HEISS, FROSTIG, FASZINIEREND Mongolia Bike Challenge
STEIL, SEHNSÜCHTIG, BILDLICH Interview mit Stefan Glowacz
FAMILIÄR, VISIONÄR, VERLÄSSLICH Werkspionage bei Zanier in Osttirol
HERBSTLICH, FEUCHT, FRÖHLICH Pferdeabtrieb in Island
ENTSPANNT, RASANT, FREI Lifestyle Longboarden
EFFIZIENT, DIREKT, GESCHMEIDIG Bewegungskunst Parkour
BEWEGT, INSPIRIEREND, INTERNATIONAL European Outdoor Film Tour
AUSGABE 03 / 2011 | D 4 € | A 4 € | Benelux/E/I 6 € | CH 12 SFR
w w w. r a u s m a g a z i n . d e
Das Ma aben gazin fü teue r r in stad der t und wild nis
herein
d
ie Tage werden kürzer. Na ja, zumindest ist etwas weniger Licht da als bislang. Zeit bleibt allerdings genug, um auch im Herbst
etwas auf die Beine zu stellen. Selbst jetzt, wenn der Himmel wolkenverhangen daherkommt, während wir aus dem Fenster schauen und abwägen. Soll ich, soll ich nicht? Kennt jeder. Aber ist es nicht so, dass wir vor allem dann richtig glücklich über unseren Ausflug sind, wenn wir zuvor hinund hergerissen waren? Es hat sich gelohnt! Alles fühlt sich leicht an! Und stolz sind wir auf uns selbst auch ein wenig. Wir haben dir kleine Motivationspäckchen gepackt, um aus deinem Herbst etwas Besonderes zu machen. Hol dir die Inspiration aus dem, was die Mountainbike-Athleten der Mongolia Bike Challenge bereits hinter sich haben. Spannende Trails gibt es auch bei uns! Richtig in Bewegung kommst du beim Parkour durch die Stadt – Fitnesscenter selbstgemacht. Und on top eine gehörige Portion geistiges Training. Der Nachahmungscharakter von Stefan Glowaczs Steilwandtouren dagegen erfordert vielleicht die eine oder andere Einheit extra. Wer raus muss, kann trotzdem seine Freude haben – unsere Islandreportage, richtig herbstlich. Außerdem: Bring den Körper ins Rollen. Das Longboard ist zurück und mit ihm das Gefühl, auf Straßen zu surfen. Durch die Stadt oder einmal ganz weit weg. Adam Colton hat es uns vorgemacht. Und sobald deine Tagträume loslegen, beginne mit der Umsetzung. Nutze die Zeit und das Licht! Und jetzt viel Spaß!
Benjamin Hellwig
foto © Marcel Laemmerhirt / Red Bull Content Pool
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übersicht
Foto © Thomas Senf / Red Bull Content Pool
i n h a l t
48 AUSFLUG HERBSTRITUAL IN ISLAND Vier Jahreszeiten an einem Tag sind in Island keine Seltenheit. Den-
03 HEREIN IN DEN HERBST
noch gibt es so etwas wie einen Sommer. Und wenn der vorüber
Willkommen bei RAUS!
ist, steht draußen Arbeit an. Der Tag des größten isländischen Pferdeabtriebs, des Laufskálarétt, bedeutet für die Bauern pure körper-
08 Bilderwelt FEELING
liche Anstrengung. Und Ausnahmezustand. Prost!
Einmal innehalten und durchatmen. Licht und Atmosphäre aufsaugen. Ich bin hier, jetzt gerade!
56 Stadtfein urban explorer
Es gibt kein schlechtes Wetter. Ausreden zählen nicht. 14 Seiten vol-
14 NACHGEFRAGT RAINER EDER
ler Style und Know-how. Statte dich aus, packe, was du brauchst.
Er klettert selbst. Und fotografiert Kletterer. Und ist fasziniert vom Moment
Und dann raus mit dir!
des Athleten. RAUS! fragt zwischen Jobs in Kirgistan und Spanien beim Out-
door-Fotografen nach.
70 VORWÄRTS LIFESTYLE LONGBOARD Fahrradersatz mit Lebensphilosophie. Das Longboard auf Rollen ist
16 FRISCHE LUFT MESSENEWS
wie aus dem Nichts zurückgekehrt. Und mit ihm das Gefühl der Frei-
Vier geballte Seiten Highlights. Ganz frisch von der Outdoor-Messe.
heit in deiner Stadt. Das Cruisen durchs Viertel ist leicht zu lernen
Für das Leben im Freien.
und effektiv im Straßenverkehr. Und wenn du willst, verlässt du einfach die Grenzen der Stadt. Adam Colton hat es vorgemacht und
22 NACHHALTIG FÜR DEN PLANETEN
rollte zwei Monate durch Südamerika und Marokko. Abfahrt!
Läuft es gut, gibt man gern. Warum nicht auch, wenn die Zeiten schwieriger
sind? „1% for the Planet“ bewirkt viel. Engagement jetzt!
80 DIREKT BEWEGUNGSKUNST PARKOUR
Von A nach B quer durch die Stadt. Flüssig, schnell, sicher, effizient.
24 CONTEST QUER DURCH DIE MONGOLEI
Doch Parkour ist weit mehr. Mit Respekt vor der Umgebung und den
Das härteste Mountainbike-Etappenrennen der Welt ist mehr als nur ein
eigenen Fähigkeiten kannst du auch deinen Geist stärken. Stoppen
Wettbewerb. Die neun Abschnitte der Mongolia Bike Challenge sind beein-
kann dich nur deine eigene Kreativität. RAUS! begleitet drei Berliner
druckend, voller Abwechslung – und extrem anstrengend! Heiße 50 Grad in
bei ihrer Passion.
der Wüste, frostige Temperaturen in den Bergen. Waschbrettpiste. Staub. Und hinter dem Vorhang die faszinierende Lebensweise der Nomaden.
90 FILM AB LEINWANDABENTEUER mal wieder ins Träumen zu geraten. Zwei Stunden komprimierte Frisch
Stefan Glowacz ist an Steilwänden zu Hause. Und lässt andere nun daran
luftatmosphäre auf der Leinwand.
teilhaben. Sein neuer Bildband erzählt von der Sehnsucht, aufzubrechen. Los geht’s!
94 EIGENLEISTUNG FOTOWETTBEWERB
Auflösung und Neustart. Der RAUS!-Fotocontest geht in die nächste
38 HINTER DEN KULISSEN HANDSCHUHE AUS OSTTIROL
Runde. Sensationelle Preise für dein Werk. Schnapp dir deine Kamera
Lienz ist die Heimat eines Skirennläufers. Werner Zanier verlässt nur für ei-
und sei dabei!
nen Wimpernschlag sein geliebtes Umfeld und kehrt mit einer Vision zurück. Ein Familienunternehmen entsteht. Und lebt weiter in nächster Gene-
96 UND NUN RAUS!
ration. Viele Handschuhe und noch mehr Atmosphäre – eine Werkspionage bei Zanier.
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98 Ausblick und impressum
Covershot © Rafael Fazano
Die European Outdoor Film Tour liefert alles, was du brauchst, um
34 NACHGEFRAGT STEFAN GLOWACZ
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KAMERA: NIKON D3 Objektiv: NIKON AF-S 14-24 MM F.2.8 Blende: f5.6 Zeit: 1/640 ISO: 100
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a u f b r u c h ! Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.
d
Anonym
er Auftrag für eine Fotostory auf der griechischen Insel Kalymnos brachte mich an eines der wohl bekanntes-
ten Kletterziele der Welt. Ich sagte natürlich sofort zu. Eine Woche zuvor war ich noch mit meiner Kamera in Kirgistan unterwegs. Ich freute mich auf diese neue Aufgabe. Und es war mehr Urlaub als Arbeit. Die beiden Bergführer, die ich begleitete, waren sehr gute Freunde von mir. Für das Bild in der Grotte brauchte ich einen erfahrenen Kletterer – Peter Keller war da genau der Richtige. Zusammen mit Urs Odermatt hatte er auf der Nachbarinsel Telendos bereits eine Menge neuer Routen eingerichtet. Sie gehörten dort quasi schon zu den Locals. An diesem Abend war es noch sehr warm, die Route „Aegialis 7c“ der gigantischen „Grande Grotta“ bei den Temperaturen eine echte Herausforderung. Schon der 15-minütige Zustieg brachte alle enorm ins Schwitzen! Am Einstieg angekommen, mussten wir dann nur noch auf das letzte richtig gute Licht warten. Als es da war, gab es diesen einen besonderen Augenblick. Zügig kletterte Peter durch die Route und ich versuchte, dabei den besten Moment einzufangen.
Foto © Rainer Eder
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Gal i
ch war sozusagen im Endspurt. Für die Aufnahmen eines Bike-Kalenders fehlte mir lediglich noch ein Stimmungsbild. Da
ich fast am Fuße des Zugerbergs wohne und auch noch zwei meiner besten Freunde hier vor Ort hatte, brauchte es nur ein kurzes Te-
lefonat. Sumi und Stefan waren sofort dabei, um dieses letzte Bild umzusetzen! Da Stefan ein sehr erfahrener Biker ist und den Zugerberg perfekt kennt, war es ein Leichtes, den geeigneten Platz für das Bild zu finden. Der Tag war fantastisch und wir wussten, dass wir ein Wahnsinnslicht bekommen würden. An der Location angekommen, mussten wir uns eigentlich nur noch in Position bringen. Bevor die Sonne am Horizont verschwand, entstanden noch einige Bilder. Manche davon waren dann allerdings etwas zu kitschig.
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Foto © Rainer Eder
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llery
KAMERA: NIKON D3 Objektiv: Nikon AF-S 70-200 MM F.2.8
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Kamera: NIKON D3 AF-S 24-70MM F.2.8 Blende: F/3.2 Zeit: 1/250 ISO: 400 Blitz: Nikon SB-800 und Quantum Turbo 2x2
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m
ein letztes Fotoshooting mit Markus Schwaiger lag schon einige Jahre zurück, als mich der Nordtiroler
eines Tages anrief. Wir verabredeten uns fürs Oetztal. In einer Mehrseillängen-Tour im zehnten Grad hatten wir an diesem Tag nicht das beste Licht, in der Schlüssellänge gelangen uns aber ein paar coole Aufnahmen. Am nächsten Morgen zeigte mir Markus einen Boulder-Hotspot nahe seinem Wohnort. Dieser Platz war genial, wie in einem Märchenwald! Markus probierte den Boulder einige Male und ich suchte mir den richtigen Standort für die Aufnahme. Mit zwei zusätzlichen Blitzen konnten wir ein wenig experimentieren, bis wir das Bild im Kasten hatten. Durch die durchscheinende Sonne hatte das Ganze eine fast magische Wirkung. Und wieder einmal hatte uns das Licht zu einem nicht alltäglichen Shot verholfen.
Foto © Rainer Eder
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nachgefragt
HinterderLinse O u t d oo r f o t o g r a f R a i n e r E d e r Fotos © Rainer Eder
Z
Text & INTERVIEW Benjamin Hellwig
ur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein,
dabei. Und dann ging es los, alles autodidak-
herumschrauben zu müssen. Ich mache selbst bei
trifft es wohl am besten, wenn man über
tisch. Irgendwann musste das kommen, meine
meiner digitalen Kamera alles noch mit manuellen
die Ziele eines Fotografen spricht. Auch
ganze Familie ist schließlich sehr kreativ veran-
Einstellungen. Manchmal stelle ich danach ein we-
Rainer Eder ist immer auf der Suche nach die-
lagt. Meine drei Brüder arbeiten beispielsweise als
nig Kontrast und Farbe ein – das war es. Entweder
ser Konstellation. Der 47-jährige Österreicher ist
Künstler, Erfinder und Zeichner sowie Filmema-
hast du die Stimmung oder du hast sie nicht. Im
selbst begeisterter Kletterer, lebt seit mehr als 20
cher und Fotograf!
Nachhinein passiert da nicht viel.
Jahren in der Schweiz. Neben seiner Arbeit für Mammut, Odlo, Black Diamond und adidas be-
Was ist für dich ein gutes Bild, was inspiriert
Gab es auch mal Pannen? Bei einem Shooting
gleitet er Fels- und Eiskletterer auf ihren Routen.
dich auf besondere Weise?
Ich fotografiere
war ich als Assistent mit Thomas Ulrich un-
Die Mischung ist es, die ihn antreibt: Draußen
haupt sächlich Motive mit Menschen. Und da ist
terwegs. Unsere Speicherkarten waren damals
unterwegs sein zu können und dabei außerge-
mir deren Persönlichkeit sehr wichtig. Wenn du
noch nicht so groß, daher mussten wir oft
wöhnliche Persönlichkeiten bei ihren persönlichen
zum Beispiel mit David Lama oder Ines Papert ar-
wechseln. Ich habe die Dinger immer beschrif-
Zielen zu erleben. Bei jedem Wetter. Irgendwo
beitest, dann hat das etwas sehr Spezielles. Du
tet, ganz sorgfältig, von A bis E oder so. Wir
auf der Welt. Zwischen Kirgistan und Spanien
spürst diesen gewissen Spirit! Die Location ist na-
haben dann irgendwie eine der bereits vollen
war Zeit für ein paar Fragen.
türlich auch ein wichtiger Bestandteil für inspi-
Karten ohne Update wieder eingelegt, forma-
rierende Momente. Licht und Stimmung kannst
tiert und damit eine ganze Serie unserer Arbeit
Hallo Rainer, seit gut zwölf Jahren bist du
du ohnehin nicht steuern, das passiert einfach.
in den Wind geschossen. Das war schon ein
Fotograf. Was hat dein Interesse an der Fo
Umzusetzen, was die Situation dir gibt, ist es,
gröberes digitales Desaster, bei einem verlo-
tografie geweckt? Angefangen hat bei mir ei-
was Fotografie für mich ausmacht.
renen Film waren es damals ja nur 36 Bilder. Ich musste das dann nachshooten, die Models
gentlich alles mit meinem Einstieg beim Klettern. Wie wichtig ist dir die digitale Bildbear
haben noch einen halben Tag länger arbeiten
gazinen der ersten Stunde fasziniert. Mit meinem
beitung bei deinen Aufnahmen? Was genau
dürfen und dann war alles im Kasten. Es war
ersten selbst verdienten Geld aus meiner Lehrzeit
machst du?
Da ich ja aus der analogen Foto-
abzusehen, dass so etwas irgendwann einmal
als Maler habe ich mir die erste Kamera gekauft.
grafie komme, schaue ich vielleicht deshalb beson-
passiert. Und so ein Fehler passiert dir vielleicht
Die war dann auf meinen alpinen Touren immer
ders darauf, nicht viel nach dem Auslösen am Bild
danach kein weiteres Mal.
Mich haben schon früh die Bilder aus Kletterma-
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nachgefragt
Was kannst du einem ambitionierten Hobby fotografen mit auf den Weg geben? Alles ist Learning by Doing! Heute ist es mit der digitalen Fotografie viel einfacher geworden, loszulegen. Du hast dein Display, kannst das Bild gleich nach dem Auslösen schon einmal grob beurteilen. Mir ist es allerdings wichtig, das Bild so zu fotografieren, wie ich es sehe, statt später am Rechner den Ausschnitt zu verändern. Du merkst den Unterschied zu Bildern, die mit riesiger Tiefenschärfe und großem Speichervolumen erst im Nachhinein zurechtgeschnitten werden. Überleg genau, was du festhalten möchtest! Klettern und Fotografie – wie verbindest du das? Wenn ich Kletterer fotografiere, lasse ich meine eigenen Kletterschuhe zu Hause. Ich kann es genießen, dabei zu sein und zu beobachten. Packe ich meine Kletterschuhe dagegen ein, nehme ich meine Kamera nicht mit. Entweder oder. Allerdings hilft mir meine Klettererfahrung bei Einsätzen, vor allem, wenn es richtig in die Höhe geht. Welcher Auftrag ist dir besonders in Erin
Welches war dein schönstes Erlebnis beim Fo
der. Ich habe sie ja nicht immer im Rucksack.
tografieren? Etwas ganz Besonderes war der
Gerade, was Stimmungen in der Landschaft an-
Tag, an dem ich mit Ines Papert in der Große-
geht, da fehlt mir die Kamera manchmal. Ich
Die Anreise für einen Job in Kirgis-
Zinne-Nordwand war. Sie ist die „Pellisier“-Rou-
speichere dann sehr viel im Kopf ab. Beim Au-
tan, wo die erste freie Begehung der Route
te (8b) frei geklettert und das genau an dem
tofahren ist es zum Teil schon so, dass meine
„Timofeev“ des Mammut-Teamtrips anstand, war
Tag, an dem ich sie fotografiert habe. Diese
Freundin lieber das Steuer übernimmt, weil ich
etwas Außergewöhnliches! Erst ging es per Flie-
Momente zu erleben, in denen die Person, die
ihr zu viel nach links und rechts schaue.
ger nach Moskau, dann mit der Bahn weiter
du fotografierst, das gesteckte Ziel erreicht, ist
nach Bischkek. Knappe drei Tage lang bei über
etwas ganz Spezielles. Sie klettert und wartet
Welches Projekt würde dich reizen? Ich wür-
30 Grad in einem Zug! Das war pure Selbstver-
nicht auf dich. Und du musst es einfach umset-
de mich über eine Zusammenarbeit mit Chris
sorgung, an Haltestellen gab es fliegende Händ-
zen können, der Athlet bemerkt dich gar nicht.
Sharma freuen, einem Weltklasse-Kletterer, der
ler und du hast dich bis zum nächsten Stopp
Und genau das ist doch das Spannende an
in Spanien lebt. Vom Typ her ist er jemand,
mit Essen und Trinken eingedeckt. Dann ging
der Fotografie – nicht die gestellten Situati-
mit dem ich gern mal rausgehen würde. Er
es weiter nach Taschkent und von dort mit mi-
onen, in denen du als Fotograf vorgibst, was
schraubt sein eigenes Level immer wieder nach
litärischen Kleinbussen zum Fuße des Pfads, der
zu machen ist. Diese Inszenierung siehst du
oben, geht neue Routen – vielleicht ergibt sich
dann ins Basislager führte. Von dort aus noch
meiner Meinung nach später auf den Bildern.
da ja was in diesem Herbst ...
nerung?
mal zwei Tage zu Fuß weiter, wieder bei gro ßer Hitze. Bis zum ersten Foto war dann bereits eine ganze Woche vorüber!
Gab es einen Moment, in dem du die Kame ra gern dabei gehabt hättest?
Immer wie-
INFOS UNTER
www.rainereder.com
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frischeluft
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1. JACK WOLFSKIN – Vapor Trail Jacket Die DamenWetterschutzjacke Vapor Trail Jacket wiegt nur 255 Gramm
helfen zusätzlich, den Wind draußen zu halten. Empfohlener Verkaufspreis: 100 Euro. www.vaude.com
und kann bei Bedarf in ihrer eigenen Brusttasche verstaut
12.
9. PATAGONIA – Super Cell Jacket Als leichteste Gore-Tex® Paclite® Shell im Hause Patagonia überzeugt das Super Cell Jacket durch ihre ultimative Effizienz. Minimalistisch,
werden. Passend zum aktiven Anwendungsspektrum ist das
5. Berghaus – Velum Jacket Die leichteste und
robust und superklein verpackbar, ist sie ideal für alle Fast-
Wetterschutz-Material Texapore Air O2+ Minirip DT 2.5L luft-
atmungsaktive Herrenjacke aus dem Hause Berghaus aus
and-Light-Aktivitäten. Das Mikrofleece-Futter am Hals und die
durchlässig und dynamisch atmungsaktiv. Zum niedrigen Ge-
Gore- Tex Active Shell. Designt für alle, die mit möglichst
Windleiste sorgen für hohen Tragekomfort. Mit einem Gewicht
wicht trägt, neben den wasserabweisenden Reißverschlüssen,
wenig Gewicht unterwegs sein wollen. Die Jacke bietet ma-
von 369 Gramm nimmt man die Jacke gern mit auf Tour.
auch das Material bei: Durch seine 2,5-Lagen-Konstruktion
ximale Atmungsaktivität und sitzt dank der körpernahen und
Empfohlener Verkaufspreis: 260 Euro. www.patagonia.com
kann ein zusätzliches Innenfutter eingespart werden. Auch für
technischen Passform perfekt. Das Velum Jacket ist auch als
den Herren erhältlich. Empfohlener Verkaufspreis: 169,95 Euro.
