RAUS! 7

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w w w. r a u s m a g a z i n . d e

TIERISCH NAH DRAN

Tierfilmer Andreas Kieling

SLACKLINE THE WORLD

Derek Parks und seine Botschaft

AUF LANGE SICHT

Extremschwimmer Christoph Wandratsch

TOURENGLÜCK Hinter den Kulissen bei Bergans in Norwegen HÖHENLUFT Mit dem Bike bis auf 6.000 Meter

Das Magazin für abenteuer in der stadt und wildnis

AUSGABE 04 / 2011 | D 4 € | A 4 € | Benelux/E/I 6 € | CH 12 SFR



herein

S

foto © Martin Bissig

chreien die Möwen da draußen vor meinem Fenster nervtötend oder ist es ein wohltuendes Geräusch, das Fernweh weckt? Ärgere ich mich über Freunde, die nicht zum Barbe-

malaja am Rekord, doch seine Erlebnisse mit den Menschen wecken in

cue-Abend gekommen sind, oder freue ich mich über die,

ihm den Wunsch, denjenigen zu helfen, die Hilfe dringend benötigen.

die da sind? Bin ich sauer, wenn der Regenschauer mich

Dass man das Leben auch unter schwierigen Bedingungen von der be-

durchnässt, oder empfinde ich ihn als angenehme Abkühlung an einem

freiten Seite betrachten kann, beweist eine wachsende Surfcommunity

milden Sommerabend? Die Sichtweise auf die kleinen Momente eines

am Gazastreifen. Derek Parks greift zur Slackline, wenn er nicht klettert.

Tages ist es, die uns schwerfällig oder leichtfüßig durchs Leben gehen

Arbeitet, um dann schnell verreisen zu können. Verschenkt sein Equip-

lässt. Eine positive Lebenseinstellung muss haben, wer sich trotz widriger

ment, um anderen den Spaß zu ermöglichen. Und Andreas Kieling? Lebt

Bedingungen in das Geschehen stürzt. Bei Christof Wandratsch sind es

auch mal für eine Woche in einer 700 Jahre alten Eiche, um das Leben

die Fluten – den Extremschwimmer nervt beim Rekordversuch im Ärmel-

darin kennenzulernen. Rausgehen, die Welt entdecken, die eigene und

kanal zwar der schwere Wellengang, doch er meistert seinen Versuch.

andere Lebenseinstellungen kennenlernen – für mehr Neugier im Leben.

Und wirft am anderen Ufer freudestrahlend die Arme nach oben. Mehr Glücksgefühl als in diesem Augenblick geht nicht. Claude Balsiger scheitert beim Höhenbiken knapp über 6.000 Meter mit seinem Bike im Hi-

Benjamin Hellwig

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foto © alberto lessmann/red bull content pool

übersicht

inhalt Herein bei RAUS!

06 BILDERWELT MOMENTAUFNAHME Die Welt ist bunt. Kulturen und Menschen, Orte und Natur, Licht und Schatten sind ihre Farben. Gehst du raus, mit offenen Augen, lernst du sie näher kennen.

12 NACHGEFRAGT FOTOGRAF ADAM KOKOT Drei Huskys sorgen für seine körperliche Fitness. Für Adam Kokot oftmals Grundlage seines Arbeitens als Sportfotograf. Hoch zum Kletterspot, Bild in den Kasten bekommen und sicher wieder zurück. Oft genug jedoch erfordern seine Aufnahmen eine andere Herangehensweise. Seine beeindruckenden Arbeiten in der Dokumentarfotografie beginnen für ihn stets mit einem Dialog. RAUS! fragt nach.

14 FRISCHE LUFT SUMMERFEELING Alles neu im Sommer. Sorg für Abwechslung. Sommernews, here we go!

22 NACHHALTIG BERGVOLKHILFE

38 QUERBEET SURFEN VOR DEM GAZASTREIFEN „Wir wählen die Freiheit!“ Das Stück Mittelmeer vor dem Gazastreifen braucht endlich Hoffnung. Wie sich Idealisten für die kriegsgebeutelte Surfszene in Palästina einsetzen.

48 NACHGEFRAGT ANDREAS KIELING Wie leben Bären? Welche Eigenheiten haben Komodowarane? Was tummelt sich unter der Rinde einer uralten Eiche? Andreas Kieling will es wissen. Und nähert sich der Antwort behutsam und voller Einfühlungsvermögen.

56 ANZIEHEND SOMMERKLEIDER Die Zeit des Wartens ist vorbei – die warme Jahreszeit ist da! Also bring frischen Wind in deinen Kleiderschrank und genieß deine Aktivitäten im Freien! Wir zeigen dir sechs Seiten Sommerfeeling pur.

64 PORTRÄT EXTREMSCHWIMMER CHRISTOF WANDRATSCH Schwimmen kann fast jedes Kind. Was dagegen Christof Wandratsch macht, ist ungewöhnlich und faszinierend zugleich. Der Burghausener Lehrer krault die großen Distanzen. 30, 40 Kilometer, im unruhigen Gewässer der gefährlichsten Meerengen. Sein erklärtes Ziel: als Erster die Ocean’s Seven schaffen.

Sich beim Bergsteigen auf Experten zu verlassen – in abgelegenen Regionen absolute Bedingung. Peruanische und kirgisische Bergführer profitieren von der Unterstützung eines Schweizer Outdoorherstellers und geben ihr Wissen gut ausgebildet weiter.

74 AUSFLUG HÖHENLUFT

24 NACHGEFRAGT DEREK PARKS

82 AUSFLUG SUP IN PEKING

Derek Parks klettert. Und wenn er nicht klettert, steht er auf der Slackline. Gern in der Ferne. Gern mit ein paar mehr Lines im Gepäck. Für ein passendes Abschiedsgeschenk für Menschen, die sich besonderes darüber freuen.

30 Auf spurensuche TOURENGLÜCK Im Windschatten von Oslo hat sich die norwegische Nummer eins unter den Outdoorherstellern ihr Nest gebaut. Der Hauptsitz im Städtchen Hokksund ist Ideenschmiede, Organisationszentrum und Basis des Designs von Bergans. Ein Rucksacktragesystem war der erste Streich – vor mehr als 100 Jahren. RAUS! schaut nahe dem Fluss Drammenselva hinter die Kulissen.

Wenn die Lunge pfeift und trotz stetigen Einatmens kaum Sauerstoff ankommt, ist man jenseits der 4.000 Meter. Ein Schweizer Mountainbiker hat sich Pedalen tretend noch mal die Hälfte oben drauf gepackt. Ein ungewöhnlicher Ausflug im Himalaja mit schockierender Rückreise.

Angeekelt dreinblickende Touristen kennt man an den kulinarischen Straßenständen von Chinas Hauptstadt. Stand-up-Paddler dagegen sind Neuland. Wer wagt sich schon in die Brühe? Und überhaupt, das ist doch verboten. Oder?

92 EIGENLEISTUNG FOTOWETTBEWERB Der RAUS!-Fotocontest geht in die nächste Runde. Wir präsentieren die vier besten Einsendungen zum Thema „Tierisch natürlich“. Nicht dabei? Wir geben dir eine neue Chance. Such das Magische!

96 UND NUN RAUS! 98 AUSBLICK UND IMPRESSUM

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covershot © Brian Bojsen

03 WILLKOMMEN IM SOMMER



bilderwelt

a u f b r u c h ! Zum Aufsetzen des FuSSes braucht man nur eine kleine Stelle, aber man muss freien Raum vor den FüSSen haben, dann erst kommt man kräftig vorwärts.

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Chuang-tzu (circa 365-286 vor Christus)

as Gute liegt so nah! Nur wenige Kilometer von meinem Zuhause steht dieser faszinierende abgestorbene Baum. Schon

oft habe ich daran gedacht, hier zu shooten. Vor einem Jahr hat es endlich geklappt, zusammen mit meinem Freund Michal fuhr ich raus. Die bei-

den Sessions an diesem besonderen Ort waren allerdings nicht ganz einfach. Einige der Äste waren sehr morsch und wir mussten erst mal herausfinden, welche stabil genug sind. Der Zeitpunkt Sonnenuntergang war Gold wert. Die Farbe des Himmels war absolut beeindruckend.

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Kamera Canon 5d Mk II | Blende 7,1 | Zeit 1/200 s | Objektiv Canon 24-105 4.0 L

Foto © Adam Kokot


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ls ich im Osten Javas in der Provinz Java Timur den Kratersee Kawah Ijen besuchte, erlebte ich für ein paar Momente einen der

wohl härtesten Arbeitsplätze der Welt. Die indonesischen Minenarbeiter, die dort mit einfachsten Mitteln wie Metallstangen den Schwefel förderten, bekamen für ihren Einsatz gerade einmal wenige Dollar Tageslohn. Bis zu 80 Kilogramm des kostbaren Guts buckelten sie in Bambuskörben auf ihren Schultern. Als ich dort fotografierte, verlor ich die Szenerie immer wieder aus den Augen. Ich war eingehüllt in heiße, säurehaltige Schwefeldämpfe. Von dem kurzen Aufenthalt tränten meine Augen, ich bekam einen Hustenreiz – Bedingungen, die die Arbeiter dort jeden Tag erfahren müssen.

Kamera Canon 1 N | Objektiv Canon 24-105 | Film Fuji Velvia 100

Foto © Adam Kokot

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ie Aufnahme entstand ganz zufällig. Ich schlenderte gerade durch die Gassen eines philippinischen Fischerdorfes in Paniman

nördlich des Caramoan-Nationalparks. Plötzlich rannte eine Bande Kinder um die Ecke und einige von ihnen blieben genau vor mir stehen. Die Bilder, die dort entstanden, machte ich, ohne dabei durch den Sucher zu schauen. Ich blickte ihnen mit meinem Kopf knapp über der Kamera einfach in die Augen.

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Kamera Canon 5d Mk II | Zeit 1/640 s | Objektiv Canon 35 mm 1.4 L

Foto © Adam Kokot


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Hinter der Linse Fotograf Adam Kokot

interview Jan Schernbeck Fotos © Adam Kokot

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ft ist der Name eines Fotografen eng mit einem besonderen Bild verknüpft. Im Fall von Adam Kokot ist es der ruhende Kletterer, der an der Bergwand lehnt und den Blick in die Ferne schweifen lässt. Doch nicht nur sportliche Motive, auch Fotodokumentation gehört zum Repertoire des 31-Jährigen. RAUS! sprach mit dem polnischen Fotografentalent.

Viele Fotografen sind schon in jungen

zurückkommen. Deshalb bemühe ich mich, fit

Kannst du dich an ein besonderes

Jahren mit einer Kamera unterwegs gewe-

zu bleiben. Ich fahre Fahrrad und gehe laufen,

Shooting erinnern? Ich werde niemals das

sen. War das bei dir auch so oder bist du

zusammen mit meinen Hunden: drei sibirische

Shooting am Berg Mnich in der Tatra verges-

auf Umwegen zur Fotografie gekommen?

Huskys, die es nicht zulassen, dass ich faul bin.

sen. Es war das erste Mal, dass ich so hoch

Fotograf zu werden, war nicht mein Plan.

Nach einer achtjährigen Pause habe ich auch

aufgestiegen bin. Ich hing etwa 300 Meter

Ich kaufte mir meine erste Kamera, nach-

wieder mit dem Klettern angefangen.

über dem Boden und machte Aufnahmen von

dem ich meinen Abschluss an der Universität

meinen Freunden, die gerade kletterten. Es

gemacht hatte. Ich erinnere mich, wie mein

Was ist für dich die Herausforderung bei

waren ein paar Stunden für die Aufnahmen

Vater sagte, dass ich keine teure Kamera (eine

Sport- und Actionfotografie? Motivation ist

eingeplant. Allerdings wurden wir von einem

Canon 400 DJ) bräuchte. Ich würde ohnehin

für mich das Wichtigste. Wenn du wirk-

Gewitter überrascht. Wir mussten gut zwölf

kein professioneller Fotograf werden. Zu dieser

lich Fotos machen willst, gehst du los und

Stunden in der Wand hängen! Dank dieser

Zeit wollte ich einfach eine Kamera haben,

machst sie! Außerdem ist das Wetter ein

Bilder wurde ich jedoch als Outdoorfotograf

um Bilder auf meinen Reisen zu machen.

wichtiger Faktor. Es kann die Arbeit einfach,

bekannt (lacht).

aber auch extrem machen. Was macht für dich ein gutes Bild aus?

Ein Höhepunkt deiner Arbeit als Foto-

Kurz gesagt: In meinen Augen muss ein

graf war der Gewinn des Red Bull Illume

gutes Bild einfach einzigartig sein!

Image Quest in der Kategorie Spirit vor zwei Jahren. Hat dir dieser Gewinn wei-

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Die Bergwelt sowie Klettern und Bouldern

tere Türen geöffnet? Ich denke, dass ich

sind häufige Themen deiner Bilder. Dabei

dank dieses Preises eine Chance bekommen

musst du oft auch als Fotograf selbst

habe, auf dem Fotografiemarkt Beachtung zu

zum Kletterer werden, wenn du dich am

finden. Diese Chance versuche ich zu nutzen.

Berg bewegst. Wie bereitest du dich auf

Ich habe jedes Jahr mehr und mehr Kunden.

diese Aufnahmen vor? Die Arbeit eines Sport-

Jedoch ist Sportfotografie in Polen nicht sehr

fotografen dreht sich nicht nur darum, Bilder

populär. Leider reicht es nicht, um von der Fo-

zu machen. Ich muss schnell und sicher zum

tografie zu leben. Meinen Lebensunterhalt ver-

Spot kommen, Bilder einfangen und dann sicher

diene ich daher hauptsächlich als Pharmazeut.

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nachgefragt

Neben der Natur- und Sportfotografie befasst du dich auch mit Dokumentarfotografie. Der Fokus liegt dabei thematisch auf Menschenrechten. Bei diesen beiden Schwerpunkten muss man unterschiedliche Arten der Fotografie beherrschen. Inwieweit unterscheiden sie sich? Was macht jeweils den Reiz für dich aus? Der Unterschied ist enorm. Sportfotografie ist viel einfacher. Du verabredest dich an einem bestimmten Platz und machst deine Fotos. Wenn es nicht funktioniert, triffst du dich für

besucht und ich reise immer wieder zu den

ein weiteres Shooting zu einem anderen Zeit-

Philippinen. Vielleicht liegt es daran, dass es

Welche Projekte stehen bei dir als Nächs­

punkt. Dokumentarfotografie funktioniert an-

in dem Land noch sehr wenig Massentouris-

tes an? Ich habe immer viele Pläne, aber

ders. Bevor du die Kamera rausholst, nimmst

mus gibt. Du kannst dort Orte entdecken, an

normalerweise kann ich aus finanziellen

du Kontakt mit jemandem auf, der erst

denen Bewohner weiße Menschen fast nie zu

Gründen nur einige davon verwirklichen.

einmal ein Fremder für dich ist. Du musst

Gesicht bekommen.

Dieses Jahr möchte ich die Fotoserie über Klettern an Non-Standard-Plätzen fertigstel-

mit ihm sprechen, seine Probleme verstehen, seine Gefühle, und erst dann beginnen die

Du bist Mitglied der Fotografengruppe

len. Außerdem stehen Shootings für Direct

Aufnahmen. Ich mag es nicht, sofort Bilder

Babel Images. Was verbirgt sich dahinter?

Alpine an, mit denen ich zusammenarbeite.

zu machen. Dokumentarfotografie beginnt für

Babel Images ist eine internationale Gruppe

Dabei werde ich in den französischen Alpen

mich mit einem Dialog.

junger Fotografen, die sich mit Dokumentar-

und anderen europäischen Bergregionen

und Reisefotografie befasst. Jedes Mitglied

unterwegs sein. Wenn ich noch freie Zeit

Du bist in den letzten Jahren häufig auf

nimmt die Welt anders wahr und macht

habe, werde ich sicherlich viele Fotos in den

den Philippinen gewesen, um dort zu foto-

Bilder auf unterschiedliche Weise. Wir

Bergen Polens machen.

grafieren. Was macht für dich als Foto-

tauschen Erfahrungen aus, wir versuchen,

graf den Reiz dieser Region aus? Oft habe

gemeinsam zu lernen und unsere Technik

ich darüber nachgedacht, warum ich mich

zu verbessern. Bilder von Babel Images wur-

immer wieder für Asien als Reiseziel ent-

den bereits in den wichtigsten polnischen

scheide. Ich habe viele Plätze auf der Welt

Magazinen veröffentlicht.

WEITERE INFOS UNTER

www.adamkokot.pl

www.babelimages.com

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frische luft

Ausgezeichnete Qualität: CEP gewinnt red dot product design award 2012 Nicht nur in Fachkreisen gilt eine Auszeichnung

verbessert die Durchblutung, durch einen exakt

des international anerkannten red dot design

definierten Kompressionsgrad im Beinteil können

award als Qualitätssiegel für ein herausragen-

Ausdauer, Energie und Leistung gesteigert werden.

des Design. In diesem Jahr konnte sich CEP mit

Neben den technischen Features überzeugt die

der Running Compression Shorts den Preis in

schnell trocknende Hose unter anderem mit einem

der Kategorie Sport+Spiele sichern. Der klassi-

Komfortbund, extra flachen Nähten und einem UV-

sche, zeitlose Stil der Shorts ist optimal auf die

Schutzfaktor von UV 50+. Kurzum: Hier wurden

Bedürfnisse von Läufern abgestimmt: egal ob auf

Tragekomfort und Funktionalität in einer Shorts ver-

langen Strecken, der entspannten Trainingsrun-

eint. Zu haben für Männer und Frauen ab 98,90

de oder dem Triathlon. Die Medi Compression

Euro. Weitere Infos unter www.cep-sports.com

Mit Mentos Mintensity Frischegefühl bei jeder Windstärke Gewinne eines von drei Brunotti Beachwear-Sets & einen Sommervorrat Mentos Mintensity Freunde von Sport, Spaß und Sonne aufgepasst! Frische kommt bei Mentos aus der Rolle

Gewinnspiel

und hat einen neuen Geschmack, genau das Richtige zum Start der warmen Monate. Mentos Mintensity sorgt für den Frischekick des Jahres, damit beim Surfen in Wind und Wellen nicht die Puste ausgeht. Die vier verschiedenen (M)Intensitäten lassen keine Wünsche offen. Neben Mint (Soft) und Spearmint (Fresh) steigt der Frischegrad der innovativsten Sorte des Jahres noch mit Strong Mint (Strong) und Air Action (Extra Strong). Ein frisches Geschmacks­erlebnis in jeder Lebenslage ist somit garantiert. Damit Funsportler die neue Dimension der Frische „in Style“ erleben können, verlost Mentos zusammen mit der Surfund Lifestylemarke Brunotti vier trendige Beachwear-Sets (zwei Damen- und ein Herrenoutfit). Farbenfrohes T-Shirt und coole Boardshorts sorgen nicht nur für gute Laune, sondern auch für frischen Wind in der Sommergarderobe. Schick dazu einfach eine Mail mit dem Betreff „Mentos Mintensity“ bis zum 31.08.2012 an info@rausmagazin.de und nutz die Chance auf erfrischende Mode. Viel Glück!

