E
in kleines Jubiläum: Zum fünften Mal sind wir
greifen und hatten so früh erste Erkenntnisse über
chend Gleitwind gehabt zu haben und können dir
und Freeride bin ich hauptsächlich mit Michael Trapp,
für dich ausgerückt, um eine hohe Anzahl an
das kommende Lieblingsspielzeug vieler Windsurfer.
so tolle Vergleichsberichte präsentieren.
Torben Sonntag und Azubi Christian Sewening im Ver-
unterschiedlichen Produkten zu testen. Und so prä-
Unseren Freestyletest haben wir unter einer Brücke
sentieren wir dir hiermit erstmalig das Windsurfing
durchgeführt – am Freestylespot „the bridge“ in
Aus Platz- und Zeitgründen haben wir in diesem
Journal Testspecial.
Österreich. Die Berichte waren zwar schon in der
Jahr nicht zu jedem Board und Segel ein Actionfoto
Hinsichtlich des getesteten Materials brauchst du bei
vergangenen Ausgabe, doch haben viele Leser in
machen können, also lassen wir es gleich ganz weg
uns nach keinem System suchen. Wir haben Mit-
Ein Jahrbuch ist es zwar nicht, aber mit fast 80 Tests
der Vergangenheit den Wunsch geäußert, alle Test-
und zeigen dir nur das Equipment. Seitdem unser
te des Jahres eine Mail in die Windsurfwelt an alle
in einem Magazin kann sich diese Lektüre schon sehen
berichte in einem Magazin zu haben – ganz gleich,
Haus- und Hoffotograf einem regulärem Job nach-
Entscheidungsträger hinausgeschickt. Einige haben re-
lassen, finden wir. So hast du alle Ergebnisse auf ei-
ob der eine oder andere schon mal vorher in einem
kommt, werden Anrufe nach dem Motto „Wollen
agiert, andere nicht. Wir haben dann noch ein oder
Magazin war oder nicht. Die
wir uns in einer halben Stunde in Heidkate treffen?“
zwei Mal nachgehakt, doch wer es dann immer noch
Crossoverboards und -segel
leider öfters mal mit „Nein, keine Zeit“ beantwortet.
nicht auf die Kette bekommen hat, uns etwas zu
haben wir genauso wie die
Und da wir es der Branche und damit auch indirekt
schicken, hatte Pech. Manche Artikel haben wir auch
nen Blick und kannst schnell, unkompliziert und ohne langes Nachschlagen in diversen
DER WINDGOTT HAT ZUM
gleich gefahren.
Ausgaben deine Favoriten di-
ENDE DES JAHRES ZUM GLÜCK
Freerideboards und -segel bis
dir nicht zumuten wollen, uns sechs Wochen Urlaub
einfach noch dazugekauft, weil wir sie für marktre-
rekt miteinander vergleichen.
WIEDER EINIGES DAVON GUT
Ende November auf der Ost-
im Warmen samt professionellem Fotografen bezah-
levant hielten. Warum uns einige dieser Artikel nicht
see getestet. Der Windgott
len zu müssen, blieben viele Produkte unfotografiert.
freiwillig geschickt wurden, wurde auf dem Wasser
hat zum Ende des Jahres
Aber was nutzt es dir schon, uns beim Spaßhaben
innerhalb weniger Minuten deutlich.
zum Glück wieder einiges
zu sehen. Die Texte sind ja hier das Entscheidende.
Bereits Ende August waren wir mit den ersten Boards
GEMACHT, WAS ES DEN SOMMER ÜBER VERSAUT HATTE.
und Segeln auf dem Was-
4
WINDSURFING TESTSPECIAL
WINDSURFING TESTSPECIAL
MEGA TEST V
davon gut gemacht, was es
Unser Testteam ist unverändert. Den Freestyletest ha-
ser. Wir hatten Glück und konnten mit dem Wa-
den Sommer über versaut hatte. Wir konnten uns
ben unsere österreichischen Freunde unter der Regie
vematerial einige sehr gute Tage in Dänemark ab-
glücklich schätzen, fast jeden zweiten Tag ausrei-
von Manuel Grafenauer durchgeführt. Wave, Crossover
Viel Spaß beim Stöbern, Suchen und Vergleichen! Alexander
5
04
EDITORIAL
06
INHALT
10
WAVETEST BOARDS
16
FREESTYLETEST BOARDS
20
CROSSOVERTEST BOARDS
24
FREERIDETEST BOARDS
30
WAVETEST SEGEL
42
FREESTYLETEST SEGEL
46
CROSSOVERTEST SEGEL
54
FREERIDETEST SEGEL
62
IMPRESSUM
© COVERSHOT LARS WEHRMANN FAHRER ALEXANDER LEHMANN
6
7
TESTNOTEN UND WAS SIE BEDEUTEN
Text Alexander Lehmann
D
as Wichtigste vorweg: Es wäre absoluter
hat, früher im Rutschen ist als ich mit dem besten
ein sehr leichter Fahrer bist, solltest du weniger auf
achten, dass bei ihrem Wunschboard/-segel der Wert
Schwachsinn, die einzelnen Noten eines Pro-
Board der Gruppe (einer Zehn).
dieses Kriterium achten als ein schwerer Fahrer. Für
möglichst hoch ist!
dich wäre die Kategorie „Top End Control“ viel wich-
duktes zusammenzuzählen, die Summen untereinDie Geschwindigkeit bei einem Produkt ist auch so
tiger bei deiner persönlichen Bewertung. Dagegen ist
Handling (nur Segel)
zu küren. So etwas machen nur geistige Tiefflieger
eine Sache. Viele schauen nur darauf, welches Pro-
gerade für die schweren Piloten das Angleitverhalten
Bei der Beurteilung des Merkmals Handling für Se-
und Product-Manager von Windsurfmaterial, was in
dukt in diesem Bereich die höchste Punktzahl hat.
eines Boards/Segels von größter Bedeutung.
gel fließen sowohl das Manöverhandling als auch
der Realität das eine oder andere Mal zusammen-
Auch das ist mit Verlaub absoluter Käse. Die Quads
ander zu vergleichen, um dann einen „Testsieger“
das Fahrgefühl bei normaler Fahrt ein. Wie neutral
sind dafür das beste Beispiel. Sie sind langsamer als
Beschleunigung
verhält es sich bei Moves, wie schwierig es ist, den
ein Gehirn! Viel entscheidender ist dein persönli-
normale Waveboards mit einer Finne, dafür ist der
Wie lange braucht das Board oder Segel, bis es auf
richtigen Anstellwinkel zu finden und beizubehalten,
cher Anspruch. Du musst dich fragen: Welche zwei
Fahrspaß genau deshalb viel größer! Auf der Ost-
Topspeed kommt? Der Wert der Beschleunigung gibt
wie schnell reagiert es auf Kommandos?
Kriterien sind für mich die wichtigsten? Und das
oder Nordsee haben wir nie spiegelglatte Wellen
also einen Eindruck davon, wie gut die Sprinteigen-
hängt in der Regel in allererster Linie von deinem
und so ist es gar nicht so gut, mit 100 km/h in den
schaften des Produkts sind. Bei einem Auto ist das
Windrange (nur Segel)
Gewicht und deinem Fahrkönnen ab. Uns so würde
Bottom Turn zu fahren. Technisch viel zu anspruchs-
der Wert von 0 auf 100.
Über einen wie großen Windbereich kann ich mit
allerhöchstens eine Aufsummierung dann gerade so
voll! Viel besser ist es da doch, eine Geschwindigkeit
Sinn machen, wenn du die einzelnen Kategorien der
draufzuhaben, die es dir ermöglicht, mit sauberen
Geschwindigkeit
Wie früh geht es los und ab wann ist es dann über-
Turns die Wellen abzureiten. Du wirst mit diesen
Die Frage, die hinter diesem Kriterium steht, lautet:
powert? Je größer die Spanne, desto mehr Punkte
Boards doppelt so viel Spaß haben, was nutzt dir da
Wie groß ist das Potenzial des Boards/Segels unter
gibt es bei diesem Merkmal.
also ein hoher Topspeed.
normalen Bedingungen ohne richtig große Anstren-
fallen kann. Bitte mach das nicht – du hast doch
Bedeutung nach für dich ganz persönlich vorher gewichten würdest.
dem Segel auf nur einer Einstellung Spaß haben.
Ein Beispiel: Ich wiege 95 Kilogramm und bin ein
gungen so richtig schnell zu werden? Ein besserer
Manövereigenschaften (nur Boards)
ganz ordentlicher Windsurfer. Wenn ich ein neu-
All diese Punkte lassen sich auf die Freestyle-, Crosso-
Windsurfer wird durch sein Fahrkönnen natürlich
Bei der Bewertung der Manövereigenschaften fließen
es Waveboard suche, ist die für mich bedeutendste
ver- und die Freerideboards eins zu eins adaptieren.
auch ein im Vergleich zu seinen Mitbewerbern nicht
Fragen in die Bewertung ein wie zum Beispiel: Wie
Kategorie das Thema Angleiten. Was nützt mir das
Also: Frag dich, welche zwei oder drei Kategorien für
so schnelles Board/Segel zu einem guten Topspeed
willig fährt das Board in die Manöver? Wie viel Kraft
drehfreudigste Brett, wenn ich es einfach nicht vom
die wichtigen sind, und such dir danach ein Board
bringen können. Was du außerdem beachten solltest:
muss man für einen Turn aufwenden? Wie ruhig
aus. Überlasse das Zusammenaddieren Käpt’n Iglo!
Ein Board/Segel, das so richtig schnell ist, muss nicht
bleibt es dabei? Wie schnell reagiert es? Wie vielsei-
zwangsläufig das beste seiner Klasse sein, wenn dar-
tig ist das Board bei unterschiedlichen Radien?
Fleck komme? Und eines ist sicher: Wenn ich mich mit 95 Kilo (plus Anzug plus Trapez) in die Kurve beim Bottom Turn neige, wird jedes Brett eng
NACH FOLGENDEN MERKMALEN HABEN WIR
unter der Fahrspaß leidet oder es womöglich unkon-
um die Kurve fahren. Auch der Punkt Kontrolle im
DIE PRODUKTE BEWERTET:
trollierbar wird!
das Board dank meines Gewichts viel länger fahr-
Angleiten
Top End Control
darf eine ganz wichtige Eigenschaft nicht fehlen: Wie
bar sein wird, als bei einem Durchschnittsgewicht-
Der Balken „Angleiten“ zeigt dir, wie viel Power das
Übersetzt würde man dazu „Kontrolle im Grenzbe-
viel Spaß macht es, mit dem Produkt windsurfen zu
Windsurfer. Dieses Gewicht liegt übrigens bei 75
Board/Segel im unteren Windbereich hat und wie
reich“ sagen, jedoch hätten diese drei Wörter unser
gehen? Wie schnell fühle ich mich darauf wohl? Wie
schnell es ins Gleiten kommt. Wir haben bei der
schmales Kästchen gesprengt. Wie verhält sich das
lange brauche ich, um mich an das Material zu ge-
Manager Glauben. Es dürfte ja wohl klar sein, dass
Bewertung der einzelnen Produkte den durchschnitt-
Segel/Board, wenn es mit richtig viel Druck gefah-
wöhnen? Je besser die Plug-and-play-Eigenschaften
ein 75-Kilo-Mensch selbst mit einem Waveboard, was
lichen Eindruck der verschiedenen Tester zusammen-
ren wird? Wie einfach ist es in dieser Situation zu
eines Boards oder eines Segels sind, desto mehr
von uns nur neun Punkte beim Angleiten bekommen
geführt. Folgendes solltest du beachten: Wenn du
kontrollieren? Gerade leichtere Fahrer sollten darauf
Punkte bekommt das Produkt in dieser Kategorie.
Bei all der Performance, die ein Produkt haben soll,
Grenzbereich ist für mich nicht so entscheidend, da
Kilogramm, schenkt man den Aussagen der Product
8
Benutzerfreundlichkeit (nur Boards)
9
TEST WAVEBOARDS 85 und Weise Spaß gemacht, deshalb können wir dir alle empfehlen. Da du ja aber schlecht neun Boards
ben uns nicht alle Hersteller etwas schicken können
auf einmal kaufen kannst, haben wir versucht, dir
(z.B. Mistral, Surf Line Munich, Exocet) da sie so
die Boards bestmöglich zu charakterisieren und nach den wichtigsten Kriterien
früh in der Saison (wir haben schon im August und September getestet) noch nichts
verfügbar
hatten
oder schicken wollen (z.B.
DOCH WIR HATTEN NATÜRLICH
zu benoten. Bitte verstehe
AUCH SCHON SO EINE RIESIGE
diese Benotung nicht als
AUSWAHL, DIE JEDE MENGE SPASS
als eine Art Richtwert. Die
JP), da sie einen unabhän-
AUF DEM WASSER VERSPRACH,
einzelnen Punkte beschrei-
gigen Test fürchten. Doch
UND ZWAR VOLLKOMMEN UN-
ben unsere subjektiven Ein-
wir hatten natürlich auch
ABHÄNGIG VOM ZURZEIT VIEL
schon so eine riesige Auswahl, die jede Menge Spaß
DISKUTIERTEN FINNEN-SETUP.
drücke. Wir werden einen Teufel tun, dir weiszumachen, dass keine anderen Eindrücke auf diesem Plane-
auf dem Wasser versprach,
10
in Stein gemeißelt, sondern
und zwar vollkommen unabhängig vom zurzeit viel
ten Gültigkeit haben. Wie du sehen kannst, sind oh-
diskutierten Finnen-Setup. Im Windsurfing Journal
nehin alle Werte auf einem sehr hohen Niveau und
05-2010 erklären wir dir, für welchen Einsatzbereich
dazu so dicht beieinander, dass ein nicht ganz so
wir welchen Typus bei welchen Bedingungen emp-
geübter Windsurfer wahrscheinlich gar keinen Unter-
fehlen. Die dort geschilderten Erfahrungen haben wir
schied feststellen würde. Also ist es wie so oft: Der
auch während des Tests gesammelt. Auf den folgen-
persönliche Geschmack zählt! Wir hoffen, du kannst
den Seiten haben wir die Boards ohne Rücksicht auf
anhand unserer Beschreibung das für dich richtige
eine, zwei, drei oder vier Finnen im Heck miteinan-
Produkt herausfinden.
Angleiten
Beschleunigung
Geschwindigkeit
Top end control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
F2 Rave
9
9
9
10
10
9,5
Fanatic NewWave
9
10
10
8,5
9
8,5
Fanatic Quad
7,5
9
9
10
10
9
Fanatic Twin
9,5
9,5
9,5
9
10
9
Naish Wave
9
9
9
9
9,5
9,5
Starboard Quad
9
8,5
9
10
10
10
Tabou Da Curve TE
8,5
9
9
10
9
9,5
Tabou Pocket WavE
9
8,5
8,5
10
10
10
Thommen WaveX
8
9,5
10
8,5
9
8,5
WAVEBOARDS
dich genauer unter die Lupe genommen.
Es hätten auch mehr sein können. Allerdings ha-
WINDSURFING TESTSPECIAL
der verglichen. Jedes Board hat uns auf seine Art
WAVEBOARDS
eun unterschiedliche Boards haben wir für
WINDSURFING TESTSPECIAL
N
NAISH WAVE 87
Naish Wave 55 l – 215 cm – 50 cm Naish Wave 64 l – 228 cm – 53 cm Naish Wave 74 l – 225 cm – 56 cm Naish Wave 80 l – 227 cm – 56 cm
Naish Wave 87 l – 229 cm – 59 cm
AM STRAND Der Naish Wave 87 ist der Thruster in der Naish-Boardrange, lässt sich aber auch als Singlefinboard fahren. Das Board ist bei Naish als Newschool-Waveboard platziert und ist in diesem Jahr komplett neu. Das Unterwasserschiff des Boards hat im mittleren Bereich eine Monokonkave, welche zum Heck in ein V übergeht. Das Deck hat auf der vorderen Hälfte links und rechts der Mastspur Einbuchtungen, die für zusätzliche Stabilität sorgen sollen. Diese finden sich ebenfalls zwischen den Footpads und sind sehr gut gepolstert. Die hintere Fußschlaufe kann man dank der drei Plugreihen etwas versetzt fahren, um beim Wellenabreiten bei Wind von beiden Seiten die bestmögliche Fußstellung zu haben und mit der Sohle möglichst mittig auf dem Board zu stehen, ohne dafür die Schlaufe zu groß machen zu müssen. Die mitgelieferte Singlefinne ist 22 Zentimeter und aus G10. Die mittlere Thrusterfinne ist 16,5 Zentimeter lang und die beiden äußeren zehn Zentimeter. Diese sind aus GFK und kommen alle im US-Box-System. AUF DEM WASSER Wir sind zuerst die Trifin-Einstellung gefahren und waren vom Board überrascht. Auch wenn es das für Naish typische direkte Gefühl vermittelt, ist es doch nur noch ein Bruchteil dessen, was wir aus vergangenen Tagen kennen. Das liegt zum einen natürlich an den sensationell soften und dicken Pads, die harte Schläge des Wassers absorbieren und nicht unmittelbar an den Fahrer weitergeben. Es hat aber auch etwas mit dem Finnen-Setup zu tun. Das sorgt dafür, dass das Board nicht so frei läuft und von Chop zu Chop fliegt, sondern diesen eher plattbügelt. Natürlich ist es in dem Modus auch nicht ganz so schnell, doch erreicht es immer noch einen erstaunlichen Topspeed, der zu hohen Sprüngen einlädt. Auf der Welle war es in dem Trifin-Modus dann auch uns erstmalig möglich, mit dem radikalen Serien-Naish-Waveboard geschmeidig Wellen abzureiten. Leider macht das Board nicht automatisch einen Robby aus dem Piloten, doch ist es wirklich spaßig zu fahren und hat immer guten Grip – ob beim Botton Turn oder beim Cutback. Es lässt sich so auch in deutlich engere Radien leiten und verträgt auch Druck auf dem hinteren Fuß, während das Wellenabreiten als Singlefin wieder deutlich anspruchsvoller ist. Das Board bietet aber auf jeden Fall die Möglichkeit, bei viel Wind auch auf Flachwasser Spaß zu haben, und ist so mit wenigen Handgriffen variabel auf unterschiedliche Bedingungen einzustellen. Pro: Variables Konzept mit breitem Einsatzbereich. Contra: Fällt uns nichts ein. Bauweise: Carbon Kevlar Sandwich | Länge: 229 cm | Breite: 59 cm Volumen: 87 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 7.160 g Relation ( Gramm je Liter): 82,3 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): k.A. Finnenlänge (Material; System): 22 cm (G10; US); 1x 16,5 cm/ 2x 10 cm (GFK;US) Empfohlene Segelgrößen: 4.2 bis 6.2 qm | Preis: 1.699,- Euro 11
AM STRAND Tabou Da Curve Team Edition ist das komplett neu entwickelte Quadfin-Board von Tabou. Das Unterwasserschiff hat im vorderen Bereich eine Monokonkave, die nach einem kurzen Stück in eine Doppelkonkave übergeht, welche zur Mitte hin am stärksten ist. Ab den vorderen Fußschlaufen kommt ein V hinzu, das zum Heck hin ausläuft. Die Schlaufen sind Standardschlaufen und lassen sich gut verstellen. Die Footpads sind dick gepolstert und haben Heel Cusions. Die vordere Schraube der vorderen Fußschlaufen hat zwei Plugreihen, die hintere nur eine. Die hintere Schlaufe wird mit vier Schrauben fixiert, um ein Verdrehen zu verhindern. Das Board hat zwei vordere Neun-Zentimeter-Finnen und zwei hintere 16er. Alle sind aus G10 und werden mit dem neuen Slotbox-System fixiert, sodass man die Finnen im Kasten auch noch versetzen kann. AUF DEM WASSER Was einem im Vergleich zu den anderen Boards sofort auffällt, wenn man auf die Tabou-Boards steigt, sind die sensationellen Pads. Wenn man in die Schlaufen geht, fühlt es sich an, als würde man in ein seit Jahren getragenes Paar Hausschuhe schlüpfen. Die Pads lassen einen auch raue Bedingungen vergessen, denn Schläge von hartem Chop bekommt man als Pilot kaum zu spüren. Hinsichtlich der Performance ist das Quad ebenfalls ein typisches Tabou. Man stellt sich drauf, fährt los und es macht das, was der Pilot will. Und das Brett hat im Grunde keine Schwächen. Es gleitet gut an, auch wenn man seine Fußposition aufgrund des kurzen Shapes gut wählen muss, damit die Nase nicht gen Meeresgrund abtaucht. Die Beschleunigung ist moderat, der Topspeed entspannt. Entspannt ist ohnehin die Bezeichnung, mit der man beide Boards von Tabou in dieser Testgruppe am besten charakterisieren kann. Selbst in den härtesten Bedingungen bleibt der Quad ein immer beherrschbarer Begleiter und ermöglicht so, dass man sich als Windsurfer aufs Wesentliche konzentrieren kann: die Wellenauswahl. Auch im Bottom Turn ist das Board sehr angenehm zu fahren, reagiert wenig sensibel auf Fehler und mag lieber etwas weitere Turns als all zu enge. Das kann auch daran liegen, dass die beiden Mittelfinnen mit 16 Zentimeter fast ein wenig groß ausfallen. Die Gleitperformance ist dadurch zwar super, doch um echtes Quadfeeling zu gewinnen, empfehlen wir den Einsatz von 14ern. Pro: Draufstellen – wohlfühlen. Contra: Mittelfinnen für enge Turns zu groß, einfach kleinere wählen.
12
AM STRAND Der Tabou Pocket Wave ist Tabous Thruster. Die Boardrange reicht von 69 bis 93 Liter und der 85er ist das zweitgrößte Board der Range. Das Board ist Tabous All-Wave-Ripper und soll von Sideshore über Onshore bis zu Bump-and-Jump-Bedingungen alle Einsatzbereiche abdecken. Neu beim Shape ist das Thrusterfin-Setup, welches sich ebenfalls als Singlefin fahren lässt. Das Unterwasserschiff hat 30 Zentimeter hinter der Nose ein durchgängiges V, welches hinter den vorderen Fußschlaufen am stärksten ist. Dazu hat es eine leichte Doppelkonkave, die auf Höhe der Mastspur beginnt und zum Heck hin ausläuft. Das Heck ist eigentlich ein Pintail, nur die letzte kleine Spitze ist abgeschnitten, sodass Experten wahrscheinlich Squaretail dazu sagen würden. Die Schlaufen lassen sich gut einstellen und bieten bequemen Halt. Die Fußpads sind dick gepolstert und haben Heel Cusions. Das Board hat eine mittlere Finne mit US-System in 17, die beiden Thruster haben zehn Zentimeter und das neue Slotbox-System. AUF DEM WASSER Der Pocket Wave ist noch mehr ein Plug-and-PlayBoard als der Da Curve TE. Der längere Shape macht es einfacher, seinen Stand auf dem Board richtig zu wählen, um es schnell über die Gleitgrenze zu bringen. Die Beschleunigung und der Topspeed sind mit dem des Bruders in dieser Testgruppe vergleichbar. Auch beim Pocket Wave finden wir die Tabou-Pads wieder sensationell und mochten auch aufgrund dessen nicht mehr von ihm absteigen. Im direkten Vergleich hat uns das Trifin-Board sogar noch einen Tick besser gefallen als der Tabou Quad. Er ist genauso entspannt zu fahren und überfordert nie den Piloten. Das Board liegt im Drei-Finnen-Setup satt im Wasser und lässt sich durch keinen Chop auf dem Planeten aus der Ruhe bringen. Auf der Welle dann zeigt sich, dass der Pocket Wave in den Gewässern, wo wir unterwegs waren (Nord- und Ostsee), variabler einzusetzen ist, da er engere Turns fahren kann und auch dann Spaß bringt, wenn man die Welle immer dicht am Face abreitet. Das Board reagiert schneller auf die Fußsteuerungsimpulse und wirkt dabei agiler. Setzt man nur eine größere Finne in das Board, wird es deutlich schneller und man kann sich höher über Wellen in den Himmel schießen. Uns persönlich hat der Trifin-Modus aber deutlich besser gefallen. Das Board macht in unseren Bedingungen so wirklich Spaß und ist eine echte Empfehlung.
WAVEBOARDS
Tabou Pocket Three Fin 69 l – 224 cm – 54 cm Tabou Pocket Three Fin 75 l – 225 cm – 55 cm Tabou Pocket Three Fin 80 l – 230 cm – 56,5 cm Tabou Pocket Three Fin 85 l – 233 cm – 58 cm Tabou Pocket Three Fin 93 l – 237 cm – 61 cm
WINDSURFING TESTSPECIAL
Tabou Da Curve Team 67 l – 220 cm – 53 cm Tabou Da Curve Team 74 l – 222 cm – 54,5 cm Tabou Da Curve Team 79 l – 224 cm – 56 cm Tabou Da Curve Team 85 l – 226 cm – 57,5 cm Tabou Da Curve Team 91 l – 229 cm – 59 cm
WAVEBOARDS
TABOU POCKET WAVE 85
WINDSURFING TESTSPECIAL
TABOU DA CURVE TEAM EDITION 85
FANATIC QUAD TE 86
FANATIC NEWWAVE TWIN TE 86
Fanatic Quad TE 72 l – 226 cm – 53,5 cm Fanatic Quad TE 79 l – 227 cm – 55,5 cm Fanatic Quad TE 86 l – 228 cm – 57,5 cm Fanatic Quad TE 93 l – 229 cm – 59,5 cm
Fanatic NewWave Twin TE 72 l – 230 cm – 53,5 cm Fanatic NewWave Twin TE 79 l – 232 cm – 55,5 cm Fanatic NewWave Twin TE 86 l – 234 cm – 57,5 cm Fanatic NewWave Twin TE 93 l – 236 cm – 59,5 cm
AM STRAND Der Fanatic Quad TE 86 ist 2011 komplett neu. Die Boardrange umfasst vier Boards, wobei der 86er das zweitgrößte Board ist. Mit dem VierFinnen-Setup soll das Board ein Maximum an Kontrolle erhalten und radikale Slidemoves auf der Welle ermöglichen. Im Unterwasserschiff hat das Board auf Höhe der Nose eine Monokonkave, welche in eine durchgängige Doppelkonkave bis zum Heck übergeht. Das Heck ist ein Squaretail. Die Footpads sind ausreichend gepolstert und die Schlaufen lassen sich gut einstellen. Alle Finnen sind aus G10 gefertigt. Die zwei 14er-Finnen haben ein US-System, die beiden vorderen zehn Zentimeter langen Finnen ein Mini-Tuttle-System. Das lackierte Unterwasserschiff sieht extrem stylish aus, auch wenn man am Strand und beim Transport etwas darauf aufpassen muss. AUF DEM WASSER Das Fanatic-Quad ist das kompromissloseste Quad in unserer Testgruppe. Man merkt deutlich, dass Shaper Sebastian Wenzel ein komplett neues Brett entwickelt hat und nicht wie viele andere Marken vorhandene Waveboardshapes einfach modifiziert hat. Das bringt Vor-, im Vergleich zu den anderen Quads aber auch Nachteile. Diese zuerst: Schwere Fahrer brauchen mehr Wind, um mit dem Brett ins Gleiten zu kommen. Das Board hat eine Menge Tailrocker und die Finnen sitzen deutlich vom Heck entfernt. Ist es erst einmal im Gleiten, hört es damit erstaunlicherweise auch dann nicht mehr auf, wenn man mal größere Windlöcher zu überstehen hat. Und wie immer: Kein Nachteil ohne Vorteil. Durch diesen radikalen Shape ist das Quad auf der Welle so sensationell zu fahren wie kein zweites Brett in der Testgruppe. Es dreht unglaublich eng, gleichzeitig kann man aber auch weitere Turns mit ihm fahren. Auch vom Topspeed her ist das Quad das schnellste Vier-Finnen-Brett der Gruppe. Gute Fahrer können es richtig fliegen lassen und so auch bei Sprüngen ähnliche Höhen erreichen wie mit einem Singlefin. Mit einem aufrechten und manöverorientierten Stand lässt sich das Quad sehr entspannt fahren. Doch zum Geradeausfahren ist das Quad zu schade. Es gehört auf Wellen, wobei es dabei egal ist, ob sie groß oder klein sind. Durch den Bottom Turn wirst du schneller fahren als mit anderen Quads, bei gleicher Kontrolle, sodass du mit viel Power auf die Welle zufahrend den Cutback einleiten kannst und gefühlte zwei Kilometer die Wellenlippe entlangslidest, ehe die Finnen wieder greifen.