Damenversion in vielen bunten Farben erhältlich. Empfohlener
www.jack-wolfskin.com
Verkaufspreis: 280 Euro. www.berhaus.com
10. ADIDAS – Terrex Fast R Mit dem Terrex Fast R hat adidas einen leichten, athletischen und zugleich stabilen Fast-Hikingschuh entwickelt. Trotz eines sehr geringen Ge-
2. MOUNTAIN HARDWEAR – Anorak Ghost Whisperer Gespenstisch leicht: Mit nur 53 Gramm und
6. ODLO – Evolution Warm Special Heiße Funk-
wichts bieten die Mid- und Lowcut-Version Sicherheit und
tionswäsche: Eine Flammenoptik ist der Hingucker bei der
Stabilität. Möglich machen das die rutschfeste Sohle aus einer
einem außergewöhnlich geringen Packmaß ist die Ghost Whis
Funktionswäsche Evolution Warm Special von Odlo. Jedes Teil
innovativen Continental-Gummimischung, die 3D-ForMotion™-
perer die erste wind- und wasserabweisende Shell, die in die
ist ein Unikat. Das Seamless-Shirt ist hochfunktionell, extrem
Technologie für kontrolliertes Bergablaufen sowie die geformte
Hosentasche passt! Mountain Hardwear verarbeitet in dieser
elastisch, atmungsaktiv und geruchshemmend. Nahtlos einge-
Fersenkappe, die einen perfekten Sitz garantiert. Der Schuh ist
Jacke extrem leichtes Ripstop-Nylon. Durch die Verwendung
strickte Funktionszonen sorgen für besten Feuchtigkeitstransport
ab März 2012 im Handel erhältlich. Empfohlener Verkaufs-
von sehr dünnen Fäden wiegt das Material nur 24 Gramm pro
und kompromisslose Isolation. Empfohlener Verkaufspreis: Shirt
preis: 179,95 Euro. www.adidas.com
Quadratmeter. Weltweit ist genau ein Produzent in der Lage,
89,95 Euro, Hose 74,95 Euro. www.odlo.com
11. THE NORTH FACE – Havoc Mid GTX XCR Der
diese Qualität herzustellen. Empfohlener Verkaufspreis: 130 Euro. www.mountainhardwear.com
3. Haglöfs – Spinx Q Jacket
7. Klättermusen – Mithril Kevlar Jacke Ur-
leichte, mit einer wasserdichten und atmungsaktiven Gore-
sprünglich wurde Kevlar bei der Herstellung von Motor-
Tex®-Membran beschichtete Wanderschuh von The North Face
Zur Wintersaison
radschutzbekleidung eingesetzt, um die Fahrer bei Stürzen
hat eine funktionelle Laufsohle für das Laufen auf felsigem
2011 präsentiert Haglöfs die Spinx Q – eine Jacke, die nur
zu schützen. Die robuste Mithril Kevlar Jacke wurde aus
Untergrund. Ein hochwertiges EVA-Fußbett mit Gel-Fersenkissen
für weibliche Outdoor-Sportler entwickelt wurde. Sie besteht
einem mit Kevlar verstärkten Material hergestellt und sorgt
und Dämpfungspolster im Vorderfußbereich bietet höchsten
aus 3-Lagen Gore-Tex® Pro Shell, einem der hochwertigsten
somit für optimalen Schutz beim Klettern und Wandern. Die
Komfort. Die spezielle Cradle™-Technologie zentriert die Fer-
Materialen auf dem Markt. Das strapazierfähige Textil ist leicht
Jacke eignet sich für alle mittelschweren bis anspruchsvollen
se für mehr Stabilität und Komfort, während der knöchelhohe
und dabei außerordentlich atmungsaktiv. Spinx Q wurde in
Outdoor-Aktivitäten bei wenig bis mittelstarkem Wind. Aus-
Schaft den Knöchel stützt. Empfohlener Verkaufspreis: 160 Euro.
erster Linie für Outdooraktivitäten wie Alpinklettern oder Hoch-
gezeichnet mit dem Outdoor Industry Gold Award 2011.
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gebirgstouren konzipiert. Empfohlener Verkaufspreis: 450 Euro.
Empfohlener Verkaufspreis der limitierten Jacke: 411 Euro.
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12. Lundhags – Syncro Boot High Kompromissloser, schnell trocknender Stiefel für höchste Ansprüche: Der
4. VAUDE – Cosmique Jacket Garantiert ohne Über-
8. HOUDINI – Women´s Surpass Jacket Das Sur-
Schaft aus Vollnarbenleder und Neoprenfutter sorgt für maxi-
gepäck schickt Vaude die modernen Bergsportler auf die Reise
pass Jacket von HoudiniSportswear richtet sich an Outdoor-
malen Komfort und Stabilität. Die Vibram®-Traction-Sohle bietet
ins Gebirge. Das Cosmique Jacket ist mit nur 99 Gramm eine
Enthusiasten und Bergführer, die den Anspruch an wetterfeste
perfekte Dämpfung und gutes Abrollverhalten. Empfohlener Ver-
ultraleichte Windjacke für Alpinisten und kann in der eigenen
und widerstandsfähige Bekleidung mit ihrem ökologisch guten
kaufspreis: 450 Euro. www.lundhags.se
Brusttasche verstaut werden. Das Jacket schützt durch den
Gewissen verbinden wollen. Die 2,5-Lagen-Jacke ist zu 100
Windchill-Effekt schnell und effektiv vor einem Auskühlen. Das
Prozent recycelbar. Das Material ist im Gegensatz zu vielen
wasser- und windabweisende Ripstop-Nylon ist luftig-filigran und
anderen Hardshells dehnbar, weich und leise, dennoch abrieb-
gleichzeitig erstaunlich robust. Eine technische, eng anliegende
fest und wasserdicht. Empfohlener Verkaufspreis: 300 Euro.
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13. FJÄLLRÄVEN – Kajka Junior Fjällräven denkt an
15. TATONKA – Tragesystem X Vent Zero Tatonka
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minimalem Kontakt mit dem Rücken. Außerdem entlastet die „X
Ausgestattet mit kindgerecht geschnittenen Schultergurten, einem
Vent Zero“-Konstruktion den Rücken, da das Gewicht seitlich auf
Brustgurt und Hüftflossen mit Beckengurt trägt der 20-Liter-Ruck-
die Hüften übertragen wird. Wegen konsequenter Materialredu-
sack nicht nur die wichtigsten Wanderutensilien, sondern auch
zierung sind beide Rucksäcke absolute Leichtgewichte. Aber auch
seinen Namen zu Recht: Der „große“ Kajka ist bei Fjällräven das
optisch überzeugen die beiden Modelle. Tragekomfort in einer
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Vorzeigemodell unter den Trekking-Rucksäcken. Empfohlener Ver-
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14. Ortlieb – Mountain X 31
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Der wasserdichte
16. SKYLOTEC – 27.0 Bag Kurze Kletter- oder Abseilpas-
MountainX 31 mit 1.200 Gramm Gesamtgewicht ist speziell für
sagen erschweren den Weg zum Gipfel oder bergab. Doch wer
die hohen Anforderungen beim Alpencross konzipiert: Er verfügt
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Das 27.0 Bag bietet dank des Skylotec-Patents die optimale
Julbo
großflächiges wasserdichtes Frontfach, das auch als Helmhalter
Lösung: Der leichte Klettergurt ist im Rucksack integriert, kann,
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dient. Das anatomisch geformte Rückensystem mit Ventilati-
ohne den Rucksack abzunehmen, angelegt werden und danach
onskanälen und gepolstertem Hüftgurt garantiert bequemen
wieder genauso einfach verstaut werden! Das 3 Step Venting
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sorgt für optimalen Temperaturausgleich am Rücken und hohen
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frische luft
17. EAGLE CREEK – Flashpoint ORV Trunk 30 Der Flashpoint ORV Trunk 30 von Eagle Creek ist für extreme Einsätze bei Regen, Schnee und Matsch konzipiert. Das abriebfeste und langlebige Bi-Tech™e-Obermaterial trotzt allen Wetterbedingungen. Darüber hinaus kommt hier 100 Prozent recyceltes Nylon- und Polyestergarn zum Einsatz. Das extrem strapazierfähige und sehr technische Rollgepäck wird an den Ecken, am Boden und den Rädern durch die 4-Point Protection geschützt, die mit Frontseitenstoßschutz auch massiv gegen Druck von außen vorgeht. Und sollte selbst diese hochwertige Ausstattung mal in die Bredouille geraten:
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Die „No Matter What™“-Garantie von Eagle Creek greift und repariert oder ersetzt – egal, was vorgefallen ist. Empfohlener Verkaufspreis: 330 Euro. www.eaglecreek.com
18. SALEWA – Ascent Der Ascent ist ein dynamischer, moderner, neu entwickelter Hiking-Rucksack und verfügt über eine Eispickel-/Stockbefestigung, ein SOS-Label und ein Innenfach für Wertsachen. Besonders komfortabel sind zum einen die Hüftgurttasche, zum anderen die Materialschlaufen auf dem Hüftgurt selbst. Das separate Bodenfach, die Seitentaschen und die separate Vordertasche sorgen für zusätzlichen Stauraum. Empfohlener Verkaufspreis: 99,95 Euro. www.salewa.com
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frische luft
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dvd - v e r lo s u n g
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24.
19. BUFF Headwear – Infinity Wood Neben den
der, das auch mit einem Band am Kopf befestigt werden kann.
eine einzige Nacht mit ausgefeilter Licht- und Bühnenshow
bewährten Schlauchtüchern aus Mikrofaser bietet Original Buff®
Abnehmbare Schaumstoffrahmen lassen die Brille hervorragend
völlig neu inszeniert und damit in pulsierende Locations ver-
mit dem neuen „Infinity“-Schal nun ein neues Produkt an. Da das
am Gesicht abschließen. Für eine perfekte Sicht auch bei Nebel
wandelt. Exklusiv erhielten nur wenige Hundert Fans Zutritt zu
Schlauchtuch sehr lang ist, kann es als Bolero oder Stola getragen
sorgen die mitgelieferten orangefarbenen Wechselfilter. Empfoh-
den einzigartigen Veranstaltungen mit den Fantastischen Vier
werden. Doppelt um den Hals gewickelt, ist es auch als Kopftuch
lener Verkaufspreis: 229 Euro. www.adidas.com
im Sommer. Smudo, Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon
oder Schal geeignet. Das Infinity-Tuch wird aus dem Naturpro-
boten einen musikalischen Querschnitt durch mehr als 20 Jah-
22. COLUMBIA – Insight Ice™Short Sleeve Top
re Bandgeschichte mit ihrem unverwechselbaren Sprechgesang
Das Insight Ice™ Short Sleeve Top ist mit allem ausgestattet,
und richtig gutem Sound. Wer das Konzert und die einmalige
was Sportenthusiasten im Sommer trocken, kühl und geschützt
Show an den wohl außergewöhnlichsten Locations des Landes
Kleine Ta-
hält: Die innovative Omni-Freeze®-Ice-Technologie setzt dort
verpasst hat, hat jetzt die Chance, die exklusive Dokumentati-
schen, große Technik: Die RFID-tec-Accessoires sind klein, leicht
an, wo wir uns bisher Feuchtigkeit und Hitze geschlagen geben
on auf DVD in einer streng limitierten Auflage zu gewinnen. Wir
und bieten effektiven Schutz vor Informationsdiebstahl und dem
mussten. Die Temperatur des Materials sinkt spürbar, sobald es
verlosen fünf dieser optischen Leckerbissen. Schreib eine Mail an
elektronischen Eindringen in die Privatsphäre. Die mit dem
mit Schweiß in Berührung kommt. Omni-Shade® sorgt für den
raus@terraoceanisverlag.de und beantworte folgende Frage:
OutDoor Industry Award 2010 ausgezeichnete RFIDsafe-Tech-
optimalen Sonnenschutz und Omni-Wick® für den schnellen
Welche Biermarke hat im Logo ein rotes Wappen mit weißem
nologie basiert auf einem innovativen Nickel-Kupfer-Gewebe
Trocknungseffekt. Wer also im nächsten Sommer draußen durch-
Schlüssel? A) Beck`s
und blockiert sämtliche Radiofrequenz-Übertragungen. Das Au-
starten möchte, ist mit dem Insight Ice Tank perfekt gerüstet.
Selbstverständlich ist der Rechtsweg ausgeschlossen und alle Teil-
ßenmaterial ist gleichzeitig extrem strapazierfähig, flexibel und
Empfohlener Verkaufspreis: 44,95 Euro.
nehmer müssen volljährig sein. Viel Glück!
weich. Empfohlener Verkaufspreis: ab 24,95 Euro.
www.columbia.com
dukt Tencel® gewonnen und ist in zwei verschiedenen Stärken erhältlich. Empfohlener Verkaufspreis: 39,95 Euro. www.buff.de
20. PACSAFE – RFID-TEC-ACCESSOIRES
B) Hafenwasser
C) Tuschwasser
24. HEIMPLANET – The Cave Das Label Heimplanet hat
www.pacsafe.com
gen, Planen und Einzelteilen ein Ende setzt. Das Besondere: Es
spezialist adidas eyewear erweitert seine Terrex™-Range um
23. Exklusive DVD zur Beck’s Gold Fresh Experience nach zwei auSSergewöhnlichen Events zu ge winnen Nicht nur die Band, auch die Kulissen waren
ein extrem leichtes, schmal geschnittenes Outdoormodell, das
fantastisch: Eine Bühne im Hamburger Hafen zwischen Krä-
ren als Einheit und müssen nicht getrennt aufgebaut werden. Ein-
Extrembergsteigern, Speedhikern und allen Hobby-Alpinisten zu
nen und Schiffen und eine im K21 Ständehaus, Standort der
fach auspacken, aufpumpen und willkommen daheim! Zu bestellen
optimaler Sicht verhilft. Terrex™ Fast heißt das neue Gipfelwun-
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, wurden für die Show für
gibt es das Zelt online unter www.weare.de.
21. ADIDAS EYEWEAR – Terrex™ Fast Sportbrillen-
20
raus-magazin 3 / 2011
ein völlig neuartiges Zelt entworfen, das dem Kampf mit Zeltstangibt einen aufblasbaren Rahmen, Innen- und Außenzelt funktionie-
support
Stück Ein Prozent vom hilft viel Kuchen
text Benjamin Hellwig
E
s beginnt mit einer guten Idee zweier Fliegenfischer. Genau vor zehn Jahren entwickeln Yvon Chouinard und Craig Mathews eine gemeinsame Strategie für die Umwelt. Craig, Inhaber von Blue Ribbon Flies aus Montana, und sein Fischer-Kumpel Yvon, Gründer
und Inhaber des Outdoor-Spezialisten Patagonia, legen 2001 mit „1% for the Planet“ den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte in Sachen unternehmerischer Verantwortung. Die Mission des geplanten Zusammenschlusses der beiden Unternehmer? Ein gemeinnütziges Netzwerk aus Firmen aufzubauen, die selbst für den Erhalt der Natur aktiv werden wollen. Die Idee ist simpel, aber wirkungsvoll: Mitglieder spenden mindestens ein Prozent ihres jährlichen Umsatzes und fördern somit weltweit Initiativen für den Schutz der Umwelt. Und die Bandbreite ist groß: Projekte in den Bereichen alternative Energie, Biodiversität, nachhaltige Landwirtschaft sowie Wasserund Waldprojekte beispielsweise zeigen, dass Unternehmen mit ihrem Beitrag einen individuellen Schwerpunkt bei der Förderung setzen können. In einem knappen Jahrzehnt ist „1% for the Planet“ eines der führenden Programme für die Finanzierung von Umweltschutzarbeiten weltweit geworden. Seit dem Launch 2002 haben die Mitglieder mehr als 70 Millionen US-Dollar an von ihnen ausgewählte gemeinnützige Initiativen gespendet, von großen internationalen Organisationen bis hin zu lokalen Gruppen. Mehr als 2.500 Non-Profit-Organisationen wurden von „1% for the Planet“ anerkannt und erhalten finanzielle Unterstützung von den Mitgliedern. Doch die finanzielle Unterstützung geht in manch einem Jahr auch einmal schwerer von der Hand.
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raus-magazin 3 / 2011
support
foto © J. Cricco © 2011 Patagonia, Inc.
foto © T. Davis © 2011 Patagonia, Inc.
Normalerweise steuern die wirtschaftlichen Bedingungen die Spendenbereitschaft: Ist wenig Geld da, wird weniger bereitgestellt. Die Mitglieder der Initiative dagegen verpflichten sich, auch in schwächeren Zeiten ein Prozent ihres Umsatzes zu spenden – eine hohe Messlatte für jedes Unternehmen. Yvon Chouinard macht dies deutlich, wie ernst die Firmen es meinen: „Es ist ein großer Unterschied, einen Teil des Gewinnes abzugeben oder einen Teil des Gesamtumsatzes. Eines ist eine wohltätige Geste, die anderen zeigt, dass ökologische Werte im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens stehen.“ Warum also engagieren sich Unternehmen im „1% for the Planet“-Club? Terry Kellogg, Vorstandssprecher von „1% for the Planet“, erklärt: „Die Unternehmen sehen viele Vorteile in der finanziellen Unterstützung von Umweltschutzarbeit. Durch die Mitgliedschaft unterscheiden sie sich deutlich von den Mitwettbewerbern. Sie schmieden strategische Partnerschaften mit
foto © B. Aroyan © 2011 Patagonia, Inc.
den Kunden. Und sie richten sich nach den Werten ihrer Endverbraucher.“ In den letzten drei Jahren hat sich mehr als ein Unternehmen pro Tag dem 1%-Netzwerk angeschlossen und
WEITERE INFORMATIONEN UNTER
www.onepercentfortheplanet.org
im Jahr 2010 betrug das Wachstum 40 Prozent. 1.481 Un-
RAUS! verlost fünf Download Cards der „1% for the Planet: The Music, Vol. 1”!
ternehmen aus 44 Ländern sind bereits dabei und es sollen,
40 Songs, unter anderem von Jack Johnson, Submarines und Sons of William warten auf dich. Schick ein-
ginge es nach Yvon, noch viele weitere hinzukommen. „Mir
fach eine E-Mail an raus@terraoceanisverlag.de. Einsendeschluss ist der 30. November 2011. Oder hast du
wird klar, dass wir eine Revolution gestartet haben, die gerade
Lust, die Initiative selbst zu unterstützen? Auf music.onepercentfortheplanet.org kannst du mit deinem Download
erst ihren Anfang nimmt.“
einen eigenen Beitrag leisten!
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contest
Grenzerfahrung SpurenimLandderWeite
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raus-magazin 3 / 2011
contest
Text UND INTERVIEW Benjamin Hellwig
Morgens poltern die Männer der Müllabfuhr mit den Tonnen durch dein Treppenhaus, nach Feierabend stehst du fast immer im Stau und wenn du einmal an einen Ort in Deutschland denkst, an dem du für einen längeren Augenblick ganz allein sein könntest, fällt dir nichts ein? Auf der Suche nach dem perfekten Gegensatz zu Lärm und Enge reisten in diesem Spätsommer 59 MountainbikeEnthusiasten vom Profi bis zum gut trainierten Amateurfahrer an einen der ruhigsten Flecken der Erde. Und wirbelten mächtig Staub auf. Die „Mongolia Bike Challenge“ ist mehr als nur ein Rennen auf zwei Reifen. Während der extremen Reise durch die Mongolei treffen die Fahrer auf eine Welt voller Tradition und landschaftlicher Schönheit.
Foto © Ottavio Tomasini
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contest
on Nachbarn keine Spur: In dem am dünnsten besiedelten Land der Welt geht es für gewöhnlich gemächlich zu. Steppe und Wüste so weit das Auge reicht, vereinzelte Schafherden und hier und da ein „Ger“, die mongolische Nomadenjurte. Eingebettet zwischen Sibirien im Norden und China im Süden ist die Mongolei der Inbegriff von Abgeschiedenheit und Ursprünglichkeit. Gerade einmal zwei Menschen leben hier im Schnitt pro Quadratkilometer – rund 100-mal weniger als in Deutschland. Und in vielerlei Hinsicht ist das Leben der mongolischen Einwohner noch wie zu Zeiten ihres berühmtesten Landsmannes. Die natürlichste Art der Fortbewegung war schon unter Dschingis Khan das Pferd. Stolze 54 verschiedene Wörter umschreiben das Nutztier in der Landessprache und selbst Vierjährige erleben bereits die Perspektive Pferderücken. Mit dem Zweirad dagegen ist hier kaum jemand unterwegs, es sei denn, es sitzt ein Motor zwischen Vorder- und Hinterreifen. Das Motorrad ist in den Weiten der Mongolei zu einer Art Statussymbol eines Landes geworden, in dem der Besitz einer Nomadenfamilie einst lediglich über das Wohlergehen ihrer Mitglieder und deren Tiere definiert wurde. Mehrmals im Zyklus eines Jahres verändern die Hirtenvölker dabei ihren Standort. Sie ziehen weiter, stets angetrieben von verfügbarer Nahrung, Wasser und klimatischen Bedingungen. Etappenweise vorwärts geht es für die Teilnehmer der Mongolia Bike Challenge. Das extremste Mountainbikerennen der Welt ist außergewöhnlich und einmalig: In einem einzigen Wettbewerb vereint sich die Vielfalt des gesamten Landes. Die Teilnehmer der diesjährigen Challenge passieren unwirtliche Wüstenabschnitte und spektakuläre Dünen der Gobi, überqueren atemberaubende Bergpässe in der Khangai Mountain Range und kreuzen unberührte Flussläufe. Auf einer Gesamtdistanz von 1.200 Kilometern geht es für die Biker über neun spektakuläre Etappen und rund 14.000 Höhenmeter. Ungewohnte klimatische Verhältnisse, bis zu 144 Kilometer lange Tagesabschnitte und ein ständig wechselndes Terrain machen die Teilnahme zur puren persönlichen Herausforderung. Auch für Uwe Eibel. Der 47-jährige Landshuter hat bereits den aus mehreren Radmarathons bestehenden Alpencup sowie den 2010er-Peakbreak, eines der weltweit härtesten Straßenetappenrennen, hinter sich. Das Mongoleispektakel aber forderte ihn wie kein anderes Race: „Ein absolut grenzwertiges Rennen! Denn in vielen Abschnitten ist ein Mountainbike einfach nicht das geeignete Fortbewegungsmittel. Eher vielleicht ein Esel, Kamel oder Pferd. Aber Grenzerfahrungen machen dieses Rennen natürlich aus. Dass die allerdings so extrem sein würden, war mir nicht klar.“ An seine Grenzen kommt er, als ihn bereits auf der ersten Etappe einige Pannen weit zurückwerfen. Die Wüstenpassage fährt er dadurch allein, ohne Begleitung und Unterstützung. Brütend heiße 50 Grad, quer zur Fahrtrichtung verlaufende Bodenwellen, sogenannte Washboards – nur unterbrochen von tiefen Treibsandmulden. „Jeder, der mit dem Mountainbike bei uns schon einmal im Wald über eine kurze Wurzelstrecke gefahren ist, kennt das Gefühl von Washboards – nur dass es in der Mongolei den ganzen Tag über so ist: permanent zermürbende Schläge und Erschütterungen.“
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Pannenhilfe Vierbeiner Foto © CARLO BORLENGHI
contest
Ein treffendes Bild zur Belastung des Sitzfleisches liefert auch der kanadische Teilnehmer Cory Wallace: „Es ist, als würdest du sechs, sieben Stunden mit nacktem Hintern auf einem Presslufthammer sitzen.“ Die Fahrtstrecke auf dem unbearbeiteten natürlichen Untergrund der ersten Etappen gleicht einer Aneinanderreihung von Schlaglöchern. Und zwingt bereits einige – auch jüngere – Fahrer, aus dem Rennen auszusteigen. Auch Uwe ist kurz davor. Sein Körper stellt durch Hitze und Belastung viele Funktionen ein. Trotz gut abgestimmter Getränke aus Elektrolyten, Mineralien und Vitaminen bekommt der Fitnesscoach und Athletiktrainer einen dicken Wasserbauch. „Ich konnte die Flüssigkeit nicht mehr aufnehmen, mein Körper hat einfach gestreikt und war trotz vollen Bauchs somit offensichtlich völlig dehydriert.“ Die Vibrationen machen seinen Kopf mürbe, Kopfschmerzen sind die Folge. 400 Meter vor dem Ziel der Etappe hat er einen kompletten Zusammenbruch. In einer Sandmulde muss er aus dem Sattel steigen, im Wiegetritt macht seine Oberschenkelmuskulatur dicht. „Ich bin einfach umgefallen und lag im heißen Sand, wie ein auf dem Rücken liegender Maikäfer.“ Uwes Körper verkrampft mit jeder kleinen Bewegung mehr. Seine Zehen rollen ein, seine Finger erstarren in der Lenkergriffhaltung. „Bis zu einem Punkt, an dem gefühlsmäßig mein ganzer Körper dicht gemacht hat.“ Und dann kommt die Panik. Ohne, dass es jemand mitbekommt, liegt er allein in einem Sandloch in der Wüste auf einer mehrere Hundert Meter breiten Piste. „Da kannst du schon mal übersehen werden. Ich habe versucht, mich zu dehnen und zu stretchen. Nach einer Weile kam das Taiwan-TVTeam und entdeckte mich. Sie haben dann ihr Auto so hingestellt, dass ich etwas Schatten hatte. Helfen durften sie mir allerdings nicht, nur Mut zusprechen. Ich habe mir gesagt, so kurz vor dem Ziel gebe ich nicht auf! Nach meinem Versuch, aufzustehen, hat mich mein Kreislauf gleich wieder Querfeldein durchs Weideland Foto © Ottavio Tomasini
umkippen lassen. Der Rotkreuzwagen kam dann aus Richtung Ziel zu mir
Foto © Ottavio Tomasini
gefahren. Ich habe ihn aber völlig ignoriert, wollte selbst entscheiden und nicht aus dem Rennen genommen werden. Fahrend oder schiebend, ich weiß es nicht mehr genau, bin ich dann ins Ziel gekommen.“
„In vielen Abschnitten ist ein Mountainbike einfach nicht das geeignete Fortbewegungsmittel. Eher vielleicht ein Esel, Kamel oder Pferd.“ Uwe Eibel Die nächsten beiden Etappen nutzt er zur Erholung und geht es etwas ruhiger an. Und so wandert sein Blick auch auf Dinge, die das Rennen neben dem Kampf mit sich selbst noch zu bieten hat. Dabei sind es besonders die Begegnungen mit den mongolischen Nomaden, die ihn faszinieren. „Die Menschen haben drei, vier Jurten und ein paar Tiere und kommen in dieser absoluten Abgeschiedenheit zurecht. Und dann gehen sie mit ihren Kindern auf uns zu, feuern uns an, reiten neben uns her – das sind schon gewaltige Eindrücke.
