RAUS! 18 XXL

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Urban Vision채r inspirierend naturnah Extrem Angesagt

Das OutdoorMagazin mit

Zeitgeist und Visionen f체r urbane Abenteurer

AUSGABE 18 | 04 / 2014


OUTDOOR 10 -13 JULI HALLE A 6 - 303

UNEEK

Zwei Schnüre und eine Sohle. Wie geschaffen für Ihre Füße.

KEENFOOT WEAR.COM


Foto // Bastian Morell/VAUDE www.vaudevisions.com

herein

Editorial

Houdini hat den Wandel in Angriff genommen. Das schwedische Unternehmen fährt eine kompromisslose nachhaltige Ausrichtung. Ak­ tuell sind 98 Prozent der Kollektion bluesign­­ zertifiziert und/oder aus recycelten oder biologisch abbaubaren Materialien gefertigt. Im Interview mit CEO Eva Karlsson erfahren wir, warum eine Zehn- oder 50-Jahr-Perspektive „nur bereichernd“ ist.

inhalt 04 | Bilderwelt

Die RAUS!-Gallery mit den Bildern sechs  herausragender Outdoorfotografen

Für diese Sonderausgabe zur OutDoor ist RAUS! zudem auf Spurensuche bei der Herstellung einer garantiert grünen Membrantechnologie gegangen. Und hat Sympatex in Zittau und Mün­ chen besucht. Die Ingredient Brand positioniert sich mit sortenreinen, PTFE-freien Laminaten auf Polyesterbasis und PFC-freier Ausrüstung am Markt und treibt den Wandel hin zu nachhaltigen Produktionen weiter voran. Kooperationen mit anderen Unternehmen, Instituten und Univer­ sitäten helfen, um den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und technologisch die nächsten Schritte zu machen.

Optionen der Produzenten. In welchem Maße? Wir haben bei wichtigen Branchenvertretern nachgefragt. Eine gute Balance aus dem Erhalten bekann­ ter Werte und der Weitsicht bei frischen Ent­ scheidungen rund um die OutDoor 2014,

Benjamin Hellwig | Chefredakteur Covershot // Rainer Eder/Mammut

Schutzmauern oder Windmühlen? Wenn der Wind des Wandels weht, bauen manche das eine, man­ che das andere, heißt es in einem chinesischen Sprichwort. Die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit stellt uns immer wieder auf die Probe. Was machen wir aus dem auf uns einprasselnden Regen der Veränderungen? Uns verschließen, um den Wandel abzublocken? Uns öffnen, um ihn zu ­etwas Gutem werden zu lassen? Eine Entschei­ dung birgt stets Chance und Risiko zugleich.

Auch die vielschichtiger gewordenen Distributi­ onskanäle stellen neue Herausforderungen an die Branche. Die klassische Balance zwischen Fachhändlern und Herstellern ist ins Wanken geraten. Mono-Brand-Stores, eigene Online­ shops und externer Onlinehandel erweitern die

22 | Nachgefragt

40 | Nachgefragt/Hersteller

Houdinis CEO Eva Karlsson im Gespräch

30 | Inspirierend

Mammuts Projekt „Reclimbing the Classics“

Branchenvertreter antworten  zum Thema Distribution

46 | Extrem Ultraläuferin und „The North Face“-  Athletin Fernanda Maciel im Porträt

18 | Frische Luft

32 | Auf Spurensuche

50 | Impressum

Innovative Produktneuheiten der Branche  für die Saison 2015

Werkspionage bei Sympatex in Zittau  und München

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bilderwelt

Urban Das Leben im Freien ist mehr als nur Wildnis. Die junge und jung gebliebene Generation der Outdoorsportler findet man l채ngst nicht mehr nur am Ende der Welt. RAUS! zeigt urbane Abenteuer im Umfeld deutscher Ballungsgebiete.

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bilderwelt

fotografie

rt von

Rainer Eder

Alter 49 Jahre Sc hwerpunkte Outd oor, Extremsport, Fa  Philosophie Mög shion  lichst authentisch. Ku nd en M am mut,  Odlo, adidas,   Wenger, Red Bull, Bl ack Diamond ...  Web seite www.rainere der.com  raus-magazin XXL vier 2014

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Vision채r Das Leben im Freien steckt voller Visionen. RAUS! macht frische Gedanken unserer Zeit erlebbar und nachvollziehbar. Will Geschichten erz채hlen, die zum Nachdenken anregen. Und dazu ermutigen, selbst zu handeln.

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bilderwelt

fotografiert von

Olaf Kruger

Alter 46  Schwerpunkte Rei se- und Naturfotografie in   Skandinavien und  Indien, Live-Repor tagen Philosophie „Be grateful   for the freedom to see other dreams. “ Kunden Gebeco, Studiosus,   GeraNova Bruckmann, abenteuer und reisen, explora Schweiz, grenzgang Köln ...    Website www.olafkrueger.com/ww w.inselndesnordens.de

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Inspirierend Das Leben im Freien inspiriert. RAUS! gibt mit Trends und Geschichten den Anstoß für eigene Aktivitäten. Für mehr Momente im Leben voll Bewegung und Frischluft. Für mehr Abwechslung und Veränderung.

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fotografie

rt von

Martin Hulle

Alter 40 Jahre Sc hwerpunkte Outd oor, Natur, Reise, La  Reportage Philosop ndschaft,  hie „Der Mensch so ll seiner Sehnsucht  hat er nicht gelebt.“ folgen, sonst  Kunden 4-Season s, CHIP FOTO-VIDEO  FIT for LIFE, Land , Di gitalPHOTO,  der Berge, Nordis, NO RR, outdoor, terra, tre kk ing-Magazin   Website www.mar tin-huelle.de

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naturnah Das Leben im Freien ist naturnah. RAUS! öffnet den Blick für Natur und Umwelt. Mal sportlich, mal gemächlich. Mal wild und ursprünglich, mal ruhig und alltagsnah. Immer erfrischend, für Geist und eigene Ziele.

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fotografiert von

Johannes Mair ettern und Bike  oor, vor allem Kl td Ou te k n pu er ohl gesagt?   Alter 36 Schw ie, wer hat das w Kn im l er rk Gu n ei mus  ilosophie ist wie Gira, Ötztal Touris Ph y, e le Di in ie cK h M , op in lp os  Phil Chillaz, Austria Outdoor, Red Bull, as id Pictures)  ad E, UD VA (Alpsolut Moving  Kunden om t.c lu so lp .a w  Website ww

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Extrem Das Leben im Freien fasziniert mit extremen Abenteuern. RAUS! will mit ungewöhnlichen und packenden Erlebnissen zum Träumen einladen. Und dazu ermutigen, die eigene Tour zu starten. Lebe deine Träume!

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fotografiert von

Hansi Heckmair

Alter 35 Jahre Schwerpunkte Werbekampagnen, Sport, Fashion,  Outdoor, Reportage, Travel Philo sophie Sein Bestes geben und   immer wieder einen drauflegen Ku nden BMW, Pascher + Heinz,   Salewa, Specialized, Ortovox, adid as eyewear, Schöffel, Icepeak, VAU DE,   VW, Jack Wolfskin Website www.h ansiheckmair.com

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Angesagt Das Leben im Freien ist angesagt. RAUS! sp端rt neue Trends f端r Freizeitaktivit辰ten auf, die es lohnt, auszuprobieren. Motivierend, voller Bewegung und Tatendrang, mit Freunden oder f端r sich allein.

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fotografiert von

Moritz Attenberger shootet die  fotografie draußen, be er W f au rt ie lis t er  ezia ßerdem fotografier werpunkte Sp Au h . Sc en e rg hr Be Ja n 35 de   Alter ses  sonders gern in lfte unscharf, mie seiner Kunden be Hä en e di gn s pa en m st Ka de d in  Kataloge un er Horizont, m d Chili,  ilosophie Schief Jack Wolfskin, Re , Ph in e. rm äg Ga ftr s, Au an lle rg  redaktione mp David, Be IAN  den Werbung: Ca n u K ... e rb GEO Special, MER Fa s, cu Fo n, Fu r fo  Wetter, kaum Redaktionell: Fit    Schöffel, VAUDE. oritzattenberger.com  Website www.m

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NS U E I S N E H C BESU R: O O D T U O R E AUF D 01 STAND A3 – 3


SO GEHEN SIEGER RAUS!

Herren SDP-Jacke

TAMESI ab 299,95 € Unsere Hightech-Funktions-Jacke TAMESI wird höchsten Ansprüchen mehr als gerecht – sie übertrifft sie sogar. Erst vor einem Jahr vorgestellt, hat sie schon jetzt die dritte Auszeichnung erhalten. Kein Wunder: Ihre PFC-freie Imprägnierung ist dauerhaft und waschbeständig. Die innovative SDP-Doppelmembrane unserer TAMESI ist nicht nur wasser- und winddicht, sie kann zudem sehr viel Feuchtigkeit nach außen transportieren. Damit bleibt diese Topjacke selbst bei knackigen Anstiegen auch von innen trocken. Besuchen Sie uns auf der Outdoor! Wir zeigen Ihnen gerne, wie ausgezeichnet gut unsere TAMESI auch zu Ihren Zielen passt.


frische luft / jacken

NEWS

Urban, visionär, inspirierend, naturnah, extrem und angesagt – das sind auch die Produktneuheiten für Frühjahr und Sommer 2015. Wir geben Einblick in die Highlights der OutDoor in Friedrichshafen.

Berghaus

VapourLight Hyper Smock 2.0 Deutlich leichter als das Vorgängermodell, das bereits mit dem ISPO Award 2014 aus­ gezeichnet wurde, noch atmungsaktiver und im Packmaß um weitere 23 Prozent verrin­ gert: Die VapourLight Hyper Smock 2.0 ist und bleibt die leichteste wasserdichte Jacke der Welt. Ultraleichtes Nahtband von Berghaus und eine enger anliegende Kapuze, die bei anstrengenden Aktivitäten leicht an einem Druckknopf gesichert werden kann, redu­ zieren das Gesamtgewicht. Sie kann einfach in einem kleinen Packsack verstaut werden, sodass im Rucksack mehr Platz für andere Sachen ist. www.berghaus.com

Maier Sports Tamesi und Yiva

Für das Frühjahr und den Sommer 2015 fokussiert Maier Sports das Trendthema DWRAusrüstung ohne per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Die PFC-freien Jacken der „System Dual Protection“-Kollektion sind dadurch umweltfreundlich und müssen nicht nachimprägniert werden. Die Luftbrücke zwischen der wasser- und winddichten sowie atmungsaktiven SDP-Doppelmembran transportiert Feuchtigkeit nach außen und verhindert Kondenswasserbildung. Darüber hinaus bietet die elastische Hightech-Herrenjacke Tamesi eine einstellbare Sturmkapuze, einen robusten Schulterabriebschutz sowie ein wirkungs­ volles Ventilationssystem. Die Damen-Funktionsjacke Yiva präsentiert sich mit angeschnittener Sturmkapuze und wasserabweisendem Frontreißverschluss. www.maier-sports.com

VAUDE Scopi Jacket

Damit ein paar dunkle Wolken den Trainingsplan nicht durcheinanderbringen, liefert VAUDE mit der leichten Softshell-Kapuzenjacke Scopi Jacket einen Trainingspartner für fast jedes Wetter. Dünnes Fullstretch-Material mit „Windproof 80“-Stoff an den herausgestellten Stellen an der Front und atmungsaktiven Einsätzen unter den Armen und am Rücken sorgen für das richtige Körperklima. Eine wasserabweisende DWR (Durable Water Repellency) mit umweltfreundlichem Eco Finish schützt vor leichtem Nieselregen. Für schnelle Touren und ausdauernde Bergläufe gibt es in der Scopi-Serie noch die Scopi Pants als technische, eng anliegende Softshell-Hose mit alpiner Ausstattung. www.vaude.com

PrimaLoft Black Diamond

Das Black Diamond Hot Forge Hoody ist eine leichte, dünne Jacke mit PrimaLoft Gold Insulation Down Blend (70 Prozent fluorocarbon-frei behandelte Gänsedaune und 30 Prozent feine PrimaLoft-Fasern). Eine Füllung, die sowohl komprimierbar als auch widerstandsfähig ist. Die Jacke ist als Midlayer bei wechselnden Bedingungen oder aber auch als First Layer geeignet. Obwohl sie Wasser abweist, ist sie selbst im nassen Zustand warm und bietet durch den ergonomischen Schnitt große Bewe­ gungsfreiheit. www.primaloft.com

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adidas advertorial

terrex „reloaded“ adidas Outdoor richtet die Produktlinie terrex neu aus. Zur Frühjahrs- und Sommersaison 2015 präsentiert adidas Outdoor eine revolutionäre Weiterentwicklung der Produktlinie terrex. Die etablierten Produkte für den Bergsport werden durch vielseitig einsetzbare und besonders leichte Neuheiten ergänzt: multifunktional, aus hochwertigen Materialien und immer mit dem Fokus, die Athleten bei ihrem Sport zu unterstützen. Das

neue terrex bietet alles für den athletischen Einsatz am Berg und die Kombination von unterschiedlichen Outdoor-Sportarten: run, climb, bike and fly. Dabei ist Leichtigkeit ein wichtiger Aspekt: Die terrex Agravic Produkte wurden entwickelt, um bei schnellen Aktivitäten am Berg optimal ausgerüstet zu sein – mit dem neuen terrex Boost wiegt das ganze Outfit weniger als ein Kilo.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. terrex Agravic Wind Jacket Passt in jede Tasche: Die terrex Agravic ­Windjacke ist besonders klein, extrem leicht (100 Gramm) und kann verpackt am Gurt befestigt oder in der Hosentasche getragen werden. Sie ist der ideale Begleiter, wenn das Wetter umschlägt oder man etwas mehr Schutz braucht. Trotz des minimalistischen Designs, bietet sie alles, was man braucht, um sich vor Wind und leichtem Regen zu schützen. Die Jacke fühlt sich auf der Haut seidenweich an und verfügt über einen ­modernen, athletischen Look.

100 Gramm

terrex Agravic Short Aufgrund ihrer Leichtigkeit nimmt man die terrex Agravic Short am Körper kaum wahr. Das für sein geringes Gewicht extrem robuste 4-WegeStretch-Material „Pertex Equilibrium“ sowie die geklebten Nähte tragen sich sehr gut auf der Haut. Die Netztasche bietet zum Beispiel Platz für die terrex Agravic Windjacke und Gels und hat eine integrierte Reißverschlusstasche für alles Notwendige. Mit einem Gewicht von nur 65 Gramm vereint die Short extreme Leichtigkeit und Robustheit und ist bereits jetzt ein Lieblings­ teil der adidas-Athleten.

65 Gramm

terrex Agravic Tee Zusammen noch stärker. Jeder, der aktiv am Berg ist, kennt den Wunsch nach einem Base­ layer, der sich auf der Haut angenehm anfühlt, einen guten Feuchtigkeitstransport bietet und geruchsneutral ist. Das terrex Agravic Tee bietet exakt das. Es besteht zu 50 Prozent aus Meri­ nowolle und zu 50 Prozent aus „ThermoCool“-­ Hohlfasern. Das extrem leichte Shirt (120 Gramm) ist aus einem Stück Stoff gearbeitet und hat nur zwei Nähte. Es trägt sich also auch besonders angenehm unter einem Rucksack.