AM STRAND Der NewWave Twin TE 86 ist das zweitgrößte Board aus der NewWave-Twin-Boardrange und das reinrassige Waveridingboard von Fanatic. Der Shape soll den Surfstyle auf einem Windsurfer so einfach wie möglich machen. Es hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nicht verändert. Das Unterwasserschiff des Boards hat kurz hinter der Nose ein V mit Doppelkonkave, das nach 25 Zentimetern verschwindet, sodass nur noch die Doppelkonkave vorhanden ist, die sich bis zum Heck durchzieht. Dadurch soll ein gutes Verhältnis zwischen frühem Angleiten und guter Kontrolle bei Topspeed geschaffen worden sein. Die Footpads sind ausreichend gepolstert und die Schlaufen lassen sich gut einstellen. Die beiden Finnen sind jeweils 16,5 Zentimeter und aus G10 gefertigt. Auch das Twin kommt mit stylisher Lackierung des Unterwasserschiffs, auf das man ein wenig aufpassen sollte, damit man lange etwas davon hat. AUF DEM WASSER Das NewWave Twin hat trotz gleich gebliebenem Shape nichts an Charme verloren. Es ist nach wie vor das Twinserboard mit den größten Leistungsreserven auf dem Markt. Es gleitet sehr gut an, die Beschleunigung ist explosiv und wird so manchen ungeübten Kollegen fast schon ein wenig überfordern. Auch die Geschwindigkeit des Boards ist mit der von Singlefins absolut vergleichbar. Sie ermöglicht sehr hohe Sprünge, dank der Beschleunigung braucht man dafür nicht einmal langen Anlauf. Auf der Welle ist der Twinser sehr variabel einsetzbar. Man muss sich spürbar mehr mit ihm konzentrieren als mit anderen Twinsern oder auch mit Quads, dafür belohnt es einen mit Kurven aller Radien und mit echtem Skategefühl, wenn man dicht am brechenden Teil bleibend das Wellenface mit harten, kurzen Moves zerlegt. Den Trimm des Boards kann man spürbar über die Finnenpositionen verändern. Wir empfehlen, diese nicht zu weit hinten, sondern eher im vorderen Bereich zu platzieren. Das kommt den Manövereigenschaften noch weiter zugute und macht das Board etwas gutmütiger und vor allem laufruhiger. Für uns wäre der Twin aus der Fanatic-Range die erste Wahl. Er macht in vielen unterschiedlichen Bedingungen Spaß, auf der Nord- genauso wie auf der Ostsee. Und auch auf Flachwasser zum Bumpand-Jump-Einsatz macht er (mit Finnen weiter hinten gefahren) wirklich Spaß. Er steht dabei Singlefin-Waveboards in nichts nach.
Tipp: Alle Finnen nach vorn!
Pro: Tolle Wellenreiteigenschaften ohne viel technischen Input. Contra: Nichts zu kritisieren.
Pro: Radikalstes Vier-Finnen-Board der Gruppe. Contra: Angleiten.
Pro: Fahrspaß pur mit unendlichen Leistungsreserven. Contra: Nichts zu kritisieren.
Bauweise: Flex Light CK | Länge: 226 cm | Breite: 57,5 cm Volumen: 85 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.200 g Relation (Gramm je Liter): 76,5 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.500 g Finnenlänge (Material; System): 2x 16 cm/ 2x 9 cm (G10;SB) Empfohlene Segelgrößen: 4.2 bis 6.1 qm | Preis: 1.799,- Euro
Bauweise: Flex Light CK | Länge: 233 cm | Breite: 58 cm Volumen: 85 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.580 g Relation (Gramm je Liter): 77,4 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.600 g Finnenlänge (Material; System): 1x 17 cm/ 2x 10 cm (G10;SB) Empfohlene Segelgrößen: 4.2 bis 6.1 qm | Preis: 1.699,- Euro
Bauweise: Carbon Kevlar Light Finish/ TE | Länge: 228 cm | Breite: 57,5 cm Volumen: 86 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.900 g Relation (Gramm je Liter): 80,2 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.500 g Finnenlänge (Material; System): 2x 10cm/ 2x 15 cm (G10; 2x Mini-Tuttle/ 2x US) Empfohlene Segelgrößen: 4.2 bis 6.2 qm | Preis: 1.899,- Euro
Bauweise: Carbon Kevlar Light Finish/ TE | Länge: 234 cm | Breite: 57,5 cm Volumen: 86 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.660 g Relation (Gramm je Liter): 77,4 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.400 g Finnenlänge (Material; System): 2x 16,5 cm (G10; US) Empfohlene Segelgrößen: 4.2 bis 6.2 qm | Preis: 1.869,- Euro 13
AM STRAND Der NewWave TE 83 ist das zweitgrößte Board in der NewWave-Reihe. Er ist das Allround-Waveboard von Fanatic, das sowohl in Down-the-Line-Bedingungen als auch in stürmischen Bedingungen mit großen Rampen funktionieren soll. Es hat den Shape des letzten Jahres beibehalten. Das Unterwasserschiff des Boards hat circa 20 Zentimeter hinter der Nose eine Doppelkonkave mit V, welches auf Höhe der Mastspur endet. Danach gibt es nur noch eine Doppelkonkave, die auf Höhe des Finnenkastens in eine Monokonkave übergeht. Die Footpads sind ausreichend gepolstert und die Schlaufen lassen sich gut einstellen. Die 22 Zentimeter lange Finne ist aus G10 gefertigt. Den NewWave gibt es auch nur noch in der Team Edition mit lackiertem und spiegelblankem Unterwasserschiff. AUF DEM WASSER Steigt man vom Quad- auf den Singlefin-NewWave, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Man hat das Gefühl, das Singlefin wäre Experten vorbehalten, und man muss sich erst einmal wieder an die Performance gewöhnen. Der NewWave gleitet gut an und explodiert förmlich auf einen extrem hohen Topspeed. Es ist mit Abstand das schnellste Board der Gruppe, ist dabei aber auch sehr sportlich zu fahren, vorsichtig ausgedrückt. Wenn es ums Springen geht, ist der NewWave dank seines Topspeeds durch kein Board der Gruppe zu schlagen. Wenn du dich gefragt hast, wieso Klaas Voget in Hanstholm immer höher als alle anderen springt: Das Board beantwortet die Frage. Beim Wellenabreiten muss man deutlich weitere Radien fahren und sich deutlich stärker konzentrieren, da es den Chop auf den Nordseewellen nicht so einfach wegbügelt wie seine VielFinnen-Kollegen. Wenn man es drauf hat, ist es ein sensationelles Gefühl, mit weiterhin extrem hoher Geschwindigkeit aus dem Turn zu kommen und dann auf die brechende Welle zu treffen. Wenn denn das Timing gestimmt hat und man nicht kurzerhand von einer Weißwasserwalze zum Essen eingeladen wird ... Der NewWave ist von der Performance her in Wellen unserer Meinung nach für sehr gute Windsurfer geeignet. Wenn man viel auf Flachwasser unterwegs ist oder ein Starkwindboard für die Ostsee sucht, ist der NewWave ebenfalls ein super Begleiter. Denn hinsichtlich der Geschwindigkeit dürften dich an deinem Spot alle anderen nur noch von hinten sehen.
14
WAVEBOARDS
F2 Rave Twin Wave 70 l – 226 cm – 53 cm F2 Rave Twin Wave 77 l – 228 cm – 56 cm F2 Rave Twin Wave 84 l – 230 cm – 58 cm
WINDSURFING TESTSPECIAL
Fanatic NewWave TE 69 l – 232 cm – 53 cm Fanatic NewWave TE 76 l – 234 cm – 55 cm Fanatic NewWave TE 83 l – 236 cm – 57 cm Fanatic NewWave TE 91 l – 243 cm – 59,5 cm
WAVEBOARDS
F2 RAVE TWINSER
WINDSURFING TESTSPECIAL
FANATIC NEWWAVE TE 83
STARBOARD QUAD IQ 87
THOMMEN MAUI WAVEX 83
Starboard Quad IQ 74 l – 227 cm – 57 cm
MWX 74 l – 234 cm – 54.5 cm MWX 83 l – 236,5 cm – 55.5 cm MWX 92 l – 239 cm – 58 cm
Starboard Quad IQ 92 l – 235 cm – 60,5 cm
Starboard Quad IQ 77 l – 228 cm – 57,5 cm Starboard Quad IQ 82 l – 234 cm – 58,5 cm Starboard Quad IQ 87 l – 235 cm – 59,5 cm
AM STRAND Der Rave ist das Chamäleon in der F2-Boardrange, denn man soll mit ihm in großen Wellen auf Mauritius genauso viel Spaß haben wie in kleinen Ostseewellen. Der Hersteller hebt vor allem die Drehfreudigkeit heraus. Um dies zu erreichen, wurde dem Unterwasserschiff im Vergleich zum Vorjahr mehr V verliehen und das Board etwas verkürzt. Zusätzlich erhielt es ein Swallowtail. Das Unterwasserschiff des Boards hat 20 Zentimeter vor der Mastspur eine Doppelkonkave, welche auf Höhe der vorderen Fußschlaufen in ein V mit Doppelkonkave übergeht. Am stärksten ausgeprägt ist es auf Höhe der hinteren Fußschlaufe und bleibt bis zum Heck bestehen. Die Pads des Boards sind recht hart und bieten für die gut verstellbaren Schlaufen jeweils eine Plugreihe mit vier Optionen. Das Board hat zwei 16,5 Zentimeter lange G10-Finnen.
AM STRAND Der Quad IQ ist das Allround-Waveboard von Starboard, da es sich durch die extrem unterschiedlichen Finnen-Setups auf alle Bedingungen einstellen lassen soll. Im Vergleich zum Vorjahr ist der größte Unterschied beim Finnen-Setup zu finden. Mit den großen Finnen vorn ist es für OnshoreBedingungen geeignet, mit den kleinen Finnen vorn für Sideshore-Bedingungen und mit den Twinsern für den Skatestil und extrem enge Turns. Das Board hat von der Nose an ein V, welches zwischen den Fußschlaufen endet. Am stärksten ausgeprägt ist es im vorderen Bereich und wird Richtung Heck immer weniger. Ab den hinteren Finnen beginnt eine Monokonkave. Die Pads des Boards haben Heel Bumpers. Es kommt mit zwei 16 Zentimeter langen GFK-Twinserfinnen und je zwei elf und 14 Zentimeter langen Finnen aus G10 für den Quad-Einsatz.
AUF DEM WASSER Mit kaum einem anderen Board haben wir so lange auf dem Wasser verbracht wie mit dem Twinser von F2. Ob das Board auch in der schnellen Welle von One-Eye auf Mauritius funktioniert, wagen wir zu bezweifeln. Dafür geht es auf Nord- und Ostsee umso besser und zumindest wir und wohl auch die meisten unserer Leser sind in europäischen Bedingungen unterwegs. Beim Angleiten sollte man seine Füße korrekt platzieren, ansonsten kann es schon mal vorkommen, dass gerade bei schweren Fahrern die Nase ins Wasser sticht. Nichtsdestotrotz gleitet der Rave gut und willig an und beschleunigt den Windsurfer angenehm und nicht überfordernd auf einen guten Topspeed. Es liegt in Gleitfahrt schön auf dem Wasser – mit einem sehr guten Mix aus freiem Lauf sowie damit verbundener Agilität und gutem Wasserkontakt mit daraus resultierender leichter Kontrolle. Geradeausfahrten sind aber eigentlich nichts für den Rave. Er liebt das Carven und sei die Welle noch so klein. Bei keinem anderen Board aus der Testgruppe hatten wir das Gefühl, dass man mit geringem technischen Input seine Geschwindigkeit so einfach beim Botton Turn halten kann, selbst wenn man in der Kurve noch einmal den Radius durch Belastung des hinteren Fußes deutlich verjüngt. Und diese Eigenschaft macht den Rave für die Nord- und Ostsee zu einem sensationellen Begleiter beim Abreiten der häufig miserablen Wellen, bei denen man genau ein Mal die Chance auf einen Turn hat. Selbst kleine Aerials ermöglicht er, ohne dass man ein Profi sein muss.
AUF DEM WASSER Den Quad IQ mit all seinen unterschiedlichen FinnenSetup-Möglichkeiten seriös zu testen, hätte wahrscheinlich schon eine Woche allein in Anspruch genommen. Denn man kann ja nicht nur die Finnen hinsichtlich der Größe variieren, sondern diese auch noch dank Slotbox vor und zurück bewegen. Wir haben alle Möglichkeiten kurz hintereinander gefahren, um bei gleichen Bedingungen einen Unterschied zu spüren. Dabei haben wir die Finnen immer mittig in den Kästen platziert. Herausgekommen ist, dass wir die klassische Quad-Einstellung – kleine Finnen vorn, große hinten – eigentlich für alle Einsatzbereiche am besten fanden. Die großen Finnen kann man vorn fahren, wenn man nur darauf aus ist, kleinere Wellen radikal abzureiten, da das Board dann sehr eng dreht. Auf normalem Kurs ist es dafür aber auch recht langsam. Die Twinserfinnen kann man nutzen, wenn man mit dem Board auch mal auf Flachwasser unterwegs ist und etwas mehr Fahrleistungen herauskitzeln will. Auf unserer empfohlenen Einstellung bietet das Board von allem etwas. Besonders hervorzuheben ist die Einfachheit in der Bedienung. Ohne Eingewöhnungsphase lässt sich das Board in allen Bedingungen sehr einfach kontrollieren und wird auch Waveaufsteiger nie überfordern. Es gleitet gut, beschleunigt gut und hat einen moderaten Topspeed. Auf der Welle ist es sehr variabel, hält im Turn gut seinen Speed und lässt sich einfach Rail to Rail fahren. Dabei verzeiht es auch ungeübteren Fahrern zu starke Belastungen des hinteren Fußes, ohne dass es sofort stehen bleibt.
AM STRAND Die Maui WaveX von Thommen sind, wie der Name schon vorwegnimmt, radikale Singlefin-Waveboards und für leichte, mittelschwere und schwere Fahrer in 74, 83 und 92 Litern erhältlich. Das durchs Deck schimmernde Bambus-Holz, eingefasst ganz in einem weißen Rahmen, sieht unserer Meinung nach sehr stylish aus. Nach eigener Aussage von Shaper Peter Thommen ist das Board nicht mehr mit dem Vorjahresmodell vergleichbar. Er hat es von Grund auf neu entwickelt. Er setzt bei der Variante für 2011 auf volle Rails, die sich zum Tail hin verjüngen, sowie ein leichtes Dome Deck. Das Unterwasserschiff wird durch ein ausgeprägtes V an der Nose und am Tail und eine leichte Konkave mit Mittelschiff bestimmt. Diese Attribute lassen auf ein steifes, direktes Fahrgefühl schließen. Die Pads sind gut gepolstert, bieten aber trotzdem ein sehr direktes Fahrgefühl mit engem Kontakt zum Board. Die Schlaufen sind gut, für die hintere Position wird nur eine Plugoption angeboten, für die beiden vorderen jeweils drei in zwei unterschiedlich positionierten Plugreihen (innen und außen). Als Zugabe erhält man eine hochwertige 23Zentimeter-Wavefinne mit US-System von Meanline. AUF DEM WASSER Der Maui WaveX fühlt sich beim Dümpeln deutlich kleiner an als die 83 Liter Volumen, die draufstehen. Dank der weit aufgebogenen Nase ist es jedoch nicht ganz so kritisch, wo man seine Füße platziert, um schnell über die Gleitgrenze zu kommen. Das Board ist dabei jedoch für eine aktive Unterstützung des Fahrers dankbar. Dann geht es aber fix zur Sache. Das Board beschleunigt sehr schnell auf einen hohen Topspeed. Die gute Finne sorgt dafür, dass es treu die Spur hält. Die Pads sind recht hart und so bekommt der Pilot spürbares Feedback vom Board. Das schmale und dünne Pintail sorgt für einen sehr freien Lauf und so kann man sich sehr hoch über die Wellen in den Himmel katapultieren. Die Carvingeigenschaften auf der Welle sind gut, wenn man die richtige Technik mitbringt. Unterstützen können dabei die zwei Plugpositionen der vorderen Schlaufen, sodass man sehr weit innen stehend leicht über den vorderen Fuß den Turn einleiten kann. Gute Befehle honoriert das Board mit tollen Kurvenfahrten. Dabei hält es gut den Speed und man schnellt Richtung Wellenface, um einen radikalen Cutback zu machen. Das Board mag auch enge Turns, wenn man die Kante beherzt und konzentriert belastet.
Pro: High-Performance-Waveboard für sehr gute Windsurfer. Auch auf Flachwasser einsetzbar. Contra: Ohne hohes Fahrkönnen kann einen das Board überfordern.
Pro: Die Carvingeigenschaften auf der Welle sind herausragend. Contra: Nichts.
Pro: Leicht zugängliche Performance und runde Gesamtperformance. Contra: Finnenchaos.
Pro: High-Performance-Waveboard. Contra: Erfordert technischen Input vom Fahrer.
Bauweise: Carbon Kevlar Light Finish/ TE | Länge: 236 cm | Breite: 57 cm Volumen: 83 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.340 g Relation (Gramm je Liter): 76,4 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.200 g Finnenlänge (Material; System): 22 cm (Prepreg; US) Empfohlene Segelgrößen: 3.7 bis 6.0 qm | Preis: 1.839,- Euro
Bauweise: Double Sandwich Custom composite (Carbon/ Kevlar) | Länge: 230 cm Breite: 58 cm | Volumen: 84 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.580 g Relation (Gramm je Liter): 78,3 g/l | Offizielles Gewicht: (ohne S. & F.): 6.500 g Finnenlänge (Material; System): 2x 16,5 cm (G10;US) Empfohlene Segelgrößen: 4.0 bis 6.0 qm | Preis: 1.699,- Euro
Bauweise: Wood/ Carbon | Länge: 235 cm | Breite 59,5 cm Volumen: 87 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.520 g Relation ( Gramm je Liter): 74,9 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): 6.700 g Finnenlänge (Material; System): 2x 16 cm (GFK; SB); 2x 11 cm/ 2x 14 cm (G10;SB) Empfohlene Segelgrößen: 4.5 bis 6.5 qm | Preis: 1.899,- Euro
Bauweise: Carbon X75/ revoXskin/ BambO2 | Länge: 236,5 cm | Breite: 55,5 cm Volumen: 83 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 5.940 g Relation ( Gramm je Liter): 71.6 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): k.A. Finnenlänge (Material; System): 23 cm (G10,US) Empfohlene Segelgrößen: bis 5.8 qm | Preis: 1.599,- Euro 15
D
iese Tests haben wir dir schon im Windsur-
und die verringerte Breite lassen sich diese Shapes
fing Journal 04-2010 veröffentlicht. Mit der
von Windsurfern mit wenig Gewicht oder auch Frau-
erneuten Darstellung kommen wir der Bitte vieler
en noch leichter aus dem Wasser hebeln und bei
Windsurfer nach, die sich eine möglichst komplet-
viel Wind besser kontrollieren als die voluminöseren, breiteren Boards. Hingegen
te Testpalette in unserem „Jahrbuch“ wünschen. Also, hier noch einmal: Waren
WAREN NOCH VOR WENIGEN JAH-
sollten schwere Fahrer (ab 80 Kilo) und solche, die oft
noch vor wenigen Jahren
REN VIELE FREESTYLER MIT 70 BIS 80
bei wenig Wind aufs Was-
viele Freestyler mit 70 bis
KILOGRAMM AUF GROSSEN 110-
ser gehen und große Segel
80 Kilogramm auf großen 110-Liter-Boards unterwegs,
LITER-BOARDS UNTERWEGS, REICHT
benutzen, über ein Brett
HEUTE EIN SCHNELLES, FRÜH GLEI-
Liter-Freestyler nachdenken.
früh gleitendes Brett aus
TENDES BRETT AUS DER 100-LITER-
Durch mehr Breite gleiten
aus. Auf diesen Boards las-
diese Shapes noch früher
KLASSE ZUMEIST AUS.
und sliden noch kontrollierter als die kleinen Ge-
sen sich Segel mit vier bis sechs Quadratmeter problemlos fahren, somit reicht
schwister. Bei viel Wind und mit kleinen Segeln (4.7
ein Freestyler von Schwachwind bis Hack. Viele Firmen
und kleiner) sollte das Wasser sehr flach sein oder
bieten für leichte Fahrer auch Bretter mit 90 Liter
das Fahrergewicht hoch (mindestens 90 Kilogramm),
oder sogar 80 Liter an. Durch das geringere Volumen
um das Brett unter Kontrolle zu halten.
F2 Rodeo
FREESTYLEBOARDS
FREESTYLEBOARDS WINDSURFING TESTSPECIAL
JP-AUSTRALIA FREESTYLE 98 PRO
Skate 100 l – 235 cm – 63,5 cm Skate 110 l – 237 cm – 66,5 cm Skate TE 90 l – 232 cm – 60 cm Skate TE 100 l – 235 cm – 63,5 cm
JP Freestyle 89 l – 232 cm – 60 cm JP Freestyle 98 l – 237 cm – 64 cm JP Freestyle 107 l – 239 cm – 67,5 cm
Skate TE 110 l – 237 cm – 66,5 cm
AM STRAND Der Skate TE präsentiert sich optisch mit neuem auffälligen Design. Poppige Farben am Deck, glossy Rails mit Aufdruck der Boardmaße, neues Schlaufendesign in Schwarz/Weiß und Ledertopping. Der Skate TE wird aus Gründen der Gewichtsersparnis als einziges TE-Board von Fanatic ohne glossy Unterwasserschiff geliefert. Trotzdem ist der Shape gleich geblieben: runde Nose, relativ flaches Deck, voluminöses, aber schmales Tail, zusätzlich ein leichtes V im Unterwasserschiff. Die Schlaufen bieten in alter Fanatic-Manier eine ideale Mischung aus Komfort und Härte. Eine Veränderung fällt im Vergleich zum Vorjahr bei den Footpads auf, die statt einer glatten Oberfläche nun verbesserten Grip erahnen lassen. Serienmäßig wird eine 22er-Finne mitgeliefert.
aus der Gruppe der 110-
reicht heute ein schnelles, der 100-Liter-Klasse zumeist
WINDSURFING TESTSPECIAL
TEST FREESTYLE 100
FANATIC SKATE TE 100
Angleiten
Geschwindigkeit
Top End Control
Drehfreudigkeit
Takeoff Freestyle
Sliden
Takeoff Jump
8
9
8
10
10
10
9
AUF DEM WASSER Bei Wind unter der Gleitgrenze wirkt das Board relativ klein, aber nicht kippelig. Wer jedoch beim kleinsten Windhauch ein wenig aktiv nachhilft, wird keines der getesteten Boards schneller ins Gleiten bringen. Eine klare Verbesserung ist bei den Footpads zu verzeichnen – waren sie beim Skate vom Vorjahr noch ziemlich glatt und vergleichsweise rutschig, fühlt man sich durch die neuen Pads „eins“ mit dem Board, egal ob beim Cruisen oder in den Manövern: beide Daumen hoch! Das Brett fühlt sich am Bein sehr agil an, wird super frei und schnell, wobei die Kontrollierbarkeit auch bei viel Wind erhalten bleibt. Das ist vor allem für Sprünge und Loops ideal. Gefahrene Manöver funktionieren gut und das schmale Heck lässt sich leicht umlegen. Das Board lässt sich mit wenig Kraftaufwand aus dem Wasser poppen und slidet, sofern bei der Landung keine groben Fehler gemacht wurden, extrem schnell, aber kontrolliert weiter. Während so Newschool-Einsteiger ihre ersten Rotationsmoves durchsliden, können gute Freestyler ihren Moves mit dem Skate mehr Radikalität und Style verpassen.
16
10
9
9
10
9
9
10
JP Freestyle Pro
9
9
10
9
9
9
10
Naish Freesytle
8
9
8
9
9
9
10
Starboard Flare
8
10
9
9
8,5
9
9
Tabou Twister
8
8
10
10
10
9
8,5
AUF DEM WASSER Der Freestyle 98 PRO liegt beim Dümpeln sehr satt und kippstabil im Wasser. Durch ein bisschen Pumpen kann man den JP schon bei wenig Wind ins Rutschen bringen. Das Board gleitet früh an, wird sehr schnell und bleibt das auch beim Umsteigen für Switchmanöver. Trotz des Trends zu immer radikaleren Shapes, um den neuesten Moves gerecht zu werden, bleibt der JP gut kontrollierbar und einfach zu fahren. Durch diese Fahreigenschaften und in Kombination mit dem schmalen Heck machen Freeridesessions mit Power- oder Backwindjibes genauso viel Spaß wie das Tricksen mit Newschool-Manövern. Hier kommen sowohl Freestyleanfänger als auch Cracks voll auf ihre Kosten. Während Beginner die Kontrollierbarkeit in den Slidemoves lieben werden, können erfahrene Trickser das schmale Heck mit gewünschtem Speed um die Kurve drücken oder gleich nochmals herauspoppen. Dank der „Bumper“ bei den Footpads und den guten Schlaufen findet man einen grandiosen Halt am Board, was für Powermoves wie Ponch, Shaka oder Toad super ist. Beim neuen JP wird diesmal eine besser passende 22er- statt einer 24er-Finne (wie 2010) mitgeliefert, was den Weg in radikale Doppelmoves erleichtert und das Board auch bei viel Wind und für leichtere Fahrer zu einem echten Highlight macht.
Board, das auf der Geraden genauso viel Spaß macht wie bei Loops, Slide- und Powermoves, bei denen es sehr schnell dreht, aber immer super kontrollierbar bleibt.
Fazit: Der Shape des JP Freestyle punktet durch seine Gleitleistung, Kontrollierbarkeit und Allroundeigenschaften, bringt aber vorrangig immer noch genügend Radikalität und Agilität für die neusten Freestylemanöver mit. So werden mit diesem Brett sowohl Freestylenewcomer als auch geübte Rider richtig glücklich.
Länge: 235 cm Breite: 63,5 cm Volumen: 100 l Gewicht: 6,2 kg Finne: 22 cm
Länge: 237 cm Breite: 64,5 cm Volumen: 98 l Gewicht: 6,2 kg Finne: 22 cm
Fazit: Der Skate präsentiert sich als extrem gleitstarkes und agiles Fanatic Skate
AM STRAND Auf den ersten Blick vermutet man hier eine Kooperation der Designabteilung von Fanatic und JP-Australia. Genauso wie der Skate TE besticht auch der JP durch farbenfrohes auffälliges Design. Mit minimalen Shapeveränderungen zum Vorjahr liefert JP ein Freestyleboard mit relativ flachem und breitem Deck, das außerdem mit einem „Domedeck“ versehen ist. Dies soll vor allem für einen angenehmen Stand am Board sorgen und ein Überstrecken der Fußgelenke verhindern. Die mit „Bumpern“ ausgestatteten Footpads und die harten, jedoch bequemen Schlaufen gewährleisten einen komfortablen, aber sicheren Halt am Brett. Das Board ist serienmäßig mit einer 22 Zentimeter großen Finne ausgestattet.
