich clever. Hinter mir wird eine wieder weggezogen. Feierabend. Nur noch ich und die Mauer. Unglaublich, diese plötzliche Einsamkeit. Auf den Wachturmresten landen die letzten Sonnenstrahlen. Ich bin im Kampf mit ein paar kleinen Büschen, nachdem ich feststelle, dass ich spontan ein Nachtlager brauche. Es gibt heute keinen Weg mehr herunter. Die Fläche ist gerade groß genug fürs Zelt. Der Himmel voller Sterne darüber erscheint umso mächtiger. Als ich im Schlafsack stecke, kommen mir meine morgendlichen Preisverhandlungen albern vor. Unbezahlbar, dieser Moment, denke ich mir. Und ignoriere den einen oder anderen durch die Isomatte drückenden Stein.

Geschmackssache

Text und Bild von RAUS!-Leserin Lena Hartmann

Ein kurzer Walk kan n zur Abenteuerreise werden. Eine Wande rung zur Erinnerung an das, was du links und rec hts des Pfades entdec kst. Details und Unbekann tes aufspüren, das ist es, was einem Erlebnis die Würze gibt, es rei cher und unvergesslich macht. Und letztendl ich begehrenswert. Feiere diese Entdeckungsreis en! Denn sie machen den Moment aus. Und eri nnern dich daran, immer dei nen FüSSen zu folgen .

Diese leichtgewichtigen und jederzeit abenteuerbereiten Sandalen schützen deine Zehen, wenn du in den Sommer springst, kraxelst oder tauchst.

Deine Füße geben den Takt vor? Und haben dir den Weg zu einem ungewöhnlichen Abenteuer aufgezeigt? Dann ran an die Tastatur und schreib uns davon. Ob Kurztrip oder Mehrtagesausflug, Gipfelsturm oder Flachlandtrek: Die zwei faszinierendsten Einsendungen drucken wir in der nächsten Ausgabe. Und honorieren sie mit einem Herren- oder Damenmodell der Trekkingsandale KEEN Clearwater CNX. Schick uns deinen Bericht mit maximal 1.000 Zeichen sowie einem Foto von dir und deiner Tour (300 dpi) an info@rausmagazin.de. Einsendeschluss ist der 2. Mai 2014. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmebedingungen unter www.t-o-v.de

„A

m Ende bereut man ohnehin nur die Dinge, die man nicht getan hat.“ So oder so ähnlich interpretierten wir den englischen Satz im kleinen Hüttenbuch irgendwo im neuseeländischen Nelson Lakes National Park. Ein Ranger hatte ihn am Vortag hineingeschrieben, nach seinem misslungenen Versuch, eine bestimmte Spezies Raubvögel zu beobachten. Auch am nächsten Morgen war der Himmel grau, doch langsam verzog sich der Nebel. Wir blieben spontan einen Tag länger, verlagerten das Mittagessen in die Wildnis und packten Dinge aus, die nur hier draußen so gut schmecken konnten. Tütenessen? Kaufen wir im Alltag nie. Toast? Nur in Ausnahmefällen. Inmitten der Natur aber, nach einer herausfordernden Tagestour durch atemberaubende Landschaften, war es ein richtiges Festmahl, entstanden auf einem Benzin­ kocher. Und bei genauem Hinsehen guckte für uns sogar die Sonne durch.

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frische luft

Bikeabenteuer

„Mehr Sicherheit beim Biken” – das ist das Motto der VAUDE Bike Camps vom 9. bis 11. Mai 2014 im Hotel Metzgerwirt in Kirchberg/Kitzbüheler Alpen sowie vom 23. bis 25. Mai 2014 in Lermoos/Tiroler Zugspitzarena. In wunderbarer Berglandschaft lernst du beim Fahrtechniktraining die Grundlagen des Bikens oder verfeinerst deine Skills. Für alle, die Lust auf Singletrails im Gebirge haben, endlich einmal Alpencross ausprobieren wollen oder einfach nur gern mit dem Mountainbike in den Bergen unterwegs sind. In diesen Camps wirst du von geschulten, zertifizierten VAUDE-Bikeguides, Bikeprofis und Sponsoringpartnern mit langjähriger Erfahrung betreut und erhältst zahlreiche kleine und große Tipps rund ums Biken. Dabei stehen Sicherheit und Spaß in den verschiedensten Fahrsituationen im Mittelpunkt. Nach einem aufregenden Biketag kannst du dich dann im Wellnessbereich entspannen und das bunte Rahmenprogramm genießen. Der Paketpreis liegt bei 319 Euro inklusive Übernachtung und 3/4-Pension. Weitere Infos zum Camp unter www.vaude.com

Eingepackt

Mit dem neuen Audax 22 von Tatonka kann der Radsport in den Frühling starten. Bei dem großen Bike-Daypack mit ausgefeilten Features sind Helm- und Lichthalterung natürlich Pflicht. Daneben bietet Audax 22 einige ausgeklügelte Details, die das Herz jedes Radlers erfreuen: Das Bügelschloss lässt sich in einem separaten, leicht zugänglichen Fach auf der Rückseite unterbringen, die Werkzeugtasche befindet sich im weit zu öffnenden Frontfach. Ein seitlich herausziehbares elastisches Reflektorband lässt sich über die Front spannen. Im großen Hauptfach können Downhiller problemlos ihre Schienbeinschoner unterbringen und neben der sogenannten Trinksystemvorbereitung gibt es auch eine Fixierung für eine Flasche mit Schlauchaufsatz. Den Rucksack gibt es in drei verschiedenen Farben. Empfohlener Verkaufspreis 100 Euro. www.tatonka.com

Om

Shanti!

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Die Seele baumeln lassen, Körper und Geist zur Ruhe bringen. Im Vier-Sterne-SuperiorHotel Hohenwart, genauer in Schenna, ist das möglich. Mit atemberaubendem Blick auf die Südtiroler Alpen finden hier 2014 an drei Terminen Yoga-Themenwochenenden statt. Vom 20. bis 23. März soll unter dem Motto „Yoga und gesunder Rücken” durch die harmonischen Bewegungsabläufe der gezielten Yoga-Asanas die Wirbelsäule korrekt ausgerichtet und die Rückenmuskulatur gestärkt werden. Drei Übernachtungen inklusive Verwöhnpension und viertägigem Yogakurs kosten ab 596 Euro pro Person. Wer eher ein Freund von Wanderungen ist, für den bietet das Hotel vom 9. bis 13. April das Programm „Yoga sanft und Wandern” an. Ausgedehnte Wanderungen in der blühenden Südtiroler Berglandschaft werden durch anschließende sanfte Yogaübungen ergänzt, die neue Vitalität geben. Wer möchte, kann danach noch ein entspannendes Bad im FreiluftSolebecken auf der Dachterrasse des Spas mit einem traumhaften Blick auf das umliegende Panorama genießen. Der Kurs beinhaltet vier Übernachtungen und fünf Tage Yogakurs ab 774 Euro pro Person. Dritter Termin der Themenwochenenden ist vom 19. bis 23. November. Bewusst innehalten, sich auf sich selbst besinnen und durch gezielte Atemübungen zu Ruhe und Gelassenheit finden – das erwartet die Gäste bei „Yoga und Atem”. Für 706 Euro pro Person gibt es vier Übernachtungen inklusive Verwöhnpension und fünf Tage Yogaprogramm. Weitere Infos zu den Themenwochenenden sowie Buchungsmöglichkeiten unter www.hohenwart.com


Anspruchsvoll

Genau das ist die dreilagige WetterschutzSoftshell High Amperage von Jack Wolfskin. Das Technikhighlight 2014 bietet höchste Qualität für höchste Ansprüche: Sie vereint die Vorteile von Hard- und Softshells, indem sie maximale Atmungsaktivität mit extremer Wasserdichtigkeit und hoher Elastizität kombiniert. Damit gehört die Jacke zu den ausgezeichneten Höchstleistungsprodukten. Das Außenmaterial ist robust und die Innenseite bietet angenehmen Tragekomfort. Über die langen Zwei-Wege-Belüftungsreißverschlüsse lässt sich die Luftzufuhr gezielt regulieren. Die Kapuze ist einrollbar und so geschnitten, dass auch ein Helm darunter passt. Empfohlener Verkaufspreis 449,95 Euro. www.jack-wolfskin.com

Gemeinsam mit Zalando Sports verlost RAUS! ein Damen- und ein Herrenmodell der Jack Wolfskin High Amperage. Du willst gewinnen? Dann schick bis zum 2. Mai 2014 eine Mail mit dem Betreff „High Amperage“ an verlosung@rausmagazin.de und verrate uns, auf welchem Abenteuer du diese Jacke höchster Qualität brauchst! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück! Weitere Produkte von Zalando Sports findest du unter www.zalando.de/sports/. Teilnahmebedingungen unter www.rausmagazin.de.


frische luft

QBus

onLINE

In der Jan Cray Manufaktur wird vom Leben geprägtes Bauholz auf feine Art aufbereitet und mit schlichten, aber schön anmutenden Metallkonstruktionen kombiniert. Materialkontraste sind es, die die Möbel von Jan Cray ausmachen. Manchmal kommen allerdings auch für Möbel eigentlich untypische Materialien zum Einsatz. Bei dieser Installation zum Beispiel wurde die QBus-Serie an ausgedienten Kletterseilen aufgehängt. Eine Kombination, die nicht nur stabil ist, sondern auch das gewisse Etwas hat. Mal anders in den Seilen hängen! www.jancray.de

Echter

Mit dem VapourLight Hypertherm Jacket aus der „fast Alpine”-Linie präsentiert der englische Outdoorhersteller den laut eigenen Angaben leichtesten synthetischen Midlayer seiner Art. Auf der diesjährigen ISPO wurde die Jacke mit dem begehrten ISPO Gold Award ausgezeichnet. Mit einem Gewicht von gerade einmal 167 Gramm und kleinstem Packmaß ist dieses Modell nicht nur ein Highlight für Spitzenathleten, sondern auch für jeden ambitionierten Bergsportler. Das wendbare Hypertherm Jacket lässt den Träger mühelos zwischen einer windabweisenden (Berghaus AF – weniger als 15 cfm), wärmenden und einer luftdurchlässigen (größer als 50 cfm), kühlenden Seite wählen, sodass man je nach Wetterlage und Intensität der Aktivität richtig geschützt ist. Das synthetische HydroLoft-Isolationssystem sorgt für überragende Atmungsaktivität, verbesserten Komfort und unglaubliche Wärmeleistung in Relation zum Gewicht. Das Material ist wasserabweisend und schnell trocknend, was die Leistungsfähigkeit bei widrigen Verhältnissen bestehen lässt. Empfohlener Verkaufspreis 160 Euro. www.berghaus.com

Gewinner

Raus verlost gemeinsam mit Berghaus ein VapourLight Hypertherm Jacket. Um teilzunehmen, schick einfach bis zum 2. Mai 2014 eine Mail an verlosung@rausmagazin.de und sag uns, in welcher Situation du die Jacke von einer Seite auf die andere wendest und warum. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück! Teilnahmebedingungen unter www.rausmagazin.de

Reingeschlüpft

Für die regnerischen Schmuddeltage im Frühling hat Kamik ein Gute-LauneRezept: farbenfrohe, stylishe Gummistiefel. Der kanadische Hersteller setzt auf nachhaltige Produktion und neue, hippe Prints, wie bei dem Modell Flora im Blumen- und Camouflage-Look. Die dekorative Schnalle am Schaft sowie der kleine Absatz verleihen das gewisse Etwas. Aus einem nachhaltigen Gummigemisch gefertigt, ist Flora zu 100 Prozent recycelbar und CO2-sparend in der Produktion. Empfohlener Verkaufspreis 80 Euro. www.kamik.com

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experience

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frische luft

Himmlisches Duo Draußen sein, eins werden mit der Natur. Warum dafür nicht Laufen und Campen verbinden? Wenn du genau wissen möchtest, wie viel und wie schnell du gelaufen bist, ist die Nike+ Sportswatch von Nike Performance mit integriertem TomTom-Navi vielleicht genau das Richtige für dich. Der schuhbasierte Nike+-Sensor arbeitet zusammen mit dem GPS-Empfänger, sodass du genaue Tempo- und Streckendaten erhältst. Die wasserdichte GPS-Uhr wiegt gerade einmal 66 Gramm, also kannst du dich voll auf das Laufen konzentrieren. Wenn du dann erschöpft zurück ins Zelt kommst, kannst du direkt in den New Touch The Cloud von Jack Wolfskin schlüpfen. Der mit Microguard Soft Silver gefüllte Schlafsack bietet hohen Schlafkomfort, eine dicht schließende Kapuze sowie der Wärmekragen über den Schultern sorgen dafür, dass keine Wärme verloren geht. Auch wenn die Temperaturen in der Nacht bis in leichte Minusgrade heruntergehen, mit diesem Schlafsack hast du es immer kuschelig warm. Die Nike+ Sportswatch kostet 169,95 Euro, den New Touch The Cloud gibt es für 139,95 Euro. www.nike.com, www.jack-wolfskin.com. Weiteres Equipment und Bekleidung für ein Outdoorwochenende gibt es unter www.zalando.de/sports. Gemeinsam mit Zalando verlost RAUS! einen New Touch The Cloud Large von Jack Wolfskin sowie eine Nike+ Sportswatch. Schreib dafür bis zum 2. Mai 2014 eine Mail an verlosung@rausmagazin.de und verrat uns, wo du am liebsten läufst und dein Zelt aufschlägst. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück! Teilnahmebedingungen unter www.rausmagazin.de

Ab ins Blaue

Die Ocean Film Tour geht auf Reisen. Tief und tiefer. Sein Flossenschlag bringt Apnoetaucher Guillaume Néry hinunter auf die dunkle Seite des Ozeans. „Attention – A Life in Extremes” gewährt faszinierende Einblicke in die Psyche des Free Diving World Champion. Der Special Edit ist auf der gerade startenden Ocean Film Tour zu sehen. Zum Auftakt der neuen Leinwandreise quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz bringen die Macher der E.O.F.T. die besten Wassersport- und Umweltdokumentationen des Jahres zusammen. Auch „Last Ocean” wird zu sehen sein. Der Streifen behandelt eines der letzten intakten Ökosysteme der Erde, das Rossmeer. Seit dort 1996 das Verbot kommerzieller Fischerei außer Kraft gesetzt wurde, ist das labile Gleichgewicht des kalten Paradieses gefährlich ins Schwanken geraten. Mit seinen elf Minuten Länge schafft es auch „Antandroy”­ in die Auswahl, ein Kitesurfabenteuer über einen unvergesslichen Spot nahe einem kleinen Fischerdorf auf Madagaskar. Die Geheimnisse des Blauen Planeten – auf dem Wasser und darunter. Weitere Infos unter www.oceanfilmtour.com

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Donnerstag

20. März 2014

18.00 Uhr

Kiel

Studio Kino

Donnerstag

20. März 2014

21.00 Uhr

Kiel

Studio Kino

Freitag

21. März 2014

20.30 Uhr

Stralsund

Ozeaneum Stralsund

Sonntag

23. März 2014

17.00 Uhr

Dresden

Theater Wechselbad der Gefühle

Montag

24. März 2014

20.00 Uhr

Braunschweig

Stadthalle Braunschweig – Congress Saal

Dienstag

25. März 2014

20.00 Uhr

Bielefeld

Theaterlabor im Tor 6

Mittwoch

26. März 2014

20.00 Uhr

Essen

Eulenspiegel – Essener Filmkunsttheater GmbH

Donnerstag

27. März 2014

20.00 Uhr

Köln

Comedia Colonia

Freitag

28. März 2014

20.00 Uhr

Karlsruhe

Filmtheater Schauburg Karlsruhe – Großer Saal – Schauburg-Cinerama

Sonntag

30. März 2014

18.00 Uhr

Mannheim

Capitol Betriebs GmbH Mannheim

Montag

31. März 2014

20.00 Uhr

Freiburg

Bürgerhaus Seepark – Stadt Freiburg im Breisgau, Abteilung Zentrale Kulturverwaltung

Dienstag

01. April 2014

20.00 Uhr

Nürnberg

Tafelhalle

Mittwoch

02. April 2014

20.00 Uhr

Frankfurt a.M.

Universität Frankfurt – Campus Westend, Audimax klein (Neues Hörsaalzentrum)

Donnerstag

03. April 2014

20.00 Uhr

Regensburg

Velodrom – Theater Regensburg

Samstag

05. April 2014

20.00 Uhr

München

Alte Kongresshalle

Montag

07. April 2014

20.00 Uhr

Augsburg

Parktheater im Kurhaus Göggingen – Kurhaustheater GmbH

Dienstag

08. April 2014

20.30 Uhr

Stuttgart

Gloria 1 – EM-Filmtheater-Betriebe Mertz GmbH & Co. KG

Freitag

11. April 2014

20.00 Uhr

Konstanz

Universität Konstanz – Audimax

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Foto Gilles Calvet

Tourdaten Deutschland

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* Maier Sports verwendet die dauerhaft wasserabweisende Imprägnierung PURTEX®. Diese verzichtet auf schädliche poly- oder perfluorierte Chemikalien (PFC’s) und muss nie nachimprägniert werden.

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Urban Slackline am Wiener Flakturm

Fotos Sebastian Wahlhütter Text Benjamin Hellwig

Die Highline-Session der Vienna Slackliners auf einem der Flaktürme der Stadt rückt das Gebäude in ein faszinierendes Licht. Der Niederösterreicher Peter Auer ist Teil des Teams, das in 40 Metern Höhe das schmale Gurtband überquert. Angespannt, fokussiert und allen Ausreden trotzend.

Wiener Liegewiese. Bedingung: Balancegefühl

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s long as it lasts”, in Lawrence Weiners knappem Satz schwingt ein Schulterzucken mit. Solange die Farbe hält. Die Diskussion um den Erhalt seiner skripturalen Kunst erhitzte die Wiener Gemüter. In silbernen Lettern auf weißem Hintergrund ziert sein überdimensionales „Smashed to Pieces (In the Still of the Night)” den Stahlbeton des einstigen Flakturms in Mariahilf, Wiens sechstem Bezirk. Die deutsche Fassung, „Zerschmettert in Stücke (Im Frieden der Nacht)”, ist auf der gegenüberliegenden Seite zu lesen. Inzwischen ist das 1991 entstandene Werk des US-amerikanischen Konzeptkünstlers restauriert. Seine Botschaft überlagert die nationalsozialistische Symbolik des Hochbunkers und prägt den ehemaligen Flakturm zum antifaschistischen Mahnmal.

Sechs dieser Giganten sind heute noch unverrückbarer Bestandteil des Stadtbildes von Wien. Rund um den Beton jenes Bunkers im Esterházypark passieren an einigen wenigen Tagen Dinge, die ihm für den Moment eine neue Daseinsberechtigung geben. Die Verankerungshaken, die der Schweizer Bergsportathlet Stephan Siegrist einst für seinen Versuch auf einem schmalen Gurtband hier in 40 Metern Höhe setzte, ruft die Vienna Slackliners auf den Plan. „Der Optimalfall” sei der Aufbau am Flakturm, meint Peter Auer. Der 25-jährige Waldviertler ist an jenem Tag dabei, als sie die Bohrhaken von Siegrists Pionierversuch zu neuem Leben erwecken. „Du bist in Sekundenschnelle mit dem Lift hier oben auf der Ebene”, beschreibt er den Gegensatz zu manch mühseliger Aktion beim Aufbauen einer Highline im Gebirge. „Und hast dann das einfachste Aufbauen, das du dir wünschen kannst”, sagt Peter. Er nimmt sich das Ende, trägt es von einem Fixpunkt zum anderen bequem über die Aussichtsplattform herum und beginnt das Riggen der ersten von zwei Lines. „Ganz easy. Oft genug musst du was herunterschmeißen, unten zusammenknüpfen und wieder hochziehen.” Wenn sie in der Natur Highlines spannen, kommen Angel und Blei zum Einsatz. „Damit kannst du 60, 70 Meter weit schießen, das funktioniert tadellos. Wenn man einen guten Angler dabeihat”, versichert er und lacht.