120 Gramm

terrex Agravic Shield Zusätzlicher Schutz, wenn er nötig ist. Das terrex Agravic Shield ist eine Weste aus Merinowolle und „ThermoCool“-Hohlfasern mit einem wind­ dichten „Pertex Equilibrium“ Overlay. Dieser Mix vereint ein angenehmes Tragegefühl auf der Haut mit einer robusten Schutzschicht an der Körpervorderseite und bietet sehr guten Feuch­ tigkeitstransport. Die 120 Gramm leichte Weste kann allein oder in Kombination über dem terrex Agravic Tee getragen werden.

120 Gramm

terrex Agravic Windlatz Idealer Schutz für die wirklich Schnellen am Berg. Der innovative terrex Agravic Windlatz ist so konstruiert, dass er selbst in der Bewegung ohne anzuhalten und mit Rucksack an- und ausgezogen werden kann. Aus der integrierten Gürteltasche kann der Windlatz jederzeit heraus­ gezogen werden, wenn Wind und leichter Regen aufziehen, und schützt so die Körpervorderseite mit „Pertex Microlight“- Material. Mit 49 Gramm ein idealer Begleiter für Mountain Runner und Mountain Biker.

49 Gramm

terrex Boost Der terrex Boost ist ein sehr leichter MountainRunning-Schuh mit der revolutionären Dämp­ fungstechnologie BOOST. Durch Tausende von Kapseln, die bei jedem Schritt Energie speichern und freisetzen, bietet dieses Material industrieweit die höchste Energierückgewinnung und macht den terrex Boost damit zum idealen Schuh für lange Bergläufe. Die Continental-Gummimischung auf der Außensohle sorgt dabei für außergewöhnlich guten Grip auch bei hoher Geschwindigkeit – egal ob auf trockenem oder feuchtem Untergrund.

330 Gramm raus-magazin XXL vier 2014

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frische luft / jacken & hosen

Norrøna alpha 60 Jacket

Die Lightweight-Produkte aus der Linie bitihorn wurden für die Frühjahrs- und Sommerkollektion 2015 komplett überarbeitet. Sie eignen sich speziell für ausdauerintensive Sportarten, bei denen Gewicht eine wichtige Rolle spielt. Die neue bitihorn alpha 60 Jacket wurde mit einer wärmenden Isolierschicht ausgestattet. Durch den Einsatz von Polartec Alpha ist die Jacke atmungsaktiv und für Ausdauer-Aktivitäten wie Fast Trekking bestens geeignet. Da sie wind- und wasserabweisend ist, kann die Jacke sowohl als wärmender Midlayer als auch als Außenjacke verwendet werden. Somit müssen sich Outdoorsportler nicht zwischen Fleece und Softshelljacke entscheiden. Mit einem Gewicht von nur 240 Gramm findet die Jacke in jedem Rucksack Platz. www.norrona.com

Sherpa Asaar

Für anspruchsvolle Bergsportler stellt Sherpa Adventure Gear eine neue Version der 2,5-Lagen-Jacke Asaar vor: leicht, wasserdicht, atmungsaktiv und dabei äußerst abriebfest. Verarbeitet wurde dabei das neue Markenmaterial Pertex Shield+. Die Lightweight-Bergsportjacke lässt sich in sich selbst verpacken und verfügt über eine helmtaugliche, einstellbare Kapuze mit Einhandbedienung. Die Jacke wiegt in Herren­ größe L nur 245 Gramm, die Damenversion in Größe M bringt lediglich 190 Gramm auf die Waage. Herren können in den Größen S bis XXL zwischen den Farbvarianten Blau und Grau, Damen in den Größen XS bis XL in einem kräftigeren Blau und Grau wählen. www.sherpaadventuregear.com

Marmot Crux Jacket

Für ambitionierte Alpinsportler bietet die Crux Jacket mit der „Marmot NanoProTM“Technologie (eine mikroporöse Konstruktion, deren Porenstruktur kleiner ist als bei früheren Technologie-Generationen) eine verbesserte Atmungsaktivität und sorgt gleichzeitig dafür, dass das Gewebe wasserdicht bleibt. Mit einem Gewicht von nur 241 Gramm, der Stretchverarbeitung und den leichten Verstärkungen an den Schul­ tern zum Schutz vor Abrieb, ist die technische Funktionsjacke für alle dynamischen Aktivitäten im alpinen Gelände optimal gerüstet. www.marmot.de

Eider

Rock de Chere Jacket 2.0 W und Doussard Short W

Millet

Das neue Rock de Chere Jacket 2.0 W ist eine Funktionsjacke, die dank versiegelter Nähte und der wasser- und winddichten Defender-Membrane auch bei schlechtem Wetter in der Stadt oder zum Wandern geeignet ist. Für eine vielseitige Nutzung lässt sich die Kapuze über Druckknöpfe abneh­ men und über einen Kordelzug passgenau einstellen. Bei Sonnenschein ist sowohl am Strand als auch in der Stadt die neue Doussard Short W mit hochgeschlagenen Hosenbeinen und modischen Farben mit leicht ausgewaschener Optik eine gute Wahl. Der lockere Low-Waist-Schnitt und das dehnbare, 100-prozentige Baumwollmaterial sind bequem und zwei versteckte Gesäßtaschen, zwei Seitentaschen sowie vordere Abnäher sorgen für modische Details. www.eider.com

LTK Activist 2,5 L Jacket und LTK Activist Pant Für wechselnde Wetterbedingungen und Klimazonen sowie schnelles Überwinden von Höhenmetern geht Millet mit der LTK-Fast-Hiking-Linie in den Sommer 2015. Das LTK Activist Jacket aus 2,5-lagigem Dryedge All Weather Hyper Light bietet Wetterschutz bei minimalem Gewicht und ist zudem atmungsaktiv. Alle Nähte sind verschweißt, der Frontreißverschluss ist wasserdicht. Das Innenklima lässt sich über die „Gill Vents“Unterarmbelüftung schnell regulieren. Die LTK Activist Pant ist eine leichte Hose aus elastischem Drynamic Fly Stretch. Das Material transportiert Feuchtigkeit von der Haut weg, trocknet schnell und hat zudem einen natürlichen UV-Schutz von LSF 30-40. Die Fast-Hiking-Hose ist ergonomisch geschnitten und verfügt über seitliche Eingrifftaschen und eine Oberschenkeltasche mit Reißverschluss. www.millet.fr

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RANGE ROVER EVOQUE

TRÄUMEN? EINSTEIGEN! JETZT AB € 219,00/MONAT*

landrover.de

Abbildung zeigt Sonderausstattung

Im Range Rover Evoque trifft innovatives Design auf die legendären Fähigkeiten eines echten Land Rover. Als erstes SUV mit optionaler 9-Stufen-Automatik ist er in jedem Gelände effizient – in der Stadt und auch weit außerhalb davon.

LEASINGANGEBOT Range Rover Evoque eD4 Pure (5-Türer)

Monatliche Rate

€ 219,00*

Anzahlung

€ 7.300,00

Leasinglaufzeit

36 Monate

Gesamtfahrleistung

60.000 km

Barpreis

€ 33.500,00**

Verbrauchs- und Emissionswerte Range Rover Evoque eD4: Kraftstoffverbrauch (l/100 km) außerorts 4,5, innerorts 6,0, kombiniert 5,0; CO2-Emission 133 g/km; CO2-Effizienzklasse A. Alle Angaben wurden nach dem Messverfahren RL 80/1268/EWG ermittelt. Bitte fahren Sie verantwortungsbewusst: on- wie offroad. * Ein Leasingangebot, vermittelt für die Land Rover Bank, eine Zweigniederlassung der FGA Bank Germany GmbH, Salzstraße 138, 74076 Heilbronn. ** UVP Evoque eD4 Pure ab Lager Jaguar Land Rover Deutschland GmbH zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten.


nachgefragt

Neues

Denken

Foto // Petter Restorp

Nachgefragt bei Houdinis CEO Eva Karlsson

Interview Benjamin Hellwig

Hallo Eva, aktuell sind 98 Prozent eurer Produkte auf nachhaltige Weise produziert, also entweder bluesign-zertifiziert, aus ­recycelten Materialien oder biologisch abbaubaren Stoffen, beziehungsweise aus einer Kombination dieser Aspekte. 71 Prozent bestehen aus recycelten Garnen. Was waren die größten Hürden auf dem Weg zu diesen Ergebnissen? Da wir bei der Wahl unserer Stoffe und Technologien sehr streng sind, war der Wechsel zu nachhaltigen Alternativen für uns eine der bedeutendsten Herausforderun­ gen. Wir wollten und wollen keine Kompro­ misse eingehen, wenn wir langlebige Qualität, Performance und Ästhetik mit Nachhaltigkeit verknüpfen, auch wenn das Sourcing schwer wird. Wir prüften Tausende Materialien, um am Ende bestenfalls mit einer Handvoll wei­ terzuarbeiten. Ich bin mir sicher, unsere Zulie­ ferer dachten über uns, wir wären eine Qual.

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Beschreibe doch mal die Herausforderung des Sourcings von recycelten Materialien, die ihr für eure Produktion einsetzt. Wie schwer ist es, die 100 Prozent zu erreichen? Was die Faserzusammensetzung in einem Stoff angeht, so streben wir Reinheit an. Sie ermöglicht das Recyceln bei einem gleichbleibenden Qualitätslevel. Wir vermeiden Downgrade-­Recycling absolut. Ein gutes Bei­ spiel ist Polyester, das in einem geschlossenen

Foto // Houdini

Fein, schwedisch, besonders. Das bei Stockholm sitzende Unternehmen Houdini geht das Thema Nachhaltigkeit selbstbewusst an. Sortenreine Produkte, klare Statements und beachtliche Ergebnisse. RAUS! hat nachgefragt, bei CEO und CD Eva Karlsson (44).

Heute, ein paar Jahre später, danken sie uns für unsere Sturheit. Und sie wissen, dass es keinen Grund gibt, etwas anderes als ehrliche, nachhaltige Alternativen hervorzubringen.

Eva Karlsson

Kreislauf eines Recyclingsystems wiederver­ wendet und sogar aufgewertet werden kann, immer wieder und endlos lang. Nach dieser Art zu recyceln streben wir, und es ist die ein­ zige Art, mit der wir aktuell arbeiten. Was den Level der Performance eines Stoffes betrifft, sehen wir für Kompromisse keinen Raum. Innovation ist daher der einzige Weg, voran­ zukommen und die 100 Prozent zu erreichen. Innovationen beinhalten Risiken und Investiti­ onen, zudem bedürfen sie Zeit. Wir brauchen eine Balance aus langfristigem Engagement, Entschlossenheit und Geduld, um dieses Ziel zu erreichen. 2006 seid ihr als erste Sports Brand eine Kooperation mit Teijin Fibres eingegangen, einem japanischen Textilunternehmen, das Eco Circle erfunden hat, ein hundertprozentig geschlossenes Recyclingsystem. Was zeichnet die Kooperation aus? Die Partnerschaft mit Teijin hatte großen Anteil an unserem erfolgreichen Wandel von linearen zu zirkularen Produktlebenszyklen. Sozusagen als Bonus kam es durch die Inno­ vationsprozesse mit Teijin zu durchaus erhebli­ chen Fortschritten, was die Performance angeht. Unsere Kooperation wird angetrieben durch die leidenschaftliche Entschlossenheit, gemeinsam etwas Gutes zu tun. Die Transparenz ist gege­ ben und der Bereich Forschung und Entwicklung macht uns eine Menge Spaß.


In eurem Nachhaltigkeitsbericht schreibt ihr, dass Houdini anderen Unternehmen eine Inspirationsquelle sein möchte ... Ja, unser Grundsatz war immer, Wissen im Bereich Nachhaltigkeit mit anderen zu teilen. Das ist ein Beispiel, wie Zusammenarbeit zu mehr Wissen führen kann. Ein anderes ist, dass wir nie nach exklusiven Rechten fragen würden, wenn es um nachhaltige Innovationen geht. Im Gegenteil, wir wollen diese Errungenschaften anderen zugänglich machen!

„Und sie wissen, dass es keinen Grund gibt, etwas anderes als ehrliche, nachhaltige Alternativen hervorzubringen.“ Zusammen mit anderen skandinavischen Unternehmen wie Bergans, Haglöfs, Norrøna und Klättermusen hat Houdini an einem Projekt teilgenommen, das Alternativen zu Perfluorcarbonen (PFC) in der Produktion erforschen sollte. Es wurde geleitet von OrganoClick und der Smart Textiles Initiative. Wie positioniert ihr euch hier? Wir vermeiden aus Prinzip den Einsatz von Membranen, die auf PFC basieren. Stattdessen setzen wir reine Po­ lyestermembranen ein, die in einem Kreislauf wieder zum Tragen kommen können. Was die DWR-Ausrüstung angeht (durable water re­ pellent), werden wir auf PFC-freie Alternativen umstellen, sobald wir diese für leistungsstark genug halten. Wir arbeiten aktuell an zwei separaten Innovationsprojekten, um sicherzu­ stellen, dass das so früh wie möglich der Fall sein wird. Wir glauben, die Abkehr von PFC ist ein erster wichtiger und notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Im Stockholmer Houdini-Store kann man seit einigen Jahren Hardshell-Jacken oder -Hosen für ein Wochenende oder wochenweise mieten. Was steckt hinter dem Konzept „Rent a Shell“?

Den Verleih einzuführen, war für uns ein stra­ tegischer Weg, den Konsum zu reduzieren, die Produktlebenszeit auszudehnen und sowohl End­ verbraucher als auch andere Unternehmen, hin zu einem neuen Weg des Denkens zu inspirieren: Muss es wirklich dir gehören oder würdest du profitieren, wenn du es ausleihst? Wie zufrieden bist du mit dem Erreichten, wie setzt ihr euch Ziele? Wir sind unserer Visi­ on, maximale Erfahrung und gleichzeitig keine negativen Auswirkungen zu ermöglichen, ein Stück näher gekommen. Auf dem Weg dahin haben wir viel Gutes umgesetzt, hart gearbei­ tet, einige Grenzen verschoben und eine Menge Spaß gehabt. Unsere Ziele setzen wir langfris­ tig. In dieser Sichtweise auf unser Business zu blicken, also mittels einer Zehn- oder warum nicht 50-Jahr-Perspektive, ist nur bereichernd. Es reduziert Risiken, bereitet uns für die Zukunft vor und macht es uns möglich, nicht nur zu unserem eigenen Geschäft beizusteuern, sondern hoffentlich auch zu etwas Größerem. Weitere Infos unter

www.houdinisportswear.com

Foto // Fredrik Schenholm

Houdini produziert ausschließlich in Europa. Welche Herausforderungen und Chancen gehen mit dieser Entscheidung einher? Wenige Zulieferer, mit denen wir langfristige Ge­ schäftsbeziehungen unterhalten: Das ist wich­ tig für Houdini. Unsere europäische Fertigung sorgt dafür, dass das Reisen effektiver wird, und wir uns deshalb häufiger besuchen kön­ nen. Die hiesige Gesetzgebung bedeutet, dass wir die Arbeitsbedingungen auf dem Level haben, auf dem wir sie uns wünschen. Dazu gehören Urlaubsanspruch, Elternzeit, Arbeits­ stunden, Gesundheit und Sicherheit. Wichtig ist an dieser Stelle zu betonen, dass wir nicht an Protektionismus glauben. Um aber Part­ nerschaften aufbauen und die volle Kontrolle behalten zu können, ist das gegenwärtig der einzige Weg für uns.

nachgefragt

Foto // Petter Restorp

Welche Rolle kommt euren Mitarbeitern in diesem Kontext zu? Jeder übernimmt ei­ nen Teil, um Houdini zu einem nachhaltigen Unternehmen werden zu lassen. Wir haben Methoden entwickelt, die gewährleisten, dass Nachhaltigkeit auf der Agenda steht, für jeden Einzelnen hier, jeden Tag.

