RAUS! 21 xxl

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Urban Vision채r inspirierend naturnah Extrem Angesagt

Das OutdoorMagazin mit

Zeitgeist und Visionen f체r urbane Abenteurer

AUSGABE 21 | 01 / 2015


©2015 Polartec, LLC. Polartec®, Polartec® Power Wool™ sind eingetragene Warenzeichen von Polartec, LLC.


POLARTEC® POWER WOOL™ Impossible Made Possible. Kombiniert man natürliche Wolle mit synthetischen Fasern, wird die Leistungsfähigkeit des Stoffes zwar erhöht, doch dies geht zu Lasten des Komforts und der Effizienz. Polartec® Power Wool™ ist der erste natürlich-synthetische Stoff, der die Vorzüge beider Materialien in einem einzelnen Stoff vereint. Die beiden unterschiedlichen Oberflächenstrukturen werden in einer Strickkonstruktion gefertigt. Dabei sorgt Merinowolle direkt auf der Haut für Komfort, während ein fortschrittliches, synthetisches Garn auf der Außenseite vor den Elementen schützt. Diese neue Technik bietet optimalen Feuchtigkeitstransfer, Atmungsaktivität, ist geruchshemmend sowie robust und langlebig. Entdecken Sie mehr rund um die neue Stoff-Spezies auf der ISPO, Halle A2 – Stand 205.

POLARTEC.COM


Foto // Dirk wagener

herein

Editorial

David Göttler blickt einen Winter nach seinem Versuch am Nanga Parbat in dieser RAUS!-Sonderausgabe zur ISPO zurück auf ein bedeutendes Vorhaben: einen der letzten „weißen Flecken“ unseres Planeten zu erobern. Nie zuvor wurde der Berg im Himalaya in der kalten Jahreszeit bestiegen. Der Münchner Allround-Alpinist erzählt im Interview davon, was ihn herausfordert und wie es dazu kommt, dass er in der Einsamkeit Wärme und Geborgenheit verspürt. Wir sprechen auch mit Felix Ockborn über das Setzen von Zielen. Der Schwede ist neuer Sustainabilty Manager bei Bergans und berichtet über den Fokus auf die Wertschöpfungskette, den das norwegische Unternehmen künftig an den Tag legen wird.

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INHALT Mit der RAUS!-Werkspionage im schweizerischen Seon werfen wir einen Blick hinter die Kulissen von Mammut. Wie Vorsicht, Geradlinigkeit und typische Schweizer Attribute dabei helfen, die eigenen Erwartungen zu erfüllen, und wie in 23 Stunden pro Maschine 1.000 Kletterseil entstehen, liest du ab Seite 34.

06 | Bilderwelt Die RAUS!-Gallery mit den Bildern sechs herausragender Outdoorfotografen 18 | ISPO-News Innovative Produktneuheiten der Branche 22 | Nachgefragt Bergans Sustainability Manager Felix Ockborn im Gespräch

In unserer Branchenbefragung legen wir ein Augenmerk auf das Thema Innovationen. Wir erfahren, welche Schwerpunkte gesetzt und wie sie kommuniziert werden. Und was getan wird, um zukünftig die Neuentwicklungen hochfunktioneller Technologien mit ökologischeren Handlungsweisen in Einklang zu bringen.

34 | Auf Spurensuche Werkspionage bei Mammut in Seon

Einen erfolgreichen Weg zu den gesteckten Zielen und eine gute ISPO 2015,

42 | Branchenbefragung Unternehmen antworten zum Thema Innovationen

28 | Nachgefragt Interview mit Expeditionsbergsteiger David Göttler

48 | Leinwandabenteuer International Ocean Film Tour startet Benjamin Hellwig | Chefredakteur

50 | Impressum

Covershot // Dirk Wagener

in Moment der Besinnung beim Erreichen des Gipfels, als der Puls zur Ruhe kommt. Ein paar Minuten im Tiefschnee als Abschluss eines Skitouring-­Trips. Nervenkitzelnde Anspannung auf der Highline nach stundenlangem Aufbau. Um Ziele erreichen zu können, liegen Wege vor uns. Wenn uns Begeisterung antreibt, ist sie der Impuls, um hartnäckig zu bleiben.



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Urban Das Leben im Freien ist mehr als nur Wildnis. Die junge und jung gebliebene Generation der Outdoorsportler findet man l채ngst nicht mehr nur am Ende der Welt. RAUS! zeigt urbane Abenteuer im Umfeld deutscher Ballungsgebiete.

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fotografiert von

Rainer Eder

Alter 50 Jahre  Schwerpunkte Outdoor, Extremsport, Fashion  Philosophie Möglichst authen tisch. Kunden Mammut, adidas, Nikon,  Red Bull, Magazine Interna tional Website www.rainereder.c om

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Vision채r Das Leben im Freien steckt voller Visionen. RAUS! macht frische Gedanken unserer Zeit erlebbar und nachvollziehbar. Will Geschichten erz채hlen, die zum Nachdenken anregen. Und dazu ermutigen, selbst zu handeln.

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fotografiert von

Stefan Rosenboom Alter 48 Jahre Schwerpunkte Reportage, Menschen in ihrem Lebensund Arbeitsumfeld, Landschaft, Reisen, Buchprojekte, Vorträge, Ausstellungen,  Workshops Philosophie Die Zeit ist der Schlüssel – Entschleunigung das  Ziel. Kunden Random House, Rother, Knesebeck, Berg und Tal, Bergans,  Scandic, Hilleberg, 69° Nord, Hanwag, Patagonia Website www.augenwege.de

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Inspirierend Das Leben im Freien inspiriert. RAUS! gibt mit Trends und Geschichten den Anstoß für eigene Aktivitäten. Für mehr Momente im Leben voll Bewegung und Frischluft. Für mehr Abwechslung und Veränderung.

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fotografiert von

Sebastian Wahlhuetter Alter 32 Jahre Schwerpunkte Reportage, Outdoor, Adventure, Commercial Philosophie Keep it coming! Kunden Salewa, Red Bull, Ticket To The Moon,  Sziols, National Geographic Website www.wahlhuetter.net

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naturnah Das Leben im Freien ist naturnah. RAUS! öffnet den Blick für Natur und Umwelt. Mal sportlich, mal gemächlich. Mal wild und ursprünglich, mal ruhig und alltagsnah. Immer erfrischend, für Geist und eigene Ziele.

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fotografiert von

Moritz Attenberger ßen, shootet befotografie drau er W f au rt ie lis . ia rn in den Bergen erpunkte Spez ge w s h er Sc nd e so hr be Ja d Alter 36 weltweit un stens en seiner Kunden Horizont, minde gn er pa ef m hi Ka Sc nd ie u    ph s, die Kataloge äge. Philoso mp David, Bergan daktionelle Auftr Ca : re r ng t  e bu er er afi W gr to Außerdem fo rbe ... Kunden n, Focus, Wetter, kaum Fa s  se ie m tionell: Fit for Fu rf, ha ak sc ed R un E. fte D U äl H VA e di  Schöffel, erger.com fskin, Red Chili,  Garmin, Jack Wol www.moritzattenb te si eb W N IA GEO Special, MER

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Extrem Das Leben im Freien fasziniert mit extremen Abenteuern. RAUS! will mit ungewöhnlichen und packenden Erlebnissen zum Träumen einladen. Und dazu ermutigen, die eigene Tour zu starten. Lebe deine Träume!

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Lorenz Holder Alter 35 Jahre Schwerpunkte Outdoor, Advertising Photography & Art Philosophie Der Versuch, Outdoorfotografie mit Kunst zu verbinden ... Kunden Nitro, Red Bull, MINI Website www.lorenzholder.com

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Angesagt Das Leben im Freien ist angesagt. RAUS! sp端rt neue Trends f端r Freizeitaktivit辰ten auf, die es lohnt, auszuprobieren. Motivierend, voller Bewegung und Tatendrang, mit Freunden oder f端r sich allein.

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fotografie

rt von

Stefan Schlumpf Alter 39 Jahre Sc hwerpunkte Ou tdoor, People, Adve Philosophie Foto rtising s müssen gemacht werden – nützt ni sie nur im Kopf ha ch ts, wenn man t ... Kunden Mam mut, Kjus Internatio International,  Red nal, SKINS Bull, Schweiz Tour ismus, Davos Tour Zürcher Zeitung, VI ism us, Neue EW, DMAX  Websi te www.stefanschl umpf.com

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ISPONEWS

Millet / Polartec

Touring Alpha Hoodie Das Touring Alpha Hoodie für Herren und das LD Touring Alpha Hoodie für Damen aus robustem Ripstop LTK und dem innovativen Polartec Alpha sind ergonomisch geschnitten und zeigen ihr Können bei schweißtreibenden Aufstiegen: wärmend und atmungsaktiv. An den Seiten findet sich ein bi-elastisches Stretch Material. Die Ärmelabschlüsse und der Jackenbund lassen sich passgenau einstellen. Die Balaclava-Kapuze schmiegt sich an und schützt zuverlässig vor Wind. Wichtige Kleinigkeiten lassen sich in den Taschen an Brust und den Seiten verstauen. Die Herrenjacke gibt es in Sky Diver und Noir, die Variante für Damen in Noir und Horizon Blue. Verkaufspreis: 259,90 Euro. www.millet.fr, www.polartec.de

In der Branche steckt Bewegung: Wir zeigen innovative Produktneuheiten und Highlights für die Wintersaison 2015/2016 von der ISPO-Messe in München.

Eider

Kanda Anorak W Der Anorak kombiniert alle technischen Features, die man fürs Skifahren braucht: rutschfester, abnehmbarer Schneefang, mit Klettverschluss regulierbare Armbündchen sowie gestrickte Handgelenkmanschetten mit Daumenloch. Stauraum und Kälteschutz bieten zudem zwei Seitentaschen und eine große, aufgesetzte Bauchtasche mit Reißverschluss und Klappe, die abnehmbare Kapuze sowie – als besonderes Highlight – die integrierte Smartphone-Tasche mit Kabelführung für Kopfhörer. Der feminine Kanda Anorak ist in folgenden Farbnuancen erhältlich: Linen, Coral und Night Shadow. Verkaufspreis: 349,95 Euro. www.eider.com

Berghaus

Baffin Island Jacket Das Highlight der Extrem-Kategorie ist die Jacke Baffin Island (für Damen und Herren). In den Hauptbereichen am Rumpf sorgt Hydroshell Elite Pro für Strapazierfähigkeit und Nässeschutz, an besonders beanspruchten Stellen optimieren Verstärkungen die Abriebfestigkeit der Jacke zusätzlich. Hydroshell Air bietet erstklassige Atmungsaktivität und schafft ein angenehmes Klima. Diese Technologiekombination ist der ultimative Performance-Mix und wurde durch die beiden Berghaus-Athleten Mick Fowler und Michelle Blaydon intensiv getestet. Verkaufspreis: 350 Euro. www.berghaus.com

Bergans

Bjerke 3in1 Jacket/Coat Bjerke, benannt nach einem Stadtteil im Osten der norwegischen Hauptstadt Oslo, ist ein modischer 3-in-1-Mantel, der zwar klassisch im Stil, aber vor allem in der sand-orangen Damenvariante ein absoluter Hingucker ist. Der äußere Mantel ist aus wind- und wasserdichtem sowie atmungsaktivem Bergans Element und somit wetterfest. Der innere und per Zipper heraustrennbare Mantel aus einer kuscheligen Pontetorto-Wollmischung ist ebenso wie der äußere Mantel mit einer festen Kapuze ausgestattet, um auch am Kopf die Wärme zu halten. Ob gemeinsam oder solo getragen – der Bjerke­macht so oder so eine tolle Figur und hält darüber hinaus die unangenehmen Seiten der kalten Jahreszeit außen vor. Verkaufspreis: 420 Euro. www.bergans.de

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Marmot

Headwall Jacket Mit der brandneuen Headwall Jacket erweitert Marmot seine Insulated-Kategorie um ein wahres Multitalent. Das wasserdichte und äußerst atmungsaktive „NanoPro MemBrain“-Außenmaterial bietet zuverlässigen Schutz vor Nässe, die leichte Primaloft Silver Insulation Active sorgt für perfekte Isolation und das innovative Innenfutter ermöglicht einen kontinuierlichen Feuchtigkeitstransport nach außen. Zudem verfügt die Jacke über eine helmkompatible Kapuze und viele praktische Taschen. Egal ob zum Eisklettern, für Hochtouren oder Anstiege in höheren Lagen, die Headwall ist ein zuverlässiger Partner. Verkaufspreis: 300 Euro. www.marmot.de

TATONKA

Yost M's Jacket Außen robust, innen flauschig weich – diese Eigenschaften vereint die Zwei-Lagen-Strickjacke Yost M’s Jacket von TATONKA. Kälteschutz bietet das Material T-Casual Wool Knit: Die Außenseite aus Grobstrick verfügt über einen sehr hohen Wollanteil. Weiches Polyesterfleece auf der Innenseite der Jacke hält den Körper auf Betriebstemperatur. Der Kordelzug an der Kapuze und die farbigen Metaluxe-Reißverschlüsse an den Taschen sind praktische Details. Strickbündchen in den Ärmeln sowie eine Vorderblende vor den Druckknöpfen bieten der Kälte Einhalt. Erhältlich in den Farben Sand Beige, Pine und Pond Blue. Verkaufspreis: 240 Euro. www.tatonka.com

THe North Face

Momentum ThermoBall Hybrid Jacke Die Momentum ThermoBall Hybrid Jacke bietet optimalen Kälteschutz bei minimalem Gewicht und maximaler Bewegungsfreiheit. Die hauseigene ThermoBall-Füllung powered by PrimaLoft besteht aus synthetischem, stark komprimierbarem Isolationsmaterial, das eine vergleichbare Wärmespeicherung verspricht wie eine 600-cuinDaunenfüllung. Dabei behält ThermoBall die Wärme selbst unter nassen Bedingungen. Das spezielle MomentumStretch-Fleece entlang des Rückens, der Arme und der Seiten erhöht die Bewegungsfreiheit und gleichzeitig die Atmungsaktivität. Die Jacke ist in sieben Farben erhältlich. Verkaufspreis: 180 Euro. www.thenorthface.com/eu

Yeti

Virtue Das Obermaterial der Leichtgewichtsdaunenjacke ist aus „Next to Nothing Ripstop“-Gewebe, das zu 100 Prozent aus Polyamid besteht. Dank dieses Materials ist die Virtue mit ihren 238 Gramm (Größe M) eine der leichtesten Daunenjacken auf dem Markt. Gefüllt ist die etwas länger geschnittene Jacke ausschließlich mit weißer, europäischer Gänsedaune der Klasse 1. Die Jacke ist atmungsaktiv und zugleich hochisolierend, außerdem antistatisch, wasserabweisend und dauerhaft daunendicht. Zur Ausstattung gehören eine verstellbare Kapuze, zwei geräumige Reißverschluss-Hüfttaschen, zwei große Innentaschen sowie ein Zwei-WegeLeichtgewichts-Frontreißverschluss. Wie alle Jacken von Yeti ist auch die Virtue in die eigene Tasche packbar. Verkaufspreis: 429,95 Euro. www.yetiworld.com

Maier Sports Thalassa

In seiner technischen SDP-Linie, deren Namensgeber die einzigartige DoppelmembranTechnologie System Dual Protection (SDP) ist, stellt Maier Sports mit der Damenjacke Thalassa eine neuartige Doppeljacke vor. Skitouren, Off-Piste- und Freeride-Ausflüge sind das bevorzugte Terrain dieser Linie. Sie ist das Bindeglied zwischen Ski und Outdoor, denn die Styles sind auch perfekt für Winter-Outdoorer und Pistenskifahrer geeignet. Maier Sports hat diese besonders atmungsaktive Linie mit der einzigartigen Doppelmembran-Konstruktion SDP weiter ausgebaut und um eine völlig neue Lösung in Form der Doppeljacke Thalassa erweitert. Fast alle Teile der Linie sind umweltfreundlich PFC-frei imprägniert. www.maier-sports.com

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DER HOBBY

VANTANA

EINE NEUE KLASSE UNTER DEN KASTENWAGEN. Fünf Modelle in drei Größen bieten Individualität nach Maß. Die handwerklich solide Verarbeitung und das Innenraum-Design setzen völlig neue Komfort-Maßstäbe unter den Reisevans. Und das zu einem einzigartigen Preis-LeistungsVerhältnis. Jetzt bei Ihrem Hobby Händler.