17
AM STRAND Wie schon im Vorjahr mit positiver Überraschung festgestellt, wird der Freestyler von Naish auch diesmal wieder mit dem „ECO Bag“ geliefert. Statt mit Tonnen von Verpackungsmaterial wird das Board in einem dünnen Boardbag geliefert, das unnötigen Müll verhindert und auch weiterhin als Schutz für dein Brett dient. Der Shape vom Vorjahr wurde belassen: Dicke Rails unter den Footpads, relativ spitzes Tail und ein extrem flaches Deck, das dieses Jahr jedoch mit „Cutouts“ im gesamten mittleren Bereich des Boards versehen ist. Diese neue 3D-Deckgeometrie soll für mehr Stabilität und Ergonomie sorgen. Die Footpads sind weich und erscheinen griffig. Die Fußschlaufen sind hochwertig, wer diese jedoch gern schmal, aber hoch adjustiert, wird hier enttäuscht: Das äußere Neopren der Schlaufen ist relativ klein gewählt und lässt sich schwer einstellen. Mitgeliefert wird eine 22er-Finne. AUF DEM WASSER Wenn es auf dem Wasser ist, verhält sich das NaishBoard wie gewohnt: Das Angleiten erfolgt mühelos, das Brett wird extrem schnell frei und hängt loose am Fuß. Das Board lässt sich ohne viel Anstrengung aus dem Wasser hebeln und eignet sich ideal für gerade und hohe Sprünge. Im Chop wirkt das Board sehr hart und direkt, eine Folge der Steifheit des Shapes und des extrem flachen Decks. Genial im unteren und mittleren Windbereich, wird das Board bei Überpower in der Anfahrt zum Powermove etwas schwerer zu kontrollieren. Ist man aber erst einmal im Sliden, bietet das Board einem Zeit und Kontrollierbarkeit und man kann sich auf das Durchgleiten oder das erneute Abspringen zum Doublemove konzentrieren. Wer jedoch auch Oldschool-Manöver wie beispielsweise Backwindjibes machen will, sollte auf jeden Fall schon die Skills dafür mitbringen – stellt man das Board einmal auf die dicken Rails, greifen diese gnadenlos, was wenig Platz für Fehler lässt. Freestyleanfänger und erfahrene Freestyler werden aber das spritzige Fahrgefühl in Kombination mit guter Kontrollierbarkeit in geslideten Manövern lieben.
AM STRAND Tabou macht es seit Jahren vor und für 2011 haben sich auch Marken wie Fanatic und JP endlich zu gewagteren Designs und Farbkombos durchringen können. Trotzdem sticht der Twister von Tabou wieder durch seine auffälligen bunten Grafi ken auf Deck und Unterwasserschiff aus der Gruppe der Testboards heraus und beschert einem nach längerem Betrachten einen LSD-Rausch-ähnlichen Farbflash. Auffallend ist bei dem kurzen, runden und gestaucht wirkenden Board das Domedeck, das in Kombination mit dicken komfortablen Footpads und den guten Schlaufen zu einem supersicheren Stand verhelfen soll. Das Board ist wie schon im Vorjahr mit zwei 16er-Finnen ausgestattet, die aber diesmal in den neuen Slotboxen montiert werden. Durch dieses neue Finnensystem kommt es vor allem zu einer Gewichtsreduktion (verglichen mit US-Boxen) und einem verbesserten Sitz der Finnen in der Box. Diese Innovation verdanken wir dem Shaper von Tabou, Fabien Vollenweider, der dieses System auch allen anderen Firmen löbliche weise kostenlos zur Verfügung stellt, um einen Standard für die Zukunft zu schaffen, damit Firmen, Surfshops und Kunden sich nicht mich unzähligen verschiedenen Finnensystemen als nötig herumplagen müssen. AUF DEM WASSER Der Twister ist anders und das merkt man – nach einer Eingewöhnungsphase präsentiert sich der Tabou jedoch als radikales und ausnahmslos auf Newschoolfreestyle ausgelegtes Board, bei dem sich Rider tendenziell für ein größeres Segel entscheiden sollte. Im Dümpeln fühlt sich das Brett eher kippelig an. Mit genügend Segeldruck gleitet das Board allerdings gut los und wird extrem frei, ohne sonderlich schnell zu werden. Als schwererer Fahrer muss man so mehr Kraft und Energie aufwenden, um auch bei böigem Wind und Windlöchern immer im Gleiten zu bleiben. Der Tabou hängt sehr loose am Fuß und lässt sich mühelos aus dem Wasser poppen. Ist das Board erst einmal im Sliden, werden dem Rider erst die Stärken dieses Brettes bewusst. Vor allem bei flach abgesprungenen Slidemanövern und radikalen Newschool-Freestyletricks ist der Tabou Twis ter top. Abstriche gibt es für alle Oldschool-Freestyletrickser – in gefahrenen Manövern wirkt der Twister kippelig und langsam. Fazit: Das radikale Boardkonzept von Tabou ist vor allem erfahrenen
18
Fazit: Ein radikales, direktes, hartes Freestyleboard, das vor allem durch gute Kontrollierbarkeit in Slidemoves und die Möglichkeit zu hoch gesprungenen Powermoves besticht. Vor allem für Rider geeignet, die eher kleinere Segel wählen, um nicht überpowert zu sein.
Newschooltricksern und Ridern unter 80 Kilogramm zu empfehlen, die nicht auf die besten Gleiteigenschaften angewiesen sind. Wer ein radikales, leicht zu springendes und endlos slidendes Freestyleboard sucht, wird mit dem Twister fündig.
Länge: 232 cm Breite: 63 cm Volumen: 100 l Gewicht: 6,1 kg Finne: 22 cm
Länge: 233 cm Breite: 62 cm Volumen: 100 l Gewicht: 6,4 kg Finne: 2x 16 cm
FREESTYLEBOARDS
Twister 80 l – 233 cm – 58 cm Twister 90 l – 227 cm – 62 cm Twister 100 l – 233 cm – 62 cm Twister 107 l – 238 cm – 64 cm
WINDSURFING TESTSPECIAL
Naish Freestyle Jr. 75 l – 223 cm – 56 cm Naish Freestyle Wave 90 l – 240 cm – 62 cm Naish Freestyle 100 l – 232 cm – 63 cm Naish Freestyle 115 l – 237 cm – 68 cm
FREESTYLEBOARDS
TABOU TWISTER TEAM EDITION 100
WINDSURFING TESTSPECIAL
NAISH FREESTYLE 100
STARBOARD FLARE 98 WOOD CARBON
F2 RODEO 100
Starboard Flare 88 l – 239 cm – 60 cm Starboard Flare 98 l – 238 cm – 63 cm Starboard Flare 106 l – 239 cm – 65 cm
F2 Rodeo 98 l – 225 cm – 63 cm F2 Rodeo 104 l – 225,5 cm – 63 cm F2 Rodeo 107 – 225 cm – 67 cm
AM STRAND Auch Starboard hat 2011 ein bisschen tiefer in den Farbtopf gegriffen und das Design im Gegensatz zum Vorjahr etwas auffälliger gestaltet. Wie schon in den letzen Jahren kommt der Flare mit einem ausgeprägten Domedeck daher. Der Shape wirkt relativ lang, die Nose hat mehr Scoop als die meisten anderen Shapes. Apropos Brettspitze, der Starboard ist das letzte Brett seiner Art, welches noch über keinen runden Noseshape verfügt. Das dicke, aber schmale Pummelheck lässt eine gute Portion Sicherheit in Slidemoves vermuten. Die auffällig schräg zur Fahrtrichtung montierten Schlaufen sind komplett neu überarbeitet, lassen sich sehr leicht verstellen und bieten den wohl besten Komfort aller Schlaufen der Testboards. Benutzerfreundlich auch die Angaben am Brett: So ist die empfohlene Mastfußposition genauso markiert wie „more slide“- bzw. „more grip“-Angaben an der US-Box-Schiene. Die Finne misst relativ lange 24 Zentimeter. AUF DEM WASSER Trotz der minimalen Änderungen (am Papier) des Shapes sind die Eigenschaften des Boards gleich geblieben. Der langgezogene Shape wirkt in Dümpelfahrt etwas kippelig und klein, sobald aber die erste Böe aufs Segel trifft, gleitet der Starboard schon los – ob man will oder nicht, das Board ist mit der beste passive Angleiter der Gruppe. Auch in den Schlaufen wirkt das Brett klein und erreicht einen sehr hohen Topspeed und ist dabei direkt und hart. Kein Wunder, wurden doch seit einigen Jahren immer wieder Elemente aus den Slalomboards mit ins Board gepackt. Durch das Domedeck hat man einen komfortablen Stand auf dem Brett. Für den Take-off erfordert das Board ein wenig mehr Krafteinsatz, hier kann man sich aber mit einer kürzeren Finne als der für Newschool zu langen 24-ZentimeterSerienfinne helfen, Sorgen über dann fehlende Speed- und Gleitperformance braucht man sich keinesfalls zu machen. So direkt sich das Brett fährt, so slidet es auch – superschnell und hart. Gleitet man so im totalen Flachwasser beinahe jeden Move durch, sollte man in choppy Bedingungen gut landen, grobe Fehler verzeiht das Board nicht. Wer hin und wieder auch seine Oldschooltricks auspacken will, ist auf dem Flare bestens beraten, egal ob Carving 360 oder One-handed-Duckjibe, das Board dreht eng und lässt sich super auf die Kante stellen.
AM STRAND „Wie kurz ist dieses Board denn?“, wundert man sich, wenn man den F2 Rodeo das erste Mal vor sich liegen hat. Der Shape ist mit 225 Zentimetern extrem kurz und man kann sich vorstellen, wie radikal das Brett zu fahren ist. Das eher langweilige Design des letzten Jahres wurde durch ein Allover-Schachbrettmuster ersetzt und ein altes F2-Logo aus den besten Zeiten der Firma ersetzt. Die Pads und Schlaufen wirken hochwertig. Das Heck ist relativ dick und rund, die Nose rund und ziemlich dünn. AUF DEM WASSER Am Strand täuscht nicht. Kein zweites Board im Test ist derart auf radikalen Newschool-Freestyle ausgerichtet. Einmal im Sliden, hört der Shape nicht auf sich zu drehen, sodass einige Tester Probleme damit hatten, nach einem Flaka gerade weiterzugleiten und nicht einen doppelten zu drehen. Der Shape dreht so radikal und eng wie die wenigsten der Gruppe. Der Take-off ist mit dem F2 neben dem Tabou am leichtesten. Das Brett generiert für den Shape unerwartet hohen Speed, bleibt gut zu kontrollieren, einzig bei hohem Chop muss man achtgeben, mit dem flachen Shape nicht im Kabelwasser hängen zu bleiben. Um in´s Gleiten zu kommen, empfiehlt es sich, aktiv zu fahren und schon im Dümpeln den vorderen Fuß in die Schlaufe zu stellen. Einzig Windsurfer, die auch gern mal einen Langschlag fahren und eine Oldschoolsession einlegen, werden enttäuscht sein. Dafür ist der Rodeo nicht gemacht.
Fazit: Das klein wirkende, sehr schnelle Board vermittelt ein hartes, direktes Fahrgefühl, was speziell gute bis sehr gute Newschooler, die meterhoch und radikal durch Powermoves springen wollen, ansprechen sollte.
Fazit: Gibt es für Oldschool-Freestyler bessere Boards, können TopFreestyler und all jene, die es werden wollen, mit dem radikalsten Board im Test nichts falsch machen. Hat man sich einmal an das sehr kurze, flache Board gewöhnt, wird man nach kurzer Zeit die Moves sicherer, höher und schneller als zuvor aufs Wasser knallen können. Eine absolute Newschool-Empfehlung!
Länge: 237 cm Breite: 62,5 cm Volumen: 98 l Gewicht: 6,45 kg Finne: 24 cm
Länge: 225 cm Breite: 63 cm Volumen: 98 l Gewicht: 6,3 kg Finne: 20 cm 19
D
ie Lieblingskategorie des Chefredakteurs. Die
superschnell und ehrlich gesagt war es uns kaum
Eier legenden Wollmilchsäue der Windsurf-
möglich, die Unterschiede herauszufahren. Je nach
welt. Sieben verschiedene Konzepte haben wir ge-
Tagesform waren wir mal mit dem einen, dann wie-
testet. Sie fühlen sich alle erstaunlich unterschiedlich
der mit dem anderen Board schneller. Wir haben es sogar mit GPS-Geräten ana-
an und trotzdem liegen sie sehr dicht beieinander. Beispiel Topspeed: Hier sticht
JE NACH TAGESFORM WAREN WIR
absoluten Topspeeds, ge-
der Fanatic Hawk deutlich
MAL MIT DEM EINEN, DANN WIE-
messen in Knoten, lagen die
heraus. Er ist eher auf Per-
DER MIT DEM AN DEREN BOARD
Boards so dicht beieinander,
formance als auf Manöver ausgelegt und so ist der Spitzenwert in dieser Dis-
SCHNELLER. WIR HABEN ES SOGAR MIT GPS-GERÄTEN ANALYSIERT.
von dem Hawk mal abgesehen, sodass alle Boards den Spitzenwert
zehn
Punkte
erhalten haben. Wir wieder-
ziplin die logische Konse-
20
lysiert. Auch hinsichtlich des
quenz. Auf Raumschotkursen hatten wir das Gefühl,
holen uns: Der persönliche Geschmack entscheidet in
slalomähnliche Geschwindigkeiten zu erreichen …
dieser Kategorie wohl mehr als in allen anderen. Un-
Nun aber zu glauben, die anderen Boards seien lah-
sere Beschreibungen helfen dir hoffentlich weiter bei
me Enten, ist absolut falsch. Alle anderen sind auch
deiner Entscheidung.
Angleiten
Beschleunigung
Geschwindigkeit
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Exocet Cross
10
9
10
10
10
10
Fanatic FreeWave
10
9,5
10
10
9,5
10
Fanatic Hawk
10
10
12
8
8
8,5
Starboard Kode
9,5
9,5
10
10
9
9,5
Tabou 3S
9,5
9,5
10
10
10
10
Thommen CrossX
9,5
9,5
10
9,5
9,5
9,5
CROSSOVERBOARDS
CROSSOVERBOARDS WINDSURFING TESTSPECIAL
TEST CROSSOVER 95
WINDSURFING TESTSPECIAL
EXOCET CROSS III 94
Cross III 84 l – 235 cm – 57 cm Cross III 94 l – 240 cm – 60 cm Cross III 104 l – 245 cm – 63 cm Cross III 114 l – 243 cm – 67 cm
AM STRAND Im vergangenen Jahr hat Exocet den Cross 94 nach drei Jahren sehr erfolgreichen Jahren neu gelauncht und ist damit ein hohes Risiko eingegangen. Mittlerweile hat es sich rumgesprochen, nicht erst seit unserem Test in Ausgabe 01-2010: Die Jungs haben einen Volltreffer gelandet. In guter Tradition wird dieser Shape nun erst einmal beibehalten (samt Design), was wir sehr vernünftig finden. Wie schon 2010 kommen auch 2011 alle ExocetBoards wieder mit einem vom ersten Eindruck her sehr einheitlichen, parallelen Outline daher. Nose und Heck sind runder und der Bugbereich dünner und flacher. Die Pads mit Heel Cushions (DDSA genannt) sind Weltklasse. Die Finne, eine 27 Zentimeter lange Select-Freestyle-Wavefinne, passt super zum Board. Der Shape ist interessant: Während sich die Outline und der Kantenshape eher an einem Waveboard orientieren, ist die Scoop-Rocker-Linie vom hauseigenen Slalomboard Warp beeinflusst. Dieser Mix soll dem Board auf der einen Seite bessere Carvingeigenschaften (auf der Welle) verpassen, zum anderen aber dafür sorgen, dass das Angleiten und der Topspeed einem Freerideboard in nichts nachstehen. AUF DEM WASSER Beim Dümpeln liegt der Cross tief im Wasser, ist stabil und Fehler verzeihend. Dank der breiten Bugpartie reicht eine leichte Böe und das Board wird über die Wasserkante geliftet. Es geht also wirklich sehr früh los und beschleunigt schnell auf einen hohen Topspeed. Der Cross III ist deutlich in der schnellsten Gruppe und ist dabei auch dank der sensationellen Stoßdämpfer in den Fußpads immer angenehm zu fahren. Der Einfluss des Slalomboards Warp auf den Cross ist spürbar. Gerade mit den Schlaufen auf der äußeren der beiden Plugreihen kommt echtes Freeridefeeling auf. Schmeißt man sich dann in die erste Kurve, wird’s erotisch. Der Cross dreht so eng um die Kurve, ohne zu verschneiden, dass man aus jedem Turn mit einem Grinsen auf dem Gesicht rauskommt. Das macht ihn auch in der Welle zum sensationellen Begleiter, wo selbst Wave-Einsteiger dank des Shapes mit der breiten Nase ihre ersten Cutbacks zelebrieren können, da sie immer wieder von der Welle zurückgeworfen werden. Dabei hält der Cross auch im Turn seine Geschwindigkeit und ist absolut schmerzresistent gegen Fußfehler. Mit den Schlaufen auf der inneren Position ist er als Waveboard für Schwachwindtage eine echte Empfehlung.
FANATIC FREEWAVE 95
Fanatic FreeWave 75 l – 235 cm – 56 cm
Fanatic FreeWave 115 l – 244 cm – 66 cm
Fanatic FreeWave 85 l – 238 cm – 58,5 cm Fanatic FreeWave 95 l – 240 cm – 61 cm Fanatic FreeWave 105 l – 242 cm – 63,5 cm
AM STRAND Ähnlich wie beim Exocet Cross hat auch Fanatic den Freewave zur Saison 2010 erstmalig nach drei sehr erfolgreichen Jahren verändert. Shaper Sebastian Wenzel hat es geschafft, den FreeWave, immerhin eines der meistverkauften Boards der Fanatic-Range, tatsächlich zu verbessern, und so geht das Brett unverändert in die Saison 2011. Es ist kein Geheimnis, dass eines der mittlerweile vierzehn Boards im und auf dem Windsurfmobil vom Chefredakteur Alexander seit Jahren der FreeWave 95 ist, gehört es seiner Meinung nach als großes Waveboard mit sensationellen Gleit- und Turneigenschaften zu den besten Boards auf dem Markt. Auch 2011 wird es fünf Größen (75, 85, 95, 105 und 115 Liter) und in zwei Bauweisen geben (Custom Wood Sandwich sowie die Team Edition). Der Shape wirkt kompakt, was vor allem die etwas breitere und rundere Frontpartie bewirkt. Runder und zusätzlich weicher sind in diesem Bereich auch die Rails. Das Board ist tadellos ausgestattet: gute Pads, gute Schlaufen und eine ausgezeichnet zum Board passende, 27 Zentimeter große G10-Finne. AUF DEM WASSER Dank der etwas breiteren Nosepartie braucht man seine Füße nicht zu 100 Prozent richtig platzieren, um die Balance des Brettes zu wahren. Die Nase liegt satt auf dem Wasser und bietet auch nicht so geübten Windsurfern eine gute Stabilität. Hinsichtlich der Beschleunigung und der Endgeschwindigkeit ist der FreeWave auf einem hervorragenden Niveau und bietet obendrein eine sehr gute Laufruhe, die auch Aufsteiger ihre ersten schnellen Fahrten mit einem kleineren Board so richtig genießen lassen. Das deutliche V im Unterwasserschiff bügelt auch übelsten Chop aus und sorgt dafür, dass man nicht so schnell an seine Grenzen kommt. Dieses Fahrgefühl sorgt dafür, dass man ein wenig das Gefühl hat, nicht richtig schnell zu werden. Vergleichsfahrten zeigen: Es kommt nur der Hawk am FreeWave vorbei und der ist ja noch mal ganz anders positioniert. Diese verbesserte Kontrolle macht sich ebenfalls in Manövern bemerkbar. Das Board verspringt nicht, egal wie schnell und eng man es um die Kurve tritt. Alles in allem hat der FreeWave einen wirklich tollen Allroundcharakter in Welle-, Freestyle- oder Freemoveeinsatz und besticht mit einer Performance auf höchstem Niveau. Er erlaubt dem Fahrer noch längere Sessions, da Laufruhe und Kontrolle in einem hohen Maß gegeben sind.
Pro: Herausragende Gesamtperformance. Contra: Man kann das Windsurfboard nicht heiraten.
Pro: Einer der besten Allrounder auf dem Markt. Contra: Man darf ein Board immer noch nicht heiraten.
Bauweise: Single Shot Glass/ Carbon Wood | Länge: 240 cm | Breite: 60 cm Volumen: 94 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.900 g Relation (Gramm je Liter): 73,4 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.500 g Finnenlänge (Material; System): 27 cm (GFK; PB) Empfohlene Segelgrößen: 4.0 bis 6.8 qm | Preis: 1.449,- Euro
Bauweise: Carbon Kevlar Light Finish | Länge: 240 cm | Breite: 61 cm Volumen: 95 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.730 g Relation (Gramm je Liter): 70.8 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.800 g Finnenlänge (Material; System): 27 cm (G10;PB) Empfohlene Segelgrößen: 4.5 bis 6.7 qm | Preis: 1.899,- Euro 21
AM STRAND Der Hawk geht im Vergleich zum Vorjahr unverändert in die neue Saison. Leider hat Fanatic nicht unsere Bitte erhört, noch eine Plugposition weiter mittig bei den vorderen Schlaufen anzubieten, das hätte den Einsatzbereich des Boards noch einmal deutlich erhöht. Dazu unten mehr. Vier Modelle gibt es (100, 110, 120 und 135 Liter) in zwei unterschiedlichen Bauweisen (Wood Sandwich Light und Aramid Carbon Sandwich). Auf den ersten Blick sieht der Hawk etwas pummelig aus, die Kanten und das Heck wirken voluminös. Der Shape wirkt gedrungen und breit, mit runder Outline. Im Unterwasserschiff fällt im vorderen Bereich die Doppelkonkave auf. Im hinteren Teil des Unterwasserschiffs findet man dann ein deutliches V, zur Verbesserung der Kontrolle bei Topspeed. Sehr auffällig beim Hawk sind die beiden Plugreihen der vorderen Fußschlaufen. Sie bieten die Optionen „weit außen“ und „monsterweit außen“, sodass der Anspruch von Shaper Sebastian Wenzel deutlich wird: Mit dem Hawk soll die Post abgehen! Die Ausstattung ist gut: Schlaufen und Pads geben guten Halt, die 34er-Finne aus G10 hat einen deutlichen Freerideeinschlag. AUF DEM WASSER Der Hawk fühlt sich shapebedingt größer an als draufsteht. Das Board liegt satt auf dem Wasser, verzeiht dank der voluminösen Rails auch Trittfehler spielend und kommt ins Gleiten, während alle anderen noch im Dümpeln sind. Ein Augenschlag und der Hawk hat Topspeed erreicht. Durch die sehr weit außen positionierten Schlaufen hat man fast das Gefühl, man steht auf einem Slalomboard. Und auch hinsichtlich der Performance steht der Hawk dieser Gruppe nach erstem Anschein in nichts nach. Das Board ist eine Rakete, wodurch jede kleine Welle zur Abschussrampe in den zweiten Stock wird. Voll angepowert fährt das Board nur noch über die Finne und wird dann ähnlich sportlich zu fahren wie der Falcon. Unserer Meinung nach schränken die Plugpositionen das Board zu sehr ein. Deshalb haben wir Richtung Boardmitte einfach welche in den Hawk hineingeschraubt und siehe da, man kann mit ihm auch tatsächlich im Cruise-Modus ohne Schweiß auf der Stirn dahingleiten. Ebenso haben wir die Finne gegen die des Vorgängermodells getauscht (gleicher Shape, allerdings nur 28 Zentimeter). Erstaunlicherweise hat das die Performance nicht geschmälert, sondern einfach nur für mehr Laufruhe gesorgt, da das Board nicht mehr ganz so weit aus dem Wasser liftet.
22
Tabou 3 Style 116 l – 240 cm – 66 cm
Tabou 3 Style 86 l – 238 cm – 58,5 cm Tabou 3 Style 96 l – 239 cm – 61 cm Tabou 3 Style 106 l – 242 cm – 64 cm
AM STRAND Den 3S von Tabou gibt es zur neuen Saison in fünf Größen (76, 86, 96, 106 und neu 116 Liter) sowie jeweils in zwei Bauweisen (PVC und LTD). Die Shapes sind bis auf den 86er und den neuen 116, der die Lücke als großes Freestyle-Waveboard füllen soll, für die neue Saison gleich geblieben. Als Allrounder soll er vor allem jene Kunden begeistern, die auf der Suche nach nur einem Board sind, anstatt für unterschiedliche Bedingungen immer gleich eine große Auswahl mit dabei haben zu müssen. Die beiden großen 3S (96 und 106) hatten im vergangenen Jahr eine komplett überarbeitete Scoop-Rocker-Line, eine veränderte Outline und auch einen neuen Railshape bekommen. Ziel von Shaper Fabien Vollenweider war es, die Manövereigenschaften in der Welle zu verbessern, ohne die tollen Freemove-Eigenschaften über Bord zu werfen. Auf den ersten Blick fallen einem die spitze Nase und das deutliche Squaretail auf. Letzteres soll dazu beitragen, dass auch noch so radikale Richtungswechsel auf der Welle möglich sind. Die Ausstattung des Boards ist sehr gut. Die Pads sind dank der Heel Cushions superbequem, die Schlaufen sind gut und auch die mitgelieferte GFK-Finne passt gut zum 3S 96 (28 Zentimeter). AUF DEM WASSER Der 3S hatte im vergangenen Jahr einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht und begeisterte uns auch 2011 wieder. Die größte Veränderung zum Vorgängershape ist, dass das 3S in Sachen Topspeed nun in der Spitzengruppe mitfährt. Er gleitet dabei sehr frei über das Wasser und hängt loose am Fuß, sodass das gemütliche Cruisegefühl des Vorgängers Schnee von gestern ist. Das Speedlimit wird beim 3S in erster Linie vom Fahrer beeinflusst. Gute Piloten können den 3S zu wirklich erstaunlichem Topspeed pushen. Wer es nicht so sportlich mag, kann auch einfach in aufrechter und manöverorientierter Haltung dahincruisen und die Laufruhe und die dicken Pads genießen, die jeden harten Chop schlucken. Dann ist das Board Fehler verzeihend und eine angenehm zu fahrende Plattform. Der 3S ist eine super Plattform als Bump-and-Jump-Board, prädestiniert für die Ostsee und Flachwasser. Auch in der Welle macht der 3S eine gute Figur! Die Schlaufen einfach in die vorderen Plugpositionen schrauben und gern eine etwas kleinere Finne drunter, schon biete der 3S tolle Carvingeigenschaften mit schönen Bottom Turns und leicht zu erlernenden Cutbacks. Und so ist er nach wie vor als One-Board-only eine echte Empfehlung.
Pro: Bump-and-Jump-Maschine mit Highspeed. Contra: Plugpositionen weit außen. Finne sehr groß.
Pro: Der 3S ist ein super variables Board ohne Schwächen. Contra: Wo nichts ist, kann man nichts schreiben.