Vintage? Das ist Retro: Peaches Bikini von Oakley Die Bikinisaison ist eröffnet und mit ihr kommen wieder jede Menge neue Styles auf den Markt. Oakley hat sich dabei etwas ganz Spritziges einfallen lassen und den Peaches im 60s-Look entwickelt. Der Bikini aus weichem Stretchmaterial bietet höchsten Tragekomfort und lässt dich dabei immer unverschämt gut aussehen. Die Träger des Tops werden raffiniert über Kreuz getragen, sind verstellbar und können auch abgenommen werden, sodass ein schicker Bandeau-Style entsteht. Egal ob im Schwimmbad oder am Strand: Der Peaches ist chlor- und sandresistent und somit der ideale Begleiter für jeden Ausflug zum kühlen Nass. Zu haben in den Farben Bright Fuchsia, Jet Black und Pool Blue für 45 Euro (Top) und 40 Euro (Hose). Weitere Infos unter www.oakley.com

Die Elite trifft sich in London: spezielle SeieiKollektion von Mizuno zu Olympia 2012 Die Flamme ist schon da, es ist alles angerichtet für die Olympischen Sommerspiele 2012 vom 24. Juli bis 12. August. Anlässlich dieses sportlichen Großereignisses hat sich Mizuno etwas ganz Besonderes einfallen lassen: die Seiei-Kollektion. Benannt nach dem japanischen Wort für „Elite“, besteht die Laufschuh-Produktreihe zum einen aus dem komplett neuen, gemeinsam mit Spitzenathletin Yukiko Akaba für Olympia entwickelten Modell Wave Kudos

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und zum anderen aus Klassikermodellen, die für die Olym-

frühere Landung ermöglicht als herkömmliche Laufschuhe

pischen Spiele in eine neue Farbkombi getaucht und wei-

und damit weiteren Geschwindigkeitsverlust kompensiert.

terentwickelt wurden. So besticht die gesamte Seiei-Reihe

Beste Technologie für Höchstleistungen also. Zu haben

durch ein kräftiges Lila. Der Wave Kudos besitzt eine hoch

ist der Wave Kudos für 174,95 Euro. Weitere Infos unter

innovative ap+ Zwischensohle, die eine weichere und

www.mizunoseiei.com



frische luft Feminine Gangart neu definiert: Einzigartige „Merrell Q-Form® Comfort“-Sohle Dass Frauen anders gehen als Männer, ist schon länger bekannt. Schuhe aber genau auf die weibliche Biomechanik abzustimmen, ist neu. Merrell hat bei seiner neuen Sommer-Schuhkollektion genau das getan und die eigens entwickelte Q-Form®-Mittelsohle in diese integriert. Die Sohle unterstützt das natürliche Abrollverhalten des weiblichen Fußes, wodurch mehr Stabilität, eine bessere Dämpfung und damit eine gesundere Körperhaltung gewährleistet werden, und beugt somit Knie- und Hüftproblemen vor. Doch damit nicht genug: Nur hochwertige Materialien wurden verwendet – für Langlebigkeit und Tragekomfort. Die Sohle Merrell Q-Form® Comfort gibt es in allen Bereichen: Multisport, Hiking, Aquasport, Casual und Lifestyle. Mehr Infos unter www.merrell.de

Sommerlicher Genuss auf dem Brot: Fruchtaufstriche aus Trausners Genuss Werkstatt Hier wird noch echte Handarbeit betrieben. Jede Marmelade, die für Traunsers Genuss Werkstatt entsteht, wird im kleinen Team in den Salzburger Alpen von Hand gefertigt. Die Produktpalette ist umfangreich, viele verschiedene Rezepturen werden ausprobiert und die Fruchtaufstriche immer wieder neu kreiert. Besonderer Wert wird vor allem auf

HeiSShungerattacke? Akupressur kann

einen fairen, nachhaltigen Handel gelegt. Gerade beim Zuckerhandel

helfen. Drück 15 bis 20 Sekunden

soll gewährleistet werden, dass die ProduzentInnen unter menschen-

mit dem Zeigefinger auf den Punkt

würdigen Bedingungen leben und arbeiten. Erhältlich zum Beispiel

zwischen Nase und Oberlippe.

als 215-Gramm-Glas in den Sorten Peach Melba, Birne Karamell oder Mango Chutney für circa 5,80 Euro. Weitere Infos unter www.genusswerkstatt.com

Wanderfreunde aufgepasst: VAUDE Klettersteig Camp Im Rahmen der Safety-Camps-Reihe veranstaltet VAUDE gemeinsam mit der Bergwelt Alpinschule Ober­ staufen auch in diesem Jahr wieder das Klettersteig Camp. Vom 29.06. bis 01.07.2012 steht das Camp unter dem Motto „Sicherheit, Spaß und das richtige Know-how im Hochgebirge“. Inmitten des idyllischen Bergdorfes Gargellen wird den Teilnehmern ein Mix aus Ausbildung, Vorträgen und traumhaften Bergtouren geboten. Dabei kann aus vier verschiedenen Bausteinen täglich einer ausgewählt werden – für jeden das individuell richtige Programm. Zusätzlich gibt es ein Testcenter, in dem Produkte von VAUDE ausprobiert werden können. Der Paketpreis inklusive Unterkunft und Verpflegung liegt bei 249 Euro. Weitere Infos unter www.vaude.com/de_DE/ sportler-events/vaude-klettersteig-camp.asp

Mehr als nur Zahlen: das neue Fjällräven Totepack No. 1 Der Outdoorhersteller Fjällräven aus Örnsköldsvik in Schweden stellt seine neue Taschenkollektion „Numbers“ vor. Dabei stehen die Zahlen im Produktnamen für die Anzahl der Vorgängergenerationen in der 50-jährigen Firmengeschichte, die die Tasche bereits hat. Noch ohne Vorgänger, aber nicht minder stylish ist das Totepack No. 1. Die Tasche mit einem Fassungsvermögen von 14 Liter ist dank des hochwertigen Materials G-1000® Heavy Duty besonders robust. Mittels eines Trageriemens kann das Pack in kürzester Zeit zu einem praktischen Rucksack umfunktioniert werden. Ideal für Einkäufe, Strandspaziergänge, Städtetrips und Ähnliches. Das Totepack No.1 gibt es in den Farben Rot, Grün und Blau für 89,95 Euro. Weitere Infos unter www.fjallraven.se

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frische luft Sommer, Sonne, Sonnenschein: Light Feeling Transparent Spray und Light Feeling Face Fluid von Nivea Sun Wer viel draußen unterwegs ist, muss seine Haut besonders gut schützen. Damit du dabei auch noch deine Ausrüstung gut handhaben kannst und die Sportgeräte nicht aus der Hand rutschen, hat Nivea Sun das wasserfeste Light Feeling Transparent Spray entwickelt. Durch die besonders feine Sprühtextur zieht es sehr schnell ein, fettet nicht und hinterlässt keine weißen Rückstände auf der Haut. Dank des UVA-/UVB-Filtersystems schützt es deine Haut direkt nach dem Auftragen zuverlässig vor Sonnenbrand, und das auch bei langen Touren. Fürs Gesicht gibt es das Light Feeling Face Fluid, das in der praktischen 50-Milliliter-Packung in jede Tasche passt, deine Haut mit intensiver Feuchtigkeit versorgt und zusätzlich vor Sonnenbrand sowie sonnenbedingter Hautalterung schützt. Wir verlosen gemeinsam mit Nivea Sun drei Sonnenschutzsets mit dem Light Feeling Transparent Spray, dem Light Feeling Face Fluid, der SOS After Sun Repair Lotion, einem Body-Board sowie einem Baseballcap. Einfach bis zum 31.08.2012 eine Mail mit dem Betreff „Nivea Sun“ an info@rausmagazin.de senden. Wir drücken dir die Daumen!

Gewinnspiel

Ganesha lässt grüSSen Genervt vom alltäglichen monotonen Gedudel aus dem Radio? Der

Aus alt mach neu:

letzte Urlaub liegt auch schon wieder viel zu

Osprey peppt seinen Klassiker auf

lange zurück? Dann gönn dir eine meditati-

Genauso robust und farbenprächtig wie sein

ve Entspannungspause und tauch ab in die

Namensgeber, der Buntfalke, ist der Rucksack

Trance-Ambient-Weltmusik von Soma FM. Der

Kestrel. Der bewährte Klassiker aus dem Hause

Internetradiosender Suburbs of Goa bietet

Osprey erstrahlt nach einer kompletten Über-

dir „the finest in trance music made in San

arbeitung in Sachen Design und Funktionalität

Francisco“ – ideal zum Abschalten mit ein

diesen Sommer in neuem Glanz. Neben kräfti-

paar Räucherstäbchen. Mit einem Klick bist du

gen neuen Farben und erstmals eingesetztem

in deinem ganz persönlichen Wohlfühltempel.

leichtem, robustem Mesh-Material sorgen die

suburbsofgoa.radio.de

neuen Trennfächer für einen leichteren Zugang zu Utensilien. Praktisch vor allem im Sommer: Alle Modelle können mit dem Osprey-Trinksystem kombiniert werden. Den neuen Kestrel gibt es in fünf verschiedenen Größen von 28 bis 68 Liter Fassungsvermögen und in den Farben Fire Red, Tarn Blue, Conifer Green und Talus Grey ab 120 Euro. Weitere Infos unter www.ospreypacks.com

App geht’s! Die RunKeeper PRO App runterladen und ab geht’s in die Natur. Mit der App für Läufer oder Radfahrer protokolliert man Trainingseinheiten im Freien. Dazu nutzt die kostenlose Software das GPS-Signal deines iPhones oder jedes anderen Smartphones. www.runkeeper.com

Funktionelle Outdoorjacke: Bench stellt das Bubba Jacket vor Die Kultmarke aus England kennt jeder. Neben dem bekannten kuscheligen Allround-Hoodie stellt die Marke auch funktionelle Outdoorklamotten her wie zum Beispiel die brandneue Jacke Bubba – eine Männerjacke aus der Sommerkollektion 2012, die in vielen Bereichen einsatzbereit ist. Dank des bequemen Schnitts, des geringen Gewichts und des atmungsaktiven Mikrofasermaterials besitzt man eine ergonomisch geschnittene Jacke, die schmutz-, wasser- und windabweisend ist und dabei noch top aussieht. Die Bubba ist in den Basisfarben Blau, Weiß und Schwarz erhältlich, die Colourblocks auf der Jacke gibt es in Blau/Gelb sowie Blau/Schwarz oder nur Weiß. Der Preis liegt bei 84,95 Euro. Weitere Infos unter www.bench.co.uk

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frische luft Schweizer Qualität: Neue Outdoorkollektion aus dem Hause Kjus Dass Schweizer mehr zu bieten haben als gute

truktion, die die direkten Berührungspunkte auf

Schokolade, beweist die Sportmarke Kjus. In

der Haut reduziert und so für maximale Atmungs-

Sachen Funktion und Style werden hier neue

aktivität sorgt. Dadurch benötigen die Jacken kein

Maßstäbe gesetzt. Auch in der aktuellen Kollektion

Futter und sind somit federleicht! Und Kjus lässt

setzt Kjus seine Standards mit Atmungsaktivität,

dich auch nicht im Regen stehen: Die Softshell-

leichten Stretchmaterialien, Bewegungsfreiheit und

jacken der aktuellen Kollektion bieten optimalen

Tragekomfort hoch an. Das nur 375 Gramm leichte

Schutz vor Regen und Wind, ohne deine Bewe-

Ladies Everglade Jacket und das Men Bryce Jacket

gungsfreiheit einzuschränken. Zu haben sind alle

mit einer Wassersäule von 20.000 Millimeter verfü-

Jackets in je drei Farben für je 399 Euro. Weitere

gen über eine sogenannte „Dermizax® 3D“-Kons­

Infos unter www.kjus.com

Bügeleisen ade: Lafuma präsentiert seine neue knitterfreie Kollektion im Karomuster Es müssen nicht immer Streifen sein – in diesem

Gute Laune beim Duschen:

Sommer setzt die französische Marke Lafuma auf Ka-

adidas Pflegedusche Happy Ein Duscherlebnis der besonderen Art – mit der feuchtigkeitsspendenden Pflegedusche Happy von adidas wird der morgendliche Gang ins Badezimmer nie wieder langweilig. Das mit wertvollen Fruchtextrakten angereicherte Duschgel in leuchtendem Orange enthält eine spritzige Formel: Ein Mix aus Mandarine und Zitrone wird mit frischen weißen Blumennoten verfeinert und schließlich mit Sandelholz sowie Vanille abgerundet. Durch die innovative Pflegeformel wird deine Haut sanft gereinigt und das natürliche Gefühl deiner Haut bewahrt. Die moderne, feminine Form der Flasche ist an die Kurven einer Frau angelehnt und liegt ideal in der Hand. Lass dich erfrischen vom belebenden Duschgel! Wenn dir mal nach etwas anderem ist, probier auch die anderen Sorten: Relax mit Blütenextrakten für wohltuende Entspannung, Smooth mit Mikroperlen für eine strahlende Haut und das mit Baumwollmilch angereicherte Protect, das besonders trockene Haut mit extra Feuchtigkeit verwöhnt. Die 250-Milliliter-Flasche kostet circa 2,50 Euro. Weitere Infos unter adidas.com/bodycare

Initiative „Mit dem Rad zur Arbeit“: Ortlieb-Sondermodell zu gewinnen Die Ortlieb Sportartikel GmbH unterstützt seit 2004 die Initiative „Mit dem Rad zur Arbeit“ des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.) und der AOK. Ziel der Aktion ist es, dass im Zeitraum vom 01. Juni bis 31. August möglichst viele TeilnehmerInnen an mindestens 20 Tagen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren – oder es in Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen. Im vergangenen Jahr setzten bundesweit circa 172.000 Teilnehmer dieses Ziel um. Auch in diesem Jahr ist Ortlieb wieder dabei und so wird eine limitierte Edition der Ortlieb-Einkaufstasche in Limone-Schwarz mit Aktionslogo verlost. Die trendige Fahrradtasche kann dank des Ortlieb Quick-Lock-2-Aufhängersystems bequem am Gepäckträger befestigt werden und durch die abnehmbaren Haken und den Schultergurt als Einkaufstasche genutzt werden. Weitere Infos unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de

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ros. Sei es das wunderbar leichte LD Bassa Jacket aus hochwertigem Climactive®, die kurzärmlige Tunika LD Tilpa Tunique mit verzierten Druckknöpfen und einem modischen Stoffgürtel oder die LD Agostini Short für besonders heiße Tage – Lafuma verbindet bei seiner Karokollektion Lifestyle mit Funktionalität. Jedes Teil wird nur aus hochwertigen Materialien gefertigt, die nicht knittern – ein echtes Plus auf langen Touren. Zudem sind die Stücke atmungsaktiv, antibakteriell und haben einen UV-Schutz, was besonders an heißen Sommertagen ideal ist. Die verschiedenen Modelle gibt es in vielen modischen Farben. Weitere Infos unter www.lafuma.com


Klimaschutz wird musikalisch:

frische luft

Green Music Initiative Kaum eine andere Industrie hat eine so große Reichweite wie die Musik- und Entertainmentindustrie. Sie produziert Vorbilder und Träume. Dieses positiv zu nutzen, hat sich die Green Music Initiative verschrieben. Sie dient als Plattform zur Förderung einer klimaverträglichen Musik- und Entertainmentbranche. In enger Kooperation mit renommierten wissenschaftlichen Instituten, Interessengruppen und bekannten Künstlern werden Reduktionsstrategien beispielhaft umgesetzt. So brachte sie unter anderem schon Finja Goetz vom Melt!-Festival und Roland Hipp von Greenpeace an einen Tisch. Weitere Infos zur Organisation unter www.greenmusicinitiative.de

Wenn du eine sitzende Tätigkeit

Eine völlig neue Kategorie von E-Bikes:

hast, versuch es doch mal mit dem

Specialized stellt das Turbo vor

sogenannten „aktiven Sitzen“! Beim

Mit dem Specialized Turbo präsentiert der amerikanische Radhersteller sein erstes E-Bike. Das

Telefonieren solltest du nicht in

urbane, auf Geschwindigkeit ausgelegte Hightechfahrrad besticht dabei in zweierlei Hinsicht

einer Sitzposition verharren, sondern

mit Schnelligkeit und macht seinem Namen damit alle Ehre: Die Spitzengeschwindigkeit

dich immer wieder mal aufrichten. Durch aktives Hin- und

beträgt satte 45 Stundenkilometer und der Akku, der schick im Unterrohr versteckt ist, ist

Herdrehen sowie Vor- und Rückbewegungen des Oberkör-

innerhalb von nur zwei Stunden wieder vollständig aufgeladen. Das stylishe Bike kostet circa

pers tust du deinem Rücken etwas Gutes.

5.499 Euro. Weitere Infos unter www.specialized.com


nachhaltig

vonBergvolk zuBergvolk Text Benjamin Hellwig Fotos © Mammut

Expertenwissen gefragt

zu bringen. Unter dem Motto „roped together in solidarity“ erweitert Mammut 2012 seine bereits fünfjährige Zusammenarbeit mit der Internationalen Vereinigung der Bergführerverbände (IVBV). In einer groß angelegten Charity-Aktion fließt je ein Prozent des Umsatzes aus dem Verkauf von Jubiläumsseil, Jubiläumskollektion und Jubiläumsbuch in Bergführerprojekte in Peru und Kirgistan. Offizielle Berg- und Trekkingführer in den peruanischen Anden erhalten durch dieses Engagement eine moderne Bergsportausrüstung. Die Folge: Mehr Sicherheit am Berg für die Bergführer und ihre Kunden. In Peru, so Vertreter des Projektes, genüge es nicht, als Bergführer eine gute Ausbildung und ein international anerkanntes Zertifikat zu haben. Der Hersteller möchte daher für die lokalen Berg- und Trekkingführer neue Perspektiven im peruanischen Tourismus schaffen und integriert Peru als Bergdestination ins Programm der Mammut Alpine School. Bei Mammuts Engagement in der Bergwelt Kirgistans hingegen steht die Ausbildung der Guides im Vordergrund. Kirgistan verfügt über grandiose Natur- und Berglandschaften, „Pasha“ Pavel Vorobiev

A

die mittlere Höhe beträgt 2.750 Meter über dem Meeresspiegel, wobei 85 Prozent des Landes über 1.000 und 40 Prozent sogar über 3.000 Meter über dem Meeres-

m Anfang war das Seil. Vor genau 150 Jah-

spiegel liegen. Zahlreiche Bergketten,

ren gründete Kaspar Tanner eine handwerk-

darunter die Tien-Shan-Kette und

liche Seilerei in Dintikon rund 30 Kilometer

das Pamir-Gebirge, prägen das Land.

westlich von Zürich. Sein kleiner Familienbe-

Die immer größer werdende Zahl an

trieb produzierte vornehmlich Seile für den

Bergsporttouristen kurbelt die lokale

landwirtschaftlichen Einsatz. Und bildete somit den

Tourismuswirtschaft an, für die Um-

Grundstein der heutigen Mammut Sports Group AG.

welt aber bedeutet das eine stetig

Für den Schweizer Outdoorhersteller der Anlass, zum

wachsende Zusatzbelastung. Ohne

großen Jubiläum ein besonderes Seil auf den Markt

gut ausgebildete Bergführer ist ein

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raus-magazin 2 / 2012

In einer groß angelegten CharityAktion fließt je ein Prozent des Umsatzes aus dem Verkauf von Jubiläumsseil, Jubiläumskollektion und Jubiläumsbuch in Bergführerprojekte in Peru und Kirgistan.


nachhaltig

Neben technischem Know-how, beispielsweise in der Seilhandhabung, erlernten die Bergführer auch weitere Kompetenzen wie Erste Hilfe, Englischkenntnisse und den sicherer und nachhaltiger Bergtourismus nicht umzusetzen – eines der Hauptziele des Kyrgyzstan Mountain Project. Seit 2007, als der kirgisische Bergführerverband noch in verantwortungsvollen Umgang mit dem Gast seinen Kinderschuhen steckte und dringend Unterstützung beim Aufbau einer fundierten und der atemberaubenden Natur. Bergführerausbildung benötigte, unterstützt Mammut die dortigen Bergführer und setzt sich somit für die Förderung eines nachhaltigen Bergsports im zentralasiatischen Land ein. In der ersten Projektphase wurde die Bergführerausbildung gemäß dem Standard der IVBV in Kirgistan begründet. Der Bergführerberuf erlangte die staatliche Anerkennung. Verschiedene Projektaktivitäten trugen außerdem zur Verbesserung der Berginfrastruktur und des Umweltschutzes bei. Neben technischem Know-how, beispielsweise in der Seilhandhabung, erlernten die Bergführer auch weitere Kompetenzen wie Erste Hilfe, Englischkenntnisse und den verantwortungsvollen Umgang mit dem Gast und der atemberaubenden Natur. In der zweiten Projektphase stand die Etablierung der Bergführerausbildung im Fokus. Der erste Ausbildungsdurchgang trat im vergangenen Herbst zur Abschlussprüfung an. Nach gut vier Jahren Ausbildung bestanden Pasha, Misha, Oleg und vier weitere kirgisische Bergsteiger die Abschlussprüfung zum international aner-

Fakten das Land am Himmelsgebirge Mit der Mammut Alpine School unterwegs: Wer glaubt, die schönsten Ecken unseres Planeten schon erkundet und gesehen zu haben, der hat Kirgistan noch nicht gesehen. Land

Kirgistan

Reisedauer Reiseart

17 Tage Trekking

Schwierigkeit Technik

Schwierigkeit Kondition Termin

03.07.2012

Weitere Infos unter

www.mammut.ch/alpineschool

kannten Bergführer nach dem IVBV-Standard. Der Schweizer Bergführerexperte Adolf Schlunegger ist Leiter des Ausbildungsprogramms und begleitet das Projekt seit Beginn an. Der lokale Bergführerverband KMGA ist inzwischen in der Lage, die Bergführerausbildungen eigenständig durchzuführen. Die IVBV unterstützt und überwacht ihn dabei weiterhin, um den internationalen Qualitätsstandard sicherzustellen. Für mehr Sicherheit am Berg – auf lange Sicht.

sicheres Bergen

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nachgefragt

Botschaft Slackline interview Benjamin Hellwig Fotos Š Brian bojsen

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nachgefragt

Derek Parks ist Amerikaner, hat kolumbianische Wurzeln und wuchs zwischen Kolumbien und Ecuador auf. Der 25-Jährige lebt in Hamburg und ist doch in der Welt zu Hause. Hat er genügend Geld verdient, verreist er wieder. Immer mit dabei: Slackline und Chalkbag. Seine Ausrüs­ tung lässt er da zurück, wo andere sie als Luxusgüter und groSSes Geschenk empfinden. RAUS! hat ihn auf dem Hamburger Messegelände für ein paar Fragen vom Balancieren abgehalten.

Messehallenblick

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nachgefragt

H

allo Derek, was verschlägt dich nach Deutschland? Ich bin in den USA geboren, habe aber kolumbianische Wurzeln, bin zwischen Ecuador und Kolumbien groß geworden. Ich reise um die Welt und lebe meinen Traum. Ich klettere überall da, wo es mir möglich ist. Setze eine Highline an irgendwelchen schönen Stellen auf der Welt. Und Hamburg ist gerade der Ort, an dem ich lebe. Deutschland ist mein Basecamp, von hier reise ich nach Asien, Spanien,

Italien, Frankreich. Deutschland liegt so zentral, das bietet sich als Zuhause einfach an. Du kommst von hier überall hin und kehrst dann wieder zurück. Die Bilder sind am Messeturm entstanden. Was war da los? Ich habe an dem Tag unser Haus verlassen mit dem Ziel, Spaß zu haben. Ich mag die Ecke an den Messehallen, also spannte ich schnell mal eine Highline und balancierte drüber. Du brauchst nicht viel dafür. Wie bist du zum Slacken gekommen? Es war 2007, als ich Daniel Ahnen kennenlernte. Wir waren damals beide begeisterte Kletterer und prompt entwickelte sich eine gute Freundschaft. Wenn du 300, 400 Meter über dem Boden in Situationen kommst, die sich gefährlich anfühlen, die dir Angst machen, die zu einem tödlichen Ende führen können, dann ist ein guter Partner wichtig. Mit Daniel hatte ich dieses gegenseitige Vertrauen, wir mussten nicht einmal groß miteinander reden. Jeder von uns kannte seine Rolle und wusste, was zu tun war. Das war eine ganz besondere Beziehung, wie zu einem Bruder. Slacklinen war eigentlich immer eine unserer Nebenbeschäftigungen, ich bezeichne es auch heute nicht als den Sport meines Lebens. Es ist wunderbar, ich liebe den Aspekt, auf balancierende Weise dein Limit zu pushen. Zu spüren, dass noch ein bisschen mehr möglich ist, als du denkst – wenn du die Konzentration auf der Line beibehältst. Die beste Zeit meines bisherigen Lebens hatte

„Wenn du 300, 400 Meter über dem Boden in Situationen kommst, die sich gefährlich anfühlen, die dir Angst machen, die zu einem tödlichen Ende führen können, dann ist ein guter Partner wichtig.“

ich, als mein Freund Daniel noch am Leben war. Vor einem Jahr hatte er im Himalaja einen tragischen Unfall. Er war der Kameramann auf einer Expedition und kam nie mehr zurück. Slacklining in Germany boomt. Was denkst du darüber? Als ich damit anfing, war da noch kein Boom zu sehen. Daniel war einer der deutschen Pioniere, als es begann. Wir kletterten und nach einem anstrengenden Klettertag holten wir noch mal die Slackline raus, zwischen zwei Bäumen oder irgendwo am Strand. Heute kann man tatsächlich von einem Boom sprechen und ich finde das auch gut. Es ist beeindruckend, wie viele Schulen und Unternehmen das Thema Slacklinen für sich entdeckt haben. Für mich ist sowohl Klettern als auch Slacklinen jedoch kein Trend. Es ist mehr so etwas wie mein Lifestyle. Hast du eine Lieblingslocation? Auf der Welt gibt es so viele Orte mit so wunderbaren Locations, ich kann da gar nicht sagen, wo es mir am besten gefällt. Du kannst nach Spanien reisen und findest faszinierende Klippen oder in Norwegen, wo du wahnsinnig schöne 300-Meter-Wände für dich entdecken kannst. Dann kletterst du hoch und spannst deine Slackline. Vielleicht kann ich es so für mich eingrenzen: Der beste Spot für eine Slackline ist höher als 100 Meter!