Kostenlose Kataloghotline: 0800-MEINHOBBY (0800-634646229) www.hobby-caravan.de | www.facebook.com/hobby.de


Foto // Fredrik Schenholm

nachgefragt

gute

Interview // Benjamin Hellwig

Frischer Wind für Bergans' Nachhaltigkeitsstrategie

Foto // Bergans

Auf Weise

Hallo Felix. Im November letzten Jahres bist du von H&M in Stockholm zu Bergans in Hokksund gewechselt. Was hat dich dazu ermutigt? Ich beschäftige mich mit dem Thema Nachhaltigkeit seit mehr als zehn Jahren, davon sieben Jahre bei H&M, vier davon in der Zulieferkette in China, sowohl in Bezug auf die Einhaltung sozialer als auch auf umweltspezifischer Aspekte. Die Outdoorbranche hat mich schon immer sehr interessiert. Bergans reizt mich, da es ein Unternehmen mit einer langen Tradition ist. Und starken Werten, die mir zusagen, wie beispielsweise die Aufrichtigkeit aber auch die Fokussierung und schrittweise Weiterentwicklung wirklich wichtiger Themen. Ich möchte hier meine Erfahrungen in einem neuen Feld einbringen. Du hast dir in der Fashionbranche vielfältige Expertisen aneignen können. In welchem Maße lassen sich diese auf Bergans und die Outdoorbranche übertragen? Viele der Herausforderungen, denen die sogenannte globale Textil-Lieferkette gegenübersteht, müssen durch industrielle Entwicklung angegangen werden. Und dies kann nur durch größeres Zusammenwirken geschehen. Jedes Unternehmen muss dabei für sich entscheiden, in welchem Maß es

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sich engagieren kann. Aber dies ist ein Aspekt, den ich einbringen möchte: Wie kann Bergans sich in verschiedenen Kooperationen beispielsweise mit anderen Outdoor­ unternehmen oder NGOs engagieren? Ich will dabei helfen, die Leistung unserer Zulieferkette auszubauen und Standardisierungen voranzubringen, wie beispielsweise beim Einsatz von Chemikalien. Wir dürfen uns nicht in den Details verlieren. Und die Outdoorbranche eröffnet da Möglichkeiten. Ich denke, hier sind schnellere und länger anhaltende Veränderungen realistisch. Es ist spannend, diese Unterschiede zu entdecken. Welche Basis bezüglich der Nachhaltigkeitsstrategie von Bergans hast du vorgefunden und was ist das mittelfristige Ziel? Die Basis ist ein Managementsystem, das die signifikantesten Nachhaltigkeitsthemen in der Wertschöpfungskette von Bergans angeht, vom Rohmaterial bis zum Ende der Lebensdauer eines Produkts. Dabei wollen wir den Fokus auf Aspekte mit hoher Bedeutung legen, aber auch auf Werte, die den Kunden von Bergans wichtig sind. Bergans ist bereits einen bedeutenden Weg gegangen und geht die Themen Einfluss auf die Wertschöpfungskette, Risikominimierung, Sourcing, Produktionsbedingungen, verstärkte Kommunikation mit Zulieferern an. Dazu kommt eine starke Basis in Sachen Haltbarkeit der Materialien und Produkte, das ist sicher auch ein Schlüsselfaktor in Nachhaltigkeitsfragen. Wir wollen zudem die Mitarbeiter des Unternehmens integrieren und sie so zu einem Teil dieser Strategie machen.

Sustainability Manager Felix Ockborn

Wo möchtest du Bergans mittelfristig sehen? Ich wünsche mir, dass Bergans eine führende Marke in Nachhaltigkeitsfragen wird, die an den bedeutenden Aspekten mitgestaltet und sie nach vorn bringt – gemeinsam mit anderen Akteuren der Branche. Wir wollen uns auf grüne Grundlagen aus der Chemie, nachhaltigere Materialien und einen Designprozess fokussieren, der für eine verlängerte Lebensdauer von Produkten steht. Zudem möchte ich, dass wir einen noch stärkeren Dialog mit den Produktionsstätten realisieren, um das Thema Arbeitsbedingungen stärker zu betonen. Drittens würde ich gern sehen, dass wir diese Themen nach außen tragen, damit zum einen alle Mitarbeiter unsere Kernhandlungsfelder verinnerlichen, zum anderen, damit Kunden wissen, wofür wir stehen. Zum Beispiel hat Bergans hier in Hokksund seit Jahren eine Serviceabteilung, in der Produkte repariert werden können. Von der weiß kaum jemand.

Revolutionäre Rucksackinnovation: erstes anatomisches Tragegestell vor über 100 Jahren

Foto // Bergans

Felix Ockborn ist neuer Sustainability­Manager beim ­norwegischen Hersteller Bergans. Der 34-jährige Schwede kommt vom Textilhersteller H&M. Lösungen in der Wertschöpfungskette, notwendige Kooperationen und die Karotte am Stock: RAUS! hat nachgefragt.


nachgefragt

Bergans ist seit Dezember 2012 Mitglied bei bluesign. Was ist deine Meinung über den Standard? Ich verfolge das seit einigen Jahren, auch wenn ich aus der Fashionbranche komme und das Thema dort nicht so groß ist wie in der Outdoorbranche. Ich denke, es ist eine gute Sache, denn es standardisiert und hat dabei sehr starke Anforderungen. Denen kannst du dich verpflichten und sie auf deine Wertschöpfungskette beziehen. Dazu hat bluesign einen spezifischen Fokus auf Chemikalien­ management, was, denke ich, sehr gut ist. Du kannst die Zertifizierung mit deinen Kunden kommunizieren und ihnen aufzeigen, woran du arbeitest. Diese drei Komponenten, fokussiert sein, starke Standardisierungen und das Kreieren von Werten für deine Kunden, machen das bluesign-System zu etwas wirklich Gutem. Wir sind stolz, dabei zu sein, und wollen diese Ansätze fortsetzen.

Foto // Bergans

Hast du das Gefühl, der Endverbraucher erkennt es an? Ich denke ja, bluesign wird zudem noch an Bedeutung gewinnen. Es gibt viele Labels auf dem Markt, und jedes muss ein wenig dafür kämpfen, deutlich zu machen, wofür es steht. In der Outdoorbranche gelangen Themen wie Chemikalienmanagement immer stärker in den Fokus von Endverbrauchern, die immer mehr davon verstehen, was sie in ihrem Produkt haben wollen und was nicht.

Welche Bereiche der Wertschöpfungskette gehst du an? Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir mit einer kompletten Wertschöpfungskette arbeiten. Wir müssen uns auf die signifikanten Aspekte zwischen Rohmaterial und Ende der Lebensdauer eines Produktes fokussieren. Im Bereich Rohmaterial ist dies sicher die Zertifizierung und Rückverfolgbarkeit von Fasern tierischen Ursprungs. Zudem die Verwendung von ökologischen und recycelten Garnen. Bei der Stoffherstellung ist der Chemikalieneinsatz ein wichtiger Baustein, zusammen mit dem Verbrauch von Wasser und Energie. In den Produktionsstätten liegt natürlich der Fokus auf dem Thema Menschenrechte und Arbeitsbedingungen. Und dann liegt der Blick auch auf dem Transport der Produkte und der Logistik. In unseren Büros, Shops und Lagerhäusern wollen wir effiziente und inspirierende Arbeitsplätze gewährleisten, sodass jeder spürt, dass wir die Werte leben. Und gegen Ende der Produktlebenszeit haben wir unsere Reparaturabteilung. Derartige Interaktionen mit Kunden wollen wir ausbauen und verstärken. Welchen Bezug hat Bergans zum ­Responsible Down Standard? Es ist ein bedeutender Standard, und ich denke, viele werden sich an ihm orientieren. Gerade arbeiten wir mit unseren Daunenlieferanten an den Zertifizierungen noch für dieses Jahr. Und die Rückmeldungen von unseren Lieferanten zeigen, dass es dieser Standard ist, der maßgebend sein wird. Ein Schwerpunkt in deiner beruflichen Laufbahn war das Thema Wasser. Inwieweit knüpfst du nun daran an? Wir arbeiten derzeit noch an einer besseren Übersicht über unseren Wassereinsatz. Ich habe viele Jahre mit dem Thema verbracht. Und habe festgestellt, dass der beste Weg, dieser Materie Aufmerksamkeit zuführen zu können, darin liegt, beteiligten Menschen deren Verbindung zum Energieverbrauch darzustellen. Ein anderer Zugang ist, zu visualisieren, wie es um das Thema Wasserknappheit bestellt ist. Weil Wasser einfach kein Kostenpunkt ist, wird es nahezu als GratisRessource angesehen. Wenn wir nun etwas Auffälliges beobachten, können wir auf die Betriebe zugehen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Und dabei deutlich machen, dass Wasser einen Wert hat. Zudem ist es wichtig, über den Zaun deiner eigenen Fabrikation zu schauen und andere Interessenvertreter aufzusuchen, die beispielsweise ebenfalls von Wasserknappheit bedroht sind. Nur gemeinsam lässt sich das stemmen.

weitere Infos unter  www.bergans.de/csr

In Hokksund gibt es unter deiner Leitung Workshops unter den Mitarbeitern. Welche Bedeutung misst du ihnen bei? Ein generelles Bewusstsein zu schaffen ist immer wichtig, und es ist meines Erachtens in Bezug auf Umweltthemen recht hoch. Ich möchte Bergans dabei helfen, Identität und Vision zu formen. Damit sich jeder darüber bewusst ist, worauf wir uns fokussieren. Für die nächsten fünf Jahre haben wir eine gute Menge an starken Zielen, mit denen wir arbeiten können. Ich komme da als neue Person hinzu und bringe meine eigenen Ideen ein. Das ist ein spannender, kreativer Prozess, in einem Unternehmen, das sehr authentisch darin ist, neue Möglichkeiten zu entdecken.

Foto // Bergans

Wo siehst du die größten Herausforderungen? Dran zu bleiben bei der Suche nach den besten Lösungen in der Wertschöpfungskette. Darüber hinaus bedarf es in den Produktionsländern im Fernen Osten starke Anstrengungen hin zu mehr Zusammenarbeit in Menschenrechtsfragen. Das ist ein allmählicher Prozess, du musst da Ausdauer haben, um Ergebnisse zu erzielen. Als Herausforderung und Chance zugleich sehe ich den Wechsel zu einer stärkeren Kreislaufwirtschaft. Wir müssen unsere Ressourcen auf eine wesentlich schlauere Weise nutzen – während der Produktion, aber auch beim Thema Recyceln und Wiederverwenden. Die Herausforderung ist, die Geschwindigkeit in der Entwicklung mitzugehen.

„Birkebeiner“ als Markenzeichen: gelebte norwegische Historie

Woher gewinnst du deine Motivation, deine Ziele zu erreichen? Es ist sowohl die Karotte, die an einem Stock vor mir her baumelt, als auch der Stock selbst. Die Karotte steht dafür, zu sehen, was möglich ist. Frisch in ein Unternehmen zu kommen und diese Chancen zu erkennen, sie gemeinsam mit anderen Menschen umzusetzen, das macht Spaß und motiviert mich. Der Stock steht dafür, dass die Zeit immer kürzer wird, in der wir die grundlegenden Veränderungen herbeiführen können, die nötig sind. Klimaerwärmung, Wasserknappheit, Schadstoffbelastungen – wir müssen jetzt den Wechsel hinbekommen. Dieser Stock verfolgt mich, jeden Tag (lacht). Und beides hält mich am Laufen.

„Es bedarf in den Produktionsländern im Fernen Osten starke Anstrengungen hin zu mehr Zusammenarbeit in Menschenrechtsfragen.“ raus-magazin XXL eins 2015

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ispo-news / hartware & bekleidung

Millet

Trilogy 30 Der 1.040 Gramm leichte Rucksack gehört zur Ausrüstung der Compagnie des Guides de Chamonix, ist also aufs Extremste getestet. Das Außenmaterial ist ein stabiles 210D-Honeycomb-Nylon mit Verstärkungen aus 420D-Nylon und Cordura. Zur Ausstattung gehören eine Eisaxt- und eine Seilhalterung sowie diverse Material­ schlaufen und ein Keyholder am Hüftgurt. Die ergonomisch konzipierte XLighter-Rückenkonstruktion und Tragegurte mit Continuous Construction sorgen für sicheren Halt und eine optimale Lastenverteilung. Das Hauptfach verfügt über einen wasserdichten Balg. Der Deckel ist durch Clips einfach bedienbar, Kompressionsriemen regulieren das Volumen. Der Rucksack ist für alle Trinksysteme geeignet und in den Farben Sky Diver und Saphir erhältlich. Verkaufspreis: 129,90 Euro. www.millet.fr

Eagle Creek

Universal TravelerBackpack RFID Der Universal TravelerBackpack RFID von Eagle Creek ist ein treuer Begleiter für Flugzeugreisen. Neben dem Laptop finden weitere elektronische Geräte ihren eigens vorgesehenen Platz. Dank einem Fassungsvermögen von 35 Litern (aufgeteilt in verschiedene Innen- und Außenfächer) passt alles weitere Wichtige problemlos hinein. Der Clou am Rucksack ist jedoch das Komplett-Sicherheitspaket: Abschließbare Reißverschlüsse mit Secure Zip Toggle am Hauptfach, zwei zentrale Verschlusspunkte und ein RFID-Blocker-Fach schützen das Eigentum. Die Fächer für alle elektronischen Geräte sind gepolstert. Reflektierende Akzente sowie eine Befestigungslasche für ein Rücklicht (bei Benutzung auf dem Fahrrad) schützen die Person an sich. Erhältlich in drei Farben. Verkaufspreis: 130 Euro. www.eaglecreek.com

uvex

jakk pakk Die clevere Kombination jakk pakk aus dem Hartschalenhelm jakk+ und den jakk-Goggles jakk to und jakk top garantiert auch in Extremsituationen den nötigen Durchblick. Mit dem neuentwickelten jakk+ präsentiert uvex einen besonders leichten Hartschalenhelm für Freerider. Das neu designte Innenleben mit patentiertem Anpassungssystem Octo+ saugt sich förmlich am Kopf fest und passt sich automatisch an. Spezielle Lüftungskanäle ziehen beim „jakk Vent“-System Frischluft durch die passenden uvex-Goggles in den Helm. Beschlagen unmöglich. Die Scheiben der vier „jakk to“-Modelle schützen zu 100 Prozent vor schädlichen UVA-, UVB- und UVC-Strahlen. Das Modell jakk top glänzt zusätzlich mit einer polarisierenden „uvex Polavision“-Scheibe. jakk+: Verkaufspreis: 189,95 Euro, jakk to: Verkaufspreis: 159,95 Euro, jakk top: Verkaufspreis: 169,95 Euro. www.uvex-sports.de

Julbo

Aerospace Die Brille wurde für den Bereich Ski- und Freetouring erschaffen. Das SuperFlow-System erlaubt dem Rider, die Scheibe der Goggle nach vorn zu schieben und so ein Stück vom Rahmen zu entfernen, was eine bessere Ventilation ermöglicht und das Beschlagen der Scheibe reduziert. Dennoch bleibt der Träger vollständig vor UV-Strahlung geschützt. Eine sphärische Scheibe sowie der Minimalist Frame sorgen für ein extrem weites Sichtfeld. Zudem ist die Aerospace mit allen photochromatischen Scheiben erhältlich: Zebra, Zebra Light, Cameleon und Snow Tiger. Verkaufspreis: 179,85 Euro (Zebra und Zebra Light) bis 194,95 Euro (Cameleon und Snow Tiger). www.julbo-eyewear.com/de

Icebreaker

Zone One Sheep Suit Der mit der „Icebreaker BodyfitZONE“-Technologie ausgestattete Zone One Sheep Suit ist die Baselayer-Neuheit der Herbst-/Wintersaison 15/16. Der Einteiler besteht zu 96 Prozent aus Merinowolle und wurde mit vier Prozent LYCRA verstärkt, um jegliche Bewegungen bei alpinen Aktivitäten zu unterstützen. Der Suit hält nicht nur warm, wenn man den ganzen Tag draußen unterwegs ist – dank des praktischen Eingriffs und der Gesäßklappe mit Reißverschluss muss man sich auch keine Gedanken machen, falls es mal dringend ist. Der Baselayer ist mit einer eng anliegenden Kapuze sowie Belüftungseinsätzen unter den Armen und an den Beinen für den optimalen Klimakomfort ausgestattet, während die Merinowolle temperaturregulierend wirkt. Verkaufspreis: 189,95 Euro. www.icebreaker.com

