TA U C H E N
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L I F E S T Y L E
Malediven
Sportliche Trauminsel
Galapagos
Tauchsafari und Insel-Villa
Rotes Meer Sinai Divers
Nacktschnecken Kaleidoskop der Farben
UW-Fotografie Blitze für Kompaktkameras
Mexiko
Unterwasser-Archäologie
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Silent World 11
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Ausgabe 3/2011
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D 5,80 €
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A 5,80 €
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CH 10,- SFR
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Benelux/E/I 6,50 €
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E M O T I O N E N
editorial
liebe leserin, lieber leser, Tauchen ist Abenteuer und Naturerlebnis. Für beides im höchsten Maße steht zum Beispiel Galapagos. Ein Sehnsuchtsziel, nicht nur für Taucher. Gerald Nowak war dort auf einer Kombi-Reise aus Schiffssafari und Inselaufenthalt. Ein Bericht über die Erfüllung von Taucherträumen und unvergessliche Landausflüge, ab Seite 40. Die Malediven stehen für paradiesischen Inselurlaub und Taucherlebnisse der komfortablen Art. Zum Beispiel auf Kuredu, einer der größten und sportlichsten Hotel inseln des Archipels. Dass Abenteuer und Adrenalin dabei nicht zu kurz kommen müssen, erlebte Manuela Kirschner nicht nur bei einem Tauchgang mit einem halben Hundert Riffhaien, ab Seite 28. Kann ein Abenteuer über 35 Jahre anhalten? Ganz bestimmt, wie das Beispiel Rolf Schmidt zeigt. Der Tauch pionier, seit über 35 Jahren auf dem Sinai, erlebte die gesamte Entwicklung der Naama Bay bei Sharm El Sheikh nicht nur, er gestaltete sie maßgeblich mit. Und das Tauchen heute? Ist für den Tauchpionier immer noch ein großartiges Naturerlebnis und seine Sinai-Divers-Tauchbasen gehören zu den Top-Adressen am Roten Meer. Von einem Taucher aus Leidenschaft, ab Seite 62. Faszinierende Naturerlebnisse bieten sich auch im Kleinen. Die wunderbare Welt der Nacktschnecken mit ihren fantasievollen, endlosen Farbmustern hat viele begeisterte Anhänger. Christiane Waldrich gehört dazu. In ihrem Tauchresort Villa Markisa auf Bali hat sie ein Nacktschnecken-Dorado direkt vor der Haustür. Eine kleine Auswahl ihres großen Schatzes an Nacktschnecken-Fotos zeigt unser Portfolio, ab Seite 6. Sie fotografieren mit einer Kompaktkamera? Das richtige Zubehör erweitert deren Aktionsradius enorm. UW-Fotoexperte Herbert Frei zeigt, wie der Kompakten mit passender Aufrüstung noch bessere Erinnerungsfotos und tolle Naturdokumente gelingen. Die kleine Zubehörserie startet mit den Blitzen, ab Seite 52. Herzlich, Matthias Bergbauer Chefredakteur
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www.indoortauchzentrum.de
© Phil Simha/sunfishproductions.com
inhalt
inhalt 04
Inhalt
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Portfolio: Entdeckerin Christiane Waldrich
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News & Szene
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Travel: Kuredu
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Travel: Galapagos
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Foto: Aufgerüstet
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Travel: Thomsdorf
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Diver’s Lounge: Sinai Divers
72
Büchermeer
74
Reportage: Vorstoß in die Vergangenheit
82
Reportage: Top-Shot
92
Abonnement
94
Shopfinder
98
Impressum und Vorschau
Holen Sie tief Luft und Ihre Reise in über 2 Millionen Liter Wasser kann beginnen! Tauchen Sie ein in ein Höhlen- und Grottenlabyrinth, durch sprudelnde Unterwasser-Vulkane oder erkunden Sie versunkene Orte und erleben Sie eine faszinierende Welt der Stille.
NEU: * FREITAUCHEN
Covershot © Christiane Waldrich Halgerda-Warzenschnecke (Reticulidia halgerda)
www.indoortauchzentrum.de
Editorial
* Infos auf
03
monte mare Indoortauchzentrum . Münstereifeler Straße 69 . 53359 Rheinbach . T 0 22 26/90 30-11
Foto © Manuela Kirschner
Das monte mare Sauna- und WellnessResort Rheinbach lädt Sie zur Pause vom Alltag ein. Ob Sauna oder Dampfbad – elf verschiedene Schwitzangebote, Hamam, Thalasso und Ayurveda-Massagen sowie ein einmaliges Ambiente aus 1001 Nacht warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch. HALLOWEEN
TAUCHERNACHT*
am 31. Oktober
Abtauchen in neuer Dimension 4
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portfolio
portfolio
Text Matthias Bergbauer Fotos © Christiane Waldrich
Die Lage könnte besser nicht sein: Christianes Tauchresort
Als Fundgrube erwies sich dabei gerade ihr Hausriff: Über
Villa Markisa hat als Hausriff den Tauchplatz „Seraya Secrets“.
300 verschiedene Nacktschnecken-Arten hat sie hier schon
Nur wenige Schritte von der Tauchbasis entfernt lassen sich
fotografiert! Christiane taucht seit 1999. Dass sie 2006 die
die Geheimnisse dieses außergewöhnlichen Areals bequem
Villa Markisa genau an diesem Strandabschnitt aufbaute,
und ausgiebig erkunden. Es ist ein Dorado für Critters aller
war kein Zufall: Der Grund war dieses unglaublich artenrei-
Art. Besonders auch für Nacktschnecken, und die haben
che Hausriff, das sie einige Jahre zuvor entdeckte und des-
es Christiane vor allem angetan. Durch intensive Beschäf-
sen riesiges Potenzial sie erkannte. Christianes Fotos sind
tigung mit den Nudibranchia, so der wissenschaftliche
mehr als „nur“ schön, sie sind auch ein Glücksfall für die
Name dieser faszinierenden Meeresschönheiten, wurde sie
wissenschaftliche Dokumentation dieser längst noch nicht
in den letzten Jahren zu einer Expertin auf diesem Gebiet.
vollständig erfassten Tiergruppe.
Mit starken Farben warnt die Prachsternschnecke Thorunna florens: Hey, ich bin giftig! Riskiert ein Fisch trotzdem mal einen Probebiss, verätzt sie ihm mit ihren Säuredrüsen das Maul.
Die Prachsternschnecke Favorinus tsurganus frisst Eier anderer Nacktschnecken. Hier weiden zwei Tiere auf dem roten Gelege einer Spanischen Tänzerin (oben). Darauf legen sie anschlieSSend ihre eigenen, viel kleineren Eier als weiSSe Spirale ab (unten).
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Diese wunderbar blaue Nacktschnecke ist eine von vielen aus dem Komplex Hypselodoris bullocki. Untersuchungen, ob es sich um eine eigene, bislang unbekannte Art handelt, stehen noch aus.
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oben links: Eine nur zehn Millimeter kleine Prachtsternschnecke der Gattung Thorunna bei der Eiablage. unten links: Mexichromis multituberculata beim Eierlegen. Diese Art ist an Christianes Hausriff sehr häufig.
oben rechts: Diese Fadenschnecke aus der Gattung Flabellina ist in den Tauchgebieten der Villa Markisa häufig, jedoch wissenschaftlich noch nicht beschrieben. unten rechts: Micromelo undatum: Keine Nackt-, sondern eine Kopfschildschnecke mit winzigem Gehäuse auf dem Rücken – viel zu klein, um sich darin zurückziehen zu können.
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oben links: Diese Eubranchus-Fadenschnecke lebt auf nesselnden Hydrozoen und frisst deren Polypen.
oben rechts: Diese Thecacera-Art kriecht auf dem Sand herum und sucht nach Moostierchen, die sie frisst.
Mitte links: Ceratosoma trilobatum, eine Prachtstern- Mitte rechts: Halgerda elegans, eine seltene Art aus der Gruppe der Höckerschnecken. schnecke, wird bis zu zwölf Zentimeter lang. unten links: Diese Hypselodoris-Nacktschnecke, hier gerade bei der Eiablage, ist noch unbeschrieben, hat also noch keinen Artnamen.
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Risbecia tryoni, eine sehr häufige Prachsternschnecke, ist oft paarweise hintereinander kriechend zu sehen.
unten rechts: Zu den Saftsaugern gehört diese Art, Stiliger ornatus. Sie ernährt sich von Algen.
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Ceratophyllidia africana, eine Warzenschnecke, ist auf Bali eine groSSe Seltenheit.
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Auch diese Thecacera-Art ist noch nicht beschrieben. Das Foto entstand am Hausriff Seraya Secrets.
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oben: Phyllodesmiun macphersonae gehĂśrt zu den Fadenschnecken und frisst Polypen von Weichkorallen. Mitte: Bornella stellifer, eine Baumschnecke, ist vor allem nachtaktiv. unten: Chelidonura hirundinia: drei Tiere beim Paarungsspiel, ineinander verdreht. Eine kriecht weg, um sich kurz darauf wieder mit den anderen zu paaren.
Diese Neonsternschnecke, eine Nembrotha kubaryana, hat ein sehr variables Farbmuster. Sie ernährt sich von Seescheiden.
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Pteraeolidia ianthina frisst HydrozoenPolypen. Erwachsene Tiere werden vorwiegend von ihren symbiontischen Zooxanthellen (Algen) mit Nährstoffen versorgt.
Das Tauchresort
Zum Frühstück gehören selbst gemachte Marmeladen,
entfernt. Zusätzlich sind auch Ausfahrten mit zwei bis
Die Villa Markisa liegt in einer gepflegten tropischen
Brötchen, Früchte und Pfannkuchen; auch eine itali-
drei Tauchgängen nach Padang Bai im Angebot.
Gartenanlage an der Nordostküste Balis. Drei Bunga-
enische Espressomaschine tut hier ihren Dienst. Zum
lows, eine Zwei-Zimmer-Villa, ein Deluxe- und ein Master-
Mittag- und Abendessen werden balinesische und
Hervorzuheben ist neben dem sehr guten Service auch
Bedroom stehen für maximal 14 bis 16 Gäste als in-
indonesische Speisen sowie internationale und vege-
der liberale Umgang mit der Dauer der Tauchgänge:
dividuelle Unterkünfte zur Auswahl. Sie sind modern
tarische Gerichte angeboten. Weitere Einrichtungen
Bis zu 75 Minuten, wenn möglich auch länger, gehö-
und komfortabel eingerichtet, mit Klimaanlage, Moski-
des Resorts sind ein großzügiger Pool mit Jacuzzi, ein
ren hier zum Selbstverständnis. Hausriff-Tauchen ist je-
tonetz, Minibar, Safe und einer Terrasse mit Meerblick.
kleines Spa, das traditionelle balinesische Massagen
derzeit möglich – unbedingt empfehlenswert sind hier
Die Unterkünfte liegen eingebettet in die Gartenanlage
bietet, und eine an den Strand grenzende Bar.
auch Nachttauchgänge. Dem gesamten, sehr individuellen Tauchbetrieb merkt man an, dass die beiden Resort- und
des Resorts und haben ausreichend großen Abstand voneinander, was spürbar Privatsphäre schafft. Villa
Tauchen
Basiseigner, Christiane Waldrich und Pedro Wettstein,
und Bungalows verfügen jeweils über ein sehr groß-
Die Basis befindet sich im Resort, nur zehn Meter vom
selbst sehr erfahrene leidenschaftliche Taucher sind. Einige
zügiges, halboffenes Bad mit kleinem tropischen Gar-
Strand entfernt, und ist sehr gut eingerichtet, unter
der Tauchguides wurden inzwischen zu hervorragenden
ten. Fotografen werden in den Bungalows die große
anderem mit Nitrox und großen Becken zum Spülen
„Critter-Scouts“: Sie kennen von vielen Tieren auch die
Ablage mit ausreichend Steckdosen für Kameras und
der Ausrüstung. Die Ausbildung reicht von Schnup-
wissenschaftlichen Namen, wissen, wo man welche fin-
Ladegeräte zu schätzen wissen. Die Unterkünfte wie
pertauchen bis zum Rescue-Diver. Auf dem Programm
det, was die einzelnen Arten fressen, und suchen auf
die gesamte Anlage sind hell, luftig und in einem sehr
stehen etwa 30 Tauchplätze, alle innerhalb weniger bis
Wunsch während der Tauchgänge auch gern die schöns-
ansprechenden, modernen Stil gehalten.
maximal 30 Minuten mit den beiden modernen Tauch-
ten Fotomotive und seltensten Riffbewohner.
oben links: Die Spanische Tänzerin, Hexabranchus sanguineus, ist mit bis zu 60 Zentimeter Länge ein Riese unter den Nacktschnecken. oben rechts: Sclerodoris tuberculata ist nachtaktiv und frisst Schwämme, deren Farbpigmente sie in ihrem Körper einlagert. unten links: Ceratosoma miamiranum legt blaue Eier, die farblich den Schwämmen ähneln, von denen diese Schnecke frisst. unten rechts: Phyllidiopsis Cardinalis ist eine besonders farbenfrohe und eher seltene Warzenschnecke.
booten erreichbar. Dazu gehört auch das Wrack der
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Zum Restaurant mit seinen drei offenen Seiten und
„Liberty“ in Tulamben, Balis berühmtester Tauchplatz –
Mehr Infos und Buchung unter info@villa-markisa.com
Meerblick geht es über einen kleinen Seerosenteich.
von der Villa Markisa nur gut fünf Minuten Bootsfahrt
und www.villa-markisa.com
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news&szene
Mondfische bei den Euro-Divers in Cala Joncols Cala Joncols, die Hausbucht der Euro-Divers an der Costa Brava, ist bekannt für Begegnungen mit ansonsten selten gesehenen Tieren. Überraschungen sind hier eben immer möglich. Und manche Überraschungen stellen sich sogar regelmäßig ein. In den Monaten Mai und Juni sind Mondfische in Cala Joncols keine Seltenheit. 2011 ist in dieser Hinsicht ein hervorragendes Jahr. Denn Mola mola, so der wissenschaftliche Name dieser beeindruckenden, bis über drei Meter großen und 1000 Kilogramm schweren Fische, wurden dieses Jahr bei besonders vielen Tauchgängen gesichtet. Glückliche Fügung und besonderes Highlight: Während des alljährlichen Fotoevents in Cala Joncols Anfang Juli waren die Mondfische immer noch in der Gegend, sodass diesmal besonders tolle Fotos von ihnen gemacht werden konnten. Manche Teilnehmer sollen direkt „mondsüchtig“ geworden sein ... Information und Buchungen unter: spain@euro-divers.com oder www.euro-divers.com
Foto © Peter Ryngaert
Neu: Olympus PEN Lite mit schwenkbarem Display Seit zwei Jahren stehen die Systemkameras der PEN-Reihe für Kompaktheit im Retrostyle, erstklassige Bildqualität und einfache Bedienung. Die neue PEN Lite toppt das noch einmal: Denn sie ist die erste PEN mit einem schwenkbaren Drei-Zoll-Display. Dazu kommen der neue, leistungsstarke Bildprozessor TruePic VI und der derzeit weltweit schnellste Autofokus in einer Systemkamera (Stand Juni 2011) für 1080i-Full-HD-Videos und Fotos in SLR-Qualität. Kreative werden sich über die Art-Filter freuen, die Foto- oder Videoaufnahmen auf Knopfdruck besonders gut aussehen lassen. Weniger versierten Anwendern verhilft der Live Guide ganz einfach zu professionellen Ergebnissen. Wie jede PEN ist auch die E-PL3 mit einem integrierten Bildstabilisator ausgestattet, der verwacklungsfreie Aufnahmen, unabhängig vom verwendeten Objektiv, garantiert. Neben über 500 Objektiven steht für die PEN zahlreiches weiteres Zubehör, darunter Blitzgeräte, ein elektronischer Sucher, ein Macro Arm Light und die Bluetooth®kompatible PENPAL Communication Unit, zur Verfügung. Einfach unverwechselbar ist ihr Look mit einem Gehäuse aus gebürstetem Aluminium. Die PEN Lite wird ab Herbst 2011 inklusive Blitz FL-LM1 in den Farben Schwarz, Weiß, Silber und Rot erhältlich sein. www.olympus.de
Neuer Katalog bei Manta Reisen: Tauchen weltweit Manta Reisen präsentiert im neuen Katalog „Tauchen weltweit“ neue Tauchresorts und Highlights des Tauchwinters 2011/12. Raja4Divers auf Pulau Pef ist ein Geheimtipp. Eine Schweizerin hat sich auf der kleinen indonesischen Insel Pef ihren Traum erfüllt. Entstanden ist ein wahres Kleinod. Das neu eröffnete Resort verfügt über wunderschöne Villen, die landestypisch gebaut und ansprechend in die Umgebung integriert wurden. Die umgebenden Tauchplätze locken mit intakten Riffen und großem Artenreichtum. Tauchen am Hausriff ist ebenso lohnenswert. Die Tauchbasis wird von
Foto © Raja4Divers, Pulau Pef
Schweizern geführt und verfügt über ein professionelles Fotostudio. Das Angel Island Resort ist ein weiteres Highlight in den indonesischen Gewässern. Wer ein Taucherparadies im Nationalpark Komodo sucht, ist bei der professionellen Tauchbasis Reefseekers genau richtig. Das artenreiche Hausriff bietet ideale Bedingungen für Taucher und Schnorchler. Auf Tagestouren werden Top-Tauchplätze im Komodo-Nationalpark angefahren. Die prächtigen Riffe werden fast nur von Tauchkreuzfahrtschiffen angefahren. Taucher können sich auf Großfisch-Sichtungen ebenso freuen wie auf seltene Kleintiere. Das sehr persönliche Resort verfügt über elf Traumbungalows. Die druckfrischen Kataloge sind seit Anfang August 2011 verfügbar und kostenlos erhältlich in Schweizer Reisebüros oder zum Bestellen unter www.manta.ch. Reiseveranstalter: Manta Reisen AG, +41 44 2774703, www.manta.ch
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Foto © Angel Island Resort / Reefseekers
news&szene
Neues Safariboot: MY Mermaid, exklusiv bei SAMreisen Die „MY Mermaid“, ein sehr schönes, komfortables Mittelklasseboot, gehört seit Neues-
Verweilen ein. Das Tauchdeck sowie das Hauptdeck sind klassisch mit Teakholzböden aus-
tem zum Portfolio von SAMreisen. Das Schiff wurde in diesem Frühjahr komplett reno-
gestattet. Ein überdachtes Sonnendeck bietet ausreichend Platz zum Sonnen und Rela-
viert. Die acht Doppelkabinen für maximal 16 Gäste sind komfortabel mit eigenem Bad
xen. Auf der Tauchplattform befindet sich für jeden Gast ausreichend Stauraum für seine
mit Dusche/WC, Minibar sowie einer individuell regulierbaren Klimaanlage ausgestattet.