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Elbpanorama


nachgefragt

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nachgefragt

Highlines sind dein Favorit? Ja, auf Highlines zu

Harz oder der Ith. Das sind zwei sehr schöne Kletterge-

balancieren, hat inzwischen tatsächlich einen großen Teil

genden. Dann gehe ich immer wieder in die Kletterhalle,

meiner Freizeit eingenommen. Wenn du auf zweieinhalb

um mein Level zu halten und nicht einzurosten. So in

Zentimetern Gurtband stehst, 40 Meter lang und 150

etwa überlebe ich, wenn ich in Hamburg bin. Aber ich

Meter hoch, dann ist deine Aufmerksamkeit äußerst prä-

versuche, so schnell wie möglich auch mal wieder aus

zise, dein Bewusstsein überdreht. Da zählt jeder einzelne

der Stadt rauszukommen. Mein nächster Trip wird eine

Schritt. Das zu spüren, ist einfach umwerfend.

große Sache. Ich habe in Florida ein Auto gekauft und werde damit durch Mexiko, Guatemala, Honduras, Costa

Was denkst du über Free Solo Slacklining? Ich

Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela, Peru, Bolivien,

denke, dass die Jungs und Mädels, die das tun, sehr

Argentinien, Chile bis nach Brasilien fahren. Ich werde

demütig mit ihren eigenen Grenzen umgehen können

ein paar Lines im Kofferraum haben, wenn jemand aber

müssen. Ich respektiere das auf sehr hohem Niveau, an-

Slacklines spenden möchte, würde mich das sehr freuen.

dererseits aber würde ich sagen, das ist nichts für mich. Zumindest noch nicht ... Ich muss jedenfalls niemandem

Welche Highline-Pläne hast du? Die nächsten

etwas beweisen und ziehe daher in der Höhe eher

geplanten Highlines liegen auf meinem Trip durch Süd-

meinen Klettergurt an.

amerika, in Mexiko, Venezuela und Ecuador und über einem faszinierenden Canyon in Brasilien. Es gibt da

Du bist zwischen Ecuador und Kolumbien groSS

aber keinen hundertprozentigen Plan, ich mag es, die

geworden. Gibt es dort eine Slacklining-Szene? Es

Dinge spontan anzugehen. Im September geht es los,

geht dort gerade erst los, ein paar wenige üben den

wenn alles klappt.

Sport bereits aus. In südamerikanischen Ländern ist vieles allerdings 20 Jahre zurück. Ich würde den Sport dort gern ein wenig bekannter machen. Wie viel deines Lebens nimmt der Sport ein? Hast du Sponsoren? Ich habe momentan keine Sponsoren, verdiene mein Geld gerade als Messebauer. Mir sind die Hintergründe eines Unternehmens sehr wichtig, die ethischen Grundsätze müssen mit meinen übereinstimmen. Ich würde gern das Slacklinen in Dritte-Welt-Länder bringen. Die Kinder dort brauchen unbedingt positive Erlebnisse und etwas gute Abwechslung. Und dazu könnte Slacken ein wenig beitragen. Es wäre großartig, ein paar Slacklines auf meine Reisen mitzunehmen und sie an einigen Orten zurückzulassen. So mache ich das übrigens bereits mit meinem eigenen Equipment – ich lasse es einfach bei den Kindern in einem kleinen Stranddorf oder einem anderen Ort auf meinen Reisen. Was ist für dich neben dem Slacklinen noch angesagt? Klettern. Und neben dem Klettern? Slacklinen (lacht). Klettern ist wirklich mein Ding und das schließt alle Variationen des Kletterns ein. Benenne es – ich will es beklettern! Du lebst in einer groSSen Stadt, welche Möglichkeiten hast du in Hamburg? Du kannst auf Bäume klettern, damit bist du schon mal sehr dicht dran am Gefühl. Zwei Stunden von Hamburg entfernt liegen der

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Weitere Infos unter

www.youclimb.de

„Die Kinder dort brauchen unbedingt positive Erlebnisse und etwas gute Abwechslung. Und dazu könnte Slacken ein wenig beitragen.“



auf spurensuche

Ekstrem Text Benjamin Hellwig

Turglede

Hinter den Kulissen bei Bergans in Norwegen

Ekstrem Turglede – AuSSer-

Ausrüstung, viel frischer

Jahren auf Touren bringt.

gewöhnliches Tourenglück!

Luft und faszinierenden

Seitdem ist Bergans in Bewe-

Was der Slogan des nor-

Entdeckungen – sonntags

gung. Mit einigen skurrilen

wegischen Outdoorher-

nebenan oder über Wochen

Highlights und bemerkens-

steller Bergans transpor-

in der tiefen Wildnis. Eine

werten Meilensteinen auf

tiert, fühlt, wer sich nach

revolutionäre Rucksack­

dem Weg. RAUS! hat sich am

drauSSen begibt: in der

innovation ist es, die das

Hauptsitz im norwegischen

Natur unterwegs, mit guter

Unternehmen vor über 100

Hokksund umgesehen.

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auf spurensuche

Morgendliches TourenglĂźck

foto Š Bergans/Johnny Haglund

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o gut wie jeder der rund fünf Millionen Norweger besitzt irgendein Produkt von Bergans, lese ich über die Nummer eins der norwegischen Outdoorausrüster. Ich mache den Test und frage vor dem Einstieg in den Flieger nach Oslo am Gate schon mal Mutter und Tochter mit skandinavischem Akzent. „Sorry, we are from Denmark“, kommt grinsend und schulterzuckend als Antwort. Knapp daneben ist auch vorbei. Beim Einsteigen in die Maschine bieten sich mir keine weiteren Befragungsoptionen. Nur 16 der 86 Sessel im Bombardier CRJ 900 sind belegt, alles Deutsche, vor allem Geschäftsreisende. „Ein Grad und Schnee“, entlockt das Smartphone dem Anzugträger auf der anderen Seite des Mittelgangs. Fast schadenfroh

Hauptsitz in Hokksund

foto © Benjamin Hellwig

brennt in diesem Moment meine Gesichtshaut nach einem Frühlingssonnenwochenende der Extraklasse. Andert-

Vorbei an weitläufigen Nadel- und Laubwäldern, Letz-

halb Stunden später dröhnt „Kebbin Kru pripär for län-

tere mit erstem frischen Grün, bringt mich die Eisen-

ding“ überaus sprachgewandt aus den Bordlautsprechern.

bahn in das 8.000-Seelen-Dorf am Fuße des Flusses

Sonne satt am Oslofjord, Smartphone mit Falschaussage.

Drammenselva. Lachs könne man hier hervorragend

Mein erster offensichtlicher Bergans-Träger allerdings ist

angeln, der Wasserlauf sei einer der besten des Lan-

dann – ein Deutscher. Im Zug nach Hokksund sitzt er ne-

des, erfahre ich am kleinen Bahnhofsgebäude wie zur

ben seinem dunklen Sirius, einem Rucksack, dem man die

Begrüßung. Ansonsten präsentiert sich Hokksund im

vielen Einsätze bereits deutlich ansieht. „Mittlerweile kann

Stile eines klassischen Industriestandorts. Forstwirt-

man ja auch in Deutschland problemlos einen Rucksack

schaft, Zementindustrie und Papierfabriken drückten

tragen“, sagt der ergraute Besitzer gut gelaunt, als ich

dem Ort in den letzten Jahrzehnten ihren Stempel auf.

ihn auf seinen treuen Begleiter anspreche. „Früher wur-

Wenige Schritte sind es vom Gleis zum Hauptsitz von

de man dafür ausgelacht und verspottet.“ 30 bis 40 Mal

Bergans. Der blaue Schriftzug prangt auf schlichtem

sei er bereits in Norwegen gewesen, als Langlaufkursleiter.

Waschbeton einer Lagerhalle. Davor schmiegt sich ein

Haben sie hier im Land der Loipen keine eigenen Leute,

schmucker Neubau aus Glas und Holz an die Fassade

denke ich für mich.

eines alten Backsteingebäudes. Einige verlassene Containerbüros komplettieren den ersten Gesamteindruck.

Norwegen ist absolutes Rucksackland. Und das mit lan-

Das skurrile Konglomerat ist dem Wachstum des Unter-

ger Tradition. Durschnittlich 3,6 Rucksäcke besitzt jeder

nehmens geschuldet. Stück für Stück hat sich Bergans

Norweger heute. Die Patentnummer 20547, angemeldet

immer weiter von Oslo entfernt, zog wieder ein wenig

am 18. Dezember 1909, revolutionierte dabei die Kul-

weiter weg von der Hauptstadt. Zuletzt baute man

tur, sein Hab und Gut auf dem Rücken zu transportieren: Auf einem Jagdausflug bog Ole Ferdinand Ber­ gan einen Wacholderzweig zum Abbild seines Rückens, um seinem sackartigen Beutel mit Riemen zur richtigen Passform zu verhelfen. Der Prototyp war geboren. Vornübergebeugt durch die Landschaft zu ziehen, durfte ab sofort der Vergangenheit angehören. Das anatomische Tragegestell war sogar derart bedeutsam, dass die USA zunächst die Genehmigung der Marke Bergans ablehnten. „Bergans“ galt nahezu als Synonym für Rucksack. Man wollte nicht zulassen, dass eine allgemeine Bezeichnung eines Gebrauchsgegenstandes für eine exklusive Warenmarke Verwendung finden würde.

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Platzwunder Lagerroboter foto © Benjamin Hellwig

„Wenn dir dein Zelt hier in den Bergen auseinanderfällt, kannst du sogar in Lebensgefahr geraten. Wir wollen Ausrüstung liefern, auf die sich die Leute wirklich verlassen können.“ Ragnar Jensen


auf spurensuche

hier in Hokksund kurzerhand aus. Im Neubau

lent. Als sie 2001 frisch von der Modeschule

wenig stolz steht sie in ihrem Reich aus meh-

empfangen Polstermöbelarrangement und ge-

kommend sofort ans Werk gehen darf, be-

reren großzügigen Arbeitsräumen mit riesigen

waltiger Tresen im Stile einer modernen Hotel-

zieht sie zunächst ein kleines Büro mitten in

Tischen, als ich sie treffe. Ihr Arbeitsplatz ist

lobby. Die Fjellkutte war nichts für Ästheten,

der Lagerhalle der Firma. Ihre erste Aufga-

voller Farbtabellen und Rohzeichnungen. Alles

denke ich mir bei einem Blick in eine auslie-

be: ein Entwurf für ein zwei mal sechs Me-

sei inzwischen größer, professioneller, struktu-

gende Broschüre voller markanter Meilensteine

ter großes, teilbares Armeezelt für das nor-

rierter, verglichen mit der Zeit ihres schweiß-

der Bergans-Historie. Das sackartige Etwas aus

wegische Militär. „Ich wusste absolut nichts

treibenden ersten Projekts: „Wir haben doch

dem Jahre 1967 war alles andere als körper-

über Zelte“, sagt die heute 34-Jährige und

heute für jede Kleinigkeit einen eigenen Spezi-

betont und erstes Bekleidungsstück des norwe-

lacht herzlich beim Rückblick auf ihren Start

alisten.“ Durch ihren Hintergrund aber gehöre

gischen Unternehmens. Seitdem ist viel passiert

bei Bergans. Blut und Wasser habe sie ge-

sie zu denen, die noch die gesamte Firma

in Sachen Schnitt und Funktion. Und vieles

schwitzt, Tag und Nacht durchgearbeitet, sich

überblicken können. „Heute kennen viele nur

davon hängt mit Monica Ølstørn zusammen.

bei ihren Eltern ausgeheult. Monica ist heute

noch ihre eigene Abteilung und ihre individu-

Ihr Einstieg bei Bergans allerdings war turbu-

Head-Designerin der Bekleidungskollektion. Ein

ellen Aufgaben.“

foto © Bergans/Fredrik Schenholm

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auf spurensuche

Die Kutte, das symbolträchtige Unisex-Unikat aus den

praktisch, dass es Digitalfotografie gibt, denke ich mir.

70ern, geriet in Vergessenheit. Eine technische Beklei-

In weißem Kittel und mit einem fröhlichen Lächeln be-

dungslinie entstand, bei der Monica federführend Ak-

grüßt mich ein paar Türen weiter Trude Blekastad. Sie

zente setzte. „My own baby“ nennt sie ihre Abteilung

ist „Chief of Quality and Textiles“ und testet umge-

mit Blick auf elf Jahre Kollektionsentwicklung mit einem

ben von diversen Apparaturen die Eigenschaften von

Augenzwinkern. Und am Anfang eines neuen Produktes

Stoffen, die für neue Produkte in Frage kommen. Oder

stehe für sie immer eine Handzeichnung. Um ja keine

eben nicht. Pillt der Stoff? Ist er abriebfest genug?

Geheimnisse auszuplaudern, blättert sie mir abgewandt

Wie sieht es mit Atmungsaktivität und Wasserdichtig-

eine Weile in ihrem Entwurfbuch herum, bevor ich ei-

keit aus? „Für erste Musterentwicklungen sind unse-

nen Blick darauf werfen darf. „Von hier bis zur Mus­

re Testmethoden ein wichtiger Indikator“, sagt Trude.

terkollektion vergehen gerade mal sechs Monate“, sagt sie und zeigt auf die Skizze einer Softshelljacke. Passform und Fülle an Details seien es, die die Herstellung eines Produktes aufwendig machten. Gerade plant ihr Designteam bereits für den Sommer 2014. Gut, wer da Visionen hat. Um sie herum tummeln sich elf Mitarbeiterinnen. Ein reiner Frauenjob? Die Männer seien eher in der Hardware zu Hause, sagt Monica. Das ehemalige Kerngeschäft der Firma ist tatsächlich ein wenig in den Hintergrund geraten. Stand Bergans früher vornehmlich für Rucksäcke und Zelte, dominieren jetzt Jacke und Hose das Geschehen in Hokksund. Das Verhältnis hat sich regelrecht gedreht. Rund vier Fünftel aller BergansProdukte sind heute Bekleidungsstücke. Ich bahne mir meinen Weg über die bunten Flure des

„Die Untersuchungen im wirklichen Einsatz sind aller-

Neubaus. Auf dem Weg ins hauseigene Labor blitzt im

dings mindestens genauso wichtig“, sagt die 39-Jährige.

Musterkollektionslager unaufhörlich eine Kamera. Jedes

Auch Ragnar Jensen testet gern. Unweit vom Standort

Produkt der anstehenden Winterkollektion wird gerade

des Unternehmens hat der Geschäftsführer und Mit-

in jeder produzierten Farbe 24 Mal aus verschiedenen

eigentümer von Bergans seine eigene Testroute, läuft

Perspektiven abgelichtet. Die 360-Grad-Aufnahmen

hoch, runter, etwa eine Stunde lang. Danach misst er

sorgen für ein räumliches Vorstellungsvermögen. Wie

beispielsweise den Feuchtigkeitsgehalt in einer atmungs-

Trude Blekastad foto © Benjamin Hellwig

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Monica Ølstørn foto © Benjamin Hellwig


auf spurensuche

foto © Bergans/Fredrik Schenholm

aktiven Jacke. „Um direkte Erfahrungen mit unseren Produkten im Extremen zu erhalten, engagieren wir uns auch bei der Ausrüstung von Expeditionen. So wissen wir sicher,

„Das Gute an einem alten Chef ist doch, dass er wahrscheinlich alle möglichen Fehler bereits gemacht hat.“ Ragnar Jensen

was die Produkte wirklich leisten können“, sagt der 68-Jährige. Die harten Winter in Norwegen böten da ideale Bedingungen. „Wenn dir dein Zelt hier in den Bergen auseinanderfällt, kannst du sogar in Lebensgefahr geraten. Wir wollen Ausrüstung liefern, auf die sich die Leute wirklich verlassen können.“ Der groß gewachsene Norweger sitzt in einem schlichten Besprechungszimmer vor knallgelber Wand und riesigem Flatscreen. Er spricht mit ruhiger Stimme und in feinem, leicht norwegisch gefärbtem Englisch. Am Tag zuvor feierte er sein 30-jähriges Jubiläum im Unternehmen. Ein knappes Drittel der Bergans-Historie hat er mitgestaltet. Zeit, die verpflichtet: „Du hast mit diesem Hintergrund eine riesige Verantwortung. Das, was vorher geschaffen wurde, darfst du mit deinem Tun nicht einfach zerstören. Stattdessen musst du es weiterentwickeln, ohne dabei die aufgebauten Verbindungen zu Partnern zu vernachlässigen“, sagt Ragnar überzeugt. 1991 kaufte er die Firma. Nach 1994 preschte Bergans nach vorn. Innerhalb der letzten sechs Jahre ist die Zahl der Mitarbeiter hier in Hokksund von 50 auf 120 angestiegen. Als einen Meilenstein sieht Ragnar die Integration von Dermizax an. „Ich entdeckte die Membran 1996 auf einer Ausstellung in Europa. Da war das Material noch absolut unbekannt. Wir begannen eine Zusammenarbeit und spürten schon bald ein bedeutendes Wachstum“, sagt er. „Dermizax bewegt sich heute auf einem sehr hohen Level.“ Die ultradünne Membran nutzt die Eigenschaft beweglicher Polymermoleküle, um Wasserdampf auf der Innenseite zu absorbieren. Dadurch wird Feuchtigkeit durch das Laminat gepresst und verdampft an der Außenseite. Dabei kommt die Membran ohne Mikroporen aus. raus-magazin 2 / 2012

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auf spurensuche

Beinahe hätte Ragnar seine dreißig Jahre im Betrieb

gerade mit einem rucksackfernen Projekt beschäftigt,

nicht mehr vollgemacht. Bereits letztes Jahr hatte er

als die initiale Idee für ein neues Tragesystem wuchs.

die Absicht, aus dem Unternehmen auszusteigen. „Ich

„Schieb es einfach auf den Kaffee“, sagt er, zeigt auf

wollte mich zurückziehen und in Rente gehen. Das war

seinen Becher und lacht laut los. Er nimmt den Pro-

mein Plan.“ Er lächelt. „Dann aber bat mich der Vor-

totypen in die Hand. Es ist ein Drahtgeflecht in Form

stand, weiterzumachen.“ Bis die richtige Person gefun-

einer Helix, in dessen Mitte der eigentliche Rucksack

den sei, werde er hier sitzen, sagt er. Und fügt hinzu:

befestigt wird. „Wir wollten die Bewegungen des Kör-

„Ich habe viele Fabriken, Materialien und Entwicklungen

pers beim Tragen eines Rucksacks stärker berücksichti-

gesehen. Das Gute an einem alten Chef ist doch, dass

gen. Und durch die Formbarkeit der Spine-Konstruktion

er wahrscheinlich alle möglichen Fehler bereits gemacht

erhöht sich die Bewegungsfreiheit des Trägers enorm“,

hat.“ Sollte es dann eines Tages so weit sein, werde er

sagt Johannes und dehnt das Gebilde demonstrativ in

wieder öfter fischen und jagen gehen. „Aber ich muss

verschiedene Richtungen. Ich spreche ihn auf die Paral-

dafür nicht bis nach Spanien reisen“, sagt er und lacht.

lelen zu den ersten Errungenschaften von Ole Ferdinand

Die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens hat der

Bergan an. „Herr Bergan hatte sicher etwas weniger

Firmenchef bereits eingeläutet. Bergans will den Fokus

Möglichkeiten als wir heute. Gerade durch digitale

wieder verstärkt auf den Hardwarebereich legen. Bereits

Hilfsmittel haben wir mittlerweile ein ganz anderes Po-

vor seiner Zeit gab es eine breit gefächerte Produktlinie.­

tenzial und mehr Freiheiten.“ Er denkt kurz nach. „Aber

„Wir wollen uns nach und nach dieses Know-how zu-

auch wir biegen heute noch Metallgestänge“, sagt er

rückholen. Mit Zelten und Schlafsäcken haben wir be-

anerkennend zu damaligen Leistungen von Bergan. Sei-

reits den Wiedereinstieg gefeiert.“

nen Prototyp baute er innerhalb weniger Stunden. Er schneiderte kurzerhand den Rucksack drumherum, „und

Johannes Flem nennt es sein „late night project“. Er

dann ging es gleich zum Test in den Wald.“ Er zeigt

ist 36 und einer der kreativen Köpfe aus der Design-

hinaus. „Manchmal“, sagt Johannes zum Abschluss,

abteilung Hardware. Beim Blick durch die großen Fens­

„sehe ich auf den Straßen einen von mir entwickelten

ter seines Schaffensraums auf den Drammenselva und

Rucksack und denke mir, Mensch, das Teil ist doch be-

die sich dahinter erstreckenden Nadelwälder sprudeln

stimmt schon vier Jahre alt.“ Dann merke er, dass es

hier gewöhnlich die Ideen für mögliche Lösungsansätze.

sich um ein nagelneues Produkt handelt, das gerade

Manchmal aber, wie in diesem Fall, gelingt die Antwort

frisch in den Läden hängt. „Es ist schon ein wenig ver-

auch eher zufällig. Anderthalb Jahre ist es her, er war

rückt, bei seiner Arbeit so weit vorauszuschauen.“ Zukunftsorientiert wirkt auch das Konzept des 5.000 Quadratmeter großen Zentrallagers von Bergans, das ich am Nachmittag besuche. Papierfabriken und Schrottplätze säumen die rund 1.000 Meter vom Hauptsitz zur Halle. Lkw vor mir wirbeln Staub auf. Alle Ziele au-

Wandel der Zeit

ßerhalb der EU werden von hier bedient. Neben einer modernen „Pick by Voice“-Anlage rauschen am Ende der Halle auf einem Zehntel der Fläche siebzehn Roboter wie Autoscooter in 3D durch die vollautomatische Anlage. Die Platzersparnis wird schnell deutlich: 18.000 von 43.000 Produkten liegen im kompakten Roboterbereich. „Der Pickplatz kommt zu dir, dadurch musst du weniger laufen“, erklärt Lagerchef Kenneth Bjordal, 35, den bedeutendsten Unterschied. Das systematische Wirrwarr der Roboter bei 26 Kilometer pro Stunde auf der schachbrettartigen Oberfläche beeindruckt. Begleitet von dem einen oder anderen Lkw geht es für mich noch einmal zurück zum Hauptsitz.

