RAUS! 5

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w w w. r a u s m a g a z i n . d e

BRISANT & URSPRÜNGLICH

Freeskiing im Kaschmir

MUTIG & DEMÜTIG

Big-Mountain-Snowboarder Xavier de Le Rue

AMBITIONIERT & NACHHALTIG

Werkspionage bei Vaude in Oberschwaben

FROSTIG & GENÜSSLICH

Raus im Job mit Michael Trapp

FELSIG & KÜNSTLICH

Überwintern als Boulderer

TRICKREICH & EXPERIMENTELL

Snowboard und Skier urban

GESCHICHTET & GEMÜTLICH

Mit dem Zwiebelprinzip durch den Winter

Das Magazin für abenteuer in der stadt und wildnis

AUSGABE 04 / 2011 | D 4 € | A 4 € | Benelux/E/I 6 € | CH 12 SFR



herein

O

b wohl wieder das Streusalz ausgeht? Räumdienste im Chaos versinken? In keinem Baumarkt mehr ein Schneeschieber

zu finden sein wird? Bei allen kleineren und größeren Beeinträchtigungen, die die weiße Pracht mit sich bringen kann – Schnee bereitet Freude. Und die überwiegt. Die beeindruckende Ruhe, die eine in Weiß gehüllte Landschaft ausstrahlt. Das Glitzern auf Feldern und Wiesen. Und schließlich die Fülle an Möglichkeiten für das Leben im Freien, die der Winter dir damit bietet. Um deinem Eigenantrieb zusätzlichen Schwung zu verleihen, haben wir ein viele Seiten dickes Paket zusammengestellt, das dich cool durch die kalte Jahreszeit bringt. Der Inhalt des Pakets? Inspirierende Augenblicke aus einem ungewöhnlichen Wintersportort im Kaschmir, in dem Freeskierin Caja Schöpf auf einen skurrilen Mix traf. Tiefschneefaszination und indische Kultur am Rande der brisanten Grenze zu Pakistan. Daneben die gemischten Gefühle eines Big-MountainSnowboarders, der den Berg liebt, aber den Res­ pekt davor nie verlieren möchte. Motivation pur mit den winterlichen Möglichkeiten, die dir deine Stadt bietet: Wenn Geländer und Treppenstufen mit etwas Schnee zu Spots werden, an denen

du mit Ski und Snowboard das Alpengefühl näher zu dir heranholst. Oder wenn du weiter an deinen Boulder-Fähigkeiten feilst – beim Überwintern in der Kletterhalle und bei gutem Wetter draußen am richtigen Fels. Ob nun Schnee liegt oder nicht. Tür auf und raus! Viel Vergnügen im Winter.

Benjamin Hellwig

foto © rutgerpauw.com / Red Bull Content Pool

foto © Corey Rich/Red Bull Content Pool

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foto © Vitek Ludvik/Red Bull Content Pool

übersicht

i n h a l t 03 WILLKOMMEN WINTER

52 RAUS IM JOB POLWÄRTS

Herein bei RAUS!

06 BILDERWELT ATMOSPHÄRISCH

Wenn Michael Trapp rausgeht, ist er oft richtig raus. Aus dem Alltag, aus der Heimat. Sein Job bringt ihn an die entlegensten Orte des Planeten. Ein Gespräch über Glücksgefühle in Antarktis und Co.

Rausgehen und mit offenen Augen die Welt entdecken. Absolut sehenswert. Und lohnenswert. Perfektes Eintauchen mit unserer Gallery!

62 winterwarm FROSTPAKET

14 NACHGEFRAGT ULRICH GRILL

Warm durch den Winter. Elf Seiten geballte Kompetenz, um den Winter wohlig warm zu verbringen. Lass dich einpacken!

16 adventskalender WEIHNACHTSVERLOSUNG Was wünscht du dir? Wir öffnen das Türchen, Tag für Tag. Mit etwas Glück funktioniert es!

20 NACHHALTIG RECYCLINGPOWER Wir sind Experten, wenn es um Trennung von Wertstoffen geht. Pyua macht uns dennoch etwas vor. Das junge Freeride-Label revolutioniert das Thema Textilrecycling. Und macht den Kreislauf seiner Produkte transparent. Abgucken erlaubt.

22 AUSFLUG FREESKI IM KASCHMIR Ein winterlicher Aufenthalt im Kaschmir geht über typisch indisch hinaus. Unglaublich viel Schnee, unpräparierte Pisten, unberührte Natur. Ein exotischer Mix aus faszinierenden Menschen und Freeskiing im genialsten Powder. Mit im Paket? Ein politischer Krisenherd an der Grenze zu Pakistan. Und Lawinengefahr. Wintersport ungewöhnlich.

34 HINTER DEN KULISSEN PIONIERE AUF DEM LAND

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74 AUFWÄRTS BOULDERN Ein Felsblock kann magnetische Kräfte haben. Du musst einfach hoch. Beim Bouldern trainierst du ohne großen technischen Aufwand deine Muskulatur. Und wenn das Wetter versagt, stehen Boulderhallen in nahezu jeder City bereit und imitieren den Fels. Überwintern leicht gemacht.

82 TRICKREICH URBAN WINTERSPORTS Die Stadt hält sie parat: unverbrauchte Spots, originelle Locations. Wisch den Staub von Snowboard oder Freeskiern und ab vor die Tür! Schnee zusammenkratzen. Treppe und Geländer präparieren. Ganz ohne Liftkarte. Trickreicher Spaß in deiner Stadt!

90 SPECIAL BLEIB WARM Der Kälte die kalte Schulter zeigen. Lage auf Lage die richtige Bekleidung, immer nach dem Zwiebelprinzip. Wir sagen, wie es funktioniert. Und was dich warm durch die Kälte bringt.

Inmitten der bäuerlichen Idylle Oberschwabens hat sich ein Outdoorhersteller ein Kompetenzzentrum errichtet. Vaude entwickelt und produziert in Obereisenbach, versendet nahezu seine gesamte Kollektion von hier. Und sucht und findet immer wieder Wege, dabei nachhaltig zu agieren. Eine Werkspionage.

94 EIGENLEISTUNG FOTOWETTBEWERB

44 NACHGEFRAGT INTERVIEW MIT XAVIER DE LE RUE

96 UND NUN RAUS!

Er liebt den Berg. Doch es gibt Momente, in denen auch ein Big-Mountain-Snowboarder vor Ehrfurcht erstarrt. Xavier sagt uns seine Meinung.

98 Ausblick und Impressum

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Wir zeigen die Gewinner. Und stellen dir eine neue Herausforderung. Der RAUS!-Fotocontest prämiert die besten Einsendungen. Mitmachen!

covershot © Roman Lachner

Wenn es um den perfekten Moment geht, beweist Fotograf Ulrich Grill Geduld. Und Sitzfleisch. Bis das Wetter tatsächlich umschlägt. Und ihm das spezielle Licht beschert. Ein Gespräch mit einem Österreicher, der weiß, was er will.



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foto Š Ulrich Grill


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a u f b r u c h ! Die eigentlichen Entdeckungs­reisen bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche, sondern darin,­ etwas mit anderen Augen zu sehen. Marcel Proust (1871-1922)

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ir hatten einen gigantischen Tag auf der Tauplitzalm in der Steiermark! Gemeinsam mit dem ehemaligen Snowboardpro

Cri Mayerhofer erwischte ich einen so wunderbaren Moment für die Aufnahme. Es war eiskalt, minus 14 Grad, wir hatten rund 80 Zentimeter frischen Powder, es gab noch keine Spuren. Wir fanden einen kleinen Kicker und es gab eine irrsinnige Schneefontäne. Cri stapfte bestimmt viermal hoch, bis wir das Bild im Kasten hatten. Zusammen mit dem fantastischen Gegenlicht an diesem Dezembertag stellte das für mich in diesem Moment Snowboarden in seinem Kern dar. Und wenn du mit Athleten arbeitest, mit denen du eingespielt bist, die genauso viel Spaß und Freude daran haben, sensationelle Bilder zu kreieren, ist es perfekt!

Kamera: Nikon D3X | Objektiv: 17-35 mm, 2.8 | Blende: F 8.0 | Zeit: 1/1.000 s | ISO: 200 raus-magazin 4 / 2011

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assend zum Namen reisten wir zu Sonnenaufgang an den Sunrise Arch im Canyonlands Nationalpark in Utah, USA. Zusam-

men mit Chris Davenport, der ein guter Freund von mir und ein sehr guter Freeskier ist, machte ich ein Laufshooting. An den Seiten und hinter dem Sandsteinbogen geht es rund 150 Meter weit herunter. Chris sagte dennoch, er wird da hochrennen und springen. Just in dem Moment, als er loslief, brachten die Sonnenstrahlen die Unterseite des Bogens so richtig schรถn zum Strahlen, was dem Bild das perfekte Farbenspiel gab.

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Kamera: Nikon F3 | Modus: Fisheye | Blende: F 6.3 | Zeit: 1/50 s


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foto Š Ulrich Grill

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foto Š Ulrich Grill

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alb f端nf morgens an der Nordseite der Drei Zinnen! Christoph Hainz und ich stiegen am Vortag zum Fotografieren in die Berge

auf. Da wir bis sehr lange in die Nacht fotografie-

rten, 端bernachteten wir direkt am Weg im Schlafsack. Nach einer kalten Nacht wachte ich noch vor dem ersten Morgengrauen auf und blickte in den Himmel. Nebelschwaden zogen umher und gaben zwischendurch den Blick auf den Mond frei. Fantastisch! Schnell waren Christoph und ich auf den Beinen, um ein paar Fotos zu machen. In dem Augenblick verzog sich der Nebel und die Drei Zinnen standen m辰chtig in mystisches Licht eingeh端llt Kamera: Nikon D2X | Objektiv: 18 mm | Blende: f 8.0 | Zeit: 10 s

da. Ein wirklich magischer Moment!

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nachgefragt

HinterderLinse Action- und Adventure-Fotograf Ulrich Grill text Benjamin Hellwig

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Fotos © ulrich grill

etailfanatisch. Geduldig. Perfektionistisch. Ulrich Grill hat sich in den inzwischen 32 Jahren mit der Kamera Attribute angeeignet, die ihn immer wieder zu seinem perfekten Bild führen. Stundenlang im Schnee auszuharren, um in

einer Tausendstelsekunde alle im Kopf zurechtgelegten Vorstellungen einzufangen – ein Rezept, das für den 42-jährigen Österreicher aufgeht. Welche Zutaten seine Arbeit als Fotograf bestimmen und was er noch so treibt – RAUS! hat in Fuschl am See nachgefragt.

Hallo Ulrich. Erinnerst du dich noch daran,

Seit rund 21 Jahren bist du nun professio­

gegen, dass Zeit eine wichtige Rolle spielt.

als du das erste Mal auf den Auslöser ge­

neller Fotograf. Was hat deinen Weg geeb­

Du brauchst für ein gutes Bild sehr viel Sitz-

drückt hast? Oh, das liegt weit zurück! Ich

net? Für mich war es einfach die Passion der

fleisch, musst warten, warten und nochmals

habe mit zehn Jahren begonnen zu fotografie-

Fotografie! Ich war neben meinem Studium

warten können! Und wenn du denkst, es

ren. Meine erste Kamera war eine Rollei 35, mit

auch Athlet für das Red Bull Acro Team im

wird heute nichts mehr, musst du sitzen blei-

der ich herumgelaufen bin und Schwarz-Weiß-

Freestyle-Hanggliding. Der Sport war also meine

ben und weiter warten. In der Natur sind die

Bilder gemacht habe – Landschaft, Stillleben,

zweite große Passion und die beiden Bereiche

spannenden Aufnahmen die, bei denen das

einfach alles, was spannend und interessant war.

habe ich miteinander verbunden. Und ich habe

Wetter umschlägt. Und dann wird es etwas

Genau kann ich mich an das erste Bild nicht

mich während der ersten acht Jahre sehr stark

Einzigartiges! Es hilft natürlich, wenn du das

mehr erinnern, ist ja bereits 32 Jahre her.

auf den Bereich Paragleiter spezialisiert. Ich

Bild schon vorher im Kopf hast und die Kom-

wollte mich dann weiterentwickeln, habe an-

ponenten daraufhin zusammenfügst.

dere Themen und Sportarten hinzugenommen. Und mittlerweile ist die Fotografie nicht mehr

Was war bisher deine gröSSte fotografische

mein einziges Standbein, ich habe auch noch

Herausforderung? Wie schaffe ich Bilder, die es

meine Agentur zooom productions. Mit der re-

noch nie gegeben hat? Das ist eine große Chal­len­

alisiere ich viele andere Ziele, wie beispielsweise

ge! Bei der Drachenflugfotografie bin ich selbst

den „Red Bull Illume“-Wettbewerb als weltweit

geflogen und habe sehr viel mit der Selbstauslö-

größten Action- und Adventure-Fotocontest. Und

ser-Technik gearbeitet. Damals war ich sehr expe-

das passt gut zu meiner Passion.

rimentierfreudig, zum Beispiel mit langen Kame-

Was ist das Faszinierende daran, einen Ath­

Fluggerät reagieren wird. Damit dann auch noch

leten in Aktion zu fotografieren? Das Span-

Kunstfliegen zu betreiben, ist eine ziemlich hei-

nende liegt für mich darin, Bilder zu kreieren,

ße Kiste und kann auch recht gefährlich werden.

die es noch nie gegeben hat. Einen Moment

Aber da war ich als junger Fotograf noch enga-

festzuhalten, der so außergewöhnlich, so ein-

gierter als heute mit über 40.

rastangen. Dabei weißt du vorher nicht, wie dein

zigartig ist, dass er auch nicht reproduzierbar

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ist. Und da müssen alle Komponenten pas-

Welche Orte, an die du über das Fotografie­

sen: Athlet, Umgebung und Landschaft, Zeit-

ren geraten bist, haben dich besonders beein­­

punkt, die Komposition und natürlich der Au-

druckt und warum? Ich habe lange Zeit im

genblick. Ein perfektes Zusammenspiel für ein

Südwesten der USA gelebt, habe dort auch viel

perfektes Bild. Viele sagen, auch das Glück

im Outdoorbereich fotografiert. Ich mag Wüsten

muss dir in die Karten spielen. Ich denke da-

und fotografiere sie irrsinnig gern. Die trockene


nachgefragt

Du bist neben deinem Beruf als Fotograf

ermutigen, sich in den Bereich der Action- und

Und dazu die Vielfalt der Landschaft dort. Faszi-

auch Geschäftsführer von zooom, einer Wer­

Adventure-Sports-Fotografie zu wagen. Mir ist

niert bin ich aber auch von Gegenden in Nami-

beagentur mit Standorten in Venice, Kalifor­

es wichtig, jungen Fotografen eine Plattform zu

bia und Kirgistan, das war einfach sensationell!

nien, und Salzburg, die du 1997 gegründet

bieten, auf der sie sich präsentieren und entfal-

hast. Was genau macht ihr? zooom ist aus

ten können. Ihnen einen Teil des Wegs in Rich-

Luft ist rein und klar, du kannst weit schauen.

Du bist selbst Sportler, gehst mountainbiken,

meiner Fotografie heraus entstanden. Ich habe

tung Laufbahn zu ebnen! Mit 42 bin ich zwar

laufen, fährst Ski, snowboardest, bist aktiv

irgendwann begonnen, Grafik zu meinen Bil-

noch nicht zu alt, noch komme ich überall mit.

im Tourengehen und Drachenfliegen. Ist die

dern anzubieten. Dazu ist dann das Internet

Aber irgendwann kommst du in ein Alter, in

Kamera immer dabei? Wenn ich fotografiere,

mit vielen weiteren Leistungen gekommen, so-

dem du manche Projekte vielleicht nicht mehr

möchte ich mich komplett darauf fokussieren

dass wir mittlerweile eine Full-Service-Agentur

angehst. Mir hat die Fotografie extrem viel er-

können und möchte nichts nebenher machen.

für Werbung und Kommunikation sind, die al-

möglicht. Es ist ein kreativer, schöner Beruf, der

Die Kamera nur mitnehmen und nebenher ein

lerdings sehr bildgetrieben ist. Unser Fokus liegt

einfach erfüllend ist. Und das möchte ich weiter-

paar Bilder machen, ist für mich nichts. Ich

ganz klar im Bereich Action- und Adventure

geben. Trau dich, dein eigenes Ding zu machen.

gehe sehr viel laufen und Rennrad fahren.

Sports sowie Jugend-Lifestyle. Unsere Kunden

Willst du Fotograf sein, musst du es jetzt durch-

Ich schätze es, dabei diese Zeit für mich zu

sind Sportartikelhersteller, für die das visuelle

ziehen. Lebe deine Passion!

haben. Zum Schauen und zum Nachdenken.

Bild eine zentrale Rolle spielt.

Und komme in einen kreativen Flow, der

WEITERE INFOS UNTER

mich auf Ideen für neue Projekte bringt. In

Wohin geht es als Fotograf als Nächstes?

der freien Natur, das ist mir sehr wichtig. Da

Ganz aktuell stehen einige Kundenprojekte an:

kann ich perfekt abschalten, bekomme mei-

Fischer Sports, Zanier, Suunto, Leica. Darüber

nen Kopf frei. Und dann kommt alles andere

hinaus möchte ich gern mit meinen Kindern

von ganz allein.

im Sportbereich einige Projekte angehen, da

www.ulrichgrill.com und www.zooom.at

gibt es einfach noch viel Potenzial. Die komWas ist dabei dein Antrieb? Früher habe ich

men jetzt auch in ein Alter, in dem sie Out-

sehr viel im Bereich Action Sports gemacht, da

door- und Actionsport ausüben können. Und

basierte vieles noch auf Adrenalin (lacht). Auch

ich kann Familie und Fotografie sehr cool mitei-

der Kunstflug ist etwas, das nicht nur sehr re-

nander verbinden. Das eine oder andere Projekt

laxt ist, sondern auch heiß werden kann. Jetzt,

mit Athleten habe ich außerdem in der Pipe-

mit Familie und meinem Agenturbusiness, brau-

line, aber noch ist das alles topsecret.

che ich einen Ausgleich und den habe ich mit dem Ausdauersport. Das allein reicht schon, um

Gibt es noch etwas, das du teilen möchtest?

mich rauszubringen.

Ja, unbedingt! Ich möchte gern andere Leute

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adventskalender

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adventskalender

Du möchtest einen der 24 sensationellen Preise des RAUS!-Weihnachtskalenders gewinnen? Dann nimm einfach an dem groSSen Weihnachtsgewinnspiel auf www.rausmagazin.de teil und mit ein bisschen Glück bist du einer der 24 Gewinner! Jeden Tag öffnet sich ein weiteres Türchen mit einem tollen Produkt. Und so einfach geht’s: In einer E-Mail an

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info@rausmagazin.de mit dem Betreff „Ich will“ schreibst du uns, warum du das jeweilige Produkt haben möchtest. Als Dankeschön fürs Mitmachen bekommen alle Einsender von uns die erste RAUS!-Ausgabe im neuen Jahr zugeschickt. Die 24 Gewinner werden von uns persönlich per Mail benachrichtigt.

E. Dolomite Fitz Roy Evo 399,90 Euro Das neue Fitz-Roy-Modell von Dolomite für den Großstadtwinter holt den originalen Abenteuerspirit von den Bergen auf die Straße. Die ultraleichte Daunenjacke hält instabilen Wetterlagen und Starkwinden stand und strotzt mit Form und Schnitt, angelehnt an die Fitz-Roy-Expedition 1976, dennoch vor neuen Akzenten. www.dolomite.it F. NORTHWAVE SHIRT BODY FIT 69,90 EURO Das hochelastische und weiche Kurzarmshirt mit enger Passform ist bestens geeignet für Joggen, Rad- und Wintersport. Schneller Schweißtransport, hohe Atmungsaktivität und eine perfekte Temperaturkontrolle sorgen für optimalen Tragekomfort. Aus 95 Prozent Polypropylen und fünf Prozent Elastan. www.northwave.com

C. KEEN REVEL GRÖSSE 43; 149,95 EURO Mit dem Revel bietet Keen die perfekte Lösung für frostige Tage. Robustes Nubukleder, die wasserdichte, atmungsaktive Dry-Membran sowie eine Wärmeisolierung unter den Füßen sorgen für Schutz vor Kälte, Schnee und Matsch. Mit Eis-Grip-Außensohle für guten Halt. www.keenfootwear.com

G. ANON COMRADE GOGGLE IN METALLIC BLUE 130 EURO Die Schneebrille von Anon aus dem Hause Burton bietet durch die leicht gebogene Scheibe ein sehr breites Sichtfeld, ist helmkompatibel und hat hervorragende Belüftungseigenschaften. Perfekte Merkmale für Piste und Powder! www.anonoptics.com

D. Ortlieb Mountain X31 219,95 Euro Speziell für den Alpencross entwickelt und dennoch ein leichtgewichtiger, wasserdichter Alleskönner. Mit 31 Liter Volumen passt alles hinein, was für eine mehrtägige Tour unabdingbar ist. Zwei Zugänge in das unterteilbare Hauptfach ermöglichen geordnetes Packen und schnellen Zugriff. www.ortlieb.de

H. 66° North Vindur Women‘s Jacket 249,95 EURO Die windfeste Membran und der einzigartige Woll-Look haben Vindur zum Inbegriff für Fashion und Aussehen gemacht. Abgesetzte Ellbogen, verstellbare Ärmelbündchen, Kord in den Säumen und an der Kapuze, zwei Taschen und eine Brusttasche für das Mobiltelefon. www.66north.com

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I. BASIL ELEMENTS SHOULDER BAG CIRCA 40 EURO & LOVECHOCK-RIEGEL CIRCA 3 EURO PRO RIEGEL Die Fahrrad- und Schultertasche von Basil ist aus recyceltem wasserabweisenden Segeltuch. Mit dem raffinierten „Hook-on“-System lässt sich die Tasche auf den Gepäckträger schnallen, ohne Fahrrad unterwegs verschwinden die Haken einfach in einem Reißverschlussfach. Der Lovechock-Riegel wird aus den besten Kakaobohnen aus Ecuador in Bioqualität mit Liebe handgefertigt. Durch das Kaltmahlen des Kakaos und das spezielle Produktionsverfahren enthält Lovechock viele Antioxidantien und „Liebesstoffe“: Zutaten, die ein liebevolles und fröhliches Gefühl erzeugen. In den Geschmackssorten Pure, Goji-Beere-Orange und Mandel-Feige. www.basil.nl, www.lovechock.de

M. Oakley Gretchen Bleiler Eco Shell Jacket 325 Euro Gretchen Bleiler Signature Series: Neben dem femininen Schnitt stehen die technischen Features im Vordergrund. Das umweltfreundliche Material überzeugt mit einer hohen Wassersäule und Atmungsaktivität. Während Lüftungsreißverschlüsse unter den Armen für Abkühlung sorgen, trotzt ein abnehmbares Schneefangsystem den kalten äußeren Bedingungen. www.oakley.com