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contest
Und wenn du dir jetzt deutlich machst, wo du da gerade bist, in Regionen, in denen noch nie ein Tourist war, schon gar nicht mit dem Rad, dann sind das Begegnungen mit einer der letzten Urformen unseres Daseins.“ Das Staunen ist auch auf der anderen Seite zu spüren: „Abends schlichen sie um unser Lager herum. Wir haben sie eingeladen und merkten, wie wenig sie das, was wir in ihrem Land machten, fassen konnten.“
Uwes Zehen rollen ein, seine Finger erstarren in der Lenkergriffhaltung. „Bis zu einem Punkt, an dem gefühlsmäSSig mein ganzer Körper dicht gemacht hat.“ Und dann kommt die Panik.
Eine spätere Etappe macht deutlich, wie vielfältig und abwechslungsreich die Mongolia Bike Challenge ist. Statt sengender Hitze und endloser Weite dominieren nun kalte, dünne Luft, anstrengende Höhenmeter und Bergpässe voller felsigem Geröll. „Dazu die Vorbelastung durch die Wüstenabschnitte, das habe ich völlig unterschätzt.“ Ohne großartiges Aufwärmen geht es für Uwe und alle anderen mit 20 Prozent Steigung zu Beginn des Abschnitts bis auf 2.950 Meter Höhe. Das Etappenziel folgt hinter einer 50 Kilometer langen Downhill-Strecke. „Bergab musstest du da volle Kanne arbeiten, weil es ständig über Geröll und durch kleinere und größere Flüsse ging. Immer wieder ins eiskalte, reißende Wasser, zum Teil bis Brusthöhe. Das ist auch nur am Anfang lustig. Und irgendwann frierst du schon, wenn du das Wasser nur siehst.“ Nach dem Wechselbad der Gefühle setzt Uwe zum Schlussspurt an. „Auf der letzten Etappe nach Karakorum habe ich dann noch mal meine volle Leistung abgerufen. Du denkst dir: Reiß dich jetzt noch mal zusammen und drück voll durch.“ An den Anstiegen fühlt er sich kräftig und kann bei den Amateuren vorn mitfahren. Bergab übernimmt er die Führung und kann
Gegorene Stutenmilch und getrockneter Joghurt auf leeren Magen Foto © Ottavio Tomasini
auch im Flachland noch gut mitarbeiten.
Ein aus sportlicher Sicht versöhnliches Ende, doch was nachwirkt, sind besonders auch seine Eindrücke der mongolischen Kultur. So stark, dass eine nächste Reise in das Land der Weite bereits in Planung ist. „Ich möchte, dass meine Kinder diese Urlebensform einmal kennenlernen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es das so noch lange geben wird. Dieses einfache Leben gepaart mit der riesigen Gastfreundschaft und einer wunderschönen Natur möchte ich ihnen gern näherbringen.“ Das Mountainbike wird zu Hause bleiben. Und der Rest der Familie übt sich schon im Reiten. Endlich das passende Fortbewegungsmittel.
Heiß geworden?
Das Booking für die Challenge 2012 ist bereits ge-
öffnet. Zeit zum Trainieren bleibt genug.
Weitere Informationen unter
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www.mongoliabikechallenge.com
contest
Ruhepol Zelt Foto © CARLO BORLENGHI
Ziegenspalier Foto © Ottavio Tomasini
Ein treffendes Bild zur Belastung des Sitzfleisches liefert auch der kanadische Teilnehmer Cory Wallace: „Es ist, als würdest du sechs, sieben Stunden mit nacktem Hintern auf einem Presslufthammer sitzen.“
Local Support Foto © CARLO BORLENGHI
Merk dir deinen Parkplatz Foto © CARLO BORLENGHI
Früh übt sich ... Foto © Ottavio Tomasini
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contest
Foto © sportograf
InterviewSvenGerber
Hallo Sven, herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg bei der diesjährigen Mongolia Bike Challenge! Du bist mit Platz
Sven Gerber hat die Mongolei aus einem besonde-
elf im Gepäck gerade aus der Mongolei zurückgekommen.
ren Blickwinkel kennengelernt. Und dabei richtig
Wie fühlt es sich an, wieder in der Zivilisation zu sein? Ich bin
Gas gegeben. Der 30-Jährige aus dem sächsischen Oelsnitz erkämpfte sich in der Gesamtwertung des Mountainbike-Rennens als bester deutscher Teilnehmer Platz elf. Knappe 45 Stunden Fahrtzeit bedeuteten für den Fahrer vom Team Vogtland Bike gleichzeitig den dritten Rang in der Kategorie „Sportman“. Rennen wie die Mongolia Bike Challenge sind ganz nach seinem Geschmack. Sven sammelte bereits auf zahlreichen Mountainbike-Races Erfahrungen. Dabei sind es vor allem die auSSergewöhnlichen und entbehrungsreichen Etappenfahrten, die den Wahl-Münchner faszinieren. Je abgefahrener der Vergleich mit internationalen Bikern, umso gröSSer sein Interesse an dem
ja noch nicht lange wieder hier, aber die erste Woche war ich eigentlich nur körperlich anwesend. Die Eindrücke aus der Mongolei verarbeite ich erst nach und nach, das ist wie ein Film, der da in meinem Kopf abläuft. Du bekommst zwar alles mit, bist bei Bewusstsein, aber auch irgendwie nicht so ganz. In den Alltagstrott bin ich schon relativ schnell wieder gekommen, aber anfangs fühlte ich mich schon ein wenig fehl am Platz. Ich bin ja als Ingenieur in München angestellt, kam in mein Büro und sehe in meinem Posteingang 200 bis 300 E-Mails. Die Themen in der Mongolei drehten sich dagegen um ganz elementare Dinge wie „Wo bekomme ich Wasser her?“ und „Wird es reichen bis zum nächsten Verpflegungspunkt?“. Viele dort leben ohne Uhr, die stehen auf, wenn die Sonne aufgeht und gehen ins Bett, wenn sie wieder untergeht. Und dann sehe ich zurück in München auf einmal Terminschienen mit dem Jahr 2018 und denke mir, puh, das ist wahnsinnig weit weg!
Contest. Und gerade deshalb war sein Start bei der zweiten Auflage des zurzeit härtesten Wettkampfs auf
30
Neun extreme Etappen in einer trockenen, staubigen Welt
dem asiatischen Kontinent reine Formsache. Wie er
voller klimatischer Unterschiede liegen hinter dir – was
selbst in Form war und was er auSSer Staub sonst
hast du genau gemacht, um dich auf dieses Rennen vorzu-
noch zu sehen bekam? RAUS! hat ihn nach seiner
bereiten? Ich habe ja schon einige Rennen hinter mir, unter anderem
Rückkehr aus dem Herzen Asiens befragt.
einige 24-Stunden-Rennen. Ich habe auch schon mal 46 Stunden non-
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contest
stop auf dem Rad gesessen. Das heißt, sitzen kann ich eigentlich, ohne
mit ihrem Magen, ein Kanadier hatte während des Fluges dorthin sogar
dabei Probleme zu bekommen. Ich glaube, mental kann ich mich eini-
einen Kreislaufzusammenbruch. Das waren schon erste Vorboten, die
germaßen gut überwinden und die Frage „Warum mache ich das eigent-
zeigten, dass das Ganze nicht so einfach werden würde. In Dalanzad-
lich?“ wegschieben. Bei meiner Teilnahme am Cape Epic in Südafrika war
gad gab es bei unserer Ankunft einen heftigen Sandsturm, so etwas
es auch sehr heiß, ich wusste also, wie mein Körper auf Temperaturen
habe ich noch nicht erlebt! Du konntest kaum atmen, hattest ständig
reagiert. Ich bin da somit nicht blauäugig reingegangen und habe ge-
Sand im Mund. Waschbrettpisten waren eine weitere sehr hohe Belas
sagt, ich schaue mal. Ich habe viel trainiert, bin schon seit 15, 20 Jahren
tung. Am ersten Tag auf zig Kilometern! Das Problem dabei ist, dass
beim Radsport und konnte mich ganz gut auf das Rennen vorbereiten.
du dich relativ schnell wund fährst. Du kannst nicht mehr richtig sitzen,
Außerdem habe ich mich mental auf das Rennen eingestellt. Morgens
das war schmerzhaft und sehr unangenehm. Für den Untergrund war
früh losfahren, ohne zu essen oder mit wenig zu trinken, ohne Geld.
mein 2012er-CUBE „29er“ das Beste, was mir passieren konnte, beson-
Das führt deinen Körper auch mal an die Grenzen und übt das „Trocken-
ders wegen der großen Reifen. Für ein Fully (vollgefedertes MTB) waren
fahren“. Wenn du immer nur im Idealbereich fährst, reagiert der Körper
die Bedingungen dort einfach zu heiß und sandig. Der Gegenwind hat
durchaus mal aggressiv. Und dieses Gefühl während eines Rennens be-
dann die 80 Kilometer der eigentlich kurzen ersten Etappe sehr lang
reits zu kennen, erreichst du nur durch Training. Wenn du es kennst,
werden lassen. Da war der Respekt vor der Tour spätestens da! Schwie-
kannst du es einschätzen und weißt, ob es kritisch ist oder nicht.
rig war stellenweise auch das Navigieren. Es gab viele Spuren, in der Wüste gab es manchmal einen zehnspurigen Highway aus Sand. Einige
Los ging es in der Hauptstadt des Landes. Wie war dein ers
weiter links, andere weiter rechts, die in der Mitte führten über den
ter Eindruck? Man steigt bei so einer Reise zu Hause in ein Flug-
Berg. Der richtigen Spur zu folgen, war ein wichtiges taktisches Mit-
zeug ein und in einer komplett anderen Welt wieder aus. In Ulaanbaa-
tel. Ab etwa der Hälfte des Rennens kam in den Bergen die Kälte als
tar haben die Einwohner erst 1985 damit begonnen, aus den Jurten in
Schwierigkeit hinzu. Wir sind manchmal auf 2.500 Meter Höhe bei mi-
feste Gebäude zu ziehen. Zum einen boomt die Stadt heute und ist
nus fünf Grad gestartet und hatten wenig später eine der knapp 30
sehr westlich geprägt, auf der anderen Seite gibt es in der Stadt auch
eiskalten Flussdurchquerungen vor uns. Da sehnst du dich schon mal
heutzutage noch Jurtensiedlungen. In dieser staubigen und manchmal
wieder nach einer heißen Dusche.
auch dreckigen Umgebung kamen Frauen wie aus dem Ei gepellt aus den Jurten. Das hat mich beeindruckt. Nach den ersten beiden Tagen in
Wer heimischer Hektik und Trubel für eine Weile entgehen
Ulaanbaatar gab es eine große Zeremonie, auf der alle Fahrer begrüßt
möchte, findet in der Abgeschiedenheit der Mongolei si-
wurden. Selbst die Minister waren da. Und wir sind mit Polizeieskorte
cher die nötige Erholung. Hast du trotz der hohen kör-
vom Platz gefahren.
perlichen Belastung auch Abstand von zu Hause nehmen können? Die Fahrt durch die Mongolei habe ich tatsächlich auch zur
Die klimatischen Unterschiede der einzelnen Etappen sind
Entspannung gemacht. Wenn du in den Urlaub fährst, brauchst du im-
riesig. Mit welchen Schwierigkeiten hattest du während
mer ein paar Tage, um deinen Geist zu erholen. Bei einem solchen Ren-
des Rennens zu kämpfen? Wie erging es anderen Fahrern?
nen bist du innerhalb kürzester Zeit mit deinen Gedanken ganz weit weg
Die höchste Temperatur der Tour lag bei 48 Grad im Schatten, aber es
vom Alltag. Ich kann da meinen Kopf perfekt entspannen! Den Körper
ging schon mit der Anreise zur ersten Etappe los. Bei der Ankunft in
wieder zu spüren, am Limit zu sein, das ist etwas, das ich immer wieder
Dalanzadgad hatten einige wegen der extremen Hitze bereits Probleme
brauche – gerade auch im Gegensatz zu meinem beruflichen Alltag.
Pompöser Auftakt Foto © Ottavio Tomasini
Foto © Caterina Caratozzolo
Schlachtfest Foto © sven gerber raus-magazin 3 / 2011
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contest
Die Speisekarte der Mongolei verspricht einige skurrile Besonderheiten wie beispielsweise gegorene Stutenmilch oder Hammel zu allen Tageszeiten. Habt ihr euch landestypisch ernährt? Und wie ist es dir bekommen? Das Essen dort ist sehr fettreich, für uns gab es dagegen meistens Nudeln und Reis und dazu exein Raum für alle/s Foto © Caterina Caratozzolo
trem gute mongolische Suppen. Wenn wir ausschließlich landestypisch gegessen hätten,
Die Mongolei hat eine beeindruckende Natur. Was hat dich
hätte sich das mit unseren europäischen Mägen relativ kritisch auf das
an dem Land besonders fasziniert? Ich hatte mich auch nach Al-
Rennen auswirken können. Ich habe also etwas langsam gemacht mit
ternativen im Bereich Etappenrennen umgesehen, aber die Vielfältigkeit der
den fettigen und rohen Speisen und das war sicher auch einer der Fak-
mongolischen Landschaft empfand ich schon als extrem spannend. Von der
toren, warum ich im Gegensatz zu anderen keine Probleme bekommen
Wüste in das Hochland zu fahren. Am Anfang hast du überhaupt kein
habe. Ich glaube, wenn du da alles an kulinarischen Köstlichkeiten der
Wasser und musst aufpassen, dass du dich gut versorgst. Und in den
mongolischen Küche mitnimmst, könnte es auch ganz anders laufen.
späteren Etappen hast du riesige reißende Flüsse. Die schlängelten sich
Bei einer Etappe habe ich nach einem Zielsprint noch den zweiten Platz
durch die Landschaft und du musstest genau schauen, an welcher Stel-
erreicht. Kaum angekommen und total ausgepowert, gab es dann eine
le eine Querung am sinnvollsten war. Diese Gegensätze innerhalb von
Schale dieser gegorenen Stutenmilch mit einem Stück Schafskäse. Ein
1.000, 1.200 Kilometern direkt zu erleben, war faszinierend. In der Mon-
spannendes Unterfangen, bei dem mir das kurze Probieren ausreichte
golei freust du dich, wenn du mal einen Baum oder sogar einen Wald
(lacht). Austrinken konnte und wollte ich nicht, es ganz abzulehnen
siehst. Und als wir auf die Canyons trafen, dachte ich, jetzt fehlen eigent-
wäre aber unhöflich gewesen.
lich nur noch Winnetou und Old Shatterhand. Und immer wieder Tiere: Yaks, Pferde, Kamele, Ziegen, Schafe und wahnsinnig viele, sehr schnelle
Was oder wer hat dich auf der Tour besonders beein-
Erdmännchen!
druckt? Die Wüste und ihre Sandstürme. Da geht dir viel durch den Kopf. Du hast vielleicht nur noch eine halbe Flasche Wasser, bist even-
Hast du einen Einblick in die Lebensweise der Mongolen be-
tuell nicht mehr auf dem richtigen Weg und ganz allein unterwegs.
kommen können? Welchen Eindruck hat das kulturelle
Die Geier kreisen schon über dir, die Sonne brennt mittags mit über 50
Leben auf dich gemacht? Die Mongolen, die wir getroffen haben,
Grad. Das sind Gedanken, die du aus der westlichen Welt nicht mehr
hatten ein sehr einfaches Leben. Viele Besitztümer haben sie nicht, aber
kennst, ganz elementare Gefühle kommen da in dir hoch. Ganz schön
damit scheinen sie sehr zufrieden zu sein. Sie streben nicht nach Dingen
krass, was da im Kopf abgeht.
unserer Gesellschaft. Ein einfaches Leben in einer Jurte – Dinge wie Telefon, Fernsehen und Internet brauchen sie nicht. Stattdessen siehst du
Nach dem Erlebnis Mongolei stehen bestimmt neue Ziele an.
vierjährige Kinder, die auf dich zureiten, ohne Sattel, lachend, und sie
Was hast du dir als nächstes vorgenommen? Ich bin tatsäch-
freuen sich einfach, dass sie dich sehen. In den Jurten leben die Familien
lich schon wieder am Schauen. Ich würde mir gern einmal die Anden
mit teilweise sechs bis sieben Menschen, an Privatsphäre ist da nicht zu
ansehen, da gibt es ein Rennen, das mich reizt. Zudem die Crocodile
denken. Das ist schon eine beeindruckende Art zu leben. An einem Tag
Trophy in Australien. Und es gibt etwas Schönes in Alaska: die dortige
haben wir zuschauen können, wie die Familie ein Schaf geschlachtet hat –
Kälte. Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Irgendetwas werde ich mit
da wurde praktisch alles verwertet.
Sicherheit wieder in Angriff nehmen!
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nachgefragt
Von der Sehnsucht,
aufzubrechen fotoS © Klaus Fengler & Marcel Hartmann
Interview Benjamin Hellwig
I n t e r v i e w S t e f a n Glow a c z Stefan Glowacz ist in der Nähe von Starnberg zu Hause. Und an
sieben seiner bedeutendsten Expeditionen.
Steilwänden. Kanada und Grönland. Antarktis und Kenia. Patago-
Mehr als 400 Bilder sprechen die Sprache
nien und Himalaja. Seine heutige Begeisterung für das Klettern in
des Extremkletterers. Und einige von ihnen
Extremsituationen verdankt er seinen Eltern, mit denen er als Kind
zeigen, dass unterwegs nicht immer alles
bereits die Vertikale erkundet. Ausflüge in die heimische Bergwelt
glatt und „wie im Bilderbuch“ läuft. Die
macht der 46-Jährige nach wie vor. Es sind jedoch die entlegensten
Südwand des nepalesischen Gauri Shankar
Orte, die ihn herausfordern. Und an denen er das Gefühl hat, zu
bleibt unbezwungen. Das Scheitern gehört
Hause zu sein. In gebundener Form erzählt Stefan nun in seinem
dazu. Und darin steckt ein Neubeginn. Wir
gerade erschienenen Bildband mit faszinierenden Aufnahmen von
sind neugierig. Und fragen nach!
34
raus-magazin 3 / 2011
nachgefragt
Hallo Stefan. Wo genau erwische ich dich? Ich bin gerade zu
Aber ich habe jetzt andere Qualitäten und kann mein hohes Niveau auf
Hause im Büro in der Nähe von Starnberg.
entlegene Wände übertragen. Gelassenheit, Erfahrung und den Spaß daran haben viele Jüngere nicht. Jede Epoche hat ihre absolute Berechti-
Klettern ist nicht gleich Klettern. Beschreib doch mal
gung! Und das Schöne am Klettern ist doch, dass du immer wieder in
den Reiz, den du verspürst, wenn du vor einer 1.500 Meter
eine neue Disziplin hineinwächst.
hohen Wand stehst und kurz davor bist, hochzusteigen. Das ist eine vielschichtige Sache. Das Klettern an riesigen Felswänden, das
Du beschreibst deine 1995er-Kanada-Expedition zum Mount
Big-Wall-Klettern, ist nur eine von vielen Disziplinen. Von den Dimensionen
Harrison Smith als besonderen Moment. Was genau ist da
dieser Wände bist du beeindruckt! Zunächst sind 1.500 Meter nur eine
passiert und was hat sich danach für dich verändert?