Johannes Flem foto © bergans

„Herr Bergan hatte sicher etwas weniger Möglichkeiten als wir heute ... Aber auch wir biegen heute noch Metallgestänge.“ Johannes Flem


auf spurensuche

Um Punkt 16 Uhr sind die Büros und Flure fast alle leer, nur hier und da sorgt der gefüllte Kaffeebecher für Ausdauer bei einer Nachtschicht. „Bei den Norwegern besitzt die Familie einen sehr hohen Stellenwert“, sagt Christoph Centmayer aus der Marktingabteilung. Der 36-jährige Münch-

Engagement

Initiative für ethisch korrekten Handel (IEH): Bergans ist seit 2009 Mit-

glied der Initiative und verpflichtet sich damit, seinen Einkauf gemäß ethischer Richtlinien der IEH zu organisieren. Ziel: Verbesserungen in Bezug auf Menschen und Arbeitnehmerrechte, Entwicklung und Umweltschutz.

ner, seit sechs Jahren mit Frau und Kind in Norwegen, packt ebenfalls seinen Rucksack. „An meinen ersten Tagen hier war ich erst mal verwirrt,

Mountain People Ehrenamtliche Organisation der Bergnationen Norwegen und Nepal,

als plötzlich alle fort waren“, sagt er. „Aber man kann sich dran gewöh-

die das Projekt „Fjellfolk til fjellfolk“ ins Leben gerufen hat. Bergliebhaber aus Norwegen

nen.“ Christoph verabschiedet sich grinsend. Auf seinem Rucksack prangt der geschwungene Schriftzug. Wieder kein Norweger, denke ich mir.

können Bergbewohner anderer Länder darin unterstützen, durch Selbsthilfe nachhaltige Projekte umzusetzen. Bergans unterstützt Bau und Betrieb einer Schule in Solukhumbu (Everest-Gebiet), einer Schule in der Region Makalu sowie einer Bibliothek mit Kulturzentrum bei Kathmandu. Auch der Bau von 50 Kindergärten bis 2015 gehört zum Programm. EOG und EOCA: Die European Outdoor Group (EOG) ist ein europäischer Zusammenschluss von Akteuren in der Sport- und Outdoorbranche. 2006 führten die gemeinsamen Naturschutzinteressen der Mitglieder zur Bildung der European Outdoor Conservation Association (EOCA). Seitdem leistet die Vereinigung finanzielle Unterstützung für Naturschutzprojekte in verschiedenen Teilen der Welt. Bergans ist aktives Mitglied beider Zusammenschlüsse. Miljøfyrtårn, „Umweltleuchtturm“: Bergans erfüllt die Auflagen des norwegischen Umweltzertifikats Miljøfyrtårn und ist daher offiziell anerkanntes Miljøfyrtårn-Unternehmen. Der Miljøfyrtårn stellt mit konkret messbaren Zielen exakt definierte Anforderungen an die Umweltarbeit eines Unternehmens. Bereiche: Arbeitsumfeld, Energieverbrauch, Einkauf, Materialverbrauch, Abfallentsorgung, Transport und Klimagasemissionen.

Logo

Die stilisierten Skifahrer symbolisieren die „Birkebeiner“ – wichtige Figuren aus

der norwegischen Historie. Anfang des 13. Jahrhunderts retteten sie das Königskind Håkon Håkonsson aus den Wirren des Bürgerkriegs mit Skiern über die Berge östlich von Lillehammer. Jährlich erinnert der beliebte Volkslanglauf Birkebeiner über die historische Distanz und mit dem exakten historischen Gewicht des königlichen Kindes am Rücken an dieses Ereignis. Das 1869 entstandene Gemälde der Birkebeiner war vor der stilisierten Variante lange das Markenzeichen von Bergans.

Schriftzug

Geht auf die Unterschrift des Firmengründers und Innovators Ole Ferdinand

Bergan zurück.

Expeditionen

Entdeckung und Erforschung der Polarregionen waren in Norwegen

stets von hohem Interesse. Abenteurer wie der erste erfolgreiche Südpol-Bezwinger Roald Amundsen waren dabei mit Ausrüstung von Bergans unterwegs. Der Mount-Everest-Pionier Sir Edmund Hillary benutzte Bergans-Tragegestelle zum Transport der Sauerstoffflaschen. Mit Rune Gjeldnes oder Cecilie Skog waren auch „Helden“ der heutigen Zeit mit BergansAusrüstung zum Nord- und Südpol unterwegs. Genau wie ihre historischen Vorgänger trufoto © Bergans/Fredrik Schenholm

gen sie zur Entwicklung der Bergans-Produkte bei.

Ally-Faltkanadier

Ally ist eigenständige Tochter von Bergans. Die Produktion begann

Fakten BERGANS FRITID AS

in der Mitte der 70er-Jahre auf der Grundlage eines Patents, mit dem sich ein Gestänge

Erstes Produkt Hardware

ohne Einsatz von Werkzeugen in eine verstärkte Plane einspannen ließ. Das Kanu hatte

Erstes Produkt Bekleidung Namensgeber Gegründet

Lederrucksack mit Tragegestell (1910) Fjellkutte (1967)

Ole Ferdinand Bergan

legt. Die Größe erstreckte sich von Soloversionen bis hin zu Familienkanus für vier PerRagnar Jensen

Hokksund, 60 Kilometer südwestlich von Oslo/Norwegen

Bergans Outdoor GmbH

weiter, die in verschiedenen Modellen gefertigt wurde. Einige waren für schnelle Manöver im Fluss konzipiert, andere auf hohe Richtungsstabilität und Fahrgeschwindigkeit ausge-

1908

Geschäftsführer & Miteigentümer Hauptsitz

zunächst eine runde Bodenform, entwickelte sich jedoch nach und nach zur Birnenform

Seit 2008 Tochtergesellschaft in Norderstedt bei Hamburg.

sonen. Die Kanus kamen auf Expeditionen weltweit zum Einsatz – die meisten größeren Flüsse in Kanada, Alaska und Skandinavien wurden mit dem Ally-Kanu erpaddelt. Die Fertigung erfolgt in der Nähe des Bergans-Standorts in Hokksund.

Neben dem Verkauf in den deutschsprachigen Märkten mit dem dort angesiedelten EULager auch für die Distribution in die wachsenden EU-Märkte zuständig.

Weitere Infos unter

www.bergans.de

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querbeet

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querbeet

Wir wählen die Freiheit! die wellen sind ihr ventil, der horizont ist ihre hoffnung. Eine wachsende SurfCommunity stellt sich gegen den Kriegerischen Alltag im GazaStreifen. Text Ricardo Calil/Martin Häusler Fotos © Alexander klein (2), Explore cors

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D

ie Story, die es vor fünf Jahren schaffte, das

Heute feuern die Israelis zwar immer noch, doch die

Schicksal der Gaza-Surfer in den Blick der

Surfgemeinde ist gewachsen. Inzwischen sind es über

Weltöffentlichkeit zu rücken, ist immer noch

50 Anhänger, die sich täglich den Kopf auf den bis zu

online. Etwas verloren und inzwischen ohne

zweieinhalb Meter hohen Wellen vor den zerbombten

Bild steht sie in den virtuellen Archiven der

Häuserreihen freisurfen. Seit August 2010 können sie

Los Angeles Times. Unter der Headline „In Gaza, surfers

sogar auf ein Arsenal von 26 frisch eingetroffenen Bret-

find peace and freedom riding the deep blue“ war es

tern zurückgreifen. Nichts wurde sehnlicher erwartet als

der Journalistin Louise Roug am 29. Juli 2007 gelungen,

diese Lieferung aus den USA. Bis dahin

einen – der Ausdruck sei hier gestattet – Tsunami der

war es ein langer Weg. Drei Jahre dau-

Aufmerksamkeit auszulösen. Surfkultur im Gazastreifen,

erte er. Ausgangspunkt: der Artikel von

so etwas gibt es? Ihre Kronzeugen des zarten Trends:

Louise Roug.

Ahmed Abu Hassan, ein 28 Jahre alter Palästinenser,

Die Israelis denken, vor Gaza fänden sie ein neues Hawaii. In Gaza vermutet man das Gleiche von Israel.

und sein Kumpel Mohammed Jayab, 34, Gründungsper-

ZWEI AMIS KÄMPFEN FÜR GAZA

sonal der Wellenbewegung an den Stränden Gazas. Die

Eine Gnade, dass deren Zeilen zwei wesentliche Leser

Fertigkeiten auf dem Board eigneten sie sich an, indem

erreichten: Seweryn Sztalkoper, polnischer Auswanderer

sie die Surfer aus Wiederholungen alter TV-Serien wie

und surfender Investmentbanker aus Los Angeles, sowie

„Baywatch“ imitierten. Die wenigen zerschlissenen Bret-

Dorian Paskowitz, 86-jährige Surflegende aus den Ver-

ter reparierten sie notdürftig durch improvisierte Sägear-

einigten Staaten. Es war weniger der Text als das Foto,

beiten, die paar zerfledderten Surfmagazine hüteten sie

welches Mitgefühl, ja, Mitleid in Paskowitz weckte. Es

wie Juwelen. Und wenn sie in ihrer unstillbaren Sehn-

zeigte die Protagonisten Hassan und Jayab am Strand

sucht nach Freiheit zu weit raussurften, gab die israe-

von Gaza, mit einem einzigen kleinen Board, auf dem

lische Marine Warnschüsse ab. Eine Clique von gerade

ein Hai-Cartoon abgebildet war. „Das sah so trostlos

mal neun Wasserfreunden führten Hassan und Jayab an.

aus“, erinnert sich Paskowitz. „Ich konnte nicht anders,

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als mit meinem Sohn David aufzubrechen und den beiden ein paar Boards vorbeizubringen.“ Leichter gesagt als getan. Denn wir sprechen hier von Gaza und nicht von Florida. Paskowitz ließ seine Beziehungen zu Israel spielen. Dort hatte er bereits 1956 die Surfszene seiner Heimat zum Erblühen gebracht. Und was er damals den Landsleuten ermöglichte, wollte er nun auch den Palästinensern bescheren. Mit dem Mut und der Bauernschläue eines weit gereisten Surfgreises sowie zwölf Surfbrettern tauchte Paskowitz an einem der Checkpoints nach Gaza auf. Auf der anderen Seite des Zauns: Hassan und Jayab, die Männer aus dem Artikel. Im Schlepptau: die BBC und andere westliche Medienvertreter. Ein stundenlanges Spektakel, das der auf die persönliche Übergabe der Bretter beharrende Paskowitz für sich entschied. „Israels Surfindustrie handelt pro Jahr mit Waren im Wert von über zwei Milliarden Dollar“, meinte Paskowitz damals. „Und so sicher der liebe Gott grüne Äpfel macht, so sicher wird auch Gaza diesen Erfolg feiern.“

Man weiSS sich zu helfen am Gazastreifen. Abgebrochene Finnen werden von der surfenden Jugend schnell und praktisch durch Sperrholz ersetzt.

Die Wellen am Strand von Sheik Khazdien werden nicht höher als zweieinhalb Meter. Der wahre Reiz sind die Sehnsüchte der Jugend.

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Alte TV-Wiederholungen von „Baywatch“ dienten als Lehrmaterial für die eingeschlossenen Surfer im Gazastreifen. Heute gibt es erste Kurse.

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Old Paskowitz legte sich ziemlich ins Zeug, aber sei-

LÄHMENDE INVASION

ne Bretter verschwanden. Sie wurden zerstört, ge-

Bei der dreiwöchigen Invasion Israels starben 1.300 Pa-

stohlen, abgezweigt. Im Rückblick soll es ein einzel-

lästinenser und 13 israelische Soldaten. Die sonst als

ner Palästinenser gewesen sein, der die Hoffnung der

einziges Naherholungsgebiet überfüllten Strände leerten

Gaza-Surfer durch puren Egoismus zunichtemachte.

sich, der Sand färbte sich rot. Keiner der jungen Surfer

Er plante ein Monopol, das die Strände beherrschen

starb, aber jeder hatte den Tod von Angehörigen oder

und kommerzialisieren sollte, erzählt man sich. Pasko-

Freunden zu betrauern. „Für unsere kleine Surfergrup-

witz sorgte immerhin für mediale Beachtung, aber sei-

pe in Gaza, die die Wellen des orientalischen Teils des

ne Mission scheiterte. Seweryn Sztalkoper, der andere

Mittelmeers sonst als Ventil nutzt, um alle Schmerzen

engagierte Leser des Artikels aus der L.A. Times, ging

und Schwierigkeiten zu vergessen und sich zumindest

die Sache anders an. Sein erster Impuls: Er sammelte

für einen Moment frei zu fühlen, wird dieses Erlebnis

unter seinen besser verdienenden kalifornischen Freunden, die Hunderte Surfboards ihr Eigen nennen, zwei Dutzend Exemplare ein, dazu Surfklamotten, Surfvideos, Surfzeitschriften. Das alles verschiffte Sztalkoper 2008 nach Tel Aviv. Dann war erst mal Schluss. Das israelische Militär hatte zwei Einwände gegen den Weitertransport nach Gaza. Erstens seien Surfbretter keine humanitären Güter und nur die seien erlaubt. Zweitens könne man per Surfboard Israel über den Seeweg infiltrieren. „Das meinten die wirklich ernst“, sagt Sztalkoper. Für den Fall, dass es irgendwann weitergehen sollte, hatte der Amerikaner vorgesorgt, das Paskowitz-Debakel sollte sich nicht wiederholen. Er gründete – ganz offiziell – die Organisation Gaza Surf Relief in den USA sowie den Gaza Surf Club in Palästina. Maßnahmen gegen Trittbrettsurferei und Terrorverdächtigungen. Dennoch, ein halbes Jahr hielt man Sztalkoper und sein Team hin. Bis Ende Dezember 2008 auch noch der Krieg losbrach.

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querbeet

gerade überflüssig“, schrieb einer der Jugendlichen im Onlinenetzwerk MySpace. „In einer Zeit, in der wir uns aus purer Angst verstecken, mühevoll unsere Leute beerdigen und unsere Häuser wieder aufbauen, kann niemand ans Surfen denken.“ Nach dem Abzug der Israelis am 18. Januar 2009 erholte sich das Surfklima nur langsam. Woche für Woche wagten sich immer mehr aufs Wasser. Die Boards von Sztalkoper und seinen Freunden aber wurden immer noch blockiert. Bis zum August 2010. Ein Fest für die gebeutelte Community. „Sie waren so gespannt, so geduldig, zwei Jahre warteten sie“, sagt Sztalkoper, der selbst noch nie in Gaza gewesen ist. „Doch irgendwann wurden sie ängstlich da unten, verloren die Zuversicht und glaubten, wir hät-

„IN EINER ZEIT, IN DER WIR UNS AUS PURER ANGST VERSTECKEN, UNSERE LEUTE BEERDIGEN UND DIE HÄUSER WIEDER AUFBAUEN, KANN NIEMAND ANS SURFEN DENKEN.“

ten sie vergessen. Den Palästinensern wurde schon so viel versprochen und es wurde genauso viel gebrochen. Da kann man das Vertrauen verlieren.“ Die Gemüter sind besänftigt. Nun soll es schneller vorangehen. Der nächste

Schritt ist ein Clubhaus, das Sztalkoper den GazaSurfern zusammen mit Matthew Olsen, seinem Mann vor Ort, 2012 mit Spendengeldern bauen will. Zum Abhängen und zum sicheren Lagern und Reparieren der Bretter. Bisher sind die notdürftig zusammengezimmerten Rettungsschwimmer-Verhaue die Treffpunkte der Community, in der sich sowohl Teenager als auch Kerle von Ende 30 verstehen. Man spricht über diesen Riesenknast namens Gazastreifen, die Verzweiflung der Eltern,

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Normalerweise ist der Strand vor Gaza-Stadt überfüllt, Badende, Wasserpfeifen und einige Surfer prägen das Bild gewöhnlich. Konsequenzen des Konfliktes zwischen Israel und Hamas jedoch machten selbst vor den Surfern nicht halt.

die Hoffnung auf eine bessere Zeit und den Aus-

VEREINTE SURFNATIONEN

bruch aus der scheinbar unendlichen Spirale aus

Erste anständige Kurse gibt es schon jetzt an den

Rache und Vergeltung. Dann das Board gepackt,

zwei Hauptsurfplätzen des 40 Kilometer langen

der Sprint durch den Sand und reingeschmissen

Küstensaums. Al Diera und Sheik Khazdien hei-

ins Wasser, plötzlich ist der Kopf frei, die Kon-

ßen die Strände, an denen die Surfpioniere und

zentration ganz auf der Welle, dem Brett, dem

Rettungsschwimmer Hassan und Jayab den Teen­

Gleichgewicht. Der eher überschaubare Schwierig-

agern von heute ihre autodidaktisch erlernten Tricks

keitsgrad reicht den Gaza-Surfern. Vorerst. Denn

weitergeben. Alles schön und gut zur Zerstreuung

in Wahrheit träumen sie alle von einem ungezü-

des Geistes in Krisenzeiten. Das große Ziel aller Be-

gelten Ausritt auf einem der großen Ozeane.

mühungen aber ist die Vereinigung aller surfenden

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querbeet

Mitglieder des Gaza Surf Clubs posieren am Strand von Gaza mit den neuen Brettern aus den USA. Auf dem Bild: Surfpioniere Abu Hasiera (4.v.l.) und Abu Jayab (2.v.l.)

Nationen des Mittleren Ostens. Der Amerikaner Alexander

Rashkovan, Surfguru aus Tel Aviv, ist Teil des Films. Auch

Klein bekam ebenfalls Wind von diesen ambitionierten Be-

er will versöhnen, am besten auf dem Strandabschnitt,

mühungen und porträtierte 2009 in seinem Dokumentar-

der bisher noch durch meterlange Stacheldrahtknäuel ab-

film „God went surfing with the devil“ sowohl die Szene

getrennt ist. „Wir Surfer wollen bestimmt niemanden um-

der Palästinenser als auch die der Israelis. „Beide Seiten

bringen“, sagt Rashkovan. „Wenn ich neben einem Pa-

wollen irgendwann gemeinsam auf die Wellen“, erfuhr er.

lästinenser surfe, werde ich von ihm lernen

„Skurril ist jedoch, dass die israelischen Surfer eine idyl-

und er von mir. Wir wären Vorbild für un-

lische Vorstellung vom Meer vor Gaza haben. Sie glau-

sere Regierungen.“ Das sind sie schon jetzt,

ben, dass sie dort ein neues Hawaii finden. Und die Palä-

eine große Initiative parareligiöser Aktivisten,

stinenser denken das Gleiche von Israel. Sie merken nicht,

die ihren Anfang nahm in einem kleinen Ar-

dass sie schon jetzt die gleiche Küste besurfen.“ Arthur

tikel in der L.A. Times.

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„Beide Seiten wollen irgendwann gemeinsam auf die Wellen“ Alexander Klein


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nachgefragt

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nachgefragt

Spürnase

in der Wildnis Nachgefragt bei Andreas Kieling interview Jan Schernbeck Fotos © Andreas Kieling

Den Beinamen „Bärenmann“ hat er sich erarbeitet. Es wäre aber unzureichend, Andreas Kieling nur darauf zu reduzieren. Seit mehr als 20 Jahren ist der Tier- und Naturfilmer überall in der Welt unterwegs. Er lebt mit Grizzlys in Alaska und Berggorillas im Kongo, taucht mit Salzwasserkrokodilen in Australien und begegnet KomodoWaranen in Indonesien – Tiere, denen sich der gebürtige Thüringer mit einer Mischung aus Vorsicht und Einfühlungsvermögen nähert. Und die er mit der Kamera einfängt. Doch auch die deutsche Tierwelt fasziniert den 52-Jährigen. In seinem aktuellen Projekt hat sich Andreas auf die Fährte vom „wilden Deutschland“ begeben. RAUS! hat nachgefragt, was bei der Suche herausgekommen ist.