Tauchausrüstung. Nitrox steht zertifizierten Tauchern kostenfrei zur Verfügung. Insgesamt
Im eleganten Salon werden die täglichen Mahlzeiten serviert und eine gut bestückte Bar,
neun Crewmitglieder und zwei Guides sorgen für das Wohl der Gäste. Die „Mermaid“
bequeme Sitzgruppen sowie moderne Unterhaltungselektronik und Bibliothek laden zum
fährt in der Regel im wöchentlichen Rhythmus die klassischen Routen im Roten Meer. Unter dem Motto „Brothers Express – Big Fish Safaris“ startet die „Mermaid“ von Ende September bis Ende Dezember wöchentlich zu den Brother Islands. Die Brother Islands gehören aufgrund ihrer exponierten Lage zu den besten Großfischplätzen des Roten Meeres. Abfahrt ist jeden Donnerstag ab/bis Hafen Hurghada. Am 15. September startet die „Mermaid“ zu einer einwöchigen Promotiontour mit dem Brothers Express. Die Safari gibt es dann zum attraktiven Einführungspreis von 538 Euro anstatt regulär 648 Euro, zuzüglich Anreise und Gebühren. Weitere Infos und Buchung: www.sam-reisen.de, dialog@sam-reisen.de
Foto © mermaid
oder +49 2631 95590
Neu auf Bali: Kubu Indah Dive & Spa Resort Manta Reisen hat ein neues Bijou im Programm. Das Kubu Indah Resort an der Nordostküste Balis wurde vor knapp einem Jahr von den beiden Schweizern Marco Lavagnolo und Gabriella Fahr zusammen mit einem dänischen Paar eröffnet. Die vier Europäer betreiben ihr Resort mit viel Leidenschaft und persönlichem Engagement. Das Kubu Indah Resort verfügt über zehn Zimmer für maximal 20 Gäste. Acht Bungalows sind freistehend und unterscheiden sich nur aufgrund der Lage am Strand oder im Garten. Ein weiteres Gebäude mit zwei Zimmern steht als Familienbungalow zur Verfügung. Zur Ausstattung der geschmackvollen Bungalows gehören Klimaanlage, Ventilator, Safe, Minibar, Badezimmer mit Dusche/WC und eine möblierte Terrasse. Das kleine und feine Restaurant mit Blick aufs Meer bietet balinesische sowie europäische Spezialitäten. In einem Pavillon im Gar-
Foto © Eckhard Krumpholz
ten können sich die Gäste mit verschiedenen Massagen, Aromatherapien oder Körperbe-
Gilimanuk realisiert. Tauchen in Kleingruppen wird im Kubu Indah großgeschrieben. Das
handlungen verwöhnen lassen. Zudem gibt es einen Süßwasserpool und eine kleine Bar.
Kubu Indah verfügt über ein wunderschönes Hausriff, das jederzeit individuell betaucht
Das familiäre Tauchresort befindet sich zwischen der Ortschaft Kubu und dem berühmten
werden kann. Auch Nachttauchgänge sind hier wegen der Vielzahl an Kleintieren äußerst
Tauchziel Tulamben. Somit befinden einige der spektakulärsten Tauchplätze gleich um die
lohnenswert: eine Fundgrube für Makrofotografen. Der Spot Kubu Drop-off ist nur 100
Ecke. Tauchplätze bei Tulamben wie das Wrack der „USS Liberty“, Coral Garden, Drop-offs
Meter von der Basis entfernt, sozusagen die Verlängerung des Hausriffs. Das Hausriff
oder Spots wie Batu Kelebit/Ulami, Emerald und das Makroparadies von Seraya werden
eignet sich auch gut für Check-Dives und Tauchkurse.
mit Booten in wenigen Minuten erreicht. Die etwas weiter entfernten Gebiete wie Amed, Lovina, Candidasa oder Nusa Penida werden als Tagestouren mit Minibussen angebo-
Buchungsinfos: Kubu Indah Dive & Spa Resort, www.kubuindahresort.com
ten. Auf Nachfrage werden auch Touren nach Menjangan oder in die Secret Bay von
Reiseveranstalter: Manta Reisen AG, +41 44 2774703, www.manta.ch
Jasmin Diving: Ferienpreise und Gewinnspiel Das Jasmin Diving Sports Center in Hurghada am Roten Meer hat auch 2011 wieder seine beliebten Ferienangebote im Programm: Kids bis einschließlich 14 Jahre erhalten auf Tauchkurse 35 Prozent Ermäßigung (gilt nicht auf Nebenkosten) und Familien können sich Fünf- und Sechs-Tage-Tauchpakete teilen. Auf der Webseite kann man an einem Riesengewinnspiel rund um das bevorstehende 25-jährige Jubiläum der Tauchbasis teilnehmen. Neben einer monatlichen Auslosung gibt eine Hauptverlosung am Ende des Jahres mit einer 14-tägigen Reise inklusive Tauchen/Tauchkursen als Hauptgewinn. www.jasmin-diving.com
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Noch wenige Plätze frei: Tauchsafari Galapagos vom 07.09. - 20.09.2011 Die Galapagosinseln in Ecuador gelten weltweit als Top-Tauchrevier für Begegnungen
Infos über den aktuellen Last-Minute-Preis, weitere Reiseinformationen und Bu-
mit Großfischen. Aufgrund der isolierten Lage hat sich ein einzigartiges Ökosystem
chung bei: Extratour Tauchreisen GmbH, +49 551 42664, +49 551 44077 (Fax),
entwickelt. Tauchsafaris bieten die beste Möglichkeit, dieses Paradies zu erkunden. Die
info@extratour-tauchreisen.de, www.extratour-tauchreisen.de
weit im Norden liegenden Inseln Wolf und Darwin sind für ihre Hammerhaischulen als auch Walhaibegegnungen berühmt. In den Monaten Juni bis November bringt der Humboldtstrom nährstoffreiches Wasser, das verstärkt Großtiere anlockt. Das Resultat: Fisch, Fisch, Fisch. Nicht selten wird nach einem Tauchgang diskutiert, ob es sich bei der Hammerhaischule um 200 oder sogar 300 dieser markanten Räuber gehandelt hat. Es kam auch schon vor, dass Gäste der „Galapagos Aggressor II“ während einer Safari über 40 Walhaisichtungen in ihrem Logbuch vermerken konnten. Für die letzten freien Plätze im September gibt es nun einen super Rabatt. Leistungen: Flug mit Iberia von Deutschland über Madrid nach Ecuador/Flugsteuern und Kerosinzuschlag/Transfers/eine Übernachtung in Quito mit Frühstück/Inlandsflug nach Galapagos und zurück/elf Übernachtungen an Bord der Galapagos Aggressor II/ Vollpension/Kaffee/Tee/Softdrinks/lokale alkoholische Getränke/Tauchen: zwei bis vier Tauchgänge pro Tag inklusive Flasche und Blei. Reisepreis pro Person: Euro 7.699 (elf Nächte) abzüglich des aktuellen Sonderrabatts. Reisetermin: 07.09. - 20.09.2011. Zahlbar vor Ort: Nationalparkgebühr (100 US-Dollar), Galapagos Card (10 US-Dollar) sowie Sonderroute 80 US-Dollar.
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Foto © Aggressor Fleet
news&szene
news&szene
Schnuppertauchen am Bodensee Der Bodenseeraum ist eines der schönsten Urlaubsgebiete in Deutschland,
Zum Beispiel direkt vor Ort im Urlaub auch die Theorie lernen und Freiwas-
für Kultur- und Aktivurlaub oder einfach zum Relaxen. Auch unter erfahre-
sertauchgänge im Bodensee machen. Oder den OWD mit „pro marine“ zu
nen Tauchern hat er schon lange einen guten Ruf. Seit diesem Jahr gibt es
einem späteren Zeitpunkt in den klaren Gewässern des Tessins weiterfüh-
hier beim Wasser- & Sport-Eventzentrum „pro marine“ auch attraktive An-
ren. Möglich ist es auch, den OWD weltweit auf jeder PADI-Tauchbasis zu
gebote für Taucheinsteiger und Schnorchler. Dabei arbeitet man zusam-
Ende zu führen. Dafür erhält der Teilnehmer eine „Überweisung“, die in
men mit dem Vier-Sterne-Hotel Hoeri in Hemmenhofen am Bodensee. Wer
den folgenden zwölf Monaten gültig ist.
hier, am Untersee am Ufer der Halbinsel Höri, seinen Urlaub verbringt, hat jetzt auch die Möglichkeit zum Schnuppertauchen. Im hoteleigenen
Ein ganz besonderes Angebot ist das Nachtschnorcheln. Die Fische im
Pool können dann Einsteiger auch ihren ersten Atemzug unter Wasser
Bodensee sind nachtaktiv. In der Zeit von Juli bis September sind zahl-
probieren. Eine Gruppe zum Schnuppertauchen besteht aus maximal zwei
reiche Jungfische im See und damit der Tisch für Räuber reich gedeckt.
Teilnehmern. So kann sich der Tauchlehrer individueller um die Neulinge
Die nächtliche Jagd von Aalen, Barschen und anderen Fischen lässt sich
kümmern und sie Schritt für Schritt ans Tauchen heranführen.
sehr gut im Flachwasser beobachten. Der großflächige Bewuchs direkt am Seezugang des Hotels ist dafür ein optimales Terrain. Das Hotel Hoeri
Auch das Schuppertauchen findet direkt im Partnerhotel statt. Der Tauch-
am Bodensee bietet seinen Gästen neben dem bereits umfassenden Frei-
lehrer bringt die kompletten Ausrüstungen mit und schon kann es im Ho-
zeitangebot mit Tauchen und Schnorcheln eine weitere Attraktion. Mit
telpool Schritt für Schritt mit der Einführung losgehen. Für Holger Gohdes
Wellnessbereich, privater Liegewiese und direktem Seezugang ist es zu-
und seine Mitarbeiter von „pro marine“ ist es wichtig, dass die Teilnehmer
dem ideal zur Entspannung und Erholung. Zusätzlich sind verschiedene
sich wohlfühlen und die neue Erfahrung genießen können. Je nach Zeit
Ausflüge in der Region und rund um den Bodensee möglich.
und persönlichen Vorlieben haben die Gäste verschiedene Möglichkeiten,
Weitere Informationen: www.hoeri-am-bodensee.de
den Schnuppertauchgang auf einen OWD-Kurs zu erweitern.
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PADI – The Way the World learns to Dive®
NEWS PADI on Facebook Bereits 1661 wusste der englische Geistliche Thomas Fuller: „Reich sind nur die, die wahre Freunde haben.“ Wenn es danach geht, ist die beliebteste Tauchausbildungsorganisation der Welt PADI steinreich. Denn mittlerweile zählt die offizielle PADI-Facebook-Gruppe über eine Viertelmillion Freunde – eine sensationelle Zahl, die für sich spricht. Wenn Sie zukünftig auch immer über Neuigkeiten und Events informiert werden möchten, werden Sie Teil der Community unter facebook.com/padiscubadiver!
Neustart von Project AWARE Neue Vision, neue Mission, neue Ziele! Was wir lieben, müssen wir schützen – die Meere brauchen uns. Dafür engagieren sich PADI-Taucher weltweit in „Project AWARE“-Aktionen. Jedoch ist die Organisation zu klein, um sich allen Themen und Brennpunkten gleichermaßen zu widmen. Deshalb wird die Organisation zukünftig den Fokus auf zwei dringende Schwerpunkte richten: Die Haie, die nach wie vor großen Gefahren ausgesetzt sind und dringend eine starke Lobby benötigen, und die Abfallproblematik in den Gewässern. Diese beiden Themen bewegen alle Taucher ganz besonders und betreffen ihre Leidenschaft mehr denn je. Auf der neuen Webseite von Project AWARE wird mit „My Ocean“ eine neue Online-Community angeboten. Dort können Sie Berichte über Ihre Umweltaktionen, Bilder, Videos und die gesammelten Daten weltweit öffentlich machen und mit anderen engagierten Tauchern teilen. Ihre Stimme als Taucher erhält via My Ocean mehr Gewicht und so lohnt sich das Mitmachen allemal. My Ocean und die neuen Programme von Project AWARE finden Sie unter www.projectaware.org.
PADI Encyclopedia of Recreational Diving – neue Sprachversionen Schön, wenn wir mit unserer Tauchausrüstung umgehen können, noch besser, wenn wir ein umfassendes Wissen über das große Thema Sporttauchen und das sensible Ökosystem Meer haben. Der PADI-Klassiker „Enzyklopädie des Sporttauchens“ ist nun in dritter Auflage neben Deutsch, Englisch und Italienisch auch auf Französisch und Spanisch erhältlich. In fünf Kapiteln werden detailliert folgende Themen behandelt: allgemeine Tauchfertigkeiten, die aquatische Umgebung, Tauchausrüstung, chemische und physikalische Hintergründe sowie Tauchphysiologie. Auf den 384 farbigen, reich illustrierten Seiten sind alle Updates bis 2009 integriert, einschließlich der elektronischen Tauchtabelle eRDPML. Dieses Nachschlagewerk lädt sowohl Tauchanfänger, erfahrene Taucher als auch Wassersport-Interessierte zum Stöbern ein und ist ab sofort bei allen PADI Dive Centers und PADI Resorts erhältlich. Ob Wissen vertiefen oder Neues erfahren: ein super Nachschlagewerk und eine prima Geschenkidee für alle Wasser-Begeisterten. Ein echter Tipp!
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travelkuredu
die sportliche
Kuredu
[malediven]
travelkuredu
Text Manuela Kirschner Unterwasserfotos © Ray van Eeden
Auf Kuredu ist vieles eine Nummer gröSSer. Ganz nach dem Motto: Darf es auch etwas mehr sein? Schon beim Landeanflug fällt der herrliche und riesige Sandstrand auf. Besonders auf der südlichen Inselseite bildet er ein breites, durchgehendes Band und dürfte zu den längsten Stränden aller Hotelinseln der Malediven zählen. Dazu kommen noch die schmaleren, ebenfalls sehr schönen Strandabschnitte auf der Nordwestseite. So viel Strand ist zwar ungewöhnlich, doch Kuredu ist mit ihren gut 1500 Metern Länge auch eine der gröSSten Touristeninseln der Malediven. Was schon kleinere Wanderungen erfordert, um das komplette Insel-Angebot zu erkunden. Und wer wollte das nicht?
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Fünf von über 50: Ein kleines Geschwader Grauer Riffhaie zieht gelassen über die Taucher hinweg.
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travelkuredu
Lagune, Traumstrand und Palmen: Kuredu hat von allem reichlich.
G
enau genommen besteht Kuredu schon seit einigen Jahren aus zwei Resorts, denn der im Südwestteil der Insel gelegene kleine und fei-
ne Resortbereich „Sangu“ besitzt neben eigenem Res taurant und Bar auch eine eigene Rezeption. An der Ostseite der Insel ist mit dem O-Resort ein weiterer Gästebereich mit eigenem Pool, Rezeption, ÜberwasserRestaurant, Bar und Spa sowie neu gebauten O-Villas
hinzugekommen. Auch die verschiedenen BungalowKategorien, von Wassersuiten und Wasservillen über Strandvillen und -bungalows bis hin zu Bungalows im Inselinneren, sorgen für ein breites Gästespektrum mit unterschiedlich großer Urlaubskasse. So bietet Kuredu heute sieben verschiedene Zimmerkategorien. Entsprechend finden sich hier Honeymooner, Ruhesuchende, Familien, Sportler und Pressluftfans vom Beginner bis zum leidenschaftlichen Vieltaucher. Geselliges Inselzentrum für alle ist der Bereich zwischen Wassersportzentrum und Tauchbasis. Zwei Spas, zwei Swimmingpools sowie sieben Restaurants und ebenso viele Bars tragen zur Abwechslung bei. Diese beachtliche Anzahl von Gemeinschaftseinrichtungen sorgt zusammen mit der Foto © Kuredu Island Resort, Maldives
außergewöhnlichen Inselgröße dafür, dass es auch bei über 750 Gästen auf der Insel immer irgendwo genügend Platz und erholsame Ruhe gibt. Eines der ersten Ziele für viele Gäste ist das Tauchcenter, das praktischerweise ganz zentral liegt. Die ProDivers-Basis ist nicht nur, man ahnt es schon, die größte auf den Malediven, sondern sicher auch ein gutes Stück darüber hinaus. Dabei schaffen es Basisleiter Darren und sein umfangreiches Team täglich, den großen Betrieb ganz entspannt zu organisieren und die Gäste individuell zu betreuen. Da lassen sich die rund 45 Tauchplätze im Norden des Lhaviyani-Atolls noch mal so schön genießen. Die Insel liegt direkt am Kuredu-Kanal – ein strategischer Vorteil, sind doch die Außenriffe rund um die Atollspitze dadurch schnell erreichbar. Der Kanal selbst bietet mit Kuredu-Express, so genannt wegen der starken Strömungen, die hier regelmäßig auftreten, einen „Muss-man-gesehen-habenTauchspot“. Die Hauptattraktion sind bei passender Strömung die Großfische. Viele Haie, viel Action – so lautet die Formel hier und häufig trifft sie auch zu. Ein Grauer Riffhai kommt neugierig auf einen Blick vorbei.
