RAUS! 26

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Matsch und Morast: Extremhindernisläufe

Flüchtlingshilfe: Engagement auf Samos

Roadtrip am Moselwasser

Im Powder von Hornstrandir

Heli-Skiing im Monte-Rosa-Massiv

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Ausprobieren!

D

ass stadtnahe Obstacle Runs in Deutschland gerade boomen, kann ich jetzt verstehen. Vom Hörensagen allein kann man den Hype, den

diese Extremhindernisläufe gerade erleben, allerdings

Das Monte-Rosa-Massiv verspricht Freeride-Erlebnisse

nicht nachempfinden. Ein Selbstversuch ist der einzig

in extremem Terrain. Die Heli-Ski-Anbieter im

logische Weg. Allerdings habe ich mich nicht selbst

italienischen Piemont ermöglichen guten Freeridern

angemeldet, so viel zum Thema Motivation ... Nach den

Powder-Spaß direkt vor der Haustür, für kleines Geld

acht Kilometern durch Matsch, über Palettenhindernisse

und gut erreichbar. Mitflieger blicken wie paralysiert

und unter Metallgittern hindurch wird klar: Es tut gut,

aus der Kanzel auf eine tief verschneite Bergwelt.

sich mal zu quälen. An die Grenzen zu kommen. Sich

Bodenlose Steilheit an der Monte-Rosa-Ostwand.

ohne zu viele „Ja, abers“ zu pflegen, in die Fluten zu

Es muss nicht Alaska sein – unsere Rubrik Extrem.

stürzen. Wir beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln in unserer Rubrik Urban. Und zeigen auf, wo und wie dein nächster Lauf stattfinden könnte.

Ein Selbstversuch ist der einzig logische Weg.

Ein etwas ferneres Ziel hatte Max Kroneck. Der Chiemsee-Teamrider ist auf den Hängen Hornstrandirs und damit am wohl ungewöhnlichsten Skispot seines

Zudem blicken wir in der RAUS!-Werkspionage hinter

Lebens unterwegs gewesen. Die Region in den

die Kulissen des norwegischen Herstellers Norrøna.

Westfjorden Islands fasziniert mit einer wilden, entlegenen

Die Outdoorprofis präsentieren sich am neuen

und selten gewordenen Atmosphäre. Ein einsames

Standort im Westen von Oslo mit einer faszinierenden

Haus direkt am Fjord, Toilettengänge im Schneetreiben

Mischung aus dem Leben traditioneller Werte und der

und pausenfüllendes Bierbank-Bouldern – zu erleben in

Innovationsfreude für bestmögliche Produkte.

unserer Rubrik Naturnah. Die RAUS!-Redaktion wünscht einen Winter voller erfüllender Erlebnisse und eine gute Zeit

Illustration // Michel Wende, www.michelart.de

voll frischer Luft. Viel Spaß mit der neuen Ausgabe,

Benjamin Hellwig | Chefredakteur

raus-magazin sechs 2015

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Fotos // Michael Neumann

inhalt

18 | NATURNAH ISLANDS WESTFJORDE Es ist nicht das Ende der Welt, was Max Kroneck auf seinem Skitrip erkundet, aber es fühlt sich fast so an. Der Chiemsee-Freerider checkt die steilen Hänge Hornstrandirs aus – eigentlich nicht die erste Adresse in Sachen Powder-

FOTO // Benjamin Hellwig

FOTO // Marco Knopp

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Foto // Dirk Wagener

Vergnügen, aber die Turns direkt über dem Fjord faszinieren.

26 | INSPIRIEREND

48 | AUF SPURENSUCHE

60 | Extrem

ROADTRIP AM MOSELWASSER Wakesurfen,

WERKSPIONAGE BEI NORRØNA Am Ufer des

MONTE-ROSA-MASSIV Verwegene Routen,

Wandern und Wein – die Idylle der Landschaft

Lysakerelven hat Norrøna Quartier bezogen.

bodenlose Steilheit, gewaltige Abfahrten.

zwischen Koblenz und Trier lässt sich am

Der Umzug an die Schulter der Hauptstadt

Heli-Skiing im italienischen Piemont verspricht

besten mit Action entdecken.

Oslo bringt frischen Wind ins Unternehmen. Wir

einmalige Freeski-Erlebnisse. Und, wer es

haben am neuen Standort hinter die Kulissen

mag, Schweizer Käse und italienische Pasta in

geschaut. Die RAUS!-Werkspionage.

großartiger Kombination.

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Foto // Mirko Majchrzak

inhalt

3 | WILLKOMMEN IM WINTER Herein bei RAUS! 8 | BILDERWELT AUFBRUCH Eintauchen mit der Gallery. Zum Auftakt gibt es Licht und Atmosphäre aus Österreich, eingefangen von Daniel Zangerl. 14 | NACHGEFRAGT FOTOGRAFENINTERVIEW Der Tiroler Fotograf Daniel Zangerl im Gespräch über Authentizität und

68 | urban EXTREMHINDERNISLÄUFE Man kann sich ihnen derzeit kaum

Emotionen, Nervosität und Anspannung bei seiner Arbeit und das Unterschätzen der kleinen Winkel unserer Welt.

entziehen. In unmittelbarer Nähe vieler deutscher Ballungsgebiete

34 | FRISCHE LUFT WEIHNACHTSVERLOSUNG Neben Neuheiten,

bieten Obstacle Runs die perfekte Möglichkeit, sich selbst auf

die das Leben grüner und die Wildnis komfortabler machen, soll dir

die Probe zu stellen. Zögern oder zupacken? Wir haben den

unser prall gefüllter Adventskalender die Zeit bis zum Fest versüßen.

Selbstversuch in Sachen Schlammgrube gemacht und uns den

Gewinne mit etwas Glück einen der vielen Preise!

Hindernissen gestellt. Nach dem Lesen: Selbst anmelden! FOTO // Marco Knopp

44 | STADTGEFLÜSTER Schnell notieren. Lass dir diese Termine nicht entgehen! 46 | FOTOCONTEST EIGENLEISTUNG Zu kühl? Gibts nicht! Pack deine sieben Sachen und dann raus! Wir suchen dein Beweisfoto vom ultimativen Erlebnis in der Eiseskälte. Beim RAUS!-Fotocontest winken sensationelle Preise von Outdoor Research. 56 | LOS! SCHNEEWANDERN Tipps und Tricks, mit denen du selbst aktiv werden kannst.

80 | Anziehend WINTERSTYLES Wir zeigen dir farbenfrohe Outfits für den

78 | QUEERBEET ISLAND Entdeckungstour kurz unterhalb des Polarkreises.

Pistenspaß, Winterspaziergang oder weihnachtlichen Stadtbummel. Also warm einpacken und Raus! ins Leben im Freien.

88 | EUROPEAN MADE ADVENTURE Europa entdecken,

fotos // startup boat migration

Vielfalt begegnen. Dirk Wagener und KEEN geben Einblicke in ihre Philosophie. 94 | IMPRESSUM UND RETROSPEKTIVE Tilmann Waldthaler erinnert sich. 96 | UND NUN RAUS! 98 | RANDNOTIZEN Die RAUS!-Kolumne

90 | VISIONÄR FLÜCHTLINGSHILFE Gründerin Paula Schwarz holte Szeneköpfe auf die Insel Samos, um sich ein Bild von der Flüchtlingskrise zu machen. Sie initiiert Hilfsprojekte, die Migranten eine erste Orientierung und grundlegende Unterstützung geben. Covershot // Dirk Wagener, www.whitehearts.de Der Outdoorfotograf und Journalist fing Akki Bruchhausen im Powder des Monte-Rosa-Massivs ein. Rubrik: Extrem. Zu lesen ab Seite 60.

Covershot // Marco Knopp Hobby-Kunden erhalten exklusiv einen Sonderdruck mit individueller Covergestaltung.

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bilderwelt

„Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht.“ Lew Nikolajewitsch Tolstoi, Schriftsteller (1828-1910)

Text und Fotos // Daniel Zangerl

Gepatschferner, Kaunertaler Gletscher, Österreich Ich begleitete das Völkl Split Board Team auf die Weißseespitze (3.526 Meter) im Kaunertal. Beim Rückweg stand dieser massive Gletscherbruch vor uns. Für mich ist es immer wieder beeindruckend, wie groß die Natur im Vergleich zu uns Menschen ist.

Rider Aline Bock | Kamera Canon EOS 5D Mark II | Objektiv EF 70-200 f/2.8L IS 2 USM | Blende f 13 | Brennweite 95 Millimeter | Zeit 1/3200 Sekunde | ISO 500

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bilderwelt

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bilderwelt

Silvretta Montafon, Vorarlberg, Österreich In der Silvretta Montafon am Vorarlberg fotografierte ich zum Thema „Alpines Campen“ unter freiem Himmel. Das Nebelmeer verdeckte auf faszinierende Weise das Tal und die Sterne waren zum Greifen nah.

Kamera Canon 5D Mark III | Objektiv EF 24-70 f/2.8L USM | Blende F 7,8 | Brennweite 24 Millimeter | Zeit 3,2 Sekunden | ISO 1.250

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Durand Mid Seine charakteristische Vielseitigkeit macht den Durand zum ultimativen Offroader unserer in Europa hergestellten Performance-Serie. Mit seinem wasserdichten Schaft aus Nubukleder und atmungsaktivem Mesh, der von uns entwickelten Million Step Comfort™ Zwischensohle, einer dreiviertellangen Stabilisierungsplatte und der robusten Zweikomponenten-Laufsohle ist der Durand wie geschaffen fßr die unterschiedlichsten Wanderbedingungen.


bilderwelt

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bilderwelt

Pitztaler Gletscher, Österreich Beim Fotografieren einer Wintermodekollektion verbrachten wir den ganzen Tag in einer Eishöhle am Pitztaler Gletscher. Das Faszinierende ist, dass sich diese Höhlen ständig verändern, schließen und irgendwo anders wieder öffnen. Gletschereis ist für mich sehr interessant zu fotografieren, gleichzeitig erinnern mich die Veränderungen dieser gigantischen Strukturen an die drastischen Folgen der globalen Erwärmung.

Kamera Canon 5D Mark III | Objektiv EF 24-70 f/2.8L USM | Blende F 11 | Brennweite 24 Millimeter | Zeit 1/250 Sekunde | ISO 500

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nachgefragt

Hinter der Linse

Interview // Benjamin Hellwig Fotos // Daniel Zangerl

Ruhe und offene Augen. Wenn Daniel Zangerl den Auslöser drückt, geht es ihm um authentische Aufnahmen. Der 33-jährige Tiroler Fotograf erzählt im Interview von seinen Anfängen im Kaunertal, von den Anforderungen an Athleten und vom Wirken seiner Bilder.

Daniel Zangerl

Hallo Daniel! Deine Schwerpunkte sind Sport, Lifestyle und

im Kaunertal. In der Region ist das Snowboarden groß geworden. Ich

Tourismus. Wie hat sich das ergeben? Ich bin in den Bergen

fand das Thema zu der Zeit schon spannend und habe eine Menge

aufgewachsen und war als Kind viel in den Wäldern draußen. Ich habe

experimentiert. Ich weiß noch, wie schwierig es war, mit meiner da-

mich schon sehr früh für Skifahren und Snowboarden begeistert. Die

maligen Kamera den richtigen Zeitpunkt zu erwischen – drei Sekunden

Themen meiner Arbeit als Fotograf sind gleichzeitig meine großen per-

vor der Action musstest du auf den Auslöser drücken, damit halbwegs

sönlichen Interessen. Mittlerweile lebe ich in Innsbruck und könnte es

der richtige Moment im Kasten war (lacht).

mir nicht mehr vorstellen, zurück in das Tal meiner Kindheit zu ziehen. Der Beruf macht mir so viel Spaß, weil ich einfach immer die Möglich-

Bist du eher der Typ Autodidakt oder hast du eine professio-

keit habe, ihn mit einem Gang in die Natur zu verbinden. Zudem habe

nelle Ausbildung genossen? Eigentlich beides. Ich habe mir anfangs

ich in meiner Umgebung viele Tourismusunternehmen, was mir als

vieles selbst beigebracht, dann aber eine Mediendesign-Ausbildung

Outdoorfotograf zugute kommt.

abgeschlossen. An einer Berufsschule habe ich zudem Fotografiekurse absolviert. Die Einblicke in die Hintergründe der analogen Fotografie haben mich fasziniert. Wenn sich bei der Entwicklung eines analogen Films nach und nach auf einem weißen Papier das Bild abzeichnet, ist das eine gute Erfahrung für jemanden, der im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist. Später habe ich dann für einen Modefotografen assistiert, in der Produktionsassistenz mitgearbeitet. Das waren weitere wichtige Einblicke. Du sagst, Authentizität sei ein wichtiges Element deiner Bilder. Welche Mittel setzt du ein, um die Natürlichkeit eines Settings einzufangen und darzustellen? In der Auftragsarbeit ist es ein wichtiger Aspekt, dass die Athleten das wiedergeben können, was du zeigen möchtest. Wenn du Actionshots mit einem Biker oder Snowboarder planst und der springt dann nur zehn Zentimeter, hilft dir

Epische Stimmung aus Wind, Nebel, Licht und Schatten am Bigmountain in Hochfügen

das nicht viel. Sie müssen ihren Sport leben. Zudem brauchst du coole Locations und schönes Licht. Dann hast du schon mal drei Zutaten. Es hört sich jetzt vielleicht einfach an, aber alles unter einen Hut zu

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In Zeiten von Smartphone, Instagram und Selfie-Hype entste-

bekommen, ist manchmal eine Herausforderung. Eine große Stütze ist

hen weltweit täglich Aufnahmen ohne Ende. Der Einstieg in

da Daniel Driessler von der Produktionsfirma www.eye5.li. Ich versuche

die Fotografie hat sich grundlegend verändert. Erinnerst du

mit meinen Bildern auch jenen Menschen die Situationen dort draußen

dich an deine ersten fotografischen Ausflüge? Mein Dad hat

näherzubringen, die in ihrem Leben wenig Berührungspunkte damit ha-

damals ein bisschen mit seiner analogen Kamera fotografiert. Mit dem

ben, die wenig rauskommen. Ein Bild soll bewirken, dass der Betrachter

Teil habe ich ein paar Dinge ausprobiert, mich aber etwas schwer

sagt: "Geil, ich will diesen Trail auch mal fahren, dort oben auch mal

getan. In meinen Anfängen achtete ich daher zunächst mehr auf Per-

mein Zelt aufstellen." Es geht mir mehr um das Lebensgefühl, um die

spektiven als auf technische Möglichkeiten. So ging es los, seinerzeit

Landschaft, in der etwas passiert, als um die abgebildete Person.

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nachgefragt

Links: Tobelsee mit den Drei Türmen im Hintergrund, Montafon Rechts: Sonnenaufgang auf der Seescharte mit Blick Richtung Silberspitze, Zams

Wie sehr suchst du dir neue Themenfelder, die von deinem bisherigen Stil abweichen? Ich bin sehr offen, was neue Ideen angeht. Auch wenn ich versuche, mich in eine gewisse Richtung zu entwickeln. Momentan liegt mir dieser natürliche, authentische Ansatz in meinen Bildern. Das soll aber nicht heißen, dass ich niemals beispielsweise Architektur fotografieren werde. Jan Delay hat mal so was gesagt wie:

Oftmals ist innere Ruhe ein gutes Rezept, um das gewünschte

„Wer Hip-Hop macht, aber nur Hip-Hop hört, betreibt Inzest.“ Er hat

Bild in den Kasten zu bekommen. Erinnerst du dich an Foto-

sich dann in Richtung Soul entwickelt. Ich will meinen Stil haben, aber

grafiejobs, bei denen dich Herzklopfen, Gänsehaut oder Nerven­

eben interessiert bleiben und links und rechts schauen.

kitzel begleitet haben? Was hilft dann? Auch wenn ich den Job schon eine Weile mache, verspüre ich am Vortag oft noch eine leichte

Was kannst du einem ambitionierten Hobbyfotografen mit auf

Anspannung. Am Set und beim Fotografieren selbst ist mir eine

den Weg geben? Probieren, probieren, probieren. Eine gute Trainings-

gute, positive Stimmung wichtig. Wir hatten einmal während eines größeren Mountainbike-Shootings bei Sonnenaufgang die Situation, dass die Helme unten in der Stadt vergessen wurden. Alles andere war startklar. Solche Dinge können passieren und dann musst du cool bleiben und das Beste draus machen. Es darf nicht passieren, dass sich eine Nervosität entwickelt, die auf den Bildern später zu sehen ist. Zudem unterstützt mich meine Freundin Lisa an

möglichkeit ist es, eine bereits bestehende Aufnah-

„Drei Sekunden vor der Action musstest du auf den Auslöser drücken, damit halbwegs der richtige Moment im Kasten war.“

allen Ecken, das ist großartig!

me nachzufotografieren. Nicht eins zu eins. Aber sich inspirieren zu lassen und dann selbst ein wenig an den Stellschrauben zu drehen, hilft weiter. Und meistens entsteht dabei etwas Neues, Eigenes. Welche neuen Projekte hast du in Planung? Ich möchte mir neben meinen Auftragsarbeiten wieder mehr Zeit für persönliche Fotoprojekte nehmen. Mit Models arbeiten, die Ecken und Kanten

haben. Zudem möchte ich daran arbeiten, eine noch authentischere Welche Orte, an die du über das Fotografieren geraten bist,

und emotionalere Bildsprache zu erreichen. Auch die Verknüpfung mit

haben dich nachhaltig fasziniert? Ich habe inzwischen schon so

Projekten anderer Künstler ist inspirierend.

viele Sonnenauf- und untergänge gesehen, dass ich, was das angeht, etwas satt bin. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es selbst in den kleinsten Dörfern die faszinierendsten Winkel gibt, um als Fotograf arbeiten zu können. Man muss darauf achten, diese Winkel nicht zu unterschätzen. Die nötige Ruhe und offene Augen helfen, um solche Orte für sich zu entdecken. Und ich muss nicht unbedingt nach Alaska, um die geilsten Plätze zu finden. Sogar in Tirol finde ich immer wieder etwas Neues, das mich beeindruckt. Auch nach 30 Jahren.

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Klettersteig in der Silvretta Montafon


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naturnah

Am Ende der Welt 18

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naturnah Skitrip in den Westfjorden Islands

Am einst „berühmtesten unbekannten Ort Islands“ ticken die Uhren anders. Die Westfjorde, entlegen und wild, sind ideal, um zum heimischen Rhythmus auf Distanz zu gehen. Im Naturreservat Hornstrandir saugt Max Kroneck winterliche Luft auf. Der Chiemsee-Teamrider im Powder ungewöhnlicher Abfahrten.

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S

Text // Max Kroneck Fotos // Michael Neumann

o, was brauche ich noch? Skijacke, Handschuhe, dicke, dünne,

Als ich im Halbdunkel wieder aufwache, sitzt Michi

mittlere? Wie viele Unterhosen? Noch habe ich keine rechte

immer noch am Steuer und dreht Powderturns. Im

Ahnung, wofür ich mich wappnen soll. Anfang März wurden

Licht der Scheinwerfer mache ich 30 Zentimeter

Jochen Mesle und ich vom Fotografen Michael Neumann

Neuschnee auf der Straße aus. Anhand der gelben

zu einem Skitrip nach Island eingeladen. Jochen und ich telefonieren

Begrenzungspfosten herauszufinden, wo Straße und

während des Kofferpackens immer wieder: „Wie viele Skier nimmst

wo Graben ist, erfordert enorme Konzentration. Unser

du mit?“, „Brauchen wir Schlafsack, Isomatte, Eispickel …?“, „Reichen

Plan, die fast 500 Kilometer zwischen Flughafen und

zwei Unterhosen?“. Ohne Reiseunterlagen stehe ich am Flughafen

unserem Ziel Ísafjörður in den Westfjorden mit einem

und irre etwas umher. Zufällig finde ich das richtige Terminal und dort

90er-Schnitt zu schaffen, ist damit definitiv Makulatur.

auch Michael mit meinem Ticket. Knappe vier Stunden später betreten

Und selbst ohne Schnee wäre das sportlich, denn

wir Ende März isländischen Boden und schwuppsdiwupps sitzen wir

der Straßenverlauf ist eine echte Lektion in Demut.

auch schon im Mietwagen. Allrad, Winterreifen mit Spikes und genug

Jeder Fjord muss ausgefahren werden und aus fünf

Platz für die Ausrüstung. Nur eine Idee, was genau uns erwartet,

Kilometer Luftlinie werden so schnell 50. Dafür gibt

die fehlt immer noch. Am Autofenster zieht die karge Landschaft

es viel zu gucken und alle paar Minuten erspähen

der Halbinsel Reykjanesskagi vorbei. Es ist flach, windig und nur im

wir im tafelbergartigen Gebirge fahrbare Linien und

Windschatten liegen ein paar Krümel Schnee. „Wo sollen wir hier denn

Rinnen, deren Auslauf oftmals direkt im Meer enden

bloß Ski fahren?“, fragen wir uns. „Schaut mal da drüben!“, Jochen

würde. In Ísafjörður angekommen, geht es ohne

zeigt aufs Meer, wo eine Welle mit perfekter Tube reinläuft. Nicht

Pinkelpause weiter. Im Hafen wartet bereits ein Kutter

riesig groß, dafür aber mit perfektem Shape und endlos lang. Als

mit laufendem Motor auf uns Zuspätkommer. Während

ich beim Packen Michi gefragt hatte, ob wir Surfsachen mitnehmen

der Überfahrt machen wir Bekanntschaft mit unseren

dürfen, bekam ich eine klare Ansage: „Wer auf dem Trip das Wort

isländischen Guides. Gunnlaugur und Runar werden

‚SURFEN’ in den Mund nimmt, fliegt nach Hause! Das ist ein Skitrip,

sich in den nächsten Tagen um unser Wohl kümmern,

zefix!“ Da hat er wohl auf anderen Trips schlechte Erfahrungen mit

großartig kochen und uns die Berge zeigen. Sie ken-

seinen Models gemacht. Wir halten jedenfalls die Klappe.

nen die Gegend wie ihre Westentasche.

„Wer auf dem Trip das Wort ‚SURFEN’ in den Mund nimmt, fliegt nach Hause! Das ist ein Skitrip, zefix!“ Mahnende Worte vom Fotografen

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naturnah

Das alte Haus und der Fjord: Wem das Abschalten an einsamen Orten gelingt, ist in Hornstrandir richtig. An alles gedacht? Equipmentchaos bei der Ankunft im Nirgendwo.

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naturnah

Wir verzichten auf jeglichen überflüssigen Komfort: kein Handynetz, kein warmes Wasser, keine beheizte Toilette.

