RAUS! 14

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Zwischen Fassaden: Frisbee revolutionär

Mit Power: Stromrebellin Ursula Sladek

In die Welt: Reise-Bloggerin im Gespräch

Das OutdoorMagazin mit

Zeitgeist und Visionen für urbane Abenteurer

Hoch hinaus: Sieben Länder, sieben Gipfel

Entlang der Farben: Eisklettern im Fackellicht

Im Frost: Snowscooten, Eissurfen, Snowboarden

AUSGABE 04 / 2013 | Ausgabe 14 | D 4 € | A 4 € | Benelux/E/I 6 € | CH 12 SFR


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: e t l K채 . r e t t e w f체hl

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Foto Brian Bojsen

herein

4

raus-magazin vier 2013

Auf den 100 Seiten der Winterausgabe geben wir deinem Wechsel eine dicke Portion Extraenergie – zum Träumen, Inspirieren und Nachmachen. Wir sind einer Berliner Frisbee-Kombo durch die Hauptstadt gefolgt und zeigen die Wirkung des urbanen Raumes, wenn er zum faszinierenden Spielplatz wird. Beleuchten eine der ungewöhnlichsten Eiskletteraktionen des Jahres im norwegischen Eidfjord. Und fragen nach, was Natur, Wetter und körperliche Belastung mit einem machen, wenn man sich innerhalb einer Woche zu siebt auf die sieben höchsten Gipfel der jeweiligen Alpenländer begibt. Und auch wir haben einen Wechsel vollzogen: Ab dieser Ausgabe setzen wir ein Zeichen und lassen die Seiten des RAUS!-Magazins künftig auf Papier des Prüfsiegels Blauer Engel drucken, dem weltweit ersten und bekanntesten Umweltzeichen. Viel Spaß mit der Winterausgabe!

Benjamin Hellwig/Chefredaktuer

D

en Wechsel von Jahreszeiten bewusst wahrnehmen zu können, ist ein Privileg unserer Breitengrade. Nirgends sind saisonale Unterschiede so speziell erlebbar wie hier in der gemäßigten Zone. Das sorgt auf der einen Seite, gerade zu Beginn des Winters, immer wieder für entnervte Stimmung: beißende Kälte, ungemütliches Matschwetter, geringe Tageslichtstunden. Auf der anderen Seite aber eröffnen sich gerade in diesem Wechsel die Möglichkeiten! Wer sich selbst dazu antreibt, den inneren Widerstand zu brechen, rauszugehen, die Elemente zu spüren, füllt den Gute-LauneAkku. Für die Winteraktion. Und für die sich anschließenden ruhigeren Augenblicke.



Foto Paul Masukowitz/VAUDE, www.vaudevisions.com

übersicht

inhalt Herein bei RAUS! |

10 BILDERWELT AUFBRUCH

Der Winter strahlt Ruhe aus, besonders für jene, die ihn aktiv erleben. Eintauchen in die Stille – mit der RAUS!-Bilderwelt der Winterausgabe. |

HÜLLE

16 NACHGEFRAGT FOTOGRAF MARTIN

Nordisch, urwüchsig, klar: Die Natur von Ländern wie Schottland, Schweden oder Island

zieht einen Wuppertaler Fotografen immer wieder raus aus dem Alltag. Im Gespräch mit Martin Hülle. Hinter der Linse. |

18 FRISCHE LUFT WEIHNACHTSVERLOSUNG

62 VISIONÄR

Tschernobyl

veränderte ihr Leben. Ursula Sladek setzt sich seit der Reaktorkatastrophe für die Energiewende ein. Und leitet heute nach zahlreichen Widerständen den Ökostromanbieter EWS Schönau. Aus einer Vision wird Realität. |

66 ANGESAGT VIEL SPASS DA DRAUSSEN

Genieß die

kalte Jahreszeit mit deinen Freunden klassisch beim Snowboarden, cool beim Eissurfen oder ausgefallen mit dem Snowscooter. |

68 ANZIEHEND WINTERstyles

Es ist kalt, grau

sie schon, die besinnliche Vorweihnachtszeit. Um die Zeit bis zum Fest zu versüßen, haben wir

und ungemütlich? Mit der bunten Wintermode trotzt du dem Wetter. Und zeigst schlechter

einen außergewöhnlichen Adventskalender zusammengestellt. Strapazier das Glück und gewinn

Laune die kalte Schulter! Das RAUS!-Modeshooting der Winterausgabe. |

einen der vielen Preise! |

28 RAUS MIT KEEN!

Zwei Stunden, ein Tag, ein Wochenende,

32 POST VON SEBASTIAN 34 SUPPORT HOMELESS CUP Wohnungslose in der ganzen Welt

AUF SIEBEN GIPFELN

78 NATURNAH

Verrückten Ideen sollte man nachgehen. Der winterlichen Natur auf

eine Woche: Inspirierendes für Aktivitäten im Freien. |

der Spur eroberten sieben Jungs die sieben höchsten Gipfel der sieben Alpenländer. Innerhalb

HANNEMANN

einer Woche. Projekt X7 wird zur Begegnung mit sich selbst, den Mitstreitern und der Urgewalt

|

84 INSPIRIEREND BLOGGERIN IM GESPRÄCH

verbindet ihr schwieriger Status innerhalb der Gesellschaft. Eine Fußballmeisterschaft bringt die

der Bergwelt. |

auf der Straße lebenden Menschen zusammen. Und die Turniere bauen dabei stückweise Vorurteile

dann ohne die Empfehlungen eines Reiseführers. Und

ab – auf Seiten der Zuschauer und Teilnehmer. |

FASSADEN

36 URBAN FRISBEE ZWISCHEN

Das Frisbee aus dem Keller gekramt und raus in den städtischen Raum! Urban

dann schreibt Gesa Neitzel über ihre Begeg­nungen mit der Fremde. RAUS! fragt nach. Und schaut rein

90 abonnement 92 EIGENLEISTUNG FOTOWETTBEWERB

Freestyle-Frisbee rückt den Sport mit der Flugscheibe in ein neues Licht. Die Variante verbindet

in die Welt einer Bloggerin. |

den Werfenden mit Elementen wie Gebäudefassaden und Treppengeländern auf spielerische

|

Weise. RAUS! ist einer Berliner Kombo auf der Spur. |

FARBE

44 EXTREM EISGIGANTEN IN

Ein Kletterevent an gefrorenen Wasserfällen setzt den anspruchsvollen Sport in ein

Das Thema des letzten RAUS!-Fotocontests: Auf dem Trek. Wir präsentieren die Gewinner

ungewöhnliches Licht. Faszinierende Farbeffekte im norwegischen Eidfjord, Athleten, die an

und stellen die neue Runde vor. Formatier deine

ihre Grenzen gehen, und herausfordernde Bedingungen für den Fotografen. Ein Blickfang im

Speicherkarte und dann raus! Mitmachen wärmstens

Extremen. |

6

Man spürt

als auch Mitarbeiter auf Trab hält. Die RAUS!-Werkspionage. |

52 Auf Spurensuche BERGHAUS

Testen, was das Zeug hält: Hätten die

94 RANDNOTIZEN Die neue 96 UND NUN RAUS! 98 AUSBLICK UND IMPRESSUM

empfohlen! |

im Nordosten Englands entwickelten Innovationen Herz und Nieren, man würde sie auch darauf

RAUS!-Kolumne. |

überprüfen. RAUS! besucht das Berghaus-Headquarter, dessen Kreativzentrum sowohl Athleten

|

raus-magazin vier 2013

Reist sie in die Welt,

Fotos Alex Boeing & Rolf Driesen

04 WILLKOMMEN IM WINTER


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bilderwelt

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Foto Martin Hülle

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aufbruch! „Der Mensch soll seiner Sehnsucht folgen, sonst hat er nicht gelebt.” Philipp Bohrer

Island

Z

u siebt liefen wir im Winter einmal quer durch Island. Von der Ringstraße im Norden bis zur Ringstraße im Süden. Das Hochland

und der verschneite Sprengisandur lagen bereits hinter uns, als wir in langer Reihe über den Vatnajökull, Europas größten Gletscher, marschierten. Die Weite des Eisplateaus reichte bis zum Horizont, wo die KverkfjöllBerge als Einziges eine mickrige Landmarke abgaben.

Kamera Fujifilm X-Pro1 | Objektiv Fujinon XF 2,8-4/18-55 Millimeter R LM OIS | Blende f 11 | Zeit 1/640 Sekunde

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bilderwelt

Färöer

Ü

ber Mykineshólmur schwirrten die Papageitaucher umher wie die Mücken in der Abendsonne. Inmitten der Vögel zu stehen,

kaum mehr als einen ausgestreckten Arm entfernt, war faszinierend. Und Mykines, diese westlichste Insel der Färöer, war ein Höhepunkt unserer Reise auf die Schafsinseln. Die dramatische Landschaft prägte sich ein, in der die Clowns der Lüfte zu Tausenden unterkommen, bevor sie Mitte August aufbrechen auf ihre

Kamera Fujifilm X-E1 | Objektiv Fujinon XF 2,8-4/18-55 Millimeter R LM OIS | Blende f 5,6 | Zeit 1/3.800 Sekunde

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Foto Martin Hülle

lange Reise in den Süden.


bilderwelt

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bilderwelt

Schottland

A

ls ich im Mai über den Skye-Trail auf der Isle of Skye wanderte, lagen auch die Black Cuillins am Wegesrand – die schroffsten

und alpinsten aller Berge Schottlands. In Sligachan kam ausnahmsweise die Sonne für einen Moment hervor und ich hatte einen wunderschönen Blick über die alte Brücke auf die Gipfel Sgurr nan Gillean und Am Basteir.

Foto Martin Hülle

Ein Postkartenmotiv par excellence.

Kamera Fujifilm X-Pro1 | Objektiv Fujinon XF 2,8-4/18-55 Millimeter R LM OIS | Blende f 16 | Zeit 3,1 SekundeN

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Hinter der Linse Interview mit Fotograf und Autor martin Hülle Kalt, karg, faszinierend. Landschaft und Atmosphäre nordischer Länder haben Martin Hülle in ihren Bann gezogen. In seinen Bildern und Reportagen erzählt er Geschichten von Freiheit, den eigenen Grenzen und urwüchsigen Landschaften. RAUS! hat nachgefragt beim 40-jährigen Wuppertaler.

Martin, du bist bereits seit über 20

mir aus. Seitdem bin ich immer wieder zurückge-

Jahren drauSSen aktiv unterwegs. Was

kehrt in diese Länder und Regionen. Meine Touren

kam zuerst, das Wandern oder die Fo-

wurden über die Zeit auch immer extremer. Meine

tografie? Auf Wanderungen haben mich meine

Erfahrung wuchs. Und damit auch der Wunsch, die

Eltern schon seit frühester Kindheit mitgenommen.

eigenen Grenzen auszuloten. Als meine Schulkame-

Auch zur Fotografie kam ich über meinen Vater. Mit

raden fürs Abitur büffelten, lief ich im Winter solo

14 habe ich mir dann nach der Konfirmation meine

durch den Sarek-Nationalpark. Das Abi habe ich

erste Spiegelreflexkamera gekauft. Und drei Jahre

dann aber auch noch geschafft.

Interview Jan Schernbeck Fotos Martin Hülle

später fing ich an, die ersten Trekkingtouren allein zu unternehmen. Beides, das Fotografieren und

Was genau fasziniert dich an diesen

Wandern, hat sich parallel entwickelt und im Laufe

Landschaften? Es ist die Einsamkeit, die

der Zeit untrennbar verbunden.

urwüchsige Natur, die Menschenleere, die Weite, die Kargheit. Genauso die Herausforderungen, die Wan-

Dein Schwerpunkt liegt auf den nor-

der- und Skitouren im Norden mit sich bringen. Und

dischen Ländern. Island, Grönland, die

ich mag den Gedanken, dass von zwei Wanderern in

guten Bildern zu kommen. Dabei bin ich keineswegs

Färöer und Skandinavien, aber auch

einem Tal bereits einer zu viel ist.

ein Schönwetterfreund – ich liebe düstere Stimmungen.

Schottland gehören zu deinen Reisezie-

Aber vor ein paar Monaten in Schottland, im Mai dieses

len. Kannst du dich daran erinnern,

Der Norden ist nicht unbedingt für

Jahres, da hatte ich meist mit miserablem Wetter zu

wo du dir den Arktis-Bazillus einge-

gutes Wetter bekannt. Wo hast du

kämpfen. Es war häufig so windig, dass ich kaum still-

fangen hast? Klar, es war direkt auf meiner

unter den bislang schwierigsten Be-

stehen konnte. Hatte die Befürchtung, alle Aufnahmen

ersten Nordlandtour, mit 17 Jahren allein über den

dingungen gearbeitet beziehungsweise

zu verwackeln. Oder die Hardangervidda in Norwegen,

Kungsleden in Lappland. Ich war begeistert von der

das „übelste Dreckswetter“ über-

die ich schon so oft im Winter überquert habe. Dort ist

Freiheit, die von dieser Landschaft ausging, und das

haupt erlebt? Stimmt, Regen und Wind sind oft

es häufig derart unwirtlich, dass es großer Leidenschaft

Nordlandfieber breitete sich sofort unaufhaltsam in

allgegenwärtig und machen es nicht immer einfach, zu

bedarf, die Kamera überhaupt erst auszupacken. Mit welchen Problemen siehst du dich als Fotograf bei diesen extremen Witterungen konfrontiert? Es ist im Sommer vor allem die Nässe und im Winter die Kälte. Wie oft hat sich unterwegs schon Feuchtigkeit in die Objektive und Kameras geschlichen. Kondensation ist da vielfach ein Problem. Da nützt auch die größte Vorsicht nichts – manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden. Daneben ist auch das Unterwegssein bei Minusgraden und rauer Witterung an sich anstrengend genug. Meine Bilder entstehen ja bei ganz realen Touren und ich muss mich mit dem arrangieren, was ich an Ort und Stelle erlebe.

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nachgefragt

Du hast zweimal das grönländische

schon Textfragmente im Kopf oder

Inlandeis überquert. Was war für dich

kommt erst das Bild und dann der

die gröSSte Herausforderung bei die-

Text? Während meiner Reisen schreibe ich Tage-

sen Expeditionen, sowohl physisch als

buch. Ab und an passiert es, dass ich mir bereits

auch mental? Dort galt es ja, nicht nur die

vor Ort im Kopf die eine oder andere Formulierung

Distanz über das Inlandeis zu schaffen und das Ziel

zurechtlege, weil sie mir in der Situation einfällt.

zu erreichen – schon allein eine riesige körperliche

Dann versuche ich, sie abzuspeichern. Oder besser:

und psychische Herausforderung mit den schweren

sie zu notieren. Den Großteil eines Textes schreibe

Pulka-Schlitten und über viele Wochen in der Ein­­

ich aber erst später, wenn ich die zugrunde liegende

öde –, sondern auch noch, das Abenteuer in fesseln-

Tour komplett überblicke und sich die Essenz der

den Bildern einzufangen und zu dokumentieren. Bei

Geschichte, die ich erzählen möchte, klar herausge-

der ersten Expedition brausten wir mit Parawing-

stellt hat. Das ist zuweilen erst mit etwas Abstand

Segeln über das Eis, was ich nicht sonderlich gut

der Fall. Bei der Bildbearbeitung ist es ja teils ähn-

konnte und mir alle Konzentration abverlangte. Dabei

lich: Die unterwegs gemachten „Ausgangsfotos” sind

auch noch zu fotografieren, war eine Grenzerfahrung.

die Rohmasse. Erst nachträglich versuche ich dann, bei den Bildstrecken der Reisen jeweils einen Stil zu

Norden mit all seinen Facetten. Als ich mich wieder

Eine Reise führte dich ausnahmswei-

finden, der dem Erlebten, den Eindrücken und dem

aufgerappelt hatte und auf den Beinen war, gab ich

se in den Süden, nach Mauretanien,

Charakter vor Ort nahekommt. Dieser Stil muss die

mir im Herbst 2012 den Startschuss für ein großes

Nordwestafrika. Was konntest du von

Realität nicht eins zu eins wiedergeben, sondern er

Reisefotografieprojekt. Über einen Zeitraum von drei

dieser Reise an neuen Erfahrungen

darf davon abweichen. Von Reise zu Reise kann der

Jahren werde ich viele Orte und Regionen besuchen,

mitnehmen? Was ist anders, was ähn-

Stil zudem unterschiedlich sein. Mal geht es von

die ich schon von früheren Unternehmungen kenne,

lich wie im Norden? Na ja, die Hitze im Erg

den Farben knalliger zu, dann sind die Aufnahmen

und zurückkehren zu meinen Ursprüngen. Aber

Ouarane, einem Teil der Sahara, war schon was

wieder zurückhaltender. Aber noch einmal zur ei-

genauso möchte ich im Rahmen dieses Projekts

anderes. Zudem waren wir auf Brunnen angewiesen,

gentlichen Frage: In den meisten Fällen kommt das

auch Neues entdecken, aufbrechen zu Ufern, die ich

um Wasser zu finden. Im Norden sprudeln im Som-

Bild zuerst, dann erst stricke ich dazu den Text.

bisher noch nicht angesteuert habe. Wie die Färöer, wo ich in diesem Sommer war, oder Svalbard in der

mer überall kristallklare Bäche. Dennoch war ich tief beeindruckt. Das Farbenspiel in den Dünenmeeren,

Deine letzten Reisen in den Norden

Arktis, das schon so lange auf meiner Wunschliste

die alten Bibliotheken in Chinguetti. Oder einfach

sind Teil eines gröSSeren Projekts.

steht. Das Projekt ist daher sehr persönlich motiviert

ohne Zelt unter einem gewaltigen Sternenhimmel zu

Worum geht es dabei? Was wird das

und es soll eine Liebeserklärung an die nordischen

schlafen. Dabei erinnerten mich allerdings manche

Ergebnis sein? Im Frühjahr des vorigen Jahres

Landschaften sein. „Mein Norden” ist der Arbeitstitel.

Strukturen in der Wüste an nordische Winterland-

erlebte ich einen Einschnitt in meinem Leben. Bei

Und es ist mein Ziel und Wunsch, all die Impressi-

schaften. Wie der Wind den Sand oder den Schnee

mir wurde nach zwei Krampfanfällen Epilepsie

onen und Eindrücke dieser Reisen nachher in einem

modelliert, hat schon große Ähnlichkeiten.

diagnostiziert. Es folgte eine schwierige Zeit mit der

Bildband zu bündeln.