J. 2 X KNOG PARTY FRANK 18,90 EURO Flexibles gewickeltes Stahlkabelschloss mit acht Millimeter starkem Schlosszylinder, passt perfekt in die Hosentasche. Mit nahtlosem und UV-resistentem Silikonüberzug. Das Stahlkabel mit Faserkern sorgt für höhere Sicherheit gegen Einwirkungen mit dem Bolzenschneider. www.cosmicsports.de

N. REISEBILDBAND „HIGHLIGHTS ISLAND: DIE 50 ZIELE, DIE SIE GESEHEN HABEN SOLLTEN“ VON OLAF KRÜGER UND KERSTIN LANGENBERGER 24,95 EURO Island fasziniert! Mit einer Natur von ursprünglicher Kraft, zerklüfteten Küsten und rauen Landschaften. Mit Gletschern und Vulkanen, Wasserfällen, Fjorden und Lagunen. Und einer immensen Tier- und Pflanzenvielfalt. Topaktueller und hochinformativer Reisebildband, der die 50 Highlights der Insel kompetent, ausführlich und exzellent bebildert präsentiert. www.olafkrueger.com

K. A-solar Power Bag 59 Euro Das A-Solar Power Bag lädt mobile Geräte ganz einfach kostenlos in nur zwei Stunden auf. Die integrierte Batterie wird durch circa fünf Stunden Sonneneinstrahlung geladen und kann als Leichtgewicht mit 110 Gramm ganz bequem am Rucksack, Zelt oder Fahrrad angebracht werden. www.a-solar.eu

O. NORDISK GORMSSON -20° 239,90 EURO Nordisk-Schlafsack aus „20 Den Lite Cell“-Gewebe und hochentwickelter Kunstfaser­ füllung. Wasserabweisend auf der Unterseite, im Kopf- und Fußteil schützt er vor Nässe, Bodenkälte und Schmutz. Zusammen mit dem Wärmekragen ist man mit dem Mumienschlafsack für härteste Bedingungen gewappnet. www.nordisk.de

L. 2 x Chiemsee The Lighty Tux je 89,95 Euro Der Hightech-Rucksack The Lighty Tux bietet nicht nur viel Stauraum, sondern auch massig Features. Von der Rückenpolsterung bis zur First-Aid-Kit-Tasche mit Safety Notes und internationalen Notrufnummern wurde hier an alles gedacht. www.chiemsee.com

P. THE NORTH FACE ENZO JACKET 450 EURO & ENZO PANT 320 EURO Die Enzo-Kombi aus wasserdichtem dreilagigen Gore-Tex Pro Shell, mit Unterarmbelüftung, Schneefang, vielen Taschen und Klettverschlussbündchen ist hochfunktionell und ein echter Hingucker – auf und neben der Piste. Mit verstellbarer helmkompatibler Kapuze und Recco-Reflektor. www.thenorthface.com raus-magazin 4 / 2011

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Q. FLYLOW Quantum Jacket 360 Euro Das Quantum Jacket ist eine der robustesten und technisch anspruchsvollsten Jacken von Flylow. Egal ob es kräftig schneit oder auf der Frühjahrstour die Sonne scheint: Diese Jacke fühlt sich in jedem Wetter zu Hause. Hochgradig wasserdicht und atmungsaktiv sowie ausgestattet mit großen Unterarm-Zippern hält sie den Körper trocken und gut belüftet. Die Jacke hat einen abnehmbarenSchneefang und zwei große Taschen im Inneren bieten ausreichend Platz für Steigfelle oder Ähnliches. www.flylowgear.com R. BILDBAND „STEFAN GLOWACZ EXPEDITIONEN“ 39,90 EURO Extremklettern an „weißen Flecken“ der Landkarte, in völlig abgelegenen Gebieten, abgeschirmt durch Eis und Kälte, durch undurchdringlichen Dschungel oder unüberwindbar scheinende Berge. Stefan Glowacz erzählt in seinem Bildband mit spannenden und sehr emotionalen Fotostrecken und ganz persönlichen Worten von seinen sieben größten Expeditionen. www.delius-klasing.de

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x u. Bergans Backcountry Guide 150 Euro Der Backcountry Guide ist als spezieller Skitouren-Rucksack wie geschaffen für Freerider, Tourengeher, Snowboarder oder Schneeschuhwanderer. Das Hauptfach ist zusätzlich über ein klappbares Rückenteil zugänglich und die vordere Tasche bietet durch genügend Befestigungsmöglichkeiten Platz für Schaufel und Sonde. www.bergans.de v. Patagonia Northwall Jackets and Pants – Polartec Power Shield Pro, jacke 400 Euro, Hose 350 Euro Die Northwall Jackets and Pants gehören zu Patagonias „Go To Softshell“-Kollektion für extrem kalte Wetterbedingungen. Jacken und Hosen für Damen und Herren sind dehnbar, wasserabweisend und äußerst atmungsaktiv. Mit einer weichen, wärmenden Highloft-Innenseite ausgestattet, ist diese Kombi perfekt für jegliche Wetterverhältnisse. www.polartec.com oder www.projects-hamburg.de

S. ICEBREAKER REALFLEECE CASCADE 169,95 EURO Das Realfleece von Icebreaker ist als wärmespeichernder Mid Layer die perfekte Antwort auf die Kälte. Er besteht aus 100 Prozent Merinowolle und ist damit die natürliche Alternative zu synthetischem Fleece. Weitere Eigenschaften: seidig-weich, leicht, wärmeregulierend und geruchsabweisend. www.icebreaker.com

w. Cardhu Gift Pack 29 Euro Der Whisky Cardhu ist eine Symphonie für die Sinne: weich und angenehm mit tiefen, fruchtigen Aromen, Noten von Honig und Nüssen, dabei eine ausbalancierte Frische. Die weihnachtliche Limited Edition des zwölfjährigen Cardhu mit einem exklusiven Ritualglas ist ein hochwertiges Geschenk für stilbewusste Männer und Frauen. www.malts.com

T. VAUDE SAMBURU 50 EURO Mit Vaude ecolour umweltfreundlich gefärbte Umhängetasche: Das Verfahren spart 89 Prozent des eingesetzten Wassers im Vergleich zum herkömmlichen Färben. Das geräumige Hauptfach ist passend für A4-Formate. Dazu: Front-Tasche mit Reißverschluss, abnehmbarer Hüftgurt und Slide-Stop-Schulterpolster. www.vaude.com

X. ELKLINE KURIERTASCHE DAVID 90 EURO Kuriertasche für den Großstadtdschungel mit 25 Liter Volumen. Mit Laptopfach, verstellbarem Tragesystem und weiteren kleineren Taschen. Durch das Cordura-Nylon ist die Tasche zudem wasserabweisend und abriebfest, Boden und Rückseite sind gepolstert. www.elkline.de

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nachhaltig

RIDEFREE TransparentesRecycling text Benjamin Hellwig

Fotos © Ulrich Grill/Zanier & Pyua

Die leere Weinflasche gehört in den Altglascontainer. Ein gesammelter Haufen aus Tageszeitungen und leeren Pizzakartons hinter der Küchentür? Ab zum Altpapier. Klare Sache. Mülltrennung ist uns in Fleisch und Blut übergegangen. Kaum eine Nation ist gewissenhafter, wenn es darum geht, aufgebrauchte Dinge des alltäglichen Bedarfs dem Recycling zuzuführen.

I

nspirierend? Das deutsche Freeride-Label

Pyua sammelt dabei Ausgedientes nicht im

Pyua versucht, mit einem ausgeklügel-

Handel, sondern über altbewährte Alt-

ten System die Wiederverwertung seiner

kleidercontainer. Darauf folgt wie bereits

eigenen Produkte aktiv voranzutreiben. Den

seit Jahrzehnten in der Sortierung üblich

Weg zurück in den eigenen Kreislauf finden

Handarbeit. Jedes einzelne Textilstück wird

nicht mehr verwendbare Bekleidungsstücke des

erfasst, damit es nach weiteren Schritten

Kieler Unternehmens über ein weltweit ein-

wiederverwertet werden kann. Und eines

zigartiges Recyclingprinzip, das zusammen mit

Tages ein neues Produkt daraus entsteht.

den Textil-Recyclingspezialisten Wenkhaus und

Somit werden alle Pyua-Produkte, die in Eu-

FWS entwickelt wurde. „Das Interesse am Re-

ropa in einem Altkleidercontainer landen, zu

cycling ist bei vielen Marken groß, du fertigst

neu gewonnenem Ausgangsmaterial. „Damit

aus recycelbaren Materialien oder verwendest

können wir sicher versprechen, dass unsere

recycelte Stoffe. Aber bislang konnte noch

Ware tatsächlich zu neuen Pyua-Produkten

niemand transparent machen, wie das Recy-

recycelt wird“, erklärt Perschke weiter. Auch

cling genau abläuft“, erklärt Timo Perschke,

das ist bislang weltweit einzigartig.

Geschäftsführer und Gründer der Eco-FreerideMarke. „Uns war vor allem daran gelegen,

Recycelter Polyester spart gegenüber kon-

den Rücknahmeprozess zu optimieren.“

servativ produzierten Garnen 72 Prozent

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nachhaltig

Recycelter Polyester spart gegenüber konservativ produzierten Garnen 72 Prozent Energie und verringert den CO 2-AusstoSS um 84 Prozent ... Energie und verringert den CO2-Ausstoß

Eigenschaften der Produkte stellen zudem

um 84 Prozent, inklusive der zusätzlichen

das Freeride-Erlebnis in den Vordergrund.

Transportkosten und des Energiebedarfs beim

Pyua produziert ausschließlich in Europa.

Recyceln. Dabei verlieren die Stoffe nicht an Funktionalität. Sie können genauso wasser-

Die weltweit erste, kostenlos erhältliche „Alt-

dicht, atmungsaktiv und schweißabsorbierend

kleider-App“ für das iPhone und iPad macht

sein wie Polyester aus Rohöl. Pyua selbst

es leicht, selbst aktiv am Textilrecycling

möchte mit der innovativen Idee andere

teilzunehmen. Durch Lokalisierung in der

zum Nachahmen ermutigen. Anerkennung

eigenen Umgebung oder alternativ durch

findet das Unternehmen bereits auf breiter

Eingabe einer Adresse zeigt die App die

Ebene. Ausgezeichnet mit dem Eco Respon-

zehn nächsten Abgabemöglichkeiten. Olaf

sibility Award 2010 und 2011 auf der Ispo

Rintsch, Geschäftsführer von Wenkhaus: „Je

in München, überzeugte das Unternehmen

weniger Textilien in der heimischen Müllton-

die Jury aus Mitgliedern von Umweltschutz,

ne landen, desto mehr schützen wir unsere

Sport, Medien und Industrie mit einem

Ressourcen. Textilien gehören nicht in die

schlüssigen Gesamtkonzept. Umweltschutz

Müllverbrennungsanlage, sondern in die

und Verantwortung gegenüber der Natur

fachgerechte Wiederverwertung durch qua-

und dem Konsumenten gehören seit der

lifizierte Textil-Recycler.“ Umweltschutz kann

Gründung vor drei Jahren zu den wesent-

schließlich nur gelingen, wenn möglichst

lichen Merkmalen. Die hohen technischen

viele mitmachen.

WEITERE INFOS UNTER

www.pyua.de

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ausflug

Pow der! FreeskiingimK aschmir

Scharfes Essen, Bollywood, Hitze, unglaub-

WeiSS dominiert. SchneeweiSS. Unpräpariert,

liche Farbenvielfalt: Wer nach Indien reist, hat

unberührt, unglaublich viel davon. Eine

für gewöhnlich eine Vorahnung. Gulmarg ist

exotische Mischung aus einzigartiger Kultur

anders. Der Ort im Norden Indiens überrascht.

und Freeskiing im genialsten Powder. Winter-

Er bedeutet Blumenwiese, doch die Winterland-

sport im Spagat zwischen Lawinengefahr und

schaft stand wohl kaum Pate bei der Namens-

politischem Konfliktpotenzial an der Grenze zu

gebung des kleinen Bergdorfs im Kaschmir.

Pakistan. Reise ungewöhnlich!

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Freiheit über den Wolken


ausflug

text Benjamin Hellwig Fotos Š Roman Lachner raus-magazin 4 / 2011

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ausflug

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Mit kaschmirischem Gondoliere durch Srinagar


ausflug

S

chneit es in Gulmarg, dann schneit es, als gäbe es kein Morgen. Wie auf Einladung machen fette Tiefdruckgebiete Station an den Hängen des Pir-Panjal-Gebirgszugs im Südwesten der indischen Region Kaschmir. Und toben sich dort richtig aus.

Powder vom Feinsten. Mehr als einen Meter weißes Vergnügen transportieren die Winterstürme innerhalb kürzester Zeit in das kleine Bergdorf. Noch ausgiebiger gar sind die Schneefälle weiter oben. Perfekte Bedingungen, um draußen winteraktiv zu werden. Dachte sich auch ein Engländer. 1926 gründete der pensionierte Major Kenneth Hadow hier den „Ski Club of India“. Die erforderliche Muskelkraft auf dem Weg nach oben zu Zeiten der ersten Skiläufer ersetzt seit nunmehr sechs Jahren gute, solide französische Technik. Vor Jahrzehnten erstanden, führt die einzige Gondelbahn der Region durch kriegsbedingte Verzögerungen erst seit 1998 mit einem Single-Ticket zur 3.050 Meter hoch gelegenen Mittel­ station. Aussteigen musst du in jedem Fall. Erst hier kannst du ein weiteres Single-Ticket kaufen, das die Fahrt bis auf den Sattel knapp unterhalb des 4.124 Meter hohen Apharwat-Gipfels ermöglicht. Reisegeschwindigkeit? Neun Meter pro Sekunde. Die zitronengelben Kabinen der „Gondola“ beherbergen bis zu sechs Personen. Rücken an Rücken sitzend, die Skier dazwischengeklemmt und durch das Gondeldach oder den Türschlitz gesteckt: Wer hier einsteigt, erlebt in den kuscheligen Metallkugeln nostalgisches Flair vergangener Tage. Und ganz nebenbei die höchste Gondelbahnstation der Welt. Als sich Caja Schöpf in die Gondel von Gulmarg quetscht, hat sie bereits eine kleine Odyssee hinter sich. Die Pro-Freeskierin aus dem Fiat Freestyle Team kehrt für einige exotische Momente in der Ferne ihrem vertrauten alpinen Arbeitsplatz den Rücken zu. „Ich hatte schon länger die Idee für einen reinen Mädelstrip, bei dem neben dem Erlebnis Skifahren auch ein faszinierendes Drumherum die Herausforderung stellen sollte.“ Zusammen mit Freeski-Freundin Lena Stoffel, mit der sie die Saisonvorbereitung und jede freie Minute in den Bergen verbringt, recherchiert die 26-Jährige aus Ohlstadt bei Garmisch-Partenkirchen. Und stößt dabei auf den kleinen Ort im Kaschmir. Kultur und Natur des ehemaligen Fürstenstaates versprechen die perfekte Kulisse für einen unvergleichbaren Freeskitrip. Mit von der Partie sind auch Fotograf Roman Lachner und Filmemacher Felix Urbauer. „Felix ist eigentlich im Snowboardbereich zu Hause. Ich dachte, der zeigt mir einen Vogel – mit skifahrenden Mädels loszuziehen. Er hat aber eingewilligt und mich nach der Tour auch schon gefragt, was ich als Nächstes vorhabe. Er will unbedingt wieder dabei sein.“ Fünf Tage vor ihrer Ankunft ist Gulmarg noch schneefrei. Aus dem Kaschmir­ hört Caja, dass sie lieber ihre Bergschuhe einpacken solle. „Ich habe erst mal schlucken müssen, ein Skitrip ohne Schnee wäre tatsächlich schwierig geworden.“ Kaum sind sie vor Ort, liegt dann allerdings mehr als genug. „So viel, dass wir einen vier Tage langen Stromausfall hatten, weil Bäume auf Leitungen gestürzt waren. Die Gondel lief dann zeitweilig auch nicht,

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wir waren also viel am Hiken und Tourengehen.“ Das Kappen der Leitungen bedeutet für das Team auch, die Abgeschiedenheit des Bergdorfes noch intensiver zu spüren. Was in unserem täglichen Umfeld aus „Posten, Adden, Liken“ und ständiger Erreichbarkeit vielen nahezu undenkbar erscheint, erlebt Caja als pure Entspannungsphase. Isolation: „Vier Tage lang haben wir von niemandem etwas gehört, hatten auch nicht die Chance, von uns etwas hören zu lassen. Das war mal total angenehm!“ Einige Tage später kommen innerhalb kürzester Zeit weitere 150 Zentimeter Neuschnee hinzu. Caja und Lena buddeln sich aus ihrer kleinen Hütte nach draußen und bahnen sich ihren Weg über die einzige, kaum mehr erkennbare Straße. An der Gondelstation auf 2.650 Meter angekommen, sind es an diesem Tag erneut die Schneemassen, die das Stahlseilmobil zum Stillstand zwingen. Tourengehen, um abfahren zu können. Das Gebiet um Gulmarg ist für Freeride-Fans ein unberührter Traum in Weiß: „Die Bedingungen dort sind ein wahres Paradies! Hier bleibt dir nichts anderes übrig, als abseits der Piste unterwegs zu sein – es gibt einfach keine.“ An einem Hang nahe dem Ort entdecken Caja und Lena eine alte Bauruine. Nur halb fertiggestellt, gestoppt durch finanzielle Engpässe und Auswirkungen des KaschmirKonflikts. Sie stapfen ins gespenstische Innere, wagen einige Sprünge aus den Fenstern. Das Gebäude sollte einst Hotel werden. Heute nächtigen dort während der Sommermonate lediglich einige Kühe. Roomboy Fehlanzeige.

„Die Bedingungen dort sind ein wahres Paradies! Hier bleibt dir nichts anderes übrig, als abseits der Piste unterwegs zu sein – es gibt einfach keine.“ Der immense Neuschnee kann für einige Momente politisch Brisantes überlagern. Ein Zaun zwischen Indien und Pakistan steht für die „Line of Control“, die militärische Kontrolllinie, und ist hier gleich um die Ecke. Sowohl Pakistan als auch Indien beanspruchen Souveränität für die Region Kaschmir und es ist pure Ansichtssache, ob man den Bereich links und rechts der Linie als pakistanisch oder indisch besetztes Gebiet bezeichnet. Hier und da versinkt der Konflikt zwischen den beiden Staaten. Schneemassen überdecken den Zaun. Die Natur schafft die Verbindung. Leicht können sich da die Skier „nach drüben“ verirren. Die Routen von Caja und Lena kreuzen die umkämpfte Linie nicht. Für Aufregung sorgt der Ausflug des nächsten Tages dennoch. Heli­skiing. Für Caja ist der Hubschrauberflug zum Startpunkt einer Abfahrt noch absolutes Neuland. „Ich war krass aufgeregt, morgens schon superfrüh wach. Wir sind hingegangen mit der Vermutung, dass wir in einer alten russischen Klappermaschine herumscheppern würden, waren dann aber erleichtert, einen nagelneuen Helikopter zu sehen.“ Neuseeländer betreiben die „Gulmarg Heliskiing“-Basis seit der vergangenen Saison, gut ausgebildete Guides strahlen die nötige Souveränität aus. Den beiden Freeskierinnen beschert das Vertrauen in die Experten auf dem Weg nach oben den Genuss sagenhafter Ausblicke. „Du fliegst hoch, kommst über die Kuppen und erblickst den Nanga Parbat. Absolut beeindruckend!“

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„Felix ist eigentlich im Snowboardbereich zu Hause. Ich dachte, der zeigt mir einen Vogel – mit skifahrenden Mädels loszuziehen.“ Caja beim Treeskiing

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„Schlicht und ohne groSSen Firlefanz, aber unglaublich sauber.“ Beim Flug nahe dem Grenzgebiet ist der Konflikt dann doch auf einmal ganz greifbar. Die Guides plaudern aus dem Nähkästchen, als Caja und Lena die mit Kalaschnikows bewaffneten pakistanischen Grenzposten hoch oben in den Bergen erblicken. „Das Militär hat hier angeblich immer noch Schusserlaubnis. Wenn dann die roten Flaggen auf pakistanischer Seite hochgehen, bist du zu nah an der Sicherheitszone und musst schauen, dass du da schnell wegkommst!“ Hoch oben in den Militärbasen, wo über sechs Monate hinweg Kaschmiris stationiert sind, bleiben an diesem Tag die Fahnen eingerollt. Überhaupt wirkt die aktuelle Situation entspannter. Die pakistanische Seite interpretiert selbst die Donnerschläge richtig und duldet das Sprengen von Lawinen zeitweilig. Das Heliskiing beschert den Freeskierinnen den Kick von mehr als 2.200 Metern Abfahrt. Und der Region einen Magneten, der den Tourismus in Gulmarg ankurbelt. Doch ein seltsamer Beigeschmack bleibt: „Diese gewaltige Militärpräsenz steht im totalen Kontrast zu dem Luxus, den du erlebst, wenn du gerade dort hochgeflogen wirst, um den weißen Champagner-Powder zu fahren.“

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Knietief Hรถhe laufen

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Street Snack

Heliausflug

Lass Bilder sprechen

Caja im Venedig des Ostens

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Mit himmlischem Support

Metallkugel mit Platzproblem


aufbruch ausflug

Für luxuriöse Gaumenfreuden sorgen die Akteure einer winzigen Küche,

„Venedig des Ostens“, schippert auf Gondelbooten über die Wasserstra-

die Caja und Lena zum Ende ihrer Zeit in Gulmarg noch einmal direkt in

ßen, vorbei an Ship-in-Schreiner, -Töpfer oder -Apotheke. Der anschlie-

Augenschein nehmen. Kaschmirisches Curry, Schaf und Lamm, viel Gemü-

ßende Flug nach Delhi ist dann wie eine Reise in eine andere Welt. Die

se: Was hier auf dem Teller landet, ist ein Gedicht. Der Küchenchef al-

16-Millionen-Megametropole erlebt Caja als puren Gegensatz zu allem

lerdings ist peinlich berührt, als die beiden in sein Reich treten. 15 Inder

bisher Erlebten. „Ich mag die Märkte dort, die faszinierenden Gerüche,

kochen auf einem Holzfeuerofen unter einfachsten Bedingungen. Für Caja

den Lärm, die kunterbunten Farben. Du wirst überall angequatscht. Aber

kein Grund zur Sorge: „Schlicht und ohne großen Firlefanz, aber un-

nach zwei Tagen Delhi hatte ich bereits wieder Sehnsucht nach unserem

glaublich sauber.“ Ihr Abschied aus Gulmarg wird dann noch einmal zum

kleinen eingeschneiten Häuschen in Gulmarg.“

offiziellen Fototermin. „Wir mussten uns nahezu mit jedem einzelnen Dorfbewohner fotografieren lassen, ich glaube, es existieren im Kaschmir jetzt Hunderte Bilder von uns.“ Vorbei an unzähligen Militärposten reist das Team in die rund 40 Kilometer entfernte Millionenstadt Srinagar, dem

„Das Militär hat hier angeblich immer noch Schusserlaubnis. Wenn dann die roten Flaggen auf pakistanischer Seite hochgehen, bist du zu nah an der Sicherheitszone und musst schauen, dass du da schnell wegkommst!“

WEITERE INFOS UNTER

www.fiatfreestyleteam.de




hinter den kulissen

Eine Werkspionage in Oberschwaben

PIONIERE

AUFDEMLAND

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Foto Š Bastian Morell/vaude


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text & Interview Benjamin Hellwig

Vaude [fau‘de:] – die Initialen des Familien-

Der Standort ist ländlich, richtig „out-

namens von Firmengründer Albrecht von

door“, Gedanken und Motive sind mehr als

Dewitz geben den Namen vor und stehen

nur zukunftsorientiert. Die Pionierarbeit des

heute für einen Outdoorhersteller, der es

Vaters erfährt seit einigen Jahren eine re-

ernst meint in Sachen Nachhaltigkeit. Das

volutionäre Wende. RAUS! hat in der Idylle

Unternehmen ist noch immer in Familienbe-

Oberschwabens einige Steine umgedreht.

sitz, Tochter Antje steht heute an der Spitze.