Zahl, aber wenn du da unten stehst, wirst du zum ersten Mal richtig de-
Kanada war für mich immer schon ein Synonym für Aufbruch und Frei-
mütig. Du merkst, dass du nur ein Spielball der Naturgewalten bist. Aber
heit, Unabhängigkeit und Abenteuertum. Schon als kleiner Junge war ich
mit sehr viel Geschick und Voraussicht kannst du dir im Zeitfenster des pas-
fasziniert davon. Und dann saß ich da, wie es in meinen Büchern stand,
senden Wetters dort deinen Weg bahnen. Und genau das ist die Faszinati-
inmitten des kanadischen Buschs auf einer Sandbank und es fühlte sich
on: Du weißt, dass du dich in den Grenzbereich begibst. Und dass du sehr
genauso an. Da denkst du dir: Jetzt bist du da angekommen, wo du dich
geschickt sein musst. Das machst du nicht mal eben schnell am Wochen-
immer hingesehnt hast.
ende, sondern mit sehr viel Vorbereitung und Training. Das ist für mich der Reiz: dir Ziele zu setzen und diese Ziele auch erarbeiten zu müssen. Versetz dich doch gerade einmal in die Situation, in der du in einem Wandzelt liegst, unter dir der tiefe Abgrund, vor dir die Weite, in dir die Erschöpfung. Was fühlst du in solchen Augenblicken, woran denkst du? Du bist den ganzen Tag unterwegs, baust am Abend mit riesigem Aufwand dein Wandzelt auf. Es dauert eine Weile, bis du da im Zelt liegst. Du kannst deinen Kocher anwerfen und kommst etwas runter. Und zum ersten Mal blickst du in die Weite und erlebst ein ganz tiefes Gefühl der Befriedigung. Diesen Moment suche ich und genau dafür breche ich immer wieder auf. Und er entschädigt für alle Entbehrungen. Du liegst da oben und sagst dir: Das ist doch der schönste Augenblick, den du dir nur vorstellen kannst!
du in deinem Leben nicht mehr.
„Du liegst da oben und sagst dir: Das ist doch der schönste Augenblick, den du dir nur vorstellen kannst!“
Du bist Vater von Drillingen. Wie bekommst du Alltag zu
Mit dem Schlauchboot durch Kanada oder dem Kanu durch
Hause und extremes Abenteuer fernab der Heimat unter
den venezolanischen Dschungel – für dich scheint das Er-
Weil du ihn dir hart erarbeiten musstest, weil du dich bewusst in diese Abgeschiedenheit begeben hast. Diese intensiven Glücksmomente vergisst
einen Hut? Auf der einen Seite bin ich intensiv unterwegs und wirklich
reichen einer Wand eine ähnlich wichtige Rolle zu spielen
weg von zu Hause, aber wenn ich zurückkomme, habe ich mich ausge-
wie das Hinaufkommen. Was bedeutet dir diese Kreativität
tobt. Und dann bin ich voll da! Trotz der beruflichen Verpflichtungen, die
auf Reisen? Wir sind ja ständig auf der Suche nach der Weiterentwick-
nach einer Expedition anstehen, kann ich mich sehr gut auf das „Familie-
lung des Alpinismus. Für mich ist das eine Form des nächsten Schritts.
Sein“ einstellen. Und ich merke auf Expeditionen immer wieder, wie wich-
Ich habe mir die Frage gestellt, was ist eigentlich ein Abenteuer? Mit ir-
tig mir dieser Hafen ist. Diese Harmonie brauche ich auch, um immer wie-
gendwelchen künstlichen Hilfsmitteln an eine schwierige, entlegene Wand
der losziehen zu können.
gebracht zu werden? Oder muss man einen anderen Anspruch wählen? Für mich ist die Weiterentwicklung nur über den bewussten Verzicht auf
Nach deiner aktiven Wettkampfzeit verfolgst du seit ei-
diese Hilfsmittel möglich. Dadurch wird alles wesentlich aufwendiger und
nigen Jahren andere Ziele. Du bist jetzt 46. Wie lassen sich
der Ausgang des Vorhabens ist ungewisser. Ich muss manche Disziplinen
deine Herausforderungen mit der körperlichen Fitness
komplett neu erlernen, wie beispielsweise Snowkiten, um einen Schlitten
vereinbaren? Wie trainierst du? Du unterliegst mehr oder weniger
zu ziehen. Und genau das ist meine Philosophie. Vom letzten Zivilisations-
den gleichen Gesetzmäßigkeiten, die auch jede andere Hochleistungssport-
punkt ohne künstliche Hilfsmittel eine Wand zu suchen und zu entdecken,
art mit sich bringt. Ab einem bestimmten Alter bist du für Bereiche nicht
ist ein guter Anspruch. Und auf diesem Wege kehren wir auf unseren Ex-
mehr leistungsfähig genug. Ich könnte heute keine Wettkämpfe mehr klettern.
peditionen auch wieder zurück.
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nachgefragt
te beim Bergsteigen und eine sehr elementare Erfahrung. Zu sagen, wir müssen hier aufhören, es ist zu gefährlich, ist ein Erlebnis, das du nicht mehr vergisst. Es war ein langer Prozess, den wir in Nepal durchgemacht haben. Und es war so kläglich, weil wir nicht mal in die Wand gekommen sind. Bisher lag es immer an einem Fehler von uns. Hier waren die Umstände allerdings so widrig, dass wir nicht einmal darum kämpfen konnten. Aber dieses Gefühl gehört zum Bergsteigen dazu! Kletterer sind Entdecker. Und immer auf der Suche nach dem weiSSen Fleck, dem Ort, der bisher nicht bezwungen wurde. Den zu finden, scheint immer schwieriger zu werden. Wie suchst du dir deine Ziele? Ich glaube nicht, dass du nach einem solchen Ziel suchen kannst. Es kommt auf dich zu. Und zwar dann, wenn du neugierig bleibst. Nicht nur als junger Mensch, auch im zunehmenden Alter. Lass dich inspirieren, auch aus Bereichen und Richtungen, die mit dem, was du vorhast, erst mal gar nichts zu tun haben. Ein Bild im Naturkundemuseum. Oder ein Kunstbildband der Inuit. Dann fängst du an zu recherchieren und auf einmal entsteht aus diesem flüchtigen Blick ein konkretes Bild. Und das ist unglaublich spannend! Ich denke, meine und die nachfolgende Generation müssen erst mal wieder zu Entdeckern werden. Weil sie ganz einfach ihre Ziele erst wieder entdecken Dein neuer Bildband ist erschienen und sozusagen noch
müssen, bevor sie sie erschließen können. Und mit Neugier bekommst du
druckfrisch. Welche Menschen möchtest du damit errei-
neue Ideen. Wer nur in seiner eigenen Suppe löffelt, ist nicht inspiriert.
chen, was willst du bei ihnen auslösen? Ich möchte so viele verschiedene Menschen wie möglich damit ansprechen. Von Menschen, denen
Verrätst du uns dein nächstes Ziel? Mitte Januar fahre ich wie-
es genügt, das Buch anzuschauen und mit dem Erlebnis zufrieden zu sein,
der nach Patagonien. Am Cerro Fitzroy, einem der markantesten Berge in
bis zu Menschen, die sich davon inspiriert fühlen, selbst aufzubrechen.
Patagonien, wollen wir eine Erstbegehung klettern.
Vielleicht nicht unbedingt zu solch extremen Dingen. Aber es gibt am Ende des Horizonts oder ein Stück dahinter noch viel zu entdecken. Zu-
Und mit welchen Mitteln wirst du zum Berg kommen? Mitt-
dem möchte ich zum Nachdenken anregen. Wie will ich in der Natur un-
lerweile ist der Fitzroy sehr gut erreichbar. Der letzte Zivilisationspunkt
terwegs sein? Und: Kann ich meine Kreativität auch leben oder träume ich
am Fuße des Berges ist El Chaltén. Von dort bis zum Einstieg ist es ein
immer nur davon? Wenn es wirklich dein Wunsch ist, dann realisiere ihn!
Tagesmarsch. Wir werden dort oben eine Eishöhle graben, um vor den Stürmen in Deckung zu gehen und dann die Wand in Angriff nehmen.
Das Werk ist eine Art Co-Produktion mit deiner Frau – wel-
Hoffentlich passt das Wetter!
chen Anteil hatte sie und wie habt ihr euch ergänzt? Was meine alpinen Tätigkeiten angeht, haben wir eigentlich überhaupt kei-
Du willst das Extremklettererlebnis von Stefan Glowacz in dein heimisches Bücher-
ne Gemeinsamkeiten. Meine Frau ist ein bisschen ein Sportmuffel. Wenn
regal holen?
es etwas zu anstrengend wird, sagt sie: „Reicht schon wieder.“ Und da
dungen verlost RAUS! ein Exemplar von Stefan Glowacz‘ „Expeditionen – Extremklettern am
geht es bei mir erst los. Sie ist allerdings sehr, sehr kreativ. Und hatte
Ende der Welt“. Einsendeschluss ist der 30. November 2011.
Dann schreib eine E-Mail an raus@terraoceanisverlag.de. Unter allen Einsen-
freie Hand. Bei ihrer Auswahl der Bilder und dem Festlegen der Bildsprache des Bandes hatten wir nie zwei Meinungen. Das Schöne ist, dass sie die Expeditionen mit anderen Augen gesehen hat als jemand, der vom Fach
Informationen zum Bildband
ist. Dadurch haben es Bilder in das Buch geschafft, die ich dort erst mal
Stefan Glowacz, Tanja Valérien-Glowacz
nie vermutet hätte. So hat das Ganze eine andere Gewichtung bekommen.
Stefan Glowacz: Expeditionen – Extremklettern am Ende der Welt
Im Buch findet auch deine letzte groSSe Expedition einen
330 Farbfotos, 84 S/W-Fotos, 8 Karten
Platz. Am Ende sagst du: „So kläglich bin ich noch nie ge-
240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
scheitert.“ Was ist passiert? Und was hat dieser Moment mit
39,90 Euro; 41,10 Euro (A); SFr 59,90
dir gemacht? Wir wollten nicht nur ein Buch machen über Dinge, die
Delius Klasing Verlag GmbH
alle geklappt haben. Das Scheitern ist eine ganz wesentliche Komponen-
Weitere Infos unter www.glowacz.de
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hinter den kulissen
n e h u ch s d n Ha ie
n Von de einer
l i m a F
fotoS © Ulrich Grill für Zanier, Benjamin Hellwig, Zanier
text & Interview Benjamin Hellwig
E i n e W e r k s p i o n a g e i n O s t t i r ol Ein Osttiroler Skirennläufer
Gloves das Steuer übernommen.
kehrt seiner Heimat für eine Weile
Die Kinder des Gründers sorgen
den Rücken. Und kommt mit der Vision einer eigenen Marke aus den USA zurück. Schritt
38
heute für neue Dynamik. Doch Werner Zanier ist gefühlt noch immer der Berater von genau
für Schritt wächst die Hand-
dem Unternehmen, das er einst
schuhfirma um Werner Zanier.
gegründet hat. RAUS! ist nach
Und bleibt dabei stets ein Fami-
Osttirol gefahren. Und hat den
lienbetrieb. Mittlerweile hat die
Lienzern mal auf Finger und
nächste Generation von Zanier
Handschuhe geschaut.
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Foto Š Ulrich Grill
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hinter den kulissen
d
ie „Perle der Dolomiten“ liegt 673 Meter über dem Meer. Und ist
Im Inneren hat sich inzwischen einiges verändert. Der Hintereingang ist of-
Idylle pur. Lienz, die Hauptstadt von Osttirol, ist Treffpunkt von
fen und kaum stehe ich in der Tür, kommt mir das Oberhaupt der Familie
Drautal, Pustertal und Iseltal. Von „ungetrübten Ferientagen“ lese
entgegen. Werner Zanier hat das Haus 1971 gemeinsam mit seiner Frau
ich in der „Dolomiteninfo“, aber erst mal widersprechen die tief in den
Gabi gebaut. Zwischen Maisfeldern und Wiesen standen hier damals nur
umliegenden Bergen hängenden Wolken meiner Urlaubsbroschüre. Die
ein paar wenige Wohnhäuschen. Drumherum noch nichts zu sehen von
Pisten der Dolomiten grenzen direkt im Süden an die Stadt. Ein nahezu
Industrie. Und auch das Haus nutzten die Zaniers erst mal lediglich zum
perfekter Ort für einen Skirennfahrer, könnte man meinen. Ich fahre raus
Leben. Die Wohnküche im Stile „Eiche rustikal“ scheint noch aus genau
aus dem Zentrum und an den östlichen Stadtrand. Hier im Gewerbege-
dieser Zeit zu stammen, denke ich mir, als wir in der oberen Etage an-
biet wirkt eines der Gebäude – umgeben von Betonwerk, Bauunterneh-
kommen. Wir setzen uns in das Zimmer nebenan und befinden uns ur-
men und Bäckereizentrale – wie ein Fremdkörper. Die Doppelhaushälfte
plötzlich in der Zukunft. Der Raum ist hell, freundlich und modern. Ein
mit kleinem Vorgarten, Lattenzaun und Balkon hat äußerlich den Charme
ellipsenförmiger Konferenztisch ist nahezu lückenlos bedeckt mit einer bun-
eines gemütlichen Familienheims.
ten Vielfalt an Handschuhen. Die Kollektion für den kommenden Winter.
Lienz, Glove City Foto © Benjamin Hellwig
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hinter den kulissen
Trotz der idealen Bedingungen zieht es den Wintersportler Werner Mitte der 1960er-Jahre raus aus dem Osttiroler Idyll. Fernweh USA, phasenweise: „Ich war ja nie richtig weg aus Lienz, bin immer nur für ein paar Monate drüben gewesen, um dort während der Saison als Skilehrer zu arbeiten.“ In einem Sportfachgeschäft in Michigan verdient sich der heute 67-Jährige als junger Verkäufer zusätzlich ein paar Dollar. Und lernt so Danny Gold kennen. „Goldglove“, kanadischer Handschuhproduzent und Verkaufsschlager in Michigan und der Welt, wird zur Inspiration und der Kanadier zu Werners Mentor. „Ich habe mich bei Danny, der damals der Besitzer der Montrealer Firma war, vorgestellt. Und einfach mal behauptet, ich möchte die Verkaufsvertretung seiner Handschuhe für Österreich machen.“ 1969 kehrt Werner endgültig zurück in die Dolomiten. Mit im Gepäck? Seine Vision, eine eigene Marke zu entwickeln. Gemein-
Foto © Ulrich Grill
sam mit seinem Bruder führt er zunächst ein Sportfachgeschäft in der Stadt. Doch das eigentliche Ziel lässt ihn nicht los. Mehr und mehr kauft
Handschuh-Herstellern Europas. Mann der ersten Stunden ist auch Alfred
er bereits auf eigene Rechnung ein. Und lässt 1969 gemeinsam mit Gabi,
„Jack“ Jakober. Der heutige Prokurist des Unternehmens lernt als jugendli-
die er ein Jahr später heiratet, „Zanier Gloves“ entstehen. „Meine Frau war
cher Skirennläufer Werner kennen, der ihn damals trainiert. Auf dem Weg
da im Verkauf schon voll dabei, auch den Bereich der Kollektionsentwick-
hinunter ins Lager treffe ich Jack, der aus seinem kleinen Glaskasten voller
lung hat sie mitgeführt. Aber eine klare Rollenverteilung gab es damals
Bildschirme, Aktenordner und Tabellen heraus die prall gefüllten Kartons
eigentlich nicht.“ Der Familienbetrieb wächst in kleinen, behutsamen Schrit-
überblickt. Vor wenigen Tagen feierte er seine 35-jährige Firmenzugehörig-
ten. Das Lienzer Familienhaus erfährt eine Umnutzung. Lagerräume entste-
keit. Ich will wissen, ob er nie etwas anderes kennenlernen wollte als Lien-
hen. Die kleine Küche bleibt.
zer Handschuhe. Er schüttelt den Kopf, als wäre ihm diese Frage nie in den Sinn
er glichen: „Meine ersten Reisen um
„Wir Jüngeren machen vieles vielleicht etwas anders. Aber das Abschätzen gewisser Dinge, das kann der Papa einfach irrsinnig gut. Und wenn dann alle am Tisch sitzen, treffen wir uns meistens genau in der Mitte.“
1970 waren etwas Besonderes. Vier bis
Andrea Zanier
fühl scheint auch die nächste Generation
Die frühzeitigen Kontakte zum Produk tionsstandort Asien sind es, die sich heute auszahlen. Auch wenn die Ausflüge nach Fernost damals einem kleinen Abenteu-
fünf Stopps hatten die Flüge, alles war
gekommen: „Unsere Belegschaft bleibt einfach ganz eng beieinander. So hast du das Gefühl, du bist Teil dieser Familie. Und alles beginnt mit Werners herzensgutem Charakter.“ Dieses Grundgefortzusetzen, wenn auch mit Verände-
wahnsinnig aufwendig. Wir sind hingeflogen, um zu schauen, wie die
rungen. Seit 2005 führt Werners Sohn Markus als Geschäftsführer Regie,
Produktionsstätten arbeiten. Wie unsere Handschuh-Ideen verwirklicht wer-
vor zwei Jahren ist er auch Eigentümer von Zanier geworden. Jack betont,
den könnten. Mittlerweile kennen wir unsere Partner bestens und können
wie wichtig dieser frische Wind ist. „Gut ist, dass Markus viele Dinge ein-
uns auf die gute Arbeit dort absolut verlassen. Vor allem, was die Quali-
fach mal neu angeht, vor allem im Bereich der Kollektion. Da waren wir
tät angeht.“ Zanier produziert komplett in China, verkauft hier aus dem
aus der ersten Generation natürlich im alten Trott.“ Der familiäre Umgang
Lienzer Lager heraus rund 500.000 Paar Handschuhe im Jahr nach Europa
der zwölf Mitarbeiter untereinander wird auch deutlich, als der 58-Jährige
und seit Kurzem auch in die USA. Und ist damit unter den vier größten
über gegenseitige Wertschätzung spricht.
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hinter den kulissen
„Der Generationswechsel ist schleichend, aber sehr positiv verlaufen. Vor allem, weil Markus jemand ist, der nicht über alles herüberfährt. Er kann auch Kompromisse eingehen und Dinge annehmen.“ Zehn Prozent hält Vater Werner noch an Firmenanteilen. Sein Einfluss scheint aus Jacks Sicht weitaus größer. „Werner hat noch den wichtigen Blick auf das Ganze. Durch seine Routine sieht er, wo etwas fehlt, gebraucht wird oder ansteht. Zudem betreut er noch die langjährigen Kunden. Ich hoffe, dass er noch lange bleibt. Und ich glaube, so schnell wird er nicht aufhören.“ Werner ist in der Zwischenzeit dazugekommen und hat unsere letzten Worte mitbekommen. Und sagt lachend: „Ich bin jetzt vom Vorstand in den Aufsichtsrat gewechselt. Und froh, dass das Unternehmen mit seinem familiären Miteinander weiter bestehen bleibt.“ „Ein Unternehmen, das ganz ohne Streit auskommt?“, frage ich bei Jack nach. „Gut, stressig wird es höchstens mal im Lager. Aber das sind eher so Spielereien. Da wird einer mal gepflanzt (auf den Arm genommen), dann ist er ein, zwei Tage grantig und dann geht es wieder“, sagt er lachend. Ich gehe durch das Lager, gelange von einer Halle in die nächste. Von der Doppelhaushälfte ist nichts mehr zu sehen. Selbst das Gebäude des Nachbarn müssten sie im Sommer nutzen, erzählt mir Franz Zwischenberger. Der 48-Jährige ist oberster Logger. „Wir bekommen etwa 8.000 Kartons pro Saison, da sehe ich ein wenig die Platzprobleme auf uns zukommen. Das ist schon deutlich mehr geworden.“ Mit 16 Jahren hat Alfred „Jack“ Jakober
er bei den Zaniers die Lehre begonnen. Heute ist er zuständig für das Annehmen der Ware, das Kommissionieren sowie die Auftragsbearbei-
„Unsere Belegschaft bleibt einfach ganz eng beieinander. So hast du das Gefühl, du bist Teil dieser Familie. Und alles beginnt mit Werners herzensgutem Charakter.“ Alfred Jakober
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tung für den Verkauf. Vorbei an „Carrier“, „Flap“ und „Heat.GTX“ gelange ich durch den Hinterausgang der Halle an die frische Luft, wo Lagermitarbeiter gerade das Innere eines riesigen Containers ausgestülpt haben. Sein gesamtes Sortiment versendet Zanier aus den Lienzer Lagerräumen. Ich bahne mir meinen Weg durch ein Meer aus Kartons voller nagelneuer Handschuhe der aktuellsten Kollektion.
hinter den kulissen
Foto © Benjamin Hellwig Foto © Ulrich Grill
Foto © Ulrich Grill
Foto © Benjamin Hellwig
Vom Familienheim zur Entwicklungszentrale
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„Gut, stressig wird es höchstens mal im Lager. Aber das sind eher so Spielereien. Da wird einer mal gepflanzt (auf den Arm genommen), dann ist er ein, zwei Tage grantig und dann geht es wieder.“ Foto © Benjamin Hellwig
Nach 15 Minuten Fahrt bergauf ist die Luft merklich
vom Know-how, das ist schon fein. Wir Jüngeren ma-
kühler. Ich treffe mich mit Andrea Zanier in den Do-
chen vieles vielleicht etwas anders. Aber das Abschät-
lomiten. Die Tochter des Firmengründers wuchs im el-
zen gewisser Dinge, das kann der Papa einfach irrsinnig
terlichen Haus in der Bürgeraustraße auf, heute ist sie
gut. Und wenn dann alle am Tisch sitzen, treffen wir
wieder fast täglich in dem Zuhause ihrer Kindheit. Auch
uns meistens genau in der Mitte“, sagt die 37-Jäh-
sie ist Teil des Unternehmens, seit elf Jahren. Andrea
rige. Viel Know-how steckt auch in einem beheizbaren
ist heute Marketingleiterin und auch für die Kollektions-
Modell von Zanier. Eine prozessorgesteuerte Heizung
entwicklung zuständig. „Unser Standort unten in Lienz
sorgt für die notwendige Wärme an extrem kalten Ta-
ist so etwas wie die Entwicklungszentrale von Zanier“,
gen oder bei sehr empfindlichen Fingern. Die Entwick-
sagt sie, als wir einen kleinen Pfad hinaufgehen. „Die
lung beginnt vor rund elf Jahren. Gleichzeitig Andreas
Designer liefern uns zu, wir treffen eine Vorauswahl aus
Start in dem Familienbetrieb. „Damals hatte das Modell
den Entwürfen und dann geht es zur ersten Ausmuste-
noch einen riesigen Akku“, erinnert sie sich. „Unsere
rung nach China. Und anhand der ersten Muster, die
ersten Versuche entstanden in Kooperation mit Firmen,
zurückkommen, wählen wir aus und entscheiden, was
die Sitzheizungen in Autos bauen. Allerdings funktio-
wir weiterentwickeln und was nicht.“ Der ovale Tisch
nierte das nicht, es gab einfach zu wenig Platz dafür.
im Zimmer neben der urigen Küche ist auch Treffpunkt
Gemeinsam mit einer österreichischen Firma, die be-
von alter und neuer Generation. „Wir profitieren da alle
heizbare Einlegesohlen herstellt, hat es dann geklappt.