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Eleganter „Tanz“ zweier Schwarzflecken-Stachelrochen zwischen Wolken kleiner Fische
travelkuredu
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Gibt es auch in anderen Farben: hier ein Riesen-Anglerfisch in Rot
Doch neben Grauen Riffhaien lieben auch andere die-
dhoni zum Tauchpark Fushivaru Thila, verspricht Tauch-
sen Platz – oder nutzen diese Passage für das Rein
guide Armin noch mehr Großes: „Das Thila ist ein
oder Raus aus dem Atoll: Adlerrochen, Barrakudas,
Anziehungspunkt für Mantas, auf dem Riffdach locken
große Stachelrochen und Thunfische gehören dazu.
eine ganze Reihe von Putzerstationen.“ Es ist Mantasai-
Auch Napoleonfische und ein großer Schwarm Stachel-
son und tatsächlich lassen sich einige der Riesenrochen
makrelen sind hier häufig anzutreffen. Wer vielleicht
blicken und eine ganze Weile aus der Nähe beobach-
Schildkröten vermisst, dem kann geholfen werden. We-
ten. Auch außerhalb der Mantazeit ist dieses Riff se-
nige Bootminuten entfernt liegen die Kuredu Caves,
henswert, vor allem wegen seines Fischreichtums: Man
am Außenriff der Insel Kuredu gegenüber den Strand-
begegnet riesigen Schulen von Schnappern, vielen Süß-
bungalows. Den Platz nennen sie auf der Basis auch
lippen und Falterfischen, im Freiwasser tummeln sich
Turtle Airport, denn dort gibt es Schildkröten satt. Und
fast immer unzählige Füsiliere und oft kommen Stachel-
das mit Garantie. Das Riff hat in diesem Bereich Ein-
makrelen und Barrakudas vorbei.
buchtungen, Vorsprünge und zahlreiche Überhänge. Die sind bei Meeresschildkröten offenkundig äußerst
Am Tauchplatz Shipyard kommen Wrack- und Fischfans
beliebt: Häufig zählt man bei einem Tauchgang bis
gleichermaßen auf ihre Kosten. Gleich zwei Schiffs-
zu ein Dutzend Schildkröten. Oft ruhen sie unter den
wracks liegen hier so dicht beisammen, dass sie ganz
Überhängen. „Wir sehen sie auch häufig beim Starten
bequem in einem Tauchgang besucht werden können.
und Landen, das heißt, wenn sie zum Luftholen an die
Vor allem die „Skipjack II“, das größere der beiden, ist
Wasseroberfläche steigen und nach ein paar Atemzü-
ein Highlight. In fast senkrechter Position an das Riff
gen gemächlich zurück zu ihrem Ruheplatz hinabse-
gelehnt, ruht das Heck in 29 Meter Tiefe auf dem
geln“, heißt es als Erklärung des Airport-Namens. Am
Grund, während es mit dem Bug ein gutes Stück aus
nächsten Tag, während der Ausfahrt mit dem Tauch
dem Wasser emporragt. Blaustreifen-Schnapper stehen gern in größeren Gruppen vor markanten Korallenblöcken.
Foto © Kuredu Island Resort, Maldives
Man begegnet riesigen Schulen von Schnappern, vielen SüSSlippen und Falterfischen, im Freiwasser tummeln sich fast immer unzählige Füsiliere und oft kommen Stachelmakrelen und Barrakudas vorbei.
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Bungalows unter Palmen mit Ausblick aufs Meer
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Interessante Aufbauten machen dieses Wrack ohnehin
sowie Driving Range, Tennisplatz, Badminton, ein großes
abwechslungsreich, dazu kommt der schöne Bewuchs.
Fitness-Center und am Strand neben dem Anlegesteg
Besonders im oberen Bereich, bis ins Seichtwasser,
ein großes, sehr gut ausgestattetes Wassersport-Zentrum
fühlen wir uns wie in einem Aquarium: Riffbarsche,
(www.oceanwatersport.com) – das größte und wohl
Kaiser-, Falter- und Papageifische, Kugel- und Doktor-
auch aktivste der gesamten Malediven. Zum Angebot,
fische, ein Schwarm Glasfische, gut getarnte Skorpion-
das hier auch lebhaft genutzt wird, gehören Windsur-
fische – überall wuselt und flösselt es. Nicht entgehen
fen, Cat-Surfen, Kitesurfen – jeweils auch mit Ausbildung
lassen sollte man sich das ausgedehnte Hausriff. Ein
(Kurse nach VDWS) und Geräteverleih. Weiterhin Wake-
guter Platz, um in aller Ruhe auch mal nach kleineren
boarding, Wasserski, Banana-Reiten, Parasailing, See-Kanus
Attraktionen zu sehen, die hier vom Fangschrecken-
und Paddelboote. Das Sport- und Freizeitangebot auf Ku-
krebs über Muränen und kleinere Fischschwärmen bis
redu kann sich also sehen lassen – hat in der Unterwas-
hin zu einem Wrack reichen.
serwelt jedoch starke Konkurrenz.
Spielt das Wetter mit, kann Kuredu ihren Aktionsradius
Gruppen von Orient-Süßlippen sind typisch für die Malediven.
sogar auf das benachbarte Noonu-Atoll ausweiten. Dort liegt, von Kuredu etwa 90 Minuten mit dem Tauch dhoni entfernt, der Tauchspot Orimas Thila. Den Bewuchs darf man hier getrost vernachlässigen, er ist ohnehin nur spärlich. Die Attraktion hier sind die Grauen Riffhaie. Am Nordende des Riffs werden praktisch immer welche beobachtet. Suchen sich Taucher in 20 Meter Tiefe einen geeigneten Beobachtungsposten und warten eine kurze Zeit, bekommen sie häufig gleich ein halbes Hundert Haie vor die Maske. Unweit des südlichen Endes hat Orimas Thila eine weitere Stelle, auf die man „Haigarantie“ geben könnte. Die ebenfalls beachtlich großen Haigruppen setzen sich hier meist aus Jungtieren unterschiedlicher Größe und kapitalen, ausgewachsenen Tieren zusammen. Von Orimas Thila ebenfalls nicht weit entfernt gibt es weitere SuperTauchplätze. Ausflüge ins Noonu-Atoll werden auf Nachfrage und dann als Tagesausflug mit drei Tauchgängen unternommen. Dass die Malediven unter Normalnull auch hier viel Abwechslung bieten, überrascht nicht wirklich. Eher, dass hier auch das „Landprogramm“ eine Menge zu bieten hat. Die im Dezember 1988 eröffnete Insel wurde in den letzten Jahren komplett umgebaut, renoviert und erweitert. Dabei entwickelte sie sich zu einer sehr ausgewogenen, vielseitigen Resortinsel für ganz verschiedene Urlaubertypen und Budgets. Den sportlich aktiven Urlauber erwarten unter anderem ein Sechs-Loch-Golfplatz Das Wrack der „Skipjack II“ mit schönem Bewuchs und großem Fischreichtum ist eines der Highlights im Lhaviyani-Atoll.
Das Tauchrevier bietet auch rare Kleinode wie diesen farbenfrohen Warzen-Anglerfisch.
Nicht entgehen lassen sollte man sich das ausgedehnte Hausriff. Ein guter Platz, um in aller Ruhe auch mal nach kleineren Attraktionen zu sehen, die hier vom Fangschreckenkrebs über Muränen und kleinere Fischschwärmen bis hin zu einem Wrack reichen. 34
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Info und Buchung SAMreisen, +49 2361 95590, dialog@sam-reisen.de, www.samreisen.de
Tauchcenter Kuredu ProDivers Das „PADI 5-Star IDC Center“ hat zahlreiche Tauchplätze im Lhaviyani-Atoll auf dem Programm, die mit den Dhonis innerhalb von maximal 60 Minuten Anfahrt zu erreichen sind. Dazu kommen bei Ganztagesfahrten noch einige Topspots im nördlich angrenzenden Noonu-Atoll. Zum umfangreichen Angebot gehören bis zu sieben Ausfahrten täglich, Hausrifftauchen, jeden Abend Nachttauchgänge, Ganztagesfahrten und Kindertauchen ab acht Jahren, natürlich mit spezieller Kinderausrüstung. Auf Nachfrage werden Rebreather-Kurse (halbund ganz geschlossene) durchgeführt. Auch bietet man einen Rebreather-Verleih (Dräger Dolphin und Buddy Evolution) sowie Flaschenverleih für eigene Geräte an. Atemkalk ist vor Ort vorhanden, Sauerstoff-Füllung bis 200 bar möglich. Sehr nachgefragt sind auch UW-Scooter, besonders mit speziellen Dhoni-Ausfahrten nur für Scooter-Taucher. Hervorzuheben ist auch der Verleih von UW-Fotokameras. Erfreulich groß sind zudem die speziellen Angebote für Schnorchler. Seit 2006 hat die Tauchbasis eine ständig einsatzbereite Vier-PersonenDekokammer mit Vorkammer auf der Insel, mitsamt europäischem Deko-Arzt. Angeschlossen ist eine kleine Allgemeinklinik. Weitere Infos: www.prodivers.com
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Malediven-Anemonenfisch im schützenden Tentakelwald seiner Wirtsanemone
gewinnspiel
gewinnspiel
cluburlaubzugewinnen eine Woche im exklusiven Aldiana Makadi Bay am Roten Meer
O
b Anfänger oder erfahrener Taucher, bei Aldiana können Urlau-
Highlight für Fans: „Tauchsafari Malediven“
ber die faszinierende Unterwasserwelt auf verschiedene Art und
An mehreren Terminen im Zeitraum von Januar bis März 2012 durchquert
bei zahlreichen Events erkunden. Die Strandclubs in Ägypten, auf
die „MY Royal Manta“ das Gebiet der Malediven auf ausgewählten Rou-
Fuerteventura und auf Zypern bieten ein umfassendes Kursprogramm für
ten. Auf ihren täglichen Ausflügen unter Wasser werden die Teilnehmer
alle Erfahrungsgrade. Jedes der drei Tauchreviere präsentiert sich mit seinen
vom erfahrenen Aldiana-Tauchlehrer Toni Mayer begleitet, dessen Logbuch
eigenen ganz besonderen Highlights. Ab der Wintersaison 2011/12 haben
bis heute mehr als 30.000 Tauchgänge verzeichnet. Unter seiner Leitung
Taucher darüber hinaus Gelegenheit, gemeinsam mit Aldiana die farben-
erforscht die Gruppe Unterwasserparadiese wie die bunten und geheimnis-
prächtigen Riffe der Malediven zu entdecken.
vollen Riffe des Ari-Atolls mit ihrer außergewöhnlichen Artenvielfalt. Hier sind neben Schwärmen von Fledermausfischen, Blaustreifen-Schnappern
Die weitläufige Anlage des Aldiana Makadi Bay liegt zwischen Hurgha-
und kleineren Hai-Arten auch Mantas und Walhaie heimisch. Wöchentlich
da und der Hafenstadt Safaga direkt am Roten Meer und bietet dank
werden Ausflüge auf einsame Inseln entlang der Route angeboten, bei der
des erstklassigen Tauchreviers beste Bedingungen für einen entspannten
sich die Urlauber darüber hinaus auch über Wasser von der einzigartigen
„Tauch-Urlaub unter Freunden“. Mit einer eigenen Tauchbasis richtet sich
Schönheit ihres Urlaubsziels überzeugen können. Dabei kommt auch das
der Aldiana Makadi Bay vor allem an Unterwasser-Fans. Abtauchen in die
leibliche Wohl keinesfalls zu kurz. An Bord der „MY Royal Manta“ werden
unbekannte und faszinierende Unterwasserwelt des Roten Meeres mit ihrer
die Gäste mit europäischen oder asiatischen Gerichten verwöhnt und ent-
einzigartigen Farbenpracht und Vielfalt an Meerestieren ist hier ein Muss.
spannen bei Ayurveda-, hawaiianischen oder klassischen Teil- und Ganz-
Die zahlreichen Riffe sind ein ideales Revier für Tauchkurse und Events ver-
körpermassagen. Die einwöchige „Aldiana Tauchsafari Malediven“ ist mit
schiedenster Art.
Flug ab Düsseldorf oder Frankfurt, Vollpension und Unterbringung in der
Aldiana Makadi Bay
Doppelkabine im Unterdeck ab 2.479 Euro pro Person buchbar. Der Weg in die Tiefe – Freediving bei Aldiana Ein völlig neues Tauchgefühl erleben Gäste des Aldiana Makadi Bay beim Freediving. In jeweils zweitägigen Kursen erlernen die Teilnehmer die ur-
Gewinnen Sie mit Aldiana einen einwö-
sprünglichste Form des Tauchens – ganz ohne Sauerstoffflasche oder an-
chigen Aufenthalt im Aldiana Makadi
dere technische Hilfsmittel. Im Basic-Freediver-Kurs stehen hierbei zwei Theorie-Einheiten, ein Atem-Workshop an Land, zwei Technik-Einheiten im
Bay am Roten Meer/Ägypten. Enthalten
Pool und eine abschließende Prüfung auf dem Programm. Aufbauend auf
sind sieben Übernachtungen für zwei
den Basic-Lehrgang erlangen die Teilnehmer im Kurs „Freediver/Level 1“ das
Personen im Doppelzimmer, inklusive
Wissen und die Fähigkeit, im Freiwasser bis zu 20 Meter tief zu tauchen.
Flug, Transfer und All-Inclusive-Verpfle-
In zwei Trainingseinheiten werden zu diesem Zweck die korrekte Abtauchtechnik und die richtige Körperhaltung trainiert. Ebenfalls neu im Programm
gung sowie ein Tauchgang pro Person.
von Aldiana ist das Freediving-Event im Aldiana Makadi Bay. Vom 12. bis 16. November 2011 vermitteln namhafte Experten ihren tauchbegeisterten Schützlingen, wie die physische Leistungsfähigkeit durch mentale Entspannung noch weiter gesteigert werden kann. Die Kurse „Basic-Freediver“ und „Freediver/Level 1“ sind für 99 beziehungsweise 129 Euro pro Person buchbar. Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs „Freediver/Level 1“ ist eine ausreichende körperliche Fitness und ein Mindestalter von 14 Jahren.
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Jugendliche unter 18 Jahren benötigen darüber hinaus eine Einverständnis-
So nehmen Sie teil: Schicken Sie eine E-Mail oder Postkarte mit dem
erklärung der Erziehungsberechtigten. Der fünftägige Freediving-Event im
Stichwort „Reisegewinnspiel Aldiana“ an: info@silent-world.de bzw. Terra
Aldiana Makadi Bay kann für 49 Euro pro Person, zuzüglich der Gebühren
Oceanis Verlag, Redaktion Silent World, Klausdorfer Weg 167, 24148 Kiel.
für anfallende Bootsfahrten, gebucht werden. Bei Buchung in Verbindung
Teilnahmeschluss ist der 23.09.2011
mit der Reise sind zwei Tauchgänge gratis.
Alle Infos unter: www.aldiana.de
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wowildetiere handzahmsind Text & Fotos Š Gerald Nowak
[galapagos]
Tauchen auf den Galapagosinseln – ein Traum jedes Tauchers. Aber muss es immer nur mit dem Safarischiff zu den Eilanden Wolf und Darwin gehen? Dieser Frage will ich nachgehen und habe deshalb eine Kombitour gebucht: eine Woche auf einem Tauchschiff und eine weitere auf Santa Cruz im Zentrum des Archipels.
Die Meerechse liebt es, am und im Meer zu sein. Ihr macht Salzwasser nichts aus, im Gegenteil, sie taucht gern nach Nahrung im Meer und hat dort keine Nahrungskonkurrenten.
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travelgalapagos
travelgalapagos kulären Tauchplatz gewählt, damit wir uns auf die Aus-
von Scheu oder Furcht. Wir lassen uns treiben, bis Rudie
rüstung konzentrieren können. Mitte der Woche stehen
uns anweist, an einem solitären Felsen zu stoppen. Kaum
uns noch heftige Strömungstauchgänge bevor, dafür gilt
angehalten, wissen wir auch, warum. Mehrere dunk-
es sich zu rüsten. Doch schon kurz nach dem Abtauchen
le Schatten schälen sich aus der trüben Weite und hal-
sind alle Planungen und guten Vorsätze über Bord gewor-
ten Kurs auf uns: Hammerhaie! Elegant, aber vorsichtig
fen. Schuld hat eine Gruppe Robben, die um uns herum-
gleiten einzelne Tiere an uns vorbei. Nur drei, vier Meter
tanzt. Die Sicht ist mäßig, doch der Reigen der eleganten
halten sie Abstand. Beeindruckend große Tiere. Wirklich
Meeressäuger grandios. Wer vergisst da nicht die Zeit? Als
schön sind sie nicht mit ihren breiten, hammerförmigen
Rudie die Gruppe wie vereinbart nach 50 Minuten zum
Auswüchsen am Kopf, doch unglaublich faszinierend.
Auftauchen veranlasst, regt sich nicht nur in mir der Unmut, dieses Erlebnis schon abbrechen zu müssen. Den Abend verbringen wir damit, die bunt gemischte Gruppe kennenzulernen. Auf der „Sky Dancer“ gibt es selten Vollcharter und somit kommen die Gäste aus aller
Keiner der Meeresbewohner zeigt auch nur die Spur von Scheu oder Furcht.