Und ist auf Visionen gestoSSen.

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hinter den kulissen

E

in beschaulicher Weg ist es, vom Bodensee ins oberschwäbische

waltung! Das Know-how ist uns in Deutschland einfach ein Stück

Obereisenbach. Leichte Nebelschwaden liegen über den Feldern,

weit verloren gegangen, die Textilindustrie findet durch die Produk-

hier und da ragen ein wenig verlassen die Gerüststangen der Hop-

tionsstätten in Asien hier ja nur noch am Schreibtisch statt.“ Hinter

fengärten in die Höhe. „Das ist hier das zweitgrößte Hopfengebiet Deutsch-

seinem Arbeitsplatz skizzieren übergroße Entwurfszeichnungen Ideen

lands!“ Heimatlicher Stolz schwingt in der Stimme des Taxifahrers mit, auch

zu einem neuen Rucksack, der eines Tages in Vaudes Fabriken in Chi-

wenn jetzt im frühen Winter nichts zu sehen ist vom Aromahopfen. Ich

na oder Vietnam zusammengenäht wird. Seine eigene Fahrradtasche

kann mir das Gewächs vorstellen. Wir gehen scharf in die letzte Kurve. Am

kommt dagegen aus dem Gebäude nebenan. Vaude produziert auch

Ortseingang der 800-Seelen-Gemeinde passt ein beachtlicher Gebäudekom-

in Obereisenbach. Gemeinsam mit seinem Kernteam kommt Tommy

plex nicht so recht ins Bild von ländlicher Idylle. Die Firma Vaude hat mitt-

auf über 100 Jahre Kompetenz. Und besonders die Erfahrungen aus

lerweile über 500 Mitarbeiter hier am Hauptsitz und das nimmt Raum ein.

dem Standort Deutschland haben für ihn einen hohen Stellenwert:

Der Parkplatz ist bis auf den letzten Platz gefüllt. „Wir wollen 2015 Europas

„Für uns ist es wichtig, dass uns das Know-how erhalten bleibt. Und

objektiv nachhaltigster Outdoorhersteller sein“, hallte es kürzlich durch die

die Fertigung von „Made in Germany“-Produkten ist Basis für dieses

gesamte Branche. Ambitioniert. Und Anlass, den Standort bei Tettnang ein-

Know-how.“ Zwei bis drei Jahre dauert es, bis ein Produkt fertig ent-

mal unter die Lupe zu nehmen.

wickelt ist und in Serie gehen kann. Technische Lösungen inklusive. „Nur mit Design würden wir unser Alleinstellungsmerkmal verlieren“,

Über den Haupteingang gelange ich direkt in die Entwicklungszentra-

sagt Tommy. Seine 30 Kilometer Wegstrecke zur Arbeit fährt er täglich

le des Unternehmens. Hans-Thomas „Tommy“ Langowski packt gera-

mit dem Fahrrad. Ein firmeninterner Wettbewerb stachelt die Mitarbei-

de seine verschmutzte Biketasche hinter einen Metallspind, als ich an

ter auf humorvolle Weise an. Und sorgt für eine bessere CO2-Bilanz.

seinen Schreibtisch trete. Der 54-Jährige ist Head of Technical Deve-

25.000 geradelte Kilometer sollen bis Ende 2011 rund 3,8 Tonnen des

lopment, Abteilung Entwicklung und Design. Und blickt bei aller Zu-

Treibhausgases einsparen. Ein Pool aus ausleihbaren E-Bikes soll dabei

kunftsorientierung erst einmal zurück: „Das Bild hier hat sich ganz

auch jene mit größerem inneren Schweinehund ermutigen. Duschen

schön gewandelt. Vor zwanzig Jahren hatten wir noch 60 Näherinnen

ist inklusive. Und die Kilometerleistung der Biker hängt auf Listen aus.

und rund 20 Verwaltungsangestellte. Heute bleibt uns ein Viertel der

Dem König des Vorjahres sitzt allerdings die Konkurrenz im Nacken:

Näherinnen und wir haben zwanzigmal so viel Personal in der Ver-

„Dieses Jahr verliere ich wohl die Krone“, sagt er schmunzelnd.

Foto © Moritz Attenberger/vaude

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Auf dem Weg ins Hightech-Lager

Foto © benjamin hellwig

Foto © benjamin hellwig Lenkertasche made in Obereisenbach

Seit 1984 produziert Vaude in Deutschland, zunächst im Rucksacksegment.

den Näherinnen treffe ich daraufhin Hans-Jörg Egger. Der 56-Jährige ist

Ich überquere den Parkplatz und gehe in die zweigeschossige Fertigungs-

eigentlich Landmaschinenmechaniker. Und so etwas wie der Daniel Dü-

halle, die in einem Fachwerkbau untergebracht ist. In der unteren Etage

sentrieb des Unternehmens. Mit seinem technischen Know-how hat er

stehen vorwiegend Männer an den schweren Maschinen und vollziehen

die Produktion mit aufgebaut, ist einer der ersten Mitarbeiter von Fir-

gerade Abschnitt eins der Herstellung von Fahrradpacktaschen. Andy Rei-

mengründer Albrecht. Vor uns steht eine höchst skurrile Maschine, eine

mann blickt hier und da über die Schultern seiner Mitarbeiter, springt von

seiner Erfindungen. Das 25 Jahre alte Gebilde aus Rädchen, Heißluftföhn

Maschine zu Maschine. Der 30-Jährige ist nahezu die Hälfte seines Lebens

und Halogenstrahlern hat der Tüftler gebastelt, um Reißverschlussmaterial

Mitarbeiter im Unternehmen. Seit mittlerweile fünf Jahren leitet er die

mit einem Trägerstoff zu verbinden. Ebenso praktikabel, aber doch ande-

Herstellung der „Made in Germany“-Produkte, zu denen neben dem Bike-

rer Art waren seine ersten Dienstleistungen für Albrecht: „In den 1970ern

Equipment auch vier Taschen der Kollektion „Packs’n Bags“ gehören. „Wir

habe ich ihm doch schon den Motor seines Lkw frisiert, weil der ihm auf

sind unheimlich am Wachsen, für dieses Jahr voraussichtlich um 45 Pro-

den Fahrten zur Messe zu langsam war.“

zent. Unseren Klassiker, die Packtasche für das Hinterrad mit Wickelverschluss, produzieren wir derzeit rund 15.000

Ich schaue kurz hinüber ins Kinderhaus direkt neben den Fertigungshallen. Die

weiteren Exemplars des Dauerbrenners. Ein-

„In den 1970ern habe ich ihm doch schon den Motor seines Lkw frisiert, weil der ihm auf den Fahrten zur Messe zu langsam war.“

zelteile werden gestanzt. Eine Maschine wei-

Hans-Jörg Egger

beitet. Sozialpädagogin Sylvia Roth leitet

Mal pro Jahr.“ An der grünen Maschine neben uns entsteht gerade die Basis eines

ter verbindet das Hochfrequenz-Schweißver-

Hälfte der hier betreuten Kinder hat mindestens einen Elternteil, der für Vaude ardie Einrichtung seit sechs Jahren. „Gerade

fahren die Elemente miteinander und sorgt so für strapazierfähige Nähte.

hatten wir zehnjähriges Jubiläum. Und immer noch frage ich mich, was

„Wir haben das Material für die Planen seit 2010 komplett auf PVC-frei

gibt es Schöneres, als Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu kön-

umgestellt“, sagt Andy. Die Veränderung bringt Mehrkosten mit sich, die

nen?“, stellt sie in feinstem Oberschwäbisch fest. Die betriebseigene Kita

Vaude bewusst in Kauf nimmt. Bis zu dreimal so viel kostet der Quadrat-

hat allerdings noch einen weiteren Mehrwert. Die kleinsten „Angestell-

meter des neuen Materials.

ten“ testen Prototypen aus der Kollektionsentwicklung auf Alltagstauglichkeit. Was Waldausflug und Klettervergnügen nicht übersteht, wird

Eine Etage weiter oben sorgen Näh- und Nietmaschine für die finalen

nachgebessert. Erkenntnisse aus erster Hand. Ungeschönt. Authentisch.

Schritte bei den Taschen. Andy hält seinen Laden zusammen, die Stimmung an den Arbeitsplätzen ist entspannt. Dass in diesem Stockwerk

Neben den Praxistests prüft Vaude Ausgangsmaterial und fertiges Pro-

nur Frauen am Werk sind, ist seiner Meinung nach vollkommen natür-

dukt auch mittels strenger wissenschaftlicher Untersuchungen. Ich

lich. Männer sind anders, Frauen auch. „Ich hatte einmal hier oben bei

drücke die schwere Stahltür des Testlabors auf. Dahinter beäugt Vera

den Näherinnen einen Mitarbeiter, der für eine Weile die Nietmaschine

Schintler konzentriert die sich kontinuierlich drehenden Schleifpapier-

bedient hat. Unter all den Frauen hat er sich aber scheinbar nicht wohl-

scheiben. Die 33-jährige Leiterin des Labors untersucht gerade die Ab-

gefühlt und ist wieder runter zum Stanzen gegangen“, sagt er. Zwischen

riebfestigkeit von Nylon und Co.

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Foto Š Moritz Attenberger/vaude


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„Jeden Stoff, der in Produktion gehen soll, testen wir hier auf seine Verwendbarkeit im jeweiligen Einsatzbereich. Gerade sind wir bei Stoffen für Sommer 2013.“ Der Raum ist winzig und verschachtelt. Vollgestellt mit Testgeräten: Snagging, Bewitterung, Wassersäule. Schrumpfen, Abperlen, Dichtigkeit. Farbechtheit, Reißprobe, Gewicht pro Fläche. Viel Aufwand für viel Funktion. Die fertiggestellten Biketaschen des Tages sind dagegen mittlerweile fast an der Ziellinie des Obereisenbacher Zyklus angekommen. Ihr Weg ins Hauptlager ist nicht weit. Zwei Gebäude nebenan finden Vaude-Produkte aus heimischer und asiatischer Herstellung vor ihrer Auslieferung auf fast 17.000 Artikelpositionen einen Platz. Nach ganz Europa versendet Vaude von hier, Pakete nach Nordamerika und Asien kommen dagegen direkt vom Produzenten. „Pick by Voice“ ist die Stimme, die im oberschwäbischen Lager in einwandfreiem Hochdeutsch befiehlt, welche Artikel von hier aus wieder auf die Reise gehen. Kommt eine Bestellung herein, hat das Lagerpersonal den Knopf im Ohr und die Funk-

Foto © vaude

Kinderhaus

verbindung zur Computerdame. Vollautomatisch dirigiert das System zur entsprechenden Lagerstätte, nur in den Karton hineingreifen muss man

Die Sonne kommt jetzt am Nachmittag noch mal durch den Nebel hin-

noch selbst. Michael Baumann sorgt dabei neben den reibungsfreien

durch. Ich gehe über den Hof zurück in das Hauptgebäude und treffe

EDV-Abläufen an der Zweigstelle von Logistik und Vertrieb für Stimmung

zwischen Küchenzeile und Schreibtisch auf Hilke Patzwall. Als Umwelt-

in der riesigen Bude. Oder vielmehr sein Radio. In seinem Büro steht

management-Beauftragte leitet sie das „Vaude Sustainability Team“. Die

der Verteiler für Musik in den Lagerhallen: „Wenn das Ding nicht läuft,

39-Jährige ist Kopf der Nachhaltigkeitsstrategien. „Die Produkte stehen

merkst du das sofort an der Atmosphäre.“ Zudem weiß er, was noch

bei unseren angestrebten Zielen im Fokus, doch wir wollen die Um-

hilft: „Eis geht immer. Das muss aber dann vom Logistikleiter kommen“,

weltleistung des gesamten Unternehmens steigern. Dabei helfen uns

sagt er grinsend. Beim firmeninternen Mobilitätsprojekt macht Michael

die Umweltmanagement-Zertifizierungen ‚EMAS‘ und ‚ISO14001‘, ganz-

nicht mit, das Fahrrad muss auf anderen Strecken zum Einsatz kommen.

heitlich und systematisch die Umweltaspekte unseres Wirtschaftens zu

Sein morgendlicher Anfahrtsweg ist minimal, er wohnt in der Vaude-

erkennen und uns ihnen zu stellen“, sagt sie. Für seine Produkte hat

Straße. Keine Aussichten auf die Krone.

Vaude dagegen mit „Green Shape“ ein eigenes Gütesiegel entwickelt, das besonders umweltfreundlich Hergestelltes kennzeichnet. Für dieses

„Schritt für Schritt wollen wir die gesamte Kollektion umweltfreundlich herstellen.“

Hilke Patzwall

Herzstück der Nachhaltigkeitsstrategie setzt sich das Unternehmen harte Richtlinien, die in der gesamten Branche hervorstechen: Nur Produkte, die aus mindestens 90 Prozent Biobaumwolle, recycelten Materialien oder der Holzfaser Tencel bestehen, mit dem umweltfreundlichen Färbeverfahren „Vaude eColour“ gefärbt wurden oder dem Umweltstandard bluesign entsprechen, bekommen das „Green Shape“-Siegel. Auf die unabhängige Instanz bluesign setzt Vaude dabei seit nunmehr zehn Jahren. Die weltweit strengsten textilen Richtlinien für Umwelt-, Verbraucher- und Arbeitsschutz garantieren, dass alle umweltrelevanten Produktionsaspekte bei Textilien, von der Faserherstellung bis zum fertigen Produkt, kritisch überprüft und optimiert werden. Neben der Produktion in Obereisenbach ist auch das Vaude-Werk in Vietnam durch bluesign zertifiziert. Die Grundlage für Green Shape bilden wissenschaftliche Best-PracticeErkenntnisse, eigene Recherchen und die Beratung durch externe Experten. Und der Anteil der Green-Shape-Produkte an der Gesamtkollektion steigt. Aktuell ist nahezu jedes dritte Produkt ökologisch hergestellt. Für die kommende Sommerkollektion sind es bereits 43 Prozent, im Bereich Bekleidung 73 Prozent.

Foto © vaude

Tüftler Hans-Jörg Egger

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Eine schwierige Herausforderung bildet dabei der Bereich Hartware. Für Rucksäcke, Zelte, Schlafsäcke und Co. gibt es schlichtweg weniger „grüne“ Materialien und Technologien als bei Bekleidung. Das erklärte Ziel ist daher ambitioniert: „Schritt für Schritt wollen wir die gesamte Kollektion umweltfreundlich herstellen“, sagt Hilke. Von dem Wachstum profitiert auch der WWF. Ein Prozent der Erlöse aus der GreenShape-Kollektion aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowenien und der Slowakei fließt direkt in die Kinder- und Jugendarbeit der Naturschutzorganisation. Fragen rund um den Standort machen zudem weitere Baustellen auf, die das Unternehmen bearbeiten möchte. Und kennzeichnen den ganzheitlichen Ansatz. Hilke gerät begeistert ins Aufzählen: „Wie verhalte ich mich als Mitarbeiter? Wie verhalten wir uns als Unternehmen? Welche Einflüsse hat der Standort auf die Region? Welchen Kaffee trinken wir? Muss ich jede E-Mail wirklich ausdrucken? Wo verbrauchen wir unnötig Strom? Es ist im Grunde ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.“ Und Dorfrandlage

Foto © vaude

Foto © benjamin hellwig

weiter: „Wir wollen, dass das Thema Nachhaltigkeit in jeden Winkel des Tagesgeschäfts vordringt, Schritt für Schritt. Jeder Kollege soll sich in die Lage versetzen können, selbst ökologisch und sozial die beste Entscheidung treffen zu können.“ Oftmals kommt die Initiative tatsächlich direkt aus der Mitarbeiterschaft. „Ich glaube fest, dass die meisten Kollegen unseren Weg gut finden“, sagt sie überzeugt. Zuletzt wurden Anfang November 2011 einige der Entscheidungen und Umsetzungen von höchster Stelle gewürdigt. Beim renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis ist Vaude in der Kategorie „Deutschlands nach­ haltigste Zukunftsstrategien“ für seine soziale und ökologische Nachhaltig­keit ausgezeichnet worden. Beworben hatten sich mehr als 600 Unternehmen aus allen Branchen, Vaude schaffte es als einzige Outdoorfirma unter die Top 3. Für Hilke mehr als nur eine Bestätigung: „Es braucht in unserer Gesellschaft solche Leuchttürme, die eine Vorreiterrolle einnehmen.“ Sie schaut zur Decke, dreht sich zum Lichtschalter um und knipst die Deckenbeleuchtung in dem Großraumbüro aus. Ist ja noch hell am Tag. Auch die

Konzentriert: Hans-Thomas Langowski

kleinen Dinge sind wichtig.

Fakten vaude bluesign

Der unabhängige bluesign-Standard ist der weltweit strengste textile Stan-

EMAS

Steht für „Eco-Management and Audit Scheme“, eine Initiative der Europäischen

dard für Umwelt-, Verbraucher- und Arbeitsschutz. Alle umweltrelevanten Produktionsaspekte

Union zur Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes.

werden kritisch überprüft und optimiert: Materialeinsatz, Energie, Wasser, Abwasser, Abluft,

www.emas.de

Lärm, Abfälle, Umgang mit gefährlichen Stoffen.

Vaude

www.bluesign.com

gegründet: 1974

Fair Wear Foundation

Unabhängige Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, die Arbeits-

und Accessoires für Berg- und Bikesport

den strengen Verhaltenskodex einzuhalten: keine Zwangsarbeit, keine Diskriminierung, keine

Firmensitz: Obereisenbach bei Tettnang, Bodensee

Kinderarbeit, Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, keine überlangen Arbeitszeiten, Zahlung eines „existenzsichernden Erwerbseinkommens“, rechtsverbindliches Beschäftigungsverhältnis. www.fairwear.org

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Produkte: Funktionsbekleidung, Schuhe, Rucksäcke, Zelte, Schlafsäcke, Radtaschen

bedingungen in der Textilindustrie weltweit zu verbessern. Mitglieder verpflichten sich dazu,

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Weitere Infos unter

www.vaude.com


hinter den kulissen

In einer Scheune in Oberschwaben beginnt es. Albrecht von Dewitz gibt seiner Begeisterung für den Bergsport eine neue Richtung und gründet 1974 den Outdoorausrüster Vaude. Heute führt seine Tochter Antje das Unternehmen. Die 39-Jährige ist Mutter von vier Kindern und seit Anfang 2009 Geschäftsfüh-

InterviewAntjevonDewitz

rerin. Ein Gespräch über Philosophie, Nachhaltigkeit und Frauenpower.