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frische luft / schuhe

Keen Uneek

Durch die innovative Konstruktionsweise der Sandale Uneek hat Keen ein Produkt entwickelt, das wahrhaft unique ist. Entworfen aus zwei Schnüren und einer Sohle, verbindet sie einen unvergleichlichen Look, individuellen Komfort und sicheren Halt. Die Schnüre, die durch Zunge und Sohle gezogen werden, haben in der Mitte einen frei beweglichen Knotenpunkt. Dadurch kann sich der Schaft ganz flexibel an den Fuß anpassen. Die Mittelsohle aus leichtgewichtigem PU ist Garant für eine lange Lebens­ dauer. Gumminoppen und ein Messerschnittprofil in der Laufsohle sorgen für Schutz und Traktion in den stärker beanspruchten Zonen. Die Sandale der Frühjahrs- und Sommerkollektion 2015 ist mit einem Gewicht von gerade mal 290 Gramm in verschie­ denen Farben für Frauen und Männer erhältlich. www.keenfootwear.com

Merrell

Capra Sport GTX und Bare Access Trail GTX Durch leichte Materialien und eine moderne Oberflächentextur wird der Capra Sport GTX zum idealen Schuh für schnelle oder kurze Tagestouren sowie für heiße Sommertage. Die TPU-Fersenkappe erhöht die Stabilität und das Merrell-Air-Cushion-Luftpolster in der Ferse absorbiert Stöße und sorgt für ein komfortables Laufge­ fühl. Der Capra Sport GTX ist auch in einer Mid-Cut-Variante erhältlich. Der neue Bare Access Trail GTX hat keine Sprengung und sorgt mit einer Dämpfung von 8 Millimetern für ein optimales Natural-Running-Gefühl auch abseits der Straße. Die griffige Vibram-Sohle mit der Merrell eigenen Mittelsohlentechnologie M-Bound spendet durch die elastische Dämpfung eine schnelle Rückmeldung und eine kurze Reaktionszeit. Beweglich­ keit und Stabilität verbessern sich dadurch auch bei schnellen Tempoläufen im Gelände. Durch die „GORE-TEX Connect Fit“- Technologie ist die Membran äußerst flexibel und atmungsaktiv, wodurch ein natürliches Laufge­ fühl und trockene Füße gewährleistet sind. www.merrell.com

HANWAG

Tudela Light und Belorado Low Bunion GTX Mit dem Tudela Light stellt Hanwag einen leichten Wanderstiefel für warme Sommertage vor. Um Gewicht zu sparen, wurde ein leichter aber robuster Materialmix aus Sportvelours und dem abriebfesten, wasserabweisenden Mischgewebe G-1000 verwendet. Der Schuh ist für Damen und Herren auch mit „GORE-TEX“-Futter erhältlich. Beim Belorado Low Bunion GTX wurde der Schaft eines leichten, flexiblen Hiking-Schuhs mit der Vibram-Multifilm-Sohle eines robusten Outdoorschuhs kombiniert. Geschustert über den Bunion-Leisten richtet sich der Schuh speziell an Menschen mit einem Schiefstand der Großzehe (Hallux Valgus), denn er bietet viel Platz für das Großzehengrundgelenk. Der Schuh ist für Damen und Herren auch in der Mid-Cut-Version erhältlich. www.hanwag.de

AKU

Nuvola Mid GTX Mit Wanderschuhen im 80ies-Style sorgt AKU für Farbe in der Wandersaison 2015. Der Nuvola Mid GTX ist ein Wanderschuh für Mittelgebirge, leichte Klettersteige und einfache Gebirgstouren. Der hohe, weiche Schaft sorgt für Stabilität rund um den Knöchel. Das flache Sohlensystem garantiert neben einer guten Dämpfung auch eine hohe Sensibilität. Auch im Low-Cut-Modell ist das Retrofarbschema wiederzufinden. Die Herrenmodelle leuchten in Grün, Blau, Gelb und Rot, während die Damenschuhe, als Hommage an die Mode vor 30 Jahren, in einem dezenten Grau und Pink erhältlich sind. www.aku.it/de

VAUDE Leva

Der niedrige Freizeit- und Wanderschuh Leva aus hydrophobiertem Velourleder kann durch die urbane Optik auch gut mit Alltagskleidung kombiniert werden. Sowohl im Gelände als auch bei Erkundungen im Großstadtdschungel unterstützt die griffige „VAUDE Retrack“-GummiAußensohle in Kombination mit dämpfendem EVA-Schaum und der speziellen Fersenspange ein ermüdungsfreies Gehen. Die Einlegesohle ist mit dem geruchshemmenden Cleansport NXT behandelt, bietet ein natürliches Laufgefühl und ist vollständig biologisch abbaubar. Für Futter und Sohle werden recycelte Materialien verwendet, zudem ist Leva komplett PVC-frei. www.vaude.com

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frische luft / schuhe

Joe Nimble travelToes

Mit einer natürlichen Fußform mit Zehenfreiheit bietet der travelToes ein Gefühl von Barfußlaufen – und dennoch gewärmte Füße. Zudem werden die Knöchel gestützt. Der Schuh ist aus Kalbveloursleder, wasserabweisendem Rind­ nubuk und einem Mikrofaserpaspel gefertigt und hat ein wärmendes Filzfutter mit reibungsfreier Textilferse, an den Ösen Kalblederfutter. Neben einer kombinierten ­Ösen-/HakenSchnellschnürung verfügt der Schuh über eine „ProtectedVibram“-Laufsohle mit sechs Millimeter Stollenprofil und ­einer austauschbaren, dauerelastischen, vier Millimeter starken Dämpfungsschaum-Einlage mit Mikrofaserbezug. www.joe-nimble.com

ORGANISATION ULTRALEICHT GEMACHT.

La Sportiva Trango Alp Evo

Neuzugang bei der Alpinschuhlinie Trango ist der Trango Alp Evo Gore-Tex. Die Besonderheit liegt in der Entwicklung der „SubSkin Injection“-Konstruktion, durch die gänzlich auf Nähte am Schaft verzichtet wird. Eine weitere Besonderheit des vielseitigen, bedingt steigeisenfesten Bergschuhs ist das bewährte 3D Flex System für die Mobilität des Sprunggelenks. Darüber hinaus sorgt das Impact Brake System an der Sohle für einen besseren Antrieb und erhöhten Bremseffekt. www.lasportiva.com

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Julbo

Stony und Groovy Für optimale Sicht sorgen das breite Sichtfeld und die Zebra- oder Cameleon-Gläser der Stony. Das Soft-Material der Brille bietet Komfort beim Tragen und der Nasensteg lässt sich zur Anpassung an die individuelle Gesichtsmorphologie auswechseln. Gewölbte Bügel und das Wrap-around-Design der Fassung garantieren einen sicheren Sitz. Gewölbte und gut umschließende Bügel bietet auch die Brille Groovy. Die Einscheibenfassung mit Zebraoder Zebra-Light-Glas bietet eine uneingeschränkte Sicht. Der Universal Nose Clip erhöht den Tragekomfort, da sich das Mittelteil ganz einfach an die individuelle Nasenform anpas­ sen lässt. www.julbo-eyewear.com

Gerber

Freescape Large Lantern und Freescape Camp Kitchen Knife Bei der Gerber Camping Lampe der neuen Freescape-Serie kann die bis zu 300 Lumen starke LED-Leuchte durch „FreeTouch“-Technologie über einen berührungsempfindlichen Ring stufenlos gedimmt werden. Die robuste Freescape Large Lantern ist dazu IPX4wasserabweisend, verfügt über einen breiten Griff zum Tragen oder Befestigen und steht sicher auf dem mit rutschfestem Gummi überzogenen Fuß. Mit dem Freescape Camp Kitchen Knife bietet Gerber ein extra für den Outdoorbereich entwickeltes Küchenmesser mit spezieller Klinge in Santoku-Form. Das Messer ist spülmaschinenfest und kann durch die stabile Full-Tang-Konstruktion und dem mit rutschfestem Gummi überzogenen Griff auch für andere Campaktivitäten verwendet werden. www.gerbergear.de

Therm-a-Rest Slacker Hängematte

Um beschwingt in den Sommer 2015 zu kommen, präsentiert Therm-a-Rest die neuen Slacker Hängematte. Sie ist in zwei verschiedenen Größen erhältlich, damit im Alltag oder auf der Trekking­ tour – allein aber auch zu zweit – relaxt werden kann. Die Single-Version wiegt nur 570 Gramm und passt durch das geringe Packmaß (29,5 mal 16 Zentimeter) in jeden Rucksack. Gegen Insekten hilft das optionale Slacker Hammock Bug Cover, das Krabbel- und Fluggetier ohne chemische Keule fernhält. Für weit auseinanderstehende Befestigungspunkte, wie zum Beispiel Bäume, liefert das Suspenders Hanging Kit die passende Verlängerung inklusive Baumschutz. www.thermarest.com

Marmot Alloy

Mit der neuen Alloy-Serie bringt Marmot eine Hybrid-Schlafsackserie mit 700-Fillpower-Daune auf den Markt, die zuverlässig Wärme bei minimalem Gewicht liefert. Die „thermal r Micro“-Kunstfaser ist widerstandsfähig, gut komprimierbar und sorgt für einen schnellen Abtransport von Körperfeuch­ tigkeit nach außen. Eine anatomisch abgestimmte Fußbox sorgt für einen besonderen Schlafkomfort. www.marmot.de

Nordisk Halland 2 LW

Das geräumige Zwei-Personen-Zelt kommt jetzt als neue Leichtgewichtsversion mit gerade mal 1.500 Gramm daher. Durch seine Konstruktion ist das Halland 2 LW leicht aufzubauen. Seine Architektur bietet Funktionalität und viel Platz im Innenzelt, welches auch ohne Außenzelt genutzt werden kann. In einer großzügigen Abseite ist genügend Stauraum für das Gepäck. Seine Windstabilität wurde mit 25 Meter pro Sekunde im Windkanal getestet. Das Zelt wird mit der neusten Generation des „DAC NFL“-Gestänges geliefert, besitzt Magnetfixierungen an den Regenabdeckun­ gen, „Dyneema“-Abspannleinen und die neuen „Twister“-Aluminiumheringe. Ein Packsack ist im Zelt integriert. www.nordisk.eu

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frische luft / hartware

Mammut

El Cap und Neon Speed Helmtragen ist in. Der Kletterhelm El Cap zeigt mit frischem Design und einem völlig neuartigen Look, wie modisch Sicherheit sein kann. Technisch bietet der Hybridhelm eine robuste Außenschale in Kombi­ nation mit einem zweischichtigen Styroporkern für bestes Dämpfungs­ verhalten. Optisch überzeugen das Visier und die schmale Bauweise. Eine Vielzahl an Belüftungsöffnungen sorgt dafür, dass Kletterer auch an der Schlüsselstelle einen kühlen Kopf bewahren. Mit dem Neon Speed bietet Mammut dazu den perfekten Rucksack für schwere Klettertou­ ren. Bei einem Volumen von 15 Litern wiegt das Leichtgewicht gerade mal 410 Gramm, wartet trotzdem mit allem auf, was sich ein Kletterer wünschen kann. Durch das Contact-Basefit-Rückensystem und die zwei Brustgurte sitzt der Neon Speed perfekt am Rücken. www.mammut.ch

Source D|Vide

Die neue Trinkblase D|Vide von Source, designt für die wachsende Genration des Ultra- Enduro- und AdventureRacing, die ihre Leistungsgrenze bis ins Extreme heraus­ fordert, macht eine flexible Flüssigkeitsversorgung möglich. Durch eine besondere Trennwandkonstruktion, die die Blase in zwei Kammern aufteilt, können sowohl Wasser als auch Energydrinks gleichzeitig konsumiert werden. Dank der flexiblen Trennwand kann der Träger selbst entscheiden, wie er das Fassungsvermögen von drei Litern aufteilt. Die unterschiedliche Farbe der beiden Trinkschläuche macht es selbst während der Fahrt einfach, die Getränke von­ einander zu unterscheiden. Die Glass-Like- und Taste-Free­Technologien machen die Oberfläche der D|Vide fast so glatt wie Glas, was die Bildung von Biofilm verhindert und das Wasser über lange Zeit frisch hält. www.sourceoutdoor.com

Bergans Trollhetta

Millet Torong 52 MBS

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Für mehrtägige Fast-Hiking-Touren und schnelle Wandertrips ist der leichte Torong 52 MBS ein guter Begleiter. Das Wave Mobility Back System sorgt für eine optimale Belüftung, Komfort und balanciert den Rucksack mit oder ohne Gewicht aus. Die Schultergurte sind mit kleinen Taschen und Handschlaufen ausgestattet, der Hüftgurt ist ergonomisch geschnitten und sorgt für Ventilation. Kompressionsriemen, zwei Reißverschlusstaschen, Halterungen an der Unterseite, sowie Stretchtaschen an bei­ den Seiten und der Vorderseite bieten Platz für Material. Zusätzlich ist der Rucksack mit einem Rain Cover, Stockhalterung und „Quick Axe“-Eisaxthalterung ausgestattet und Trinksystem kompatibel. www.millet.fr raus-magazin XXL vier 2014

Bereits 2013 gewann das Tragesystem Spine den OutDoor INDUSTRY AWARD. Im Sommer 2015 präsentiert Bergans nun den neuen Trollhetta-Rucksack mit weiterentwickeltem Tragesystem. Zusätzlich zu dem Stahlrahmen, der durch seine ausschließlich mittige Fixierung am Packsack sowohl Hüfte als auch Schultern die volle Bewegungsfreiheit lässt, ist jetzt die Rückenlänge verstell­ bar. Wie sein Vorgänger verfügt auch der neue Trollhetta über die Möglich­ keit, ein kleineres Tagesgepäck abzunehmen. Die Deckeltasche kann in eine geräumige Hüfttasche umfunktioniert werden. www.bergans.de


frische luft / jacken & tops

The North Face FuseForm Originator Jacket

Das Gewicht zu minimieren und dabei gleichzeitig an stark beanspruchten Stellen die Strapazierfähigkeit zu erhöhen, ist The North Face mit der FuseForm Originator Jacket optimal gelungen. Durch die „FuseForm“Konstruktion sowie modernste Fertigungstechniken ist die Jacke platzspa­ render, robuster, langlebiger und hat eine höhere Abriebfestigkeit – ideal für Expeditionen. Auf dem Berg ist Präzision entscheidend, weshalb diese leichte Hülle bis ins kleinste Detail perfektioniert wurde. www.thenorthface.de

adidas und Polartec adidas Terrex Skyclimb Top

Mit dem leichtgewichtigen Terrex Skyclimb Top (205 Gramm) bietet adidas für Sommer 2015 ein vielseitiges Top zum Laufen, Klettern oder Biken. Am Rücken, an den Schultern und an den Ärmeln kommt Polartec Power Dry High Efficiency zum Einsatz. Die Zwei-KomponentenStrickkonstruktion transportiert die Feuchtigkeit von der Haut weg auf die Oberfläche, wo sie sich weitflächig verteilt und verdunsten kann. Die Grid-Struktur auf der Innenseite erzeugt viele Kontaktpunkte mit der Haut und verstärkt so die Wirkung des Feuchtigkeitstransports und vermindert das Gewicht. An der Brust und den vorderen Armen kommt Polartec Alpha als wärmende, atmungsaktive Isolationsschicht in Kombi­ nation mit Pertex Equilibrium als wind- und wasserabweisender Schutz zum Einsatz. www.polartec.com, www.adidas.de/outdoor


inspirierend

Action Directe 9a Waldkopf, Frankenjura Eine Zahl ist eine Zahl ist eine Zahl … Text & Interview Andreas Kubin

Kletterhöchstform gefunden hatte. Ihm zeigte Milan seine Linie, und Wolfgang war schon nach dem ersten Augenblick fasziniert. Er erkannte sofort, dass diese Route eine neue Dimension im Schwierigkeitsklettern darstellen würde und war motiviert bis in die Haarspit­ zen. Nach elf Klettertagen, verteilt auf zehn Wochen im Sommer 1991, schaffte Wolfgang am 14. September schließlich den Durchstieg: zwölf knallharte, boulderlastige Kletterzüge mit 70 Sekunden Maximalbelastung für den Körper – Action Directe!