Fotos © zanier
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Alfred Jakober
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Foto © Ulrich Grill
Auch wenn es etwa zwei Jahre dauerte, bis wir damit wirklich Erfolg hatten.“ Heute sind die Lithium-IonenAkkus 60 Gramm leicht. Und verstecken sich in der Stulpe des Handschuhs. Auf dem Weg zurück nach Lienz halten wir am Nachmittag im Zentrum der Stadt. Andrea springt kurz aus dem Auto und kommt mit einem frisch
Fakten zanier GEGRÜNDET
1969
duftenden Kuchen zurück. Mutter Gabi sorgt wieder für die komplette Belegschaft. Auch wenn sie sich offiziell aus dem Geschäft zurückgezogen hat, ist sie irgendwie immer noch dabei. Die nächste Kaffeepause kommt bestimmt. Und ein gutes Stück Kuchen besänftigt auch jene, die mal
STANDORT SPECIALS
Lienz, Österreich HEAT.GTX – Handschuh mit Heizung
X-PLORE.XGX – Handschuh mit voller GPS-Funktion GERLOS.GTX – Alpin-Klassiker
auf den Arm genommen werden. Bei meiner Abreise durch das Drautal scheint die frühherbstliche Sonne. Ungetrübt.
WEITERE INFOS UNTER
www.zaniergloves.com
Hat die Broschüre doch Recht behalten.
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InterviewMarkusZanier Markus Zanier ist Kopf der zweiten Generation von Zanier. Mit 31 Jahren führt der Lienzer das Unternehmen inzwischen bereits im sechsten Jahr als Geschäftsführer. Seit 2009 ist er auch Besitzer der Osttiroler Handschuhexperten. Wir erwischen Markus am Produktionsstandort in China. Die Handschuhe für den Winter 2012/2013 stehen an. Zwischen Werks besichtigung und Kollektionsbesprechung stellt ihm RAUS! ein paar Fragen.
Zanier ist Spezialist für Handschuhe – welche
Welche Bedeutung misst du den Ratschlägen deines Vaters bei? Grund-
Philosophie steckt hinter eurer Arbeit? Der Grund-
sätzlich eine hohe, da er ja das tolle Unternehmen, in dem wir alle arbeiten, aufgebaut
gedanke ist für mich sehr einfach: der Spaß und das herr-
hat. Ich glaube, die Balance zwischen jungem Elan und Erfahrung macht es bei uns oft aus.
liche Gefühl beim Wintersport. Als „Skifahrer-Familie“ sind wir mit dem Spaß am Winter(-sport) groß geworden. Und
Die Tradition ist ein wichtiger Teil von Zanier. Inwieweit spürt ihr als
genau dieses Gefühl versuche ich, mit unseren Produkten
Mitarbeiter diesen Aspekt bei der täglichen Arbeit? Ich spüre es jeden Tag.
zu vermitteln. Mein Job ist gut gemacht, wenn sich unse-
Und das ist total schön! Wir haben zwei Mitarbeiter im Team, die schon seit über 30 bezie-
re Kunden auf die Abfahrt, die Tour, den Powder, einfach
hungsweise 35 Jahren im Unternehmen sind. Ich bin 31! Wir haben Kunden, die mein Vater
den Spaß des Outdoor-Erlebnisses konzentrieren können
mit seinen ersten paar Handschuhen beliefert hat. Und der Handel kennt uns als verläss-
und uns gar nicht spüren. Dann sind
lichen und treuen Partner. Schöner kann es für ein Traditionsunterneh-
unsere Produkte nämlich warm. Ach
men gar nicht sein.
ja, stylish sollten sie schon auch sein. Von Beginn an produziert Zanier in Asien, gerade bist du Du bist Geschäftsführer und
bei einem Produzenten in China. Was bedeutet der Pro-
mittlerweile auch Besitzer von
duktionsstandort für das Unternehmen? Bringt er auch
Zanier. Trittst du noch in den
Schattenseiten für euch mit sich? Ich möchte gern einen Denk
FuSSstapfen deines Vaters oder
ansatz als Antwort geben: Unsere hochwertigsten Handschuhe be-
folgst du vorwiegend deinen
stehen aus über 120 (!) Einzelteilen, die per Hand vernäht werden
eigenen Pfaden? Unternehmerisch
müssen. Es gibt in Europa keinen Standort, der einen Handschuh er-
stehe ich in ganz großen Fußstapfen.
schwinglich machen würde. Als Markenproduzent ist man natürlich
Die Übernahme war für mich natürlich
schon zu einem Teil von seinen Partnern abhängig. Zanier ist mittler-
auch ein Reifeprozess im Inneren des
weile aber sehr gut und langfristig aufgestellt.
Unternehmens. Ich denke, unser jeweiliger Führungsstil ist unterschiedlich wie Tag und Nacht. Das
Noch ein Blick nach vorn: Wie sieht deine Zukunftsvision für Zanier
hängt sicher auch mit der aktuellen, sehr offenen und ver-
aus? Meine Vision ist mehrdimensional und auch eine spannende Challenge. Ich arbeite
netzten Arbeitsweise zusammen, die es früher nicht so gege-
an einem Zanier, das so nah an den Kunden ist wie jetzt. Das so langjährige und moti-
ben hat. Unsere Grundeinstellung ist aber komplett identisch:
vierte Arbeitnehmer hat wie bisher. Das Tradition und Innovation so gut kombiniert wie
langfristiges, qualitativ hochwertiges Arbeiten, das unseren
jetzt. Und das trotzdem unter den fünf größten Handschuhspezialisten der Welt landet.
Partnern und dem Unternehmen dauerhaft Erfolg bringt.
Ich habe ja noch ein paar Jahre vor mir.
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ausflug
fotoS © Olaf Krueger, Benjamin Hellwig
text Benjamin Hellwig
AbtriebaufIsländisch Jedes Jahr gegen Ende September ist es vorbei mit der grenzenlosen Freiheit in Island. Jedenfalls für einige vierbeinige Bewohner des Inselstaates im Nordatlantik. Das Wetter legt den Hebel um und die Zeichen stehen auf Schnee und Kälte. Nichts, um die Nacht im Freien zu verbringen. Die in den Sommermonaten im Norden weidenden Islandpferde erleben an einem einzigen Tag mit dem Umzug in ihr Winterquartier eine spektakuläre Veränderung. Und sträuben sich dagegen. Der isländische Pferdetreiber dagegen macht sich den Moment zu einem Festtag. Und sorgt mit der einen oder anderen geleerten Flasche dafür, dass die Party zu einem bleibenden Erlebnis wird. Prost!
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Futtersuche im perfekten Powder foto © Olaf Krueger
ausflug
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ausflug
Hochmut ohne Fall: Gesichert über die Highline foto © Olaf Krueger
n
asskaltes Herbstwetter. Der Wind peitscht den Regen unaufhörlich
Gemütslage passt sich der Stimmung irgendwie an: Die Isländer singen.
gegen die Holzwände der kleinen Hütte. Hier im Inneren aber ist es
Ihre Lieder klingen bei aller Ausgelassenheit allerdings nachdenklich und
gemütlich warm. Ich rücke mit meinem Hocker noch ein Stück nä-
melancholisch, wie ein Vorgefühl auf die kommende lichtlose Jahreszeit.
her an den bollernden Ofen heran und ruhe mich nach unserem Ritt hierher
Bald wird der kurze Herbst in einen eisigen, finsteren Winter übergehen.
aus. Auch Véstein tankt Kraft. Der isländische Pferdezüchter hat mich einge-
Draußen ist es noch stockdunkel, als kräftige Hände mich am frühen Mor-
laden zu einem Tag, den ich „sicher nicht vergessen“ werde. Morgen beginnt
gen aus dem Schlaf rütteln. „Hurry up!“ Es ist Véstein, der mir deutlich
der Laufskálarétt, der alljährliche Abtrieb der Pferde von den Sommerwei-
macht, dass unser Tag bereits begonnen hat. Draußen herrscht klirrende
den. Ich schaue durchs kleine Fenster und erahne in der Dämmerung das
Kälte. Nordlichter flackern grünlich schimmernd über den Himmel. Doch
sich hinaufschlängelnde Tal – unser Weg für den nächsten Tag.
das faszinierende Naturschauspiel geht an mir vorbei. Wo war noch mein Sattel? Und wo hatte ich gestern Abend die Zügel hingelegt? Ich tappe
Vollkommen platt vom langen Ritt hierher nicke ich gerade ein, als eine
im Dunkeln. Als ich endlich alles beisammenhabe, hat die Gruppe, in der
Gruppe Isländer hereinstolpert. Nach und nach füllt sich der winzige Raum
ich mitreiten werde, ihre Pferde schon gesattelt. Erleichterung: Das einzige
an diesem Abend mit rund 30 Frauen und Männern. Lachend und ju-
noch verloren herumstehende Tier muss meins sein. Mit von der Kälte stei-
belnd werfen die Ankömmlinge ihre nassen Jacken ab und nehmen Platz.
fen Fingern ziehe ich den Bauchgurt des Sattels fest und schwinge mich
Ihnen macht das Wetter nichts aus. Sie kennen es nicht anders. Sofort
mit allen Kräften auf den Pferderücken. Ich selbst hätte es noch nicht so
stehen Flaschen auf dem Tisch. Und ich bin eingeladen zu dem, was jetzt
eilig, aber mein Pferd, erfreut über den verflogenen Regen von gestern,
folgt: Cognac macht die Runde. Véstein grinst zu mir herüber. Und meine
legt sich mächtig ins Zeug.
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ausflug
Unser Etappenziel sind die steilen Hänge des Skagafjördur. In den Som-
die ausgebeulten Satteltaschen verraten Nachschub. Das dazu gereichte
mermonaten grasen hier im Norden Islands die Pferde der umliegenden
Stück Schokolade mit Lakritz rundet die Gaumenfreude ab. Das Gelände
Höfe. Der schroffe Fels der Berge bildet für sie die natürliche Barriere
wird unwegsamer. Wir durchqueren Flüsse und überwinden steile Passa-
ihres Weidelandes. Von dort oben wollen wir die Herden in die bewohnte Ebene treiben. So, wie es jedes Jahr im Herbst in Island geschieht, seit Jahrhunderten. Der Weg ist weit. Von Zeit zu Zeit pas-
gen. Schließlich erreichen wir die höchste
„Ein Mann allein“, so heiSSt es in Island, „ist ohne sein Pferd nur ein halber Mann. Erst mit ihm wächst er über sich hinaus.“
sieren wir große und kleine Herden, viele mit Fohlen. Wir legen ein gutes Tempo
Stelle. Vor mir liegt die Weite des gesamten Tals. Kurz und knapp erklärt mir Vés tein meine Aufgabe: „Du treibst einfach die hier vor uns weidenden Pferde vor dir her und bis nach unten.“ Wird gemacht, denke ich mir. Nichts einfacher als das.
vor. Die robusten Isländer – Pferde wie Reiter – scheuen keineswegs
Doch plötzlich bin ich auf mich allein gestellt. Die Gruppe entfernt sich.
den steinig-glitschigen Untergrund. Ich verlasse mich ganz auf meinen
Mit ihr glücklicherweise auch erst mal der Cognac. Ich steige vom Pferd
Vierbeiner, der komischerweise genau wie ich Benjamin heißt. Es beginnt
und setze mich auf einen bemoosten Felsbrocken. Hier oben habe ich ei-
zu schneien. Herbst in Island.
nen sensationellen Blick auf tief zerfurchte Täler und schneebedeckte Gipfel. Einen Augenblick lang kann ich die Ruhe genießen. Doch die Männer
Immer wieder legen wir Pausen ein und lassen die Tiere in den Ge-
rufen schon. Es geht los. Staffelartig reiten wir das riesige Tal ab und
birgsbächen trinken. Und auch für uns ist gesorgt. Ich stehe etwas ab-
treiben die Pferde die Hänge hinunter. Keines darf entwischen! Aber ge-
seits, aber Véstein winkt mich heran. Erneut kreist der Cognac – und
nau das passiert mir immer wieder.
foto © Olaf Krueger
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ausflug
Return to Farmer foto © Olaf Krueger
Sofort stehen Flaschen auf dem Tisch. Und ich bin eingeladen zu dem, was jetzt folgt: Cognac macht die Runde. Véstein grinst zu mir herüber.
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ausflug
In den steilsten Passagen heißt das: Runter vom Sattel und mühsam zu Fuß den Ausbrechern hinterherstiefeln, ihnen in großem Bogen den Weg abschneiden und sie dann talabwärts in die richtige Richtung drängen. Ich bin nach einigen dieser schweißtreibenden Manöver wieder total nüchtern. Und durstig. An einem Bach lege ich für einen Moment erschöpft meinen Kopf neben das bereits schlabbernde Maul von Benjamin, der mir wie selbstverständlich Platz macht. Gemeinsam trinken wir das klare Wasser. „Ein Mann allein“, so heißt es in Island, „ist ohne sein Pferd nur ein halber Mann. Erst mit ihm wächst er über sich hinaus.“ Ich merke, wie die Energie in meinen ausgelaugten Körper zurückkehrt. Drei Viertel der Strecke sind geschafft. Wir treffen auf weitere Reitergruppen, die in den Seitentälern noch mehr Isländer aufgespürt haben. Zusammen treiben wir nun rund 800 Tiere vor uns her: ein gigantischer, erhabener Anblick. Von Zeit zu Zeit müssen wir unser
Cognacfreuden foto © Olaf Krueger
Tempo zügeln, um die mit den Stuten laufenden Fohlen vor uns nicht zu überfordern. Gute Gelegenheiten, um Pausen einzulegen und den Inhalt der Satteltaschen zu teilen. Wir folgen hangabwärts dem Gletscherwasser und an einem letzten Hügel haben wir unser Ziel im Blick: Rund um den ebenfalls Laufskálarétt genannten sternförmigen Pferch, in den die Pferde nach und nach getrieben werden, warten mehr als 2.000 Einheimische auf unsere Ankunft. Viele von ihnen sind in Feier- und bei näherer Betrachtung in fortgeschrittener Trinklaune. Ich dagegen brauche erst einmal feste Nahrung. Eine Ecke weiter verkauft ein alter Mann aus dem Kofferraum seines Kombis luftgetrockneten Kabeljau.
durst? foto © Olaf Krueger
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ausflug
foto © Benjamin Hellwig
foto © Olaf Krueger
Leckerbissen Grönlandhai foto © Olaf Krueger
foto © Olaf Krueger
Ich binde mein Pferd an und halte neugierig meine Nase
Der Pferch ist das vorläufige Ziel der Pferde. In der Mitte
in das Innere des Fahrzeugs. Geruch ist nicht gleich Ge-
des Sterns, der gut 100 Meter Durchmesser hat, sortie-
schmack, versucht mir der verschmitzte Isländer zu sa-
ren die Bauern zeitgleich etwa 120 Tiere anhand ihrer
gen, als er einen Streifen zerbröselnden Fischs abreißt
Ohrmarkierungen –und mittlerweile auch Mikrochips –
und mir schmunzelnd hinhält. Ich schmiere mir auf
und führen sie in die angegliederten Abteile der jewei-
seine Empfehlung hin etwas salzige Butter darauf und
ligen Höfe. Das Spektakel zwischen den Schneeflocken
beginne zu kauen. Und tatsächlich hat das, was nach
ist beeindruckend. Aus sicherer Distanz und mit einem
einigen Momenten in meinem Mund passiert, nichts mit
dicken Stück Schokokuchen beobachte ich, wie sich die
den irritierenden Düften innerhalb des Kombis zu tun. Le-
hektischen Pferde gegen das vorläufige Ende ihrer Freiheit
cker! Der Verkäufer freut sich und wittert sein Geschäft.
sträuben, im Matsch und Schlamm des Runds aber keine Chance haben. Hier und da jubeln die Besitzer über
Geruch ist nicht gleich Geschmack, versucht mir der verschmitzte Isländer zu sagen, als er einen Streifen zerbröselnden Fischs abreiSSt und mir schmunzelnd hinhält.
den Nachwuchs, wenn Fohlen holprig die Stuten begleiten. Welch ein turbulenter Start in das Leben! Es ist mittlerweile fast Abend. Ich bin froh, nach mehr als 60 Kilometern im Sattel Aussicht auf ein weiches Bett zu haben. Dass das nicht gleich klappt, hätte ich mir denken können. Véstein und seine Leute entdecken mich am Kaf-
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Eine seiner weiteren Delikatessen? „Hákarl.“ Das in kleine Wür
feestand, nehmen mich voller Begeisterung in den Arm
fel geschnittene, fermentierte Fleisch des Grönlandhais kostet
und mit zur nächsten erreichbaren Flasche. Die ist schnell
weitaus mehr Überwindung. Zu viel für mich. Die aus der klei-
gefunden und mir bleibt in der Runde natürlich keine
nen Plastikschale entweichenden Ammoniakdämpfe zwingen
Wahl. Während im Pferch die letzten Pferde sortiert wer-
mich, erst mal dankend abzulehnen. Auf der anderen Seite
den, ist der Männerchor in Hochstimmung. Das weiche
des Pferchs gebe es Kaffee und Kuchen. Gute Alternative.
Bett wartet noch für den einen oder anderen Moment.
ausflug
Fakten Island Und unter ihm brodelt es. Im Mai dieses Jahres so stark, dass
MENSCHEN
KULINARISCHES
Vermeintlich bedeutungsvollstes Jahr?
Rund 320.000. Zwei Drittel davon leben in der
der unter dem Eispanzer liegende Vulkan Grímsvötn spektaku-
1989: Das Biertrinkverbot von 1915 wird vollends aufgehoben.
Hauptstadt Reykjavík – „Rauchbucht“. Der Vater der Familie gibt
lär ausbricht. Ansonsten laufen sich die Superlative der islän-
Eine ganze Nation atmet auf. Beliebtes Hochprozentiges neben
den Nachnamen seiner Kinder vor. Prozedere: sein Vorname plus
dischen Wasserfälle den Rang ab: der wasserreichste, mäch-
Whisky und Cognac aus 500-Milliliter-Plastikflaschen? „Brenni-
ein angehängtes „dóttir“ für Tochter oder „son“ für Sohn. Suchst
tigste, höchste, schönste. Und viele weitere.
vín“ – Kartoffelschnaps mit Kümmelaroma, Beiname „Schwar-
du jemanden im Telefonbuch, orientierst du dich zuallererst an
zer Tod“. Gegessen wird neben „Fisch und Fleisch klassisch“
der Sortierung der Vornamen und nutzt dann die oben beschrie-
TIERE
Schafe gibt es doppelt so viele wie Menschen. Pferde
mitunter spektakulär. „Svið“ (schwarzgesengter Schafskopf),
bene Konstruktion. Es gibt 13 Weihnachtsmänner, die Jólasveinar.
gibt es auch einige. Ausgestattet mit fünf Gängen. Neben
„Kæst Skata“ (fermentierter Rochen), „Slátur“ (im Schafsmagen
Kein Zweifel darüber. Boxen darf man erst seit 2002. Im Rahmen
Schritt, Trab und Galopp haben sie zudem die Veranlagung für
gekochte Innereien vom Schaf), „Súrsaðir Hrútspungar“ (einge-
der Sportart, versteht sich.
Tölt und fliegenden Pass. Für ihre Reisefreiheit gilt: no way of
legte Hammelhoden, auch als Pastete), „Hákarl“ (fermentierter
return. Verlässt eines von ihnen die Insel, darf es nicht wieder
Grönlandhai) und „Selshreyfar“ (sauer eingelegte Robbenflos-
Das viel zitierte Klischee der „Insel aus Feuer und
zurückkehren. Gentechnisch unverändert quasi. Einem Gesetz
sen) sind da nur einige Kuriositäten der Insel.
Eis“ bedient in erster Linie der Vatnajökull. Der größte Glet-
von vor rund 1.000 Jahren sei Dank. Postkartenmotiv Papagei-
scher Europas ist nach der Antarktis und dem grönländischen
taucher: Auf Island brüten mehr als die Hälfte der globalen Po-
Inlandeis die drittgrößte zusammenhängende Eismasse der Erde.
pulation des Klippenspringers.
NATUR
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Julbo Cop Mit der Cop trifft die
BRILLE RECHTS
Julbo Monterosa Mit der Mon-
französische Marke Julbo genau den Zeitgeist. Die
terosa präsentiert Julbo einen modischen Gipfelsturm.