Herren Länder. Wir haben Amerikaner, Kanadier, Engländer, Belgier, Holländer und ein Pärchen aus Puerto Rico
Aufregung und Begeisterung überkommen alle auf der
an Bord. Victor und Monica haben ihren eigenen Tauch-
„Sky Dancer“. Nicht jeder hat die Tiere während des Tauch-
shop in einem Fischdorf auf Puerto Rico. Die anderen
gangs gesehen. Wer Bilder machen konnte, zeigt diese
Gäste sind mir sympathisch und der Abend wird länger
stolz den Glücklosen. Aber Rudie beruhigt uns mit einem
als geplant. Bereits früh am Morgen läutet die Schiffs-
breiten Lächeln: „Ihr werdet noch viele Hammerhaie se-
glocke und lässt uns wissen, dass der erste Tauchgang
hen, glaubt mir, das war nur ein sehr kleines Rudel.“ Wow,
ansteht. Wir liegen vor North Seymour direkt am Tauch-
denke ich, dabei sind auf meinen Bildern schon mindes-
platz. Rudie teilt die Teams ein und nach kurzem Briefing
tens 20 Tiere zu sehen. Na, wir werden ja sehen.
sind wir im Wasser. Wieder bescheidene Sicht, doch auch
Ein Galapagos-Seelöwe beäugt den Fotografen. Nirgendwo sonst auf der Welt kommt man so nah an große Tiere heran wie rund um die Galapagosinseln.
N
diesmal wird sie wettgemacht: durch eine unglaubli-
Weiter geht es über Bartolomé, wo wir einen Lavakrater
che Menge an Fischen, die durch die grünblaue Suppe
besteigen und den Pinnacle Rock von oben fotografieren.
schwärmen. Adlerrochen schweben in der Strömung,
Der Fels hat Wahrzeichencharakter und ragt wie eine Na-
Weißspitzen-Riffhaie jagen an uns vorbei, ein Galapa-
del aus dem Wasser, wobei er keinen natürlichen Ursprung
goshai zeigt sich schemenhaft im Blau und eine riesige
haben soll. Angeblich hatten die Amerikaner im Zweiten
Schildkröte kommt direkt auf die Gruppe zugeschwom-
Weltkrieg so lange mit Kanonen auf den Felsen geschos-
men. Keiner der Meeresbewohner zeigt auch nur die Spur
sen, bis nur noch diese 45 Meter hohe Felsnadel übrig war.
Die Galapagosinseln gelten weltweit als bester Platz für Beobachtungen großer Hammerhai-Schulen.
ach fast 17 Stunden im Flugzeug und mehreren
Boot. Mich beeindruckt der riesige Kamera- und Lampen-
Stunden Aufenthalt auf den Flughäfen in Ams-
tisch, da muss man nicht jedes Mal die Fotoausrüstung
terdam, Bonaire und Guayaquil bin ich endlich
zum Laden oder Umrüsten in die Kabine schleppen. Am
auf San Cristóbal gelandet. Total übermüdet finde ich im
meisten jedoch erfreuen die warmen Handtücher, die je-
Gewühl der ankommenden Gäste ein Besatzungsmitglied
der nach dem Tauchen bekommt. Erst dachte ich, das sei
der „Sky Dancer“. Er bringt mich gemeinsam mit ande-
dekadent. Doch nach dem ersten Tauchgang unterhalb
ren Gästen direkt zum Schiff. Schon von der Hafenmole
der hier regelmäßig wandernden Sprungschicht möchte
sehe ich das beeindruckende Tauchboot weit draußen vor
man das warme Kuschel-Handtuch nicht mehr missen.
Anker liegen. Die Laune steigt und die Müdigkeit ist wie
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weggeblasen. Die „Sky Dancer“ ist ein dreißig Meter lan-
Nachdem alle an Bord sind, legen wir ab und fahren ent-
ges Stahlschiff, das keinen Komfort vermissen lässt. Lu-
lang der Westküste von San Cristóbal zum ersten Tauch-
xuriöse Doppelkabinen mit großzügigem Grundriss und
platz. Zeit, unsere Ausrüstung und das nötigte Blei zu
eigenem Bad, aber vor allem viel Platz auf dem ganzen
überprüfen. Tauchguide Rudie hat diesen wenig spekta-
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Spektakulärer Bogen: Der Darwin‘s Arch vor Darwin Island. Das Areal hat einen Top-Tauchplatz mit riesigen Fischschwärmen zu bieten.
Die Galapagosinseln sind auch auch ein Vogelparadies: Pelikane auf Santa Cruz, gleich neben der Villa Silberstein.
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Verspielte Galapagos-Seelöwen
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Fischsuppe: große Schwärme von Sägedoktorfischen
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Verfolgt man die Umrisse mit den Augen, könnte diese Geschichte tatsächlich wahr sein. Den Pinguinen am Fuße der Nadel ist die dramatische Formation schnuppe, sie finden den Platz auch so gut und sind hier überall zu finden. Für mich sind sie zusammen mit der Felsnadel ein attraktives Fotomotiv. Vorbei an der Insel Santiago nehmen wir Kurs auf Wolf, weit oben im Nordwesten des Archipels. Über Nacht steuern wir die Insel an und planen, am kommenden Tag vier Tauchgänge dort zu machen. Adlerrochen
Die Nacht war wieder kurz, da Victor und Monica viel zu erzählen hatten, trotzdem bin ich guter Dinge und schon kurz nach der Morgenglocke geht es hinüber zur steil aufragenden Wand der Insel Wolf. Direkt unterhalb der Felswand springen wir ins Wasser. Eine starke Strömung packt mich sofort und fast hätte ich meinen Buddy verloren – gerade noch erreiche ich den Schutz eines größeren Felsens. Im Briefing hat Rudie uns darauf getrimmt, unbedingt eine Zeit lang an einer Stelle zu bleiben, da die Hammerhaie gern hier vorbeiziehen. Wie angekündigt treffen wir sie bereits in weniger als 15 Metern Tiefe. Die ersten Tiere schwimmen ruhig auf uns zu und mitten durch die Gruppe hindurch. Mein Buddy hat sich fünf Meter hinter mir postiert und halb hinter einem Felsen Schutz gesucht, man weiß ja nie! Doch die Haie drehen schon früh vor uns ab und nur selten kommt einer näher als drei Meter heran. Auch die weiteren Tauchgänge an diesem Tag verlaufen ähnlich. Hammerhaie und viele große Fische, wo immer wir auch tauchen. Wir bleiben noch über Nacht und für zwei weitere Tauchgänge auf Wolf, bevor wir Richtung Darwin-Insel aufbrechen. Darwin, das Nonplusultra der Hammerhaiplätze unseres Planeten. Nach einer kurzen Überfahrt schält sich am Horizont der berühmte Darwin’s Arch aus dem dunstigen Himmel. 46
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Die Bogenstirn-Hammerhaie sind vor Galapagos fast immer anzutreffen. Sie kommen in großen Gruppen vor und mit ein wenig Übung bekommt man hautnahe Aufnahmen. Auch die sonst so scheuen Adlerrochen scheinen hier weniger scheu zu sein.
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travelgalapagos mir entlang und über mich hinweg. Silhouetten im Gegenlicht. Furchtlos kreuzen einzelne Tiere nur wenige Zentimeter an mir vorbei. Hammerhaie hautnah und in so einer großen Schule zu erleben, ist ein berauschendes Erlebnis. Am Nachmittag wird die Sicht schlechter. Sie wechselt mehrere Male in kurzer Zeit und mit ihr die Wassertemperatur. Gerade zeigt das Thermometer noch 27 Grad an, da schwappt eine grüne Suppe über uns und bringt zehn Grad Temperatursturz mit sich. Mit der kalten Strömung kommen auch Tausende kleiner Quallen. Obwohl kaum nesselnd, suchen wir das Weite. Wir übernachten in der Lagune vor der Insel Darwin und hoffen auf bessere Bedingungen. Aber leider auch am zweiten Tag dasselbe Spiel: Am Vormittag etwas bessere Sicht mit heftiger Strömung, am Nachmittag weniger Strömung, dafür wieder kaltes Wasser, schlechte Sicht und unzählige Quallen. Der Galapagos-Landleguan kommt nur hier vor.
von Santa Cruz auch kleinere Gruppen an Hammerhaien unterwegs sind. Hier gibt es aber jede Menge Robben, Meerechsen und Schildkröten. Auch auf den benachbarten Inseln ist die Unterwasserwelt ausgesprochen attraktiv. Puerto Ayora ist idealer Ausgangspunkt zur Erkundung des zentralen Archipels.
Ein Blaufußtölpel auf Santa Cruz direkt am Hafen. Der berühmte Darwin‘s Arch vor Darwin Island ist nur per Schiff erreichbar. Unterhalb liegt einer der besten Tauchplätze der Galapagosinseln. Ausflug zur Fregattvogel-Insel North Seymour.
Nach einer kurzen Überfahrt schält sich am Horizont der berühmte Darwin’s Arch aus dem dunstigen Himmel.
Wir brechen den Tauchgang ab und verlassen Darwin. Vor Wolf erleben wir noch zwei weitere Tauchgänge, aber auch hier ist die Sicht inzwischen deutlich schlechter geworden. Die „Sky Dancer“ tritt den Rückzug an, wir fahren in Richtung der Insel Isabella. Hier sind Tauchgänge
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Der Bogen ist ein Vulkanascheberg, den die raue See ge-
Bootsfahrer die Taucher direkt an der Spitze des Darwin‘s
mit Robben und Meerechsen geplant. Leider scheinen die
formt hat. Benannt wurde er nach dem berühmten Na-
Arch ab. Um der starken Oberflächenströmung zu entge-
Echsen mit den wechselnden Unterwasserbedingungen
turwissenschaftler Charles Darwin, der hier im Jahre 1835
hen, gilt es, rasch abzutauchen und sich erst an der Fels-
auch nicht einverstanden zu sein. Jedenfalls sind sie nicht
erstmals landete. Die Spannung an Bord steigt. Victor war
wand zu sammeln. An der Sockelkante angekommen, fällt
da. Nur die Robben lassen uns nicht im Stich und spielen
schon einmal hier und erzählt mir von seinen Erlebnissen.
der Fels hier in Stufen senkrecht in die Tiefe. Ein idealer
ein weiteres Mal mit uns. Sie jagen wie die Wahnsinnigen
Eigentlich gibt es nur einen Tauchplatz und der liegt direkt
Platz für Schwarmfische und Jäger. Wie schon vor Wolf
umher und nichts und niemand ist vor ihnen sicher. Wehe
neben dem Darwin-Torbogen. Da Strömung und Bran-
sucht ein jeder von uns Schutz zwischen den Felsen und
dem, der seine Flossen nicht festhält. Ein gezielter Biss
dung direkt vor der Insel zu gefährlich für Taucher sind,
in einigem Abstand warten wir auf die Hammerhaie. Nur
und sie dienen als Spielzeug für übermütige, ausgelassene
wird nur am vorgelagerten Darwin’s Arch getaucht. Trotz
wenige Meter vor mir sehe ich drei Adlerrochen scheinbar
Robben. Victor braucht wohl neue Flossen.
ebenfalls starker Strömung am Torbogen kann man hier
mühelos in der Strömung stehen. An unserer Ausrüstung
sicher tauchen, denn die gleichmäßig verlaufende Steil-
zerrt die Strömung und sie stehen einfach entspannt auf
Leider ist die Woche allzu schnell vergangen und wir müs-
wand endet in einer weiten Sandbucht, wo die Strömung
der Stelle. Füsiliere, Schnapper und Meerbarben ziehen in
sen Abschied nehmen. Doch ich habe ja noch eine weitere
schlagartig nachlässt. Unterhalb des Torbogens befindet
riesigen Schwärmen direkt über meinen Kopf. Eine schier
Woche auf der Insel Santa Cruz. Ein Aufenthalt auf den
sich ein Plateau in etwa fünf bis sieben Metern Tiefe. Es
endlose Prozession an Fisch. Es dauert nicht lange, da sind
zentralen Inseln verspricht ebenso spannende Tauchgänge
hat eine Breite von zwanzig bis vierzig Metern und dürfte
auch schon die ersten Hammerhaie zu sehen. Erst einzel-
und erlebnisreiche Begegnungen wie auf dem Boot, wenn
mehrere Hundert Meter lang sein. Normalerweise setzt der
ne, dann immer mehr. Wie ein Geschwader ziehen sie vor
auch mit weniger Hammerhaischulen. Obwohl nördlich
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Wer zum ersten Mal nach Gal apagos kommt, wird den Unterschied unter Wasser kaum wahrnehmen, aber nur eine Safari zu machen, wäre fast schon schade. Ich bin mir aber sicher , ich komme wieder . Ausflug auf Bartolome Island zum Aussichtspunkt
Lonesome George, der Letzte seiner Art. Versuche, eine Frau für ihn zu finden, scheitern seit Jahren. Vermutlich ist er lieber allein.
onen. Im Café sitzen oder shoppen gehen kann ich auch zu Hause oder auf Mallorca. Die Tage auf der Insel verfliegen. Wir fahren nach Bartolomé und tauchen mit Pingui-
INFO Tauchschiff „Sky Dancer“
Unterkunft
Das 30,5 Meter lange Schiff mit elfköpfiger Crew plus zwei
Das Hotel Silberstein (www.hotelsilberstein.com) hat 24 Zim-
Tauchguides verfügt über acht Doppelkabinen für 16 Passa-
mer und liegt direkt gegenüber der Tauchbasis, am Ortsrand
eine unglaubliche Anzahl an Tölpeln und Fregattvögeln.
giere. Digitalkameras und Tauchausrüstung können in begrenz-
von Puerto Ayora, wenige Hundert Meter von der Charles
Sie ziehen hier ihre Jungen auf. Wer genau hinsieht, fin-
tem Umfang ausgeliehen werden, Nitrox steht gegen Aufpreis
Darwin Research Station entfernt.
det überall große Landleguane, die sich bevorzugt im Ge-
zu Verfügung. Angeboten werden bis zu vier Tauchgänge pro
büsch vor der Mittagssonne schützen. Am Ufer heißt es:
Tag. Die Verpflegung umfasst Snack vor dem ersten Tauch-
Weitere Infos und Buchung
die Augen offen halten. Zwischen den Steinen liegen oft
gang, Frühstücksbuffet nach dem ersten Tauchgang, Dreigang-
Extratour Tauch- und Kulturreisen, Nikolaistr. 30, 37073
Robbenbabys, die nach ihren Mamas rufen oder einfach
Mittagessen, Nachmittagssnack/Kuchen, Viergang-Abendmenü.
Göttingen, +49 551 42664, info@extratour-tauchreisen.de,
nur vor sich hin dösen. Am Strand gibt es dann Flieger-
Alle Getränke inklusive, außer importiertem Alkohol.
www.extratour-tauchreisen.de
nen und Robben. Besuchen die Insel Seymour, wo wir von einem Führer über die Insel begleitet werden. Hier lebt
alarm. Zu Dutzenden stürzen sich Pelikane vom Himmel ins Wasser. Auf diese Art jagen sie nach Fischen. Auf den schwarzen Lavasteinen sind die berühmten GalapagosMeerechsen kaum wahrzunehmen. Sie haben nicht nur
Dive Center Silberstein Das Tauchcenter steht unter der Leitung der Amerikane-
Hier gibt es auch eine größere Auswahl an Hotels und
die gleiche Farbe, sondern auch noch ähnliche Umrisse. Hat
rin Gemma Loveless und wird in Zusammenarbeit mit SUB
sogar eine Tauchbasis unter dem Management der SUB
man erst einmal eine entdeckt, kann man ihnen unglaublich
AQUA DiveCenter betrieben. Der Tauchbetrieb schließt rund
AQUA DiveCenter. Idealerweise liegt sie genau gegenüber
nahekommen – wenn man sich langsam bewegt. Fast könn-
30 Tauchplätze ein, die nicht weiter als zwei Stunden vom
des Hotels Silberstein am Ortsrand der Stadt. Von hier sind
te man meinen, sich in einem Zoo ohne Zaun aufzuhalten.
Hotel entfernt liegen. Ausgebildet wird nach PADI-Standards
es auch nur wenige Hundert Meter zur Charles Darwin Re-
Der Einzige, der sich über die Nähe zu den Tieren aufregt, ist
bis zum Divemaster, Nitrox wird gegen Aufpreis angeboten.
search Station. In der Station selbst lebt der inzwischen
der Ranger. Er pfeift uns umgehend zurück. Für Naturlieb-
Die nächstgelegene Druckkammer ist in Puerto Ayora. Das
weltberühmte „Lonesome George“. Der einsame George ist
haber und Fotografen sind die Galapagosinseln ein wahres
Tauchboot „Venecia“ bietet Platz für Ausrüstung und maxi-
das letzte überlebende Schildkrötenmännchen seiner Art.
Paradies. Es dauert zwar eine Weile, bis man all die Erleb-
Diese Art kam ausschließlich auf der Insel Pinta vor. Seit
nisse verarbeiten kann. Ob nur eine Tauchsafari nach Wolf
Jahren versuchen die Wissenschaftler der Charles Darwin
und Darwin oder nur ein Aufenthalt auf den zentralen Inseln
Research Station, ein passendes Weibchen zu finden, das er
Sinn macht, ist schwer zu beantworten. Wer zum ersten Mal
akzeptiert und mit dem er für Nachwuchs sorgen könnte.
nach Galapagos kommt, wird den Unterschied unter Wasser
Ein Spaziergang durch die Stadt Puerto Ayora zeigt, wie
kaum wahrnehmen, aber nur eine Safari zu machen, wäre
zu den Tauchplätzen dauern zwischen 15 Minuten und zwei
sehr sich die Menschen hier auf den Tourismus eingestellt
fast schon schade. Ich bin mir aber sicher, ich komme wieder.
Stunden, je nach Wetterbedingungen oder Gästewünschen.
haben. Es gibt Restaurants, Cafés und kleine Shops. Für
Beim nächsten Mal mit meiner Frau! Es gibt noch so vieles,
Alle Tauchgänge sind Bootstauchgänge und es besteht jeder-
mich steht jedoch die Natur im Vordergrund und so gehe
was ich nicht gesehen und erlebt habe und wenn es nur ist,
zeit auch die Möglichkeit zu schnorcheln.
ich lieber wieder tauchen oder auf eine der vielen Exkursi-
dass Lonesome George Papa geworden ist.