Einstellung auf Medikamente, die für mich aber auch Du bist nicht nur Fotograf, sondern

zu einer Phase des Innehaltens wurde und die ich

lieferst bei Reportagen auch die Texte.

zu einer Art Neufokussierung nutzte. Ich besann

Entstehen während des Fotografierens

mich auf das, was mir so viel bedeutet. Auf den

Weitere Infos unter

www.martin-huelle.de

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Weihnachtsverlosung Es duftet nach Spekulatius, die ersten Schneeflocken fallen sanft. Und auf der Suche nach Geschenken irren Menschenmassen im Zickzack durch die Straßen: Die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Anlässe genug, sich und anderen mit dem RAUS!-Weihnachtskalender eine Freude zu bereiten. Vom 01. bis 24. Dezember öffnet sich auf unserer Homepage www.rausmagazin.de täglich ein neues Türchen. Wie du gewinnen kannst? Geh einfach auf die Webseite, beantworte fünf kurze Fragen und nimm so automatisch an der Verlosung für dein Wunschprodukt teil. Und verrate uns, warum genau dieses Türchen für dich geöffnet wurde. Alle Preise werden im Januar an die Gewinner gesendet. Als Dankeschön fürs Mitmachen erhalten alle Teilnehmer die erste Ausgabe im neuen Jahr gratis zugeschickt. Wir freuen uns auf deine Teilnahme und wünschen viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

side by side

Bergans

Haglöfs

Keksschale Elch 29,90 Euro

Lifjell Anorak (M) 330 Euro, Cecilie Down Jacket (M) 300 Euro, Cecilie Beanie 50 Euro

Gira 16 70 Euro, Skicase 60 Euro, Chute Beanie 40 Euro

Nicht nur in der Adventszeit setzt die Schale Elch von side by side stimmungsvolle Akzente im heimischen Wohnzimmer. Bestückt mit selbst gebackenen Keksen oder in den anderen Jahreszeiten mit Konfekt oder Obst, macht sie immer etwas her. www.sidebyside-design.de

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Damen aufgepasst: Hier gibt es den Lifjell Anorak aus wasser- und winddichtem Bergans Element Active im patentierten Design und das besonders leichte, gut komprimierbare Cecilie Down Jacket. Das kuschelige Cecilie Beanie rundet das Package ab. www.bergans.de

Skifreunde aufgepasst: Neben dem schlanken Rucksack Gira 16 zum Beispiel fürs Heliskiing gibt es das Skicase für bis zu 2,10 Meter lange Skier sowie das weiche, doppellagige Beanie Chute aus Wollfasern mit umschlagbarem Saum. www.haglofs.de

Patagonia

The North Face

Nokian

Northwall Jacket (M) 400 Euro, Northwall Pant (M) 350 Euro

Conness 70 270 Euro

Nokian HAI (39) 69,90 Euro

Mit diesem robusten Set bietet Patagonia Frauen Wetterschutz auf hohem Niveau. Jacket und Pant sind aus stark wasserabweisendem und atmungsaktivem Polartec Power Shield Pro gefertigt, die High-Loft-Innenseite ist kuschelig weich und wärmend. www.patagonia.com

Für eine mehrtägige Tour ist der funktionelle Conness 70 mit zahlreichen Taschen idealer Begleiter. Durch die Optifit-Technologie wird die Last optimal verteilt, die neue Fünf-Punkte-Technologie gewährleistet Belüftung mit maximaler Luftzirkulation. www.thenorthface.de

Der Gummistiefel HAI ist ein Designklassiker der finnischen Kultmarke Nokian Footwear. Er ist besonders bequem, trocknet schnell und hat eine rutschfeste Sohle. www.scandic.de

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www.volkswagen-amarok.de

Hier findet die Ausrüstung für eine ganze Weltreise Platz. Oder auch nur fürs Wochenende. Der Amarok mit einem Einstiegspreis ab 28.049,– €* und optionalem Hardtop. Bei einem Campingausflug darf einer nicht fehlen: der Amarok. Mit seinem optionalen Allradantrieb 4MOTION und dem hochwertigen Interieur bringt er Sie mühelos ans Ziel. Auf Wunsch gibt es den Amarok mit einer Anhängekupplung, die Anhängelasten von bis zu 3.200 kg ziehen kann – selbst bei Steigungen von bis zu 12 %. Zusätzlich bietet seine optionale Laderaumabdeckung geschützten Stauraum für Ihre Ausrüstung. Dank optionaler BlueMotion Technology mit einem durchschnittlichen Verbrauch ab 7,0 l/100 km** ist er außerdem besonders wirtschaftlich. Beginnen Sie noch heute Ihr Abenteuer – mit einer Probefahrt bei Ihrem Volkswagen Nutzfahrzeuge Händler. www.volkswagen-amarok.de

*Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für einen Amarok DoubleCab, 2,0-l-TDI-Motor mit 103 kW, zuzüglich Überführungs- und Zulassungskosten, inklusive Mehrwertsteuer. **Amarok, 2,0-l-TDI-Motor mit 103 kW, BlueMotion Technology und 4MOTION. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.


verlosung

Pacsafe

Berghaus

Keen

Venturesafe 350 GII 90 Euro

Furnace Down Jacket 249,95 Euro

Revel II 149,95 Euro

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Furnace besteht aus Hydrodown, das weniger Wasser absorbiert und schneller trocknet als herkömmliche Daune – so behält sie länger ihre isolierende Kraft. In den verschiedenen Wärmezonen werden unterschiedliche Daunenfüllungen verwendet. www.berghaus.com

Der Keen Revel II ist ein idealer Winterbegleiter auf deinen Aktivitäten bei eisigen Temperaturen. Dank der ausgeklügelten Isolierung bietet der Schuh aus wasserabweisendem, strapazierfähigem Nubukleder echte 360-Grad-Rundumwärme. www.keenfootwear.com

Picture Organic Clothing

Sionyx

Salewa

Darling Jacket (M) 229,99 Euro

Thermosocken Happy Forest 25,90 Euro, Palms And Waves 25,90 Euro, Beanie Linzer Pie 49,90 Euro, Fliegenpilz 49,90 Euro, Waves Mania NEON 34,90 Euro

Valluga Glove (L) 149,95 Euro

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Wir verlosen zwei bunte Thermosocken mit extrem flacher Naht und Antirutschbündchen sowie drei schicke Mützen: Waves Mania NEON mit Funktionsinnenfutter, das handgestrickte Linzer Pie und den süßen Fliegenpilz mit feiner Stickerei. www.sionyx.de

Dieser hochwertige Handschuh garantiert optimale Wärmeisolierung. Mit dem Valluga hat man dank der Vollleder-Innenhand und der 3D-Daumenkonstruktion ein exaktes Fingergefühl, sodass man am Berg sicher alles greifen kann. www.salewa.de

adidas eyewear

Nordisk

Rab

tycane 149 Euro

Bering 239,95 Euro, Mos Down Shoes 24,95 Euro

Strata Hoodie (M) 199,95 Euro

Die tycane besitzt eine einzigartige hydrophobe Filtertechnologie, hat ein extrem weites Sichtfeld und ein innovatives Brillendesign. Damit garantiert sie erstklassige Sicht und maximalen Augenschutz – egal bei welchem Wetter. www.adidas.com/eyewear

Damit wird dir garantiert nicht kalt: Bering ist leicht, hält dank Thermo Soft Dry superwarm und ist auf ein kleines Packmaß reduzierbar. Dazu gibt es ein Paar Mos Down Shoes gefüllt mit Entendaunen, die deinen Füßen ein wohlig-kuscheliges Gefühl geben. www.nordisk.eu

Das Rab Strata Hoodie eignet sich dank Polartec Alpha perfekt für Ausdauersportarten bei kalten Temperaturen, da es leicht isoliert und dennoch hoch atmungsaktiv bleibt. www.rab.uk.com

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Foto: Stefan Schlumpf

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adidas

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Meindl

Terrex Ndosphere Jacket (54) 199,95 Euro

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Revolution Dry Sock 19 Euro, Minnesota Lady Gtx 189,90 Euro

Durch innovative, voll isolierte Stretcheinsätze bietet die Männerjacke uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, das Cocona-Futter sorgt für ein ausgezeichnetes Körperklimamanagement, ganz ohne das unangenehme kaltfeuchte Gefühl beim Schwitzen. www.adidas.com

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Was bedeuten die Gefahreninfos des Lawinenbulletins, wo liegen die günstigsten und gefährlichsten Hänge und wie verhält man sich bei einer Lawine? In diesem Kurs kannst du Kenntnisse erwerben oder auffrischen. Termine in Abstimmung mit Mammut. www.mammut.ch

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Kari Traa

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verlosung

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Eagle Creek

Therm-a-Rest

Vaude

Flip Switch™ Wheeled Backpack 28 250 Euro

LuxuryLite Ultralight Cot 229,95 Euro

Women's Corvara Jacket (Größe 38) 180 Euro

Der Backpack fasst 83 Liter und kann dank des abdeckbaren Rucksacktragesystems blitzschnell auf den Rücken geschnallt werden. Zahlreiche Taschen, Reflektionsstreifen und robustes Material sind nur einige der zahlreichen Features. www.eaglecreek.com

Unbequeme Feldbetten gehören der Vergangenheit an. Dieses Bett ist extrem leicht und kann auf die sagenhafte Größe einer 1,5-Liter-Colaflasche komprimiert werden. Es gibt keine harten Kanten, erholsamer Schlaf ist also garantiert! www.thermarest.com

Gerade bei anspruchsvollen Aktivitäten braucht man eine Jacke, die volle Bewegungsfreiheit bietet und für ein ideales Körperklima sorgt. Das Corvara Jacket mit Polartec Alpha wurde nach bluesign-Standard hergestellt und hält auf sportlichen Touren warm. www.vaude.de

Mountain Hardwear

Outdoor Research

Cébé

Thermostatic Jacket 180 Euro

M's Lodestar Gloves 100 Euro

S'Track 109,99 Euro

Diese Herrenjacke mit wasserabweisendem Frontreißverschluss ist als Midlayer oder solo getragen extrem leicht und hält zuverlässig warm. Sie kann in der eigenen Einschubtasche verstaut werden. www.mountainhardwear.com

Die Lodestar Gloves bestehen aus DWR-beschichtetem Material, das sie stark wasserabweisend macht. Durch Polartec Powershield High Loft sind sie zudem warm, schnell trocknend, sehr leicht und hoch atmungsaktiv. www.outdoorresearch.com

Diese Sportbrille wurde von Cébé gemeinsam mit Sébastien Chaigneau speziell für Trailrunner entwickelt. Sie besitzt ein Wechselglassystem, belüftete, ultraleichte Bügel, ergonomisch gestaltete Nasenpads und einen Anti-Beschlag-Schutz. www.cebe.com

Helinox

Scott

Lundhags

Chair One 89,95 Euro

Pack Air Free 24 129 Euro

Authentic Pant 170 Euro

Für Outdoorbegeisterte ist der Chair One genau das Richtige, wenn die Beine bei einer Expedition mal müde werden: Er ist extrem leicht, äußerst komfortabel und kann auf ein kleines Packmaß reduziert werden, sodass er in jede Tasche passt. www.helinox.eu

Der Rucksack bietet clevere, skiorientierte Lösungen für Abenteuer abseits der Piste. Modernste Technologie wie das Duofix-Helmtragesystem und das zum Patent angemeldete Diacomp-Skitragesystem sind in diesem leistungsstarken Modell vereint. www.scott-sports.com

Naturfans kommen mit dieser Hose voll auf ihre Kosten. Die Authentic Pant mit FKW-freier Imprägnierung ist ein multifunktionaler Öko-Stretch-Hybrid und optimal zum Trekking geeignet. Der Gewinner kann sich eine Größe aussuchen. www.lundhags.de

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Stell dich dem Berg, wird deine Reifeprüfung. Die Harakiri am Penken – das steilste Pistenerlebnis Österreichs. www.mayrhofner-bergbahnen.com

Penken. Der Actionberg der

So müssen Berge sein.


verlosung

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RONO

Nikwax

Tatonka

Polaris Arctic Zip-Shirt (Mann L, Frau M) je 79,95 Euro

Nikwax-Pflegemittel 43 Euro

Flight Barrel (35 Liter) 90 Euro

Entwickelt für Läufer: Das Zip-Shirt besteht aus elastischem, aufgerautem Arctic-Material. Es hat einen verlängerten Rücken, eine dynamisch-sportliche Linienführung und modische Kontrastnähte. www.rono-innovations.de

Die PFC-freien Nikwax-Produkte reinigen, imprägnieren und pflegen Outdoorbekleidung völlig sicher für Mensch und Umwelt. www.nikwax.com

Auf kurzen Reisen braucht man eine praktische Tasche mit vielen Fächern – wie den Flight Barrel. Er ist stabil, wasserabweisend, einfach zu bepacken und kann in der Hand, als Rucksack oder Schultertasche getragen werden. www.tatonka.com

Vaude

Outdoor Research

Teva

Nevis (25 Liter) 100 Euro

Halogen Hoody 195 Euro

Jordanelle (Größe 40) 180 Euro

Für ungetrübte Naturerlebnisse steht dieser hoch tech­ nische Rucksack. Er besitzt das Vaude-eigene Gütesiegel Green Shape, Garant für eine umweltgerechte und ressourcenschonende Herstellung nach dem strengsten Umweltstandard bluesign. www.vaude.de

Bei diesem Midlayer kommen unverzichtbare Merkmale für anstregende Kletterpartien zusammen: Er ist leicht, bietet zuverlässigen Schutz vor Nässe, kann auf ein kleines Packmaß reduziert werden und hält schön warm. www.outdoorresearch.com

Nur 900 Gramm wiegt der wasserdichte Galoschenstiefel mit rutschfester White-Spider-Sohle. Er lässt sich problemlos zusammenfalten und im Rucksack verstauen. Der Innenschuh kann sogar herausgenommen und als Hüttenschuh getragen werden. www.teva.de

Yeti

FUNK x Transitions

Switcher

Yuvet Blanket 249,95 Euro

Saturnus Limited Edition unverkäuflich

Nebraska 59 Euro, Wyoming 65 Euro

Ob zu Hause oder unterwegs, Yuvet ist besonders vielseitig. Die Daunendecke von Yeti ist kuschelig warm und kann auf ein Packmaß von 20 x 30 Zentimetern reduziert werden – so wird sie im Handumdrehen zum gemütlichen Kissen. www.yetiworld.com

Die FUNK Saturnus mit matter Edelstahlfront und farblich abgesetzten Bügeln lässt die 60er neu aufleben. Die Brille mit selbsttönenden Transitions-XTRActive-Gläsern ist eine limitierte Sonderedition und daher ein besonderes Schmankerl. www.funk-eyewear.com

Mit diesen Fleecejacken ist man flauschig weich eingehüllt. Am lauen Sommerabend oder in kühlerer Herbstluft – sie machen zu jeder Jahreszeit Spaß! Das Beste: Sie sind zu 70 Prozent aus recyceltem PET – gut für Mensch und Natur. www.switcher.com

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Bjรถrn Heregger Eva Walkner Mathias Haunholder Mel Presslaber Jochen Mesle Tine Huber Flo Preuss Freeski Crew


Du willst raus, aber dir fehlen ideen, was du machen könntest? Dann lass dich hier inspirieren! wir geben dir anregungen für aktivitäten im freien.

Raus! mit

2 Stunden

Schneegolfen 1 ta g

Foto Jan Montag

Dort wo das Green White heißt und die Bälle nicht weiß sind, sondern neonfarbig, ist das Schneegolfen zu Hause. Da es mehr ist als nur Spazierengehen abseits des Trubels, kannst du damit sogar im Winter deine Kondition und Koordination in Schwung halten. Auch wenn die professionellsten Anlagen bisher in der Schweiz sind, kann man es ebenso wie der Erfinder und Dschungelbuch-Autor Kipling halten und seinen eigenen Garten zum individuellen Kurs umwandeln. Ist Schnee eher rar, eignet sich auch ein zugefrorener See für eine schnelle Runde. Und der entscheidende Vorteil zum großen Bruder: Selbst auf den großen Kursen wird kein bestimmtes Handicap von dir verlangt. Ort überall Kosten Golfschläger und ein bunter (roter) Ball Alter egal Weitere Infos unter www.exklusiv-golfen.de

2 std.

1 Tag

Foto

skyla80 / photocase.com

Winterkanutour

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Einmal den inneren Schweinehund überwinden und dabei den unbekannten Charme winterlicher Gewässer aus nächster Nähe entdecken: Eine Kanutour bietet die Gelegenheit. Nicht jeder Bootsverleih geht in die Winterpause und Material wie Kanu oder Trockenanzug können im Zweifel dort ausgeliehen werden. Im Internet kannst du dir die passendste Route aussuchen. Wer der Freiheit eines privaten Ausflugs aber die Sicherheit einer geführten Tour vorzieht, findet auch dazu in ganz Deutschland zahlreiche Anlaufstellen. Denn das Paddeln auf dem eiskalten Wasser macht warme Schutzkleidung zu einem Muss. Treibst du dann aber, gut eingepackt, an der eingeschneiten Uferböschung entlang, wird dich diese eigene kleine Welt schnell in ihren Bann ziehen. Ort überall, wo es Kanuverleih und befahrbare Gewässer gibt Kosten Materialmiete, Unterkunft, Verpflegung Alter egal Weitere Infos unter www.canoeguide.net


1 Wochenende

1 W+

Freeridekurs

Foto CharlotteS / photocase.com

Wem im Skiurlaub der Zwang und Trubel der gewöhnlichen Pisten auf die Nerven gehen, sollte es vielleicht einmal mit dem Freeriden im Powderschnee probieren. Im österreichischen Tux werden dir in einem bis zu dreitägigen Kurs die nötigen Grundlagen dafür beigebracht. Egal ob auf Skiern oder dem Snowboard, du lernst, die Schneedecke einzuschätzen, und bekommst das nötige Wissen an die Hand, um deinen eigenen Style zu entwickeln. Deine auf Foto oder Video gebannten Fortschritte kannst du am Ende stolz deinen Freunden präsentieren. Die nötige Ausrüstung wird gestellt, die Teilnehmer sollten allerdings jede der gängigen Pistenformen beherrschen. Der Kurs bildet zugleich die Grundlage für anspruchsvollere Lehrgänge, die auch Lawinengefahren noch stärker thematisieren. Ort Tux, Österreich Kosten 95 Euro pro Person und Tag, ab drei Tage und drei Personen Voraussetzungen fortgeschrittene Fahrkenntnisse auf Ski oder Snowboard Weitere Infos unter www.rocknsnow.at

1 WOCHE

1 We

Foto Peter Bacher / rocknsnow.at

Musherdiplom

Nicht nur Hundeliebhabern unter uns bietet ein Kurs zum Hundeschlittenfahren die Möglichkeit, ihr Verständnis des ältesten Freund des Menschen zu vertiefen. In der Nähe von München erlangen Interessierte in einem siebentägigen Kurs Einsicht in die grundlegenden Techniken des Steuerns der Husky-Schlitten. Du wirst zudem in die Versorgung der bewegungsfreudigen Vierbeiner eingebunden und baust so ein tieferes Vertrauensverhältnis zu ihnen auf. Jeder der bis zu vier Teilnehmer erhält sein eigenes Gespann. Neben den täglichen Ausfahrten in der winterlichen Schneelandschaft steht aber auch Theoretisches zur Hundepsychologie oder den richtigen Trainingsmethoden auf dem Programm. Teilnehmen kann jeder mit ein bisschen Bewegungsfreude und Teamfähigkeit. Ein Musherdiplom belegt zum Abschluss die neu erlernten Kenntnisse und ermöglicht zugleich die Teilnahme an weiteren Aufbaukursen. Ort Frauenau, Bayern Kosten je nach Saisonzeit circa 800 Euro Alter Kinder und Erwachsene Weitere Infos unter www.waldschrat-adventure.de

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Schneespass in Mayrhofen

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en Winter mit allen Sinnen erleben: In der Ferienregion Mayrhofen-Hippach ist das mit purem Genuss möglich. Die breiten und vielseitigen Pisten am Genießerberg Ahorn und am Actionberg Penken im Zillertal laden zum besonderen Skierlebnis ein. Egal ob du Anfänger bist und deine ersten Runden auf der Einsteiger-Runde Penken drehen willst oder die FamilienRunde Ahorn probieren möchtest. Hier ist für jeden was dabei! Die Ahorn-Runde führt direkt am Iglu Dorf White Lounge auf 2.000 Metern Höhe vorbei, wo nach einem spannenden Tag auf der

Piste Liegestühle zum Entspannen einladen. An der Bar kann man bei chilliger Musik leckere Cocktails genießen. Doch nicht nur das. Hier kann man auch in einer der sieben exklusiven Suiten übernachten, die jedes Jahr aufs Neue mit viel Liebe zum Detail gestaltet werden. Kuschelige Schlafsäcke auf isolierten Liegeflächen zwischen Schneewänden laden zum Träumen ein. Am nächsten Morgen geht es nach einem ausgiebigen Genießerfrühstück wieder auf die Piste – die frisch präparierten und noch unberührten Abfahrten lassen das Herz jedes Skifahrers höherschlagen. Wer sich auf eine

Wanderung begeben will, für den hat der Ahorn-Panoramarundweg so einiges zu bieten, nämlich einen atemberaubenden Blick über die Zillertaler Alpen und das Stilluptal. Du hast Lust, selbst einmal vor Ort zu sein? RAUS! verlost gemeinsam mit den Mayrhofner Bergbahnen eine Übernachtung für zwei Personen im Iglu Hotel White Lounge mit 2 x 1 Tagesskipass. Schreib uns dazu einfach bis zum 15. Februar 2014 eine Mail an verlosung@t-o-v.de und sag uns, warum du schon immer mal unbedingt in einem Iglu schlafen wolltest. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Weitere Infos unter www.mayrhofner-bergbahnen.com

Maier Sports setzt auf bunten Winterspass

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ie kalten Temperaturen lassen es erahnen, der Winter ist nicht mehr fern und mit ihm steigt die Freude auf Pistenabfahrten und Schneeabenteuer. Damit Frau dabei auch gut ausgestattet ist, sollte sie sich die Damenskijacken Sesvenna im asymmetrischen ColorblockDesign und Annaberg in schickem Pink aus der neuen PURE-Linie des Ski- und Outdoorherstellers Maier Sports aus Köngen einmal genauer ansehen. Beide Modelle bestechen durch eine sportliche und modische

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Eleganz, doch auch funktionell überzeugen sie auf ganzer Linie. Dank der Membran mTEX 20.000 sind sie absolut wind- und wasserdicht, bieten so bestmöglichen Wetterschutz und sind ein treuer Begleiter bei jeder Witterung. Die neue mLOFT-Wattierung sorgt für eine tolle Wärmeleistung. Die Jacken sind dabei superleicht und können auf ein kleines Packmaß reduziert werden. Also dann raus auf die Piste und viel Spaß im kommenden Winter! Weitere Infos unter www.maier-sports.com

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Vielfalt Deutschland Wild, abgelegen, ursprünglich: In Deutschland ist die

Das im Oktober 2013 erschienene Werk zeigt das

Natur gegenwärtig. Mehr als es einen in der alltäglichen

einsame Schwarzwaldtal, in dem auch im tiefsten

Wahrnehmung vermuten lässt. Man muss sich nur auf

Winter ein Bach plätschert. Das große Torfhausmoor

die Suche machen. Fotograf Berthold Steinhilber ist quer

im Harzer Nationalpark, das einem beim Betrachten

durchs Land gereist, um Deutschlands Landschaften

nahezu den modrigen Geruch in die Nase steigen

einzufangen. Die Eindrücke, die er durch seine Großfor-

lässt. Den Kermeter-Hochwald im Nationalpark Eifel,

matkamera aufnimmt, lenken den Blick auf ungewöhn-

dessen 3.300 Hektar mancherorts wie ein südameri-

liche Orte. Und gewöhnliche, die in dem Bildband in

kanischer Regenwald anmuten. Begleitende Texte von

fremdartigem, bisweilen mystischem Licht erscheinen.