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Händchenhaltend

Die Befestigung der Line an den Auskragungen der Plattform in den Ecken gelingt schnell. Die „Schwalbennester”, wienerisch „Ohrwascheln” genannt, sind markantes Element der äußeren Erscheinung der Flaktürme. Zwischen ihnen beginnen die ersten Gehversuche des engeren Kreises der Vienna Slackliners. Der 2010 gegründete Verein hat derzeit etwa 50 zahlende Mitglieder, darunter seien auch fünf, sechs Frauen. „Für einen jährlichen Beitrag von 46 Euro kaufen wir Material, das von unseren Mitgliedern ausgeliehen und genutzt werden kann. Wir haben einen stetigen Zuwachs. Und ich quatsche regelmäßig auch neue Kandidaten an, gebe in Parks meine Erfahrung an Einsteiger weiter. Es fällt nicht schwer, Leute zu motivieren, dem Verein beizutreten. 46 Euro für einen Haufen Material – kein schlechter Deal. Und so entstehen immer neue Freundschaften, aus allen Ecken der Welt. Das ist ein schönes Netzwerk”, sagt Peter. 2009 beginnt er zu slacken, verdient zurzeit in einem Pharmakonzern für ein halbes Jahr lang sein Geld, „ganz klassisch, 40-Stunden-Woche”, wie er sagt. „Das zweite halbe Jahr gehe ich wieder Vollzeit auf Slackline‑­ Festivals, mache selbst meine Aktionen. Versuche, mir ein neues Standbein aufzubauen. Nach der Arbeit geht es meist direkt in den Park. Sobald die Tage länger werden, spielt sich das Leben nach der Arbeit wieder dort ab. Dann bin ich nur noch zum Schlafen und Essen in der Wohnung. Ich könnte mir das Leben ohne Park und Natur nicht mehr vorstellen, es ist brutal schön. Ich brauche meine Dosis Draußensein in der Woche.” Inzwischen gehört er zu jenen „fünf bis zehn Cracks”, die auch ein kalter Winter nicht abhält. Seine wetterunabhängige Ausdauer zieht er aus der puren Begeisterung von der Mischung aus Konzentration, Balance und frischer Luft. Dennoch weht ihm der Wind von Zeit zu Zeit stürmisch entgegen. „In vielen Parks bist du als Slackliner nicht gern gesehen. Weil viele Leute glauben, dass daran die Bäume eingehen, du sie kaputt machst”, beschreibt Peter den Konflikt. Inzwischen gebe es in Wien einige SlacklineParks, in denen eingegrabene Baumstümpfe als Alternative zur Verfügung stehen. „Das ist eine schöne Sache, besonders für Anfänger. Als Fortgeschrittener aber ist es schwerer. Du musst dir deine neuen Plätze erst erkämpfen. Und mit Behörden und offiziellen Seiten hast du oft Stress. In der Stadt bedarf es bei größeren Aktionen oftmals einer langen Vorbereitung.” Momentan sei er dabei, ein Projekt aufzuziehen, das noch ziemlich am Anfang stehe. „An einem sehr alten Wiener Gebäude. Besuch beim Bezirksvorsteher, bürokratische Hürden, das macht sehr viel Arbeit.


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Wenn sie in der Natur Highlines spannen, kommen Angel und Blei zum Einsatz. „Damit kannst du 60, 70 Meter weit schieĂ&#x;en, das funktioniert tadellos. Wenn man einen guten Angler dabeihat.“ peter auer

Hohe Kunst: Surfen auf der Highline

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urban

Entlang der Message des Künstlers Lawrence Weiner

Aber wenn du es dann schaffst, ist es wahnsinnig befriedigend, dort dann wirklich aktiv zu werden. Weil es eben auch selten ist, dass in der Stadt etwas Schönes, Großes gemacht wird. Es ist allerdings nicht häufig, dass die Absprache so gut klappt wie am Flakturm”, sagt er. Der Austausch mit dem Betreiber des „Haus des Meeres”, ­Österreichs erstem Seewasseraquarium, das in Flakturm und angrenzendem Anbau untergebracht ist, sei problemlos. Peter nimmt in 40 Metern Höhe und auf 25 Millimeter breitem Gurtband die silbernen Buchstaben hinter sich

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nur schemenhaft wahr. Und sagt nach seinem erfolgreichen Versuch über 35 Meter Länge: „Ich denke, die Wiener sehen den Flakturm inzwischen eher als großes Aquarium denn als Kriegsrelikt. Das ist da seit Jahrzehnten drinnen. Dennoch fällt das Gebäude auf: Du spürst, dass dieser riesige Betonbunker eigentlich überhaupt nicht hierherpasst.” Mit der Höhe hat der 25-Jährige inzwischen nur noch wenig innere Konflikte. Trotzdem unterscheidet sich die Wahrnehmung auf urbanen Highlines von der auf solchen in der Bergwelt. Zuletzt, beim Frankfurter Wolkenkratzer-Festival, sei es noch ein deutliches Stück höher gewesen als hier am Flakturm: „Wenn du da an der Brüstung stehst und über 185 Meter weit die geraden Linien bis zum Boden ver-


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folgen kannst, ist das ein komplett anderes Gefühl, als wenn du auf einem Berggipfel stehst. In der Stadt fühlt es sich noch ungewohnter an als in der Natur. Und das macht diesen komplett anderen Reiz aus”, sagt er. So entspannt wie heute sei der Beginn nicht gewesen. „Wenn du mit dem Highlinen anfängst, wehrt sich jede Zelle deines Körpers. Er sagt dir, es ist eine scheißdumme Idee, die du da gerade vorhast. Dein Kopf arbeitet mehr, wenn es 100 Meter hoch ist, als wenn es 20 Meter hoch ist, auch wenn beides ohne Sicherung

absolut tödlich wäre. Und das war am Anfang brutal für mich.” Die Sicherung der Wiener ist an diesem wie an allen Tagen auf Highlines ein Statikseil, das als volle Redundanz installiert wird. Das Back-up für den Balanceakt ist unabhängig von der Verankerung des Gurtbands und der Line selbst installiert. Klettergurt, Sicherungsleine und beispielsweise ein Stahlring, der durch die Slackline geführt und mitgezogen wird, bilden das Rundum-sorglos-Paket. „Abgestürzt sind wir noch nicht”, sagt Peter und lacht.

„sobald die tage länger werden, bin ich nur noch zum Schlafen und Essen in der Wohnung. Ich könnte mir das Leben ohne Park und Natur nicht mehr vorstellen, es ist brutal schön. Ich brauche meine Dosis Draußensein in der Woche.“ peter auer

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Klettern am Flakturm  Nach und nach Erfahrung aufzubauen, ist das Ziel, will man seinen Respekt vor der Höhe bewältigen. Oftmals sei es das Vertrauen in das Material und in den eigenen Aufbau, das Abhilfe schaffe. „Ich würde nie auf eine Highline aufsteigen, bei der ich mir nicht zu 100 Prozent sicher bin, dass mein Leben gesichert ist”, sagt Peter entschlossen, während hinter ihm zwei seiner Freunde die beiden Highlines gleichzeitig begehen, sich auf ihr hinlegen. „Auch wenn es äußerlich oft ruhig ausschaut, innerlich bist du zum Zerreißen angespannt. Es ist massiv, auch wenn du es gewohnt bist. Dennoch hilft es dir, wenn du ruhiger wirst. Du brauchst dann weniger Kraft, machst weniger unnötige Bewegungen. Beim Highlinen ist es oft genug eher so, dass du dich zu viel bewegst, und das versuchst du, durch noch mehr Bewegen wieder auszugleichen.” In seinen Augen schnuppern noch viel zu wenige diese Höhenluft, liest man seine Liste der „100 Highline-Ausreden”. Im Laufe der Zeit bekommt er viele fadenscheinige Vorwände zu hören, warum es mit dem Highlinen gerade jetzt in dem Moment nicht ginge.

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www.oeav-events.at/flakturm Weitere Infos unter www.vienna-slackliners.at, www.facebook.com/viennaslackliners und peterauer.blogspot.de

Irgendwann beschließt er, mitzuschreiben. Seit November 2013 sammelt er sie auf seinem Blog. Und erfährt: „Excuses are like Assholes, Everybody has one!” „Die Ausreden sprudeln quasi direkt aus der Seele der geschundenen Highliner”, sagt er. Die Top Fünf aus den ersten 50 gefällig? „Ich kann nicht auf die Highline weil, ... 
 ... die Krähen nerven.” ... ich vorher noch ein paar Egolines brauchen würde.” ... ich nur zum ,Socalizen’ da bin.” ... mir meine Haare immer ins Gesicht fallen.” ... ich mir den Penis eingezwickt habe.” Er selbst habe auch oft Ausreden, sagt er zum Abschluss am Flakturm. Allerdings werde der Kampf mit der Höhe immer weniger, wenn man sich in den großen Höhen aufhalte. Vielmehr aber beschäftigt sich Peter mit konkreten Zielen. „80 Meter weit, von einem Fels über einen Friedhof zu einem Kirchturm, das wird ziemlich cool”, sagt er zur nächsten Vorfreude. „Es ist immer ein erhabenes Gefühl, wenn du eine Verbindung zwischen zwei Punkten schaffst, die es noch nie gegeben hat. Und dann will ich dieses Jahr die 100-Meter-Distanz auf der Highline angehen. Das ist mein großes Ziel!”

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Hochmut ohne Fall: Peter über Wien


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Foto Thomas Senf/Mammut

Foto Thomas Se nf/Mammut

post von / buchvorstellung

Abgelichtet Wer mit offenen Augen durch die Stadt streift, kann allerorten Kunst entdecken. Street-Art-Künstler nutzen Hydranten, Mülleimer oder Bäume als Leinwand für verrückte Kunstwerke im öffentlichen Raum. In dem Bildband „StreetArt in Germany“ von Timo Schaal sind zahlreiche Werke aus Deutschland mit Fundort verzeichnet. Die Thematik der Bilder reicht von lustig über gesellschaftskritisch bis hin zu skurril. Das Buch lädt dazu ein, Kunst unter freiem Himmel zu erleben. Erschienen im riva Verlag, 192 Seiten, ISBN 978-3868833379. Verkaufspreis 14,99 Euro. www.riva-verlag.de

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support

Die Bretter   von Kabul   Skateschule  als Mutmacher  Text Dorothee Gödeke Fotos www.skateistan.org

Mit Skateistan verbindet Oliver Percovich seine Vision: die Schwächsten einer Gesellschaft zu stärken. Der Australier bringt mit seiner Initiative die rollenden Bretter nach Kabul. Die Skateschule bringt frischen Wind in die afghanische Hauptstadt. Und sorgt für ein toleranteres und selbstbewussteres Leben.

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treetskaten ist nichts für Mädchen. Nicht nur in Deutschland gilt dieses Statement. Einfach zu schmerzhaft, frustrierend und zerstörerisch wirken die unermüdlichen Versuche der zähen Kerle in Straßen und Parks. Was aber passiert, wenn dieses Sinnbild männlicher Härte und bewusster Antihaltung auf einmal Bestandteil sozialen Engagements wird? Und dann auch noch einer krisengeplagten und männerbestimmten Gesellschaft helfen soll? Als Oliver Percovich Anfang 2007 nach Kabul in Afghanistan zog, hatte er sich diese Fragen noch nicht einmal gestellt. Sieht er heute auf sein Projekt Skateistan zurück, hat sich vieles zum Guten verändert. Der gebürtige Melbourner zog ursprünglich für eine wissenschaftliche Stelle in die afghanische Hauptstadt. Sein Skateboard nutzte er, um abzuschalten. Als er feststellte, wie sehr er die Jugendlichen mit dem ihnen unbekannten Sport faszinierte, organisierte

er spontan aus eigener Tasche finanzierte Unterrichtsstunden. Langsam lernte er Einheimische und ihre Probleme und Ängste kennen. Und erfuhr schnell, dass es daran nicht mangelte. Die Landesgrenzen umzäunen allein 50 unterschiedliche Sprachen. Noch dazu können mehr als die Hälfte der Menschen nicht lesen. „Historisch hat Afghanistan zahllose ethnische und soziale Spannungen durchmachen müssen”, erklärt Program Officer Leila Mzali. Dies schlage sich auch auf Initiativen nieder, ergänzt Oliver. „Viele Projektgelder werden häufig nur zum Vorweisen kurzfristiger Erfolge investiert, statt beim langfristigen Abbau sozialer Mauern zu helfen”, sagt der Gründer und Geschäftsführer von Skateistan. 68 Prozent der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt. Allerdings arbeiten mehr als 50 Prozent davon auf der Straße. Dem Australier begegnete in erster Linie Misstrauen: in die Zukunft, in andere Bevölkerungsgruppen und in die eigene Identität. Ollie, afghanisch

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support

„Sie fallen hin und stehen gleich darauf wieder auf, üben einen Trick Hunderte Male, bevor sie ihn landen.“ Leila Mzali

Bretterinvasion

Die fehlende Mitbestimmung der weiblichen Bevölkerung stellte in seinen Augen ein weiteres Hindernis dar. Leila fasst seine ersten Gedanken zusammen: „Oliver machte es zu seiner Priorität, Mädchen bei der Teilnahme am Projekt die gleichen Chancen zu garantieren.” Erwartungsgemäß stieß er damit zunächst auf überwältigende Ablehnung. Frauen ist die Teilnahme an klassischen Sportarten verboten. Noch dazu dürfen Mädchen und Jungen, die älter als zwölf Jahre sind, in der Öffentlichkeit nicht zusammen gesehen werden. Dass Skaten bis dahin noch völlig unbekannt war, brachte an diesem Punkt Vorteile mit sich. Oliver erkannte ein zentrales Schlupfloch: Dies war der erste und einzige Sport, der den afghanischen Mädchen nicht verboten war. Dennoch blieben viele Eltern skeptisch. Die öffentliche Fürsprache eines Mullahs zum Thema Mädchen und Sport half dem Projekt schließlich einen großen Schritt voran. Mit der Zeit zog der anfänglich noch in einem trockengelegten Brunnen abgehaltene Unterricht immer mehr Jugendliche an. Und so – Warnungen, Geldproblemen und der Angst vor Übergriffen zum Trotz – konnte die frischgebackene Nichtregierungsorganisation Ende 2009 in Kabul ihre erste Skatehalle eröffnen. Die zunehmende Unterstützung und Hilfe ermöglichte seitdem noch eine weitere in Mazar-e Sharif im Norden Afghanistans sowie ein eigenes Projekt in Kambodscha. Das Skaten macht zudem nur einen Teil der Projektarbeit aus: Auf jede Stunde mit den Brettern folgt eine Stunde Schulunterricht. Aufgrund beruflicher Beschäftigungen sind viele Jugendliche schon länger aus der Schule ausgeschieden. Die Intensivkurse, die Skateistan anbietet, sorgen dafür, dass die Teilnehmer den versäumten Schulstoff gebündelt nachholen können. Somit können sie wieder am regulären Unterricht teilnehmen. Statt nur Wissen auswendig zu lernen, versuchen die Lehrer, den Schülern hier gezielt kreatives und problemlösendes Denken mit auf den Weg zu geben. Die Klassen sind einzig nach Wissensstand aufgeteilt. Ethnischen und sozialen Vorurteilen will man hierdurch entgegenwirken, zur Schaffung eines besseren Gemeinschaftsgefühls.

Weitere Infos unter

www.skateistan.org

Die Elemente Sport und Unterricht unterstützen sich sogar gegenseitig: Gemeinsame Leidenschaften verbinden, man hilft sich, fachsimpelt, in jedem Falle stehen alle auf gleicher Ebene. „Im Skatepark lernen die Schüler zudem, wie man über Rückschläge hinwegkommt”, berichtet die in Mazar-e-Sharif arbeitende Leila. „Sie fallen hin und stehen gleich darauf wieder auf, üben einen Trick Hunderte Male, bevor sie ihn landen”, sagt sie. Das gewonnene Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Zielstrebigkeit und Ausdauer werden ihnen für die Zukunft wertvolle Begleiter sein, so die Hoffnung. Eine Zukunft, die nicht nur für die Mädchen noch viel Verbesserungspotenzial bereithält. Und es scheint zu funktionieren: Mittlerweile sind die Schüler der ersten Stunde selbst zu Lehrern geworden. Und geben die einst erlernten Kenntnisse an die nächsten Jugendlichen weiter. In Kabul ist man schon so weit, dass das dortige Projekt ausschließlich von der einheimischen Bevölkerung geleitet wird. Schließlich geht es darum, eigenständig Perspektiven zu entwickeln und das verloren gegangene Vertrauen in die eigene Gemeinschaft neu aufzubauen. In Kabul skateten 2012 wöchentlich etwa 400 Jugendliche zwischen fünf und 18 Jahren. 40 Prozent davon sind Mädchen. Auch wenn sie in separaten Kursen unter weiblicher Leitung lernen, nimmt die Überzeugungsarbeit bei den Erwachsenen viel Raum ein. Manchmal helfen Hausbesuche der Lehrer bei Eltern, die dem Projekt ablehnend gegenüberstehen. Manchmal schaffen es die Kinder sogar selbst, ihren Spaß an der Sache überzeugend darzustellen. Und manchmal kommen motivierte Skater auch einfach nicht mehr. Die Lehrer finden später heraus, dass die Familie aufs Land gezogen ist. Und warum hat Afghanistan nun mehr weibliche Skater als jedes andere Land? Die Mitarbeiter vor Ort stellen einen Unterschied fest: Skateboarding wird hier einfach mehr als Spiel wahrgenommen. Im Westen werde das hohe Verletzungsrisiko und intensive Üben häufig als Argument gegen Frauentauglichkeit vorgeschoben – und zwar von beiden Geschlechtern. Die afghanischen Mädchen wollen aber gar nicht die gefährlichsten Tricks und höchsten Sprünge lernen. Viel wichtiger ist es ihnen, Spaß zu haben. Von einer ermutigenden Gruppe angespornt, testen sie fast spielerisch die eigenen Grenzen aus. Und schaffen womöglich Dinge, die sie sich allein niemals zugetraut hätten.

Helfende Hände raus-magazin eins 2014

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Kopf 端ber

Wasser

Interview Benjamin Hellwig Fotos The North Face

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Extrem Freeskierin Marja Persson kämpft sich zurück

Freeskierin Marja Persson über die Folgen ihres Skiunfalls für Körper, Geist und Seele

Als die Freeride World Tour in ihrem Schweizer Zuhause Verbier den obligatorischen TourStopp einlegt, ist die Schwedin Marja Persson mit Herzblut bei der Sache. Drei Jahre nach ihrem schweren Skiunfall hat sich das Gefühl für ihre Leidenschaft nicht verändert. Auch wenn heute vieles anders ist. Die 36-jährige „The North Face“-Athletin im Gespräch über tierische Unterstützer, innere Stärke und neue Perspektiven.