Dive Center Hotel Silberstein, www.divingalapagos.com
mal acht Taucher und zwei Tauchguides, bei größeren Gruppen wird ein weiteres Boot angemietet. Bei Tauchausfahrten werden zwei bis drei Tauchgänge angeboten. Unter anderem werden folgende Inseln und Tauchplätze angefahren: Academy Bay, Santa Fé, Bartolomé, Daphne, North Seymour, Gordon Rocks, Cousins, Mosquera und Floreana. Die Fahrten
Familiäres, gemütliches Hotel in Santa Cruz – das Hotel Silberstein
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fotoaufgerüstet
fotoaufgerüstet
Text & Unterwasserfotos © Herbert Frei
aufgerüstet
Für die korrekte Ausleuchtung waren zwei amphibische Einsteiger-Blitzgeräte erforderlich.
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Fitness für Kompaktkameras Teil 1: Blitze
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Der Kauf einer Kompaktkamera ist die eine Seite, sie für spezielle Einsätze unter Wasser fototauglich zu machen, eine andere. Weil die Kompakten den gröSSten Marktanteil aller Kameras besitzen, haben sich in diesem Metier auch viele Fremdhersteller eingenistet. Mit viel Know-how und noch mehr Engagement drängen sie in jede Motivnische. Wir zeigen die stillen Helfer der UW-Kompaktfotografie.
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fotoaufgerüstet
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as in Kompaktkameras verwendete Zoomobjektiv ist meistens sehr universell ausgelegt. Vom leichten Weitwinkel bis zur akzeptablen
Telebrennweite ist in einer einzigen Optik alles vorhanden. Man sollte meinen, dass das ausreichen würde, aber das ist ein Irrtum. Ein Pygmäenseepferdchen ist damit ebenso wenig formatfüllend auf den Sensor zu bekommen wie ein Walhai. Die Spanne der UW-Fotomotive reicht buchstäblich vom Winzling bis zum Giganten. Das alles mit einem Kompaktzoom bewältigen zu wollen, hieße, die eierlegende Wollmilchsau zu er-
finden. Hinzu kommt, dass der fest integrierte Kamerablitz nicht in allen Fällen das Gelbe vom Ei ist. Mal produziert er Schlagschatten, wenn das Motiv zu nah ist, mal reicht sein Licht nicht weit genug. Licht in allen Lebenslagen Bevor Sie sich mit diversen optischen Vorsätzen eindecken, sollten Sie sich um ein externes Amphibienblitzgerät bemühen. Denn Licht kann man unter Wasser nie genug haben. Mit dem externen Blitz kann man bei Ausleuchtungen erheblich flexibler reagieren als mit dem starr integrierten Kamerablitz, der im Prinzip nur die frontale Ausleuchtung gestattet. Und mit der hat man in mäßig klarem Wasser nicht gerade das große Los gezogen. Die Kamerafirmen beziehungsweise die Gehäusehersteller haben das seit Langem erkannt und montieren vor dem Blitzreflektor Diffusoren (Milchglasscheiben), die das Licht harmonischer um das Objektiv verteilen und es auch weicher machen. Dadurch werden Trübstoffreflexionen im Nahbereich gemindert und die Ausleuchtung verbessert. Ein Ersatz für externes Blitzen ist es aber nicht, denn das Zündholzlicht des Kamerablitzes wird dadurch noch mehr geschwächt. Dass man damit überhaupt blitzbelichten kann, ist nur darauf zurückzuführen, dass das Zoom der Kompakten meistens mit relativ großen Blenden (zum Beispiel 5,6 oder weniger) im Nahbereich betrieben wird. Externe Amphibienblitzgeräte werden an Blitzarmen befestigt, die wiederum auf Gehäuseschienen montiert sind. Das hat zudem den Vorteil, dass man die Fotogerätschaft besser im Griff hat. Sie wird dadurch allerdings auch
Ein Fall für die Nah- oder Makrolinse
größer und schwerer. Wenn der externe Amphibienblitz ein Kunststoffgehäuse besitzt, egalisiert sich der Anbau im Wasser aber durch dessen Auftrieb. Eventuell bleibt ein geringer Abtrieb von 50 bis 100 Gramm, was wünschenswert ist. Manche Gerätschaften schweben sogar, was den Umgang mit ihnen mehr als angenehm macht. Auftrieb ist zu vermeiden, weil man die Kamera im Notfall nicht ablegen kann. Der YS-01 ist das Einsteiger-Blitzgerät von Sea & Sea. Etwas stärker ist der YS-17, der höhere Ansprüche befriedigt. Mit dem YS-110 alpha fotografieren auch ambitionierte UW-Fotografen.
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Nahaufnahmen bedingen eine korrekte Ausleuchtung.
fotoaufgerüstet
Kompaktkameras werden farbiger, die UW-Gehäuse eher nicht.
Dieses Bild könnte man noch ohne externen Blitz belichten, aber mit einem externen Amphibienblitzgerät tut man sich leichter.
Mit dem externen Amphibienblitz ist man in der Lage,
jedoch erstrebenswert, weil sie die Bildergebnisse spürbar verbessern können. Beden-
Motive in größeren Entfernungen auszuleuchten und
ken Sie aber, dass ein exzessiver Ausbau nicht nur den Preis der Kompaktgerätschaft
korrekt zu belichten. Gegenüber dem dicht neben dem
nach oben zieht, auch Gewicht, Handling und Haptik verändern sich. Und zwar nicht
Objektiv platzierten Kamerablitz ergibt sich nicht nur
immer zum Besten. Man muss das mit Augenmaß angehen, sonst endet es in einem
eine größere Ausleuchtfläche, auch der Anteil der Trüb-
Gerätepark, den man kaum mehr im Handgepäck verstauen kann.
stoffreflexionen wird spürbar reduziert. Man platziert den Amphibienblitz sinnvollerweise zentral-mittig über
Olympus hat dieses Problem seit Langem erkannt und bietet deshalb für seine
dem UW-Gehäuse, was aber nur möglich ist, wenn sich
UW-Gehäuse sogenannte Short-Arme an. Man bekommt sie in zwei Längen. Befes
der Blitzarm flexibel bewegen lässt. Je nach Motiventfer-
tigt werden sie im Zubehörschuh des UW-Gehäuses. Das Blitzgerät wird auf diese
nung neigt man den Blitz nach unten oder nach vorn.
Weise zentral-mittig positioniert und kann nach Bedarf nach unten oder nach vor-
Bei Fotogerätschaften mit starr montiertem Amphibien-
ne geschwenkt werden. Auf diese Weise bleibt die Fotogerätschaft kompakt und
blitz (der Blitzarm ist relativ kurz und nicht flexibel, der
handlich, egal welcher Amphibienblitz verwendet wird. An Olympus-Kameras sind
Blitz kann aber geneigt werden) wird das Licht seitlich
INON-Blitzgeräte zu empfehlen oder man nimmt gleich einen der originalen Olym-
im 45-Grad-Winkel auf das Bild gebracht. In klarem Was-
pus-Blitzgeräte UFL-1 oder UFL-2, wobei der UFL-2 wegen seiner höheren Leis-
ser sind die Ergebnisse durchaus zufriedenstellend, wenn-
tungsabgabe die bessere Wahl ist.
gleich die Ausleuchtung von einem linkslastigen Lichtverlauf geprägt ist. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, auch preislich. Starre Blitzarme sind meistens nur an speziellen Kameraschienen verwendbar und auch nur mit bestimmten Amphibienblitzgeräten zu nutzen. Man kauft sie im Set, was die Kosten senkt. INON offeriert beispielsweise das S-2000 Starterkit D4 mit Blitz, Schiene und Blitzarm. Der externe Amphibienblitz wird kabellos über einen vom Kamerablitz hoch geleiteten Lichtimpuls ausgelöst. Andere Systeme wie Sealife oder Sea & Sea verwenden bewegliche Blitzarme, fiberoptische Kabel und Amphibienblitzgeräte, die sich in alle Richtungen und Positionen drehen und schwenken lassen. Auch der Anbau von zwei Amphibienblitzgeräten ist möglich, was schlagschattenfreie und harmonisch ausgeleuchtete Bilder gewährleistet. Mit solchen Gerätschaften verlässt man aber bereits die reine Urlaubs- und Gelegenheitsfotografie. Für engagierte Kompaktfotografen sind solche Anschaffungen
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Fotografiert mit dem Kamerazoom und einem externen Blitzgerät.
Eine durchdachte und perfekte Kompaktausrüstung für die High-EndKompaktkamera Olympus XZ-1. UW-Gehäuse, Weitwinkelkonverter, Makrolinse und die amphibischen Blitzgeräte UFL-1 und UFL-2.
travelthomsdorf
travelthomsdorf
thomsdorf tauchurlaub in
Worauf kommt es Tauchern an, wenn sie ihrem Hobby in Deutschland nachgehen? Nun, zuerst einmal ist ein schönes Gewässer wichtig. Die Sichtweiten sollten akzeptabel sein, das heiSSt, dass man die vor Ort bedeutsame Flora und Fauna auch wirklich sehen kann. Eine gut ausgebaute Tauchbasis, die im besten Fall auch noch einen perfekten Service bietet, gehört selbstverständlich ebenfalls dazu. Aber es zählen noch weitere Aspekte. Auch oberhalb der Wasserlinie darf es schön sein. Alternative Freizeitbeschäftigungen bilden dann das Tüpfelchen auf dem i.
[deutschland]
Text Frank Dornberger Fotos © Frank Dornberger und Manuela Kirschner
Bereit zum Eintauchen: Der Carwitzer See ist ein idyllisch gelegenes Tauchgewässer.
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Die Tauchbasis Thomsdorf
travelthomsdorf
Flussbarsche gibt es reichlich im Carwitzer und den anderen Seen.
Die „Taucherglocke“ im Carwitzer See
I
m Norden Brandenburgs, direkt an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, hat eine Tauchbasis im kleinen Örtchen Thomsdorf eröffnet, die all diese Faktoren auf sich vereint. Die neue Niederlassung von Atlantis Berlin Wassersport & Mee(h)r ist ganzjährig geöff-
net. Das Besondere an diesem Ort ist das idyllische Ambiente. Direkt vor der Tauchbasis grasen die Pferde, Vögel zwitschern. Eingebettet zwischen sanften Hügeln und ausgedehnten Wäldern sucht man Hektik hier vergeblich, selbst wenn zahlreiche Tauchschüler die Basis bevölkern. So mancher Taucher wird sich fragen, warum er stundenlange Flüge auf sich nimmt, wenn der
Tauchbasis Thomsdorf Komplette Ausrüstungen sind für 20 Taucher verfügbar. Pressluftflaschen stehen in Zehn- und Zwölf-Liter-Größe zur Verfügung, acht Geräte sind mit Doppelventilen ausgestattet. Drei Bauer-Kompressoren sorgen für rasche Füllungen. Die Ausbildung erfolgt nach SSI, CMAS. +49 39889 726, www.tauchbasis-thomsdorf.de
Urlaub in der Uckermark, zwischen Templin und Neubrandenburg am Carwitzer See, so nah ist. Hotel Haus Thomsdorf
Wer an der Basis die großzügigen Möglichkeiten zum Vorbereiten der Ausrüstung genutzt hat,
Direkt an die Basis angeschlossen befindet sich das Hotel
greift sich einen der Handwagen und bringt alles an den Steg. Von dort geht es hinein in den
Thomsdorf. Sauna, Grillplatz, Bootsverleih, Fahrradverleih, Kin-
von Schilf umfassten See. Die üblichen Süßwasserverdächtigen findet man dann sehr schnell
derspielplatz, Ausflugsfahrten in die Umgebung und Kutsch-
unter der Wasseroberfläche. Aale, Hechte und reichlich Flussbarsche, die hier auch gern mal
fahrten kann man hier unternehmen. Die Preise für ein Dop-
als Adidas-Fische bezeichnet werden, sind um die Plattformen zu finden. Führungsseile ver-
pelzimmer liegen pro Person zwischen 33 und 38 Euro.
binden die „Stationen“, sodass die Navigation auch dann kein Problem ist, wenn die Sicht mal
Haus Thomsdorf, Dorfstr.17 a, 17268 Thomsdorf,
nicht so berauschend sein sollte. Wer zur Abwechslung etwas Neues ausprobieren möchte,
+49 39889 630, www.hotel-thomsdorf.de
kann sich hier austoben. Als Mares Diving Center sind die neuesten Produkte des Herstellers verfügbar. Soll es etwas zügiger vorwärtsgehen, stehen Scooter bereit. Ist das „Hausriff“ am landschaftlich reizvollen Carwitzer See dann erkundet, warten die Klarwasserseen Schmaler Luzin, Breiter Luzin, Dreetzsee und Krüselinsee auf die Taucher. Ebenfalls verführerisch nah ist das Hotel Haus Thomsdorf, das kulinarische Leckereien und zahlreiche weitere Aktivitäten für die ganze Familie anbietet. Wer die perfekte Verbindung von Entspannung und Aktivität sucht, sollte seine Urlaubspläne noch einmal überdenken, denn lange wird das Tauchcenter sicher kein Geheimtipp mehr bleiben.
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Anreise-Tipp Ins Navigationsgerät nur den Ort Thomsdorf eingeben und vor Ort der Beschilderung folgen. Bei Eingabe der vollen Anschrift wird man häufig fehlgeleitet.
diver´slounge sinaidivers
taucher
diver´slounge sinaidivers
aus leidenschaft Text Matthias Bergbauer Fotos © Manuela Kirschner
Hier endet die abenteuerliche Fahrt mit dem alten Ami-Jeep, und hier beginnt die Geschichte: Rolf Schmidt ist mit seinem geländegängigen Klassiker von Deutschland bis auf den Sinai gekommen – mitsamt Tauchausrüstung im Anhänger. Ihn begeistert, was er sieht: rechts und links sonnendurchglühte, einsame Wüstenl andschaft. Im Hinterland türmen sich Gebirge auf. Der beständige Nordwind bringt Kühlung in diese sandige und felsige Einöde. Doch voraus, nur Schritte entfernt, lockt tief-
blau das Rote Meer mit nahezu unberührten, fantastischen Korallenriffen. Hier wird er eine Tauchbasis aufbauen.
[ägypten]
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Farbenfrohe Fotomotive: hängende Weichkorallen-Gärten und Fahnenbarsche
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diver´slounge sinaidivers
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diver´slounge sinaidivers
as war vor über 35 Jahren und die verlas-
el Sheikh hat in den letzten 30 Jahren eine stürmische
der Naama Bay. Die Zahl der Tauchbasen in Sharm el
sene Gegend, in der Rolf aufs Meer blickte,
Entwicklung erlebt, ist jetzt ein international bekannter
Sheikh ist bis heute auf über Hundert angestiegen –
hatte einen Namen, der praktisch nieman-
Badeort, mit der Naama Bay als pulsierendem Zentrum.
seit der Initialzündung in den 1970er-Jahren begeistert
dem ein Begriff war: Naama Bay. Sie gehört zum fünf
Vor dem Strand mit seinen zahlreichen Restaurants,
das Tauchen hier eben immer noch.
Autominuten südlich gelegenen Sharm el Sheikh oder
Cafés, Bars und Liegestühlen erstreckt sich als belebte
Ofira, wie der Ort während der 15-jährigen israelischen
Flaniermeile eine schmucke Strandpromenade, dahin-
Dafür gibt es sicher viele Gründe, doch ebenso sicher
Besatzungszeit hieß. Sharm el Sheikh war damals nur
ter staffeln sich in mehreren Reihen zahlreiche Ho-
hat auch Rolf seinen Anteil daran, ebenso wie Petra,
ein kleines Nest, das Ortszentrum mit dem Old Mar-
tels – übrigens keines höher als drei Stockwerke, da-
seine Frau. Die beiden haben sich in den 1970er-Jahren
ket kaum mehr als eine Ansammlung von Hütten und
mit die Berge sichtbar bleiben. Ganz Sharm el Sheikh
kennengelernt und sind auch im Tauchgeschäft ein
eine Militärbasis. Vielleicht war es eine dieser genialen
hat einen touristischen Quantensprung gemacht: eine
Dreamteam. Am Beginn stand also auch eine Lovesto-
Ideen, hat er alles so kommen sehen. Doch mal ehr-
quicklebendige Fußgängerzone mit Cafés, Restaurants,
ry, aber das ist eine andere Geschichte. Wer wie die
lich: Wer hätte das ungeheure Potenzial dieser Bucht
Juweliergeschäften, Souvenirshops und verschieden wei-
beiden ohne Unterbrechung so lange vor Ort erfolg-
damals auch nur geahnt? Wahrscheinlich hat Rolf sich
teren Läden en masse, Shoppingmalls, Einkaufsarkaden
reich ist, muss vieles richtig gemacht haben. Zum Bei-
einfach nur in diesen Flecken Erde verliebt.
größerer Hotels und zahlreichen fliegenden Händlern.
spiel, dass sie schon immer für Top-Qualität standen,
Das Nachtleben ist mit Bars, Nachtclubs und Discos Zeitsprung ins Jahr 2011: Rolf ist noch immer in der
nicht weniger lebhaft: mit Techno im Pacha Nightclub
Naama Bay. Die Berge im Hintergrund mit ihren Va-
mit eingeflogenen DJs aus Europa, Discomusik im Hard
riationen von Ocker, Rot und Braun und das tiefblaue
Rock Café, House Music in der Freiluft-Disco Echo Temple,
Meer im Vordergrund sind wie damals – doch dazwi-
die über 4000 Tänzern Platz bietet. Dazu kommt ein
schen ist heute alles ganz anders. Die Bucht, die sich
vielfältiges Angebot an Wassersport-Aktivitäten: Baden,
Rolf anfangs noch mit frei laufenden Kamelen und bald
Glasbodenboot-Fahrten, Wasserski, Gleitschirm-Fliegen,
darauf auch mit gelegentlich wild campenden Tauch-
Banana-Riding, Jetski, Kitesurfen, Schnorcheln. Und an-
Enthusiasten teilte, ist nicht wiederzuerkennen. Sharm
gefangen hatte all das mit einer kleinen Tauchbasis in
Wer hätte das ungeheure Potenzial dieser Bucht damals auch nur geahnt?