Roland F. Karl geben Hintergrundinformationen.

Berthold Steinhilber, Roland F. Karl: Deutschlands Landschaften Eine Reise zu unseren Naturparadiesen 240 Seiten, circa 200 Abbildungen Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978-3894059781

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raus-magazin vier 2013

Format 26,8 x 28,9 Zentimeter Erschienen bei Frederking & Thaler Preis 49,99 Euro

hfügen Foto Tom Bause/Hoc

Foto The North Face

post von ...


Hey, schon bemerkt? MAIER SPORTS schneit mit aktuellem Journal ins raus! – Heft rein. Neue Herbst / Winter Kollektion, fettes Gewinnspiel – alles in unserem neuen Journal, alles in dieser raus! – Ausgabe. Reinschauen, fesche Klamotten entdecken und pfundige Preise im Gesamtwert von über 3.000,– Euro gewinnen.

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Straßenfußball als Türöffner Sportevent für Obdachlose

A

nfang Juni dieses Jahres erfährt der Lübecker Markt eine ungewöhnliche Transformation. Mitten in der Stadt verwandelt der Organisator Anstoß! e.V. den historischen Platz in einen Ort besonderer sportlicher Begegnungen. 19 Teams aus ganz Deutschland treffen aufeinander, um den Meister im Straßenfußball auszuspielen. Zweimal sieben Minuten, auf kleinem Spielfeld, mit kleinen Toren. Zwischen den Banden jagen jeweils drei Spieler hektisch dem Ball hinterher. Was viele Zuschauer aber häufig erst später erfahren: Die Spieler der jeweils achtköpfigen Teams verbindet in erster Linie nicht ihr Talent oder ihre unerschöpfliche Leidenschaft zum Sport, sondern ihr schwieriger Status innerhalb der Gesellschaft. Denn an dieser Meisterschaft dürfen lediglich Menschen teilnehmen, die wohnungslos sind oder es im letzten Jahr waren. Menschen also, die durch jedes soziale Auffangnetz rutschten, um am Ende ganz unten anzukommen. Kriminalität, Alkohol und Drogen waren ihnen dabei häufige Begleiter. Oftmals sind daher die Assoziationen mit Obdachlosen in den meisten Köpfen negativ geprägt. Und so ist der Zuschauer umso überraschter, wenn die dort auf dem Platz als Team kämpfenden Spieler zum Teil so gar nicht in das vorherrschende Bild passen wollen. Der Stein kommt bei Events wie in Lübeck ins Rollen. Der Abbau von Vorurteilen auf beiden Seiten gelingt sukzessive und auf spielerische Weise. Sonst nicht daran gewöhnt, von der Breite der Bevölkerung wahrgenommen zu werden, geschweige denn Anerkennung zu erhalten, werden die Spieler nun angefeuert und beklatscht. „Hier werden viele positive Anker gesetzt”, sagt Lars Wehrmann, Mitbegründer des sozialen Projekts und Leiter des Turniers. Gewinnen oder Verlieren sei dabei zunächst nebensächlich, auch wenn Trainer und Betreuer bisweilen Schwierigkeiten hätten, den Ehrgeiz der Spieler zu bremsen.

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Ganz ohne Ambitionen funktioniert es auch nicht. Die internationalen Teams sind stark. Und schließlich ist die Meisterschaft zugleich Qualifikation für das internationale Pendant, den Homeless World Cup, der in diesem Jahr in Polen stattfand. Jedes Jahr stellt der Bundestrainer ein neues Team zusammen, Spieler dürfen nur einmal teilnehmen. Ein Trainingslager sorgt dann für die letzten Vorbereitungen. Immerhin müssen die Spieler innerhalb wie außerhalb des Spiels einige Fähigkeiten mitbringen: Ein Mindestmaß an Stressresistenz, Flexibilität und Teamgeist ist unersetzlich. Ein zu großes Defizit könnte den Event belasten. „Die Niederlagen zu Beginn des World Cups frustrierten einen Spieler in einer Art, dass er dem Fußball noch vor Ort den Rücken zuwendete. Er hat seither nie wieder gespielt”, erinnert sich Lars.

Text Dorothee Gödeke Fotos Lars Wehrmann

Die Spieler der jeweils achtköpfigen Teams verbindet in erster Linie nicht ihr Talent oder ihre unerschöpfliche Leidenschaft zum Sport, sondern ihr schwieriger Status innerhalb der Gesellschaft.


support

Das deutsche Team gehört hier nicht zur Weltspitze, spielt stattdessen eher im unteren Drittel mit. Am Niveau der Spieler könne man hier oftmals die Situation ihres nationalen Sozialwesens ablesen. Existiert so gut wie keines, fängt das System gravierende Schicksalsschläge oder plötzliche Arbeitslosigkeit nicht so einfach auf. Es ist wesentlich einfacher, in ein Loch zu fallen, und umso schwieriger, wieder herauszukommen. Viele der jungen Menschen kennen dann auch nichts anderes als das Leben auf der Straße. Und erhalten mit dem World Cup die allererste Gelegenheit überhaupt, an dieser Situation etwas ändern zu können. Dem stehen Teilnehmer aus Sozialstaaten wie Deutschland gegenüber, die zwar Chancen hatten, diese aber aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrnehmen konnten. Sich ihrer Situation sehr wohl im Klaren, haben Selbstwertgefühl und Zielstrebigkeit einiger Spieler darunter mit der Zeit enorm stark gelitten. Während den einen also die Chancen verwehrt blieben, sind die anderen, auch vom gesellschaftlichen Leistungsdruck überfordert, gar nicht mehr dazu in der Lage, ihre Chancen zu erkennen. Und trauen sich nicht zu, an ihrer Situation noch etwas verändern zu können.

Im Sport setzt man sich Ziele, manchmal werden sie schnell erreicht, manchmal braucht es hingegen viele Versuche, bevor ein Fortschritt erkennbar wird.

Die Organisatoren des Homeless World Cups, der seit 2003 existiert und mittlerweile über 70 Nationen als Teilnehmer zählt, müssen diese unterschiedlichen Hintergründe berücksichtigen. Nach den Anfangsspielen teilen sie die Tabelle an mehreren Stellen und lassen dort in leistungsähnliche Gruppen ausspielen. So erhalten auch die schwächeren Teams Gelegenheit auf ein spannendes Turnier und schwer erkämpfte Erfolgserlebnisse. Während dieses Jahr Brasilien vor Mexiko und Russland den Gesamtsieg mit nach Hause nimmt, hat die deutsche Mannschaft zum Ende hin noch einmal alles gegeben und gewann ihre Gruppe mit Gegnern wie Norwegen, Kanada, Kambodscha oder Wales. Viel wichtiger als solch ein Sieg wiegt aber die Erfahrung. „Die Spieler stellen sich einer Herausforderung, geben nicht auf, lernen eher aus den Rückschlägen und erzielen am Ende eine großartige Leistung”, sagt Lars. „Sport ist eine wichtige

Therapiemethode in der Sozialarbeit. Leider wird sein inte­ gratives Potenzial in Deutschland noch zu sehr unterschätzt”, so der 36-Jährige. Dabei stünden hier alle auf Augenhöhe, auch der Trainer sei persönlicher Ansprechpartner und nicht bloß jemand am anderen Ende eines Schreibtischs. Im Sport setzt man sich Ziele, manchmal werden sie schnell erreicht, manchmal braucht es hingegen viele Versuche, bevor ein Fortschritt überhaupt erkennbar wird. So banal diese Erkenntnis klingt, so zentral ist sie. Die Spieler müssen erst erneut lernen, was ein bisschen Beharrlichkeit erreichen kann, bevor sie wieder eine Perspektive entwickeln können. Fußball ist dabei besonders attraktiv, nicht nur weil es jeder zu einem gewissen Grad lernen kann. Es ist noch dazu ein internationaler Sport und verbindet Spieler wie Publikum über alle kulturellen und gesellschaftlichen Grenzen hinweg. Weitere Infos unter

Anstoß! e.V. | www.sozialsport.de

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urban

Drehmomente Freestyle-Frisbee in der Stadt

Multiple Discs Wall-Ride Throws to Off-the-Wall Under-the-Leg Catch

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Text Benjamin Hellwig Fotos Alex Boeing & Rolf Driesen


urban Frisbee revolutionär

Es heiSSt, wenn ein Ball träume, träume er davon, ein Frisbee zu sein. Eine Berliner Kombo lässt Scheiben in der Stadt fliegen, als habe sich der Traum so einiger Bälle realisiert. Auf eine Weise, die den traditionsreichen und vielfältigen Sport um eine revolutionäre Facette erweitert. Urban Freestyle-Frisbee zwischen den Fassaden der Hauptstadt!

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urban

M

ittig liegt der Tropfen Sekundenkleber auf Marc Pestotniks Zeigefingernagel. Mit der Tubenspitze verteilt er ihn eilig, bis der Nagel hauchdünn bedeckt ist. Und drückt sich ein lilafarbenes Stück Zahnarztacryl auf die Klebemasse, fast ebenso groß wie der Nagel, nur etwas dicker und die Fingerspitze überragend. „Verringert die Reibung”, sagt er. „Für Freestyle ist das State of the Art. Manche haben einen, manche zwei. Manche bekleben sich alle Nägel.” Auf den grauen Treppenstufen irgendwo in Berlin wirkt die Szenerie für Außenstehende so lange deplatziert, bis der 37-Jährige die Scheibe aus dem Jutebeutel zieht und loslegt. 160 Gramm Plastik, mit feinen Rillen im äußeren Bereich der Oberfläche, neongelb. Marc wirft das Frisbee mit reichlich Drehmoment vor seinen Oberkörper, geht dann blitzschnell mit dem präparierten Finger darunter und balanciert es, den Spin gekonnt kontrollierend.

Die Entdeckung des „Nail Delay” ist einst markanter Wendepunkt im Freestyle-Frisbee. 1974, im New Yorker Central Park, tippt Kerry Kollmar gerade sein drehendes Frisbee von unten an und lässt es somit immer wieder in die Luft abheben. Als ihm ein mysteriöser Windstoß die Scheibe auf den Finger drückt, sie dort liegend weiterdreht, ist der Trick geboren. Nach dieser Legende verändert sich vieles. Der Nail Delay verbindet die einzelnen Elemente, macht alles fließend, harmonisch, elegant. Spätestens seit diesem Moment gilt Freestyle als Türöffner zu all den Dingen, die mit einer Disk potenziell möglich sind. Es fördert Kreativität und Spontaneität, man geht raus, spielt, findet seinen eigenen Stil, ist im Flow mit anderen Spielern.

Off-the-Rails Kick to Flamingo Catch

„Dadurch, dass es ein Fluggerät ist, kannst du den dreidimensionalen Raum erfahren es ist quasi dein verlängerteR Arm.“ Jan Bäss

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Die nächste Weiterentwicklung des Frisbeesports bringt das Spin Collectif Berlin voran. Auch an diesem kühlen Wochenende spielen sie im „höchst offiziellen Auftrag des Städtischen Instituts für Flugscheiben-Angelegenheiten in Berlin”, kurz SIfFA. „Wir setzen uns frei, philosophisch und künstlerisch mit allen Elementen des Frisbeesports auseinander.” Stephan Stoll muss über seine geschliffene Formulierung selbst lachen. Zusammen mit Thomas Nötzel und Sören Dietrich, die im Hintergrund gerade ihre Scheiben rausholen, hat der 30-Jährige einen Ableger der aus Paris stammenden urbanen Freestylevariante gegründet. Ein weiteres Collectif gibt es in Tokyo, mit etwa drei Mitgliedern. „Was wir machen, ist underground. Es ist eine Kombination aus allen Stilen, im urbanen Raum und im Gegensatz zum normalen Freestyle ohne Wettbewerbsatmosphäre”, sagt Stephan. Inspiriert von den Flugbahnen Pariser Scheiben tauschen sie sich vor zwei Jahren mit Julien Menetrat und David Fremont aus, reisen zu ihnen in die französische Hauptstadt. Spielen im Le TAC, dem Magneten des urbanen Freestyle-Frisbee, einem kreisrunden Betonzylinder von zehn Metern Durchmesser. Laden die Franzosen daraufhin nach Berlin ein. Die Einbindung von Elementen des städtischen Raums wie Mauern, Gebäudefassaden und Treppengeländern in das Spiel mit der Scheibe macht Urban Freestyle-Frisbee zu einem faszinierenden Stil. „Es gibt so viele Reize in der Stadt! Und du entdeckst dabei die Orte in deinem Umfeld auf ganz neue Weise, verknüpfst beispielsweise eine coole Wand oder eine perfekte Betonrundung mit deinem Spiel”, sagt Marc.


urban

Nail Delay in awkward Position

Leg-over Delay

„Was wir machen, ist underground. Es ist eine Kombination aus allen Stilen, im urbanen Raum und im Gegensatz zum normalen Freestyle ohne Wettbewerbsatmosphäre.“

Die Musik scheppert aus den kleinen Boxen, als die Jungs das Treppengeländer in Beschlag nehmen. Die „Disque de Rue”, ein vom Spin Collectif Paris aufgesaugter Begriff, schlägt bei den Versuchen immer wieder zwischen den Metallpfosten am Boden auf. Thomas philosophiert im Hintergrund mit Anton Capellmann und Jan Bäss, die gerade hinzugekommen Stephan Stoll sind – Letzterer mit einem Rollkoffer voll verschiedenster Frisbees. Wie könnte die Veränderung der Wurftechnik dafür sorgen, dass die Scheibe auf dem Handlauf aufsetzt und dann weiterfliegt? Dann, nach zig Versuchen und ebenso vielen Ratschlägen, ist Marcs Wurf erfolgreich, sogar zweimal touchiert das rote Rund die Metallstange, Thomas fängt das Frisbee oben mit dem Rücken zur Wurfrichtung. Grenzenloser Jubel, der die Boxen kurz verstummen lässt. Jan, 40, reagiert da noch am kühlsten. Ist analytischer, beobachtender. „Dadurch, dass es ein Fluggerät ist, kannst du den dreidimensionalen Raum erfahren – es ist quasi dein verlängerter Arm”, sagt der 40-jährige Filmemacher. An einem Gebäude im Hintergrund entdeckt er dann, zunächst mit den Augen, den langen, nach oben gezogenen Bogen aus Beton. Gleich der erste

Wurf sitzt, die Scheibe fliegt an der künstlichen Krümmung entlang, immer weiter hoch. Und fällt dann, als die Energie raus ist, von einer Windböe gepackt aus 20 Metern Höhe schräg Richtung Waschbetonplatten. Thomas und Sören erkennen die Situation blitzschnell und kümmern sich um den Catch. „Das ist sicher kein einfacher Wurf, aber wenn du in der Zone bist, ist es eben gleich der erste. Das ist oft so”, beschreibt Jan den intuitiven Moment, bei dem „zu viel Nachdenken manchmal fehl am Platz” sei.

Mit Gedanken zur Historie huldigt Jan vor einem Jahr auf filmische Weise das Thema Frisbee. Seine Dokumentation „The Invisible String” zeigt Anfänge und Facettenreichtum des Sports und bringt viele Koryphäen von damals auf humorvolle Weise zusammen. Auch Joey „Das Orakel” Hudoklin, Freestylelegende der 1970er und 1980er, kommt zu Wort. Und zeigt auf dem Sheep Meadow noch einmal, dass er nichts verlernt hat. Auf dem Weg durch den Berliner Tiergarten greift sich Bianca Strunz, die inzwischen hinzugekommen ist, die Scheibe nach einem Chestroll, der hier in der Hauptstadt auch Sunprayer genannt wird. Das Frisbee rollt dabei zwischen den nach vorn ausgebreiteten Armen einmal von Hand zu Hand über den Brustkorb. Die 33-Jährige raus-magazin vier 2013

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geht, als im Gespräch mit Jan der Name Joey Hudoklin fällt, sprichwörtlich vor Demut auf die Knie. Als sie ihm vor ein paar Monaten im New Yorker Central Park begegnet, wird diese halbe Stunde zum bedeutendsten Frisbeemoment für die Berlinerin. „Ich hatte eine Audienz bei dem Orakel! Wir haben einfach eine Weile gespielt, es war extrem heiß und ich völlig durch”, sagt sie begeistert. Ein paar Dinge habe er ihr gezeigt und mit auf den Weg gegeben. Die Begegnung der beiden zeigt, wie offen die Szene noch immer ist. Und wie tief verwurzelt der Geist der Anfänge bei der neuen Generation von Spielern ist. Ein paar Momente später zieht Marc, an der Berliner Philharmonie angekommen, aus seinem Jutebeutel ein wahres Kleinod. Ein rundes Kuchenblech mit lochgestanztem „F”, in der Mitte und von gut 20 Zentimetern Durchmesser, zieht auf einmal sämtliche Energie aus der gerade ablaufenden Jamsession der Berliner Frisbeespieler. Das Original aus der Frisbie Pie Company wird begutachtet, gehalten, wertgeschätzt und – gespielt. Marc „brusht” das Blech gegen die Windrichtung. Mit der Hand kickt er es immer wieder an, sodass es sich schräg in der Luft bewegt. Und der Wind treibt es zu ihm zurück. So oder so ähnlich muss es Studenten der Yale-Universität ergehen nach der Industriellen Revolution, als die Kuchenbäckerei in Connecticut auf Masse produziert. Als experimentelle Versuche mit den blechernen Backformen die Urform des Frisbeespielens begründen. Als „Frisbie”-Rufe die nahende

Rail-slide Throw to Under-the-Leg Catch

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„Wir wollen ja genau das. Die Leute sollen mitmachen! Fast jeder hat zu Hause eine Scheibe liegen. Alles was du brauchst, ist die Energie, loszulegen.“ Marc Pestotnik

Metallscheibe ankündigen. Die Urform der damaligen Kuchenbäckerei dient dem geschäftstüchtigen Fred Morrison als Steilvorlage. Er entwickelt neue Scheibendesigns aus Plastik. Als es ihm gelingt, den Umsatz anzukurbeln, verkauft Fred sein Patent an die Spielzeugfirma Wham-O. Sailing Satellite, Flying Saucer und Pluto Platter heißen die Modelle der 1960er. Um schließlich noch mehr Menschen zu erreichen, ändert Wham-O den Namen. Sie erinnern sich an die Wurzeln. Und modifizieren nur einen einzigen Buchstaben. Aus Frisbie wird Frisbee.