Hallo Antje. Du bist Kopf der zweiten Generation bei Vaude, vor drei Jahren hast

Welche Philosophie verfolgst du in der Unterneh­

du die Geschäftsführung von deinem Vater Albrecht übernommen. Wie kam es zu

mensführung und warum? Zum einen möchte ich

dem Wechsel? Ich denke, jedes Unternehmerkind setzt sich mit dieser Entscheidung aus-

mein Unternehmen nachhaltig führen. Das heißt, dass

einander. Dafür wird man zu oft vom Umfeld darauf angesprochen. Das war bei mir

die Entscheidungen sozial, ökologisch und ökonomisch

nicht anders. Nach meinem Abitur wusste ich eigentlich nur, was mich antreibt: Din-

abgewogen sind und in einem sorgfältigen Gleichge-

ge positiv zu verändern! Ich habe dann mein Studium möglichst breit ausgelegt, um

wicht zueinander stehen. Das nehmen wir sehr ernst

mir viele Möglichkeiten offenzulassen und mir über Praktika wie beispielsweise bei NGOs

und hinterleuchten jeden Bereich des Unternehmens

viele Bereiche angeschaut, die mich interessieren. Mein letztes Praktikum war hier bei

ganz systematisch, seien es beispielsweise die Logistik,

Vaude und ein richtiges Aha-Erlebnis. Das, was ich suchte und mich motiviert, habe ich

unsere Energieerzeugung, unsere Finanzierungen oder

hier gefunden. Nachdem ich dann vier Jahre im Unternehmen gearbeitet hatte, ist bei

unsere Produktionen. Und wir stellen uns selbstkritisch

mir die Entscheidung gereift, die Firma auch gern zu übernehmen. Als ich mit meinem

die Frage: „Ist das so in Ordnung, wie wir es seit jeher

Vater darüber sprach, meinte der: „Dann freue ich mich.“

machen, oder müssen wir es verändern?“ Dieser Ansatz unserer Arbeit gibt nicht nur mir zusätzlich Sinn und Kraft. Als Arbeitgeberin sehe ich meine Aufgabe vor allem darin, meinen Mitarbeitern Rahmenbedingungen für effizientes Arbeiten bereitzustellen. Das ist sehr weit gefasst, fängt bei der Organisation an und geht über die Prozesse, das Miteinander im Team, gute Führungskräfte, flexible Zeiteinteilungen und so weiter. Wir bauen dabei auf eine starke Vertrauenskultur. Das

Dein Vater hat die Firma 1974 gegründet. Welche Rolle nimmt er heute im Unter­

heißt, wir vertrauen darauf, dass unsere Mitarbeiter

nehmen ein? Mein Vater begleitet das Unternehmen als Beirat, ist aber ansonsten aus

grundsätzlich gern Leistung für das Unternehmen brin-

dem operativen Tagesgeschäft raus. Seine Funktion ist es, uns zu begleiten, coachen, kriti-

gen. Es geht also nur um die entsprechenden Rahmen-

sieren und loben. Entscheidungen über größere Investitionen müssen zudem von ihm ab-

bedingungen, damit das klappen kann. Daraus folgt ein

gesegnet werden. Er hat das Unternehmen aufgebaut, von daher stecken hier sein Herz-

tendenziell eher druckfreies, aber dennoch leistungso-

blut und seine Visionen drin. Das, was er dem Unternehmen gegeben hat, ist sozusagen

rientiertes Arbeiten. Für Vaude ist daher die Mitarbei-

die DNA von Vaude. Deshalb ist es mir wichtig, dass er die Firma wohlwollend begleitet.

terzufriedenheit ein sehr wichtiger Gradmesser, den wir

Und uns garantiert das die Verbindung zu unserem Ursprung.

regelmäßig erheben. Wenn die Mitarbeiterzufriedenheit hoch ist, dann kann ich grundsätzlich auch davon aus-

Bei deinem Einstieg 1998 warst du 26 und hattest gleich Gelegenheit, Verantwor­

gehen, dass effizient gearbeitet wird und das Unterneh-

tung zu übernehmen. Das neue Produktsegment „Packs‘n Bags“ konntest du mit

men auf dem richtigen Weg ist.

einführen. Wie war dieses erste Engagement? Ich bin ein idealistischer Mensch. Mich hat schon immer die Frage angetrieben: Was kann ich positiv verändern? Wie kann ich

Seit 1991 gibt es die unternehmenseigene Produk­

ein Stück dazu beitragen, dass die Welt lebenswert ist? Für mich war es überraschend,

tionsfirma in China, mittlerweile auch ein Werk

aber auch bereichernd zu sehen, wie viele Gestaltungsmöglichkeiten als Unternehmerin

in Vietnam – was bedeutet der Standort Asien

vorhanden sind. Ganz konkret am Produkt, aber auch darüber hinaus.

für Vaude? Würden wir nicht in Asien produzieren,

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hinter den kulissen

könnten wir in Deutschland nicht wachsen. Aus ökonomischer Sicht

Das macht mich stolz. Es ist für mich nach innen wie nach außen eine

ist Asien daher für mich sehr nachhaltig. Wir sind auch personell in

schöne Bestätigung. Wir können sagen, wir sind ganz weit vorn! Das ist

Deutschland sehr stark gewachsen, was nur mit dem Produktionsstand-

der größte deutsche Nachhaltigkeitspreis und das zählt was. Ein unheim-

ort Fernost möglich war. Ökologisch und sozial verlassen wir uns ganz

licher Rückenwind. Und nach außen ist das ein Stempel für nachhaltige

stark auf „third Parties“. Unser Ziel ist es, alle Produkte in bluesign-Quali-

Leistung, der von einem beeindruckenden Gremium vergeben wird.

tät herzustellen. So haben wir die größtmögliche Sicherheit, dass wir einen schadstofffreien Prozess ge-

„Wir wollen 2015 Europas objektiv nachhaltigster Outdoorhersteller sein.“

währleisten. Das funktioniert auch

Vaude hat bereits 1994 mit dem „Ecolog Recycling Network“ das rückstandslose Recyceln von Funktionsbekleidung ein­

in Asien, ist aufwendig und teuer, aber eben möglich. Und das Gleiche

geführt, ist seit 2008 bluesign-Mitglied, der Fair Wear Foundation

haben wir auf der sozialen Seite mit den Audits durch Fair Wear, wo-

beigetreten und arbeitet im Rahmen der eigenen Green-Shape-

mit wir die höchsten sozialen Standards in unseren Produktionsstätten in

Kollektion mit dem WWF zusammen – welchen Stellenwert hat

Asien anstreben.

dieses Engagement für dich? Wir waren vor 2008 ökologisch bereits

Wo liegen die Schwierigkeiten in der Umsetzung? Der ökologische As-

spiel EcoLog. Angesichts des internen Aufwands waren wir mit dem

pekt gestaltet sich schwierig, da wir Mehrkosten von durchschnittlich

Ergebnis allerdings nicht zufrieden. Wir fragten uns „Was jetzt?“ und

zehn bis 15 Prozent haben, unsere Produkte aber zu marktgerechten

haben uns entschieden, mit einer durchgängigen Konsequenz an das

Preisen anbieten wollen. Zudem bestehen noch nicht für alle Bereiche

Thema Nachhaltigkeit heranzugehen. Es sollte jeder nachvollziehen

unseres ökologischen Tuns ökologische Lösungen. Bei Stoffen klappt das

können: transparent, messbar, streng. Dabei war uns wichtig, dass wir

schon ganz gut, aber eine Kindertrage mit Metallanteilen ist da schon

nach innen wie außen sicherstellen, kein Greenwashing zu betreiben.

schwieriger. In vielen Bereichen sind wir Pioniere und müssen uns das

Deshalb arbeiten wir bis heute sehr viel mit externen Partnern zusam-

zusammen mit unseren Produzenten erarbeiten. Und auch das Bewusst-

men. Gemeinsam mit ihnen haben wir uns diese strengen Kriterien

sein beim Konsumenten erhöhen.

auferlegt, die jetzt Grundlage unseres ökologischen und sozialen Enga-

sehr engagiert, allerdings nur in einzelnen Projekten, wie zum Bei-

gements sowie von Green Shape sind. Das gesamte nachhaltige EngaAnfang November ist Vaude beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis

gement hat insgesamt einen sehr hohen Stellenwert für mich und das

mit einem Platz unter den Top 3 in der Kategorie „Deutschlands

Unternehmen: Es ist Markenpositionierung, unternehmerische Mission,

nachhaltigste Zukunftsstrategien“ (mittelständische Unternehmen)

Unternehmensstrategie in einem und auch mein ganz persönlicher An-

ausgezeichnet worden. Was bedeuten dir solche Auszeichnungen?

trieb, dieses Unternehmen zu leiten.

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hinter den kulissen

Vaude hat 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon über 500

Deine Vision für die Zukunft – wo möchtest du Vaude gern sehen?

in Tettnang: Mehr als die Hälfte sind Frauen. Was bedeutet der Ge­

Unser erklärtes Ziel ist es, bis 2015 Europas ökologischster Outdoorausrüs­

schlechtermix für das tägliche Arbeiten? Besonders wertvoll ist, dass

ter zu sein! Dazu möchte ich gern, dass bis dahin die Vaude-Stores zu

wir in der Lage sind, immer mehr Frauen in Führungspositionen zu beför-

einer echten Säule geworden sind. Denn nur hier können wir unsere

dern. Durch das Kinderhaus können Frauen mit Kindern genauso viel Be-

drei Geschäftsbereiche Bergsport, Bike und „Packs‘n Bags“ gemeinsam

rufserfahrung sammeln wie Männer. Ganz einfach deshalb, weil sie dank

zeigen. Bis dahin möchte ich mich auch zu Deutschlands attraktivsten

der Kinderbetreuung nicht mehrere Jahre daheimbleiben, so wie das bei

Arbeitgebern zählen können. Aber es ist noch ein Weg: Wir platzen

Vaude meist der Fall war. Männer wie Frauen haben oft einen unterschied-

beispielsweise räumlich momentan aus allen Nähten, so, als wäre uns

lichen Zugang zu Themen. Beim täglichen Arbeiten trägt der Geschlech-

eine Jacke zu eng geworden. Insgesamt befinden wir uns nach wie vor

termix dazu bei, dass Entscheidungen von gemischt besetzten Gremien

stark im Wandel. Einerseits wachsen wir stark, andererseits sind wir

oder Teams getroffen werden. Der Vorteil ist: Menschen mit verschiedenen

dabei, uns komplett nachhaltig auszurichten. Wir wenden unser Schiff

Erfahrungshintergründen, Persönlichkeiten, Einschätzungen oder eben Ge-

sozusagen auf laufender Fahrt. Das ist an sich schon eine sehr hohe

schlechtern schauen sich eine Sachlage gemeinsam an. Die gefundenen

Herausforderung. Mittelfristig bin ich daher froh, wenn wir das alles

Lösungen sind unserer Erfahrung nach kreativer und nachhaltiger.

gut hinbekommen.

Foto © Bastian Morell/vaude

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nachgefragt

Freeskiing im Kaschmir

Xavier beim Aufsaugen

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Moun tain Lover

nachgefragt Startbesprechung

Interview Xavier de Le Rue interview Benjamin Hellwig Fotos © The North Face®/Tero Repo

Furchtlosigkeit gehört dazu, als Big-Mountain-Snowboarder. Du

ihn an die steilsten Wände von Chamonix

schaust aus der kleinen Öffnung eines Helikopters, unter dir die

und in die Abgeschiedenheit von Antarktis

weiSSe­Pracht und der steile Abhang. Du springst raus und ab geht die Post. Xavier de Le Rue ist einer dieser Unerschrockenen.

und Alaska. Trotz dieser Fülle haben sich die Dinge für den 32-Jährigen jedoch grund-

Und ein Mountain-Lover. Du kannst ihn einfach nicht von den

legend verändert. Im Grenzgebiet zwischen

Bergen fernhalten. Sobald die Bedingungen so sind, wie sie sein

Frankreich und der Schweiz nah seiner Hei-

sollen, ist er oben im Schnee. Der Franzose vom „The North

mat erwischt ihn im März 2008 eine massive

Face“-Snowboarding-Team, in den Pyrenäen aufgewachsen, hat

Lawine und schleift ihn mehr als zwei Kilo-

sich mit seinen Lines im Powder einen Namen gemacht. Er ist drei-

meter mit sich. Intuitiv löst er seinen Airbag-

maliger Gewinner der Freeride World Tour, holte daneben mehr-

Rucksack aus. Er bleibt an der Oberfläche,

fach den Titel der Snowboard Cross World Championships und

auf rund sechs Meter dicht komprimiertem

einige X-Games-­Goldmedaillen. Um seiner Passion umfassenden

Lawinenschnee. Seitdem geht er seine Leiden-

Ausdruck zu verleihen, steckt er seine Energie mittlerweile auch

schaft ehrfürchtiger an. RAUS! im Gespräch

in einen wichtigen Teilaspekt des Sports. Filmprojekte führen

mit einem Mann, der den Berg liebt!

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nachgefragt

„Hier in der Natur spürst du dieses Unermessliche der Dinge. Du fühlst dich so klein dort oben. Und es ist so wunderschön da, so ruhig.“

Hallo Xavier. Den Berg zu lieben, geht über das Snowboarden hinaus. Was bedeutet es dir, an der frischen Luft zu sein, umgeben von den Gipfeln der Berge? Für mich ist das der Ursprung meines Handelns! Es sieht so aus, dass mich diese Plätze anziehen, ganz egal was ich in meinem Leben anpacke. Hier in der Natur spürst du dieses Unermessliche der Dinge. Du fühlst dich so klein dort oben. Und es ist so wunderschön da, so ruhig. Und im gleichen Moment fühlst du dich wahnsinnig lebendig! Wovor hast du Angst – was macht dich glücklich? Vor Lawinen habe ich eine höllische Angst! Ich hasse die Dinger, weil sie oftmals so unvorhersehbar sind. Glücklich macht es mich, wenn ich zu Hause mit meiner Tochter Zeit verbringen kann. Wie bist du zum Snowboarden gekommen? Ich bin eigentlich auf Skiern groß geworden. Snowboarden wurde für mich interessant, als ich 13 war. Und das definierte damals mein Leben neu. Ich hatte niemals den bewussten Plan, diesen Weg zu gehen. Ich folgte ihm einfach. Und im Nachhinein hätte ich nie etwas anderes gewollt. Was ist deine Definition eines guten Freeriders? Zuallererst muss ein guter Freerider natürlich ein guter Snowboarder sein. Zudem ist es aber auch wichtig, ein guter Alpinist zu sein. Ohne diesen Mehrwert gelangst du zurück zu dem guten alten klassischen Freeriding. Und das ist zwar cool, kann in meinen Augen aber auch schnell langweilig werden. Dreimal hast du bisher die Freeride World Tour gewonnen, 2011 bist du Dritter geworden. Erinnerst du dich daran, was du von deiner ersten Prämie als Snowboarder gekauft hast? Wahrscheinlich Alkohol (lacht). Kennst du nicht diese Zehn-Prozent-Regel auf den ContestAbenden? Nur Spaß. Es ist 13 Jahre her! Wow, die Zeit fliegt nur so davon. Und wie hat sich das angefühlt? Einen Wettbewerb zu gewinnen, ist wirklich etwas Besonderes. Du hast absolut alles gegeben. Und danach hast du diese unglaublich befreiende Stimmung, ein gigantisches Glücksgefühl. Das ist einfach großartig! Was war bisher das Highlight deiner Karriere als Snowboarder? Das ist wirklich schwer zu sagen. Es scheint, als würden meine Abfahrten durch Filme mehr Anerkennung bekommen als durch Wettbewerbe. Ich mag diese Vielfalt, denn sie gibt mir Gelegenheit, Dinge abwechslungsreicher zu gestalten, statt wieder und wieder die gleichen Dinge zu tun. In meinen Augen ist genau das der langweilige Anteil an den Wettbewerben.

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nachgefragt

Im Element und mit Gefühl

Wenn du zurückschaust, worin siehst du deine bisher gröSSte Heraus­ forderung? Die Lawine vor knapp vier Jahren war definitiv etwas, das mir einiges abverlangt hat. Zudem fühlt es sich von Tag zu Tag schwieriger an, weit weg zu sein von meiner Freundin. Enge Freunde in den Bergen zu verlieren, ist zudem etwas, mit dem ich zu kämpfen habe. Es ist so wunderschön dort oben, aber auch voller Herausforderungen. Das Schicksal hat es noch einmal gut mir dir gemeint, als dich die Lawine vor dreieinhalb Jahren erwischte und über zwei Kilometer mitriss. Du hast damals wohl nur dank eines Airbags überlebt. Ha­ ben sich die Dinge für dich danach verändert? Oh ja, das haben sie definitiv! Ich kann heute von einem Geschenk sprechen, die Lawine nicht nur überlebt, sondern auch erlebt zu haben. Denn mit diesem Erlebnis im Rücken habe ich den besten Grund, wieder umzukehren, wenn die Bedingungen eines Hangs nicht perfekt sind. Und glaub mir, das ist richtig hart. Der Zustand der Schneestabilität lässt mich manchmal ausflippen und manchmal bringt es mich sogar fast dazu, das, was ich so liebe, zu hassen. Jeder Ride im Gelände birgt potenziell eine gewisse Gefahr in sich. Was geht dir durch den Kopf, wenn du oben auf dem Berg vor ei­ ner Abfahrt stehst? Jetzt, mit dem Erlebten im Nacken, versuche ich, mir immer das schlimmstmögliche Szenario zu diesem bestimmten Ort vorzustellen. Und wäge ab, ob ich es akzeptiere und herunterfahre. Oder eben nicht. Ziemlich häufig sage ich wie erwähnt mittlerweile Nein und drehe wieder um. Aber letztendlich komme ich so abends wieder heil nach Hause. Wie checkst du die Schneebedingungen? Ich sammle alle mir zugänglichen Informationen. Schaue mir die Schneemeldungen genau an, versuche, die Bedingungen vor Ort richtig zu lesen, höre die aktuellsten Wettervorhersagen. Und letztendlich geht es dann darum, sich langsam heranzutasten. Ähnliche Fahrten hintereinander zu machen, Vertrauen in die Schneedecke zu bekommen. Und immer wieder ein Stückchen mehr zu geben. Seit der ersten Snowboard-Competition bei den Olympischen Spielen 1998 wuchs die Akzeptanz der Szene stetig. Kürzlich hat allerdings der internationale Skiverband FIS den Kompromissvorschlag vom Dachverband für Snowboard-Contests, dem TTR, für ein gemeinsames olympisches System zur Qualifizierung abgelehnt. Was denkst du über diese ungeklärte Situation? Ich bin nicht auf dem brandaktuellsten Stand, was die Bemühungen des TTR und einiger Fahrer angeht. Auf diesem Gebiet entwickelt sich allerdings sehr wenig. Ich habe gehört, die FIS gab vor, in Dialog gehen zu wollen, sagte dann jedoch „Danke, aber nein.“

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nachgefragt

Um danach den gleichen Weg weiterzugehen, entgegen der Vorschläge und Hinweise von Fahrern. Mein Eindruck ist, dass die FIS nur das Ziel hat, aus dem Wintersport ein Geschäft zu machen. Entweder es geht ihnen überhaupt nicht darum, dem Sport Gutes zu tun, oder sie sind ziemlich schlecht darin. Die ganze Entwicklung basiert auf Geschäftsinteressen. Seit Jahren versuchen Fahrer beispielsweise, Slopestyle als Disziplin durchzusetzen. Tatsächlich waren es aber finanzielle Interessen und TVRechte für die Olympischen Spiele, die sie dazu brachten, Slopestyle aufzunehmen. Geld verdienen, statt den Sport so weiterzuentwickeln, dass es den Menschen hilft, die ihn ausüben. Sie geben vor, ihr System sei demokratisch, das Volk habe seine Stimme. Allerdings dient der Aufbau eher dazu, jede einzelne Bemühung seitens der Snowboarder zu verlangsamen. Das FIS-System ist so aufgebaut, dass Zuständige auch zuständig bleiben. Die Werte unserer Snowboarding-Kultur sind ihnen fremd. Ich habe den Eindruck, sie wissen einfach nicht, was Snowboarden wirklich ist und was es uns bedeutet. Was sie allerdings verstanden haben: Es gibt mittlerweile ein TV-Publikum! Und das ist ihr Schlüssel, um Zugang zum Snowboarden zu bekommen. FIS-Mitarbeiter hören ganz einfach den Fahrern, die es geschafft haben, mit einer Stimme zu sprechen, nicht ausreichend zu. Ist das nicht Beweis genug, dass sie nicht zum Guten für den Sport handeln?

„Der Zustand der Schneestabilität lässt mich manchmal ausflippen und manchmal bringt es mich sogar fast dazu, das, was ich so liebe, zu hassen.“ Denkst du, die Auseinandersetzungen zwischen der FIS und dem TTR haben Einfluss auf die gesamte Wintersportszene? Natürlich bestraft es leider irgendwie jeden. Und ich denke dabei auch an die Kinder, die zukünftig diesen Sport prägen werden. Die FIS macht sich einfach nichts aus dem Snowboarden. Sie wollen lediglich die Kontrolle darüber behalten. Wettkämpfe bedeuten auch, viel unterwegs zu sein. Wie lassen sich Familienleben und Leidenschaft für das Snowboarden unter ei­ nen Hut bekommen? Meine Tochter liebt das Riden, sowohl auf dem Snowboard als auch auf Skiern! Aber tatsächlich ist die schwierige Seite meines Jobs, sie nicht oft genug sehen zu können.

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Abholservice


nachgefragt

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nachgefragt

„Die Werte unserer Snowboarding-Kultur sind ihnen fremd. Ich habe den Eindruck, sie wissen einfach nicht, was Snowboarden wirklich ist und was es uns bedeutet.“

Was, denkst du, wird der nächste groSSe Trend beim Snowboarden werden? Das ist wirklich schwer zu sagen. Das, was viele erwarten, ist Freestyle an steilen, großen Abfahrten. Snowboarden ist wirklich unberechenbar ... Welche Ziele hast du dir für die anstehende Saison gesteckt? Unser Timeline-Projekt aus dem letzten Jahr war wirklich eine sehr interessante Sache. Wir haben ein riesiges Bündel voller neuer Folgen in Planung. Das wird wohl das Hauptziel sein. Darüber hinaus werde ich ab kommendem Herbst eine große Sache angehen. Aber mehr kann ich dazu leider noch nicht verraten ... Welche Tipps willst du Freeride-Newcomern mit auf dem Weg geben? Versuche, deinen Sinn für die Dinge zu schärfen, um dir selbst deine wohlverdiente Freude zu bereiten. Vergiss dabei nicht, dass weniger als eine Sekunde ausreicht, um dein Leben zu ruinieren. Habe Demut, Köpfchen und Respekt. Gibt es noch etwas, das du teilen möchtest? Schaut euch meinen neuen Film an! „This is my winter“, seit Ende November 2011.

WEITERE INFOS UNTER

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Mind the Gap!

www.timelinemissions.com



nachgefragt

Einladend? Klar doch!

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nachgefragt

fotoS © realnature.tv

Interview Benjamin Hellwig

Ra u s im J o b mi t M i c h a e l T r a p p Ich muss mal wieder raus! An

gelangt so fast zwangsläufig

die frische Luft, in die Natur.

an die entlegensten und faszi-

Abschalten, durchatmen. Kennt

nierendsten Plätze des Planeten:

jeder. Einen GroSSteil des Tages

Antarktis, Arktis, Afrika. Von

in geschlossenen Räumen verbrin-

seinen zum Teil mehrmonatigen

gen zu müssen, weil der Job es

Ausbrüchen aus dem Alltag

verlangt, weckt dieses Verlangen.

kehrt er mit Bild- und Tonmate­

Ran an die Umsetzung! Doch

rial im Gepäck wieder zurück.

wirklich raus zu sein, bedeutet

Und auch wenn dem 33-jährigen

auch manchmal, wirklich weit

Medienproduzenten die Arbeit am

weg zu sein. Gedanklich, räum-

heimischen Schreibtisch die Ferne

lich, gefühlt. Im beruflichen All-

noch einmal nah heranholt: Es

tag allerdings nicht immer leicht

sind die Erlebnisse in der extre-

unterzubringen. Es sei denn, dein

men Abgeschiedenheit, die bei

Job bringt es mit sich. RAUS!

ihm tiefen Eindruck hinterlassen

hat mit Michael Trapp jemanden

haben. Gerade flattert der Auf-

gefunden, der diesen Einklang

trag für einen Trip in Richtung

hinbekommt. Der 33-Jährige ist

südliches Eis ins Haus. Michael

im hohen Norden Deutschlands

regelt die Fracht. Im Organisa-

an der Ostsee zu Hause – wenn

tionsstress quetschen wir uns

er nicht gerade unterwegs ist.

dazwischen, um nachzufragen.

Er begleitet Wissenschaftler und

Ein Gespräch über Akku aufladen,

Abenteurer auf ihren Expediti-

gefrorene Zahnpasta und Weih-

onen und Forschungsreisen. Und

nachten im ewigen Eis.