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allo Marja! Schön, dass du dir die Zeit nehmen kannst. Wie sieht dein Tagesablauf gerade aus? Ich kann zurzeit drei bis vier halbe Tage die Woche Ski fahren, dann schmerzt es zu stark. Also versuche ich mich in anderen Disziplinen: Reha, Skilanglauf, Klettern oder schlicht einfaches Gehen. Heute hatte ich einen Morgen mit Computerarbeit, bin mittags ins Gym gegangen und anschließend mit dem Hund auf eine Skitour. Zudem arbeiten wir an der zweiten Videoepisode von „Head Above Water” für EpicTV, eine Dokumentation über meinen holprigen Heilungsverlauf. Der Stopp der Freeride World Tour (FWT) in Kirkwood am 27. Februar 2011 veränderte dein Leben. Du hast bei einem Sturz eine mehrfache Beckenfraktur erlitten, einen Wirbelknochen sowie fünf Rippen gebrochen. Zudem ist deine Milz gerissen. Was war passiert? Ich war bei einem der FWT-Events im Vorfeld von Kirkwood krank, konnte nicht teilnehmen. Und wollte daher in Kalifornien unbedingt eine gute Leistung abrufen. Wollte schnell fahren, ohne zu zögern. Ich hatte Probleme, einen guten Einstieg in die Abfahrt zu finden. An einer Stelle, in die ich ursprünglich hineinspringen wollte, lagen zu viele Steine. Stattdessen fiel ich etwas zu schnell in ein kleines Schneefeld. In der Luft realisierte ich, dass ich auf einem Fels landen würde, also versuchte ich, ihn zu überspringen. Ich kam in Rücklage und landete mit meinem Hintern direkt auf dem Vulkangestein. Dann stürzte ich über einige weitere Felsen. Deine Krücken bist du sechs Monate nach der Operation losgeworden. Eine Röntgenuntersuchung aber drängte deine Hoffnung auf einen schnellen Heilungsverlauf in den Hintergrund. Wie erinnerst du dich an diesen Rückschlag? Ein Jahr nach der Verletzung nahmen sie die Schrauben aus meinem Kreuzbein heraus und stellten fest, dass mein Schambein nicht richtig verheilt war. Es ist sehr ungewöhnlich, dass dieser Knochen nicht heilt, normalerweise gibt es da keine Probleme und man kann damit leben. Mir aber bereitete er riesige Probleme, ich konnte beispielsweise mein Bein nicht richtig heben. Ich brauchte etwas Zeit, um mich dazu zu entscheiden, es operieren zu lassen. Es ist eine aufwendige Sache für etwas recht Kleines. Aber zu dem Zeitpunkt war ich einfach erleichtert, eine Chance auf Verbesserung ergreifen zu können. Fast drei Jahre nach meiner Verletzung bin ich heute noch immer auf diesem Stand. Die Ärzte müssen etwas vom Hüftknochen abschaben, das könnte vielleicht die regelmäßigen Schmerzen reduzieren, die ich nach wie vor habe. Meine Hoffnung ist damit wieder zurück, eines Tages vollständig

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gesund zu werden. Wenn du mit diesen Schmerzen lebst und mit ihnen einen Sport ausübst, der sie noch verstärkt, fühlst du dich nur dann frei, wenn es eine Chance auf Fortschritt gibt. Es fühlt sich so an, als würde meine Hoffnung zurückkehren! Ein gutes Jahrzehnt vor dem Unfall lud dich eine dicke Packung Neuschnee im schweizerischen Verbier zum ersten Freeriden ein. Du kamst aus Genf für eine Tagestour – welche Erinnerungen hast du an den Beginn deiner Freeskikarriere? Ich machte meine ersten Erfahrungen mit gigantischem Powder 1999, das war tatsächlich der Auftakt meiner Passion für Freeskiing. Ein Jahr danach war ich in Neuseeland bei einem Besuch von Freunden auf den Brettern. In einem Hostel lernte ich Conny Danzl kennen, die mir von den dortigen Freeskiing-Wettbewerben und ihrer Teilnahme an der World Heli Challenge erzählte. Für einen Tag gingen wir zusammen mit ein paar ihrer Freunde in die Berge und sie alle überredeten mich, an der Competition teilzunehmen. Und ich konnte das Rennen gewinnen. Im Jahr danach begann ich einen Job in Lech am Arlberg, traf dort die Leute aus meiner Zeit in Neuseeland wieder. Sie nahmen mich mit zu einigen Wettbewerben, aber viele davon wurden abgesagt. Ich war zu dem Zeitpunkt noch am Telemarken, musste mich bei den Rennen mit den Jungs messen, da es einfach zu wenige Mädels gab. Erst im Jahr darauf, als mir jemand ein Paar Alpinskier in die Hand drückte, fing ich mit den Wettbewerben an und hatte gute Resultate. Seither habe ich immer versucht, herauszufinden, wie weit ich mit Freeskiing kommen könnte. Und die Leute, die ich in Neuseeland kennengelernt hatte, gehören heute noch immer zu meinen engsten Freunden! Die FWT macht im März auch in Verbier Station. Du lebst in der Stadt – wirst du dir die Competition ansehen? Natürlich! Ich liebe es, die Tour zu verfolgen. Es gibt viele neue Fahrer, das ist eine großartige Sache. Und die Hälfte der Leute kenne ich noch aus der Zeit, als ich mitfuhr. Ich bin da immer komplett aus dem Häuschen. Was die Fahrer und Organisationen auf der Tour leisten, ist der Wahnsinn! Sie sind immer auf der Suche nach alternativen Bergflanken und einige der Lines beeindrucken mich schlichtweg. Und um ehrlich zu sein, ist es auch heute ein gutes Gefühl, gestoked dabei zu sein und sich als Teil des Ganzen beteiligt zu fühlen.

„Fast drei Jahre nach meiner Verletzung bin ich heute noch immer auf diesem Stand. Die Ärzte müssen etwas vom Hüftknochen abschaben, das könnte vielleicht die regelmäßigen Schmerzen reduzieren, die ich nach wie vor habe.“


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Line checken auf der Freeride World Tour

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„Die Ärzte haben mir gesagt, dass 50 Prozent der Menschen mit meiner Verletzung mit Lähmungen leben müssen. Es geht für mich also mehr darum, was ich tun kann, als um das, was ich nicht mehr kann. Schritt für Schritt in Richtung Normalität.“

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Wie fühlt es sich an, Skilanglauf und Freeskiing ausüben, aber keine Wettbewerbe mehr bestreiten zu können? Die Ärzte haben mir gesagt, dass 50 Prozent der Menschen mit meiner Verletzung mit Lähmungen leben müssen. Es geht für mich also mehr darum, was ich tun kann, als um das, was ich nicht mehr kann. Schritt für Schritt in Richtung Normalität. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass ich nicht mehr die gleiche physische Ausdauer habe und meine Technik etwas eingerostet ist, ich aber noch immer die gleiche mentale Einstellung zum Skifahren habe wie vor meinem Unfall. Ich sehe einen Sprung oder ein Schneekissen und denke: Wow, das sieht nach Spaß aus. Und dann muss ich mich bremsen, weil ich weiß, dass Sprünge schmerzen. Und gehe nach solchen Momenten nach Hause und bleibe dort. Ich versuche also gerade, meine Freeskiinstinkte aufzuhalten. Absolute Freiheit ist es, was viele Freeskier mit ihrem Sport verbinden. Kannst du das Gefühl mit deinen eigenen Worten beschreiben? Für mich ist Skifahren eine Möglichkeit, wirklich den Moment zu spüren. Sich nicht zu fragen, was der Sinn des Lebens ist, weil du gerade auf intensive Weise im Hier und Jetzt lebst. Du musst bewusst agieren, bei jedem Turn. Alles um dich herum einbeziehen, um sicher zu bleiben. Die faszinierenden Ausblicke aufsaugen. In der Lage sein, das vor dir liegende Terrain als deinen Spielplatz zu nutzen. Welche Unterstützung erhältst du aus deinem Umfeld? Was hilft dir in deiner momentanen Situation? Ich bekomme unglaublichen Support von Freunden und meiner Familie. An guten und an schlechten Tagen. Im Übrigen auch von Sponsorenseite. Nicht nur, weil sie mich noch immer im Team halten, auch auf einem persönlichen Level. Sie halten Kontakt und glauben an mich, auch wenn manche Dinge nicht so laufen wie geplant. Der erste Sponsor im Anschluss an deinen ersten Erfolg in Neuseeland muss ein besonderes Gefühl gewesen sein. Seit einigen Jahren ist The North Face an deiner Seite. Wie siehst du die momentane Partnerschaft? The North Face geht großartig mit mir um. Ich bin noch immer Teil des Teams, auch wenn ich in den Jahren seit meiner Verletzung nicht richtig fahren konnte. Das zeigt mir, dass sie an mich glauben, auch wenn es so aussieht, als würde meine Verletzung nie zu Ende gehen, jedenfalls für mich. Ich bin dafür unglaublich dankbar. Sie beziehen mich ein, wo es für mich möglich ist, wie beispielsweise bei der Begleitung von Kunden bei einem Stopp der FWT oder beim Feedback zu Produkten. Gleichzeitig frustriert es mich, dass ich nicht noch mehr geben kann. Und ich hoffe, dass sie genauso gern mit mir zusammenarbeiten wie ich mit ihnen. Ich sehe das als gegenseitigen Respekt! Ich bin zudem sehr stolz, dass meine Sponsoren meinen Heilungsverlauf unterstützen, indem sie unser Filmprojekt „Head Above Water” fördern.

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Zaghafte Rückkehr: Marja Persson auf dem Weg zurück auf die Bretter

Wie viel wird möglich durch persönliche Stärke? Ich weiß es nicht. Ich habe die Hoffnung, zurückzukommen, so gut es geht. Aber diese Reise zur Genesung war bisher ein schwieriges Unterfangen. Es gibt Menschen, die sagen, ich sei stark, auch wenn ich mir selbst da nicht sicher bin. Ich denke, man selbst ist stets sein härtester Richter. Und ich frage mich immer wieder, ob es etwas gegeben hätte, das ich hätte besser machen können. Wie sehen deine Gedanken aus in Bezug auf Alternativen? Ich denke, ich werde immer Freeski fahren. Ich könnte nicht ohne, weil es einfach ein so wichtiger Teil meines Lebens ist. Und ich will dahin zurück, abzüglich der Wettbewerbe. Da war ich einfach zu lange raus. Parallel dazu arbeiten wir wie gesagt an „Head Above Water”. Und ich habe meine Mitarbeit an einem „Wild Watching”-Projekt in meiner Heimatregion Jämtland in Schweden begonnen. Es heißt „Wild Jämtland” und wir basteln gerade an der Webseite. Es ist auch nah an der Natur und an wilden Tieren, was mir wichtig ist, hat aber nichts mit Actionsport zu tun. Und es hilft, dass sich die Hauptsaison für das Beobachten von Braunbären nicht mit der Wintersaison überschneidet. Hat der Unfall deine Sicht auf die Dinge verändert? Der Einfluss auf den Schmerz im Gehirn ist etwas, das ich noch nie zuvor erfahren habe. Ich dachte immer, ich wäre resistent, was das angeht. Aber heute weiß ich, je größer der erlebte Schmerz, desto empfindlicher wird man, da unsere Nerven das Empfinden von Schmerzen speichern. Mit anderen Worten:

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mein größter Respekt für Menschen mit rheumatischen oder chronischen Beschwerden. Ich dachte zudem, dass ich wüsste, wer meine größten Unterstützer sind. Aber man kann niemals vorhersehen, woher die größte Hilfe kommt. Einige der älteren Menschen in der Reha schenkten mir eine Menge Aufmunterung auf meinem langwierigen Weg zurück. Und manche von ihnen rufen mich noch immer an. Die Ärzte haben gesagt, ich solle mich für eine Weile auf etwas anderes konzentrieren, jetzt, da ich eine Weile verletzt sein werde. Ich habe nun einen Jagdhund. Ich wollte schon immer einen Hund an meiner Seite, aber ich muss zugeben, dass ich nicht ansatzweise geahnt hatte, wie mir das helfen würde. Er zwingt mich raus, auch wenn ich Schmerzen habe. Besonders am Anfang wäre ich ohne ihn wohl nicht aus dem Bett aufgestanden. Heute gehen wir zusammen auf Skitouren und zum Skilanglauf und er ist ein großartiger Unterstützer, der vorbehaltlos liebt. Es ist gut, sich auf ihn zu fokussieren, wenn Skifahren zu schmerzhaft oder kompliziert für mich ist. Diesen Fokus von Zeit zu Zeit zu verlagern, ist wichtig, wichtiger, als ich zunächst dachte. Es ist so leicht, in diesen kleinen Welten gefangen zu sein. Die Skiwelt liebe ich, aber nach meiner Verletzung musste ich eine weitere Welt als Gegenpol aufbauen. Das hat meinen Horizont erweitert.

„Die meisten Menschen, auch die Ärzte, sagen, dass ich mich vielleicht an den Gedanken gewöhnen muss, die 100 Prozent nicht zu erreichen. Aber ich glaube, dass ich immer noch alles geben muss, um ihnen zu beweisen, dass sie da falsch liegen.“

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Und ich bin gegenüber neuen Ideen und Einflüssen, die den Rest meines Lebens mitbestimmen könnten, heute offener. Auch wenn Skifahren immer wichtig für mich sein wird. Und ich werde immer Teil dieser Welt sein. Welche Ziele hast du dir gesetzt? Mein Ziel ist es, wieder vollständig gesund zu werden. Nichts anderes. Die meisten Menschen, auch die Ärzte, sagen, dass ich mich vielleicht an den Gedanken gewöhnen muss, die 100 Prozent nicht zu erreichen. Aber ich glaube, dass ich immer noch alles geben muss, um ihnen zu beweisen, dass sie da falsch liegen. Auf der anderen Seite geben sie mir sehr viele positive Rückmeldungen und sagen, dass ich die Reha sehr gut angehe und es beeindruckend sei, wie weit ich bereits wäre. Ich möchte mich stark fühlen, wenn ich wieder Ski fahre. Und ich möchte noch ein paar Reisen mit meinen Skiern machen, bevor ich mich mit meiner Genesung zufriedengebe.

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Weitere Infos unter www.marjapersson.com, www.wildjamtland.com, www.freerideworldtour.com

Sprung ins Licht auf der Freeride World Tour



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Jurassique! Text Benjamin Hellwig

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Werkspionage bei Julbo im Osten Frankreichs


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Foto Robert Bösch/Julbo

Das Konfetti der 125-Jahr-Feier ist in Longchaumois wieder zusammengefegt. Ein Besuch im Alltag des französischen Brillenund Helmherstellers Julbo, zwischen Designgedanken, Spritzgussformen, flüssigem Granulat Und dem einen oder anderen Stück Apfeltarte. Die RAUS!-Werkspionage.

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Foto Benjamin Hellwig

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Granulat wird zu Spritzguss im Geb채ude Julbo 2 Schwungvoll: Jean-Yves beim Werkzeugbau

Foto Benjamin Hellwig

Sorgt f체r griffige Oberfl채che: Kupferform

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Foto Benjamin Hellwig

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Foto Dom Daher

In Form gepresst: ausgeh채rteter Prototyp


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ehlt nur noch der Glühwein.” Bertrand Ragonneau-Flemmings Worte aus der anderen Ecke der engen Höhle klingen gedämpft. Die Atemluft kondensiert in der kalten Umgebung, wird im Schein unserer Stirnlampen sichtbar. Zwischen uns verbinden dicke Eiszapfen Boden und Decke des Kalkgesteins. Unter uns finden die Krallen unserer Schneeschuhe Halt auf dem glatten Untergrund. Und irgendwo über uns ist es fast ein Mitternachtsvollmond, im Jura, einer Gegend, „in der es Kühe gibt, die in der Schweiz und Frankreich das Gras der Weiden fressen, ohne dass sich ein Grenzbeamter daran stört”. Bertrand kennt die Höhle auf Schweizer Seite, geht an manchen Abenden auch allein hierher, um „den Augenblick zu genießen”. Für mich sind es ein paar Minuten, in denen ich die Eindrücke des Tages noch einmal kurz sacken lasse. An einem Ort, der gefühlt gerade nicht viel weiter von der Zivilisation entfernt sein könnte.

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Das Herz von Julbo schlägt am Rand des „Vallée de la Lunetterie”, der Wiege französischer Brillenfertigung. Der französische Sportbrillenproduzent ist in Longchaumois zu Hause, stellt hier die Weichen seiner Sonnen-, Snowboard- und Sehbrillen sowie seiner Freeridehelme. Die Fahrt zum Unternehmenssitz führt mich am Morgen direkt durchs neblige Morez, eben jenen Ort mit einstiger Strahlkraft. Einige der vielen Werkshäuser verschiedener Unternehmen sind sichtbar in die Jahre gekommen. Im Zentrum reiht sich Optiker an Optiker, auf dem Rathausplatz würdigt das moderne Museum die mehr als 200 Jahre alte Brillenindustrie des Ortes. Die erste Brille des Landes wurde hier 1796 entwickelt. „In den 1980er-Jahren sind viele Mitbewerber mit ihrer Produktion nach Asien gegangen, die Region war für viele einfach nicht mehr wettbewerbsfähig. Der Ort hat im Laufe der Jahre viele Marken und Lizenzen verloren”, sagt Bertrand, 40, Leiter des International Sales Team von Julbo. Dynamische Familienunternehmen mit jungen Führungskräften seien noch erfolgreich und hätten den Geist, sich von anderen abzuheben. Auch Julbo habe gegen Ende der 1970er-Jahre in Fernost fertigen lassen, als eines der ersten Unternehmen der Region. „Wir waren allerdings auch die Ersten, die mit einem großen Teil der Produktion wieder nach Europa zurückkehrten”, sagt Bertrand. „Wir haben für uns erkannt, dass diese Arbeitsweise gesünder ist.” Heute kommen rund 85 Prozent der Fertigung aus den eigenen Werken in Rumänien und Frankreich, 15 Prozent aus einem taiwanesischen Werk. Insbesondere die technischeren Produkte baut Julbo im Heimatland.

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Das Herz von Julbo schlägt am Rand des „Vallée de la Lunetterie“, der Wiege französischer Brillenfertigung. Der französische Sport­brillenproduzent ist in Longchaumois zu Hause, stellt hier die Weichen seiner Sonnen-, Snowboard- und Sehbrillen sowie seiner Freeridehelme.

„Dreieinhalb Mitarbeiter.” Clément Bonnet, seit 2002 Produktdesigner bei Julbo, sitzt in der Kreativzentrale des Firmensitzes. Es ist ein lang gezogenes, eingeschossiges Gebäude, in dem das Designteam arbeitet. Bis auf George Mulhematter sind sie an diesem Tag vollzählig. „George kommt nur hin und wieder rein. Er ist noch von der alten Schule, hat hier unzählige Gestelle von Hand aus Acetatplatten gefräst – dabei arbeitet nicht nur dein Gehirn, du fühlst das entstehende Produkt und kannst dabei die Ergonomie verändern”, sagt Clément. „Jetzt arbeiten wir fast nur noch digital.” Der 37-Jährige sitzt an seinen Bildschirmen und nutzt das digitale Zeichenprogramm. Erst nach dem 3-D-Drucken wird das Modell für ihn plastisch und anfassbar. Er selbst sei, wie er sagt, „Multisportaktivist”. Macht Trailrunning, Basketball, Judo, Boxen. Fährt Ski, Snowboard, Skateboard. „Mein gesamtes Umfeld inspiriert mich. Da bin ich wie ein Schwamm, der alles aufsaugt. Du musst wissen, wohin die Gesellschaft will. Ich mag es, diese Veränderungen zu beobachten”, sagt er. „Und ich denke, alles wird simpler und intuitiver. Das wollen wir mit unserem Design aufgreifen.” Zusätzliches Feedback erhält Julbo von einer Reihe von Sportathleten, die unter teilweise extremen Bedingungen die Produkte während und nach der Entwicklung testen. 

 Die Unternehmensphilosophie ermögliche es, dass das Team um Clément einen engen Austausch mit den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens pflegt. „Designst du nur, entstehen lediglich Wunschprodukte. Wir müssen aber auch auf die entstehenden Kosten achten, auf den Menschen fokussiert sein, der die Brille einmal tragen wird. Das Produkt muss neu, effizient, innovativ und bezahlbar sein. Das ist eine ständige Suche nach der perfekten Balance”, sagt er und lacht. „Und da spüren wir hier im Team eine Menge Vertrauen und Freiheit, sind viel im Austausch miteinander. Wenn wir das richtige Gefühl haben, machen wir es. Bauen und ausprobieren! Und ich denke, dass das an unserer Historie liegt. Das Marketing hat bei uns einen untergeordneten Einfluss auf die Form. Das hat George hier eingeführt.” Ihm gegenüber zeichnet Han Dinh auf einem Papierbogen. Der 28-Jährige ist erst kürzlich hinzugekommen und für die experimentellen Ideen neuer Sonnenbrillenmodelle zuständig. Als er Autound Uhrdesign als Inspirationsquellen nennt, kommentiert Kollege Flavien Saniard, zuständig für die Sehbrillenkollektion, von seinem Schreibtisch: „Er kann einfach machen, was er will.” Han grinst genüsslich, schiebt sich die Basecap zurecht. Und greift wieder zum Zeichenstift.