Underhand Throw


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1 | Anton Capellmann 2 | Jan Bäss 3 | Stephan Stoll 4 | Bianca Strunz 5 | Sören Dietrich 6 | Thomas Nötzel 7 | Marc Pestotnik

Thomas' erste Begegnung mit dem Sport vor fünf Jahren hat gewisse Parallelen zu denen der Yale-Studenten. „Bei mir waren es die Pappteller”, sagt der 32-Jährige. Während eines Grillfests fliegen die dünnen Essunterlagen so lange, bis der Koch meckert. „Er hat uns dann ein richtiges Frisbee in die Hand gedrückt und wir probierten ein paar Tricks aus.” Als sie nach und nach immer besser werden, sind sie immer noch der Meinung, sie wären die Einzigen auf der Welt, hätten einen neuen Sport erfunden. „Dann haben wir die Berliner hier kennengelernt. Und festgestellt, dass es das schon mindestens seit den 1970ern gibt”, sagt der Bankkaufmann und grinst beim Gedanken an damalige Illusionen. Genug geredet, Thomas ist nicht zu halten. Still halten könne er an Tagen wie diesen eh nicht. „Ich bin da wie so 'n Hund mit seinem Knochen, definitiv”, sagt er und greift sich ein paar Frisbees. An einer schräg aufrecht stehenden, konkav gewölbten Stahlwand setzt er die Vorhandwürfe an, auf der anderen Seite experimentieren Sören und Marc mit verschiedenen Fangversuchen. Der Wind wird stärker. Und sorgt dabei für einen besonderen sportlichen Reiz, „gerade wenn er dir entgegenweht. Dann hast du mehr Zeit”, sagt Jan. Sei die Zeit knapper, die Disk dichter am Körper, würden die Bewegungen in höchstem Maße schweißtreibend. Kurze, schnelle Antritte, akrobatische Springbewegungen, ständige Konzentration und Fokussierung. Ein perfektes Zusammenspiel zwischen Frisbee und Körper. Den Berlinern ist die sportliche Verausgabung inzwischen anzusehen. Der harte Untergrund sorgt zusätzlich für müde Gelenke. Doch die spielerische Freude ist nach wie vor da. Und überträgt sich auf Außenstehende. Der Selbstversuch beobachtender Passanten kommt intuitiv. Fliegt die Scheibe in ihre Richtung, zucken die Arme zum Fang aus der Hosenta-

Als ein mysteriöser Windstoß Kerry Kollmar die Scheibe auf den Finger drückt, sie dort liegend weiterdreht, ist der Trick geboren. Nach dieser Legende verändert sich vieles.

sche. Und dann gibt man sie nicht einfach zurück. Sie wird geworfen. Nur selten gebe es missmutige Reaktionen von dem einen oder anderen „Meckeropa”, ansonsten seien die Reaktionen durchweg positiv. Als sich Marc in der Abenddämmerung mühevoll das Zahnarztacryl vom Nagel pult, betont er den Auftrag, dem sie sich mit SIfFA auferlegen. „Wir wollen ja genau das. Die Leute sollen mitmachen! Fast jeder hat zu Hause eine Scheibe liegen. Alles, was du brauchst, ist die Energie, loszulegen”, sagt der Krankenpfleger und angehende Gesundheitswissenschaftler. Für den Karneval der Kulturen, der 2014 vom 06. bis 09. Juni durch Berlin rollt, planen die Berliner einen Frisbeewagen. Derzeit sind sie hierfür auf Sponsorensuche, wollen „die Begeisterung über dieses runde Stück Plastik mit den Menschen teilen". Und auf die Vielfalt und Facetten rund um das Frisbee aufmerksam machen. Neben Freestyle und Disque de Rue ist da so viel mehr. Und für den Anfang geht es auch ohne künstliche Fingernägel”, sagt Marc und grinst. Steht ja vielleicht nicht jeder drauf. raus-magazin vier 2013

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urban

Loslegen in Berlin • Philharmonie: Doppelwand aus Stahl • Viktoriapark: Wand • Real-Parkhaus beim Schillerpark: Double-Entry-Wand • Bierpinsel Schloßstraße: Selfset-Wand • Landsberger Allee, Velodrom: versteckte Megawand und mehr

von 14 Metern gegenüber. Die Scheibe wird so hart wie möglich in den Fangbereich der gegnerischen Mannschaft geworfen. Fangversuche zählen nur, wenn sie mit einer Hand erfolgen. Ein Punkt wird erzielt, wenn der Gegner die Scheibe nicht einhändig fangen konnte. Gespielt wird meist bis 15 Punkte und mit zwei Gewinnsätzen. Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h wurden gemessen.

Ausstatten

Ultimate Frisbee

www.wurfscheibe.de www.frisbeeshop.de www.wrightlife.com www.berlinspin.com

Informieren • Freestyle Berlin berlinjammers.wordpress.com • „Städtisches Institut für Flugscheiben Angelegenheiten in Berlin” siffaberlin.wordpress.com • Frisbeesportverband www.frisbeesportverband.de • Spin Collectif Paris www.spincollectif.com

Lernen Auch wenn es in den 1970ern einfacher war, neue Tricks zu erfinden, ist der Reiz immer noch stark. Wer erst mal wissen will, wie Nail Delay, Brush und Chest Roll gelingen können, schaut auf www.youtube.com/user/frisbeepedia

Variieren GUTS

Frisbeespielen als Teamsport in seiner ersten Form. Guts (deutsch: Mumm, Courage) wurde Standardspiel der frühen Turniere. Die jeweils fünf Spieler der beiden Mannschaften stehen sich in einem Abstand

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1969, im Sommer von New Jersey, nannten sie es Ultimate Frisbee, weil sie meinten, es wäre der ultimative Frisbeesport. Ein Teamspiel, das ohne Schiedsrichter auskommt und von gegenseitigem Respekt und der Freude am Spiel geprägt ist. Zwei Teams, jeweils sieben Spieler. Ziel ist es, das Frisbee in der Endzone des anderen Teams zu fangen beziehungsweise Würfe des gegnerischen Teams zu verhindern. Hohe Anforderungen: Kondition, Sprintstärke, Wurftechnik, taktisches Verhalten und Treffen richtiger Entscheidungen im richtigen Moment. Mit Elementen aus Football und Basketball. Heute mehr als zwölf Millionen Spieler weltweit. Disc Golf

Entwickelte sich in den 1970er-Jahren in den USA. Erfinder Steady Ed Headrick prägte den Sport wie kein Zweiter. Veranlasste, nach seinem Tod seine Asche in eine spezielle Serie pressen zu lassen. 1979 erste Disc-Golf-Gruppen in Deutschland. Ziel ist es, einen Kurs von meistens 18 Bahnen mit möglichst wenigen Würfen zu absolvieren. Von der Abwurfzone aus wirft ein Spieler die Scheibe in Richtung Fangkorb. Herunterhängende Ketten bremsen den Wurf, danach fällt die Scheibe in den Korb. Vom Landepunkt wird weitergespielt. Anforderungen: Weitwurf, Präzision, Freestyle, Hindernisse. Für nahezu jedes Alter geeignet.


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Für Körper und Geist: RAUS! verlost das Frisbee-Starterpaket! Schreib uns von deinem ersten Wurf mit einem Frisbee. Und gewinn eines von drei Sets, bestehend aus einer Scheibe von www.berlinspin.com, dem brandneuen Frisbee-Kalender vom SIfFA und der Frisbeedokumentation „The Invisible String“. Einsendungen an verlosung@t-o-v.de. Einsendeschluss: 28. Februar 2014. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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extrem

Nachtaktiv in Norwegen

Extremsport Eisklettern mit Lichteffekt

Foto Thomas Senf /Mammut Text Jonas Wagner

Im Eis von gefrorenen Wasserfällen zu bestehen, erfordert mehr Ăœbung als nur den einen oder anderen Klettertrip. Am norwegischen Eidfjord setzt Fotograf Thomas Senf Athleten in Szene, wie nie zuvor geschehen. Nachts, im Licht von Fackeln und Scheinwerfern. An den absoluten Giganten der Eiskletterszene.

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extrem Klettern an beleuch­teten Eisfällen

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Im Eidfjord ragen Eisgiganten bis zu 500 Meter in die Höhe.

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igantisch, kalt und so gut wie unbezwingbar waren sie, die Eisriesen der skandinavischen Mythologie. Nachts lehrten sie die Bewohner des Nordens das Fürchten, um jeden Tag aufs Neue zu erstarren. Zur eisigen Jahreszeit macht sich der Schweizer Extremsportfotograf Thomas Senf mit einem furchtlosen Team von Eiskletterern aus dem Mammut Pro Team auf den Weg nach Norwegen. Sein ungewöhnliches Vorhaben: die mitgereisten Athleten in der sagenhaften Welt der Eisgiganten in Szene zu setzen. Nachts. Mit Fackeln und Scheinwerfern.

Ihr Ziel ist der Eidfjord, etwa drei Stunden östlich der Stadt Bergen gelegen. Die Gegend ist in der Eiskletterszene berühmt für die große Zahl an gefrorenen Wasserfällen, sogenannten Eisfällen. Es sind beeindruckende Gebilde aus Eis und Schnee, die mit ihrer Höhe von bis zu 500 Metern auf ambitionierte Eiskletterer eine geradezu magische Anziehungskraft ausüben. Doch das Team um den Fotografen Thomas Senf hat in dieser Nacht mehr im Sinn, als den wenigen Tageslichtstunden des norwegischen Winters nachzulaufen. Sie interessieren sich für die deutlich längere Nacht. „Fotografieren und Filmen in der Nacht ist eine große Herausforderung”, erklärt Thomas Senf. „Die richtige Beleuchtung entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Die Möglichkeiten, mit den Faktoren Licht, Zeit und Umgebung zu spielen, sind ebenso grenzenlos wie faszinierend”, sagt der gebürtige Leipziger. Im Gespräch mit dem Schweizer Bergsporthersteller Mammut entstand die innovative Idee, mithilfe von farbigen Leuchtfackeln, Scheinwerfern und Stirnlampen die gigantischen Eisfälle und die nachts darin kletternden Athleten zum Leben zu erwecken – abgelichtet in einer einzigartigen und mystischen Atmosphäre. Realisiert wurde die Beleuchtung von dem Schweizer Lichtmaler David Hediger. Durch die Farben, das reflektierende Eis und die sich bewegenden Schatten entstehen so Eiskletterbilder wie aus einer anderen Welt, aus der Welt der Mythen und Sagen.

„Die Möglichkeiten, mit den Faktoren Licht, Zeit und Umgebung zu spielen, sind ebenso grenzenlos wie faszinierend.“ Thomas Senf 46

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Leuchtfackeln und Scheinwerfer schenken der eisigen Oberfl채che eine faszinierende Optik. raus-magazin vier 2013


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„In einem Moment wirkte der Eisfall wie eine Tropfsteinhöhle, dann wieder wie eine gotische Kathedrale.“ Daniel Arnold

Fotograf Thomas Senf über   die Nachtaufnahmen  „Schon länger hatte mich die Frage beschäftigt, wie man in den großen Bergen mit künstlichem Licht arbeiten könnte, was normalerweise nur ein Fotostudio ermöglicht. Bei Gesprächen mit der Firma Mammut entstand daraus die Idee, gefrorene Wasserfälle zu beleuchten. Schon öfter waren mir die Transparenz und die Reflexion des Eises in der Sonne aufgefallen. Norwegen mit seiner nahezu unbegrenzten Anzahl an Eisfällen schien uns der perfekte Ort, um unsere Ideen umzusetzen.

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it den Kletterern des Mammut Pro Team, Daniel Arnold, Stephan Siegrist, David Fasel, Ralf Weber, Anne-Aylin Sigg (alle Schweiz), Aljaž Anderle (Slowenien) und Mirjam Limmer (Deutschland), sind genau die richtigen Fotomodelle mit von der Partie. Bei den mehrstündigen Vorbereitungen ist das gesamte Team voll eingebunden. Mit aufwendigen Seilkonstruktionen werden Lampen im Eis fixiert und rund 700 Meter Kabel verlegt. Dabei machen es die Eisriesen den Kletterern alles andere als einfach. „Wir seilten das ganze Material von oben in den Fall ab und mussten wegen der wilden Eisformationen oft improvisieren. Höchste Konzentration war gefragt”, berichtet Dani Arnold, der den aktuellen Speedrekord der Eiger-Nordwand hält.

Eiskletterer wurden schon oft fotografiert, auch in der Nacht. Aber was ich mir daheim vorgestellt hatte, ließ sich in der eisigen Realität der norwegischen Nächte viel schwieriger umsetzen als erwartet. Nur dank vereinter Kräfte und des hohen klettertechnischen Niveaus der Athleten war es möglich, die Lampen und Fackeln so zu positionieren, dass das Resultat meinen Erwartungen

Für den 29-jährigen Urner war der Trip nach Norwegen eine willkommene Abwechslung von seinem sportlichen Alltag. „Dieses Mal stand ausnahmsweise nicht allein die sportliche Höchstleistung im Mittelpunkt, sondern die Vision des Fotografen”, sagt der passionierte Kletterer. Noch wenige Tage vor der Reise hatte Dani an der Breitwangflue im Berner Oberland einen wahren Eisklettermarathon absolviert. In nur 13 Stunden reihte er drei der schwierigsten Eis- und Mixed-Kletterrouten der Welt aneinander. Das kurze Tageslicht im Winter reicht selten für solche Extremleistungen. Das stört Dani Arnold jedoch wenig: „Wenn es dunkel wird, schalte ich einfach meine Stirnlampe ein und mache weiter.” Somit war das Nachtklettern in Norwegen keine gänzlich neue Erfahrung für Dani, wohl aber die beeindruckenden Licht- und Farbeffekte, die durch Scheinwerfer und Leuchtfackeln hinter dem Eis erzeugt wurden. „In einem Moment wirkte der Eisfall wie eine Tropfsteinhöhle, dann wieder wie eine gotische Kathedrale”, erzählt der Schweizer mit Begeisterung in den Augen.

entsprach. Immer wieder korrigierten die Kletterer mit abenteuerlichen Seilkonstruktionen die Lampen um wenige Zentimeter, damit der Lichtkegel exakt an der richtigen Position war. Fackeln explodierten oder erloschen vorzeitig unter dem fließenden Wasser. Wie bei kaum einem meiner Fotoprojekte zuvor waren das gegenseitige Vertrauen und das Bewusstsein über Möglichkeiten und Grenzen aller Teilnehmer der Schlüssel zum Erfolg.”

Durch die vereinten Kräfte der mit Eisgeräten und Steigeisen ausgerüsteten Kletterer erwiesen sich am Ende selbst die nordischen Eisriesen als bezwingbar. Und der Erfolg lässt sich in den Gesichtern der Athleten ablesen. Im Anschluss an das Fotoshooting in Norwegen hat Dani bereits das nächste Ziel vor Augen. Zusammen mit seinem österreichischen „Mammut Pro Team”-Kollegen David Lama geht es auf nach Alaska. Eine spektakuläre Erstbegehung an der 1.500 Meter hohen Ostwand des Moose’s Tooth wartet. Und gelingt ihnen.

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Steckbrief Thomas Senf  Thomas Senf wuchs in Leipzig auf. Seine Liebe zu den Bergen ließ ihn 2002 mit 21 Jahren in die Schweiz übersiedeln. Dort lebt er in Interlaken im Berner Oberland. Neben seinem Studium als Maschinenbauingenieur zog es ihn stets in die großen Wände der Welt. So gelang ihm mit Freunden die Erstbegehung der Route Harvest Moon am Thalay Sagar sowie der Nordwand am Arwa Tower im indischen Himalaja. Neben der Ausbildung zum Bergführer begann für ihn die Fotografie einen immer wichtigeren Stellenwert einzunehmen. Heute arbeitet er mit der Outdoorfotoagentur Visual Impact zusammen. Um seine fotografischen Ideen verwirklichen zu können, realisiert Thomas Senf seine Projekte mit einigen der besten Athleten der jeweiligen Sportart. Aufgrund seiner bergsteigerischen Fähigkeiten ist er vor allem auf folgende Gebiete spezialisiert: Bergsteigen, Klettern, Eisklettern, Expeditionen, B.A.S.E., Outdoor, Air, Ski.  Location und Umgebung  Wer die Eisfälle des Eidfjords erleben will – und sei es aus der Distanz – benötigt in erster Linie frostige Begleitumstände. Golfstrom und Westwetterlage stehen der Eisbildung in einem der weltweit bedeutendsten Eisklettergebiete jedoch oftmals im Weg. Lang anhaltende Kälteperioden sind nötig, um die an senkrechten Felswänden in den Fjord stürzenden Wassersäulen erstarren zu lassen. In der Gemeinde Eidfjord treffen Hardangerfjord und Hardangervidda aufeinander. Die unberührte Natur der Vidda, größtes Hochplateau Europas, ist Heimat von Tausenden wild lebenden Rentieren und gilt als Ort vielfältiger Outdooraktivitäten. Die Polarforscher Roald Amundsen und Fridtjof Nansen nutzten den heute größten norwegischen Nationalpark, um sich auf ihre zahlreichen Expeditionen vorzubereiten.

Bergen

Hardangerfjord

Eidfjord

Hardangervidda Nationalpark

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Eispickel im Stirnlampenlicht


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auf spurensuche

Innovationen aus Sunderland

Text Benjamin Hellwig Fotos Berghaus, Alastair Lee, Benjamin Hellwig

Werkspionage bei Berghaus im Nordosten Englands

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Performance, Innovation, Abenteuer: Berghaus sorgt mit den Entwicklungen aus seinem Kreativzentrum MtnHaus™ für Wirbel. Und kooperiert dabei auf intensive Weise mit seinem Athletenteam. Der britische Hersteller ist „aus dem Hamsterrad ausgestiegen“, um die Ideenfindung zu bündeln. Und testet, was das Zeug hält – auch mal an freien Tagen beim privaten Trailrunning im Wald nebenan. Ein Besuch in Englands Nordosten.