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nachgefragt

High Noon im Eis

Hallo Michael – du bist gerade mal in Deutschland. Expeditionen,

kam es zu meiner ersten Expedition. Durch die begrenzten logistischen

Forschung und Abenteuer bedeuten auch Schreibtischarbeit. Wo­

Kapazitäten solcher Reisen haben wir uns auf ein kleines Team speziali-

ran arbeitest du aktuell? Von diesem Ort aus planen wir alle unsere Pro-

siert und sind für viereinhalb Monate in die Antarktis gefahren. Aus einer

jekte, momentan feilen wir an einer Antarktis-Expedition. Die ist sehr kurzfris­

Hand haben wir Printmedien, Internet und TV bedient. Für eine 18-teilige

tig hereingekommen und wir haben gerade das endgültige Okay erhalten.

Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen haben wir unser Material

Das Team soll Anfang Dezember schon zur Neumayer-Station reisen und mit

wöchentlich per Satellit aus dieser Abgeschiedenheit überspielt. Wir füt-

dem Forschungsschiff „Polarstern“ wieder zurückfahren. Dabei begleiten wir

terten damals auch bereits unsere Internetseite, hatten einige Printveröf-

einige Wissenschaftler und wollen Bilder von ihrer Arbeit vor Ort einfangen.

fentlichungen. Es lief auf Anhieb so gut, dass ich zu Hause bereits die nächste Expedition auf dem Tisch hatte.

Wirst du dabei sein? Leider nicht, ich werde morgen an der Schulter operiert. Und dabei ist es genau die Reise, die ich da unten gern noch

Mit realnature.tv hast du zwei Jahre danach den Kick-off eures

einmal machen würde. Neumayer und „Polarstern“, das klingt schon ab-

Inter­netsenders gefeiert, bist zudem Geschäftsführer. Wie war die

solut verlockend! Das wäre für mich das sechste Mal Antarktis und ein

Anfangszeit? Wir träumten damals alle vom großen Internet-TV, mein-

richtig schöner Abschluss!

ten, das wäre bereits das neue Fernsehen. Leider waren wir da ein bisschen zu früh dran (lacht). Da das Fernsehen nicht ausreichend Sende-

Wie kam es zu deiner ersten Reise ins ewige Eis? In meiner Abschluss­

plätze für unsere Produktionen bot, stiegen wir dennoch in den Bereich

arbeit an der Fachhochschule vor sechs Jahren habe ich untersucht, wie

Web-TV ein. Uns war klar, dass wir damit nichts verlieren würden, da wir

man Wissenschafts- und Forschungsexpeditionen in den heutigen Medien

zusätzlich weiter für das Fernsehen produzierten. Und außerdem ist unse-

unterbringen kann. Mein damaliger Professor Peter Hertling hatte gute

re Plattform im Internet neben dem Aspekt der Unterhaltung eine riesige

Kontakte zur Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und so

Visitenkarte mit Berichten aus Chile, Arktis, Antarktis und Südafrika.

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nachgefragt

Welche Auftraggeber habt ihr für die Expeditionen? Auf der einen

Als exklusiver Medienpartner habt ihr seit 2007 den Aufbau der

Seite gibt es da die Institute und Unternehmen, die Forschungsprojekte

deutschen Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis beglei­

bestreiten: IFM Geomar, Alfred-Wegener-Institut, BGR Hannover. Führen-

tet. Wie kam der Deal zustande? Ich habe vor Neumayer bereits zwei

de Wissenschaftsinstitute in Deutschland. Zudem öffentlich-rechtliche und

Expeditionen begleitet, eine davon vom Alfred-Wegener-Institut. Gemein-

private Fernsehanstalten. Mit dem Aufbau der Neumayer-Forschungsstation

sam haben wir beschlossen, dass wir vor Ort produzieren und sie ei-

haben wir quasi jeden deutschen Sender bedient, bis hin zu einer Live-

nen Teil der logistischen Leistungen übernehmen. Das war für uns ein

sendung direkt aus dem antarktischen Eis. Je nach Auftrag und natürlich

gewisses Risiko, aber ich wusste, dass sich aus unseren Aufnahmen dort

auch je nach Expeditionsgewichtung ist das Interesse an den Beiträgen

unten etwas ergeben würde. So sind wir da reingerutscht. Und haben

unterschiedlich – Neumayer war ein Millionenprojekt. Wenn ein Geologe

im Grunde den gesamten Bau der Station begleitet sowie die ersten drei

in der Arktis Steine untersucht, interessiert das natürlich weniger Men-

Wochen, in denen Neumayer in Betrieb war.

schen und hat einen eher regionalen Bezug. Ich halte es für sehr wichtig, dass über Expeditionen in den Medien berichtet wird.

In der Antarktis zu arbeiten, klingt nicht gerade einladend. Wie erging es dir dort und welchen Einfluss hatten Natur und Wetter

Woher kommt der Bedarf, Fernsehteams mit auf Expedition zu schicken?

auf eure Tätigkeiten drauSSen? Wenn in der Antarktis die Sonne scheint,

Wenn Forscher unterwegs sind, dann forschen sie. Menschen, die in solche

stehst du manchmal draußen im Pullover und musst aufpassen, dass du

Gegenden reisen, sind absolut fokussiert auf ihre Arbeit. In den letzten fünf

dir nicht die Haut verbrennst. Wenn es dagegen stürmt, hast du schnell

Jahren hat sich die Lage gewandelt, Instituten ist bewusst geworden, dass

gefühlte minus 30 Grad. Dann ist es innerhalb kurzer Zeit richtig unge-

sie auf Öffentlichkeitsarbeit angewiesen sind. Auch, um weitere Projekte re-

mütlich. Es kann wunderbar dort sein, es kann aber auch einfach zur Hölle

alisieren zu können. Ich glaube, dass der Bereich zukünftig weiter wachsen

werden. Wir hatten von allem viel (lacht). Und alles in allem ist es dort un-

wird. Und heute sind wir endlich so weit, dass Web und TV miteinander

ten einfach nur schön! Eine große Herausforderung war für uns allerdings,

verschmelzen. Da waren wir einfach mal schlanke fünf Jahre zu früh dran.

unser Equipment so anzupassen, dass es wirklich einwandfrei funktioniert.

„Neumayer war ein Millionenprojekt. Wenn ein Geologe in der Arktis Steine untersucht, interessiert das natürlich weniger Menschen und hat einen eher regionalen Bezug.“

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nachgefragt

Und tatsächlich sind bereits einige Kameras auf der Strecke geblieben.

Winterfeeling ist zumindest garantiert, wenn in der Antarktis Weih­

Durch Kälte – das Material wird schnell porös und bricht. Na ja, und

nachten ansteht. Schmückt jemand den Tannenbaum? Viele der Leu-

auch durch Eigenverschulden (lacht).

te da unten blendeten Weihnachten komplett aus, hatten nicht einmal einen Zweig oder eine Kerze. Andere haben dagegen versucht, sich in

Du warst Teil eines groSSen Teams – welche zwischenmenschlichen

heimatliche Stimmung zu versetzen. Das hat natürlich überhaupt nicht

Verhältnisse erlebt man in dieser Abgeschiedenheit? Absolut span-

funktioniert. In einer Ecke stand ein Plastikweihnachtsbaum. Aber die we-

nende! Während der Zeit, als dort die Station errichtet wurde, waren

nigsten haben sich dort hingesetzt, um nicht zu viel an zu Hause denken

wir gemeinsam mit dem Bauteam untergebracht, rund 50 Mann. Kei-

zu müssen. Eigentlich ist Weihnachten ausgefallen.

ne einzige Frau! Der Ton ist um einiges rauer, als ich es von hier aus meinem Büro gewohnt bin. Das direkte Wort zählt, gern in Befehlsform.

Was sind klassische Anfängerfehler eines Antarktisreisenden? Eine

Ein Bitte oder Danke gibt es da nicht. Und Kleinigkeiten reichen und die

schöne Anekdote aus meiner ersten Zeit dort war, denke ich, typisch für

Gemüter kochen hoch. Die Bauleute waren teilweise noch länger als wir

alle Neulinge. Wir packten unser Equipment und ich hatte die Information,

dort unten, bis zu vier Monate! Und dann schuftest du jeden Tag, bis zu

es gäbe einen Grundstock an Bier und Wein vor Ort. Das hatte ich al-

zwölf Stunden. Eine gesunde Aggressivität. Daneben hatten wir tatsäch-

lerdings falsch verstanden. Und derartige Naturalien können dort unten

lich auch ein unfassbares Gruppengefühl! Vielleicht auch, weil viele zum

ja recht wichtig sein. Ich weiß bis heute nicht, ob es ein Wunschden-

ersten Mal in der Antarktis waren. Die vielen heftigen Stürme dort unten

ken von mir war, jedenfalls kamen wir in Neuseeland an, um von dort

zu erleben, schweißt letztlich auch zusammen. Und auf brenzlige Situati-

in die Antarktis weiterzufliegen. Alle um uns herum redeten davon, was

onen ist dieses Gefühl der Verbundenheit die richtige Antwort.

sie alles eingepackt hätten. Und alle hatten auf ihrer Frachtliste Bier und

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nachgefragt

„Es kann wunderbar dort sein, es kann aber auch einfach zur Hölle werden. Wir hatten von allem viel.“ Seefest hilft

Pure Freude

Wein stehen, nur wir nicht. Es kam dann heraus, dass es keinen Grund-

Ist Isolation ein Geschenk oder eine Belastung? Per Satellitentelefon

stock gab (lacht). Und wir hatten nichts. Einen Tag vor dem Abflug war

konnte ich ab und zu Kontakt nach Deutschland halten. Aber ich finde es

es auch unmöglich, zur Fracht etwas Größeres hinzuzupacken, die war

faszinierend, komplett in diese andere Welt einzutauchen. Ich habe auch

bis zum letzten Kilo natürlich durchgeplant. Das Einzige, was uns dann

nicht wirklich oft an das Leben daheim gedacht, weil es eben gefühlt und

noch einfiel: „self brew packages“. So viele wir mitnehmen konnten. Ab

real so weit weg ist. Du blendest alles aus, bist wie in einer Parallelwelt,

unserem zweiten Tag haben wir dann alle drei Wochen in der Antark-

die etwas komplett anderes zu bieten hat. In den letzten Wochen, wenn

tis tatsächlich so ein Ding angesetzt und unser eigenes Bier gebraut. Im

es dann an das Packen geht, kommen dann erstmals Gedanken auf an

Nachhinein hat das zwar fürchterlich geschmeckt, aber wenn du nichts

das, was mich zu Hause erwarten würde.

anderes hast, geht auch das. Und so haben wir durchgehalten, bis nach drei Monaten das erste Versorgungsschiff kam. Wir waren allerdings

Wie geht es auf einem Forschungsschiff zu? Die „Polarstern“ ist schon

nicht die ersten Bierbrauer, in der amerikanischen Station McMurdo gab

ein besonderes Schiff! Du startest in der extrem salzigen Luft Kapstadts,

es bereits ein paar Braumeister.

saugst die extrem vielfältigen und intensiven Gerüche des Meeres in dich auf. Von Tag zu Tag wird das immer weniger. Irgendwann kommst du

Gab es Frostschäden? Uns hatte keiner gesagt, dass Dinge wie Zahn-

morgens an Deck und riechst nichts mehr! Neutrale Luft. Und auch die

pasta oder Müsliriegel direkt am Körper getragen werden müssen. Mit

Geräusche werden weniger, du hörst vielleicht mal das Krachen eines Eis-

einer tiefgefroren Tube und Zahnbürste in der Hand dazustehen, ist ein

berges, sonst nichts – einfach nur herrlich! Seefest solltest du allerdings

typischer Anfängerfehler. Und die anderen haben sich natürlich einen

schon sein. Und wenn du eine schöne Zeit haben willst, musst du dich

weggelacht. Gehört eben dazu, wenn du das erste Mal da unten bist.

mit den anderen Menschen an Bord arrangieren können. Wir waren 74

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nachgefragt

Tierisch entspannt

„Ab unserem zweiten Tag haben wir dann alle drei Wochen in der Antarktis tatsächlich so ein Ding angesetzt und unser eigenes Bier gebraut.“

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nachgefragt

Tage am Stück auf der „Polarstern“, sind ein Drittel um die Antarktis herumgefahren. Eine extrem schöne Reise! Aber gegen Ende wird das Schiff ein bisschen klein. Ein paar Schritte am Stück kannst du gehen, aber mehr ist nicht drin. Was heiSSt es für dich, einen langen Zeitraum drauSSen und in der Fremde zu verbringen? Wie ist der anschlieSSende Schritt zurück in die Zivilisation? Die längste Zeit, die ich einmal dort unten verbracht habe, waren viereinhalb Monate. Mein Gesamtfazit: einfach nur schön! Sobald die Abreise nach Hause ansteht, ist meine Stimmung von Expedition zu Expedition jedoch unterschiedlich. Nach der langen Zeit in der Antarktis kam mir das Nachhausekommen gar nicht so schräg vor, da ich vor Ort auch viel Kontakt zu den Leuten hatte. Wir haben uns abends auf ein Bier getroffen, konnten quatschen. Einmal war ich in der Antarktis allerdings mit Zelten unterwegs, hatte immer die gleichen 16 Leute um mich. Ich werde nie vergessen, wie wir danach mit dem Eisbrecher von der französischen Antarktisstation Dumont-d‘Urville nach Hobart auf Tasmanien (Australien) gefahren sind. Wir standen morgens um fünf Uhr alle auf der Brücke und haben so intensiv Ausschau nach dem ersten Grün gehalten. Das Gefühl für Zivilisation hatte ich komplett verloren. Als ich in Hobart mein erstes Geld seit ewigen Zeiten abheben wollte, fiel mir keine einzige PIN mehr ein. Wenn du die Dinge nicht brauchst, dann sind sie weg. Neben der Antarktis bist du auch im hohen Norden unterwegs gewe­ sen. Was hat die Arktis zu bieten? Die Arktis ist wesentlich abwechslungsreicher. Es gibt richtige Landschaften, nicht nur Eis und ein paar Berge. Du steigst in Longyearbyen auf Svalbard aus dem Flieger und bist sofort in der Wildnis. Allerdings gepaart mit einer Spur von Wildem Wes­ ten. Zum Schutz vor Eisbären laufen die Leute mit Flinte auf dem Rücken durch das Dorf, weil sie gerade von einer Schlittentour kommen oder abseits der Siedlung ins Gelände wollen. Das ist höchst skurril. Wie ist es, einen Eisbären vor sich zu haben? Aufregend! Du stehst da wie angewurzelt und denkst, dieser Eisbär ist einfach mal viel, viel stärker als du. Und du denkst dir, das Gewehr auf deinem Rücken hilft auch nicht wirklich, so schnell, wie der Kerl bei dir sein kann. Er war vielleicht 70 Meter von unserem Camp entfernt, zog daran vorbei. Wir mussten ihn mit einer Leuchtpistole verscheuchen, weil er eines unserer SchlauchImmer in Bewegung bleiben

boote bereits zerrissen hatte und sich am zweiten zu schaffen machte.

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nachgefragt

Street Parade

Das hat ihn glücklicherweise sehr beeindruckt, er hat seitdem einen rie-

Reisen in die Ferne und Abgeschiedenheit, auch um sportliche Aktivitäten

sigen Bogen um uns gemacht. Dadurch, dass es dort mehr und mehr

draußen. Ich gehe viel laufen, das bringt mich unfassbar weit nach vorn.

Camps, Expeditionen und auch Tourismus gibt, haben sich manche Eis-

Zudem gehe ich viel windsurfen und wellenreiten, segle oft. Gern mit

bären aber inzwischen auch daran gewöhnt. Sie haben gelernt, dass das

einem alten Folkeboot für drei Wochen durch die dänische Südsee. Auch

Knallen keine Schmerzen verursacht. Verlassen kann man sich jedenfalls

eine Woche dänisches Ferienhaus mit täglichem Strandspaziergang ist für

nicht mehr darauf, dass sie direkt weglaufen.

mich Entspannung pur. Ich glaube auch fest daran, dass Menschen, die viel draußen sind, fröhlicher sind. Die Dauergriesgrämigen sind meistens

Ihr habt neben den frostigen Gegenden der Erde mit Afrika einen

die, die den ganzen Tag drinnen sitzen. Ich kann auch nicht verstehen,

sehr gegensätzlichen Themenschwerpunkt. Was ist dir von dort

wie man den ganzen Tag grimmig schauen kann, das muss einen selbst

besonders in Erinnerung geblieben? Ganz klar meine dreimonatige

doch unglaublich ärgern. Im Sommer fällt es zwar leichter, rauszugehen,

Südafrikareise mit Naturfotograf Michael Poliza. Er hat Bilder für sein

aber vieles geht auch im Winter. Und ich habe zudem das Glück, dass

Buch geschossen und ich habe Kameraaufnahmen gemacht. Besonders

ich unsere dunklen Monate auf der Südhalbkugel verbringen kann. Meis­

die Helikopteraufnahmen haben mich beeindruckt. Michael ist ein unfass-

tens starten die Expeditionen ja von Kapstadt oder Neuseeland, da kann

bar erfahrener Südafrika-Kenner. Ihn an meiner Seite zu haben, war sehr

ich davor und danach noch mal etwas Zeit ranhängen, um Licht und

beruhigend. Er weiß ganz genau, wie die Tiere ticken. Einen Geparden

Sonne zu tanken.

zu sehen, ist aber nicht vergleichbar mit einem Eisbären, vergleichbarer wäre dann schon eher ein Löwe mit seinen riesigen Pranken, aber selbst

Was steht als Nächstes an? Antarktis ist gerade voll im Gang. Dazu geht

das ist von der Anmut nicht vergleichbar.

es demnächst mit Segelsport los, die WM im australischen Perth steht an. Wir begleiten das „Sailing Team Germany“ bei den großen Wettkämpfen,

Ob im Eis der Antarktis, in der Hitze Afrikas oder hier an der Ostsee –

haben bereits drei Weltcup-Stopps dokumentiert. Und dann ist es nur

welche Bedeutung hat es für dich, drauSSen und in der Natur zu sein?

noch ein halbes Jahr bis Olympia, da werden wir auch am Start sein.

Ich formuliere es mal anders herum. Wenn ich zu lange an meinem

Und sobald es in der Arktis wieder hell genug ist, geht es hoffentlich auf

Schreibtisch sitze, werde ich kribbelig. Und wenig später spüre ich es

Hundeschlittentour bei Spitzbergen! Du siehst, es ist immer etwas los!

am ganzen Körper. Ich bin dann unruhig, müde, komme morgens nicht mehr aus dem Bett. Mein Signal, dass ich wieder raus muss! Um nicht einzurosten, muss ich mich bewegen! Dabei geht es mir nicht nur um

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WEITERE INFOS UNTER

www.realnature.tv



winterwarm

WINTER

WARM

Der Winter ist da. Und mit ihm eine große Portion Vielfalt für Aktivitäten im Freien. Ob es dabei schmuddelig-matschig ist oder kalt und klar: Mit der richtigen Kleidung gibst du deinem Eigenan-

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trieb für den Schritt vor die Tür den letzten Kick. Pack dich von Kopf bis Fuß warm und winterfest ein. Und zeig der Kälte die kalte Schulter. Mit der schönsten Wintermode. Viel Vergnügen!

fotoS © BRIAN BOJSEN/BOJSEN.DE


winterwarm

Columbia

ER SIE

Jacke: (Fused Form Parka) Mit Achselbelüftung, ausreichend Innentaschen und verstellbarem Schneefang ist

Top: (Women’s Baselayer Heavyweight) Das atmungsaktive Ther-

diese Jacke durch die wärmende Omni-Heat-Thermoisolierung sowie durch das atmungsaktive, wasserdichte

moshirt mit Komfortstretch, Feuchtigkeitsregulierung und weiblicher

Omni-Tech perfekt für die kalte Zeit. 199,95 Euro

Passform hält wohlig warm. 59,95 Euro

Hose: (Linocut Pant) Belüftete Thermo-Skihose mit integrierten Gamaschen, Sicherheitstaschen und verstärk-

Jacke: (Paccaly Pass Parka) Wasserdicht und atmungsaktiv durch

tem Bündchenschutz. Ausgestattet mit der thermoreflektierenden Omni-Heat-Technologie bietet sie 20 Prozent

Omni-Tech, macht dieser Parka eine gute Figur. Features wie versie-

mehr Wärme. 149,95 Euro

gelte Nähte, abnehmbare Sturmkapuze und Omni-Heat-Thermoisolie-

Sleeve: (Baselayer Midweight Long Sleeve Top) Antimikrobielles Thermo-Base-Layer mit Stretchmaterial und

rung runden das Funktionspaket ab. 219,95 Euro

ergonomischen Nähten. Passt sich optimal dem Körper an. 49,95 Euro

Hose: (Bugaboo Pants) Damen-Skihose, bestens geeignet für

Schuhe: (Hoodster Mid OutDry) Atmungsaktives Softshell-Obermaterial mit wasserdichtem OutDry für genü-

die Piste. Mit Omni-Tech-Technologie ausgestattet, Feuchtigkeit

gend Schutz. Sorgt mit zusätzlicher Stützwirkung für angenehmes Laufen auf jedem Trail. 169,95 Euro

wird nach außen transportiert und die Hose hält gleichzeitig warm.

Handschuhe: (Gathering Storm Glove) Mit genoppter PU-Innenhand, langen Stulpen und wasserdichtem

129,95 Euro

OutDry perfekt für die Piste. 99,95 Euro

Schuhe: (Firma Sorel, 1964 Premium CVS) Warmhaltende und

Mütze: (Peak Ascent Visor) Wärmende Mütze mit vorgeformtem Mützenschirm, sieht nicht nur stylish aus,

wasserdichte kanadische Boots mit schützender Gummikappe und

sondern besticht mit Omni-Heat auch durch Funktion. 24,95 Euro

rutschfester Sohle. 109,95 Euro

Rucksack: (Bugaboo Ranger) Mit einem mit Omni-Heat isolierten Durchgang für den Trinkschlauch und

Handschuhe: (Diamond Dash Glove) Warme und wasserdichte

einem Ski-Carrying-System, an dem sich die Skier oder auch das Snowboard festschnallen lassen, ist dies ein

Handschuhe mit Lederinnenhand und Neoprenmanschetten für

Freeride-Rucksack, der jeglichen Bedarf deckt. 74,95 Euro

griffigen präzisen Sitz. 49,95 Euro raus-magazin 4 / 2011

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winterwarm

Oakley

ER l. ER r.