Echse mit Überlänge: KommodoWaran in Indonesien

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nachgefragt

Mann und Bär

A

ndreas, dein neues Buch „Durchs wilde­

hat mich sehr beeindruckt. Und ich bin zu folgendem

Deutschland“ ist seit März auf dem

Schluss gekommen: Deutschland ist eines der abwechs-

Markt. Die zweiteilige Terra-X-Dokumenta-

lungsreichsten und interessantesten Länder für Outdoor­

tion „Kielings wildes Deutschland“ wurde

fans, Wanderer und Naturliebhaber! Wir haben hier

im Fernsehen ausgestrahlt. Wie blickst du heute

eine grandiose Mischung aus Natur, unterschiedlichen

auf dieses Projekt zurück? Ich gehe mit einem sehr

Landschaften und alter gewachsener Kultur: von den

positiven Bild aus diesem Projekt. Deutschland ist mir ja

Alpen bis zum Wattenmeer, vom Mittelgebirge bis zu

nicht fremd. Ich bin früher Förster in der Eifel gewesen

den Tiefebenen.

und habe schon mehrmals in Deutschland für große Projekte gedreht. Vor drei Jahren beispielsweise bin

War denn der Überraschungseffekt bei den

ich entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze

Recherche-­und Dreharbeiten für dich ähnlich

gewandert (Buch „Ein deutscher Wandersommer“, Anm.

groSS wie bei der Produktion von „Ein deutscher

d. Red.). Trotzdem hat mich das letzte Jahr sehr in

Wandersommer“? Die Überraschung war anders. Der

seinen Bann gezogen und mich in vielerlei Hinsicht noch

Wandersommer war eher eine romantische Wanderung

mal staunen lassen. Diese enorme Artenvielfalt, diese

durch Deutschland mit einem Anfang und einem Ende.

unterschiedlichen Landschaften, die wir in Deutschland

Der Start war im Dreiländereck, Bayern, Sachsen, Tsche-

haben, die Begegnungen mit Menschen, die mir sehr

chien, und das Ziel war am Priwall an der Ostsee. Trotz

unterschiedliche Geschichten erzählt haben: Das alles

der enormen Länge von 1.400 Kilometern hatte ich bei

50

raus-magazin 2 / 2012

„Ich stand dort mit Menschen zusammen, die völlig ergriffen waren und Tränen in den Augen hatten, als Tausende von Kranichen über der Ostsee runtergingen.“


nachgefragt

Verlosung Für sein aktuelles Buch „Durchs wilde Deutschland“ war Andreas Kieling zusammen mit seiner Hündin Cleo von den Alpen bis zum Wattenmeer unterwegs. RAUS! verlost drei Exemplare des faszinierenden Buches. Beantworte einfach dieser Wanderung nie schwere Füße. Als ich oben an

folgende Frage: Wie lange dauerte

der Ostsee ankam, dachte ich: „Eigentlich würde ich

Andreas' erste Luchsbegegnung? Antwort

jetzt gern noch weiterlaufen.“ Bei dem Projekt „Das

per E-Mail an info@rausmagazin.de.

wilde Deutschland“ dagegen haben wir uns gezielt

Einsendeschluss ist der 31. August 2012.

verschiedene Orte rausgesucht. Zum Beispiel Branden-

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

burg zwischen Fürstenwalde und Frankfurt an der Oder, wo Biber, Fischotter und Wölfe leben. Dort bin ich mit einem riesigen Wels getaucht. Auch das Berchtesgadener

In den meisten Fällen wird die Arbeit des Tierfil-

Land mit Königssee, Watzmann und den wunderschö-

mers vor allem mit groSSen Tieren wie Elefanten

nen Alpenlandschaften, von denen eine unglaubliche

oder Bären assoziiert, die nicht vor der eigenen

Faszination ausgeht, gehört dazu. Ebenso das Watten-

Haustür leben. Inwiefern unterscheidet sich die

meer, wo sich alle zwölf Stunden eine Landschaft neu

Film­arbeit in der heimischen Natur von der in

gestaltet. Das alles hat mich wirklich fasziniert. Am Ende

anderen Teilen der Erde? In Deutschland gibt es

der Tour haben wir Kraniche auf dem Darß gefilmt. Ich

für den Tierfilmer eine besondere Herausforderung.

stand dort mit Menschen zusammen, die völlig ergriffen

Viele Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv, auch

waren und Tränen in den Augen hatten, als Tausende

wenn sie es früher vielleicht nicht waren. Wenn man

von Kranichen über der Ostsee runtergingen. Alle sagten

beispielsweise als Wanderer unterwegs ist, dauert die

nur: „Meine Güte, ist das schön!“

Begegnung mit diesen Tieren meistens nur Sekunden. Das sieht dann so aus, dass eine Wildschweinrotte den

War das für dich der schönste Moment der Dreh-

Waldweg überquert oder dass du von einem vorüber-

arbeiten? Es gab viele schöne und emotionale Mo-

fliegenden Uhu die Silhouette erkennst. Meine erste

mente. Du stehst zum Beispiel auf 2.000 Meter Höhe

Luchsbegegnung im Harz in freier Wildbahn dauerte

und bist einem Rudel Steinböcke sehr nah. Da bist du

nur zwei Sekunden. Ich konnte nicht mal ein Foto

emotional extrem aufgekratzt, zumal du vorher mit

machen, weil ich gar nicht so schnell meine Kamera

einer 30 Kilo schweren Ausrüstung eine anstrengende

parat hatte. Ähnlich war es mit meinem ersten Wolf

Klettertour gemacht hast. Da fühlst du dich einfach

in der Lausitz. Er sah uns, wir sahen ihn, und weg

frei. Du schaust über die Alpen und hast endlich die

war er. Wenn man in Deutschland unterwegs ist, muss

Steinböcke gefunden, hinter denen du seit sieben Tagen her bist.

Andreas mit Wels nach gemeinsamem Tauchgang

Gab es während der Produktion auch kritische Momente? Kritisch war es für uns vor allem dann, wenn das Wetter nicht mitspielte oder sich die Tiere nicht haben blicken lassen. Daneben hatte ich einen Unfall auf der Tour. Ich habe eine Woche in einer riesigen Eiche gelebt, um das Leben in diesem Baum zu porträtieren und ein Gespür dafür zu bekommen. In dem 700 Jahre alten Baum lebten Hirschkäfer, Pirole, Wiedehopfe, Hornissen und Fledermäuse. Als ich in einer Höhe von rund 14 Metern kletterte, brach ein großer trockener Ast von oben ab und traf mich. Da ich in dem Moment nicht richtig gesichert war, drohte ich abzustürzen.

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nachgefragt

man entweder extrem lange auf den richtigen Moment warten oder man hat einen sehr guten Guide. Um mal eine Vorstellung zu bekommen: Bis ich einen Seeadler beim Fischfang mit meiner Zeitlupenkamera einfangen konnte, war ich bereits mehrere Monate auf der Suche danach! Trotzdem hatte ich jeden Tag grandiose Seeadlerbeobachtungen, aber das waren nicht die starken Bilder, die man fürs Fernsehen braucht. Wie viel Zeit nahmen die Dreharbeiten bei deinem letzten Projekt in Anspruch? Ich hatte für das Projekt 14 Monate Zeit. In diesem Zeitrahmen gab es 220 Drehtage. Drehtag bedeutet jedoch nicht, dass acht

Mit welchen Problemen musstest du dich während der Dreharbeiten auseinan-

Stunden am Tag die Kamera läuft. Man probiert viel,

dersetzen? Neben dem Wetter bestand die Schwierigkeit darin, die Tiere zu finden.

positioniert sich neu. Du musst Szenen abbrechen, weil

Sie waren zwar meistens da, hatten jedoch eine gewisse Scheu. Darüber hinaus spielt

du nicht nah genug an die Tiere herankommst oder

bei Dreharbeiten oft die Konfrontation mit dem Naturschutz eine Rolle. Wir haben in

das Wetter nicht mitspielt. Für die Dreharbeiten sind

Deutschland sehr strenge Gesetze, die natürlich auch für mich gelten. Da muss man im

mein Hund Cleo und ich mehr als 3.000 Kilometer zu

Vorfeld zahlreiche Dreh- und Sondergenehmigungen einholen.

Fuß gelaufen, oft mit einer Ausrüstung von gut 25 Kilo. Aber nur so war es möglich, bestimmte Tiere mit der Kamera einzufangen.

Es ist auffallend, wie nah du den Tieren in vielen Situationen bist. Wie näherst du dich den Tieren und wie verhältst du dich in dieser Situation? Es ist ein bisschen Indianer spielen. Ich versuche, mich in das Tier hineinzuversetzen. Wo gibt es

Wie sahen die Vorbereitungen für das Projekt aus?

Futter? Wo kann ich mich verstecken? Dank einiger Erfahrung liege ich da oft ziemlich

Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich mich mit der

nah an der Realität.

deutschen Natur und interessanten Drehorten sehr gut auskenne. Wenn ich in eine Region komme, versuche

In deinen Büchern schaffst du den Spagat zwischen spannenden Erlebnisberich-

ich, Zeichen der Natur zu deuten. Das kann beispiels-

ten und biologischen Fakten. Hat sich das mit der Zeit entwickelt oder gibt es

weise ein Trittsiegel oder ein Kothaufen sein. Außerdem

Kollegen im Lektorat, die sagen: „Jetzt reicht es mit dem Biounterricht“? Ich

hilft mir Cleo als Spürnase. Sie hat mir Sachen gezeigt,

versuche beim Schreiben, nicht zu biologisch oder auch belehrend zu sein. Du musst

auf die ich sonst nicht mit dieser Genauigkeit gekom-

aber wissen: Ich bin ein großer Tier- und Naturfreak und gleichzeitig ein großer Outdoor­

men wäre. Auch Guides haben mir geholfen.

fan. Als ich in der dritten Klasse mein erstes Buch gelesen habe, war dies „Robinson Crusoe“. Mich hat diese Geschichte See you in a while, crocodile.

enorm fasziniert, diese Mischung aus Abenteuer, Schiffbruch, Survival, mit wilden Tieren zusammenleben, einen Freund haben, aber sich auch in der Natur behaupten zu müssen. In diesem Buch kommt sehr viel zusammen. Das wollte ich auch immer mal erleben. Mich haben aber auch die Natur selbst und die Tiere interessiert. Wenn du viel draußen bist, merkst du irgendwann, dass in der Natur alles miteinander zusammenhängt. Davon bin ich enorm fasziniert und versuche, meine Faszination anderen Menschen nahezubringen und sie dafür zu begeistern. Manchmal bin

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nachgefragt

Seeadler beim Rehfrühstück

ich vielleicht zu selbstverliebt in ein paar Hirschkäfer, die in einer alten knorrigen Eiche in Brandenburg sitzen (lacht). Aber ich möchte schon für die Natur begeistern. Dazu gehört neben Aktivitäten draußen auch, die Natur wahrzunehmen. Das kann ich aber nur, wenn ich auch etwas über die Natur weiß. Du warst Anfang des Jahres zum ersten Mal auf Vortragsreise. Die Multivisions­

Was war für dich der Höhepunkt der Vortrags-

show „Mein Leben mit wilden Tieren“ war in 24 deutschen Städten zu sehen. Wie

reihe? Beim Fernsehen bekommst du am nächsten

ist dein persönliches Fazit der Tour? Ich bin am Anfang recht skeptisch an die

Tag eine nüchterne Einschaltquote ausgedruckt. Es ist

Tour herangegangen, weil ich mir unsicher war, ob ich das überhaupt durchhalte.

natürlich auch schön mitzubekommen, wie viele Men-

Ich lebe da in zwei verschiedenen Welten. Zum einen gibt es das autarke Leben in

schen deine Sendung gesehen haben. Auf der Bühne

der Natur. Andererseits stand ich bei der Tour vor bis zu 1.300 Zuschauern auf der

spürst du jedoch sofort die Reaktionen der Zuschauer.

Bühne. Da habe ich mich vorher gefragt: Hältst du das durch? Kannst du das? Auf

Anschließend stehen noch hundert Leute vor dir, weil

der Tour war ich dann überrascht, wie viele Leute mich kennen. Viele Zuschauer

sie ein Buch signiert haben möchten, das sie nach der

haben anschließend gesagt: „Bitte kommen Sie bald wieder. Wir hätten Ihnen noch

Show gekauft haben. Das empfand ich als ein ganz

zwei Stunden zuhören können.“ Im Publikum waren auch viele junge Menschen, und

großes Kompliment. Ich habe mich selten so wohl und

da habe ich gemerkt, dass ich mit den Vorträgen auch was bewirken kann. Das hat

glücklich gefühlt wie bei dieser Tour. Auch die Reakti-

mich sehr motiviert.

onen auf meiner Facebookseite waren fast durchweg

„Um mal eine Vorstellung zu bekommen: Bis ich einen Seeadler beim Fischfang mit meiner Zeitlupenkamera einfangen konnte, war ich bereits mehrere Monate auf der Suche danach.“ raus-magazin 2 / 2012

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nachgefragt

positiv. Nach der Tour stieg die Anzahl der Freunde von

Kilo weniger auf den Rippen komme ich erholt wieder.

4.000 auf über 9.000 an. Das gab es nicht einmal nach

Ich habe kein Ohrenpfeifen mehr, kein Augenzucken,

großen Filmausstrahlungen. Insgesamt war es eine neue

der Magen tut nicht weh, der Rücken macht keine

und sehr positive Erfahrung.

Probleme, obwohl ich mich manchmal wirklich gequält habe. Dann bist du drei Wochen zurück in Deutschland

Steinbock

Du hast schon angedeutet, dass die Tour ein ziem-

und wieder im Hamsterrad drin. Alle wollen was von

licher Kontrast zu deiner bisherigen Arbeit war.

dir. Dann schließt du nur noch die Augen und denkst:

Bei den Vorträgen stehst du im Rampenlicht und

„Meine Güte, war das schön da oben in der Tundra bei

redest frei für mehrere Stunden. Die Dreharbeiten

den Eisbären.“ Aber ich habe gelernt, auch damit gut

in der Wildnis dagegen sind eher einsam und still.

zurechtzukommen. Mein Hund Cleo kann das übrigens

Wie erlebst du diesen Unterschied? Als ich ein jun-

auch ganz gut.

ger Mensch war, hätte ich das nicht so ohne Weiteres

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weggesteckt wie heute. Früher ging es mir so, dass ich

Cleo ist seit einigen Jahren deine ständige Be-

bei der Rückkehr aus der Wildnis am liebsten gleich

gleiterin. Kannst du dir Dreharbeiten ohne Hund

wieder umgekehrt wäre. Nun habe ich das Glück, dass

eigentlich noch vorstellen? Das geht schon noch.

ich ein mitteilsamer Mensch bin und andere Personen

Es gibt auch Dreharbeiten mit großen Beutegreifern wie

gern an meinen Abenteuern, meinen Erlebnissen und

Bären, wo ein Hund sogar stört. Cleo ist ein sehr auf-

meiner Sicht teilhaben lasse. Insofern ist der Spagat

merksamer Hund. Im Falle von Bären würde sie bellen,

heute nicht so groß für mich. Schwierig ist es für

knurren oder ihn sogar angreifen. Der Bär als selbst-

mich eher nach Dreharbeiten. Da sind die ersten Tage

bewusstes Tier würde Drohgebärden zeigen oder den

danach furchtbar. Du kommst beispielsweise von einem

Hund attackieren. Trotzdem bin ich sehr gern mit Cleo

Eisbärendreh, warst dort im Einklang mit der Natur.

zusammen, da wir beide sehr gut miteinander harmo-

Selbst nach einem mehrwöchigen Dreh mit Schneesturm

nieren. In vielen Fällen ist sie mir auch eine große Hilfe.

und Erfrierungen an Gesicht und Händen und fünf

Vor allem ist sie ein echter Freund!


nachgefragt

Deine Projekte sind oft mit ziemlich viel Arbeit

und gedeihen, die man selbst gesät hat und dann auch ernten kann. Das ist ein tolles

verbunden. Du bist lange unterwegs und drauSSen

Gefühl. Ansonsten versuche ich, in meiner knappen Freizeit viel zu lesen. Ich gehe täglich

gibt es viele Risiken wie wilde Tiere oder gefähr-

joggen und mache ein Schnellkrafttraining. Danach gehe ich noch an den Boxsack, um

liches Gelände. Wie geht deine Familie damit um?

mich locker zu machen.

Ich habe das große Glück, eine sehr tolerante Frau zu haben. Wir sind mit der Zeit da reingewachsen. In

Welche Projekte planst du als Nächstes? Für das ZDF machen wir weiter mit der

frühen Jahren hat sie mich bei einigen harten Touren

Reihe „Expeditionen zu den Letzten ihrer Art“. Hierfür geht es im Juni nach Äthiopien. Dort leben im Hochland die letzten Wölfe Afrikas, um die es nicht gut steht. Weitere Drehs sind in West-Australien und auf den Galapagos­inseln geplant. Gibt es ein Traumprojekt, das du noch verwirklichen möchtest? Nein. Ich habe meine Traumprojekte alle schon gemacht. Das mag jetzt etwas merkwürdig klingen. Mein langes und autarkes Leben in Alaska, wo ich teilweise ein halbes Jahr lang in der Wildnis verbracht habe, war ein großer Traum von mir, und den habe ich mir 14 Jahre lang erfüllt. Es gab auch Misserfolge und Fehler. In dieser Zeit habe ich aber Sachen erlebt, die mich bis an mein Lebensende beeindrucken werden. Natürlich gibt es Projekte, die ich noch gern machen würde. So möchte ich gern noch einmal zu den Berggorillas zurückkehren oder in die Namib zu den Wüsten­ elefanten oder wieder raus zu den Grizzlys auf die Aleuten. Das sind Dinge, die mich immer wieder in ihren Bann ziehen.

Wollhandkrabbe, Dresdner Elberkundung

wie beispielsweise am Yukon in Alaska begleitet. Sie beneidet mich nicht. Vielmehr bedauert sie mich manchmal, dass ich wieder für einige Monate in die Wildnis muss, wo ich mich mit Moskitos und dem Wetter herumschlage. Sie ist da sehr tolerant, und das gibt mir eine gewisse Sicherheit. Unsere Kinder haben von klein an gelernt, dass Papa mal für ein paar Wochen oder Monate weg ist. Das Entscheidende ist aber: Er kommt wieder, und dann ist er da! Weil sie das gelernt haben, kann unsere Familie sehr gut damit umgehen. Welche Ausrüstungsgegenstände hast du immer bei dir, wenn du auf Reisen bist? Kompass, Messer, Schreibblock und eine Mini-Ausgabe der Edda (wikingerzeitliche Gedichtsammlung, die von Göttern und Helden berichtet, Anm. d. Red.). Auch ein Fotoapparat und eine kleine Filmkamera habe ich fast immer bei mir, da es Dinge gibt, die du nur einmal in deinem Leben erlebst und dann nie wieder. Wie verbringst du deine Zeit im Freien, wenn es nicht um die Arbeit geht und die Filmkamera zu Hause bleibt? Ich habe eine kleine Landwirtschaft, sogar mit alten Traktoren. Ich sehe gern Sachen wachsen raus-magazin 2 / 2012

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So m mer Mo de Endlich ist er da, der Sommer. Und mit ihm die Zeit für leichte, bunte Vielfalt bei deinen Aktivitäten im Freien. Auch bei dem, was du trägst. Also Schluss mit der Frühjahrsmüdigkeit und raus in die Sonne! Viel SpaSS mit der Sommermode!

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Fotos © Lars Wehrmann/surfshop-kiel.de | Produktion Vera KannegieSSer | Styling Bente Bosmann


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raus-magazin 2 / 2012


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raus-magazin 2 / 2012

59


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60

raus-magazin 2 / 2012


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raus-magazin 2 / 2012

63


portr채t

64

raus-magazin 2 / 2012


porträt

Wellengang Sich dick mit Vase-

mit der Zeit die sieben

line einzuschmieren,

schwierigsten Kanäle

ist erlaubt. Dazu eine

zu zähmen. Zwei der

Badehose – mehr

Ocean‘s Seven hat der

braucht es nicht. Eine

45-Jährige bereits in

der härtesten Wasser-

der Tasche. Und den

straSSen der Welt zu

einen oder anderen

durchschwimmen, ist

Rekord, im Becken

etwas für die Könige

wie im Meer. RAUS!

unter den Wasserrat-

über einen Schwimmer

ten. Ein Burghausener

zwischen Badesee,

Lehrer hat sich aufge-

Klassenzimmer und

macht, in einem unge-

ozeanischen Freuden

wöhnlichen Wettlauf

und Leiden.

Extremschwimmer Christof Wandratsch Text Benjamin Hellwig

raus-magazin 2 / 2012

65


porträt

Gegenströmungs-Simulator

M

foto © alpen PR

ount-Everest-Bezwinger sind in der Über-

„Dann bin ich kurz heim, um zu essen. Und nachher

zahl. Den Ärmelkanal zu durchschwim-

geht‘s nochmal zwei Stunden Schwimmen und zwei

men, kabbelige 33 Kilometer zwischen

Stunden Rudern“, sagt er ruhig und analytisch in mar-

britischem Dover und französischem Ca-

kantem Fränkisch. Er rührt seinen Becher um. Im Garten

lais, bleibt einem überschaubaren Kreis

zwitschern die Vögel. Addiert man, kommen ein paar

von Extremsportlern vorbehalten. Gerade

Jahre zusammen. Der gebürtige Veitsbronner verbringt

mal 1.250 Menschen kraulten sich in der Geschichte

einen bedeutenden Teil seines Lebens im Wasser. Keine

des Kanalschwimmens erfolgreich durch die teilwei-

Frage, dass ihm das Element liegt. Dabei ist es ihm egal,

se sichtlich verschmutzte und strömungsstarke Meer-

ob im Meer, See oder Fluss, er fühlt sich überall wohl.

enge. Christof Wandratsch ist einer von ihnen. Und

Seit nunmehr über vier Jahrzehnten ist er im Schwimm-

schnellster Deutscher. Den 45-jährigen Lehrer einer

sport aktiv, ist zudem Triathlet. Und dennoch: „Ich habe

Burghausener Hauptschule trockenen Fußes zu fassen

nach wie vor einen Heidenrespekt vor dem Wasser. Und

zu bekommen, ist kein einfaches Unterfangen. Sitzt er

würde mich eher als ängstlichen und vorsichtigen Typen

nicht wie gerade in seinem Haiminger Garten unweit

beschreiben“, sagt er und verweist gleich sorgfältig auf

der österreichischen Grenze, ist er meist von Wasser

die Gefahren. Man könne noch so ein guter Schwimmer

umgeben. In irgendeinem Ozean der Welt – oder im

sein, ein Krampf im Bein, dann noch Wasser verschluckt:

heimischen Wöhrsee am Fuße der längsten Burg der

„Da ersäufst du. Das Wasser hat keine Balken, an denen

Welt. Sein heutiger Tagesablauf? Morgens um halb

du dich festhalten kannst.“ Ausschließlich im Burghau-

sechs in den 17 Grad kühlen See, knappe zwei Stun-

sener See schwimmt er ohne Begleitboot oder Aufsicht.

den Schwimmen mit Gegengewicht im Schlepptau und

Einmal herum sind zwei Kilometer. Immer am Ufer ent-

Musik im Ohr. Ab zur Schule, Unterricht bis halb eins.

lang, die Badeinseln geben ihm Sicherheit.