immer offen waren für Neues, für Innovationen und dabei zugleich Gutes und Bewährtes beibehielten. So wie es auf Dauer nur geht, wenn der Chef die Geschicke nicht aus der Ferne dirigiert, sondern vor Ort ist, selbst leidenschaftlicher Taucher geblieben ist und seinen Beruf liebt. Auf diese Weise sind die Sinai Divers mit Sharm el Sheikh gewachsen und für die früheren Jahre darf wohl unterstellt werden, dass eher der Ort mit den Sinai Divers gewachsen ist. Aus der einen Sinai-Divers-Tauchbasis sind heute fünf geworden. Da ist immer noch die Stammbasis in der Naama Bay,
Das Baron Resort bietet einen breiten Sandstrand und für die Gäste der Sinai Divers einen Steg mit Einstieg in das hervorragende Hausriff. Die Basis liegt im Hotelgelände nur wenige Schritte vom Steg entfernt.
direkt an der Strandpromenade, die Keimzelle sozusagen. Weiter nördlich, in Dahab, sind die Sinai Divers gleich zweimal vertreten: im Hilton am Lagunenstrand und im Backpackers im Ortsteil Asalat. Je eine weitere Sinai-Divers-Basis gibt es in Marsa Alam an der Festlandküste und im jordanischen Aquaba. Dazu kommen schon lange Safarischiffe und nur etwa 20 Autominuten nördlich von Naama Bay ein weiteres „Familienmitglied“ der Sinai Divers, eine Basis im Baron Resort bei Ras Nasrani. Dieses Gebiet ist seit einigen Jahren mit Hotels erschlossen, verglichen mit der lebhaften Naama Bay jedoch der Ruhepol. Familiär geht es auch auf der Tauchbasis zu. „Unsere Gäste suchen das Ruhige, Gemütliche und legen Wert auf das gesellige Umfeld auf der Basis“, sagt Gabi. Die Schweizerin ist schon länger bei den Sinai Divers und leitet die Dependance bei Ras Nasrani. Was hier das Besondere ausmacht? „Die meisten unserer Gäste gehen eher nicht oder allenfalls vielleicht einmal zur Naama Bay oder zum Old Market in Sharm, zum Schauen oder um ein Mitbringsel zu kaufen. Sie genießen lieber die weitläufige Hotelanlage, den schönen Sandstrand und das Hausrifftauchen.“ Letzteres ist tatsächlich eine Attraktion, die auch nach einer Woche Tauchen immer wieder neue Entdeckungen und Überraschungen bietet. Unmittelbar vor dem Baron Resort erstreckt sich ein ausgedehntes Saumriff.
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Blauer Segelflosser am Baron-Hausriff
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Ein Schwimmsteg führt über das Riffdach zur bequemen Einstiegsplattform. Der Riffhang mit seinen reichen, prächtig ausgebildeten Korallenformationen fällt sanft zum zehn bis 15 Meter tiefen Sandgrund ab. Von hier erstreckt sich ein sehr breites, leicht abfallendes Plateau, bis es ein gutes Stück seewärts in etwa 22 Meter Tiefe als Drop-off auf 30 bis 40 Meter abfällt. Dieses Plateau ist mit zahlreichen kleinen und besonders riffwärts auch mit einigen größeren Korallenblöcken bewachsen. Plateau und Riffhang bieten ideale Bedingungen für Fischbeobachtungen: von Zackenbarschen über zahlreiche Drückerfische, Barben und bunte Korallenfische bis hin zu Federschwanz- und Leopardenrochen, Schulen von Barrakudas, einer „Haus-Schildkröte“ und regelmäßiger Manta-Sichtung. Die Besonderheiten des Hausriff-Tauchens liegen auf der Hand: Hier taucht man unabhängig von Bootsausfahrten, Terminen und Uhrzeiten. Mit Tauchguide oder – bei entsprechender Erfahrung – auch selbstständig. Selbstbestimmter und flexibler geht es nicht. Vor dem Frühstück oder zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken noch einen Tauchgang einlegen – am Hausriff kein Problem. So lässt sich Hausrifftauchen auch ideal in einen Familienurlaub integrieren. Bei den Annehmlichkeiten und der äußerst artenreichen Rifflandschaft kein Wunder, dass Tauchen am Hausriff hier „in“ ist. Auch wenn Hausrifftauchen bei vielen Gästen ganz oben auf der Wunschliste steht: Zum Angebot der Basis gehören selbstverständlich Bootsausfahrten zu sämtlichen Küsten-Tauchplätzen, zu den Tiran-Riffen und zum Ras Mohammed. Damit stehen dann auch weltberühmte Topspots auf dem Programm. Und leidenschaftliche Wracktaucher dürften sich über die regelmäßigen Tagestouren zur „Dundraven“ und „Thistlegorm“ freuen. Letztere ist nicht nur das berühmteste Wrack im Roten Meer, es zählt auch weltweit zur Spitzenklasse. Allein angesichts solcher Tauchplätze im südlichen Sinai war Rolfs Standortwahl doch schon genial. Infos und Buchung
www.sinaidivers.com, www.belugareisen.com www.schoener-tauchen.com www.lorenc.at Anreise
Direktflug von vielen deutschen Flughäfen nach Sharm el Sheikh zum Beispiel mit Air Berlin an mehreren Tagen pro Woche, www.airberlin.com
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Unmittelbar vor dem Baron Resort erstreckt sich ein ausgedehntes Saumriff.
diver´slounge sinaidivers
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Baron Resort Sharm el Sheikh
ter Kinderpool. Das Hotel hat viele Auszeichnungen
Das 2006 renovierte 5-Sterne-Deluxe-Resort ist der
bekommen: zum Beispiel TUI Holiday Resort 2006,
Straße von Tiran zugewandt und besitzt einen über
laut Gästebewertung eines der beliebtesten; Thomas
600 Meter langen, privaten Sandstrand. Die insgesamt
Cook: Thomson Green Medal für nachhaltigen Touris-
360 Zimmer und Suiten sind sehr geschmackvoll und
mus, und der österreichische Veranstalter Gulet hat es
komfortabel eingerichtet. Das Hotel liegt direkt am
als eines der 100 beliebtesten Hotels bezeichnet. Ein
Sandstrand, nur zehn Minuten vom Flughafen Sharm
weiteres, das Baron Palms Resort Sharme el Sheikh,
el Sheikh entfernt. Im Zentrum der weitläufigen Anla-
befindet sich direkt neben dem Baron Resort.
ge befindet sich der große Pool. Ideal für Familie mit
Weitere Infos: www.baronhotelsegypt.com
Kindern: Babyclub und Kinderspielplatz sowie separa-
Buchung: www.sam-reisen.de, www.barakuda.de
Die Naama Bay 1992
Die Naama Bay heute
Petra und Rolf 1974
Petra und Rolf heute
Interview mit Rolf Schmidt Kennt den Sinai und das Rote Meer seit 1974, ab 1982
ne Zeit selbst einteilen kann – völlig unabhängig von
ist er ununterbrochen mit Sinai Divers vor Ort und der
Boots-Abfahrzeiten. Je nach Ausbildungsstand geht das
Tauchbetrieb seitdem in einer Hand. Der Tauchpionier
mit oder auf Wunsch auch ohne Tauchguide. Da kann
am Sinai hat die taucherische Entwicklung von Anfang
man sich spontan auch ganz kurzfristig noch zu einem
an miterlebt, mehr noch: mitgestaltet.
Tauchgang entschließen.
Wer über 35 Jahre im Tauchgeschäft am Roten Meer
Wir fanden das Hausriff beim Baron Resort in einem
tätig ist, hat die Entwicklung des Tauchsports vor
ausgezeichneten Zustand. Einige der „alten“, klas-
Ort im Blick. Was liegt im Trend? Noch vor etwa zehn
sischen Saumriff-Tauchplätze bei Sharm el Sheikh da-
Jahren reisten viele Urlauber für zwei Wochen ans Rote
gegen scheinen doch ein wenig gelitten zu haben.
Meer, darunter zahlreiche, die vor allem eines wollten:
Ja, das muss man so sagen, alles andere wäre ja auch
tauchen, tauchen, tauchen. Heute kommen sie meist
unglaubwürdig. Besonders einige sehr nah bei Sharm
nur für eine Woche. Die „Hardcore-Taucher“, die im
gelegene intensiv betauchte Küstenriffe sahen früher
Jahr einen reinen Tauchurlaub und einen separaten Ur-
tatsächlich besser aus. Es sind aber nicht nur Taucher
laub mit Familie machen, gibt es immer noch, doch
an diesen Riffen, sondern auch viele Schnorchler und
inzwischen wird auch immer öfter die nicht tauchende
Badegäste. Lohnenswert ist das Tauchen dort aber im-
Familie oder der Partner mitgenommen. Das Tauchen
mer noch. Auf der anderen Seite gibt es ungeachtet
ist für viele eine spannende, doch oft nur eine Aktivi-
der vielen Taucher immer noch unglaublich intakte Riffe.
tät im gemeinsamen Urlaub.
Das Jackson Riff zum Beispiel. Da liegen oft über 20 Tauchboote am Tag, und dennoch: Das Riff ist einfach
Eine familienfreundliche Entwicklung also. Was
herrlich. Auch das Thomas Riff ist prächtig wie eh und
bedeutet das für die Tauchbasen? Die Ansprüche an
je. Aber auch Küstenriffe wie Ras Um Sid oder Ras Katy
eine Tauchbasis sind gestiegen. Morgens einen Boots-
sind nach wie vor tolle Tauchplätze. Und das Ras Mo-
Tauchgang, mittags mal mit Quads, den vierrädrigen Mo-
hammed ist immer noch wunderschön, auch wenn hier
torrädern, fahren. Oder heute Hausriff-Tauchen, morgen
weniger Fische sind als früher.
einen Kameltrip machen oder einen Ausflug zum Katharina-Kloster – für Tauchbasen ist das natürlich ein viel hö-
Nach über 30 Jahren im Tauchbetrieb auf dem Sinai –
herer organisatorischer Aufwand als der für einen Gast,
locken dich die Riffe vor deiner Haustür noch zu
der den Urlaub einfach durchtaucht. Doch so ist das
privaten Tauchgängen? Unbedingt. Petra und ich
eben, und wir haben uns schon früh darauf eingestellt.
kennen ja nicht nur die Riffe im Roten Meer. Wir ma-
Außerdem legen die Gäste heute viel mehr Wert auf das
chen schon lange jedes Jahr Urlaubsreisen, sehr häu-
soziale und gesellschaftliche Umfeld auf der Tauchbasis.
fig gehört Tauchen mit dazu. Weltweit gibt es so viele
Auch im Baron Resort gibt es eine Sinai-Divers-Tauchbasis.
Er kam und blieb: Rolf Schmidt 1978 im „Old Willy’s Jeep“ auf dem Sinai
„Tauchen am Hausriff ist so beliebt, weil es so unkompliziert ist und man seine Zeit selbst einteilen kann.“ Hat sich nicht verändert: Korallengarten am Baron-Hausriff
Top-Tauchziele, und das Rote Meer gehört dazu. Daher
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Stichwort Hausrifftauchen. Das scheint ein Dauer-
machen wir auch einmal im Jahr eine private Tauch-
trend zu sein. Auf jeden Fall. Tauchen am Hausriff ist
safari: auf unserer „Ghazala 1“, nur mit Familie und
so beliebt, weil es so unkompliziert ist und man sei-
Freunden, zu den bekannten Plätzen des Sinai.
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diver´slounge sinaidivers
Sinai Divers
Niemand ist so lange und ohne Unterbrechung auf dem Sinai im Tauchgeschäft wie Rolf und Petra. Rolf Schmidt war erstmals 1974 auf dem Sinai. 1977 eröffnete er seine erste Tauchbasis in Sharm und seit 1982 sind die beiden ohne Unterbrechung auf dem Sinai präsent. Seit 1987 firmiert ihr Tauchbetrieb unter dem bekannten Namen Sinai Divers. Dieses Jahr blickt Rolf auf rund 35 Jahre Sinai zurück und feierte seinen 60sten Geburtstag. Vom Vorruhestand oder auch nur von einem Gedanken daran sind er und Petra gefühlt Lichtjahre entfernt. Tauchbasen Die Stammbasis der Sinai Divers ist im Ghazala Village in der Naama Bay. Die zweite Basis in Sharm el Sheikh befindet sich im Baron Resort. In Dahab befindet sich eine Sinai-Divers-Tauchbasis im Hilton und eine zweite, Sinai Divers Backpackers, in Asalat. Hier arbeitet man auch zusammen mit den Meeresbiologen Dr. Christian Alter und Professor Hofrichter. An der Festlandküste nahe Marsa Alam betreiben Sinai Divers und Werner Lau ein Gemeinschaftprojekt, das Taucher-Hotel „The Oasis Dive Resort“. In Aqaba/Jordanien ist eine Sinai-Divers-Tauchbasis im Mövenpick Resort & Spa Tala Bay Aqaba untergebracht. Safaris „Ghazala 1“ war das erste Safariboot in Ägypten, die Mutter aller Safariboote, mehrfach überholt mit sechs Kabinen. Die gesellige, klassische Yacht startet vom Sinai aus. Das 30 Meter lange Flaggschiff der Sinai-Divers-Flotte, die „Ghazala Voyager“, wurde 1996 speziell für die weit abgelegenen Tauchgebiete im Süden Ägyptens gebaut. Weitere Infos: www.sinaidivers.com Meeresschildkröte beim Auftauchen
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büchermeer
Lass uns tauchen!
T
auchen ist schon lange nicht mehr nur etwas für Er-
Darstellung und ihre zahlreichen, sehr anschaulichen Bilder
wachsene. Immer mehr Kinder und Jugendliche be-
machen den Einstieg ins Tauchen tatsächlich kinderleicht.
geistern sich für diese erlebnisreiche Natursportart. Viele
Besonders auch dank der Schritt-für-Schritt-Illustrationen
Tauchcenter haben entsprechende Kurse im Angebot. Jun-
und vieler Praxistipps ist „Lass uns tauchen!“ ein äußerst
gen und Mädchen benötigen neben körpergerechter Aus-
empfehlenswertes Begleitbuch während der ersten Tauch-
rüstung auch eine altersgerecht gestaltete Heranführung
kurse. Es spricht für sich, dass auch mancher erwachsene
an das Tauchen in Theorie und Praxis. Damit der Spaß an
Tauchnovize die lockere, verständliche Darstellung dieses
dem neuen Sport nicht durch allzu trockene, auf Erwach-
Buches zu schätzen weiß.
sene abgestimmte Ausbildungsunterlagen leidet, sollte ein Lehrbuch auch speziell für diese Zielgruppe konzipiert
Stephanie Naglschmid: Lass uns tauchen! Tauchpraxis
sein. Hierzu hat die Autorin, die zugleich eine bekannte
für Kinder und Jugendliche. Delius Klasing Verlag, 2010,
Zeichnerin ist, eine ausgezeichnet illustrierte Anleitung ge-
89 Seiten mit 156 farbigen Zeichnungen, 12,90 Euro.
schaffen. Ihre verständlichen Texte, die erlebnisorientierte
ISBN 978-3-7688-3138-3
Das Buch zum Erlebnis „Wracktauchen im Roten Meer“
F
aszination Wracktauchen und Abenteuer pur: Nir-
Infos in einem Buch vorgestellt. Es bietet faszinierende Un-
gendwo liegen so viele Wracks aus verschiedenen
terwasseraufnahmen und umfassende Informationen zu
Epochen wie im Roten Meer. Viele sind erforscht und von
dem jeweiligen Schiff: vom Bau über seine wechselnden
Anfängern oder Fortgeschrittenen zu betauchen, andere
Eigner, Aufgaben und Einsätze bis hin zu den oft dramati-
sind echte Geheimtipps für Profis. Geschichte, Technik und
schen Ereignissen seiner letzen Fahrt und schließlich seinem
Natur gehen an diesen gesunkenen Schiffen eine ganz eige-
Untergang. Zur gelungenen Durchführung der Tauchgänge
ne Symbiose ein. Der 2010 im Kosmos Verlag erschienene
dienen genaue Beschreibungen der Wracks, wie sie heute
Tauchführer „Wracks im Roten Meer“ ist der umfassendste
auf dem Meeresgrund ruhen. Dazu kommen besondere Si-
Begleiter zu den Schiffswracks im Roten Meer: Zum ers-
cherheitshinweise und die richtigen Fototipps.
ten Mal werden 32 von Sporttauchern gut zu betauchende Wracks – die meisten aus ägyptischen Rotmeer-Gewässern,
Stoll, Kirschner, Kefrig, Bergbauer: Tauchführer Wracks im
dazu solche aus Israel, Sudan und Jordanien – durchge-
Roten Meer, Kosmos Verlag Stuttgart, 2010, 224 Seiten, 162 Fo-
hend mit exzellenten UW-Aufnahmen und umfangreichen
tos, Taschenbuchformat, 22,90 Euro. ISBN 978-3-440-11968-6
Faszination Stechlin
E
s zeugt bei Autoren und Verlag von Leidenschaft und
turwald und Kernstück eines großen Naturschutzgebietes.
einer guten Portion Mut, ein so großzügig mit Farbfo-
Der passionierte Unterwasserfotograf Michael Feierabend
tos ausgestattetes Buch über einen einzigen See zu machen.
und der Biologie-Professor Rainer Koschel vermitteln nicht
Nun ist der Große Stechlinsee nicht irgendein See. Branden-
nur viel ökologisches Wissen, es gelingt ihnen auch, dieses
burgs tiefstes Gewässer ist ein landschaftliches Juwel, das
Naturparadies in seiner ganzen Schönheit mit seiner faszi-
schon Theodor Fontane in seinen „Wanderungen durch die
nierenden Pflanzen- und Tiefwelt einzufangen.