Jacke: (Lava Jacket) Die Thinsulate-Jacke von Eero Ettala bietet eine

Handschuhe: (Rawhide Moto Glove) Der Echtlederhandschuh mit kurzem gepolsterten Schaft für die Hand-

Wassersäule von 15.000 Millimetern, Belüftungsreißverschlüsse und

gelenke, gefüttert mit komfortablem Bemberg-Futter. 75 Euro

eine feste Kapuze mit Magnetstreifen. Ganz in Weiß wirst du eins mit dem

Helm: (Oakley Modular System Helmet) Eine Mischung aus sicherheitstechnischen Eigenschaften und außer-

Schnee werden. 275 Euro

gewöhnlich leichtem Gewicht. Designt in Anlehnung an einen Skatehelm und Full-Face-Helm. 115 Euro

Hose: (Lava Pant) Mit Cargotaschen und Belüftung in stylishem Grün – ein

Jacke: (SethMo Jacket) Softshelljacke aus Gore-Windstopper-Material hält Nässe und Kälte stand, im schö-

Farbtupfer im verschneiten Weiß. Es sticht somit aus der Menge. 225 Euro

nen Blau ist sie unverkennbar. 500 Euro

Handschuhe: (No Exit Gloves) Grip in den Handinnenflächen der Hand-

Hose: (SethMo Pant) Wasserdicht und höchst atmungsaktiv im 3-Lagen-Design mit verstellbarem Bund,

schuhe sorgt für Halt und durch das Gore-Tex und die Thinsulate-Membran

getapten Nähten und Ventilationsöffnungen am Bein. 400 Euro

wird der Handschuh nicht nass. 95 Euro

Base Layer: (SethMo Base Layer) Das Shirt sorgt für unmittelbaren Hautkomfort und transportiert durch

Mütze: (Fine Knit Beanie) Herren-Wintermütze mit aufgesticktem Oakley-

seine Polartec-Merinowolle Feuchtigkeit nach außen. 100 Euro

Logo. 20 Euro

Stirnband: (Modular System Headband) Extra breites Stirnband für perfekten Sitz ohne Rutschen. 30 Euro

Kapuzenjacke: (The Kappauf) Weiter Hoodie mit buntem Innenleben in

Brille: (Seth Morrison Signature) Mit den außen angebrachten Strapauslegern bietet diese Brille guten Sitz

der Kapuze und Full-Zipper mit verschließbaren Taschen. 110 Euro

und Komfort und ist durch das bunte Design ein echter Hingucker. 125 Euro

Goggle: (Eero Ettala Splice) Durch integriertes Endoskelett wird der Druck

Rucksack: (Snowmad 30) Mit 24 Liter Stauraum und seiner ergonomischen Form passend für jeden kalten

auf die Nase verringert und die Brille passt sich an das Gesicht an. Das

Trip in den Bergen. 125 Euro

Beschlagen wird dadurch minimiert. ab 139 Euro

Schuhe: (Firma Polartec, alpinus) Robuster und leichter Trailrunning-Schuh aus Polartec Power Shield Pro für

Schuhe: (Firma Kamik, Cody) Kräftiger, robuster Winterstiefel für Extrem­

besten Wetterschutz bei optimaler Atmungsaktivität. 110 Euro

touren und Temperaturen im hohen zweistelligen Minusbereich. 200 Euro

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Pyua

ER

Vaude

SIE

winterwarm

Jacke: (Climate 2L Padded Men Jacket – Blue Print) Wärmende

Jacke: (Tofino 3in1 Coat pebbles) Der Women‘s 3in1 Coat bietet nicht nur ein Plus an Länge, er kann auch als

PrimaLoft-Eco-Fütterung, ausreichend Bewegungsfreiheit, schö-

Außenjacke, Innenjacke und superwarme Kombijacke vielseitig genutzt werden. 280 Euro

nes Design, dadurch wird Mode und Funktion in einem Konzept

Hose: (WO Matosa Pants) Warme Winterhose aus Cordmaterial mit wärmenden Mesh-Einsätzen bietet in der Natur

vereint. 500 Euro

zur kalten Jahreszeit den optimalen Begleiter für die Frau. 100 Euro

Hose: (Climate 2L Padded Men Pants – Grenadine) Der hohe

Mütze: (Larna Beanie) Die schöne und warme Strickmütze ist noch zusätzlich mit Fleece gefüttert und in unter-

Bund verhindert das Eindringen von Schnee und mit der richtigen

schiedlichen Größen erhältlich. 25 Euro

Farbe in Rot ist die Hose unverwechselbar im Powder. 320 Euro

Schal: (Larna Scarf) Ein etwa 200 Zentimeter langer, edler Strickschal mit dezentem Zopfmuster, der den Hals an

Schuhe: (Firma Kamik, Cody) Kräftiger, robuster Winterstiefel

kalten Tagen schön warm hält. 30 Euro

für Extremtouren und Temperaturen im hohen zweistelligen

Schuhe: (Ruma) Wasserdichter Low Cut aus Veloursleder und robustem Mesh für Herbst und Winter. Dank Ceplex-

Minusbereich. 200 Euro

Membran ein wetterfester Begleiter in Matsch und Wind. 100 Euro

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ER

Yeti

SIE

winterwarm

Mütze: (Rocky) Wärmende und sich der Kopfform anpassende Wollmütze von Yeti mit rotem

Hose: (Gloria) Bequeme Travel-Hose in Freizeitoptik, schnelltrocknend, mit hohem

Logo. 14,95 Euro

UV-Schutz und optimaler femininer Passform. 99,95 Euro

Jacke: (Ambition) Federleichte technische Daunenjacke mit H-Box-Kammernkonstruktion für

Unterziehjacke: (Lightguard) Leichter Stretchpullover in femininer Schnittfüh-

höchste Wärmeleistung mit wasserabweisender Ausrüstung. Das leichteste und komprimierbarste

rung für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Ideal als feuchtigkeitstransportieren-

Daunenprodukt der Welt. 579,95 Euro

de Isolationsschicht. 99,95 Euro

Hose: (Pathfinder) Dünne und dadurch leichte, sehr strapazierfähige Trekkinghose. Schnelltrocknen-

Jacke: (Blossom) Leichteste und exklusivste Materialien. So wiegt das daunen-

des Material mit UV-Schutz-Membran in einem dunklen Grün. 99,95 Euro

dichte Ripstop-Nylon-Gewebe nur 25 Gramm pro Quadratmeter. Atmungsaktives,

Unterziehjacke: (Sleek) Jacke aus leichtem Stretchmaterial. In den Polyesteranteil sind Aktivkoh-

isolierendes und wasserabweisendes Gewebe. 399,95 Euro

leteilchen eingearbeitet. Diese sorgen für Geruchsminimierung, einen hohen UV-Schutz und geringe

Schuhe: (Firma Vaude, Ruma) Wasserdichter Low Cut aus Veloursleder und

Trocknungszeiten. 99,95 Euro

robustem Mesh für Herbst und Winter. Dank Ceplex-Membran ein wetterfester

Schuhe: (Firma Kamik, Cody) Kräftiger, robuster Winterstiefel für Extremtouren und Temperaturen

Begleiter in Matsch und Wind. 100 Euro

im hohen zweistelligen Minusbereich. 200 Euro

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ER

66° North

SIE

winterwarm

Hoodie: (Logn Women‘s Zipped Sweater) Wohlfühljacke für Liebhaber. Ganzjährig zu tragen mit aufgenähten Taschen,

Jacke: (Snaefell Down Parka) Diese Winterjacke hält nicht nur dank der

zuziehbarer Kapuze und modischem Logo auf der Kapuze – aus der neuen modischen Linie 66° N. 99 Euro

Füllung aus 70/30 Gänsedaunen und -federn kuschelig warm, die Baum-

Jacke: (Snaefell Women‘s Down Parka) Die Thermolight-Füllung hält kuschelig warm, ist wind- und wasserdicht

wolle im Obergewebe und das Fleece in den Taschen führen auch zu

sowie atmungsaktiv. Besondere Details wie die Baumwolle im Obergewebe, das Fleece in den Taschen und die

einem optimalen Tragekomfort. Dazu ist der Parka wind- und wasserdicht

Polarkapuze machen diese Jacke zum ganz besonderen Kleidungsstück. 399 Euro

sowie atmungsaktiv. Durch die Kapuze mit Kunstfellbesatz, die zahlreichen

Handschuhe: (Kaldi Arctic Mittens) Die „Kaldi Arctic Mittens“-Fausthandschuhe von 66° North mit Kunstfell-

Taschen und die Duffle-artigen Knöpfe kommt auch der modische Aspekt

muff bestechen durch modisches Design. Durch das Fleece-Innenfutter und ein Wollmischgewebe halten sie

nicht zu kurz. 499 Euro

warm. 49 Euro

Sleeve: (Logn Zipped Sweater) Wohlfühljacke für Liebhaber. Ganzjährig

Mütze: (Kaldi Arctic Hat) Isländische Mütze aus einem Wollgemisch im gesamten Innenkopfbereich mit

zu tragen mit aufgenähten Taschen, zuziehbarer Kapuze und modischem

Kunstfellbesatz. Im Nackenbereich reicht sie lang nach unten, die Ohrenwärmer können hochgeklappt

Logo auf der Kapuze – aus der neuen modischen Linie 66° N. 99 Euro

werden. 69 Euro

Mütze: (Surtsey Hat) Warme Wintermütze in Strickoptik und mit einge-

Schuhe: (Firma Kamik, Alborg) Wasserdichter, halbhoher Winterstiefel für Damen aus kräftigem Nubukleder. Mit

bauter Windstopp-Funktion im Stirnband 35 Euro

herausnehmbarem Innenschuh, Schneekragen und Snowgrip-Außensohle für sicheren Halt auf Schnee und Eis.

Schuhe: (Firma Kamik, Cody) Kräftiger, robuster Winterstiefel für Extrem-

Hält warm bis minus 50 Grad Celsius. Schafthöhe circa 27 Zentimeter. 100 Euro

touren und Temperaturen im hohen zweistelligen Minusbereich. 200 Euro

Hose: private Jeans

Hose: private Jeans

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Polartec

SIE

The North Face

ER

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Jacke: (Enzo Jacket) Dreilagiges Gore-Tex-Material, Ventilationsreiß-

Hose: (Black Light Mid Semi Hose - Peak Performance) Funktionelle leichte Hose zum Unterziehen aus

verschlüsse, Schneefang und mit Klettverschluss verstellbare Bündchen

Polartec Power Dry High Efficiency. 100 Euro

machen die Jacke zu einem grünen Highlight. 320 Euro

Shirt: (Black Light Mid Zip Long Sleeve Base Layer) Das Langarmshirt aus Polartec Power Dry High

Hose: (Enzo Pants) Mit gutem Beweglichkeitsfreiraum sowie dünnem

Efficiency hält die Haut auch bei größter Anstrengung angenehm trocken. 170 Euro

wasserdichten und atmungsaktiven Material strotzt die Hose vor Funktionen

Jacke: (Patagonia Northwall JKT) Eine Kombination aus Wetterschutz, Atmungsaktivität und Wärmeisolati-

und steht der Jacke in nichts nach. 450 Euro

on aus Polartec Power Shield Pro mit Highloft-Innenleben. Ein idealer Begleiter für kalte Tage. 400 Euro

Schuhe: (Firma Kamik, Cody) Kräftiger, robuster Winterstiefel für Extrem-

Mütze: (Eider) Strickmütze mit Bommel in schlichtem Weiß mit hellgrauen Streifenakzenten. 27,90 Euro

touren und Temperaturen im hohen zweistelligen Minusbereich. 200 Euro

Schuhe: (Firma Kamik, Alborg) Wasserdichter, halbhoher Winterstiefel für Damen aus kräftigem Nubukleder. Mit herausnehmbarem Innenschuh, Schneekragen und Snowgrip-Außensohle für sicheren Halt auf Schnee und Eis. Hält warm bis minus 50 Grad Celsius. Schafthöhe circa 27 Zentimeter. 100 Euro

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ER

O‘Neill

SIE

winterwarm

Hose: (Freedom Coral Pant Women) Mit dem relaxten Schnitt werden optimale

Jacke: (Jeremy Jones) Für widrigste Bedingungen entworfen, bietet das Jeremy Jones Signa-

Beweglichkeit und gut aussehendes Design kombiniert. 149,95 Euro

ture Jacket höchste Funktionalität verpackt in einem dezenten Style. 499,95 Euro

Jacke: (Freedom Amber Jacket) Der klassische Parka mit wasserdichtem und

Hose: (Jeremy Jones) Die Jones 3Layer Pant ist Hightech und mit weitem Schnitt eine gute

atmungsaktivem Obermaterial ist auf der Piste und in der Stadt gut zu tragen und bietet

Ergänzung zur funktionellen Jacke aus derselben Serie. 249,95 Euro

genügend Taschen und Funktionen. 199,95 Euro

Handschuhe: (Firma Zanier, Fügen.GTX) Der Handschuh aus Kunstdaunen und Gore-Tex-

Handschuhe: (Firma Zanier, Lech.GTX DA) Kompromisslos warme Hände bietet

Membran ist ideal geeignet für die Piste und bietet Grifffestigkeit beim Skifahren. 89,95 Euro

dieser Damenhandschuh von Zanier als Fäustling. 79,95 Euro

Schuhe: (Polartec, alpinus) Robuster und leichter Trailrunning-Schuh aus Polartec Power Shield

Schuhe: (Firma Kamik, Alborg) Wasserdichter, halbhoher Winterstiefel für Damen

Pro für besten Wetterschutz bei optimaler Atmungsaktivität. 110 Euro

aus kräftigem Nubukleder. Mit herausnehmbarem Innenschuh, Schneekragen und

Brille: (Firma Anon, Comrade Painted Metallic Blue NA) Die Anon-Brille mit gewölbtem Glas

Snowgrip-Außensohle für sicheren Halt auf Schnee und Eis. Hält warm bis minus 50

bietet ein ausgedehntes großes Sichtfeld und mit ausreichend Innenpolsterung ist guter Sitz

Grad Celsius. Schafthöhe circa 27 Zentimeter. 100 Euro

garantiert. 130 Euro

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Bergans

ER SIE

Jacke: (Isogaisa Jacket) Die leichte technische Jacke aus dreilagiger „New

Jacke: (Isogaisa Lady Jacket) Eine Jacke aus bequemem Stretchgewebe. Sie hat eine große

Generation Dermizax“-Membran ist wasser- und winddicht bei doppelt so

verstellbare Kapuze mit keilförmiger Tunnelöffnung und Schirm zum Schutz gegen Wind

hohem Feuchtigkeitstransport. 560 Euro

und Schnee. 560 Euro

Hose: (Sirdal Pants) Robuste Skitourenhose für unwirtliches Wetter, an allen

Hose: (Sirdal Lady Pants) Skihose aus komfortablem und flexiblem dreilagigen Dermizax-Stretch.

Problemzonen verstärkt, aus komfortablem Stretchgewebe. 390 Euro

Skihose, die robust und dennoch elastisch, wind- und wasserdicht ist. Mit abnehmbaren Hosenträgern.

Pullover: (Alsten Snowrose Zip Polo) Dünner, eng anliegender Fleece-Polo

390 Euro

mit verlängerter Rückenpartie und einem mit Laser geschnittenen Schnee-

Pullover: (Alsten Snowrose Zip Polo) Leichter Polo-Pullover mit figurbetontem Schnitt aus weichem,

kristallmuster vorn. 50 Euro

komfortablem Fleece-Material. 50 Euro

Mütze: (Birkebeiner Hat) Diese Unisex-Mütze aus 70 Prozent Acryl und

Mütze: (Fnugg Hat) Warme Mütze, die bei kühlen Temperaturen im Herbst und Winter den Kopf vor

30 Prozent Wolle mit Bergans-Logo hält den Kopf bei kühlen Temperaturen

Kälte schützt. 30 Euro

warm. 25 Euro

Schuhe: (Firma Kamik, Alborg) Wasserdichter, halbhoher Winterstiefel für Damen aus kräftigem Nubuk­

Schuhe: (Firma Kamik, Cody) Kräftiger, robuster Winterstiefel für Extremtou-

leder. Mit herausnehmbarem Innenschuh, Schneekragen und Snowgrip-Außensohle für sicheren Halt

ren und Temperaturen im hohen zweistelligen Minusbereich. 200 Euro

auf Schnee und Eis. Hält warm bis minus 50 Grad Celsius. Schafthöhe circa 27 Zentimeter. 100 Euro

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Jeff Green

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Hose: (Fauske) Vielseitig einsetzbar und durch die Verwendung von Nylon 66 als Obermateri-

Jacke: (Lahti) Multifunktionelle Hightech-Jacke mit vollständig verschweißten Nähten

al sehr strapazierfähig. Aufwendige Innenverarbeitung mit einer elastischen Kniepartie und mit

und einstellbarer, abnehmbarer Kapuze mit reflektierendem Aufdruck. Die Jacke ist

weichem Futter am Bund und der Beinrückseite für hohen Tragekomfort. 119,95 Euro

komplett skitauglich und macht auf der Piste was her. 299,95 Euro

Unterziehjacke: (Inca) Die Jacke in Strickoptik besteht aus dem „Polartec Thermal Pro“-

Hose: (Tampere) Multifunktionelle Ski-und Snowboardhose mit hervorragender Aus-

Fleece und ist nicht nur wärmend und atmungsaktiv, sondern lässt auch Nieselregen an der

stattung. Atmungsaktiv und wasserabweisend sowie mit einer Anti-Flecken-Ausrüstung

Oberfläche abperlen. 89,95 Euro

und extra robustem Material, das dennoch nicht zu statisch wirkt. 129,95 Euro

Base Layer: (Azure) Das HalfZip-Funktionsjersey für den Outdoorbereich sorgt mit extrem

Unterziehjacke: (Galway) Universelle edle Strick-Fleecejacke mit hohem Kragen und

leichtem und hochwertigem Polyestergarn für schnellen Feuchtigkeitstransport. 49,95 Euro

Windbreakerfunktion. 99,95 Euro

Jacke: (Imatra) Pisten- und straßentaugliche Jacke mit verschweißten Nähten und guter

Base Layer: (Blizzard) Extrem leichtes Langarm-Jerseyshirt mit Wärme-/Feuchtig-

Funktionalität sowie enormer Strapazierfähigkeit. 199,95 Euro

keitsaustausch-Funktion. 49,95 Euro

Mütze: (Hoonah) Die Strickmütze mit Bommel und attraktivem Zopfdesign für den Herbst

Mütze: (Tacit) Weiches Teilfleece auf der Innenseite und die Außenseite in zurückhal-

und Winter. 14,95 Euro

tendem Design mit dezentem Rippenabschluss. 19,95 Euro

Schuhe: (Firma Kamik, Alborg) Wasserdichter, halbhoher Winterstiefel für Damen aus kräf-

Schal: (Attla) Langer weicher Fleece-Schal, der verhindert, dass Wind in die Jacke

tigem Nubukleder. Mit herausnehmbarem Innenschuh, Schneekragen und Snowgrip-Außen-

zieht, und so Nacken und Hals warm hält. 19,95 Euro

sohle für sicheren Halt auf Schnee und Eis. Hält warm bis minus 50 Grad Celsius. Schafthöhe

Schuhe: (Firma Kamik, Cody) Kräftiger, robuster Winterstiefel für Extremtouren und

circa 27 Zentimeter. 100 Euro

Temperaturen im hohen zweistelligen Minusbereich. 200 Euro raus-magazin 4 / 2011

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Die „coolste“ Bar Deutschlands

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Im renommierten Hamburger Restaurant IndoChine findet man Deutschlands erste und einzige Eisbar, die Alpha Noble IceBar. Konstante minus fünf Grad Celsius in einer 90 Quadratmeter großen Top-Location an der Elbe. Am Anfang waren 42 Tonnen glasklares Eis, die in über 300 Eisblöcken nach Hamburg transportiert wurden. Nur wenige Wochen später war das Werk vollbracht: Durch eine Schleuse betritt man die Alpha Noble IceBar, in der alle klassischen Bar­elemente aus Eis sind. Im Mittelpunkt steht die geschwungene Eis­theke und beeindruckende Eis-Skulpturen erregen das Aufsehen. Dioden-Illuminationen tauchen die Bar in faszinierende Farben und sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre, frostige Wodka-Drinks werden in Eisgläsern serviert und chillige Musik erfüllt den Raum – all das erwartet die in Daunenjacken gehüllten Gäste in der Alpha Noble IceBar. Alpha Noble IceBar im IndoChine waterfront + restaurant Neumühlen 11 22763 Hamburg www.indochine.de

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aufbruch

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Problem gefällig? Überwintern als Boulderer text & Interview Benjamin Hellwig

An einem dicken, bemoosten Block aus Stein einfach nur vorbeigehen? Wie verschwenderisch! Beim Bouldern darf das nächste Bergmassiv ruhig weit entfernt sein. Anspruchsvolle Züge gelingen auch an den Konturen niedriger Felswände. Und wenn das Wetter nicht passt, bilden Boulderhalle und -keller die perfekte Überbrückung der Schlechtwetterphase. Selbst wenn die den ganzen Winter dauert. Raus mit dir! Und hoch da!

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foto Š adam kokot

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aufwärts

A

Beim Hooken im polnischen Muchówka

Foto © Adam kokot

uch ein einzelner Felsblock ist nicht zu verschmähen.“ Es ist

abhalte. Seiner Überzeugung aber tut dies keinen Abbruch: „Wenn du

irgendwann vor mehr als einem Jahrhundert, als der Brite

dich darauf einlässt, wird es dir das Bouldering mehr als zurückzahlen!“

Claude E. Benson in seiner Heimat einen rund drei Meter hohen Koloss aus Stein erklimmt. Und dabei pionierhaft

Trotz der teilweise ablehnenden Haltung: Claudes Gedanken zum Boul-

sportliche Entdeckungen macht, deren Quintessenz damals

dern zeugen von einer frühen Anerkennung eines Sports, der bereits

viele Kletterer noch mit Argwohn betrachten. Er experimentiert an dem

damals mehr war als nur eine Schlechtwetteralternative zum Klettern in

Klotz, der ihn „an die Form eines Steinpilzes“ erinnert. Und findet dabei

den Bergen. Der Alpinismus blüht Mitte des 19. Jahrhunderts auf und

sieben verschiedene Wege nach oben, die alle wahre Kletterkünste erfor-

damit die Begeisterung am Bouldern. Auf den Sandsteinfelsen um das

dern. „Als ich fertig war, fühlte ich mich wunderbar frisch und fit. Mit

französische Fontainebleau rund 50 Kilometer südlich von Paris kraxeln

einem Felsblock wie diesem in seiner Nachbarschaft sollte ein Mann in der

die „Bleausards“, um fit für die großen Berge zu werden. Aus diesen

Lage sein, in ordentlicher Verfassung zu bleiben“, sagt er abschließend zu

ersten Anfängen entwickeln sich gerade in Frankreich fortan Techniken,

seinen Untersuchungen. Und betont damit den ernst zu nehmenden Trai-

die sich mehr und mehr vom klassischen Klettern entfernen. Das ur-

ningscharakter am „Boulder“. Ein Steinblock wie der von ihm bearbeitete

sprüngliche Ziel, alpine Fertigkeiten zu trainieren, rückt in den Hinter-

sei der ideale Ort, um die zum Klettern erforderlichen Muskeln ganz ohne

grund. Elementarer Unterschied zum damaligen Sportklettern ist die

Seil zu trainieren. Dies bedeute doppelt so viel Arbeit wie herkömmliche

Bewegungstechnik. Die „Drei-Punkt-Regel“ verwerfen die Boulderer. Bei

Übungseinheiten. Und sei bis zu dreimal so anstrengend. Für Claude eine

ihr finden beispielsweise beim Weitergreifen zum nächsten Punkt beide

klare Sache. Das allgemeine Misstrauen jedoch bleibt noch eine Weile

Füße und eine Hand an der Wand gleichzeitigen Halt. Stattdessen er-

bestehen. Kletterer hätten einfach den Drang, ihr eigenes Ding durch-

lauben dynamische Bewegungen, den Schwung des letzten Zuges so zu

zuziehen. Ihr Größenwahn sei es, der sie vom Gebirge in Miniaturform

nutzen, dass es möglichst flüssig zugeht.