Was ist eine natürliche Zahl? Nichts anderes als eine beliebige Zahl „n“, für die es einen Nachfolger „n+1“ gibt. Aber so einfach ist es mit den Ziffern, die die Schwierigkeitsgrade beim Klettern definieren, nicht – spätestens seit „Action Directe“ ...

N N

ein, der Name ist keine Widmung an die französische Untergrundorganisation aus den 1980er-Jahren. Er bedeutet vielmehr, dass diese Route ein buch­ stäblicher Terroranschlag auf Finger, Ringbänder und Sehnen ist. Und dass jeder einzelne Move eine Action Directe sein muss – wer nur eine Sekunde zögert, hat bereits verloren! Nomen est omen! Waldkopf heißt jener kaum 15 Meter hohe Felsklotz irgendwo im Krottenseer Forst, verborgen zwischen hohen Bäumen und Büschen, die einen wahren Märchenwald bilden. Mit etwas Fantasie könnte man geradezu da­ rauf warten, dass hinter dem nächsten Fels­ block ein Hobbit oder eine Elfe auftaucht. Aber der Waldkopf befindet sich nicht in Mittel­ erde, sondern in der Hersbrucker Schweiz im Frankenjura. Und sollte es einst im Krotten­

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seer Forst Hobbits und Elfen gegeben haben, so sind diese längst verschwunden, spätes­ tens seit am Waldkopf eine der berühmtesten Kletter­routen der Welt existiert. Denn seitdem ist dieser Zapf Pilgerort für die besten Kletterer der Welt – und auch für jene, die meinen, es zu sein … Ende der 1980er-Jahre hatte Milan Sykora auf einem seiner Streifzüge durch die fränki­ schen Wälder den Waldkopf entdeckt und eine kletter­bare Möglichkeit durch die pralle, 40 Grad überhängende Wand visualisiert. Er bohr­ te sie ein, musste aber bald feststellen, dass die Linie zwar kletterbar ist, aber nicht für ihn – viel zu schwer! Aber da war sein Freund, Wolfgang Güllich, der nach einigen Jahren an den Bergen der Welt und langem, harten Win­ tertraining am Campusboard wieder zu seiner

Foto // Gerd Heidorn/Mammut

Wolfgang Güllich im dynamischen Schlüsselzug von Action Directe, 9a (1991)

Und nun die Frage: Wie schwer ist diese Route? Wenn jemand kompetent war, sie zu beantwor­ ten, dann Wolfgang! 1984 hatte er mit der Route Kanal im Rücken die erste X, 1985 mit Punks in the Gym die erste X+ und 1987 mit Wall­ street die erste XI weltweit geklettert. Und nun Action Directe – Wolfgang wagte es und gab den Bewertungsvorschlag XI ab. Und er sollte Recht behalten: Es dauerte vier Jahre, bis die erste Wiederholung von Action Directe gelang, und viele der besten Kletterer der Welt schei­ terten bei ihren Versuchen, die kompromiss­ losen Züge in der weit überhängenden Wand aneinanderzureihen. Bis heute sind es gerade einmal 15 Kletterer, die den Terroranschlag auf Finger, Ringbänder und Sehnen erfolgreich überstanden haben (bei einem, dem Briten Rich Simpson, gibt es erhebliche Zweifel, ob er die Route wirklich geklettert ist) und alle bestä­ tigen, dass die Bewertung nicht nur gerechtfer­ tigt, sondern zudem auch recht hart war; viele Jahre galt Action Directe als die schwierigste Kletterroute der Welt. 2010 gelang dem „Mammut Pro Team“-­Athleten Jan Hojer nach neun ­Tagen die zwölfte Begehung, in diesem Frühjahr kletterte er sie noch einmal – allerdings nicht rotpunkt – für das Fotoshooting zum Projekt „Reclimbing the Classics“. Am 31. August 1992 erlag Wolfgang Güllich seinen Verletzungen nach einem Autounfall. Die Kletterszene verlor eine faszinierende Per­ sönlichkeit, die über mehr als zehn Jahre den Klettersport geprägt und weiterentwickelt hat. Seine Ideen und Visionen sind bis heute weg­ weisend geblieben. Eine Zahl ist eine Zahl, ist eine Zahl – aber nicht bei Action Directe! Diese Route war nicht nur für Jahre die erste und einzige XIer-Route weltweit, sondern sie bleibt für immer ein Denkmal an einen der großar­ tigsten Kletterer aller Zeiten, im Märchenwald des Krottenseer Forstes …


Interview mit „Mammut Pro Team“Athlet Jan Hojer Ein „Terroranschlag auf Finger und Sehnen“

Wie würdest du Action Directe charakterisieren? Vor allem im Vergleich zu den derzeit „aktuellen“ schweren Routen? Action Directe ist typisch für die Kletterei im Frankenjura: sehr löchrig, boulderig und vergleichsweise kurz. Im Gegensatz zu den meisten anderen Routen im XI. Grad ist die Schwierigkeit der Route auf zirka 15 Züge verteilt, und wer nicht an die fränkische Lochkletterei gewöhnt ist, wird vermutlich Proble­ me mit all den Ein- und Zweifingerlöchern haben. Wolfgang hatte Action mit XI bewertet, was etwa 8c+/9a bedeuten würde. Was meinst du dazu? Als Wolfgang die Route 1991 erstbegan­ gen hatte, gab es noch keine Routen in diesem Schwierigkeitsbereich, weshalb auch über den Grad der Route viel spekuliert wurde. Letztend­ lich hat man sich damals auf XI geeinigt. Heute gibt es schon viele Routen in dieser Schwie­ rigkeit, doch Action wird immer noch als „sehr solide“ 9a gehandelt! Du hast die Route vor vier Jahren im Alter von 18 Jahren geklettert. Was hat die Wiederholung der Action für Dich persönlich bedeutet? Für mich war es schon immer ein Traum, diese Route zu durchsteigen. Schon mit 13 Jahren stand ich am Waldkopf unter Action Directe, damals um Slimline (X-) zu versuchen. Da ich früher fast meine gesamten Schulferien in der Fränkischen verbracht habe, und Action damals als schwierigste Route des Frankenjuras galt, kam ich nicht daran vorbei, es irgendwann auch einmal zu versuchen.

Das Projekt „Reclimbing the Classics“ Vor 20 Jahren war das Frankenjura e­ ines der absoluten Pflichtgebiete für jeden Spitzen­kletterer. Heute haben sich die Vorlieben eher nach Spanien verlagert. Woran kann das liegen? Daran könnte das manchmal sehr launische fränkische Wetter genauso schuld sein, wie die sehr „solide“ Bewertung in der Fränkischen (lacht). Welchen Stellenwert hat das Frankenjura für dich persönlich? Ich habe im Frankenjura meine ersten Felserfahrungen gesammelt und in keinem anderen Klettergebiet so viel Zeit ver­ bracht. Deswegen wird das Frankenjura für mich immer eine ganz besondere Rolle spielen. Welche Bedeutung hat Wolfgang Güllich, der kurioserweise genau in jenem Jahr starb, als du geboren wurdest, für Dich? Wolfgang, den ich leider nur aus vielen Erzählung kenne, war und ist immer noch eine große Inspiration für viele Kletterer, und sein Tod war ein tragi­ scher Verlust für die gesamte Kletterwelt.

Der Schweizer Bergsporthersteller Mammut präsentiert sechs Rock Classics – Meilensteine in der Geschichte des Sportkletterns. Dazu die Erstbegeher, die zusammen mit Spitzenkletterern aus dem Mammut Pro Team nochmals ihre eigenen Routen besuchen. Jung trifft Alt: Zwei unterschiedliche Generationen, die beide die gleiche Sprache sprechen, denn die Leidenschaft fürs Klettern verbindet sie. Denn Klettern ist nicht nur Leistungssport, sondern auch ein Lebensgefühl! Auf geht’s zu einer Reise in die Vergangenheit des Kletterns – in die 1980er-Jahre, als der X. Schwierigkeitsgrad geboren wurde. Weitere Infos zum Projekt "Reclimbing the Classics" unter www.mammut.ch/rockclimbing Weitere Infos über Wolfgang Güllich unter www.wolfgangguellich.de „Nach fünf Tagen vergeblichen Probierens blieb mir nichts, als ein sehnsüchtiger Blick hinauf. Meine Grenze zeigt sich als scheinbar unüberwindbare Mauer in den zerschürften Händen und einer total überforderten Muskulatur. Eine Niederlage bedeutet nicht unbedingt eine Kapitulation. Die Steigerung – noch schwerer, noch höher – hält jeden Sport am Leben, und Klettern ist ein Sport wie jeder andere.” Wolfgang Güllich, 1979, nach seinem Scheitern an Phoenix, 5.13a. 1982 gelang ihm die Begehung.

Laut Chroniken hat Action in den 21 Jahren, die nach der Erstbegehung vergangen sind, gerade einmal 16 Begehungen erhalten. Wie erklärst du dir das? Ich glaube, dass die ge­ ringe Anzahl der Begehungen durch den spezi­ ellen Style und den extrem schweren ersten Zug zu erklären ist, bei dem man sehr dynamisch aus einem Einfingerloch wegspringen muss.

Fotos // Rainer Eder/Mammut

Foto // Rainer Eder/Mammut

inspirierend

oben links: Gerd Heidorn und Jan Hojer oben rechts: Jan Hojer analysiert mit dem damaligen Fotograf Gerd Heidorn den Schlüsselzug. Hilfsmittel: ein Foto von Erstbegeher Wolfgang Güllich. rechts: Stand schon mit 13 Jahren am Waldkopf unter Action Directe: Mammut Pro Jan Hojer raus-magazin XXL vier 2014

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auf spurensuche

Text Benjamin Hellwig

Sympatex hat die Zeichen der Zeit erkannt. Das Münchner Unternehmen setzt seit Jahren auf eine „garantiert grüne“ Membrantechnologie, sortenreine Laminate auf Polyesterbasis und fluorcarbonfreie wasserabweisende Ausrüstungen. Und zeigt jede Menge Enthusiasmus für Neuentwicklungen. Die RAUS!-Werkspionage bei der Ingredient Brand.

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auf spurensuche

Werkspionage bei SympateX

Foto // Sympatex

in Zittau und M端nchen

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Foto // Sympatex

auf spurensuche

„O „O

Der Membranhersteller Sympatex ist seit 2006 mit einem Werk des Schwesterunter­ nehmens Ploucquet, einem traditionsreichen Textilveredler, in Zittau vertreten. Direkt an der Lausitzer Neiße, die hier die Grenze zwischen Deutschland und Polen markiert, überrascht die gewaltige Größe des Gebäudekomplexes der Sympatex-Ploucquet-Gruppe. Drinnen bestätigt sich der erste Eindruck. Ist die Rohwarenan­ nahme wie heute gut gefüllt, liegen hier bis zu dreieinhalb Millionen Laufmeter Textilien, sowohl für die Ploucquet-Produktion als auch für die Laminatherstellung von Sympatex. Ich folge einem Gabelstapler, der gerade die zusammengenähten synthetischen Gewebe zu einer gigantischen Waschanlage mit vier Stufen befördert. „Hier werden die vom Weber einge­ setzten Schlichten bei synthetischen Textilien mit Soda beziehungsweise Natronlauge wieder heruntergewaschen“, sagt Christian Reinsch.

Fotos // Sympatex

hne die Landesgartenschau wäre Zittau im Schmutz versunken.“ Nur ein paar Schritte sind es von dem Kommentar einer Unkraut zupfenden Anwohnerin am Zittauer Straßenrand zum Ufer des Olbersdorfer Sees. Rund 23 Jahre nachdem der letzte Kohlezug die Grube verlassen hat, ist die industrielle Prägung der Region durch den Braunkohletagebau kaum noch zu erkennen. Die 1991 zur Landesgartenschau geflutete Grube bildet inzwischen das Zentrum eines idyllischen Naherholungsgebiets. Jogger und Mountainbiker drehen ihre Runden, ein paar Jungs tricksen im Abendlicht mit ihren BMX-Rädern. Auch viele Elemente der Textilindustrie, hier in der Oberlausitz seit Jahrhunderten fest verankert, verblassen im Zittauer Stadtbild. Charmante Backsteinbauten werden umgenutzt oder verfallen zusehends. Doch es gibt nach dem Niedergang der Industrie in den 1980er-Jahren auch Neuansiedlungen.

Nostalgisches des heutigen Schwester­ unternehmens Ploucquet

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„Das bedeutet, schmutzige Finger zu vermeiden und exakte Mengen zu erhalten. Früher hat man noch seinen 700-Liter-Pott hinter sich hergezogen.“ Christian Reinsch

Der Product Manager geht an der sich an­ schließenden Trocknungsanlage vorbei und erklärt, mit den Augen alles überall kritisch prüfend, weiter: „Wir benetzen das Textil nach dem Trocknen wieder gleichmäßig, um an­ schließend die Kett- und Schußfäden wieder in einen 90-Grad-Winkel zueinander zu bringen. Danach wird es aufgenadelt und läuft durch die Trocknungsanlage.“ Überall zischt und dampft es, als wir hinüber zur Färbeanlage gehen. „Bei einem Produkt wie Phaseable benötigen wir bei der Färbung höhere Temperaturen, etwa 135 Grad Celsius. Dafür nutzen wir das geschlossene System dieser Jet-Färbeanlage“, erklärt er die Bedingungen für das 2,5-LagenLaminat, das Sympatex erstmals zur OutDoor 2013 vorstellte. Wir lassen die riesigen Färbeanlagen hinter uns und werfen einen kurzen Blick in die auto­ matisierte Farbansatzstation. „Der Mitarbeiter gibt das Rezept ein, dann mischt die Maschine vollautomatisch und leitet die Farbe über ein Rohrsystem in die entsprechende Färbeanlage. Das bedeutet, schmutzige Finger zu vermei­ den und exakte Mengen zu erhalten. Früher hat man noch seinen 700-Liter-Pott hinter sich


„Es ist die Verantwortung der Marken und Nutzer, aktiv zu werden.“

auf spurensuche

Dr. Martin Mayershofer

bilden“, sagt Christian. „Es gibt nur erste Wahl oder Ausschuss.“ Wir verfolgen die PhaseableProduktion weiter. An einer am anderen Ende der Halle stehenden Maschine wird gerade die dreidimensionale halbe Lage auf der Innenseite des Laminats mittels einer Walze in Form von Schaumpunkten aufgetragen. Diese Schaum­ punkte liegen später punktuell auf der Haut auf, bilden eine isolierende Luftschicht zwischen Haut und Laminat. Bei erhöhter körperlicher Aktivität kommt die hydrophile Eigenschaft der Sympatex-Membran verstärkt zum Tragen. Die Membran ist porenlos, besteht aus Milliarden von schweißbindenden Molekülen und sorgt auf physikalisch-chemischem Weg für den Feuchtigkeitstransport. Fängt der Körper an zu transpirieren, dehnt sich die Membran in die Zwischenräume der Schaumpunkte aus und die wärmeisolierenden Luftkammern verschwinden. Das Laminat liegt nun flach auf der Haut. „Zum Abschluss des Laminats geben wir über Mem­ bran und Schaumpunkte noch einen atmungs­ aktiven Schutzfilm sowie die wasserabweisende Ausrüstung auf das Obermaterial“, sagt Christian am Ende der Wanderung durch die Halle. Bei

Ulrike Jahn

Phaseable – wie auch bei vielen anderen Produk­ten – setze Sympatex bei der wasserab­ weisenden Ausrüstung (DWR = durable water repellent) zunehmend auf eine umweltfreundli­ che, Fluorcarbon-freie Ausrüstung. Ich treffe auf dem Weg ins hauseigene Labor auf Dr. Martin Mayershofer. Der Chemiker leitet den Bereich Forschung und Entwicklung und ist regelmäßig für eigene Tests hier in Zittau. „Es ist schön, nicht nur am Schreibtisch sitzen zu müssen, sondern auch die Produkte in der Hand zu hal­ ten. Und ab und zu aus dem Headquarter bei München rauszukommen, tut auch gut“, sagt der 36-Jährige. Wir landen gleich beim Thema DWR. „Es ist die Verantwortung der Marken und Nutzer, aktiv zu werden“, sagt er. „Wir setzen seit 2008 mit unserem Partner Rudolf Chemie auf eine PU-basierte Ausrüstung, mit der wir für bestimmte Anwendungsbereiche wie beispielsweise im Geschäftsbereich Apparel auf Fluorcarbone weitgehend verzichten können. In anderen Bereichen müssen wir uns noch weiter entwickeln, für High-End-Produkte und den Arbeitsschutz ist nach dem heutigen Stand ein Verzicht noch nicht möglich.