Bauweise: Wood Sandwich | Länge: 245 cm | Breite: 62 cm Volumen: 100 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.080 g Relation (Gramm je Liter): 60.8 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.200 g Finnenlänge (Material; System): 34 cm (G10;PB) Empfohlene Segelgrößen: 4.5 bis 7.5 qm | Preis: 1.799,- Euro
Bauweise: Flexlight CK | Länge: 239 cm | Breite: 61 cm Volumen: 96 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.280 g Relation (Gramm je Liter): 65,4 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.100 g Finnenlänge (Material; System): 28 cm (GFK;PB) Empfohlene Segelgrößen: 4.2 bis 6.6 qm | Preis: 1.699,- Euro
CROSSOVERBOARDS
Tabou 3 Style 76 l – 232 cm – 57 cm
WINDSURFING TESTSPECIAL
Fanatic Hawk 100 l – 245 cm – 62 cm Fanatic Hawk 110 l – 245 cm – 65 cm Fanatic Hawk 120 l – 245 cm – 68 cm Fanatic Hawk 135 l – 245 cm – 73 cm
CROSSOVERBOARDS
TABOU 3S 96
WINDSURFING TESTSPECIAL
FANATIC HAWK 100
STARBOARD KODE 94
THOMMEN CROSSX 97
Kode 68 l – 228 cm – 53.5 cm Kode 74 l – 234 cm – 54 cm Kode 80 l – 232 cm – 56 cm Kode 86 l – 237 cm – 58.5 cm Kode 94 l – 237 cm – 60.5 cm
CX 87 l – 242 cm – 57 cm CX 97 l – 244 cm – 59,5 cm CX 107 l – 246 cm – 63 cm CX 117 l – 253 cm – 65,5 cm
Kode 103 l – 237 cm – 64.5.cm Kode 113 l – 237 cm – 68 cm Kode 123 l – 236 cm – 72 cm Kode 137 l – 246 cm – 74.5 cm
AM STRAND Der Kode von Starboard ist 2011 in drei unterschiedlichen Bauweisen (Wood Carbon (im Test), Wood und Technora) sowie in acht Größen (68, 74, 80, 86, 94, 103,113, 123 Liter) erhältlich. Je kleiner, desto wavelastiger, je größer, desto freemoveorientierter. Der 94er liegt fast genau in der Mitte und soll eine „Wave-Freestyle-Maschine“ sein. Das Brett soll laut Hersteller auch für die neue Saison die perfekte Mischung aus Power und perfekten Manövereigenschaften bieten. Der neue Shape des 94-Liter-Boards ist durch ein dünneres Seitenprofil gekennzeichnet, welches den Schwerpunkt senken und mehr Kontrolle über das Brett erlauben soll. Des Weiteren wurde das Tail schmaler gemacht, um mehr Drehfreudigkeit zu erreichen, gleichzeitig aber das Volumen an den Rails am Tail erhöht, um mehr Kontrolle über dem hinteren Fuß zu erlangen und sowohl einfaches Fahren als auch schwierige Manöver komfortabler zu gestalten. Wie schon 2010 gibt es eine 28-Zentimeter-Crossoverfinne mit US-System zum Board dazu. AUF DEM WASSER Die Shapeveränderungen am Kode 94 werden auf dem Wasser im Vergleich zum Vorjahresmodell schon nach wenigen Schlägen deutlich. War der Kode 94 aus 2010 unserer Meinung nach als großes Waveboard eine sehr gute Option, ist der 2011er-Kode deutlich in Richtung Freemovecharakteristik gewandert. Das dickere Heck lässt das Board zwar nach wie vor sehr gut carven, doch ist der Kurvenradius nicht mehr ganz so vielseitig wie noch beim Vorgänger. Insbesondere enge Turns erfordern mehr Druck auf die Kante. Was für schwere Fahrer überhaupt kein Problem darstellt, ist für leichte Fahrer nicht ganz so einfach umzusetzen. Langgezogene Radien sind aber sensationell mit dem Kode zu fahren und so wird es für leichte Fahrer nur dann schwierig, wenn sie kleine Ostseewellen radikal mit dem Kode abreiten wollen. Dafür sind andere Performancewerte besser geworden. Der 2011er-Kode geht früher los, beschleunigt schneller und wirkt auch insgesamt lebendiger. Es ist nun ein sehr gutes Bump-and-Jump-Board, mit dem man jede kleine Welle als Abschussrampe nutzen kann. Der Abdruck ist wirklich sehr gut und so werden auch Windsurfer ihren Spaß mit dem neuen Kode haben, die auch den einen oder anderen Freestyletrick fahren wollen. Pro: Vielseitiges Bump-and-Jump-Board mit tollen Fahreigenschaften. Contra: Für enge Turns auf kleinen Wellen braucht der Fahrer mehr Ge-
AM STRAND Das CrossX ist in vier Größen von 87 über 97 und 107 bis zu 117 Litern erhältlich. Wir haben die 97-Liter-Version getestet, welche ebenso schlicht wie hochwertig daherkommt. Das durch das Deck und Unterwasserschiff schimmernde Bambusholz wirkt sehr stylish und macht das Brett zu etwas Besonderem im Vergleich zu den bunten Mitbewerbern. Das Board erscheint auf den ersten Eindruck relativ dünn, mit dennoch ausgeprägten Rails, welche sich zum Tail hin stark verjüngen. Das Volumen ist eher im hinteren Bereich konzentriert, ab der Mastschiene Richtung Heck. Auf dem leichten Dome Deck bietet sich für die hintere Fußschlaufe eine Single- und eine Double-Strap-Option, für den vorderen Fuß kann man zwischen einer inneren und einer äußeren Plugreihe auswählen. Das Unterwasserschiff hat ein zu Nose und Tail hin deutlich zunehmendes V. Sprichwörtlich mit an Board ist eine hochwertige 30-Zentimter-Crossoverfinne von Meanline mit Powerbox-System. Die Pads bieten in Kombination mit den Schlaufen guten Halt und ermöglichen direkten Kontakt zum Board. AUF DEM WASSER Wir sind das letzte Mal ein CrossX für unseren Jahrbuchtest 2007 gefahren und waren sofort schwer beeindruckt. Und so hat es uns nicht überrascht, dass wir auch das aktuelle Modell sofort ins Herz geschlossen haben. Für die typischen Bedingungen auf der Ostsee ist das CrossX ein echtes FUNboard. Es ist schnell, hängt leicht am Fuß und bietet sensationelle Halseneigenschaften, insbesondere bei weiteren Turns. Das Brett schneidet wie ein heißes Messer durch Butter und animiert einen, mit immer höheren Speed den Richtungswechsel zu versuchen. Die Finne bietet bei normaler Fahrt eine sensationelle Performance und animiert das Brett zu Höchstleistungen. Und so ist das CrossX eines der schnellsten Bretter der Gruppe, wenn es sie nicht sogar anführt. Der Ritt ist dabei jederzeit kontrollierbar und aufregend zugleich. Das Board lässt einen die Umgebung zwar spüren, allerdings nie unangenehm, sondern immer mit dem richtigen Maß. Das CrossX wird seinen Ansprüchen als Freemoveboard sehr gerecht! Wer ab und zu auch mal in die Welle möchte, dem empfehlen wir, eine kleinere und waveorientiertere Finne in das Brett zu schrauben. Damit kann man den Einsatzbereich noch einmal deutlich erweitern. Wer leider selten Wellen zu Gesicht bekommt und hauptsächlich auf Flachwasser unterwegs ist, wird mit dem CrossX einen Begleiter bekommen, der dank seiner tollen Performance sehr viel Spaß macht.
wicht oder eine gute Technik.
Pro: DAS Bum-and-Jump-Board schlechthin. Contra: Nach unseren Kriterien nichts zu kritisieren.
Bauweise: Wood Carbon | Länge: 237 cm | Breite: 60.5 cm Volumen: 94 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.640 g Relation ( Gramm je Liter): 70.6 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): 6.700 g Finnenlänge (Material; System): 28 cm (G10;UB) Empfohlene Segelgrößen: 4.5 bis 6.5 qm | Preis: 1.849,- Euro
Bauweise: Carbon X75/ revoXskin/ BambO2 | Länge: 244 cm | Breite: 59,5 cm Volumen: 97 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.600 g Relation ( Gramm je Liter): 68.0 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): k.A. Finnenlänge (Material; System): 30 cm (G10, PB) Empfohlene Segelgrößen: 4.4 bis 7.4 qm | Preis: 1.699,- Euro 23
FREERIDEBOARDS WINDSURFING TESTSPECIAL
TEST FREERIDE 120
D
ie Kategorie Freeride 120 ist eine der erfolg-
Einige kamen mit der Kurzfristigkeit unserer Ansetzung
reichsten im Windsurfbusiness. Diese Boards
(Erstkontakt acht Wochen vor Testbeginn …) nicht
zählen zu den meist verkauften auf dem Markt. Acht
klar und haben es versäumt, uns etwas zu schicken
unterschiedliche Typen haben wir für dich getestet.
(z.B. F2, Surf Line Munich), andere nennen unseren Test „unberechenbar“ und
Wir sind dabei auch noch einmal die Boards gefahren,
ACHT UNTERSCHIEDLICHE TYPEN
schicken uns deshalb nichts.
die ihre Shapes im Vergleich
HABEN WIR FÜR DICH GETESTET.
Und es stimmt. Unser Test
zu den Vorjahresmodellen nicht verändert haben. Das
WIR SIND DABEI AUCH NOCH
rantieren
vorab
keinem
waren der Fanatic Hawk
EINMAL DIE BOARDS GEFAHREN,
Brand gute Noten und wir
und der Exocet Sting. Den
DIE IHRE SHAPES IM VERGLEICH ZU
lassen uns in die Tests auch
Starboard Carve haben wir ebenfalls bereits Anfang des Jahres getestet. Er wurde
DEN VORJAHRESMODELLEN NICHT VERÄNDERT HABEN.
nicht reinreden. Das passt so manchem nicht, denn das macht das Ergebnis – unberechenbar. Es gibt
vom Hersteller zwischen den eigentlichen Erscheinungsterminen gelauncht und läuft
Menschen in der Branche, die nicht verstanden haben,
unverändert weiter. Auch für diese Kategorie haben
dass wir für dich testen und nicht für Product- oder
wir wieder alle eingeladen, uns Material zu senden.
Marketing-Manager. Deshalb: viel Spaß beim Lesen!
Angleiten
Beschleunigung
Geschwindigkeit
Top end control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Exocet Sting
9,5
8,5
9
9,5
9
9,5
Fanatic Hawk
9,5
10
10
8
8,5
8
Fanatic Shark
9
9
9,5
10
10
10
Naish Nitrix
9
9
9
9,5
10
10
Starboard Carve
9
9
9
10
9
9,5
Starboard Futura
10
10
10
9,5
8
9
Tabou Rocket
9,5
9,5
9,5
9,5
8,5
9,5
9
9,5
9,5
8,5
9
9
Thommen FreeX 24
ist unberechenbar. Wir ga-
AM STRAND Der Sting bleibt, nach komplettem Re-Shape zur Saison 2010, für die kommende Saison genauso wie dieser Testbericht im Vergleich zu unserer letzten Veröffentlichung unverändert. Auffällig sind das unglaublich flache Deck und die sehr parallele Outline. Der Sting ist mit guten Pads mit weichen Heel Cushions ausgestattet (DDSA). Die Fußschlaufen sind sehr bequem, das Verstellen jedoch gerade bei frischeren Temperaturen kein Vergnügen. Das Board bietet zwei Fußschlaufen-Plugoptionen zum Freeriden und hat dazu noch eine sehr weit innen liegende dritte Option für Kinder und Windsurfer, die erste Erfahrungen mit dem Schlaufenfahren machen wollen. In diesem Setup ist die hintere Schlaufe eine Singleschlaufe. Das Unterwasserschiff beginnt an der Nose mit einer Monokonkave, die in eine leichte Doppelkonkave mit einem deutlichen V übergeht. Auf Höhe der vorderen Fußschlaufen existiert nur noch eine leichte Doppelkonkave mit einem kleinen V. Auf Höhe der hinteren Schlaufen wird das V wieder deutlicher. Die Doppelkonkave bleibt minimal ausgeprägt. Zum Heck laufen Doppelkonkave und V dann aus. AUF DEM WASSER Das Board ist die stabilste Plattform im Wasser, sodass die sehr weit innen liegenden Plugs zum Erlernen des Fußschlaufenfahrens wirklich sinnvoll sind. Denn mit dem Sting 124 werden sich sowohl Kinder als auch leichte Erwachsene spielend an diese Hürde herantrauen können. Das Thema Angleiten ist keines für den Sting, denn er geht schnell und spielerisch über den kritischen Punkt hinweg und liegt dabei mehr als ruhig auf dem Wasser. Die Beschleunigung ist nicht so explosiv, wie es die vom Hersteller gewünschte Positionierung vermuten ließe. Denn der Sting explodiert nicht auf den Topspeed, sondern lässt es eher ruhig angehen und bietet damit auch Freerideaufsteigern genügend Zeit, sich den nötigen Halt in den Schlaufen zu sichern. In Gleitfahrt verlässt einen der Eindruck nicht, mit dem Sting einen sehr gutmütigen Partner unter den Füßen zu haben, der einen niemals unverhofft abschütteln würde. Trotzdem lässt sich der Sting auf einen hohen Topspeed bringen, irgendwann wird er lediglich von der etwas zu weichen Finne ausgebremst. Sportlich ambitionierte Windsurfer werden das Brett mit einer guten Finne zu deutlich höheren Speedwerten bringen können. In Manövern verzeiht das Board viele Fehler. Nach dem Segelschiften haben auch Anfänger genügend Zeit, sich auf die neue Fahrtrichtung einzustellen.
26
AM STRAND Der Hawk ist das performanceorientierte Freerideboard von Fanatic. Der Hawk 120 ist das zweitgrößte Board aus der vier Größen umfassenden Hawk-Reihe. Er ist in der Standardbauweise und in der leichteren LTDBauweise erhältlich. Letztere haben wir getestet. Der Shape geht unverändert, wie damit auch dieser Testbericht, in die neue Saison. Auf den ersten Blick fällt die eher runde Outline auf. Der Hawk ist mit Standardpads und Standardschlaufen ausgestattet. Er bietet zwei unterschiedliche Plugoptionen, wobei beide Reihen sehr weit außen liegen. Die hintere Schlaufe lässt sich auch als Singleschlaufe fahren. Das Unterwasserschiff hat im vorderen Bereich eine Doppelkonkave mit V. Kurz vor der Mastschiene wird das V sehr ausgeprägt, ab der Mastschiene läuft die Doppelkonkave in Richtung Heck aus und ist nur noch leicht vorhanden. Das V bleibt deutlich und wird Richtung Heck immer stärker. Das Board hat ein schmales Pintail mit viel Volumen. Die mitgelieferte Finne ist eine sehr gute G10-Freeridefinne mit 39 Zentimeter Länge. AUF DEM WASSER Der Hawk 120 LTD sticht so deutlich aus seiner Testgruppe hervor, dass er im Vergleich zu klassischen Freerideboards fast deplatziert wirkt. Mit den Schlaufen weit auf den Kanten hat man eher das Gefühl, auf einem Slalomboard als auf einem Freerideboard zu stehen. Trotz gefühlt weniger als 120 Liter Volumen geht der Hawk sehr früh los und die Beschleunigung ist als explosiv zu beschreiben. Man kommt so schnell auf Touren, dass nicht ganz so geübte Windsurfer Probleme haben werden, rechtzeitig in die Schlaufen zu kommen. Beim Topspeed hat das Board scheinbar keine Grenze. Je mehr Wind man im Segel hat, umso schneller wird man. Das Board fliegt übers Wasser und man sollte alle seine sieben Sinne permanent auf Hochtouren laufen haben, um das Board bei seiner Lichtgeschwindigkeit kontrollieren zu können. Von klassischen Freeridesegeln fühlt sich der Hawk fast unterfordert. Denn während er noch schneller werden möchte, ist bei den meisten Testsegeln irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht. Positioniert man sich eher aufrecht, kann man auch entspannt mit dem Hawk dahingleiten, doch der Reiz, das Board immer schneller werden zu lassen, lässt einen nicht los. In Manövern muss man sich bei der Einleitung der Halse etwas stärker konzentrieren und man sollte beherzt die Leekante drücken. Dank der hervorragenden Gleiteigenschaften kommt man auch nach Fußfehlern durch die Halse, ohne dabei zu viel an Geschwindigkeit zu verlieren.
FREERIDEBOARDS
Fanatic Hawk 100 l – 245 cm – 62 cm Fanatic Hawk 110 l – 245 cm – 65 cm Fanatic Hawk 120 l – 245 cm – 68 cm Fanatic Hawk 135 l – 245 cm – 73 cm
WINDSURFING TESTSPECIAL
Exocet Sting DT 114 l – 245 cm – 68 cm Exocet Sting DT 124 l – 247 cm – 73 cm Exocet Sting DT 134 l – 250 cm – 78 cm Exocet Sting DT 148 l – 259 cm – 85 cm
FREERIDEBOARDS
FANATIC HAWK 120
WINDSURFING TESTSPECIAL
EXOCET STING 124
FANATIC SHARK 120
STARBOARD CARVE 121
Fanatic Shark 105 l – 240 cm – 65 cm Fanatic Shark 120 l – 245 cm – 69 cm Fanatic Shark 135 l – 245 cm – 73 cm Fanatic Shark 150 l – 250 cm – 78 cm
Carve 121 l – 251 cm – 68 cm Carve 131 l – 251 cm – 71 cm Carve 141 l – 252 cm – 73 cm Carve 151 l – 254 cm – 79.5 cm
Fanatic Shark 165 l – 255 cm – 83 cm
AM STRAND Die Shark-Reihe bildet die klassische Freeridelinie von Fanatic. Nach zwei Jahren ohne Shapeveränderungen geht das zweitkleinste Board der Reihe mit einem neuen Shape in die Saison 2011. Das Board hat nun 120 statt 125 Liter und ist bei gleicher Breite (69 Zentimeter) um vier Zentimeter auf 245 geschrumpft. Alle Größen (105, 120, 135, 150, 165 Liter) gibt es in der günstigen und haltbaren HRS-Version. Den 135er und 150er darüber hinaus auch noch in der leichten und teureren LTD-Variante. Beim 120er wurde per CAD die Scoop-Rocker-Linie getuned. Das Pintail ist etwas schmaler geworden, die Kanten im vorderen Bereich etwas voller und runder. Im vorderen Bereich des Unterwasserschiffs findet man eine Doppelkonkave, die in Richtung Heck in ein V übergeht. Das Deck ist Shark-typisch schön gewölbt (Dome Deck) und ermöglicht so einen angenehmen Stand auf dem Board. Der Shark bietet zwei unterschiedliche Plugoptionen, wobei man die hintere Schlaufe auch als Singleschlaufe fahren kann. Pads und Schlaufen sind Standard und bieten sicheren Halt. Das Board wird mit einer 42 Zentimeter langen GFK-Finne geliefert. AUF DEM WASSER Im Vergleich zum Vorjahr, als wir das Gefühl auf den Shark zu steigen als „nach Hause kommen“ bezeichnet haben, hat sich nichts verändert. Ohne jede Eingewöhnungsphase unterstützt es den Piloten bei allen gewünschten Vorhaben. Sei es nun bei Manövern oder beim schnellen Ritt übers Wasser. Nach wie vor ist das Board ein guter Gleiter, trotz fünf Liter weniger Volumen. Es beschleunigt sportlich, aber nicht überfordernd auf einen sehr guten Topspeed. Gerade bei dieser Disziplin hat der neue Shark zugelegt und ist schneller geworden im Vergleich zu seinem Vorgänger. Er liegt dabei aber nach wie vor sehr ruhig auf dem Wasser und bietet beste Kontrolle bei allen Wasserbedingungen. Die Manövereigenschaften sind ebenfalls exzellent. Das Board ist nicht auf einen Radius festgelegt, sondern geht bereitwillig jeden Wunsch des Fahrers mit. Ob sehr enge oder weite Turns, das Brett schneidet wie ein heißes Messer durch Butter und so haben auch die leichten Fahrer nie Probleme mit möglichem Verspringen. Die Finne macht ihre Sache gut, sportliche Freerider werden sich durch den Einsatz einer steiferen und mehr an Freerace orientierten Finne wundern, zu was das Board über die mit der Serienfinne gezeigten Performance hinaus noch so alles im Stande ist (Empfehlung: Select SRX Freerace 42).
Carve 171 l – 271 cm – 85.5 cm
AM STRAND Der Carve wurde etwas untypisch im Mai 2010 auf den Markt gebracht (und gleich von uns getestet) und er wurde, ebenfalls etwas untypisch, ohne richtige Jahrgangszahl tituliert. So ist er also nach wie vor aktuell und wird das sicherlich auch über das gesamte Jahr 2011 bleiben. Nach der Zusammenlegung der Carve- und S-Type-Linie 2008 waren viele Windsurfer unglücklich und so kam die Reaktion von Starboard nach kurzem Zögern mit der Neuauflage der erfolgreichen Freerideboards. Drei Boards (121, 131, 141 Liter) sind in zwei Bauweisen (Wood (getestet) und Tufskin) erhältlich. Besonders auffällig sind die Cutouts am Heck des Unterwasserschiffes und das ausgeprägte Dome Deck im hinteren Bereich des Boards. Das V ist im Unterwasserschiff im hinteren Teil stärker ausgeprägt als im vorderen, am stärksten auf Höhe der vorderen Fußschlaufen, wobei es in Richtung Finnenkasten wieder ausläuft. Zum Board gibt es eine 40 Zentimeter lange G10-Finne. AUF DEM WASSER Auf dem Carve fühlt man sich sofort wohl und braucht überhaupt keine Eingewöhnungszeit. Er liegt stabil im Wasser und kommt schnell und einfach über die Gleitgrenze. Seine Beschleunigung ist konstant und gleichmäßig, ohne den Piloten zu überfordern. Und so hat man genügend Zeit, sich entspannt in die Schlaufen zu stellen, um einen sicheren Stand zu haben. In Gleitfahrt stellt sich das für Starboard typische Fahrgefühl ein. Das Board ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen und auch härtester Chop bringt den Carve nicht aus dem Konzept. Er gleitet seelenruhig dahin und ist damit sowohl für den Aufsteiger als auch für den fortgeschrittenen Windsurfer ein angenehmer Begleiter. Mit mehr Wind beschleunigt der Carve auch auf höhere Geschwindigkeiten, er bringt im Grunde immer das Potenzial, was der Fahrer ihm abverlangt. Im Vergleich zum Futura fängt der Carve aber nicht an zu „fliegen“, das bedeutet, er behält immer genügend Wasserkontakt, um ein gutes Handling und einfache Kontrolle zu ermöglichen, wird aber auf längeren Strecken vom Futura abgehängt. In Manövern zeigt sich der Carve ziemlich vielseitig, auch wenn ihm ein bestimmter, moderater Radius deutlich mehr zusagt als enge Turns mit hoher Kantenbelastung. In Halsen kann man also nicht viel verkehrt machen und dank der guten Gleiteigenschaften ist es auch nicht so geübten Windsurfern möglich, schnell durch Halsen durchzugleiten.
Pro: Stabile Freerideplattform mit jeder Menge Potenzial. Contra: Die Schlaufen sollte man sofort verbrennen.
Pro: Explosive Rakete für gute Fahrer. Contra: Wird ungeübte Freerider überfordern.
Pro: Ein Freerideboard par excellence. Contra: Nichts zu kritisieren.
Pro: Schönes Freerideboard mit Plug-and-Play-Feeling. Contra: Nichts zu kritisieren.
Bauweise: PVC & Duratech | Länge: 247 cm | Breite: 73 cm Volumen: 124 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 9.640 g Relation (Gramm je Liter): 77.7 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 8.800 g Finnenlänge (Material; System): 44 cm (GFK; PB) Empfohlene Segelgrößen: 5.0 bis 8.5 qm | Preis: 1.199,- Euro
Bauweise: Carbon Kevlar/ Basalt Sandwich Light Technology | Länge: 245 cm Breite: 68 cm | Volumen: 120 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.790 g Relation (Gramm je Liter): 56.6 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.800 g Finnenlänge (Material; System): 39 cm (GFK;PB) Empfohlene Segelgrößen: 5.5 bis 8.5 qm | Preis: 1.799,- Euro
Bauweise: High Resistance Skin | Länge: 245 cm | Breite: 69 cm Volumen: 120 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 8.050 g Relation (Gramm je Liter): 67.1 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 8.100 g Finnenlänge (Material; System): 42 cm (GFK;PB) Empfohlene Segelgrößen: 5.5 bis 8.5 qm | Preis: 1.129,- Euro
Bauweise: Wood | Länge: 251cm | Breite: 68 cm Volumen: 121 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 7.600 g Relation (Gramm je Liter): 62.8 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): 7.640 g Finnenlänge (Material; System): 40 cm (G10;TU) Empfohlene Segelgrößen: 5.0 bis 8.0 qm | Preis: 1.699,- Euro 27
Naish Nitrix 105 l – 244 cm – 64 cm Naish Nitirx 115 l – 246 cm – 67 cm Naish Nitrix 125 l – 250 cm – 69 cm Naish Nitrix 135 l – 255 cm – 70 cm
28
Naish Nitrix 145 l – 260 cm – 74 cm Naish Nitrix 155 l – 264 cm – 78 cm
Futura 93 l – 238 cm – 61.5 cm Futura 101 l – 240 cm – 65.5 cm Futura 111 l – 240 cm – 68 cm Futura 122 l – 246 cm – 72 cm
Futura 133 l – 248 cm – 76.5 cm Futura 141 l – 246 cm – 80.5 cm
AM STRAND Die Nitrix-Serie stellt die neuen Allround-Freemoveboards aus dem Hause Naish dar. Sie sind laut Hersteller das Ergebnis einer Optimierung der Global-Freeride-Serie. Die Palette umfasst sechs Boards, von 105 bis 155 Liter in Zehn-Liter-Abständen. Die Boards sind sowohl in Wood-SandwichBauweise als auch in der preiswerten AST-Sandwich-Bauweise erhältlich. Die Outline des Boards ist eher rund gehalten und soll sich in glänzenden Manövereigenschaften mit kinderleichtem Halsen widerspiegeln. Auf dem Deck des Nitrix befinden sich doppelschichtige, sehr gut gepolsterte Footpads, auf denen die guten Naish-Standardschlaufen montiert werden sowie ein Stop-and-goKeil zur besseren Abstützung beim Angleiten unterhalb der Mastschiene. Auf dem Deck findet man entlang beider Kanten auf Höhe der Mastschiene auf gut einem halben Meter Länge Bevels, die das Board steifer und haltbarer machen sollen. Für die hinteren Fußschlaufen wird eine Single-Option angeboten.
AM STRAND Die Futura-Linie erstreckt sich 2011 von 93 bis 141 Liter. Die 155Liter-Version wurde gestrichen. Den Futura gibt es in drei unterschiedlichen Bauweisen: in der sehr leichten und steifen (und sehr teuren) Wood-Carbon-Variante, in der mittleren Wood- und in der günstigen und etwas schwereren TechnoraBauweise. Im Test hatten wir die Wood-Version. Der Futura in der vierten Generation orientiert sich an der Entwicklung der 2011er-iSonics. Härtere Rail Edges im Tail sollen Topspeed und Gleiteigenschaften verbessern. Durch die Reduzierung der Kartenrundungen entstand mehr Gleitfläche. Auffällig ist die sehr tiefe Deckkonkave, die sich von unterhalb der Mastschiene bis weit in Richtung Nose erstreckt. Die Anlehnung der Futura-Rockerline an die iSonic-Rockerline verspricht die Eigenschaften eines Freeslalombrettes. Die Schlaufen sind gut und die Pads eher hart, um ein direktes Fahrgefühl zu vermitteln. Mitgeliefert wird eine neu entwickelte, sehr gut aussehende 42-Zentimeter lange Drake-Venom-Finne.
AUF DEM WASSER Schon beim ersten Aufs-Board-Steigen merkt man, dass das Nitrix eine andere Richtung einschlägt als die eher performanceorientierten Boards aus der Testgruppe. Es fühlt sich dank der runden Outline und dem dünnen schmalen Pintail fast wie ein überdimensioniertes Waveboard an und so carvt es auch. Das ist die herausragende Eigenschaft des Brettes: die Vielseitigkeit und die Einfachheit beim Fahren weiterer oder auch sehr enger Turns. Die Rails bieten sehr guten Grip und das Board verspringt auch nicht bei Fußfehlern. Und so haben wir den Eindruck, dass man das Nitrix mit Singleschlaufen gefahren (hinten) und kleinerer Finne auch sehr gut als großes Waveboard einsetzen könnte, wenn bei wenig Wind trotzdem Wellen laufen. Aber auch alle anderen Kriterien wie Angleiten, Beschleunigung und Topspeed bewegen sich in einem schönen Rahmen, der nichts zu wünschen übrig lässt. Das Nitrix ist für alle manöverorientierten Windsurfer ein idealer Begleiter, wenn sie ein Board suchen, mit dem sie nicht nur stupide hin- und herfahren, sondern auch mal den einen oder anderen Trick wagen wollen. Selbst den einen oder anderen BasicFreestyletrick, wie zum Beispiel Spock 540, haben wir mit einem Drei-Schlaufen-Setup hinbekommen! Das zeigt die Variabilität des Brettes! Das Board ist wie für Naish typisch etwas härter und gibt dem Fahrer unmittelbares Feedback von der Wasserbeschaffenheit. Im Gegensatz zu früher erscheint einem das aber nicht als allzu unangenehm, da die Pads schön weich und bequem sind.