Farbkombinationen sorgen für den hippen Retro-
Geeignet fürs Hochgebirge, aber auch in der City ein
touch. 84,90 Euro
sportlich-schicker Eyecatcher. 74,90 Euro
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Alle Produkte aus der „adidas Everyday Outdoor“-Serie erhältlich ab Frühjahr 2012 JULE
adidas ED Check Shirt CLIMALITE®
Soft: Leichtes, weiches Gewebe mir garngefärbtem Karomuster (65 Prozent Polyester, 35 Prozent Baumwolle, einfach gewebt). 49,95 Euro adidas ED Boulder Short Loose-Fit-Style in Denim-Optik (63 Prozent Baumwolle, 37 Prozent Polyester, Twill). 54,95 Euro adidas Boat CC Lace Gute Atmungsaktivität durch CLIMACOOL ®-Konstruktion. Sohlenkons truktion mit adidas drainage system für maximale Feuchtigkeitsableitung. Traxion®-Outsole bietet bietet optimalen Grip auch bei nassem Untergrund. 59,95 Euro CHRISCHI
adidas ED Graphic Tee Better
Place: besteht zu 50 Prozent aus recyceltem Polyester (100 Prozent organische Baumwolle). 34,95 Euro adidas ED Cargo Shirt Nylon-Ripstop-Material: leicht, robust und schnell trocknend. CargoTaschen (100 Prozent Polyamid, zweifach gewebt). 64,95 Euro adidas Terrex Solo Der Terrex Solo – ein sty lisher und robuster Zustiegsschuh, der mit Funktionalität und Komfort überzeugt. Protection Plate als Schutz vor spitzen Steinen; spezielle Sohle mit asymmetrischer Kletterzone; asymmetrische Fersenschlaufen zur Befestigung am Rucksack/ Gurt. 109,95 Euro Elephant-Slacklines Rookie ab 71 Euro
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66°NORTH Vindur Women‘s Jacket
66°NORTH Kaldi Arctic Hat, 66°NORTH Kaldi
Vindur = Isländisch für „Wind“, ergo eine
Arctic Mittens Beides aus Wollmischgewebe
winddichte Jacke. Außen Wollmischgewebe
mit Kunstfell. Mütze 69,95 Euro, Handschuhe
mit Membran, atmungsaktiv, in der Mitte/innen
49,95 Euro
Mikrofleece. Eigentlich ein Softshell im Retrolook! „Keen Gypsum Mid“-Schuhe Mit KEEN.ZORB-
249,95 Euro
Dämpfungstechnologie und einem EVA-Schaum66°NORTH Sulur Women‘s Pants Aus Polartec®
polster als „Stoßdämpfer“. TPU-Stabilisatoren an
Power Shield® Stretch. Eine zu 98 Prozent
den Seiten und an der Ferse. 149,95 Euro
winddichte, sehr abriebfeste Softshell-Hose. Wasserabweisend, dehnbar. 155 Euro
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66°NORTH Rok Men’s Coat Das
66°NORTH Logn Men’s Zipped Sweater 75
ist die Windgeschwindigkeit, bei der die ersten
Prozent Cotton, 25 Prozent Polyester. Lässige
Schaumkronen auf dem Meer zu sichten sind!
Sweatshirtjacke mit Alcantara-Logo-Stickerei auf
Also ein winddichtes Teil (Material wie bei VINDUR
Brust und Kapuze. 99,95 Euro
aufgebaut). 329,95 Euro 66°NORTH Surtsey Hat Men 100 Prozent Acryl. 66°NORTH Sulur Men’s Pants aus Polartec®
Im Ohrenbereich mit winddichter Membran ausge-
Power Shield®. Eine zu 98 Prozent winddichte,
stattet (für einen heißen Satz Ohren!). 34,95 Euro
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Mammut Eiswand
Jacket Die dynamische Jacke aus dem hocheffizienten und abriebfesten Polartec ® Thermal Pro ® Hardface ® ist ein perfekter Midlayer für aktiven Sport bei kälteren Temperaturen. 175 Euro Patagonia Northwall Pants Die Hose aus dem stark wasserabweisenden und atmungsaktiven Polartec ® Power Shield ® Pro ist mit einer weichen, wärmenden Highloft-Innenseite ausgestattet und dank der speziellen Membran von Polartec ® Power Shield ® Pro extrem dehnbar. 307 Euro JULE
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The North Face Women’s Gotham
CHRISCHI
Haglöfs Boa Hood 3-Jahreszeiten-
High Rise Gesteppter, wadenhoher Stiefel mit
Jacke in minimalistischem Design mit ange-
flauschiger Power-Isolierung aus 600er-Daunen-
nehmem Tragekomfort. 140 Euro
füllung. 130 Euro Haglöfs Shist Pant Technische, vielseitige Hose The North Face Women’s Triple C Jacket Das
aus 4-Wege-Stretch mit verstärkten, vorge-
funktionelle, problemlos verpackbare Material ist
formten Knien. 140 Euro
DWR-behandelt und wasserabweisend, mit einer luxuriösen 700er-Daunenfüllung für eisige Tage. 340 Euro
Haglöfs Roc Legend Technischer Schuh für ein perfektes Gefühl beim Klettern. Mit starkhaftendem Vibram® Idro Grip für eine optimale Reibung. 129 Euro raus-magazin 3 / 2011
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Asphalt surfer Auferstehung! Das Longboard,
text & Interview Benjamin Hellwig
einst so etwas wie die Stilikone urbaner Trendsportarten, ist nach jahrelanger Abstinenz wieder in die Stadt zurückgekehrt. Die Szene wächst, die Vielfalt der Boards ist groSS. Und mit ihr auch die Einsatzmöglichkeiten. Vom entspann ten City-Cruisen bis zum rasanten Downhill ist alles drin. Hast du den Dreh raus und ist dir dein Viertel nicht mehr genug, fährst du einfach vor die Tore der Stadt. Auf Langzeit-Treks erlebst du die Welt aus rollender Perspektive. Und kannst Körper, Kleidung und Material mal so richtig an die Grenzen bringen.
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Foto © Adam Colton
vorw채rts
strassenleben mit dem longboard
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Foto © Pierre-Yves Guyot für Loaded Boards
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Foto © Paul Norton für Loaded Boards
aufbruch vorwärts
w
er die Sache ins Rollen bringt, ist nicht ver-
haufenweise leerstehende Swimmingpools auf privatem
brieft. Zahlreiche Surfer entlang der kalifor-
Grund. Der Startschuss einer revolutionären Entwick-
nischen Küste müssen Ende der 1950er-Jah-
lung fällt in Santa Monica. Die „Z-Boys“, eine Skate-
re wohl im gleichen Atemzug dieser einen
Fraktion der besten Surfer der Stadt, entdecken die Be-
plötzlichen Inspiration gefolgt sein. Kurzerhand montieren
cken für sich. Und nutzen sie als Ideenschmiede, deren
sie sich ein paar kleine Rädchen unter ihre Wellenreiter
Kreativität bald die gesamte Szene beeinflusst. Später
und surfen fernab der Küste die hügeligen Straßen ihrer
imitieren Halfpipes die Rundungen der Pools und trans-
Stadt hinunter. Die amphibischen Fähigkeiten der Bretter
portieren den Stil auch in Gebiete, in denen das Klima
haben anfangs sicher noch den einen oder anderen Aus-
weniger trocken ist.
setzer. Doch die Evolution macht nicht halt. Das Longboard für die Straße ist geboren. Und damit der Vorläu-
Die immer trickreicheren und schnelleren Bewegungen
fer des Skateboards.
sorgen dafür, dass lange Bretter für sehr lange Zeit von der Bildfläche verschwinden. Wie aus dem Nichts
In den folgenden Jahren bekommt die wachsende Sze-
entdecken Städter die Langsamkeit des Skatens wieder.
ne den richtigen Dreh heraus. Vor allem das Brett ver-
Die Renaissance des Longboards ist in deutschen Groß-
ändert sich in seiner Gestalt und hat nur noch wenig
städten nicht mehr zu übersehen. Kennzeichen des Re-
mit seinem maritimen Prototyp gemeinsam. Das Über-
launch-Modells? Großer Achsabstand bei einer Brettlän-
tragen der Tricks vom Wasser auf die Straße will mit
ge von 90 bis 150 Zentimeter. Weiche, große Rollen.
den dafür zu behäbigen Schlachtschiffen einfach nicht
Und ein Deck, beispielsweise aus Ahorn- oder Bambus-
gelingen. Und so verkleinern die Pioniere das Deck mit
holz. Je nach Wunsch der Flexibilität. Eigenschaften, die
jedem nächsten Entwicklungsschritt. Spektakulärer und
den Ursprungsgedanken wieder hervorholen: Geschwin-
mutiger die Bewegungen – innovativer die Locations.
digkeit und Turns statt Tricks und Sprünge. Auch wenn
Die Dürreperioden des kalifornischen Klimas sorgen für
Letztere nicht ausgeschlossen sind.
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vorwärts
Foto © Fortunato Mangravita für Loaded Boards
Für Timo Bittner ist ein Longboard genau das richtige
nige, die das Thema für sich entdecken. Jetzt explodiert
Fortbewegungsmittel für die Stadt. „Ich bin einfach deut-
die Zahl, auch wenn die Stadt nicht gerade mit Hügeln
lich schneller als mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn
gesegnet ist. „Wir haben eine ziemlich große Community,
ich von Altona in die Stadt fahre, stehe ich mit dem Bus
etwa 400 Leute. Darunter sind etwa 80 wirklich Aktive,
immer im Stau. Und Fahrradfahren finde ich todlangwei-
die sich auch regelmäßig treffen. Und die Szene ist jung,
lig. Longboarden ist da wesentlich dynamischer. Und es
du bist gleich im Kontakt, grüßt andere“, sagt Timo.
ist ein bisschen so, als surfst du auf der Straße.“ Der
Dass vieles der Entwicklung noch hinterherhinkt, wird
stellenweise rumpelige Straßenbelag hält den 22-jährigen
beim Thema Recht und Ordnung deutlich. „Es kommt
Hamburger nicht davon ab, rauszugehen und aufzu-
stark darauf an, welche Polizisten du triffst. Manche er-
springen. Longboarder‘s Paradise ist das, was du draus
lauben dir die Straßennutzung, andere holen dich sofort
machst. Und nicht überall ist der Asphalt eben perfekt.
runter. Manche sagen, es besteht ein Helmzwang, an-
„Es ist mehr, als sich nur von A nach B zu bewegen,
dere interessiert das gar nicht. Aber wenn die Zahl der
auch wenn genau das für viele in der Stadt eine Rolle
Longboarder weiter so zunimmt, wird es da bald eine
spielt. Selbst wenn das jetzt sehr pathetisch klingt, aber
Regelung geben. Im Moment ist das noch Grauzone“,
du hast das Gefühl von Freiheit. Longboard fahren geht
sagt der 22-Jährige. Mit der wachsenden Zahl an Fah
nicht, ohne dieses Gefühl mitzunehmen! Wenn du of-
rern steigt auch die technische Vielfalt der Bretter. Länge,
fen dafür bist und viel Zeit auf deinem Board verbringst,
Material, Achse, Rollen – womit beginnen? Als Neuling
kommt der Rest von ganz allein.“
kann es schwerfallen loszulegen. „Im Prinzip muss es dir passen wie ein Schuh“, sagt der Veranstaltungstechniker.
Allein ist Timo in Hamburg nicht mehr. Als er sein erstes
„Einem Anfänger rate ich, die riesige Community zu nut-
Longboard vor rund einem Jahr kauft, gibt es nur we-
zen. Ein gutes gebrauchtes Brett ist sinnvoller als ein bil-
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vorwärts
Foto © Rafael Fazano für Loaded Boards
liges neues. Auch wenn du das vielleicht erst mal nicht
Hamburger Community findet er vier Mitstreiter, die er
merkst, aber es macht einfach einen riesigen Unterschied.
bis dahin nicht kennt. Nach monatelanger Planung und
In der Stadt mit dem ganzen Fußgängerslalom darf dein
Vorbereitung rollen sie los, querfeldein durch Schweden,
Board etwas kürzer und damit wendiger sein. Länger be-
von Trelleborg bis Stockholm. Einen Monat lang pushen
deutet zwar schwerfälliger, hat aber auch Vorteile. Wie
sie ihre Boards über die 700 Kilometer lange Distanz.
sagt man doch so schön? Länge läuft!“
„Mein Gesamtfazit? Unfassbar gut! Besser kannst du Land und Leute nicht kennenlernen!“ Anstrengend,
Neben dem entspannten City-Cruisen zeigen weitere
fordernd, erholsam. Feinster Asphalt bis Schotterpiste.
Disziplinen mittlerweile die Vielfalt des Longboardens.
„Und immer wieder diese Momente, in denen du im
Möglichst enge Kurven beim Carven, möglichst schnell
Sonnenschein einen leichten Downhill fährst und denkst:
runter beim Downhill, möglichst wendig beim Slalom.
Ja, genau dafür mache ich das hier gerade!“ Zurück
Ein Video im Internet inspiriert Timo, sein Brett auf
in Hamburg hat er weiterhin großen Respekt vor dem,
eine völlig andere Art einzusetzen. Fremde Länder und
was Adam, Paul und Aaron geleis tet haben. „Ich ziehe
Kulturen aus einer rollenden Perspektive zu erkunden,
meinen Hut vor den Jungs. Sie haben das über zwei
begeistert ihn, als er die abgefahrene Geschichte von
Monate mit der Hälfte des Gepäcks durchgezogen. Und
Adam Colton, Paul Kent und Aaron Enevoldsen online
wesentlich mehr Strecke zurückgelegt!“ Die ultraleichte
mitverfolgt. „Die drei sind auf ihren Boards über 2.400
Isomatte hat sich für Timo schon bewährt. Das Long-
Kilometer durch Südamerika getourt. Das hat mich to-
board für große Ziele ist ebenfalls startklar. Auch wenn
tal fasziniert. Und angefixt. Ich habe mir dann gedacht:
ihm die Stadt viele Optionen bietet – sein nächster lan-
Das muss ich auch machen!“ Es fängt als Schnapsidee
ger Trek ist bereits in Planung. Ein spezielles Longboard
an. Keiner seiner Freunde will ihn begleiten. Über die
steht ebenfalls bereit.
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Mister Longboard Wortwechsel mit Adam Colton
Aaron amphibisch Foto © Adam Colton
Leute bezeichnen ihn als Monster. Sein WG-Kumpel sagt,
Das Longboard brachte dich durch Marokko sowie
er riecht. Er selbst sagt, er kleidet sich wie ein Obdach-
einige Länder Südamerikas. Wen hast du dir als Be
loser. Und skatet wie ein Flamingo mit Handicap. Adam
gleitung ausgesucht? Und warum?
Colton zählt seit mittlerweile 13 Jahren auf ein Leben
ich sind die „Long Treks on Skate Decks Crew“. Welch
mit Longboards. Seine beiden größten Ausflüge sind es,
merkwürdige Zusammenstellung! Zwischen uns herrscht
die ihn besonders geprägt haben. Adam tourt mit Paul
einfach eine mittlerweile bewährte und wahre Kompa-
Kent und Aaron Enevoldsen über 2.400 Kilometer auf
tibilität. Bevor wir uns in Südamerika ein wenig quäl-
dem Longboard von Lima in Peru nach Potosi in Boli-
ten, hatte ich Paul nur ein einziges Mal gesehen, Aaron
vien. Zwei Monate Ausdauer auch auf der zweiten Rei-
kannte ich bis dahin gar nicht. Wir kamen aber auf der
se. Über die Bergpässe des Hohen Atlas ziehen die drei
Tour so gut miteinander aus, dass wir ein Jahr später
durch Marokko. Seine Erlebnisse sorgen für jede Menge
durch Marokko geskatet sind. Jeder von uns hat seine
Gesprächsstoff. RAUS! hat Adam kurz vor einem Ausflug
eigene Persönlichkeit, seine eigenen Stärken und Schwä-
nach Mexiko befragt. Und erfahren, dass es um wesent-
chen. Und die mischen wir so zusammen, dass ein effi-
lich mehr geht, als nur zu skaten.
zientes, unbeschwertes und sehr unterhaltendes Ganzes
Paul, Aaron und
entsteht. Wir sind in der Lage, die spaßige und alberne Hi Adam, du hast mittlerweile zwei „Long Treks on
Seite der anderen zu wecken. Unsere Art des Humors
Skate Decks“-Touren hinter dir – was hat dich dazu
trägt das Ganze auch in anstrengenden Situationen. Und
gebracht, dein Longboard aus der Stadt zu entfüh
das führt zu lustigen Erinnerungen, von denen deine
ren und damit auf groSSe Fahrt zu gehen?
Tagträume ein Leben lang etwas haben.
Eine Rei-
se mit einem Longboard zu machen, ist eine absolut faszinierende Sache. Und so simpel! Großartig, so die
Welche abgefahrenen Momente hattet ihr auf eurer
Welt kennenzulernen und in eine fremde Umgebung
Tour? Am beängstigendsten waren sicherlich die Situati-
einzutauchen. Und das alles unter der Gnade des Stra-
onen, in denen uns Autos und Trucks viel zu nah waren.
ßenbelags. Es ist anspruchsvoll und fordert dich total,
Gleich danach folgen dann aber die Abfahrten großer
wenn du bergauf unterwegs bist, es ist aber wahnsin-
Bergpässe über den schlimmsten, holprigsten Untergrund,
nig berauschend, mit Speed wieder runterzufahren. Du
den die Menschheit zu Gesicht bekommen kann. Es ging
kannst dich flexibel und kreativ bewegen und erfährst
wirklich nur darum, um dein Überleben zu balancieren.
im wahrsten Sinne die Freiheit. Mit größeren, weicheren
Dein Körper wird von den Vibrationen durchgerüttelt, dei-
Rollen ist das Longboard auf Reisen eine sensationelle
ne Füße brennen. Ansonsten haben wir so gut wie keine
Idee, wenn du ein kleines bisschen verrückt bist (lacht).
Anfeindungen verspürt.
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Adam und Paul am Ziel Foto © Adam Colton
vorwärts
Foto © Austin Coy für Loaded Boards
Die Welt ist voller freundlicher Menschen. Also glaub nicht,
cker. Die Boards selbst haben dagegen ganz schön ge-
dass alle Orte da draußen gefährlich sind. Urteile selbst
litten. Der eine oder andere Stein sorgte für Kratzer
und sieh das Positive in den Dingen!
an der Unterseite, hier und da delaminierte das Holz. Dazu Dreck, abgeplatztes Griptape, etwas weicherer
Beschreib doch einmal den Zustand deines Körpers
Flex unter deinen Füßen. Meine Schuhe waren gegen
vor und nach den Touren. Vorher: Solide Oberkörper-
Ende löchrig. Vom Geruch ganz zu schweigen. In Ma-
verfassung, gute Beinmuskulatur, nicht gerade braun ge-
rokko habe ich mich trennen müssen, so sehr habe
brannt. Danach: Muskelmasse vom Oberkörper deutlich
ich mich dafür geschämt!
geringer, du nutzt einfach deine Arme nicht allzu viel. Ob du es glaubst oder nicht, aber meine Beine wurden
Beschreib doch einmal Momente, in denen ihr in den
dünner, dafür aber kompakter und fester. Fast wie die
fremden Ländern Einheimischen begegnet seid? Men-
Beine eines Marathonläufers. Dein Körper realisiert, wie
schen zu treffen, beinhaltet auch immer ein wenig Ver-
er möglichst effizient drauf sein kann, und wirft Ballast
wirrung. Wir konnten alle etwas Spanisch und in Ma-
einfach ab, wenn er ausdauernd sein möchte. Super-
rokko haben wir mit etwas Französisch glänzen können.
braune Haut. Die macht bewundernswerte Dinge: Durch
Die meiste Zeit kommunizierten wir aber über Lächeln,
das viele Wasser, das ich getrunken habe, waren wir or-
Gestikulieren und Taten. Und die universelle Sprache des
dentlich am Schwitzen. Und das hat den ganzen Dreck
Lachens kennt man auf der ganzen Welt.
einfach aus meinen Poren gedrückt (lacht). Mehr als zwei Monate drauSSen zu sein, klingt nach Und wie erging es deiner Ausrüstung, also Klamot
einer Menge frischer Luft. Was habt ihr auSSer Sau
ten, Board, Rollen? Unterwäsche, Hosen, Shirts und
erstoff drauSSen noch zu spüren bekommen?
Socken erlitten gegen Sonne und Schweiß eine klare
dreckig zu fühlen. Klebrig, müde, hungrig und trotzdem
Sich
Niederlage und haben stark an Farbe verloren. Merino-
noch bei Kräften. Verwundbar. Auf Achse und voller An-
wolle dagegen ist ein sensationelles Material für Kla-
spannung zu sein. Der Funke in deinen Augen macht dich
motten. Der Trip wäre nicht so komfortabel gewesen
zu dem Tier, das wir alle sind.
ohne die magischen Eigenschaften von Merinowolle. Auch unsere Orangatang-Rollen haben Erstaunliches
Longboarden in der Stadt – was bedeutet dir das? Per-
geleistet, Longboards können weit reisen und ein
fekt, um in die Kletterhalle zu fahren. Purer Spaß auf dem
langes Leben haben! Klar können Glassplitter in den
Weg zum Restaurant. Du musst nur jederzeit den Kopf oben
Rollen stecken. Aber 9.000 Kilometer schaffen die lo-
behalten, Los Angeles‘ Kraftfahrer sind immer in Eile.
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vorwärts
„Als physisches Ventil ermöglicht dir das Longboard, deine Seele zu entfalten. Spannung ab- und Selbstvertrauen aufzubauen. Zu träumen und das Leben zu spüren.“ Adam Colton
Wenn Longboard ein Lifestyle wäre, wie würdest
Gibt es etwas, das dir noch wichtig ist?