Fotos // Benjamin Hellwig

hergezogen“, sagt der 44-Jährige mit west­ fälischem Akzent und lacht. „Das habe ich in meiner Lehre noch so erlebt.“ Es ist ein klei­ ner Fußmarsch ans andere Ende der Halle, wo das Herzstück der Sympatex-Produktion gerade aktiv ist. Von oben läuft das Gewebe als späterer Oberstoff in die Laminieranlage, von unten wird die Membran zugeführt. „Die Walze hier hat winzige Vertiefungen, in die der Kleber eingerakelt wird. Läuft die Membran drüber, zieht sie den Kleber dort heraus. Jedes Produkt hat seine eigene Walze, die Klebermenge bei Phaseable beispielsweise ist relativ gering“, sagt Christian. Sein Kollege an der Walze prüft, ob der lösungsmittelfreie Kleber gleichmäßig auf der Walze liegt, Aufheller und UV-Licht helfen bei der Begutachtung. Dahinter laufen benetzte Membran und Gewebe zwischen zwei Walzen zusammen und werden miteinander verpresst. „Wir brauchen hier vollqualifizierte Mitarbei­ ter – lernen kann das jeder, aber es dauert, bis man die entsprechende Erfahrung hat. Die Antriebswalzen müssen genau die richtige Spannung erzeugen, damit der Kleber nicht durch das Gewebe schlägt oder sich Luftblasen

Christian Reinsch

Fotos // Benjamin Hellwig

Dr. Martin Mayershofer

Spraytest

Reißfestigkeitstest

Beregnung von verschiedenen Laminaten im Testgerät Bundesmann raus-magazin XXL vier 2014

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auf spurensuche

Aber die FC-freie Technologie ist bewährt und funkti­ oniert. Und sie ist unserer Meinung nach für eine breite Masse an Produktgruppen absolut ausrei­ chend. Die Performance ist in Bezug auf die Was­ serabweisung auf einem hohen Niveau, kommt zum Teil an die von FC-haltigen DWR heran“, sagt er.

Instituten und Universitäten, um technologisch weiterzukommen. Als mittelständisches Unter­ nehmen hast du nur so eine Chance.“ Angesprochen auf die grundsätzliche ­Recyclingfähigkeit erklärt Martin abschließend, dass das sortenreine Fertigen des Laminats nur der erste Schritt sei. Danach seien ­Designer gefordert, die Produkte so zu gestalten, dass sie am Ende ihres Produktlebens­zyklus bestmöglich wieder dem Recyclingprozess zugeführt werden können. Zudem müssten Recyclingsysteme für Textilien auf breiter Front etabliert werden. Er wendet sich wieder seiner Versuchsreihe zu. Eine Tür weiter treffe ich auf Ulrike Jahn. Ein Muster aus jeder einzel­ nen Partie aus dem Laminiervorgang landet auf den Labortischen ihres Teams. ­

Fotos // Sympatex

Die Membran selbst, ursprünglich in den 1980erJahren vom Unternehmen Akzo Nobel als wasserdampfdurchlässige Folie für die Lebens­ mittelindustrie entwickelt und 1986 als Marke Sympatex herausgelöst, besteht aus Polyether­ ester. Diese Verkettung aus Polyester- und Polyether­molekülen ist zu 100 % recycelbar, PTFE-frei und PFC-frei sowie Oeko-Tex Stan­ dard-100- und bluesign-zertifiziert. „Triebkraft ist der Wasserdampf. Die Membran ist sehr dünn, sehr dehnbar und leicht. Und da sie keine Poren

hat, kann nichts verstopfen. Sie besteht einer­ seits aus hydrophoben Bereichen, die für eine hohe mechanische Belastbarkeit der Membran zuständig sind, andererseits aus hydrophilen Abschnitten, die einen hohen Wasserdampftrans­ port ermöglichen. Dazu hat sie die klassischen Eigenschaften einer Membran für Funktionstex­ tilien: 100 % Winddichtigkeit und 100 % Wasser­ dichtigkeit. Dieses Eigenschaftsprofil lässt die Herstellung hochfunktioneller Produkte zu“, sagt Martin. Die Detox-Kampagne von Greenpeace habe den bereits 2008 eingeschlagenen Weg bestätigt, sagt er. „Sie spornt uns aber auch an, genau da weiterzumachen. Wir wollen die Limitierungen im DWR-Bereich minimieren. Wir stecken uns Ziele, sind aber auch abhängig von unseren Kunden und Partnern. Wir nutzen sehr viele Kooperationen mit anderen Unternehmen,

Automatisierte Farbansatz­station: Rezept eingeben, mischen, weiterleiten.

Die ineinander übergehenden Laborräume bilden ein für mich unübersichtliches Konstrukt un­ zähliger Teststationen. Voller Energie und mit ordentlich Tempo führt mich die Laborleiterin durch ihre Arbeitswelt, zeigt hier und da ein Ge­ rät oder eine Testmethode, führt einen Versuch vor, untermalt von kernigem fränkischen Akzent. Ich lerne das Hautmodell kennen, bei dem der Wasserdampfdurchgangswiderstand gemessen wird, blicke in den Kasten eines Xenontestge­ räts, bei dem die Lichtechtheit von Textilien geprüft wird. Verschiedene Scheuertestgeräte, Zugprüfmaschinen, pH-Wert-Tests, Prüfung der Schweißechtheit und ein Schuhtester liegen auf unserem Weg. Wir werfen den „Bundesmann“ an, und beregnen verschiedene Laminate, um Abperleffekt, Wasseraufnahme und Dichtigkeit zu prüfen. Und begutachten den Regenturm, den es

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so nur dreimal in Europa gibt. Aus über sieben Metern Höhe fällt der Regen, eine Stunde lang. Die Puppe steht gemäß einer DIN-Norm, leicht gebeugt, in Schrittstellung. „Wir haben hier in Zittau zum einen Produktionsprüfungen, zum anderen Entwicklungsprüfungen. Die Grenze zwischen den Laboren ist fließend“, sagt die 41-Jährige zum Abschluss. „Auch die mit unse­ ren Laminaten fertig konfektionierten Kleidungs­ stücke werden hier getestet.“ Seit drei Jahren sei sie in Zittau aktiv, den Job selbst mache sie, wie sie sagt, bereits „ein Leben lang“. Nachdem wir uns verabschieden, muss ich mich etwas sammeln, Eindrücke und Tempo sacken lassen. Das gelingt auf dem Weg zum Parkplatz. Und im Auto. Nach Unterföhring bei München sind es an diesem Abend gute sieben Stunden Fahrt.

Als ich am nächsten Morgen die Tür des Headquarters in München aufdrücke, ist der markante Gegensatz zum Zittauer Dampfen und Zischen deutlich spürbar. Es herrscht klassische Büroatmosphäre. Am Empfang vorbei begegne ich im Showroom Monica Billes, Director Foot­ wear, und Mhamed Mouhassin, Entwicklung und Produktmanagement Footwear. Mhamed führt Moisture-tech vor, eine Sympatex-eigene Innovation, die Feuchte vom Fuß ableitet. Der 39-Jährige gibt einige Tropfen auf die Futter­ seite des Laminats, das Sympatex vornehm­ lich für den Schuhbereich entwickelt hat. Die Flüssigkeit wird vom Material aufgesaugt und in die Zwischenschicht weitergeleitet, der Trop­ fen zieht sich dort in die Breite. Die hydrophile Membran wird großflächig aktiviert. „Die Tech­ nologie erhöht den Komfort im Schuh.


Je trockener das Empfinden, desto angeneh­ mer ist es für den Fuß. Zusätzlich wird der Wärmestau, zum Beispiel in Feuerwehrstiefeln, durch die Moisture-tech-Technologie verhin­ dert“, sagt Mhamed. Eineinhalb Jahre liegen zwischen der ersten Idee und dem fertigen Produkt. Bei der Vermarktung profitiere das Unternehmen von einer Studie des EMPA-Instituts in der Schweiz. „Wir merken im Gespräch mit Neukunden, dass die Technologie zunehmend Interesse weckt. Die Ergebnisse der Studie aber auch unsere eigenen Tests überzeugen – nicht mehr und nicht weniger“, sagt Monica.

Mhamed Mouhassin

Monica Billes

Fotos // Sympatex

Ein Stockwerk weiter oben treffe ich Haymo Strubel. Er leitet den Bereich Apparel. Sämtli­ che Laminate für Bekleidung, ausgenommen der Bereich Arbeitsschutz, fallen in seine

Verantwortung. Sein Kundenstamm reicht von reiner Fashionbekleidung hin zu Bike, Running, Snowsport, Outdoor und Mountaineering, aber auch Bekleidung für Spaziergänger, Motorrad­ fahrer sowie Decken für Hunde und Pferde betreut er mit seinem Team „Wir positionieren uns ganz klar als Marke. Und über unseren ökologischen Aspekt am Markt sind wir etwas Besonderes. Wir bieten ein sortenreines Pro­ dukt ohne Nebenwirkungen, das dazu FC-frei ausgerüstet ist“, sagt Haymo. Diese vierte Dimension als Membranhersteller – ­neben 100 % winddicht, 100 % wasserdicht, optimal atmungs­ aktiv – sehe ich als ungeheuren Vorteil. Und im Gespräch sondieren wir die Anforderungen unserer Kunden an die Performance: Ist eine ölabweisende Eigenschaft wirklich notwen­ dig? Zudem sind wir sehr flexibel, bieten auf

Fotos // Benjamin Hellwig

auf spurensuche

Einer von drei in ganz Europa: Testgerät Regenturm

Wunsch farblich unterschiedliches Außen- und Innenmaterial und individuelles Nahtband. Wir verschenken auch mal fünf Meter Laminat, um den Kunden, auch vielen Start-ups, einen ersten Eindruck zu vermitteln.“ Der 35-Jährige betont zudem, dass die Nachfrage nach ökolo­ gisch unbedenklichen Materialien zugenommen habe. Daneben aber stünde die Performance im Vordergrund. „Die Polyestermembran kann auch sehr gut flüssigen Schweiß transportieren. Das hilft uns, da sehe ich für uns am Markt ein Alleinstellungsmerkmal. Der Komfort ist zudem für den Träger fühlbar, neben all den statischen Messdaten“, sagt Haymo. Ein paar Zimmer weiter ergänzt die Produkt­ managerin für den Bereich Apparel, Isabel von Loesecke, Haymos Worte.

Isabel von Loesecke

Fotos // Benjamin Hellwig

Meilensteine 1806 1986 2000 2006 2008 2010 2013 2014

Gründung von Ploucquet durch Hugenottenfamilie Erfindung der Sympatex-Membran durch holländischen Ingenieur beim Chemiefaserunternehmen Akzo Nobel Ploucquet kauft Sympatex. Verkauf von Ploucquet an US-Bank Morgan Stanley, Über­- nahme des Werks in Zittau, Zusammenlegung der Head- quarter von Ploucquet und Sympatex in Unterföhring bei München Neupositionierung, Ziel: Entwicklung eigener Produkte mit Performance und nachhaltigen Grundwerten Umsetzung der „guaranteed green“-Positionierung im Markt Launch des 2,5-Lagen-Laminats Phaseable sowie Neufinan- zierung und Stärkung der Eigenkapitalbasis. Morgan Stanley verkauft Anteile und hält seitdem 24,9 %. Hauptgesell- schafter mit 75,1 Prozent sind Münchner Unternehmer. Weltweit 300 Mitarbeiter, davon 70 in München und in den Vertriebsbüros

Weitere Infos unter

www.sympatex.com

Haymo Strubel

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Laminieranlage: Von oben kommt das Gewebe, von unten wird die Membran zugeführt.

„Die Vielfalt ist unendlich. Da ist viel Musik drin, und wir haben die Aufgabe, die besten Möglichkeiten herauszufiltern, um uns zu fokussieren.“ Stefan Brandt „Einerseits entwickeln wir sehr technische und leistungsstarke Produkte für unser eigenes Portfolio, andererseits arbeiten wir natürlich auch an kundenspezifischen Entwicklungen, die wir exklusiv anbieten können“, sagt die 50-Jährige. Dabei seien die unterschiedlichen Anforde­ rungen der Märkte von Bedeutung, der nord­ amerikanische Markt beispielsweise sei sehr technologiegetrieben, der asiatische hingegen benötige vorwiegend – allein schon aufgrund der klimatischen Verhältnisse – eher sehr leichte und hochatmungsaktive Artikel. Grundsätzlich gilt für die Produktmanagerin: „Wir fokussieren uns weniger auf die kurzlebigen Fashiontrends, sondern vielmehr auf Megatrends, die über mehrere Saisons hinweg gelten.“ Als Beispiel führt Isabel „high performance lightweights“ mit hohem Tragekomfort oder „fashion meets function“ auf. „Basis für jede unserer Entwicklungen ist stets unser ‚guaranteed green‛-Ansatz und der hohe Qualitätsgedanke“, sagt Isabel. Innerhalb eines Jahres sei im Apparel-Portfolio der Anteil an bluesign-zertifizierten Laminaten um 30 % angestiegen beziehungsweise habe sich die Zahl in den letzten eineinhalb Jah­ ren verdoppelt. „Insgesamt sind wir jetzt bei 75 %. Zudem sind alle von uns eingesetzten Recycled-Polyester-Garne nach dem Global Recycling Standard zertifiziert. Das ist Bedin­ gung.“ Zum Abschluss unseres Gesprächs kann ich ihr keine Geheimnisse entlocken: „Manche Entwicklungen sind eben so spannend, dass ich da noch nicht drüber reden kann. Es gibt noch tolle Projekte, von denen zum Beispiel aktuell drei laufen. Und mehr verrate ich nicht“, sagt sie gut gelaunt und lacht.