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Links: Angepasst im Winterfell – Polarfuchs. Rechts: Perspektivwechsel beim Fjordblick

Unser Ziel ist eine Halbinsel im Naturreservat Hornstrandir. Der

In den nächsten Tagen gehen wir einige kleinere

nordwestlichste Zipfel Islands. Dort hat der örtliche Veranstalter Borea

Skitouren, zu deren Einstieg wir bequem per Zodiac

Adventures ein altes Bauernhaus, welches 1921 erbaut und bereits

gelangen. Manchmal machen wir auch zwei an einem

1948 von den Bewohnern für immer verlassen wurde, gepachtet und

Tag. Die Berge sind nicht hoch, aber die rund 800

sukzessive restauriert. Die Wellen schaukeln uns hin und her. Wir ste-

Höhenmeter, die wir bis zum Strand runterpudern,

hen draußen und genießen die spritzende Gischt. Und auch wenn uns

reichen vollkommen aus. Der Anstieg ab Meereshöhe

immer noch einige Details abgehen, steigt die Vorfreude auf die näch-

kommt uns, die wir sonst meist oberhalb der 3.000

sten Tage ins Unermessliche. Wir sind im hohen Norden, es liegt Neu-

Meter unterwegs sind, fast wie Schleppliftfahren

schnee und ein Boot bringt uns irgendwo ins Nirgendwo, wo wir allein

vor. Sätze wie „Schau mal da, die Rinne ... !“ oder

per Muskelkraft direkt vom Strand Skitouren gehen werden. Während

„Boah, da drüben …“ fallen ziemlich oft. An jedem

unseres Aufenthalts verzichten wir auf jeglichen überflüssigen Komfort:

Startpunkt, an dem uns das Zodiac rauslässt, sehen

kein Handynetz, kein warmes Wasser, keine beheizte Toilette. Naja,

wir ein Dutzend neue Abfahrten von geil bis steil.

fast, denn neuerdings, so Runar stolz, gibt es eine Sauna im ehema-

Und wenn das Wetter schlecht ist, was in Island

ligen Schafstall. Noch am Ankunftstag entdecken wir bei strahlendem

durchaus vorkommen kann, verziehen wir uns in

Wetter das Gelände rund um das Haus auf Skiern. Hier toben wir uns

eine steile Rinne, pickeln rauf und lauschen dabei

an diversen Wechten aus, bis die Sonne im Meer verschwindet. Das

dem Möwengeschrei. An einem Tag ist das Wetter

kommt dem Surfen doch schon ziemlich nahe: mit Blick aufs Meer in

richtig schlecht. Der Schnee fliegt mit über neun

einer „Schnee-Tube“ zu rutschen.

Windstärken waagerecht dahin. Eigentlich kommt uns

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naturnah

das ganz gelegen, so eine erzwungene Ruhepause. Am Kanonenofen machen wir uns einen gemütlichen

Im Zeitraffer: KurzportrAt von   CHIEMSEE-Rider Max Kroneck

Vormittag, bis es uns doch zerreißt. Jochen und ich

Max Kroneck, Chiemsee-Rider seit 2014, sagt: „Ois geht, nur da Frosch hupft!“

müssen wieder hinaus, irgendetwas machen. Also

Im Spätsommer 1989 erblickt er das Licht der Welt, drei Winter später hat

packen wir uns bis über die Nasenspitze ein und gehen raus. Keine 50 Meter vom Haus entfernt haben wir eine Beschäftigung für den Nachmittag gefunden.

er am Brauneck bereits erstmals die Bretter unter den Füßen. Seine beste Zeit verbringt er noch heute an seinen Lieblingsspots in den Alpen, Anden und dem Himalaja. Morgens, sagt er, stehe er sehr gern früh auf, wenn er die Aussicht auf einen schönen Tag draußen habe. „Der Spiegel sagt mir dann

Mit unseren Eispickeln kraxeln wir in einer teils über-

‚Gehst du bald zum Frisör?’, dann checke ich das Wetter.“ Gern würde er eine

hängenden Schneewand herum, um dann von oben

Woche als Frau Holle verbringen und es überall ganz mächtig schneien lassen.

wieder runterzuspringen, wo wir im Lee der Wechte

In 15 Jahren wird er 40 Jahre alt sein. Und dann „hoffentlich schon Patagonien

in zwei Meter tiefem Powpow landen. Zeugen unserer Heldentaten sind allein die Robben einer nahe gele-

erkundet haben“. Also: „Fang auch du mit dem Skifahren an, wenn du den Kopf frei bekommen und die Natur erleben möchtest.“ Disziplin Freeskiing, Freeride

genen Kolonie. Als wir wieder ins Warme kommen,

Homespot Alpen

verrät uns Gunnlaugur, dass die Sauna bereits vorge-

Größter sportlicher Erfolg 7. Platz im Freeride-World-Qualifier 2013/2014

wärmt sei. Also wieder ein durchaus gelungener Tag,

Ranking, Deutscher Meister Halfpipe

obwohl wir gar nicht auf den Skiern standen.

Direkt vom Strand aus: Skitourengehen an der Uferkante

Kurz vor dem Heimflug kommt auch das letzte Ausrüstungsutensil im doch ganz clever zusammengestellten Gepäck zum Einsatz: die Badebuxe.

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naturnah

Höhe laufen am Geröllhang

An jedem Startpunkt, an dem uns das Zodiac rauslässt, sehen wir ein Dutzend neue Abfahrten von geil bis steil.

Von links oben nach rechts unten: Room with a view. | Naturnahe Außentoilette: Nur Weicheier zögern hier. | Chiemsee-Rider Max Kroneck | Pausenprogramm Bierbankbouldern

Nach einer Woche voller unvergesslicher Momente schippern wir wieder

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zusammengestellten Gepäck zum Einsatz: die Badebuxe.

in Richtung Zivilisation. Jetzt noch eine Gruppe Orcas als Kirsche auf der

Unweit vom Flughafen springen wir noch schnell in die

Sahne unserer isländischen Stippvisite ... Doch obwohl es laut Guides

Blaue Lagune, Islands Wahrzeichen Nummer eins. Mit

hier nur so vor Walen wimmelt, müssen wir uns mit einer Delfinschule

einem Bier vom Kiosk, zu dem man hinschwimmen

begnügen, die das Boot neugierig umkreist. Immerhin. Kurz vor dem

kann, prosten wir uns zu: „Skál, auf Island, bis zum

Heimflug kommt auch das letzte Ausrüstungsutensil im doch ganz ­clever

nächsten Mal.“ Dann vielleicht sogar mit Surfzeug ...

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Inspirierend

Roadtrip am Wasserlauf Text // Ina Krug Fotos // Marco Knopp

Mit dem Caravan entlang der Mosel, von Koblenz nach Trier. Mit im Gep채ck: Paddel, Wakesurfboard, Wanderstiefel und Rad. Und die Bereitschaft f체r die ein oder andere Weinprobe.

Flo beim Stand Up Paddling auf spiegelglattem Wasser

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Inspirierend Natur, Kultur und Wasseraction im Moseltal

W

einberge. So weit das Auge reicht. In sanften Mäandern schlängelt sich die Mosel zwischen ihnen hindurch

Die Route führt uns weiter Richtung Treis-Karden, flankiert von steilen

entlang des deutsch-französisch-­luxemburgischen

Weinberghängen entlang idyllischer Uferplätze und romantischer

Dreiländerecks. Eine Idylle, die in den nächsten Tagen

Winzerorte. Die Landschaft rechts und links der Mosel bietet unzählige

auf den Prüfstand gestellt wird. Wir wollen ihr durchs

Sehenswürdigkeiten, Kulturdenkmäler und eine abwechslungsreiche

Moseltal folgen, von Koblenz nach Trier, der ältesten

Natur. Als sportliche Zugabe zur Burgwanderung lassen wir die erste

Stadt Deutschlands. Unser Ziel: die wunderschöne

Etappe mit einer Radtour auf dem Mosel-Radweg enden und erkunden

Landschaft mit actiongeladenem Abenteuer zu verbin-

die Region auf beiden Seiten des Flusses. Am nächsten Tag wird dafür

den. Mit einem leichten Bauchkribbeln fiebern wir dem

keine Zeit bleiben. Mithilfe der zahlreichen Brücken und Fähren kann

Wakesurfen entgegen, auf einer perfekten Ozeanwelle

man nach kurzen Strecken die Uferseite wechseln und zum Ausgangs-

mitten auf der Mosel. Auf Los gehts los. Ohne Ende

punkt zurückradeln. Touren, die auch für Einsteiger zu bewältigen sind,

Gepäck – die Reise startet im sogenannten Deutschen

da es auf der Strecke kaum Steigungen gibt. In der Abenddämme-

Eck, wo sich Mosel und Rhein vereinen, feierlich durch

rung machen wir uns auf den Rückweg, um einen Stellplatz für den

das Tor zum UNESCO-Weltnaturerbe „Oberes Mittel­

Caravan zu finden. Ein Vorhaben, das im Endeffekt wesentlich weniger

rheintal“. Der Wagen zuckelt gemächlich über die Stra-

Zeit in Anspruch nimmt als gedacht. Und mehr Zeit lässt für eine

ße und gibt durchs Fenster immerfort den Blick auf

ausgiebige Weinprobe. Alles für die Wissenschaft. Stellplätze zum Über-

die Mosel frei. Nach etwas über einer halben Stunde

nachten finden sich reichlich, meist liegen sie direkt an der Mosel, an

wird Calle aus dem hinteren Teil des Wagens entlas-

einem Weinberg beziehungsweise Wingert, wie die Einheimischen sa-

sen, den er sich in stummer Akzeptanz mit Rad, SUP,

gen, inmitten naturbelassener

Paddel und Boards teilt. Der erste Stopp ist erreicht.

Landschaft – oder sogar auf

Als schönste Burg an der Mosel gilt die mittelalterliche

einer Insel mitten im Fluss.

Eltz. Mit ihren zahlreichen Türmen und Erkern ist sie

Viele Plätze haben eine eige-

rein optisch der Inbegriff einer Ritterburg. Der Caravan

ne Bootsanlegestelle. Wichtig

wird in Moselkern geparkt und für den Aufstieg Pfer-

für unsere morgige Mission.

destärken gegen Manneskraft getauscht. Die Steigung

Calle wird aus dem hinteren Teil des Wagens entlassen, den er sich in stummer Akzeptanz mit Rad, SUP, Paddel und Boards teilt.

führt einem Bach entlang durch den Eltzer Wald. Die Anstrengung der Wanderung fördert einen leichten Schweißfilm zutage, der schließlich selbst als kleiner Bach den Rücken entlangfließt. Und das, obwohl die Strecke zugegebenermaßen anfängertauglich ist. Das brummige Murmeln von Flo könnte so viel bedeuten wie: „Nicht mein Element, morgen gehts zum Glück aufs Wasser.“ Eine atemberaubende Aussicht und die originale Einrichtung der Burg, die dem Dreißigjährigen Krieg ohne Zerstörung entgehen konnte, entlohnen aber für die Strapazen.

Die Strecke führt durch zahlreiche romantische Winzerorte, die zum Einkehren einladen. raus-magazin sechs 2015

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Inspirierend

Bei der Spazierfahrt auf dem kühlen Nass ist gute Balance ebenso wichtig wie die richtige Körperspannung.

Koblenz Treis-Karden

Geweckt von den ersten Sonnenstrahlen

sind. Bei offener Hecktür bietet sich ein Gewässerblick de luxe. Direkt am Wasser bedeutet hier tatsächlich „unmittelbar“ und nicht wie in Hotelbeschreibungen „in Sichtweite“. Mit gestrecktem Bein könnte der große Zeh vom Wagen aus ins kühle Nass eintauchen. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Jungs gleich erwartet. Mit dem leise plätschernden Moselwasser im Hintergrund bauen Flo und Calle ihr Material auf. Im Hintergrund die imposante Kulisse mit der Stifts­kirche St. Castor, die von den Einheimischen auch „Moseldom“ genannt wird. Dieses bedeutende Bauwerke der Region soll heute Zeuge werden, wie die künstliche Endloswelle bezwungen wird. Zwar ohne Meeresbrandung, aber immerhin auch ohne störende Leine in der Hand. Open End die Heckwelle abreiten. Ähnlich dem Riversurfen. Der Fahrer wartet schon mit dem Wakeboardboot, dem Zugpferd für das Tingeltangel. „Wer beginnt?“, grinst Flo. Ein faires Stein-Schere-Papier in drei Durchgängen entscheidet. Mit einem Wasserstart wird Calle hinter dem Boot hergezogen, bis ihn die Welle packt.

Aufbauen direkt an der Wasserkante raus-magazin sechs 2015

Moselkern

dauert es am nächsten Morgen einen Augenblick, bis wir realisieren, wo wir

28

Cochem Schweich Trier

Rheinland-Pfalz


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Inspirierend

Von oben nach unten rechts: Welle abreiten mit „Moseldom“ im Hintergrund | Weinberge, so weit das Auge reicht | Mutterseelenallein auf dem Fluss | Urlaub, Wein, Kultur – alles, was das Herz begehrt

Die Woge treibt ihn im Tempo des Bootes vor sich her. Nach kurzer Zeit hat er den Dreh raus, kann Turns fahren und sich so richtig austoben. Vor den wuchtigen Türmen der Stiftskirche, die sich dem Fluss zuwenden und das Ortsbild bestimmen, ziehen die Jungs ihre Kreise. Das Gefühl der Freiheit, die man auf dem Ozean erfährt, kann es zwar

Steckbrief

nicht ersetzen, aber mit dem umwerfenden Landschaftspanorama zur

Route Koblenz – Treis-Karden – Cochem – Schweich – Trier

rechten und zur linken Hand kommt es dem sehr nah. Wir fahren, bis

Gefahrene Strecke (eine Tour) 165 Kilometer

die müden Glieder eine Stärkung und eine erneute Weinprobe fordern.

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raus-magazin sechs 2015

Caravan Hobby Vantana 60


Inspirierend ©2015 Polartec, LLC. Polartec®, Polartec® Alpha® are registered trademarks of Polartec, LLC

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Polartec® alPHa® Impossible Made Possible. Um eine Überhitzung oder einen Feuchtigkeitsstau zu verhindern, müssen Wärmeisolationsstoffe über eine kontinuierliche Balance aus Wärme, Atmungsaktivität und Trocknungszeit verfügen. Polartec® Alpha® trocknet schneller, reguliert die Temperatur optimal und ist zusätzlich atmungsaktiv. Mit Polartec® Alpha® eröffnet Polartec die Kategorie „Active Insulation“ und verbessert spürbar den Tragekomfort. So müssen bei wechselnden Wetterbedingungen nicht mehr permanent Bekleidungsschichten an- oder ausgezogen werden.

Polartec.com


Foto // Mosellandtouristik GmbH

Inspirierend

Vom Wandern zur Burg Eltz 端ber SUP und Wakesurfen bis hin zum Radfahren ist alles dabei.

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raus-magazin sechs 2015


Inspirierend

Insidertipps - Mosel  Wohnmobilstellplätze Die gesamte Moselregion ist sehr wohnmobilfreundlich. Direkt am Ufer gelegen, umgeben von einer malerischen Landschaft – Stellplätze gibt es reichlich. Die

Mehr Zeit für eine ausgiebige Weinprobe. Alles für die Wissenschaft.

Qualitätsspanne reicht von einfach bis komfortabel und die Preisspanne von kostenlos bis teuer, aber angemessen. Cochem zu Weihnachten Schneebedeckte Weinberge, Lichterglanz und der Zauber der Weihnachtsmärkte, ein Besuch der weihnachtlich geschmückten Stadt Cochem, die romantisch beleuchtete Reichsburg und das Adventszauberzelt auf dem Weihnachtsmarkt sind ein tolles Erlebnis. Spezialitäten sind der rote Mosel-Weinbergspfirsich, Riesling-Stollen, dazu reicht man warmen roten und moseltypisch weißen Glühwein oder Eierpunsch mit Moselriesling. Radevent Happy Mosel Am Sonntag, den 22. Mai 2016 findet „Happy Mosel“ wieder auf der rund 80 Kilometer langen Strecke zwischen Schweich und Reil statt. Die Bundesstraßen verwandeln sich von 11 bis 18 Uhr in ein Volksfest mit viel Freiraum zum Radeln oder Inlineskaten. Moselsteig Der Qualitätswanderweg hat die beeindruckende Länge von 365 Kilometern. Seine 24 Etappen reichen von leicht bis anspruchsvoll und führen durch Wald, Weinberge und entlang des Moselufers. Der Wanderweg ist lückenlos ausgeschildert. Weitere Infos unter www.mosellandtouristik.de

seine Jungfernfahrt im Moselwasser bevor. Vom Bett aufs Brett, die Floskel trifft heute zu. Das SUP neben dem Wagen aufgepumpt, gleitet Flo wenige Minuten später entspannt übers Wasser und genießt die Natur. Wie die polynesischen Fischer, die schon vor Jahrhunderten auf diese Art übers Wasser glitten. Aufrecht stehend auf dem Kanu, das Paddel kraftvoll durchs Wasser ziehend. Bei der Spazierfahrt auf dem kühlen Nass ist gute Balance ebenso wichtig wie die richtige Körperspannung. Von der Promenade aus kann man die Reichsburg

Am nächsten Morgen geht der Roadtrip weiter entlang

sehen, die majestätisch über der malerischen Stadt thront. Durch die

des Flusslaufs. Vorbei an raumgreifenden Moselschlei-

verwinkelten Gässchen, über den Marktplatz mit seinen historischen

fen und noch mehr kleinen Winzerdörfern. Nach einer

Fachwerkhäusern geht es am Abend durch eine schmale Gasse hinauf

von unzähligen Burgen gesäumten Fahrtstrecke treffen

zum Herrschaftsgebäude. Der Cochemer Nachtwächter macht mit La-

wir in Cochem ein. Der malerische Ortskern lädt

terne und Horn seinen Rundgang. Mit etwas Glück kann man bei ihm

zum Flanieren und Verweilen ein. Statt eine zünftige

den ein oder anderen wissenswerten Schwank aus alter Zeit erfahren.

Brotzeit zu veranstalten, müssen wir allerdings erst mal Muskelkraft beim Aufpumpen aufbieten. Dem

Immer wieder trifft die Route auf den Moselsteig, der den gesamten

mitgebrachten inflatable Stand-Up-Paddling-Board steht

deutschen Mosellauf begleitet. Knapp 370 Kilometer abwechslungsreiche Wanderwege durch Weinberge, Wald oder am Ufer entlang,

Foto // Tourist-Information Ferienland Cochem

aufgeteilt auf 24 Etappen. Am letzten Tag halten wir in Schweich, um die Gruppe aufzusplitten. Während der eine Teil mit dem Caravan nach Trier vorfährt, macht sich der andere zu Fuß auf den Weg, um die letzten 20 Kilometer an der frischen Luft zu genießen. Wer in den gemütlichen Sesseln sitzen bleibt und wer einen erneuten Schweißfilm in Kauf nimmt, bleibt ein Geheimnis. An Wäldern und Streuobstwiesen geht es vorbei, bis das letzte Stück Weg auf einem Pfad an der Felsenkante entlangführt. Nach knapp fünf Stunden bietet sich ein Panoramablick auf das Etappenziel Trier mit den Bauwerken aus der Römerzeit. Am Abschlusstag eine Erkundungstour durch die historische Stadt mit Dom, Porta Nigra und den Kaiserthermen. Entspannen. Weinprobe. Natürlich für die Wissenschaft. raus-magazin sechs 2015

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frische luft | wild

Wildromantisch Ein Stück Kunst für zu Hause: In mehreren Museen für

Gegenwartskunst wurde der freihängende und um 360 Grad drehbare Kamin Gyrofocus schon ausgestellt. Er landete 1998 im Guggenheim Museum in New York als ein hervorragendes Beispiel guten Designs. www.focus-creation.com

Wildwüchsig

Beim aus Aluminium gefertigten Hightechschürhaken Takk trifft modernes Design auf Natur. „Takk“ heißt auf Norwegisch Danke, für die Niederländer ist „tak“ ein Ast. Ein Schürhaken in der Form eines Astes – ein schöner Weg, Danke zu sagen. 72 Euro. www.leenders.nl

Au sp ro bi er t

Tatonka Escape 60 In Thailand, bei tropischem Klima und enormer Luftfeuchtigkeit, haben wir den sportlichen Reiserucksack Escape einem Extremtest bei Bedingungen unterzogen, die für einen Rucksacktouristen realistisch sind. Durch das robuste Material, das abdeckbare Rückensystem sowie den abnehmbaren Tragegurt kann das Gepäckstück am Flughafen und auf dem Weg ins Flugzeug sicher über die Rollbänder transportiert werden, ohne hängen zu bleiben. Die intelligente Unterteilung und durchdachte Details wie Zugriffmöglichkeit zum Hauptfach über mehrere Zugänge erleichtern das Packen. Das Y1-Tragesystem bietet eine effiziente Lastübertragung, gleichzeitig Flexibilität und macht das Backpackerleben einfacher. Der Deckel kann abgenommen und zur Schultertasche umfunktioniert werden. Ein widerstandsfähiger Begleiter. www.tatonka.de

Wildes Rezept Hans kocht ... gebackener Sellerie und Birne Zutaten (für 4 Personen) 4 kleine junge Sellerieknollen (faustgroß) 2 Birnen 4 Esslöffel Öl 4 Esslöffel Salz Pfeffer, frisch gemahlen 50 Gramm Butter 6 Bögen Backpapier 6 Bögen Alufolie

1

Die Sellerieknollen kräftig mit einer Wurzelbürste unter fließendem Wasser

reinigen, danach mit Öl und Salz einreiben.

3

Die eingepackten Sellerieknollen in die heiße Asche eines runtergebrannten

Feuers eingraben und eine Stunde backen.

Die Knollen erst in Backpapier und

Nach 45 Minuten die Birnen dazulegen und

anschließend in Alufolie einpacken.

15 Minuten in der Asche backen.

2

4

Die Birnen vierteln und entkernen, mit frisch gemahlenen Pfeffer und

etwas Salz würzen, zusammen mit der

Den Sellerie und die Birnen aus der Asche holen und auswickeln. Den

Sellerie halbieren, nochmals mit Salz

Butter in Backpapier und anschließen

nachwürzen. Zusammen mit zwei Stücken

in Alufolie einpacken.

Birne auf einem Teller anrichten.

Tipp Schmeckt besonders gut mit gerösteten Walnusskernen und Ziegenfrischkäse!