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D

as Drehkreuz Schiphol macht seinem Namen alle Ehre. Hier im undurchdringbaren System des Amsterdamer Flughafens drehen die Leute – durch. Knappe Anschlüsse, ewig lange Flure und spontane Gatewechsel verursachen Sorgenfalten auf den Stirnen vieler mir entgegenhetzender Fluggäste. Hoffentlich haben die dann erst mal Urlaub, denke ich mir. Mein Aufenthalt ist schon fast zu ruhig, als ich Gate D6F an diesem späten Herbstabend entgegenschlendere. Dann aber wendet sich das Blatt. Gleich für zwei Destinationen fallen die Flugzeuge aus. Als hätten sie hinter den Kulissen eine Münze geworfen, steht für meine Reise nach Newcastle die einzige verfügbare Ersatzmaschine bereit. Die Passagiere nach Birmingham gehen dagegen leer aus – sieht man mal vom Glück einer anstehenden Zwangsübernachtung im Flughafenhotel ab. Als Alan und ich ein paar Stunden darauf mitten in der Nacht die 20 Meilen hinüber nach Sunderland rasen, habe ich Mühe, den Briten zu verstehen. Und genau das schickt ihm ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Er aalt sich in seinem Dialekt, erzählt irgendwas von innovativen Erfindungen der Menschheit, Kugelschreiber, Katzenauge. Er fordert mich heraus. Und gibt sich dann gönnerhaft

Frischluft: Berghaus-Athleten beim Daunenbekleidungstest in Greenland

und wiederholt seine Nachtgeschichten in gemächlicherem Tempo. Etwas unbeholfen wechsle ich das Thema. Ja, beim Derby gegen Newcastle würde es richtig krachen. Nicht so wie bei ManU gegen ManCity. Sein Taxi rutscht nur so durch die Sunderlander Kreisverkehre. In einem letzten zeigt Alan rechts rüber zum Headquarter von Berghaus. Am nächsten Morgen laufe ich die wenigen Hundert Meter vom Hotel hinüber zum Firmensitz. Es ist ein schlichtes Gebäude mit Klinkerfassade und grauen Fensterrahmen. Drinnen am Empfangstresen wiederholt sich für mich die sprachliche Barriere der Vornacht. Ich finde den Weg in die obere Etage, an der Wand prangen in Bilderrahmen die Meilensteine des Unternehmens. Momente der ersten Stunde: Firmengründer Peter Lockey und Gordon Davison eröffnen 1966 ihren Outdoorladen in Newcastle, das LD Mountain Center. „Genau in dem Jahr, in dem England Weltmeister wurde.” Chris Lines kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Meines Wissens hat sich dieser sportliche Erfolg seitdem aber nicht wiederholt”, sagt er und klingt dabei desillusioniert und hoffnungsvoll zugleich. Chris, der 1998 zum Unternehmen stieß und heute PR-Manager für Großbritannien ist, sitzt mir in einem der Konferenzräume gegenüber, gibt mir einen Einblick in die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte von Berghaus. Den unabhängigen Outdoorladen gebe es noch immer, heute geführt von Gordons Sohn. Der Shop ist damals der Auftakt der Marke: Neben dem Verkauf von Outdoorprodukten verschiedener Hersteller übernehmen Peter und Gordon auch die Distribution von größtenteils deutschen und österreichischen Produkten in Großbritannien. Als für diesen Unternehmenszweig ein Name gefunden werden muss, übersetzen sie schlicht Mountain Center ins Deutsche: Berghaus. Gordon, von Haus aus Ingenieur, beginnt in den frühen 1970er-Jahren mit der Entwicklung von Ausrüstungsgegenständen. Erste Produkte unter dem Namen Berghaus sind ein Rucksack und ein zeltähnli-

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„Der Legende nach stammt der Gummirand der Gaiter von einem Schrottplatz nahe Hexham in Northumberland. Gordon Davison kletterte einfach über die Mauer, schnappte sich ein paar alte Reifen und ging wieder – eine schöne Legende.“ Chris Lines

ches Tarp. „Das Produkt, das Berghaus dann nachhaltig auf die Outdoorbühne hievte, war der Rucksack Cyclops, Europas erster Rucksack mit innen liegendem Rahmengestell. Mit diesem Produkt etablierte sich Berghaus als innovatives Unternehmen”, sagt Chris. Signifikant auch das Jahr 1977: Berghaus ist das erste europäische Unternehmen, das Bekleidung mit einer Gore-Tex-Membran auf den Markt bringt. Ein Jahr später führen die Briten ein Produkt ein, das ebenso Geschichte schreibt und bei vielen Expeditionen der damaligen Zeit unverzichtbarer Ausrüstungsgegenstand ist: Die Yeti Gaiter, eine Wandergamasche, die den kompletten Schuh umschließt. „Der Legende nach stammt der Gummirand der Gaiter von einem Schrottplatz nahe Hexham in Northumberland. Gordon Davison kletterte einfach über die Mauer, schnappte sich ein paar alte Reifen und ging

wieder – eine schöne Legende”, sagt Chris und lacht. Das Unternehmen wächst und wächst, doch bis in die späten 1980er-Jahre bleibt das LD Mountain Center die Innovationszentrale. In einem der Außenbezirke Sunderlands entsteht ein eigenes Werk. „Als ich 1998 ins Unternehmen einstieg, waren wir über drei, vier Standorte verteilt – wir sind damals einfach Stück für Stück gewachsen”, erzählt Chris. Maßnahmen vor dem Jahrtausendwechsel geben Berghaus eine neue Richtung vor. Zum einen weitet der Hersteller seine Produktion in Ostasien auch für hoch technische Artikel aus und reduziert im Zuge der Schließung seines Sunderlander Werks seine Mitarbeiter von 250 auf 69. Zum anderen bündeln sich fortan alle Kräfte im nagelneuen Sunderlander Headquarter. „Eine seltsame Situation war das damals, aber ich denke, diese beiden Entscheidungen sicherten das Fortbestehen des Unternehmens”, sagt Chris. „Heute haben wir wieder 170 Mitarbeiter.” Eine davon ist nicht zu überhören, als ich an ein paar Flurkreuzungen abbiege und in der Musterschneiderei stehe. Ann Davitt macht den Verstärker, als sie lauthals den einen oder anderen Song des kleinen Radios in der Ecke mitsingt. Mit meinem Erscheinen verstummt ihr Gesang, nicht aber ihr Enthusiasmus. „Seit 33 Jahren bin ich bei Berghaus und – ich liebe es! All die innovativen und technischen Entwicklungen, an denen ich mitarbeiten darf – und dann bekommen die auch noch Auszeichnungen, wie zuletzt das Vapour Storm Jacket.” Ann versprüht in den wenigen Augenblicken,

Minus 35 Grad Celsius auf 2.900 Metern: Hände hoch in Ulvetanna, Antarktis

Foto Benjamin Hellwig raus-magazin vier 2013

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in denen ich sie erlebe, eine Stimmung, bei der man aus purer Begeisterung schlicht mitlachen muss. Neben ihr am großen Schneidetisch sitzt Gary Martin. Er ist Creative Pattern Cutter und seit 22 Jahren im Unternehmen. Er grinst im Hintergrund, als Ann mich in Beschlag nimmt. Und erzählt dann mit der Schere in Aktion von seinem Job. Unter seiner Regie entstehen die ersten Musterentwürfe auf Vorlage der Designer. „Wir schicken Schablone, genähtes Produkt und einzelne Features daraufhin nach Asien – für alle komplizierteren Styles. Wir wollen den Produzenten damit aufzeigen, wie alles zusammengesetzt wird, was für die Passform bedeutend ist, was uns wichtig ist.” Gerade sitzt er an einer neuen Jacke. „Bin etwas spät dran”, sagt der 52-Jährige und zwinkert. Ann funkt an ihrer Nähmaschine sitzend wieder dazwischen. „Gary und ich, wir haben das beste Arbeitsverhältnis der Welt. Wir lachen und singen einfach die ganze Zeit!” Als ich sie für meine Notizen abschließend nach ihrem vollen Namen frage, fügt sie blitzschnell an: „And I am only 23.” Sie schüttelt sich vor Lachen, hält sich die Hand aufs Herz und flüstert dann „I wish ...”

Selbst einen Flur weiter höre ich die beiden noch, als ich Dr. Julie Gretton begegne. Sie ist zuständig für Produktentwicklungen der Extrem- und Mountain-Kategorie und seit siebeneinhalb Jahren im Unternehmen. Was Ann und Gary schneidern, geht auf die Entwicklungen ihres Teams zurück. Als Berghaus 2009 beschließt, dem Bereich Innovation mehr Raum und Struktur zu geben, lassen sie die Abteilung MtnHaus entstehen. Sind zuvor noch viele Mitarbeiter neben ihren gewöhnlichen Arbeitsbereichen zusätzlich für Produktentwicklungen zuständig, bündeln sich nun die Kräfte. „Wir wollten aus dem Hamsterrad ausbrechen. Und von einer saisonalen Sichtweise, bei der alles auf den Punkt genau fertig sein muss, kamen wir so zu einer großzügigeren Entwicklungsphase. Wir wollten mit Materialien und Technologien länger spielen können, wollten mehr testen, einfach mehr Zeit haben, um innovativ arbeiten zu können”, sagt die 38-Jährige. „James Hodgson, einer unserer Designer, und ich sind oft draußen aktiv unterwegs. Und dabei immer auf der Suche nach Lösungen für spezifische Probleme. Nicht wenige Ideen kommen dann tatsächlich von diesen persönlichen Erfahrungen, besonders unter extremeren Bedingungen”, sagt Julie, die an freien Tagen mountainbiken geht, Trailrunning betreibt, klettert oder wandert. „Es gibt da schon einige Wochenenden, an denen ich meinen

Ann Davitt

Als ich Ann Davitt für meine Notizen abschließend nach ihrem vollem Namen frage, fügt sie blitzschnell an: „And I am only 23.“ Sie schüttelt sich vor Lachen, hält sich die Hand aufs Herz und flüstert dann „I wish ...“ 56

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Messung im T-Shirt: Dr. Julie Gretton mit Wärmebildkamera


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Wiege des Unter­ nehmens: das LD Mountain Center in Newcastle

David Heath

Körper komplett mit Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren eindecke. Die sind sehr klein, ich falle also nicht auf. Und mein Mann auch nicht, der muss sie nämlich auch tragen”, sagt sie und lacht. Hört man sie reden, so sieht man sie vor sich, draußen auf dem Trail, voller Begeisterung über ihr Schaffen. Draußen aktiv zu sein, ohne dabei den Gedanken an Eigenschaften oder Optimierung eines Produkts zu verschwenden, ginge schlicht nicht: „Wir wollen innovative Produkte herstellen, die es Menschen möglich machen, ihre Grenzen draußen weiter zu pushen. Das betrifft Design, Materialien und Konstruktion. Das machten bereits Peter und Gordon, als sie sich jeden Donnerstag im Lake District trafen, um Produkte zu testen, Ideen zusammenzutragen, Lösungen zu finden. Und an die Herangehensweise dieser beiden Pioniere wollen wir heute anknüpfen.”

Vor der Entstehung des Vapour Storm Jacket widmet sich das MtnHausTeam der Lösung einer konkreten Fragestellung. Julie erklärt: „Trägst du eine wasserdichte Jacke und es regnet, willst du deine Unterarmbelüftung nicht öffnen, weil das den Regen reinlassen würde. Unsere Ausgangsfrage war also: Können wir für Aktionen wie beispielsweise Radfahren, Trailrunning oder Wandern für wasserdichte Belüftung sorgen? Das Brainstorming begann und die Ideen purzelten. Sobald wir in dieser ersten Phase etwas haben, gehen wir damit zu Ann und Gary und besprechen unsere Ideen. Die beiden sind sehr talentiert darin, diese Details zu kreieren. Dann suchen wir nach den passenden Materialien. So entsteht hier im MtnHaus immer ein erster Prototyp. Und wir können bereits früh Anpassungen vornehmen. Als wir eine grundsätzliche Lösung gefunden hatten, begannen zusätzlich unsere wissenschaftlichen Untersuchungen.”

„Es gibt da schon einige Wochenenden, an denen ich meinen Körper komplett mit Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren eindecke. Die sind sehr klein, ich falle also nicht auf. Und mein Mann auch nicht, der muss sie nämlich auch tragen.“ Dr. Julie Gretton

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Nur noch 550 Meter: Sean Leary startet vom Ledge Camp.

Zeigt Wirkung: die UlvetannaExpedition mit Leo Houlding, Sean Leary, Jason Pickles, Chris Rabone und Alastair Lee

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Neben den persönlichen Testreihen in ihrer Freizeit greift Julie mit ihrem Team auch auf die Erfahrungen einiger professioneller Athleten zurück. Im Falle des Vapour Storm Jacket fährt Extrem-Mountainbiker Rob Jarman seine Kreise in einem der nahen Wälder Nordostenglands. „Auf dem Parkplatz zog er sich dann jeweils aus und ich zückte meine Wärmebildkamera”, sagt sie lachend. „Und wir fanden die Hotspots des Körpers und wussten schließlich, wo die Belüftung sitzen muss. Mit kleinen Sensoren auf den Schichten unter dem nächsten Prototyp konnten wir herausfinden, wie die Wärme durch die Kleidungsstücke gelangte und welchen Effekt es hatte, wenn wir die Belüftung schließen würden. Das war einer dieser Wochenendjobs”, sagt Julie sichtlich gut gelaunt. Typischerweise vergehen zwei Jahre, ehe ein Produkt aus dem MtnHaus fertig ist. Zwei Jahre, in denen viele solcher Tests ablaufen. Auch die ersten aus Asien kommenden Prototypen gehen mit den Athleten erneut auf Expedition. Und dann zählt auch mal das Überraschungsmoment: „Wir erzählen den Athleten nicht

Gary Martin

„Wir wollten aus dem Hamsterrad ausbrechen. Und von einer saisonalen Sichtweise, bei der alles auf den Punkt genau fertig sein muss, kamen wir so zu einer großzügigeren Entwicklungsphase.“ Dr. Julie Gretton

Historisch: Trango Jacket

immer von unseren Veränderungen. Manchmal ist es gut, wenn sie unvoreingenommen sind und beim Zurückkommen sagen ,Wow, das hier ist unglaublich’ oder ,Hier müsst ihr was machen’.” Topprodukte für die Besten der Welt – ich will wissen, welche weiteren Vorteile der unglaubliche Aufwand hinter beispielsweise einer einzelnen Jacke bereitstellt. „Nun, wir könnten mit MtnHaus auch lediglich kleine Nischenprodukte für Topathleten entwickeln”, erzählt die 38-Jährige. „Aber für Berghaus ist es wichtig, dass alle Produktlinien von den Entwicklungen profitieren. Mit dem Bodymapping-Prinzip lernen wir zu verstehen, wie der Körper funktioniert und wie er mit Bekleidung und Umgebung interagiert. Letztes Jahr reisten wir mit den Athleten nach Grönland und gewannen in dieser einen Testwoche wahnsinnig viele wichtige Informationen, von denen auch die

anderen Produktlinien einen Nutzen haben”, sagt Julie. Abschließend frage ich sie nach dem, was gerade Schwerpunkt ist und in der Entwicklung steckt. „Synthetische Isolationsbekleidung. Und Superleichtgewichtiges”, plaudert sie trocken aus. „Und irgendwann kommen wir vielleicht an den Punkt, dass wir Bekleidung haben werden, die praktisch nicht da ist, weil sie so leicht ist”, sagt sie und lacht. „Performance, Innovation, Abenteuer.” David Heath, Vice President Produkt und Marketing, nennt die Kernpunkte des Unternehmens beim Namen, als ich mit ihm in der ersten Etage des Headquarters über den Athleteneinfluss bei Berghaus spreche. „MtnHaus ist das Fundament aller Innovationen. Unsere Athleten bringen das Abenteuer zum Leben. Und wenn deine Produkte keine Leistung bringen, kannst du all das nicht erreichen”, sagt der 44-Jährige. David erzählt von Berghaus-Expeditionen und Abenteuern. Von Philippe Gatta, der gerade auf dem Great-Himalaya-Trail in Nepal einen Marathon am Tag läuft. Von den Erfahrungen von Leo Houlding und seinem Team mit Hydrodown-Produkten auf ihrem Weg in die Antarktis. raus-magazin vier 2013

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Kurz und bündig

Leo Holding beim Materialcheck

„Und auch die Farben waren in der Vergangenheit typisch englisch: Schwarz, Navy ... Und manchmal, da war es richtig aufregend, da gab es Dunkelgrün.“ Simon Roberts Im Erdgeschoss vor den Glastüren des großzügigen Küchen- und Essensraumes stürmt der Herbst. Zwischen heftigen Schauern kommt die Sonne durch. In einem solchen Moment treffe ich auf der Terrasse zum Abschluss Simon Roberts, Sales Director für Europa, Mittlerer Osten und Afrika. Der 47-Jährige, geboren im Jahr, als Peter und Gordon ihr LD Mountain Center eröffneten, hatte seine erste Begegnung mit der Marke als Teenager im Lake District. Seit 15 Jahren ist er nun im Unternehmen. „Wir waren eines der letzten Unternehmen, die das Sourcing nach Asien verlagerten. Wir mussten unser Werk hier in England schließen, das waren schwierige Zeiten. Aber es war ein wichtiger Schritt für uns und es gab auch keine Alternative. Denn wir können heute mit unseren Innovationen durchstarten”, sagt er. Auf Deutschland liege neben Großbritannien auf europäischer Ebene der größte Fokus. Dass bei der zunehmenden Ausdehnung auf internationale Märkte individuelle Anpassungen der Produktlinien erforderlich sind, verrät ein Vergleich der jeweiligen Klimatabellen: „Unsere Bekleidung war lange dafür gemacht, englische und schottische Winterwanderungen zu überstehen. Für Momente, wenn der Regen direkt von vorn kommt. Und auch die Farben waren in der Vergangenheit typisch englisch: Schwarz, Navy ... Und manchmal, da war es richtig aufregend, da gab es Dunkelgrün.” Er lacht.

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Firmensitz: Sunderland, Nordostengland Gründung: 1966 Eigner: Pentland Group, seit 1993 Weitere Infos unter www.berghaus.com

Und fügt an: „Und da erleben wir seit einiger Zeit einen Wechsel, richten uns stark auch auf alpine Regionen aus, in denen die Bedingungen kälter und trockener sind. Wo unsere Entwicklungen von Belüftungen zum Zuge kommen. Und auch bei den Farben sind wir jetzt ein ganzes Stück mutiger geworden”, sagt er und grinst. Draußen ist es grau. Aus den dicken Wolken peitscht der Regen herunter. Ich steige ins Taxi. Und beim gelegentlichen Kommunikationsversuch mit dem Fahrer macht sich leichte Enttäuschung in mir breit. Irgendwie hatte ich gehofft, für den Weg zum Flughafen noch ein paar in nordostenglischen Dialekt eingehüllte Geschichten zu hören. Doch Alans Ersatzmann ist wortkarg. Zeit, um Erlebtes sacken zu lassen.

Simon Roberts



visionär

Kraftvoll

Nachgefragt bei Stromrebellin Ursula Sladek Interview Benjamin Hellwig Fotos Netzkauf EWS eG

Ihre revolutionäre Bürgerinitiative in einer kleinen Schwarzwaldgemeinde ist bundesweit zum Vorbild dezentraler Energieversorgung geworden. Ursula Sladek leitet den ersten deutschen Ökostromanbieter, die Elektrizitätswerke Schönau (EWS). Der Strom stammt aus 100 Prozent erneuerbaren Quellen. Im Gespräch mit RAUS! schaut die 67-Jährige auf die Anfänge ihrer Vision, auf die Hürden einer zukunftsfähigen Energieversorgung und die Freude und Motivation, die auf Anerkennungen folgen.

Hallo Frau Sladek, Sie haben vor zwei Wochen den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt von Bundespräsident Joachim Gauck für Ihr Engagement beim Thema erneuerbare Energien überreicht bekommen. Was macht es mit Ihnen, diese Auszeichnung zu erhalten? Das ist eine Anerkennung unserer Arbeit, die ja bereits seit 30 Jahren währt. So lange beschäftige ich mich bereits mit der Energiewende. Es ist eine Auszeichnung für die gesamte EWS, für alle Mitarbeiter. Aber auch für alle Atomkraftgegner und Freunde der Energiewende. Und ich hatte gehofft, dass das auch ein Signal an die Politik sein könnte – das scheint allerdings nicht der Fall zu sein. Das ist sehr schade.