AUF DEM WASSER Von den reinen Ausmaßen hat sich der Futura im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Doch ist das Board spürbar sportlicher geworden, obgleich wir schon das Vorgängermodell als PerformanceSau beschrieben haben. Der Futura ist wahrscheinlich das am stärksten performanceorientierte Board der Gruppe und hat auch hinsichtlich des Topspeeds die Nase vorn. Wie auch immer Starboard es hinbekommt: Sie schaffen es, dem Piloten das schon fast langweilige Gefühl von 100prozentiger Kontrolle zu vermitteln, mit einer unglaublichen Laufruhe und Kontrollierbarkeit im Grenzbereich, sodass man als Windsurfer das Gefühl hat, mit dem Tempo einer Wanderschnecke unterwegs zu sein. Und dann fährt man fast einschlafend trotzdem locker an allen anderen vorbei. Die tiefe Deckkonkave sorgt durch einen tiefer liegenden Segelschwerpunkt unserer Meinung nach tatsächlich für noch mehr Kontrolle, beim Angleiten und Dümplen müssen sich die Fußsohlen jedoch an den besonderen Deckshape erst einmal gewöhnen. Der Futura ist für 2011 noch dichter an den iSonic herangerückt, ohne dabei den Fahrer zu überfordern. Allerdings sind die nicht ganz so auf Leistung getrimmten Boards der Gruppe natürlich hinsichtlich der Manövereigenschaften variabler. Man kann mit dem Futura sehr schöne Halsen fahren, kann sie auch locker durchgleiten. Nur ist das Board hinsichtlich der unterschiedlichen Radien nicht ganz so vielseitig.
FREERIDEBOARDS WINDSURFING TESTSPECIAL
TABOU ROCKET 115 FREERIDEBOARDS
STARBOARD FUTURA 122
WINDSURFING TESTSPECIAL
NAISH NITRIX 125
Tabou Rocket 95 l – 237 cm – 58 cm Tabou Rocket 105 l – 242 cm – 61 cm Tabou Rocket 115 l – 242 cm – 66 cm Tabou Rocket 125 l – 250 cm – 69 cm
THOMMEN FREEX 115
Tabou Rocket 135 l – 250 cm – 72 cm Tabou Rocket 145 l – 250 cm – 76 cm
Thommen Free X 105 l – 249 cm – 60.5 cm Thommen Free X 115 l – 252 cm – 64 cm Thommen Free X 130 l – 259 cm – 67.5 cm Thommen Free X 145 l – 266 cm – 73 cm
AM STRAND Der Tabou Rocket ist als klassischer Freerider im Tabou-Programm platziert. Der 115er ist das drittkleinste der sechs Boards umfassenden Boardrange. Die Rockets sind in zwei Bauweisen erhältlich: in der besonders leichten und etwas teureren LTD-Version sowie in der Standardbauweise (etwas schwerer, dafür günstiger), welche wir in diesem Jahr getestet haben. Der Shape des Rocket 115 geht unverändert in die neue Saison. Shaper Fabien Vollenweider wechselt die Shapes der Rocket-Linie im Zwei-Jahres-Turnus immer im Wechsel, sodass für 2011 der 125er und 145er überarbeitet wurden. Die Outline des Boards wirkt sehr modern mit eher paralleler Outline, sehr runder Nose und voluminösem Heck. Die Volumenverteilung ist eher gleichmäßig, mit besonderem Schwerpunkt kurz hinter der Mastschiene. Der Rocket 115 hat eine smoothe Rockerline für maximale Beschleunigung und kleiner Winger im Heck, um Höchstgeschwindigkeit zu garantieren. Die Ausstattung des Boards gefällt uns nach wie vor gut: Heel-Shock-Absorber unter den ansonsten eher harten und damit sehr direkten Pads sowie gute Standard-Fußschlaufen.
AM STRAND Das FreeX aus dem Hause Thommen ist das vielseitige Freerideboard für den preisbewussten Surfer. Es ist in vier verschiedenen Größen von 105, über 115 und 130 bis hin zu 145 Liter erhältlich. Wir haben mit 115 Liter die etwas leichtere Mitte getestet. Das Board macht einen klassischschlichten und robusten Eindruck durch die lang gezogene Nose und ausgeprägten Rails, die sich zum Tail hin nur langsam verjüngen. Das Unterwasserschiff hat ein V mit Doppelkonkave, welche im Mittelschiff ausläuft, und das V zieht sich bis zum Tail durch. Die gut ausgestatteten Fußschlaufen lassen sich hinten und vorn, sowohl auf einer inneren als auch einer äußeren Plugreihe positionieren. Die Pads sind eher hart und vermitteln so einen direkten Kontakt zum Board. Das durchs Dekor schimmernde Bambusholz sieht in Kombination mit dem weißen Rahmen und durch das durch die ThommenSchriftzüge auf den Rails schimmernde Carbon extrem stylish und elegant aus. Thommen liefert eine 36-Zentimeter-Freeridefinne mit Powerbox-System von Meanline zum Board, die einen ausgesprochen guten Eindruck macht.
AUF DEM WASSER Der Rocket 115 ist schon beim Dümpeln ein sehr verlässlicher Partner, liegt das Board ruhig und stabil im Wasser. Durch den modernen Shape hat man das Gefühl, auf einem 120-Liter-Board zu stehen und so passt sich das Board perfekt der Testgruppe an. Beim leisesten Windhauch geht das Rocket nach vorn und beschleunigt, seinem Namen alle Ehre machend, schnell auf einen sehr guten Topspeed. Es erfordert nicht sonderlich hohen technischen Input, um es zu Höchstgeschwindigkeiten zu pushen. Das Board bleibt auch dabei sehr gut kontrollierbar und sorgt für einen entspannten Ritt um die Geschwindigkeitskrone. In die Halse fährt das Board ebenfalls schön weich, es ist vielleicht nicht ganz so variabel wie die am stärksten manöverorientierten Boards der Gruppe, dafür kommt es mit viel Speed aus der Kurve und verzeiht auch gröbere Fußfehler. Damit können auch nicht so versierte Windsurfer schnell ihre ersten Halsen richtig gut durchgleiten. Unterstützt werden sie dabei von der tollen Gleitperformance des Boards, die einen auch größere Windlöcher vergessen lassen. Will man noch mehr aus dem Board rausholen, empfehlen wir den Einsatz einer guten und steifen Freeracefinne. Damit geht es noch mal deutlich weiter nach vorn und das Brett erreicht einen spürbar höheren Topspeed.
AUF DEM WASSER Das FreeX 115 ist schon auf den ersten 100 Metern als typisches Thommen-Board zu identifizieren. Der Shape sticht aus der Gruppe heraus. Man könnte ihn wohl als eher klassisch bezeichnen. Es kennzeichnet ihn eine eher schmale gestreckte Outline mit viel Scoop. Beim Dümpeln schwimmt sie weit über der Wasseroberfläche und macht das Eintauchen unmöglich. Man muss die Position seiner Füße etwas genauer wählen, um das Brett schnell über die Gleitgrenze zu bringen. Es beschleunigt dann sehr schnell auf einen hohen Topspeed und fliegt über das Wasser. Das ist wirklich ein sehr aufregendes Gefühl, erfordert aber auch von dem Piloten die volle Konzentration. Zudem kann es nicht schaden, wenn man weiß, was bei unruhigem Wasser zu tun ist. Die Finne passt hervorragend zu dem Brett und ist sicherlich eine der besten Serienfinnen der hier getesteten Boards. Man kann richtig Druck auf sie aufbauen und das Brett immer weiter pushen. Fährt man dann in die Halse, ist wieder Konzentration gefragt. Das Brett mag es, wenn man etwas beherzter zur Sache geht, unschlüssige Windsurfer schüttelt es ansonsten gern auch schon mal ab. Doch wenn man es drauf hat, ist das Brett dank dünnem Pintail sehr variabel und auch wirklich enge Turns machen dann eine Menge Spaß. Je besser du windsurfst, umso mehr Spaß wirst du mit dem Brett haben.
Pro: Sensationelle Manövereigenschaften, runde Gesamtperformance. Contra: Zum reinen Heizen zu schade.
Pro: Slalomähnliche Performance. Contra: Manövereigenschaften.
Pro: Tolle, leicht zugängliche Overallperformance. Contra: Nicht ganz so variable Manövereigenschaften.
Pro: Aufregend zu fahrendes Freeridebrett. Contra: Es schadet nicht, wenn du gut windsurfen kannst.
Bauweise: Sandwich Wood | Länge: 250 cm | Breite: 69 cm Volumen: 125 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 8.340 g Relation ( Gramm je Liter): 66,7 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): k.A. Finnenlänge (Material; System): 40 cm (GFK; PB) Empfohlene Segelgrößen: 5.0 bis 7.5 qm | Preis: 1.299,- Euro
Bauweise: Wood | Länge: 246 cm | Breite: 72 cm Volumen: 122 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 7.240 g Relation ( Gramm je Liter): 59.3 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): 7.150 g Finnenlänge (Material; System): 42 cm (G10;TU) Empfohlene Segelgrößen: 5.5 bis 9.0 qm | Preis: 1.699,- Euro
Bauweise: Carbon Biax Sandwich | Länge: 242 cm | Breite: 66 cm Volumen: 115 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.720 g Relation (Gramm je Liter): 58,4 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.800 g Finnenlänge (Material; System): 38 cm (GFK;PB) Empfohlene Segelgrößen: 4.7 bis 7.5 qm | Preis: 1.699,- Euro
Bauweise: Carbon X75/ revoXskin/ BambO2 | Länge: 252 cm | Breite: 64 cm Volumen: 115 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 7.740 g Relation ( Gramm je Liter): 67.3 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): k.A. Finnenlänge (Material; System): 36 cm (G10, PB) Empfohlene Segelgrößen: bis 8.5 qm | Preis: 1.099,- Euro 29
D
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Aerotech Charge
9
9
9
9
10
9
neuem Material draußen
Gaastra Poison
10
9,5
10
9,5
10
9,5
waren, ergab sich teilweise
Gun Sails Steel
9
9
9
10
10
9
Gun Sails Transwave
10
9,5
10
10
10
10
an einem Tag gefahren, um einen echten Eindruck zu bekommen. Wenn wir dann am Folgetag mit
lers zu den wichtigsten und
ODER SECHS SEGEL AN EINEM TAG
WAVESEGEL
Top end control
cial! 18 unterschiedliche Produkte sind wir für
DENN WIR SIND MAXIMAL FÜNF
WINDSURFING TESTSPECIAL
Geschwindigkeit
dich gefahren und haben uns dafür ganze zwei Mo-
in der Range eines Herstel-
WAVESEGEL
Beschleunigung
fach. Denn wir sind maximal fünf oder sechs Segel
Wissen, dass beide Größen
TEST WAVESEGEL 4.7/5.3 Angleiten
ie größte Testkategorie im gesamten Testspe-
nate Zeit gelassen. Mit dem
WINDSURFING TESTSPECIAL
TEST WAVESEGEL 4.7/5.3
ein ganz anderes Bild. Man hat einfach so gut wie nie-
damit auch am besten ent-
GEFAHREN, UM EINEN ECHTEN
mals und nirgendwo auf
Hot Sails Fire
8,5
10
10
10
9
8,5
wickelten zählen. Wir sind
EINDRUCK ZU BEKOMMEN.
dem Planeten zwei Tage
Hot Sails Smack
10
9
9
9
9
9
die Segel bunt durcheinan-
in Folge die exakt gleichen
der gefahren, haben jeweils
Bedingungen. Und so be-
Hot Sails SuperFreak ME
9
8,5
8,5
9
9,5
9
die Segel untereinander verglichen und so die Punkte
trachte unsere Punktvergabe als subjektiven Eindruck,
Maui Sails Ghost XT
9
9
9
9
10
9
in den einzelnen Kategorien bestimmt. Bei einer so
den wir durch Vergleichsfahrten gewonnen haben.
großen Anzahl von Segeln ist das gar nicht so ein-
Viel Spaß beim Lesen.
Naish Force
10
9
9,5
9
9,5
9,5
Naish Session
9
9
9
9,5
10
9,5
Neil Pryde The Fly2
7
8
8
7
10
7
North Sails Ego
8
8
8
8,5
10
8
North Sails Ice
10
10
10
10
9
10
Point 7 Swell
8,5
9,5
9,5
9
9
9
Sailloft Curve
9,5
9
9,5
9,5
9
9,5
Severne Blade
10
10
9,5
9,5
10
9,5
Tushingham The Rock
9
9
9
9
9
9
8,5
9,5
9,5
10
10
9
Vandal Enemy
30
31
WAVESEGEL WINDSURFING TESTSPECIAL
NORTH SAILS EGO 4.5 AM STRAND Das Ego ist das leichtere und kompaktere Wavesegel in der North-Range, welches leichtere Fahrer und Frauen ansprechen soll. Im Vergleich zu 2010 wurde die LuffKurve verändert, um dem Segel ein noch leichteres Handling zu geben. Es hat fünf Segellatten und zwei Minibattens, gefüllt mit einer kleinen Latte. Die Latten sind bis auf die unterste alle von einer Seite auf das Segel genäht. Die Lattenenden sind einseitig durch ein Gummipad, auf der anderen Seite durch den Lattenspanner geschützt. Es kommen drei Sorten X-Ply zum Einsatz. An der Vorliekbahn ist von der ersten Latte bis zum Top X-Ply mit Kevlarfädenverarbeitet, welches am unteren und oberen Ende der Vorliekbahn zusätzlich mit Dacron übernäht wurde. Die Unterliekkante und die Naht über der Unterliekkante sind mit Gummilippen geschützt. Die zwei Achterliekösen liegen unterhalb der untersten Latte, sodass diese den Gabelbaum kreuzt. Auf der Lattentasche ist zum Schutz ebenfalls eine Gummilippe aufgenäht. Die Ösen sitzen in einem Cutout. Der Mastprotektor ist ausreichend gepolstert und verbirgt eine Dreifach-Trimmrolle. Im Segel sind Trimmhilfen verbaut: Markierungen für das Loose Leech und das VTSOuthaul-System am Achterliek zeigen auf, wie man das Segel auf Kontrolle oder auf Power trimmen kann.
AUF DEM WASSER Das Fire ist und bleibt ein Hardcore-Wavesegel. Als einziges Segel mit sechs Latten versuchen Kritiker immer wieder das hohe Gewicht ins Spiel zu bringen, nur in der Realität merkt man das auf dem Wasser nicht. Das Segel liegt gut in der Hand und setzt Impulse des Windsurfers schnell und präzise um. Es gibt Segel, die früher als das Fire angleiten, richtig getrimmt kann man aber den Windbereich deutlich nach unten korrigieren. Bei Manövern braucht man nicht viel Kraft, um dem Fire zu sagen, wo es langgeht. Es reagiert unmittelbar auf Impulse. Als Sideshore-Segel für den Einsatz auf Hawaii entwickelt, überraschte und der Vortrieb auf der Welle. Gerade die Beschleunigung ist explosiv, beim Bottom Turn stellt es sich automatisch auf „OFF“. Wirklich in seinem Element ist das Fire bei viel Wind. Durch die sechs Latten weicht der Druckpunkt auch bei der stärksten Böe keinen Zentimeter zur Seite. Auch die Höhelaufeigenschaften sind besonders hervorzuheben, was gerade in Revieren mit viel Strömung von Vorteil ist, wo man ansonsten nach einem Wellenritt Probleme hat, wieder an den Peak zurückzukommen.
AUF DEM WASSER Das Superfreak Maui Edition war eine große Überraschung beim Test. Natürlich dachten wir anfangs, es wäre ein Superfreak mit aufgepimptem Namen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Es wäre wohl sinnvoller gewesen, dem Segel einen ganz neuen Namen zu geben, denn es fährt anders und polarisiert nicht so stark wie sein großer Bruder und Namensgeber. Es fühlt sich nicht ganz so weich an wie das normale Superfreak. Mit viel Bauch gleitet das Segel an, als wäre es ein 5.8er. Es liegt leicht in der Hand und federt harte Schläge von Kabbelwasser und starken Böen einfach ab. Man kann das Segel gut pumpen und es ist reaktionsfreudiger als ein normales Superfreak. Beim Wellenabreiten liefert es präzise Power, wenn man sie braucht, und schiebt nicht so kräftig wie das Smack. Der Windbereich ist groß und so kann man sich auch bei sehr viel Wind über die Wellen rausschießen. Man kann sich voll aufs Windsurfen konzentrieren, das Segel raubt dir keine Aufmerksamkeit. Nach einiger Zeit fällt einem noch etwas auf: Das Segel ist leise. Sowohl beim Geradeausfahren als natürlich auch beim Schiften.
AUF DEM WASSER Wir schicken es gleich vorweg: Das Ego sind die „falschen“ Tester gefahren. Alle über 90 Kilo schwer und über 188 Zentimeter groß. Wie in der Einleitung beschrieben ist das Ego aber eher für leichtere Fahrer gedacht und so kamen wir mit den anderen Segeln aus der Testgruppe besser zurecht. Wobei man sagen muss, dass es uns schon spürbar besser gefallen hat als noch im Vorjahr. Wahrscheinlich auch deshalb, weil wir es in einer kleineren Größe gefahren sind. Die besondere Stärke des Ego ist sicherlich das Handling und das weit ausgestellte Unterliek. Dadurch kann man bei den vertweaktesten Slidemoves unter dem Segel durchrutschen, ohne dass man sich an ihm stört. Auf der Welle machte es eine wirklich gute Figur, insbesondere mit Twinsern oder Quads lädt es zu engen Turns und schnellen Richtungswechseln ein. Hinsichtlich der Geschwindigkeit, der Beschleunigung und des Angleitens hat das Ice immer die Nase vorn, das Ego ist dafür in Manövern vom Handling her besser. Man steht mit ihm aufrecht auf dem Board und sucht permanent eine weitere Welle, um sich in den nächsten Botton Turn zu schmeißen.
Können.
Pro: Höchste Material- und Verarbeitungsqualität, festbetonierter Druckpunkt, endlose Kontrolle. Contra: Schwachwindperformance.
Pro: Das Image: Auf dem Wasser ein echter Hingucker. Contra: Das Image: Die meisten Windsurfer denken, nur Folie sei „Hightech“.
reiten geeignet.
Segelgrößen: 2.8, 3.3, 3.8, 4.0, 4.3, 4.5, 4.8, 5.0, 5.3, 5.5, 5.8 Vorliek: 425 cm | Gabel: 173 cm Gewicht: 4.240 g | Relation (Gramm pro qm): 800 g/qm Latten: 5 Preis: 450,- Euro Empf. und verw. Testmast: Hot Rod 400 RDM
Segelgrößen: 3.5, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.0 (Power), 5.3, 5.5 (Power), 5.8, 6.0 (Power), 6.5 (Power) Vorliek: 432 cm | Gabel: 175 cm Gewicht: 4.460 g | Relation (Gramm pro qm): 842 g/qm Latten: 6 | Preis: 450,- Euro Empf. und verw. Testmast: Hot Rod 400 RDM
Segelgrößen: 4.2, 4.7, 5.3 Vorliek: 424 cm | Gabel: 175 cm Gewicht: 3.940 g | Relation (Gramm pro qm): 743 g/qm Latten: 5 Preis: 450,- Euro Empf. und verw. Testmast: Hot Rod 400 RDM
Segelgrößen: 3.0, 3.4, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3 Vorliek: 399 cm | Gabel: 160 cm Gewicht: 4.060 g | Relation (Gramm pro qm): 902 g/qm Latten: 5 Preis: 670,- Euro Empf. und verw. Testmast: North Sails Platinum 400 RDM
Pro: Extrem hochwertige Verarbeitung, viel Power, gutes Handling. Contra: Für das „OFF“ beim Bottom Turn braucht man etwas Erfahrung/
AM STRAND Im Vergleich zum Vorgänger wurde beim 2011erFire im unteren Bereich der Segelshape überarbeitet, die Minibattens und Lattenspanner verändert. Das Fire hat sechs Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind. Zudem hat es vier Minibattens, die mit einer kleinen runden Latte gefüllt sind. Die Lattenenden sind beidseitig durch Lederpads geschützt. Im Segel sind drei verschiedene Sorten X-Ply verbaut und lediglich das Segelfenster besteht aus Monofilm. Auf die Vorliekbahn ist zwei Fingerbreit Dacron aufgenäht. Die Achterliekbahn ist durch einen sehr robusten Kevlarfaden und eine vier Finger breite Dacronlage geschützt. Die komplette Unterliekkante ist bis zu den zwei Achterliekösen durch eine Gummilippe geschützt. Im Gegensatz zu vielen anderen Segeln ist das Achterliek nicht ausgestellt, sondern verjüngt sich Richtung Masttasche, sodass das Segel im oberen Bereich immer schmaler wird. Sehr stark ausgeprägt ist dies ab der fünften Latte. Der leichte Mastprotektor lässt sich weit vom Segel lösen, um einen guten Zugriff auf die dreifache Trimmrolle zu ermöglichen. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten und dieser Bereich ist durch Leder sehr gut geschützt. Wie alle Segel von Hot Sails hat auch das Fire ein Variotop, wenn der Mast kleiner als 400 Zentimeter sein sollte.
HOT SAILS SUPERFREAK MAUI EDITION 5.3 AM STRAND Das Superfreak Maui Edition ist die WaveVersion des Superfreak von Hot Sails. Es sind in ihm Elemente aus dem Fire, dem Smack und dem Bolt vereint, es ist jedoch komplett aus Dacron gefertigt. Das Segel hat fünf einseitig auf das Segel genähte Latten und drei mit einer runden Latte gefüllte Minibattens. Die Lattenenden sind von beiden Seiten durch Lederpads gepols-tert. Das Segel besteht bis auf ein PVC-Fenster zwischen der Unterliekkante und der dritten Latte komplett aus Dacron. Dadurch, dass die zweite und dritte Latte zehn beziehungsweise sieben Zentimeter vor der Masttasche enden, kann sich auf der Vorliekbahn ein sehr starkes Profil bilden. Um mehr Stabilität zu geben, verlaufen auf einer Seite des Segels zwischen dem unteren Segelpnnel und dem Topbereich, parallel zur Masttasche mehrere dicke Kevlarfäden. Ab den Achterliekösen bis zur obersten Latte verläuft auf der Achterliekbahn ein weiterer dicker Kevlarfaden. Die Unterliekkante ist durch eine Gummilippe geschützt, die bis zu den beiden Achterliekösen reicht. Der Mastprotektor lässt sich weit vom Segel abziehen und ermöglicht dadurch einen guten Zugang zur DreifachTrimmrolle. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten und dieser Bereich durch ein Lederpad geschützt.
AUF DEM WASSER Bereits auf den ersten Metern zeigt das Smack seinen Charakter als kraftvolles Wavesegel. Man kommt schnell ins Gleiten und hat auch in böigen Bedingungen immer einen komfortablen Grundzug im Segel. In Gleitfahrt wird die Kraft effizient auf das Board übertragen, das Segel liegt angenehm ausbalanciert in der Hand und beschleunigt den Piloten schnell auf eine hohe Geschwindigkeit. Das Smack zählt zu den weicheren, gedämpften Segeln und federt harte Landungen gutmütig ab. Diese Eigenschaft ist ebenfalls in kabbeligen Revieren von Vorteil, außer man steht eher auf knallhartes Racefeeling. Auf der Welle bietet das Smack ordentlich Power in den Turns. Das berühmte „OFF“ erreicht man mit dem Smack nur, wenn man es im Bottom Turn konsequent flachlegt. Der Blick durch das PVC-Fenster bietet zwar kein Breitbildpanorama, ist aber ausreichend, um sich an der Welle zu orientieren. An der Wellenlippe zeigt das Smack wieder Zähne. Der Segeldruck entlädt sich jedoch nicht schlagartig und so können gute Fahrer ihn in Speed oder „Airtime“ umsetzten. Mit dem Smack deckt man einen großen Einsatzund Windbereich ab. Es ist nicht trimmsensibel. Für einen flachen Trimm wurde das Segel nicht entwickelt, weshalb wir es eher mittelschweren und schweren Windsurfern empfehlen, die einen kraftvollen Stil haben.
32
HOT SAILS FIRE 5.3 WAVESEGEL
AM STRAND Das Segel hat fünf einseitig auf das Segel genähte Latten und drei mit einer kleinen runden Latte gefüllte Minibattens. Die Lattenenden sind beidseitig durch Lederpads geschützt. Im Segel kommen zwei Sorten X-Ply zum Einsatz, wobei das überwiegend verwendete X-Ply deutlich mit Kevlarfäden verstärkt wurde. Zwischen erster und zweiter Latte hat das Segel ein kleines PVC-Fenster. Zwischen zweiter und fünfter Latte besteht die Achterliekbahn nur aus Dacron. Zur Stabilisierung ist von der Achterlieköse bis zum Top ein dicker Kevlarfaden vernäht worden. Der Topbereich über der fünften Latte und die Unterliekbahn bestehen nur aus dickem Dacron. Auf die Vorliekbahn ist drei Fingerbreit Dacron aufgenäht und die Unterliekkante ist bis zu der einen Achterlieköse durch eine Gumilippe geschützt. Ab der zweiten Latte wird das Segel Richtung Top ein wenig schmaler. Der leichte Mastprotektor lässt sich weit vom Segel abziehen und ermöglicht einen guten Zugriff auf die Dreifach-Trimmrolle. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten. Er lässt sich durch das Lösen einer Schraube herausnehmen, um das mitgelieferte Variotop einzubauen.
WINDSURFING TESTSPECIAL
HOT SAILS SMACK 5.3
Pro: Handling, Verarbeitungs- und Materialqualität. Contra: Für mittelschwere und schwere Windsurfer nur zum Wellenab-
33
AUF DEM WASSER Über ein Segel, mit dem Robby Naish höchstpersönlich die Wellen wie kein Zweiter abreitet, etwas Negatives zu schreiben, betrachtet so mancher wahrscheinlich als Majestätsbeleidigung. Aber keine Sorge: Wir haben keinen Grund für Kritik. Das Segel kann genau das, was der Hersteller verspricht. Es hat viel Dampf, kommt somit schnell ins Gleiten und beschleunigt den Piloten auf einen guten Topspeed. Dank des geringen Eigengewichts liegt es tatsächlich sehr leicht in der Hand. Dabei wird der Grunddruck auf beide Arme gleichstark weitergegeben, überpowert geht der Druckpunkt dann etwas weiter nach hinten, sodass der hintere Arm etwas spürbar arbeiten muss. Vielen gefällt dieses direkte Feedback. Auf der Welle ist man immer mit viel Power unterwegs, richtig auf „OFF“ ist das Force nur mit sehr guter Technik zu schalten, wenn man sich weit nach vorn lehnt und das Segel flach aufs Wasser legt. Das Force ist auch in Kabbelwasser angenehm zu fahren, da es harte Schläge vom Chop schluckt und nicht an den Fahrer weitergibt. Von daher ist es auch ein guter Begleiter auf Flachwasser zum Starkwindfreeriding mit einem schnellen Waveboard.
WAVESEGEL
AUF DEM WASSER Das Ice war und ist eines der besten Wavesegel auf dem Markt, da gibt es keine zwei Meinungen. Hinsichtlich der Windrange setzt es, wie auch das Duke in der Crossoverkategorie, den oberen Maßstab. Auf nur einer Einstellung fährt es unten raus sehr früh los und bleibt bis in den obersten Windbereich hinein ausbalanciert, druckpunktstabil und leicht kontrollierbar. Es beschleunigt schnell, sodass man auch zwischen engen Wellensets genügend Geschwindigkeit bekommt, um sich in den dritten Stock zu schießen. Es zeigt bei keinem Merkmal irgendeine Schwäche. Vielleicht wird es leichtere Fahrer etwas stören, dass es im Botton Turn nie ganz auszuschalten ist, uns hat es eher geholfen, mit viel Speed wieder auf die Welle zu treffen. Es ist der robusten und qualitativ hochwertigsten Verarbeitung geschuldet, dass es nicht so federleicht wie manch anderer Testkandidat ist und deshalb womöglich nicht wie ein Stück Pergamentpapier in der Hand liegt. Dafür hält es aber auch deutlich länger und man muss sich keine Sorgen machen, wenn man nach einem Waschgang wieder auftaucht. Durch das X-Ply im Segelfenster ist die Durchsicht eingetrübt. Wen das stört, der kann auf die normale Version mit Monofilm zurück greifen.