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„Mein gesamtes Umfeld inspiriert mich. Da bin ich wie ein Schwamm, der alles aufsaugt. Du musst wissen, wohin die Gesellschaft will. Ich mag es, diese Veränderungen zu beobachten.“ Clément Bonnet

Vier Leute arbeiten in Julbo 2, 80 sind es inzwischen insgesamt in Longchaumois. Mit der Erweiterung der Kollektionen und dem Zuwachs im Vertrieb etabliert das Unternehmen vor drei Jahren auch die Position des Produktmanagers. William Foraison für Sonnenbrillen und einen Teil der optischen Brillen sowie Nicolas Defude für Skibrillen, Helme und den restlichen Teil der Korrektionsbrillen koordinieren den Bereich zwischen Marketing und Design. „Das richtige Produkt mit der richtigen Qualität zum richtigen Zeitpunkt zu gewährleisten, ist Teil unserer Arbeit”, sagt William. Kollektion verfeinern, Farbkonzept managen, Liefertermine koordinieren – sie seien die „Masters of Time”, wie sie humorvoll betonen, als ich ihnen in ihrer Mittagspause begegne. Bei Couscous und Merguez in einem nahe gelegenen Gasthof fällt mein Blick auf eine der alten Holzvitrinen. Uralte Brillen der ersten Stunde liegen dort aus. „Die da könnte von Julbo sein”, sagt William und zeigt auf eines der antiken Modelle. Die vor gut 125 Jahren von Jules Baud gegründete Firma legt mit seinen ersten Brillenentwicklungen den Grundstein für sein heutiges Wirtschaften: Gegen Ende des 20. Jahrhunderts fertigt Jules die Cristallier, eine Hochgebirgssonnenbrille im Auftrag von Kristallsuchern aus dem französischen Alpenort Chamonix. Heute überschauen die beiden Produktmanager William und Nicolas zusammen rund 200 verschiedene Produkte, mit Farbvarianten sind es rund 1.000. „Wir haben, was das Team betrifft, hier eine Generation mit sehr internationalem Hintergrund. Das hilft uns dabei, auf die unterschiedlichen Märkte einzugehen. Jedes Land hat da sein spezielles Anforderungsprofil”, betont Nicolas die Ausrichtung.

Fotos Benjamin Hellwig

Ist ein Modell im Designprozess abgeschlossen, landen die Daten bei Denis Crevoisier, der nur wenige Schritte weiter in einem mehr als schlichten Büroraum sitzt. An der Schnittstelle zwischen Design und Werkzeugbau wandelt er die Brille in eine EDV-Datei um, aus der darauf in der Werkstatt nebenan die Werkzeuge für die Fertigung des Gestells entstehen. Seit seiner Ausbildung vor 20 Jahren ist er im Unternehmen. Mit seiner Erfahrung erkennt der 39-Jährige bereits beim Erstellen der digitalen Spritzgussform, wo die Probleme entstehen können: „Die Form ist wie ein Waffeleisen, aus dem das produzierte Gestell gut herausnehmbar sein muss. Der Bereich, an dem das flüssige Granulat in die Form gepresst wird, ist entscheidend. Manche Ideen der Designer sind nicht umsetzbar, da müssen wir hin und wieder auch Abstriche hinnehmen.” Der Geräuschpegel nebenan lässt geschäftiges Treiben vermuten. Régis Ponard und Jean-Yves Moissonnier aber lehnen genüsslich mit einem Stück Apfeltarte in den Händen an ihren Maschinen. Mit dem letzten Bissen im Mund schlendert Régis herüber in das andere Ende der Halle und besucht die neueste Errungenschaft des Unternehmens. 450.000 Euro habe die monströse Fräse gekostet. In beeindruckender Präzision entstehen hier auf Basis der digitalen Daten aus einem Stahlblock Ober- und Unterseite der jeweiligen Gussvorlage. Für manche Brillengestelle müssen zehn Formen erstellt werden. Der schwierigste Moment aber seien die Stellen, an denen die Bügel ans Mittelteil grenzen, meint Régis. „Neigung und Winkel müssen perfekt stimmen, sonst muss das Werkzeug angepasst werden. Manchmal passt es sofort, im schlimmsten Fall muss die Form komplett neu erstellt werden”, beschreibt er die knifflige Fertigung. Er hält ein gefrästes Stück Kupfer in die Höhe, poliert, begutachtet mit scharfem Blick. „Der Kontakt zwischen den Metallteilen verändert mittels einer Elektrode die Struktur des Materials. Und beim späteren Spritzgussverfahren entsteht somit eine griffigere Oberfläche auf Bügel und Mittelteil”, sagt der 57-Jährige. Auf dem Weg zurück zum letzten Stück Apfeltarte sagt er: „Ich mag, was ich hier mache. Es macht mir immer noch Spaß.”

Vor der Tür tauen gerade die Schneehaufen. Zu „Julbo 2”, wie sie das 2010 hinzugekommene Gebäude nennen, sind es rund 25 Meter Asphaltstrecke. Das Gebäude im gleichen schlichten Stil beherbergt das Testverfahren der angefertigten Werkzeuge. Läuft das flüssige Granulat wie geschmiert und lösen sich die Gestelle aus der Form, wird sie als Mustervorlage für die Julbo-Werke in Rumänien, Frankreich und Taiwan verwendet. Bernard Samardia, 60, schraubt die beiden Teile in die Maschine und beginnt den Test einer neuen Kinderkorrektionsbrille mit dem Namen Brighton. Auch Etuis und Brillenbänder des Tochterunternehmens Henri Beaud werden hier gefertigt.

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Foto Benjamin Hellwig

Lunch zwischen Maschinen: Apfeltarte, hausgemacht

Foto Patrice Schreyer/Julbo

In einem mit Glaswänden abgetrennten Bereich, umgeben von Mitarbeitern der Qualitätskontrolle, aber doch ziemlich für sich, arbeitet Stéphane Perret. Der 45-Jährige greift in eine Box voller Brillenglasrohlinge, stapelt sie in einer Maschine. Auf Basis der digitalen Daten der jeweiligen Sonnenbrille schleift die Maschine die Rohlinge in Form. Stéphane organisiert einen Hammer und haut mehrfach mit Schwung auf einen NXT-Rohling. Erst als ich mir Sorgen um den Tisch darunter mache, zerbricht das Glas. Das widerstandsfähige Material entsteht in einem Gussverfahren, Julbo bezieht es von einem Zulieferer. „Das Gießen dauert einen Tag. Wir verarbeiten auch Spritzgussgläser aus Polycarbonat, die sind in wenigen Minuten fertig. Haben allerdings einen anderen Einsatzbereich. NXT setzen wir vor allem im Sportbereich ein. Es ist von höchster Qualität, die Gläser verzerren nicht. Zudem liegt der Polarisationsfilter mittels eines Sandwichverfahrens geschützt zwischen zwei Schichten”, beschreibt Stéphane den Unterschied. „Der Filter verringert das Blenden von Lichtreflexionen, da die Lichtwellen im Brillenglas absorbiert werden. Farben und Kontrast werden stärker wahrgenommen und deinen Augen tut das auch gut.” Seit Kurzem verarbeitet Julbo für seine Wassersportkollektion auch sogenannte Octopus-Gläser, bei denen der Polfilter direkt ins Material eingearbeitet ist.

 Es ist inzwischen später Nachmittag. Im Kellergeschoss ist das Team um Laurence Jacquemin bei den letzten Verpackungen des Tages. In über 80 Länder versendet Julbo seine Produkte aus dem Zentrallager. „Die komplette Distribution läuft von hier, selbst für das Tochterunternehmen in den USA”, sagt die 44-Jährige. 250.000 Brillen sind hier ständig verfügbar. Rund eine Million Sonnenbrillen verkauft Julbo pro Jahr. Dazu 180.000 Schneebrillen und 15.000 Helme. „Da kommen wir schon mal ins Schwitzen”, sagt Laurence. „Der Dezember war heiß.” Seit 23 Jahren leitet sie die Abteilung von zwölf Mitarbeitern. raus-magazin eins 2014

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Fotos Benjamin Hellwig

„Ich lasse unserEn Leuten gern viel Freiraum. Gehe nicht in zu viele Details. Jeder hier hat seinen Aufgabenbereich und kann sich darin entfalten. Ich denke, das ist ein guter Weg.“ Christophe Beaud

Von oben links: Bernard Samardia, Clément Bonnet, Stéphane Perret, Denis Crevoisier, Laurence Jacquemin, William Foraison, Flavien Saniard, Jean-Yves Moissonnier, Christophe ­Beaud, Régis Ponard, Bertrand Ragonneau-Flemming, Nicolas Defude, Han Dinh

Etwa alle fünf Jahre sei eine Steigerung eingetreten. Das Gefühl beim Versand sei aber das gleiche. „Es fühlt sich immer noch so an, als würde ich ein Stück mitreisen, den Paketen in die Welt folgen”, sagt sie in ihrer Schreibtischecke. Draußen weht der Schneeregen horizontal. Zum Abschluss treffe ich Christophe Beaud im Empfangsbereich. Wir gehen hinüber zur Ausstellungsfläche, hinter ihm prangt die gesamte Sonnenbrillenkollektion. Draußen ist es mittlerweile dunkel geworden. Dem 54-Jährigen, der Julbo zusammen mit seinem Bruder Matthieu leitet, sieht man einen intensiven Tag an. Auf der anstehenden 45-minütigen Heimfahrt finde er die Ruhe, um den Tag abzuschließen, meint er. Das Unternehmen übernehmen die Brüder Ende der 1980er-Jahre von ihrem Vater René. „Es ist heute noch immer ein Familienbusiness. Wir kommen ohne externe Investoren aus, machen keine Schulden, haben eine gute Basis. Und eine sehr familiäre Stimmung. Jedenfalls versuchen wir es”, sagt Christophe. Und ergänzt nach kurzem Nachdenken: „Ich lasse unseren Leuten gern viel Freiraum. Gehe nicht in zu viele Details. Jeder hier hat seinen Aufgabenbereich und kann sich darin

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entfalten. Ich denke, das ist ein guter Weg.” Wachsen wolle er mit Julbo vor allem außerhalb von Frankreich. Im heimischen Markt gelte es, die Position zu halten, wie beispielsweise mit der brandneuen Sehbrillenkollektion für Erwachsene. Wachstumsziel für 2015: 33 Millionen Euro Umsatz. Im nächsten Atemzug betont er die eigene Bodenständigkeit. Und sagt: „Wir sind in einer guten Situation, können unsere Mitarbeiter halten und uns zusammen weiterentwickeln. Das klingt für mich alles nach einem faszinierenden Abenteuer. Aber es ist noch nicht zu Ende!” Die kalte Luft in der Höhle macht sich allmählich in meinem Körper breit. Und erinnert mich daran, dass der Tag im Jura nun genug gesackt sein muss. Auf dem Weg hinunter suchen sich die Schneeschuhe den Weg förmlich von allein. Keine Kühe, keine Grenzbeamten. Nur der Mitternachtsvollmond. Fast. Zurück in die Zivilisation.


Foto Ben Thouard/Julbo

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Meilensteine JULBO

„Die Form ist wie ein Waffeleisen, aus dem das produzierte Gestell gut herausnehmbar sein muss. Der Bereich, an dem das flüssige Granulat in die Form gepresst wird, ist entscheidend.“ Denis Crevoisier

1888 1900 1950 1970 1978 1983 1990er 2004 2010 2014

Gründung in Morez, Frankreich
 Fertigung der ersten Hochgebirgssonnenbrille Cristallier Fertigung des Gletscherbrillen-Klassikers Vermont
 Kooperation mit technischen Beratern wie Yannick Seigneur René Beaud übernimmt Julbo
 Umzug nach Longchaumois, Frankreich, Matthieu & Christophe Beaud steigen ins Unternehmen ein
 Entwicklung von Segelsportproduktreihe und Babysonnenbrillen Gründung des eigenen Werks in Rumänien, Einführung der ersten NXT-Gläser
 Launch der Hightechgläser Zebra, Zebra Light, Octopus, Cameleon, Falcon, NXT-Gläser nun auch mit Sehstärke möglich Launch der Sehbrillenkollektion für Erwachsene www.julbo-eyewear.com

Foto Julbo

Weitere Infos unter

Fundstück der ersten Stunde: Hochgebirgssonnenbrille Cristallier, Anfang des 20. Jahrhunderts raus-magazin eins 2014

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Tansanische Horizonte

Interview Benjamin Hellwig

Foto Lola Jens

Raus aus dem gewohnten Umfeld. Interview mit Volunteer Lola Jens

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Auf dem Weg zum Markt in Mwika, Umschlagplatz f체r Bananen und Avocados


VIsionär 15 Monate Freiwilligendienst in Tansania

J

ambo Lola! Wie gehts? Sijambo kabisa. Safi tu, vipi wewe? Mzima? (Ich habe überhaupt keine Angelegenheiten. Alles sauber, und bei dir? Alles fit?)

Von null auf hundert in Sachen Kisuaheli-Wortschatz. 15 Monate Tansania haben dir eine Fremdsprache nähergebracht. Wie fühlt sich das an? Ich erinnere mich noch genau, wie ich bei meiner Ankunft nichts um mich herum verstanden habe. Ich saß in dem einzigen Park in Moshi, der nächstgrößeren Stadt zu meiner Einsatzstelle. Die Männer an den Tischen um mich herum redeten lebhaft und lachten viel. Die Frauen redeten weicher, aber mit Bestimmtheit. Aus diesem Durcheinander von Stimmen, Gelächter, Vogelgezwitscher und fernem Generatorbrummen wurde eins. Es passte alles zusammen, das Auf und Ab der Stimmen, der Rhythmus und die Melodie. Ich wusste sofort, genau das will ich. Diese Menschen verstehen und meine Stimme, meine Position hier finden. Es fiel mir nicht schwer, die Sprache zu lernen, nach etwa einem Monat die Begrüßungen, die je nach Alter und Rangordnung der aufeinandertreffenden Gesprächsteilnehmer variieren. Ältere Menschen, reich an Lebenserfahrung, werden in der tansanischen Gesellschaft sehr geschätzt und respektiert. Die Begrüßung ist dementsprechend gebührend und oft formell. Je mehr ich von der Sprache verstanden habe, desto mehr hat sich meine Wahrnehmung für das Land und die Leute geändert. Diese 15 Monate haben mir nicht nur eine völlig fremde Sprache nähergebracht, sondern ein Lebensgefühl und ein neues Verständnis von Leben und Miteinander. Die Kultur beginnst du erst zu verstehen, wenn du die Sprache wirklich sprichst. So war es jedenfalls für mich. Übrigens, „Jambo” entlarvt dich sofort als Touristen. Tansanier bringt es unheimlich viel Freude, ihnen als Gruß und Antwort „Jambo” beizubringen. Es heißt eigentlich „Hujambo”. Die korrekte Antwort lautet „Sijambo”. Prall gefüllter Kühlschrank, Temperatursturz, 1.000-mal die Frage „Und – wie wars?“: Du bist jetzt seit einem Monat wieder zurück in Deutschland – wie groß war das Loch nach der intensiven Zeit? Wenn mich Leute fragen „Und – wie wars?”, dann erwarten viele eine Zusammenfassung meiner letzten anderthalb Jahre in zehn Sätzen.

Sie führt den eigenen Lebensweg in die Ferne. Im Rahmen eines Freiwilligendienstes arbeitet Lola Jens für ein Jahr in einer tansanischen Secondary School. Und hängt danach noch ein paar Monate dran. Arbeit, Menschen und Lebensweise in Ostafrika fordern die 21-Jährige heraus und faszinieren sie, schärfen ihren Blick auf die eigene Gesellschaft und auf sich selbst. Danach ist vieles anders. RAUS! hat nachgefragt.

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Kurz, prägnant und auf den Punkt gebracht. Sobald ich beginne, ausführlicher zu berichten, merke ich schnell, so viel wollten sie eigentlich gar nicht wissen. Tansania ist weit weg, „in Ostafrika, richtig?”. Vorurteile gibt es genug: Hitze, Dürre, Armut, AIDS, Waisen und Tod. Ich versuche, das Gefühl zu beschreiben, wenn man sich im dicht gedrängten und lauten Marktleben treiben lässt. Oder die Hand tief in einen Sack mit Bohnen steckt. Die Bilder, die in den Köpfen entstehen, lassen sich schwer zu einem Gesamten zusammensetzen. „Ja ja, ich kanns mir vorstellen, das war bestimmt anders.” Doch bevor ich dazu komme, etwas dazu zu sagen, sind wir auch schon beim nächsten Thema. Wie es denn weitergeht? Was ich machen will? Studium oder Ausbildung? Und dann muss der andere schon wieder los. Ich muss noch zu Aldi und Oma nervt auch schon seit Tagen. Da muss ich mich ebenfalls noch mal blicken lassen, immerhin gibts dann Kuchen. Wir Deutschen, ich schließe mich da nicht unbedingt aus, müssen ständig irgendwas tun. Der Wert von Zeit ist bei uns verloren gegangen. Es hat kaum jemand Zeit, um mit den Nachbarn ein halbes Stündchen zu plaudern. An der Kasse dauert es zu lange, genervte­ Blicke, demonstratives Schnalzen mit der Zunge. Es muss immer alles schneller, besser, effektiver sein. Die Menschen sehen unglücklich aus, schieben sich vorwärts, mit gesenktem Blick und hängenden Schultern, im Bus wird selten geredet und schon gar nicht laut gelacht. Mir fehlt es, mit wildfremden Leuten ins Gespräch zu kommen, am Straßenrand Schwarztee mit Ingwer zu trinken und mir von Marktfrauen stundenlang die Haare flechten zu lassen. Hier sitzen junge Menschen gemeinsam auf dem Campus, aber jeder ist mit seinem eigenen Handy beschäftigt. Im Supermarkt werden wir überschwemmt mit kenianischen Billigrosen und einer Auswahl an Schokolade, bei der mir der Appetit vergeht. Natürlich genieße ich den Luxus auch. Fließend Wasser, Strom, Kühlschrank, unser Herd mit Ofen, Käse. Aber es ist wirklich nicht einfach, nach so langer Zeit seinen Platz wiederzufinden in einer Gesellschaft, die man auf einmal mit ganz anderen Augen sieht.

lehrreich. Es gibt viel zu entdecken und es gibt viele wunderbare Alternativen zu dem Leben, wie ich es aus Deutschland kenne. Das hat mich neugierig gemacht und ich wollte gern mehr sehen, eine neue Kultur kennenlernen und länger reisen. So habe ich früh entschlossen, nach der Schule ins Ausland zu gehen. Ein anderer, nicht unwesentlicher Grund war, dass ich nach der Schule keinen anderen Plan gehabt hätte. Direkt zu studieren, kam nie für mich in Frage, und eine Ausbildung schien mir auch nicht das Richtige. Nach langem Hin und Her habe ich mich ziemlich spontan und kurzfristig auf einen Platz beim entwicklungspolitischen Freiwilligendienst beworben.