66

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„Mei, wenn der Christof so gern im Wasser ist und immer rumpaddelt, geht er halt mal in den Schwimmverein.“


porträt

Unsere persönlichen Germany´s Seven

5 Wilhelmshavener Leuchtturmschwimmen

Eine kleine Auswahl an interessanten Veranstal-

07.07.2012

tungen rund ums Freiwasserschwimmen

Distanz: zwischen 5,5 und 6,5 km Vom 100 Jahre alten Leuchtturm Arngast zum

1 Langstrecken-Schwimmen München

Südstrand

Als Christof über den bayerischen Schwimmverband

23.06.2012 Distanzen 4 km, 1 km

6 Deutsche Meisterschaften im Freiwasser-

Regattastrecke Oberschleißheim

schwimmen

für einen Langstrecken-Wettkampf im Mittelmeer vor Sizilien eingeladen wird, wendet er sich erstmals von den Kacheln des Beckens ab. „Ich bin damals von der

28.06. – 01.07.2012

2 19. Internationales Müggelseeschwimmen

Distanzen: von 2,5 bis 25 km

Nachtschicht nach Hause gekommen“, erinnert er sich.

19.08.2012

Großkrotzenburg

Und seine Mutter sagt in Herzblatt-Manier: „So, lieber Christof, jetzt musst du dich entscheiden.“ Den paral-

Distanz: 3,5 km quer durch den Müggelsee

7 17. Internationales Chiemsee-Schwimmen

Strandbad Rahnsdorf/Müggelsee

22.07.2012

ein in Russland cancelt er. Die Entscheidung fällt ihm

3 2. Hamburger Freiwasserschwimmen

Distanz: 4,3 km

01.09.2012

Von der Fraueninsel zum Strandbad Feldwies

Distanzen: 0,5 km, 1,25 km, 2,5 km, 5 km

Übersee am Chiemsee

mals seinen Entschluss begründet. Aufgeregt geht er Weitere Veranstaltungen unter

ins Rennen, noch nie zuvor ist er zehn Kilometer ge-

www.schwimmkalender.de

schwommen, nicht mal im Training. „Ich habe an dem

4 Glücksburger Förde-Crossing

Tag mehr Essen mit ins Boot genommen, als ich heute

11.08.2012

für ein Zehn-Stunden-Schwimmen brauche“, sagt der

Distanz: 3 km durch die Flensburger Förde

45-Jährige. Christof gewinnt den Wettkampf im Meer,

Von Dänemark nach Deutschland

„Meine neue Fettschicht isoliert den Körper jetzt besser. Trotzdem sind zwölf Grad immer noch saukalt.“

leicht: „Mei, ich war noch nie am Meer! Und im Sommer geh ich doch nicht nach Russland“, habe er da-

und 3 x 1,25 km Hamburg

lel stattfindenden Wettkampf mit seinem Schwimmver-

mehr noch: „In Sizilien habe ich Blut geleckt.“ Eine Kollegin seines Vaters war es, die den Startschuss

Eine Weile fährt er zweigleisig, ist im Winter im Be-

gab: „Mei, wenn der Christof so gern im Wasser ist

cken, im Sommer auf Zehn- oder 15-Kilometer-Rennen.

und immer rumpaddelt, geht er halt mal in den

1987 bricht er nach vier Stunden auf der Strecke von

Schwimmverein“, habe sie über den damals Vierjäh-

Capri nach Neapel noch ab, seine Unerfahrenheit be-

rigen gesagt. Routiniert und detailliert zählt der heute

schert ihm einen Hungerast: „Da sind Fehler über Feh-

die Ergebnisse zurückliegender Wettkämpfe auf, so, als

ler passiert, aber mein Gott, man muss es ja auch ir-

seien sie auf ewig in ihm verankert. Selbst das entfernteste Rennen hat er noch klar vor Augen. 1974, mit sieben bei der SG Fürth, habe er das erste Mal an einem Wettbewerb teilgenommen. Bezirksmeisterschaften, 50 Meter Brust. „Eins elf null eins“ sei er da geschwommen. Drei Jahre später, bei seinen ersten deutschen Jahrgangsmeisterschaften, kommt er gleich in die Finals über 400 und 200 Meter Kraul und 200 Meter Delfin. Damals schon habe sich herauskristallisiert, dass ihm längere Strecken besser liegen. Doch plötzlich brechen seine Leistungen ein. Er trainiert immer weniger, zum Teil nur noch zwei-, dreimal pro Woche. 1979 ist er auf 400 Kraul dann auf einmal nur noch Vorletzter. Dass die Konkurrenz stärker ist, stört ihn. Der Ehrgeiz kocht hoch. Er wechselt zu einem Verein in Erlangen und plötzlich ist jeden Tag Training. Mit dem BayernKader schwimmt er an einem Wochenende das Pensum eines ganzen Monats. Er kämpft sich rein. Bei den deutschen Meisterschaften 1980 wird er gleich Dritter. „Meine erste Medaille, so was merkst du dir einfach“, sagt Christof und lacht.

foto © aqua lung

raus-magazin 2 / 2012

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porträt

gendwie lernen.“ Ein Jahr später realisiert er, dass im Becken die Konkurrenz rund um damalige Schwimmgrößen wie Michael Groß, Thomas Fahrner und Rainer Henkel zu groß ist. Er konzentriert sich auf die langen Distanzen, bekommt aber auf der 20-Meter-Bahn im Keller der Erlanger Uni, wie er sagt, „die Krise“. Er wechselt nach Burghausen, wo 1991 Stefan Hetzer sein Coach wird. Der frühere Trainer von Kristin Otto sucht nach der Wende an der österreichischen Grenze eine neue Herausforderung und ist „auf Anhieb begeistert vom Langstreckenschwimmen“. Mit Stefan kommen die internationalen Erfolge. Auf der 25-Kilometer-Strecke bei den Europameisterschaften 1991 in Terracina und 1995 in Wien lässt Christof die komplette Konkurrenz hinter sich. „Das war der endgültige Durchbruch“, sagt der 45-Jährige. Seine Triathlon-Einsätze mit dem Abu Dhabi Team ruhen schon ein paar Monate. Seit März, einer Phase, in der sich viele intensiv ums Purzeln der Pfunde bemühen, hat sich Christof 20 Kilo zusätzlich angefuttert. Die niedrige Wassertemperatur kann im Weg stehen, bei seinem letzten großen Ziel: den Ocean‘s Seven. Der Wettlauf ist das ozeanische Pendant zu den Seven Summits, der Bezwingung der sieben höchsten Berge des jeweiligen Kontinents. Er wäre weltweit der Erste, nie zuvor hat jemand die sieben schwierigsten Meerengen schwimmerisch bezwungen. „Meine neue Fettschicht isoliert den Körper jetzt besser“, sagt er zuversichtlich. „Trotzdem sind zwölf Grad immer noch Bienvenue en France foto © dpa

saukalt.“ Seine Stimme klingt angewidert, fast sauer. So richtige Freude scheint nicht aufzukommen beim

„Vor manchem Start frage ich mich tatsächlich, warum bist du nicht 100-Meter-Läufer geworden? Dann wäre es in zehn Sekunden rum. Sobald ich aber im Wasser bin, freu ich mich und es läuft.“

Gedanken an neun Stunden im 35 Kilometer breiten Irish Channel zwischen Schottland und Irland. Hinter zwei der Ocean’s Seven hat er schon seinen Haken gemacht. Den englischen Ärmelkanal bezwingt er beim zweiten Versuch, 2005, in neuer Weltrekordzeit: Sieben Stunden, drei Minuten, 52 Sekunden stehen auf der Uhr, als er in Frankreich ankommt. Auf der Haut trägt er beim Queren der Meerenge nicht mehr als das, was 1875 Captain Matthew Webb schmückt. Der Brite ist der Erste in der Geschichte. Durch Strömung und Wellengang geht er Umwege und benö­ tigt fast 22 Stunden, ein paar Becher Kaffee und den einen oder anderen Brandy. In Calais empfehlen ihm französische Ärzte nach seiner Ankunft einen kräfti-

68

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porträt

gen Schluck Portwein, den er nicht ablehnt. Für Chris­ tof und seine rund 40 Mitstreiter um die Kanalkrone heute unvorstellbar. Alle zwanzig Minuten nimmt er seinen

Becher

Symplexan,

ein

Kohlehydrat-Getränk,

das er mitentwickelt hat. Anderthalb Liter entsprechen einem Teller Nudeln. „Dann esse ich immer wieder ein Gel, damit ich auch mal was Festes zwischen den Zähnen hab. Das ist mein Menüplan.“ Verzögerungen durch Nahrungsaufnahme bringen ihn auch mal auf die Palme. Vor allem dann, wenn sie den Rekord kosten. Obst ist beim ersten Versuch am Ärmelkanal 2003 schuld. „Wir haben herumdiskutiert, dass ich die Banane nicht kleingeschnippelt, sondern im Ganzen bekommen habe. Solche Fehler summieren sich“, sagt er. Um gerade mal zwei Minuten verpassen sie da noch die Bestzeit. Trainer Hetzer habe sich foto © aqua lung

foto © aqua lung

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porträt

„Dann esse ich immer wieder ein Gel, damit ich auch mal was Festes zwischen den Zähnen hab. Das ist mein Menüplan.“

sofort kämpferisch gezeigt und gesagt: „Dann kommen wir nächstes Jahr wieder her. Den Weltrekord holen wir uns schon.“ Wenn Christof in solchen Momenten an die Reling greift und abbricht, ist er im selben Moment bereits verärgert auf sich selbst. „Warum, Scheißdreck?“, frage er sich dann im Trockenen. Wäre alles optimal gelaufen, bei idealen Bedingungen, könne er ein Scheitern auch abhaken. „Meine Ziele sind relativ hoch. Sie sind aber immer realistisch.“ Die kämpferische Einstellung von Schwimmer und Trainer formte sich über Jahrzehnte symbiotisch. Stefan wisse, dass Christof nicht mehr „der Jüngste“ sei.

foto © alpen PR

„Dem Körper neue Reize zu setzen, ist jetzt wich-

Im weniger ungewöhnlichen Leben ist der Lehrer Chris­

tig. Und mein Coach weiß genau, wie ich wann

tof, wie er selbst sagt, „ein eigentlich sehr ruhiger, ge-

reagiere. Wir müssen nicht immer reden. Wenn

lassener Mensch.“ An seiner Burghausener Hauptschule

ich zum Training komme, sieht er, ob es mir gut

profitiert er von den erlebten körperlichen und damit

oder schlecht geht.“ Hassliebe nennt Christof sei-

verbundenen geistigen Strapazen. „In meinem Sport habe

ne Leidenschaft. An manchen Tagen, wenn es

ich gelernt, mit Belastungen umzugehen. So kann ich

besonders wellig aussieht, das Wasser kalt ist,

gut an schwierige Situationen in der Schule herange-

Haie und Quallen lauern, habe er Gedanken an

hen.“ Nicht ganz uneigennützig gibt er dabei auch sein

den Sinn hinter der Schwimmerei: „Vor manchem

Wissen weiter. „Einige meiner Schüler waren ständig

Start frage ich mich tatsächlich, warum bist du

unruhig, zappelten herum. Da habe ich gesagt, jetzt

nicht 100-Meter-Läufer geworden? Dann wäre es

kommt ihr einfach mal früh zu mir ins Training. Da

in zehn Sekunden rum. Sobald ich aber im Was-

sind sie über ein halbes Jahr lang zweimal die Woche

ser bin, freu ich mich und es läuft.“

geschwommen und waren im Unterricht schön ruhig.“ Aber eigentlich sei es auch egal,

Arme im Ärmelkanal foto © dpa

was sie machen. „Hauptsache, sie sind

aktiv und hängen net bloß

rum“, sagt Christof. Er selbst wird bis zu seinem ehrgeizigen Ziel, alle sieben der Ocean‘s Seven zu bezwingen, kaum rumhängen können. Neben dem Ärmelkanal und der Straße von Gibraltar stehen im August der Katalina Channel vor Los Angeles und der Tsugaro Channel vor Japan im Kalender. „Und ich will die nicht nur schaffen. Weltrekordzeit sollte es schon sein.“

70

raus-magazin 2 / 2012


porträt

Ocean‘s Seven North Channel Kanal zwischen Irland und Schott-

Catalina Channel Kanal zwischen Los Angeles

land, 35 Kilometer. Schwerer Seegang und kräf-

und Santa Catalina Island, 34 Kilometer.

tige Strömungen, circa zwölf Grad kaltes Wasser.

Kaltes Meerwasser, starke Strömungen, teils

Viele Quallen bei ruhiger See. Erster Versuch:

heftige Winde. Delfine oder wandernde

1924. Erste erfolgreiche Querung: 1947.

Wale. Erste erfolgreiche Querung: 1927.

Cook Strait Kanal zwischen Nord- und Südin-

Tsugaru Channel Kanal zwischen Honshu und

sel Neuseelands, 23 Kilometer. Durch Gezeiten

Hokkaido, im Norden Japans, 19,5 Kilometer.

starke Strömungen, kaltes Wasser, Quallen und

Internationale Schifffahrtsstrecke, starke Strö-

Straße von Gibraltar 2007, Weltrekord, 2:51:00 Stunden

Haie. 77 erfolgreiche Querungen. Erste erfolg-

mung, große Wellen. Tintenfische. Bisher vier

Weltbestzeit über die Schwimmdistanz beim Ironman Austria

reiche Querung: 1962.

erfolgreiche Querungen.

Molokai Channel, Pazifik Kanal zwischen den

Straße von Gibraltar Meerenge zwischen

hawaiianischen Inseln Molokai und Oahu,

Spanien und Marokko, 14,3 Kilometer. Sehr

42 Kilometer. Über 700 Meter tiefer Kanal,

viel Schiffsverkehr, Wellen, starke Winde. 185

Mehrfacher deutscher Meister im Langdistanzschwimmen

besonders starke Strömungen, Haie, hohe

erfolgreiche Querungen.

über fünf und 25 Kilometer

Rekorde Christof Wandratsch Fehmarnbelt-Querung 5:11 Stunden, seitdem Weltrekord für die Solo-Querung des Fehmarnbelts Ärmelkanal-Querung August 2005, Weltrekord (bis 2007), 7:03:52 Stunden

2006, 3,8 Kilometer in 41:26 Minuten Weltbestzeiten bei Durch- beziehungsweise Überquerungen

Wellen, Hitze, starke Winde. Acht erfolgreiche Querungen. Erste erfolgreiche Querung: 1961. English Channel Ärmelkanal zwischen Frankreich und England, 34 Kilometer. Internationale Schifffahrtsstrecke, kühles Meerwasser, starke Strömungen, Wellen. Bekannteste Kanalüberquerung, 1.250 erfolgreichen Querungen. Erste erfolgreiche Querung: 1875.

„Wir haben herumdiskutiert, dass ich die Banane nicht kleingeschnippelt, sondern im Ganzen bekommen habe. Solche Fehler summieren sich.“

Bodensee, Straße von Gibraltar, Kap der Guten Hoffnung

15 Siege bei Weltcup-Rennen im Langdistanzschwimmen Weltbestzeit Ironman Austria, 2006, 3,8 Kilometer in 41:26 Minuten

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71


Ausrüstung ErgoFlex™ Handpaddles

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eine bequeme Passform und eine makellose Sicht bietet die Ka-

form und maximalen Tragekomfort. Flache

yenne™ von Aqua Sphere®. Die Highlights dieser Brille sind die Lin-

Nähte reduzieren den Wasserwiderstand

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und verbessern die Bewegungseffizienz. Bei

gegenüber herkömmlichen Gläsern. Anti-Beschlag-Schutz sorgt

den Damenanzügen ermöglicht ein offener

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Rücken ein optimiertes Wassergefühl und

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linke Flosse entwickelt. Gleichzeitig wird so verhindert, dass die

Aqua Infinity erhält der Anzug eine

Flossenblätter beim Schwimmen gegeneinanderschlagen. Die

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73


aufbruch ausflug

Buddha bless me

HÜhenbiken im Himalaja Text Claude Balsiger Interview Benjamin Hellwig Fotos Š Martin Bissig

74

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Im Himalaja herrscht ein eisiges und

graf Martin Bissig begibt er sich an

raues Klima. Wer hier lebt, kämpft

die äuSSerste Grenze des Radsports.

täglich unter widrigen und harten

Und erlebt dabei eine unglaubliche

Bedingungen ums Überleben. Der

Geschichte. Biken auf über 6.000

29-jährige Schweizer Claude Balsiger

Meter Höhe, mitten in der steinigen

will trotz der Voraussetzungen

Natur unter lebensbedrohlichen

in der dünnen Luft dieses Gebir-

Bedingungen. In einem Gebirge, das

ges eine Bestmarke im Höhenbiken

kürzlich von einer Naturkatastrophe­

setzen. Gemeinsam mit Bikefoto-

heimgesucht wurde.

Downhill nach dem Rekordversuch

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75


ausflug

Ich bin im indischen Himalaja mit dem Bike unter-

Am Morgen spüren wir die Strapazen der vergangenen

wegs, um Tausende von Höhenmetern zu überwinden.

Nacht in jeder Muskelfaser. Trotzdem fahre ich die letzte

Ein gewagtes Unternehmen, den 6.200 Meter hohen

Etappe zum Basecamp auf 4.950 Meter über Meer, wo

Berg ohne Namen zu befahren. Das wäre ein Weltre-

wir einige Ruhetage einlegen und auf besseres Wetter

kord. Doch das Wetter spielt seit Tagen verrückt. Hef-

warten. Viele Wege unserer geplanten Route sind zer-

tige Gewitter ziehen täglich über unser Camp hinweg.

stört oder weggerissen. Die Flüsse sind noch immer un-

Hagelstürme prasseln auf uns nieder, Blitze schlagen

passierbar. Um das Risiko von Stürzen oder Verletzungen

in Berge ein und der ständige Donner grollt in unge-

zu verkleinern, meiden wir Flüsse und müssen dadurch

heurer Lautstärke. Am fünften Tag liegen wir nachts in

große Umwege in Kauf nehmen.

unseren Zelten auf 4.800 Meter über Meer wach und horchen auf das tobende Wetter draußen. Keiner von

Routinemäßig nimmt Martin per Satellitentelefon Kontakt

uns traut sich, sich zu bewegen. Der Sturm fegt direkt

mit der Schweiz auf. Doch was er aus der fernen Hei-

über unser Camp hinweg. Der tagsüber noch harmlo-

mat zu hören bekommt, ist schockierend. Überschwem-

se Bach neben unserem Camp hat sich mittlerweile in

mungen und Erdrutsche haben im Himalaja unzählige

einen reißenden Strom verwandelt. Wir müssen han-

Todesopfer gefordert. Sofort rückt unser Projekt in den

deln, unser Team aus einheimischem Fahrer, Träger und

Hintergrund und eine große Anspannung macht sich

Pferdeführer steht für die nächsten Stunden knietief im

breit. Die Gedanken sind jetzt bei den Familien unserer

eiskalten Wasser und leitet einen Seitenarm um, damit

neuen, einheimischen Freunde, die uns seit Beginn un-

unser Camp trocken bleibt.

serer Tour begleiten. Als wir am nächsten Tag die Nach-

Fahnenmeer auf tibetisch

76

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ausflug

Pause für die Lunge

Wir müssen handeln, unser Team aus einheimischem Fahrer, Träger und Pferdeführer steht für die nächsten Stunden knietief im eiskalten Wasser und leitet einen Seitenarm um, damit unser Camp trocken bleibt.

richt erhalten, dass es allen Angehörigen unseres Teams gut geht, atmen wir erleichtert auf. Die Verkehrswege sind jedoch weiterhin unterbrochen, sodass ein Weiterkommen unmöglich ist. Nach zwei Tagen des Ausharrens drehen sich unsere Gedanken im Kreis. Wir müssen uns beschäftigen, sonst laufen wir Gefahr, verrückt zu werden. Auch unser einheimisches Team will den Rekordversuch trotzdem wagen. Ohne Vorbereitung starten wir morgens um halb acht Richtung Gipfel. Anfangs habe ich einige Schwierigkeiten mit der unwegsamen Strecke, da mir die Strapazen der letzten Wochen noch in den Knochen stecken. Doch je länger der Anstieg dauert, desto besser fühle ich mich. Mir ist bewusst, dass ich keine andere Möglichkeit habe, als in die Pedale zu treten, um vorwärtszukommen. Über ein Jahr habe ich mich intensiv vorbereitet und die Expedition bis ins kleinste Detail geplant.