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raus-magazin sechs 2015

Hans-Ole Freudenberg | Kochhandwerk www.hansolefreudenberg.de


Millet Dreamer Composite 1000 Auf einer Tour durch die Wildnis ist nichts so gemütlich wie die Momente der Erholung. Und wie heißt es so

schön: Wie du dich bettest, so schläfst du. Die Zutaten sind entscheidend für eine ruhige Nacht. Umgeben von einem Materialmix an Isolationskraft leistet der Dreamer Composite beim Einsatz in Islands wilder Natur, was er verspricht. Der Drei-Jahreszeiten-Schlafsack aus dem Hause Millet arbeitet mit einer 130-Gramm-Füllung 80/20er-Entendaune oben sowie einer wasserabweisenden Synthetikfaser (150 Gramm pro Quadratmeter) in der Liegefläche. Die Mumie ist gut geschnitten, das Außenmaterial robust und zudem wasserabweisend, innen sorgt ein weiches Lining für angenehmes Schlafgefühl. Eine vorgeformte Kapuze mit Kordelzug, Wärmekragen sowie ein beidseitig bedienbarer und koppelbarer Reißverschluss runden das Bild ab. www.millet-mountain.de

Au sp ro bi er t

Wildfluss

Die israelische Designerin Hilla Shamia stellt mit einer Symbiose aus warmem Holz und kaltem silbernen Aluminium einzigartige Stühle und Tische her. Das geschmolzene Metall fließt in jeden Riss und jede Spalte. Wenn das flüssige Aluminium auf das Holz der Zypressen oder des Eukalyptus trifft, brennt es eine Kohleschicht auf die Oberfläche und erzeugt so eine visuelle Grenze zwischen den beiden Materialien. Jedes Stück ein Unikat. www.hillashamia.com

ISOLIERT V O M A L LT A G

Men’s Bormio Jacket Kleine Abenteuer liegen direkt vor Deiner Haustüre, ganz ohne weite Wege – jederzeit. Unsere Bormio Jacket ist durch ihre intelligente Isolation der perfekte Begleiter für Dein Feierabenteuer. vaude.com


frische luft | verlosung

Das groSSe Weihnachtsgewinnspiel

Kurz vor Weihnachten wollen wir uns bei allen treuen Lesern bedanken und die Wartezeit bis Heiligabend versüSSen. Vom 1. bis zum 24. Dezember öffnen sich deshalb auf unserer Homepage www.rausmagazin.de jeden Tag neue Türchen des Adventskalenders, hinter denen sich groSSartige Produkte für das Leben im Freien verbergen.

Vaude  Weste Kabru Light Vest 180 Euro Wärme für drunter – und drüber – liefert diese ultraleichte Daunenweste von VAUDE. Schlanker Schnitt und modische Optik, dazu hochwertigste Pertex-Materialien und ein Quantum Gewicht ergeben 185 Gramm Wärme für 365 Draußen-Tage. VAUDE verwendet nur hochwertigste Daune der Klasse I und achtet aus Respekt vor Mensch und Natur auf eine lückenlose Herkunftsgarantie, die durch den Responsible Down Standard (RDS) zertifiziert ist. www.vaude.com

NorrØna  Hoodie røldal Thermal Pro Hoodie (Farbe Evergreen in Größe M ) 169 Euro Der neue røldal Thermal Pro Hoodie von Norrøna mit schrägem ¼-Zip ist ein komfortabler HerrenKapuzenpullover im Oldschool-Design. Integrierte Handgamaschen verhindern ein Verrutschen der Ärmel. Hergestellt aus Polartec-Thermal-Pro-Fleece für optimale Isolierung bringt er einen sowohl beim Sport als auch im Alltag warm durch die kalte Jahreszeit. www.norrona.com

The North Face  Jacke Momentum ThermoBall 180 Euro Optimalen Kälteschutz bei minimalem Gewicht und maximaler Bewegungsfreiheit bietet die Hybridjacke Momentum ThermoBall. Die hauseigene ThermoBall-Füllung powered by PrimaLoft besteht aus synthetischem, stark komprimierbarem Isolationsmaterial, das eine mit einer 600-Cuin-Daunenfüllung vergleichbare Wärmespeicherung verspricht. Dabei hält es die Wärme selbst unter nassen Bedingungen optimal. Das spezielle Momentum-Stretch-Fleece entlang des Rückens, der Arme und der Seiten erhöht die Bewegungsfreiheit und gleichzeitig die Atmungsaktivität. www.thenorthface.de

Gerber  Messer Freescape Paring Knife 43,90 Euro, Freescape Folding Sheath Knife 62,90 Euro Das Gerber Freescape Paring Knive ist ein waschechtes Schälmesser, kommt aber mit einer stabilen Full-Tang-Klinge und einem rutschfesten Griff daher – ideal für den täglichen Outdooreinsatz. Auch das Freescape Folding Sheath Knive meistert diesen Spagat. Als robustes Outdoorklappmesser mit kinderfreundlichem Verschlussmechanismus und einer Klinge aus 7Cr17MoV-Stahl mit partiellem Wellenschliff schneidet es Holz und Seile ebenso wie Brot und Gemüse. Beide Messer sind spülmaschinenfest und werden mit Hüllen aus Neopren geliefert. www.gerbergear.de

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raus-magazin sechs 2015


frische luft | verlosung

Berghaus  Jacke Light Speed Hydroshell Jacket 200 Euro Die vollständig wasserdichte Light Speed Hydroshell Jacket von Berghaus eignet sich für alle sportlichen Aktivitäten im Alltag wie Wandern, Biken, Laufen und Hiking. Durch den Einsatz des 2,5-lagigen Hydroshell-Elite-Materials ist sie wasser- und winddicht, aber trotzdem besonders atmungsaktiv und robust, sodass selbst bei Sturm ein ausreichender Schutz geboten wird. Die Comfort-Touch-Technologie, die für ein weiches Tragegefühl auf der Haut sorgt, und die geruchshemmende Innenseite machen die Jacke auch für den Dauereinsatz tauglich. www.berghaus.com

SUUNTO  Uhr Traverse 399 Euro Die Outdoor-GPS-Uhr ist robust, modern gebaut und kombiniert altbekannte Outdoorfunktionen mit GPS/GLONASS-Navigation. Das Planen einer Route ist mit der Traverse noch unkomplizierter, denn durch überarbeitete topografische Karten in Movescount wird die Navigation merklich vereinfacht. Mit Schlüsselstatistiken wie Höhe und Entfernung lässt sich der Fortschritt unterwegs verfolgen und laufend wichtige Wegmarken speichern. Besonders praktisch ist die Trackback-Funktion – der zurückgelegte Weg wird aufgezeichnet, gespeichert und kann somit nachverfolgt werden. www.suunto.com

Hauptgewinn

patagonia  Fleece M’s Synchilla Snap-T 140 Euro Der nach höchsten Qualitätsnormen aus dickem, beidseitigem Polyesterfleece (86 Prozent recycelt, alle bluesign-zertifiziert) gefertigte SynchillaSnap-T-Pullover hat eine kurzflorige Außenseite, die Wärme speichert, leichten Wind abhält und abriebfest ist. Weitere Extras sind Y-Joint-Ärmel für mehr Beweglichkeit im Schulterund Armbereich, ein Stehkragen mit vier Druckknöpfen und eine in die Naht eingesetzte Brusttasche mit Nylonklappe. www.patagonia.com

Millet  Rucksack Venom 30 119,90 Euro Mit dem Fokus auf schnelle Bewegungsabläufe in steilem Gelände – bergauf und bergab – sind die Venom-Backpacks auf Bewegungsfreiheit und Dynamik ausgerichtet. Das extrem geringe Gewicht des Venom 30 (920 Gramm bei 30 Liter Volumen) leistet dabei einen wesentlichen Beitrag. Für perfekten Zugang zum Inneren verfügt er über eine große Opposite-OpeningÖffnung. Der Deckel lässt sich zur Vorderseite öffnen und mit zwei Schnallen zum Rücken schließen. www.millet.fr

Buff  Mütze & Schal Dryn 90 Euro Die Kultmarke BUFF bietet zur Saison Herbst/Winter 2015/16 erstmals auch Mützen an. Das Set Dryn, bestehend aus Schlauchschal und dazu passender Mütze, ist aus der Lifestyle-Kollektion der Spanier. Dank einem Mix aus Alpaka- und Schurwolle mit Kunstfaseranteil tragen sich die lässigen Begleiter kuschelig weich und halten in der kalten Jahreszeit angenehm warm. www.buff.eu

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frische luft | verlosung

Ortlieb  Tasche Duffle 40 L 139,95 Euro Mit der wasserdichten Duffle hat Ortlieb eine technische und trotzdem sehr ansprechend designte Expeditions- und Reisetasche kreiert, die durch abnehmbare, gepolsterte Schulterträger auch als Rucksack zu tragen ist. Das robuste Material mit verstärktem Boden aus abriebfestem PS620C-Gewebe macht sie zum langlebigen Expeditionspartner. www.ortlieb.com

IcebrEaker  Longsleeve Atom Long Sleeve Zip (Für Frauen in S) 189,95 Euro Ideal über einem T-Shirt zum Laufen oder unter einer Skijacke im tiefsten Winter – die Women’s Atom Long Sleeve Zip ist eine warme und zugleich stylishe Kapuzenjacke. Die Atom besteht aus RealFLEECE, bei dem Merinofasern einen Nylonkern ummanteln und angeraut werden, um Wärme und Weichheit zu maximieren. www.icebreaker.com

Dolomite  Jacke Rangdum-Fieldjacket 499,90 Euro Die italienische Outerwear-Marke DOLOMITE verlost für den Advent dieses modische olivgrüne Rangdum-Fieldjacket. Einst fungierte dieser Jackentyp als kälteschützendes Kleidungsstück der Armee, doch längst hat er seinen rein funktionellen Charakter hinter sich gelassen. Heute ist das Fieldjacket ein sportiver Klassiker, der einen stilsicher durch den Großstadtdschungel bringt. Dafür sorgen auch die hochwertigen Details wie das aufwendig verarbeitete Innenfutter, die Innen- und Außentaschen sowie der abnehmbare Pelz. www.dolomite.it

Hauptgewinn

Blue Tomato  Trickboard Classic Trickboard 129,95 Euro Als das Blue Tomato Classic Trickboard auf den Markt kam, war der Enthusiasmus unter den Fans riesig. Aus gutem Grund hat es in der Szene einen hervorragenden Ruf: Getestet auf Herz und Nieren verspricht es höchste Qualität. Wer außerdem auf der Suche nach toller Optik ist, der sollte sich an das Blue Tomato Classic Trickboard halten. www.blue-tomato.com

Gregory  Rucksack Matia 28 90 Euro Der Matia 28 von Gregory ist der perfekte Rucksack für den modernen, urbanen Alltag. Die Fächerorganisation erlaubt einen nahtlosen Übergang von der Arbeit oder Schule zur Freizeit, egal ob es ins Fitnessstudio, zum Feierabend-Hike oder durch den Großstadtdschungel geht. Ergonomisch konturierte Schaum-Schultergurte und -Rückenpartie bieten den gewohnten Gregory-Komfort, außerdem punktet der Matia mit vielen durchdachten Details. www.gregorypacks.com

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Tatonka  Reisetasche Barrel Roller M 110 Euro Die robuste, praktische Reisetasche Barrel Roller M von Tatonka überzeugt in stilvoller Ton-in-Ton-Optik. Die große Öffnung macht das Packen zum Kinderspiel. Zusätzliche, seitliche Griffe sowie der längenverstellbare Schultergurt erleichtern das Tragen. www.tatonka.com

BERGHAUS, and LIVE FOR ADVENTURE are registered trade marks of Berghaus Limited. HYDROshell™ is a trademark of Berghaus Limited. © 2015 Berghaus Limited.

Bergans  Longsleeve Fjellrapp Langarmshirt und Tights Gesamtwert 140 Euro Die Bergans-Wäscheserie Fjellrapp für Herren, Damen und Kinder besteht aus 100 Prozent Merinowolle und ist der perfekte Begleiter für Herbst und Winter, denn die Wolle ist nicht nur besonders weich und wärmend, sondern reguliert auch das Innenklima weit besser als andere Materialien. Bergans verwendet ausschließlich qualitativ hochwertige und zertifizierte Merinowolle, deren Produktionsweg bis zur Farm zurückzuverfolgen ist. www.bergans.de

Tower Jacke

Source  Wasserfilter Widepac mit Sawyer-Filter 79,95 Euro In diesem Kit von SOURCE wird ungefiltertes Wasser aus der Trinkblase 2L Widepac über den MINI-Wasserfilter von Sawyer von Bakterien und Protozonen befreit. Der Wasserfilter ist im Trinkschlauch integriert. www.sourceoutdoor.com

3 Lagen Hydroshell™ Material extrem wasserdicht besonders robust und strapazierfähig

Besuche uns auf www.berghaus.com oder auf unserer Facebook-Seite “Berghaus Germany”.


frische luft | verlosung

Klean Kanteen, Yaktraxs, Ternua, Little Hotties winterpaket Klean Kanteen Classic Insulated, Yaktraxs Cabin Socks, Ternua Caher, Little Hotties Handwärmer Gesamtwert: 100 Euro Die Klean Kanteen Classic Insulated hält Getränke bis zu sechs Stunden heiß und zwölf Stunden eisgekühlt. Sie ist aus doppelwandigem Edelstahl gefertigt und vollkommen frei von BPA. Die Cabin Socks von Yaktraxs sind kuschelig weich und versorgen die Füße mit Aloe Vera. Die Caher-Mütze von Ternua aus Polartec Power Stretch Pro liegt angenehm am Kopf und wärmt zuverlässig beim Laufen an kalten Morgen. Sie passt unter jeden Helm und ist flauschig weich. Für den Wärmekick der besonderen Art sorgen die Handwärmer Little Hotties. Die kleinen Kissen passen ideal in die Tasche oder in den Handschuh und spenden für circa acht Stunden eine angenehme Wärme. www.kleankanteen.com, www.ternua.com, www.yaktraxs.com, www.littlehottieswarmers.com

Polartec, Houdini  Jacke Power Houdi 199 Euro Der Power Houdi ist nicht nur kuschelig weich, sondern überzeugt zudem mit höchster Funktionalität – ganz gleich ob bei besonders aktiven oder eher ruhigen Einsätzen in kalter oder warmer Umgebung. Das verarbeitete Polartec Power Stretch Pro sorgt dafür, dass kalte Temperaturen einem nichts anhaben können. Der Stoff ist gleichzeitig besonders leicht und bietet maximale Bewegungsfreiheit. www.houdinisportswear.com

goodboards  Snowboard Chiller 156 M 429 Euro Chiller ist die zweite neue Serie für den Winter 2015/16. Damit reagiert goodboards auf den Wunsch nach einem lässigeren und günstigeren Premiumboard. Ob Anfänger, Fortgeschrittene oder Pro, jeder kann auf diesem Board mit mehr oder weniger Technik shredden – absolut kraftsparend und fehlerverzeihend. Das Chiller ist ein All-Mountain-Board mit Flat in der Mitte und die Rocker-Aufbiegung beginnt hinter den Inserts Richtung Tip und Tail. Dieses Profil bietet gute Kontrolle und ruhiges Fahrverhalten. Die Auflage umfasst nur 100 Boards. www.goodboards.eu

Hauptgewinn

KEEN  Stiefel Durand Polar 199,95 Euro Selbst bei extremsten winterlichen Wanderkonditionen überzeugt der Durand Polar mit rundum warmen und trockenen Füßen, dem von KEEN gewohnten Komfort, der bewährten Passform sowie einer cleveren Wärmetechnologie. Denn der Winter-Hiker ist mit 400 Gramm KEEN.WARM-Isolierung und einem wärmereflektierenden Fußbett ausgestattet. Die KEEN.DRY-Membran macht ihn wasserdicht und zugleich atmungsaktiv. Durch die Technologie der Direktanspritzung von Polyurethan ist die Zwischensohle extrem langlebig, eine in die Sohle integrierte TPU-Platte erhöht die Stabilität und ein eingebautes Fersenpolster sorgt für optimierten Tragekomfort sowie zusätzliche Dämpfung. Der Durand Polar für Frauen schmückt sich am Schaftabschluss mit flauschigem Fellimitat. www.keenfootwear.com

Best Piece  Radsportunterhemd guard Stelvio 79,90 Euro, Trinkflasche 9,90 Euro Das Langarm-Funktionsshirt Stelvio ist ideal für extremere Radtouren wie Ausfahrten an kühleren Tagen oder in höhere Regionen. Das Besondere ist das innovative GeniBag, eine Art Tasche im vorderen Bereich, die den optimalen Schutz für die Genitalien bietet. Ebenso wie das gesamte Vorderteil liegt es körpernah an, ist zweilagig gearbeitet und mit höchstem Windschutz ausgestattet. Das Rückenteil ist extra lang geschnitten, das Material ist hoch elastisch, atmungsaktiv, hält warm und trocken. Mit dabei: ein praktisches Microfasertuch mit aufgedruckten Produktinfos, ein feuchtigkeitsabweisendes Protection Pocket zur Aufbewahrung und die praktische „BEST PIECE guard“-Trinkflasche. www.bestpieceguard.com

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raus-magazin sechs 2015


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Die Water Pixel World auf der boot in Düsseldorf

Stiftung Warentest beurteilte die Kombination

bester Qualität. Über weitere Features, wie

steht für faszinierende Bilder der Unterwasser-

aus Kamera und dem Zoomobjektiv LUMIX G X

beispielsweise die umfangreiche 4K-Videofunktionen

welten. Weitere Motive und Facetten der

Vario 2,8/12-35 Millimeter mit der Bestnote 1,5.

oder der innovative Dual-Bildstabilisator in Kamera

Fotografie findest du am Partnerstand von

Eine Bestleistung, denn diese fantastische

und Objektiv, hat das Gerät die höchste Punktzahl

Panasonic und unserem Outdoormagazin mit

Beurteilung wurde seit elf Jahren erstmalig

erreichen können.

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Sportbereich. Egal ob rasant beim Downhill

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Besuche uns in der Halle 4, Stand A10!

Fotowelt erläutert werden. Verpasse es also nicht, uns vor deiner nächsten Abenteuerreise zu besuchen! Zusätzlich haben alle Besucher an unserem Stand die Möglichkeit, die brandneue LUMIX DMC-GX8A zu gewinnen.

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frische luft | verlosung

360° Tasche Pantone Lautsprecher Pantone Micro Bluetooth Speaker 49,99 Euro, 360°-Segeltuchtasche Barkasse Mini 139,90 Euro Die Pantone Micro Bluetooth Speaker sind klein, bunt und dank Wireless-Funktion ideal für unterwegs. Die 60 Dezibel starken Bluetooth-Lautsprecher sind nicht nur handlich, sondern bieten auch satten Sound. Überallhin mitgenommen werden kann auch die 360°-Segeltuchtaschen von Klein & More. Das Material (Segel oder Persenning) zeichnet sich durch extreme Widerstandsfähigkeit sowie Reißfestigkeit aus und ist wasserabweisend. Und da jede Tasche ein Unikat ist, hat sie auch einen Herkunftsnachweis. www.kleinundmore.de

Nokian Gummistiefel Woolpower longsleeve Zip Turtleneck Lite 99,90 Euro, Nokian Finnjagd 89,90 Euro Das Zip Turtleneck Lite bietet einen besonders guten Schutz gegen Kälte. Die Materialzusammensetzung aus 80 Prozent Merinowolle und 20 Prozent Polyamid ist weich, besonders verschleißarm und sorgt für ein perfektes Körperklima. Der Finnjagd von Nokian Footwear ist ein absoluter Allrounder. Egal ob du lieber in Wäldern, auf Feldern oder in der Stadt entlangspazierst: Der wasserdichte Gummistiefel sitzt fest am Fuß und wärmt dich bei bis zu minus 40 Grad, ohne dass das Gummi Risse bekommt. www.scandic-shop.de

Reda Rewoolution  Funktionswäsche Miya 59 Euro, Emelie 69 Euro Die Merinomodelle Emelie und Miya von Reda Rewoolution sind nicht nur optisch, sondern auch funktionell ein Highlight. Ob zum Laufen, beim Fitness oder Yoga – die hochwertig verarbeitete Wolle garantiert der Sportlerin höchste Atmungsaktivität und volle Bewegungsfreiheit sowie keinerlei Geruchsentwicklung, selbst bei intensiven Trainingseinheiten. Beide Modelle kombinieren sehr atmungsaktives Mesh mit luftigem Jersey. Als praktisches Detail erhöhen die Reflektoren die Sichtbarkeit im Dunkeln. www.reda1865.com/rewoolution

Nordisk  Schlafsack Canute +8° 99,95 Euro Bei den Produkten des dänischen Ausrüsters Nordisk findet sich die Erfahrung im Umgang mit dem rauen Klima Skandinaviens. Hergestellt aus sehr weichem 30-Denier-Nylon und einer NorthguardKunstfaserfüllung bietet der Canute-Schlafsack des Outdoorspezialisten optimalen Schutz und Leistung auch unter härtesten Bedingungen. Durch den Mumienschnitt mit einer breiten Schulterpartie ist er sehr komfortabel. Zusätzliche Features sind der ringsum verlaufende Reißverschluss, ein Wärmekragen und ein Reißverschlusseinklemmschutz. www.nordisk.de

Houdini  Fleece Power Houdi 190 Euro Als erste Marke überhaupt stellte Houdini Produkte mit Stretch-Fleece her und begründete damit den großen Erfolg auf dem schwedischen Heimatmarkt. Für den Power Houdi wird ausschließlich Premium Polartec Power Stretch Pro verwendet. Dieses hat ein exzellentes Wärme-Gewichts-Verhältnis und trägt den bluesignStandard. Das Mikrofleece auf der Innenseite transportiert Feuchtigkeit schnell und effektiv nach außen, gewährleistet Atmungsaktivität und sorgt für gehobenen Tragekomfort auch bei direktem Kontakt zum Körper. Das Vier-Wege-StretchMaterial gewährleistet dabei ausreichend Bewegungsfreiheit. Die glatte Jersey-Oberfläche minimiert die Reibung für ein unkompliziertes Layering. www.houdinisportswear.com/en

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!US A R Das spiel: n Gewin

Unter Sternen

frische luft | unter sternen

Nach einem aktiven Tag relaxen im Sternehotel oder erlebnisreich übernachten unterm Sternenhimmel – hier findest du Anregungen von Nord nach Süd für deinen nächsten Urlaub. Also Taschen packen und raus! ins nächste Abenteuer.

Beach Motel

Iglu-Dorf

Das Beach Motel in St. Peter-Ording ist das erste Lifestyle-Motel der Nordsee­

Sich wie ein Inuit fühlen und in einem echten Iglu übernachten – genau

küste. Hier ist für jeden Platz, der Lust auf das etwas andere Hotelerlebnis

das bietet das Iglu-Dorf direkt am Zugspitzplatt, das vor allem in der Winter-

hat – und auf das entspannte Motto des Hauses: Ankommen und Füße hoch!

saison viele Ski-und Snowboardliebhaber anzieht.

Erbaut im Stil amerikanischer Strandhäuser, holt das Beach Motel das Strandfeeling bis ins Haus: große Fenster mit Blick aufs Meer, umlaufende Holz­

In den Wintermonaten von Dezember bis April werden hier Übernachtungen

veranden, Surfboards auf den Zimmern und sogar Sand im Restaurant dii:ke.

in selbstgebauten Iglus angeboten. Das Baumaterial wird direkt aus der Natur entnommen. Die Inhaber legen Wert auf schonenden Umgang mit natürli-

Neben kleinen Doppelzimmern, größeren Beach Lofts über zwei Etagen und

chen Ressourcen und achten auf Umweltschutz durch Senkung der CO2-

geräumigen „Family & Friends“-Zimmern mit Platz für bis zu fünf Personen,

Emissionen. Ein einmaliges Erlebnis zwischen Natur und Komfort für Gäste

stehen noch fünf Ocean Suiten bereit, eingerichtet von Kooperationspartnern

aus aller Welt. Das Team von 150 Mitarbeitern bietet einen tollen Service.

wie MINI, Jever, Fatboy, fritz-kola und Rivièra Maison. Die Suiten haben jeweils

Bereits bei der Ankunft wird jeder Besucher mit Glühwein und Salzgebäck

ein ganz individuelles Einrichtungskonzept und verfügen über Extras wie zum

empfangen und jeden morgen mit einem „Aufwachtee“ verwöhnt.