Mark Brandenburg“ beeindruckte und das er als Namens-
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geber für seinen wohl bekanntesten Roman auswählte. Der
Michael Feierabend, Rainer Koschel: Faszination Stechlin,
Stechlin ist Brandenburgs tiefster und klarster See, mit ein-
be.bra Verlag, 2011, 160 Seiten mit 157 farbigen Abbil-
zigartigem Ökosystem, umgeben von einem herrlichen Na-
dungen, 19,95 Euro. ISBN 978-3-86124-654-1
reportagecenoten
reportagecenoten
vorstoss Text und Fotos © Kurt Amsler
indievergangenheit
Der „Rolex Award for Enterprise“ ist ein
hoch dotierter Preis, der alle drei Jahre an acht Personen vergeben wird, die in einer wissenschaftlichen Sparte AuSSergewöhnliches geleistet haben. Darunter sind meist auch Wissenschaftler, die sich mit Meeresbewohnern oder, wie in dieser Geschichte, mit Unterwasserarchäologie beschäftigen. Die Expedition mit dem mexikanischen Archäologen Arturo Gonzalez war eindeutig die spannendste, die ich für Rolex dokumentiert habe: Eintauchen in die Höhlen der mexikanischen Yucatán-Halbinsel, um die Suche der Archäologen nach vielen Tausend Jahre alten Menschenskeletten und Tierknochen in Bildern festzuhalten. Ein Job, bei dem nicht nur fotografisch, sondern auch taucherisch alle Register zu ziehen waren.
Arturo Gonzalez
In der Cenote Calaveras entdeckte das Forscherteam Maya-Schädel, die auf ein Alter von etwa 1200 Jahren geschätzt werden.
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reportagecenoten
Aufnahmen unter Tage
A
len getaucht ist, kann sich gut vorstellen, wie schnell
ufnahmen in Höhlen zu machen, unterschei-
die Orientierung verloren geht und man im Wortsinne
det sich vom Fotografieren im freien Was-
nicht mehr ein noch aus weiß. So wurde dann für Ar-
ser wie Rock von klassischer Musik! Da das
turo und mich ein „Schutzengel“ bestimmt, der den
für Weitwinkelaufnahmen so wichtige Umgebungslicht
Überblick behielt. Unter dem Strich: Sehr viel Aufwand
nicht mehr vorhanden ist, muss die ganze Szenerie mit
und lange Tauchgänge von bis zu vier Stunden.
Blitzlicht ausgeleuchtet werden, vor allem der Hintergrund, damit sich die Taucher davor abheben. Für sta-
VorstoSS in die Urzeit
tische Aufnahmen ist es möglich, mehrere Blitzgeräte
Die Cenote, die wir heute betauchen, heißt „ El Temp-
zu positionieren, wie das in der Regel in Trockenhöh-
los“ und liegt mitten im Dschungel. Die spektakulären
len gemacht wird. Doch meine Bilder sollten Aktionen
Funde wurden nicht in den für die Tauchtouristen be-
zeigen: der Vorstoß durch die Tunnel und Tropfsteinge-
stimmten Cenoten gemacht. Hier gibt es keinen Park-
wölbe, die Arbeit an den Fundstellen – alles aus den
platz, keine Plattformen und Einstiegstreppen. Hinter uns
verschiedensten Winkeln und „lebendig“. Jeder Taucher
liegt schon ein langer Fußmarsch durch den Busch, vor-
im Team wurde deshalb mit einem kabellosen Sklaven-
bei an einem kleinen Mayatempel, wo uns Tausende von
blitz ausgerüstet und mit ausführlichen Instruktionen
blutsaugenden Moskitos überfielen! Dann an der Höhle
und Trockenübungen auf seine Aufgabe vorbereitet. Da
angekommen noch „Kriechgang“ durch niedrige Gewöl-
sich die Taucher um den Archäologen Arturo Gonzalez
be bis zum Einstieg. All das voll ausgerüstet mit zwei
in den finsteren und engen Gewölben offenbar weit
Zwölf-Liter-Geräten auf dem Rücken, dem Reservetank
wohler fühlten als ein Durchschnittstaucher in der tro-
am Gurt und dem ganzen Kameragerödel. Doch jetzt,
pischen Lagune, klappte dieses Teamwork hervorragend.
nach dem Eintauchen, sind die Strapazen vergessen. Vor
Ein ganz wichtiger Teil der Planung war die Sicherheit.
mir öffnet sich eine fantastische Unterwasserwelt. Etwa
Die strikte Regel, immer nur links oder rechts der Mar-
400 Meter weiter erwarten uns die Gebeine von Men-
kierungsleine zu schwimmen und diese nie aus den
schen, die vor vielen Tausend Jahren hier lebten. Auch
Augen zu verlieren, war bei unserer Fotoarbeit jedoch
Fossilen von längst ausgestorbenen Tieren aus dem
schlichtweg unmöglich. Jeder, der schon einmal in Höh-
Pleistozän, als diese Höhlen trocken lagen, liegen dort. In den Höhlen finden sich Knochen von Tieren, darunter von einer Art Riesenpferd, das vor 10.000 bis 60.000 Jahren auf der Yucatán-Halbinsel.umherstreifte.
Hier gibt es keinen Parkpl atz, keine Plattformen und Einstiegstreppen. Hinter uns liegt schon ein langer FuSSmarsch durch den Busch, vorbei an einem kleinen Mayatempel, wo uns Tausende von blutsaugenden Moskitos überfielen!
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Die Forschungstaucher dringen in die 60 Kilometer lange Cenote Dos Ojos vor.
Alles läuft nach Plan, das Tauchteam ist eingespielt und hat seine Sklavenblitze voll im Griff. Zuerst will ich das Vordringen in die Höhle von hinten dokumentieren, um einen „Mit dabei sein“-Eindruck zu erzeugen. Für die letzten 200 Meter werde ich dann weit voraus sein, sodass die Taucher auf die Kamera zuschwimmen. Rund 45 Minuten sind wir nun bereits unter Tage und Arturo Gonzalez hat wieder die Führung übernommen. Jetzt hebt er seinen Arm – das Ziel scheint erreicht. Die Arbeiten an der Fundstelle sind noch nicht abgeschlossen, alles liegt noch da wie vor vielen Tausend Jahren – äußerste Vorsicht ist also geboten, um beim Fotografieren nichts zu verändern oder gar zu beschädigen. Vor meinem ersten Tauchgang mit den Archäologen ging meine Fantasie etwas durch, erwartete ich doch Berge von Knochen und Schädeln, was natürlich nicht der Fall war. Auch hier sind die Überreste kaum zu erkennen. Die Knochen sind farblich eins mit dem Bodensegment und teilweise davon bedeckt.
Erste Untersuchung der archäologischen Fundstücke: Um sie dabei nicht zu kontaminieren, tragen die Forscher Handschuhe und Mundschutz.
Jeder , der schon einmal in Höhlen getaucht ist, kann sich gut vorstellen, wie schnell die Orientierung verloren geht ...
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Heute geht es darum, die genaue Position zu bestimmen. Dazu verwendet Arturo eine exakte Karte des Höhlengangs, einen Kompass und weitere Geräte. Weniger durch unsere Bewegungen, vielmehr wegen der aufsteigenden Luftblasen ist in der Zwischenzeit das Wasser in dem doch kleinen Gewölbe immer trüber geworden. Um Schwebeteile auf den Bildern zu eliminieren, richte ich deshalb meine beiden Seacam-Blitze immer mehr nach außen. Tauchzeit 150 Minuten – Luftvorrat immer noch im ers ten Drittel. Nach Tauchplan Zeit zum Aufbruch, denn vor uns liegt noch ein langer Weg! Durch den ständigen Stellungswechsel habe ich lange keine Ahnung mehr, wo die Leine zurück ans Tageslicht festgemacht ist. Doch mein „Schutzengel“, die mexikanische Höhlentaucherin Flor de Maria, hat alles im Griff – vamos! Die ältesten Gebeine und Schädel, die vom Archäologen Arturo Gonzalez gefunden wurden, sind circa zwölftausend Jahre alt. Bis jetzt wurde angenommen, dass die ersten Menschen erst viel später aus Asien über Alaska eingewandert sind. Aufgrund dieser Erkenntnisse wird man die Geschichte über die Besiedlung des amerikanischen Kontinents neu überdenken müssen!
INFO Die Rolex Awards sind eine Reihe von Auszeichnungen zur Förderung des Unternehmergeistes in der Welt. Ausgeschrieben und finanziert durch das Schweizer Uhrenunternehmen Rolex. Die Rolex Awards würdigen herausragende Leistungen, insbesondere in den Bereichen Wissenschaft und Medizin, Technologie und Innovation, Erforschung und Entdeckung, Umwelt und kulturelles Erbe. Die Preise umfassen großzügige Unterstützung von fünf Preisträgern und fünf Ehrenpreisträgern für ihre bahnbrechenden Bemühungen, um das Wissen zu erweitern. Für ihre neuen Projekte und die Durchführung der laufenden Projekte erhalten die Preisträger jeweils 100.000 Euro, eine goldene Rolex Chronometer und offizielle Anerkennung durch eine Preisverleihung und die internationale Öffentlichkeit. Tief im Inneren einer Cenote tauchen die Forscher im kristallklaren Süßwasser durch eine fantastische Welt mit bizarren Felsformationen.
Die Knochen sind farblich eins mit dem Bodensegment und teilweise davon bedeckt.
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Nach langer, erfolgreicher Erkundung: Die Archäologen kehren zurück in den vom Sonnenlicht durchfluteten Eingangsbereich der Cenote.
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reportage top-shot
reportage top-shot
Projekt Top-Shot
Text Frank Dornberger Fotos © Frank Dornberger und Harald Slauschek
Schau mir in die Augen, Kleines. Das Foto wurde in der Kategorie Makro zum Wettbewerb eingereicht. Foto © Harald Slauschek
Hinter den Kulissen der
UW-Foto-Weltmeisterschaft
Wie entstehen unter Wettbewerbsbedingungen prämierte Unterwasseraufnahmen? Frank Dornberger wollte es genau wissen. Er begleitete den Profifotografen Harald Slauschek und den Weltrekord-Freitaucher Christian Redl bei ihren Vorbereitungen in Kroatien und der diesjährigen Foto-Weltmeisterschaft in der Türkei: Auf allen Stationen der langen „Mission Fotoweltmeisterschaft“ war der Autor und Filmemacher hautnah dabei. Und erlebte, dass Shoot-outs vor Ort unberechenbar sind.
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reportage top-shot
reportage top-shot
W
underschöne Unterwasseraufnahmen begeis-
gen, präsentierte ich den interessierten Lesern. Was viele
tern wohl jeden Taucher. Mir geht es nicht an-
nicht wissen: Die Tauchbedingungen und Kriterien sind
ders. Wenn ich die großen und kleinen Beson-
für die Teilnehmer sehr eng gesteckt. Bei insgesamt nur
derheiten der maritimen Welt abgelichtet sehe, prachtvoll
vier Tauchgängen werden Bilder für fünf Kategorien ge-
ins rechte Licht gerückt, dann kann es schon einmal vor-
schossen. Da gibt es keine Glückstreffer, alles muss bis ins
kommen, dass mir ein begeisterter Seufzer entfährt. Wie
kleinste Detail durchdacht sein.
lange hat der Fotograf wohl für dieses Motiv gebraucht, frage ich mich dann. Wie hat er das Bild umgesetzt? Die
Mit Tauchprofis zur Weltmeisterschaft
meisten Taucher haben sich mehr oder weniger erfolgreich
Dementsprechend überrascht bin ich, als mir der Fotograf
auch schon einmal selbst an der Kamera versucht. So ist es
Harald Slauschek auf der Bootsmesse in Düsseldorf mit-
kein Geheimnis, dass perfekt ausgeleuchtete Aufnahmen
teilt, er würde an der WM teilnehmen. Klar, dass mein
nicht einfach zu realisieren sind. Oft ist jahrelanges Trai-
Interesse sofort geweckt ist. Seit etlichen Jahren arbeite
ning den ersten professionellen Bildern vorausgegangen.
ich mit dem Österreicher schon zusammen. Als einer der
Denn neben der Beherrschung der Kamera müssen auch
wenigen deutschsprachigen Unterwasserfotografen kann
die taucherischen Fertigkeiten außergewöhnlich gut ge-
er seine Berichte und Reportagen auch selbst schreiben.
schult sein. Schon häufig habe ich mich deshalb gefragt,
So haben wir über die Jahre etliche Themen gemeinsam
wie die Fotografen perfekte Unterwasseraufnahmen zu-
umgesetzt. Er arbeitet mittlerweile für alle namhaften
stande bekommen, wenn sie zusätzlich unter Zeitdruck
deutschsprachigen Tauchmagazine und hat außerdem die
stehen und sich die Tauchplätze nicht aussuchen dürfen?
jährlich stattfindenden uw-photodays am Attersee etabliert.
Alle zwei Jahre hatte ich als Redakteur die Siegerbilder
In kurzen Zügen umreißt er seinen Plan und erklärt mir, dass
der CMAS-Unterwasserfoto-Weltmeisterschaft auf dem
er den Freitauchprofi Christian Redl als Assistent und Model
Schreibtisch liegen. Etliche kurze Foto-Storys, bei denen
gewinnen konnte. Nun bin ich wirklich Feuer und Flamme.
es hauptsächlich darum ging, die prämierten Fotos zu zei-
Denn zum einen kenne ich Christian durch meine zweite
Freitauchprofi Christian Redl nimmt an der UW-Foto-Weltmeisterschaft als Assistent und Model teil. Foto © Frank Dornberger
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Die Wrackaufnahme mit Christian schaffte es unter die Top 10. Foto © Harald Slauschek
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reportage top-shot
reportage top-shot
Es wird in den nächsten Tagen darum gehen, ein reibungsloses Zusammenspiel unter Wasser zu erreichen. Fast intuitiv müssen sich Model und Fotogr af bei den entscheidenden Tauchgängen verstehen. Sogar die Taucherzeichen werden durchgegangen, modifi-
zu setzen. Harald nutzt die Zeit für das Makro-Training. Ei-
ziert und an die Bedürfnisse angepasst. Harald beschreibt,
gentlich ist es die Aufgabe des Assistenten, die Motive zu
eine Hand am Lenkrad, eine in der Luft herumwirbelnd,
suchen, aber die zwischenzeitliche Warterei wäre bei den
wie er sich die verschiedenen Posen vorstellt. Christian in-
recht frischen Temperaturen nicht gerade gesundheitsför-
terpretiert von der Rückbank aus. Ich bin fasziniert, wie
derlich. Also gehe ich mit Harald in der Bucht direkt vor
vielfältig die „perfekte Flossenstellung am Wrack“ doch
der Tauchbasis Mihuric auf Seepferdchen-Jagd. Geschos-
gesehen werden kann. Wo sind die Hände? Wie erreichen
sen wird allerdings nur mit den Kameras.
wir, dass so wenig wie möglich von Christians Ausrüstung absteht? „Ihr wollt an meinem nagelneuen Mares-Equip-
Sind wir mal ausnahmsweise nicht im Wasser, unter-
ment herumschneiden?“ Christian ist schockiert. Aber am
nehmen wir Touren durch die unwirtliche Gebirgsland-
Ende wird er derjenige sein, der alles, was in irgendeiner
schaft, die das Hinterland von Selce prägt. Wir entde-
Form absteht, kompromisslos kürzt. „Ist die Ausrüstung
cken alte Festungen, passieren einsame Dörfer, die an
erst einmal angepasst, braucht man auch keine längeren
den Felshang geklebt scheinen. So bekommen wir den
Laschen“, resümiert Harald schmunzelnd, „nur zunehmen
Kopf frei, reden auch mal über etwas anderes als Blen-
solltest du in den nächsten Wochen nicht.“
den, ISO-Werte und Ausrüstungskonfigurationen. Aber schon beim Abendessen ist man wieder beim Thema.
Motivsuche: Wracks und Seepferdchen
Die Tauchgänge des nächsten Tages werden geplant.
Eine aufkommende Erkältung droht Christian außer Gefecht
Was wollen wir wie umsetzen? Wer ist wo positioniert?
Im kroatischen Küstenort Selce wurde im Frühjahr trainiert. Foto © Harald Slauschek Der Klassiker: Weitwinkel mit Model, hier Röhrenwurm mit Christian. Foto © Harald Slauschek
Trainingslager in Kroatien
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Berufung als Unterwasserfilmer seit knapp zwölf Jahren,
Einige Wochen später wird es konkret. Das ungleiche Paar
zum anderen gab es bei den Weltmeisterschaften bisher
Slauschek/Redl hat sich entschlossen, zum Training nach
noch nie Fotos von Freitauchern. Als „Enfant terrible“ der
Kroatien zu reisen. In dem kleinen Urlaubsörtchen Selce
Branche ist er für seine außergewöhnlichen Rekorde be-
sollen die ersten Tests stattfinden. Also packe auch ich mei-
kannt geworden. Bei einigen habe ich ihn filmisch begleitet.
ne Sachen und mache mich auf den Weg nach Niederös-
„Christian Redl hat sieben Weltrekorde aufgestellt und mit
terreich. Vor den Toren von Wien finden wir uns mitten in
seinen spektakulären Projekten eine weltweite Medienprä-
der Nacht zusammen. Tauchausrüstungen, etliche Kameras
senz erreicht“, ist über ihn zu lesen. Der umtriebige Apnoeist
samt Zubehör für den Über- und Unterwassereinsatz und
gibt aber auch regelmäßig Freitauchkurse, hält Vorträge und
einiges mehr muss mit. Den Van plus Anhänger bekommen
ist in den Studios von Kerner & Co. gerngesehener Gast.
wir drei spielend gefüllt.