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Heute hat der Sport in so gut wie jeder deutschen Stadt Einzug gehalten. Und dazu braucht es keinen Sandstein. Wer den Felsen in der Nachbarschaft vergeblich sucht oder vor lauter Schlechtwetter schier verzweifelt, kann dennoch „in ordentlicher Verfassung bleiben“, wie es Claude einst beschrieb. In Erweiterung seiner Formulierung auch als Frau. Kletterhallen und Boulderkeller bieten dir im Winter die Möglichkeit, einmal richtig rauszukommen – auch wenn du dabei drinnen bist. Und für das Klettern ohne Seil an den künstlich angelegten Wänden braucht es nicht viel. Du bist immer nah am Boden. „Absprunghöhe ist das Stichwort“, sagt Jonas Teich. Der Norddeutsche nutzt momentan jede Woche an drei Terminen eine Halle in seiner Umgebung. Seine Extraschichten sieht er als Chance, den eigenen Leis­ tungsstand während der Wintermonate zu halten und auszubauen. Muskelaufbau und Ausdauertraining am Kunstfels bilden die Basis für das, was im Frühjahr in der freien Natur folgt. Überwintern leicht gemacht. Und selbst wenn kein eigener Boulderbereich zur Anlage gehört, nutzt er die Wand stellenweise ohne Seil: „Du kannst im Prinzip überall bouldern. Wenn du aus sechs Metern abspringen kannst, liegt deine Absprunghöhe eben in diesem Bereich. Wenn es nur ein halber Meter ist, dann dort. Manch einer geht da in enorme Höhen!“ Er selbst sieht sein Limit in vier bis fünf Metern. „Und dann habe ich unten auch ein paar Matten extra liegen“, sagt der 28-Jährige.

Griffig bleiben

Foto © Adam kokot

Foto © Adam kokot

Hund und Herrchen

„Wenn du ein-, zweimal gefallen bist, sitzen die anderen auch nicht mehr unten und picknicken.“ Jonas Teich

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bouldern indoor Top-3-Spots Norden

Top-3-Spots Süden

Salon du Bloc, Hamburg www.salondubloc.de

Boulderwelt, München www.boulderwelt.de

Kletterzentrum, Hamburg www.kletterzentrum-hamburg.de

Kletterzentrum, München www.kletterzentrum-muenchen.de

Kieler Kletterkeller, Kiel www.kielerkletterkeller.de

High East, München www.high-east.de

Top-3-Spots Osten

Top-3-Spots Westen

Boulderworx, Berlin www.boulderworx.de

Citymonkey, Essen www.citymonkey.de

Ostbloc, Berlin www.ostbloc.de

K11 Boulderhalle, Köln www.k11-koeln.de

Der Kegel, Berlin www.derkegel.de

Bergwerk, Dortmund www.kletterhalle-bergwerk.de

Unendliche Vielfalt Boulderhalle

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Foto © Damiano Levati/Red Bull Content Pool


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Eine Zeit lang ging es bei seinen Kletterausflügen sehr locker zu, wurde zwischendurch auch einmal ein Bier getrunken. „Seit ich allerdings bouldere, hat sich für mich eine Menge verändert. Du fällst eben auf jeden Fall, ganz automatisch, weil du ohne Seil arbeitest. Und wenn du ein-, zweimal gefallen bist, sitzen die anderen auch nicht mehr unten und picknicken.“ Vieles geht beim Bouldern ohne Kletterpartner. Knifflige Stellen wie Überhänge erfordern allerdings einen oder mehrere Spotter. Die Arme in die Höhe gehalten, fangen sie so einen möglichen Sturz ab und schützen Kopf und Oberkörper. Ob indoor oder outdoor – pure Motivation, um als Beginner dranzubleiben, sind die kniffligen Situationen, die das Bouldern bereithält. Als Jonas, eigentlich im Sportklettern zu Hause, eine Etage tiefer ohne Seil einige Züge ausprobiert, packen ihn die Schwierigkeiten einzelner Bewegungen. „Ich habe gemerkt, dass es viel Spaß bringen kann, diese Problemchen nicht nur in der Höhe zu bewältigen. Und dabei bin ich ehrgeizig geworden, wollte diesen oder jenen Griff unbedingt in einer bestimmten Art und Weise schaffen.“ Jeder Boulderspot hält mindestens eines dieser Probleme, also Schlüsselstellen, bereit. Und die kannst du vielleicht auf ein, zwei Varianten lösen. „Steck dir ein Ziel, arbeite darauf hin und erreiche es – das ist ein schönes Paket!“ Viele Bewegungsabläufe sind dabei um

Foto © pim horvers

einiges schwieriger als beim Klettern. „Du kannst Komplizierteres beim

Foto © pim horvers

Bouldern klettern, da du jeweils nur über einen relativ kurzen Zeitraum an der Wand bist. Und das heißt auspowern. Stellenweise geht es pro Boulder auch nur um ein, zwei kurze Bewegungen – das reicht schon.“ Foto © pim horvers

„Mit einem Felsblock wie diesem in seiner Nachbarschaft sollte ein Mann in der Lage sein, in ordentlicher Verfassung zu bleiben.“ Claude E. Benson

Auch wenn du dir an der künstlichen Wand mit der Anordnung der Griffe einen Knackpunkt schrauben kannst. Und durch regelmäßige Sessions verhinderst, dass dein Können über den Winter komplett absackt: Die Halle kann nur bedingt ersetzen, was frische Luft und Naturfels zu bieten haben. Neben dem Aspekt, Natur zu spüren, ist es für Jonas die Abwechslung, die draußen zählt: „Du schnappst dir deine Schuhe, läufst durch Feld und Wiesen. Findest einen Fels, sagst dir, das könnte funktionieren. Legst deine Matte drunter und probierst es aus. Diese Augenblicke, in denen du deine Spots und Routen selbst entdeckst, sind unersetzlich.“

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Foto © pim horvers

Einen Boulder zu entdecken, den zuvor noch keiner beackert hat, ist

len im Fels sauber zu putzen. Jonas formuliert es diplomatisch: „Nimm

schwierig geworden. Mit einer stetig wachsenden Community steigt

den Fels so, wie er ist, und baue die Gegebenheiten des Spots einfach

auch die mögliche Beanspruchung der natürlichen Boulderspots. Die Lö-

mit in dein Problem ein.“ Auf das Hilfsmittel Magnesium will er aller-

sung ist für Jonas eine Frage des logischen Verstands: „Die Kletterer,

dings nicht verzichten. Es sei denn, es ist wie im Elbsandsteingebirge

die ich bisher kennengelernt habe, sind alle sehr naturverbunden. Und

aus optischen Gründen verboten. „Sieht auch nicht schön aus, wenn

handeln nach dem Motto: An diesem Fels hier will ich in fünf Jahren

da die weißen Flecken dran sind“, sagt er verständnisvoll. „Auch wenn

auch noch klettern können. Also muss ich es irgendwie schaffen, den

die Umwelt profitieren würde, da es den Boden entsäuert.“ Erst mal ist

Boulder und die umliegende Natur zu erhalten. Und zwar, indem ich

jedoch die Halle dran. Bis März, wenn es der Winter wieder so will wie

sie ganz einfach so hinterlasse, wie ich sie vorgefunden habe.“ Etwas

in den letzten Jahren. Und auch da gilt für Jonas: „Das Schönste ist

kontroverser ist da das Bürstenproblem. Einige Naturschützer schlagen

für mich, wenn du einen Boulder hast, bei dem du oben herausklettern

die Hände über dem Kopf zusammen, wenn der eine oder andere Boul-

kannst. Du kannst das Problem hinter dir lassen, ohne abspringen zu

derer im weichen Konglomerat seine Drahtbürste schwingt, um Griffstel-

müssen. Das hat etwas Befreiendes!“

„Nimm den Fels so, wie er ist, und baue die Gegebenheiten des Spots einfach mit in dein Problem ein.“ Jonas Teich

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Foto © pim horvers


aufwärts

SiebenFragen anJulianeWurm Juliane Wurm bouldert bereits seit der Hälfte ihres Lebens. Mit 15 setzt sie einen Meilenstein und wird jüngste deutsche Boulder-Meisterin bei den Damen. Es folgen vier weitere deutsche Meisterschaften und internationale Titel. Zuletzt wurde die heute 21-Jährige beim Boulder-Worldcup im italienischen Arco Dritte. RAUS! fragt bei ihr in Dortmund nach.

Hallo Juliane. Das Wochenende ist gerade vorbei. In

Foto © Matthias Keller

derspot ist dein All-time Favorite? Ganz klare Ant-

der Halle ausgetobt? Ja klar! Am Samstag war ich auf

wort: FONTAINEBLEAU!! Ein riesengroßes Gebiet mit

der NRW-Landesmeisterschaft in Troisdorf, wo ich zur

total abwechslungsreichen Blöcken!

Abwechslung mal wieder ein paar Routen geklettert bin. Am Sonntag habe ich zu Hause trainiert. Wir haben bei

Welchen Stellenwert haben Wettbewerbe für dich?

uns auf dem Dachboden die zwei Schrägen ausgebaut

Beeinflusst ein Contest deine Leistungen am Fels?

und da eine schmucke Boulderwand hingesetzt.

Da ich fast das ganze Jahr über für Wettkämpfe trainiere, haben sie einen sehr großen Stellenwert für mich.

„Für Leute, die wie ich in einer eher felsarmen Gegend wohnen, aber trotzdem unbedingt klettern wollen, sind Kletterhallen ein Segen.“

Und die Fitness, die ich mir für Wettkämpfe antrainiere, hilft mir natürlich auch sehr am Fels. An allen Ecken entstehen Boulderhallen. Welchen Stellenwert haben deiner Meinung nach Indoor-

Was bedeutet dir persönlich Bouldern? In der Halle:

Trainingsmöglichkeiten für das urbane Publikum?

Training und Auspowern. Am Fels: Sommer, Sonne, Son-

Für Leute, die wie ich in einer eher felsarmen Gegend

nenschein und Spaß mit Freunden.

wohnen, aber trotzdem unbedingt klettern wollen, sind Kletterhallen ein Segen. Und für den Breitensportler bietet

Welche praktischen Einsteigertipps würdest du einem

eine Kletterhalle eine recht einfache Einstiegsmöglichkeit, da

absoluten Boulder-Neuling mit auf den Weg geben?

für alles gesorgt ist: Sicherungspersonal, Ausrüstung usw.

Hab Spaß und lass dich nicht zu schnell entmutigen. Auch wenn aller Anfang schwer ist.

Wie wird sich die Boulderszene deiner Meinung nach zukünftig entwickeln? Och, ich hoffe eigentlich, es

DrauSSen in der Natur zu bouldern, bringt viele

bleibt so, wie es gerade ist. Schön locker und einfach eine

Besonderheiten mit sich. Welcher Outdoor-Boul­

angeneh­me Atmosphäre!

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trickreich

H ndrail W llride G p Ski und Snowboard urban

text Benjamin Hellwig

Überteuerte Liftkarte? Unnötig. Die kilometerlange Anreise über vereiste Alpenpässe? Kannst du dir sparen. Wintersport kann so einfach sein. Und ein bisschen anarchisch. Auch wenn endlose Pisten und Tiefschneefeeling unersetzlich blei­ben – unverbrauchte Spots und originelle Locations in deiner Stadt sind ideal, um mal eben am Wochenende Bord oder Bretter unter die FüSSe zu schnallen. Vorausgesetzt, geeignetes Baumaterial ist vorhanden. Bereits kleinste Mengen Schnee reichen für den einen oder anderen Trick allerdings aus. Und die klassischen Aufgaben einer Pistenraupe übernimmst du dabei einfach selbst. Die Flocken bleiben liegen? Dann Mütze auf, Handschuhe an. Board aus dem Keller, Schaufel schnappen. Und raus!

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trickreich

Foto Š Erwin Polanc/Red Bull Content Pool

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trickreich

Felix am Lieblingsspot

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trickreich

D

ie Schattenseite eines Jahrhundertschnees ist, dass er zu selten vorkommt. Wenn in den restlichen 99 Jahren zudem nichts Berauschendes vom Himmel fällt, ist Experimentierfreude gefragt.

Felix Wilhelm ist in Hannover nicht gerade gesegnet mit zentimeterdicken Schneelagen. Trotz einiger ganz ordentlicher Winter ist die Stadt an der Leine weit entfernt von der Fülle, die in den Alpen jedes Jahr für breites Grinsen sorgt. Felix reichen kleinere Mengen bereits aus. Und damit ist Wintersport für ihn weniger eine Frage des Standorts. Der 32-Jährige ist „ganz einfach Brettsportler“, wie er über sich selbst sagt. „Scheint die Sonne, nehme ich das Skateboard. Würde ich Wakeboard fahren, würde ich mich über einen warmen Tag freuen und auf das Wasser gehen. Und wenn Schnee liegt, schnappe ich mir einfach mein Snowboard. Am Wochenende, ohne viel Aufwand. Gleich nach dem Aufstehen.“ Dass er in Hannover keine minutenlangen Tiefschneefahrten erwarten darf, liegt auf der Hand. Im urbanen Umfeld dominieren die kleinen Dinge. Vier Jahre ist es mittlerweile her, dass Felix zum ersten Mal in seiner Stadt das Brett herauskramt. Allein, mit Schaufel unter dem Arm. Auf der Suche nach geeigneten Geländern oder Mauern. Mit guten Voraussetzungen: Mehrere Tage am Stück bleibt der Schnee liegen. „Ich dachte mir damals, wenn ich wirklich nur ein paar Tricks machen möchte, muss ich nicht in den Snowdome nach Bispingen oder in die Berge fahren.“ Die kostengünstige Alternative zu Skihalle und Liftpass reizt ihn auch, weil er die Stadt so nutzen kann, wie sie ist. „Du fährst eben das, was in deiner Umgebung vorhanden ist. Ohne künstlich aufgebaute Elemente. Stadt pur“, sagt der Hannoveraner. Elemente in der Stadt findest du an jeder Ecke. Steinerne Treppenstufen, daneben ein perfektes Metallgeländer, eine Lücke zwischen zwei Mauern. Ohne Frage geeignete Obstacles. Die Tricks darauf haben einen engen Bezug zu denen aus der Skateboardszene. Die Bezeichnungen ähneln sich.

Foto © Marcel Lämmerhirt/Red Bull Content Pool

„Du fährst eben das, was in deiner Umgebung vorhanden ist. Ohne künstlich aufgebaute Elemente. Stadt pur.“

Der Unterschied? Dein Board ist unten blank. Du verbindest eine Rotation mit einem Slide. Je nachdem, welche Stelle deines Bretts über das Geländer gleitet, sprichst du von Nose-, Tail- oder Boardslide. Und abhängig von deiner Körperhaltung in der Frontside- oder Backside-Variante. Ist der Spot gefunden, steht allerdings erst mal Arbeit an. Das Präparieren von Anfahrt oder Landung am Handrail erfordert Zeit, Geduld und den einen oder anderen Segen von oben. „Für einen Spot bin ich mit Freunden einmal drei Tage lang jeden Morgen losgezogen. Wir waren bereits froh, wenn unsere Arbeit über Nacht etwas anfror. Und das Werk von pflichtFoto © Jan Zimmermann

bewussten Anwohnern verschont blieb“, sagt der angehende Restaurator.

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trickreich

Skyline-Kicker

Foto © Paul Williams/Red Bull Content Pool

„Ich würde jetzt nicht unbedingt die Treppe vor einem Altenheim mit Schnee zuschippen, nur weil das Gelände vielversprechend ausschaut.“

„In einer Stadt wie Hannover wird dir aber auch schnell klar, dass bei

Steht der Spot, musst du ins Rutschen kommen. Selbst im norddeut-

Schneechaos die privaten und öffentlichen Räumkommandos ohnehin

schen Flachland geht das. Ein geringes Gefälle reicht bereits aus. Mit

überfordert sind und du deine Ruhe hast.“ Als Arbeitswerkzeug eignen

zusätzlichem Schaufeleinsatz kannst du dir die Anfahrt so ausbauen,

sich neben Schaufel und Schneeschieber auch ein paar Müllsäcke im XXL-

dass genügend Schwung für den Trick aufkommt. Alternative gefällig?

Format. „So kannst du 20 Meter weiter gehen, den Sack vollschaufeln

Gegenseitiges Anziehen. Wo Schwerkräfte nicht wirken können, und

und auch einmal größere Mengen Schnee bewegen“, beschreibt Felix die

Muskelkraft schwindet, hilft zudem maschineller Support. Pull Machines,

Verfeinerung seiner Technik. Qualität von Anfahrt, Kicker oder Landung

Dieselgeneratoren mit einer Spulenwicklung, ziehen dich ins Glück.

steht und fällt dabei mit der Konsistenz des Ausgangsmaterials: Es gibt

„Manche nutzen auch umfunktionierte Bungeeseile, die sie an einer La-

Puderschnee, bei dem du stundenlang schaufelst, dreimal drauftrittst und

terne oder am Geländer anbinden, auf Spannung bringen und sich so

unter deinen Füßen alles wegstaubt. Packschnee dagegen gefriert schnell,

in das Obstacle manövrieren“, sagt Felix. Ob der Hannoveraner diesen

gerade wenn du abends präparierst. Dann hast du am nächsten Morgen

Winter auf technische Hilfsmittel dieser Art zurückgreifen wird, ist für

eine schöne gefrorene Masse, wie ein gegossener Betonblock aus Eis. Mit

ihn auch eine Kostenfrage. „Ich möchte versuchen, dass es so günstig

dem kannst du wunderbar weiterarbeiten.“

wie möglich bleibt. Auch, um den Sport jedem zugänglich zu machen.“

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trickreich

Minimale Schneemenge, maximale Ausbeute

Foto Š Predrag Vuckovic/Red Bull Content Pool

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trickreich

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Foto Š Hans Herbig/Red Bull Content Pool


trickreich

Ein ständig röhrender Stromerzeuger könnte zudem den einen oder anderen Bürger mehr als nur verstören. Und Rücksicht zu nehmen, ist für Felix eindeutig der entspanntere Weg. Zusammen mit seinen Freunden sucht er sich Spots aus, die etwas außerhalb liegen. „Klar gibt es den

„Durch die Entwicklung des Carvingskis ist die Freeskiszene an die Snowboardszene herangerückt. Und warum sollten wir uns den Spot nicht teilen?“

einen oder anderen Passanten, der meint, Split oder Salz genau dort streuen zu müssen, wo wir unseren Spot mühsam präpariert haben.“ Richtige Auseinandersetzungen blieben aber bisher aus. Auch wenn die

Auch wenn die Snowboarder unter den rund 30 urbanen Wintersport-

urbanen Boarder den Erklärungsbedarf mancherorts quasi einfordern.

lern in Hannover dominieren, ist die Szene offen für Freeskier. Und ab

„Manch einer wollte wissen, warum wir die Treppen mit Schnee zu-

und zu mischt auch mal einer mit. Für Felix kein Problem: „Das beißt

schaufeln, statt sie freizufegen. Entweder sind sie nach unserer Antwort

sich keinesfalls. Vor einigen Jahren gab es diese Zickereien zwischen

mit einem Schulterzucken weitergegangen oder haben gesagt, na dann

den beiden Lagern noch. Durch die Entwicklung des Carvingskis ist die

viel Spaß.“ Auch die zum Teil waghalsigen Sprünge fordern Rücksicht-

Freeskiszene an die Snowboardszene herangerückt. Und warum sollten

nahme. Keinen zu gefährden, auch sich selbst nicht, ist oberstes Ziel,

wir uns den Spot nicht teilen?“ Angesprochen auf das Thema Langlauf

wenn die Crew um Felix unterwegs ist. „In der Nähe viel befahrener

in der Stadt reagiert Felix dagegen etwas differenzierter. „Ohne frisch

Straßen kannst du leicht unter die Räder kommen. Und ich würde jetzt

gespurte Loipe bringt das doch keinen Spaß. Und um damit meine

nicht unbedingt die Treppe vor einem Altenheim mit Schnee zuschip-

Brötchen am Wochenende zu holen, ist mein Bäcker nicht weit genug

pen, nur weil das Gelände vielversprechend ausschaut. Da lohnt sich

weg“, sagt er lachend. Und windet sich diplomatisch um das Thema

der Gedanke, ob die alten Leute ihr Haus noch verlassen können. Wäge

herum. Seinen Fokus hat er gefunden. Er freut sich, wenn mehr Leute

ab, was möglich ist, und zieh weiter, wenn du denkst, du könntest mit

die Möglichkeiten des Winters erkennen. Fehlt nur noch eine kleine Ne-

deiner Aktion privates oder öffentliches Eigentum schädigen!“

benbedingung. „Dann hoffen wir mal auf Schnee!

ski & snowboard urban Top-3-Spots Norden

Top-3-Spots Westen

Hannover, Lindener Berg nähe Volkssternwarte

Bochum, Bahnhof

Hamburg, Heuberg

Düsseldorf, Kunstmuseum

Hamburg, Sankt Pauli Fischmarkt

Dortmund, vorm Dietrich-Keuning-Haus

Top-3-Spots Osten

Weitere Infos unter

Berlin, Treppe am Frankfurter Tor

Urban Snowboarder Hannover auf Facebook: Hannover RailRoundUP

Berlin, Polnisches Denkmal

Fotos Jan Zimmermann www.flickr.com/photos/janthemanson

Berlin, Platz Philharmonie

Top-3-Spots Süden Freiburg, Schlossberg München, Bavaria und Brunnen Deutsches Museum Karlsruhe: Campus KIT

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special

keep warm!

mit zwiebeltechnik

text Benjamin Hellwig

Sich richtig schön warm zu fühlen, wenn es drauSSen frostig ist? Grundbedürfnis! Geht es deinem Körper gut, spürt das auch die Seele. Was uns entspannten Genuss beim Winterspaziergang durch den Park oder wohlige Weihnachtsmarktmomente beschert, war für Arktisbewohner elementarer Bestandteil ihrer Überlebensstrategie: Wärmeisolation. Die Inuitvölker konstruierten bereits vor Jahrhunderten ihre funktionale Frostgarderobe so, dass sie die eigene Körperwärme möglichst lange speichern konnte. Weit geschnittene Felle, wenig Öffnungen, doppelte Ausführung. Am Körper trug der Mensch im Eis die Fellseite nach innen, eine Lage weiter zeigte sie nach auSSen. Während der Sommermonate genügte die innere Lage. Bereits damals ausreichender Schutz für Menschen, die nahezu ihr gesamtes Leben in Bedingungen unter null Grad verbringen.