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symPatex.cOm

Snowfun Pr tect what yOu l ve

meet symPatex tO exPerIeNce Its ecOFrIeNDly sOlutIONs

IsPO BOOth B6/318


ispo-news / hartware

VOlkl RTM

Highlights der RTM-Linie sind der brandneuen RTM 86 UVO und der komplett überarbeitetet RTM 84 UVO. Neu ist hier der XTD Tip&Tail Rocker: Traditionelle Vorspannung kombiniert mit einem längeren Rockerverlauf ermöglichen besten Kantengriff sowie Variabilität und Stabilität bei unterschiedlichem Terrain. Beide Modelle sind mit hochwertigem 3D.Ridge Core und zusätzlich mit dem UVO-Schwingungstilger ausgestattet Die neuentwickelte und extra breite „iPT WIDERIDE XL“-Bindung ist um circa 40 Prozent breiter als beim Vorgänger. Für eine direkte, verlustfreie Kraftübertragung und beste Skikontrolle wird die Bindung durch gefräste Führungsschlitze im Kern in den Ski integriert sowie über ein neues Aufnahmesystem maximal breit an den Ski angebunden und so direkt an den Kern angeschlossen. Setpreis Ski+Bindung: RTM 84 + Marker iPT WIDE RIDE XL 12.0 FR: 849,95 Euro / RTM 86 + Marker iPT WIDE RIDE XL 12.0 FR: 899,95 Euro. www.voelkl.com

ALPINA

Snow Tour Ein Helm, der auf die speziellen Wünsche und Anforderungen von Tourengehern zugeschnitten ist. Er verbindet geringes Gewicht (330 Gramm) für den Aufstieg mit dem nötigen Schutz und Komfort für die Abfahrten. Der Snow Tour punktet mit der hochmodernen Inmold-Konstruktion, dem herausnehmbaren Innenfutter und der passiven Gitterbelüftung. Das mitgelieferte Beanie dient als Innenfutter oder als Mütze. Der Snow Tour hat das bewährte Run System Ergo Pro mit dem ALPINA-typischen Drehverschluss am Hinterkopf und ist mit einer Stirnlampenfixierung sowie reflektierende Stickern auf der Helmschale ausgestattet. Er ist in drei Größen und den Farben Blue, Grey und Red erhältlich. Verkaufspreis: 149,95 Euro. www.alpina-sports.com

SALEWA Vert

Der Climb-to-Ski-Helm Vert von SALEWA schließt die Lücke zwischen klassischem Kletterhelm und stylischem Skihelm ohne Kompromisse bei der Sicherheit. Eine wärmeableitende Polsterung und abnehmbare Ohr­polster sorgen zusammen mit einem cleveren Belüftungssystem sowohl beim Aufstieg inklusive Kletterpassagen als auch bei der Abfahrt für Komfort. Klare Sicht verspricht eine vollständige Goggle-Integration, die das Anti-Fog System moderner Skibrillen unterstützt. Die niedrige Linie schützt speziell die Schläfen und den Hinterkopf sowohl bei Steinschlag als auch Stürzen. Der Helm ist doppelt zertifiziert: für Skifahren und Klettern. Größen: S/M (54-57cm), L/XL (58-61cm). Verkaufspreis: 160 Euro. www.salewa.com

Loaded Boards Algernon

Das Algernon ist das neue All-Mountain-Freeride-Snowboard von Loaded. Es besteht aus einem durchgehenden vertikal laminierten Bambuskern, der es sehr leicht macht und für federnden, verlässlichen Flex sorgt. Gut gedämpft und reaktionsschnell kann das Board sowohl auf der Piste als auch Backcountry gefahren werden. Von Hand eingesetzte Footbeds aus Kork reduzieren die Vibration. Das Algernon hat einen Directional Twin Shape mit etwas längerer Nose für Powder und ein Mustache Camber Profil, das festen Halt, kraftvolle Spannung und Flexibilität bietet. Zusätzlich ist das Board mit nach hinten versetzten Inserts für eine optimale Fahrposition ausgestattet. Erhältlich ist es in den Größen 150, 154, 157 und 160. www.loadedsnow.com

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ispo-news / bekleidung

Houdini

Lodge Pants Ob relaxed auf der Hütte nach einem langen Tag oder zum Entspannen daheim. Die Lodge Pants bietet durch das Material Polartec Thermal Power Dry neben höchstem Tragekomfort auch ein hervorragendes Wärme-GewichtsVerhältnis. Der moderne Schnitt und die gedeckte Farbwahl sorgen bei dieser äußert bequemen Hose für den gewissen Style bei hoher Bewegungsfreiheit. Verkaufspreis: 110 Euro. www.houdinisportswear.com/en

Helly Hansen

Ridge Shell Jacket Das Ridge Shell Jacket und die dazu passende Elevate Shell Pant kommen aus Helly Tech Professional mit neuer FLOW Membrane und wurden in enger Zusammenarbeit mit den Helly Hansen Freeriding Pros entwickelt. Das innovative, neue Material sorgt für exzellente Atmungsaktivität und schützt vor eindringendem Wasser oder Schnee. Die Kombi schreit geradezu nach unberührten Tiefschneehängen, Jumps und steilen Abfahrten. Die Kapuze ist helmkompatibel, der Kragen hochgeschnitten und die Schneeschürze abnehmbar. Innentaschen für Skibrille und Smartphone sowie eine Skipass-Tasche gehören ebenfalls zur Ausstattung des Jackets. www.hellyhansen.com

Woolpower

Zip Turtleneck Lite Das in Schweden hergestellte Zip Turtleneck Lite von Woolpower bietet durch seinen hochgeschlossenen Kragen einen besonders guten Schutz gegen Kälte. Der Reißverschluss des Merino-Funktionsshirts gewährleistet eine angenehme Durchlüftung bei hoher Aktivität. Zur Herstellung des Turtleneck wurden besonders feine Merinofasern verarbeitet, die weich und anschmiegsam sind. Der Polyamid-Anteil macht das Material besonders verschleißarm. Das Zip Turtleneck Lite kann nach dem Baukastenprinzip mit neun weiteren Woolpower-Lite-Produkten kombiniert werden. Woolpower Lite besteht aus 80 Prozent Merinowolle und 20 Prozent Polyamid. Verkaufspreis: 99,90 Euro. www.scandic.de

Ternua / Polartec Uigur Top

Ternua präsentiert für den Winter 14/15 eine kleine Linie von Performance-Baselayern aus Polartec-Stoffen. Das Uigur Top aus Polartec Power Wool ist ein langärmeliges, wärmeisolierendes Baselayer-Shirt mit Reißverschlusskragen. Es wurde speziell für intensive Aktivitäten bei kalten Temperaturen designt. Dank der hybriden Konstruktion aus Merinowolle und Polyester ist es besonders weich, leicht und geruchshemmend, transportiert Feuchtigkeit effektiv nach außen und trocknet schnell. Die Gridstruktur auf der Innenseite sorgt für viele Kontaktpunkte mit der Haut, gute Atmungsaktivität und ein optimales Wärme-Gewichts-­ Verhältnis. www.polartec.com, www.ternua.com

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Im Bann der Berge Nachgefragt bei Allround-Alpinist David Göttler

Davids Perspektive: Simone Moro, dahinter die pure Einsamkeit am Nanga Parbat Interview // Benjamin Hellwig Fotos // David Göttler

Aktuelles Basecamp: Chamonix, Frankreich. Den nächsten Versuch der ersten Winterbesteigung des Nanga Parbat begleitet David Göttler aus der Ferne. Der 36-jährige Münchner Expeditionsbergsteiger und „The North Face“-Athlet im Gespräch über Yoga im Basecamp, den kalkulierten Verlust von Fingern und die letzten „weiSSen Flecken“ unseres Planeten.

allo David, es ist wieder Winter und du verbringst diesmal keine neun Wochen am Nanga Parbat. Der Pole Tomek Mackiewicz startet einen neuen Versuch. Wehmütig? Ich freue mich für ihn, dass er wieder dort unterwegs ist. Ich wünsche dem Team alles Gute und vor allem, dass sie gesund zurückkommen. Letztes Jahr sind Tomek und ich ziemlich weit oben umgedreht. Damals sagte er, er müsse jetzt mal einen Winter aussetzen. Schon im Basecamp aber meinte er, dass er wieder hinfahren würde. Wehmütig bin ich nicht. Es war meine Entscheidung, diesen Winter hier in Chamonix zu verbringen, die Alpen sind auch ein sehr schöner Winterspielplatz. Gerade schaue ich auf die Aiguille du Dru, die Aiguille du Midi und die Aiguille Verte. Ich genieße den Winter hier, auch wenn hier aktuell nicht viel Schnee liegt. Dafür haben wir hier ideale Bedingungen zum Bergsteigen, gerade komme ich von einer Drei-Tages-Tour zurück. Ich halte es für wichtig, nicht auszubrennen, die Balance zu halten, um des Expeditionsbergsteigens nicht müde zu werden. Aber ich will wieder zurück. Ich habe Gefallen daran gefunden, im Winter an die 8.000er zu gehen.

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Es gibt nur noch zwei 8.000er, die im Winter noch nicht bestiegen wurden: Nanga Parbat und K2. Beschreibe doch mal den Reiz, diese „letzten weißen Flecken auf der Landkarte“ unseres Planeten zu entdecken? Für mich war es in erster Linie reizvoll, da ich noch nie im Winter einen 8.000er bestiegen habe. Bei Abenteuern ist es generell wichtig, dass es für dich selbst etwas Neues ist. Für mich wäre der Nanga Parbat im Winter beispielsweise immer noch interessant, wenn er dieser Tage bestiegen werden würde. Klar, wenn du es als Erster schaffst, kommt natürlich noch ein besonderer Anreiz hinzu. Aber nochmal: Es gibt so viele Routen, die schon begangen worden sind, so viele Berge, die bereits bestiegen worden sind. Und trotzdem finde ich sie spannend. Ich suche mir lieber diese persönlichen „weißen Flecke“, statt krampfhaft nach denen des Planeten zu suchen. Zwischen dem Basecamp auf 3.600 und dem 8.125 Meter hohen Gipfel ist es einer der weitesten Wege nach oben. Im tiefsten Winter, ohne zusätzlichen Sauerstoff – inwieweit kann

man das trainieren? Egal ob Sommer oder Winter – Höhenbergsteigen ist zu einem bedeutenden Teil auch Kopfsache. Du musst es trainieren, musst versuchen, dich maximal vorzubereiten. Für Winterexpeditionen im Speziellen gilt, dass du mit der Kälte und der Einsamkeit umgehen können musst. Dazu brauchst du eine maximale Basis an Kondition und Ausdauer. Sonst macht es ganz schnell keinen Spaß. Nanga Parbat wird auch als „Killer Mountain“ bezeichnet. Welche Erfahrungen hast du mit diesem Attribut gemacht? Dieses Attribut steht unten am Karakorum Highway auf einem Straßenschild, liest sich reißerisch und ist ein guter Werbe­ slogan für den Berg. Ich finde es etwas überzogen und lese das nicht so gern. Er ist nicht mehr „Killer“ als die anderen. Wir sind diejenigen, die dort hingehen, der Berg steht dort wie schon immer. Er hat Lawinen und Séracs, eine große Höhe und eine unglaublich beeindruckende Distanz, wenn du im Basislager bist. Er ist anspruchsvoll und schwierig, aber du musst selbst darauf achten, dass dich der Berg nicht killt. Du musst rechtzeitig umdrehen.


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Und vor allem, dich richtig einschätzen können – so wie an allen anderen Bergen auch. Auch hier in Chamonix könnte man das gleiche Attribut unter so manchen Berg schreiben. Du hast zuvor bereits 8000er als Ziel gehabt, aber noch nicht im Winter. Wie fühlt es sich an, wenn dir am Berg der Wind mit rund 50 Kilometer pro Stunde um die Ohren weht, bei minus 35 Grad? Genau das ist im Winter die gefährliche Kombination: Es ist grundsätzlich kalt, und wenn auch nur ein bisschen Wind hinzukommt, wird es unmittelbar unmenschlich kalt. Du musst sofort schauen, dass du keine Erfrierungen erleidest. Sobald du im Wind stehen bleibst, kühlst du aus, dein Gesicht friert ein, das Reden fällt schwer. Das war für mich der große Unterschied zu einer 8.000er-Expedition im Sommer. Wenn dir dein Wetterbericht sagt, dass du am nächsten Tag auf 7.800 Metern Windgeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern zu erwarten hast, weißt du, dass du so schnell wie möglich runter musst. Bis kurz unterhalb des zweiten Lagers waren wir windgeschützt. Sobald wir danach unsere Köpfe über den sich anschließenden Grat streckten, wurde es eisig. So eisig, dass wir keine Chance hatten, weiter aufzusteigen. Was sind die größten Probleme, die durch diese extremen Temperaturen verursacht werden? Wie gehst du mit ihnen um? Du musst im Vorfeld bereits überlegen, was du als erstes machen wirst,

Passion Eisklettern: Allround-Kletterer David am gefrorenen Wasserfall

wenn du am Lager ankommst. Wichtig ist es, das Zelt aufzustellen, um aus dem Wind herauszukommen. Anschließend haben wir uns meistens über dem Kocher die Hände und Füße wieder aufgewärmt. Die wurden beim Zeltaufbau richtig kalt. Im Sommer musst du an manchen Gipfeltagen auch aufpassen, dass du nicht erfrierst. Aber dein Spielraum ist etwas größer. Manche Extrembergsteiger bereuen nach einer erfolgreichen Gipfelbesteigung nicht einmal den Verlust von Zehen oder Fingern. Wie stehst du zu dieser Art von „Verlustgeschäft“? Man kann sich Erfrierungen holen, wenn man in eine Notlage gerät, beispielsweise das Wetter plötzlich umschlägt, man irgendwo ausharren muss, einen Handschuh verliert. Selbst verschuldete Erfrierungen würde ich für mich immer als Misserfolg interpretieren. Ich kenne Kollegen, denen es wert ist, einen Finger zu verlieren, um beispielsweise auf dem K2 zu stehen. Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Kein Gipfel der Welt ist es meiner Meinung nach wert. Warten auf das Wetter für den Moment des finalen Aufstiegs: Wie verbringt man die Wochen im Basislager? Man liegt und sitzt brutal viel. Am Nanga Parbat liegt das Basislager schön niedrig, daher war Yoga dort genau das Richtige. In der dünnen Luft bei 5.000 Metern dagegen würde ein Handstand schnell zu Kopfschmerzen führen. Sich zu stretchen und

Naga-Parbat-Partner Simone Moro im Fachgespräch mit einheimischen Hirten

zu bewegen ist ein guter Ausgleich, sowohl für den Körper als auch für den Geist. Und dann lese ich viel auf Expeditionen. Eigentlich ist es die einzige Zeit im Jahr, in der ich zum Lesen von ganzen Büchern komme. Zudem hatten wir zum ersten Mal eine Internetflatrate, wodurch ich per Skype und E-Mail viel Kontakt mit meiner Freundin und Familie haben konnte. Ich vermisse dort nicht viel, die Zeit geht schnell herum. Euer Team bestand aus den beiden Italie­nern Simone Moro und Emilio ­Previtali und dir – kannst du Momente­ nennen, in denen es kriselte beziehungsweise in denen du wichtige Impulse bekamst oder geben konntest? Das Team hat sich dadurch ausgezeichnet, dass wir keinen einzigen Moment hatten, in dem wir uns schräg angegangen sind. Für mich war das unglaublich, da wir drei noch nie zusammen auf Expedition waren. Ich kannte Simone aus mehreren Basislagern, in denen wir zeitgleich waren. Emilio kannte ich gar nicht. Der Einzige, der litt, war Emilio. Er ist leidenschaftlicher Skifahrer und Telemarker und verpasste bei sich zu Hause den Winter seines Lebens. In Norditalien fielen zu dem Zeitpunkt acht Meter Schnee ... Auch mit den Teilnehmern der polnischen Expedition hatten wir ein super Verhältnis. In vielen Interviewfragen ging es darum, was unsere Taktik wäre, um vor den Polen am Gipfel zu sein. Wir aber haben Hand in Hand gearbeitet. Es wäre ja auch bescheuert, sich taktische Spielchen auszudenken.