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Ab 5.900 Meter gibt es keine Stellen ohne Schnee mehr. Normalerweise wäre dieser Berg schneefrei. Doch durch das Unwetter haben sich die Bedingungen hier oben massiv verschlechtert. Martin motiviert mich noch einmal und bespricht mit mir mögliche Linien, doch es hilft nichts. Auf einer Höhe von 6.002 Meter über Meer komme ich endgültig zum Stillstand. Mein Ziel, den Rekord zu brechen, rückt in weite Ferne. Zum Trübsalblasen bleibt jedoch keine Zeit. Es rollt ein heftiges Gewitter heran und ich kann von Glück reden, überhaupt die 6.000-Meter-Marke geknackt zu haben. Vor dem Antritt meiner Reise habe ich von bekannten Einheimischen Gebetsfahnen mit auf den Weg bekommen. Wie ein Symbol stehen sie für wichtige Ereignisse und sind der Dank dafür, dass ich so weit gekommen bin. So gehe ich kurz vor der Abfahrt noch einmal in mich und hänge sie auf. Und wie könnte es anders sein, wir geraten beim Abstieg noch einmal in einen richtig heftigen Hagelsturm. Auch dieser scheint symbolisch für das ganze Unterfangen zu stehen. Durch die Katastrophe wurde das gesamte Projekt gefährdet und nun greife ich nach dem letzten Strohhalm, der letzten Chance, den Berg doch noch zu bezwingen. Vor mir liegt ein 15 Kilometer langer Aufstieg, ohne Wege oder Straßen, quer durch Geröll und Steilhänge. Das intensive Balancetraining im Vorfeld zahlt sich aus. Auf dem schwierigen Untergrund navigiere ich im Schritttempo um Felsblöcke und durch Gräben. Martin ist zu Fuß unterwegs, fotografiert und filmt während des gesamten Aufstiegs. Nach fünf Stunden erreichen wir die Höhenmarke 5.800 Meter über Meer. Hier oben bestätigt sich meine Befürchtung, es liegen fast 20 Zentimeter Schnee. Auch Angchuk, unser lokaler Chefguide, leidet jetzt unter der Höhe. Wie Martin beklagt er sich über stechende Kopfschmerzen. Ich habe Glück und fühle mich den Umständen entsprechend gut. Der liegende Schnee erschwert unser Vorhaben um ein Vielfaches. Werden wir unsere Aufgabe trotzdem meistern? In einer Höhe, in der andere zum ersten Mal nach Sauerstoffflaschen greifen, muss ich die schneefreien Stellen in der Falllinie hochfahren. 30 Meter später falle ich vom Bike und ringe nach Luft. Obwohl meine Lunge vom vielen Luftschnappen pfeift, normalisiert sich meine Atmung schon nach einer Minute wieder.

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Auf dem schwierigen Untergrund navigiere ich im Schritttempo um Felsblöcke und durch Gräben.


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M端hsamer R端ckweg Schlammschleppen in Leh Nach der Wucht der Wassermassen

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Da viele Straßen noch immer blockiert sind, müssen wir uns zu Fuß auf den Rückweg nach Leh machen. In dem zentralen Ort der Region Ladakh erleben wir erschreckende Szenen. Vermeintlich kleine Bäche haben sich zu reißenden Flüssen entwickelt und ganze Dorfteile weggerissen. In Leh angekommen, greife ich zur Schaufel und helfe mit, ein Waisenheim vom Schlamm zu befreien. Die folgenden Wochen setzen Martin und ich unsere ganze Energie für den Wiederaufbau der Region ein. Mittlerweile haben wir unser eigenes Hilfswerk gegründet und konnten 103 Personen helfen. Neben dem Verteilen von

Auf einer Höhe von 6.002 Meter über Meer komme ich endgültig zum Stillstand. Mein Ziel, den Rekord zu brechen, rückt in weite Ferne. 80

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Essensrationen werden auch Unterkünfte zur Verfügung gestellt, Schulgelder bezahlt und Heizmaterial finanziert. Im kommenden Frühjahr wollen wir versuchen, 13 der am schwersten betroffenen Familien eine Lebensgrundlage zurückzugeben und ihnen beim Bau von neuen Feldern und Häusern finanziell zu helfen.


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Hallo Claude, nach dem Rückschlag durch Schnee und Schlammlawine hast du im letzten Sommer im zweiten Anlauf den Rekord geknackt und die 6.175 Meter des Himalajaberges komplett beradelt. Wie hast du dich auf den letzten 200 Metern gefühlt? Das Gelände in diesem letzten Abschnitt war extrem steil, es gab keinerlei Pfade. Ich brauchte sehr viel Zeit, um diese Distanz hinter mich zu bringen. Und der Sauerstoffmangel war enorm. Als ich den Gipfel erreichte, fühlte ich mich für einen Moment richtig erleichtert. Allerdings war ich auch ziemlich apathisch,

Du veranstaltest auch Bikereisen ins Himalaja-Gebirge. Was muss man

da blieb nicht viel Energie für Euphorie oder Freude.

körperlich und fahrtechnisch mitbringen, um im Himalaja in die Pedalen zu treten? Himalaja wird in meinen Augen oftmals überschätzt.

Die Region dort ist karg, abgeschieden und einsam. Dennoch warst du

Schlussendlich ist vieles dort für jedermann möglich. Wir bieten eine

oftmals im Kontakt mit den Menschen, dem außergewöhnlichen Auftritt

breite Palette an, von Radwanderungen bis hin zu mehrwöchigen

sei Dank. Welche Begegnungen hast du in besonderer Erinnerung? Ich

Singletrail-Routen. Man muss aber ganz sicher kein Ausnahme-Biker

wurde von einer großen Schule in Leh eingeladen und stand Auge in

sein, um dort unterwegs sein zu können.

Auge mit 700 Schülerinnen und Schülern. Sie standen in Reih und Glied und ich musste vor ihnen eine Rede halten. Das war eine ein wenig

Und worauf darf man sich dort freuen? Es gibt wahrscheinlich nicht vie-

seltsame, aber eindrucksvolle Begegnung. Die Kinder haben so extrem

le Regionen in der Welt, wo du 14, 16 Tage auf Singletrails unterwegs

zu mir aufgeschaut, obwohl sie sich vermutlich nur schwer vorstellen

sein kannst, ohne irgendwelche Straßen zu kreuzen oder zu häufig in

konnten, was ich mit meinem Fahrrad gemacht hatte. Die Menschen,

der dörflichen Zivilisation vorbeizukommen. Das ist das Einladende!

denen ich auf meinem Rekordversuch begegnete, begrüßten mich sehr herzlich. Ich bin einen schmalen Trail mit meinem Bike hochgefahren und traf einen 70-jährigen Mönch, der sich einfach nur freute, mich zu sehen und mit mir ein paar Worte wechseln zu können. Obwohl ich für ihn ein völlig Fremder war. So etwas erlebst du in Europa nicht. Gemeinsam mit der Ladakh Buddhist Association setzt du dich mit deinem Team auch von zu Hause aus für die direkt von der Katastrophe betroffene Region ein. Was zeichnet eure Arbeit aus? Wo hapert es, wo habt ihr Erfolge? Wir wollen den Wiederaufbau der zerstörten Häuser, den die Familien selbst leisten müssen, mit unserer Hilfe unterstützen. Wir finanzieren mit Spendengeldern einen Teil dessen, was sie an ma-

Helmcheck

teriellen Dingen brauchen. Hauptsächlich sind das Baumaterialien. Wir gehen allerdings nicht mit einem dicken Geldbeutel dorthin, sondern arbeiten mit einem verlässlichen Partner vor Ort zusammen. Die betroffenen Menschen dort haben bereits Erstaunliches geleistet, viele der Häuser stehen wieder. Sie sind stellenweise sehr schnell vorangekommen. Es gibt allerdings auch Familien, die noch nicht so weit sind. Da liegt es daran, dass sie sich innerhalb der Familie noch nicht einig sind, was und wie sie bauen wollen. Da ziehen wir uns erst einmal zurück und sagen: „Klärt diese Dinge zunächst für euch.“

INFO Blogeinträge, Infos zur Flutopferhilfe und Fotos www.mountainbike6000.com

BICI-Adventure-Touren www.abenteuerreisen.ch Fotograf Martin Bissig www.bissig.ch

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Peking paddelnd Text & Fotos © brian bojsen

Sofern du in den letzten Monaten mal

mich und mein Team nach Peking.

auf einer Messe oder einem Konzert

Wir witterten die Chance, endlich mal

warst, stehen die Chancen gut, dass

die Ersten zu sein: Die Ersten, die die

du mit meiner Arbeit konfrontiert

Metropole vom Wasser, vom SUP aus

wurdest. Eher abseits des Rampenlichts

entdecken würden. Ich bin als Surfer

sorge ich dafür, dass der Künstler

schon in die entlegensten Orte der

überhaupt in Selbigem stehen kann.

Welt gereist. Habe neue Kulturen ken-

Denn als Projektleiter bei der Firma

nengelernt und die besten Spots der

Überkopf aus Hamburg beschäftige ich

Welt gesurft. Doch mein Surferlebnis

mich mit Bühnen, Traversen und Mes-

in China sprengt alles, was ich bis-

sebauten aller Art. Ein Job verschlug

lang kennengelernt habe.

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F

reitagmorgen, 12 Uhr, Hamburg Flughafen: Die etwas zu stark geschminkte Dame hinter dem Flugschalter sagt uns auch noch beim vierten Mal mit einer gelangweilten Höflichkeit, dass wir unsere SUPs unter keinen Umständen als Golfgepäck getarnt mit in den Flieger bekommen. Da stehen wir also und wissen nicht wei-

ter. Die Geschichte droht zu platzen, ehe sie richtig beginnt. Die letzte Rettung: der Cargoschalter der Finnair. Eine Stunde, 800 Euro und strapazierte Nerven später nehmen unsere Bretter einen Flug über Stockholm und Paris in Richtung Peking. Das Absurdeste an der Geschichte: Auf unseren Boards und Paddeln steht „Made in China“ … Ein Entspannungsbier später falle ich im Emirates-Flieger Richtung Dubai sitzend in den Schlaf und wache erst wieder auf, als die Stewardess mich bittet, meine Rückenlehne wieder gerade zu stellen. Der Schlaf tat gut. Mein Frust ist verschwunden, voller Vorfreude geht’s weiter in unserem

Anschlussflug

Richtung

China. Dass ich dort angekommen nicht gleich am Flughafen verhaftet werde, habe ich nur meinem ausgeglichenen Wesen zu verdanken. Denn zum ers­ ten Mal komme ich kurz nach dem Start der Maschine mit einer Eigenart der Chinesen in Kontakt, die uns als Europäern nicht nur fremd, sondern auch widerlich erscheint: Mein Sitznachbar rotzt im Minutentakt. Aber nicht nur oberflächlich, sondern mit der Inbrunst eines verschnupften Fußballspielers nach 90 Minuten. Er zieht dermaßen stark die Nase hoch, dass ich nur darauf warte, dass er seine Eingeweide mit auf den Gang spuckt. Ich habe keine Ahnung, ob das zur Körperkultur der Chinesen gehört, doch bis auf uns scheint sich an dem Verhalten niemand so richtig zu stören. Und als ich mich umschaue, bemerke ich, dass nicht nur neben mir ein Sechser im Lotto sitzt. Auch die Stewardessen zeigen sich auf meine Beschwerden wenig beeindruckt und verharren in asiatischer Ruhe. Nach einer guten Stunde ist es dann mit meiner Ausgeglichenheit zu Ende. Meine Faust will in das Rotzgesicht, doch meine Erziehung verbietet mir diesen Gewaltakt. Die Stewardess bemerkt nun aber immerhin meinen steigenden Unmut und erbarmt sich zu einer Sitzrochade, sodass ich die restliche Zeit neben einem Europäer sitzen darf. Nach der Ankunft stelle ich dann fest, dass ich nicht der einzige Fluggast bin, der sein erstes Abenteuer hinter sich hat. Mit der Ruhe und Entspannung bei meinem Kollegen Basti war es genau dann vorbei, als er beobachtete, wie ein kakerlakenartiges Wesen aus dem Hosenbein seines asiatischen Sitznachbarn schaute, um ganz offensichtlich kurz zu grüßen und dann wieder zu verschwinden. Basti flog die gesamte Strecke mit Hosenbeinen in den Socken und Handschuhen über dem Pullover …

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Knabberkram


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Egal. Endlich sind wir angekommen. Nach meinen ersten Schritten aus dem Flughafengebäude muss ich feststellen, dass mein früherer Sitznachbar ganz viele Gleichgesinnte auf den Straßen von Peking hat. Egal wo man hinschaut, irgendeiner spuckt immer auf die Straße. Erst später lerne ich von unserem Stadtführer, dass die Chinesen das Naseputzen, wie wir es kennen, nicht zelebrieren. Es gilt als hygienischer, den Schleim komplett aus den Nasenhöhlen hochzuziehen und auszuspucken. Ich beschließe, sollte es mit meinem Job mal nicht mehr so klappen, Tempo-Taschentücher-Vertreter in China zu werden. Wenn das nicht das Geschäft des Jahrtausends wird, verstehe ich die Welt nicht mehr. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Wir fahren zuerst in unser Hotel und sind die kommenden vier Tage jeweils 20 Stunden damit beschäftigt, einem großen deutschen Automobilhersteller einen attraktiven Messestand auf dem Pekinger Autosalon zu bauen. In dieser Zeit sehen wir von Peking so gut wie nichts. Arbeiten, Schlafen, Fast Food bestimmen unseren Tagesrhythmus. Nach getanem Job fahren wir am ersten Tag unseres echten Urlaubs ausgeschlafen zum Flughafen, um die Boards aus dem Cargoschalter zu holen. Doch leichter gesagt als getan. Die netten beiden Zollbeamten mit Dauergrinsen, die zusammen vielleicht so groß sind wie ein Europäer, drücken mir ein Zolldokument in die Hand, mit der Aufgabe, sechs Stempel von sechs verschiedenen Behörden darauf zu sammeln.

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Was bitte macht der da?

Die Schnitzeljagd kann beginnen. Die ersten drei Stempel sind relativ

men. Der sechste Fahrer, den wir ansprechen, sagt uns dann endlich

einfach zu bekommen. Gelangweilte Chinesen in nichtssagenden Schal-

auf gebrochenem Englisch, dass es in Peking generell verboten ist, Din-

tern auf dem Flughafen stempeln uns unserem Ziel näher. Die letzten

ge auf dem Autodach zu transportieren. Das hätte uns aber auch mal

drei sorgen dafür, dass wir schon mehr von Pekings Stadtleben mitbe-

vorher jemand sagen können. Und so stehen wir noch zwei weitere

kommen, als es uns lieb ist. Kreuz und quer fährt uns ein Taxifahrer

Stunden am Flughafen, ehe sich ein leicht verwirrt wirkender Chinese

durch die Stadt. Anfangs durchblicke ich nicht, was für Behörden ich

dazu erbarmt, unsere Boards aufs Dach zu schnallen und uns zum Ho-

besuche – und vor allem, welchen Zweck all die Stempel haben. Nach-

tel zu fahren – für 180 Euro Risikoaufschlag. Was willst du machen,

dem ich aber für jede Amtshandlung zwischen fünf und zehn Euro be-

wenn du ein Verdurstender in der Wüste bist?! Da bezahlt man für

zahlen muss, dämmert es mir langsam …

ein Glas Wasser einfach jeden Preis. Unser Hotel liegt gut 40 Minuten außerhalb von Peking, also beschließen wir am nächsten Morgen, in

Acht Stunden und 100 Euro Taxigeld später bekommen wir endlich

eine Unterkunft nahe dem Stadtzentrum zu ziehen, damit wir langsam,

unsere Boards aus dem Zoll. Die Beamten lächeln immer noch. Jetzt

aber sicher mal die Gewässer Pekings mit dem SUP unsicher machen

weiß ich auch, warum. Vor dem Flughafengebäude stehend, erleben

können. Zum Glück hatte der Taxifahrer uns seine Nummer gegeben,

wir dann die zweite große Überraschung. Kein Taxi will uns mitneh-

also holt er uns wieder ab und fährt uns in die City. Dieses Mal ist

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der Risikoaufschlag für den Dachtrans-

flächen hat, gibt’s dazu auch eine logische Erklärung: Die wurden kurze

port noch höher, wir fahren schließlich

Zeit nach den Spatzen abgeschafft, damit den Insekten die Brutgebiete

am Tag … Zum ersten Mal bekommen

genommen werden. Das ist doch auch logisch! Die dadurch bedingten

wir nun auch einen Eindruck von der

Staubstürme in der Stadt werden gerade in den Wintermonaten für die

Stadt selbst. Bislang waren wir entwe-

Einwohner zu größeren Plagen, als es die Spatzen oder die Insekten

der nur im Dunkeln unterwegs oder

jemals zusammen waren. Erst mit der Olympiade wurde stadtbautech-

hatten in Messehallen gearbeitet. Unser

nisch wieder der eine oder andere Baum gepflanzt.

Eindruck: ernüchternd. Peking ist eine verwelkte Blume. Die Schönheit, die der

Nach dieser ernüchternden Fahrt kommen wir endlich in unserem neu-

Stadt anlässlich der Olympischen Spiele

en Hotel im Stadtzentrum an. Der Smog verhindert, dass wir von dem

verpasst wurde, ist noch dunkel zu er-

zehnstöckigen Gebäude die oberen drei Etagen zu sehen bekommen.

ahnen. Es hat sich mittlerweile jedoch

Mit einer Dusche verwandeln wir das Wasser in eine braune Suppe

ein dunkler Schleier aus Smog, Dreck

und machen uns als Erstes auf die Suche nach einem Stadtguide,

und Verfall über die Stadt gelegt. Der

damit wir die besten Plätze zum SUP Surfing finden. Nach intensiver

Glanz, der uns durch die Fernsehbilder

Recherche unter Mithilfe eines chinesischen Arbeitskollegen haben

anlässlich des Sportgroßereignisses 2008

wir endlich einen deutsch sprechenden Guide am Start. Wir nennen

in Erinnerung geblieben ist, wird von

ihn Xing und er wird in den kommenden Tagen unser Begleiter sein.

einer Sekunde auf die andere ermat-

Doch anstatt endlich aufs Wasser zu kommen, empfiehlt er uns als

tet. Schwer vorstellbar, dass sich hier

Erstes einen Besuch der Chinesischen Mauer. Na gut, warum nicht.

die 11.129 Sportler aus 204 Nationen

Um nicht weiter Risikoaufschläge beim Transport unserer SUPs auf

wohlgefühlt haben sollen. Mal ganz ab-

Taxi­ dächern hinnehmen zu müssen, mieten wir uns einen Bus und

gesehen von den Tausenden Menschen,

verladen die Boards im Innenraum. Nach zwei Stunden Fahrt errei-

die für die Olympischen Spiele Zwangs-

chen wir das nächstgelegene Stück der Mauer. Es ist wirklich ein sehr

umsiedelungen ertragen mussten und

beeindruckendes Bauwerk und einen Besuch kann ich jedem nur ans

zu allem Überfluss auch noch verhaf-

Herz legen, der sich mal in die Gegend verirren sollte. Der Aufstieg

tet wurden, als sie dagegen protestier-

ist schon eine Herausforderung, ich bin in meinem Leben noch nie so

ten. Die Kritiker, die dieses Szenario vor

viele, so steile und so hohe Stufen gegangen. Teilweise hat man das

den Spielen prognostiziert haben, haben

Gefühl, man würde eine Leiter hochklettern, so steil ist der Anstieg.

recht behalten. Peking hat sich ganz of-

Auf der Mauer angekommen ist nicht nur das Bauwerk, sondern auch

fensichtlich für die Spiele einmal kurz

die Aussicht atemberaubend. Zum ersten (und leider auch letzten) Mal

hübsch gemacht, auch auf dem Rücken

während unseres Aufenthalts sehen wir die Sonne für einige Stunden

vieler Einwohner, um dann nur kurze

und genießen den Nachmittag. Die Mauer scheint wirklich gut erhal-

Zeit später wieder zu einem Moloch

ten zu sein, an unserer Stelle wurde sie aufwendig restauriert. Doch

zu verkommen. Die Dimensionen sind

geht man einige Meter auf dem Bauwerk entlang, dauert es nicht

aber auch einfach schwer greifbar. Jede

lange, ehe man auf die Wahrheit trifft. Das Weltkulturerbe steht vor

deutsche Behörde würde wohl vor den Ausmaßen Pekings kapitulieren.

dem Verfall. Bäume schlagen ihre Wurzeln durch das Mauerwerk, Ge-

Nimmt man alle Verwaltungsgebiete der Stadt hinzu, so hat Peking

strüpp und Unkraut machen sich breit. Aber wie soll man auch ein

eine Grundfläche größer als Schleswig-Holstein mit mehr als 15 Millio-

mehr als 8.500 Kilometer langes Bauwerk permanent instand halten?

nen Einwohnern. Nur die sehr dicht bebaute Innenstadt isoliert betrach-

So anstrengend der Aufstieg war, so viel besser ist der Abstieg.

tet hat knapp acht Millionen Einwohner. Wie soll man diese Ausmaße in den Griff bekommen?! Kein Wunder also, wenn sich auf alles in der Stadt ein grauer Schleier legt, der als Europäer nur schwer zu ertragen ist. Selbst der prestigeträchtigste Neubau anlässlich der Olympiade, das große Stadium im Zentrum mit dem Namen „Das Vogelnest“, ist schwarz vor Dreck und wird in absehbarer Zeit verfallen. Vielleicht ist das die späte Rache der Namensgeber, wurden doch im Jahre 1956 zum Schutz der Getreidevorräte die Vögel in Peking fast komplett ausgerottet. Mit der Folge, dass sich fortan Insekten ungebremst vermehren konnten. Und wenn man sich fragt, warum Peking so wenig Grün-

Mit der Ruhe und Entspannung bei meinem Kollegen Basti war es genau dann vorbei, als er beobachtete, wie ein kakerlakenartiges Wesen kurz aus dem Hosenbein seines asiatischen Sitznachbarn schaute, um ganz offensichtlich kurz zu grüßen und dann wieder zu verschwinden. raus-magazin 2 / 2012

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Mit einem Schlitten geht es in einer Bergrodelbahn gut fünf Kilome-

nicht kostenlos. Das wäre ja noch nicht weiter schlimm. Doch als ei-

ter lang in Richtung Tal. Fünf bis sechs Minuten lang sind wir unter-

ner der Wärter unsere Boards entdeckt, verwehrt er uns den Einlass.

wegs und unten angekommen kurz davor, nur für dieses Erlebnis noch

Er erklärt uns, dass wir auf gar keinem Gewässer der Stadt mit diesen

einmal den beschwerlichen Weg Richtung Mauer auf uns zu nehmen.

Boards paddeln dürften. Resigniert treten wir den Rückzug an. War

Doch eigentlich sind wir ja zum SUP-Surfen hier und so beschließen

nun alles umsonst? Unsere Idee, Peking von der Wasserseite aus zu

wir, uns endlich Richtung Wasser aufzumachen.

entdecken, gescheitert?