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FOTO © FOTOLIA.COM


special

Die Zwiebel hat es zu Ruhm gebracht. Ihre Schalen haben speichernde Eigenschaften und schützen vor Frost und anderen Einflüssen.

A

usreichend warm ist jedoch relativ. Jeder Mensch

Basis bildet dabei eine Schicht, die den Schweißtrans-

definiert Kälte je nach Situation unterschiedlich.

port regelt. Next-to-Skin oder Base Layer trägst du

Setzt du dich nach einer frostigen Schneeschuh-

direkt auf der Haut. Das verhindert zwar nicht das

wanderung in eine mit 15 Grad nur spärlich beheizte

Schwitzen, hält die Haut aber ausreichend trocken.

Holzhütte im Wald, fühlt sich das vermutlich warm an.

Die Schicht leitet die Feuchtigkeit nach außen wei-

Verbringst du den freien Tag dagegen auf dem hei-

ter. Vorausgesetzt, das Ausgangsmaterial stimmt. Zur

mischen Sofa, dürfen Heizung und Kachelofen gern satte

Wahl stehen Kunstfaser, Merinowolle und Mischge-

21 Grad liefern. Alles andere wäre ein Angriff auf das

webe. Reine Baumwolle dagegen kann ein Vielfaches

eigene Wohlempfinden. Frieren ist nicht gleich frieren.

des Eigengewichtes an Feuchtigkeit zwischenspeichern.

Ist es zu kalt, beginnt irgendwann das Zittern. Durch

Keine guten Voraussetzungen.

das ruckartige Zusammenziehen der Muskeln setzt der Körper Wärme frei. Und damit die nicht wieder ent-

Elementar wird es im nächsten Schritt. Die Isolations-

weicht, muss Kleidung sie aufhalten. Und speichern.

schicht. Eine Möglichkeit: Fleece. Der Polyesterstoff ist

Besser ist es allerdings, wenn die Zitterpartie gar nicht

eine Erfindung der Firma Polartec und besitzt vielfäl-

erst in Gang kommt. Und du dich vorher bereits rich-

tige Attribute. Er kann bei geringem Gewicht beson-

tig in Schale wirfst. Der Weg durch das Schneegestöber

ders gut warme Luft speichern, ist widerstandsfähig

gelingt mit einer Technik, deren begriffliche Anlehnung

und damit langlebig. In der Herstellung werden die

an ein Lauchgewächs in alle Ecken unserer Gesellschaft

Polyesterfasern zu Maschenware verarbeitet, deren

vorgedrungen sein dürfte. Die Zwiebel hat es zu Ruhm

Schlingenseite daraufhin maschinell geöffnet und auf-

gebracht. Ihre Schalen haben speichernde Eigenschaften

geraut wird. Verschiedene Muster und Oberflächen-

und schützen vor Frost und anderen Einflüssen. Ihren

strukturen sorgen dabei einerseits für individuellen

vorbildlichen Charakter haben sich innovative Outdoor-

Look, andererseits für unterschiedliches Potenzial, Wär-

firmen zu eigen gemacht. Mehrere Bekleidungsschichten

me zu speichern. Fleece variiert in Gewicht und Stär-

übereinander zu tragen, ist für viele Bekleidungsherstel-

ke, kann stark wind- und auch wasserabweisend sein.

ler der Branche der Kerngedanke dieses Prinzips. Je nach

Bei der Auswahl spielt die Qualität eine bedeutende

Umgebungstemperatur und körperlicher Aktivität kann

Rolle. Minderwertiges Fleece verliert schnell Fasern und

dann kombinationsfreudig ergänzt oder reduziert werden.

damit an Wärmerückhaltevermögen.

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special

Eine weitere Option mit isolierenden Eigenschaften bietet Polyester in Form von hohlen Endlosfasern. Das feine Füllmaterial kann, flächig verarbeitet, sowohl zwischen den einzelnen Fasern als auch in der Faser selbst warme Luft speichern. Dabei ist das Material sehr weich, leicht, atmungsaktiv und komprimierbar. Zudem besitzen die Fasern sehr gute wasserabstoßende Eigenschaften. Neben synthetischen Materialien hat auch die Natur etwas zu bieten. Gänse- oder Entendaunen sind extrem luftig und leicht und eignen sich ebenfalls sehr gut als Füllmaterial für die isolierende Schicht. Unterschiedlich in der Qualität verhält es sich dabei wie beim Wein. Ein Shiraz ist nicht gleich ein Shiraz. Hochwertige Dau-

FOTO © PATAGONIA

ne von minderwertiger zu unterscheiden, bedarf großer Erfahrung. Ist sie ausgemacht, hat sie hervorragende

Bist du im Winter selbst öfter an der frischen Luft, frierst du auch weniger. Der Körper ist lernfähiger, als wir manchmal glauben.

Bauschkraft. In Millionen winziger Verästelungen hält sich die warme Luft. Dabei kann die Daune Körperfeuchte zwischenspeichern und nach außen weiterleiten. Eine weitere natürliche Alternative für die mittlere Schicht bilden gewebte Stoffe aus Merinowollgarn. Die Wolle des Merinoschafes ist wesentlich feiner als herkömmliche Wolle von Flachlandschafen. Und dadurch besonders weich. Sie isoliert gut und ist geruchsabweisend. Zudem hat die Faser thermoregulierende Eigenschaften und kann in ihrem Inneren Wasserdampf aufnehmen. Ihre Oberfläche wiederum sträubt sich gegen die Feuchte von außen. Bis zu ein Drittel ihres Trockengewichtes kann sie an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sie sich klamm anfühlt.

FOTO © icebreaker

Jetzt noch schnell etwas Winddichtes darüber und das

FOTO © G. U. HAUTH/YETI

Paket ist geschnürt. Die Wetterschutzschicht unterstützt den Feuchtigkeitstransport der beiden darunter liegenden Lagen nach außen. Neben der richtigen Bekleidung ist beim Thema Kälteempfinden allerdings auch Ausdauer gefragt. Bist du im Winter selbst öfter an der frischen Luft, frierst du auch weniger. Der Körper ist lernfähiger, als wir manchmal glauben. Wenn du ihm den Bedarf nach Wärme nur oft genug deutlich machst, kommt die Durchblutung schon in Gang. Du musst nur eines dafür tun: rausgehen!

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special

FOTO © POLARTEC

Icebreaker

lierende Stoffe und wasserabweisende Softshells bis

hält das Material trocken und warm. Und sorgt für

Schicht für Schicht funktionale Merinowolle

hin zum wasserdichten Hard- oder Softshell wie

komfortable Trageeigenschaften. Die synthetischen

Icebreaker steht für „wollig“ warme Produkte, die

Polartec NeoShell. Dabei gibt es verschiedene Funk-

Rohstoffe von PrimaLoft werden thermisch und me-

funktional sind und deren Eigenschaften bei Tier

tionskategorien: High Efficiency, Power Dry, Power

chanisch bearbeitet, somit kann bei der Produktion

wie Mensch im Schichtensystem Leistung bringen.

Stretch Classic, Thermal Pro, Wind Pro, Windbloc,

auf Chemikalien verzichtet werden. PrimaLoft ist

Die

Her-

Power Shield Pro und NeoShell machen neben an-

sowohl beim Herstellen als auch in der Nutzung

stellers gibt es in verschiedenen Stärken. Je nach

deren die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten deutlich.

unbedenklich und deshalb Öko-Tex- und für viele

Temperaturen – kalt, sehr kalt oder eher arktisch –

Jede Kategorie ist wiederum in eine Kollektion von

Produkte auch bluesign-zertifiziert. Isolationsmaterial

können diese verschieden dicken Gewebe auch mit-

Stoffen in verschiedenen Stärken und Oberflächen-

von PrimaLoft gibt es neben Oberbekleidung auch

einander kombiniert werden. Base Layer und Mid

strukturen unterteilt. Sie eignen sich für die kom-

für Handschuhe, Schuhwerk, Schlafsäcke und Bett-

Layer arbeiten dabei, ohne an Funktion einzubüßen.

plette Bandbreite an Aktivitäten und für alle Wetter-

wäsche. www.primaloft.com

Dafür sorgt das Naturmaterial. Merinowolle ist at-

bedingungen, halten warm und trocken. Die Garne

mungsaktiv, wärmt bei kalten Temperaturen und

bezieht Polartec von vielen verschiedenen Herstel-

Yeti

sogar im nassen Zustand, da sie erwärmte Körper-

lern weltweit. Wo möglich werden dabei recycelte

Daunenprodukte made in Germany

luft in den Fasern einschließt. Ein weiterer wichtiger

Fasern oder Fasern aus erneuerbaren Rohstoffen

Yeti produziert seit Beginn der Firmengeschichte in

Vorteil ist die „No-Stink“-Funktion. Merinowolle

ausgewählt. Und die Zahl wächst, inzwischen sind

Deutschland, die kleine Manufaktur steht im säch-

nimmt keine Gerüche an, daher können sowohl

über 50 Prozent der Stoffe ökologischen Ursprungs.

sischen Görlitz. Gefertigt werden dort Daunenpro-

Base Layer als auch Mid Layer über mehrere Tage

www.polartec.com

dukte mit viel Liebe zum Detail. Zur Daunenkollektion

Merinoprodukte

des

neuseeländischen

am Stück getragen werden. www.icebreaker.com

gehören neben wärmeisolierenden Jacken und Westen

PrimaLoft

auch Schlafsäcke und Decken. In der Produktion fin-

Polartec

Die Faserexperten

den ausnahmslos Gänsedaune von höchster Qualität

Der Fleece-Erfinder – Stoffe

PrimaLoft aus dem Hause Albany International steht

und europäischen Bauernhöfen sowie weitere hoch-

nicht nur für Abenteu(r)er

für hochwertigste synthetische Fasern. Für seine Iso-

wertige Materialien Verwendung. Und Yeti erreicht

Synthetik-Fleece, damals unter der Bezeichnung Po-

lationsprodukte verwendet der Hersteller aus dem

dabei den Öko-Tex-Standard 100. Mit dem Ethical

larfleece, heute als Polartec bekannt, wurde in den

US-Bundesstaat New York eine patentierte Mikrofa-

Code hat Yeti zudem ein Kodierungssystem entwi-

frühen 1980er-Jahren von Malden Mills auf dem

serstruktur, um das Zurückhalten der Körperwärme

ckelt, das den Weg vom Ei über die Aufzucht

Markt eingeführt. Mit dieser Erfindung revolutio-

und die Energieeinsparung optimal zu unterstützen.

bis hin zum fertigen Daunenprodukt transparent

nierte das US-amerikanische Unternehmen die Art

PrimaLoft ist genauso warm, leicht und weich wie

macht. Hinter dem Code verbergen sich Informatio-

und Weise, sich draußen zu kleiden. Heute bietet

Daune. Und zudem komprimierbar, atmungsaktiv

nen über Bauschkraft, Region, Agrarbetrieb, Tiergat-

Polartec über 400 unterschiedliche Stoffe an. Die

und mit überlegenen wasserabstoßenden Eigenschaf-

tung sowie über das Mischverhältnis von Daunen

Bandbreite reicht vom Base Layer über wärmeiso-

ten. Selbst unter extremsten Witterungsbedingun­gen

zu Federn. www.yetiworld.com

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eigenleistung

Die heutige Ortlieb Sportartikel GmbH wurde 1982 von Hartmut Ortlieb in Nürnberg gegründet und hat ihren Standort mittlerweile im mittelfränkischen Heilsbronn bei

Bei Wind und Wetter RAUS!-Fotowettbewerb

Nürnberg. Die Firma beschäftigt mehr als 130 Mitarbeiter/innen, ihr Sortiment umfasst über 400 Einzelprodukte. Alle im speziellen Hochfrequenz-Schweißverfahren gefertigten Produkte werden am Firmensitz produziert, „Made in Germany“. Die Garantie auf Material und Verarbeitung beträgt fünf Jahre. Charakteristisch für Ortlieb-Produkte sind hermetische Verschlusssysteme wie Rollverschluss, wasserdichter Reißverschluss, Klettverschluss oder Dichtlippe. Viele der Ausstattungsmerk-

Wer kennt das nicht? Wetter schafft Atmosphäre, immer wieder neu und im-

male sind patentiert und setzen immer wieder aufs Neue Maßstäbe auf dem Fahr-

mer wieder faszinierend. Saug sie auf, für dich ganz allein oder zusammen

rad- und Outdoormarkt. Sie werden regelmäßig von unabhängigen Testgremien,

mit Freunden. Und fang sie ein. Für uns alle. Raus mit dir in den nächsten

Fachredakteuren oder Design-Agenturen mit besten Bewertungen ausgezeichnet.

Schneesturm. Oder rein in die morgendlichen Nebelfelder. Ob Regentrop-

Ortlieb liefert innerhalb Deutschlands über das eigene Vertriebssystem direkt an die

fenprasseln im Querformat oder Himmelsschauspiel wie vom anderen Stern:

Fachgeschäfte des Einzelhandels in den Vertriebskanälen Fahrrad, Outdoor, Trek-

RAUS! sucht dein schönstes Wetterfoto. Wo auch immer du gerade bist:

king- und Expeditionsausrüstung, Motorrad und Wassersport. Ortlieb exportiert

Sonne, Wolken und Niederschlag sind deine Zutaten beim Auslösen. Dein Ein-

weltweit an Distributionspartner in über 20 Ländern. Das Thema Umweltschutz

satz draußen soll sich lohnen: Die vier besten Einsendungen prämieren wir

spielt eine wichtige Rolle im alltäglichen Arbeits- und Produktionsablauf. Ortlieb

zusammen mit Ortlieb, dem Profi in Sachen wasserdichtes Outdoor-Equipment.

engagiert sich in verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen der Branche wie dem

Sende uns einfach dein Highlightfoto an info@rausmagazin.de (Auflösung:

ADFC-Förderkreis und der EOCA (European Outdoor Conservation Association) in-

300dpi). Einsendeschluss ist der 15. März 2012. Kapuze auf und raus!

nerhalb der EOG (European Outdoor Group), die Gelder für Umwelt- und Naturschutzprojekte in der ganzen Welt sammelt.

1. Preis

Ortlieb Duffle

Ortlieb AirFlex 11

s 2. Prei

Wasserdichte Expeditions- und Reisetasche Mit der Duffle erfüllt Ortlieb hohe Ansprüche an Platz und Leis­ tung: eine technische und trotzdem sehr ansprechend designte Reisetasche, die durch abnehmbare, gepolsterte Schulterträger auch gut als Rucksack zu tragen ist. Der lange wasserdichte TIZIPReißverschluss ermöglicht schnellen Zugriff auf die Ausrüstung. Mit dem innen liegenden Kompressionsgurt kann das Volumen zusätzlich komprimiert werden. Das robuste Material mit verstärktem Boden aus abriebfestem PS620C-Gewebe macht sie zum langlebigen Expeditionspartner.

Tragesystem und Rollverschluss Der AirFlex 11 ist der perfekte Begleiter für alle Speed-Sportarten im Freien. Mit elf Litern Volumen passt genau hinein, was beim Ultra-Lauf, auf der MTB- und Rennradtour oder beim Freeride im Schnee nicht fehlen darf. Das flexible, speziell entwickelte Flex-Wire-Tragesystem mit Schaumpolstern passt sich jeder Sportart und jeder Bewegung an. Ein Brust- und ein Hüftgurt sorgen für perfekten Sitz, auch wenn es mal holprig zugeht. Die Kompressionskordeln ermöglichen das Fixieren von Jacke, Bein- oder Armlingen.

Volumen: 85 Liter

Volumen: 11 Liter

Gewicht: 1.360 Gramm

Gewicht: 650 Gramm

Maße (H x B x T): 31 x 65 x 44 Zentimeter

Maße (H x B x T): 42 x 26 x 12 Zentimeter

s 3. Prei

Ortlieb X-Plorer

Ein guter Kompromiss zwischen Packsack und Rucksack Durch den bewährten Roll-Steckverschluss ist er ideal einsetzbar beim Motorradfahren, Klettern, Canyoning und vielen anderen Aktivitäten im Freien. Die ergonomisch geformten Schultergurte mit Brustgurt und Reflexstreifen sorgen für festen Sitz und guten Tragekomfort. Dank seines geringen Gewichts und kleinen Packmaßes kann er problemlos verstaut werden. D-Ringe, Tragegriff und Bodenschlaufe erlauben ein Verzurren, Abspannen, Abschließen oder Einhängen an Karabiner und Seil. Volumen: 59 Liter

Gewicht: 790 Gramm Maße (H x B x T): 70 x 96 x 31 Zentimeter

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Leichtgewicht-Rucksack mit Flex-Wire-

Ortlieb T-Pack

s 4. Prei

Absolut wasserdichter Outdoor-Toilettenpapierhalter mit Abrollfunktion und Aufhängemöglichkeit Sozusagen ein Muss für alle, die viel unterwegs sind und sich oft im Freien aufhalten. Durch den Rollverschluss kann das T-Pack auch in Notsituationen schnell geöffnet werden. Die Rolle hängt dann regengeschützt unter der Taschenhaube und kann dadurch weder aufweichen noch aufquellen. An dem verstellbaren Gurtband mit Steckverschluss kann der Halter an Ästen, Zäunen oder einem Felsvorsprung in Greifweite aufgehängt werden. Schneller Rollenwechsel durch den in der Länge verstellbaren inneren Halterungsgurt mit Schnellverschluss. Geeignet für Volumen: 1,3 Liter eine Rolle aus zweilagigem Papier. Gewicht: 260 Gramm Lieferung erfolgt inklusive Papier. Maße (H x B x T): 14 x 7/12 x 9 Zentimeter


eigenleistung

Fotowettbewerb Ausdrucksvoll! Das Gewinnerbild des letzten RAUS!-Fotowettbewerbs kommt von Jan-Carsten Deicke: „Ich war auf dem Weg in das res­ taurierte Viertel der Altstadt von Havanna. Auf einem schmalen Fenstersims vor einer Bar lehnten drei betagte Freundinnen und beobachteten wie wahrscheinlich jeden Tag genüsslich das Treiben in der schmalen Gasse. Als ich mich mit meinen 1,91 Meter Kör­ pergröSSe neben die drei stellte, um ein paar Worte zu wechseln, machten zwei von ihnen bereitwillig Platz. Übrig blieb der Platzhirsch – nur der Cuba Libre fehlte zum perfekten Glück.“

Die Gewinnerbilder

aus RAUS! 3/2011

Platz 1 | „Zigarrenzeit“ Jan-Carsten Deicke, Havanna (Kuba)

Platz 2 | „Dorfbegegnung“ Stefanie Kunz, Juchowo (Polen)

Deuter Exosphere -4°

Deuter Speed Lite 15

Platz 3 | „Pfadbegegnung“ Anja Schlüter, Lukozi (Tansania)

Platz 4 | „Notting Hill Carnival“ Birgit Lehner, London (GroSSbritannien)

Deuter Dream Lite 500

Deuter Wash Bag Roll


und nun raus!

R

aus mit Energie! Als Thomas Stöckli auf den Auslöser drückt, setzt er die explosive Dynamik von Kumpel Reto Kestenholz ins perfekte Standbild. Und sich

selbst mit einem Platz unter den Top 50 beim Red Bull Illume Contest ein kleines Denkmal. Die beiden beweisen am Arlberg, dass neben all den gemütlichen Seiten des Winters auch eine ordentliche Portion Power ganz guttun kann. Wofür auch immer du dich entscheidest – lass es dir gut gehen!

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und nun raus!

foto Š Thomas StÜckli/Red Bull Illume 50 Finalists Athlet Reto Kestenholz location St. Christoph, Austria

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impressum

im p r e s s u m CHEFREDAKTEUR Benjamin Hellwig bh@terraoceanisverlag.de Phone +49 431 9969977 VERLEGER & HERAUSGEBER

Alexander Lehmann

VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG Klausdorfer Weg 167 24148 Kiel info@rausmagazin.de Phone +49 431 9969977 Fax +49 431 9969986

O

b auspowern oder genießen – auf zu neuen Ufern! Erkunde die Vielfalt vom Leben im Freien. Im neuen RAUS! Ab Frühjahr 2012.

foto © Jürgen Skarwan/Red Bull Content Pool

GESTALTUNG & Outline-Graphix | Phone +49 431 6473173 KONZEPTION Jan Weisner (Inh.), Matthias Falk, Majo Möller ANZEIGENLEITUNG Eliane Lehmann e.lehmann@terraoceanisverlag.de Phone +49 431 9909658 MITARBEITER DIESER AUSGABE

Simon Schumacher, Stella Knorre, Malin de Souza, Carolin Schultka, Christian Sewening

LEKTORAT

Kirsa Stoltenburg, Vera Kannegießer

modestrecke/orga

Eliane Lehmann

FOTOGRAFEN

Corey Rich, Vitek Ludvik, Marcel Lämmerhirt, Jürgen Skarwan, Damiano Levati, Paul Williams, Erwin Polanc, Predrag Vuckovic, Hans Herbig (alle Red Bull Content Pool), Thomas Stöckli/ Red Bull Illume 50 Finalists, Roman Lachner, Ulrich Grill, Bastian Morell/Vaude, Moritz Attenberger/Vaude, Benjamin Hellwig, The North Face®/Tero Repo, realnature.tv, Adam Kokot, Pim Horvers, Matthias Keller, Jan Zimmermann, G. U. Hauth/Yeti, fotolia.com

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ISSN 2192-0206

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Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

98

raus-magazin 4 / 2011

Direkte Bestellmöglichkeit unter: www.terraoceanisverlag.de


© Outline-Graphix.de | 2011

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• limited edition • ab April 2011 erhältlich • Hardcover, 168 seiten • für unschlagbare 39,90 Euro • online-bestellungen unter

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fragt man die menschen auf sylt, wieso sie die insel so lieben, antworten die meisten: ich liebe den strand, das wetter, die natur und das meer. und ich gebe ihnen vollkommen recht, doch das wirklich besondere an sylt sind die menschen. brian bojsen



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