Ich muss nicht lange nachdenken, als mir Harald offeriert,
Es wird in den nächsten Tagen darum gehen, ein reibungs-
quasi als erweitertes Teammitglied das gesamte Projekt zu be-
loses Zusammenspiel unter Wasser zu erreichen. Fast intuitiv
gleiten. Hier ist die Chance gekommen, hinter die Kulissen zu
müssen sich Model und Fotograf bei den entscheidenden
schauen und herauszufinden, wie so ein Shoot-out abläuft.
Tauchgängen verstehen. Das zu erreichen, ist mit viel Ar-
Die Herausforderung, die Emotionen – Sieg und Niederlage
beit verbunden. Etliche intensive Gespräche führen Harald
sind hier nur einen Knopfdruck weit voneinander entfernt.
und Christian schon während der Autofahrt gen Süden.
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reportage top-shot
reportage top-shot fallen zu lassen und zu sehen, wie sich das Wrack immer
Freitauchmodus. Ich schwirre an der Motivvielfalt entlang.
deutlicher aus dem Blau abzeichnet. 60 Meter lang ist der
Nach meiner ersten Erkundung des Tauchplatzes kann ich
Frachter und wir fallen bis auf eine Tiefe von 21 Metern,
mich auch endlich auf die WM-Teilnehmer konzentrie-
bevor wir die Brücke erreichen. Alles muss jetzt wie am
ren. Der Prototyp eines dünnen Neoprenüberziehers für
Schnürchen laufen. Ich filme Haralds letzte Handgriffe, als
Models, der erste Mares Photo Suit, ist eingetroffen, von
Christian zu uns stößt. Er legt sein Tauchgerät ab. Heute
dem schon öfter die Rede war. Christian hat ihn über den
werden nämlich nicht nur ganz normale Tauchbilder foto-
normalen schwarzen Tauchanzug gestreift und ist jetzt ein
grafiert. Auch die ersten Freitaucher-Fotos sollen entstehen.
hellgelber Kontrastpunkt. Dass die Konkurrenz da neidisch
Hoch konzentriert atmet Christian, bevor er mit einer ge-
ist, kann ich mir vorstellen. Neben dem Flugzeugwrack
schmeidigen Bewegung im Wrack verschwindet, wo Ha-
macht er so eine noch bessere Figur. Ohne seine Ausrüs-
ralds Blitzlichtgewitter einsetzt. Nach diesem und etlichen
tung sieht es allerdings spektakulär aus. Als Freitaucher
weiteren Tauchgängen, denen jeweils eine Auswertung am
„fliegt“ er an dem Flugzeugwrack entlang: Wenn das kein
Laptop folgt, fühlen sich die beiden für die nächste Stufe
Motiv für eine Medaille ist, denke ich vor mich hin.
vorbereitet. Die WM kann kommen. Foto-WM: Stress und Adrenalin unter türkischer Sonne
Während des Wettkampfes ist das Team guter Dinge. Foto © Frank Dornberger
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Bodrums Unterwasserwelt
Die Vorstellungskraft der anderen Teilnehmer ist offen-
In Vorbereitung der Reise nach Bodrum, dem Austra-
sichtlich sehr gut. Auch sie scheinen die Gefahr wahr-
gungsort der 13. CMAS-Weltmeisterschaft der Unter-
zunehmen, die von einem Freitauchprofi als Model aus-
wasserfotografie, wie sie ganz offiziell heißt, schaue ich
geht. Gleich mehrere Teams erheben Einspruch, als beim
mir die Geschichte der Veranstaltung an. Alle zwei Jahre
„Technical Meeting“ auf Haralds Frage hin erklärt wird,
findet die WM statt. Immer an unterschiedlichen Orten.
dass auch Freitauchbilder erlaubt sind. Bei diesem Tref-
Diesmal haben sich 44 Teams aus 23 Nationen in Bodrum,
fen zu Beginn der offiziellen Veranstaltung werden alle
Einer der Testtauchplätze ist das Wrack der „Peltastis“. Die
ganz im Südwesten der Türkei, zusammengefunden, um
möglichen und unmöglichen Szenarien durchgespielt.
Nachteile des Wracks für die Mission der Österreicher sind
an vier ausgewählten Tauchplätzen den Shoot-out zu ze-
Es können Fragen gestellt werden. Allen wird erklärt,
seine Tiefe (32 Meter) und die relativ schlechte Sicht. Die
lebrieren. Eine knappe Woche lang wird ein enormes Blitz-
was erlaubt ist und was nicht. Deko-Tauchgänge: Nein,
Feinde der Unterwasserfotografie sind nun mal die Schwe-
lichtgewitter auf die hiesige Unterwasserwelt einprasseln.
Tauchgänge tiefer als 30 Meter: Nein. Tiere berühren oder
beteilchen. Dennoch verliert Harald mal wieder nicht den
Routiniert streifen Harald und Christian bei unserem ersten
bewegen oder gar mitbringen: Ebenfalls nein. Fotos von
Optimismus. „Wenn es so tief geht, stört uns wenigstens
gemeinsamen Tauchgang in der Türkei über den felsigen
Freitauchern: Ja, die sind erlaubt. Mehrfach muss diese
der Wellengang nicht so sehr“, schmunzelt er angesichts
Untergrund. Heute ist ein Flugzeugwrack das Hauptmo-
Entscheidung des Komitees bestätigt werden. Die Konkur-
des rauen Wetters. Wie sich herausstellt, ist unser Skipper
tiv. Die „Dakota C-47“ gehört zu den optisch hervorste-
renz will es nicht wahrhaben, denn als Model oder As-
ein erfahrener Taucher, der sich intensiv mit dem Wrack be-
chendsten Motiven, die man sich so vorstellen kann. Die
sistent sind hier vielfach die Lebenspartner mit angereist.
schäftigt hat. Er berichtet uns von den Ereignissen der ver-
enormen Turbinen, das gut erhaltene Cockpit und selbst
hängnisvollen Nacht am 8. Januar 1968. Gegen 4:30 Uhr
das Heck, welches abgetrennt knapp an der 40-Meter-
Die deutschsprachigen Teilnehmer haben sich für einen
sank der aus Griechenland stammende Frachter vor der In-
Grenze liegt, sorgen bei mir für euphorische Schnappat-
kollegialen Plausch zusammengefunden. Und nicht nur
sel Krk in der Nähe des Ortes Silo. „Der Kapitän ist mit dem
mung. Glücklicherweise haben meine Tauchpartner dieses
Harald saugt alles an Erfahrungswerten und Hinweisen
Schiff untergegangen. Er wollte das wohl so. Zumindest
Erlebnis schon hinter sich. Zielsicher steuern sie das Cock-
auf, was ihm zu Ohren kommt. Auch ich bin nun wirk-
einem normalen Taucher im Bild überzeugen, scheint es
erzählten das die Überlebenden. Taucher von uns aus Crik-
pit an. Fotografiert wird sowohl im Scuba- als auch im
lich gespannt, wie sich die beiden Ausscheidungstage ge-
mir. Niemand weiß, wie die Jury zu dem Thema steht.
Seepferdchen-Jagd mit der Kamera am Hausriff in Selce Foto © Harald Slauschek
venica gingen als erste an das Wrack. Im Kartenraum fan-
stalten werden. Können Harald und Christian ihre Ziele
den sie den Körper des Kapitäns.“ Wir schlucken bei der Er-
erreichen? „Natürlich wäre es schön, eine Medaille nach
Urlauberparadies Bodrum
zählung. Denn geplant ist, genau dort, auf der Brücke, das
Hause zu holen oder gar Weltmeister zu werden“, erklärt
Wo man auch hinschaut im Ersan Resort & Spa, überall ha-
Unterwasserstudio für dieses Test-Shooting einzurichten.
Harald am Abend vor dem Wettkampf. „Aber wir müs-
ben sich die Teams verteilt und vertreiben sich die Wartezeit
sen auch ehrlich sein. Hier gibt es einige hervorragende
mit taktischem Geplänkel, einige kennen sich aber auch
Wir müssen darauf achten, dass Harald genügend Zeit-
Fotografen, die schon sehr oft dabei waren und eben
schon von früheren Veranstaltungen und frischen die Kon-
vorsprung unter Wasser erhält, um die Sklavenblitze und
auf Knopfdruck tolle Bilder abliefern.“ Zwar sind fünf Ka-
takte auf. Aber niemand hat Zeit, die Gegend kennenzuler-
seine Werner-LED-Testlampen an der Brücke des Wracks
tegorien ausgelobt, Harald Slauschek wird aber nur für
nen. Dabei hat Bodrum einiges zu bieten. Die Altstadt wird
zu positionieren. Dabei darf er die gesamte Zeit über den
vier davon fotografieren. „Ich konzentriere mich auf das
von dem ehemaligen Johanniterkastell dominiert, heute ein
Boden nicht berühren. Nur ein zu heftiger Flossenschlag
Wesentliche“, bringt er es auf den Punkt. Und Christian
eindrucksvolles Museum, das auch das größte Unterwas-
könnte die ganze Szenerie ruinieren. Bis sich die Teilchen
ergänzt: „Wo wir richtig gut sein wollen, ist natürlich die
sermuseum der Welt beherbergt. Prunkstück des Museums
wieder gesetzt hätten, wäre unsere Deko-Phase erreicht.
Kategorie ‚Weitwinkel mit Model’– und dort am besten
ist das Schiff von Uluburun, ein Wrack aus der Bronzezeit,
als Freitaucher. Da liegt unser Vorteil, das können die an-
genauer dem 14. Jahrhundert vor Christus. Damit gilt es als
Beim Abstieg treffen wir die Spitze des Mastes bereits bei
deren nicht.“ Harald scheint es nicht ganz so zu sehen.
das älteste geborgene Wrack weltweit. In dem Kastell ist es
sieben Metern Tiefe. Es ist herrlich, sich am Mast entlang-
Er würde gern den konservativeren Weg gehen und mit
samt Fracht und Ausstattung ausgestellt.
Um Missverständnisse zu vermeiden, müssen sich Fotograf und Model blind verstehen. Foto © Frank Dornberger
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reportage top-shot
reportage top-shot Auch die größte Sammlung an antiken Amphoren lagert in
kro das Auge eines Oktopus als Motiv hatte. Am zweiten
dem Kastell, das aus den Resten des Grabmals von König
Tag erschwert ein schwerer Sturm die Arbeit und wirbelt
Mausolos erbaut wurde. Dieses riesige Mausoleum galt als
die gesamte Planung durcheinander. Es schüttet wie aus
eines der sieben Weltwunder der Antike, nach ihm wurden
Kannen, dabei fällt hier normalerweise ab Mai kein Trop-
ähnliche Bauwerke später „Mausoleen“ genannt. In der
fen mehr. Das Team lässt sich davon nicht beeindrucken.
Neuzeit verlor Bodrum dann seine einstige Bedeutung und
Es gelingen einige ansehnliche Freitauchbilder mit Röh-
gewann sie erst durch den Dichter und Maler Cevat Sakir
renwürmern. Große Aufregung herrscht an der „Dako-
zurück, der die „Blauen Reisen“ begründete. Nach Bodrum
ta C-47“, zu der die Presse nicht abtauchen darf. Noch
verbannt, versammelte er befreundete Künstler um sich
mehr Taucher mit Kameras würden dort nicht gut sein,
und unternahm Ausfahrten auf den Gulets. Die dickbäuchi-
erklärt man uns. Ich kann das nachvollziehen. Alle Teil-
gen Holzschiffe liegen auch heutzutage dicht an dicht im
nehmer probieren das Gleiche. Ich hoffe nur, dass Harald
Hafen der Stadt und sind überall entlang der mit idyllischen
sich zu den Freitauchbildern am Wrack durchringen kann.
Buchten gesäumten Küste zu finden.
Einhundert Fotos dürfen pro Tag eingereicht werden. Alles, was sich darüber hinaus auf den Speicherkarten be-
Oktopus-Augen und Flugzeugpropeller
findet, wird nicht zur Wertung zugelassen. Am Abend
Der Foto-Wettkampf beginnt und auch ich tauche an
wird klar, dass Harald in der vorgegebenen Zeit nicht alle
mehreren Plätzen gemeinsam mit türkischen Kollegen
unnötigen Bilder von seiner Kamera löschen konnte. Ein
von der Tagespresse ab. Überall hängen Fotografen in
Versehen, das unter dem Druck einer Weltmeisterschaft
den Seegraswiesen, an den Drop-offs, in Felsspalten. Zwei
durchaus vorkommen kann. Bei den Fotos, die nun nicht
Wettkampf-Tauchgänge finden pro Tag statt, anschlie-
eingereicht werden dürfen, sind auch die Freitauchbil-
ßend werden die Speicherkarten abgegeben, so sollen
der, die Christian als Weltmeisterschüsse bezeichnet.
Manipulationen im Nachhinein ausgeschlossen werden.
Er ist schwer enttäuscht, Harald ist ebenfalls frustriert.
Christian ist euphorisch, als er von Bord steigt. „Das waren wirklich gute Tauchgänge“, sprudelt er los. „Wir
Aber auch wenn sie es so nie sagen würden, Christian
haben Paul getroffen“, erklärt er kryptisch und erläutert
und Harald sind am Ende des Tages ernüchtert, aber um
dann unter vier Augen, dass Harald für die Kategorie Ma-
einiges an Erfahrung reicher. Die Kategorien „Makro mit
Freitaucher als Fallschirmspringer Foto © Frank Dornberger
In Bodrum geht es nicht immer nur ums Tauchen. Hier kann man Geschichte atmen. Foto © Frank Dornberger
Auf jeden Fall werden sie es in zwei Jahren erneut probieren, denn wen das WM-Fieber erst einmal gepackt hat, den lässt es so schnell nicht wieder los. Thema“ (diesmal Stachelhäuter), „Makro“, „Fisch“ und „Weit-
len die Medaillenränge aus. Alle Teilnehmer und das Publikum
winkel“ sind abgehakt. Lediglich bei der inoffiziellen Kö-
können die Entscheidung live verfolgen. Daumen werden al-
nigsdisziplin „Weitwinkel mit Model“ hat das Team noch
lerorts gedrückt, dann hallen die ersten Jubelschreie durch das
Hoffnung auf einen der vorderen Plätze.
antike Halbrund. Nach einer scheinbaren Ewigkeit steht fest, dass Harald und Christian in der Kategorie „Weitwinkel mit
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Die Abschlussveranstaltung findet passenderweise im antiken
Model“ den fünften Platz erreicht haben. Ich freue mich für
Kastell statt. Nun haben auch die Teilnehmer etwas Zeit die
die beiden, bin aber ganz persönlich der Meinung, dass das
Geschichte auf sich wirken zu lassen. Die von allen gespannt
Bild für die Silbermedaille gereicht hätte. Jeder kann selber
erwartete Bekanntgabe der Gewinner findet im Amphitheater
entscheiden, ob meine Ansicht durch die persönliche Nähe zu
nebenan statt. Doch kaum einer kann dem kulturellen Pro-
den beiden sympathischen Österreichern beeinflusst ist. Auf
gramm folgen, jeder der circa 300 Gäste wartet auf die Ent-
jeden Fall werden sie es in zwei Jahren erneut probieren, denn
scheidung. Die Jury-Teilnehmer haben in jeder Kategorie die
wen das WM-Fieber erst einmal gepackt hat, den lässt es so
Top 10 vorab bestimmt. Nun sitzen sie an Laptops und wäh-
schnell nicht wieder los.
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Terra Oceanis Verlag
DATUM, UNTERSCHRIFT Mir ist bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von 14 Tagen widerrufen kann. Zur Wahrung dieser Frist genügt das Datum des Poststempels.
Terra Oceanis Verlag Klausdorfer Weg 167
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D-24148 Kiel
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DATUM, 2. UNTERSCHRIFT
WWW.SILENT-WORLD.EU | silent world | Ausgabe 3 / 2011 |
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DATUM, 2. UNTERSCHRIFT
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impressum
IMPRESSUM
Vorschau auf Silent World 4-2011
HERAUSGEBER
Alexander Lehmann
VERLAG
Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG
Klausdorfer Weg 167
24148 Kiel
info@silent-world.eu
Phone +49 431 9969977
Fax +49 431 9969986
CHEFREDAKTEUR
Dr. Matthias Bergbauer
mb@silent-world.eu
Phone +49 30 83 43 125
GESTALTUNG &
Outline-Graphix.de | Phone +49 431 6473173
KONZEPTION
Jan Weisner (inh.), Matthias Falk
1 |
3 |
Foto © Manuela Kirschner
Foto © Manuela Kirschner
2 |
4 |
1 | Malediven Ungebunden Tauchsafari durch die Atolle
2 | Tansania
Foto © Bernd Humberg
ANZEIGENLEITUNG
Eliane Lehmann & Janine Nicolai
e.lehmann@terraoceanisverlag.de
Phone +49 431 9909658
AUTOREN
Kurt Amsler, Frank Dornberger, Herbert Frei,
Manuela Kirschner, Gerald Nowak
LEKTORAT
Kirsa Stoltenburg, Vera Kannegießer
FOTOGRAFEN
Kurt Amsler, Frank Dornberger, Ray van Eeden,
Herbert Frei, Bernd Humberg, Manuela Kirschner,
Gerald Nowak, Peter Ryngaert, Harald Slauschek,
Christiane Waldrich
PRAKTIKANTIN
Eike Stender
DRUCK
impress media GmbH, Mönchengladbach
ERSCHEINUNGSWEISE
alle zwei Monate
ABONNEMENTS
Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG
Klausdorfer Weg 167
24148 Kiel
info@silent-world.eu
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Fax +49 431 9969986
ISSN
2192-0168
Natur pur an Land, im Korallenriff, im Tanganjikasee Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie
3 | Ägypten Wracktauchen im Roten Meer
sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch für Silent World in allen Schreibweisen, Schriftarten, Wortverbindungen, Darstellungsformen, Abwand-
4 | Neue High-End-Kompaktkamera Olympus XZ-1
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im Terra Oceanis verlag erscheinen folgende titel
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| silent world | Ausgabe 3 / 2011 |