Selfie mit Fäustling: David Göttler in seinem Element

„Ich suche mir lieber diese persönlichen ‚weißen Flecke‘, statt krampfhaft nach denen des Planeten zu suchen.“ raus-magazin XXL eins 2015

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Wir waren unterschiedlich unterwegs, haben aber Wetterberichte gemeinsam analysiert, besprochen, wer was mitnimmt, wer wo Seile versichert, wo welche Zelte stehen. Haben uns gegenseitig geholfen, wenn am Berg Dinge ausgingen. Es war ein schönes Miteinander, das durch unsere isolierte Situation entstanden ist. Einmal die Woche haben die Polen bei sich im Basislager Sauna gemacht – in einer Hütte, die sie sich von Hirten, die dort oben auch über den Winter mit ihren Ziegen und Schafen leben, gemietet hatten. Im Gegenzug luden wie sie zum Essen ein. Eigentlich waren sie täglich bei uns, weil es bei uns kostenfreies Internet gab (lacht). Wie waren die Begegnungen mit den dort lebenden Menschen? Die pakistanischen Einheimischen waren so unglaublich nett und freundlich, jeden Morgen und Abend kamen sie mit ihren Schafen an unserem Lager vorbei, wir unterhielten uns kurz, tranken zusammen Tee. An anderen Tagen wurden wir von ihnen eingeladen, wohnten ihren Gottesdiensten in der ­Moschee bei, der Muezzin rief. Wir saßen dabei still in der Ecke und beobachteten. Sie waren sehr offen und herzlich. Und am Abend saßen wir gemeinsam am Feuer. Man teilt sich dort wie selbstverständlich diese schönen Dinge wie Wärme und heiße Getränke. Was berührt deine Sinne, wenn du für einen Moment nicht auf das wesentliche Ziel konzentriert bis, in die Weite schauen kannst, durchatmest? Es gab einen Moment beim Aufstieg, als ich ein wenig vor Simone an unserem Lagerplatz ankam. Ich spürte, dass Weite und Einsamkeit um mich herum unendlich zu sein

schienen. Der Nanga Parbat ragt heraus und alles um ihn herum ist wesentlich niedriger. Du schaust bis zum Horizont auf ein Meer aus Bergen. Und weißt, bis dort hinten ist niemand. Diese Einsamkeit habe ich nirgendwo anders so deutlich gespürt. Das hat einerseits Wärme und Geborgenheit in mir ausgelöst, aber auch das Gefühl, wie nichtig man selbst ist. Ich denke, es ist nicht schlecht, wenn man das spürt und sich dessen bewusst ist. Es ist auch ein schönes Gefühl. Ich spürte, ich bin hier zur richtigen Zeit am richtigen Ort, wollte diesen Moment bewusst aufsaugen und für mich festhalten. Im Vorfeld wurde das Erreichen des Gipfels mit einer Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent kommuniziert. Inwieweit schützt man sich damit selbst, um bei Misserfolg nicht zu tief zu fallen? Ich halte das für sehr wichtig bei derartigen Expeditionen. Und ich muss da einen großen Dank an The North Face aussprechen, die das von Anfang an in ihrer Kommunikation unterstützt haben. Es kann allerdings auch so laufen, dass Medien und Sponsoren das Projekt in die andere Richtung hypen und damit eine Erwartungshaltung kreieren. Als wir am Berg umdrehten, spürte ich keinerlei Druck. Und als wir wieder unten waren und

mit den Medien sprachen, hatten wir es leichter, da jeder wusste, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering war. Ende 2010 markierte ein trauriger Moment das Ende deiner Ama-Dabla-­ Expedition. Beim Versuch, deinen Partner und dich vom Nordgrat auf 6.330 Meter zu retten, stürzte der Helikopter ab, die beiden nepalesischen Piloten kamen ums Leben. Wie schaust du mit vier Jahren Abstand auf dieses Unglück? Es ist sicherlich meine dunkelste Stunde als Expeditionsbergsteiger. Ich weiß, dass sie immer zu mir gehören wird, sie ist ein Teil von mir. Es ist nach vier Jahren schön zu sehen, dass das Verhältnis zu der Frau und den beiden Söhnen eines der verstorbenen Rettungspiloten gut ist. Gerade haben wir einen wöchentlichen E-MailAustausch, da einer der Söhne in München studieren möchte. Wenn das funktionieren würde, wäre das wahnsinnig. Aus diesem schrecklichen Unglück ist eine herzliche Freundschaft entstanden, die langfristig erhalten bleiben wird. Da bin ich mir sicher. Es hat mir sehr geholfen, dass sie mir keine Vorwürfe gemacht haben. Aber ich habe das nicht abgehakt, überdenke in einigen Momenten immer noch die Umstände.

„Ich kenne Kollegen, denen es wert ist, einen Finger zu verlieren, um beispielsweise auf dem K2 zu stehen.“ Auf allen Vieren: Einsamkeit am winterlichen Nanga Parbat

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Vor dem Gipfelaufstieg: Geduldsprobe im Basislager für David Göttler, Emilio Previtali und Simone Moro

Welche Erfahrungen sind es, die dir wichtige Erkenntnisse im Zusammenspiel mit deiner Ausrüstung bringen? Inwieweit gewinnt dein Sponsor TNF dadurch neue Erkenntnisse? Wir gehen da raus, sind die Ersten, die irgendwelche Prototypen dabeihaben. Wir geben laufend Feedback, auch während den Expeditionen. Am Nanga Parbat beispielsweise hatten wir zwei neue Jacken dabei. Ich denke, es ist für ein Unternehmen sehr wichtig, auf ihre Athleten zu setzen und zu vertrauen. Die Produkte, egal ob Schuhe, Jacken, Schlaf­ säcke oder anderes Equipment, werden dabei in derart harschen Bedingungen mit intensivster Belastung getestet, wie es bei 90 Prozent der Endkonsumenten nie der Fall sein wird. Die längste Zeit eines Jahres bist du fern der 8.000er. Du bist staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, professioneller Bergführer für die Bergschule Vivalpin und Kameramann. Seit 2010 bist du zudem Trainer des DAVExpeditions­teams und seit 2011 offizieller Ausbilder des Deutschen Berg­ führerverbandes ... Ich versuche möglichst viel zum Bergsteigen für mich selbst zu kommen, trenne das auch von meinen Aufgaben als Bergführer. Es macht aber fast genauso viel Spaß, jemandem dabei zu helfen, seinen Traum zu erfüllen. 2013 war ich mit einem Gast am Chimborazo und am Cotopaxi in Ecuador. Der Gast war 58 und träumte davon, seit er mit 18 Jahren von Alexander von Humboldt gelesen hatte, auf diesen Gipfeln zu stehen. Das Glänzen in seinen Augen zu sehen, als wir es geschafft hatten, war unglaublich schön. Fast genauso befriedigend, wie für mich selbst eine Herausforderung geschafft zu haben.

Zuletzt warst du im Dezember beim Winterklettern in der Hohen Tatra, zusammen mit dem DAV-Expeditionskader beim Winteralpinismus Camp. Was gibt dir diese Aufgabe? Es ist superschön zu sehen, wie sich diese 16- bis 20-Jährigen innerhalb der drei Jahre, die solch ein Kader zusammen ist, entwickeln. Mit diesen jungen Menschen Zeit zu verbringen, motiviert mich selbst auf unglaubliche Weise. Die sind superfit, sodass ich manchmal schon froh bin, wenn ich spüre, dass ich bei gewissen Dingen noch was drauf habe (lacht). Du bist jetzt 36. Wie viel Einfluss hatten deine Kindheit und Jugend auf das, was dich heute antreibt? Meine Reiseund Abenteuerlust habe ich sicher durch meine Eltern in die Wiege gelegt bekommen. Club Robinson in Ägypten, das gab es bei uns nicht. Wir sind mit dem eigenen Jeep in die Sahara gefahren, waren dreimal damit auf Island oder in der hintersten Türkei. Mein Vater ist Kletterer und Bergsteiger, jedes Wochenende ging es in die Schüsselkar auf die Wangalm.

Was bedeuten dir Ziele und welche steuerst du als nächstes an? Morgen werde ich mit meiner Freundin, wenn das Wetter passt, zum Eisklettern gehen und nächste Woche in Chamonix ein paar Routen in Angriff nehmen. Die Bedingungen hier sind perfekt, um mich auf mein nächstes Ziel vorzubereiten: Im Frühjahr geht es zum Everest, eine riesige Herausforderung. Ich werde dort mit zwei Freunden unterwegs sein, ohne Sherpas, ohne zusätzlichen Sauerstoff. Im Herbst werde ich mit dem Expeditionskader nach Kirgistan reisen. Da war ich noch nie, und Neues ist wie gesagt immer spannend!

weitere Infos unter  www.david-goettler.de und www.neverstopexploring.com

Gut geschützt beim Blick auf den Aufstieg

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ispo-news / hosen & schuhe

Vaude

Bormio Touring Pants Das hochelastische Polartec Alpha eignet sich bestens für sportliche Skitouren. Wärmeisolation, Atmungsaktivität und Bewegungsfreiheit werden vereint. Das dampfdurchlässige Material und seitliche Belüftungsreißverschlüsse sorgen für ein optimales Körperklima. Oberschenkel und Kniepartie sind durch eine Wattierung geschützt. Elastische Ober- und Unterstoffe, eine Bewegungsfalte am Knie sowie spezielle Nähtechnik sorgen für Bewegungsfreiheit, der verstellbare Bund wiederum für körpernahen Sitz. Der elastische Beinabschluss mit robustem Cordura-Besatz ist durch einen Reißverschluss erweiterbar und lässt sich bequem über die Skistiefel streifen. Reflexelemente sorgen für Sichtbarkeit. Verkaufspreis: 170 EUR. www.vaude.com

Merrell

AllOut Terra Trail & Ice Zuwachs in der Trailrunning-Linie: Der AllOut Terra Trail hat einen sockenartigen Beinabschluss, was Dreck und kleine Steine fernhält. Die Vibram-Sohle sorgt für den perfekten Grip. Beim AllOut Terra Ice garantieren zusätzlich Spikes aus Wolframcarbid­selbst auf Eis eine hervorragende Traktion. Zudem ist hier eine wasserdichte und atmungsaktive „M-Select Dry“-Membran verarbeitet. Bei beiden Versionen sorgt das TrailProtect Pad selbst auf schwierigsten Trails für Dämpfungskomfort. Das Obermaterial ist aus robustem Mesh, eine TPUZehenschutzkappe bietet zusätzlichen Schutz und die „M-Select Fresh“-Behandlung wirkt antibakteriell gegen unangenehme Gerüche. Ein weiterer Pluspunkt: das geringe Gewicht. Verkaufspreis: 125 Euro (Trail) und 160 Euro (Ice). www.merrell.com

KEEN

Durand Polar Der in Europa gefertigte, robuste Durand Polar aus Leder und Synthetik überzeugt selbst bei kältesten Wanderkonditionen mit dem von KEEN gewohnten Komfort und der bewährten Passform. KEEN setzt bei der Fertigung auch hier die Technologie der Direktanspritzung von Polyurethan (PU) ein. Eine neue Zweizonen-Gummilaufsohle bietet selbst bei eisigen Temperaturen optimalen Halt auf Schnee und Eis. Der Winter-Hiker ist ausgestattet mit einer 400-Gramm-KEEN.WARM-Isolierung, einem wärme­ reflektierenden Fußbett und der wasserdichten, atmungsaktiven KEEN.DRYMembran. Verkaufspreis: 199,95 Euro. www.keenfootwear.com

The North Face

Ultra Extreme II GTX Mit diesem Schuh gibt es auch bei schlechtem Wetter keine Ausreden mehr: Der Ultra Extreme II GTX ist ein leichter Wanderschuh, der speziell für Wintertouren entwickelt wurde. Dank der wasserdichten und atmungsaktiven GORE-TEX-Membran sowie der Duratherm-Isolierung hält er die Füße selbst bei sehr kalten und nassen Witterungsbedingungen trocken und warm. Die „Vibram Icetrek“Außensohle bietet zudem auf jedem Untergrund sicheren Halt. Das mit PU beschichtete Obermaterial aus Leder und Ballistic Nylon minimiert den Verschleiß und macht den Ultra Extreme II GTX zu einem zuverlässigen Partner am Berg. Verkaufspreis: 160 Euro. www.thenorthface.com/eu

KEEN

Liberty Ridge Der in Europa produzierte Premium-Stiefel Liberty Ridge ist für technisch anspruchsvolle Aufstiege und längere Rucksacktouren konzipiert. Robuste Metallösen sowie Synthetik-Verstärkungen am Voll­ narbenleder-Schaft sorgen für einen festen Sitz und hohe Strapazierfähigkeit. Der mit weichem Leder gefütterte Schuh ist dank KEEN.DRY-Membran wasserdicht und atmungsaktiv. Die direkt angespritzte PU-Zwischensohle mit integriertem Fersenpolster bewahrt ihre hervorragenden Dämpfungseigenschaften bis zum millionsten Schritt. Eine über die gesamte Schuhlänge integrierte Platte bringt zusätzliche Stabilität. Verkaufspreis: 179,95 Euro. www.keenfootwear.com

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Werkspionage bei Mammut im schweizerischen Seon

Outdoorenthusiasten

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Text // benjamin hellwig

Foto // Thomas Senf/Mammut

Kreativarbeit, Kernkompetenz und Prototypen. Dazu einige typische Schweizer Attribute. RAUS! blickt im Kanton Aargau hinter die Kulissen von Mammut. Und begegnet dem ein oder anderen Gedanken zur Faszination, am Berg unterwegs zu sein.

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Iris Roth kommt hinzu. Lange Zeit arbeitete sie ebenfalls als Designerin und Produktmanagerin, ehe sie seit 2013 bei Mammut als Head of ­Development die Umsetzung der Kollektionsentwürfe koordiniert. „Das war eine bewusste Entscheidung, ich empfand es als sehr spannend, diesen Wechsel zum Bereich Entwicklung zu machen“, sagt sie. Ihre Aufgaben führen sie dabei oft zu den Lieferanten selbst. Sie organisiert, welcher Partner welche Details beispielsweise einer Jacke umsetzen kann. „Wenn ich mit den Produzenten in Asien spreche, ist das für mich das Salz in der Suppe! Die kulturellen Unterschiede zu verstehen, ist dabei ein ebenso spannender wie wichtiger Aspekt, um gemeinsam zu individuellen Lösungen und

Foto // Benjamin Hellwig

Mit Pierres Worten wird deutlich, welch hohen Stellenwert das Design der Produkte heute einnimmt. „Wir wollen mit einer klaren Philosophie als Marke global wahrgenommen werden und Erfolg haben. Und das alles hier aus dem kleinen Seon heraus“, sagt er.

Er blickt hinter sich durchs Fenster auf eine Weide mit einigen grasenden Ziegen und schmunzelt. Und fügt dann etwas ernster an: „Da draußen herrscht ein Verdrängungsmarkt. Es ist für mich die größte Herausforderung, neue Produkte hervorzubringen, mit denen wir uns von der Konkurrenz abheben können. Auch viele andere sind gut unterwegs.“ Dabei müsse man bei manchen Produkten ein gewisses Risiko an den Tag legen. „Risikofreudigkeit passt allerdings eigentlich nicht so zu uns Schweizern. Aber ich wünsche mir manchmal etwas mehr von diesem notwendigen Mut. Das Neue ist immer schwieriger, das von vor drei Jahren zu wiederholen, fällt dagegen leichter.“ Was helfe, sei sein Hintergrund: Pierre ist in seiner Freizeit Kletterer, Biker, Kitesurfer, Alpinist, Skifahrer und Skitourer. „Der Bezug ist da und wichtig. Ich wüsste für mich nicht, wie es anders gehen könnte, um die Dinge bei meiner Arbeit richtig zu gewichten.“

exzellenter Qualität zu kommen. Neben der Entwicklung leitet Iris auch den Bereich der Schnittabteilung. „Textile Produkte sind eine Herausforderung. Wir haben wunderschöne Stoffe und tolle Ideen, aber sie müssen auch verarbeitet werden können. Material, Design, Development und Beschaffung müssen immer in einem transparenten Austausch miteinander stehen. Und wenn es dann beispielsweise bei Neuentwicklungen ans Prüfen der Prototypen geht, setzen wir verstärkt auf Fieldtests mit unseren Athleten draußen in der Natur. Am liebsten natürlich bei schlechtem Wetter. Und dort klären wir dann unter anderem, ob die Jacke eine gute Bewegung zulässt oder sich die Kapuze leicht und schnell einstellen lässt. Funktionalität hat oberste Priorität“, sagt sie. Zurück auf dem Flur biege ich rechts in die Denkzelle des Bereichs Hardware ab. Am Eingang zu dem großen Raum ist eine kleine Kletterwand eingerichtet, Klettergurte und -seile liegen auf der Bouldermatte. Am anderen Ende treffe ich auf Andi Fischer. Er ist Designer und Entwickler von Rucksäcken, begleitet die Produkte dabei in ihrer gesamten Entstehung. „Nach dem Anfertigen erster Skizzen von Hand besprechen wir sie und passen sie an.