NAISH SESSION 5.3
WINDSURFING TESTSPECIAL
AM STRAND Das Force ist das Powerwavesegel Segel von Naish und die erste Wahl vom Meister himself. Es ist direkter als das Session und hat mehr Achterliekspannung. Im Vergleich zum letzten Jahr wurde das Gewicht durch den Einsatz von mehr X-166 Ultralight Scrim reduziert. Das 5.3er hat fünf Segellatten, die von einer Seite auf das Segel genäht sind, und drei Minibattens gefüllt mit einer kleinen Latte. Die Lattenenden sind von beiden Seiten durch ein Gummipad geschützt. Das Segel besteht ausschließlich aus vier unterschiedlichen Sorten X-Ply, von denen X-166 Ultralight Scrim am häufigsten zum Einsatz kommt. Im Segelfensterbereich ist sehr grobmaschiges X-Ply verbaut, welches eine gute Durchsicht erlaubt. Auf die gesamte Vorliekbahn ist Dacron aufgenäht. Statt einer Öse findet man am Achterliek einen Titanring. An der Unterliekkante ist zum Schutz eine Gummilippe aufgenäht. Auffällig ist, dass der Bereich über der zweiten Latte und der Bereich über der vierten Latte ausgestellt sind. Der Mastprotektor ist leicht im Moto-X-Style gehalten und lässt sich auf halber Länge vom Segel wegziehen, um den Zugriff auf die um 90 Grad versetzte Trimmrolle leichter zu ermöglichen.
WAVESEGEL
NAISH FORCE 5.3
AM STRAND Das Ice ist North klassisches Wavesegel mit der größten Windrange. Für 2011 wurde die Mastbiegekurve verändert, um ein leichteres Handling zu schaffen. Alle Größen des Ice (3.4 bis 6.2 Quadratemeter) lassen sich mit einem vier Meter langen Mast (plus Extender) fahren. Es hat fünf Latten und zwei Minibattens, von denen die obere deutlich länger ist. Die Latten sind bis auf die Untere alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht. Die Lattenenden sind auf der einen Seite mit einem Gummipad, auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Das Segel besteht in der hier getesteten Heavy-Duty-Version ausschließlich aus zwei unterschiedlichen Sorten X-Ply. Auf die Vorliekbahn ist am unteren und oberen Ende Dacron aufgenäht. Am Achterliek sind zwei Ösen verbaut. Trimmhilfen im Top und am Achterliek ermöglichen die perfekte Einstellung ohne Probleme. Der Mastprotektor ist ausreichend gepolstert und er verbirgt eine DreifachTrimmrolle. Die Hauptnähte im Unterliekbereich sowie die Unterliekkante sind mit Gummilippen geschützt. Der Mast wir durch einen Zapfen im Segel gehalten und auch dieser Bereich ist durch eine Gummilippe geschützt.
WINDSURFING TESTSPECIAL
NORTH SAILS ICE HD 4.5
AM STRAND Das Session ist das weiche Wavesegel von Naish für leichte Fahrer. Im Vergleich zum Force ist es gedämpfter und hat mehr Twist. Die Veränderungen zu 2010 sind ein nochmal reduziertes Gewicht, was durch Verwendung von mehr X-166 Ultralight Scrim erreicht wurde. Außerdem ist das Segel jetzt bis 6.7 Quadratmeter erhältlich, da die All-Terrain-Reihe entsorgt und die Schnitte in die Session-Reihe aufgegangen sind. Es hat fünf von einer Seite auf das Segel genähte Latten und drei Minibattens, die mit einer kleinen runden Latte gefüllt sind. Die Lattenenden sind von beiden Seiten durch ein Gummipad geschützt. Das Segel besteht ausschließlich aus vier Sorten X-Ply, wobei das X-166 Ultralight Scrim die meiste Verwendung findet. Die Vorliekbahn besteht zwischen erster und vierter Latte ausschließlich aus Dacron, welche sich im Bereich der Gabel am breitesten ausprägt und sich zur vierten Latte hin verjüngt. Am Achterliek findet sich ein Titanring und an der Unterliekkante ist zum Schutz eine Gummilippe aufgenäht. Die Achterliekkante ist ab der zweiten Latte weit ausgestellt und ab der vierten Latte ebenfalls. Der Mastprotektor ist leicht im Moto-X-Style gehalten und lässt sich auf halber Länge vom Segel wegziehen, um den Zugriff auf die um 90 Grad versetzte Trimmrolle leichter zu ermöglichen. AUF DEM WASSER Erstaunlicherweise finden wir die Herstellerangabe, dass das Session eher für leichte Fahrer ist, fast schon diskriminierend. Denn uns hat das Segel auch sehr gut gefallen! Es hat eine spürbar kürzere Gabel als das Force, geht aber nicht sehr viel später los und beschleunigt gutmütig auf einen guten Topspeed. Es fühlt sich deutlich weicher an als das Force, was wir als sehr angenehm empfunden haben. Das ist sicherlich auch der Vorliekbahn aus Dacron geschuldet, die es dem Segel ermöglicht, „atmend“ auf Wind- und Anstellveränderungen zu reagieren. Das Session ist insbesondere beim Wellenabreiten ein toller Begleiter. Es stellt sich spielend neutral und entwickelt wieder angestellt genau die richtige Dosis Power. Es ist auf einer Einstellung über einen sehr breiten Windbereich zu fahren, lästiges Nachtrimmen kann man sich mit ihm schenken. Die kurze Gabel und das geringe Eigengewicht sorgen für exzellentes Handling, sodass auch leichte Fahrer und Damen sehr viel Spaß mit ihm haben werden. Alles in allem ein tolles Wavesegel mit breitem Einsatz- und Windbereich für alle Windsurfer.
GAASTRA POISON 5.4 AM STRAND Das Poison ist Gaastras Powerwavesegel und wurde für 2011 nur leicht überarbeitet. Das Poison hat fünf Latten und zwei Minibattens, die mit einer kurzen, aber sehr breiten Latte gefüllt sind. Die Latten sind alle von einer Seite auf das Segel genäht und die Enden sind auf der einen Seite mit einem Gummipad und auf der anderen Seite durch den Lattenspanner geschützt. Im Segel kommen zwei Sorten X-Ply zum Einsatz, welche im Unterliek und in der oberen Hälfte des Segels verbaut sind. Im Bereich des zweiten und dritten Segelpanels gibt es ein Monofilmfenster. Am Achterliek ist eine Öse angebracht und dieser Bereich sowie der Bereich über der Unterliekkante sind mit Dacron übernäht. Die Gummilippe zum Schutz der Unterliekkante reicht bis zur Achterlieköse. Die Hauptnaht im Unterliek ist ebenfalls geschützt. Das Segel hat eine Dreifach-Trimmrolle, die von einem leichten Mastprotektor geschützt wird, und dieser hat zudem ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten und der Bereich durch ein Gummipad geschützt. AUF DEM WASSER Wir hatten in dieser Gruppe drei Lieblingssegel. Das Poison war eines davon. Es ist tatsächlich ein sensationelles Segel, bei dem wir keine Einschränkung hinsichtlich des Fahrergewichts machen würden. Denn dank des exzellenten und leichten Handlings können es leichte Windsurfer als größtes Wavesegel einsetzen, während es die Bäuchlein-Fraktion als meist gefahrenes Segel im mittleren Windbereich nutzen kann. Das Poison ist resistent gegen Trimmfehler. Es ist eigentlich egal, wie du es aufbaust, es fährt immer. Und erstaunlicherweise immer über eine sehr breite Windrange auf nur einer Einstellung. Es geht früh los und beschleunigt schnell auf hohen Topspeed. Es liegt immer ausbalanciert in der Hand, der Druckpunkt wandert auch in Böen nicht. Wie andere Powerwavesegel auch behält es im Turn ein wenig Grunddruck, was unserer Meinung nach für europäische Bedingungen aber ohnehin unabdingbar ist. Gerade in Revieren mit auflandigen Winden wird man diese Eigenschaft schnell zu schätzen wissen. Dank des Dacrons in der Vorliekbahn kann das Poison atmen und ist etwas weicher vom Fahrgefühl, ohne dabei schwammig zu sein. So nimmt es hartem Chop die Spitzen und ermöglicht eine entspannte Fahrt auch über bucklige Pisten. Wenn du dich für das Poison in 5.4 entscheidest, bekommst du eines der besten Segel in dieser Größe auf dem Markt.
Pro: Ein echter Alleskönner ohne Schwächen. Contra: Höheres Eigengewicht kann man eigentlich nicht als Contra
34
bezeichnen, weil es nur Ausdruck eines höheren Standards bei der Verarbeitungsqualität ist.
Pro: Viel Power und gutes Handling. Leicht. Contra: Nie ganz drucklos beim Wellenreiten – uns störts nicht.
Pro: Tolles Handling – tolle Wellenreiteigenschaften. Contra: Nichts zu kritisieren.
Pro: Hervorragende Gesamtperformance ohne Schwächen. Contra: Das leichte Gewicht ist reduzierten Verstärkungen geschuldet.
Segelgrößen: 3.4, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.2 Vorliek: 408 cm | Gabel: 160 cm Gewicht: 3.860 g | Relation (Gramm pro qm): 858 g/qm Latten: 5 Preis: 680,- Euro Empf. und verw. Testmast: North Sails Platinum 400 RDM
Segelgrößen: 3.0, 3.4, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.2 Vorliek: 435 cm | Gabel: 170 cm Gewicht: 3.360 g | Relation (Gramm pro qm): 634 g/qm Latten: 5 Preis: 679,- Euro Empf. und verw. Testmast: Naish RDM 90 430
Segelgrößen: 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.1, 6.7 Vorliek: 430 cm | Gabel: 165 cm Gewicht: 3.300 g | Relation (Gramm pro qm): 623 g/qm Latten: 5 Preis: 689,- Euro Empf. und verw. Testmast: Naish RDM 90 430
Segelgrößen: 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.4, 5.8, 6.2 Vorliek: 424 cm | Gabel: 174 cm Gewicht: 3.780 g | Relation (Gramm pro qm): 700 g/qm Latten: 5 Preis: 649,- Euro Empf. und verw. Testmast: Gaastra RDM 100 % 430 cm 35
AUF DEM WASSER Tushingham schreibt sich auf die Fahnen, echte Allroundkünstler in den einzelnen Segelkategorien zu haben, und so soll auch das The Rock mit unterschiedlichem Trimm alle Bedingungen von Sideshore bis Onshore meistern. Die Stärken des Segels liegen unserer Meinung nach tatsächlich im Allroundeinsatz, wobei wir es nicht als reines Sideshoresegel sehen, auch nicht, wenn man den Trimm verändert. Mit dem The Rock ist es so wie mit allen Tushinghams: Man nimmt es in die Hand, fühlt sich wohl und muss sich überhaupt nicht besonders darauf einstellen. Es macht von Anfang an eine Menge Spaß. Für die Nord- und Ostsee ist es ein sehr guter Begleiter auch im Bump-and-Jump-Einsatz. Denn es hat unten raus eine Menge Dampf, beschleunigt, ohne den Piloten zu überfordern, und erreicht eine gute Endgeschwindigkeit. Es liegt ausbalanciert in der Hand und hat auf nur einer Trimmeinstellung eine weite Windrange. Erst bei zunehmendem Druck justiert man am Vor- und Achterliek etwas nach, um es auch in höhere Windregionen hinein entspannt fahren zu können. In auflandigen oder auch böigen Bedingungen ist es eine gute Wahl, weil es selbst träge Boards am Gleiten hält. Beim Wellenabreiten liegt es soft und weitgehend neutral in der Hand.
36
AUF DEM WASSER Das Charge hat eine Vorlieklänge von 420 bis 424, sodass wir als Erstes einen 400er-Mast benutzten. Und was für leichtere Fahrer bestimmt auch gut funktioniert, ist für schwere Fahrer nicht empfehlenswert. Ab 85 Kilo Gewicht würden wir empfehlen, einen 430er zu verwenden. Der guckt zwar oben etwas aus dem Segeltop, sorgt aber durch den höheren Härtegrad für mehr Vortrieb und weniger Flex. Das Segel verwindet sich bei Druck nicht so schnell und bringt die Leistung unmittelbar aufs Board. So eingestellt geht das Charge gut los und liegt dabei sehr leicht in der Hand. Durch die kurze Gabel ist das Handling spielerisch und man nimmt dem Hersteller ab, dass das Charge auch für den Freestyleeinsatz geeignet sein soll. Auf der Welle ist es ganz neutral zu stellen und damit als Sideshorewavesegel eine echte Alternative. Dank des weitmaschigen X-Plys im Segelfenster ist auch die Durchsicht auf die nächste Welle gegeben und man geht etwas beruhigter in den nächsten Waschgang, da das Tuch im Ernstfall mehr aushält als reines Monofilmmaterial. Trimmtechnisch braucht man beim Charge nicht viel herumexperimentieren. Man stellt es einmal auf sein Gewicht ein und erfreut sich an der großen Windrange auf nur einer Einstellung. Optimal ist es unserer Meinung nach für mittelschwere Windsurfer, die ein Segel für einen breiten Einsatzbereich suchen und auch schon mal den einen oder anderen Freestyletrick probieren.
NEIL PRYDE THE FLY2 5.1 WAVESEGEL
AM STRAND Das Charge ist Aerotechs radikales Wave/Freestylesegel für alle Wavebedingungen. Seinen Einsatzschwerpunkt soll das Segel aber auf der Nord- und Ostsee haben und durch die verstärkte Bauweise Waschgänge problemlos überstehen. Das Segel weist zu 2010 keine Veränderungen auf. Das Charge hat fünf Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind, und besitzt zusätzlich drei gefüllte Minibattens. Die Lattenenden sind einseitig mit einem Gummipad geschützt, auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner. Im Segel, das komplett aus X-Ply besteht, kommen zwei Sorten zum Einsatz. Im Segelfenster zwischen erster und dritter Latte grobmaschiges XPly für eine bessere Durchsicht, der Rest besteht aus engmaschigem X-Ply. Die Unterliekkante ist mit einer Gummilippe geschützt und am Achterliek sind zwei Ösen montiert. Zwischen diesen und der zweiten Latte befindet sich ein langer Cutout. Der Mastprotektor ist im Moto-X-Style gefertigt und versteckt eine Dreifach-Trimmrolle. Der Mast wird durch einen Becher im Variotop gehalten.
WINDSURFING TESTSPECIAL
AEROTECH CHARGE 5.25 WAVESEGEL
AM STRAND Das Tushingham The Rock ist das Allround-Wavesegel von Tushingham. Es hat sich zum Vorjahresmodell 2010 nicht verändert. Das Segel hat fünf wechselseitig aufgenähte Latten und zwei gefüllte Minibattens. Die Lattenenden sind beidseitig mit Gummipads geschützt. Bis auf ein Monofilmfenster zwischen erster und zweiter Latte und die aus Dacron gefertigte Vorliekbahn besteht das Segel komplett aus vier unterschiedlichen Sorten X-Ply. Im Topbereich kommt grobmaschigeres X-Ply zum Einsatz und im Unterliek sowie im Achterliekbereich X-Ply mit Kevlarfäden. Das Monofilm-Segelfenster wird von einer schmalen, senkrechten PVC Bahn durchzogen. Am Achterliek sind zwei Ösen montiert, die in einem extrem verstärkten Bereich liegen. Die Gummilippe zum Schutz der Unterliekkante zieht sich bis zu diesem Bereich. Die Hauptnaht im Unterliek ist ebenfalls mit einer Gummilippe geschützt. Der kurze Mastprotektor ist im Moto-X-Style gefertigt und versteckt eine große Öse und keine Trimmrolle. Außerdem findet der Lattenspanner hier Platz. Eine weitere Auffälligkeit ist die Masttasche, die auf den oberen 80 Zentimetern mit X-Ply verstärkt ist. Der Mast wird durch einen Becher im Variotop gehalten und der Bereich ist gut geschützt. Insgesamt macht das Segel einen hochwertigen Eindruck.
WINDSURFING TESTSPECIAL
TUSHINGHAM THE ROCK 5.2
AM STRAND Das The Fly2 ist das klassische Sideshoresegel von Neil Pryde. Im Vergleich zum letzten Jahr wurde das Vorliek verkürzt und an der Druckpunktstabilität gearbeitet. Das Unterliek wurde vergrößert und das Segel soll einen besseren Twist erhalten haben. Insgesamt soll es nun dem 2010er-Zone sehr ähnlich sein. Das Segel hat vier von einer Seite aufgenähte Latten und zwei Minibattens, die mit einer sehr breiten und sehr dünnen Latte gefüllt sind. Die Lattenenden sind einseitig durch ein Gummipad geschützt, auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner. Bis auf das Segelfenster, welches von der ersten Latte bis über die zweite reicht, besteht das Segel ausschließlich aus einer Sorte X-Ply. Die Gummilippe zum Schutz der Unterliekkante reicht bis zu der einen Achterlieköse, welche in einem kleinflächig verstärkten Bereich liegt. Die Hauptnaht im Unterliek ist durch eine Gummilippe geschützt, der dünne Mastprotektor verbirgt eine Dreifach-Trimmrolle und hat ein Loch für die Startschot. Das Segel ist ab der zweiten Latte nach oben weit ausgestellt. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten. Insgesamt wirkt die Ausstattung spartanisch. Details wie beispielsweise einen Mast-Sleeve-Opener sucht man vergebens. Das The Fly macht seinem Namen alle Ehre und macht einen nur sehr leicht verstärkten Eindruck mit einfachem Panel-Layout (denkt man sich die aufgedruckten Grafiken einmal weg). AUF DEM WASSER Als wir im letzten Jahr das The Fly in 5.4 getestet haben und es schlecht fanden, hat man uns vorgeworfen, eine Randgröße getestet zu haben, die ja nicht so richtig gut funktionieren würde. Wieso man dann so ein Segel überhaupt auf den Markt bringt, erschließt sich uns nicht. Nun haben wir das Segel in einer Nummer kleiner getestet und finden es nach wie vor wenig überzeugend. Ähnlich wie beim North Sails Ego muss man festhalten, dass wir einfach zu schwer für das Segel sind. Ab 60 Kilo abwärts sieht das bestimmt anders aus. Mit einem höheren Gewicht fällt es dem Rigg schwer, die Power auf das Board zu bringen. Das The Fly geht recht spät los, ist dafür aber schnell wieder überpowert. Kein anderes Segel hat einen so kleinen Windeinsatzbereich. Ist man dann erst einmal auf einer Welle und schafft es, sie nicht unter sich durchrutschen zu lassen, ist das Handling sensationell, auch bedingt durch das geringe Gewicht dank spartanischer Verstärkungen und dünnem Film.
SEVERNE BLADE 5.3 AM STRAND Das Severne Blade ist das kontrollorientierte Wavesegel von Severne. Für 2011 wurde die Outline des Segels kompakter geschnitten und das Gewicht reduziert. Im Segel sind fünf Latten verbaut, die wechselseitig auf das Segel genäht sind. Zusätzlich hat es zwei Minibattens, die mit einer kleinen runden Latte gefüllt sind. Die Lattenenden sind beidseitig durch Gummipads geschützt. Das Segel besteht fast komplett aus vier unterschiedlichen Sorten X-Ply. Lediglich zwischen erster und dritter Latte ist die Vorliekbahn drei Fingerbreit aus Dacron gefertigt und verjüngt sich nach oben und unten. Im Bereich des Segelfensters wurde sehr grobmaschiges X-Ply verbaut, das ausschließlich aus Kevlarfäden besteht. Der Bereich zwischen zweiter und dritter Latte bis zum Top ist nur aus Severnes hauseigenem X-Ply eM3 gefertigt, welches besonders leicht sein soll. Die Unterliekkante ist durch eine Gummilippe geschützt und der ausreichend gepolsterte Mastprotektor verbirgt eine um 90 Grad gedrehte Trimmrolle. Am Achterliek befindet sich ein Trimmring und ab der zweiten Latte ist das Segel bis zum Top ein Stück weit ausgestellt. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten und der Bereich durch robustes Material geschützt. AUF DEM WASSER Das Severne Blade ist nach wie vor ein hervorragendes Wavesegel, das einfach alles mitmacht und in keiner einzigen Disziplin zu kritisieren ist. Es gehört grundsätzlich zu den besten drei Segeln im Test und es macht einfach nur Spaß, mit ihm zu fahren, egal ob in der Welle oder auf Flachwasser. Besonders gut gefällt uns auch am Blade die große Windrange auf nur einer Einstellung. Ein Traum für jedes Revier mit inkonstanten und schlechten (also europäischen) Bedingungen. Das Blade kommt sehr gut ins Gleiten, die Power des Riggs wird unmittelbar auf das Board übertragen, sodass es auch hinsichtlich der Beschleunigung zu den besten Segeln im Test gehört. Auf der Welle ist das Handling dank des geringen Gewichts sensationell. Wir hatten das Gefühl, dass es neutraler zu stellen ist, als es noch beim Vorgänger der Fall war, sodass sich der Einsatzbereich auch hinsichtlich des Körpergewichts des Fahrers noch weiter vergrößert hat. Selbst im schlecht aufgeriggten Zustand bleibt der Druckpunkt, wo er hingehört, und überfordert einen nicht, sollte es mal ruppiger zur Sache gehen. Dank der schmalen Dacron-Vorliekbahn bekommt das Segel genau den richtigen Tick zum Atmen, ohne dabei zu weich zu erscheinen.
Pro: Stimmige Gesamtperformance mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Contra: Als reines Sideshorewavesegel nicht unbedingt zu empfehlen.
Pro: Rundes Gesamtpaket mit tollem Handling. Contra: Als Sideshore- und Freestylesegel nicht zu kritisieren.
Pro: Handling auf der Welle. Contra: Für Fahrer über 60 Kilo nicht zu empfehlen.
Pro: Sensationelles Gesamtpaket – für alle Gewichts- und Könnensklassen geeignet. Contra: Nichts zu kritisieren.
Segelgrößen: 2.7, 3.3, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.2, 5.5, 5.7, 6.0 Vorliek: 428 cm | Gabel: 171 cm Gewicht: 3.800 g | Relation (Gramm pro qm): 731 g/qm Latten: 5 Preis: 529,- Euro Empf. und verw. Testmast: 400/ 430 RDM
Segelgrößen: 3.5, 3.75, 4.0, 4.25, 4.5, 4.75, 5.0, 5.25, 5.5, 5.8, 6.2, 6.6 Vorliek: 420-424 cm | Gabel: 167-170 cm Gewicht: 3.520 g | Relation (Gramm pro qm): 670 g/qm Latten: 5 Preis: 509,- Euro Empf. und verw. Testmast: Epic Gear 430 cm
Segelgrößen: 3.2, 3.6, 3.9, 4.2, 4.5, 4.8, 5.1, 5.4 Vorliek: 408 cm | Gabel: 167 cm Gewicht: 3.360 g | Relation (Gramm pro qm): 659 g/qm Latten: 4 Preis: 699,- Euro Empf. und verw. Testmast: Neil Pryde X9 400 cm RDM
Segelgrößen: 3.0, 3.3, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.2 Vorliek: 432 cm | Gabel: 169 cm Gewicht: 3.300 g | Relation (Gramm pro qm): 623 g/qm Latten: 5 Preis: 659,- Euro Empf. und verw. Testmast: Severne Red Line 430 RDM 37
38
AUF DEM WASSER Seitdem das Steel als manöverorientiertes Wavesegel das Vorgängermodell Hammer abgelöst hat, ist es nicht wieder zu erkennen. Es ist tatsächlich als Sideshorewavesegel einsetzbar und bietet auf der Welle ein tolles Handling mit gutem „OFF“, wenn man es benötigt und dem richtigen „ON“, wenn man sich aus der Welle zum Aireal herausschießen möchte. Und genau das ist der Unterschied zum damaligen Hammer und auch zu vielen anderen klassischen Sideshoresegeln: die Vortriebsleistung. Die kommt beim Steel nämlich nicht zu kurz, sodass man auch mal Windlöcher durchgleiten kann und schwieriges Weißwasser übersteht, ohne ständig an den Strand zurückgespült zu werden. Das Steel ist ein wirklich tolles Allround-Sideshoresegel, das weit über das übliche Maß hinaus in die Zone eines kraftvollen Wavesegels reicht, ohne dass manHandlingseinbußen in Kauf nehmen muss. Wie alle Segel von Gun Sails besticht auch das Steel durch einen sehr einfach Trimm, bei dem man nichts verkehrt machen kann und den man vor allem nicht verändern muss, sollten die Windbedingungen schwanken. Allenfalls kann man beim Steel noch ein wenig aufs Gas drücken (oder vom Gas gehen), wenn man am Achterliek justiert.
WAVESEGEL
AUF DEM WASSER Wir hätten eigentlich nicht von dem Segel überrascht sein dürfen, denn schon beim letztjährigen Test des Transwave waren wir begeistert. Doch da hatten wir das 6.1er in der Hand und man weiß ja nie, wie gut ein Segeldesigner die anderen Größen so hinbekommt. Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass Herr Renato Morlotti sein Handwerk versteht: Von uns bekommt er nach diesem Test den Ritterschlag. Auch wenn es wohl manche geben wird, die es nicht hören wollen, bleiben wir bei der Wahrheit: Das Transwave 5.3 ist eines der besten Wavesegel für die Nord- und Ostsee, das wir je gefahren sind. Bei dem Segel stimmt einfach alles. Verarbeitung, Verstärkungen, Performance und letztendlich auch noch der Preis. Das Segel, gefahren mit einem 430er, ist in jeder einzelnen Disziplin vorn dabei und beweist, dass ein Segel nicht wie Butterpapier zusammengenäht sein muss und trotzdem noch ein ausgesprochen gutes Handling haben kann. Angleiten, Beschleunigung, Geschwindigkeit, Windrange. Alles top. Und wieder trägt die schmale Dacronbahn im Vorliek zu unserer Glückseligkeit bei, denn sie erlaubt dem Segel zu atmen und macht es etwas weicher und Fehler verzeihender.
POINT 7 SWELL 5.3
WINDSURFING TESTSPECIAL
AM STRAND Das Steel 4.7 ist das Allround-Wavesegel von Gun Sails und geht bis auf eine neue, auffällige und unserer Meinung nach sehr gelungene Farbkombination unverändert in die neue Saison. Das Segel hat fünf Latten, die bis auf die zweite Latte alle auf die gleiche Seite des Segels genäht und deren Enden beidseitig durch verschiedene Gummiaufnäher geschützt sind. Zudem hat es zwei Minibattens, die mit flachem und sehr weichem Material gefüllt sind. Das Segel besteht komplett aus zwei verschiedenen Sorten X-Ply, wobei das grobmaschige X-Ply im Segelfensterbereich eingesetzt wurde, um eine gute Durchsicht zu ermöglichen. Die Vorliekbahn besteht zwischen erster und dritter Latte aus doppelt vernähtem Dacron. Die zwei Achterliekösen sind in unterschiedlicher Entfernung zum Mast positioniert, was die Möglichkeit bieten soll, das Segel kraftvoll oder gedämpft einzustellen. Zwischen vierter und fünfter Latte befindet sich Gun Sails Trimmhilfe FRED (Fast Rigging Easy Doing) für das Loose Leech. Der Bereich, wo die erste und zweite Latte auf die Masttasche treffen, ist durch dicke Gummipads geschützt. Der lange Mastprotektor ist im Motor X-Style gefertigt, beinhaltet eine um 90 Grad gedrehte Dreifach-Trimmrolle und hat ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch einen Becher mit Variotop im Segel gehalten und dieser Bereich durch Gummiaufnäher geschützt.