Stefan Brandt leitet den Bereich Tection, den Sympatex vor drei Jahren ins Unternehmen implementierte. Der Ausbau von technischen Ap­ plikationen für industrielle Anwendungen wird zu­ nehmend zum wichtigen Unternehmensstandbein. „Unsere Kernbereiche umfassen beispielsweise medizinische Produkte für Beatmungsschläuche und Masken oder für Unterziehhandschuhe. Au­ ßerdem findet unsere Moisture-tech-Technologie aus dem Schuhbereich Anwendung in Klima­ komfortsitzen, bei der die Feuchtigkeit über den unteren Sitzaufbau abgeführt wird. Der Entwick­ lungszyklus ist in diesem Bereich sehr lang, vier bis sechs Jahre Vorlaufzeit kann die Umsetzung bis zur Markteinführung maximal dauern. Unser Produkt ist in vielen Fällen jeweils zu 100 % an die Wünsche des Kunden angepasst und oft exklusiv.“ Für den Bereich Tection sieht Stefan ein großes Wachstumspotenzial. „Die Vielfalt ist un­ endlich. Da ist viel Musik drin, und wir haben die Aufgabe, die besten Möglichkeiten herauszufiltern, um uns zu fokussieren. Es ist meine Vision, in viele Bereiche des Lebens zu liefern. Ich empfin­ de das als Genugtuung, auch wenn die TectionProdukte oft nicht gebrandet und dann unsichtbar sind. Aber ich weiß, was drin steckt.“ Meine kleine Rundtour durch das Münchner ­Gebäude endet hinter der Tür von Geschäfts­ führer Michael Kamm. Er betont die Bedeutung, die eine Ingredient Brand einnehmen kann. „Gerade bei komplexen Produkten kann sie zusätzliches Vertrauen geben. Je komplexer ein Produkt, desto mehr ist der Endverbraucher da­ ran interessiert, dass die Bausteine gut mitein­ ander harmonieren. Und ein Leistungsverspre­ chen für eine Jacke verbindet man häufig in

erster Linie mit der Ingredient Brand. Für uns ist es wichtig, als Alternative zum Marktführer wahrgenommen zu werden. Wir machen die gesamte Entwicklung und Polymerproduktion in Europa, testen unsere Produkte unter Labor­ situationen. Und um sicherzustellen, dass das Material richtig verarbeitet wird, unterstützen wir die Produktionen unserer Kunden. Das ist aufwendig, aber extrem wichtig.“ Sympatex hat aktuell einen Jahresumsatz zwi­ schen 40 und 45 Millionen Euro. Das sei eine kleine Hausnummer, verglichen mit Mitbewer­ bern wie Gore oder Toray. „Aber wir sind ein komplexes Unternehmen, haben Produktions­ standorte in Europa und Asien und zudem überall dort, wo unsere Kunden sitzen, kleine Vertriebsbüros. Und bei all dieser Komplexität wollen wir vernünftig entwickeln können.“ Mit der ökologischen Ausrichtung sieht er sich auf dem richtigen Weg: „Irgendwann wird es einem vom Markt gedankt, auch wenn man Risiken eingeht und sich als Erster die Finger verbrennt. Ich sehe unser Wachstum aus den Regionen he­ raus, aber auch aus den Divisionen. Wir haben gute Produkte, ein relativ kleines Vertriebsteam. Wollen unsere Entwicklungs- und Vertriebsge­ schwindigkeit erhöhen. Überall ein bisschen. Mein mittelfristiges Ziel lautet: Wir wollen eine ganz klare Nummer Zwei werden. Und die 100 Millionen Jahresumsatz wären schon ein hehres Ziel. Ich würde mich freuen, das noch vor mei­ nem Rentenalter zu erreichen. Aber das ist eine weit entfernte Vision. Erst mal will ich ein guter Chef sein und meine Mannschaft weiter hinter mir haben. Es macht Spaß, wir haben eine motivierte Truppe. Mir ist es wichtig, dass hier jeder frohen Mutes morgens ankommt und gerne seinen Job erledigt“, sagt der 55-Jährige.

Foto // Sympatex

Stefan Brandt

Foto // Benjamin Hellwig

Fotos // Sympatex

auf spurensuche

Michael Kamm

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frische luft / reise

Hochschwarzwald Tourismus GmbH

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nachgefragt

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Fragen an die Hersteller

Adidas Marmot

1

In den letzten fünf Jahren hat sich sehr viel getan, vor allem bedingt durch die stei­ gende Bedeutung des Onlinehandels. Dies erfordert neue Vertriebswege und -konzepte. Dennoch hat für uns die Partnerschaft mit dem etablierten Fachhandel oberste Priorität, hier haben wir über die Jahre sehr gute Erfahrungen bezüglich Markenpräsentation und Servicequalität gemacht. Aufseiten der Fachhändler spüren wir den Trend, sich auf einzelne, hochwertige Marken zu konzentrieren und mit diesen eine enge Partnerschaft einzugehen. Darüber freuen wir uns und sind bereit, entsprechende Verkaufsunterstützung anzubieten.

2

Die Outdoorbranche ist charakterisiert durch qualitativ extrem hochwertige und teure Produkte, die eine hohe Beratungsintensität erfordern. Gleichzeitig ist eine emotionale Darstellung der Ware unerlässlich, um beim Endkunden punkten zu können. Hier bietet der Fachhandel klare Vorteile gegenüber vielen Onlineplattformen. Dennoch wissen wir, dass wir dem Bedürfnis nach Informationsbeschaffung über moderne Kommunikationskanäle nachkommen müssen und unsere Ware entsprechend auch online professionell präsentiert werden muss. Derzeit erarbeiten wir eine Strategie, mit der beide Bereiche – stationär und online – miteinander in Einklang gebracht werden können.

3

Neben Warenverfügbarkeit, Produktschulungen, verkaufsunterstützenden Materialien oder Partneraktionen ist uns vor allem der direkte Kontakt mit unseren Partnern wichtig. Durch den regelmäßigen und persönlichen Austausch können wir unmittelbar auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren und einen entsprechend hohen Service­ level garantieren. Daneben bieten wir immer wieder auch Unterstützung bei Events oder besonderen Veranstaltungen an, unter anderem durch den Einsatz unserer Mar­ kenbotschafter und Profiathleten.

Sarah Seeger PR & Communications Manager www.marmot.eu

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1

In den letzten fünf Jahren haben wir bereits durch unsere Outdoor-Außendienstmitarbeiter sehr eng und gezielt mit dem stationären Outdoorfachhandel zusammen gearbeitet. Da sich in den letzten Jahren aber die Nachfrage im Online-Outdoorfachhandel massiv verstärkt hat, haben wir unsere Bemühungen auch in diesem Kanal ausgeweitet. Für die Zukunft wird unser absoluter Fokus auf dem Outdoorfachhandel bestehen bleiben.

2

Wir sehen unsere eigenen Vertriebskanäle wie Own Retail und Own E-Commerce als Plattformen an, um unsere Konzepte und Produkte im Outdoorbereich dem Konsumenten in ihrer ganzen Band­ breite darzustellen und zu präsentieren. Selbstverständlich suchen wir auch die enge Partnerschaft mit dem Outdoor-Wholesale-Fachhandel. Dazu bieten wir zum Beispiel Tools wie unseren Retail-Finder an, den wir auf unserer Internetseite geschaltet haben, damit interessierte Kunden, die nicht online kaufen möchten, das nächstgelegene Geschäft finden. So lenken wir die Kunden auch in den Wholesale-Fachhandel.

3

Unsere Maßnahmen im deutschen Outdoorfachhandel sind sehr vielfältig und reichen von unseren terrex Training Tours (ProduktSchulungs-Touren für Händler) über verkaufsunterstützende Materialien für unsere Fachhandelspartner und die individuelle Einbindung von „adidas Outdoor“-Athleten bei unseren Handelspartnern. Darüber hinaus gibt es ein umfassendes Programm für terrex-SpezialistenHändler, das zur Unterstützung uns wichtiger Produktkonzepte weitere individuelle Abverkaufsmaßnahmen beinhaltet.

Marc Fischer Director adidas Outdoor Central Europe www.adidas.de/outdoor

Foto // timeline production

1 Inwieweit hat sich die Distribution über den klassischen stationären Fachhandel, bezogen auf den deutschen Markt, in den letzten fünf Jahren für Ihr Unternehmen verändert? 2 Welche Chancen und Risiken sehen Sie mittelfristig (drei bis fünf Jahre) für Ihr Unternehmen bezüglich Aspekten wie Own Retail oder reinen Online Stores im deutschen Markt? 3 Welche unterstützenden Maßnahmen kennzeichnen Ihre Partnerschaft mit dem deutschen Fachhandel, welche Maßnahmen könnten das Verhältnis ausbauen?

Foto // Klaus Fengler

Die aktuelle Konsolidierungsphase in der Branche sorgt auf Herstellerseite in vielen Geschäftsfeldern dafür, Bekanntes zu hinterfragen, neue Wege einzuschlagen und erarbeitete Werte zu prüfen und auszubauen. Bei der Distribution ihrer Produkte erleben es viele als Herausforderung, ein neues Gleichgewicht zu schaffen: Begriffe wie Own Retail oder Onlinehandel rücken in den Fokus der Diskussion innerhalb einer Branche, die seit Jahrzehnten eine enge Partnerschaft mit dem stationären Fachhandel kennzeichnet. Wie gelingt diese neue Balance? RAUS! hat im Vorfeld der OutDoor wichtige Branchenvertreter zur Schnittstelle zwischen Produktion und Handel befragt.


Foto // Bergans

Bergans

1

Da Bergans immer schon sehr selektiv geliefert hat, hat sich für uns kaum etwas verändert. Allerdings achten wir noch stärker als in der Vergangenheit auf „gesunde“ Fachhandelspartner, mit denen wir gern langfristig zusammenarbeiten.

Foto // KEEN

2

Auch wenn das Thema Vertikalisierung ja bereits seit den 1990ern praktiziert wird, hat Bergans auch heute noch keine konkreten Pläne für eigene Flächen in Mitteleuropa in der Schublade. Auch wenn das Kontrollieren der gesamten Wertschöpfungskette für jeden Kaufmann nicht vollkommen uninteressant sein kann ... Was das Thema Online Stores und eigene B-to-C-Plattformen angeht, gibt es von unserer Seite für Mitteleuropa ebenfalls keine konkreten Pläne. Die Zusammenarbeit mit reinen Online Stores betreffend, können wir bereits von sehr guten Erfahrungen berichten. Hervorheben möchte ich das Beispiel Bergfreunde. Oder den eigenständigen Onlineshop aus dem Hause Unterwegs.

3

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit inklusive aller Facetten wie: selektiver Belieferung, hoher Liefergeschwindigkeit, sehr gutem Service, hoher Transparenz und offener Kommu­ nikation – um nur einige Schlagworte zu nennen. Genau dadurch lässt sich eine Partnerschaft ausbauen. Das genaue Gegenteil kann laufende, einseitige Forderungen bewirken.

Bernd Taube Verkaufsleiter/Sales Director Bergans Outdoor GmbH www.bergans.de

Foto // Maier Sports

KEEN

1

Für KEEN steht der stationäre Fachhandel massiv im Vorder­ grund. Er ist mit Abstand der größte Vertriebskanal und daran hat sich in den vergangenen fünf Jahren auch nichts geändert.

2

Der „Marktplatz“ entwickelt sich im Zeitalter der digitalen Technik und des wechselnden Konsumentenverhaltens stetig. Ein Vorteil der Onlinepräsenz gegenüber dem stationären Handel ist sicherlich die Möglichkeit, ein breiteres Produktsortiment zu zeigen und dem Verbraucher damit eine größere Auswahl und ein umfassenderes Bild der Marke zu bieten. Das kommt letztendlich auch dem stationären Handel zugute, der nicht die Möglichkeit hat, die gesamte Bandbrei­ te zu präsentieren. Um diesen Gesamtmarkenauftritt transparent zu machen, betreibt KEEN seit einigen Jahren einen Webshop. Hier kann sich der Kunde einen Überblick verschaffen und dann gezielt im Han­ del nachfragen.

3

KEEN unterstützt den Fachhandel durch eine ganze Reihe von unter­ schiedlichen Maßnahmen – sowohl am Point of Sale (POS) als auch im Marketing, wie beispielsweise gezielte Verkaufsprogramme, innovatives POS-Material, Verkaufsschulungen oder Verkäufer-Support durch KEENMitarbeiter vor Ort, Werbung in Online- und überregionalen Printmedien oder breit angelegte Kampagnen mit Einbindung des Handels.

Thomas Lange Sales Director Europe www.keenfootwear.com

Maier Sports

1

Wir konnten unsere Position beim klassischen stationären Sport- und Outdoorfachhandel in der Vergangenheit deutlich stärken – mit sehr signifikanten Umsatzzuwächsen. Unsere Partnerschaft mit dem Fachhandel hat sich hier klar ausgezahlt. Insbesondere als Hosenund Passformspezialist mit bis zu 32 Herren- und 25 Damengrößen konnten wir sehr stark punkten. Mit dieser Passformkompetenz kann sich der Fachhandel sehr überzeugend von anderen Vertriebsformen abheben.

2

Wir bekennen uns weiterhin zum Fachhandel, egal ob stationär oder online. Wichtig für uns ist, dass sich der Handelspartner als kompetentes Fachgeschäft mit umfassender Beratung darstellt, sodass wir uns dort als Markenhersteller wiederfinden können und uns adäquat präsentiert fühlen. Ein eigener Retail ist für uns derzeit kein Thema.

3

Ein ganz wichtiger Faktor ist unser Angebot an gut verkäuflichen Produkten in Top­ qualität zu einem fairen Preis. Darüber hinaus weiß der Handel unser umfangreiches NOS-Lagerangebot sehr zu schätzen, das ihm ganzjährig eine umfassende Warenverfügbar­ keit sichert. Unsere Treue zum Fachhandel ist sicher ein weiterer Punkt, der das Verhältnis stärkt. Und mit POS-Aktionen, wie unserer „Aktion Hosenwechsel“, unseren Warenpräsen­ tern sowie einem umfangreichen Portfolio an unterstützender Werbematerialien bieten wir eine sehr partnerschaftliche Abverkaufsunterstützung vor Ort. Ergänzt wird das Partner­ schaftskonzept durch Verkaufsschulungen sowie unsere Teilnahme an Europas größtem Verkäuferschulungs-Wettbewerb, dem VDS Supercup.