Foto // Benjamin Hellwig

ie Zeiten haben sich geändert. Als ich die an der Flurwand angebrachte Chronik im ersten Stock des Unternehmenssitzes abwandere, stoppt mich die Jahreszahl 1981. Oder vielmehr: das Bild daneben. Es zeigt die ersten Jacken der "Mammut ­Kollektion". Sie offenbaren den aus heutiger Betrachtungsweise etwas skurrilen Glanz damaliger Schnitttechnik. Anders ausgedrückt, markiert die Einführung von Outdoorbekleidung einen bedeutenden Meilenstein des Unternehmens. Pierre Dubois sitzt zwei Türen weiter im Kreativraum, einem mit übereinander gestapelten Holzboxen abgetrennten Bereich in einer ansonsten nahezu leerstehenden Halle. Als Head of Design hat er die kreative Leitung über alle Bereiche der heutigen Kollektionen. Sein Blick zurück auf seine Anfangszeit bei Mammut vor sieben Jahren rückt die Prozesse der heutigen Zeit ins Licht. „Früher planten wir Kollektionen gerade mal ein Jahr im Voraus. Jetzt bin ich in der Wintersaison 2016/2017. Bei manchen Innovationsprojekten sind es gar drei Saisons. Vieles war damals geradliniger, die Ansprüche waren geringer. Heute ist der Druck größer. Dazu kommen die immer leichter und dünner werdenden Stoffe“, sagt der 42-Jährige. Elf Designer arbeiten in seinem Team, sechs davon allein in der Bekleidung, vier in der Hardware und einer im Bereich Footwear.

Abrollfestival des Mantelgarns

„Ich wünsche mir manchmal etwas mehr von diesem notwendigen Mut. Das Neue ist immer schwieriger, das von vor drei Jahren zu wiederholen, fällt dagegen leichter.“ Pierre Dubois, Head of Design Unverkennbarer Eingangsbereich

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Fotos // Benjamin Hellwig

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Anlage zum Zwirnen des Kernmaterials: 25 Kilometer innerhalb von 13 Stunden

Karabinerkandidaten in Reihe, Abteilung: Design Hardware

1.000 Meter Seil in 23 Stunden: eine von 50 Rundflechtmaschinen

Nach dem Flechten läuft jedes Seil als Kontrolle durch drei Lichtstrecken.

„Textile Produkte sind eine Herausforderung. Wir haben wunderschöne Stoffe und tolle Ideen, aber sie müssen auch verarbeitet werden können.“ Iris Roth, Head of Development and Pattern Apparel

Und wenn alle einer Meinung sind, geht es an die Entwürfe am Computer. Die ersten Muster machen wir bereits hier in unserer kleinen Werkstatt oder in unserer Reparatur­abteilung. Diese Prototypen gehen dann als Vorlage zu unseren Produzenten. Daraufhin kommt von ihnen ein erster Prototyp zu uns, den wir dann auf Herz und Nieren prüfen. Gern mit kalten, nassen Händen. Wir haben alle zwei Wochen einen Tag zur Verfügung, um die Produkte in der Natur unter die Lupe zu nehmen. Und damit meine ich nicht das Testen in unserer Freizeit“, sagt er und lacht. Und verabschiedet sich für eine verlängerte Mittagspause in eine Kletterhalle im benachbarten Lenzburg. Mein Weg führt mich übers Treppenhaus und ein paar verzweigte Gänge hinunter in die Produktionshalle. Hier rattert das Erbe dessen, was der Seiler Kaspar Tanner 1862 im acht Kilometer entfernten Dintikon aufbaute. Michael Gerber, Produktionsleiter der Flechterei, springt mit mir im Schlepptau von Maschine zu Maschine der Kletterseilfertigung.

„Das hier ist unsere Kernkompetenz. Es ist schön, dass Mammut nach wie vor darauf setzt, und wir es an diesem Standort aufrechterhalten können“, sagt er. Rund 500 Tonnen Rohmaterial laufen pro Jahr durch die Produktion, endlos gesponnene Garne, die aus 96 einzelnen Filamenten bestehen. Vor einer riesigen Anlage beobachten wir für eine Weile das Zwirnen des Kernmaterials eines Kletterseils. 25 Kilometer Zwirn entstehen hier innerhalb von 13 Stunden. „Hauptsächlich produzieren wir hier dynamische Seile. Dafür müssen sowohl Kern- als auch Mantelmaterial geschrumpft werden“, sagt Michael.­ Für den Kern werden dafür in einem weiteren Schritt sechs Garne zusammengezwirnt, drei dieser Zwirne dann zu einem sogenannten Auszwirn geformt. Dieser wird lose abgelegt und unter Dampf und heißen Temperaturen in einem Ofen geschrumpft. Für den Mantel ist das Prozedere etwas anders. Hier sorgen Rundstrickmaschinen für eine schlauchförmige Ware, die in Säcken gelagert unter Dampf und Wärme an Länge verlieren. So werden pro Sack aus 25 Kilometern Zwirn rund 18 Kilometer“, erklärt er.

Nach dem Schrumpfen wird die Zwischen­ aufmachung von Kern- und Mantel­material für den nächsten Arbeitsschritt wieder aufgelöst. Mit ein paar Schritten stehen wir vor der lärmintensivsten Maschine der Halle. Die 40 Klöppel der Rundflechtmaschine, auf denen die Zwirnspulen stecken, drehen sich in beeindruckender Geschwindigkeit im Kreis, 20 von ihnen mit dem Uhrzeigersinn, 20 dagegen. In 23 Stunden entstehen pro Maschine 1.000 Meter Seil – 50 dieser Maschinen sind aktiv. „Je nachdem, wie wir die Fäden aufstecken, entstehen die unterschiedlichen Seilmuster. Und jeden Meter, den wir hier flechten, kontrollieren wir auf eventuelle Schäden“, sagt Michael. Der 38-Jährige nimmt mich mit zur Kontrollanlage. Hierin läuft jedes Seil durch drei Lichtstrecken, die bei Abweichungen der Seilstärke von über 0,4 Millimeter auslösen. Zwei weitere Anlagen erledigen das Konfektionieren. Herausragend ist dabei die Roboteranlage, die das fertige Seil in Achten legt, wodurch es beim späteren Abrollen nicht zu ungewünschten Verdrehungen kommt.

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1862 Kaspar Tanner beginnt als Seiler in Dintikon zu arbeiten. 1918 Sohn Oscar Tanner schafft neue Maschinen an und errichtet einen mehrstöckigen Bau. 1943 Mit den „Mammut Seilen“ wird die Marke Mammut eingeführt. Mit ihr will sich die Seilerwarenfabrik von der Konkurrenz abheben. 1952 Das Mammut-Argenta ist das erste aus Nylongarn gedrehte Gletscherseil von Mammut. 1958 Mit Mammut-Everest kommt das erste geflochtene Mammut-Bergsportseil mit Kern-Mantel Konstruktion auf den Markt. 1964 Das Mammut-Dynamic ist das erste Einfachseil, das von der Internationalen Bergsteigerorganisation UIAA zertifiziert wird. 1974 Aus „Mammut Seile“ wird „Mammut Garantie“. 1978 Unter der Bezeichnung Altitude kommen erstmals Mammut-Jacken und -Hosen aus Gore-Tex auf den Markt. 1981 Eine „Mammut Kollektion“ mit Bekleidung und Schlafsäcken wird eingeführt. 1984 Im Zuge eines Innovationsschubs kommen Softshell-Hosen, Faserpelzjacken und Thermic Unterwäsche, der Freiklettergurt A. F. sowie ein Karabinersortiment auf den Markt. 1992 Mammut zieht von Lenzburg in einen Neubau nach Seon. 1995 Die Bekleidungsserie Mammut Extreme und eine erste Kollektion mit Mammut-Rucksäcken kommt auf den Markt. 1996 Rolf G. Schmid tritt in die Arova-Mammut AG ein und leitet den Bereich Sport. 1997 Die sogenannte Outdoor-Kollektion wird eingeführt. 2000 Rolf G. Schmid wird CEO von Mammut. 2000 Mammut übernimmt den nordamerikanischen Bergsport- und Outdoorspezialisten Climb High und festigt damit die Marktposition in den USA. Climb High ist der größte Distributor für europäische Kletter- und Bergsportausrüstung in den USA. 2003 Es erfolgt die Umbenennung in Mammut Sports Group AG, zu der die Marken Mammut, Ajungilak, Toko und Raichle gehören. 2008 Mammut gründet mit der Mammut Alpine School eine eigene Bergschule. 2008 Mammut setzt sich für soziale Arbeitsbedingungen ein und tritt der Fair Wear Foundation bei. 2011 Mammut wird Mitglied von bluesign. Der Qualitätsstandard stellt sicher, dass die textilen Produkte schonend für Mensch und Umwelt hergestellt werden. 2012 Die Mammut Sports Group AG feiert ihren 150. Geburtstag mit dem Biggest Peak Project in History. 2012 Mammut nimmt nach der größten Investition seit der Gründung das neue Zentrallager in Deutschland in Betrieb. Weitere Infos unter www.mammut.ch

Zeichnung // Mammut

Meine Ohren klingeln auf dem Weg zurück zu den Bürofluren noch etwas nach. Franz Widmer, zuletzt Athlet im Swiss Climbing Team, kommt auch in seinem hiesigen Aufgabenbereich mit etlichen Metern Kletterseil in Berührung. Er leitet die Mammut Alpine School. Die Abteilung ist keine Bergschule im klassischen Sinne. Sie will Menschen, die noch keinen oder nur einen geringen Bezug zum Berg haben, unter fachlicher Begleitung von Bergführern in die Natur bringen. Das Angebot reicht von sehr einfachen bis sehr anspruchsvollen Touren. Darüber hinaus bietet das in Deutschland, Österreich und der Schweiz positionierte Kursangebot auch sicherheits­ relevante Praxiserfahrung mit Mammut-­ Produkten, wie beispielsweise Notfallmanagement, Lawinenkunde, Klettersteigkurse oder Skitour-Schnuppertrainings. „Über das Erlebnis am Berg hinaus ist die Bergschule für uns jedoch auch ein wichtiges Element, um draußen zu ent­ wickeln und zu testen. Rund 15 Bergführer sind mit unseren Produkten für uns im Einsatz. Das sind intensive Tests, die uns ein gutes Feedback geben“, erklärt der 36-Jährige. „Und für mich selbst ist das eine faszinierende Herausforderung. Ich habe Zugang zu all den verschiedenen Sparten. Und merke, dass jedes Programm seine eigene Dynamik hat. Es ist eine sehr lebendige Aufgabe“, sagt der ehemalige Kletterprofi.

Meilensteine Mammut

Fotos // Benjamin Hellwig

Michael legt ein fertig abgepacktes 30-MeterSeil auf die Waage. „Eine sehr wichtige Qualitätskontrolle. Wenn die Länge stimmt und das Gewicht zu gering ist, könnte das ein Zeichen für einen fehlenden Faden sein“, sagt er. Rund 70.000 Seile in verschiedenen Längen produziert Mammut hier in Seon pro Jahr. Wir verlassen das Rattern. Im Treppenhaus führt mich Michael zum Sturzturm. „Kletterseile sind ein absoluter Sicherheitsbereich. Weil an jedem Seil irgendwann einmal ein Leben hängt.“ In dem liftähnlichen Schacht prüft das Unternehmen mit der Ermittlung der Sturzzahl jede einzelne Produktionscharge.

Erster Schritt Skizzenarbeit: Entwurfzeichnung aus der Abteilung Hardware

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Im Uhrzeigersinn von oben links: Iris Roth, Andi Fischer, Rolf Schmid, Pierre Dubois, Franz Widmer, Peter Hollenstein raus-magazin XXL eins 2015


Foto // Thomas Senf/Mammut

auf spurensuche

Eismeer Pants im Frischlufteinsatz

In einem Besprechungszimmer treffe ich mich mit Peter H ­ ollenstein. Der 32-Jährige ist Corporate­Responsibility ­Manager bei Mammut­ und zuständig für die Koordinierung aller Themen rund um die unternehmerische Verantwortung. „Der Stellenwert bei Mammut ist hoch und strategisch verankert. Wir wollen die Themen wie Arbeitsbedingungen und ökologische Produktion aktiv angehen und intern eine CR-Kultur aufbauen, die auf allen Ebenen getragen wird“, sagt er. „Und wir haben auch den Anspruch, bezüglich Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle einzunehmen.“ So arbeitet Mammut­zum Beispiel als erstes Unternehmen in der Outdoorbranche und als eines der ersten Unternehmen in der Textilbranche mit der Fair Wear Foundation zusammen, ist bereits seit 2011 bluesign-Mitglied. „Bei gewissen Themen, welche einfach zu groß sind, um sie allein zu stemmen, brauchen wir aber auch das Engagement anderer. So können wir beispielsweise bei der Beschaffung umweltfreundlicher Materialien gemeinsam mit anderen Marken mehr Druck auf die Zuliefererkette ausüben. Dass es dieses Miteinander unter den Unternehmen der Branche gibt, hat mich positiv überrascht“, sagt Peter.

Es ist inzwischen Nachmittag. Ein Gespräch mit Rolf Schmid bildet den Abschluss meines Besuches in Seon. Der Geschäftsführer ergänzt Peters Worte mit seinem Blick auf die gesamte Outdoorbranche. „Die Erwartungen sind hier extrem hoch. Wir gelten als Vorzeigebranche, vielleicht machen wir manche Dinge auch besser als andere. Die Natur ist unser Aufenthaltsraum. Würden wir selbst gegen die Natur arbeiten, würden wir ihn zerstören. Darum ist der Druck von außen auch ein anderer. Das führt dazu, dass auf uns gezeigt wird, im positiven wie im negativen Sinne. Und obwohl die Branche klein ist, sind wir auch da in einer Vorreiterposition. Das macht es schwierig, aber auch zu einer spannenden Herausforderung“, sagt er in feinem schweizerischen Akzent. Zu den charakteristischen Besonderheiten, die das Wirtschaften Mammuts als Schweizer Marke prägen, zählt Rolf eine gewisse Gerad­

linigkeit und das Einhalten des Versprochenen. „Wir sind zudem tendenziell ein bisschen langsamer, gerade aus deutscher Sicht. Aber wenn wir kommen, sind wir da. Dazu sind es die typischen Schweizer Attribute, die uns kennzeichnen: Hohe Qualität, Genauigkeit und Präzision, vielleicht auch eher etwas teurer, dafür weiß man, dass die Qualität stimmt.“ Auch im Logo seien diese Attri­bute bereits gegeben. „Was ist ein Mammut? Es ist nicht das schnellste, wendigste Tier. Aber wenn es einmal in Fahrt ist, dann läuft es konstant. Es hat Power, geht klar in eine Richtung und bewegt etwas. Wohlüberlegt und etwas dickhäutiger“, sagt er und schmunzelt. Ich möchte wissen, welche Hemmnisse das mit sich bringe. „Es gibt sicher Unternehmen, die schneller, wendiger und risikofreudiger sind als wir“, antwortet er. „Die werden kurzfristig auch schneller wachsen können. Da sind wir vorsichtiger.