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Wie ordnen Sie die aktuelle politische Diskussion der anstehenden großen Koalition zum Thema Energiewende ein? Verheerend. Die großen Dinge wie die Änderung eines Strommarktdesigns werden nicht angepackt. Zudem verlangen die erneuerbaren Energien eine Strukturwende. Es sind eben die dezentralen, regionalen Strukturen und nicht mehr die der zentralen Kraftwerke. Und von Gesprächen über diese beiden wichtigen Dinge habe ich bislang noch nichts gehört. Was gemacht wird, wird in der Regel falsch gemacht. Ich frage mich zum


„Frau Merkel ist Physikerin, die hätte das eigentlich vorher wissen sollen. Aber gut, manche brauchen eben länger.“

Beispiel, was es bedeutet, dass nur noch Windenergieanlagen an Land in möglichst windreichen Gegenden gefördert werden? Statt Windenergie dort zu fördern, wo der Strom mit möglichst wenig Neubau von Stromleitungen zu den Abnehmern gebracht werden kann. Das wäre doch sinnvoll. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 hat Ihr Leben in neue Bahnen gelenkt. Wie lautete damals Ihre Vision, als Sie Ihr Leben neu ordneten? Tschernobyl war ein Einbruch in meinem Leben. Es gibt für mich die Zeit davor und die danach. Davor habe ich mich um den großen Haushalt, die fünf Kinder, die Familie gekümmert. War nicht besonders politisch oder ökologisch. Danach dachte ich, du hast fünf Kinder in die Welt gesetzt, du musst dich auch darum kümmern, wie die Welt aussieht, in der sie dann leben müssen. Wir haben hier in Schönau daraufhin eine Bürgerinitiative gegründet. Haben mit sehr praktischen Dingen angefangen: Was kann man essen, können die Kinder draußen spielen? Aber es war schnell klar, dass wir mehr machen mussten, weil die Politik schlicht die Grenzwerte hochsetzte, damit Radioaktivität nicht so gefährlich klingt. Und weil die Energieversorger beschwichtigten und sagten, so etwas könne bei uns in Deutschland nicht passieren. Die Situation in Fukushima ist trotz bestehender Gefahrenlage kein medialer Schwerpunkt mehr. Wie empfinden Sie das? Genauso wie damals in Tschernobyl beschwichtigt wurde, passiert es jetzt in Japan. Ich habe mich, als es passierte, auch wahnsinnig geärgert. Dachte, meine Güte, musste jetzt eine zweite Katastrophe passieren, damit unsere Regierung endlich mal begreift, dass Atomenergie kein Spielzeug ist, sondern eine hochgefährliche Sache. Frau Merkel ist Physikerin, die hätte das eigentlich vorher wissen sollen. Aber gut, manche brauchen eben länger. Meine Wut über Politik und Energieversorger ist allerdings auch etwas, das mich antreibt. Das beflügelt mich, nicht aufzugeben!

„Geld ist selten ein Problem, wenn es ein gutes Projekt ist, es dir gelingt, die Leute mitzureißen und zu motivieren.“

Visionär Im Gespräch mit der Ökostrom-Pionierin

Was kennzeichnete den nächsten Schritt Ihres Engagements? Das Thema Energieverschwendung. Selbst heute ist es noch eines der Hauptprobleme. Viel zu wenig wird im Rahmen der Energiewende über Energieeffizienz nachgedacht. Wir fingen damals bei uns Verbrauchern an, stellten fest, dass sich die Lebensqualität nicht verändern musste, wenn eingespart werden konnte. Vom Selbstversuch haben wir das auf den ganzen Ort übertragen. Beim Thema Energiesparen schreit jetzt nicht jeder: „Oh ja, da mach ich mit!“ Stattdessen kommt dann eher ein „Ja ja, sollte man eigentlich“ und dann passiert doch nichts. Wir haben acht Jahre lang Energiesparwettbewerbe durchgeführt, mit großem Erfolg. Die Idee verbreitete sich übers ganze Land in andere Kommunen und Initiativen. Und die Bevölkerung hier in Schönau hat dadurch gespürt, was wir tun. Und das ist das Wichtigste in der Umweltpolitik: vom Reden zum Handeln zu kommen! Wie ging es weiter? Ende der 1980er-Jahre haben wir parallel dazu eine kleine Firma gegründet, es gab damals noch kein Stromeinspeisegesetz für erneuerbare Energien. Wir fingen an, erste Anlagen zu installieren und zu betreiben, damals noch hauptsächlich im Bereich Wasserkraft. Finanzierten Blockheizkraftwerke. Und machten eine tolle Feststellung: Geld ist selten ein Problem, wenn es ein gutes Projekt ist, es dir gelingt, die Leute mitzureißen und zu motivieren. Und das war eine wichtige Erfahrung, die uns zum Netzrückkauf ermutigte. Drei Jahre nach der Gründung im Jahr 1994 übernahmen Sie mit den EWS nach zwei umkämpften Bürgerentscheiden das Stromnetz des örtlichen Anbieters in Schönau. Heute versorgen die EWS die Gemeinde Schönau mit Ökostrom, haben bundesweit Kunden und Förderer. Sie selbst tragen seitdem den Beinamen „Stromrebellin“. Woher ziehen Sie Ihre Energie, Widerstände und festgefahrene Strukturen zu brechen? Es gibt zwei Hauptquellen. Zum einen: Hätten wir nur Misserfolge gehabt, dann wäre unsere Kraft erlahmt. Erfolge dagegen beflügeln und machen Mut zu weiteren Taten. Und andererseits agieren wir in einer Gemeinschaft, in der auch jeder den anderen wieder motiviert, auch wenn man mal einen Durchhänger hat. Und dazu gehören unwahrscheinlich viele Menschen, die sich von den Widrigkeiten in der Politik nicht entmutigen lassen und vor Ort für die Energiewende einsetzen. Das gibt Kraft, wenn du siehst, du bist nicht allein. raus-magazin vier 2013

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visionär

Was führte dazu, dass Sie diese Vision auch wirklich umsetzen konnten? Wenn das, was du tust, Anerkennung findet, gibt es Kraft, die nächsten Schritte zu gehen! Warum brauchen wir aus Ihrer Sicht die Energiewende? Es ist unsere einzige Chance! Selbst wenn jemand heute noch an Atomenergie festhalten will, und solche Menschen gibt es, selbst wenn jemand den Klimawandel leugnet, brauchen wir die Energiewende. Fossile Ressourcen und auch Brennstoffe für Atomanlagen sind endlich. Unendlich sind nur die erneuerbaren Energien. Die Umstellung darauf ist die einzige Lösung für uns. Und es ist auf mittlere Sicht gesehen die billigste Lösung. Wenn man heute bereits alle externen Kosten für Atomkraft und fossile Energien in die Strompreise einrechnen würde, wären die erneuerbaren Energien bereits die günstigsten. Die externen Kosten werden aber durch die Steuer bezahlt, da merkt es der einzelne Stromkunde nicht so. Würde es auf seiner Stromrechnung stehen, wären wir heute schon viel weiter. Und es geht um Sicherheit. Im Moment sind wir darauf angewiesen, für die Basis unserer Energieversorgung sehr viel Geld an zum Teil unsichere Länder zu bezahlen. Das wäre dann nicht mehr notwendig. Und das Geld bliebe in Deutschland.

„Es muss ein gesellschaftlicher Umbruch stattfinden. Von der Mentalität des Versorgten hin zum selbstständigen Kümmern um die eigenen Belange. Und wenn die Menschen das tun, werden sie feststellen, dass das Spaß macht, dass es befriedigend ist.“

Was ist beim Thema Strom der beste Umweltschutz? Weniger Strom zu verbrauchen. In den allermeisten Haushalten und auch in Gewerbe und Industrie gibt es Einsparmöglichkeiten. Da ist ein sehr großes Potenzial. Die nicht benötigte Kilowattstunde ist die umweltfreundlichste. Und die günstigste obendrein. Welche Herausforderungen sehen Sie auf Ihr Unternehmen künftig zukommen? Auf dem Energiesektor wird sich viel ändern, ich hoffe, dass die sinnvollen Änderungen am Ende überwiegen. Und wir müssen uns darauf einstellen, müssen darauf achten, auf einer breiteren Basis zu stehen. Damit uns so leicht nichts umwerfen kann. Beteiligungen, Dienstleistungen, Kooperationen. Welche Herausforderungen sehen Sie für die Gesellschaft? Die wird sich mit diesen Themen noch mehr beschäftigen müssen als bisher. Es muss ein gesellschaftlicher Umbruch stattfinden. Von der Mentalität des Versorgten hin zum selbstständigen Kümmern um die eigenen Belange. Und wenn die Menschen das tun, werden sie feststellen, dass das Spaß macht, dass es befriedigend ist. All die, die es bereits tun, wissen das. Und die, die es tun werden, werden es für sich erfahren. Aber sie müssen sich darauf einlassen. Die nächste Generation ist bereits im Anmarsch, zwei Ihrer Söhne arbeiten inzwischen im Unternehmen. Ein gutes Signal? Auf alle Fälle! Sie haben die ganze Geschichte sozusagen mit der Muttermilch eingesogen, stehen zu 100 Prozent hinter der Unternehmensphilosophie. Das ist die wichtigste Voraussetzung. Mein Mann und ich sind 67, sind noch voll eingespannt. Und es macht Spaß! Aber wir sorgen vor, damit es eines Tages reibungslos weiterläuft.

Inwieweit wollen Sie mit dem Modell Schönau Vorbild für andere deutsche Städte und Gemeinden beziehungsweise die Politik sein? Für die Städte und Gemeinden sind wir es schon lange, geben anderen Energieversorgern, aber auch vielen Bürgern eine gute Orientierung. Von Beginn an haben wir sie motiviert, selbst tätig zu werden. Haben in manchen Jahren Hunderte von Vorträgen gehalten. Auf die Politik dagegen haben wir relativ wenig Einfluss. Weil sie sich nach wie vor hauptsächlich an den Interessen der „Großen Vier“ orientiert und weil sie traurigerweise dazu bereit ist, sich von ihnen beeinflussen zu lassen. Und sich von ihnen sagen lässt, wie die Energiewende umgesetzt werden soll.

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Jever Fun wünscht viel Spass da draussen im Schnee!

angesagt Der Winter kommt bestimmt

K

aum ist die Uhr für die Winterzeit eine Stunde zurückgestellt worden, schon geht es auf den Bergen hoch her. Die ersten Schneeflocken fallen über die Pisten und die malerische Umgebung lockt Tausende von Boardern und Schneebegeisterten in die einzelnen Skigebiete. Der

Sommer war lang, somit ist man hungrig auf lange Touren, tolle Boardsessions und Zusammensein mit den besten Freunden an gemütlichen Winterabenden. Circa ein halbes Jahr haben die tollkühnen Akteure wieder die Möglichkeit, ihr Können auf den verschiedenen Brettern und Sportgeräten zu zeigen.

Snowboarden Wieso sieht man eigentlich immer wieder Akteure neben den Pisten fahren? Liegt ein besonderer Reiz abseits der Pisten? Wer schon mal im Tiefschnee seine Bahnen gezogen hat, der will nichts anderes mehr kennenlernen. Unbenutzte Strecken, endlose Abfahrten, die Herausforderungen und den Spaß immer im Blick. Sich zusammen mit Freunden frei fühlen auf seinem Snowboard, ungestört und mitten in der Natur, das ist das Boarden in seiner höchsten Form. Butterweich zieht man seine Spuren in den lockeren Schnee, immer auf

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Klassisch auf der Piste mit tollen Schwüngen und der perfekten Technik oder doch lieber im Boarderpark mit fetter Airtime und knallharten Tricks? Die Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen, die Möglichkeiten in vielen Skigebieten sind immens. Und nicht nur Skifahren will gelernt sein …

der Suche nach einer unbefahrenen Stelle, die man als Erster herabcarven kann. Hindernisse werden zu Absprungschanzen umfunktioniert, um Tricks in der Luft zu zeigen. Das Shredden der Kanten und das Klopfen des eigenen Herzens ist alles, was man hört. Wenn dann noch die Sonne vom Himmel scheint und man auf der Hütte beim Après-Ski oder abends in geselliger Runde die erlebte Action mit einem Jever FUN Revue passieren lässt, ist der Tag perfekt. Was für einen Spaß und welche unvergesslichen Momente hat man während der Abfahrten erlebt? Was sind die nächsten Ziele, wo gibt es unbefahrene Stellen abseits des Trubels? RAUS in den Schnee, auf den Berg und das Board anschnallen. Freiheit spüren und erlebbar machen!


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eissurfen Neben Snowboarden gibt es allerdings auch noch andere Sportarten, die ebenso viel gute Laune verbreiten, aber nicht so bekannt sind. Eissurfen zum Beispiel sieht man selten, sollte man aber auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn die Gelegenheit gegeben ist. Die Funsportart ist ähnlich wie Windsurfen, allerdings im Winter auf zugefrorenen Seen oder Meeren zu beobachten. Das Windsurfsegel wird als Windantrieb genommen, um sich auf Kufen und einem Brett fortzubewegen. Hier ist es vor allem die Geschwindigkeit, die berauscht und glücklich macht. Die Reibeflächen der Kufen sind so gering im Widerstand, dass man förmlich über das Wasser fliegt. Geschwindigkeiten bis über 100 km/h sind keine Seltenheit und lassen nicht nur die spiegelglatte Eisfläche zur Spielwiese werden, sie bringen die Eissurfer auch schnell zum nächsten Jever FUN. Selbst wenn kaum Wind zu spüren ist, ist Eissurfen möglich. Selbstverständlich wird auch hier Sicherheit großgeschrieben und der Sport mit perfekter Ausrüstung sicher gemacht.

snowscooter Wer lieber ohne feste Bindungen an den Füßen unterwegs ist, der sollte auf jeden Fall eine Sportart wie Snowscooter ausprobieren. Biker, BMX-Freaks oder Motocrosser werden es lieben, denn nun haben sie die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft auch auf Schnee nachzugehen. Der Snowscooter besteht aus zwei Trittflächen. Auf der vorderen ist ein Stahlrahmen inklusive Lenker befestigt, mit dem man den Scooter lenken kann. Auf dem hinteren Trittbrett stellt man seine Füße ab und schon kann der Spaß losgehen. Durch Gewichtsverlagerung, aber selbstverständlich auch durch das Lenken des vorderen Brettes werden auf der Piste die Kurven gefahren. Die ersten wackeligen Erfahrungen auf einem Snowscooter machen immens Spaß und bereits nach wenigen Versuchen erkennt man die Parallelen zum Biken und Snowboarden, da man über die Kante, aber auch über den Lenker die Fahrtrichtungen wechselt. Die Technik und Anwendung des „Schneerollers“ sind wirklich einfach zu erlernen, daher erfreut der Sport immer mehr Leute in den Skigebieten. Neben dem Cruisen auf der Piste ist noch viel mehr möglich. Felskantenspringen, Funparkaction oder einfach nur schwarze Steilabhänge befahren, beim Snowscooter gibt es kaum Grenzen. Schnapp dir deine Freunde und probier es selbst mal aus. Spaß, Action und aktive Entspannung sind garantiert – gerade wenn auch ein frisches Jever FUN mit dabei ist.

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WIN TER STY LES Produktion Vera Kannegießer Fotos Lars Wehrmann

Frostiger Wind, Niederschläge wie vom anderen Stern, Matschwetter? Auch die kalte, dunkle Jahreszeit ist kein Grund, sich zu Hause zu vergraben und auf den Frühling zu warten. Stattdessen bietet das Leben im Freien ein dickes Paket voll vielfältiger Wintervergnügen. Ob in der Stadt oder in der Natur: Lass dich auf den folgenden Seiten dazu inspirieren, den Winter für dein ganz persönliches Abenteuer zu nutzen. Denn wie sagt man so schön? Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Also dann: Raus mit dir in die Winterwunderwelt!

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Norrøna

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The North face 70

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Millet, eider & rab

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SIMON 06 | POC Receptor Backcountry 249,95 Euro 07 | POC Iris 3P 189,95 Euro 08 | Zanier Allround Herren 29,95 Euro 09 | Norrøna Narvik 2 Layer Gtx Jacket Men 399 Euro 10 | Norrøna Narvik dri3 Pants Men 449 Euro

magda 01 | The North Face Women’s Impulse Active 1/4 65 Euro 02 | The North Face Women’s Apex Lite Jacket 130 Euro 03 | The North Face Flow Trail Tight 120 Euro 04 | The North Face Women’s Hyper Track Guide 120 Euro SIMON 05 | The North Face Men’s GTD S/S 45 Euro 06 | The North Face Men’s Flow Trail Jacket 130 Euro 07 | The North Face Men’s Flow Trail Tight 120 Euro 08 | The North Face Men’s Hyper Track Guide 120 Euro

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magda 01 | POC Frontal 169,95 Euro 02 | POC Cornea 149,95 Euro 03 | Zanier Fügen Gtx Damen 89,95 Euro 04 | Norrøna Narvik Gtx 2 Layer Jacket Women 399 Euro 05 | Norrøna Narvik 2 Layer Gtx Pants Women 379 Euro

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magda 01 | Haglöfs Skrå Beanie 40 Euro 02 | Haglöfs Core Q Jacket 100 Euro 03 | Haglöfs Couloir Pro Q Jacket 600 Euro 04 | Haglöfs Couloir Pro Q Pant 550 Euro 05 | Keen Betty Boot 149,95 Euro 06 | Eagle Creek Morphus 22 350 Euro SIMON 07 | Haglöfs Actives Regular Roundneck 70 Euro 08 | Haglöfs Bivvy II Down Vest 180 Euro 09 | Haglöfs Vassi II Jacket 550 Euro 10 | Haglöfs Vassi II Pant 500 Euro 11 | Keen Summit County III 169,95 Euro raus-magazin vier 2013

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SIMON 08 | Millet Fusion PO Midlayer 79,90 Euro 09 | Eider Veyrier 3 in 1 Jacket 299,95 Euro 10 | Eider Rise Pant 199,95 Euro 11 | Keen Marshall Mid WP 139,95 Euro

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magda 01 | Bergans Bloom Wool Beanie 40 Euro 02 | Bergans Sand淡ya Lady Jacket 90 Euro 03 | Bergans Stryn Lady Jacket 640 Euro 04 | Bergans Sirdal Lady Pant 390 Euro 05 | Keen Betty Boot 149,95 Euro SIMON 06 | Bergans Kuling Beanie 40 Euro 07 | Bergans Tysnes Jacket 120 Euro 08 | Bergans Stryn Insulated Jacket 520 Euro 09 | Bergans Sirdal Pant 390 Euro 10 | Keen Summit County III 169,95 Euro

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magda 01 | Rab Chunky Knit Beanie 19,95 Euro 02 | Rab Phantom Grip mit Polartec速 Wind Pro速 Stretch 39,95 Euro 03 | Rab MeCo 165 Long Sleeve Zip Tee mit Merino-Cocona 89,95 Euro 04 | Rab Strata Hoodie mit Polartec Alpha 199,95 Euro 05 | Rab Kinetic Pants mit Pertex Shield速+ 119,95 Euro 06 | Keen Marshall Mid WP 139,95 Euro 07 | Lowe Alpine Mountain Attack 119,95 Euro

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magda 01 | Eider Kootenay W Beanie 24,95 Euro 02 | Eider Wooly Grip E.T. 29,95 Euro 03 | Eider Ruka II W Baselayer 64,95 Euro 04 | Eider Manhattan Jacket W 249,95 Euro 05 | Eider Manhattan Pant W 159,95 Euro 06 | Nokian Hai 69,90 Euro SIMON 07 | Maier Sports Neon 2222 24,95 Euro 08 | Maier Sports Klaus 59,95 Euro 09 | Maier Sports Nufenen Jacket 399,95 Euro 10 | Maier Sports Albula Pants 229,95 Euro 11 | Keen Summit County III 169,95 Euro


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Herstellernachweis Keen +49 0800 22555336 cs.europe@keenfootwear.com www.keenfootwear.com Bergans +49 40 325964450 bergans@bergans.de www.bergans.de Eagle Creek +353 21 4621473 info@eaglecreek.ie www.eaglecreek.com Eider +49 40 41353681 ahennig@lafuma.fr www.eider.com.en

Lowe Alpine – Equip Deutschland GmbH +49 89 899 6030 info@equip-deutschland.de www.lowealpine.com Maier Sports +49 7024 80000 info@maier-sports.de www.maiersports.com Millet +33 4 50695959 astraub@lafuma.fr www.millet.fr

Haglöfs +49 831 512800 info@haglofs.de www.haglofs.com

Nokian – Scandic Outdoor GmbH +49 4105 68130 info@scandic.de www.scandic.de Norrøna +47 66 772400 info@norrona.com https://www.norrona.com/ POC +46 8 7174050 info@pocsports.com www.pocsports.com Polartec +1 800 2526688 marketing@polartec.com www.polartec.com

Rab – Equip Deutschland GmbH +49 89 8996030 info@equip-deutschland.de www.rab.uk.com The North Face +49 89 411194414 jennifer.hartl@krauts.de www.thenorthface.com Zanier +43 4852 65818 info@zanier.com www.zanier.com

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auf einen Streich Per Muskelkraft durch die Natur der Alpenberge Text Benjamin Hellwig Fotos Elias Lefas/eliaslefas.com & Julian Bückers

Widrigen Wetterverhältnissen zu trotzen, kann Lebensgeister wecken. Sieben Jungs haben noch eine Scheibe draufgelegt. Und sich in die winterliche Natur hoher Gipfel gestürzt. Sieben Tage lang, auf die jeweils sieben mächtigsten Berge der Alpenländer. Immer vom Tal aus. Projekt X7.