Lothar Baisch Geschäftsführer Vertrieb & Marketing www.maier-sports.com

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Foto // Moritz Attenberger/Vaude

Foto // David Lama

nachgefragt

mammut

1

Unser stationärer Fachhandel kann differenziert werden in Outdoor-Bergsport-­ Fachgeschäfte und klassische Vollsortimenter (Sport 2000 oder Intersport) mit Bergsport/Trekking-Abteilung. Hier gibt es schon sehr unterschiedliche Tendenzen fest­ zustellen: Die „Spezialisten“ differenzieren ihre Sortimente immer mehr auf der Suche nach dem jeweils „besten Produkt“, was kleine Marken auf den POS bringt, die einerseits Farbe ins Angebot des Marktes bringen, andererseits aber auch eine kaufmännische Ver­ zettelung seitens der Händler darstellen. Erfahrungsgemäß ist hier weniger mehr. Genau diese Erkenntnis treibt die Vollsortimenter (vernünftigerweise) in die Arme der starken Marken, wie Mammut nun mal eine ist. Andererseits sind wir für Bergsport an den POS vieler Spezialisten und Vollsortimenter sehr präsent, weil unsere Seile, Klettergurte und Hartwaren fürs Klettern neben der Avalanche-Risk-Ausrüstung auf Spitzenposition ge­ setzt werden. Langer Rede kurzer Sinn: Wenn wir Topprodukte anbieten, sind wir immer noch überall willkommen. Durch die generellen Veränderungen in der Handelslandschaft sind wir aber auch zunehmend mit dem Wegbrechen von langjährigen Kunden konfron­ tiert, die aus Altersgründen, gepaart mit mangelnder Attraktivität des Businessmodells, für Nachfolger ihre Geschäfte aufgeben. Hinzu kommt, dass wir unsererseits seit Februar 2014 den selektiven Vertrieb eingeführt haben und allein dadurch einige Hundert Kun­ denbeziehungen aufgeben mussten. Wir sehen in diesen Veränderungen aber gerade Chancen, unsere Marke weiterhin zukunftsorientiert aufstellen zu können.

2

Wir betreiben unsere Retail Stores, ob Franchise oder Own Retail, jeweils als Touch­ point unserer Marke und nicht als Konkurrenz zum stationären Handel. Also: Primär bietet Monomarken-Retail unserer Marke die Möglichkeit, sich in ihrer ganzen Kompe­ tenz und Attraktivität zu präsentieren (= Chance). Einige Händler sehen das anders und listen uns daher zurück (= Risiko), das ist aber klar die Minderheit. Im Kontext unseres selektiven Vertriebs haben wir klare Regeln für unsere Partner und uns selbst definiert. Insofern gibt es keinerlei Berührungsängste mit den „richtigen“ reinen Onlinehändlern. Im Gegenteil: Einige davon zählen zu unseren besten Kunden im Bezug auf unsere Kernpro­ dukte im Kontext „Absolute Alpine“.

3

Wir versuchen, jede Maßnahme eines Kunden zu unterstützen, die ihm Erfolg bringt und möglichst noch zu einer Aufladung unserer Markenbatterie führt. Insofern sucht man Mammut bei Rotpreis- und anderen Preismarketingaktionen im Normalfall verge­ bens. Über den selektiven Vertrieb trennen wir Spreu von Weizen und versuchen dazu beizutragen, dass unsere Kunden eine maximale Wertschöpfung generieren können. Kun­ den, die mit ihrer Tätigkeit kein Geld verdienen müssen und sich damit am Markt Vorteile gegenüber unseren Händlern – die ihre Geschäfte unter kaufmännischen Gesichtspunkten betreiben – verschaffen wollen, unterstützen wir nicht.

Ernst Schweble Geschäftsführer Mammut Deutschland www.mammut.ch

Vaude

1

VAUDE ist im deutschen Fachhandel sehr gut etabliert über drei eigenständige Vertriebswege für die Bereiche Moun­ tain, Bike und Packs 'n Bags. Wir feiern 2014 unser 40-jähriges Jubiläum und mit einigen Händlern arbeiten wir fast schon so lange zusammen. Dazu gehören auch viele kleinere, spezialisierte Fachhändler mit sehr guter Beratungsleistung. In Deutschland hat sich die Zahl der Händler nicht wesentlich verändert, wobei jedoch eine Konzentration auf einige Großkunden festzustellen ist. Inter­ national gesehen, haben wir in den letzten fünf Jahren ein starkes Wachstum erfahren.

2

VAUDE betreibt kein Own Retail im eigentlichen Sinn. Unsere VAUDE-Stores laufen im Franchisesystem mit ausgesuchten Fachhandelspartnern. Die jüngsten Neueröffungen von VAUDEStores waren in Konstanz und Kaiserslautern. Zudem sind unsere Shop-in-Shop-Konzepte sehr beliebt. In eigenen Stores lässt sich die Marke in ihrer Gesamtheit wesentlich intensiver darstellen. Der Kunde findet ein breites Sortiment, kompetente Beratung und ein echtes Markeneinkaufserlebnis. Unsere Erfahrung zeigt, dass im Umfeld eines VAUDE-Stores auch andere Outdoorhändler profi­ tieren, also gegenseitig mehr Kundschaft und Umsatz generieren können. Dennoch ist der Onlinebereich ein nicht mehr wegzuden­ kender Teil des Marktes. Der Nutzen für die Marke ist, dass sie un­ abhängig von begrenzten Flächen wachsen kann. Es bedient zudem auch eine Nachfrage, die es in der Bevölkerung ganz ohne Zweifel gibt – Einkaufen von zu Hause aus ohne Öffnungszeiten und mit der ganzen Produktbandbreite, die der Markt bietet. Es gibt natürlich auch Risiken im Onlinegeschäft. Dem versuchen wir mit veränderten AGBs und daran geknüpfte E-Commerce-Regeln entgegenzuwirken.

3

Traditionell pflegt VAUDE ein sehr gutes Verhältnis zu unse­ ren Fachhandelspartnern, die wir mit zahlreichen Maßnahmen unterstützen. Dazu gehören intensive Händlerschulungen, auch zum Thema Nachhaltigkeit, spezielle „Green Shape“-Flächenkonzepte, POS- und Dekopakete, die der Handel sehr gern annimmt. Auch unsere Shop-in-Shop-Lösungen sind sehr gefragt. Für den kommen­ den Winter werden wir gemeinsam mit den Partnern Primaloft und Sympatex eine Händler-Roadshow zum Thema Isolation durchführen.

Markus Schelkle Vertriebsleiter Mountain Sports Deutschland www.vaude.de

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Foto // www.jeremy-bernard.com

Foto // Berghaus

nachgefragt

Berghaus

1

Im Fachhandel und speziell im Einzelhandel hat es in den letz­ ten Jahren starke Strukturveränderungen gegeben. Bei nur ge­ ringer realer Umsatzsteigerung setzt sich der Konzentrationsprozess fort. Viele stationäre Fachhändler mussten ihr Geschäft aufgeben. Insbesondere der nicht filialisierte Fachhändler verlor Marktanteile, während Discounter und der Onlinehandel (E-Commerce) dazu­ gewinnen konnten. Auch Berghaus musste auf diese Entwicklung reagieren. Der klassische stationäre Fachhandel ist aus der Sicht von Berghaus immer noch die Wiege, um eine Marke sorgfältig und behutsam im deutschen Markt auf- und auszubauen. Der stationäre Fachhandel musste somit mit eigenen Distributionsrichtlinien von Berghaus gefördert und gesichert werden. Mannigfaltige Lösungen wurden erarbeitet, um dem Konsolidierungsprozess der Markenviel­ falt entgegenwirken zu können.

2

Own Retail wird es mittelfrisitg in Deutschland für Berghaus nicht geben. Der Onlineverbraucher wird heute über den englischen Onlineshop bedient. Die Alternative, einen deutschen Onlineshop zu eröffnen, hält sich Berghaus derzeit offen. Im Zuge der stetigen Erweiterung des Internethandels ist dies sicherlich eine zeitnahe Option für Berghaus.

Online Stores Chancen: Adressierung eines jüngeren Publikums von Endkonsumenten und somit die richtige Positionierung der Marke, Onlinekäufe im Internet steigen, was Umsatzwachstum bedeutet. Prognosen geben an, dass der Internethandel weiter wachsen wird, was ein weiteres Potenzial für Berghaus im Bezug auf die bessere Marktdurchdringung und die Sichtbarkeit der Marke birgt. Risiken: Preisstabilität und Imageverlust, wenn nicht die richtigen Onlinepart­ ner gewählt werden.

3

Wir bieten dem Fachhandel Unterstützung in Form von Produkt­ trainings und Schulungen an, die es dem Handel ermöglichen, dem Endverbraucher die technischen Aspekte unserer Produkte nä­ her zu bringen und genau zu erklären. Ab Herbst bieten wir unseren Händlern für die Wintersaison 2014 eine professionelle Verkaufsun­ terstützung am POS und auch online an. Wir sind fest davon über­ zeugt, dass diese Maßnahme im speziellen dem Handel zugutekommt und unser gutes Verhältnis weiter stärken wird. Händler bekommen zudem saisonale POS-Elemente – Produktkommunikation, Aufsteller, Displays etc. – die Aufmerksamkeit generieren und dem Endverbrau­ cher bei der Entscheidungsfindung helfen sollen. Im Rahmen von WKZ-Vereinbarungen werden POS-Aktivitäten und Anzeigenschal­ tungen in Händlerkatalogen abgewickelt. Des Weiteren erarbeiten wir individuelle Konzepte für den Fachhandel, um zu gewährleisten, dass jeder Kunde mit höchster Flexibilität bedient werden kann.

Elisabeth Richter Sales Managerin Berghaus www.berghaus.com

Julbo

1

Der stationäre Fachhandel war und bleibt unser Hauptdistributionspartner! Da hat sich nichts geändert. Julbo hat mehr als 2.000 aktive Kunden in Deutschland (Sport- und Optikfachhändler). Was sich geändert hat, ist, dass die Händler (nicht nur die großen) im Onlinebereich immer aktiver und professioneller geworden sind. Meistens ist das Angebot in ihren Onlineshops sogar größer als direkt im Laden. Das Motto ist: Bei einem minimierten Lageraufwand und Risiko, das breitestmögliche Sortiment anzubie­ ten. Dies hat zur Folge, dass sehr viel Reaktionsvermögen seitens der Zulieferer er­ wartet wird. Lösungen wie B2B-Websites sind mittlerweile ein Muss. Damit können die Julbo-Händler die aktuelle Verfügbarkeit der Produkte prüfen und die Kundenanfragen schnellstmöglich beantworten. Pure Players machen aktuell circa 10 Prozent unseres Umsatzes in Deutschland.

2

Die Chancen im Onlinemarkt sind ganz klar, die internationale „Exposure“ zu ge­ währleisten und die Markenbekanntheit zu steigern, sowie Image und Gefühl für die Marke beim Endverbraucher zu wecken. Gute Online Stores oder Multi- beziehungsweise Cross-Channel-orientierte Händler stellen nicht nur die Vielfalt der Produkte in ihrem Portfolio in den Vordergrund, sondern präsentieren auch die Marke, das Unternehmen und vieles mehr über die Eigenschaften der Produkte, die dazu führen, dass ein Kauf (online oder im Geschäft) getätigt wird. Die letzten Endverbraucherstudien zeigen, wie wichtig es für den stationären Handel ist, auch online eine optimierte Präsenz zu zei­ gen. Dafür hat sich der Trend geändert und traditionelle Geschäfte profitieren auch von Onlineangeboten und Plattformen. Own Retail ist bei Julbo kein ernstes Thema. Solange wir gute und aktive Partner haben, brauchen wir dieses nicht. Das Hauptrisiko der Online Stores – der Kampf um das günstigste Angebot und der Kontrollverlust über die Dis­ tribution (man weiß nicht mehr, wer was wo anbietet) – ist bekannt und wird sich auch fortsetzen. Es kommt immer wieder vor, dass Preisanpassungen von EDV-Programmen automatisiert werden. In dem Bereich muss das Unternehmen sehr aufmerksam bleiben. Nichtsdestotrotz bleibt das Internet eine fantastische Plattform für Marken und Vertrieb.

3

Die Nähe zu unseren Händlern ist einer der Gründungspfeiler unseres Unter­ nehmens. Mit unseren acht Vertriebsmitarbeitern in Deutschland decken wir das ganze Bundesgebiet ab. Vertrieb heißt nicht nur verkaufen. Die Händler sollten geschult werden, die Produkte müssen ordentlich präsentiert werden, Probleme müssen gelöst werden und noch vieles mehr. Dies kann nur mit einer starken Präsenz vor Ort erfol­ gen. Wir bieten unseren stationären Händlern einerseits den gleichen Datenzugang an, wie unseren Onlinekunden, damit sie die gleichen „Waffen“ nutzen können, andererseits dürfen sie von unserem Vertriebsnetz profitieren. Das Zwischenmenschliche wird wieder wichtiger und hat auch seinen Preis. Das wird auch vom Endverbraucher immer mehr akzeptiert und angenommen.

Bertrand Ragonneau-Flemming International Sales Team www.julbo-eyewear.com

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Foto // D. Ravanel

Millet

1

Nach wie vor ist unser wichtigstes Standbein der Fachhandel. Gerade bei technischer Bekleidung und Equipment sind Passform, Haptik, Tragegefühl und auch die richtige Beratung sehr wichtig. Schuhe und Rucksäcke kann man beispielsweise nur über den Fach­ handel vernünftig kaufen. Hier muss der Kunde die Produkte wirklich an- und ausprobieren.

2

Foto // Damiano Levati

Eigene Retail-Shops stehen in den nächsten Jahren bei Millet nicht im Fokus, eher eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit ausgewählten Fachhändlern in Form von Shopin-Shop-Konzepten oder Softcornern. Ein eigener Online Store hat erst mal keine Priorität für uns.

3

Wir bieten unseren Fachhandelspartnern intensive Schulungen an, die über das nor­ male Produkt- und Materialwissen hinausgehen. Um diese Schulungen noch weiter zu intensivieren, arbeiten wir gerade an einer Verkaufsunterstützung mithilfe von Tech-Reps, die sich sowohl in der Materialmaterie als auch in den Aktivitätsschwerpunkten sehr gut auskennen (Sportklettern, alpines Training bis hin zur Expedition). Hier werden auch das Wissen und die Erfahrungen aus unserer Partnerschaft mit den Bergführerverband Compagnie des Guides de Chamonix mit einfließen.

The North Face

Gerd Mülstegens Verkaufsleiter Millet Deutschland www.millet.fr/de

Foto // Merrell

1

Was die Distribution betrifft, hat sich The North Face in den letzten fünf Jahren darauf fokussiert, sowohl das Verhältnis zu den Key Accounts (beispielsweise SportScheck, Karstadt) zu steigern als auch unsere Geschäftsbeziehungen mit dem Outdoorfachhan­ del (beispielsweise Globetrotter und kleinere, individuelle Händler) auszudehnen. Dies wird auch in Zukunft der Fall sein. Zudem visieren wir eine Ausweitung der Geschäftsbeziehung mit Intersport an. Die Zusammenarbeit hat an Schwung gewonnen, nachdem wir als erstes Outdoorunternehmen zur Herbst-/Winter-Saison 2013 eine europa­ weite Kampagne mit der Intersport durchführten.

2

Merrell

1

Vor einigen Jahren war Merrell durch die Modelle Sprint und Striker Goal sehr stark im Schuhfachhandel verwurzelt. Seit 2014 engagieren wir uns wieder verstärkt im klassi­ schen Sport- und Schuhfachhandel, um zu dieser Stärke zurückzukehren und bestehende Händler wieder neu für die Marke zu gewinnen. Hierfür haben wir unser Team umstruktu­ riert und die Key Accounts regional aufgeteilt, um besser auf die Bedürfnisse der Verbände eingehen zu können. Unsere wichtigsten Partner sind dabei Intersport, Sport 2000, SABU und ANWR. Die Marke Merrell soll vom Süden her wachsen, da wir als Outdoormarke hier ganz klar unsere größten Potenziale sehen. Besonders die neue Range der Sommersaison 2015 bietet viele Möglichkeiten, Nischen zu besetzen, die von den großen Marken eher stiefmütter­ lich behandelt werden. Merrell ist damit die perfekte Alternative für Händler, die sich von der Konkurrenz abheben wollen und mit Beratungskompetenz Performance-orientierte, innovative Produkte verkaufen. Die aktuellen Listungsergebnisse für Sommersaison 2015 zeigen bereits, dass wir hier den richtigen Weg einschlagen.