Beispiel eine Jever-Zapfanlage plus Tresen, einen riesigen Fatboy-Kuschelhasen oder eine Minibar im Heck eines MINIs. Bei der Junior-Suite von Viva con

Neben Standard-Iglus, bestehend aus Mehrbetten, gibt es auch Romantik-

Agua gesellt sich zum schicken Design noch ein guter Zweck: 20 Prozent des

Iglus für entspannte Stunden zu zweit. Und wer es ganz exklusiv mag, kann

Übernachtungserlöses gehen direkt an die Trinkwasserinitiative aus Hamburg

sogar einen privaten Whirlpool buchen. Die Hotelpaläste beeindrucken durch

und fließen in karitative Wasserprojekte.

ihre Schnee- und Eiskunst, die sich unter einem bestimmten Thema durch die ganze Anlage zieht.

Abgerundet wird das Motelangebot mit einem Ocean Spa inklusive Saunalandschaft und Outdoorruhebereich, Fahrradverleih, zwei Shops

Tagsüber bietet das Iglu-Dorf eine Iglu-Bar und Aktivitäten der verschieden-

mit Skate- und Surfequipment, ein Private Cinema und eine Games Cor-

sten Art an, zum Beispiel Iglus selbst zu bauen, Schneeschuhlaufen, Skulptu-

ner mit Flipper und Co.

ren schnitzen, Apéro- oder Fondueplausch.

Weitere Infos Buchung unter

Am Ende der Saison wird der Schnee einfach wieder zu Wasser. Sehr nach-

reservierung@beachmotels.de, www.beachmotels.de

haltig, wie wir finden!  Weitere Infos und Buchung unter

+41 41 6122728, www.iglu-dorf.com

Wir verlosen einen Gutschein über eine Übernachtung für zwei Personen in einem Standard-Iglu bei einer Buchung von Sonntag bis Freitag oder einen Gutschein über zwei Übernachtungen im Doppelzimmer Basic inklusive Frühstück im Beach Motel. Schreibe einfach eine E-Mail an verlosung@t-o-v.de mit dem Stichwort „Iglu-Dorf“ beziehungsweise „Beach Motel“. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2016. Teilnahmebedingungen unter www.rausmagazin.de raus-magazin sechs 2015

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stadtgefl端ster

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stadtgefl端ster

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eigenleistung

-Fotowettbewerb Die Gewinnerbilder aus der vorherigen Ausgabe

2.

3.

4.

1. Das Motto des letzten Fotocontests: „Kleine Fluchten“. Das Gewinnerbild kommt von Steffen Peters: „Es ist nur ein Katzensprung von meinem Zuhause bis zur Mecklenburgischen Seenplatte. Jedes Mal aber, wenn ich dort bin, stellt sich das Gefühl ein, an einem außergewöhnlichen Ort zu sein. Die besondere Freiheit, die mit dem mehrtägigen Aufenthalt auf einem bewohnbaren Floß daherkommt, toppt das Ganze natürlich. Auch oder gerade wenn es nachts eiskalt wird.“ Herzlichen Glückwunsch, Steffen!

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5.

1. Platz: „Floß im Morgennebel“ von Steffen Peters, Canower See, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland // Preis: Gregory Targhee 32 2. Platz: „Schattierungen am Wasserfall“ von Anna Niemann, Gullfoss, Island // Preis: Gregory Z 40 3. Platz: „Elbradweg“ von Thomas Turner, Alte Dömitzer Eisenbahnbrücke, Sachsen, Deutschland // Preis: Gregory Amber 34 4. Platz: „Morgenstund hat Gold im Mund“ von Martin Kruber, Denti di Terrarossa, Dolomiten, Italien // Preis: Gregory Compass 30 5. Platz: „Kanarisch“ von Michael Klein, Klettersteig Extraplomix/Jesus Beitia, Gran Canaria, Spanien // Preis: Gregory Miwok 12


eigenleistung

In die Eiseskälte! Die nächste Runde beim Fotowettbewerb Das Gefühl, den inneren Schweinehund überwunden zu haben – unbezahlbar! RAUS! sucht dein Beweisfoto vom kleinen oder größeren Abenteuer in der Eiseskälte. Egal, ob mit roter Nase am blanken Fels oder beim Stapfen durch Tiefschneefelder – schick uns deinen Vorschlag mit einer kurzen Beschreibung an fotowettbewerb@rausmagazin.de (Auflösung: 300 dpi). Die fünf beeindruckendsten Einsendungen honorieren wir zusammen mit Outdoor Research. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2016. Teilnahmebedingungen unter www.rausmagazin.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

1. Preis

2. Preis

Outdoor Research Diode Hooded Jacket

Outdoor Research Deviator Hoody

3. Preis  Outdoor Research Luminary Sensor Gloves

4. Preis  Outdoor Research Crocodile Gaiters

5. Preis  Outdoor Research Storm Beanie

Die Wurzeln der Outdoorprofis von Outdoor Research liegen in der Herstellung von überaus robusten und vor allem praxistauglichen Accessoires. Getestet und entwickelt wurden sie von Ron Gregg, dem Gründer des Unternehmens, aus Seattle, USA. Ron, besessen von Innovationen, war ständig auf der Suche nach Perfektion. Die Gamaschen, Handschuhe und Kopfbedeckungen von Outdoor Research waren für leidenschaftliche Enthusiasten unentbehrlich. Heute steht das Unternehmen für beste Accessoires und wird zudem höchsten Ansprüchen im Bereich Outdoorbekleidung gerecht: „Wir sind einer der letzten unserer Art und immer noch unseren Prinzipien treu. Wir können näher bei unseren Kunden sein, weil wir sind wie sie. Wir leben in derselben Welt und tun dieselben Dinge und liefern stets mehr als sie erwarten.“ Der Claim „Designed by Adventure“ steht für die Echtheit ihrer Produkte und beschreibt, wie sie hergestellt werden. www.outdoorresearch.com raus-magazin sechs 2015

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auf spurensuche

Produkt

im Fokus

Werkspionage bei Norrøna in Norwegen

text // Benjamin Hellwig

Das Gebäude eines einstigen Dynamitlagers ist die neue Heimat von Norrøna. Der norwegische Hersteller präsentiert sich im Headquarter westlich von Oslo mit einem spannenden Mix aus Wurzeln, Leidenschaft und Innovationsfreude. RAUS! ist vor Ort auf Spurensuche gegangen. Die Werkspionage. 48

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Foto // Sverre Hjørnevik

auf spurensuche


Foto // Benjamin Hellwig

auf spurensuche

„W

e didn't want it too posh.“ Bloß nicht zu dick auf-

tragen. Jørgen Jørgensens Mundwinkel überlagern seine skandinavische Gelassenheit. Beim Streifzug durch das neue Zuhause von Norrøna ist dem 42-jährigen Inhaber anzumerken, dass ihn der Umzug nach Lysaker zufriedenstellt. Hier direkt vor den Toren Oslos hat das norwegische Unternehmen im April 2015 ein bis ins Detail ausgefeiltes Quartier bezogen. Hinter der Fassade des weiß gekalkten Backsteinbaus wechseln

Foto // Benjamin Hellwig

sich historische Gebäudeelemente und klare nordische Innenarchitektur ab. Großzügig gestaltete, offene Arbeitsflächen liegen neben gemütlichen Sitzecken und gläsernen Meetingräumen. Die verschiedenen Konzepte des Unternehmens, wie Norrøna seine Produktkategorien nennt, prangen auf deren Scheiben. Hinter „falketind“, „fjørå“ und „lyngen“ beispielsweise stecken die Schwerpunkte Lightweight Mountaineering & Rock Climbing, Single Track Mountainbike und Ski Touring. Namensgebend sind besondere, einzigartige Orte und Regionen in Norwegen. Der exotischste Raum, wie Jørgen sagt, ist mit „trollveggen“ beschriftet. Das Konzept steht für Bekleidung des Segments Mountain Workwear. Hier, direkt neben der Nordfassade, überbrückt das Wasser des Lysakerelven spektakulär die Reliefunterschiede. Über der Fallkante quert die Brücke

Foto // Benjamin Hellwig

eines seit mehr als 1.000 Jahren genutzten Pilgerpfads von Oslo nach Westen. Unten tobt das Weißwasser. „Wir sind hier nun dichter an Oslo, aber auch näher an der Natur“, sagt Jørgen beim Blick nach draußen. Seit dem Umzug von Hvalstad nach Lysaker gebe es deutlich mehr Mitarbeiter, die morgens zur Arbeit joggen oder mit dem Fahrrad kommen. Der Regionalzug benötigt nur zehn Minuten vom Zentrum Oslos. „Es gab aber auch ökologische Gründe. Wir wollten etwas aufbauen, das zu unseren Werten passt. 100 Prozent unseres benötigten Stroms entstehen durch Wasserkraft, und in fünf Jahren werden wir hier zudem Erdwärme nutzen können“, sagt Jørgen. Wenig später diskutiert das Team für Research, Design und

Foto // Norrøna

­Developement, kurz RD&D, in einem nahen Meetingroom die Passform einer Jacke im Prototypstatus. Jørgen leitet das Team. Ein Leitspruch auf der Scheibe: „Design is a funny word. Some people think design means how it looks. But of course, if you dig deeper, it's really how it works.“ Die Worte von Apple-Gründer Steve Jobs stehen sinnbildlich für das, was die Norweger hier mit ihren Produkten leben wollen. Funktionale Kleidungsstücke mit hohem Qualitätsanspruch. Nur ein paar Schritte sind es von hier zum Herzstück des Unternehmens. Die Näherei ist viermal so groß wie am alten Standort.

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Von oben nach unten: Neue Heimat am Ufer des Lysakerelven | Herzstück Näherei | Fingerspitzengefühl beim Nahtbandschweißen | Charme der 1950er: Käfertreffen vor dem damaligen Firmensitz


Foto // Sverre Hjørnevik

auf spurensuche

„300 kleine Teile. Wie ein riesiges Puzzle. Aber ich habe mein System.“ Tonje von der Lippe

Am anderen Ende des riesigen Raumes hat Tonje von der Lippe einen aufwendigen Job unter der Nähmaschine liegen. Der wendebare Gore-Tex-­ Parka aus der Sommer-2018-Kollektion soll mit leichter Isolation ausgestattet werden. Auf Basis der ausgedruckten Schnittmuster hilft beim

Hier entstehen bis zu 450 Prototypen im Jahr. „Als

Zuschnitt der Laser. Ist der Stoff elastisch, wird per Hand geschnitten.

ich das Gebäude zur Einweihung betrat, war ich nicht

„300 kleine Teile. Wie ein riesiges Puzzle. Aber ich habe mein System“,

allzu überrascht. Es sieht aus, wie ich es erwartet

sagt sie und lacht. 15 Jahre war die 40-Jährige in der Schneiderei

habe, war von Anfang an ein Ort zum Wohlfühlen. Es

des Osloer Opernhauses tätig, erst vor einigen Monaten kam sie zu

hat den Norrøna-Touch“, sagt Ida Kalfoss. Zusammen

Norrøna. Der Applaus am alten Arbeitsort habe ihr Freude gemacht, die

mit Designerin Siri Lien steht die Produktspezialistin

Zuschauer mochten die Kostüme. Zweimal habe sogar die Königin sie

am Rande der Ansammlung aus Näh-, Schweiß- und

an ihrem Arbeitsplatz besucht, habe viel wissen wollen. Heute muss

Stanzmaschinen, Stoffrollen und Kisten voller bunter

Tonje mit mir und meinen Fragen Vorlieb nehmen. Es ist Tag zwei der

Reißverschlüsse. Sie erzählen von der Metamorphose

Entstehung des Parkas, drei weitere folgen. „Wenn ich am Freitag fertig

einer Idee, von dem sprichwörtlich weißen Blatt Pa-

bin, nimmt ihn Jørgen übers Wochenende mit raus. Er testet alle unsere

pier, das sie sukzessive mit Leben füllen. Von Stoffen,

Prototypen selbst. Deshalb werden sie alle in seiner Größe angefer-

Schnittmustern, technischen Lösungen. „Dadurch,

tigt“, sagt sie. Zwei bis drei Testmodelle entstehen pro Modell, je nach

dass wir den gesamten Entstehungsprozess hier vor

notwendigen Anpassungen. „Die Wertschätzung für die Produkte hier ist

Ort haben, werden wir auf eventuelle Schwachstellen

eine andere. Im Gegensatz zur Oper sind sie für jeden zugänglich. Und

schnell aufmerksam. Und wir spüren auch, was gut

es ist spannend, zu erleben, wie die Eigenschaften eines funktionalen

läuft“, sagt Siri. Die 41-Jährige ist mit ihrem Team be-

Teils beachtet werden“, sagt Tonje.

reits in die Produkte der Winterkollektion 2018/2019 eingestiegen. Drei Jahre im Voraus. „Steht das Design im Groben, fangen wir hier mit einem ersten Prototyp an“, sagt Ida.

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„Du brauchst Neugierde, Kompetenz und die Fähigkeit, die einzelnen Punkte miteinander zu verbinden.“ Brad Boren

Foto // Sverre Hjørnevik

auf spurensuche

Aufstieg am Nordre Sætretind in der Kommune Ørsta

Alle drei Jahre überarbeitet das Unternehmen seine Kol-

Showroom Brad Boren. Der US-Amerikaner ist seit 17 Jahren bei

lektionskonzepte. In einer ersten Phase bringen sich die

Norrøna, war zuletzt Direktor der Abteilung RD&D und widmet sich

Tester ein, die die Prototypen der letzten Generation für

nun den Themen Innovation und Nachhaltigkeit. Er betont die Be-

ein Jahr unter die Lupe genommen haben, zudem gebe

deutung der Näherei für das Unternehmen. „Sie liegt mittig zwischen

es Laboruntersuchungen. „Wir haben diverse Tester

Showroom, Kundenservice, Verkauf und RD&D – zuvor befand sie sich

im Hause, aber Jørgen nimmt sie auch alle persönlich

am letzten Ende des alten Gebäudes. Die Mitarbeiter wirken auf mich

unter die Lupe. Er mag das, es ist seine Passion. Seit

so viel zufriedener mit diesem neuen, offenen und modernen Platz.“

er sechs Jahre alt ist, hat er diese Leidenschaft für

Und ergänzt mit ruhiger Stimme: „Wenn wir die Produkte nicht selbst

Norrøna“, sagt Brad. Leidenschaftlich gingen auch die

hier vor Ort nähen könnten, würden wir nur Annäherungen treffen

Ambassadors des Unternehmens mit einigen Prototypen

können. Wir verändern im Entstehungsprozess auch mal Dinge auf

um. Brad erzählt, wie einer der Athleten nicht aufhörte,

drastische Weise, um herauszufinden, was funktioniert und was nicht.“

nach einem One-Piece-Suit zu fragen. „Noch bevor wir

FotoS // BENJAMIN HELLWIG

Ein paar Schritte um die Ecke treffe ich kurz vor dem hauseigenen

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Links: Geklebte Reißverschlüsse – bedeutendes Bauteil seit 2003 Rechts: Prototyp in der Entstehungsphase


ihn auf den Markt brachten, nahm er sich Jacke und Hose und nähte sie einfach zusammen“, sagt Brad und lacht. Das Modell aus der „lofoten“-Kollektion basiert auf

FotoS // BENJAMIN HELLWIG

auf spurensuche

den Ideen von ihm und einem weiteren Ambassador.

Von links oben im Uhrzeigersinn: Ida Kalfoss, Jørgen Jørgensen, Siri Lien, Tonje von der Lippe, Brad Boren

Mit dem neu geschaffenen Feld Innovation und Nachhaltigkeit hat das Unternehmen eine bedeutende strategische Entscheidung getroffen. Hier, sagt Brad, könne er mit mehr Energie und Zeit wichtige Zukunftsfragen intensiver verfolgen und bewegen, wie beispielsweise die Suche nach alternativen DWR-Technologien. „Ich möchte

Wir schließen unser Gespräch mit dem Thema Trends. Brad betont die

mich auf Felder fokussieren, für die ich eine Menge

Nische, die Norrøna für sich gefunden hat. „Wir sind als Unternehmen

Leidenschaft habe. In meiner bisherigen Leitungsfunk­

stets sehr fokussiert, was wir als kleine, familiengeführte Marke auch

tion habe ich mich mehr und mehr vom Kern entfernt,

sein müssen. Wir schauen, wo unsere Möglichkeiten liegen, statt auf

auch wenn ich in allen Produktmeetings involviert

Trends zu reagieren. Denn wenn du das tust, ist die Bewegung bereits

war. Zudem hatte ich den Eindruck, dass viele meiner

in vollem Gange. Dann folgst du nur. Wir müssen unseren Pfad finden,

externen Kontakte wie beispielsweise Zulieferer den

auf dem wir führend sein können. Unser größter Erfolg liegt darin,

Austausch mit mir vermissen – und ich mit ihnen. Was

unseren eigenen Weg zu gehen, die Dinge für uns zu interpretieren,

dazu führen kann, dass du vielleicht neue innovative

sie anders zu machen.“

Fotos // Sverre Hjørnevik

Technologien nicht mehr zu Gesicht bekommst. Man ist sehr vorsichtig darin, wem man etwas zeigt und wem

Outdoorprodukte mit der bestmöglichen Qualität – der Leitsatz von

nicht. Vertrauen und ehrliche Bewertungen sind wich-

heute ist jener von 1929. Jørgen Jørgensen startete damals mit der

tige Bestandteile in diesem Austausch. Du kannst gut in

J.J. Norrøna Sportartikel- und Lederwarenfabrik. Der Ururgroßvater trug

dem sein, was du tust, und dennoch fehlt dir vielleicht

den gleichen Namen wie der heutige Inhaber. Er stellte zwei Nähe-

dieser Input“, sagt er. Und ergänzt: „Ich wollte zudem

rinnen ein und begann im Osloer Fredensborgveien die Produktion

mehr Zeit außerhalb dieses Gebäudes investieren

von Ledergurten, Rucksäcken aus Segeltuch und Baumwollbekleidung.

können. Um zu schauen, was es da draußen noch alles

Der heutige Jørgen Jørgensen führt das Familienunternehmen in vierter

gibt. Du brauchst Neugierde, Kompetenz und die Fä-

Generation. Am späten Nachmittag treffe ich ihn erneut, unten in der

higkeit, die einzelnen Punkte miteinander zu verbinden.

Cafeteria. Neben den Fenstern rauscht das Wasser des Lysakerelven.

Und wahrscheinlich ist es für mich der beste Bereich,

Vierte Generation, klingt romantisch. Bedeutet diese Tradition Druck oder

um das Unternehmen voranzubringen.“

macht sie Mut, will ich wissen. „Ich habe bereits lange bevor ich das Unternehmen übernahm, darüber nachgedacht“, sagt er. „Ich empfinde Druck nicht als etwas Schlechtes. Ich bin stolz, es weiterführen zu können. Und ein Gefühl, es jemals verkaufen zu können, kam nie in mir auf. Die Frage danach aber kam oft. Ich habe mit niemandem gesprochen. Und einfach immer höflich abgelehnt.“

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FotoS // Norrøna

Links: Messestand im Jahr 1971 Rechts oben: Seit Jahrzehnten innovativ: Norrøna-Ausrüstung im Einsatz | Rechts unten: Auftakt nach Maß: Handwerksbrief von 1918

Mehr als zehn Jahre führt er nun das Unternehmen. Mit einem trau-

„Ich versuche hier eine Kultur aufzubauen, in der Menschen das Gefühl haben, Fehler machen zu dürfen.“

rigen Auftakt. Ein Monat nach der Übernahme 2005 starb sein Vater an Krebs. „Ich stand im ersten Moment komplett allein da. Heute kann ich sagen, dass ich Stolz empfinde für das, was wir hier bisher erreichen konnten. Mit einigen Fehlern, von denen ich eine Menge lernen konnte.“ Den größten Lerneffekt habe er 2007 gehabt, als

Jørgen Jørgensen

Norrøna seine innovativste Kollektion herausbrachte. „Ich hatte es nicht gut genug organisiert, wir kamen drei Monate zu spät auf den Markt. In der Zeit hatten wir einige Anpassungen, von den Verkaufsmustern bis hin zur Fertigung. Unsere Produktionsstätten waren nicht in der Lage, diese Anpassungen einzuarbeiten. Wir hatten also eine

Kurz und knapp Norrøna  1929 Jørgen Jørgensen gründet das Unternehmen

und entwickelt erste Produkte.

1933 Rucksäcke, Zelte, Schlafsäcke, Lederartikel und

zu späte Auslieferung, dazu Fehler in den Produkten. Und dann fiel uns

auch noch das Gore-Material auseinander. Ich kann mich erinnern, wie

1948 Bjarne Jørgensen übernimmt das Unternehmen.

ich in der Produktion stand, um die Abläufe zu kontrollieren. Die Halle

1971 Ole Jørgen Jørgensen übernimmt das Unternehmen.

war komplett leer, keine Menschen, keine Produkte. Da wusste ich, das wird ein sehr harter Herbst. Wir hatte einige Rückrufe, was unsere Abverkäufe herunterzog, insbesondere außerhalb Norwegens, wo wir noch

Outdoorbekleidung erweitern das Portfolio.

1977 Entwicklung der ersten Gore-Jacke Europas 1984 Norrøna unterstützt die Great-Trango-Tower-Expedition. 1992 Erste Jagdkollektion 1994 Expedition zu Südpol, Nordpol und Mount Everest

nicht so bekannt waren. Das tat sehr weh, war eine harte Zeit. Aber wir

1996 Erste Skikollektion

schoben die Verantwortung nicht anderen zu, wir schauten in den Spie-

2000 Jørgen Jørgensen tritt ins Unternehmen ein.

gel und sagten uns, wir haben das gemacht. Und wir müssen es wieder

2003 Erste in Europa hergestellte, geklebte Reißverschlüsse

auf die Reihe bekommen.“

2005 Jørgen Jørgensen übernimmt das Unternehmen. 2009 Erste Norrøna-Stores 2015 Umzug ins neue Headquarter in Lysaker

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Foto // Sverre Hjørnevik

auf spurensuche

Die Erkenntnis daraus ist der Aufbau eines sehr guten Produktmanagements. „Ich lernte, dass man hart sein muss, was Deadlines betrifft. Dass man keine Kompromisse eingeht, was die Qualität betrifft. Dieser Schlag ins Gesicht hat uns dort hingeführt, wo wir heute sind. Das ist sicher mein größter Lerneffekt. Wenn du dich auf neuen Wegen bewegst, musst du den besten für dich herausfinden. Und das geht nicht immer augenblicklich. Ich mag es, aus Fehlern zu lernen. Und ich habe das Glück, dass mich hier keiner feuern kann (lacht). Ich versuche hier eine Kultur aufzubauen, in der Menschen das Gefühl haben, Fehler machen zu dürfen. Das ist okay. Und sie nutzen

Foto // Sverre Hjørnevik

sie, um daraus zu lernen und sich zu entwickeln.“

Steile Flanken, tiefblauer Ozean: Freeriding auf den Lofoten


los!