Skaten ist
du ihn beschreiben? Das Longboard bringt dich in Be-
großartig! Aber mach es nicht dein Leben lang. Sei in
reiche, die mit dem Longboarden an sich nicht unbe-
Balance, es gibt tausend andere faszinierende Möglich-
dingt etwas zu tun haben müssen. Du kannst damit ver-
keiten da draußen, die entdeckt werden wollen. Also
reisen, gegen andere antreten, Freunde gewinnen. Dazu
limitiere dich nicht auf eine. Achte auf deinen Körper,
eröffnet es dir eine Fülle an Optionen: Video, Fotografie,
dann wird er auch auf dich aufpassen. Finde Zeit, dich
Kunst, Musik ... Mit neuen Freunden kommen neue Er-
ab und an zu strecken. Sei nicht immer mit der digi-
fahrungen und Ideen. Als physisches Ventil ermöglicht dir
talen Welt verbunden – das Geheimnis ist, auch mal off-
das Longboard, deine Seele zu entfalten. Spannung ab-
line zu sein. Also stell dein Handy ab und zu mal aus,
und Selbstvertrauen aufzubauen. Zu träumen und das
verschwinde aus dieser virtuellen Welt und genieße für
Leben zu spüren. Du hast es selbst in der Hand, deinen
einige Augenblicke die Verbindung zu deinem wirklichen
Lebensstil so zu formen, wie du ihn magst – Longboar-
Umfeld. Und ganz wichtig: Habe diese Gedanken nicht
den ist eines der Werkzeuge, die du einsetzen kannst.
nur, setze sie um, einen nach dem anderen!
Foto © Adam Colton
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aufbruch vorwärts
Foto © Austin Coy für Loaded Boards Foto © Nils Haffke
Foto © Austin Coy für Loaded Boards
Selbstauskunft Name: Adam Colton Alter: 62
Top-3-Spots Hamburg • Venusberg am Bismarckdenkmal, am Michel vorbei runter ins Portugiesenviertel
Top-3-Spots München • Theresienwiese zwischen Statue der Bavaria und Esperanto-Platz
Wohnort: Pappkarton in Santa Monica
• die Hügel von Blankenese
• Teerstraßen im Englischen Garten
Nationalität: Monster
• beim Naturschutzgebiet am Havighorster Moor, Kirchsteinbek
• Olympiaberg mit 60 Metern Höhe direkt im Olympiapark
Job: Gift-Tester
Top-3-Spots Berlin Timo Bittners Schwedentour www.alterschwedetour.de
• Teufelsberg im Südwesten: zwei schöne Linkskurven, Downhill
mit
dichtem Wegenetz
und
verschiedenen
Steigungen, Bottrop
• Flughafen Tempelhof: viel Asphalt, viel Platz • Kienberg: Rundweg um den Berg herum, der auch zum
Adam Colton
Top-3-Spots Ruhrgebiet • Tetraeder
Gipfel abzweigt
• Hammer
Deich
bei
der
Josef-Kardinal-Frings-Brücke,
Düsseldorf • Rheinkniebrücke, Düsseldorf
in Südamerika und Marokko www.longtreksonskatedecks.com
Styles Cruise Downhill
Populär. Auf dem Weg nach unten geht es
schnell zur Sache. In den USA auf Profisport-Ebene. Große
In der Stadt mal eben zur Arbeit. Oder nachts
mit Stirnlampe am Helm, wenn die Straßen leergefegt sind. Mit Freunden. Oder allein.
Erfahrungssache! Schutzkleidung!
Long Trekking Carven
Nimm die Kurven möglichst eng. Und fahre sie
in möglichst tiefer Position aus. Auf entspannte Art oder beim
Training pur. Ausdauer pur. Erlebnis
pur. Dein Longboard und du, in die weite Welt und wieder zurück.
Downhill.
Dancing Slalom
Spezielle Boards, die extrem wendig sind. Hüt-
chenparcours für Talentierte. Große Szene in Berlin und Köln.
Tricky für Techniker. Im ebenen Gelände oder
an sanften Hängen. Experimentierfreude auf dem großen Brett. Geht also auch mit längeren Boards.
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parkourdurchberlin text Benjamin Hellwig Fotos © brian bojsen
Dein morgendlicher Spaziergang zum Bäcker? Auf einem ganz gewöhnlichen Weg vorbei an Hauswänden und Betonmauern, nach links über den Parkplatz, die Stufen herunter und dann wieder rechts durch die Pforte. An den Fahrradständern vorbei und nach diesem knappen Kilometer FuSSweg bist du am Ziel. Luftlinie? 300 Meter. Traceure wie Ben, Markus und Nico dagegen ebnen sich den direkten Weg. Losgelöst von den Gewohnheiten des Alltags, bedeutet die Bewegungskunst Parkour den drei Berlinern allerdings weit mehr, als einfach nur schnell und effizient von A nach B zu kommen. Beim Überwinden von Hindernissen sind Körper und Geist im Einklang. Sportlich, herausfordernd, ästhetisch. Und erlernbar!
Ben sprunghaft am Kronprinzenpalais
ein katzensprung raus-magazin 3 / 2011
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„Warum soll ich an einem Geländer vorbeigehen, wenn ich genauso gut auch drüberspringen kann?“ Nico
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d
ie Umwidmung des alltäglichen städtischen Raumes
Gedanken des Ursprungs kommen in den 1980er-Jahren
geschieht durch eine revolutionäre Betrachtungs-
auf. Als der junge Franzose David Belle in den Wäldern
weise. Treppengeländer werden zu Hürdenstan-
Nordfrankreichs mit seinem Vater Raymond trainiert, ahnt
gen, Mauerkanten zu Klettergriffen und Haus-
er jedoch noch nichts von dem Trend, den er später aus-
wände zu vertikalen Trittflächen auf dem Weg über ein
löst. Raymond ist eurasischer Herkunft, verliert in Indochina
Hindernis. Dass bei Parkour ein hohes Maß an Körperbe-
seine Eltern und wird als Kind bereits zum Soldaten. Seine
herrschung und Selbsteinschätzung erforderlich ist, liegt
Athletik und ausgeprägte körperliche Fitness kommen ihm
auf der Hand. Denn nur wenn du vorsichtig und behut-
im Dschungel und auch später in Paris zugute. Bei Einsät-
sam an deine Grenzen gehst und waghalsige Manöver
zen als Feuerwehrmann der Metropole erringt er Helden-
vermeidest, bleibst du sicher und verletzungsfrei. Keine
status, seine Rettungstaten machen ihn berühmt. Er will
Mutproben – gefragt ist Respekt vor dem Rendezvous
seine Fähigkeiten weitergeben und lehrt seinen Sohn die
mit Mauer oder Geländer. Kenne deine Stärken und be-
von Georges Hebért entwickelte Art des körperlichen und
sonders auch deine Schwächen. Habe klare Gedanken!
geistigen Trainings in der Natur, die „Méthode Naturelle“.
Under the bridge downtown
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„Wenn jemand dich bestärkt, dir sagt Push dich mal richtig, ich glaube auch, dass du das kannst‘, dann ist genau das die Vertrauensbasis, die Parkour heute ausmacht.“ Markus
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Der 15-jährige David, voll jugendlichem Bewegungsdrang, ist sofort dabei. Er verfeinert die Techniken und findet einen neuen Anwendungsbereich im Urbanen. Das Städtchen Lisses vor den Toren des Pariser Südens wird zur Geburtsstätte von Parkour und David Belle zum Begründer einer Kunst der Bewegung, die immer mehr Menschen begeistert. Sonne, Sonntag, 11. September. Berlin ist voller Menschen. Und voller Polizei. Ben, Markus und Nico sind unterwegs vom Alexanderplatz zum Public Training der Berliner Parkour-Szene auf dem Potsdamer Platz. Der Weg wird zur Trainingsstrecke für die drei Berliner Traceure. Sie kommen erst mal nur bis zur St.-Marien-Kirche. Ihr Distanzsprung über die Treppenstufen auf die Mauerkante vor dem Gebäude beeindruckt die Kirch-
Nico beim Katzensprung
gänger. Eine Berliner Mutter bleibt mit ihren beiden kleinen Mädchen stehen. Familiäres Staunen. „Ick würd
Und warum soll ich an einem Geländer vorbeigehen,
mir das nich trauen. Aber in Berlin haste ja freie Wahl.
wenn ich genauso gut auch drüberspringen kann?“
Die Jungs lassen sich ja nicht von Hindernissen uffhal-
Zum respektvollen Umgang mit dem Umfeld gehören
ten. Und wenn du ehrlich bist, jibt es ja auch keene
für den 21-Jährigen auch die Anerkennung anderer
Hindernisse, wa? Zu feige bin ick trotzdem.“ Trotz ih-
Meinungen sowie etwas Geduld und Aufklärungsarbeit.
rer Analyse – die freie Wahl beim direkten Weg durch
„Da, wo ich trainiere, rede ich mit den Leuten und er-
die Stadt haben Traceure nicht immer. Für Nico alles
kläre, was ich mache.“ Nicht immer stoßen die Jungs
eine Frage des Respekts. „Ich habe nicht die Absicht,
dabei jedoch auf Verständnis. Und von Zeit zu Zeit ist
wie ein Sprayer eine Wand oder den nächsten S-Bahn-
ein Gegenüber auch mal kurz angebunden: „Drüben,
Wagen hochzuklettern und ein riesiges Bild ranzusprü-
auf der anderen Seite, am Pariser Platz, sind wir vor
hen. Ich will in der Umgebung ja nichts kaputt ma-
ein paar Tagen an einer Laterne noch von der Polizei
chen, sondern weiter an mir arbeiten. Den öffentlichen
verjagt worden. Deren einziger Kommentar war: Weg!“,
Raum nutze ich ganz einfach anders als die Mehrheit.
erinnert sich Ben und schmunzelt. Auf dem Weg zur Liebknechtbrücke gleitet der Blick der drei durch das Stadtbild. Wach, aufmerksam, interessiert. Erweitert in der Wahrnehmung. Immer auf der Suche nach Trainingseinheiten, die ihre Stadt ihnen zur Verfügung stellt. Markus zieht sich wie aus dem Nichts an einer Bushaltestelle hoch, lässt sich kurz hängen, schwingt dann über ein Geländer. „Dein Bauchgefühl ist oft wie ein realistischer Gedanke. Wenn dir dein Bauch sagt, du kannst das, das ist machbar, dann kannst du es meistens auch versuchen. Es geht nicht um Mutproben oder darum, andere zu beeindrucken.“ Das Vertrauen in sich selbst zu haben und dazu auch mal jemanden neben sich zu wissen,
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der die Motivation unterstützt, ist für den 22-Jährigen
Auch wenn er gern mit anderen Traceuren oder Traceusen
ein wichtiger Aspekt. „Wenn jemand dich bestärkt, dir
trainiert, ist für Nico das Einzeltraining eine besondere He-
sagt ‚Push dich mal richtig, ich glaube auch, dass du
rausforderung. Etwas außer Atem sagt er: „Es ist extrem
das kannst‘, dann ist genau das die Vertrauensbasis, die
intensiv, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Die
Parkour heute ausmacht.“ An der Brücke bieten Poller,
pure Auseinandersetzung mit dir selbst! Und du tastest
Geländer und Mauer den dreien Gelegenheit, Präzisions-
dich langsam an deine Grenzen heran. Willst sie nicht
sprung und „Passe Muraille“ zu trainieren. Wieder blei-
brechen, sondern gezielt durch dein Training verschieben.
ben Menschen stehen. „Das sind die Verrückten“, sagt
Du merkst, dass da eine körperliche oder mentale Blocka-
eine Frau aus Wismar, die auf der Brücke steht. Mit
de ist. Alles wirkt auf dich plötzlich schief und krumm.
Tochter und Ehemann tourt sie durch Berlin. Und wirkt
Und du weißt gar nicht mehr, wie du fassen sollst. Da
im nächsten Moment dann doch interessiert: „Spannend,
bekommst du ein ganz feines Gespür für deine Umwelt
welchen Sport man sich als Städter so alles aussuchen
und deinen eigenen Körper. Und plötzlich machst du dir
kann.“ Nico nimmt den Schwung seines Laufes mit, um
Gedanken über Ernährung und Gesundheit – ich habe
die Brückenmauer zu überwinden. „Ich muss gerade an
zum Beispiel noch nie Alkohol getrunken. Das würde
den Betrunkenen denken, der da neulich die Balkone
meinem Ziel widersprechen, jederzeit die Kontrolle über
hochgeklettert ist“, kommentiert die Dame und zieht
mich zu haben. Und so entfernt sich Parkour von dem,
eine gewagte Parallele.
was du offensichtlich siehst. Stückchen für Stückchen.
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Ladypower
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Dreisprung vor der St.-Marien-Kirche
Ich kratze da nur ganz knapp an der Oberfläche der
Dinge anfangen und wo sie aufhören. Und das alles
Möglichkeiten. Und ich weiß nicht, was noch alles
ist fernab von der Bewegung, dem Tollaussehen und
folgt.“ Ben läuft nach dem Handstand auf einem Be-
Trendysein.“ Sich schnell und effizient zu bewegen, ist
tonsockel mittlerweile der Schweiß über die Stirn. Auch
noch tief im Training von Parkour verankert. Über den
er sieht neben der sportlichen Herausforderung in Par-
Treppenaufgang vor dem Kronprinzenpalais und die
kour bereits früh einen weitaus tieferen Sinn. Er ist 18,
Poller am Brandenburger Tor gelangen Ben, Nico und
als sich sein Leben komplett verändert. Er zockt damals
Markus auf direktem Weg zum Potsdamer Platz. Etwa
online, ist süchtig. Seine Mutter geht zur Psychologin.
40 Traceure und Traceusen trainieren hier zusammen
Will herausfinden, was sie falsch gemacht hat bei der
beim monatlichen Public Training. „Fünf Minuten re-
Erziehung ihres Kindes. Da lernt er David Belle kennen.
den, dann hast du Parkour verstanden – das ist nicht
Online. Die Moves des Parkour-Erfinders im Videostream
möglich. Respektiere dich selbst, pushe dich am Anfang
legen den Schalter bei ihm um. „Vom einen auf den
nicht zu sehr. Lote aus, wie deine körperliche Verfas-
anderen Moment konnte ich den Rechner ausmachen
sung ist. Welche Bewegungen dir liegen.“ Nico ist in
und habe nur noch trainiert.“ Er lässt sich nach dem
der Begegnung mit Anfängern in seinem Element. Für
einschneidenden Erlebnis voll auf Parkour ein, folgt
Markus ist diese Begeisterung genau der richtige Weg.
auf einmal einem neuen Lebensweg. Dabei sind es vor
„Wenn du etwas mit Leidenschaft machst, dann siehst
allem die charakterbildenden Aspekte, die den heute
du die Dinge klarer. Wie ein schwieriges Musikstück für
25-Jährigen an dem Sport faszinieren. „Vieles an Par-
einen Pianisten oder komplizierte Tricks für einen Skater.
kour kannst du in deinen Alltag übertragen, wie bei-
Dein Spektrum erweitert sich. Und wenn du für diese
spielsweise Hindernisse, die du überwinden musst. Das
Leidenschaft deine Augen öffnest, siehst du plötzlich
formt dich persönlich und du weißt für dich, wo die
ein riesiges Potenzial.“
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Techniken
Saut de chat – der Katzensprung
Le Parkour beruht auf sauberen, ausgefeilten Grundtechniken,
Sprünge über Abgänge, Mauern oder Gräben. Für stabile Hin-
Mauern. Beginne wie beim Präzisionssprung. Deine Arme bleiben
die deinen Einstieg erleichtern. Gib ihnen deinen eigenen Stil,
dernisse. Wie beim Hocksprung nimmst du Anlauf, springst
nach vorn gestreckt, die Fußspitzen treffen zuerst auf das Hin-
geh aber auch kreativ mit deiner Umgebung um! Es gibt un-
mit beiden Beinen ab und greifst nach vorn. Mit deinen
dernis. Kein Kniekontakt. Mit den Händen die obere Kante grei-
zählige Variationsmöglichkeiten und jeder noch so ungewöhn-
Händen auf dem Hindernis aufklatschen und zwischen den
fen und in der hängenden Position landen. Anschließend einen
liche Bewegungsablauf kann dir helfen, dich weiterzuentwi-
Armen hindurchschwingen. Beim Landen in die Hocke gehen,
weiteren Armsprung anfügen oder auf das Hindernis ziehen.
ckeln. Mit diesen Anregungen kannst du dich schon mal an
um den Sprung abzufedern. Oder eine Rolle anfügen.
Für weite
Über Lücken und auf
Passe Muraille – Mauerüberwindung
ein kleines Trainingsprogramm heranwagen! Los geht’s!
Franchissement – Durchbruchssprung Roullade – die Rolle
Saut de bras – Armsprung
Zur Über-
Unter
windung von hohen Mauern. Mit einem Bein abspringen und
Eine bedeutende Grundtechnik,
Geländern oder Stangen oder zwischen Ästen hindurch. Als
mit dem Fuß des Sprungbeins hüfthoch gegen die Mauer
die du gerade als Beginner frühzeitig trainieren solltest. Nach
Beginner zwischen großen Lücken trainieren. Greife das Hin-
treten, um dich weiter nach oben zu katapultieren. Arme
hohen Sprüngen oder tiefem Fall, um die Energie weiterzulei-
dernis so, dass dabei deine Handrücken zum Gesicht zeigen.
mitschwingen, mit den Händen die obere Kante der Mauer
ten. Auf Hindernissen, um über sie hinwegzurollen. Durch die
Ziehe deine Beine an und strecke sie nach vorn. Nutze den
greifen und wie beim Armsprung nach oben ziehen.
Rollbewegung bleibt auch der Flow erhalten.
Schwung, um wieder in die Ausgangsposition zu kommen.
TicTac
Vorsicht mit deinem Kopf!
Passement rapide – schnelle Überwindung Über hüft- bis schulterhohe Hindernisse wie Mauern, Bänke
Zur Überwindung von Hindernissen mithilfe einer
Wand oder Ähnlichem. Kommst du schräg auf ein Hindernis
Saut de précision – Präzisionssprung
Ein
oder ist es zu hoch, kannst du dich an einem oder mehreren
und Zäune. Eine Hand auf dem Hindernis koordiniert den
Lückensprung aus dem Stand oder einem anderen Sprung mit
Objekten in der Nähe mit den Füßen abstoßen, um die ent-
Sprung. Mit einem Bein abstoßen und beide Beine seitlich
präziser Landung. Knie anwinkeln, Arme von hinten nach vorn
sprechende Höhe oder Distanz zu überwinden.
des Körpers über das Hindernis schwingen. Mit dem Fuß
schwingen. Abspringen, auf Fußspitzen oder -ballen landen.
aufkommen, mit dem du angesprungen bist. So bleibt der
Bei der Landung etwas in die Knie gehen und mit den Armen
Flow erhalten und die Geschwindigkeit hoch.
ausbalancieren.
Weitere Informationen
zu Workshops, Public Trai-
nings und Coachings in Berlin unter: www.berlin.parkourone.net
„Da bekommst du ein ganz feines Gespür für deine Umwelt und deinen eigenen Körper. Und plötzlich machst du dir Gedanken über Ernährung und Gesundheit – ich habe zum Beispiel noch nie Alkohol getrunken.“ Nico
NICO
ben
Markus
kathleen
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film ab
BewegteMomente
Text Benjamin Hellwig Interview EOFT
E u r o p e a n O u t d oo r F i l m To u r 2 0 1 1 Schmuddeliges Herbstwetter? Fernweh? Lass dich inspirieren! Reise ein Stück mit. Staune. Einfach mal für zwei Stunden eintauchen in eine Welt voller skurriler Geschichten und sportlicher Herausforderungen vom Leben im Freien. Bei der European Outdoor Film Tour erlebst du bis Mitte Dezember Akteure auf der Kinoleinwand deiner Stadt, die ihren Traum gelebt haben. BarfuSS und spektakulär in 4.000 Meter Höhe über eine Highline, im frühen Morgengrauen auf den Gipfel eines Achttausenders und mit reichlich freiwilligem Hüftspeck auf dreimonatige Arktis-Expedition. Sie frieren. Sie haben Angst. Sie erleben Glücksmomente. Die Helden der European Outdoor Film Tour haben es vorgemacht. Auf ins Abenteuer!
LifeCycles
L
ife Cycles“ ist kein gewöhnlicher Mountainbikefilm.
Filmproduktionen gearbeitet, bei denen es um das Mountainbike ging. Und im Gegensatz
In „Life Cycles“ ist nicht der Mountainbiker der
dazu hatten wir das Ziel, das große Ganze einzufangen. Mit mehr Theatralik, mehr filme-
Star, sondern das Bike selbst. Der Film erzählt sei-
rischen Elementen. Auch, um ein größeres Publikum erreichen zu können. So weit weg
ne Geschichte: von der Fertigung in der Fabrik bis zur
wie möglich von „normalen“ Fahrradfilmen. Entstanden ist ein Werk, das einem Zehnjähri-
Verschrottung – mit allen Höhen und Tiefen dazwischen.
gen und einem 60-Jährigen Vergnügen bereitet.
Sieben Jahre haben Derek Frankowski und Ryan Gibb an ihrem Meisterwerk gearbeitet. Ihre Leidenschaft, Liebe
Welche Szene gefällt dir am besten? Ich denke, am liebsten mag ich die Bilder in der
zum Detail und vor allem viel Geduld
Prärie. Da bin ich geboren, in dieser Landschaft wuchs
tragen den Film.
ich auf. Das ist auch der Grund, warum ich mit dem Team für unsere Aufnahmen dorthin zurückgekehrt bin.
„Spend Time Not Money“ lautete das
Ich bin ja eigentlich Mountainbike-Fotograf, habe fünf,
Motto. Das Rad gilt als die größte Er-
sechs Jahre in der Grasebene gelebt. Und irgendwann
findung der Menschheit. „Life Cycles“
konnte ich das Thema „Fahrrad in den Bergen“ nicht
setzt ihm in bewegenden und ästhe-
mehr hören. Mit dem Film will ich zeigen, dass du
tischen Bildern ein eindrucksvolles
überall mit deinem Rad fahren kannst! Für die Szenen
Denkmal. Diesen Film kannst du nicht
im Weizenfeld mussten wir die Sprungschanzen in den
beschreiben – du musst ihn gesehen
Boden einbuddeln. Viele dachten, die Bilder seien am
haben!
Computer entstanden – aber das sind sie nicht.