„Ein erster Prototyp kommt von unseren Produzenten zu uns, den wir dann auf Herz und Nieren prüfen. Gern mit kalten, nassen Händen.“ Andi Fischer, Designer and Developer Hardware

raus-magazin XXL eins 2015

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Foto // Rainer Eder/Mammut

auf spurensuche

"

Wir agieren nach dem Prinzip, was wir selbst nicht zu 100 Prozent bezahlen können, wird nicht gemacht. Das ergibt eine gewisse Einschränkung, aber die andere Seite ist um so viel positiver. Alles bezahlt zu haben, verleiht uns eine unheimliche Stabilität. Und auch eine Sicherheit, sollte eine Krise von außen kommen. Wir werden zwei, drei Stürme überleben können.“

arbeiter hier in Seon einmal in einer Berghütte geschlafen hat. Wir übernehmen die Kosten, stellen auch, wo nötig, einen Bergführer zur Verfügung. In dieser Umgebung zu sein, in einer Hütte zu schlafen, die eigenen Produkte auszuprobieren, das sorgt für den Enthusiasmus.“ Ich verabschiede mich. Und verlasse das Gebäude mit dem Gedanken, mich mal wieder nach einer Berghütte umzuschauen.

weitere Infos unter

Foto // Christoph Frutiger

www.alpineschool.mammut.ch

Foto // Benjamin Hellwig

Rolf hat, wie er sagt, als Auslandsschweizer erst spät die Anziehungskraft der Berge gespürt. „Als ich vor rund 18 Jahren hier anfing, ging es für mich mit der Bergwelt erst los. Die Produkte waren dafür verantwortlich, aber

auch die Menschen hier, die mir zu Verstehen gaben, dass ich ja nicht über all das reden könne, ohne selbst draußen gewesen zu sein. Und ich wollte selbst Ahnung haben“, sagt der 55-Jährige. Heute bedeute es ihm ein extrem schnelles Runterfahren: „Sonst sind meine Berge die Papierberge. Wenn ich aber rauskomme, Teil der Natur bin, bleibt alles, was Alltag ist, sofort stehen. Ich bin dann einerseits mit mir beschäftigt, andererseits erlebe ich diese Ruhe, umgeben von der Berglandschaft, als eine pure Freude“, sagt er. Diese Begeisterung will er auch noch stärker unter seinem Team verbreiten. „Ich möchte es ermöglichen, dass jeder unserer 270 Mit-

Mammut Pro Team"-Athlet Jakob Schubert mit Fingerspitzengefühl im Tessin

Stoffmuster in der Abteilung Material

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raus-magazin XXL eins 2015

Schachtarbeit: Ermittlung der Sturzzahl jeder einzelne Produktionscharge



branchenbefragung

3Fragen Neuentwicklungen sind das Maß der Dinge. Innovationen bedeuten Herstellern und Handel einen frischen Wind, der Potenziale schafft und Märkte lebendig hält. In der Kommunikation dieser Neuheiten sowie in deren Einklang mit ökologischeren Wirtschaftsformen liegen die Herausforderungen der Branche.

an die Hersteller

1 Die Funktionalität ist neben zunehmend modischen Aspekten noch immer das

Foto // Tatonka

RAUS! hat im Vorfeld der ISPO bei wichtigen Outdoor­unternehmen nachgefragt.

Foto // KEEN

zentrale Element von Outdoorprodukten. Welche bedeutenden Innovationen können Sie für Ihr Unternehmen für die anstehenden Saisons herausstellen? 2 Inwieweit birgt das Streben nach immer neuen Entwicklungen auch Risiken? Wie gelingt es, dass die Vielzahl an neuen Begriffen und Technologien bei Handel und Verbrauchern nicht zu Verwirrung und Ablehnung, sondern zu Akzeptanz führt? 3 Die treibende Kraft für umweltbewusste Innovationen ist zu einem bedeutenden Anteil der gewissenhafte Endverbraucher. Was wird Ihr Unternehmen investieren, damit der Spagat zwischen ökologisch nachhaltigem Wirtschaften und der Herstellung hochfunktioneller Produkte gelingt?

tatonka

1

Hinsichtlich der Funktionalität ist es, wenn wir ehrlich sind, doch

KEEN

so, dass die grundlegend wichtigen Funktionen (zum Beispiel

„wasserdicht, atmungsaktiv“) längst definiert sind. Die Geschichten sind erzählt und werden nur noch variiert. „Bedeutende Innovationen“ sind Mangelware. Fortschritt gibt es nur noch im Detail. Funktionalität auf hohem Niveau setzt der Verbraucher bei Outdoorprodukten voraus und wird nur noch selten wirklich enttäuscht.

2

1

Bestmögliche Features für die jeweiligen Einsatzbereiche motivieren KEEN immer weiter, neue Verbesserungen für alle Schuhbereiche anzustreben, sei es bei der Machart, dem Sohlenaufbau oder

den Materialien. KEENs Schwerpunkte bei allen Produktneuheiten liegen nach wie vor auf Komfort,

Passform und hochwertiger Verarbeitung, gepaart mit Langlebigkeit. Im Fokus stehen Dämpfung, Stabilität, Schutz und Halt, bei den Wintermodellen natürlich auch ein intelligentes „Wärmemanagement“ und

Sie haben Recht. Die Kommunikation der Funktion gegenüber

Isolierung. Bei KEENs neuen Premium-Modellen garantiert die hochwertige Verarbeitung durch ange-

dem Endverbraucher ist eine echte Herausforderung. Abgrenzung

sohlte Machart, bei der die kompressionsresistente PU-Zwischensohle inklusive integriertem Fersenpol-

gibt es nur noch in Details und diese sind oft so komplex, dass sie sich

ster direkt an das Obermaterial angespritzt wird, optimale Dämpfungseigenschaften. Stabilität wird nicht

nicht mehr „kurz und knackig“, wirkungsvoll mitteilen lassen. Mittels der

nur durch eine über die gesamte Schuhlänge eingelassene Stabilisierungsplatte erreicht, sondern auch

Optik lassen sich dagegen ständig neue Geschichten erzählen, neue

durch Synthetik-Verstärkungen am Schaft oder zusätzliche Fußfixierung durch ein umlaufendes Fersen-

Anreize schaffen, die ganz einfach zu verstehen sind – „GEFÄLLT MIR!“.

band. Verlässliche Traktion gewährt eine KEEN-spezifische Zweizonen-Gummilaufsohle.

Da diese Storys aber jeder kommuniziert, nicht nur die Outdoormarken, bleibt die Funktion essentiell für das Bestehen im Outdoormarkt. Für uns bei TATONKA geht es genau darum, Funktion und Mode so auszubalancieren, dass beides zusammen, als Einheit, wahrgenommen wird.

3

2

Der Markt wird seit einem Jahrzehnt regelrecht mit Innovationen, neuen Designs und­Konzepten überflutet. Neue Ergonomie, Lauf- und Sohlenkonzepte, Materialien und weitere Einsatz-

segmente verkomplizieren vieles und sorgen somit auch für eine verstärkte Modellzirkulation. Wir entschleunigen diesen Umstand und konzentrieren uns auf die wesentlichen Aspekte und Kategori-

Im Gegensatz zu anderen Branchen, wo das Bild ähnlich oder

en. Vielseitigkeit und leicht verständliche Produkte sollten­die Kernmission jeder klugen und ver-

noch schwieriger ist, haben große Teile der Outdoorbranche ver-

braucherfreundlichen Produktstrategie sein.

standen, dass es in Sachen Umweltbewusstsein nicht nur mit Absichtserklärungen getan ist, und arbeiten an der Lösung eines großen und komplizierten Puzzles. Andererseits ist der Funktionsgedanke nach wie vor das zentrale Alleinstellungsmerkmal der Branche. Genau hier wird

3

Als Schuhhersteller ist sich KEEN bewusst, dass viele seiner Aktivitäten Spuren hinterlassen. Im Rahmen der Selbstverpflichtung des Unternehmens spielt daher das Thema Umweltverträglichkeit

eine große Rolle. KEEN hat nicht den Anspruch, ein komplett „grünes“ Unternehmen zu sein, ist jedoch

die „Outdoornische“ im globalen Markt definiert und gesichert. Die

in jedem Bereich sehr kreativ, um nachhaltige Lösungen und eigene Qualitätsansprüche immer stärker

besten Nachhaltigkeitsargumente werden das nicht ersetzen können,

in den gesamten Wertschöpfungsprozess einzubinden. Dazu zählen zum Beispiel die Fertigung in

müssen es aber unterstützen. Durch den Nachhaltigkeitsanspruch

KEEN-eigenen Fabriken nahe am Zielmarkt, hohe Strapazierfähigkeit und Lebensdauer dank direkt an-

getriebene Investitionen in Personal, Know-how und Fertigungstechnik

gesohlter Machart und extrem haltbarer PU-Zwischensohlen, die Verwendung von Fußbetten aus recy-

sind für jeden, der im Markt überleben will, unausweichlich.

celtem PU-Schaum oder Verpackungsmaterial aus wiederaufbereiteten und abbaubaren Materialien.

Thomas Daniel Verkaufsleiter Deutschland www.tatonka.com

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raus-magazin XXL eins 2015

Selim Say Product Line Manager EMEA www.keenfootwear.com


Foto // Peter Mathis

Foto // Berghaus

branchenbefragung

Berghaus

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Neben unseren bestehenden Technologien der Hydro-Familie, werden wir im Winter 2015 Hydroshell Air und Hydrodown Fusion auf

den Markt bringen. Hydroshell Air werden wir vor allem in Verbindung

mit anderen Hydroshell-Materialien verwenden. Neben der Wasserdich-

mammut

tigkeit steht hierbei die Atmungsaktivität bei hoch intensiven Aktivitäten im Fokus (40.000 g/m²/24 h). Hydroshell Air hält den Konsumenten

1

­trocken und sorgt für ein angenehmes Körperklima. Hydrodown Fusion Für die Wintersaison 2015/16 bieten wir neue Lawinen-Airbag-Modelle wie den Ultralight Removable

beschreibt das Zusammenspiel von Hydrodown- (wasserabweisende

Airbag, den Ride Protection Airbag sowie die Alyeska Protection Airbag Vest. Denn Freeriden und

Daune) und Hydroloft- (hydrophobe Daune) Fasern. Das führt dazu, dass

Skitourengehen hat sich längst von einer Nischen- zu einer Breitensportart entwickelt. Doch viel zu oft

weniger Wasser absorbiert wird und die Isolierung schneller trocknet,

verzichten Wintersportler aus Gewichtsgründen auf die Mitnahme einer vollständigen Sicherheits­

um einen zuverlässigen Wärmehaushalt zu gewährleisten. Hydrodown

ausrüstung. Spätestens ab diesem Winter darf das Gewicht keine Rolle mehr spielen. So wiegt der

Fusion ist in zwei Versionen erhältlich: Fusion 7.3 aus 70 Prozent Hydro­

Mammut Ultralight Removable Airbag mit einer (Carbon-)Kartusche nur 1.720 Gramm (1.410 Gramm

down (600er-Füllkraft) und 30 Prozent Hydroloft-Fasern sowie Fusion 5.5

ohne Kartusche). Das setzt in der Produktpalette der Airbag-Rucksäcke neue Maßstäbe in Sachen

aus 50 Prozent Hydrodown (600er-Füllkraft) und 50 Prozent Hydroloft.

Leichtigkeit – und ist die richtige Wahl für Skibergsteiger, denen es nicht leicht genug und bergauf nicht schnell genug sein kann. Mit dem Mammut Ride Short Protection Airbag ergänzen wir unser Sortiment speziell für Wintersportler mit kürzerem Oberkörper – beispielsweise auch Jugendliche. Im neuen Ride

2

Das Streben nach neuen Entwicklungen birgt Risiken, weil man keine Absicherung über die Auswirkung hat. Aber schon

Short Protection Airbag kombinieren wir erstmalig ein Protection-Airbag-System mit einem Rucksack in

Benjamin­Franklin wusste, dass Innovation nicht bedeuten kann,

der „Short“-Variante. Zudem erhöht die kürzere Rückenlänge kombiniert mit einer geänderten Schulter-

immer dasselbe zu tun und gleichzeitig auf andere Ergebnisse zu

trägergeometrie und -konstruktion den Tragekomfort. In der Mammut Alyeska Protection Airbag Vest

hoffen. Will man kreativ sein und etwas bewegen, lässt sich ein Risi-

haben wir die Sicherheitsfeatures und Vorteile eines Protection-Airbag-Systems in einem Ausrüstungs-

ko also nicht vermeiden, aber es ist zumindest kalkulierbar und da

teil, das keine Bewegungseinschränkung mit sich bringt, vereint: Der körpernahe Sitz der Weste macht

verhält Berghaus sich sehr gewissenhaft. Ich glaube, dass der Handel

sämtliche Manöver im Gelände unbeeindruckt mit. Auf der Seite elementarer Ausrüstung macht die

besonders geschult werden muss, um im Dschungel der Begrifflich-

Weste dank vier Litern Stauraum dennoch keine Abstriche. Schaufelblatt, Schaufelstiel, Sonde, ein

keiten bestehen zu können. Dies hilft natürlich auch im Umgang mit

Erste-­Hilfe-Set und Verpflegung finden darin problemlos Platz. Zudem haben wir unsere Freeride-Kollektion

dem Endverbraucher. Gefährlich ist das Halbwissen, das für jeder-

komplett überarbeitet und speziell für die Anforderungen im Tiefschnee konzipiert. Im Bereich Isolati-

mann zugänglich ist und im Internet kursiert. Hier wird Verwirrung

onsmaterialien setzen wir neben Daune und Kunstfaser auch auf zwei neue Technologien: PrimaLoft

gestiftet. Ansonsten bin ich überzeugt, dass der interessierte Endver-

Silver Insulation Down Blend, ein Daune-Kunstfaser-Gemisch, und die von Mammut exklusiv verwende-

braucher sich auf die wesentlichen Merkmale einer Technologie

te Mammut Alpine Wool YAK, gewonnen aus dem Fell der zentralasiatischen Rinder. Innerhalb der Kol-

konzentriert und Vergleiche anhand dieser zieht, um individuell für

lektion Eiger Extreme entstand ein neues Designkonzept und Highlights wie der Alpin-Overall Nordwand

sich zu entscheiden, welches Produkt ihr/ihm am ehesten gefällt.

Pro HS Suit Men, der Sphere Eigerjoch 3-Season Sleeping Bag, der Expeditionsstiefel Nordwand High 2.1

Die Akzeptanz ergibt sich von ganz allein, sobald der Kunde positive

und der Alpin-Rucksack Trion Felsturm.

Erfahrungen mit einer Technologie macht.

2

3

Sowohl für den Handel als auch für den Endkonsumenten wird es tatsächlich immer schwieriger, sich im unglaublich großen Angebot zurechtzufinden. Wir glauben, dass hier einer starken Marke

wie Mammut eine bedeutende Rolle zukommt. Unser Bestreben ist es seit jeher, kompromisslose Quali-

Bei Berghaus arbeiten wir ständig an der Verbesserung der Balance von Nachhaltigkeit und Funktionalität unserer Produkte. Es gibt

viele Bereiche, in denen es deutliche Überschneidungen gibt, beispiels-

tät auf den Markt zu bringen und die Sicherheit im Bergsport zu verbessern. Dafür steht die Marke

weise müssen die leistungsfähigsten technischen Produkte auch harten

Mammut,­das wissen der Handel und auch die Verbraucher. Diese klare Positionierung hat über die Jahre

Bedingungen standhalten, um zuletzt von einem Abenteuer zum näch-

viel Vertrauen, Orientierung und Akzeptanz geschaffen, sodass nicht einzelne Begriffe im Vordergrund

sten zu überleben. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass unsere Pro-

stehen, sondern die Gewissheit, von Mammut das zu bekommen, was man erwartet: Zuverlässigkeit,

dukte robust und auf Langlebigkeit ausgelegt sind, und sichern beides

Qualität und Sicherheit. Dieses Markenversprechen immer wieder einzulösen ist unser größtes Bestre-

mit unserer lebenslangen Garantie und dem Reparaturservice. Die Aus-

ben und hilft, die Risiken der Begriffs- und Technologievielfalt zu minimieren.

weitung der Nutzungsdauer eines Produkts hat eben den größten Vorteil

3

überhaupt: die Nachhaltigkeit. In den Bereichen, wo Überschneidungen Es ist unsere Ambition, stets die umweltschonendsten Praktiken anzuwenden. Wir investieren viel

nicht so offensichtlich sind, schauen wir nach innovativen Lösungen und

in die Umstellung von umweltfreundlicheren Ausrüstungen. Ein Großteil unserer Stoffe erfüllt be-

Technologien, die die Funktionalität und Nachhaltigkeit optimieren; ein

reits den strengen bluesign-Standard. Nachhaltiges Wirtschaften entsteht nicht über Nacht, es ist ein

großartiges Beispiel dafür ist unsere preisgekrönte „EcoWoven“-Linie,

kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Wir glauben, dass es künftig kein Spagat mehr sein darf, son-

die im Einsatz einer innovativen Färbetechnik entsteht und somit Was-

dern verfolgen das Ziel ökologisch nachhaltiges Wirtschaften und die Herstellung hochfunktioneller

serverbrauch und Chemikalieneinsatz in der Produktion drastisch redu-

Produkte in Einklang zu bringen. Funktion muss ökologisch sein, das ist das neue Mantra und gleich-

ziert, während gleichzeitig die Verbesserung der Farbechtheit des Mate-

zeitig eine große Herausforderung.

rials gewährleistet wird und die Produkte länger neu aussehen.