Urban und rural Snow Walking

Text // Ina Krug

Schneeschuhwandern durch unberührte Winterlandschaften und Winterwandern im urbanen Raum werden immer populärer und sind eine tolle Möglichkeit, ohne groSSen Aufwand und Voraussetzungen an der frischen Luft aktiv zu werden. Also los!

Schneeschuhwandern Wie Tennisschläger an den Füßen sahen sie früher aus. Heute ist die

Foto // Klaus Kreuzer

Ausrüstung wesentlich leichter und effizienter. Die große Auflagefläche der Schneeschuhe verhindert das tiefe Einsinken, für Eis oder sehr festen Schnee gibt es extra Krallen, die für den nötigen Halt sorgen. Mittlerweile gibt es zahlreiche markierte Schneeschuhwege und von Experten geführte Touren.

Bayer- und Böhmerwald: Arber-Bodenmais-Runde Ein Tipp für eine Schneeschuhwanderung von Natur und Landschaftsführer Klaus Kreuzer, der im Bayer- und Böhmerwald geführte Winter- und Schneeschuhwanderungen anbietet, startet am Großen Arbersee. Von dort aus immer dem markierten Schneeschuhwanderweg etwa zweieinhalb Stunden zum Gipfel des großen Arbers folgen. Nach einer verdienten Rast (es gibt Einkehrmöglichkeiten) kann man entweder auf markierten Sommerwanderwegen noch dem kleinen Arber einen Besuch abstatten und dann über die Risslichlochschlucht nach Bodenmais absteigen (noch-

mals circa drei Stunden) oder etwas kürzer vom großen Arber über die Bodenmaiser Mulde in die Risslochschlucht und schließlich nach Bodenmais absteigen, wo es einen Bus- und Bahnanschluss gibt. Die Tour bietet wundervolle Ausblicke, verträumte Winterlandschaften. So etwa den Anblick der sogenannten „Arbermandeln“ (Bäume, die durch Schnee und den eisigen Böhmwind bizarre Formen annehmen können) sowie die Risslochwasserfälle, die größten Wasserfälle im Bayerischen Wald, die gerade im Winter häufig märchenhaft türkisfarben vereist sind.

Oberstaufen: Prodel-Denneberg-Rundtour Start der Rundtour ist am Parkplatz der Hochgratbahn. Der Weg führt über die Brücke der Weißach. Ab hier beginnt auf einem breiten Forstweg der südseitige Anstieg zur Prodelalpe. Direkt gegenüber thront der markante Hochgrat mit 1.834 Meter Höhe. Bei guter Sicht liegt das Schweizer Säntismassiv im Rücken, rechterhand reihen sich die Gipfel der Nagelfluhkette und linkerhand

fällt die Sicht teilweise auf Oberstaufen und über das Konstanzer Tal. Ohne allzu große Höhenunterschiede erreicht man bald schon den zweiten Gipfel, den Denneberg (1.427 Meter). Kurz nach dem Gipfel verlässt man den Grat südseitig zur Oberen Klamm Alpe. Geführte Wanderungen auf diesem Weg werden von der Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH angeboten.

Infos unter +49 8386 930028, www.oberstaufen.de Schwierigkeit mittel Streckenlänge 11,7 Kilometer Dauer 4 bis 5 Stunden

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FotoS // Allgäuer Alpenblog

Infos bei Klaus Kreuzer, nb-tours@t-online.de, www.nb-tours.de Schwierigkeit mittel Streckenlänge o. A. Dauer 5 bis 6 Stunden


Auf dieser Route kannst du die besten Blicke auf Füssen und die Königsschlösser bei einer genüsslichen Schneeschuhtour rund um Kalvarienberg und Kienberg genießen. Gestartet wird in Lechfall beim Parkplatz am Steakhaus. Von hier aus ist die Schneeschuhtour mit den gelb-blauen Schildern der „Kienberg Schneeschuhrunde“ ausgewiesen. Die Tour verläuft über nicht geräumte

Forstwege und eine höher gelegene Viehweide oberhalb des Schwansees. Einige tolle Ausblicke zu den Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau sind garantiert. Informiere dich unbedingt vorab über die aktuelle Schneelage und die Lawinengefahr. Über das Gästeprogramm von Füssen werden auch geführte Schneeschuhwanderungen angeboten.

FotoS // Füssen Tourismus und Marketing / Gerhard Eisenschink

Füssen: Kienberg-Runde

los!

Infos unter +49 8362 93850, tourismus@fuessen.de, www.fuessen.de Schwierigkeit leicht Streckenlänge 6,7 Kilometer Dauer 3 Stunden

Winterwandern Auf präparierten Wanderwegen kann jedermann

FotoS // Allgäuer Alpenblog

die schneebedeckte Märchenlandschaft oder den verschneiten urbanen Raum erleben. Oft laden gemütliche Hütten am Wegesrand mit Kaminfeuer und Brotzeit zum Einkehren ein.

Allgäu: Kapfwaldrunde Dieser Winterwanderweg in Oberstaufen ist der erste Allgäuer Winterweg, der vom Deutschen Wanderinstitut zertifiziert wurde und die Auszeichnung „Premium“ erhielt. Es geht über verschneite Wiesen, an alten Bauernhöfen vorbei und entlang sanft plätschernder oder gefrorener Bäche und romantischen Waldabschnitten. Start ist in Sinswang

am Abzweig zu den Sinswanger Stuben. Die Rundtour führt über freie, gewalzte Flächen und durch den Wald um den Kapf. Auf dem Weg öffnet sich ein herrliches Panorama über den Hochgrat und einen großen Teil der Nagelfluhkette. Geführte Wanderungen auf diesem Weg werden von der Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH angeboten.

Füssen: Hopfensee-Runde Ohne selbst einen Anstieg bewältigen zu müssen, bist du den Bergen auf dieser Runde um den See doch ganz nah. Wer am Nordufer entlangwandert, vor dem breitet sich ein wunderschönes Bergpanorama aus. Der Weg wird komplett geräumt und gesplittet und kann – immer direkt am Ufer entlang – in beide Richtungen gelaufen werden. Dabei ist für Abwechslung gesorgt: Durch

Hopfen hindurch locken entlang der Strandpromenade zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Am Südufer dagegen ist es einsamer und du kannst die Ruhe des Waldes genießen. Zum Aufwärmen empfehlen wir einen kleinen Abstecher zum Landhotel Wiesbauer. Über das Gästeprogramm von Füssen werden auch geführte Winterwanderungen angeboten.

FotoS // Füssen Tourismus und Marketing / Gerhard Eisenschink

Infos unter +49 8386 930028, www.oberstaufen.de Schwierigkeit leicht Streckenlänge 6 Kilometer Dauer 2 Stunden

Infos unter +49 8362 93850, tourismus@fuessen.de, www.fuessen.de Schwierigkeit leicht Streckenlänge 6,8 Kilometer Dauer rund 2 Stunden

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3 Fragen an

Richtige Schritttechnik

Christian Brunsvig CEO Fimbulvetr Snowshoes / Snowshoe developer Was fasziniert dich beim Schneeschuhwandern? Ich liebe es, frische Spuren in hüfthohen Pulverschnee zu setzen. Beim Schneeschuhwandern gibt es keine Grenzen, nur du und die Natur, keine Spuren und weit und breit, niemand sonst. Darüber hinaus sind Schneeschuhe ein perfektes Hilfsmittel, um einen steilen Hang zu erklimmen, den man im Anschluss mit Ski oder Snowboard abfährt. Wie gelingen die ersten Schritte? Wenn man noch nie in frischem Pulverschnee unterwegs war und die Schönheit und Ruhe erlebt hat, dann erwartet einen ein abenteuerlicher Leckerbissen. Das Herrliche beim Schneeschuhwandern ist, dass es nur ein minimales Training und verhältnismäßig wenig Technik erfordert.

STECKBRIEF Deine Top-3-Schneeschuhtouren Rund um Oslo gibt es einige sehr nette Routen. Eine meiner Favoriten ist in Sognsvann. Ich fahre mit der Metro dorthin und gehe in den Wald. Unglaublich schön! Ich habe eine Hütte in Norwegen, wo ich mit meinen Kindern zum Schneeschuhwandern rausfahre. In der Regel kommen wir nicht sehr weit, aber es ist toll mit meinen Kindern draußen in der Natur zu sein. Ein weiterer Ort für wunderschöne

Man muss nur einen natürlichen Gang finden und einen Fuß vor den anderen setzen, so einfach ist das. Zu Beginn würde ich auch noch zu Stöcken raten, um eine bessere Balance und mehr Stabilität zu haben. Auf welche Details muss ich beim Schneeschuhkauf achten? Je nach Gelände und Belastung gibt es natürlich verschiedene Modelle. Generell gilt aber: Je größer und schwerer man ist, desto größer muss die Auflagefläche des Schneeschuhs sein. Das Gleiche gilt für leichten und trockenen Schnee. Eine allgemeine Faustregel lautet: 14,5 Quadratzentimeter pro Kilogramm. Man sollte auch darauf achten, dass der Schneeschuh eine gute Traktion bietet und die Bindung den Schuh fest umschließt. Mit der richtigen Ausrüstung fühlt sich das Schneeschuhwandern so natürlich an wie gehen.

Wanderungen ist Hemsedal. Dort gibt es den Berg Skogshorn (1.728 Meter). Man geht auf der Rückseite des Berges hoch – ein etwas anspruchvoller Aufstieg – aber die Aussicht ist atemberaubend. Beste Pausenmahlzeit Orangen und norwegische Milchschokolade (lacht) Liebstes Ausrüstungsgadget Meine Stirnlampe. Schneeschuhwanderungen bei Nacht sind ein fantastisches Erlebnis.

Hilfreiche Utensilien Die richtige Ausstattung ist das A und O.

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Winterschuhe: Da die „Bindungen“ der Schneeschuhe an den Winterschuhen festgemacht werden, sollten die Schuhe knöchelhoch und an den Füßen fest sein.

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Stöcke: Sie unterstützen Gelenke und Muskeln beim Laufen und geben Halt. Gamaschen: Diese kleinen Helfer halten die Waden warm und den Schnee fern von der Hose.

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Tricks und Finesse für den richtigen Gang ins kühle Weiß Duck Step Die einfachste Möglichkeit des Bergauflaufens ist der sogenannte Duck Step. Der Entengang wird im steilen Gelände angewandt, indem man die Schneeschuhspitzen nach außen aufdreht. Je steiler das Gelände, desto breiter diese V-Stellung! Kick Step Bei dem Treppenschritt wird bei sehr steiler Hanglage seitlich, im rechten Winkel zum sehr steilen Hang aufgestiegen, der Körper dabei aufrecht gehalten und der Gipfel des Hanges anvisiert. Line Step Beim serpentinenförmigen Überqueren eines Hanges musst du dir meist die richtige Linie selbst anlegen. Je langgezogener die Serpentinen, desto mehr Kraft sparst du. Ist der Schnee tief, setze am Besten parallel zum Hang einen Schneeschuh vor den anderen, also in einer Linie. Glide Step Eine angenehme Art mit Schneeschuhen bergab zu gehen, ist der Gleitschritt. Einfach mit leichter Rückenlage und etwas angewinkelten Knien gerade bergab in die Schneeschuhe fallen. Mit großen Schritten kommst du so gelenkschonend voran. Bei hartem Schnee ist diese Schritttechnik allerdings nicht möglich. Nimm in Steilhängen mit hartem Schnee am besten deine Schneeschuhe ab und montiere Steigeisen.

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Sonnenbrille und Sonnenschutz: Die UV-Strahlung ist in der Höhe und im Schnee sehr hoch und ein Sonnenschutz für die Augen und die Haut deshalb ein Muss.

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Sicherheitsequipment: Wer länger auf Tour ist, sollte neben ausreichend Verpflegung auch ein Suchgerät für Verschüttete, ein Erste-Hilfe-Set sowie Ersatzausrüstung mitnehmen.

6

Stirnlampen: Für Nachtwanderungen haben sich Stirnlampen bewährt, damit man beide Hände frei hat.


los!

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1 | Stiefel mit Schneeschuhauflage / Hanwag Torne GTX / 229,95 Euro / www.hanwag.de /// 2 | Faltstock / Leki Tour Stick Vario Carbon / 149,95 Euro / www.leki.de /// 3 | Schneeschuhe / Fimbulvetr Hikr / 270 Euro / www.fimbulvetr.no /// 4 | Jacke / Millet LD Freerando Neo Jacket / 369,90 Euro / www.millet.fr /// 5 | Stirnlampe / LED LENSER SEO 7R / 89,90 Euro / www.ledlenser.com /// 6 | Schuhschneeketten / Yaktrax Walker / 19,90 Euro / www.yaktrax.com /// 7 | Schneeschaufel / MSR Responder Schaufel / 54,90 Euro / www.msrgear.com raus-magazin sechs 2015

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extrem

MonteRosa

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extrem Traumtag statt Tagtraum

Text und Fotos // Dirk Wagener

Skiabenteuer per Helikopter – unmöglich? Die Portemonnaies junger Freerider sind meist nicht so prall gefüllt wie Bierbauch und Konto jener Skitouristen, die sich den PowderspaSS zwischen British Columbia und Alaska leisten können. Eine Alternative gibt es in den Alpen. Im riesigen Monte-Rosa-Massiv im italienischen Piemont knattern die Rotoren ebenso vielversprechend. raus-magazin sechs 2015

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extrem

K 62

Klaffende Spalten aus purem Eis auf der Abfahrt am LysGletscher – im Hintergrund das Örtchen Gressoney

lein wie eine Schneeflocke wirkt der Helikopter, so wie er vor der beeindruckenden Wand des 4.527 Meter hohen Lyskamm Orientale entlangschwebt. In weiten Spiralen hat er sich mühsam vom

„An einem Tag wie heute kann man sogar den

Startplatz auf 1.800 Meter im Gressoney-Tal heraufgeschwungen in die

­Mailänder Dom sehen“, schwärmt Bergführer Rudi

immer dünner werdende, klirrend kalte Hochgebirgsluft – hinauf zu unbe-

und zeigt mit dem Finger in Richtung Südosten. Wir

rührten Schneefeldern zwischen zerklüfteten Gletscherbrüchen und wilden

sind blind für den Kulturpunkt am Horizont und se-

Felsflanken. Pilot Claudio, Bergführer Rudi von Guidemonterosa, Akki,

hen nur die unzähligen Riesengipfel und die reinwei-

ich und zwei finnische Freunde von uns sind an Bord. Während Claudio

ßen Gletscherfelder im Monte-Rosa-Massiv. Minuten

und Rudi mit routinierter Konzentration einen weiteren ihrer vielen Flüge

später ist unser Ziel erreicht – der über 4.000 Meter

absolvieren, starren wir vier Mitflieger wie paralysiert aus der Kanzel. Wir

hohe Landeplatz auf dem Gletschergrat des Lyskamm.

blicken auf eine tief verschneite Bergwelt, deren Ausmaße eher an den

Im chaotischen Wirbel aus Eiskristallen und Schnee-

Himalaja als an die Alpen erinnern, so beeindruckend und überdimensio-

flocken setzt der Pilot vorsichtig die Kufen auf. Die

niert ist das Panorama, das sich uns hier bietet. Adrenalin und Endorphin

Cockpittür öffnet sich und wir treten aus dem Auge

schießen in wildem Stakkato durch unsere Hirne und Blutbahnen und wir

des Sturms. Vor uns liegt eine neue Welt und der

genießen die Vorfreude auf nicht endende Schwünge.

eiskalte Powder des Monte Rosa ...

raus-magazin sechs 2015


extrem

Ein absoluter Superlativ für Freerider ist der höchste Heli-Drop-off-Point der Alpen auf 4.450 Meter. Ein eisiger Grat zwischen Zumsteinspitze (4.563 Meter) und Punta Gnifetti (4.554 Meter). Eigentlich vermutet man hier oben ausschließlich Bergsteiger, doch erfahrenen Off-Piste-Skifahrern eröffnen sich von diesem höchsten Heli-Gipfel zwei Varianten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Bei ersterer verliert sich der Blick in bodenlose Steilheit, wenn man starr vor Ehrfurcht über den scharfen Sattel in die Monte-Rosa-Ostwand Richtung Macugnaga hinabschaut. Der Blick wandert ins Marinelli-Couloir, die mit 2.500 Höhenmetern und mehr als 45 Grad längste per Ski befahrbare Steil­ rinne der Alpen. Der Ritt ist nur an wenigen Tagen im Jahr möglich und die Zahl derjenigen, die sich dort hinuntergeschwungen haben, ist in Zeiten, in denen Freeride zur Massenbewegung geworden ist, immer noch sehr überschaubar. Pionier dieser verwegenen Route war der französische Extremskifahrer Sylvain Saudan am 10. Juni 1969. Für die Erstbefahrung benötigte er laut eigenen Angaben zwei­ einhalb Stunden und circa 2.500 Schwünge.

Heli-Skiing bleibt ein exklusives Vergnügen. Aber genau diese Tatsache sorgt auch dafür, dass es am Monte Rosa nicht ausufert. Viel weniger extrem, dafür aber ähnlich schwunghaft und landschaftlich grandios, ist die Abfahrt, die Richtung Westen auf Schweizer Terrain über den zwölf Kilometer langen Gornergletscher führt. Bis zur Tal­ station der Furi-Gondelbahn in Zermatt auf 1.864 Meter kann man seine Spuren in Pulverschnee und freiem Gelände ziehen. Fast 2.600 Höhenmeter Genussabfahrt in unberührtem Gelände – endlos schön. Noch schöner: Nach dem Aufwärtsgondeln über Furi, Testa Grigia und Gobba di Rollin auf 3.900 Meter führt einen der kundige Bergführer wieder Richtung Italien. Zwischen imposanten Felstürmen und Gletscherformationen geht es die Südseite des Monte Rosa hinunter bis ins kleine Örtchen Champoluc. Ergebnis: zwei Länder und zwei gewaltige Abfahrten an nur einem Tag. Und zudem: Helikopter und Gondelbahn sowie Schweizer Käse und italienische Pasta in großartiger Kombination.

Oben: Bergführer Rudi Janin, Anni Karvinen, Timo Lehto und Akki Bruchhausen beim Aufstieg am Grat des 4.223 Meter hohen Castor Mitte: Abflug mit dem Hubschrauber direkt vom Heliport in der Nähe von Staffal Unten: Akki Bruchhausen genießt den Powder auf den weiten Hängen unterhalb des Hochlicht-Gipfels.

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Weite Hänge und enge Spaltenbereiche wechseln sich ab auf den Gletschern am Monte Rosa.

extrem

Trotzdem, das gesamte Gebirgsmassiv des Monte Rosa ist der ei-

sie sonst nur in den menschenleeren Gebirgsketten

gentliche Gigant, den es zu bewundern gilt. Neben dem Hauptgipfel

im hohen amerikanischen Norden vermutet. In

Dufourspitze (4.634 Meter) zählen dazu – je nach Zählweise – noch

diese oberste Etage des Monte Rosa katapultieren

weitere zehn Gipfel im oberen Viertausenderbereich. Flächenmäßig ist

sich Skifahrer am besten mit dem Helikopter.

diese Berg- und Gletscherkette, die zu etwa einem Drittel im Schwei-

64

zer Kanton Wallis und zu zwei Dritteln im italienischen Piemont liegt,

Natürlich gilt es immer, Umweltaspekte versus

das Gewaltigste, was die Alpen zu bieten haben. Besonders die itali-

Skivergnügen abzuwägen. Und nicht überall in

enische Seite des Monte Rosa fasziniert alle Tiefschneejunkies. Nicht

den Alpen ist Heli-Skiing so unproblematisch

nur mit einem über drei Täler reichenden Liftkarussell, von dessen

möglich wie am Monte Rosa. Provinzen wie

höchsten Punkten aus viele Off-Piste-Varianten mit oder ohne Fellauf-

Bozen und Trento haben es untersagt. Allerdings

stieg angegangen werden können, sondern auch mit riesigen Glet-

können in Italien die Gemeinden selbst entschei-

schern, hochalpinem Gelände und endlosen Schneefeldern, wie man

den, ob sie ein Verbot aussprechen oder nicht.

raus-magazin sechs 2015


extrem

FlächenmäSSig ist diese Bergund Gletscherkette das Gewaltigste, was die Alpen zu bieten haben.

Skigebiet und Freeride Die unzähligen

der Italiener Carlo Cugnetto und der Deutsche

DE +49 89 215536560, CH +41 71 6887000,

Tiefschneevarianten des Monte Rosa kann man

Frank Henssler seit 1995 mit einem Team aus

IT +39 0125366019, info@heli-guides.com

nicht nur per Heli, sondern auch mit den zahlreichen

erfahrenen Berg- und Skiführern das Bergführerbüro

www.heli-guides.com

Liften perfekt nutzen. „Monterosa Ski“ zählt nämlich

Guidemonterosa beziehungsweise das auf Heli-

zu den größten zusammenhängenden italienischen

Skiing spezialisierte Unternehmen Heli Guides. Das

Preise und Packages Helikopterflüge plus Berg-

Skizentren und bietet viele Liftanlagen, darunter drei

Büro befindet sich beim Hotel Nordend nahe der

und Skiführer in der Monte-Rosa-Region kann

Kabinenbahnen, fünf Umlauf-Gondelbahnen und 14

Bar Giovanni und liegt drei Gehminuten entfernt

man sich leicht selbst organisieren. Entweder als

Sessellifte. Das auch als „Freeride Paradise“ bezeichnete

von den Seilbahnen in Staffal. Wenn es um die

eintägiges Highlight eines „normalen“ Skiurlaubs

Skigebiet mit über 180 Pistenkilometern und zahlreichen

Planung einer ganz individuellen Heli-Ski-Traumtour,

oder als speziell geplante mehrtägige Powder-

Off-Piste-Varianten erstreckt sich über drei Täler.

die Einschätzung der eigenen Geländegängigkeit

Trips. Wer den Organisationsaufwand scheut und

Das mittlere ist das Gressoney-Tal. Es ist bestens für

oder den richtigen Schwierigkeitsgrad geht, finden

mit Gleichgesinnten unterwegs sein will, kann bei

Heli-Unternehmungen geeignet und auch an einem

Tiefschneefans bei Guidemonterosa und Heli Guides

Guidemonterosa oder Heli Guides in Gressoney

Heli-freien Tag befindet man sich hier in einer idealen

absolute Profis als Ansprechpartner. Zudem arbeitet

auch Komplettangebote buchen. Die eingesetzten

Ausgangsposition. Parallel erstreckt sich von Südosten

man dort nur mit Bergführern, die in diesem Teil der

Helikopter können vier Gäste transportieren.

das Valsesia-Tal. Letzter Ort in diesem Tal ist Alagna. Auf

Alpen groß geworden sind, sowie mit erfahrenen

Dieses Team-Building sollte man anstreben, um

der anderen Seite – von Südwesten – windet sich das

Vielfliegern als Helikopterpiloten, die auch die im

sich nicht nur das Tiefschneevergnügen, sondern

Tal von Champoluc bis an die mächtige Monte-Rosa-

Monte-Rosa-Massiv thronenden Berghütten mit

auch die Kosten zu teilen. Die liegen dann – je nach

Bergkette. Die Talorte Gressoney, Staffal und Alagna

Lebensmitteln und Material versorgen. In jedem Fall

Landeplatz – zwischen 100 und 180 Euro pro Flug

sind bestens geeignet als Ausgangspunkt für jede Art

lohnen eine E-Mail oder ein Telefonat, um Ablauf,

und Tag.

von Off-Piste-Abenteuer. Die meisten starten an der

Schneelage, die Heli-Möglichkeiten, Preise oder

Bergstation der Gondelbahn zum Passo Salati (2.973

individuelle Angebote abzuklären.