Foto Peter Hempe

Vor Ort war dein erstes Ziel die ehrenamtliche Mitarbeit beim Aufbau einer Schule. Worum geht es bei dem Projekt? Ja, meine Einsatzstelle war die Secondary School KIUMAKO, die sich allerdings noch im Bau befindet. Der Name leitet sich von den vier Dörfern der Umgebung ab, KIrimeni, Uuwo, MAringa und KOndiki. Die Schule liegt in der Schnittstelle der Dörfer. Durch diese Zentralität, aber auch Abgeschiedenheit von der Stadt soll dort eine elitäre Privatschule errichtet werden. So

Foto Peter Hempe

Als dein Flieger nach Moshi abhob, hattest du zu Hause gerade die Schule beendet. Die Welt stand dir plötzlich offen. Was hat dich dazu motiviert, aus deinem gewohnten Umfeld auszubrechen und etwas Ungewöhnliches zu unternehmen? Während meiner Schulzeit habe ich an einem dreimonatigen Schüleraustausch nach Kanada teilgenommen und war auch privat öfter im europäischen Ausland unterwegs. Besonders die Zeit in Kanada und die Reisen haben mich fasziniert. Die Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe, waren

„Kinder werden in der Schule von den Lehrern geschlagen und erschreckenderweise auch zu Hause. Der Stock als Erziehungsmassnahme: Respekt vor der Person des Lehrers, des Vaters und der Mutter haben die meisten Kinder nicht."

Mag es waldig und warm: Chamäleon

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Mto Wa Karanga, der Fluss von Karanga: Abkühlung nach der Schule


Foto Lola Jens

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Trügerische Idylle am Viktoriasee: mit leeren Netzen nach Hause

die Theorie. Mittlerweile läuft dort seit ungefähr drei Jahren der Schulbetrieb, allerdings mit normalen Dorfjugendlichen. Finanziert wird der Bau über den Rafiki e.V. Da ich als Erstbesetzung in das Projekt kam und weder meine Entsende- noch die Partnerorganisation Erfahrungen mit festen Freiwilligen in dem Projekt hatte, war von Anfang an ungewiss, was ich genau machen würde. Es wurde immer wieder betont, dass ich nur als Lehrer­ assistentin unterrichten solle und gern eigene Ideen und Projekte einbringen könne. Mit welchen Widerständen sieht sich das Projekt konfrontiert? Schwierigkeiten gibt es ziemlich viele. Die Räumlichkeiten sind im Rohbau, es ist kalt und zugig. Es mangelt an vielem – Tische, Bänke und vor allem Schulbücher. Meistens besitzt die Schule ein oder zwei Exemplare, daraus unterrichtet der Lehrer. Es gibt eine Solaranlage auf dem Dach der Schule, aber die war oft kaputt. Ersatzteile müssen aus Deutschland kommen und dann immer noch eingebaut werden. Und wenn Strom da war, wurden die Handys der Lehrer aufgeladen. Es gibt Laptops, die sind veraltet, aber funktionstüchtig, leider auf Deutsch programmiert. Ein weiteres großes Problem ist, dass die Schule nicht staatlich registriert ist. Ohne diese Registrierung darf dort weder unterrichtet noch dürfen die jährlichen Prüfungen abgehalten werden.

Die Behörden, die für die Registrierung zuständig sind, lassen sich viel Zeit und finden immer neue Stellen, die nicht den Auflagen entsprechen. Korruption ist generell ein großes Problem im Land. Obwohl die Schulgebühren wegen dieser fehlenden Genehmigungen sehr niedrig sind, werden sie oft nicht bezahlt. Es können keine Bücher oder weitere Ausstattung besorgt werden und die Lehrer bekommen monatelang ihre Gehälter nicht. In meinem Jahr habe ich einige junge und motivierte Lehrer kommen und gehen sehen, oft ohne ihr Geld. Du hast dich nach einer Weile von dem Projekt abgewandt – warum? Ich habe mich nie ganz von der KIUMAKO abgewandt, denn obwohl ich oft wütend und hilflos war, haben mich die Schüler an der Schule gehalten. Meine Hauptaufgabe, Englischunterricht, war allerdings immer anstrengend. Hausaufgaben wurden grundsätzlich nicht gemacht und der allgemeine Lärmpegel war unbeschreiblich hoch. Die Wissensstände sind so unterschiedlich, dass es fast unmöglich ist, die Klasse gemeinsam zu unterrichten. Im Laufe der Zeit habe ich mich daran gewöhnt, man findet schnell heraus, wie die einzelnen Schüler denken und was sie motiviert. Der Renner: Sticker von Hannah Montana und Arsenal. Aufgrund all dieser Probleme im Ablauf des Schulalltags und in der Organisation war die Arbeit oft sehr frustrierend. Wenn du morgens an die Schule kommst, um deine Stunden zu unterrichten, und es verschiebt sich alles um drei Stunden, weil alle Schüler wieder nach Hause geschickt werden, um Schulgebühren zu holen, und danach nur noch ein Viertel der Schüler wieder auftaucht, fühlst du dich überflüssig. Bei ­Meetings mit Eltern oder dienstlichen Besprechungen waren wir oft nicht eingeladen. Nicht aus Bosheit, es hat einfach keiner daran gedacht, uns einzuladen.

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Erst wird gebetet: Essensausgabe an der Maringa Chini

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Foto Peter Hempe

Vor Ort hast du dir neue Aufgaben gesucht ... Unterrichten allein an unserer Einsatzstelle war nicht besonders befriedigend und ich war nach der Arbeit oft frustriert und wütend. Deshalb habe ich an den umliegenden Grundschulen eigene kleine Projekte mit den älteren Klassen ins Leben gerufen. Es gab einen Mädchentreff und an einer weiteren Schule meine kleine Theatergruppe. Wir haben viel gespielt, gesungen, gemalt, Ausflüge gemacht und sogar kleine Rollenspiele eingeübt. Diese Stunden haben mir so viel Energie gegeben, dass ich damit die negativen Gedanken und Gefühle aus meiner Arbeit an meiner Einsatzstelle gut kompensieren konnte. Zusätzlich wollte ich meinen inneren Zwiespalt bewältigen und habe an der KIUMAKO eine Theater-AG gegründet. Das habe ich mit sehr viel Leidenschaft vorangetrieben und organisiert. Die zwei Stunden mit meinen Mädels und Jungs an meiner Schule waren immer mein Highlight der Woche. Nach und nach sind wir immer mehr

zusammengewachsen. Nach dieser Findungsphase haben wir angefangen, uns kritisch mit Themen wie Jugendschwangerschaften, Alkoholismus und Sexualität auseinanderzusetzen. Ich könnte stundenlang davon schwärmen, wie souverän und ehrlich sich meine Truppe mit diesen tabubelegten Themen beschäftigt hat. Und am Ende haben wir zwei Kurzfilme zum Thema Drogen- und Alkoholmissbrauch in Bezug auf HIV gedreht, die auf HIV-/AIDS-Aufklärungsseminaren gezeigt wurden. Schließlich war da noch das wöchentliche Kochen an den fünf Grundschulen in der Umgebung. So zog ich mit meiner Mitfreiwilligen jeden Freitag auf den Markt, um Kohl, Spinat, Karotten, Paprika und Obst zu kaufen. Mithilfe der Schulköchin und ein paar Kindern haben wir bis mittags in der Küche gestanden, um den Schülern gesünderes Essen zu ermöglichen. Ich habe Säcke von Spinat gehackt und Berge von Kohl mit einer Machete geschnitten, Tausende Knoblauchzehen gepult und stundenlang am Feuer im Rauch gestanden. Es hat immer fantastisch geschmeckt!
 Wann warst du desillusioniert? Ich war relativ schnell ernüchtert, da an meiner Einsatzstelle einiges drunter und drüber geht. Viele junge Freiwillige kommen mit idealistischen Vorstellungen in das Land und sind motiviert, etwas zu tun, zu helfen, zu verändern. Erst mal musst du dich selbst zurechtfinden, eine neue Sprache lernen, Papiere beantragen etc., da bist du ganz schön mit dir selbst beschäftigt. Als Abiturientin habe ich eine sehr gute Schulbildung erfahren. Aber ich bin keine ausgebildete Lehrerin, Ärztin, Tischlerin oder Krankenschwester. Durch diesen fachlichen Kompetenzmangel ist es schwer, in einem Bereich wirklich gezielt mitzuhelfen. Dein Wirkungskreis ist klein und jeder Schritt und Tritt wird genauestens beobachtet, jedenfalls im Dorf. Wenn du merkst, dass du den Kindern etwas gibst, das länger hält als Buntstifte und Papier, dann hast du dein Ziel erreicht. Es ist eine kleine Gruppe oder Einzelpersonen, denen du etwas mitgibst. Neue Ideen, eine kritischere Haltung oder eine Vorstellung von dem Leben in Europa, mehr Selbstvertrauen. Und man muss sich selbst eingestehen, dass dieser Freiwilligendienst auch zum Selbstfindungsjahr wird. Das ist nicht schlecht, aber es ist gut, sich dessen bewusst zu sein.

Foto Lola Jens

Und ich merkte, dass ich mich emotional aufrieb. Je besser mein Kiswahili wurde, desto häufiger kamen Schülerinnen und erzählten mir von ihren Problemen. Sie wussten, ich würde sie nicht anprangern und ich versuchte, sie mit Ratschlägen zu unterstützen. Es wurde zunehmend schwerer, diese beiden Rollen auseinanderzuhalten. Die Freundin und die strenge Lehrerin.

Macht es Lust auf mehr, wenn man sieht, dass eigenes Handeln und Sinnstiften Wirkung zeigt? Ja, ich würde gern wieder nach Ostafrika. Da ich dort bereits das Leben kenne und die Sprache beherrsche, wäre das von großem Vorteil. Im Rahmen eines Freiwilligendienstes bist du in vielerlei Hinsicht an deine Entsende- und Partnerorganisation gebunden.

Arsenal-Dominanz bei einem Teller Wali Maharagwe (Reis mit Bohnen)

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„Ich versuche, das Gefühl zu beschreiben, wenn man sich im dicht gedrängten und lauten Marktleben treiben lässt. Oder die Hand tief in einen Sack mit Bohnen steckt."


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Deswegen könnte ich mir das so nicht vorstellen, aber es gibt ja durchaus andere Möglichkeiten, in der Entwicklungshilfe mitzuarbeiten. Konkrete Pläne, wann und ob ich tatsächlich in die Entwicklungshilfe gehen werde, habe ich keine. Vielmehr möchte ich jetzt die Möglichkeit nutzen, mich in Europa weiterzubilden und mir neue Fähigkeiten anzueignen. Allerdings bleibt das Berufsfeld sehr interessant und wenn ich so weit bin, werde ich mich auf jeden Fall genauer damit auseinandersetzen. Welche Elemente tansanischer Lebensweise konntest du mit Freude annehmen? Ich liebe das Miteinander. Tansanier nehmen sich Zeit füreinander. Egal wo du hinkommst, die Leute begrüßen dich herzlich und tauschen minutenlang ihre „Habari” aus. Die Nachrichten der Familie, der Arbeit oder des Morgens. Es geht nicht darum, was du geschafft hast und wie viel du heute schon geleistet hast. Es geht um dich. Wenn du ein Problem hast, findet sich immer jemand, der dir hilft. Ich habe

einmal mein Handy verloren, dann stundenlang in Gebüschen gesucht und bin Trampelpfade abgelaufen. Leute, die vorbeikamen, haben mitgesucht, ohne lange zu fragen. Ein paar Tage später wurde das Handy von einem Schulkind bei mir abgegeben. Damit hätte ich nie gerechnet. Die Leute lassen sich nicht hetzen, Dinge brauchen ihre Zeit. Oft passiert es nicht so, wie du geplant hast. Aber es funktioniert immer! Obwohl die meisten Menschen in Tansania nicht viel haben, teilen sie gern. Gäste zu bewirten, ist eine große Ehre. Ihr Urvertrauen in das Leben finde ich sehr bewundernswert. Die meisten Tansanier leben in ärmlichen Verhältnissen und begegnen ihrem Alltag mit innerer Stärke und Gelassenheit. Und mit welchen hattest du deine Schwierigkeiten? Die Rolle der Frau in der Familie und Gesellschaft. Wenn der Mann als Familienoberhaupt etwas sagt oder beschließt, dann wird das zu 90 Prozent auch genau so gemacht. Widerworte werden selten geduldet. Viele tansanische Mütter sind für den Haushalt und die Erziehung der Kinder verantwortlich. Eine sehr wichtige Rolle, denn sie ist ohne Frage das Herz der Familie. Oft wollen sie mehr, sich weiterbilden, eigenes Geld verdienen und unabhängig sein. Kinder werden in der Schule von den Lehrern geschlagen und erschreckenderweise auch zu Hause.

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Welche Begegnungen sind dir besonders in Erinnerung geblieben? Das ist schwer zu sagen. Ich habe viele unterschiedliche Leute getroffen. Jung, alt, wohlhabend und bitterarm. Jeder hat etwas zu erzählen und diese Geschichten setzen sich zusammen. Es entsteht Tansania mit seinen Bewohnern. Es ist eindrucksvoll, auf alte Menschen zu treffen, das Leben hat Spuren auf dem Körper hinterlassen. Sie erzählen gern ihre Lebensgeschichten und haben viel vom Leben gelernt. Genauso wichtig ist es, einer jungen Mutter Gehör zu schenken. Was mich wirklich sehr berührt hat, war mein Besuch in Lushoto in den Usambara-Bergen. Ich war mit meinem Freund unterwegs, wir wollten eine kleine Tagestour machen. Es hieß, wir würden auch in den Regenwald kommen. Der Übergang kam sehr abrupt und ich stand auf einmal zwischen diesen riesigen moosbewachsenen und uralten Bäumen. Das Rascheln der Blätter, die Vögel und kühle Luft, unbeschreiblich! Ich stand einfach nur da und ließ meinen Tränen freien Lauf. Selbst jetzt geht mir das wieder nah ... Erinnere dich doch einmal an Kulinarisches: Wie schmeckt Moshi? Haha, Moshi schmeckt nach Staub. Moshi ist eine Kesselstadt, es ist oft brütend heiß und tagsüber rührt sich kein Lüftchen. Nein, also, viele denken, tansanisch zu kochen, sei besonders spektakulär und gewürzreich. Das Gegenteil ist der Fall. Tansanische Familien sind groß und nach einem Tag auf dem Feld wird viel gegessen und Gewürze sind teuer. Deswegen gibt es oft einfache Speisen, die sättigen. Das wohl typischste und günstigste Essen ist „Ugali”, ein Maisbrei, der zu einem festen Kloß gekocht wird. Dazu gibt es oft spinatähnliches Gemüse oder gebratenen Kohl.

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Was sind die Argumente, um unabhängig von Alter und beruflicher Situation für eine gewisse Zeit von zu Hause auszubrechen und bei ehrenamtlicher Tätigkeit einen anderen Kulturkreis kennenzulernen? Der Aufenthalt in einer anderen Kultur führt dazu, dass du dich und dein Verhalten automatisch reflektierst. Verhaltensweisen und bestehende Strukturen beider Kulturen betrachtest du kritischer und lernst eine andere Sichtweise kennen. Du lebst viel intensiver und findest vielleicht einen neuen Bezug zu dir und deinem Leben. Ich hatte unheimlich viele Aha-Momente, in denen ich das Gefühl hatte, der Kreis schließt sich. Es öffnet dir die Augen, in was für einer Welt du lebst, was wir für selbstverständlich nehmen und wie wir mit unseren Mitmenschen und unserer Umwelt umgehen. Du wirst selbstständig und lernst, Verantwortung zu übernehmen. Das sind Erfahrungen, die dich lehren, dich zu organisieren und dir selbst zu vertrauen. Und ich glaube, Menschen, die im Berufsleben stehen, bringen einen Abschiedsbild

Computerunterricht: Wie bewege ich die Maus, wie klicke ich?

Foto Lola Jens

Der Stock als Erziehungsmaßnahme: Respekt vor der Person des Lehrers, des Vaters und der Mutter haben die meisten Kinder nicht. Es wird nicht gern gesehen, wenn man in der Öffentlichkeit Trauer oder Angst zeigt. Viele sind verunsichert und wissen nicht, wie man damit umgeht. Kleinen Kindern wird gesagt, weine nicht. Sie lernen schon früh, ihr Gesicht zu wahren und sich nicht öffentlich von Gefühlen mitreißen zu lassen.

Sehr beliebt auch „Wali Maharagwe”, Reis mit Bohnen. Im Norden des Landes gibt es viel Kochbananen, die werden frittiert oder wie Kartoffeln gekocht und anschließend mit Kokosmilch und Gemüse angedickt. Und an Feiertagen gibt es traditionell immer „Pilau”. Reis wird zusammen mit der Gewürz­mischung „Pilau Masala” und Fleisch gekocht. Sehr lecker!

Foto Lola Jens

„Mir fehlt es, mit wildfremden Leuten ins Gespräch zu kommen, am Strassenrand Schwarztee mit Ingwer zu trinken und mir von Marktfrauen stundenlang die Haare flechten zu lassen."


Foto Lola Jens

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neuen Aspekt mit ein, wenn sie international freiwillig tätig werden. Von ihren Lebens- und Arbeitserfahrungen profitieren beide Seiten. Ich rate es wirklich jedem. Wenn du die Möglichkeit hast, dann mach es. Die Erfahrungen und Erlebnisse sind so wichtig – und das kann dir keiner mehr nehmen. Es gibt kein richtiges Alter. Was sind die Dinge, die du heute anders siehst als vor Tansania? Oh, da gibt es viel! Angefangen bei mir selbst. Ich sehe mich ganz anders als vor meinem Abflug. Ich habe meine Fähigkeiten und Grenzen kennengelernt, ich traue mir selbst viel mehr zu als früher. Ich habe bescheiden gelebt und gelernt zu entbehren. Ich bin tough und fühle mich in brenzligen Situationen nicht mehr hilflos. Ich habe einen kritischeren Blick auf unsere Konsum- und Wegwerfgesellschaft entwickelt. Oft bin ich schockiert – was wir hier wegwerfen, würde man in Tansania weiterhin nutzen. Wir werfen Lebensmittel in den Müll, weil sie nicht mehr appetitlich aussehen. Wir verschwenden Wasser und Strom. Es kümmert mich nicht, was andere Leute von mir denken. Ich muss nicht irgendwo dazugehören und umgebe mich am liebsten mit Menschen, die mir guttun. Auf und nach einer solchen Reise entstehen sicher viele neue Visionen – wie sieht dein nächster Schritt aus? Danke, dass du nicht fragst „Und was machst du jetzt?”. Wenn ich ehrlich bin, ich weiß es noch nicht. Momentan genieße ich es sehr, nach so langer Zeit wieder meine Familie und Freunde um mich zu haben. Es ergeben sich oft Gespräche, die für mich sehr wichtig sind, um mit meinem Freiwilligenjahr und meiner privaten Verlängerung abzuschließen. Ich merke, ich komme langsam zur Ruhe und kann den Alltag in Deutschland besser annehmen. Ich würde gern etwas machen, was mir hilft, auf eigenen Beinen zu stehen. Vielleicht in Tansania? Aber so etwas kann man nicht planen, das ergibt sich dann irgendwann von selbst. Sicher ist nur, dass ich spätestens zum Sommer mit einem Studium oder einer Ausbildung anfangen möchte. Bis dahin werde ich Geld verdienen. Damit ich mir möglichst bald einen Flug nach Tansania leisten kann. Regenschirm, frisch geerntet

„Es können keine Bücher oder weitere Ausstattung besorgt werden und die Lehrer bekommen monatelang ihre Gehälter nicht. In meinem Jahr habe ich einige junge und motivierte Lehrer kommen und gehen sehen, oft ohne ihr Geld.“

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Naturnah Anekdoten vom Fjell-Wanderer

Nordwärts Durch Norwegens Natur: Simon Michalowicz

Text Simon Michalowicz // Fotos Simon Michalowicz & Ulrich Meyer

Ihn zieht es ins norwegische Fjell, Jahr für Jahr, mit Rucksack, Wanderschuhen und Schokolade. Simon Michalowicz ist dem Nordlandvirus verfallen. Auf kurzen und langen Touren. Der 32-Jährige aus Iserlohn mit seinem Blick auf einen naturnahen Moment. Und im Gespräch über das Wahrnehmen seiner Umgebung, das Abschütteln des Alltags und den einen oder anderen Gedanken beim Wegdämmern. 64

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naturnah

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er Lüfter des Computers summt leise. Bilder von der letzten Tour flimmern über den Bildschirm. Fernweh kommt auf. Es ist dringend an der Zeit zu planen, wohin es in diesem Jahr gehen soll. Der Kalender füllt sich langsam und das Jahr ist auch nicht mehr neu. Ziel: nordwärts, klar, wohin auch sonst. Nordlandvirus positiv. Unheilbar. Ich schwelge in Erinnerungen, krame das Tourtagebuch hervor. Lese die Einträge und tauche wieder ein in die Welt da draußen im Norden, die mich immer wieder so in den Bann zieht: Nachmittags öffne ich mit meinem Schlüssel das Messingschloss der DNT-Hytta. Heute Morgen um neun Uhr lief ich los. Habe den Rucksack geschultert. 20 Kilometer zu laufen. Waschküchenwetter überall. Gestern noch habe ich im Zelt gelegen, das Lagerleben genossen, war eins mit der großartigen Natur. Die Wolken hingen tagsüber tief. Den ganzen Weg lang schubste mich der Wind umher. Mal von hinten, von vorn, von der Seite. Versuchte, mir die ewig flatternde Regenhülle des Rucksacks wegzufegen, blies mir den Nieselregen ins Gesicht. Der Weg führte mich durch eine Landschaft, die direkt der Kulisse aus einem Abenteuerfilm zu entspringen scheint. Tosende Wasserfälle, von Flechten übersäte Geröllhalden, ich verschwand in den Wolken, erhaschte nur manchmal kurze Blicke auf die schroffen Berge um mich herum. Weiter durch weite Täler, gänzlich in den verschiedensten Rot-, Gelb-, Braun- und Grüntönen und Schattierungen gehalten. Nur manchmal durchbrach die Sonne die Wolkenschicht. Eine ganz besondere, gedämpfte Stimmung, die leicht bedrohlich wirken kann, mir aber das Gefühl gibt, ein Teil des Ganzen zu sein. Ich fühle mich total wohl, lebendig, unendlich frei. Ich werde heute so gut wie keinem Menschen begegnen. Eine ganze Weile ist es her, dass ich einen anderen Wanderer getroffen habe. Man merkt schnell, wie klein und unbedeutend man ist. Aber hier hat man auch viel Platz, um die Gedanken schweifen zu lassen, ihnen einfach nachzuhängen: Wann habe ich zuletzt ferngesehen? Ein Auto gefahren? Eine große Stadt betreten? Eine Ampel benutzt? Was machen meine Leute zu Hause? Wie geht es ihnen? Was ist alles in der Zeit in Deutschland passiert? Hat der BVB gewonnen?