Adrian Huber Head of Business & Brand Development www.mammut.ch

Cindy Singh Pannu Senior Marketing Executive de.berghaus.com

raus-magazin XXL eins 2015

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Foto // www.jeremy-bernard.com

Foto // Bjarne Salen

branchenbefragung

Julbo

1

haglöfs Als bedeutendste Innovation lässt sich zur diesjährigen ISPO mit Sicherheit die Julbo Aerospace herausstellen. Eine Weltneuheit

im Bereich Ski- und Freetouring, mit der Julbo die erste Brille erschaffen hat, die sowohl auf der Abfahrt als auch im Aufstieg einwandfrei funktioniert. Durch das SuperFlow System kann das Be-

1

Haglöfs verwendet ausschließlich Daunen mit bluesign-Zertifizierung, die garantiert als Nebenprodukt der Nahrungsmittelproduktion anfallen. Die neuen wasserabweisenden Daunen verfügen

über eine Bauschkraft von 600, 700 oder 800 cuin. Ihre Wasserfestigkeit verdanken sie der DWR-

schlagen der Scheibe vermieden und für eine noch bessere Ventila-

Imprägnierung, die keine umweltschädlichen Fluorcarbone wie PFOS und PFOA enthält. Essens ist die

tion gesorgt werden. Hinzu kommt das Beste der Julbo-Technologien:

Haglöfs-Kollektion windfester, ultraleichter und minimalistischer Bekleidung mit äußerst geringem

eine sphärische Scheibe sowie der Minimalist Frame für ein extrem

Packmaß, die nun in einer überarbeiteten Version auf den Markt kommt. Essens III Down umfasst eine

weites Sichtfeld. Das Thema Funktionalität steht für Julbo im Zusam-

Jacke, eine Kapuzenjacke und eine Weste. Essens Mimic ist die erste Jacke von Haglöfs aus syntheti-

menhang mit einem ansprechenden Design immer an erster Stelle.

schen Daunen. QuadFusion Mimic sieht aus wie Daunen, wird auf die gleiche Art wie Daunen in das

Auch für die nächste Saison haben wir erneut das Bestreben, immer

Bekleidungsstück eingearbeitet und verfügt über sehr ähnliche Eigenschaften. Gleichzeitig bietet

die neuesten Innovationen zum Thema Augenschutz anzubieten.

­QuadFusion Mimic alle Vorteile von Synthetik-Fasern: Es isoliert auch, wenn es nass ist, trocknet

Gute Beispiele hierfür sind die neu entwickelten Technologien und

schnell und ist einfach zu waschen. Die spezielle Konstruktion von QuadFusion Mimic verhindert, dass

Verbesserungen, welche in allen unseren technischen Scheiben

das Material durch die Nähte der Jacke austritt. Essens Mimic ist mit dem Obermaterial Pertex Micro-

(Zebra, Zebra Light, Cameleon, Snow Tiger) eingesetzt werden.

light ausgestattet und fügt sich nahtlos in die Essens-Familie ein. Weitere Highlights: Für die Saison

2

Herbst/Winter 2015 führt Haglöfs nun mit Skade eine Freeski-Kollektion speziell für Frauen ein, die in Die mit den immer neuen Begriffen und Technologien verlink-

Zusammenarbeit mit den besten Freeride-Fahrerinnen aus dem Kreis der Haglöfs Friends entwickelt

ten Vorteile müssen deutlich spürbar sein. Nur dann kann

wurde. Zum neuen Angebot der Skade-Kollektion gehören eine Jacke, eine Hose und ein speziell für

einer gewissen Unübersichtlichkeit entgegengewirkt werden. Dies

Skifahrerinnen entwickelter Parka. Für die Saison Herbst/Winter 2015 führt Haglöfs zudem die neue

geht Hand in Hand mit einer immer intensiveren und verstärkten

Kollektion Mountain Pro ein: Sie beinhaltet Produkte, die gemeinsam mit Profis für Profis entwickelt

Schulung der Händler und des Verkaufspersonals. Zudem sollte im

worden sind. Die vorgestellten Produkte sind das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit mit der

Idealfall die Benennung technischer Neuerungen auch für den End-

Alpinen Rettung Schweiz (ARS). Die „Haglöfs Mountain Pro“-Kollektion umfasst eine Hardshell-Jacke,

verbraucher einfach nachzuvollziehen sein. Schlussendlich können

eine an den Schultern verstärkte Isolationsjacke, eine Hose und einen Rucksack. Genau wie der Ruck-

durch diese Maßnahmen Verwirrung und Ablehnung auch auf Sei-

sack Roc Rescue 40 wurden die neuen Bekleidungsstücke an die spezifischen Anforderungen der Alpi-

ten der Konsumenten vermieden werden.

nen Rettung Schweiz angepasst: Sie müssen das ganze Jahr über verwendet werden können und für

3

alle Wetter- und Temperatur­bedingungen sowie für unterschiedliche Rettungseinsätze tauglich sein. Julbo achtet seit Bestehen der Marke darauf, die Kunden und Endverbraucher mit hochfunktionellen Produkten zu versorgen.

Dabei haben wir immer Wert darauf gelegt, sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachhaltig zu arbeiten. Wir sind der Ansicht: Je stär-

ker wirtschaftlich nachhaltig gearbeitet wird, desto nachhaltiger arbeitet ein Unternehmen auch unter ökologischen Gesichtspunkten.

2

Hier kommt es besonders darauf an, den Handel als Bindeglied zum Kunden zu schulen. Haglöfs bietet hierfür spezielle Workshops und Schulungen an, um umfassend über seine

Produkte zu informieren.

3

Das Take-Care-Symbol dient den Kunden als Orientierung bei der Suche nach Produkten von Haglöfs, die in puncto Nachhaltigkeit unschlagbar sind. Bevor ein Produkt von Haglöfs mit dem Take-

Care-Symbol ausgestattet wird, muss es mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:

Bertrand Ragonneau-Flemming International Sales Manager www.julbo-eyewear.com

• Zertifizierung durch bluesign • Hergestellt aus Recyclingmaterial (zu mindestens 50 Prozent) • Hergestellt aus organischer Baumwolle Ein Produkt, das aus mindestens 50 Prozent Recyclingmaterialien hergestellt wurde, wird als „Haglöfs Recycled“ bezeichnet. Haglöfs hat zum Ziel, den Anteil an Recyclingmaterialien in den Produkten zu erhöhen. Mehrere Produktlinien von Haglöfs basieren aktuell auf recyceltem Polyester, zum Beispiel mehrere Produkte der Intense- und der Trekking-Kollektion. 30 Prozent der verkauften Kleidung wird aus Recyclingmaterial hergestellt. Ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeitsarbeit besteht für Haglöfs darin, sicherzustellen, dass die Mitarbeiter der Zulieferer von Haglöfs unter akzeptablen Bedingungen arbeiten. Im Mai 2012 schloss sich das Unternehmen der Fair Wear Foundation (FWF) an. Als Resultat seiner Zusammenarbeit mit der FWF hat sich Haglöfs außerdem entschieden, nicht mehr in Ländern produzieren zu lassen, die keine angemessenen Arbeitsbedingungen gewährleisten.

Herbert Horelt Geschäftsführer Haglöfs Deutschland www.haglofs.de

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raus-magazin XXL eins 2015


Foto // Hansi Heckmair

Foto // Bergans/Fredrik Schenholm

branchenbefragung

Bergans Salewa

1

„Form follows function“ ist unsere Devise, wenn es um die Ausstattung beziehungsweise Ausrüstung von Bergsteigern und Bergenthusiasten geht. Dabei ist besonders das Thema „schnell und

1

Wir bringen eine Vielzahl an neuen Stoffen und Materialien, vor allem für die isolierenden Schichten! Herausragend sind dabei sicher-

lich das neue PrimaLoft Down Blend, das die Vorteile der Kunstfaser mit denen der Daune vereint – zum Beispiel in unserem neuen Eggen Down

leicht“ gefragt. Wir stellen fest, dass sich die meisten Aktivitäten von diesem Themenschwerpunkt

Jacket – oder die Wollmischung lavalan aus Schurwolle und Maisfasern:

leiten lassen. Aus unserer Sicht geht es dabei um gesellschaftliche Veränderungen, bei denen der

ein überaus nachhaltiges Produkt, das nicht nur sehr gute isolierende

Anwender im Bergsport seine Grenzen kennenlernen möchte und seine Aktivität am Berg immer

und temperaturregulierende Eigenschaften besitzt, sondern auch einen

mehr auch in Hinblick auf die benötigte Zeit „bewertet“… dies wird als positive Herausforderung be-

hohen Feuchtigkeitstransport. Eingesetzt wird dies in der Bladet Jacket,

trachtet. Diese Tatsache wird auch durch die Einbindung von sozialen Medien gefördert, wo man seine

einem praktischen Midlayer für sportliche Aktivitäten am Berg und an-

Aktivität gerne im Freundeskreis teilt und sich damit positioniert! Außerdem verwenden viele User

derswo. Übrigens setzen wir viele unserer hochwertigen technischen

Self-Tracking-Devices, die beispielsweise über GPS die Strecke, den Verlauf und die Details wie Zeit,

Materialien auch in unserer Lifestyle-Kollektion ein, die wieder gewach-

verbrauchte Energie et cetera speichert. Beim nächsten Mal kann man diese dann ganz einfach ver-

sen ist und viele wetterfeste und funktionelle Mäntel beinhaltet, darunter

gleichen und sehen – beziehungsweise beweisen – wie man sich steigern konnte. Wir lassen uns

einige universelle 3-in-1-Modelle mit herausnehmbaren und wärmenden

kaum von „modischen“ Aspekten leiten, da diese nach einiger Zeit als altmodisch oder unmodisch

Innenjacken, je nach Belieben aus Wolle oder Daune. Auch im modi-

empfunden werden können. Uns geht es mehr um den Zeitgeist und wie man den entsprechenden

schen Bereich hat die Funktionalität also ihren Platz!

Stil abbilden kann … immer im Sinne der „Dazugehörigkeit“ zur jeweiligen Anwendergruppe. Die optimale Mischung von Tradition und Modernität ist dann meist die logische Konsequenz aus dieser Denkhaltung in der Markenführung.

2

Viele dieser Materialien müssen einfach ausprobiert und „erfahren“ werden, daher hat der Handel für uns eine so hohe Bedeu-

tung, weil der Verbraucher nur hier vor Ort die Produkte ansehen, erleZur Herbst-Winter-Kollektion 2015/2016 zwei Highlights: Zum einen Vert, ein Climb-to-Ski-Helm speziell

ben und fühlen kann. Vieles was wir in den letzten Jahren an Innova-

für Skitourengeher und Freerider, zertifiziert für das Skifahren und Klettern. Zum anderen Sesvenna,

tionen auf den Markt gebracht haben, läuft unter dem Stichwort Kom-

unsere Hightech-Skitouren-Kollektion, die innovative Materialien, hochfunktionale Techologien und

fort, und den erfährt man eben erst durchs Ausprobieren am eigenen

traditionelles Design vereint. Zum Einsatz kommt neben GORE-TEX, Polartec und WINDSTOPPER auch

Leib. Damit überzeugt man aber letztlich auch die, die vielleicht mit

ein innovatives Hightech-Material von Schoeller, Tirol Wool und Merinowolle, sodass ein technischer,

den vielen verschiedenen Begriffen nicht so viel anfangen können.

aber dennoch traditioneller Look entsteht.

2

Wir gehen davon aus, dass sich die meisten Kunden, bevor sie in den Laden gehen, auf der Webseite der jeweiligen Marke über die Features der gewünschten Produkte informieren.

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Wichtig ist doch, das nicht als Spagat zwischen zwei Extremen zu sehen, sondern Nachhaltigkeit und Funktionalität zusammen-

zuführen. Das tun wir beispielsweise gerade bei der Erforschung von

Außerdem tauschen sich viele in den Foren aus beziehungsweise beziehen Informationen von spe-

umweltfreundlicheren Alternativen zu den bisherigen Imprägnier­

zialisierten Bloggern. Dabei kann es gern auch sehr technisch zugehen. Diese Inhalte müssen na-

stoffen, übrigens in einem Projekt gemeinsam mit anderen skandina-

türlich auch einen inspirierenden Charakter haben, dann wird so etwas auch im Freundeskreis

vischen Mitbewerbern. Im Bereich Daune haben wir die Arbeiten zur

geteilt. Wir freuen uns darüber, wenn unser Kunde damit zum Markenbotschafter wird, und richten

Implementation des Responsible Down Standard in unserer Liefer­

daher unsere Strategie ganz klar auf dieses Ziel aus. Gleichzeitig bemühen wir uns, den Verkäufer

kette aufgenommen; auch das schadet ja nicht dem Produkt, hilft

im Shop darauf vorzubereiten, als kompetenter Berater im Bergsport zu agieren. Durch die Verbin-

aber bei mehr Transparenz in der Lieferkette. In Zukunft wollen wir

dung von digitalen und analogen Berührungspunkten innerhalb der Markenwelten muss sich die

Funktionalität immer auch über die Nachhaltigkeit definieren.

Zusammenarbeit von Marken und lokalen Geschäften ständig intensivieren.

3

Da wir gewissermaßen von der Natur – dem Berg – profitieren, ist es für uns eine Herzensangelegenheit möglichst nachhaltig, sozial, verantwortungsbewusst und ressourcenschonend zu agieren. Dabei küm-

mert sich unsere CSR-Abteilung um die Lieferkette gleichermaßen wie auch die Innovationsstrategie, um

Christoph Centmayer Marketing Communication Manager www.bergans.de

einen kontinuierlichen Optimierungsprozess zu gewährleisten. Auch wenn man beispielsweise im Imprägnierungsbereich Geduld braucht, muss man sich immer seiner Verantwortung gegenüber der Natur wie auch dem Anwendernutzen im Klaren sein ... Das darf sich einfach nicht gegenseitig ausschließen. Es fällt schwer, dies als Unternehmensinvestition zu quantifizieren. Für uns ist es daher eher eine Frage der Haltung beziehungsweise der Ethik im Geschäftsmodell. Hier sind wir sicherlich als managementgeführtes Familienunternehmen im Vorteil, da wir uns nicht dem Quartalsergebnis, sondern dem langfristigen Erfolg – wo der Mensch im Zentrum steht – verpflichten. Aber 0,5 bis 1,5 Prozent des Umsatzes kostet diese Strategie sicherlich. Aus unserer Sicht ist das eine äußerst sinnvolle Investition in die Markenloyalität unserer Anwender.

Reiner Gerstner Brand Marketing Director Oberalp Gruppe www.salewa.de

raus-magazin XXL eins 2015

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Foto // Millet

Foto // Mountain Hardweare

branchenbefragung

Millet mountain hardwear

1

Die Funktionalität ist für alle unsere Marken ein zentrales Element. Für Millet als vertikale alpine Marke natürlich das Schlüsselthema. Wir versuchen sowohl ständig die neuesten Trends und Innovationen in

unseren Produkten zu verarbeiten als auch mit unseren Lieferanten neue, innovative Materialien zu testen

1

und bei der Entwicklung mitzuhelfen. Im hochalpinen Gelände kann es keine Kompromisse bei der MaterialZur diesjährigen ISPO stellen wir ein breites Produktsortiment

wahl geben. Mit unserer weiterentwickelten Millet-Toplinie Trilogy stellen wir eine auf die Bedürfnisse von

mit Isolationsbekleidung verschiedenster Wärmekategorien vor.