Web-Links www.monterosa-ski.com

Meter) oder an der noch eine Etage höher gelegenen Punta Indren (3.275 Meter). Da hier alles etwas

Fraz. Tschaval 5, 11020 Gressoney la Trinité, (AO) Italia

www.freerideparadise.it,

monumentaler und wilder ist als in anderen Skigebieten,

IT +39 0125366019, DE +49 89 215536560,

www.aosta-valley.co.uk/destinations/gressoney

ist das Erkunden des freien Geländes auf eigene Faust

CH +41 71 6887000, info@guidemonterosa.com

wenig ratsam. Besser ist, von Anfang an einen örtlichen

www.guidemonterosa.com

Literatur und Karten Das Buch „Polvere Rosa“ von Andrea Gallo liefert einen großartigen Überblick der Off-

Bergführer an seiner Seite zu haben. Übrigens: Heli Guides offeriert in den italienischen

Piste-Varianten am Monte Rosa. Exakte topografische

Heli-Skiing und Bergführer Im kleinen Ski-Örtchen

Alpen noch weitere Heli-Ski-Möglichkeiten in

Karten im Maßstab 1:25.000 gibt es vom Instituto

Staffal am Ende des Gressoney-Tals betreiben

Courmayeur, Livigno, Prali und im Val Formazza.

Geografico Centrale (Nummer 108 und 109).

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extrem

Blau blitzendes Gletschereis, gewaltige Spalten, bizarre Blöcke und Abfahrten, die Skifahrer mitten hindurch führen. Atemberaubend schön!

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extrem

Im chaotischen Wirbel aus Eiskristallen und Schneeflocken setzt der Pilot vorsichtig die Kufen auf. Ob Tageserlebnis oder mehrtägiger Powder-Trip: Helikopterflüge in der Monte-Rosa-Region versprechen unbegrenzte Tiefschnee-Abenteuer.

Aus Umweltaspekten und Lärmschutzgründen bleiben

möglich, den Abflug in den Powder per Rotorunterstützung zu machen.

Helikopter mit Skifahrern an Bord in Deutschland,

Qualität rangiert hier vor Quantität. Genau das ist auch der reglemen-

Frankreich und Liechtenstein generell am Boden und

tierende Faktor für Freerider. Lieber just in time für einen perfekten

auch Österreich erlaubt nur magere zwei Landeplätze

Bluebird Day anreisen, mit ein bis zwei Heli-Flügen die atemberaubende

im Vorarlberg. Einzig die Schweiz hat noch offizielle 42

skifahrerische Einsamkeit zwischen monströsen Gletscherfeldern und

Gebirgslandeplätze. Summa summarum, die Möglich-

mächtigen Powder-Flanken erleben und den Rest der Zeit im Skigebiet

keiten des Heli-Skiings schwinden zusehends in Europa.

oder beim Skitourengehen verbringen, als sich – wie in Übersee – eine

Es bleibt ein exklusives Vergnügen. Aber genau diese

Woche lang in den Helikopter und in eine teure Lodge zu setzen und

Tatsache sorgt auch dafür, dass der Heli-Skitourismus

jenes tagtägliche dutzendfache Dauerdurchstarten schon als das selbst-

am Monte Rosa nicht ausufert. Denn zum einen haben

verständlichste Skitransportmittel der Welt anzusehen.

die Bergführerbüros von der zuständigen Behörde nur die Genehmigung für eine begrenzte Anzahl von Flügen

Wer schon immer vom Heli-Skiing geträumt hat, aber den Aufwand

in der Saison und zum anderen ist es in einer so wil-

und die Kosten Richtung Kanada oder Alaska scheute, der sollte diesen

den Hochgebirgsregion aufgrund von Schneefall, Wind

Tagtraum endlich gegen einen Traumtag eintauschen: Am Monte Rosa ist

und Schlechtwetterphasen nur an speziellen Tagen

das machbar. Und manchmal ist weniger eben mehr ...


Urban Extremhindernislauf im Selbstversuch

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raus-magazin sechs 2015


Im Angesicht desMatsches

Foto // Nick Alexej Wriedt

urban

Der Verfasser mit Handschuhen und Wadenschutz: fast schon peinlich-gute Vorbereitung

Text // Benjamin Hellwig

ntuition ist ein guter Begleiter. Als sich Körper

Obstacle Runs schieSSen derzeit wie Pilze aus dem Waldboden. Stadtnah gelegen und mit fordernden Challenges bieten sie eine spektakuläre Variante zum klassischen Laufen. Normal kann jeder. Wir beleuchten das Thema aus verschiedenen Perspektiven und zeigen, was du für deinen nächsten Lauf brauchst.

und Geist innerhalb von Sekundenbruchteilen zum Hechtsprung entscheiden, katapultieren sich all meine inne-

der Ackerkrume. Auf dem Feld eines benachbarten Bauers sitzt ein

ren Widerstände ins Nirwana. Aus vollem Lauf

junges, verliebtes Pärchen in der Herbstdämmerung, sie ihren Kopf auf

kommend vollziehe ich im Sprung eine spontane

seiner Schulter, vor ihnen jenes Matschloch, daneben zwei Dosen Bier

Drehung um die eigene Achse, lande mit dem

in Greifweite. Seine Hände zittern vom Druck des aus dem Feuerwehr-

Rücken auf der Matschoberfläche, drücke meinen

schlauch strömenden Wassers. Beim momentanen Pegelstand haben

Kopf unter die Bauzaungitterstäbe. Und tauche

die beiden noch eine innige Nacht hier draußen vor sich, denke ich

ab. Mit einigen kräftigen Zügen ziehe ich mich unter

mir. „Einfach durchrennen morgen, ist doch kein Ding“, kommentiert

dem Metall durch die Schlammgrube. Wie ich auf diese

Gerrit fachmännisch. Und krault seinen Bart. Da weiß er noch nichts

Technik komme – keine Ahnung. Ist einfach passiert. In

von den Bauzaunelementen.

dem Moment. Ich bin selbst ein wenig überrascht.

Foto // Kai Joachim Kokott

Rund 20 Minuten vor dem Startsignal fährt auf dem Parkplatz an der Am Abend zuvor zitiert mich Gerri zur gewissenhaften

Kieler Förde das Teppichmesser durch eine ausrangierte Evazote-­

Vorbereitung aufs Schlachtfeld. Jener Freund, dem ich

Isomatte. Mit ein paar Frühstücksbananen im Magen wickle ich

die Teilnahme am Kieler Dirty Coast Run zu verdan-

Gaffa-Tape um Gerris Waden. Der geschlossenporige Schaum sitzt

ken habe. „Alter, wo sind deine Laufklamotten?“, fragt

bombenfest. Optimale Vorbereitung. Anders als das Schlammloch hat

er. Ich fasele was von Missverständnis, wollten doch

die gestrige Inspizierung einer weiteren Hürde Gerri eine Nacht des

nur mal gucken, der Oberschenkel zieht eh noch

Grübelns bereitet. Der am Falckensteiner Strand beheimatete Hochseil-

etwas ...“ Als wir die Strecke auf der Suche nach den

garten stellt diese irre Konstruktion für den Auftakt des Kieler Obstacle

Hindernissen abfahren (per Auto, na klar) statt sie

Runs. Zwei Taue hängen parallel rund 1,50 Meter über einem Tümpel,

auszuprobieren, stoppt uns eine skurrile Situation auf

satte 30 Meter lang, darunter trübstes Wasser. Ein Trecker bildet das Gegengewicht und sorgt für Spannung auf den Seilen. Ich weiß dagegen nicht so recht, ob mich die Stimmung mitreißt, als kurz vor dem Start das Warm-up-Programm läuft. Vortänzer, Technobeats, Nebelmaschinenatmo ... Und dennoch: Mein Puls geht ab. Wir sind unter der dritten 50er-Gruppe, die dem Signalhorn Folge leistet. Kilometer eins. Alles ist trocken. Die Sonne scheint.

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urban

Einige Teilnehmer strecken jenen, die Hilfe brauchen, Hände von oben entgegen. "Pizzaro" braucht ein paar mehr. Ich auch.

verraten, dass er ähnlich denkt. Voller Übermut schnappe ich mir einen der dickeren Autoreifen. Laufe los. Es beginnt der kräftezehrendste Teil des Runs. Die 3,2 Kilo­ meter schlauchen ordentlich. Der Tubeless rutscht mir

Als wir am Trecker ankommen, fällt mir seltsamerweise der Hering auf,

über die Schulter, wird schwerer und schwerer. Meine

der die Landmaschine vorm Umkippen bewahren soll. Zugegeben, ein

Kondition war auch mal besser, denke ich mir. Kurz

dicker Erdhaken. Aber ob das hält? Gerri ist da fokussierter. Er stürzt

vorm Etappenziel bringe ich den Puls etwas runter. Wir

sich auf eines der Seile, ich darauf auf das andere. Rückwärts ziehen

werfen die Reifen auf dem Haufen ab und erhöhen

wir uns hinüber, viel niedriger, sprich tiefer im Wasser, als erwartet.

damit das nächste Hindernis. Nach dem staksigen

Hängen einfach zu viele Verrückte dran. Die kalte Tümpelbrühe durch-

Lauf über Gummigrund steht sie da. Eine Quarterpipe

tränkt den Körper. Aber, Trommelwirbel, die Isomattenstreifen schützen

aus sägerauem Holz. Mit viel Anlauf sollte es klappen.

unsere zarte Wadenhaut! Zudem trage ich als einer von wenigen

­„Pizarro“ setzt zum Angriff an. Der Werder-Trikot-Träger

Handschuhe. Fast ist es mir peinlich, so gut vorbereitet zu sein. Aber

vor uns, ermutigt durch lautstarkes Rufen „seines“

nur fast. Das Hindernis war einfacher als gedacht. Die Gedanken an

Namens, unterschätzt völlig die hölzerne Krümmung,

Agrarrückstände, die ich mit dem Tümpelwasser in mich aufgenom-

klatscht mit dem Körper gegen die Bretter, um dann

men haben könnte, schiebe ich gekonnt nach hinten. Irgendwann

schlapp wieder herunterzugleiten. Einige Teilnehmer

werde ich schon wieder sauber. Wir queren das Feld, Zustand: gemüt-

strecken jenen, die Hilfe brauchen, Hände von oben

lich bis euphorisch. Passieren einen Bauernhof. Spontan kommt die

entgegen. „Pizzaro“ braucht ein paar mehr. Ich auch.

Idee auf, die Strecke für nachkommende Läufer über den Misthaufen umzuleiten. Allein der Mut dazu fehlt.

Die Hilfestellungen an den Elementen zeigen den Charakter des Laufs. Zu keiner Zeit habe ich das Gefühl,

Ein paar Hundert Meter weiter tritt erneut der Feuerwehrschlauchtyp

ich müsste mich mit anderen messen. Zugegeben,

von gestern Abend in Erscheinung. Um die Leute nach dem Matsch­

der Selfiestick-Wahn hier ist mir dann doch zu viel

becken abzuspritzen! Ich fasse es nicht! In einem großen Bogen weiche ich nach meinem Hechtsprung dem säubernden Klarwasser aus. Erst erarbeite ich mir mühsam meinen Teint, dann soll ich so tun, als wäre nichts geschehen? Ich blicke rüber zum schlammigen Gerri. Seine Blicke

Foto // Mirko Majchrzak

Batman und Joker auf Verfolgungsjagd

Dirty Coast Mud Run  Teilnehmer Frauen und Männer, mit und ohne Verkleidung, Durchtrainierte und Couch-Potatos Distanz 8 Kilometer Hindernisse 10 bis 15 Bestes Kostüm Batman und Joker Nächste Termine 21. Mai 2016, Südstrand, Eckernförde (Schleswig-Holstein) // September 2016, Falckensteiner Strand, Kiel (Schleswig-Holstein) www.dirtycoast.de

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raus-magazin sechs 2015


Foto // Mirko Majchrzak

urban

Fotos // Kai Joachim Kokott

Oben: Schonwaschgang Mitte: Nach dem Wasserbad bei Kilometer sieben Unten: Gerri (rechts) im belustigten Erholungsmodus

Starkes Duett: Palettenburgen im Wechsel mit Wasserbecken

Klamauk, aber egal. Ich konzentriere mich lieber auf die nächste Herausforderung. Und stelle erneut fest: Die Begegnungen mit den Hindernissen steigern den

Es wäre ein Leichtes. Baumleiter reloaded. Aber nein: „lass mich, das kann ich allein.“

Ehrgeiz. So auch im Folgenden: Palettenparcours, Hürdenlauf, Pfützenkrabbeln schaffen wir inzwischen spielend. Auf dem Deich entlang schweift der Blick über die Segler auf der Förde, den Leuchtturm, das Laboer Ehrenmal. Weite. Tut gut, nach all dem Fokussieren. Ich erhole mich auf dem Laufkilometer, Gerri dagegen

Aus dem Salzwasser heraus geht es mittels eines kurzen Tauchgangs

kommt gerade dabei etwas an seine Grenzen. Es ist

erneut unter mehrere hintereinander gebaute Bauzaungitter, dann

fast geschafft. Denken wir.

„gleitend, nicht robbend“, wie mir mein bundeswehrerfahrener Freund klarmacht, durch den Sand. Ich biege mich wieder etwas gerade und

Die Flatterbänder lenken die rund 350 Läufer quer

nehme das letzte Ziel der acht Kilometer in Angriff. Aus der Ferne

über den Strand, um hinter dem Spülsaum knietief

betrachtet geht von der simplen Holzwand keine Gefahr aus. Je näher

über 400 Meter durchs kalte Ostseewasser zu stapfen.

wir ihr kommen, desto mehr bezweifle ich das. Kaum einer unserer Vor-

Am Fähranleger Falckensteiner Strand reicht mir das

derleute schafft es auf Anhieb. Und alle wollen sie es allein meistern.

Wasser bis zur Brust, als ich die Aluleitersprossen

Als wäre das letzte Element noch einmal Anlass genug, gegenseitige

ergreife. Hoch und auf der anderen Seite wieder

Hilfestellungen zu unterlassen und den Grundgedanken des Laufs zu

runter. Keine Pause. Immer weiter. Am Strand wieder

ignorieren. Es wäre ein Leichtes. Baumleiter reloaded. Aber nein: „Lass

angekommen wickeln Sanis gerade einen Läufer in

mich, das kann ich allein.“ Müde Knochen, allgemeine Erschöpfung,

die Rettungsdecke, mit schmerzverzerrtem Gesicht

leichte Unterkühlung. Wir geben alles. Und reichen uns auf der Firstkan-

hält der sich die Wade. Muskelzerrung. Da hätte auch

te dann doch noch die Hände.

keine Isomattenwicklung geholfen. Ich denke mir, wie gut läuft das eigentlich gerade. Wir sind beide ziemlich

Nach der Seifenwasserrutsche ins Ziel greife ich im Kunstnebel, mal

kaputt, aber fit genug, um den Lauf hinter uns zu

wieder voller Intuition, zur Flasche. Alkoholfrei mit Bügelverschluss. Nun

bringen. Na ja, je nachdem, was noch kommt.

gut. Es hätte uns heute schlechter erwischen können.

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Glücklich im Ziel: Daniel mit Bügelflasche

urban

„Ich mags gern dreckig.” Kurz nach dem Zieleinlauf des Dirty Coast Runs in Kiel-Falckenstein sind wir auf Stimmenfang gegangen. Ein tropfender, schlammverschmierter Daniel Guerrero stand Rede und Antwort.

allo Daniel, wenn man dich so ansieht, nasse Klamotten

und Schlamm im Gesicht, möchte man fragen: Warum

gerade Extremhindernislauf, was ist deine Motivation? Ich

mags gern dreckig (lacht). Nee, es war einfach so, dass ich vor meinem ersten Run gedacht hab, Mensch, das sieht aus, als ob

das Spaß macht, das muss ich auch mal ausprobieren ...

Foto // Mirko Majchrzak

H

Fotos// Alexandra Dinter

Interview // Alexandra Dinter

Wie hast du dich auf das Rennen eingestimmt – gibt es ein spezielles Training? Es gibt viele verschiedene Trainingskonzepte, um sich auf so etwas vorzubereiten. Auch vonseiten der Veranstalter. Ich habe ein bisschen von allem gemacht: Zum einen bin ich natürlich regelmäßig eine vergleichbare Distanz auf Zeit gelaufen, zum anderen terschätzen ist natürlich die Tagesform – auch die muss stimmen. Genug Schlaf gehört in jedem Fall ebenso dazu wie ein gutes Frühstück! Bananen zur Stärkung und im Ziel für alle Teilnehmer ein alkoholfreies Bier – so sah der „Ernährungsplan“ des Veranstalters aus. Was hast du denn vor dem Start gefrühstückt? Bei mir gab es ein paar Stunden vorher eine große Pfanne Rührei, Kaffee, eine

Foto // Kai Joachim Kokott

habe ich verschiedenste Kraft-/Ausdauer-Übungen gemacht. Nicht zu un-

Banane und einen Liter Wasser. Sand, Holzsplitter, Wassergruben und dazu eine kühle Brise, solche Bedingungen stellen hohe Ansprüche an die Teilnehmer, aber auch an das Equipment: Wie sieht die perfekte Ausrüstung für so einen Sportevent aus? Das ist wirklich eine sehr gute Frage! Und hier gibt es keine allgemein richtige Antwort. Oben: Nass im Trockenen Unten: Daniel (Mitte, hinten) am Tümpelseil

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Fotos // Mirko Majchrzak

Interview // Alexandra Dinter

urban

„Hört auf euren Körper, es ist keine Schande, auch mal zurückzustecken.“

Links: Reifenleistung: 3,2 Kilometer mit wenig Profil Rechts: Quarterpipe: Handarbeit am sägerauen Holz

sind schon fordernd. Am Strand über die zweieinhalb Meter hohe Holz-

dung für den Dirt Run in Kiel-Falckenstein habe ich mir

wand zu klettern war, glaube ich, das schwierigste Hindernis. Ich war

sehr lange Gedanken gemacht. Allein am Vortag habe

auch froh, dass ich dieses gleich beim ersten Versuch überwinden konn-

ich mich viermal umentschieden. Da der Lauf an einem

te – auch wenn es knapp war (lacht). Am meisten Spaß hat es gemacht,

recht warmen Kieler Spätsommertag war, habe ich

sich kurz vor der Zielgeraden über die

mich gegen einen dünnen Neoprenshorty entschieden.

„Glitsche Pritsche“ zu werfen, eine lange

Meine Wahl fiel auf Skiunterwäsche als Basis und kurze

Plane voller Spüli und Wasser. Das hatte

Sportkleidung darüber. Für den Tag war es die perfekte

den angenehmen Nebeneffekt, dass man

Wahl. Zusätzlich natürlich Laufschuhe, die auch im Ge-

gleich wieder „sauber“ war – zumindest

lände sicheren Halt bieten und den Bedingungen trotzen

auf der Brust …

können. Meine haben sich nach dem Lauf aufgelöst. Ich sage nur: Salzwasser und Seifenlauge! Handschuhe als

Hast du einen Tipp für Neueinsteiger?

Griffschutz sind sinnvoll.

Bereitet euch auf so einen Lauf gut vor.

Fotos // Kai Joachim Kokott

Es kommt sehr auf das Wetter an. Bezüglich der Klei-

Macht euch vor jeder Trainingseinheit warm. Als einer der Ersten auf der Strecke und als

Aktiviert alle Muskelgruppen, bevor ihr

einer der Ersten wieder im Ziel. Ein super Ergeb-

anfangt, sie intensiv zu belasten, und fangt

nis! Welches war das herausfordernste Hindernis,

mit dem Training erst einmal langsam an.

was fiel dir leicht? Vielen Dank! Schwer zu sagen,

Euer Körper braucht die Zeit zur Regene-

welches für sich genommen die schwerste Hürde war.

ration. Das Verletzungsrisiko ist vor allem

Ich glaube, die Summe der Hindernisse, gepaart mit den

am Anfang des Trainings sehr hoch. Ich

rund acht Kilometern Strecke, die ab dem ersten Hinder-

wollte das früher auch nie wahrhaben, aber

nis in nassen Kleidung bewältigt werden mussten,

mittlerweile kann ich aus Erfahrung sagen: Hört auf euren Körper, es ist keine Schande,

Weitere Infos

auch mal zurückzustecken. Es kann euch

Name Daniel Guerrero

vor einer langen Zwangspause bewahren!

Startnummer beim Dirty Coast Run 295 Alter 29 Beruf Verkäufer im Sportfachhandel

Und dein persönliches Fazit für dieses Rennen? Ich bin tatsächlich auch sehr zufrieden (lacht). Und freue mich aufs nächste Mal!

Oben: Mundspülung mit Salzwasser Unten: Schlammgrube – kurz schütteln und weiter raus-magazin sechs 2015

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urban

Extremhindernislauf/Obstacle Run Als Extremhindernislauf werden Sportevents

und forderndem Bootcamp-Drill. Die

bezeichnet, bei denen die Teilnehmer ne-

Extremhindernislauf-Szene boomt – in

ben den herkömmlichen Laufstrecken un-

Deutschland und weltweit.

terschiedlicher Länge auch noch verschiedenste Hindernisse überwinden müssen.

Wenn du dich zukünftig auch im Überwin-

Das können Wasser- und Schlammgruben,

den üben möchtest, dann nichts wie raus!

steile Wände, Reifenberge oder anderwei-

Auf den folgenden Seiten haben wir dir eine

tige Hürden sein, die den Teilnehmern nicht

Übersicht unterschiedlicher Veranstalter in

nur sportlich, sondern auch psychisch ei-

Deutschland sowie die wichtigsten Termine

niges abverlangen.

für 2016 zusammengestellt.

Foto // XLETIX, Jan Eric Euler/upfront

SpaSS an Schlamm, SchweiSS und Tränen. Die ExtremhindernislaufSzene boomt – in Deutschland und weltweit. Die Wiege dieses Funsports lässt sich in Großbritannien verorten, wo die Mutter aller Schlammrennen, das Maldon Mud Race, seit 1973 regelmäßig als CharityEvent der Stadt Essex veranstaltet wird. Die Teilnehmer erscheinen größtenteils in lustigen Kostümen und der Spaßfaktor steht eindeutig im Vordergrund. Deutlich sportlicher geht es beim Tough Guy Race (englisch für „Harter-Kerl-Rennen“) zu. Der Event wird seit 1986 als jährlich stattfindendes Hindernisrennen in der Nähe von Birmingham veranstaltet. Billy Wilson, Initiator dieser Eventreihe, hatte vormals bei den königlichen Grenadier Guards Trainingscamps für Elitetruppen entwickelt und ließ seine Erfahrung in den Hindernisparcours einfließen. In den folgenden Jahrzehnten entdeckten immer mehr Läufer den Spaß an Schlamm, Schweiß und Tränen. Zahlreiche weitere Veranstaltungsreihen platzierten sich auf der Variationsskala irgendwo zwischen harmlosem Funrun

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raus-magazin sechs 2015

Von oben nach unten: Kostümieren ist beim Fisherman’s Friend StrongmanRun keine Pflicht, macht aber Spaß … | Bei der XLETIX Challenge warten bis zu 30 Hindernisse auf dem Weg ins Ziel. | Durchhalten und weiterhangeln beim Urbanian Run | Zug um Zug ziehen sich die Teilnehmer des Strong Viking Obstacle Run über das Wasser.