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NaturnaH By fair means auf Alpengipfel

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„Sieben Tage gutes Wetter von Ost nach West ist unwahrscheinlich. Dass es allerdings gleich so schlecht losging ...” Schnee und Eisregen grüßen horizontal, der Sturm ist orkanartig. Sichtweite: zehn Meter. Bereits zum Auftakt ihres ungewöhnlichen Vorhabens ist es eine geballte Ladung Natur am 2.864 Meter hohen slowenischen Triglav, die Benedikt Böhm und sein Team an die Reserven gehen lässt. Slowenien ist der Auftakt. In sieben Tagen wollen sie zu siebt die jeweils höchsten Gipfel der sieben Alpenländer erreichen. Mit dem Rad, zu Fuß und mit Skiern, in möglichst kurzer Zeit. Und „By fair Means”, also immer vom Tal aus und nur mithilfe der eigenen Muskelkraft. X7 nennen sie ihr lange geplantes Alpenabenteuer. Alkohol, beteuert Benedikt, sei beim ersten Gedanken über das Schnapszahlprojekt nicht im Spiel gewesen. „Die Begierde nach neuen Aktionen und Ideen liegt uns einfach im Blut”, sagt der 36-jährige Münchner. Bereits 2006, beim Projekt Hannibal, seien sie in zweieinhalb Tagen mit Skiern über die Alpen gelaufen, vom deutschen Ruhpolding nach Kasern, Italien. Drei von damals sind auch in diesem Jahr dabei, als „Schorsch mal wieder mit einer ultimativen Idee um die

Ecke kam”. Mit Georg Nickaes verbringt Benedikt einige Jahre im deutschen Nationalteam Skibergsteigen, die beiden freunden sich an. „Heute sind wir Arbeitskollegen und er ist einer meiner besten Freunde”, sagt Benedikt, Geschäftsführer bei Dynafit, Hersteller für Skitourenequipment. Sie fragen fünf weitere Athleten und Mitarbeiter. „Alles absolute Skitourenprofis. Sie sagten sofort zu und so stand ein Team von sieben Jungs aus sechs verschiedenen Nationen”, sagt Benedikt. Elmar Tritscher, Andreas Schuwey, Eric Hjorleifson, Mario Scanu und Javi Martin komplettieren das Team. Patrick Jost vom Hindelanger Bergführer-Büro unterstützt sie vor Ort zusätzlich beim Thema Sicherheit.

„Es waren nur noch ein paar Hundert Höhenmeter, aber auf dem Gipfelgrat waren wir die perfekten Blitzableiter an dem höchsten Punkt im Monte-Rosa-Massiv.“ Benedikt Böhm

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Der Abstand von Arbeit und Alltag gelingt Benedikt nicht auf Anhieb, als sie an Tag eins Wetter und Gipfelgrat entgegengehen. Zu groß ist in diesem Moment die körperliche Belastung. „Ich war stark angeschlagen, hatte zuvor wenig Schlaf und startete entsprechend gestresst und angespannt”, erinnert er sich. Ausschlafen werden er und sein Speedbergsteiger-Team während der Tour ohnehin nicht, liest man das ambitionierte Programm: Dem slowenischen Gipfel folgen Großglockner (Österreich), Zugspitze (Deutschland), Vordere Grauspitze (Liechtenstein), Dufourspitze (Schweiz), Gran Paradiso (Italien) und am siebten Tag Montblanc (Frankreich). 18.000 Höhenmeter im Aufstieg und 180 Kilometer Strecke. Das anspruchsvolle Tagesprogramm im hochalpinen Gelände beginnt für die Jungs bereits um Mitternacht. „Oft hatten wir nicht mehr als zwei Stunden Schlaf, und das sechs Nächte hintereinander. Das hat mich am meisten Kraft gekostet”, sagt Benedikt rückblickend.

Montblanc: Spur ziehen an Tag sieben


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Dabei vom Tal aus zu starten, sei „eine Philosophie, die ich mit vielen meiner Freunde teile. Egal ob ich eine Speedbegehung auf einen 8.000 Meter hohen Berg plane oder in den Alpen unterwegs bin. Es ist eine Lebenseinstellung. Es gibt kein Gut oder Schlecht”, sagt Benedikt. „Die perfekte Teamarbeit”, weiß Schorsch später zu berichten, „machte einen erfolgreichen Start in dieses Abenteuer möglich”. Nach 2.533 Höhenmetern und etwas über fünf Stunden Aufstieg stehen sie um elf Uhr auf dem ersten der sieben Gipfel. Die Wetterbegegnung des ersten Tages wiederholt sich auf den folgenden Etappen. Auch am Großglockner sind die Bedingungen zum begehrten Gipfel schwierig. Die 2.500 Höhenmeter meistern die Athleten trotz orkanartigen Sturms und horizontalen Schneefalls in fünf Stunden und 30 Minuten. In einer kritischen Situation an der Dufourspitze am fünften Tag kollidieren die ehrgeizigen Ziele des Teams dann aber mit den äußeren Umständen. „Wir waren angespannt. Das Wetter war als ‚beschissen‘ angekündigt. Aber wir sagten von Anfang an: sieben Tage – sieben Gipfel! Es gab keinen Plan B. Für jeden Tag war ein Gipfel geplant. Wir würden nicht verlängern oder eine Schlechtwetterperiode aussitzen. Wenn ein Gipfel nicht klappen sollte, würden wir weiterziehen.” Als sie mitten in der Nacht mit ihren Rädern von

Zermatt aus aufbrechen, regnet es bereits. Keine idealen Voraussetzungen, um den höchsten Berg der Schweiz zu besteigen. Dennoch kommen sie gut voran. Im Morgengrauen erreichen sie die Monte-Rosa-Hütte. Es stürmt. „Unsere Gesichter sahen wegen der Kälte aus wie die aus einem Wachsfigurenkabinett”, sagt Benedikt. Sie stärken sich kurz, gehen dann weiter. „Alle waren nervös, da uns immer wieder starke Sturmböen erfassten. Wir waren da oben völlig allein unterwegs. Und das, was sich über uns zusammenbraute, sah aus wie Gewitter. Egal, wir kommen da schon irgendwie hoch – ist ja kein 8.000er, habe ich gedacht. Als dann allerdings unweit von uns ein verdammt lauter Blitz einschlug, wurde ich nervös. Ich kannte den langen Grat zum Gipfel der Dufourspitze. Keine zehn Meter weit konnte man da sehen. Der nächste Blitz schlug wie eine Bombe durch die dichten Wolken und unser kleiner Zug kam ins Stocken. Scheiße! Was nun? Es waren nur noch ein paar Hundert Höhenmeter, aber auf dem Gipfelgrat waren wir die perfekten Blitzableiter an dem höchsten Punkt im Monte-Rosa-Massiv.”

Kühlwasserdusche

Lagebesprechung ohne Lagerkoller

„Du fühlst dich der Natur nicht nur nah, du bist eins mit ihr, wirst zu einem Teil von ihr.“ Benedikt Böhm

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Wieder kracht es, als das Team wie angewurzelt der Kulisse lauscht. Massiver Hagel bricht herunter. „Jeder kämpfte mit sich – jeder pushte sich zum Weitergehen. Aber wir alle wussten, dass das Risiko zu groß war. Das Gewitter hatte sich richtig an der Dufourspitze eingesessen und würde nicht so schnell wegziehen. Es krachte wie unter Dauerbeschuss. Eine Entscheidung musste schnell her – und es gab in diesem Moment nur eine richtige: sofort Felle ab und Abfahrt, bevor einem der Blitz aufs Dach kracht. Innerhalb von 30 Sekunden waren wir für die Abfahrt bereit”, sagt Benedikt. Auf 3.700 Metern, 900 Höhenmeter unter dem Gipfel, zwingt die Kaltfront sie zum Rückzug. Im kniffligen „Auge in Auge” mit den Naturgewalten steht das Team zusammen. Kleine Signale untereinander sind es, die für Benedikt dabei den Unterschied machen. „Dynamik und Energie in einem starken Team, das ein und dasselbe Ziel hat, sind gewaltig. Ich glaube an Energie – das hat nichts mit Magie zu tun. Aber wenn sich eine Gruppe von Menschen mit aller Kraft auf ein Ziel konzentriert, wird etwas freigesetzt. Ich habe in diesem Team viel davon gespürt. Und wir haben uns gegenseitig gestärkt. Wenn einer ‚schwach‘ ist, geht er etwas weiter nach hinten und jemand anderes übernimmt automatisch die Spitze. Der Vorausgehende hat immer den schwersten Job”, sagt er. Dabei sei es nicht nur Aufgabe, die Route zu finden, auch die Willenskraft beeinflusse das gesamte Team, meint Benedikt. „Geht er unaufhörlich und selbstbewusst weiter, gehen ihm alle mit einem guten Gefühl nach. Und nicht jeder ist immer gleich stark. Deshalb ist es im Team wichtig, sich und seine Partner richtig einzuschätzen. Wann halte ich mich zurück und wann übernehme ich Verantwortung? Auch wenn die Gesichter oft völlig vereist waren und in unseren Bärten dicke Eisbrocken hingen, hat niemand das Projekt je verflucht. Dafür dürfen wir viel zu viele schöne Dinge an den Bergen erleben, ob mit oder ohne Gipfel. Und wenn es dann trotz schlechter Bedingungen mit dem Gipfel klappt, dann ist es umso schöner.”

Etappenschritt Pedalarbeit Stockeinsatz am Montblanc

Perfekte Bedingungen auf dem Weg zur Vorderen Grauspitze, Liechtenstein

„Wir waren angespannt. Das Wetter war als ‚beschissen‘ angekündigt. Aber wir sagten von Anfang an: sieben Tage – sieben Gipfel! Es gab keinen Plan B.“ Benedikt Böhm

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„Hart gesottene Skibergsteiger, die alle schon sehr viel in den Bergen der Welt erlebt hatten, lagen sich gegenseitig in den Armen. Dicke Tränen schossen den ‚harten‘ Männern aus den Augen. Die Emotionen waren überwältigend!“ Benedikt Böhm

Auf dem Großglockner nach 2.500 Höhenmetern

Eine Ausnahmestellung nimmt bei X7 Freerider Eric Hjorleifson ein. „Hoji haben wir alle ins Herz geschlossen. Er ist unglaublich offen. Obwohl er nicht aus dem Skitourenrennlauf kommt, hat er an diesem Projekt teilgenommen. Obwohl er wusste, dass er es mit sechs Skitourenrennläufern zu tun hatte, machte er mit. Es war eine ganz besondere Herausforderung, der er sich da stellte. Und er meisterte sie mit Bravour. Er ist topfit, aber dennoch kein Rennläufer – genauso wie wir anderen sechs niemals auf das skifahrerische Niveau von ihm kommen werden”, sagt Benedikt. Der Münchner nimmt Triglav und Vordere Grauspitze als wild und menschenleer wahr, beschreibt das Gefühl als „eine unglaubliche Erfahrung, jedem zu empfehlen”. Von Ost nach West werden die Berge höher, damit auch alpiner und mediterraner. „Alle Alpenregionen haben ihren ganz eigenen Charme, aber die Menschen dort ähneln sich doch”, sagt er.

Im Uhrzeigersinn: Andreas Schuwey Mario Scanu Elmar Tritscher Georg „Schorsch“ Nickaes Benedikt Böhm Javier Martin de Villa Eric „Hoji“ Hjorleifson

Am sechsten Tag steht mit dem Gran Paradiso der höchste Berg Italiens an. Endlich ist das Wetter gut, doch die intensiven Aufstiege machen sich bemerkbar. „Mein Körper gab der nahenden Erkältung jetzt endgültig nach. Mit leichtem Fieber und völlig zugeschleimten Atemwegen bin ich aufgestiegen, wollte so kurz vor dem Ziel bei schönstem Wetter auf keinen Fall auf den Gipfel verzichten”, sagt er. Dennoch nimmt er die Momente in der Natur, wie er sagt, erstaunlich bewusst war und genießt das Beobachten der Natur. „Du fühlst dich der Natur nicht nur nah, du bist eins mit ihr, wirst zu einem Teil von ihr”, sagt der 36-Jährige. Vor allem am siebten Tag machen sich die unterschiedlichen Stärken im Team bemerkbar. Die Schlechtwetterfront verzieht sich am Montblanc, doch der höchste Berg der Alpen fordert Hoji auf besondere Weise. Zu sechst warten sie nahezu eine Stunde auf den US-Amerikaner, zitternd vor Kälte, oben am Gipfel des Montblanc. „Als er ankam, war er so gerührt, uns zu sehen, dass er in Tränen ausbrach. Es war ein unglaublich schöner Moment. Sieben Tage hintereinander war er über sich selbst hinausgewachsen. Hoji ist eine unglaublich faszinierende Persönlichkeit und zu Recht einer der besten Freerider der Welt”, sagt Benedikt. Nach 3.544 Höhenmetern an diesem Tag und der Woche im Gepäck übermannen selbst den abgebrühtesten Athleten auf 4.808 Metern Emotionen und Glücksgefühle. „Es lag Neuschnee. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten kamen wir schnell voran, waren vom Montblanc-Tunnel aus in sieben Stunden zum Gipfel gestiegen. Und was ich dort sah, hatte ich noch nie gesehen: Hart gesottene Skibergsteiger, die alle schon sehr viel in den Bergen der Welt erlebt hatten, lagen sich gegenseitig in den Armen. Dicke Tränen schossen den ‚harten‘ Männern aus den Augen. Die Emotionen waren überwältigend! Es hat mich schier umgehauen, weil ich so berührt davon war, dass meine Freunde so berührt waren”, sagt Benedikt. Zurück in der Zivilisation sieht er diese „unglaubliche Situa­tion” als klaren Beweis dafür, dass X7 eine ganz besondere Aktion für jeden Einzelnen bedeutet. Und wer weiß, mit welcher Idee Schorsch beim nächsten Mal um die Ecke kommt.

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inspirierend

Unterwegsgeschichten

Interview Benjamin Hellwig Fotos Gesa Neitzel

Nachgefragt bei Reise-Bloggerin

Gesa Neitzel

Lernen auf Reisen, ohne Reiseführer, dort, wo es passiert. Für Gesa Neitzel gibt es ein Leben neben dem alltäglichen Leben. Und sie teilt es mit der Welt. In ihrem Blog „Bedouin Writer“ schreibt die 26-Jährige über Begegnungen mit der Fremde. Und sich selbst. Ein Gespräch über Aufbruch, Gedankenverlorenheit und Stimmungen, die für immer anhalten dürften.

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as eine deiner beiden Leben lebst du, wie du schreibst, „in einer pulsierenden Hauptstadt“. Wie sieht die alltägliche Seite der Gesa Neitzel aus? Zu Hause bin ich diejenige, die in der S-Bahn sitzt und ihre Station verpasst, weil sie schon wieder geträumt hat. Echt wahr, ich bin manchmal ein bisschen zerstreut. Mein Leben in Berlin ist an sich aber ein ganz kleines – das auf Reisen im Übrigen auch. Ich arbeite tagsüber, abends koche ich mit meiner Schwester, gucke Filme, lese viel und wenn mich die Muse küsst, schreibe ich. Und so oft wie möglich lege ich Wegstrecken zu Fuß zurück. Je mehr Schritte ich gehe, desto freier wird mein Kopf. Gibt es etwas, das dich einengt in der Routine deines Alltags? Und womit beginnt auf einer Reise das Gefühl von Freiheit? Das frühe Aufstehen, das macht mich fertig! Ich schlafe zwar nicht bis in die Puppen, aber ich liege morgens einfach gern im Bett und starre die Wand an, die ich in Gedanken mit neuen Plänen bepinsele. Routine ist trotzdem eine feine Sache, die ich mehr und mehr zu

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schätzen lerne. Allerdings hätte ich nichts dagegen, sie etwas individueller zu gestalten. Das Gefühl von Freiheit beginnt jetzt. Mit dem Entschluss, auf eine neue Reise zu gehen; mit dem Mausklick, der den Flug bucht; mit dem Packen des Rucksacks und schließlich mit dem ersten Schritt vor die Tür. Dein zweites Leben spielt sich überall dort ab, wo Berlin nicht ist. Als alles begann, was war zuerst da: Lust auf Ferne oder „Bloß raus aus dieser Stadt“? ... Ich gebe zu, dass ich einfach nur raus wollte. Mit Anfang 20 hatte ich Schwierigkeiten, mich für eine Richtung zu entscheiden. Mein Impuls: Nichts wie weg! Ich arbeitete ein paar Monate hart und buchte dann einen Flug in das Land, das mir am weitesten von zu Hause weg zu sein schien – Australien. Dass sich aus dieser Flucht tatsächlich eine Leidenschaft fürs Schreiben und Reisen entwickeln würde ... Nein, das habe ich damals nicht so geplant. Fliegt der Dartpfeil auf die Weltkarte? Auf keinen Fall. Für mich ist Reisen keine willkür-

liche Hetzjagd. Es sind meist ganz persönliche Gründe, warum ich eine Reise antrete – und sei es, um einen alten Freund zu besuchen. Was packst du unbedingt ein, wenn die Reise losgeht – und was bleibt definitiv zu Hause? Unbedingt mit muss natürlich die Kamera, auch wenn ich mich oftmals gegen das Foto und für den Moment entscheide. Dennoch sind Fotos für das Bloggen ungemein wichtig, das sehe ich an meinen eigenen Lesegewohnheiten im Internet: keine Bilder = kein Interesse. Was nicht mit darf? Ein Reiseführer. Das ist neu für mich, sonst war der immer mit dabei. Aber mittlerweile fühle ich mich sicher genug, um vor Ort die Dinge zu erfragen, die ich nicht weiß. Das erfordert Mut (und manchmal bin ich ein Schisser), aber es entsteht so viel mehr ... Begegnung. Und außerdem landest du manchmal an Orten, die sonst kein Tourist kennt. Was hat dich dazu gebracht, deine Empfindungen und Erlebnisse öffentlich zu machen, warum bloggst du? Ich wollte Geschichten über das Leben und das Reisen erzählen.


inspirierend BLOGGERIN IM GESPRĂ„CH

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Routine ist trotzdem eine feine " Sache, die ich mehr und mehr zu sch채tzen lerne. Allerdings h채tte ich nichts dagegen, sie etwas individueller zu gestalten."