Egal wie lange ich weg bin, das Gefühl, ganz weit weg und ganz weit raus aus dem Alltag zu sein, stellt sich immer wieder schnell ein. Die verschiedensten Dinge kommen und gehen einem durch den Kopf. Völlig faszinierend, was ich da so ausgrabe. Aber das alles ist eigentlich unwichtig, ich möchte jetzt hier mit keinem in der Welt tauschen. Mit niemandem. Trotz Nieselregen, Kälte, Wind, ständig laufender Nase. Was für eine tolle Wanderung. Was für ein Luxus. Was für eine Erfahrung. Ich trete in die Hütte ein. Heute gönne ich mir den Luxus eines festen Daches über dem Kopf. Sehe kurz nach, ob der Besucher vor mir Trinkwasser geholt und Anmachholz bereitgelegt hat. Die Blecheimer in der Küche sind randvoll und Holz ist auch da. So sollte es sein. Schnell ziehe ich die nassen und dreckigen Stiefel und Klamotten aus, lasse sie im Vorraum liegen. Stelle den Wasserkessel auf die Gasflamme des Kochers in der Küche und starte den Ofen. Zwei große Scheite rechts und links, in der Mitte Birkenrinde als Zunder, darüber kleine Holzscheite. Reiße ein Streichholz an, schnell bollert der Ofen los. Behagliche Wärme macht sich breit. Ich wechsle die Klamotten, die Katzenwäsche am Bach spare ich mir heute. Unterwäsche aus Merinowolle stinkt ja nicht, nicht sofort jedenfalls. Hänge alles zum Trocknen auf das Holzgestell über dem Ofen. Das Wasser im Kessel kocht, schon steht der Pott mit dem roten „T“ vor mir, es duftet

Gefriergetrocknetes auf dem Trangiakocher

nach Kaffee. Draußen bläst der Wind, heult und zerrt an der Hütte, Nieselregen klatscht ans Fenster. Gestern war noch Sonnenschein pur. Ich esse eines der drei Fertiggerichte, die mir zur Auswahl stehen. Die Vielfalt bei Getränken ist ähnlich. Wasser, Tee oder Kaffee. Möchte ich etwas anderes, hätte ich es mitbringen müssen. Habe ich etwas vergessen, Pech gehabt. Die Tagesration Schokolade, eigentlich für den Weg geplant, sparte ich mir für heute Abend auf. Ich verliere jedes Zeitgefühl, es scheint den ganzen Tag zu dämmern. Kerzen brennen, ich lese ein Buch, eines auf Deutsch gab es hier. Ein anderer Wanderer kommt irgendwann an. Bald wird es stockfinster sein. Vielleicht werde ich nachher noch den unfassbaren Sternenhimmel sehen, vielleicht die Milchstraße und mit ganz viel Glück vielleicht sogar Nordlichter. Ziemlich unwahrscheinlich hier. Eher werde ich klatschnass werden auf dem Weg in den 20 Meter entfernten Schuppen mit Brennholz und Außenklo.

„Wann habe ich zuletzt ferngesehen? Ein Auto gefahren? Eine große Stadt betreten? Eine Ampel benutzt? Was machen meine Leute zu Hause? Wie geht es ihnen? Was ist alles in der Zeit in Deutschland passiert? Hat der BVB gewonnen?“

Ich bin froh, ohne viel Ballast umherzuziehen. Nur das, was ich tragen kann und vor allem will. Es zählen kein Morgen und auch nicht die Tage vorher, nichts vorher und nichts nachher, nur das Hier und Jetzt. Kein Strom, kein Radio, kein Internet oder Handy. Die totale Entschleunigung. Kann es etwas Schöneres geben? Nur das Bollern des Ofens, etwas Warmes zu essen und zu trinken, im Trockenen sitzen. Um halb zehn liege ich müde im Bett. Ein Hoch auf Norwegen, seine Hütten und seine Landschaft. Ich liebe den Norden. Manchmal kann es so einfach sein.

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Hej Simon. Dortmund hat gestern Zenit St. Petersburg geschlagen. Ist deine Woche nun gerettet? Ich konnte leider nur die zweite Halbzeit sehen, aber sagen wir es mal so: Eine Woche ist jetzt nicht hinüber, wenn sie verlieren. Gewinnt der BVB, merkt man das aber der Stimmung an, die Leute hier in Dortmund und Umgebung sind einfach besser drauf. Du bist in Iserlohn im Westen Deutschlands zu Hause, hast mal in Bremen gelebt. Worin liegt der Ursprung deines Norwegen-Virus? Mit meinen Eltern ging es früher oft nach Dänemark, von da aus für einen Tag auch mal rüber in die skandinavischen Nachbarländer. 1999 bin ich mit dem Rad von Deutschland über Schweden nach Norwegen gefahren. Dann schlief das etwas ein und erst vor sieben Jahren rückte Norwegen wieder ins Blickfeld. Für zwei, drei, fünf und 21 Wochen ... Was ist für dich das Besondere an dem Land? Es gibt eine super Infrastruktur mit gut ausgeschilderten Wegen, zudem tolle Hütten, gute Karten und eine Fülle an Infos. Und natürlich ist die Landschaft der Hammer. Du kannst dich im Fjell nicht verstecken, bist allem ausgeliefert und das macht es für mich persönlich aus. Im Rondane-Nationalpark und der Hardangervidda ist es die Weite, da fühlst du dich einfach klein. Ich finde es gewaltig, dort zu stehen und die Landschaft zu genießen, so ganz für mich allein. Du wirst förmlich in ein Abenteuer gezogen. Zudem gibt es viele Varianten, Hüttentour, Zelt. Und einige unbekanntere Ecken, wo du auch mal vier, fünf Tage für dich sein kannst.

Was macht die Natur des Landes mit dir als in Deutschland lebender Stadtmensch? Du wirst demütig gegenüber Naturgewalten. Wenn es regnet, windet oder schneit, kannst du dich nicht einfach unterstellen oder Schutz suchen. Und du merkst, was für ein kleines, unbedeutendes Licht du bist. Wenn die Natur möchte, dann hast du schnell auch mal Theater. Und um das zu meistern, hast du mit dir selbst zu tun. Das ist spannend, weil dir das im Alltag abgeht. Du wirst körperlich und mental gefordert, wirst komplett von der Natur eingenommen. Wonach riecht eine Wanderung in einem norwegischen Nationalpark? Nach Beeren, Pilzen, Morgentau. Nach frischem Wasser, auch in der Luft liegt eine klare Frische, besonders im Herbst. Zudem riecht es nach Moos, feucht und modrig. Im positiven Sinne. Wie nimmst du Zeit wahr, während du durch das Fjell wanderst? Ich bin total entschleunigt. Nach einer Weile spielt die Uhr auch keine Rolle mehr. Setze mir vielleicht ein Ziel für den Tag, packe alles zusammen und laufe einfach los. So lange, wie ich Lust habe. Mache Pausen, wenn ich mag. Und im skandinavischen Sommer ist es so lange hell, da hast du Zeit ohne Ende. Wenn das Wetter zu schlecht ist, machst du eben morgen weiter, wenn es gut ist, kannst du auch noch ein wenig bleiben, gehst angeln, baden. Und nur so kannst du die Natur auf dich wirken lassen, anstatt durch sie durchzuhetzen. Was verändert sich für dich, je länger du auf einer Wanderung bist? Wie ist der Start, wie das Ende? Das hängt stark davon ab, wie lang eine Wanderung ist. Bei einer Zwei-Wochen-Tour hänge ich anfangs noch im Alltag und denke nach einer gewissen Zeit auch schon wieder über den folgenden Alltag nach. Zu Hause nimmt der mich dann auch schnell wieder voll ein. Bei fünf Wochen und länger ist es anders, alles ist weiter weg. Komplett raus zu sein, ist ein faszinierendes Gefühl. Du bist sehr auf dich selbst fokussiert, nichts anderes zählt. Und irgendwann erreichst du den Zustand der Ballastlosigkeit. Das ist mein Ziel.

„Schüttelt dich das Wetter draußen durch, macht die Hütte Spaß. Ofen, Geselligkeit. Es gibt diese skandinavische Hüttenromantik, bei der alle in Unterwäsche rumrennen und der Kronprinz oder König neben dir sitzen könnte.“ Höhenmeter mit dickem Rucksack: im ReinheimenNationalpark

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Vorsichtiges Beschnuppern am Flussufer

Nachtquartier an eiskalter Badewanne: See Russvatnet, Jotunheimen-Nationalpark

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H端ttenvergn端gen: dreieinhalb mal dreieinhalb Meter, zwei Betten, Ofen, Gasherd und Tisch

Gletschersee Austdalsvatnet im Breheimen-Nationalpark

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Drei Dinge, die auf deinen Touren unbedingt dabei sein müssen? Tagebuch, Kamera und norwegische „Walters Mandler”-Schokolade.

Sich wirklich dort zu fühlen, wo man gerade ist – wie gelingt dir das? Total auf die Situation einlassen. Nicht mit dem Wetter hadern, die Situation annehmen, wie sie ist. Das Beste draus machen, Wetter und Stimmung eine Chance geben. Manchmal laufe ich dann einfach weiter und nach einer Stunde kommt der Gedanke, ich könnte jetzt auch am Schreibtisch sitzen. Oder das Wetter bessert sich. Und wenn nicht, dann ist es eben so. Porridge, Müsliriegel, Tütennudeln. Wie definierst du Kulinarisches auf Reisen? Wenn ich länger unterwegs bin, spielt die Logistik eine Rolle. Bei kurzen Touren kann ich auch das Käsefondue einpacken. Ich sammle Moltebeeren, wenn ich sie finde. Ein paar Pilze. Habe für den Anfang auch frisches Brot dabei, frisches Gemüse, Knoblauch, Gewürze. Wenn ich total kaputt bin, ist Hungerstillen erst mal das Wichtigste. Aber es ist einiges möglich! Ich sag nur Pfannkuchen mit frisch gepflückten Blaubeeren. Essen kann zum Highlight des Tages werden. Wenn es den ganzen Tag geregnet hat, freust du dich auf die Tafel Schokolade. Und dazu ein Schluck vom geistigen Getränk am Abend zum genießerischen Ausklingen. Einfach schön. Ein paar Fakten. Ideales Rucksackgewicht? 14 bis 16 Kilo. Ich bin aber auch eher komfortabel unterwegs. Habe einen großen Kocher, ein bequemes Zelt, einen Rucksack mit viel Platz und ein paar Lieblingskleidungsstücke dabei. Das ist mein Weg, auch wenn andere behaupten, ich sei mit der Schrankwand unterwegs (lacht). Ideales Tagespensum? Schwer zu sagen. Das schaffen, was man sich vorgenommen hat. Ohne Druck, mit Spaß. Wenn ich es nicht schaffe, ist es auch egal. Gedanken beim Wandern und anschließendem Einschlafen? Ich glaube, es gibt so etwas wie ein Wanderhoch. Wenn du total kaputt bist, gibt es einen Zustand, bei dem dir komische Gedanken in den Kopf schießen. Die waren ganz tief in dir verbuddelt und kommen plötzlich wieder zutage. Und sie kommen oft beim Einschlafen. Wenn ich noch die Kraft dafür habe (lacht).

Das Beste zum Schluss: Im Herbst letzten Jahres hast du Norwegen der Länge nach durchwandert. Was hast du mitgebracht von diesen 3.000 Kilometern und 140 Tagen abseits der Zivilisation? Physisch ganz klar eine gewisse Fitness und Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Mental ein gesundes Selbstvertrauen und eben jene Ballastlosigkeit. Ich weiß, was ich schaffen kann. Klingt zwar abgedroschen, aber ich weiß, dass ich in der Lage bin, ein Vorhaben umzusetzen. Zudem habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass man für solch eine Tour im Kopf sehr stabil sein muss. Ich habe mein Zelt verloren, manchmal schlechtes Wetter gehabt. Aber für jedes Problem gibt es eine Lösung. Es geht immer irgendwie weiter, und wenn du darauf vertrauen kannst, bringst du etwas Schönes mit nach Hause. Das hilft, um die Dinge des Alltags gelassener zu sehen und zu relativieren. Manchmal bin ich dann vielleicht etwas zu entspannt. Aber es hilft, die Dinge nicht immer zu wichtig zu nehmen. Vor allem sollte man sich selbst nicht so wichtig nehmen. Kleiner Ausblick: Was sind deine nächsten Vorhaben? Ende März geht es wieder nach Norwegen, in den Rondane-Nationalpark auf Wintertour. Das wird eine sehr entspannte Tour mit Zelten, wir wollen einige Gipfel mitnehmen. Keine geplanten Etappen, nur Spaß. Ich will ganz einfach winterliche Erfahrungen sammeln, um daraus eventuell mehr zu machen. Längere Touren, öfter, vielleicht eine Langtour. Im skandinavischen Winter unterwegs zu sein, ist für mich der nächste Schritt, bei dem ich meine Fähigkeiten austesten und verbessern möchte. Und auch das habe ich gelernt: einfach mal losziehen, ohne einen Plan zu haben. Ich freue mich drauf!

Mehr über Simon und seine Touren unter  www.simonpatur.de

Tierische Highlights? Meine sind da sehr beschränkt. Ich habe in einem Jahr einmal unfassbar viele Lemminge gesehen. Ansonsten wilde Rentiere, Schafe, Greifvögel und ich glaube einen Elch. Kein Wolf, kein Bär, kein Vielfraß. Wann liebst du die Hütte, wann das Zelt? Zelt macht Spaß, wenn du mit mehreren unterwegs bist, einen guten Platz und tolles Wetter hast. Aber auch wenn es aufs Zeltdach prasselt, hat das was. Sehr beruhigend. Schüttelt dich das Wetter draußen durch, macht die Hütte Spaß. Ofen, Geselligkeit. Es gibt diese skandinavische Hüttenromantik, bei der alle in Unterwäsche rumrennen und der Kronprinz oder König neben dir sitzen könnte. raus-magazin eins 2014

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ausprobiert

Ausprobiert!

Mit Hikers Wool auf dem Malerweg

Foto www.vogels-perspektiven.de Text Jan Schernbeck

D

ie Tatsache, dass Fuß und Wanderstiefel gelegentlich ein ambivalentes

und um den Zeh gewickelt. Danach ohne Tape oder Ähn-

Verhältnis zueinander haben, ist mir durch eigene Erfahrungen sowie

liches die Socke drüber und weiter geht es. Am Abend zeigt

Beobachtungen der Fersen und Zehen meiner Begleiter durchaus

sich: Es funktioniert! Die Wolle nimmt Reibung von der Haut

bekannt. Irgendetwas gegen Blasen und Druckstellen gehört bei mir daher auf

und lässt Luft durch; bis auf eine kleine Rötung am Zeh

Wanderungen, die eine Sechs-Stunden-Tour überschreiten, in das Erste-Hilfe-

ist nichts mehr zu sehen. Auch als am dritten Tag meine

Sortiment. Beim Kauf eines neuen Stiefels im lokalen Einzelhandel stieß ich

rechte Achillessehne schmerzt und ich die Hacke mit Wolle

auf ein thematisch passendes und eher unscheinbares kleines Päckchen mit

auspolstere, lässt die Reizung schnell nach. Das Haar des

gelbem Label, von dem mir ein Freund nach seinem Neuseelandurlaub schon

neuseeländischen Lamms verbindet sich mit der Wandersocke

berichtet hatte: Hikers Wool. „Ökologisch gegen Blasen und Druckstellen”, so die

und bleibt an Ort und Stelle. Angenehm.

vollmundige Versprechung. In den Outdoorläden der Kiwis ist die fein gekämmte Merinolammwolle schon länger zu finden, nun in ein paar Läden und übers Netz auch in Deutschland. Gekauft – mal testen. Malerweg, Elbsandsteingebirge. In dieser wunderschönen Umgebung startet unser Produkttest mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass der Wanderspaß eigentlich dann perfekt wäre, wenn wir dieses Produkt gar nicht erst testen müssen. Wer wünscht sich schon Druckstellen. Egal. Meine neuen, recht festen Wanderstiefel bayerischer Herkunft und der kleine Problemzeh meiner Begleitung, der sich gern unter den benachbarten Ringzeh schiebt und Blasen bekommt, dienen als Provokation für den Einsatz der Wanderwolle. In Liebethal bei Pirna startet unsere Route (weitere Informationen unter www.malerweg.de) durch zunehmend schönere Natur, bis wir schließlich den Nationalpark Sächsische Schweiz erreichen. Streng geschützte Wildnis und

Fazit + Funktioniert gut! + Ökologisches Material + Hilft auch an Stellen, an denen Blasenpflaster nicht halten (kleiner Zeh) - Nicht auf offenen Blasen anwendbar - Beim Sockenwechsel muss man die Wolle neu platzieren

wunderschöne Sandsteinformationen. Die Füße sind, wie immer am ersten Tag, irritiert, aber noch kooperativ. Erst am nächsten Tag, als die Felsforma­ tion der Bastei näher rückt und die zu bewältigenden Höhenmeter zunehmen, erscheint am kleinen Zeh meiner tapferen Mitstreiterin die Standardblase. Hikers Wool gezückt, von der Wolle ein ausreichend großes Stück abgezupft

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Weitere Infos und Bestellung unter  www.hikerswool.de



Boarden

ohne Grenzen

Mit der Winch wird Jede Pfütze zum Surfspot Der Frühling steht vor der Tür und damit auch der Saisonbeginn für leidenschaftliche Wassersportler und alle, die es noch werden wollen. Runter vom Sofa und raus in die Natur, zum Ende der dunklen Jahreszeit steigt wieder die Motivation für Aktivitäten im Freien. Jever Fun hat die optimale Möglichkeit für freiheitsliebende Wasserratten gefunden. Mit Vollgas über das Wasser gleiten, ohne sich an Öffnungszeiten oder vorgegebene Orte halten zu müssen: Winchen macht jede Pfütze zu einem Surfspot.