WAVESEGEL
GUN SAILS STEEL 4.7
AM STRAND Das Transwave ist das kraftvolle Wavesegel von Gun Sails. Im Vergleich zum letzten Jahr gab es nur marginale Veränderungen, aber die Farbauswahl wurde stark überarbeitet. Das Transwave hat fünf Latten, die bis auf die zweite Latte alle von einer Seite auf das Segel genäht sind und deren Enden beidseitig durch unterschiedliche Gummiapplikationen geschützt sind. Außerdem hat das Segel zwei breite Minibattens. Es besteht fast ausschließlich aus X-Ply, lediglich im vorderen Bereich zwischen dritter und fünfter Latte kommt Monofilm zum Einsatz. Die Vorliekbahn besteht zwischen der ersten und dritten Latte nur aus doppelt verarbeiten Dacron. Am Achterliek befinden sich zwei Ösen, die zu einer unterschiedlichen Entfernung zum Mast angebracht sind. Dadurch kann man das Segel mit einer längeren beziehungsweise kürzeren Gabeleinstellung fahren. Die Unterliekkante sowie die erste Segellatte sind mit einer Gummilippe gegen Durchscheuern geschützt. Zwischen vierter und fünfter Latte befindet sich ein in das Segel geklebter Punkt, der die Markierung für das Loose-Leach vorgibt. Der sehr lange Mastprotektor im Moto-X-Style verbirgt eine um 90 Grad gedrehte Dreifach-Trimmrolle. Insgesamt macht das Transwave einen sehr hochwertig verarbeiteten und detailverliebten Eindruck und lässt damit so manche Marktführerpreisvorstellung als Geldschneiderei erscheinen.
WINDSURFING TESTSPECIAL
GUN SAILS TRANSWAVE 5.3
AM STRAND Das Swell ist das Allround-Wavesegel von Point 7, welches sich in allen Bedingungen wohlfühlen soll. Im Vergleich zum letzten Jahr wurde an der Manöverperformance gearbeitet und der Twist verbessert. Das Swell 5.3 hat fünf wechselseitig auf das Segel genähte Latten, deren Enden beidseitig durch Gummipads geschützt sind. Außerdem hat es zwei Minibattens, die mit einer kleinen runden Latte gefüllt sind. Im Segel, das fast ausschließlich aus X-Ply besteht, kommen drei verschiedene Sorten X-Ply zum Einsatz. Im Bereich um das Monofilmsegelfenster kommt sehr grobmaschiges XPly vor, im restlichen Segel ist eher engmaschiges X-Ply verbaut. Die Vorliekbahn besteht zwischen erster und vierter Latte nur aus doppelt verarbeitetem Dacron. Auf die gesamte Achterliekbahn ist von einer Seite zwei Fingerbreit ein X-Ply-Streifen mit Kevlarfäden aufgenäht. Am Achterliek befindet sich eine Öse, bis zu der sich eine Gummilippe zum Schutz der Unterliekkante zieht. Zwischen vierter und fünfter Latte ist eine Markierung angebracht, die anzeigt, bis wohin das Loose Leech reichen soll. Der dünne, leicht im Moto-X-Style gehaltene Mastprotektor verbirgt eine Dreifach-Trimmrolle und hat ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten und dieser Bereich ist gut durch Gummipads geschützt. AUF DEM WASSER Es ist die Farbe, die einem subjektiv das Gefühl vermittelt, ordentlich was in der Hand zu haben. Schwarz wirkt nicht gerade so spielerisch leicht wie helle Töne, doch am Ende des Tages zählt nur das tatsächliche Handling und das ist gerade beim Wellenabreiten alles andere als schwer. Point 7 beschreibt das Swell ein wenig als Eier legende Wollmilchsau der Wavekategorie, die den Spagat zwischen Down-the-line-Sideshorebedingungen und auflandigen Winden an Nordund Ostsee meistern kann. Tatsächlich ist das Segel über die Trimmeinstellung variabel einsetzbar, wobei man sich ein wenig an den optimalen Trimm für die eigenen Vorstellungen unter Berücksichtigung des eigenen Körpergewichts heranarbeiten muss. Probieren geht über Studieren! Hat man die richtige Einstellung gefunden, ist das Swell ein gutes Wavesegel, das seine Stärken vor allem bei mehr Wind ausspielen kann. Dann ist vor allem die Beschleunigung des Segels beeindruckend. Es bleibt weit in den oberen Windbereich hinein druckpunktstabil und angenehm zu fahren. Es ist schnell und agil und ermöglicht unmittelbare Richtungswechsel auf der Welle. Im Button Turn wird es tatsächlich ganz neutral und gibt dann die Power beim Cutback direkt an den Piloten weiter.
SAILLOFT CURVE 5.3 AM STRAND Das Curve ist das klassische Wavesegel aus dem Hause Sailloft. Es geht unverändert in die neue Saison. Das Curve 5.3 hat fünf Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind. Die Lattenenden sind auf der einen Seite durch Gummipads und auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Außerdem hat es zwei Minibattens. Das Segel besteht aus drei verschiedenen Sorten X-Ply und nur im zweiten Segelpanel ist ein größerer Teil Monofilm zur besseren Durchsicht vorhanden. Von der Unterliekbahn bis zu der zweiten Latte befindet sich eher engmaschiges X-Ply. Die X-Ply-Bahn, welche an der Unterliekkante verläuft und über dem Bereich der einzigen Achterlieköse endet, ist zusätzlich mit Dacron verstärkt. Die Unterliekkante ist durch eine Gummilippe geschützt. An der Achterliekbahn ist beidseitig drei Fingerbreit Dacron aufgenäht und der obere Bereich des Tops besteht ebenfalls beidseitig drei Fingerbreit aus Dacron. Der dünne, leichte Mastprotektor ist im Moto-X-Style gefertigt und beinhaltet eine Dreifach-Trimmrolle. Zusätzlich hat es noch ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch einen Becher mit Variotop im Segel gehalten und ist durch einen Lederaufnäher geschützt. Wie alle Segel von Sailloft sieht auch das Curve im Jahre 2011 nach guter deutscher Ingenieurskunst aus, mit viel Liebe zum Detail und sinnvollen Verstärkungen. AUF DEM WASSER Das Curve hatte schon immer jede Menge Dampf, sodass auch Menschen fern der 100 Kilo mit ihm Spaß haben konnten. Und das ist nach wie vor so. Neu ist, dass man das Segel nun auch mit dem richtigen Trimm für eine Zielgruppe öffnen kann, die nicht jeden Mittag ein Schwein auf Toast in sich reinschiebt. Wenn man das Vorliek weit genug durchholt, öffnet sich im oberen Teil des Segels ein sehr harmonisches Loose Leech und man zieht gleichzeitig den Shape aus dem unteren Teil des Segels. So ist das Curve auch für den reinen Wellenabreitspaß zu haben. Im normalen Setup mit nach Herstellerangabe getrimmtem Segel ist das Curve auf nur einer Einstellung über einen sehr breiten Windeinsatzbereich ein guter Begleiter. Es geht früh los, beschleunigt den Piloten schnell auf einen guten Topspeed und wirkt dabei Fehler verzeihend mit einem guten Mix aus Direktheit und weichem Profil. Selbst im überpowerten Zustand gibt sich das Curve keine Blöße und erfüllt damit das unserer Meinung nach wichtigste Kriterium: eine große Windrange auf nur einer Einstellung. Für den Nord- und Ostseeeinsatz ist das Curve ein hervorragendes Bump-and-Jump-Tuch.
Pro: Eines der besten Wavesegel auf dem Markt. Unter Berücksichtigung des Preises das Beste. Contra: Nichts.
Pro: Tolles Handlingswavesegel, nicht nur für den Welleneinsatz. Contra: Nichts zu kritisieren.
Pro: Gute Sideshore-Eigenschaften. Contra: Etwas trimmsensibel.
Pro: Runde Gesamtperformance mit tollen Trimmmöglichkeiten. Contra: Nichts.
Segelgrößen: 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.1 Vorliek: 432 cm | Gabel: 178 cm Gewicht: 4.280 g | Relation (Gramm pro qm): 808 g/qm Latten: 5 Preis: 369,- Euro Empf. und verw. Testmast: Expert Wave 430/ Select RDM 430
Segelgrößen: 3.3, 3.5, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7 Vorliek: 415 cm | Gabel: 164 cm Gewicht: 3.820 g | Relation (Gramm pro qm): 813 g/qm Latten: 5 Preis: 369,- Euro Empf. und verw. Testmast: Expert Wave 400/ Select RDM 400
Segelgrößen: 3.7, 4.1, 4.4, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7 Vorliek: 430 cm | Gabel: 172 cm Gewicht: 3.980 g | Relation (Gramm pro qm): 751 g/qm Latten: 5 Preis: 449,- Euro Empf. und verw. Testmast: Point 7 C100 RDM 400
Segelgrößen: 3.3, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.6, 5.9 Vorliek: 429 cm | Gabel: 173 cm Gewicht: 4.040 g | Relation (Gramm pro qm): 762 g/qm Latten: 5 Preis: 609,- Euro Empf. und verw. Testmast: Blueline 75 RDM 400 39
AUF DEM WASSER Das Ghost XT kommt einem von der Outline her nach dem ersten Eindruck etwas Oldschool vor. Mit 175 ist die Gabel deutlich länger als bei vielen anderen gleichgroßen Segeln im Test. Doch auf dem Wasser ist gerade die Gabellänge in Verbindung mit dem geringen Gewicht eine witzige Kombination. Denn das Segel kommt einem wider Erwarten nicht schwer oder unhandlich vor. Es liegt ausgesprochen leicht in der Hand und gleitet für ein Sideshoresegel gut an. Es beschleunigt auf einen guten Topspeed und liegt mit gleichmäßigem Zug auf beide Hände angenehm in der Hand. Es ist kein Wunder, dass die Stärken des Ghost XT im Wellenabreiten liegen, ist doch ein Großteil der Entwicklung auf das Legend zurückzuführen. Trotzdem hatten wir das Gefühl, dass das Ghost XT universeller einsetzbar ist und auch hinsichtlich der Gleitperformance spürbar stärker ist. Das Handling auf der Welle im Botton Turn ist supergenial. Das Segel stellt sich komplett neutral und der Druckaufbau ist explosiv, sodass ihn gute Fahrer sofort in einen Aerial umsetzen können.
40
VANDAL ENEMY 5.3 AM STRAND Das Enemy ist das reinrassige Sideshorewavesegel von Vandal. Man setzt weiterhin auf vollen X-Ply-Einsatz, damit auch harte Waschgänge heil überstanden werden. Das Enemy hat fünf Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind und deren Enden beidseitig durch Gummipads im sehr coolen Nietengürtel-Style (wie auch die Segeltasche) geschützt sind. Sehr geile Idee! Außerdem besitzt es zwei mit einer dünnen, flachen Latte gefüllte Minibattens. Das Segel besteht aus zwei Sorten X-Ply, wobei zwischen erster und dritter Latte grobmaschiges Material für eine bessere Durchsicht zum Einsatz kommt. Nur an der Vorliekbahn ist vom zweiten bis zum vierten Segelpanel eine einlagig verarbeitete Darconbahn eingenäht, um dem Segel ein wenig die Härte zu nehmen und es atmen lassen zu können. Die Unterliekkante ist bis über die einzige Achterlieköse durch eine Gummilippe geschützt. Ansonsten fällt Vandal wieder durch sein außergewöhnliches Urban-Design auf. In der oberen Segelhälfte sind neben bunter Graffitischrift auch einige schwarz-weiße Totenköpfe aufgezeichnet. Der dünne, lange Mastprotektor beinhaltet eine DreifachTrimmrolle und ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten und durch einen Kunststoffaufnäher geschützt. Vom Äußeren her ist das Segel auf jeden Fall ein Hingucker. AUF DEM WASSER Mit dem Enemy ist man auf dem Wasser auf jeden Fall ein Hingucker, das steht mal fest. Und zum Glück muss einem das auch nicht peinlich sein, denn die Performance des Segels hält, was das Design verspricht. Das Enemy ist ein klassisches Sideshoresegel, das sich das berühmt-berüchtigte Merkmal „OFF“ – also das vollkommene Neutralstellen im Turn –wirklich ans Revers hängen kann. Das Segel ist auch dank nicht ganz so aufwendigen Verstärkungen in den Hauptbelastungszonen sehr leicht und liegt damit super in der Hand. Es reagiert unmittelbar auf Befehle des Windsurfers und macht es einem dadurch einfach, sich bei den Turns voll aufs Board zu konzentrieren. Im Bottom Turn ist es schon fast nicht mehr spürbar, ehe sich dann zum Cutback dynamisch, aber nicht überfordernd der Druck wieder aufbaut und man mit voller Kraft die Nase zurück in Richtung Ufer lenken kann. Auch hohe Sprünge sind dank des guten Topspeeds möglich. Für die wildesten Kreationen in der Luft hilft ebenfalls das klasse Handling. Dank gutem Profil ist das Segel weit in den oberen Windbereich hineinzufahren, ohne dass man auch nur einmal am Segel umtrimmen müsste.
Pro: Sehr leichtes Handling. Als Sideshoresegel nicht zu kritisieren. Contra: Geringere Verstärkungen zur Gewichtsreduktion.
Pro: Super Handling – tolles Sideshorewavesegel. Contra: Für schwere Fahrer etwas zu wenig Angleitpower.
Segelgrößen: 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.1, 6.7 Vorliek: 429 cm | Gabel: 175 cm Gewicht: 3.380 g | Relation (Gramm pro qm): 638 g/qm Latten: 5 Preis: 685,- Euro Empf. und verw. Testmast: SRS Wave 100 RDM
Segelgrößen: 3.3, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7 Vorliek: 422 cm | Gabel: 173 cm Gewicht: 3.840 g | Relation (Gramm pro qm): 725 g/qm Latten: 5 Preis: 505,- Euro Empf. und verw. Testmast: Vandal Sails Flux Pro RDM 100 % 400 cm
WAVESEGEL
AM STRAND Das Ghost ist das Sideshorewavesegel von Maui Sails. Laut Hersteller ist es aus den Erfahrungen, welche mit dem Legend gewonnen wurden, entwickelt und auch daran angelehnt. Das Ghost XT hat fünf Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind. Die Lattenenden sind von einer Seite mit einem Kunststoffüberzug und von der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Zudem besitzt es zwei Minibattens, die mit einer kleinen, runden Latte gefüllt sind. Das Segel besteht nahezu vollständig aus X-Ply, wobei im zweiten Segelpanel grobmaschiges X-Ply für den richtigen Durchblick sorgt. Von der zweiten bis fünften Latte wird das leichte Technora-X-Ply verwendet, welches sich nach der dritten Latte bis zum Achterliek ausdehnt und das Segelgewicht stark reduzieren soll. Ab der ersten Latte besteht die Vorliekbahn aus Dacron und prägt sich zwischen der zweiten und dritten Latte am meisten aus, bevor sie sich zum Top wieder verjüngt. Zudem ist unter der ersten Latte ein Dacronstreifen auf das X-Ply genäht, welcher sich bis zur zweiten Latte zieht und somit die Naht zwischen X-Ply, Masttasche und Dacronbahn zusätzlich schützt. Unterliekkante und die wichtigen Nähte im untersten Segelpanel sind durch eine Gummilippe geschützt. Der Mastprotektor ist designtechnisch in drei Teile unterteilt und zieht sich somit bis zum Gabelbaumausschnitt. Im Mastprotektor verbergen sich eine Dreifach-Trimmrolle und ein Loch für die Startschot.
WINDSURFING TESTSPECIAL
MAUI SAILS GHOST XT 5.3
D
ie folgenden Tests hast du schon in der
Die meisten Newschool-Freestyler mit einem Gewicht
Ausgabe Windsurfing Journal 04-2010 ab-
von 70 bis 80 Kilogramm kommen, einer aktiven
gedruckt. Wir bekommen viele E-Mails mit dem
Fahrweise sei Dank, an nahezu allen Spots mit Se-
Wunsch, alle unsere Testberichte in einem Magazin
geln unter sechs Quadratmeter aus. Eine beliebte
wiederzufinden, und so kommen wir der Bitte mit
Größe für das Leichtwindsegel ist 5.9 – manche be-
der erneuten Veröffentlichung nach: Je kleiner das
vorzugen hier auch 5.7 oder sogar 5.3. Vorbei sind
Segel, desto besser das Handling, deshalb greifen vie-
allerdings die „Riesenboard und Minisegel“-Zeiten,
le Freestyler auf Segel mit viel Power zurück, die sich
braucht man doch bei den ganzen Powermoves gut
im Manöver trotzdem super auf „OFF“ stellen lassen.
Druck im Segel, um sich in die Lüfte zu katapultieren.
JE KLEINER DAS SEGEL, DESTO BESSER DAS HANDLING, DESHALB GREIFEN VIELE FREESTYLER AUF SEGEL MIT VIEL POWER ZURÜCK, DIE SICH IM MANÖVER TROTZDEM SUPER AUF „OFF“ STELLEN LASSEN.
FREESTYLESEGEL
FREESTYLESEGEL WINDSURFING TESTSPECIAL
TEST FREESTYLE 5.3
WINDSURFING TESTSPECIAL
NORTH DUKE 5.4
SEVERNE S-1 5.3
AM STRAND „Typisch North!“, denkt man sich, wenn man das Segel im Sack zum ersten Mal in der Hand hält. Alle Längenangaben, Farbcode und alle weiteren Infos zum Segel befinden sich sehr übersichtlich schon auf den Segelsack gedruckt. Einmal ausgepackt, sieht man, dass das Segel wie immer top verarbeitet, daher aber auch merklich schwerer als die anderen Testsegel ist. Dicker Monofilm und dickes X-Ply, doppelte Nähte, ein verbesserter Gurt beim Masttop, Maststleeve Opener und nicht zuletzt aufgedruckte Trimmpunkte auf dem Segel machen den Eindruck, ein Segel vor sich liegen zu haben, das einige Jahre harte Action auf dem Wasser überdauern wird.
AM STRAND „Das wiegt ja gar nichts!“, war der fast entsetzte Aufschrei eines Testers, als er das Serverne zum ersten Mal in den Händen hielt. Tatsächlich wiegt das Severne S1 MIT passendem RDM genauso viel wie die schwersten Segel im Test und ist somit um locker einen Kilogramm leichter als selbige. Obwohl das Segel nicht so robust ist (gerade das Zusammenrollen des Segels nach der Session muss man wegen des extrem dünnen, weichen Materials im Top neu lernen) wie manche (schwerere) Mitbewerber, sieht es gut verarbeitet aus. Severne verspricht ja, das federleichte Segel aufgrund neuester Hightech-Materialien produzieren zu können und nicht durch null Verstärkungen und damit Kostenersparnis.
AUF DEM WASSER Kaum steht man auf dem Brett und hält das Segel in Händen, geht es auch schon los. Kein anderes Segel im Test bringt dich so schnell ins Gleiten wie das Duke. Relativ direkt geht es los, der Druckpunkt denkt auch bei bauchigem Trimm nicht daran, bei starken Böen zu wandern. Die Windrange des Segels ist schlicht und einfach unglaublich. Lässt der Wind nach, trimmt man zwei Zentimeter weniger Gabel und kaum Loose Leech und gleitet immer noch. Frischt der Wind auf, kann man das Segel so flach trimmen, dass andere schon auf´s 4.7er wechseln und man selbst noch gähnend auf dem Brett steht. Gerade Sprünge oder durchglittene Loops gelingen durch den starken Vortrieb des Segels super, bei komplizierten, geduckten Freestylemoves lässt sich das Segel allerdings nicht so gut OFF stellen. In Manövern braucht man einfach ein bisschen mehr Kraft, um das Segel herumzuwirbeln, es rotiert einfach nicht ganz so neutral und schnell wie seine Konkurrenten.
AUF DEM WASSER Schon nach wenigen Minuten auf dem Wasser wunderten wir uns über den guten Vortrieb, den das Segel trotz des flachen Profils entwickelt. Somit scheint es Severne tatsächlich gelungen zu sein, ein Segel mit superleichtem Handling mit einer guten Menge Dampf zu versehen. Das Segel OFF und ON zu stellen, funktioniert durch Anziehen oder Fieren der hinteren Hand. Das eher gedämpft wirkende Segel kann vor allem im unteren und mittleren Windbereich seine Stärken ausspielen. Bei starkem Druck im Rigg wird das S1 zunehmend schwerer zu kontrollieren, man sollte also früh genug auf eine Nummer kleiner wechseln. Bei Freestylemanövern ist das Tuch einfach ein Traum, weil so gut wie nicht vorhanden. Das steil nach oben geschnittene Unterliek macht außerdem geduckte Moves zum Kinderspiel.
Fazit: Das Duke ist als Crossoversegel konzipiert und genau das ist es auch.
42
Angleiten
Geschwindigkeit
Handling
On/Off
Top End Control
Windrange
North Sails Duke
10
10
8,5
8,5
10
10
Severne S1
9
9
10
10
9
9
Gaastra IQ
8,5
9,5
10
10
10
8,5
Naish Boxer
9
9
10
9
9
8
Neil Pryde FireFly
10
9,5
9
9
9
8
Vandal Riot
8,5
9
10
9
9
9
Super Windrange, extrem kontrollierbar und schnell, kombiniert mit gutem, aber nicht ganz so federleichtem Handling in Manövern. Schwere (circa 80 Kilogramm), radikale Freestyler werden es lieben, als größtes Manöversegel 5.4 wählen zu können, leichtere Newschool-Fahrer brauchen nicht ganz so viel Druck und wählen besser das North Ice oder einen Manöverspezialisten der Konkurrenz. Alle Windsurfer, die auch mal einen Langschlag fahren wollen oder eine Duckjibe durchgleiten, sind bei dem Segel goldrichtig.
Fazit: Windsurfer, die perfekte Top-End-Kontrolle oder eine riesige Windrange von ihrem Freestylesegel erwarten, finden wahrscheinlich bessere Segel im Test. Für alle anderen besticht das leichteste Segel im Test durch neutralstes Manöverhändling gepaart mit unerwartet guten Gleiteigenschaften und gehört somit zu den absoluten Favoriten unserer Tester.
Vorliek: 440 cm Gabel: 178 cm Latten: 5 empf. Mast: 430 Platinum SDM oder 430 verw. Mast: Platinum RDM Preis: 640,- Euro (normaler Farbcode), 740,- Euro (CODE Mad)
Vorliek: 424 cm Gabel: 172 cm Latten: 5 empf. u. verw. Mast: Severne Red 400 Preis: 680,- Euro 43
AM STRAND Das IQ, ist das neue Newschool-Wave- und -Manöversegel von Gaastra. Einmal ausgerollt sticht sofort die kompakte Outline des Segels ins Auge. Das 5.3er hat fünf Latten, bei kleineren Größen wird das Tuch von nur vier Latten gestärkt. Das Segel sieht ordentlich verarbeitet und verstärkt aus, das X-Ply erscheint dick genug, der Monofilm ist bedruckt. AUF DEM WASSER Gaastra hat mit dem IQ nicht zu viel versprochen. Federleicht liegt das Segel schon im Dümpeln in den Händen. Das Profil ist relativ flach und generiert nicht ganz so schnell Vortrieb wie die gleitstärksten Segel der Gruppe. Dies wird leichten Fahrern egal sein, schwere Freestyler können diese Eigenschaft mit einer aktiven Fahrweise wettmachen. Sobald man gleitet und durch den ersten Eslider spinnt, ist man schlichtweg begeistert von dem extrem neutralen Handling des IQ. Die Lattenrotation ist relativ soft und geschieht selbst in schwierigsten Moves weitestgehend unbemerkt. Eigentlich hat man über das eher direkte Segel immer die Kontrolle, sodass man vor allem bei modernen geduckten Moves nie aus dem Gleichgewicht gebracht wird.
AM STRAND Zieht man das Segel aus seinem Sack, fällt gleich mal das geringe Gewicht auf. Schon letztes Jahr hatte Naish das Gewicht um mehrere 100 Gramm reduziert, nun setzt man 2011 noch eins drauf und macht das Tuch noch ein paar 100 Gramm leichter. Das Segel wirkt wenig verstärkt, aber robust genug, um den einen oder anderen Wipeout unbeschadet zu überstehen. Im Topbereich ist ein großer Naish-Scull geprintet. Die Outline des Segels ist wie für Boxer typisch gestaucht und ist sowohl über der Gabel als auch bei der dritten Latte ausgestellt. Das Boxer ist außerdem das einzige Segel im Test mit nur vier Latten. Der Trimm ist relativ einfach, auch weil es nicht allzu viele Trimmmöglichkeiten gibt. Uns hat das Segel mit nur wenig Falten im Top und geringer bis mittlerer Gabelspannung am besten gefallen. AUF DEM WASSER Mit einem relativ weit vorn liegenden Druckpunkt geht das Segel dank etwas tieferem Profil schnell los und fühlt sich in der Hand sehr kontrollierbar und leicht an. Im unteren Windbereich verhält sich das Segel sehr ausgewogen, je stärker der Wind allerdings wird, desto mehr Zug entwickelt sich auf der hinteren Hand. Erhöht man die Spannung an der Gabel und dem Vorliek, nimmt der Zug wieder ab, dennoch ist eine große Windrange nicht die Stärke des Boxers. In Manövern jedoch ist das Vier-Latten-Konzept ein Traum. Federleicht und quasi nicht vorhanden verhält es sich selbst in schwierigen Freestylemoves. Der etwas höhere Druckpunkt generiert guten Speed, der für aktuelle Powermoves essenziell ist.
Fazit: Das Boxer überzeugt mit guter Power und Kontrollierbarkeit, ist
AM STRAND Das Firefly hat nochmals ein paar Zentimeter Vorliekslänge im Gegensatz zum Vorjahr eingebüßt. Die Outline wirkt daher relativ gedrungen, vielleicht auch wegen der außgestellten Latte über der Gabel. Das neue Design ist auf jeden Fall auffälliger als früher und das geringe Eigengewicht lässt gute Manövereigenschaften erahnen. AUF DEM WASSER Wie erwartet liegt das Segel gut and ausgewogen in der Hand. Das Profil ist aber etwas tiefer als bei den extremen Manöverspezialisten und der Druckpunkt ein bisschen weiter vorn. Somit ist es eines der gleitstärksten Tücher im Test. Gepaart mit guter Kontrollierbarkeit spielt das Firefly sowohl bei Leicht- als auch bei Mittelwind seine Stärken aus. Je stärker der Wind wird, desto mehr verliert das Firefly sein neutrales Verhalten und entwickelt wegen des tiefen Profils eine Menge Vortrieb. Fährt man das Tuch aber in dem passenden Windbereich, dreht es dank das geringen Gewichts in Manövern sehr schnell und leicht, selbst bei schwierigen Freestylemoves.
FREESTYLESEGEL WINDSURFING TESTSPECIAL
stellen wie das IQ. Außerdem fühlt es sich trotz guten Verstärkungen äußerst leicht in den Händen an. Für alle, die einen sehr aktiven Fahrstil bevorzugen, oder leichte bis mittelschwere Surfer sind ein Topsegel.
ausgesprochen leicht und in Manövern leicht und neutral. Die Windrange ist nicht die Stärke des Segels (zumindest in 5.4), dies stört leichte bis mittelgewichtige Freestyler oder Windsurfer, deren Homespots relativ konstanten Wind aufweisen, aber wenig.
Fazit: Sehr gut für schwerere Freestyler, denen Vortrieb wichtiger ist als ein extrem flaches Profil, oder für leichte Fahrer (bis 80 Kilo), die das Segel im unteren Windbereich als größtes Manöversegel benutzen wollen. Dank des leichten Gewichts und guter Kontrollierbarkeit für jedes Freestylelevel geeignet.