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Dass diese Geschichten abgesehen von Familie und Freunden tatsächlich andere Leute interessierten, hat mich überrascht. Aber auch gefreut. Seitdem ich blogge, bekomme ich nun ab und an E-Mails von Leuten, die sagen, sie erkennen sich in meinen Texten wieder oder sie haben mal etwas ganz Ähnliches erlebt oder sie mussten schlichtweg schmunzeln beim Lesen. Das ist doch was wert. Und darum mache ich weiter. Und gebe mir die größte Mühe, gute Geschichten zu erzählen. Gibt es für dich eine Grenze zwischen Dingen, die du teilst, und Dingen, die bei dir bleiben? Wenn es sie gibt, verläuft sie fließend und ist für mich nicht klar erkennbar. Ich teile Dinge, die ich für so relevant halte, als dass sie jemand anderen interessieren könnten. Klar, auf Bedouin Writer geht es viel um die Frage nach dem Warum. Warum bin ich hier? Was mache ich jetzt? Und was soll das Ganze überhaupt? Und zumeist bezieht sich das auf meine momentane Situation, irgendwo in der Pampa, allein, mit einem Loch im Kopf. Ich versuche dann aber, das Erlebte auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Ich denke immer an einen Leser und hoffe, dass er oder sie am Ende der Geschichte etwas mitnimmt. Vielleicht ein Lächeln, das wär doch was. Wie und wann schreibst du, aus der Erinnerung heraus von zu Hause? Auf Bedouin Writer erzähle ich nicht chronologisch. Es kann durchaus vorkommen, dass ich eine Reiseanekdote von vor drei Jahren wieder auspacke, weil sie gut zu einer Idee passt, die mir gerade durch den Kopf geht. Wenn ich den Laptop mitnehme, gibt es aber immer auch Blogeinträge von unterwegs. Wie erlebst du Zeit auf Reisen, wie zu Hause? Auf Reisen bade ich in meiner Zeit. Ich seife mich mit ihr ein, plansche in ihr herum, lasse mich auf ihr treiben. Zu Hause ist sie mein größter Feind. Das geht dann schon mit dem Weckerklingeln los. Wie ist man dort, wo „es passiert“, wie du schreibst? Und inwieweit hat das etwas damit zu tun, wie du selbst gerade drauf bist? Ha, gute Frage! Der Artikel „Da sein, wenn’s passiert” war ein gehöriger Denk-

Ich glaube, von meinen " Reisen zehre ich für immer. Sie fügen sich ganz herrlich ein in das bunte Potpourri, das mein Leben ist."

zettel an mich selbst. Ich war auf Bali und arbeitete in einem Surfcamp, das Wetter war traumhaft, die Wellen gut, aber ich mal wieder mit meinen Gedanken ganz woanders. Leider passiert mir das öfter. Ich denke und denke ... Und dann verpasse ich, was direkt vor meiner Nase passiert. Insofern hat „dort sein, wo es passiert” alles damit zu tun, wie ich selbst gerade drauf bin. Aber manchmal klappt es, manchmal bin ich ganz in dem Moment – und das ist dann auch meist einer, den ich in Erinnerung behalte und über den ich schreibe. Wie viel Zeit verbringst du im Jahr in fremden Ländern und wie finanzierst du dich? Im letzten Jahr war ich sechs Monate unterwegs, in diesem Jahr werden es wohl vier sein. Ich spare für meine Reisen und sobald ich genug zusammen habe, geht es wieder los. Bis jetzt beziehe ich keine Einnahmen durchs Bloggen. Mein Blog ist meine Spielwiese, auf der ich mich austoben kann. Du bist allein unterwegs – wann ist es dadurch wunderbar, wann bedrückt es dich? Wunderbar ist es, wenn ich darauf angewiesen bin, mit Fremden zu sprechen. Bedrückend ist es, wenn ich darauf angewiesen bin, mit Fremden zu sprechen.

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Versteckte Bucht in Südaustralien Hilfe bei den Hausaufgaben in Bangkok Nur einer von vielen aufregenden Schlafplätzen Entdeckerin, nicht erst seit gestern

Welche Reisebegegnungen waren derart großartig, dass du sie niemals vergessen wirst? Das ist das Beste am Reisen: Menschen zu treffen. Wenn ich reise, arbeite ich unterwegs für Essen und Unterkunft. Ich lebe also mit Leuten vor Ort zusammen, schlafe unter ihrem Dach, esse am Familientisch, tauche für eine kurze Zeit ein in ihr Leben und erzähle ein bisschen aus meinem. Die Begegnungen auf Reisen sind meine größten Schätze. Erzählt habe ich auf meinem Blog zum Beispiel von Daeng, dem TukTuk-Fahrer, Tristan, dem Fischer, und der Weltretterin.

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Gäbe es ein Buch über die abgefahrensten Toiletten der Welt, welche müssten definitiv drinstehen? Da fällt mir nur „das Gruselklo” ein. An der Westküste Australiens hab ich für eine Weile im Ocean Park, einem familiengeführten Aquarium, gearbeitet. Die Unterkunft war herrlich einfach, jeden Abend gab es BBQ und in der Ferne rauschten die Wellen ... Einziger Nachteil: Das Plumpsklo teilte ich mir mit vier Jungs und wegen des Gestanks befand es sich 20 Meter abseits jeder Lichtquelle im Busch, wo Schlangen, Spinnen und Stolperfallen lauerten ... Gruselig. Die drei skurrilsten Situationen unterwegs? 1. Im indonesischen Krankenhaus mit offener Platzwunde am Hinterkopf; 2. Im Sherwood Forest mit ein paar selbst erklärten Hexen, die den Mond anbeteten; 3. Im australischen Outback beim alljährlichen Pferderennen des kleinen Ortes.

5 Die drei niederschmetterndsten Mahlzeiten? 1. Banana Pancakes (ich mag keine Bananen); 2. Die Durian-Frucht (angeblich die Königin aller tropischen Früchte. Meine Meinung? Das Ding stinkt nicht umsonst so, denn es will mir sagen: Iss mich bloß nicht! Ich bin ungenießbar!); 3. Portugiesische Blutwurst (Nein, wirklich. Da wird mir ganz anders). Wie erlebst du den Schritt einer zu Ende gehenden Reise? Ich hoffe immer, dass ich zum Ende einer Reise schlauer bin als am Anfang. Und irgendwie geht das ja auch gar nicht anders: Du nimmst so viele Eindrücke, so viel Neues von unterwegs mit – natürlich lernst du daraus irgendwas! Darum krieg ich ja auch nicht genug davon. Und dann, zu Hause: Inwieweit lässt sich der Geist einer Reise hinüberretten in den Alltag? Wie lange zehrst du davon? Und was geht dir durch die Lappen? Zu Hause im Alltag bin ich froh, wenn ich mich sofort wieder in Arbeit stürzen kann. Sonst würde ich wohl in ein Loch fallen. Zu schnell vergesse ich dann aber, was ich unterwegs erlebt habe. In meiner Geschichte von Daeng, dem Tuk-Tuk-Fahrer aus Bangkok, geht es darum. Ich glaube, von meinen Reisen zehre ich für immer. Sie fügen sich ganz herrlich ein in das bunte Potpourri, das mein Leben ist. Durch die Lappen geht mir im Moment noch die Routine, aber die kommt wohl früh genug. Was war der letzte Augenblick deiner letzten Reise, der dir im Sinn geblieben ist? Eine Busfahrt in Thailand, von Chiang Mai zurück nach Bangkok. Ich saß ganz vorn in der oberen Etage des Doppeldeckers, aß Chips, trank Cola aus der Dose und beobachtete die Welt, die sich vor dem Fenster abspielte wie ein Film, den ich noch nicht kannte. Das hätte für immer so weitergehen können. Du hast doch sicher wieder deinen Rucksack gepackt vor dir liegen. Wann geht es wohin? Morgen geht es zunächst nach Paris, von dort aus weiter nach Südspanien und dann über die Straße von Gibraltar nach Marokko. Ach, da fällt mir ein: Ich muss noch packen!

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Die drei umwerfendsten kulinarischen Highlights? 1. Der Fruit Crumble meiner Host-Mama in der irischen Einöde; 2. Die Pizza im italienischen Feinkostladen in Bangkok, nach drei Monaten Pad Thai und Nasi Goreng; 3. Meine eigene Ente à l’orange nach Mamas Rezept, die ich immer für die jeweilige Familie koche, bei der ich unterkomme.

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Auf Reisen bade ich in meiner Zeit. Ich seife " mich mit ihr ein, plansche in ihr herum, lasse mich auf ihr treiben. Zu Hause ist sie mein größter Feind. Das geht dann schon mit dem Weckerklingeln los." Gesas Blog öffnet sich auf www.bedouinwriter.com


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Das PlumpsKlo teilte ich " mir mit vier Jungs und wegen des Gestanks befand es sich zwanzig Meter abseits jeder Lichtquelle im Busch, wo Schlangen, Spinnen und Stolperfallen lauerten ... Gruselig."

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Unter Möwen ¬ Gesa spart ihr Geld für Momente, nicht Dinge. Unterwegs lebt und arbeitet sie mit Locals". " Großstadtmomente ohne Reiseführer Cowboys bei der Arbeit

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eigenleistung

RAUS!-Fotowettbewerb Egal ob du beim Jibben auf frischester Piste bist, durch tiefen Powder floatest oder dich auf dem Weg durch die Stadt von urbanen Rails inspirieren lässt – greif dir deine Kamera und leg dich ins Zeug. Für den neuen RAUS!-Fotocontest suchen wir dein actiongeladenes Beweisfoto! Die fünf besten Einsendungen honorieren wir zusammen mit Zimtstern, dem Schweizer Snowboard-, Street- und Bikewear-Label. Sende deinen Favoriten an verlosung@t-o-v.de (Auflösung: 300dpi). Einsendeschluss ist der 28. Februar 2014. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das Snowboard-, Street- und Bikewear-Label Zimtstern, 1995 in der Schweiz mit hohem Qualitätsanspruch gegründet, wird von leidenschaftlichen Ridern geführt. Aufgrund seines Standorts Zürich, im Herzen Europas mit internationalen Einflüssen und eigener Design-, Produktentwicklungs- und Grafikabteilung, ist es dem Unternehmen möglich, immer wieder frische, überraschende Ideen und Kreationen umzusetzen. Zimtstern lebt vom Innovationsgeist und der Kreativität seines jungen Teams. Alle sind selbst begeisterte Snowboarder, Skater, Surfer und Biker, langjährige Kenner der Szene und dadurch immer am Puls der Zeit. Jede Kollektion wird neu thematisiert und erzählt ihre eigene kleine, saisonale Geschichte. Das Unternehmen arbeitet im Bereich technischer Materialien wie der kompletten Snowboardbekleidung sehr eng mit Stoffproduzenten und der bluesign technologies ag zusammen.

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Im Inventor Snow Jacket stecken jede Menge Tech und praktische Features: Die 10.000er-Wassersäule samt Atmungsaktivität, komplett verschweißte Nähte, die leicht gefütterten Ärmel und das winddichte Material werden dich auch an stürmischen Tagen warm und trocken halten. Der bequeme, ergonomische Schnitt bietet dir Bewegungsfreiheit für jeden erdenklichen Trick und das Reißverschlusssystem zur Verbindung mit der Hose lässt auch bei härteren Slams keinen Schnee in die Jacke, während das Media Pocket deine Ohren und die bluesign-Zertifizierung die Umwelt erfreuen.

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Das kuschelige Zimtstern Starrain Fleece Jacket hat jede Menge Power in Sachen Wärme und dein Auge freut sich über das auffällige Design, während die verstellbare Kapuze dafür sorgt, dass auch dein Kopf trocken und warm bleibt.

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fotowettbewerb

Beim letzten Fotocontests suchten wir Aufnahmen zum Motto „Auf dem Trek“. Das Gewinnerbild kommt von Oleg Burd aus Frankfurt/Main: „Das Bild ist bei der Montblanc-Besteigung über Dôme du Goûter entstanden. Wir starten zu dritt um drei Uhr nachts, bei starkem Wind und klarer Sicht. Kurz vor Sonnenaufgang erreichen wir den Bosses-Grat. Mit der aufgehenden Sonne legt sich für eine kurze Zeit der Schatten des Montblanc über Savoyen, der sich als Zwillingsberg im Hintergrund auftürmt. Die beiden Bergsteiger, die bei unserem Abstieg über Ausläufer des Grates auf uns zukommen, dürften die letzten gewesen sein. In weniger als einer halben Stunde herrscht Starkwind, die Sichtweite beträgt plötzlich wenige Meter. Für uns liegen noch 3.000 Meter Abstieg vor uns, als wir eine Menschenschlange beobachten, die ungeachtet des Unwetters langsam Richtung Gipfel zieht. An diesem Tag sterben zwei Menschen am Berg.“

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Die Gewinnerbilder aus RAUS! 3/2013

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Platz 1 „Gratwanderung“ von Oleg Burd, Montblanc, Frankreich Preis Bergans Luster Jacket Foto Oleg Burd Platz 2 „Stock und Stein“ von Martin Kerstan, in der Nähe von Abisko, Schweden Preis Bergans Bryggen Jacket Foto Martin Kerstan Platz 3 „Natureinladung“ von Jörg Schmitz, Bregenzerwald, Österreich Preis Bergans Skarstind 22L Foto Jörg Schmitz Platz 4 „Stairways to heaven“ von Bettina Haupt, Gaißstein, Kitzbühler Alpen Preis Bergans Skarstind 22L Foto Bettina Haupt Platz 5 „Kessellage“ von Rolf Dietz Preis Bergans Norwegian Summer Tee Foto Rolf Dietz

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randnotizen

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Text Helen Brammer

ls sich Mitte Juli unser Norwegenurlaub Auch Wind und Regen stellten sich, in Verbindung näherte (eine Nord-Süd-Querung der mit der Schwerkraft, als hinterhältiger heraus als Hardangervidda), fühlte ich mich wegen der zu Beginn angenommen. Das Regenwasser landete bevorstehenden neun Tage und 150 Kilozwar auf Gesicht und halb erfrorenen, die Wanmeter in rauer Natur auf zweierlei Weise derstöcke umklammernden Händen, bahnte sich herausgefordert. Erstens: Es würde anstrengend werden. dann aber zielstrebig seinen Weg über Hals und Und zweitens: Abschließend könnte ich auf eine solche Handgelenke hinunter durch sämtliche BekleidungsLeistung wirklich stolz sein! Zudem fungierte mein schichten. Und wer Ahnung hat, weiß: Mit nasskalter Freund bei diesen ersten Überlegungen für mich als eine Kleidung friert's sich schneller! Als schließlich die Art Joker. Ich hatte ihn in der Hinterhand und er hatte Stiefel meines Freundes ihre wasserfesten Eigenseinerseits, nach vielen Outdoorerfahrungen in diversen schaften schlagartig verloren („Die waren sonst Ländern, nicht nur jede Menge Wissen, sondern auch die immer dicht!”) und wir nach gerade einmal der passende Ausrüstung für eine solche Unternehmung in Hälfte der Strecke unseres geplanten Tagespensums petto. Obwohl es also theoretisch bereits Sommer war, mit tauben Fingern im Regen unser Zelt aufbauten, bereiteten wir uns – als Norddeutsche, die sich gegen kamen wir uns, vermutlich zu Recht, wie unerfahrejedes Wetter zu wappnen wissen – auf sämtliche Evenne, blauäugige Großstädter vor. tualitäten vor. Extreme Selbstredend hatten nächtliche Kälte (lange Wir waren ausgerüstet – dachten wir. Natürlich belehrte uns wir weder Schuhwachs Wollunterwäsche, dicke bereits der erste Tag unserer noch Gamaschen Socken, Schal, Mütze), Wanderung eines Besseren. („Hab ich noch nie länger andauernde Regebraucht!”) eingegenschauer (Regenjacke packt und so blieb meinem Freund am nächsten und -hose, robuste Wanderstiefel), aber auch sommerliMorgen nur die beschämende Vorgehensweise der che Hitze (kurze Hose, T-Shirt, Sonnencreme). Improvisation übrig. Aus Tiefkühlbeuteln, in denen wir Müslirationen aufbewahrten, bastelte er sich Wir waren ausgerüstet – dachten wir. Natürlich belehrte Behelfsgamaschen, die er unter den Schnürsenkeln uns bereits der erste Tag unserer Wanderung eines festzurrte. Entgegenkommende Wanderer musterten Besseren. Den heftigen Gegenwind jedoch, der uns bei ihn aufgrund der hellblauen Plastikverzierung etwas erstaunlich niedrigen Temperaturen den Nieselregen ins irritiert. Er aber ließ sich nichts anmerken. Und noGesicht peitschte, empfanden wir zunächst als eine Art tierte währenddessen gedanklich all die Dinge, die wir Test der Willensstärke. Hardangervidda fragte: „Habt ihr bei unserer nächsten Trekkingtour auf keinen Fall vereuch das auch gut überlegt?” Wir antworteten: „So ein gessen dürften, ganz gleich, wie albern sie im ersten bisschen Wetter juckt uns nicht!” Vier Stunden später Moment auch wirkten. sah das schon anders aus. Mein Freund, selbst ernannter Wandersilberrücken, stellte grummelnd fest, dass Bekanntermaßen kommt Hochmut vor dem Fall, aber: eine Karte detaillierteren Maßstabs vermutlich doch Erst durch einen solchen Fall werden interessante und besser gewesen wäre. Nachdem wir nach anderthalb lustige Geschichten geboren. Aus einem sorgsam geStunden Umhergeirre auf Altschneefeldern das rote, den planten Urlaub wird ein Abenteuer. Aus einer kleinen Weg markierende ‚T’ wiedergefunden hatten, folgte die Herausforderung wird ein Kampf mit den Elementen. zweite Feststellung: Juli hin oder her, wir hätten uns Und eines sollte man beim Packen nie vergessen: Handschuhe mitnehmen sollen! Aber „hätte sollen” hilft eine Kamera. Beweisfotos für den zweiten Moment. einem draußen in der Wildnis herzlich wenig.

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Helen Brammer

Von der Hybris eines alten Hasen


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und nun raus!

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Foto Chris Burkard/Red Bull Illume Contest

und nun raus!

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er sich ins Winterwetter stürzt, weckt die Geister und befreit die Sinne – Aktivität und Dauer: zweitrangig. Mehr als nur den inneren Schweinehund überwinden dagegen Keith Malloy und Dane Gudauskas, als sie nahe Unstad auf den Lofoten arktischem Swell begegnen. Blauer Himmel lockt sie in der Morgendämmerung Nordnorwegens raus in der Hoffnung auf „eine lange Session in den besten arktischen Wellen, die wir alle jemals vor der Nase hatten“. Bis das Wetter umschlägt. Der Blizzard zieht über sie hinweg, als sie nach ein paar Wellen in ihrem Truck ausharren. Als sie die Türen wieder öffnen können, bleibt in den Schneemassen nur der Fußweg. US-Fotograf Chris Burkard fängt die Szene ein und beschert Keith und Dane das passende Urlaubsfoto. Und sich selbst den Sieg in der Kategorie „Spirit“ des Red Bull Illume Contest 2013. Herzlichen Glückwunsch, Chris!

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impressum

impressum HERAUSGEBER

Alexander Lehmann

VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG Klausdorfer Weg 167 24148 Kiel info@rausmagazin.de Phone +49 431 9969977 Fax +49 431 9969986 CHEFREDAKTEUR Benjamin Hellwig bh@terraoceanisverlag.de Phone +49 431 9969977 GESTALTUNG & KONZEPTION

Outline-Graphix | Phone +49 431 6473173 Jan Weisner, Matthias Falk, Tim Wesuls, Martina Haarbusch

ANZEIGENLEITUNG Eliane Lehmann e.lehmann@terraoceanisverlag.de Phone +49 431 9909658 MITARBEITER DIESER Jan Schernbeck, Jonas Wagner, Helen Brammer, Dorothee Gödeke, Tjark Mitzka, Christian Sewening, AUSGABE Simon Schumacher LEKTORAT

Kirsa Stoltenburg, Vera Kannegießer

MODESTRECKE/ORGA Vera Kannegießer

F

rische Ideen, neue Einblicke, ungewöhnliche Blickrichtungen. Für das Frühlingsleben im Freien. Das nächste RAUS!-Magazin erscheint im März 2014.

FOTOGRAFEN

Brian Bojsen, Paul Masukowitz/Vaude, Martin Hülle, Jan Montag, Lars Wehrmann, Alex Boeing, Rolf Driesen, Thomas Senf/Mammut, Alastair Lee, Berghaus, Netzkauf EWS eG, Elias Lefas/ eliaslefas.com & Julian Bückers, Gesa Neitzel, Chris Burkard/Red Bull Illume Contest

ERSCHEINUNGSWEISE alle drei Monate ABONNEMENTS Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG Klausdorfer Weg 167 24148 Kiel info@rausmagazin.de Phone +49 431 9969977 Fax +49 431 9969986 ISSN

2192-0206

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Foto Gesa Neitzel

Im Terra Oceanis Verlag erscheinen folgende Titel:

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raus-magazin vier 2013

Direkte Bestellmöglichkeit unter: www.www.terraoceanisverlag.de




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