Unser Guide führt uns zu einem für die Olympischen Spiele ange-

Unserem Guide kommt eine Idee. Direkt im Stadtzentrum gibt es einen

legten Park in der Stadt. Und da erwartet uns gleich der nächste

See, auf dem man kleine Boote mieten kann. Vielleicht darf man da ja

Schock. Wie bei allen Anlagen dieser Art in Peking ist der Eintritt

auch einfach paddeln. Dort angekommen erlauben es uns die Vermieter jedoch erneut nicht, unsere Boards zu Pfeifenblick

wassern. Nun reicht es uns. Wir mieten zwei Boote, fahren in einen kleinen Nebenfluss und treffen Basti an einer Brücke wieder, von der aus wir die SUPs auf die Boote verladen. Alles muss sehr schnell gehen, Basti blockiert den Verkehr und die ersten Schaulustigen werden auf unser Treiben aufmerksam. Die Boards sind verladen, jetzt geht es mit Volldampf in Richtung Seemitte. Unsere Taktik: dort einfach die Boards zu Wasser lassen und wieder Richtung Ufer paddeln. Nach dem Motto „Wir kommen aus dem Nirgendwo“. Und es klappt hervorragend. Wir verbringen den ganzen Nachmittag damit, am Ufer des Sees entlangzupaddeln und Ausflüge in kleine Nebenarme zu unternehmen. Egal wo wir auftauchen: Die Aufmerksamkeit der Menschen ist uns sicher. Einen SUP-Surfer hat hier noch nie ein Mensch gesehen. Teilweise ernten wir Applaus, teilweise ungläubiges Kopfschütteln. Selbst als wir auf Polizisten treffen, entwickelt sich die Situation weit entspannter als erwartet. Wir sehen uns schon mit einem Bein in einem der berüchtigten Pekinger „Man sieht dich nie wieder“-Knäste verschwinden, doch die Polizisten sind sehr interessiert und lassen sich unser Sportgerät ganz genau erklären. Unser erstes SUP-Erlebnis in Peking ist auf alle Fälle ein bleibendes. Die Kulisse mit den Drachenbooten um uns herum, die Tempel und anderen Bauten sind mehr als

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beeindruckend. Zum ersten Mal machen auch die Einwohner auf uns einen freundlichen Eindruck. Bisher haben wir ausschließlich schlechte Erfahrungen sammeln müssen, waren die Menschen in Peking nicht selten sehr unfreundlich. Unser Guide klärt uns später auf, dass in Peking alle Menschen, die einen schlechten Job haben, also Taxifahrer, Straßenverkäufer oder was auch immer, so wenig verdienen, dass sie der Meinung sind, nicht auch noch obendrein freundlich sein zu müssen. Auch eine Einstellung. Nach drei Stunden Paddeln haben wir alles gesehen und beschließen, auf diesen Erfolg aufbauend, uns das nächste Revier zu suchen. Zwei Flüsse fließen durch die Großstadt: der Yongding- und der Chaobai-Fluss. Den ersten Namen finden wir witziger, also machen wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Einstieg. Nach gut einer Stunde Fahrt finden wir endlich eine abgelegene Stelle, wo wir unbeobachtet unsere SUPs zu Wasser lassen können. Ich bin kurz davor, mein Brett aus den Händen gleiten zu lassen, als mehrere tote Fische mein Augenmerk auf die Konsistenz des Fließgewässers

Nach getanem Job fahren wir am ersten Tag unseres echten Urlaubs ausgeschlafen zum Flughafen, um die Boards aus dem Cargoschalter zu holen. Doch leichter gesagt als getan.

lenken. Das ist kein Fluss, das ist ein Abwasserkanal. Zumindest sieht er so aus. Um zu vermeiden, dass ich mir alle erdenklichen Krank-

Wir fahren durch Straßen, die vermutlich noch nie ein Tourist zu Au-

heiten des großasiatischen Reichs einfahre, trete ich den Rückzug an.

gen bekommen hat. Dicht an dicht stehen hier die Häuser, die Gas-

Basti ist währenddessen schon auf den Fluss hinausgepaddelt. Er soll

sen sind winzig, schmutzig und abstoßend. Wir sehen viele Händler,

der Einzige bleiben. Und auch sein Kommentar „Schwermetalle setzen

die zum Abend hin ihren mobilen Stand, auf dem sie tagsüber Obst

sich doch sowieso am Flussboden ab“ animiert mich nicht wirklich, es

oder Gemüse verkaufen, zum Bett umbauen und dann mitten auf der

ihm gleichzutun. Während Basti auf dem SUP den Fluss entlangpad-

Straße auf ihm schlafen. Es stimmt uns traurig zu sehen, in welchen

delt, nehmen wir uns ein Bum-Bum, um einigermaßen Schritt halten

erbärmlichen und heruntergekommen Zuständen die Ärmsten Pekings

zu können. Bum-Bums sind „moderne“ Rikschas, die nicht mit Muskel-,

leben müssen, und wir fühlen und stark an die Favelas Brasiliens und

sondern Maschinenkraft angetrieben werden.

die Townships Afrikas erinnert.

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Ich bin kurz davor, mein Brett aus den Händen gleiten zu lassen, als mehrere tote Fische mein Augenmerk auf die Konsistenz des Fließgewässers lenken. Das ist kein Fluss, das ist ein Abwasserkanal. Umso krasser ist dann der Kontrast zu den Bauten ein paar Straßen wei-

weit gehen auf das Konto der Machthaber in Peking. 1.718 Menschen

ter, wo riesige Shoppingmalls die neuesten europäischen Designerstücke

werden 2008 offiziell in der „Volksrepublik“ hingerichtet. Experten

unter die zahlungskräftigen Menschen bringen. Zu unserem Erstaunen

schätzen die tatsächliche Zahl auf einen fünfmal so hohen Wert. Un-

sind in den Shoppingmalls ausschließlich Chinesen, sodass die westlichen

ser chinesischer Guide meint sogar, dass es 35.000 Menschen im Jahr

Kommentare, dass die Schere zwischen Arm und Reich nirgendwo so

sind. Denn viele Regimekritiker oder sonstige Störenfriede verschwinden

groß ist wie in China, für uns mehr als nachvollziehbar wird.

teilweise einfach von heute auf morgen spurlos von der Bildfläche und werden nie wieder gesehen.

Egal wo wir uns mit unseren Bum-Bums aufhalten, und sei die Gegend noch so düster, wir fühlen uns nie unsicher, geschweige denn bekom-

Am Abend fahren wir zurück ins Hotel, duschen uns erneut den dunk­

men wir ein ungutes Gefühl. Peking scheint sehr sicher zu sein, was

len Schmutz von der Haut und machen uns fertig, um nach einem an-

in erster Linie wohl daran liegt, dass die Bevölkerung angstdurchsetzt

strengenden Tag noch was Anständiges in den Bauch zu bekommen.

ist. Denn eines fällt sofort auf: die bedingungslose Hörigkeit und unbe-

Kulinarisch findet man in Peking einfach alles, was man sich vorstellt.

grenzte Demut vor Menschen in Uniformen. Und Uniformen sieht man

In der Innenstadt steht ein kleiner Stand neben dem nächsten und ver-

in Peking reichlich. Selbst privatem Security-Personal vor Supermärkten

kauft auf sogenannten Essensmärkten die skurrilsten Dinge. Besonders

oder in den Shoppingmalls bringt die normale Bevölkerung einen Res­

beliebt sind Spieße. Ob Ziegenhoden, Elefantenpimmel, Seepferdchen,

pekt entgegen, wie ihn in Deutschland wohl seit dem Zweiten Welt-

und -sterne, Skorpione – das Gerücht, der gemeine Chinese würde al-

krieg nicht einmal mehr die Polizei genießen durfte. Die Angst wird

les essen, finden wir hier bestätigt. Alles wird „frisch“ vor deinen Au-

in China natürlich durch den gesamten Staatsapparat und vor allem

gen frittiert, viele Tiere leben noch aufgespießt, ehe sie im kochend

durch die öffentlichen Hinrichtungen geschürt. Laut Amnesty Interna-

heißen Fett gegart werden. Besonders beeindruckend finde ich die ge-

tional exekutiert das chinesische Regime im Jahr mehr Menschen als

bratenen Ochsenkiefer, die samt Zunge serviert werden. Und auch der

alle anderen Nationen zusammen. 70 Prozent aller Hinrichtungen welt-

typische Nachmittagssnack, der zum Knabbern mit sich herumgetragen

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ab, alles einfach mal zu probieren. Viele Dinge verträgt ein verwöhnter europäischer Magen nicht und so hat er nicht selten manchen seiner Gäste zwölf Stunden nach dem Abendessen im Krankenhaus besuchen müssen. Wir gehen lieber in ein Restaurant, was unserem Standard entspricht, müssen aber feststellen, dass sich diese Küchen auch preislich an Europa orientieren. Zwölf bis 15 Euro ist man leicht für eine warme Mahlzeit los, während man auf den Straßen oder in den typischen chi-

Wir mieten zwei Boote, fahren in einen kleinen Nebenfluss und treffen Basti an einer Brücke wieder, von der aus wir die SUPs auf die Boote verladen. Alles muss sehr schnell gehen ...

nesischen Restaurants für drei bis fünf Euro wirklich satt wird. Wir haben das an einem Abend natürlich auch ausprobiert, typisch chinesisch zu essen. Mein Magen reagierte jedoch zwei Tage lang auf feste Nahrung leicht verwirrt. Das muss nun nicht unbedingt nur an den hygienischen Umständen liegen. Schon die Gewürze sind uns so fremd, dass wir uns sicher sind, einige davon noch nie im Mund gehabt zu haben.

wird, würde hierzulande jedes Hundeherz höherschlagen lassen: frittierte

Am nächsten Tag endet unser Abenteuer. Abschließend kann ich nun

Schweineohren. Apropos Hunde: Weder diese Vierbeiner noch Katzen

endlich mal behaupten, der Erste gewesen zu sein. Der Erste, der Pe-

sieht man auf den Straßen, auch wenn im Raum Peking anlässlich der

king auf dem SUP-Board besucht hat. Auch wenn ich niemals in meinem

Olympischen Spiele ein Gesetz erlassen wurde, das den Verzehr der

Leben zurückkehren werde, war dieser Trip ein einmaliges Erlebnis. Viele

beiden Haustiere unter Strafe stellt. Ein besonderes kulinarisches High-

besondere Momente haben wir nur erlebt, weil wir mit unseren SUPs un-

light sind die vergammelten Hühnereier, dessen genauen Namen wir

terwegs waren. Es war schwierig, es war teuer, aber es war auch extrem

uns lieber nicht gemerkt haben. Jedenfalls werden halb ausgebrütete

cool, Peking auf diese Weise kennenzulernen.

Hühnereier kurz angekocht und dann lässt man sie in einem Sud aus ekligem Fleisch ein Jahr lang vor sich hingammeln. Danach schlürfen die Chinesen die innere, schwarz-grüne, verweste Masse als Delikatesse. Lecker! Auch wenn er es nicht müsste: Unser Guide rät uns davon

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eigenleistung

Magic Moments RAUS!-Fotowettbewerb

Houdini Sportswear wurde 1993 von der schwedischen Bergsportlerin Lotta Giornofelice gegründet. Bekanntheit erlangten die Schweden vor allem durch ihr First- und Baselayer-Programm. Als

Ein Spaziergang entlang grünlich schimmerndem Moos und knorrigem

erste Marke überhaupt stellte Houdini Produkte mit Stretchfleece her und begrün-

Wurzelholz. Ein glitzerndes Meer aus feinsten Sandkörnern direkt hinter

dete damit den großen Erfolg auf dem Heimatmarkt. Ihr nachhaltiges Konzept

dem sanften Dünenkamm. Eine Bergwelt wie von einem anderen Stern:

spiegelt sich in jedem einzelnen Produkt wider und zieht sich durch die gesamte

Für den neuen RAUS!-Fotowettbewerb suchen wir zusammen mit Houdini

Produktionskette. Im Moment werden 80 Prozent der Produkte nachhaltig herge-

Sportswear magische Momente, denen spürbar ein Zauber innewohnt –

stellt – das bedeutet, sie sind entweder recycelbar, biologisch abbaubar oder nach

genau wie den Produkten des schwedischen Outdoorbrands. Aufgespürt und

Gebrauch zu 100 Prozent wiederverwertbar. Erklärtes Ziel der Schweden: 100 Pro-

fotografisch festgehalten von dir, atemberaubend und faszinierend für den

zent nachhaltig produzierte Outerwear so bald wie möglich. Viele namhafte Ath-

Betrachter. Zusammen prämieren wir die fünf zauberhaftesten Aufnahmen.

leten wie der norwegische Freeskier Anders Backe oder der schwedische Snowboar-

Und zeigen sie in der nächsten Ausgabe. Schick uns deinen Favoriten an

der Jonte Grundelius sind überzeugte Träger der Houdini Sportswear. Mittlerweile ist

info@rausmagazin.de (Auflösung: 300dpi). Einsendeschluss ist der 31.

Houdini in zahlreichen Ländern vertreten, unter anderem in Deutschland, Österreich,

August 2012. Teilnahmebedingungen unter www.rausmagazin.de. Der

Norwegen, Schweden, Dänemark, Italien, China, Südkorea, Japan und den USA. Das

Rechtsweg ist ausgeschlossen.

renommierte Magazin CNBC Business kürte Houdini Sportswear 2010 zu einem der 25 kreativsten Unternehmen in Europa. www.houdini.sportswear.com

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1. Preis

Track Jacket

s 2. Prei

Outdoorenthusiasten haben Grund zur Freude: Die

Diese Jacke verbindet leichte Wärmeiso-

2,5-Lagen-Hardshell verbindet wetterfeste und wider-

lation mit Style. Das Material ist extrem

standsfähige Bekleidung mit einem ökologisch guten

atmungsaktiv, weich und trocknet schnell.

Gewissen. Die Surpass Shell ist im geschlossenen „Eco

Darüber hinaus ist das Track Jacket nach

Circle®“-Recyclingsystem hergestellt und dadurch nach

Gebrauch recycelbar. Perfekt für alle sport-

Gebrauch zu 100 Prozent recycelbar. Noch dazu ist sie

lichen Aktivitäten im Sommer – egal ob

unglaublich weich und atmungsaktiv.

„on oder off-road“.

High Noon Jersey

s 3. Prei

Metropolis Tee

s 4. Prei

Das Shirt aus 75 Prozent Merinowolle und 25

Kaum vorstellbar: Das Metropolis Tee ist aus nur

Prozent Seide verbindet die besten Eigenschaften

drei PET-Flaschen hergestellt. Wenn man be-

beider Materialien. Merinowolle ist antistatisch

denkt, dass es als Polyestershirt noch langlebiger

und geruchsregulierend, Seide ist besonders

ist als ein Baumwollshirt und zudem multi-

abriebfest und bietet dadurch Stabilität und eine

funktional einsetzbar, ist die ökologische Bilanz

glatte Oberfläche. Schadstofffrei produziert und

unschlagbar – fast wie von Zauberhand.

zu 100 Prozent biologisch abbaubar, erfüllt das Jersey alle nachhaltigen Ansprüche.

Power Wrist Gaiters

s 5. Prei

Die Armstulpen aus Polartec® Power Stretch Pro sind superweich und spenden Wärme. Das weiche Mikrofleece auf der Innenseite leitet Feuchtigkeit schnell nach außen.

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eigenleistung

Fotowettbewerb Das Thema des letzten RAUS!-Fotowettbewerbs war „Tierisch natürlich“. Das Gewinnerbild kommt von Thomas Bender: „Der bunte peruanische Andenmarkt im Zentrum von Cuzco war unser Ziel, als uns Vater, Sohn und bepacktes Lama in einer NebenstraSSe entgegenkamen. Der Markt zog reihenweise Menschen an, viele von ihnen schienen aus den umliegenden Dörfern zu kommen und boten ihre Waren an. Holzschnitzereien und Stoffe standen ganz oben auf der Bestsellerliste. Die drei in der traditionellen Tracht waren ganz heiSS darauf, abgelichtet zu werden. Als danach Vater und Sohnemann passend zur Marktstimmung per Zeigefinger vehement auf ihre Handinnenseiten tippten, wusste ich, warum. Wohl dem, der vorher

Platz 1 Platz 3

Platz 1 | „Dreisamkeit“ von Thomas Bender, Cuzco, Peru Preis: Icebreaker Men‘s LS Aries Crewe

Die Gewinnerbilder

aus RAUS! 1/2012

Verhandlungen führt ...“ Herzlichen Glückwunsch, Thomas!

Platz 2 Platz 4

Platz 2 | „Felserkundung“ von Julie Mathieu, Byglandsfjord, Aust-Agder, Norwegen Preis: Icebreaker Tech T Lite Camper Platz 3 | „Ignorant“ von Falko Schmitz, Niendorf, Ostsee, Deutschland Preis: Icebreaker Sprite Racerback Bra & Sprite Boyshort Platz 4 | „Blattfrosch“ von Daniela Langfeldt, Chitré, Panama Preis: Icebreaker Multisport-Socke und Bandana raus-magazin 2 / 2012

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„Resistance: Burning Skies“ für die PlayStation Vita, ab sofort ein Must-have für alle Gamingfreunde! Seit knapp einem halben Jahr ist das neue

Welt voller Abenteuer abtauchen und die stim-

Handheld von Sony im deutschen Fachhandel zu

mige Atmosphäre genießen. „Resistance: Burning

bekommen – die PlayStation Vita. Mit weltweit

Skies“ besticht durch detailgenaue Sequenzen

mehr als 1,2 Millionen verkauften Spielgeräten ist

und eine harmonisch abgestimmte Story: Am 15.

die technische Spielkonsole für unterwegs auch

August 1951 kommt es in New York zu einem

in Deutschland und Europa erfolgreich eingeführt

ganz besonderen Spektakel. Durch Zufall nimmt

worden. Brillante Bilder, multifunktionaler Touch-

Feuerwehrmann Tom Riley einen Routinefunkspruch

screen, zwei Analogsticks und das neue Touchpad

entgegen und findet sich anschließend inmitten

auf der Rückseite lassen die Herzen aller Gamer

einer brutalen Chimera-Invasion wieder. Fortan ist

höherschlagen. Die PS Vita ist die Zukunft des

es seine Aufgabe, die riesigen Maschinen, die in

mobilen Gamings und bringt die Qualität, die man

New York Angst und Schrecken verbreiten, zu ver-

normalerweise nur von stationären Konsolen kennt,

treiben. Nebenbei muss der starke Feuerwehrmann

auf ein Handheld der Extraklasse.

auch noch seine Frau und sein Kind retten, was sich zu einem wilden Kampf um das eigene Über-

Das starke Software-Line-up der PS Vita mit Spie-

leben entwickelt. Es beginnt ein Wettlauf gegen

len wie „Uncharted: Golden Abyss“ oder dem seit

die Zeit und Tom ist die einzige Hoffnung –­­

Anfang Juni erhältlichen Egoshooter „Resistance:

nicht nur für seine Familie, sondern auch für die

Burning Skies“ lässt die Spieler in eine eigene

ganzen USA.

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Foto // jonas petong


und nun raus!

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ichtmalerei bei Nacht: Kletterer Bruno Dias nimmt unter den Sternen von São Tomé das Letras ein Bad im Licht. LED- und Stirnlampen, Kamerablitz und das nächtliche Leuchten der brasilianischen Stadt kreieren eine surreale Atmosphäre. Für den experimentierfreudigen Fotograf Marcelo Maragni lohnenswerter Aufwand, sein Shot landet unter den Top-50-Finalisten des Red Bull Illume Contest.

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und nun raus!

foto Š Marcelo Maragni/Red Bull Illume top 50 finalists

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impressum

impressum HERAUSGEBER

A

Alexander Lehmann

VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG Klausdorfer Weg 167 24148 Kiel info@rausmagazin.de Phone +49 431 9969977 Fax +49 431 9969986

bsprung! Gib dir den Kick für mehr Leben im Freien. Auf zu neuen Abenteuern in der Stadt und Wildnis! In der Herbst-Ausgabe von RAUS! Erhältlich ab Ende September. foto © ray demski/red bull content pool

CHEFREDAKTEUR Benjamin Hellwig bh@terraoceanisverlag.de Phone +49 431 9969977 GESTALTUNG & Outline-Graphix | Phone +49 431 6473173 KONZEPTION Jan Weisner, Matthias Falk ANZEIGENLEITUNG Eliane Lehmann e.lehmann@terraoceanisverlag.de Phone +49 431 9909658 MITARBEITER DIESER Claus Rettel, Claude Balsiger, Brian Bojsen, AUSGABE Martin Häusler, Simon Schumacher, Christian Sewening, Jan Schernbeck, Antonia Nuding LEKTORAT Kirsa Stoltenburg, Vera Kannegießer MODESTRECKE/ORGA

Vera Kannegießer

FOTOGRAFEN

Martin Bissig, Brian Bojsen, Benjamin Hellwig, Adam Kokot, Mammut, Bergans/Johnny Haglund, Bergans/Frederik Schenholm, Andreas Kieling, Lars Wehrmann, Alexander Klein/Explore Cors, alpenPR, Aqualung, dpa, Marcelo Maragni/ Red Bull Illume Top 50 Finalists, Ray Demski/ Red Bull Illume Content Pool

DRUCK

impress media GmbH, Mönchengladbach

ERSCHEINUNGSWEISE

alle drei Monate

ABONNEMENTS Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG Klausdorfer Weg 167 24148 Kiel info@rausmagazin.de Phone +49 431 9969977 Fax +49 431 9969986 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch für RAUS! in allen Schreibweisen, Schriftarten, Wortverbindungen, Darstellungsformen, Abwandlungen, Abkürzungen, Titelkombinationen, graphischen Gestaltungen, entsprechenden Zusätzen, Untertiteln und Zusammensetzungen für alle Medien, insbesondere Druckerzeugnisse wie Magazine, Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und allen anderen Printprodukten, sowie Tonträger und Merchandising, Bildtonträger, Film, Hörfunk, Fernsehen, Software, Off- und Online-Dienste, Internet, CD-Rom, CD-I, DVD und MD (MiniDisc) und andere Datenträger sowie für sonstige audiovisuelle, elektronische und digitale Medien und Netzwerke, Domains, Veranstaltungen und Dienstleistungen aller Art.

Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

Direkte Bestellmöglichkeit unter: www.www.terraoceanisverlag.de

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