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Fotos Jonas Petong, Marie PrĂźssmann, Natascha Y. Malhis, Tobias HĂślter

angesagt

Runter vom Sofa, raus ins Freie

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angesagt

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er grundlegende Gedanke ist nicht neu: Angetrieben von einem zugstarken Motor lassen sich Sportler schon seit Jahren auf diversen Boardarten über das Wasser ziehen, ob an der Wasserskianlage oder hinter einem Sportboot. Beide Varianten sind jedoch an feste Reviere gebunden. Völlige Freiheit ist dagegen vorhanden, wenn der Antrieb so kompakt, klein und handlich ist, dass er im Kofferraum jedes MittelklassePkw Platz findet und einfach bedient werden kann. Winchen ist die neue Trendsportart des Sommers und eröffnet bisher ungekannte Perspektiven, um mit den besten Freunden gemeinsam Spaß in der Natur zu haben. Ob auf dem nahe gelegenen Baggersee, einem Flusslauf oder dem nächstbesten Ententeich, der Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Ebenso wenig wie dem Untersatz. Weil die Nutzungsmöglichkeiten so vielfältig sind, ist eine Winch der perfekte Begleiter für actiongeladene Abenteuer jenseits des Alltags, genau wie das alkoholfreie Jever Fun als Durstlöscher für alle, die gern Spaß haben und aktiv sind. Benötigt werden neben der Motorseilwinde lediglich ein Wake- oder Kiteboard und eine Badehose, schon kann der Adrenalinkick starten. Die Faszination am Winchen sind die völlige Unabhängigkeit und die grenzenlosen Möglichkeiten.

Die Winch ist vereinfacht ausgedrückt nichts anderes als eine Seilwinde, die den Sportler auf eine gewünschte Geschwindigkeit beschleunigt. Als Antrieb dient ein sechs bis 16 PS starker Motor, abhängig von Übersetzung und Getriebeart. Je nach Spindelgröße kann das Seil unterschiedlich lang gewählt werden, wovon die fahrbare Distanz abhängt. Kürzer als 100 Meter sollte es nicht sein, um einen Puffer zwischen dem Endpunkt der Fahrt und der Position der Winch zu haben. Die übliche Länge liegt bei ungefähr 300 Metern. Da der Sportler und der Bediener der Winch zur Startfreigabe miteinander kommunizieren müssen, sollte das Seil auch nicht viel länger ausfallen. Gesurft wird dann natürlich One-Way, also nur in eine Richtung, und das Seil wird auf dem Fußweg zum Startpunkt wieder abgerollt. Willkommene Pausen, um den Durst mit einem alkoholfreien Bier zu löschen, denn mit erhöhtem Puls schmeckt Jever Fun noch besser.

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angesagt

Vorkenntnisse werden für diesen Kick kaum benötigt. Großräumige Gewässer ohne Hindernisse eignen sich für die ersten Versuche und Startübungen, während auf einem schmalen Fluss schon etwas Erfahrung vonnöten ist. Erst recht dann, wenn noch Rampen und Slider mit dem Board bearbeitet werden sollen. Grundsätzlich ist es von Vorteil und erhöht die Lerngeschwindigkeit, wenn vorher bereits Kontakt mit ähnlichen Sportarten wie dem Wakeboarden bestand. Sowohl das Gefühl für die Beschleunigung als auch für das Board stellt sich dann deutlich schneller ein. Zwingend notwendig sind Vorkenntnisse aber nicht, um das Winchen zu erlernen. Für erste Versuche eignet sich das Winchen mit einem Skateboard auf Asphalt oder einem Snowboard auf Schnee. Verglichen mit dem Wassereinsatz kann die Fahrgeschwindigkeit durch den geringeren Widerstand dabei langsamer gesteigert werden. Aber spätestens wenn die Sommersonne den Asphalt in der Stadt fast zum Schmelzen bringt, sollte die Winch mit einem Kasten gut gekühlten Jever Fun am nächstgelegenen See platziert werden. Denn eine coole Erfrischung mit Freunden lässt sich nicht schöner mit einem ausgefallenen Adrenalinkick verbinden.

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anziehend

Wolke

Fotos Lars Wehrmann Organisation Ina Krug

Das Grau in Grau der Wintermonate ist vorbei, die ersten Sonnenstrahlen wecken die Fr端hlingsgef端hle: Wir wollen raus! Mit der neuen Fr端hjahrsmode kannst du perfekt verpackt an der frischen Luft durchstarten.

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anziehend

Katharina  Jacke // Cecilie Microlight Anorak // 140 Euro Shirt // Cecilie Singlet // 40 Euro Hose // Cecilie Climbing Pants // 120 Euro Schuhe // Madison Low CNX (Firma: Keen) // 119,95 Euro  Thorben  Jacke // Airojohka Jacket // 350 Euro Shirt // Explorer Tee // 40 Euro Hose // Utne Pants // 100 Euro Schuhe // Marshall (Firma: Keen) // 99,95 Euro

Bergans / Keen

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WOOLPOWER / NORDISK

Katharina  Weste // Affinity W`s Ultra Lightweight Down Jacket (Firma: Yeti) // 499,95 Euro Shirt // Lite Crewneck // 84,90 Euro Hose // Lite Long Johns Woman // 67,90 Euro Gummistiefel // Hai (Firma: Nokian) // 69,90 Euro  Thorben  Weste // Miko M´s Ultra Lightweight Body Warmer (Firma: Yeti) // 299,95 Euro Shirt // Lite T-Shirt // 66,90 Euro Hose // Lite Long Johns Man // 67,90 Euro Gummistiefel // Finnjagd (Firma: Nokian) // 89,90 Euro Zelt // Telemark 1 ULW Tent (Firma: Nordisk) // 549,95 Euro Schlafsack // Bering-3° L Sleeping Bag (Firma: Nordisk) // 249,95 Euro

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Katharina  Hose // Farley Stretch Capri T-Zip II //100 Euro Jacke // Kelowa Coat // 170 Euro Trinkrucksack // Aquarius // 75 Euro

Eagle Creek

Thorben  Handschuhe // Cristallo Gloves // 40 Euro Jacke // Ducan Softshell Jacket // 150 Euro Hose // Ducan Pants // 150 Euro Shirt // Cogar Shirt VII // 35 Euro Tasche // Tecosia // 55 Euro

Rollkoffer // Load Warrior Wheeled Duffel 20 // 180 Euro Tasche // Gear Hauler // 150 Euro

Vaude

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Tatonka  Katharina  Jacke // Cabinteely W`s Coat // 200 Euro Shirt // Marti W`s SS-Shirt // 70 Euro Hose // Arle W`s Pants // 85 Euro Schuhe // Dalea W`s (Firma: Teva) // 150 Euro

Thorben  Jacke // Grandy M`s Jacket // 180 Euro Shirt // Luis M`s LS-Shirt // 85 Euro Hose // Emden M`s Zip Off Pant // 90 Euro Schuhe // Riva Leather Mid NW M`s (Firma: Teva) // 160 Euro

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the North Face Jacke // Metro Mountain Parka // 160 Euro Cap // Mudder Truck Hat // 25 Euro

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Eider / Millet Trinkflasche // Kanteen Wide Insulated (Firma: Klean Kanteen) // 35,95 Euro Trinkflasche // Kanteen Classic mit Sports Cap (Firma: Klean Kanteen) // 24,95 Euro Trinkrucksack // Pulse 2 L (Firma: Source) // 67,95 Euro  Katharina  (Eider) Jacke // Pulsate Jacket // 139,95 Euro Shirt // Feel Sweat-Shirt // 79,95 Euro Hose // Lukla Pant // 114,95 Euro Schuhe // Bare Arc 3 (Firma: Merrell) // 110 Euro  Thorben  Weste // Blow Alpha Sleeveless Jkt (Firma: Eider) // 149,95 Euro Fleecejacke // Waitaki Jkt (Firma: Eider) // 119,95 Euro Hose // Crag Denim Pant (Firma: Millet) // 89,90 Euro Schuhe // Grepon GTX (Firma: Millet) // 339,95 Euro

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Mammut

Katharina  Jacke // Nova Jacket Women // 130 Euro Shirt // Rockland T-Shirt Women // 40 Euro Hose // Meteora Pants Women // 80 Euro Schuhe // Needle // 130 Euro Helm // El Cap // 70 Euro  Thorben  Jacke // Go-Far Hooded Jacket Men // 120 Euro Shirt // Pordoi T-Shirt Men // 40 Euro Hose // Realization Pants Men // 250 Euro Schuhe // Sloper Low LTH Men // 120 Euro Seil // 9.5 Infinity 30m // 120 Euro

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Julbo

Katharina  Brille // Cockpit Argent SP3 // 79,95 bis 179,95 Euro (je nach Gläsern)  Thorben  Brille // Kaiser Cyan Blau 3+ Multi Rot // 74,95 bis 99,95 Euro (je nach Gläsern)

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anziehend

Herstellernachweis BERGANS +49 40 325964450 bergans@bergans.de www.bergans.de

KEEN +49 0800 22555336 cs.europe@keenfootwear.com www.keenfootwear.com

MILLET +49 07023 95110 germany@lafuma.fr www.millet.fr

TEVA +49 8205 96020 info@tatonka.com www.tatonka.com

EAGLE CREEK +353 21 4621473 info@eaglecreek.ie www.eaglecreek.com

KLEAN KANTEEN +49 6105 456789 info@kleankanteengermany.de www.kleankanteen.com/germany

NORDISK +49 4106 76770 info@nordisk.de www.nordisk.de

THE NORTH FACE +49 89 411194414 Jennifer.hartl@amplify-pr.de www.thenorthface.com

EIDER +49 07023 95110 germany@lafuma.fr www.eider.com/en/

MAMMUT +41 627698181 info@mammut.ch www.mammut.ch

SOURCE +972 4 8136400 info@sourceoutdoor.com www.sourceoutdoor.com

VAUDE +49 07542 53060 impressum@vaude.com www.vaude.com

JULBO +49 800 39001888 info@julbo.fr www.julbo-eyewear.com

MERRELL +49 800 6648468 Teresa.ranf@wwwinc.com www.merrell.de

TATONKA +49 8205 96020 info@tatonka.com www.tatonka.com

WOOLPOWER +49 4105 68130 info@scandic.de www.scandic.de

Der Flugplatz Kiel-Holtenau zählt nicht zu den größten, aber vielleicht zu den schönsten Flugplätzen Deutschlands. Nördlich der Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals kann beim Luftsportverein Kiel jeder einen Eindruck vom Fliegen bekommen – bei Gastflügen, Schnupperkursen oder als neues Mitglied. Flugfreunde und Adrenalinjunkies können beim Rundflug mit den Motorfliegern, Mitflug bei den Segelfliegern oder fallschirmspringend über der Kieler Förde den einmaligen Ausblick genießen.

YETI +49 358176560 info@yetiworld.com www.yetiworld.com

Luftsportverein Kiel e.V. Boelckestraße 100, 24159 Kiel-Holtenau, www.lsv-kiel.de raus-magazin eins 2014

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Inspirierend Mit Volldampf zur端ck aus Australien: Julian Nocke

Foto Josef Imler

Text Benjamin Hellwig

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inspirierend

Foto 3Dog camping

Unternehmensgründer Julian Nocke im Porträt Dass die Rückkehr aus einem anderen Kulturkreis für den einen oder anderen Energieschub in der Heimat sorgen kann, erlebt Julian Nocke jeden Tag aufs Neue. Seine fast anderthalbjährige Reise um die Welt wurde zum Nährboden seiner Hamburger Manufaktur. Der 40-jährige „Jack of all Trades“ im Porträt zwischen Anhängerfertigung und Nähmaschinenrattern.

„L

eicht hügeliges Harzvorland, Dorfidylle statt Großstadttakt, mehr Kühe als Einwohner.” Julian Nocke komprimiert die Kulisse seiner Kindheit und Jugend auf ein paar Schlagworte. Er lehnt entspannt an einem der riesigen Zuschnitttische seiner Hamburger Manufaktur. Mitarbeiter und Segelmachermeister Ole sitzt an einer der großen Nähmaschinen. Das Auf und Ab der Nadel, bis zu 3.500 Stiche pro Minute, sorgt für die typische Geräuschkulisse der Schwergewebenäherei im Obergeschoss. Gerade entsteht ein OffRoader-TrailDog, eine geländetaugliche Variante des Zeltanhängers. Es sind die einzigen derartigen Produkte, die vollständig in Deutschland gefertigt werden. „Die Zelte hier vor Ort zu nähen, entspricht unserer Philosophie. Du hast viel mehr Kontrolle über die Qualität, die Risiken sind geringer, du kannst besser planen und wenn einmal etwas nicht läuft, bist du selbst schuld. Du kannst den Fehler beheben und ihn in Zukunft vermeiden. Das mag ich”, sagt Julian. Der 40-Jährige ist Gründer und Inhaber von 3DOG camping. In den ersten Jahren wurden die Stoffkomponenten der Zelte in Australien in Auftrag gegeben. Mit dem Aufbau einer eigenen Zeltnäherei für seine Zeltanhänger und Autodachzelte bindet er einen weiteren Fertigungsbereich in seine Hamburger Manufaktur ein.

„Ein Land zu bereisen, ist ein schönes Erlebnis, aber wirklich kennenlernen kannst du es erst, wenn du Alltag erfährst. Und Arbeit ist dafür ideal ich kann nicht tagelang nur am Strand liegen.“ Windstabil in Island

Den Canvasstoff importiert Julian nach wie vor aus Australien. Er greift in einen Restesack, legt einen blauen Fetzen unter die Nadel und tritt kräftig aufs Pedal. „Das macht einfach Spaß! Das Zeug ist genial, es lässt sich toll verarbeiten. Das Rohgewebe ist dichter und formstabiler als reine Baumwolle, sehr UV-beständig und bleibt an der Innenseite trocken. Wir haben hier in Europa nichts Vergleichbares finden können.” Er zieht mit den Fingerspitzen einen Faden von der Kante der robusten Stoffbahn und beschreibt den Fertigungsprozess in der Weberei in Sydney, bei dem feine Polyesterfilamente mit der Baumwollfaser umsponnen und verzwirnt werden, bevor das Garn zum Canvas verwebt wird. Auch die Veredlung des Zeltstoffs geschieht in Australien. Den fünften Kontinent erlebt Julian als Inspiration für sein heutiges Schaffen in Hamburg-Bahrenfeld. Zuvor jedoch sammelt er sehr viel wertvolle Erfahrung in den unterschiedlichsten Bereichen. In der Schule ist er gern, aber ihn interessiert weit mehr als der starre Lehrplan. Der Aufbau eines professionellen Tonstudios habe ihm damals näher gelegen als das Schulsystem. Zwischen den Abiturprüfungen – er darf sie zweimal machen, weil er „noch nicht reif für die Universität” sei – steht er zudem auf der Bühne, wird in der Stage School Hamburg aufgenommen, entscheidet sich aber dennoch gegen die Schauspielschule. Eine befreundete Schauspielerin rät ihm damals: „Wenn du dir nichts anderes vorstellen kannst, ist Schauspieler der schönste Beruf der Welt – sonst lass lieber die Finger davon.” Er verbringt seine Zivildienstzeit auf einem Bauspielplatz, einem offenen Freizeitangebot für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren. „Wir hatten ohne Ende Holz und Werkzeug, eine ganze Stadt wurde da aufgebaut”, erinnert er sich. Parallel zum Zivildienst fährt er Taxi. „Hätte ich mein Abi gehabt, hätte ich mich vielleicht einfach an der Uni eingeschrieben und weiter Menschen durch Hamburg kutschiert”, sagt er beim Rückblick nachdenklich. Stattdessen gibt er Gas, wird freiberuflicher Fotoassistent, Bildbearbeiter und Grafiker. Nach fünf Jahren wechselt er ins digitale Fach und arbeitet als Webseitenentwickler für Lufthansa und Audi.

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inspirierend

Als die Internetwirtschaft in Schwierigkeiten gerät, hat er genug von dem Wahnsinn und steigt mit 29 aus. Er befreit sich von unnötigem Ballast, packt ein paar Dinge zusammen und landet wenig später in der Südsee. Nach einigen Wochen geht es weiter über Neuseeland nach Australien – doch das Traveller-Leben reicht ihm nicht. „Ein Land zu bereisen, ist ein schönes Erlebnis, aber wirklich kennenlernen kannst du es erst, wenn du Alltag erfährst. Und Arbeit ist dafür ideal – ich kann nicht tagelang nur am Strand liegen”, sagt er. Seine Zeit im Ausland füllt er mit einer Mischung aus Reisen und Jobs, arbeitet als Cowboy, spricht Farmer an, hilft beim Bullenkastrieren und Schafescheren. Immer wieder begegnen ihm Zeltanhänger, die im australischen Outback sehr verbreitet sind. Er ist fasziniert, will mehr darüber lernen. In Byron Bay an der Ostküste Australiens stößt er bei der Suche nach geeigneten Firmen auf die Visitenkarte von Ray Grigson. Die Karte besteht aus eben jenem Canvasstoff, den Julian heute in Hamburg verarbeitet. „Ich traf Ray und er sagte, wenn du Arbeit suchst und schweißen kannst, kannst du gleich anfangen”, beschreibt er die erste Begegnung. Das australische Zeltunternehmen begeistert ihn ebenso wie die Lebenseinstellung, mit der die Australier das Outback bereisen. Drei Monate arbeitet er als Schweißer, doch die Idee für 3DOG camping sei da längst geboren gewesen, meint Julian.

„Die Zelte hier vor Ort zu nähen, entspricht unserer Philosophie. Du hast viel mehr Kontrolle über die Qualität, die Risiken sind geringer, du kannst besser planen und wenn einmal etwas nicht läuft, bist du selbst schuld. Du kannst den Fehler beheben und ihn in Zukunft vermeiden. Das mag ich.“ Zurück in Hamburg spürt er, dass hier mehr denn je seine Heimat ist. „Für die Firmengründung war der Ort ideal. Ein gutes Netzwerk, der Hafen, Zulieferer. Dazu die Verbindlichkeit der hanseatischen Art, miteinander zu arbeiten. Man ist sich treu – nicht zuletzt in Geschäftsbeziehungen.” 18 Monate schreibt er am „telefonbuchdicken Firmenkonzept”. Im Oktober 2005 schließt er erstmals die Tür zu den ersten 200 Quadratmetern seiner jetzigen

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Dort zu Hause sein, wo die Reifen stillstehen.

Manufaktur auf, durch Zufall gemeinsam mit der Bekannten einer Freundin. „Diese Bekannte ist heute meine Frau. Sie war sozusagen ab dem ersten Moment dabei”, sagt Julian, Vater von drei Kindern, und schmunzelt. „Der Aufbau einer solchen Firma ist eine enorme Belastung für das gesamte Umfeld. Ohne diese tolle Frau an meiner Seite wäre es völlig unmöglich gewesen.” Die ersten Prototypen der Zelte baut er noch im eigenen Garten auf.