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Veranstaltungen und Termine 2016

urban

Spartan Race Die leistungsorientierte Rennserie wurde 2005

die mit einem Preisgeld dotiert sind. Es gibt zudem

in den USA von Ultrasportlern gegründet. Die

Juniorläufe für die kleinen Schlammfans.

Besonderheit der weltweiten Obstacle-RacingSerie ist, dass die Wettkämpfe in drei Kategorien

Nächste Termine 16. April 2016 (Kategorie Sprint),

(Sprint, Super und Beast) auf Zeit ausgetragen,

Olympiapark, München (Bayern) // Zusätzliche

von Schiedsrichtern überwacht und anschließend

Rennen geplant in Berlin, Frankfurt, Köln

in einer globalen Rangliste gewertet werden. Am

Weitere Informationen zu Idee, Hindernissen,

Ende eines Jahres finden Weltmeisterschaften statt,

Anmeldung und Terminen unter www.spartanrace.de

Mud Masters Obstacle Run Für jedes sportliche Niveau und immer mit Teamgeist: Die

Wettkampfgedanke nicht im Vordergrund, was jedoch

Teilnahme ist für Distanzen von sechs, zwölf, 18 oder

nicht heißt, dass es nicht anstrengend wird: Der Parcours

42 Kilometern möglich, sodass Sportler mit ganz

wurde dem Training von Marinesoldaten nachempfunden.

unterschiedlichen Leistungsniveaus antreten und gemeinsam Spaß haben können. Beim Mud Masters

Nächster Termin 28./29. Mai 2016 auf dem

Obstacle Run sind einige Hindernisse zudem nur

Gelände des Flughafens Weeze (Nordrhein-Westfalen)

durch gegenseitige Hilfestellung zu bewältigen. Im

Weitere Informationen zu Idee, Hindernissen, Anmeldung

Vergleich zu anderen Hindernisläufen steht damit der

und Terminen unter www.mudmasters.de

Urbanian Run Ohne Matsch und Schlamm, dafür direkt in der Stadt,

aus einem Actionfilm und am Jahresende wird ein Gesamt­sieger

erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ein

gekürt. 40 Prozent der Teilnehmenden sind Frauen.

echtes Großstadtabenteuer eben. Die Hindernisse des urbanen Hindernislaufs orientieren sich am Umfeld der

Nächste Termine werden noch bekannt gegeben! Es sind

jeweiligen City. Motorhauben überspringen, Brücken

Rennen in Hamburg, Berlin, Frankfurt und Nürnberg geplant.

entlanghangeln, Wände erklimmen, auf der fünf oder

Weitere Informationen zu Idee, Hindernissen, Anmeldung und

zehn Kilometer langen Strecke warten Aufgaben wie

Terminen unter www.urbanianrun.com

Tough Mudder

76

Nach dem Schlamm ist vor dem Schlamm: Mit über 50 Events

Nächste Termine 18./19. Juni 2016 Jagdschloss

allein in der vergangenen Saison ist Tough Mudder weltweit

Herdringen, Arnsberg (Nordrhein-Westfalen) //

einer der bekanntesten Hindernisläufe. Auf den rund 16 bis 18

16./17. Juli 2016 Hof Severloh, Hermannsburg

Kilometer langen Strecken erwarten die Teilnehmer innovative

(Niedersachsen) // 24./25. September 2016

Hindernisse, die vor allem Teamgeist, Ausdauer und mentale

Oettinger Forst, Wassertrüdingen (Bayern)

Stärke erfordern. Eisbecken, Elektroshocks, enge, hohe,

Weitere Informationen zu Idee, Hindernissen,

kraftraubende Kletterpartien und Tauchgänge im Schlamm

Anmeldung und Terminen unter

sind nur mit echter Musketier-Mentalität zu überwinden.

www.toughmudder.de

raus-magazin sechs 2015


urban

Fisherman’s Friend StrongmanRun Für das kommende Jahr präsentiert sich die

gibt es mit dem Fisherman’s Friend StrongmanRun

internationale Obstacle-Run-Serie in Deutschland

Ferropolis den weltweit einzigen Hindernislauf bei Nacht.

an drei altbekannten Festival-Standorten. Teilnehmer können sich jeweils entscheiden, ob

Nächste Termine 16. April 2016 Wacken (Schleswig-

sie die kürzere Rookie-Runde wählen oder beim

Holstein) // 21. Mai 2016 Nürburgring (Rheinland-Pfalz) //

regulären Halbmarathon den Hindernisparcours

20. August 2016 Ferropolis, Gräfenhainichen (Sachsen)

gleich zweimal bewältigen müssen. Während die

Weitere Informationen zu Idee, Hindernissen,

„Grüne Hölle“ und das Wacken-Terrain für die

Anmeldung und Terminen unter

Läufer einen anstrengenden Tag versprechen,

www.fishermansfriend.de/strongmanrun/

Strong Viking Obstacle Run Nur für echte Wikinger! Der Strong Viking

beispielsweise als Forest, Mud, Hills oder Water

Obstacle Run ist ein Hindernislauf mit

Edition angeboten, was erahnen lässt, welches

körperlicher und mentaler Herausforderung.

Element jeweils im Vordergrund steht.

Auf den frei wählbaren Streckenlängen von sieben, 13 oder 19 Kilometern müssen sich die

Nächste Termine 9. April 2016 Mud Edition

Teilnehmer so wohlklingenden Hindernissen

bei Osnabrück (Niedersachsen) // 7. Mai 2016

wie „Storm the Castle“, „Flying Ragnar“ oder

Hills Edition in Wächtersbach (Hessen) Weitere

„Fjord Drop“ stellen, die vor allem Kampf-

Informationen zu Idee, Hindernissen, Anmeldung und

und Teamgeist fordern. Die Läufe werden

Terminen unter www.strongviking.de

XLETIX Challenge „Ein Team, ein Ziel!“ Bei den Runs der XLETIX

Nächste Termine 23. April 2016

Challenge wird keine Zeit gemessen, entscheidend

Bad Hönningen (Rheinland-Pfalz) //

ist, mit seinem Team das Ziel zu erreichen.

21./22. Mai 2016 Kallinchen

Die Teilnehmer haben die Wahl zwischen den

(Brandenburg) // 18. Juni 2016

Distanzen S, M und L. Die Strecken liegen zwischen

Stadtoldendorf (Niedersachsen) //

sechs bis über 18 Kilometer. Die Hindernisse

13. August 2016 Geisenfeld (Bayern) //

erfordern Ausdauer, Kraft und Mut, doch im Ziel

27. August 2016 Gelsenkirchen/Essen

wartet nicht nur das gute Gefühl, es geschafft

(Nordrhein-Westfalen) //

zu haben, sondern auch ein kühles Getränk, ein

17. September 2016 Timmendorfer

Finisher-Shirt sowie die LEGENDS-Armbänder, die

Strand (Schleswig-Holstein) Weitere

signalisieren, bei wie vielen XLETIX Challenges ein

Informationen zu Idee, Hindernissen,

Teilnehmer bereits ins Ziel gekommen ist.

Anmeldung und Terminen unter www.xletix.com Foto // XLETIX, Jan Eric Euler/upfront

Bad Wolf Dirt Run Der Hindernislauf führt die Teilnehmer in den

Fünferteam ist möglich, als Mädelsclique oder

nordhessischen Knüllwald. In dieser märchenhaften

im Wolfsrudel. Hauptsache ist immer:

Umgebung, mitten in Deutschland und der Heimat

Durchhalten und nicht vom Weg abkommen!

der Brüder Grimm gelegen, hat man die Wahl, ob man in der Bad-Wolf-Distanz den Neun-Kilometer-

Nächster Termin 10. September 2016

Parours gleich zweimal auf sich nimmt oder

Knüllwald bei Kassel (Hessen) Weitere

doch lieber mit der Rotkäppchen-Strecke, sprich

Informationen zu Idee, Hindernissen, Anmeldung

einer Runde, vorlieb nimmt. Auch der Start im

und Terminen unter www.bad-wolf-run.de raus-magazin sechs 2015

77


Foto // contrastravel

querbeet

­ Entdeckungen in der Einsamkeit Text // Jan Schernbeck

Bei Island sind die typischen Bilder sofort im Kopf. Elfen, Björk, Feuer und Eis. Doch vor den Stadttoren Reykjavíks lauert mehr als nur Stereotypen. Eine Entdeckungstour kurz unterhalb des Polarkreises.

W

er auf dem Hinflug rechts sitzt, kann schon mal vorfühlen.

Wir erreichen schließlich das Hochlandresort

Neugierig schaue ich aus dem Flugzeugfenster. Das Blau des

Kerlingarfjöll. Mit den Eindrücken des Tages im Kopf

Nordatlantiks wird von gedeckten Brauntönen und strahlendem

verkrieche ich mich in meinen Schlafsack. Bei einer

Geothermalgebiet am Námafjall

Weiß durchbrochen: Island in Sicht. Anders als die Wikinger auf

Wanderung am nächsten Tag erkunden wir das

ihren Fahrten entdecke ich die Insel zuerst aus der Vogelperspektive.

hochgelegene Geothermalgebiet. Den Ausblick müssen

Dabei fällt mir besonders der Gletscher Vatnajökull ins Auge, der mit seiner

wir uns aber mit dem Aufstieg erst verdienen. Nach

weißen Haube die Landschaft dominiert. Kurz vor der Landung erblicke

etwa einer Stunde halten wir an und ich kann den Blick

ich die bizarren Lavafelder der Halbinsel Reykjanes. Hier befindet sich der

schweifen lassen. Schneefelder bilden einen scharfen

internationale Flughafen Keflavík, das Tor in eine andere Welt, die ich in den

Kontrast zu den bunten Schwefelablagerungen. Überall

nächsten Wochen mit einer kleinen Reisegruppe entdecken werde. In der

dampft und brodelt es. „Eine richtige Hexenküche“,

Eingangshalle des Flughafens begrüßt mich der Guide Sven, stilsicher im

kommentiert Sven. Nach einer Rundwanderung

Islandpullover. Typisch skandinavisch sind wir gleich beim Du. Nach und

brechen wir wieder auf. Ziel: die saftig grünen Täler

nach trudeln die anderen Teilnehmer ein. Auf den ersten Blick ein bunt

der Halbinsel Tröllaskagi im Norden Islands. Welch ein

gemischtes Grüppchen von Naturfreunden und Outdoorenthusiasten, das

Gegensatz zur Hochlandquerung!

darauf brennt, „Alle Seiten Islands“, so der Reisetitel, kennenzulernen. Unsere weitere Reiseroute führt uns in den folgenden

78

Ein erster Höhepunkt erwartet unsere Gruppe direkt nach dem

drei Wochen einmal rund um Island. Neben bekannten

Ankunftstag. Unser Weg führt uns über die bekannten Highlights Geysir,

Sehenswürdigkeiten wie dem See Mývatn oder dem

Gullfoss und Þingvellir ins sagenumwobene Hochland im Landesinneren.

Gletscher Vatnajökull zeigt uns Sven auch abgelegene

Per Allradbus gelangen wir sicher über die Piste Kjölur. Die karge,

Ecken. Wäre ich allein unterwegs gewesen, hätte ich diese

wüstenartige Landschaft sorgt für einen Hauch von Abenteuer.

Kleinode sicher links liegen gelassen.

raus-magazin sechs 2015


Foto // contrastravel

schneefelder bilden einen scharfen Kontrast zu den bunten Schwefelablagerungen. Überall dampft und brodelt es.

querbeet

Da wir nur mit acht Reisenden sowie unserem Guide unterwegs sind, können wir oft die Touristenströme umgehen, die tagsüber die Highlights besuchen. So erleben wir zum Beispiel die Gletscherlagune Jökulsárlón im weichen Abendlicht. Meine Blicke verlieren sich in den vielen Blauschattierungen der vorübertreibenden Eisberge. „Ohne Tagestouristen kann man die Szene viel besser auf sich wirken lassen“, sagt Sven, dem es trotz zahlreicher Besuche ähnlich ergeht wie mir. Dank der geringen Gruppengröße bleibt dies nicht der einzige Höhepunkt auf unserer Reise. Spontane Unternehmungen sorgen immer wieder für Staunen. Und den Der Vierbeiner und ich sind erleichtert, als das Abenteuer sicher endet. Nach drei erlebnisreichen Wochen stehe ich wieder am Flughafen Keflavík. Sollte ich Island mit einem Wort beschreiben, wäre dies: kontrastreich. Auf kleinem Raum kann man mit wachem Auge extrem viel entdecken. Bless, bless, Ísland! Ich komme wieder ...

Foto // Reinhard Pantke

ein oder anderen Lacher. Mir blüht mein erster Ritt auf einem Islandpferd.

Fakten Island  Lage Mitten im Nordatlantik, kurz unterhalb des Polarkreises Einwohner 330.600 Einwohner, davon leben knapp 121.800 in der Bevölkerungsdichte Drei Einwohner pro Quadratkilometer (Deutschland = 227 Einwohner pro Quadratkilometer) Reisezeit für Touren mit Hochlandquerung Mitte Juni bis Anfang September. Außerhalb dieses Zeitraums sind die Hochlandpisten wegen Schnee nicht passierbar und viele Museen etc. haben geschlossen. Anreise Mit Icelandair, WOWair oder Air Berlin von verschiedenen deutschen Flughäfen Reisegestaltung Der Reiseveranstalter contrastravel bietet ein großes

Foto // Jan Schernbeck

Hauptstadt Reykjavík.

Portfolio an Minigruppenreisen unterschiedlichster Dauer an. Maximal acht Teilnehmer, ein persönlicher Guide und der flexible und spontane Charakter kennzeichnen diese Touren. Zudem ist der Anbieter spezialisiert auf vielfältig gestaltbare Individualprogramme mit Mietwagen und vorgebuchten Unterkünften sowie Reittouren und andere Specials. Weitere Informationen und Buchung unter www.contrastravel.com

Oben: Geothermalgebiet im Kerlingarfjöll rund 25 Kilometer östlich der Kjölur-Route. Mitte: Gletschersee Jökulsárlón am Südrand des Vatnajökull auf dem Breiðamerkursandur Unten: Seljalandsfoss im Süden zwischen Hvolsvöllur und Skógar raus-magazin sechs 2015

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anziehend

WINTER

STYLES NorrØna Lukas Jacke // lofoten Gore-Tex Pro Jacket // 599 Euro Hose // lofoten Gore-Tex Pro Pants // 549 Euro Schuhe // Capra GTX (Firma: Merrell) // 140 Euro Schneeschuhe // Hiker (Firma: Fimbulvetr) // 270 Euro Hanna Jacke // lofoten Gore-Tex ACTIVE Anorak // 499 Euro Fleece // røldal Polartec Thermal Pro Hoodie // 169 Euro Hose // lofoten Gore-Tex Pro Pants // 449 Euro Handschuhe // lofoten Gore-Tex Pro Gloves // 119 Euro

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raus-magazin sechs 2015

Fotos // Marco Knopp Organisation // Ina Krug Assistenz // Verena Homann

Die kalte Jahreszeit ist kein Grund, sich zu Hause zu vergraben. Im Gegenteil. Wir zeigen dir farbenfrohe Outfits für den PistenspaSS, Winterspaziergang oder weihnachtlichen Stadtbummel. Also warm einpacken und Raus! ins Leben im Freien.


anziehend

Eider Michael Jacke // Revelstoke JKT 2.0 M // 429,95 Euro Hose // Jager Pant 2.0 M // 229,95 Euro Ski // Amphibio 14 Ti Fusion (Firma: elan ) // 599,95 Euro Rucksack // Venom 30 (Firma: Millet) // 119,90 Euro

Millet / Polartec / Keen Laura Jacke // LD Freerando Neo Jacket aus Polartec NeoShell // 369,90 Euro Jacke // LD Pierra Ment’ Alpha Hoodie aus Polartec Alpha // 209,90 Euro Hose // LD Touring Shield Pant // 209,90 Euro Shirt // LD C200 MAX Zip // 79,90 Euro Schuhe // Revel III (Firma: Keen) // 159,95 Euro Schuhschneeketten // Walker (Firma: Yaktrax) // 19,90 Euro Ski // Insomnia Fusion (Firma: elan ) // 599,95 Euro

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anziehend

Mountain Hardwear Lukas Jacke // Dynotherm Hooded Down Jacket // 220 Euro Hose // Chockstone Midweight Active Pant // 90 Euro Laura Jacke // Downhill Parka // 320 Euro Longsleeve // Butterlicious Full Zip Jacket // 70 Euro M端tze // Neper (Firma: Buff) // 29,95 Euro Schal // Neper (Firma: Buff) // 29,95 Euro Stiefel // Adirondack (Firma: UGG) // 279,95 Euro

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raus-magazin sechs 2015


anziehend

Berghaus Michael Jacke // Ulvetanna Hybrid Down Jacke // 350 Euro Hose // Winter Patera Softshell Hose // 180 Euro Schuhe // Durand Polar (Firma: Keen) // 199,95 Euro Mütze // Sweet Ride Beanie (Firma: Mountain Hardwear) // 25 Euro

Tatonka / TEVA Hanna Mantel // Hanford W`s Coat // 250 Euro Fleece // Covelo W`s Jacket // 130 Euro Handschuhe // team fleetwood mitt (Firma: Dakine) // 60 Euro Schuhe // De La Vina Low W`s ( Firma: TEVA) // 160 Euro Rucksack // Commuter Daypack City (Firma: Ortlieb) // 119,95 Euro

raus-magazin sechs 2015

83


anziehend

Schรถffel Hanna Jacke // Embree // 279,95 Euro Hose // Fergie Dynamic // 199,95 Euro Handschuhe // Leather Fall Line (Firma: Hestra) // 130 Euro Lukas Jacke // Andy // 399,95 Euro Hose // Rich Dynamic // 199,95 Euro

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raus-magazin sechs 2015


anziehend

Bergans Laura Jacke // Myrkdalen Lady Jacket // 400 Euro Hose // Hafslo Lady Pants // 280 Euro M端tze // Ski Beanie // 40 Euro Michael Jacke // Haglebu Jacket // 300 Euro Hoodie // Paras Jacket // 170 Euro Hose // Hafslo Pants // 280 Euro M端tze // Skilift Beanie // 40 Euro


anziehend

IcebreakeR Hanna

Lukas

Jacke // Helix LS Zip Hood // 229,95 Euro

Jacke // Helix LS Zip Hood // 229,95 Euro

Longsleeve // Vertex LS Half Zip Icon Fair Isle // 129,95 Euro

Longsleeve // Zone LS Half Zip // 99,95 Euro

Leggins // Vertex Leggins Icon Fair Isle // 89,95 Euro

Leggins // Zone Legless // 75,95 Euro

Schlauchschal // Flexi Chute Matrix // 29,95 Euro

Socken // Ski+ Medium OTC // 29,95 Euro

Socken // Ski+ Compression OTC // 39,95 Euro

M端tze // Apex Hat // 45,95 Euro

Tasche // Duffle 40 L (Firma: Ortlieb) // 139,95 Euro

Stiefel // Alborg (Firma: Kamik) // 100 Euro

Becher // Vacuum Insulated Tumbler 473ml (Firma: Klean Kanteen) // 29,95 Euro

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raus-magazin sechs 2015


anziehend

Bergans

Icebreaker

Millet

Sweet Protection

+49 40 325964450

+49 8151 446 888 88

+49 07023 95110

+47 62 45 22 00

bergans@bergans.de

www.icebreaker.com

germany@lafuma.fr

customerservice@sweetprotection.com

www.millet.fr

www.sweetprotection.com

www.bergans.de

Berghaus

Keen +49 0800 22555336

Norrøna

Tatonka

+498936090260

cs.europe@keenfootwear.com

+47 66 772400

+49 8205 96020

marketing@berghaus.com

www.keenfootwear.com

norrona@norrona.no

info@tatonka.com

www.noronna.com

www.tatonka.com

+49 6105 456789

Polartec

Teva

info@kleankanteengermany.de

www.polartec.com

+49 8205 96020

www.berghaus.com

Buff www.buff.eu

elan www.elanskis.com

Hestra

Klean Kanteen www.kleankanteen.com/germany

Mountain Hardwear

Schöffel +49 8232 50060

info@tatonka.com www.tatonka.com

+49 0877 927 5649

mail@schoeffel.com

UGG Australia

www.mountainhardwear.com

www.schoeffel.de

www.uggaustralia.de

+49 6133 57 39 93 tallbom@t-online.de www.hestragloves.com

SNOW DOME Bispingen Nach umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen zeigt sich die Erlebniswelt SNOW DOME Bispingen im Städtedreieck Hamburg – Hannover – Bremen direkt an der A7 wieder in neuem Glanz. Die Skihalle ist in verschiedene Pisten unterteilt. Anfänger ziehen ihre ersten Schwünge auf der seitlich gelegenen Piste, die dank einem Fließband-Lift mühelos erklommen werden kann. Wer schon etwas sicherer ist, cruist auf der rund 300 Meter langen Piste. Zusätzlich versprechen das Herzstück für Freestyler, der SNOW PARK, der mit Obstacles, Kickern und Rails ausgestattet ist, sowie die Rodelstrecke jede Menge Spaß. Mit einem 6er-Sessellift und einem Teller-Schlepplift kommt man bequem und sicher auf den Gipfel. Weitere Infos unter www.snow-dome.de

raus-magazin sechs 2015

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european made adventure

european made adventure

Dirk Wagener

Sehnsucht nach Bergen und Träume vom Nordlicht Dirk Wagener beweist, dass man nicht unbedingt im Gebirge wohnen muss, um eine lebenslange Faszination für die Welt der Berge zu entwickeln. Der ausgebildete Journalist kommt mitten aus dem Ruhrpott. Seine große Leidenschaft für Trekking und FreerideSkiing führte ihn zur professionellen Outdoorfotografie. Durch sein Projekt whitehearts.de und die zugehörige Community berichtet er in Story, Foto und Film von seinen Reisen. Sie führten ihn zu unzähligen Zielen in den europäischen Alpen und an viele aufregende Orte in Usbekistan, Norwegen, Bulgarien oder Chile. Dirk Wagener hat regelmäßig Veröffentlichungen in deutschen Winter-, Bergsportund Lifestylemedien und noch einen unerfüllten Reisetraum: „Nach zwei Reisen auf die Lofoten in Norwegen zieht es mich wieder dort hin. Auf die tief verschneiten, steilen Gipfel, die direkt aus dem Ozean wachsen, zum Blick aufs Meer, das in allen Schattierungen von smaragdgrün bis tiefblau leuchtet – Sinneseindrücke, die ich nie vergessen werde. Diese Landschaft will ich unbedingt noch mit einem winterlichen Polarlicht-Spektakel erleben und ablichten. Topschnee hatte ich dort bereits 2012, jetzt fehlt mir nur noch die Aurora Borealis in Höchstform.“

European-MadeGewinnspiel Was ist deine Lieblings-Wintertour in Europa? Schreibe uns eine E-Mail an verlosung@t-o-v.de und verrate uns, was sie zu etwas Besonderem macht. Die beeindruckendsten zwei Einsendungen honorieren wir mit je einem Modell des Durand Polar aus der Kollektion EUROPEAN MADE von KEEN. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2016. Teilnahmebedingungen unter www.rausmagazin.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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raus-magazin sechs 2015


european made adventure

Das Beste aus Europa. Für all deine europäischen Abenteuer. Vielfalt Europa. Wer wie Dirk Wagener zielgerichtet auf die kleinen und großen Abenteuer des Winters zugeht, hat eine Fülle an verschiedensten Optionen. Durchdachte Planung oder spontane Idee – wer das Leben im Freien aufsaugt, schafft sich Luft zum Atmen. Das gilt für erfahrene Outdoorsportler ebenso wie für Newcomer, die sich neue Horizonte erschließen möchten. Vom Facettenreichtum Europas ließ sich auch KEEN inspirieren. Der US-amerikanische Wanderschuhanbieter startete Anfang 2015 seine erste europäische Produktion und kooperiert dabei mit seinem erfahrenen Produktionspartner aus dem italienischen Montebelluna. Die KEEN-spezifischen Attribute wie Qualität, Passform und Komfort in den Märkten umzusetzen, in denen die Produkte getragen werden, unterstreicht die Philosophie der Marke, möglichst lokal zu fertigen.