Das Wachstum auf dem Onlinevertriebskanal wird in den nächsten Jahren weiterhin anhalten, da Kunden vermehrt online einkaufen werden. Wir sind von einem Omnichannel-Leitbild über­ zeugt, bei dem sich Online- und Offlinevertriebskanäle gegenseitig stärken, um ein besseres Einkaufserlebnis zu generieren. Das ist auch für unseren eigenen Einzelhandel eine Gelegenheit, da wir dem Endverbraucher einen nahtlosen Übergang von unseren Stores zu unserem elektronischen Handel ermöglichen. Auch der Mobile Channel gewinnt in diesem Zusammenhang stetig an Bedeutung. Das Risiko besteht darin, diese Entwicklungen zu vernachlässigen, da sich Verbraucher an den breit gefächerten Zugang zu den Produkten gewöhnen. Das ist der Grund, warum wir uns auf die Weiterentwick­ lung dieses Geschäftsfelds konzentrieren.

3

Die Outdoorfachhändler sind traditionell ein sehr wichtiger Vertriebskanal für uns und dies wird auch zukünftig so sein. Outdoorspezialisten sind die beste Quelle für Verbraucher, qualitativ hochwertige Produkte, Beratung und Service zu erhalten. Wir werden auch in Zukunft diesen Kanal durch besondere Produkte (wie die Summit Series), Instore Support und Mitarbeitertrainings fördern.

2

Als Global Player und weltweite Nummer Eins im Bereich Outdoor, fahren wir eine Multi-Channel-Strategie und bedienen damit neben Key Accounts und dem klassischen Sport- und Schuhfachhandel auch reine Onlineplattformen. Merrell selbst hat dabei mittel­ fristig keine Pläne in Deutschland eigene Brand Stores zu eröffnen.

3

Für die kommende Saison wollen wir investieren, um die Brand Awareness im klassischen, stationären Handel weiter zu erhöhen. Zudem sollen Verkäufer verstärkt geschult werden und die Möglichkeit haben, neue, innovative Merrell-Produkte hautnah zu erleben. Wir werden besonders für Neukunden interessante Einstiegspakete schnüren und auch den bestehenden Händlern diverse Möglichkeiten bieten, unsere Produkte und die Marke Merrell hochwertig zu präsentieren.

Thomas Kamm Country Manager Deutschland & Österreich www.merrell.com

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Arne Arens GM The North Face EMEA www.thenorthface.de


Porsche empfiehlt

und

Augen auf und durch. Der neue Boxster GTS. Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die die größten Gefühle auslösen. 3 Buchstaben zum Beispiel: GTS. 3 Buchstaben, die bei Rennsportenthusiasten auf und abseits der Rennstrecke für Gesprächsstoff sorgen. Beim Boxster heißt das: noch mehr Leistung, noch sportlichere Ausstattung und noch mehr Fahrspaß.

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 12,7–11,4 · außerorts 7,1–6,3 · kombiniert 9,0–8,2; CO2-Emissionen 211–190 g/km

www.porsche.de


extrem

Kilometer-

wei t Foto // Damiano Levati/The North Face

Text Benjamin Hellwig

„P „P

assa-se bem, passa-se mal, tudo é um passar. Gute Momente, schlechte Momente, alles wird vorübergehen.“ Den Satz von Mestre B ­ imba, einstiger brasilianischer Capoeira-Meister, hat sie mit im Gepäck, wenn sie läuft. Um jene Momente und Gedanken der Schwäche auf ihren Ultraläufen zu überwinden, braucht Fernanda­Maciel, wie sie sagt, Glaube, Ge­ duld und Überzeugung. „Ich bin abwartend und bleibe ruhig, weiß inzwischen einfach, dass ich diese guten und schlechten Pha­ sen während meiner Rennen habe“, sagt die Brasilianerin. „Ich bin in der Lage, die guten bei mir zu behalten und die Schmerzen nicht zu mir durchdringen zu lassen, nicht über sie nachzudenken.“ Auch Energiequellen helfen. „Ich esse etwas. Und öffne Herz und Verstand für die Natur um mich herum, das gibt Kraft. Genauso wie die Motivation und Unterstützung von außen, während ich laufe. Ich bin der Meinung, wir müssen diese Emotionen in ge­ nau den Momenten leben, in denen wir ihnen begegnen. Die positiven wie die negativen. Wir lernen, beobachten und wachsen mit ihnen“,

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sagt die 34-Jährige. Habe sie diese Phase eines Ultralaufes überwunden, sei alles anders: „Zu einem späteren Zeitpunkt auf einem Lauf fühle ich mich, als würde ich fliegen. Und spü­ re nur die Bewegungen meines Körpers mitten in der Natur.“ Mestre Bimbas Satz hört sie erstmals, als sie 15 ist und selbst mit Capoeira anfängt. Sie folgt damit familiären Wurzeln, ihr Vater, Meister der brasilianischen Mischung aus Letzter Check vorm UTMB Kampf und Tanz, inspiriert sie. Etwa zum gleichen Zeitpunkt unternimmt sie erste Läufe. „Ich wollte meinen Vater nicht nach Geld für den Schulbus fragen. Also ging Jiu-Jitsu-Kämpfer gewesen, Fernanda arbeitet ich zu Fuß zur Schule und lief zurück, ohne sich bis zur brasilianischen Meisterschaft vor. Schuhe. Ich habe diese Fünf-Kilometer-Strecke Danach hört sie auf, ihr Studium fordert sie, sie geliebt“, erinnert sie sich. Auch der Sport ihres arbeitet nebenher. Zu wenig Zeit für Sport. „Das Großvaters hat wenig später für drei Jahre war der Grund, warum ich dem Laufen verfiel. Einfluss auf ihr Leben. Er sei früher ein guter Einfach nur laufen.“

Foto // alessandrobelluscio.com

Einfach nur laufen. Fernanda Maciels Traildistanzen sind größer geworden, ihre Erfolgsliste immer länger. Mit ihren „White Flow“Projekten engagiert sich die brasilianische Ultraläuferin neben all den sportlichen Herausforderungen für solidarische Themen. Die „The North Face“-Athletin im Porträt.


extrem

Auch wenn ich am nächsten Tag beim Gang durch die Stadt wegen meiner müden Beine kaum vom Fleck kam“, sagt sie und lacht.

Die Distanzen werden größer. Sie nimmt an Zehn-Kilometer-Rennen und Halbmarathons teil, die Preisgelder kofinanzieren ihr Studium. Als mit den Erfolgen ein Adventure Racing Team bei ihr anfragt, ist ihr Weg endgültig entschieden. „Ich wurde zu einem 500-Kilometer-Rennen eingeladen: Laufen, Mountainbiken, Kajak fah­ ren. Ich war 23. Und sagte zu – ab dann wurde ich zur Ausdauerläuferin“, erzählt sie. Zwei Jahre später, 2006, läuft sie 21 Kilometer am neuseeländischen Wakatipu-See und anschlie­ ßend eine Marathondistanz am Milford Sound. Ihre Leidenschaft für Trailrunning beginnt, ehe der Begriff in weiten Teilen der Branche sei­ nen Niederschlag findet. Die Ultradistanzen, also jene über die Marathonstrecke hinaus, sind die logische Folge. Der Auftakt gelingt ihr Ende 2008 durch eine Einladung ihres heutigen Sponsors The North Face. „Dieser Erste war der 50-Meilen-Lauf in San Francisco, The Endurance Challenge­ Championship. Ich fühlte mich während des Rennes einfach nur fantastisch, wurde Vierte, sogar Erste in meiner Kategorie. Für meinen Start in die Ultradistan­ zen ein guter Anfang.

Bis heute hat die Brasilianerin die Liste ihrer­ Ultraläufe mit vielen ungewöhnlichen und besonderen Rennen gefüllt. Darunter fällt das Everest Trail Race in Nepal, bei dem es 160 Kilometer und 29.000 Höhenmeter zu überwinden gilt. 2013 nimmt sie Teil und landet nach sechs Tagen ganz oben auf dem Podium. Mit der gleichen Platzierung beendet Fernanda The North Face Transgrancanaria im März 2012. Die 123 Kilometer durch die kanarische Insellandschaft Gran Canarias erläuft sie in etwas über 15 Stunden. Direkt hinter ihr benötigen die Spanierin Esther Fernandez Gonzalez und die Schweizerin Denise Zimmermann zwei, beziehungsweise vier Stunden länger.

Ein anderer Eintrag auf ihrer Liste sticht heraus. Er zeigt eine weitere Facette der 34-Jährigen. Im Oktober 2012 ist sie auf 860 Kilometern des Camino de Santiago de Compostela, des Jakobs­ wegs, unterwegs. Zehn Tage lang rennt sie dort, wo andere in weitaus gemächlicherem Tempo pilgern. Nachts schläft sie in den einfachen Herbergen am Rand des Weges von Saint-JeanPied-de-Port in Frankreich bis zum Meilenstein Null am Platz vor der Kathedrale in Santiago de Compostela. Dabei ist sie ohne Unterstützung, ihre Ausrüstung trägt sie während der gesam­ ten Zeit mit sich. Ihr erster Beweggrund dieses Abenteuers ist, Gelder für die Hilfe krebskranker Kinder brasilianischer und spanischer Einrichtun­ gen zu sammeln. Sie selbst empfindet die 90 bis 100 Kilometer am Tag als „eine riesige Heraus­ forderung“, wie sie im Anschluss zu Protokoll gibt. Und die Kirche denkt, Läufer wie sie seien zu schnell unterwegs. Und zögert beim Stem­ peln ihres Pilgerpasses, da Zeit zum Nachdenken und Besinnen fehle. „Aber ich hatte Zeit dazu, jede Menge sogar. Ich lief zehn oder elf Stunden am Tag!“ Sie ist die erste Frau, die den Jakobsweg auf schnellere als die übliche Weise kennenlernt.

Foto // Darío Rodríguez

860 Kilometer in zehn Tagen: Fernanda läuft den Jakobsweg.

Foto // Damiano Levati/The North Face

„Ich bin abwartend und bleibe ruhig, weiß inzwischen einfach, dass ich diese guten und schlechten Phasen während meiner Rennen habe.“ Fernanda Maciel

Foto // Damiano Levati/The North Face

Foto // Damiano Levati/The North Face

Bei Courmayeur, Aostatal, Italien

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extrem

Im November 2013 nutzt sie den Aufenthalt in Nepal neben ihrer Teilnahme am Everest Trail Race für White Flow Nepal. 100 in Kailash lebende Kinder begleiten sie auf dem Lauf von Kathmandu zum Kailash Hostel, einem Pro­ jekt der nepalesischen Himalayan Children’s Foundation und der Stiftung Mountaineers for Himalaya's, in dem Schulprogramme für be­ dürftige nepalesische Kinder in der abgeschie­ denen Bergregion zu Tibet betrieben werden. Im Anschluss an ihr Engagement spenden Fernandas Unterstützer und Sponsoren Bücher und Schulausrüstung. Zudem gründen Einwohner den Kailash Running Club. Auch in diesem Jahr geht es für Fernanda mit White Flow weiter.

Im Dezember reist sie in die argentinischen Anden zum Anoncagua. Am Rande eines Trail­ running-Rekordversuchs will sie am höchsten Berg Südamerikas auf die dortige Abfallprob­ lematik aufmerksam machen, mit Helfern Müll im Nationalpark sammeln und für Recycling werben. Zuvor aber steht ein europäischer Wettbewerb an. Dem von The North Face gesponsorten UTMB, dem Ultralauf um den Mont Blanc, Ende August, fiebert sie entgegen. „Ich kenne den Kurs, aber ich finde es wich­ tig, dort vorher zu trainieren. Also werde ich Wochen vor dem Rennen bereits in Chamonix sein. Kontakt aufnehmen mit dem ,magischen Berg’. Das wird gut!“

Und die Kirche denkt, Läufer wie sie seien zu schnell unterwegs. Und zögert beim Stempeln ihres Pilgerpasses, da Zeit zum Nachdenken und Besinnen fehle. Foto // Damiano Levati/The North Face

Und hofft, damit andere zu inspirieren: „Hoffentlich erkennen es Andere für sich ebenfalls als Option, es ist einfach großartig“, sagt sie. Der Camino ist das erste ihrer „White Flow“-Projekte. In Belo Horizonte geboren, im Bundesstaat Minas Gerais aufgewachsen, voller Berglandschaften, Flüsse und Wasserfälle im Südosten Brasiliens, erfährt sie als Kind die Armut ihrer Umgebung. Und durch ihre Eltern den Sinn und die Bedeu­ tung, benachteiligten Menschen zu helfen. Dem Pilgerpfad folgt im Februar 2013 White Flow Favela da Rocinha. Sie läuft durch Gassen und über Treppen durch Rocinha. Es ist nur eine von 1.500 Favelas und Gettos in Rio de Janeiro, mit 850 Quadratmetern und 59.000 Einwohnern die größte der Stadt, sogar ganz Brasiliens. Mit dem Lauf will sie an der Festigung des Befriedungs­ prozesses mitwirken. Sie will Menschen zeigen, dass es möglich ist, dort zu laufen, sich dort aufzuhalten. Und deutlich machen, dass Favelas nicht mehr nur ein Synonym für Gefahr sind. Heute finden Laufwettbewerbe und Mountainbike­ rennen in der Favela da Rocinha statt.

Meilensteine 2. Platz Ultra Trail Mont Fuji, 169 Kilometer, Japan (Ultra Trail World Tour 2014) 3. Platz Transgrancanaria, 123 Kilometer, Gran Canaria, Spanien (Ultra Trail World Tour 2014) 1. Platz Red Bull Kirimbawa, 50 Kilometer, Amazonaswald, Brasilien (2013) 1. Platz Everest Trail Race, 160 Kilometer und 29.000 Höhenmeter, Nepal (2013) 1. Platz Ultra Trail Val d'Aran, 66 Kilometer, Spanien (2013) 1. Trailrunnerin auf dem Jakobsweg, 860 Kilometer in zehn Tagen, Frankreich, Spanien (2012) 1. Platz The North Face Transgrancanaria, 123 Kilometer, Gran Canaria, Spanien (2012) 1. Platz The North Face Sty Ultra Trail Mont Fuji, 82 Kilometer, Japan (2012) 2. Platz Lavaredo Ultra Trail, 120 Kilometer, Italien (2012) 7. Platz The North Face Ultra Trail du Mont Blanc, 103 Kilometer, Frankreich, Italien, Schweiz (2012) 1. Platz Lavaredo Ultra Trail, 90 Kilometer, Italien (2011) 5. Platz Cavalls del Vent, 85 Kilometer, Spanien (2011) 4. Platz The North Face Ultra Trail du Mont Blanc (Neustart), 166 Kilometer, Frankreich, Italien, Schweiz (2010) 1. Platz The North Face TDS Ultra Trail du Mont Blanc, 106 Kilometer, Frankreich (2009) 4. Platz The North Face Endurance Challenge, 80 Kilometer, Kalifornien, USA (2008) 3. Platz Wakatipu Mountain Run, 21 Kilometer, Queenstown, Neuseeland (2006) 4. Platz Routeburn Expedition Run, 42 Kilometer, Milford Sound, Neuseeland (2006) Wohnort Coll de Nargó, Pyrenäen, Spanien Geburtsort Belo Horizonte, Brasilien Beruf Sporternährungsexpertin, Geschäftsfrau, Ultraläuferin Weitere Infos unter

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www.fernandamaciel.es und www.facebook.com/whiteflowrun

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