Foto Josef Imler

Noch vor Ort diskutiert er mit Ray, der zum Freund geworden ist, über eine mögliche Zusammenarbeit. „Der Vertrieb der dortigen Produkte kam nicht infrage, denn die Voraussetzungen in Australien sind komplett anders als in Europa. Klimatisch, ökonomisch, seitens der Mentalität … Die Details sind bei uns sehr viel wichtiger, außerdem bekommst du die australischen Anhänger hier gar nicht zugelassen”, sagt Julian auf den Treppenstufen hinunter in die Fertigungshalle. „Zudem wollte ich von Anfang an Kontrolle über die Produkte haben. Ich wollte selbst bestimmen.”


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Foto 3Dog camping

Foto 3Dog camping

Foto 3Dog camping

N채hsession in Hamburg

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Inspiration im australischen Outback: Julian mit Bett, Brett und Gitarre

Weitere Infos unter www.3DOGcamping.eu

In der Fertigung montieren Chrille und Mütze gerade das soeben genähte Zelt samt Gestänge auf den OffRoader. Der Anhänger selbst wird ebenfalls in kompletter Eigenregie hier gefertigt – mit gesamteuropäischer Zulassung als Fahrzeugbauunternehmen. „Aus der Notwendigkeit heraus – wir konnten einfach niemanden finden, der mit unseren geringen Toleranzen arbeiten wollte”, sagt Julian. Er greift spontan in eine Box voller Kederleisten, Aluminiumschienen, die den Zeltabschluss am Unterbau fixieren. „Wir lassen zum Beispiel diese Schnittkanten hier vor dem Eloxieren rund fräsen. Das ist teuer, aber überaus sinnvoll, doch leider nicht selbstverständlich. Wenn man Aluminium schneidet, bekommt man messerscharfe Ecken, die dir dein Zelt aufreißen können.” Julians Detailverliebtheit kommt zutage, er ist nun voll in seinem Element. Das Küchenmodul, eine Kocher-Spüle-Kombi, ist optional in die Anhänger integrierbar und ein weiteres Beispiel seines Engagements: „Wir haben es früher in Süddeutschland fertigen lassen, jetzt machen wir es selbst. So können wir schnell und unbürokratisch Dinge verbessern. Einmal, als wir unsere Küchenmodule noch extern in Auftrag gegeben haben, hat mich eine Kreuzschlitzschraube genervt, ich wollte sie durch eine Torx-Variante ersetzen – das war ein riesiger Aufwand. Jetzt setzen wir so etwas einfach selbst um. Und ich freue mich über diese kleinen Dinge.” Manchmal sei diese Liebe zum Detail vielleicht etwas zu viel, an der einen oder anderen Stelle könne man sicher auf kostengünstigere Optionen zurückgreifen, meint er selbstkritisch. „Aber in der Summe führen ebendiese Details zur gewünschten Qualität. Ich kann einfach nicht anders”, sagt er und lacht.

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Foto Josef Imler

Jetzt kommt ihm die neue Halle riesig vor. Doch schon bald wird es eng. Die Anhänger stapelt er aus Platznot kurzerhand übereinander. Viele Hürden haben er und sein Team seitdem genommen. „In der Zeit ist auch mal eine dringend benötigte Zeltlieferung bei Karstadt in Leipzig gelandet. Und wir hatten hier dafür deren thailändische Blusen auf der Palette”, erzählt er und lacht.

Foto 3Dog camping

inspirierend


inspirierend

„Einige Basiskomponenten lassen wir dennoch bei Fachbetrieben fertigen, alle Schweißarbeiten beispielsweise kommen von Spezialisten hier in Hamburg”, beschreibt Julian die aktuelle Situation. Der eigene Standort habe dabei Stück für Stück wachsen können. Zum richtigen Zeitpunkt seien immer wieder angrenzende Räumlichkeiten frei geworden. „Made in Hamburg” allerdings habe „irre viel” Energie gekostet. „Wir waren sehr viel mit uns selbst beschäftigt und haben an allen Ecken gebaut.” In der Ausstellung nebenan demonstriert der 40-Jährige zum Abschluss in Sekundenschnelle den Aufbau des Autodachzeltes TopDog. Nicht, ohne dabei etwas aus der Puste zu

geraten. Das Stahlgestänge steht, über eine Leiter klettert er hoch in den Schlafbereich auf die integrierte Doppelmatratze. Mit derzeit zwölf Mitarbeitern hat sich die Teamstärke zuletzt verdoppelt. Mehr Verantwortung, aber auch mehr Input für Zukünftiges: „Wir haben einen dicken Katalog voller Ideen. Mit Zeichnungen für Produktinnovationen, und ebenso vielem, zu dem uns Kunden inspirierten. Ob an der Ostsee, in Islands Hochland oder irgendwo sonst – sie leben das, was wir hier tagtäglich umsetzen. Da sind kleine Ideen dabei, aber auch komplett neue Entwicklungen.” „Einige unserer Ideen sind vielleicht eher aus der Kategorie ,Spinnerei‘. Aber ich war schon immer gern offen für alles, was auf mich zukam. Und habe zugepackt, wenn es gut war”, sagt er. Und lässt das Autodachzelt wieder unter der Plane verschwinden.

„In der Zeit ist auch mal eine dringend benötigte Zeltlieferung bei Karstadt in Leipzig gelandet. Und wir hatten hier dafür deren thailändische Blusen auf der Palette.“

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eigenleistung

RAUS!-Fotowettbewerb

Beeindruckende Bergwelten

Ob auf dem Dach der Welt oder im heimischen Mittelgebirge, über Felsgeröll oder entlang grüner Bergflanken: Für den neuen RAUS!-Fotocontest suchen wir das faszinierende Beweisfoto deines Bergabenteuers! Folge dem Ruf der Berge und deiner Lust auf Natur und überzeuge uns mit einer Aufnahme. Mitmachen lohnt sich: Die fünf besten Einsendungen prämieren wir zusammen mit dem Bergsportspezialisten VAUDE. Inspirationen gefällig? Beeindruckende Bergmotive findest du unter www.vaudevisions.com. Sende deinen Favoriten an info@rausmagazin.de (Auflösung: 300 dpi). Einsendeschluss ist der 2. Mai 2014. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmebedingungen unter www.rausmagazin.de

VAUDE steht für einen respektvollen Umgang mit der Natur und mit den Menschen. Das Unternehmen vom Bodensee hat sich auf den Weg zum nachhaltigsten Outdoorausrüster Europas gemacht, „damit auch die Sportler von morgen die Natur genießen können”. Auf diesem Weg ist VAUDE Pionier und hinterfragt Konventionen und die Grenzen des Machbaren. Der Hersteller mit Hauptsitz in Tettnang ist tief im Bergsport verwurzelt. „Das Herzklopfen beim Aufstieg und die Stille am Gipfel spornen uns an. Der Berg ist unser Symbol für die hohen Anforderungen an unsere Produkte und zugleich für ein leidenschaftliches Erleben der Natur.”

Eine nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen ist fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Seit 2001 arbeitet VAUDE mit dem Umweltstandard bluesign, der die gesamte textile Wertschöpfungskette kontrolliert. Außerdem wurde VAUDE als erster Outdoorhersteller nach EMAS ökozertifiziert. Mit der eigenen „Green Shape”Garantie werden Produkte gekennzeichnet, die besonders umweltfreundlich hergestellt sind - aktuell 78 Prozent der Bekleidung. VAUDE unterstützt die Naturschutzarbeit seiner Partner WWF und DAV und setzt sich als Mitglied der Fair Wear Founda­ tion für faire Arbeitsbedingungen in seinen Produktionsstätten ein.

1. Platz  VAUDE Asymmetric 42+8 Für alpine Hüttentouren oder kleine Fluchten am Wochenende Auf alpinen Mehrtageswanderungen und Pilgertouren spielt dieser technische Tourenrucksack seine Stärken voll aus. Der Körperkontaktrücken mit anpassbarem TergolightTragesystem sorgt für einen stabilen, körpernahen Sitz und optimale Lastübertragung, flexible Hüftflossen für die nötige Bewegungsfreiheit im alpinen Gelände. Praktisch: Der Zugriff ins Hauptfach ist auch per Frontreißverschluss möglich.

2. Platz  VAUDE Women's Durance Hooded Jacket Leichter, windabweisender Kapuzenhoody Lässig und umweltfreundlich: Windabweisender, elastischer Kapuzenhoody aus angenehm weichem Material mit bequemen Eingrifftaschen. Optimal für Kletter- und Bergtouren geeignet, aber auch im Basecamp oder im Alltag ein heißer Anwärter in der Kategorie Lieblingsteil. Dank des umweltfreundlichen, bluesign-zertifizierten Materials auch ein Statement in puncto Nachhaltigkeit.

3. Platz  VAUDE Men's

Ducan Shorts

Karoshort für modebewusste Bergsteiger Karierte Softshell-Shorts aus vollelastischem „Windproof 80“-Material für alpine Allrounder, die Wert auf einen modernen, modischen Look am Berg legen. Mit farblich abgesetzter, aufgeschweißter Beintasche. Ressourcenschonend hergestellt nach dem strengen bluesign-Standard. Mit Gürtelschlaufen, Bund mit Druckknopf und Klettabdeckung, Bund weitenregulierbar mit Klett.

5. Platz  vaude First Aid Kit Essential Waterproof Gehört in jeden Rucksack! Wasserdichter Helfer bei kleinen Bergsteigerblessuren: handliches Erste-Hilfe-Set mit einer essenziellen Grundausstattung für Tagestouren, durch den Polyamidbeutel zuverlässig vor Wasser geschützt. Mit wasserfestem Roll-/Klettverschluss.

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4. Platz  VAUDE Men's Roseg Half Zip Shirt Schnell trocknendes Funktionsshirt Schichtweise trocken: Angenehm elastisches Half Zip Shirt mit Polartec Power Dry, das durch die patentierte Zwei-Komponenten-Strickkonstruktion die Haut auch beim Schwitzen trocken hält. Für die schnelle Abkühlung sorgen der Frontreißverschluss und die besonders atmungsaktiven Zonen seitlich und unter den Armen. Damit die Ellenbogen auch bei weiten Kletterzügen und kühlem Wind besser geschützt sind, sind die Ärmel etwas länger geschnitten. Gegen Druckstellen beim Tragen von Rucksäcken sind die flachen Schulternähte seitlich versetzt.


eigenleistung

f o t o w e ttb e w e r b

Die Gewinnerbilder aus RAUS! 4/2013

1. Platz

Beim Thema des Fotocontests der letzten Ausgabe ging es um „Actiongeladenes aus dem Snowsport“. Das Gewinnerbild kommt von Victor Hedwig aus Hannover: „Das Foto ist im Finale des von Red Bull ausgerichteten Events ,Winch dir was' entstanden. Dazu hatten die Organisatoren in Frankfurt, direkt am Ufer des Mains, Schnee angehäuft und einige Obstacles aufgebaut – mitunter diesen Picknick Table –, aber auch Rampen und verschiedene Rails. Die Seilwinde, die die Boarder auf Geschwindigkeit brachte, bestand aus einem modifizierten Moped, das den ganzen Tag auf Hochtouren lief. Nach getaner Arbeit und Schneeballschlacht ging es dann erst mal gemütlich ,Worscht und heißen Äppler' genießen ...“ Herzlichen Glückwunsch, Victor! 2. Platz

4. Platz

3. Platz

5. Platz

Platz 1 „Winch dir was“ von Victor Hedwig, Frankfurt am Main, Deutschland Preis Zimtstern Men’s Inventor Snow Jacket Platz 2 „Sprunghaft“ von David Fuchs, Rocky Mountains, Kanada Preis Zimtstern Men’s Phat Fleece Jacket Platz 3 „Tiefenrausch“ von Thomas Steffen, Kaprun, Österreich Preis Zimtstern Women’s Starrain Fleece Jacket Platz 4 „En Garde!“ von Moritz Beck, Allgäu, Deutschland Preis Zimtstern Shredder Unisex Backpack Platz 5 „Farbklecks“ von Claudia Mowe, Stubaital, Österreich Preis Zimtstern Lost Unisex Beanie

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ausblick und impressum

Foto Benjamin Hellwig

Erfrischend anders, voller Energie und faszinierender Erlebnisse. Mit dem Blick auf kleine Alltagsfluchten und grosse Abenteuer. Raus in den Sommer! Die nächste Ausgabe erscheint Ende Mai 2014.

imp r e s s u m HERAUSGEBER Alexander Lehmann

LEKTORAT Kirsa Stoltenburg, Vera Kannegießer, Ina Krug

ISSN 2192-0206

VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel | info@rausmagazin.de | Phone +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986

MODESTRECKE/ORGA Ina Krug

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch für RAUS! in allen Schreibweisen, Schriftarten, Wortverbindungen, Darstellungsformen, Abwandlungen, Abkürzungen, Titelkombinationen, graphischen Gestaltungen, entsprechenden Zusätzen, Untertiteln und Zusammensetzungen für alle Medien, insbesondere Druckerzeugnisse wie Magazine, Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und allen anderen Printprodukten, sowie Tonträger und Merchandising, Bildtonträger, Film, Hörfunk, Fernsehen, Software, Off- und Online-Dienste, Internet, CD-Rom, CD-I, DVD und MD (MiniDisc) und andere Datenträger sowie für sonstige audiovisuelle, elektronische und digitale Medien und Netzwerke, Domains, Veranstaltungen und Dienstleistungen aller Art.

CHEFREDAKTEUR Benjamin Hellwig | bh@terraoceanisverlag.de | Phone +49 431 9969977 GESTALTUNG & KONZEPTION Outline-Graphix | Phone +49 431 6473173 | Jan Weisner, Matthias Falk, Tim Wesuls, Matti Haarbusch ANZEIGENLEITUNG Eliane Lehmann | e.lehmann@terraoceanisverlag.de | Phone +49 431 9909658 MITARBEITER DIESER AUSGABE Dorothee Gödeke, Florian Spieth, Helen Brammer, Ina Krug, Jan Schernbeck, Kirsa Stoltenburg, Vera Kannegießer, Simon Schumacher, Christian Sewening, Tim Jacobsen, Simon Michalowicz, Jan Deicke, Lena Hartmann

Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

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FOTOGRAFEN Moritz Attenberger/VAUDE, Jan Deicke, Josef Imler, Lena Hartmann, Paul Masukowitz, Sebastian Wahlhütter, The North Face, 3DOG camping, Thomas Senf/Mammut, Skateistan.org, Dimitrios Kontizas/Red Bull Illume, Peter Hempe, Lola Jens, Dom Daher, Simon Michalowicz, Lars Wehrmann, Ulrich Meyer, Patrice Schreyer/Julbo, Robert Bösch/Julbo, Ben Thouard/Julbo, Gilles Calvet, Julbo, www.vogels-perspektiven.de, Jonas Petong, Marie Prüssmann, Natascha Y. Malhis, Tobias Hölter ERSCHEINUNGSWEISE alle drei Monate ABONNEMENTS Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel | info@rausmagazin.de | Phone +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986

Das Inhaltspapier dieser Ausgabe wurde auf Recyclingpapier produziert, das vom Umweltsiegel BLAUER ENGEL zertifiziert ist.



und nun raus!

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un Jump nach dem Wettbewerb: Basejumper Hubert Schober und Kedley Oliveti stĂźrzen sich im Anschluss an den offiziellen Teil des ProBase Shipwreck Boogie Contest vom 200-MeterKliff in Richtung Sandstrand. Fotograf Dimitrios Kontizas beobachtet die Szene auf der griechischen Insel Zakynthos durch den Kamerasucher. Mit den Momenten rund ums AuslĂśsen schenkt sich der griechische Selfmadeprofi die Begegnung mit dem faszinierenden Rausch der Athleten. Und landet mit der Aufnahme unter den Finalisten des Red Bull Illume Contest 2013, Kategorie Wings. Weitere Infos unter www.redbullillume.com

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Foto Dimitrios Kontizas/Red Bull Illume

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randnotizen

or allen Dingen, wenn die Temperaturen allmählich steigen, kommt das Thema Urlaub in Gesprächen mit Freunden, Verwandten und Bekannten wieder häufiger zur Sprache. Oftmals sind auch sehr flüchtige Bekannte dabei, die diesen Punkt als Small-Talk-Thema aufgreifen und sich mit mehr oder weniger Desinteresse nach den zukünftigen Urlaubsplänen ihres Gegenübers erkundigen. Antworte ich dann, es ginge für zwei Wochen in die Wildnis oder ins Gebirge, jedenfalls irgendwohin, wo Reiseveranstalter, Hotelanlagen oder Touristenziele weit entfernt sind, werden die flüchtigen Bekannten hellhörig – aber auch irgendwie skeptisch. Vielleicht, weil ich auf den ersten Blick nicht in die Outdoorschublade passe (was auch immer man sich darunter vorstellen mag) oder weil es schlicht eine andere Antwort war als erwartet. Jedenfalls werde ich daraufhin des Öfteren ungläubig gefragt: „Und so etwas macht dir wirklich Spaß?” Oder auch, nach kurzem Nachdenken, mit entsetztem Tonfall: „14 Tage ohne Internet?!” Aber genau dies ist, meiner Meinung nach, einer der wesentlichen Punkte in Bezug auf Urlaub. Denn natürlich ist das Internet praktisch, für die meisten inzwischen unverzichtbar und so gut wie immer und überall verfügbar. Außerdem hat es sich mittlerweile völlig in den Alltag integriert – deshalb sollte es eigentlich doch naheliegend sein, sich auch in diesem Punkt mal Erholung zu gönnen. Zumindest bekomme ich in letzter Zeit, wenn ich mich in meinem Freundeskreis so umhöre, immer häufiger mit, wie sehr Erreichbarkeit rund um die Uhr zu einem Stressfaktor mutiert. Darum vertrete ich in Bezug auf Ferien die Position „Urlaub von allem”. Fernseher, Handy, zu viele andere Menschen – das alles habe ich auch im Alltag. Was fehlt, sind Zeit, Ruhe und Muße, um das Wesentliche im Leben wieder in den Mittelpunkt rücken zu lassen.

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raus-magazin eins 2014

Text Helen Brammer

Der amüsante Nebeneffekt ist, dass man fernab mit einem Mal automatisierte Bewegungsabläufe realisiert. Das unbewusste Abtasten der rechten vorderen Hosentasche, in der sich normalerweise das Smartphone befindet, bevor man leicht schmunzelnd dessen Abwesenheit feststellt. Hadern hat da nämlich wenig Sinn. Die angemessene Reaktion darauf ist ein, durchaus befreiendes, Schulterzucken: Im Augenblick kann ich mich um nichts kümmern, also denke ich frühestens zu Hause wieder daran. Ähnlich lässt sich in manchen Fällen mit der Frage nach der Uhrzeit verfahren, wobei sicher nicht jeder (so wie ich in den vergangenen Jahren) ohne ein Chronometer in den Urlaub aufbricht. Mit dem Stand der Sonne aufzustehen und schlafen zu gehen, nach dem Hungergefühl zu essen, sich nach eigenem Empfinden auszuruhen … Erlebt man das jemals, und sei es auch nur für einen halben Tag, im Alltagsleben?

Der amüsante Nebeneffekt ist, dass man fernab mit einem Mal automatisierte Bewegungsabläufe realisiert. Das unbewusste Abtasten der rechten vorderen Hosentasche, in der sich normalerweise das Smartphone befindet, bevor man leicht schmunzelnd dessen Abwesenheit feststellt. Mein Fazit: Früher flüchtete man vor harter körperlicher Arbeit ins Nichtstun. Heute flüchten viele vor der Diktatur von Terminen und Verpflichtungen in körperliche Ertüchtigung, um den Kopf freizubekommen. Denn man wird im Alltag oft genug daran erinnert, dass Nicht-Erreichbarkeit ein sehr hohes Gut ist!

Helen Brammer

Sei zeitlos und unerreichbar!



A T H L E T: F O T O :

R E N A N

J I M M Y

B U G A B O O S ,

O Z T U R K

C H I N

B R I T I S H

C O L U M B I A ,

K A N A D A

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