Wasserdicht & atmungsaktiv

Mit eben jenem Durand Polar an den Füßen winkt das nächste Abenteuer. Einige der Schuhattribute wecken bei Dirk Wagener Erinnerungen. Hier bringt er sie zu Papier:

„Schneematsch ist eine noch extremere Form von Matsch. Diese Kombination von Kälte und Feuchtigkeit fordert von mir und meinem Schuhwerk bei Wintertouren viel Durchhaltevermögen.“

Haltbarkeit „Wo könnte Vertrauen wichtiger sein als im Bergsport? Mein Anspruch an Outdoorschuhe ist, dass sie mich nicht nur auf allen harten Touren, sondern auch viele lange Jahre zuverlässig begleiten.“

Eines von derzeit drei in Europa produzierten Modellen ist der Durand Polar. Der hochwertige und robuste Winterstiefel ist mit 400 Gramm KEEN.WARM-Isolierung ausgestattet. Als PerformanceWanderschuh bietet er erstklassige Qualität und hohe Funktionalität auch bei eiskalten Winterabenteuern. Neben gewohntem Komfort und bewährter Passform zeichnet das Modell die Sohlenkonstruktion aus: Durch die Technologie der Direktanspritzung von Polyurethan ist die Zwischensohle extrem langlebig, resistent gegen Verdichtung und bewahrt ihre hervorragenden Dämpfungseigenschaften vom ersten bis zum millionsten Schritt. Weitere Modelle der Linie European Made sind der beliebte Wandergefährte Durand, erhältlich in den Varianten LOW und MID, sowie der PremiumHiker Liberty Ridge aus vollnarbigem Leder. Weitere Infos unter www.keenfootwear.com

Wärme/Isolierung „Meine Oma hat immer gesagt: ‚Kopf kühl, Füße warm’. Zugegeben, heute habe ich zwar ein Arsenal aus Mützen, aber kalte Füße bekomme ich nur vor Steinschlag, Steilwand­abfahrten und der Steuererklärung.“

Komfort „Bequemlichkeit von Trekkingschuhen und eine gute Dämpfung sind für mich ein Muss. Es gibt unterwegs nichts Schlimmeres als Blasen und müde Füße.”

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visionär

Echte Willkommenskultur

text // Alex Hofmann fotos // startup boat migration

Gründerin Paula Schwarz holte Szeneköpfe auf die Insel Samos, um sich ein Bild von der Flüchtlingskrise zu machen. Und um schnelle Hilfsprojekte umzusetzen.

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raus-magazin sechs 2015


visionär Lösungsansätze in der Flüchtlingshilfe

S

ie will etwas bewegen in der Welt. „Impact

fehlungen zusammengebracht hatte, um die Kosten

generieren und neue Strukturen schaffen“, so

für das Boot zu teilen. Mit dabei unter anderem: der

klingt das in den Worten der Berliner Gründe-

frühere EarlyBird-Investor David Rosskamp, Lufthansa-

rin Paula Schwarz, die vor Kurzem die Initiative

Innovation-Hub-Mitgründer Christian Umbach und

Startup Boat ins Leben gerufen hat. 18 Quer-

Facebook-Mitarbeiterin Franziska Petersen.

denker aus ganz Deutschland – Investoren,

Gründer, Szeneköpfe und Berater – beschäftigten sich

Wenn die 25-Jährige dann von den Erlebnissen der

Anfang August fünf Tage lang vor der griechischen Küste­

Startup-Boat-Gruppe erzählt, fühlt man sich wie im Film:

mit einem akuten Gegenwartsphänomen: Migration. Und

Gleich am ersten Tag trifft die Crew auf eine Gruppe

erlebten die teils widrigen Umstände der ankommenden

Syrer. Zusammen mit diesen machen sie sich auf die

Flüchtlinge hautnah.

Suche nach dem Flüchtlingslager. Das ist schwer zu

Die Idee zum Projekt sei ganz spontan entstanden,

Schilder zeigen den Weg. „Wir haben unterwegs sogar

sagt Schwarz. Im vergangenen Jahr hatte sie bereits

Warnungen bekommen, nicht mit den Leuten zu reden.

als Mentorin an einem ähnlichen Projekt teilgenommen,

Weil sie als Flüchtlinge keinen legalen Status haben.“

„Es braucht innovative Leute, die gut und agil denken.“

finden, liegt etwas versteckt auf einem Berg, keine

dem VentureBus in Afrika. „Das Konzept, erste Lösungs-

Man habe das Gefühl, die Menschen würden wie Aussät-

ansätze für eine Region in einem Sprint zu entwickeln

zige behandelt, fügt Schwarz noch hinzu. Was ihr auffällt:

und mit Recherchen direkt vor Ort zu verbinden, habe

Alle Migranten, mit denen die Gruppe redet, sprechen gut

ich aus diesen Erfahrungen heraus entwickelt“, sagt

Englisch und wirken finanziell recht gut ausgestattet.

sie. „Und Migration ist ein riesiges Phänomen, für das es noch keinen richtigen Umgang gibt“, so die Halb­ griechin. Auf Samos werde das jeden Tag sehr deutlich. „Es braucht innovative Leute, die gut und agil denken“, so Schwarz weiter. Die Aktion auf einem Boot stattfinden zu lassen, schien ihr sehr passend. Immerhin kommt der überwiegende Teil an Flüchtlingen auch auf dem Wasserweg an. Und das ungewohnte Umfeld sollte die Teilnehmer inspirieren. „Außerdem kann man auch mal schwimmen gehen, das lockert den Kopf.“ Etwa 200 Euro brachten die Teilnehmer mit, die Schwarz vorher per Aufruf im Netz und durch Emp-

Stärkung am Strand nach der Ankunft eines der Flüchtlingsboote raus-magazin sechs 2015

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visionär

Samos als Durchgangsstation: Emigranten in Pythagorio

Auch im Camp selbst findet die Startup-Boat-Gruppe

Bald sind einige Ansatzpunkte gefunden. Etwa bei der

schlechte, wenngleich nicht überraschende Verhältnisse

Infrastruktur am Hafen. „Die Leute haben uns erzählt,

vor: Die Unterkünfte sind total überfüllt. Das Lager ist für

dass sie sich eine Handy-Ladestation wünschen, damit

380 Leute ausgerichtet und viel zu klein. „Die Migranten

sie mit der Familie in der Heimat sprechen können.“

bleiben höchstens ein paar Tage hier, alle wollen nach

Auch WLAN wäre an einigen Stellen eine große Hilfe ge-

Athen. Dort organisieren sie sich oftmals gefälschte

wesen, berichtet die Startup-Boat-Macherin. Hierzulande

Pässe, in Griechenland bleiben wollen die meisten nicht.“

erklärte übrigens Internet-Vordenker Nico Lumma gerade,

Spätestens nach dem Besuch im Lager hat jeder in der

warum kabellose Netze wichtig und Smartphones kein

Gruppe verstanden, worum es bei dem Projekt geht.

Luxus sind. „Für ein WLAN-Netz hätten wir eine Koope-

„Der Groschen war bei allen gefallen.“

ration mit einem Anbieter gebraucht, das ließ sich auf die Schnelle nicht machen“, so Schwarz.

Sie hat genug gesehen, jetzt geht es an die Arbeit. Auf dem Segelboot wird viel diskutiert – es geht natürlich

Auch fällt der Bootscrew auf, dass es für die an-

nicht darum, das Migrationsproblem zu lösen, das wäre

kommenden Menschen vor allem an einem fehlt:

utopisch. „Aber wir wollten zumindest die Situation

Information. „Die Migranten haben keine Ahnung, wo

der Menschen verbessern, wenn sie ankommen“, sagt

sie hin sollen. Nicht einmal, wo man ihnen weiter-

Schwarz. Kleine, aber wichtige Schritte sollen der Anfang

helfen kann.“ Das ist ein Problem, das sich zeitnah

sein. Und es musste in wenigen Tagen umsetzbar sein.

lösen lässt, genug Internetkompetenz ist an Bord. Mit ­First-Contact.org haben Schwarz und ihre Mitstreiter nun den Grundstein gelegt. Auf der Webseite finden sich derzeit Wegbeschreibungen, Kontaktadressen und

Brainstorming zwischen Mast und Wante

92

raus-magazin sechs 2015

Die Unterkünfte sind total überfüllt. Das Lager ist für 380 Leute ausgerichtet und viel zu klein.


„Man muss sozialen Impact und Profit nicht trennen.“

Anlaufstellen für Migranten, die auf Samos landen. Dabei soll es nicht bleiben, versichert Schwarz. „Wir wollen eine echte Willkommenskultur aufbauen. Auch lokale Anwohner und Touristen sollen sich einbringen.“ Helfen soll unter anderem eine immer aktualisierte Liste von Dingen, die vor Ort fehlen: Desinfektionsmittel und Kleidung etwa. Darüber hinaus werde es entsprechende Informationen bald für weitere griechische Inseln geben, verspricht die Projektgründerin. Und auch für ganz

gründete sie ihr Start-up Exponential Network – eine Platt-

andere Ecken der Welt könnten das Startup Boat und

form, auf der Investoren mit sozialer Ader („denen der

First-Contact.org als Vorbild dienen – eine Anfrage aus

Impact-Gedanke wichtig ist“) Mitglieder werden können

Malaysia habe es bereits gegeben.

und die soziale Start-ups, Pro­jekte und Initiativen listet.

Dass sie es ernst meint, merkt man schon daran,

Das Netzwerk soll dann selbst als Geldgeber auftreten

dass Schwarz ganz fachsprachlich von „Skalierung“

und ausgewählte Projekte unterstützen. Eine Non-Profit-

spricht – schon bald will sie die zweite Ausgabe des

Organisation soll das Ganze allerdings nicht werden,

Startup Boat ankündigen. Gelernt hat sie Finanzen und

erklärt Schwarz. Ihr Ziel sei es, „Hotshots“ zu finden,

Wirtschaft beim Studium in Athen und einem Trainee-­

die sich trotz wirtschaftlichen Erfolgs mit sozialen Pro-

Programm an der kalifornischen Stanford-Universität,

blemen auseinandersetzen. Sie ist fest überzeugt: „Man

eigentlich ist Schwarz Politikwissenschaftlerin. Im Mai

muss sozialen Impact und Profit nicht trennen.“ Autor Alex Hofmann ist stellvertretender Chefredakteur von Gründerszene.de in Berlin. Zuvor arbeitete er als Wirtschafts- und Finanzredakteur.

Eine der Ideen: Flüchtlinge per Website mit Informationen versorgen


retrospektive | impressum

Retrospektive

im p ress u m HERAUSGEBER Alexander Lehmann VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel | info@rausmagazin.de | Phone +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 CHEFREDAKTEUR Benjamin Hellwig | bh@terraoceanisverlag.de | Phone +49 431 9969977 Editorial Design Outline-Graphix | Phone +49 431 6473173 | info@o-graphix.de

Ein Blick zurück auf   eine unglaubliche Zeit.   Abenteuerradler Tilmann   Waldthaler erinnert sich.  Text und Fotos // Tilmann Waldthaler Am 24. Dezember 1974 zerriss der Wirbelsturm Tracey mit unfassbaren Windgeschwindig­ keiten von bis zu 265 Kilometer pro Stunde die Stadt Darwin im Norden Australiens. „Gone with the wind“ waren meine wenigen Habseligkeiten. Die Stadt wurde evakuiert und freiwillige Helfer aufgefordert, bei den Aufräumarbeiten anzupacken. Da ich acht Jahre lang in Darwin und Umgebung gearbeitet und gelebt hatte, war es mir ein Bedürfnis, zu helfen. Meine geplante Fahrradtour musste also noch ein bisschen warten. Drei Jahre später, nach vollbrachter Arbeit, ging es von Darwin in Richtung Süden los. Nach vielen Kilometern in Neuseeland, Australien, Indonesien und Asien trieb mich das Abenteuer bis zu den höchsten

ANZEIGENLEITUNG Simon Schumacher | ss@t-o-v.de | Phone +49 171 5102872 MITARBEITER DIESER AUSGABE Alexandra Dinter, Ina Krug, Karolin Wüstney, Hans Freudenberg, Simon Schumacher, Tilmann Waldthaler, Florian Spieth, Dirk Wagener, Sven Bohde, Michel Wende, Daniel Zangerl, Max Kroneck, Alex Hofman, Jan Schernbeck, Verena Homann, Calle Höltig LEKTORAT Ina Krug, Alexandra Dinter, Kirsa Stoltenburg MODESTRECKE/ORGA Ina Krug FOTOGRAFEN Dirk Wagener, Marco Knopp, Daniel Zangerl, Kai Joachim Kokott, Mirko Majchrzak, Nick Alexej Wriedt, Jussi Grznar/Red Bull Illume, Michael Neumann, Steffen Peters, Anna Niemann, Thomas Turner, Martin Kruber, Michael Klein, Sverre Hjørnevik, Norrøna, startup boat migration, Reinhard Pantke, Jan Schernbeck, contrastravel, Tilmann Waldthaler

Bergen der Welt nach Indien. Die Straßen zu den kleinen Dörfern im Himalaja-Massiv waren damals wegen vieler Konflikte zwischen China, Indien und Pakistan für den Tourismus gesperrt. Soldaten der indischen Armee hatten Straßensperren errichtet und für Touristen war

ERSCHEINUNGSWEISE alle drei Monate

Mit viel Überredungskunst und Geduld gelang es mir dennoch, mit einer Gruppe von Händ-

ABONNEMENTS Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG | Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel | info@rausmagazin.de | Phone +49 431 9969977 | Fax +49 431 9969986 |

lern, bestehend aus elf Menschen und 22 Maultieren, bis in die höchstgelegenen Dörfer in

ISSN 2192-0206

genau dort der Traum vom Abenteuer ausgeträumt.

Zanskar vorzudringen. Mein Fahrrad wurde auf ein Maultier gepackt, so durchquerte ich mit den Menschen und Tieren eiskalte Flüsse und überquerte 5.000 Meter hoch gelegene Gebirgspässe. In einem kleinen Dorf machten wir Rast und die Dorfbewohner waren erstaunt, meine Fahrradausrüstung zu sehen. Beim besten Willen konnten sie sich nicht erklären, was ich auf dem Maultier transportierte. Stundenlang wurde hin und her diskutiert, gekichert, gelacht und gerätselt, bis jemand den Mut aufbrachte, mir zu erklären, ich soll das Ding abladen und zusammenbauen. Sie wollten wissen, was ich mitgebracht hatte. Nachdem das Fahrrad zusammengebaut war und ich eine kleine Runde gedreht hatte, war das Rätsel gelöst. Es waren also doch keine Ersatzteile für die vielen Hubschrauber der indischen Airforce, die das Gebiet kontrollierten. Einige Bewohner hatten geglaubt, die beiden Räder meines Fahrrades könnten die kleinen Rotoren am Ende des Helis sein. Das Erstaunen war groß, als die beiden Räder dann doch genau in meinen Fahrradrahmen passten.

weitere infos  Tilmann Waldthaler erfährt die Welt. Der 73-jährige Weltenbummler legte allein in seinen 13 großen Fahrradexpeditionen mehr als 223.000 Kilometer zurück. Über zahlreiche seiner Touren wie beispielsweise das Nordkapp-Neuseeland-Abenteuer oder die

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Australien-Umrundung veröffentlichte er Bücher. Weitere Infos unter www.tilmann.com

Direkte Bestellmöglichkeit unter: www.www.terraoceanisverlag.de

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Foto // Jussi Grznar/Red Bull Illume

und nun raus!

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und nun raus!

Furchtlos

Als er drei war, spannte ihm sein Vater ein paar Bretter unter die Füße und schubste ihn behutsam den heimischen Hügel herunter. 14 Winter auf Skiern später sattelte Jussi Grznar aufs Snowboard um. Als 2013 sein Freund Anto Chamberland in Québec aus dem verlassenen Gebäude heraus den Absprung macht, hält Fotograf Jussi die 200stel Sekunde auf der Speicherkarte fest. „Es war definitiv beängstigend hoch und Anto brauchte ein paar Versuche, um eine Landung zu stehen. Und irgendwann entdeckten wir dann den Schriftzug auf dem Mauerwerk: Peur, das französische Wort für Angst.“ Jussi landet mit seinem Shot unter den Top 50 des Red Bull Illume Contests, Kategorie New Creativity.

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randnotizen

Text // Sven Bohde, www.bohde-medien.de Illustration // Michel Wende, www.michelart.de

D

ich das Gefühl hatte, bei meinem Versuch, anders zu denken als bisher, nicht wirklich vorangekommen zu

er Plan war, an dieser Stelle von meiner Reise

sein. Denn wenn, hätte ich doch Mittel, gegen die Ent-

zu den Lofoten zu berichten. Von den Bergen,

täuschung anzudenken.

der rauen See, den Menschen, die in den kleinen Fischerorten leben. Aber vor allem wollte ich davon

Dieses Jahr hatte ich keinen langen Urlaub. Ledig-

erzählen, wie ich während der Tour neue Gedanken-

lich zwei verlängerte Wochenenden auf Föhr, wobei

gänge gefunden habe, wie ich es seit Beginn des

ich selbst dort beruflich aktiv wurde. Doch dann: An

Jahres in dieser Kolumne anstrebe – neue Wege, um

einem der letzten warmen Sonntage in diesem Jahr

Probleme zu lösen. Für die Reise hatte ich mir einen

unternahm ich spontan eine Dampferfahrt auf der

Song ausgesucht, den ich über Kopfhörer vor der

Kieler Förde und erreichte Laboe. Nach einem Spazier-

Kulisse der Lofoten gehört hätte: „Step Out“ von José

gang am Strand las ich auf der Hafenmauer folgenden

González, ein Lied mit besonderem Freiheitsgefühl.

Spruch: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Das

Aber erstens kommt es anders, und zweitens als

gibt mir zu denken.

man denkt. Ich musste die Reise absagen. Einerseits bekam mein Begleiter Tobi keinen Urlaub für die Zeit,

Und mir wurde klar, dass ich dieses Jahr mehr drau-

in der wir uns auf den Weg machen wollten. Und ich

ßen war als je zuvor. Ich hatte zwar keinen richtigen

selbst hatte den Kopf aufgrund anderer Projekte nicht

Urlaub, doch aufgrund meiner in diesem Jahr begon-

frei genug, um allein loszufahren. Paradox, dass man

nenen Selbstständigkeit war ich als freiberuflicher

einen Trip, durch den man den Kopf frei bekommen

Journalist häufiger unterwegs. Während meiner Zeit als

möchte, nicht unternimmt, weil selbiger nicht frei ist.

festangestellter Redakteur einer Tageszeitung kam ich kaum vom Schreibtisch weg, an dem ich Texte redi-

Natürlich war ich geknickt. Enttäuscht, die Reise

gierte. Nun bin ich raus aus der Redaktion und schrei-

abzusagen. Und so kam die typische Überlegung, die

be viel mehr als früher. Und mein Jahr hatte viele

sich breitmacht, wenn man eine große Unternehmung

Höhepunkte, auch wenn diese nicht auf den Bergen

nicht macht: Diese Reise werde ich immer wieder

der Lofoten lagen. Alles eine Frage der Ansichtssache.

aufschieben. Nie machen. Keine Spur von „Wenn nicht jetzt, wann dann!“ Gleichzeitig war ich enttäuscht, weil

Und so gesehen, konnte ich meine Denkweise bereits ein wenig verändern. Dazu gehört, Pläne flexibel handhaben zu können, um aus jeder Situation

Paradox, dass man einen Trip, durch den man den Kopf frei bekommen möchte, nicht unternimmt, weil selbiger nicht frei ist.

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das Beste zu machen. Als ich nun sah, dass José ­González ein Konzert in Hamburg gibt, buchte ich zwei Tickets – für Tobi und mich. Statt Musik vom mp3-Player auf den Lofoten Livemusik in der Hansestadt. So oder so: Step Out!


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Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): 7,8 (innerorts), 5,3 (außerorts), 6,2 (kombiniert). CO2-Emissionen: 143 g/km (kombiniert). Der Hotelführer ist nur mit SYNC 2 und einem Navigationssystem verfügbar und gilt für ausgewählte Unterkünfte. Bei Neufahrzeugbestellung vom 01.10.2015 bis 31.12.2015 erhalten Sie bei allen teilnehmenden Ford Partnern eine einmalige, modellabhängige Prämie von bis zu 5.500 € (z. B. Ford Kuga Trend, 1,5-l-EcoBoost-Benzinmotor, 110 kW (150 PS), UPE: 24.300 €, Barpreis nach Abzug der Ford Umweltprämie von 5.500 €: 18.800 € zzgl. Überführungskosten) bei Abgabe Ihres Altfahrzeugs beim Ford Partner. Voraussetzung: Erstzulassung Gebrauchtfahrzeug vor dem 01.01.2007, Zulassungsdauer Altfahrzeug mindestens 4 Monate auf Ihren Namen. Die Prämie wird auf den Kaufpreis angerechnet. Alternativ können Sie bis zum 31.12.2015 die Prämie auch für einen neuen, nicht zugelassenen, sofort verfügbaren Ford Kuga erhalten, ohne ein Altfahrzeug eintauschen zu müssen. Nicht kombinierbar mit anderen Angeboten oder Nachlässen. Gültig für Privatkunden (außer Werkangehörige) und gewerbliche Kunden außer Autovermieter, Behörden, Kommunen sowie gewerbliche Abnehmer mit gültigem Ford-Werke Rahmenabkommen.

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