Alpinisten zugeschnittene Kollektion vor, welche in puncto Technizität, Funktionalität und Design die DNA von

Unsere Feather Down Collection ist durch Qshield.Down wasserab-

Millet unmissverständlich wiedergibt. Bei unserer Marke Eider sind wir schon seit langem immer ein Trend-

weisend. Damit können Bauschfähigkeit und Wärmehaltevermögen

setter, wenn es um die Verarbeitung neuester Materialien in funktioneller und eleganter Skibekleidung geht.

auch dann aufrecht gehalten werden, wenn man Feuchtigkeit ausge-

So sind unsere neuen Styles aus der Linie Wide Angle natürlich basierend auf dem neuen „GORE-TEX C-Knit“-

setzt ist. Unsere synthetische Füllung, Thermal.QElite wurde ent­

Material, welches maximale Atmungsaktivität und hohen Wetterschutz kombiniert. Bei Eider haben wir es

wickelt, um wie mit Daunen arbeiten zu können. Das Wärme-­

geschafft, keine Kompromisse bei Technizität und Funktionalität einzugehen und trotzdem Wert auf Eleganz

Gewichts-Verhältnis ist dabei sehr groß. Die Ghost Whisperer Hooded

und Schnitt zu legen. Bei unserer dritten Marke Lafuma kombinieren wir beste Materialien mit französischem

Down Jacket wird in neuen Farben erhältlich sein, zudem präsentieren

Chic und versuchen eine optimale Preis-Qualitäts-Ratio zu erreichen. So präsentieren wir auf der ISPO eine

wir die brandneue Dynotherm Hooded Down Jacket im schönen

Bekleidungskollektion, die zu 80 Prozent neu und überarbeitet ist und jeden Outdoor-Enthusiasten motiviert.

Retro-­Stil. Sie ist perfekt für den Einsatz in der Natur und der Stadt. Die neue Micro Thermostatic Jacket ist eine extrem leichte, synthetische Jacke mit einem Gewicht von 226 Gramm und ein perfekter Midlayer.

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Natürlich bringt die Verwendung von ständig neuen Materialien, Technologien und Begriffen ein hohes Risikopotenzial mit sich, da unser Konsument irgendwann nicht mehr weiß, was er eigent-

lich kauft. Hier sind sowohl unsere Zulieferer als auch wir gefragt, den Handel dementsprechend zu Das hängt sehr vom Unternehmen ab, das die neuen Technolo-

schulen. Auch müssen wir versuchen, die Anzahl der verwendeten Begriffe auf ein erträgliches Maß zu

gien einführt. Ich denke, manche Marken haben bei diesem

reduzieren, um unsere Konsumenten nicht sprichwörtlich „mit Know-how zu erdrücken“. Aus diesem

Schritt eine größere Glaubwürdigkeit als andere. Mountain Hardwear

Grund haben wir für das Jahr 2015 ein Team von Tech-Trainern in der DACH-Region aufgebaut, welches

kann sich glücklich schätzen, diese Glaubwürdigkeit zu besitzen.

sowohl Händler und deren Verkaufspersonal als auch Endkonsumenten auf die aktuellsten Entwicklun-

Wenn wir also neue Konzepte vorstellen, gibt es bereits generell eine

gen und Technologien in Verbund mit unseren Produkten schult.

hohe Akzeptanz. Wenn dann Mund-zu-Mund-Werbung ins Spiel kommt, wirkt sich das auf beeindruckende Weise zusätzlich auf diese Akzeptanz neuer Technologien aus. Daneben gibt es aber auch Bereiche, die um einiges schwieriger zu knacken sind.

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Diesem Trend sind wir uns ganz klar bewusst. Hier tragen wir in zahlreichen Programmen in unserer Firma Rechnung. Zum einen sind unsere Mitarbeiter jährlich damit beschäftigt, das „Mer de

Glace“ in Frankreich von Abfall zu säubern, zum anderen setzen wir uns gezielte Standards im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans, wie wir den nachhaltigen Erfordernissen gerecht werden. Ein großes Thema

Ein Beispiel, wie wir versuchen, negative ökologische Effekte

hier ist sicherlich die Produktionsüberwachung an unseren Standorten. Wir verfügen selbst über drei

zu reduzieren, ist das Mountain Hardwears Headquarter in

eigene Produktionsstandorte und produzieren somit über 30 Prozent unseres Produktevolumens

Richmond, Kalifornien. Es liegt an einem bemerkenswerten Ort in

selbst. Klar ist, dass nachhaltiges Wirtschaften einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Preis

einem ehemaligen Ford-Gebäude und ist vollständig autark. Die

eines Produktes hat. Wir sind auf der einen Seite ständig unter Preisdruck durch unsere Lieferanten, auf

Solarpanels auf dem Dach gewinnen ausreichend Energie für die

der anderen Seite sehen wir uns vermehrt großen und mächtigen Einkaufsverbänden gegenüber, wel-

Büros, aber auch für die Straße und direkte Umgebung.

che auf Margenseite ihre Vorgaben durchsetzen möchten. Der Spagat hier ist nicht immer einfach.

Jamie Reid EMEA Product Manager www.mountainhardwear.eu

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raus-magazin XXL eins 2015

Thorsten Walter Verkaufsleiter DACH / SKANDINAVIEN Millet Mountain Group Schweiz AG www.millet.fr


Foto // The North Face

Foto // maier sports

branchenbefragung

maier sports

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Für Herbst/Winter 2015/16 rüsten wir bereits knapp 40 Prozent all unserer imprägnierten Funktions­produkte mit einer umweltfreund-

lichen PFC-freien Imprägnierung aus. Damit unterstreichen wir­unsere­ Vorreiterrolle für eine ressourcenschonende Herstellung. Darüber hinaus haben wir unsere einzigartige Doppel­membran System Dual ­Protection (SDP) mit der Entwicklung einer innovativen DoppeljackenKonstruktion weiterentwickelt: 100 Prozent wasser- und winddicht so-

The north face

wie sehr atmungsaktiv verhindert dieses System die Kondenswasserbildung auf der Innenseite der Jacke. Gleichzeitig bietet SDP einen hervor-

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ragenden Tragekomfort, zumal wir elastische Materialien verwenden. Zu den wichtigsten Innovationen zählt in jedem Fall die ThermoBall-Technologie, die wir bereits im Winter 2014 auf den Markt gebracht haben. ThermoBall ist ein synthetischer Daunenersatz,

den wir zusammen mit unserem Partner Primaloft entwickelt haben. Das Material ist vergleichbar

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Wir setzen auf eine kontinuierliche Produktpflege und Weiterentwicklung unserer Produkte. Wenn wir neue Technologien, wie

mit 600er-Daunen, hält aber selbst bei Nässe sehr warm. Darüber hinaus sind die Produkte sehr

beispielsweise SDP, einführen, legen wir sehr viel Wert auf intensive

leicht und lassen sich extrem komprimieren. Im kommenden Winter wird ThermoBall nun auf ein

Schulungen der Fachverkäuferinnen und Fachverkäufer in den Ge-

größeres Sortiment ausgeweitet. Die zweite Innovation heißt FuseForm. Eine spezielle Konstruktion

schäften. Darüber hinaus visualisieren wir in einem professionellen

ermöglicht es dabei, zwei Materialien ohne Nähte ineinander zu verweben. Stark beanspruchte

Video, wie SDP funktioniert und welche Vorteile sich daraus für den

Bereiche bestehen hauptsächlich aus abriebfestem Nylon, wohingegen im unteren Teil vermehrt

Nutzer ergeben. Gleichzeitig entwickeln wir für all unsere Produkte

Stretch-Material verwendet wird. Dadurch werden deutlich weniger verklebte Nähte benötigt, was

sehr informative und gut verständliche Hangtags, in denen der End-

die Atmungsaktivität erhöht, das Gewicht reduziert und die Bewegungsfreiheit maximiert. Gleich-

verbraucher detailliert erfährt, welche Technologien in den jeweiligen

zeitig verleiht es den Produkten einen einzigartigen Style.

Produkten stecken und inwieweit er davon profitiert. Ganz entschei-

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dend ist aber die persönliche Erfahrung mit dem Produkt. Sie zeigt Die Prinzipien „schneller, höher, weiter“ sehen wir ebenfalls als großes Risiko. Deshalb konzentrie-

dem Nutzer am eindrücklichsten, ob es ihm und zu ihm passt. Wir

ren wir uns bei The North Face auf vier Fokus-Technologien, mit denen wir im Handel sowie bei

bieten daher verstärkt Testmöglichkeiten.

den Verbrauchern über die nächsten drei bis fünf Jahre eindeutig identifizierbar sind. Das sind die angesprochenen ThermoBall und FuseForm sowie Ultra bei Schuhen und Mountain Athletics. Alle Themen werden global mit der gleichen Marketingstrategie über den gesamten Zeitraum kommuniziert.

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Mit unserer Mission Clean Function haben wir uns das Ziel gesetzt, möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend zu produzie-

ren. Insbesondere der Schutz des Wassers liegt uns am Herzen. Darauf

Neben der Funktion wird bei all unseren Produkten auch immer der Gedanke Nachhaltigkeit be-

verwenden wir sehr viel Engagement, Manpower und finanzielle Mittel. Die

rücksichtigt. Hier drei Beispiele: Mit unserem RDS (Responsible Down Standard) System, das wir

oben erwähnte PFC-freie DWR-Ausrüstung von jetzt schon 40 Prozent

im letzten Jahr federführend mit entwickelt haben, garantiert unsere Marke eine hundertprozentige

unserer entsprechenden Ski- und Outdoorbekleidung unterstreicht, dass

Nachverfolgbarkeit der Daunen über den gesamten Produktionsprozess. In Europa werden zum

wir dieses Thema sehr ernsthaft und mit Überzeugung verfolgen. Wir ha-

Herbst 2015 alle „The North Face“-Produkte diesem Standard genügen. Zum Zweiten sind 2015 insge-

ben das Ziel, spätestens bis zum Jahr 2020 alle unsere wasserabweisend

samt 65 Prozent der Produkte „bluesign approved“, bis 2017 werden es 100 Prozent sein. Schließlich

ausgerüsteten Produkte mit einer Imprägnierung auszuliefern, die kom-

werden wir unsere Produktion bis Ende 2016 zu 100 Prozent auf recyclebares Polyester umstellen.

plett frei von per- beziehungsweise polyfluorierten Chemikalien (PFC) ist.

Oliver Lang VP Product The North Face EMEA www.thenorthface.eu

Stefan Taft Marketingleiter www.maier-sports.com

raus-magazin XXL eins 2015

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Fotos // James Adair

leinwandabenteuer

Ins Blaue International Ocean Film Tour startet zweite Tournee

Sa, 21.03.2015 – 20:00 Uhr  Hamburg – Universität Hamburg

Text // Jonas Wagner

Die besten Wassersport- und Umweltdokumentationen des Jahres kommen ab März gebündelt auf die Leinwände. Mit dabei zwei Ruderanfänger, die den Indischen Ozean durchqueren: „And then we swam“.

M

So, 22.03.2015 – 20:30 Uhr  Kiel – Studio Kino  Di, 24.03.2015 – 20:00 Uhr  Potsdam – Thalia  So, 12.04.2015 – 16:30 Uhr & 20:00 Uhr  München – Alte Kongresshalle  Do, 16.04.2015 – 20:00 Uhr  Stuttgart – Liederhalle Stuttgart  Fr, 17.04.2015 – 20:00 Uhr & 23:00 Uhr  Karlsruhe – Filmtheater Schauburg Karlsruhe - Großer Saal

Fotos // James Adair

ache nüchtern das, was du dir betrunken vorgenommen hast. Das wird dir helfen, deine Zunge zu zügeln.“ Ernest Hemingways Worte klingen wie eine perfekte Initialzündung für das Abenteuer von James Adair und Ben Stenning.­Die beiden Briten greifen im Anschluss an ihre Schnapsidee nach der Zeit ihres Lebens und wollen gemeinsam den Indischen Ozean durchqueren. In einem Ruderboot. Ohne jemals eine Nacht auf See verbracht zu haben. Als absolute Ruderanfänger. Im Westen Australiens peilen sie ihr Ziel Mauritius an. Rund 5.900 Kilometer liegen vor ihnen.

160 Tage lang wechseln sie sich in DreiStunden-­Schichten ab, ohne ein Begleitboot, ohne anderen Menschen zu begegnen. Wenige Kilometer vor ihrem Ziel dreht eine riesige Welle ihr Boot auf den Rücken, sie verlieren ihre Ruder. In der Not greifen sie im Wasser schwimmend zu den Notsignalraketen, die sie schon für die Ankunftsparty herausgekramt hatten. Als sie sich beim Abschießen zudem noch verletzen, wird ihre Ausdauerkraft vollends auf die Probe gestellt. Und das Unglück wird zum Namensgeber für den Film über ihr Abenteuer: „And then we swam“. Filmemacher Ben Finney überzeugte mit diesem 37-Minüter und so ist der Streifen auf der im März 2015 startenden International Ocean Film Tour zu sehen. Zur zweiten Leinwandreise quer durch inzwischen zehn Länder bringen die Macher der E.O.F.T. wieder die besten Wassersport- und Umweltdokumentationen des Jahres zusammen. Neben der Ruderbootdokumentation schafften es unter anderen auch „­Attractive Distractions“ (Wellenreiten an den besten Surfspots der Welt), „­(R)evolution“ (Umweltdoku mit und von Rob Stewart zum Kollaps unseres Ökosystems) sowie „Prime“ (Wakeboard-Action) ins Programm.

Sa, 18.04.2015 – 20:00 Uhr  Frankfurt am Main – Universität Frankfurt  So, 19.04.2015 – 20:00 Uhr  Augsburg – Kongress am Park  Mo, 20.04.2015 – 20:00 Uhr  Mannheim – Capitol Mannheim  Do, 23.04.2015 – 20:00 Uhr  Ludwigsburg – Forum am Schlosspark  Sa, 25.04.2015 – 20:00 Uhr  Regensburg – Velodrom  So, 26.04.2015 – 17:00 Uhr & 20:30 Uhr  Köln – Comedia Colonia  Mo, 27.04.2015 – 20:00 Uhr  Düsseldorf – Savoy Theater  Di, 28.04.2015 – 20:00 Uhr  Essen – Lichtburg Essen  Do, 30.04.2015 – 20:00 Uhr  Aachen – Cinekarree Aachen  Fr, 01.05.2015 – 20:00 Uhr  Heidelberg – Musik und Singschule  Sa, 02.05.2015 – 20:00 Uhr  Mainz – Frankfurter Hof  So, 03.05.2015 – 20:30 Uhr  Nürnberg – Tafelhalle  Di, 05.05.2015 – 20:00 Uhr  Hamburg – CinemaxX Dammtor  Do, 07.05.2015 – 20:00 Uhr  Bremen – Pier 2  Fr, 08.05.2015 – 20:00 Uhr  Berlin – ADMIRALSPALAST - Studio  Sa, 09.05.2015 – 17:00 Uhr & 20:30 Uhr  Berlin – ADMIRALSPALAST - Studio  Mo, 11.05.2015 – 20:00 Uhr  Hannover – Theater am Aegi  Do, 14.05.2015 – 20:00 Uhr  Freiburg im Breisgau – Bürgerhaus Seepark  So, 17.05.2015 – 20:00 Uhr  München – BMW Welt

Das Unglück wird zum Namensgeber für den Film über ihr Abenteuer: „And then we swam“.

So, 17.05.2015 – 20:00 Uhr  Konstanz – Universität Konstanz  Mo, 18.05.2015 – 20:00 Uhr  Marburg – Cineplex Marburg  Di, 19.05.2015 – 20:00 Uhr  Bielefeld – Theaterlabor im Tor 6  Mi, 20.05.2015 – 20:00 Uhr  Leipzig – Werk 2  Do, 21.05.2015 – 20:00 Uhr  Berlin – ADMIRALSPALAST - Studio  Fr, 22.05.2015 – 20:00 Uhr  Dresden – Rundkino

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raus-magazin XXL eins 2015

Sa, 23.05.2015 – 20:00 Uhr  Münster – Aula am Aasee



impressum

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