Drei Fragen an ... Interview mit Co-Regisseur Derek Frankowski
„Es ist kein Fahrradfilm – es ist ein Film über ein Fahrrad. GroSSer Unterschied.“ Wo rin genau liegt er für dich? Ich denke, das Fahrrad ist so etwas wie der Dampfmacher
Hallo Derek. „Life Cycles“ ist nicht nur ein Film für
für dein Leben. Ein Beispiel: Heute Morgen habe ich vor der Arbeit eine kleine Tour ge-
Mountainbiker ... Ja, das war ein ganz klares Ziel von
macht. Natürlich war ich müde, als es losging. Und so richtig gut gefühlt habe ich mich
uns: Einen Film zu machen, dessen Reiz und Reichweite
auch nicht. Aber sobald ich auf dem Trail war, die Sonne rauskam und der Nebel aufstieg,
darüber hinausgehen würde. An erster Stelle stand: Ryan
war es ein sensationelles Gefühl, dort draußen zu sein! Und ich wäre dort nicht gewesen,
Gibb und ich wollten Bilder erzeugen, die auch wir gern
gäbe es mein Rad nicht. Ich hätte ausgeschlafen und wäre mit einem beschissenen Gefühl
sehen würden. In der Vergangenheit habe ich für einige
zur Arbeit gekommen. Das Rad hat einen Einfluss auf dein Leben!
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film ab
BeingThere
W
enn man sich die Berge im hohen
auch der westliche Teil des Landes sind umge-
den Lofoten gedreht haben, ganz oben im Nor-
Norden so anschaut, dann wundert es
ben von unglaublichen Skigebieten. Und das
den Norwegens. Eine beeindruckende Kulisse und fantastische Ski-Action!
einen nicht mehr, dass die Norweger
wollen wir der Welt zeigen. In Norwegen zu
den Ski erfunden haben. Da, wo die Fjorde weit
filmen, ist eine große Herausforderung. Be-
ins Land hineinreichen und die Sonne im Som-
sonders, weil so nah am Meer das Wetter
Was bevorzugst du persönlich: Heli-Skiing
mer nicht untergeht, haben die besten Freerider
schnell umschlagen kann. Sobald du aber die
oder Backcountry-Skiing ohne technische
der Welt jede Menge Schnee aufgewirbelt, allen
perfekten Bedingungen hast, ist kein Ort der
Hilfsmittel? Und hat deine Sicht sich auf den
voran Henrik Windstedt und Aksel Lund Svin-
Welt vergleichbar zu dem, was Norwegen zu
Inhalt des Films übertragen?
dal. Zum allerersten Mal durfte ein Filmteam im
bieten hat.
tion kamen beide Aspekte zur Geltung. Die Mi-
Bei der Produk-
schung dieser beiden Methoden ist einfach großartig! Ski Touring ist eine gute Sache: Es gibt dir die Zeit, eine Aufnahme vorzubereiten. Und im gleichen Moment bist du der Natur ganz nah. Wir haben Touren auf den Lofoten gemacht, aber auch dieses Jahr in Hokkaido in Japan. Heli-Skiing ist sicher effizienter und du bekommst zehnmal so viel Material an einem Tag verglichen mit Aufnahmen bei klassischen Skitouren. Ich persönlich filme lieber aus einem Hubschrauber heraus. Einfach, um speziellere Aufnahmen von Landschaft und Aktion machen zu können. Unser Ziel ist es deswegen aber nicht, das Thema Heli-Skiing zu promoten.
norwegischen Backcountry und auf den Lofoten
Jetzt, da der Film im Kasten ist, hast du be
einen Skifilm drehen – selbst für gestandene
stimmt Stellen, die du mit Genuss anschaust?
Freerider ein besonderes Erlebnis, denn hier ist
Ich bin sehr zufrieden mit unserem Park Kicker
beim Skifahren das Meer stets in Sichtweite!
Drei Fragen an ... Interview mit Regisseur Filip Christensen Hallo Filip. Beschreib doch mal, was das Fil men in Norwegen ausmacht.
Shoot in Strandafjellet. Das ist an der Westküste Norwegens. Gemeinsam mit Athleten wie Tom Wallisch, Aleksander Aurdal, PK Hunder und Russ Henshaw haben wir zwei gigantische Kicker hintereinander gebaut. Es gab Probleme mit dem
Wir Norweger
Wetter und einigen Verletzungen und all diese
sind sehr privilegiert und können uns glücklich
Herausforderungen machen für mich als Betrach-
schätzen. In einem so wunderschönen Land zu
ter die Szenen noch interessanter. Zudem schaue
leben, ist fantastisch. Sowohl der nördliche als
ich gern die Szenen, die wir in Digermulen auf
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film ab
BaffinBabes
V
ier Frauen. 80 Tage auf Baffin Island. 1.200 Kilometer mit Skiern und Pulkas. 400 Kilo Gepäck – davon 35 Kilo Schokolade. Expedition. Die Baffin Babes legen in 80 Tagen 1.200 Kilometer auf Skiern zurück. Und beweisen in der arktischen Eiswüste,
dass auch Frauen ziemlich hart im Nehmen sind! Ins Jagdgebiet der Eisbären wagen sie sich allerdings nur mit Unterstützung. Sie erstehen zwei Hunde. Buck ist auf einem Auge blind – Anu hat noch nie einen Schlitten gezogen. 80 Tage ohne Dusche und Toilette, für knappe drei Monate aussteigen, sich verausgaben und dabei trotzdem neue Kräfte sammeln. Reduziert auf die drei Konstanten Essen, Schlafen und Gehen ist das Leben da draußen gefährlicher und einfacher zugleich. Sie tun, was sie tun müssen, denn die Konsequenzen sind lebensbedrohlich.
Cold
S
ei minus 40 Grad Celsius schneit es sogar im Zelt. Die Komfortzone jedes noch so dicken Daunenschlafsacks ist weit unterschritten, nicht einmal mehr warme Gedanken helfen. Auf über 7.000 Meter ist es ist einfach nur schweinekalt. Ein un-
gleiches Trio macht sich auf den Weg, um den Gasherbrum II (8.034 Meter) zum ersten Mal im Winter zu besteigen. Doch Simone Moro und Denis Urubko scheinen besser mit der extremen Kälte und den Strapazen zurechtzukommen als Cory Richards. Cory filmt die Expedition, seine Entscheidung, hier dabei zu sein, scheint er mit jedem zurückgelegten Höhenmeter zu bereuen. Mit zunehmender Kälte verstärken sich auch Corys Selbstzweifel, doch Umkehren ist keine Option. Nicht ohne Gipfelsieg. Und selbst der ist kein Garant dafür, dass dieses Abenteuer glimpflich ausgeht: Der Weg nach unten ist der gefährlichere.müssen.
TheMajesticPlasticBag
E
ine Plastiktüte – widerstandsfähig und nahezu unverwüstlich. Sie fliegt wie ein Vogel und schwimmt wie ein Fisch. Und wenn wir sie lassen, entwickelt sie ein erstaunliches Eigenleben. „The Majestic Plastic Bag“ zeigt dir, was geschieht, wenn sie als
Verpackungsutensil ausgedient hat. Und folgt dem Weg der Tüte zu ihrem Bestimmungsort, der größten Mülldeponie der Welt. Mitten im Pazifischen Ozean treiben geschätzte drei Millionen Tonnen Kunststoff auf einer Fläche, die etwa viermal so groß ist wie Deutschland. Kunststoff ist nicht biologisch abbaubar, er zerfällt durch Sonneneinstrahlung und Reibung einfach in immer kleinere Teile. Inzwischen schwimmen dort 64-mal mehr Plas tikteilchen als Plankton. Kein Wunder, dass die Fische den Müll mit ihrem natürlichen Nahrungsmittel verwechseln. Und über die Nahrungskette landet der Plastikmüll auch auf unseren Tellern.
ThisMustbetheOne
E
inen Highliner reizt die Höhe. Je schwindelerregender der Spot, desto besser! Sebastién Brugalla und sein Team sind im Mont-Blanc-Massiv fündig geworden. Und haben ihre Highline zwischen den rund 4.000 Meter hohen Aiguilles du Diable ge-
spannt. Extremer geht es wohl kaum. Doch Berge sind nicht alles. Die beiden Pariser Bürotürme der Les Mercuriales sind zwar nur knappe 120 Meter hoch, staunende Zuschauer gibt es dafür umso mehr. Das Balancieren macht hier wie da keinen großen Unterschied. Es stellt sich bloß die Frage, ob die Aussicht auf die Dächer von Paris wirklich mit dem Mont-Blanc-Bergpanorama mithalten kann.
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film ab
DarkSideOfTheLens
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ine Welle stehen zu können, ist eine Herausforderung. Sie filmen zu können, ist eine ganz andere Nummer. Vor allem dann, wenn du selbst im Wasser bist. In „Dark Side Of The Lens“ gewährt uns Kameramann und Fotograf Mickey Smith einen Blick durch seinen Sucher. Und
lässt uns die Welt mit seinen Augen sehen. Er hat seinen Beruf mit Bedacht gewählt, kann sich nichts Schöneres vorstellen, als im kalten Wasser zu paddeln. Die Surfer zu beobachten. Und im richtigen Moment den Auslöser zu drücken. In der rauen See vor der irischen Küste filmt und fotografiert er am liebsten. Er mag das Spiel mit den Elementen, die Einsamkeit, das Gefühl, den Moment zu leben, und ist sich sicher, am Ende reicher zu sein als manch anderer – wenn auch nicht in materieller Hinsicht.
Kadoma
M
anche Kajak-Expeditionen sind etwas Besonderes. Manche gefährlich. Und es gibt besonders gefährliche. Die Kongo-Expedition von Hendri Coetzee, Chris Korbulic und Ben Stookesbury fällt eindeutig in die letzte Kategorie. Der Kongo gilt als der „Heilige Gral“
aller Kajak-Expeditionen. Rund 4.300 Kilometer schlängelt sich der schlammbraune Strom durch Zentralafrika und seine reißenden Stromschnellen sind nicht einmal der größte Angstmacher. In den seichten Ufergebieten lauern Flusspferde und Krokodile. In dem von Armut und Korruption gebeutelten Land ist das Militär allgegenwärtig. Der Südafrikaner Hendri ist der Einzige, der sämtliche Gefahren dieser Expedition vollständig überblicken kann. Gemeinsam mit ihm machen sich Ben und Chris auf die Reise ins schwarze Herz Afrikas. Doch mitten auf dem Fluss nimmt die Expedition eine dramatische Wendung.
OutsideTheBoy – AFemaleTale
B
eim Bouldern macht Anna Stöhr und Juliane Wurm kaum einer etwas vor. Als sich die beiden erfolgreichen Wettkampfkletterinnen zum ersten Mal in der hohen Kunst des Risskletterns versuchen, müssen sie jedoch noch einmal ganz von vorn anfangen. Um die Technik
zu erlernen, haben die beiden eine perfekte Lehrmeisterin. Die amerikanische Kletterlegende Lynn Hill zeigt ihnen am Castleton Tower in Utah, wie man seine Hände und Füße am besten zwischen den Felsspalten verkeilt, um sich Stück für Stück nach oben zu arbeiten. Zwei Generationen treffen aufeinander: Auf der einen Seite Lynn Hill, die die „Nose“ bereits frei geklettert ist, als Juliane und Anna noch nicht einmal laufen konnten. Auf der anderen Seite zwei junge Boulderinnen, die so gut wie keine Erfahrung im traditionellen Klettern besitzen.
Termine Berlin
Bochum
Weitere Termine und Informationen zu Programm
15.10.2011 17:00 Urania
27.10.2011 20:00 Union Filmtheater
und Tickets unter
15.10.2011 20:30 Urania
28.10.2011 20:00 Union Filmtheater
www.eoft.eu
16.10.2011 20:30 Urania
München
Die Leinwand zu Hause ist dir lieber? Schreib eine E-
Hamburg
02.12.2011 20:00 Alte Kongresshalle
Mail mit dem Betreff „European Outdoor Film Tour“
31.10.2011 20:00 CinemaxX HH Dammtor
03.12.2011 17:00
an raus@terraoceanisverlag.de. Unter allen Einsen-
01.11.2011 20:00 CinemaxX HH Dammtor
03.12.2011 20:30
dungen verlost RAUS! das Komplett-Paket der Europe-
02.11.2011 20:00 CinemaxX HH Dammtor
04.12.2011 17:00
an Outdoor Film Tour. Das „Best of“ aus sieben Jahren.
Düsseldorf
04.12.2011 20:30
Über zehn Stunden Nervenkitzel, spannende Abenteu-
22.10.2011 17:00+20:30 Savoy Theater
er-Dokumentationen und kurzweilige Outdoor-Action.
23.10.2011 20:30 Savoy Theater
Einsendeschluss ist der 30. November 2011.
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eigenleistung
Deuter gilt als Pionier im Rucksackbereich und Marktführer im deutschsprachigen Raum. Es ist
Im Angesicht
eine Marke mit einer langen Tradition: 1898 gründete Hans Deuter das Unternehmen in
Fotowettbewerb
Augsburg
als
Briefbeutel-
und
Sacklieferant
für die Post. Inzwischen ist Deuter nicht mehr aus der Alpin-Historie wegzudenken. DeuterRucksäcke wurden bei zahlreichen Expeditionen den extremsten Bedingungen ausgesetzt und aufs Härteste geprüft – von der Erst-
Ein Blick spricht Bände, der Ausdruck ist einzigartig, Kopfschmuck und Frisur
durchsteigung der Eiger Nordwand durch Anderl Heckmair 1938 bis hin zu den
sind pure Faszination. Ob Baskenland oder Bangladesch: Begegnungen mit
aktuellen Expeditionen von Gerlinde Kaltenbrunner, die als dritte Frau alle 8.000er
Menschen auf einer Reise lassen dich für einen Augenblick lang eintauchen
bestiegen hat. Die intensive Zusammenarbeit mit den Extremsportlern und Berg-
in eine spannende, fremde Welt. Und oftmals muss es nicht einmal zum
profis der internationalen Berg- und Skiführerverbände bildet das Fundament für
Wortwechsel kommen, um sich gegenseitig zu beschnuppern. Du hast die-
die Innovationen, mit denen das Deuter-Produktentwicklungsteam den Markt im-
sen besonderen Moment schon einmal erlebt und festgehalten? Oder planst
mer wieder aufs Neue revolutioniert. Dazu zählt unter anderem das erste rücken-
gerade deinen „Trip of a lifetime“? Die vier schönsten und beeindruckendsten
belüftete, patentierte Tragesystem, das Mitte der 80er-Jahre auf den Markt kam.
Porträts von Menschen stellen wir im neuen RAUS! vor. Und prämieren sie
Deuter war ebenfalls Vorreiter im Bike-Bereich und entwickelte als erste Marke
zusammen mit dem Outdoorprofi Deuter. Schick uns deinen Augenblick an
spezifische Radrucksäcke. Mit der SL-Serie präsentieren die Bayern zudem eine
raus@terraoceanisverlag.de. Einsendeschluss ist der 30. November 2011 (Auf-
komplette Kollektion an Frauenrucksäcken, die bis ins Detail auf die weiblichen
lösung: 300 dpi). Abfahrt!
Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Schlafsack Exosphere -4°
1. Preis
Speed Lite 15
„Thermo Stretch Comfort“ heißt die besondere
Unsere ultraleichten Sports-
Deuter-Konstruktion, mit der sich die Highend-
kanonen für die von der
Kunstfaser-Modelle um 25 Prozent in der Breite dehnen
schnellen Truppe. Sie geben
lassen. Dank der elastischen Kammernähte, auf ganzer
sich fast schwerelos bei
Schlafsacklänge innen und außen, kann sich der
Berglauf, Skitourrennen,
Schlafende in ihm drehen und wenden, wie er will –
Bikemarathons, Nordic Wal-
ohne dabei aufzuwachen. Und das geschieht oft: Bis
king oder beim Sprint zum
zu 60 Mal wechselt man während der Nacht seine
gerade abfahrenden Bus. Der
Schlafposition. Zugleich schmiegt sich der Schlafsack
neue Schnitt unterstreicht
durch die Konstruktion dicht an den Körper an und
ihre schlanke und ranke
wird rasch warm, da der Schläfer deutlich weniger
Erscheinung.
s 2. Prei
Luft erwärmen muss. Gewicht 380 Gramm
Gewicht 1.400 Gramm
Volumen 15 Liter
Größe 205 x 68 x 43 (L x B x B) Zentimeter
Größe 43 x 23 x 16 (H x B x T) Zentimeter
Packmaß 18 x 41 Zentimeter
Hüttenschlafsack Dream Lite 500 Tagsüber flott unterwegs sein und nachts unbe-
s 3. Prei
Wash Bag Roll
s 4. Prei
Aufgerollt ist aufgeräumt! Das ist ein
schwert träumen? Das geht – mit dem taufrischen,
Waschbeutel in ungewöhnlicher Form:
leichten Dream Lite. Er ist genau das Richtige für
mittendrin ein kompakter Zylinder, der
Sportler, die viel Wert auf geringes Gewicht legen
Flacons und Tuben schützt, rundherum
und dafür bewusst Kompromisse beim Komfort
die Fächer, um alle anderen Utensilien
eingehen. Darüber hinaus lässt er sich gut als Innen-
zu verstauen. Und aufgehängt ist
schlafsack verwenden.
alles übersichtlich und gut erreichbar untergebracht.
Gewicht 600 Gramm
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Größe 205 x 75 x 48 (L x B x B) Zentimeter
Gewicht 220 Gramm
Packmaß 12 x 25 Zentimeter
Größe 10 x 26 x 8 (H x B x T) Zentimeter
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eigenleistung
Fotowettbewerb Abgefahren! Das Gewinnerbild des letzten RAUS!-Fotowettbewerbs hat uns Jan Mau zugeschickt: „Nach einem Tropensturm transportierte dieser Bauer das Wellblech für das neue Dach seiner Hütte auf unkonventionelle Weise. Zwei zu einem V zusammengebundene Baumstämme bildeten dabei den Rumpf seines Schlittens. Er spannte einfach seine beiden Ochsen davor und ab ging die Fracht. Auf unsere ungläubigen Blicke hin kam prompt seine Einladung, mit aufzuspringen. Die Region Viñales mit ihren bewaldeten Kalkfelsen im Nordwesten Kubas könnte man nicht abgefahrener erkunden.“
1. Platz „Ochsensurfer“ | Jan Mau | Viñales/Kuba | Eagle Creek Hybrid Hauler Special Edition
Die Gewinnerbilder
aus RAUS! 2/2011
2. Platz „Throngefährt“ | Gerhard Popfinger | Tiruvannamalai/Indien Eagle Creek Wit Daypack
3. Platz „Kanadier kambodschanisch“ | Lukas Becker |
4. Platz „Schlammschlacht“ | Anna Schulz | Mtae/Tansania |
Tonle Sap (See)/Kambodscha | Eagle Creek Pack-It® Jumbo Kit
Eagle Creek Cat Nap Blanket & Eyeshade
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und nun raus!
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und nun raus!
a
bsprung! Die Outlet Falls im Yakima County, Washington, erlebt Fotograf Jed Weingarten bei seinem Blick auf die Szenerie in einem spektakulären Augenblick. Als
sich Luke Spencer erstmals zwischen den Eiszapfen hinabstürzt, ist Jed einfach genau am richtigen Ort. Und zur Stelle. Seine kühle Momentaufnahme beschert ihm eine Top-50-Nominierung beim Red Bull Illume Contest. Und zeigt dir, dass nicht nur die klassischen Paddelreviere den Kick geben können. foto © Jed Weingarten / Red Bull Illume Top 50 Finalists
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impressum
impressum CHEFREDAKTEUR Benjamin Hellwig bh@terraoceanisverlag.de Phone +49 431 9969977 VERLEGER & HERAUSGEBER
Alexander Lehmann
VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG Klausdorfer Weg 167 24148 Kiel info@rausmagazin.de Phone +49 431 9969977 Fax +49 431 9969986 GESTALTUNG & Outline-Graphix | Phone +49 431 6473173 KONZEPTION Jan Weisner (Inh.), Matthias Falk ANZEIGENLEITUNG Eliane Lehmann e.lehmann@terraoceanisverlag.de Phone +49 431 9909658 MITARBEITER DIESER AUSGABE
Janine Nicolai, Simon Schumacher, Brian Bojsen, Christian Schulze, Michael Trapp, Christian Sewening
LEKTORAT
Kirsa Stoltenburg, Vera Kannegießer
Produktion Stadtfein Janine Nicolai FOTOGRAFEN
Thomas Senf, Rainer Eder, M.Attenberger, Brian Bojsen, Ottavio Tomasini, Carlo Borlenghi, Sven Gerber, Caterina Caratozzolo, Klaus Fengler, Marcel Hartmann, Ulrich Grill, Olaf Krueger, Benjamin Hellwig, J. Cricco, T. Davis, B. Aroyan, EOFT, Jed Weingarten, Predag Vuckovic, Matthias Fredriksson, Marco Knopp, Nils Haffke, Austin Coy, Rafael Fazano, Adam Colton, Pierre-Yves Guyot, Paul Norton, Fortunato, Mangravita
DRUCK
impress media GmbH, Mönchengladbach
ERSCHEINUNGSWEISE
alle drei Monate
ABONNEMENTS Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG Klausdorfer Weg 167 24148 Kiel info@rausmagazin.de Phone +49 431 9969977 Fax +49 431 9969986 ISSN
ISSN 2192-0206
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ick einpacken, vor die Tür gehen, genießen! Den
Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:
Winter voller Möglichkeiten neu entdecken. Lass dich inspirieren – im neuen RAUS! foto © Mattias Fredriksson / Red Bull Content Pool
Direkte Bestellmöglichkeit unter: www.www.terraoceanisverlag.de
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© Outline-Graphix.de | 2011
brianbojsen
photographien
• limited edition • ab April 2011 erhältlich • Hardcover, 168 seiten • für unschlagbare 39,90 Euro • online-bestellungen unter
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oder direkt tel. 0431 9969977
preview und alle weiterEn infos auf www.bojsen.de
fragt man die menschen auf sylt, wieso sie die insel so lieben, antworten die meisten: ich liebe den strand, das wetter, die natur und das meer. und ich gebe ihnen vollkommen recht, doch das wirklich besondere an sylt sind die menschen. brian bojsen