Vorliek: 417 cm Gabel: 178 cm Latten: 5 empf. u. verw. Mast: Gaastra 100 RDM Preis: 615,- Euro
Vorliek: 418 cm Gabel: 175 cm Latten: 4 empf. und verw. Mast: Naish RDM 90 400 Preis: 690,- Euro
Vorliek: 418 cm Gabel: 171 cm Latten: 5 empf. u. verw. Mast: 400 X9 Wave RDM Preis: 660,- Euro
Fazit: Kaum ein Segel im Test lässt sich in Manövern so perfekt „OFF“
44
NEILPRYDE FIREFLY 5.3 FREESTYLESEGEL
NAISH BOXER 5.4
WINDSURFING TESTSPECIAL
GAASTRA IQ 5.3
VANDAL RIOT 5.2
AM STRAND Das Riot bleibt seiner Linie treu und ist auch dieses Jahr kein Ausbruch an dezentem Design. In alter Vandal-Manier ist der Monofilm mit einem peppigen aufgedruckten Graffitiprint versehen. Das Unterliek ist zum niedrig geschnitten Schothorn hin sehr gerade geschnitten. Das Schothorn und die Schothornöse weisen genauso wie der Rest des Segels nur wenige Verstärkungen auf, dafür ist das Segel sehr leicht. AUF DEM WASSER Am Wasser besticht das Segel zuallererst durch das geringe Gewicht. Aufgrund des eher flachen Profils erzeugt das Segel nicht so viel Vortrieb und benötigt etwas mehr Wind, um anzugleiten. Bei einer aktiven Fahrweise wirkt das Riot beim Pumpen sehr federnd und eher gedämpft, zählt also nicht zu den direkten Segeln der Testgruppe. Wechselt der Wind, muss man zwar immer wieder mal nachtrimmen, tut man das aber, ersteht man mit dem Riot ein Tuch mit wirklich großer Windrange. In den Manövern verhält sich das Vandal angefangen bei einfachen Wenden bis hin zu radikalen Freestylemanövern extrem neutral. In Slidemoves rotiert es mit ausreichender Geschwindigkeit und bleibt immer gut kontrollier- und leicht steuerbar.
Fazit: Absolut empfehlenswertes Newschool-Freestylesegel mit großem Einsatzbereich für eher leichtere oder sehr aktiv fahrende Surfer, das sowohl für den Freestyleeinstieg als auch für die neuen Powermoves bestens geeignet ist.
Vorliek: 412 cm Gabel: 173 cm Latten: 5 empf. Mast: Flux Pro RDM 400 (100 % Carbon) verw. Mast: Flux Pro RDM 400 (100 % Carbon) Preis: 549,- Euro 45
E
s sind die perfekten Begleiter zu den Crossover-
alle einsetzbar. Für uns persönlich zählt eine große
boards 95. Die Segel aus dieser Gruppe sollten
Windrange zu den wichtigsten Kriterien für ein gutes
bestmöglich perfektes Handling mit sehr guten Glei-
Segel in dieser Gruppe. Denn wir setzen diese Segel
teigenschaften vereinen. Viele Testkandidaten schaf-
von mittleren vier bis oberen fünf Windstärken ein
fen das auch. Einige legen dabei ihren Schwerpunkt
und haben keine Lust, ständig umzuriggen, nur weil
etwas mehr aufs Handling, andere setzen mehr auf
der Wind gerade mal wieder zehn Minuten an Fahrt
Performance hinsichtlich Speed und Beschleunigung.
gewonnen hat. Mit allen Testkandidaten wirst du Spaß
Als Bump-and-Jump-Segel sind sie aber eigentlich
auf dem Wasser haben.
DIE SEGEL AUS DIESER GRUPPE SOLLTEN BESTMÖGLICH PERFEKTES
CROSSOVERSEGEL
CROSSOVERSEGEL WINDSURFING TESTSPECIAL
TEST CROSSOVER 6.0
WINDSURFING TESTSPECIAL
HOT SAILS BOLT 5.9 AM STRAND Das Bolt ist das Freestylesegel von Hot Sails, welches sich auch gern mal in der Welle austobt. Es hat vier von einer Seite aufgenähte Latten, deren Enden beidseitig durch Lederpads geschützt sind. Außerdem hat es zwei mit einer runden Latte gefüllte Minibattens, wobei die obere recht lang ist. Im Segel ist fast ausschließlich X-Ply verbaut und es kommen drei unterschiedliche Sorten zum Einsatz. Hauptsächlich wurde sehr grobmaschiges X-Ply aus sehr stabilen Kevlarfäden verwendet. Im Unterliek, im Vorliek und im oberen Bereich des Achterlieks ist hingegen zur besseren Stabilität sehr engmaschiges X-Ply verwendet worden. Zwischen dem Bereich über der ersten Latte und der dritten Latte besteht die Vorliekbahn ausschließlich aus Dacron. Auf der Achterliekkante ist von der ersten Latte bis über die vierte Latte und das gesamte Top entlang ein dicker Kevlarfaden angebracht. Die äußerst gerade und weit ausgestellte Unterliekkante ist bis zu der einen Achterlieköse durch eine Gummilippe geschützt. Diese sitzt in einem Cutout unter der untersten Latte. Insgesamt macht das Segel einen sehr kompakten Eindruck. Der leichte Mastprotektor lässt sich weit vom Segel entfernen und ermöglicht dadurch einen guten Zugriff auf die Dreifach-Trimmrolle.
HANDLING MIT SEHR GUTEN GLEITEIGENSCHAFTEN VEREINEN.
Angleiten
Geschwindigkeit
Handling
On/Off
Top End Control
Windrange
Gaastra Cross
9
9,5
10
10
9
9,5
Gun Sails Torro
10
9
9,5
9,5
9,5
9,5
Hot Sails Bolt
9,5
8,5
8,5
8
10
8,5
Maui Sails Switch
8,5
10
10
10
8,5
9
Naish Session
9,5
8,5
9
9
10
9
North Sails Duke
10
9,5
10
10
9
10
Sailloft Cross
10
10
10
9,5
8,5
9
Sailloft Slam
9,5
9
9,5
9,5
9
9,5
Tushingham Storm
9,5
9
9,5
9,5
9,5
9,5
Latten-Segel.
Vandal Addict
8,5
9,5
9,5
9,5
9,5
9,5
9
9
9,5
10
9,5
9
Segelgrößen: 4.1, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.6, 5.9, 6.2 Vorliek: 436 cm | Gabel: 184 cm Gewicht: 4.000 g | Relation (Gramm pro qm): 678 g/qm Latten: 4 Preis: 450,- Euro Empf. und verw. Testmast: Hot Rod 400/430 RDM
X.O. Shark
46
AUF DEM WASSER Das Bolt liegt sehr leicht in der Hand und gibt direktes Feedback der aktuellen Bedingungen. Impulse des Windsurfers setzt das Segel schnell um. Der Segeldruckpunkt ist recht weit oben. Das hat den Vorteil, dass der Windsurfer immer in einer sehr aufrechten, manöverorientierten Position steht. Wenn eine starke Böe beim Angleiten ins Segel haut, kann es aber den weniger geübten Piloten mit einem Schleudersturz ins Wasser befördern. Durch die schräge Positionierung der Latten (die unterste Latte endet über der Gabel) ist das Segel recht agil und schnell im Anstellwinkel zu verändern. Etwas mehr und man müsste sagen, es ist nervös, aber so ist es für Freestyler genau richtig. Das Unterliek des Segels ist sehr weit ausgeschnitten. Das gibt dem Piloten sowohl beim Freestyle als auch bei vertweakten Wavemoves immer genügend Platz, unter dem Segel durchzusliden. Besonders in Onshore-Bedingungen, in denen man das Segel nicht flach aufs Wasser legen kann, hat man so Platz für enge Turns. Insgesamt bietet das Segel direktes Feeling mit viel Power. Durch die vier Latten ist das Segel leicht und spricht damit Windsurfer aller Gewichtsklassen an.
Pro: Viel Angleitpower, leicht, extrem gute Verarbeitung. Contra: Windrange ist oben raus nicht ganz so groß wie bei einem Fünf-
47
AUF DEM WASSER War das Remedy vor allem oben raus ein sensationeller Begleiter mit starker Top-End-Performance, ist es Gaastra gelungen, mit dem Nachfolger Cross ein Segel zu bauen, dass nun auch weiter in den unteren Windbereich hinein Freude macht. Vor allem solchen Windsurfern, die an keiner Dönerbude vorbeilaufen können, also etwas schwerer sind. Das Segel hat im unteren Segelbereich etwas mehr Shape, das Top ist ein bisschen breiter geworden – alles in allem macht nun auch das Angleiten mit dem Segel Spaß. Dank des Sechs-Latten-Setups ist das Cross nach wie vor oben raus sehr lange fahrbar. Wenn Kollegen schon umriggen, hat man mit dem Cross noch Spaß auf dem Wasser. Dazu kommt, dass dank des geringen Gewichts das Segel ein tolles Handling hat und auch in Manövern eine tolle Figur macht. Dank des etwas höher ausgestellten Unterlieks freuen sich nun auch Oldschool-Freestyler bei ihren Duck Jibes, denn das Segel scheuert ihnen dabei keine mehr. Das Cross ist ein sehr gutes Segel für den Flachwassereinsatz und für bucklige Pisten, wo man auch das eine oder andere Mal abheben will. Dank der hohen Endgeschwindigkeit geht’s hoch hinaus.
48
AUF DEM WASSER Wie sind ja auch das Session in 5.3 gefahren und können bestätigen, dass das 6.1 einen anderen Anspruch als der kleine Bruder hat. Zulasten der High-Wind-Performance und direktem Handling geht es dem Session in 6.1 um einen Windeinsatzbereich, der den Fokus auf den unteren Windbereich legt, und ein etwas weicheres Fahrgefühl. Das ist für diese Größe auch genau richtig. Das Session ist unheimlich entspannt und angenehm zu fahren. Es ist weicher als sein kleiner Bruder und nimmt dem harten Chop die Kraft, sodass der Pilot entspannter auf dem Board steht. Unten raus geht das Session früh los, liegt sehr ausbalanciert in der Hand und beschleunigt sanft auf einen schönen Topspeed. Die Manövereigenschaften des Segels sind im Vergleich zu den Mitbewerbern sehr gut und so kann man getrost mit dem Segel auch den Welleneinsatz wagen. Für europäische Bedingungen bei auflandigem Wind ist das Session also für die Nord- und Ostsee ein super Begleiter. Zum reinen Geradeausheizen ist es zu schade und wird dabei auch von den sportlicheren Segeln in der Gruppe überholt.
GUN SAILS TORRO 6.0 CROSSOVERSEGEL
AM STRAND Naish hat seine Segelpalette aufgeräumt. Das All Terrain ist Geschichte und so wurden die Erfahrungen des Crossoversegels in das Session in den Größen von 5.7 bis 6.7 Quadratmetern gepackt. Das getestete 6.1er ist das mittlere der drei Ex-All-Terrain- und Jetzt-neuSession-Segels und soll so vor allem im Bump-and-Jump-Einsatz brillieren. Es hat fünf Latten, die von einer Seite auf das Segel genäht sind, und drei Minibattens, die mit einer kleinen runden Latte gefüllt sind. Die Lattenenden sind von beiden Seiten durch ein Gummipad geschützt. Das Segel besteht ausschließlich aus vier Sorten X-Ply, wobei das X-166 Ultralight Scrim die meiste Verwendung findet. Die Vorliekbahn besteht zwischen erster und vierter Latte ausschließlich aus Dacron. Im Bereich der Gabel ist sie am breitesten und verjüngt sich bis zur vierten Latte. Am Achterliek findet sich ein Titanring und an der Unterliekkante ist zum Schutz eine Gummilippe montiert. Die Achterliekkante ist ab der zweiten Latte weit ausgestellt und ab der vierten Latte ebenfalls. Der Mastprotektor ist leicht im Moto-X-Style gehalten und lässt sich auf halber Länge vom Segel wegziehen, um den Zugriff auf die um 90 Grad verdrehte Trimmrolle leichter zu ermöglichen. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten und dieser Bereich durch dickes Gummi gut geschützt.
WINDSURFING TESTSPECIAL
NAISH SESSION 6.1 CROSSOVERSEGEL
AM STRAND Das Cross ist der Nachfolger des Remedy und bei Gaastra als typisches Freeridesegel mit Crossoverambitionen platziert. Das Gaastra Cross hat sechs Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind und deren Enden auf der einen Seite mit einem Gummipad und auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt sind. Außerdem hat es zwei Minibattens, die mit einer kleinen, aber sehr breiten Latte gefüllt sind. Im Segel kommt eine Sorte X-Ply zum Einsatz, die hauptsächlich am Unterliek, am Achterliek, am Vorliek und im Topbereich verbaut ist. Auf der Vorliekbahn ist zwei Fingerbreit Dacron aufgenäht. Die Unterliekkante ist durch eine Gummilippe geschützt, die sich bis zu der einen Achterlieköse zieht. Die eine der zwei Hauptnähte im Unterliek ist ebenfalls durch eine Gummilippe geschützt, die andere dadurch, dass das Segeltuch über die Naht umgeklappt wurde. Bei dem oberen letzten Meter der Masttasche wurde für zusätzliche Stabilität auf die Masttasche Dacron mit Kevlarfäden vernäht. Ein weiteres Feature sind die Tube-Latten, die für einen bombenfesten Druckpunkt sorgen sollen. Der dünne Mastprotektor ist im Moto-X-Style gefertigt, hat ein Loch für die Startschot und verbirgt eine Dreifach-Trimmrolle. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten, dieser Bereich ist durch ein Pad gut geschützt.
WINDSURFING TESTSPECIAL
GAASTRA CROSS 6.0
AM STRAND Das Torro 6.0 ist das klassische Freemovesegel von Gun Sails. Das Segel hat nur kleine Updates erhalten und geht ansonsten unverändert in die neue Saison. Es hat fünf Latten, die bis auf die zweite Latte alle von einer Seite auf das Segel genäht sind und deren Enden beidseitig mit unterschiedlichen Gummipads geschützt sind. Außerdem hat das Segel drei Minibattens, die mit einer kleinen runden Latte gefüllt sind und nach oben hin deutlich an Länge gewinnen. Im Segel kommen zwei unterschiedliche Sorten XPly zum Einsatz und lediglich in der oberen Segelhälfte ist Monofilm zu finden. Die Vorliekbahn besteht zwischen erster und zweiter Latte aus doppelt verarbeitetem und zwischen der zweiten und vierten Latte aus einlagigem Dacron. Die Achterliekkante ist ab der zweiten Latte und erneut ab der vierten Latte ein Stück weit ausgestellt. Am Achterliek befindet sich eine Öse und die Unterliekkante ist bis zur ersten Latte durch eine Gummilippe geschützt. Zwischen vierter und fünfter Latte befindet sich eine Markierung im Segel, bis wohin das Loose Leech reichen muss. Der lange Mastprotektor ist im Moto-XStyle gefertigt, verbirgt eine um 90 Grad verdrehte Dreifach-Trimmrolle und hat ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten und dieser Bereich durch Gummipads geschützt. AUF DEM WASSER Schon nach dem Aufriggen beeindruckt das Torro –selbst, wenn es nur am Strand liegt. Es sieht aus wie ein Kinderpopo: Nicht eine einzige Falte stört den Anblick, das Torro steht wirklich sensationell. Und so wie es aussieht, fährt es dann auf dem Wasser auch. Das Torro gehört zu den besten drei Segeln in dieser Testgruppe. Angleiten, Beschleunigung, Speed, Handling. Besser geht es kaum. Für den Bumpand-Jump-Einsatz mit einem Crossoverboard ist das Torro eine Macht und bringt unglaublich viel Spaß. Es liegt immer sehr ausbalanciert in den Händen, deckt auf nur einer Trimmeinstellung einen unglaublich großen Windbereich ab und sorgt für permanentes Grinsen auf dem Gesicht des Piloten. Die Dacron-Vorliekbahn sorgt dafür, dass das Torro atmen kann, aber ohne dass es zu weich erscheint. Der Segeldesigner hat einen für uns wirklich perfekten Mix geschafft. Wir empfehlen dem einen oder anderen „Marktführer“, sich das Torro mal ganz genau anzuschauen, um zu lernen, wie man ein qualitativ absolut hochwertiges Segel mit vielen Verstärkungen und toller Performance dem Endkonsumenten zu einem Preis weit unter dem eigenen Händlereinkaufspreis, was in diesem Fall ja der Referenzpreis wäre, anbieten kann.
X.O.SAILS SHARK 5.7 AM STRAND Nach wie vor ist das X.O. Sails Shark am Strand ein echter Hingucker. Es verfügt über zahlreiche Accessoires und Features und ist auch hinsichtlich der Verarbeitung und Verstärkungen ein Topsegel. Es besteht komplett aus X-Ply, wobei im Segelfensterbereich grobmaschiges zur besseren Durchsicht zum Einsatz kommt. In der Vorliekbahn ist das X-Ply sogar noch durch extra Kevlarfäden verstärkt und es sind auch mastseitig noch zwei Fingerbreit Dacron verklebt. Hervorzuheben sind auch die diversen PVCPanels zum Schutz des Segels an kritischen Punkten. So findet man diese am Top, beidseitig auf den Lattenenden, zentral auf den unteren beiden Segellatten als Scheuerschutz, wenn das Segel am Strand liegt und auf der Masttasche an den Stellen, wo die „Strip Draft Locker“ sitzen. Strip Draft Locker sind extra X-Ply-Streifen, die von der Achterliekkante quer durch die größten Segelpanel bis um die Masttasche herum laufen. Sie sollen dem Profil zusätzliche Stabilität geben. Das Segel hat als einziges Segel überhaupt im Test keine Minibattens. Ansonsten sind alle Latten von einer Seite auf das Segel genäht. Der Mastprotektor ist aus Thermoform, verbirgt eine Dreifach-Trimmrolle und hat ein abgesetztes Loch, um die Startschot durchzustecken. Um die beiden Achterliekösen herum kennzeichnet das Shark auch 2011 wieder ein eckiges Design, das konträr zu allen anderen Herstellern die Gabellänge eher erhöht als verringert. AUF DEM WASSER Im Vergleich zum Vorjahr wurde insbesondere an der Profilierung des Segels gearbeitet, um die Windrange zu verbessern. Und das hat tatsächlich einen spürbaren Effekt auf die Fahreigenschaften genommen, hatten wir doch über einen breiteren Einsatzbereich mehr Spaß mit dem Shark im Vergleich zum Vorgänger. Nach wie vor fühlt sich das Shark kleiner als 5.7 an. Angleiten ist mit dem Segel kein Problem, es beschleunigt den Piloten gleichmäßig auf einen hohen Topspeed. Es liegt sehr ausbalanciert in den Händen, der Druckpunkt liegt eher weiter vorn sowie oben und so steht man manöverorientiert und aufrecht auf dem Brett, was den Anspruch des Segels als Wavespielzeug mit möglichem Freestyleeinsatz gerecht wird. Als Freeridesegel sehen wir es eher nicht, obwohl leichte und mittelschwere Fahrer mit dem Shark auch sehr gut für den Bump-and-Jump-Einsatz gerüstet sind. Doch die Stärken des Shark liegen nach wie vor in den Manövern, wo es sich sehr neutral stellt und der Windsurfer sich voll und ganz auf seinen Wellenritt oder Trick konzentrieren kann.
Pro: Tolle Gesamtperformance – bestens für Bump and Jump geeignet. Contra: Als klassisches Freeridesegel nicht kritisierbar.
Pro: Entspanntes Fahrgefühl, auch für den Waveeinsatz empfehlenswert. Contra: Zum Heizen zu schade.
Pro: Sensationelles Crossoversegel ohne Schwächen. Contra: Es ist im Vergleich zu den Mitbewerbern viel zu günstig.
Pro: Guter Mix aus Performance und Handling. Contra: Für leichte und mittelschwere Windsurfer nicht zu kritisieren.
Segelgrößen: 4.8, 5.2, 5.6, 6.0, 6.4, 6.9, 7.4 Vorliek: 446 cm | Gabel: 187 cm Gewicht: 4.150 g | Relation (Gramm pro qm): 691 g/qm Latten: 6 Preis: 629,- Euro Empf. und verw. Testmast: Gaastra 75 RDM
Segelgrößen: 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.1, 6.7 Vorliek: 452 cm | Gabel: 183 cm Gewicht: 3.640 g | Relation (Gramm pro qm): 597 g/qm Latten: 5 Preis: 749,- Euro Empf. und verw. Testmast: Naish RDM 90 430
Segelgrößen: 4.3, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.0, 6.3, 6.6 Vorliek: 450 cm | Gabel: 182 cm Gewicht: 4.280 g | Relation (Gramm pro qm): 713 g/qm Latten: 5 Preis: 369,- Euro Empf. und verw. Testmast: Cross Wave 430/ Expert Wave 430/ Select RDM 430
Segelgrößen: 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.7, 6.2 Vorliek: 442 cm | Gabel: 186 cm Gewicht: 4.100 g | Relation (Gramm pro qm): 719 g/qm Latten: 5 Preis: 510,- Euro Empf. und verw. Testmast: X.O. Mast RDM RX-100 / 430 49
AUF DEM WASSER Das Slam ist im Vergleich zum Vorgänger vielseitiger geworden. Und es hat ihm gut getan, dass am Loose Leech gearbeitet wurde, lässt es doch so übermäßig starke Böen leichter aus dem Segel und erweitert die Windrange spürbar. Unten raus hinsichtlich des Angleitens, ist es in der Gruppe erneut ganz vorne mit dabei – ein typisches Merkmal aller Sailloft-Segel und den böigen Bedingungen der heimischen Reviere geschuldet. Das Slam verteilt den Druck gleichmäßig auf beide Hände und im Vergleich zum Sailloft Cross steht man weniger angepowert, sondern eher aufrecht und manöverorientiert auf dem Board. Apropos Manöver: Gutes Handling in allen Lagen! Nach wie vor ist es ein sehr guter Begleiter als Powerwavesegel, dank der tollen Verarbeitungsqualität und der vielen Verstärkungen kann man ohne Angstschweiß auf der Stirn nach einem Waschgang wieder auftauchen. Nimmt der Wind zu, arbeitet das Segel spürbar besser und ermöglicht so dem Fahrer, auf nur einer Einstellung länger Spaß mit dem Segel zu haben. Wir finden, es ist ein duftes Crossoversegel mit einem breiten Einsatzbereich, das einer breiten Zielgruppe offen steht, und so können wir in Anlehnung an unsere Surfshop-Kampagne dir ruhigen Gewissens ebenso empfehlen: Support your local Sailbrand!
Pro: Breiterer Einsatzbereich als Vorgänger. Segel ohne Schwächen. Contra: Als Crossoversegel nicht zu kritisieren.
Segelgrößen: 4.7, 5.4, 5.9, 6.3, 6.7 Vorliek: 446 cm | Gabel: 186 cm Gewicht: 4.180 g | Relation (Gramm pro qm): 708 g/qm Latten: 5 Preis: 599,- Euro Empf. und verw. Testmast: Blue Line 75 RDM 430 50
AUF DEM WASSER Gäbe es die Disziplin Supercross im World Cup noch, wäre das Sailloft Cross ein ganz heißer Kandidat auf den Titel. Es ist als Bump-and-Jump-Segel in dieser Kategorie ganz vorn dabei und bietet höchste Leistungswerte bei gutem Handling. Natürlich sind die eher waveorientierten Segel der Gruppe bei den reinen Vergleichswerten einen Tick besser in dieser Kategorie, doch davon darf man sich nicht täuschen lassen. Das Cross ist eine Leistungs-Sau, um das mal freundlich auszudrücken. Es geht super früh los, beschleunigt sehr schnell und hat einen hohen Topspeed. Für den Einsatz auf Flachwasser und zum reinen Springen ist es dadurch mit die erste Wahl in der Gruppe. Wer auch mal in die Welle möchte, kann ja das Slam nehmen, an unserem Homespot Heidkate an der Ostsee wäre das Segel in Verbindung mit einem sportlichen Freemoveboard wie einem Fanatic Hawk ein echter Burner. Um in den oberen Windbereich hineinzufahren, ist es ratsam, das Vorliek etwas nachzutrimmen und das Loose Leech zu vergrößern.
Pro: Top-Performance als sportliches Freemovesegel. Contra: Für den Waveeinsatz sollte man als Sailloft-Freund eher das
MAUI SAILS SWITCH 6.4 CROSSOVERSEGEL
AM STRAND Das Cross von Sailloft ist je nach Größe eher auf Freemove- oder den Freerideeinsatz ausgelegt. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es keine Veränderungen, doch das 6.0er sind wir noch nie gefahren. Es hat im Vergleich zum 7.0er eine Latte weniger (fünf an der Zahl) und ist so etwas mehr auf leichtes Handling ausgerichtet als sein großer Bruder (wobei der auch sehr gutes Handling für ein Segel in seiner Größe hat). Die Lattenenden des Segels sind von der einen Seite mit Gummipads und von der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Zusätzlich gibt es zwei Minibattens, die mit einer kleinen, flachen Latte gefüllt sind. Im Cross 6.0 kommen zwei verschiedene Sorten X-Ply vor, die hauptsächlich in der unteren Segelhälfte an der Vorliekbahn und der Unterliekbahn zu finden sind. Der restliche Teil des Segels besteht aus Monofilm. Die Vorliekbahn besteht bis zum vierten Segelpanel aus X-Ply, wohingegen auf der Achterliekbahn zwischen Achterlieköse und zweiter Latte doppelt verarbeitetes Dacron und zwischen zweiter und fünfter Latte einseitig verarbeitetes Dacron aufgenäht wurde. Die Achterlieköse sitzt in einem kleinen Cutout. Die Unterliekkante ist mit einer Gummilippe geschützt. Der Topbereich besteht wiederum aus doppelt verarbeitetem Dacron. Der leichte Mastprotektor ist im Moto-X-Style gehalten und verbirgt eine Dreifach-Trimmrolle. Der Mast wird durch einen Becher im Variotop im Segel gehalten.
WINDSURFING TESTSPECIAL
SAILLOFT CROSS 6.0 CROSSOVERSEGEL
AM STRAND Das Slam ist das Freestyle/Freemove-Segel von Sailloft. Im Vergleich zum letzten Jahr ist das Segel optisch neu aufgesetzt und neu profiliert. Mehr Loose Lech soll für besseres Handling sorgen. Das Slam hat fünf Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind. Die Lattenenden sind auf der einen Seite durch Gummipads und auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch die Lattenspanner geschützt. An der ersten Latte kommt am Lattenende noch ein Klettverschluss zusätzlich als Schutzfunktion zum Einsatz. Das Segel hat zwei Minibattens. Es besteht aus zwei Sorten X-Ply und nur im zweiten und dritten Segelpanel kommt Monofilm für eine bessere Durchsicht zum Einsatz. Die Vorliekbahn ist durchgängig aus X-Ply gefertigt, um für mehr Stabilität zu sorgen. Auf die Achterliekbahn ist zwischen der einzigen Achterlieköse und der zweiten Latte doppelt verarbeitetes Dacron und auf der restlichen Achterliekbahn einseitig verarbeitetes Dacron aufgenäht. Die Unterliekbahn ist durch eine Gummilippe geschützt. Der dünne, leichte Mastprotektor ist im Moto-X-Style gehalten und verbirgt eine dreifache Trimmrolle und ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch einen Becher im Variotop im Segel gehalten und zudem durch einen Lederaufnäher geschützt.
WINDSURFING TESTSPECIAL
SAILLOFT SLAM 5.9
AM STRAND Das Switch ist das Bump-and-Jump-Segel von Maui Sails. Es hat sechs Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind. Die Lattenenden sind von der einen Seite mit einer Kunststoffschicht und von der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Die beiden Minibattens sind mit einer kleinen, runden Latte gefüllt. Bis kurz nach der sechsten Latte befindet sich an der Vorliekbahn ein dicker Streifen Dacron, der bis zum Topbereich immer enger zusammenläuft. Zwischen der ersten und zweiten Latte ist die Dacronbahn doppelseitig und ab der zweiten Latte aufwärts nur noch einseitig verarbeitet. Das Segel besteht vom zweiten bis zum fünften Segelpanel hauptsächlich aus Monofilm und wird von einer Sorte X-Ply umrandet. Sowohl im untersten als auch im obersten Panel kommt ausschließlich X-Ply zum Einsatz. Am Achterliek befindet sich eine Öse und die Unterliekkante ist bis zur ersten Latte durch eine Gummilippe geschützt, ebenso die Hauptnähte im untersten Panel. Der Mastprotektor ist designtechnisch in drei Teile unterteilt und zieht sich somit bis zum Gabelbaumausschnitt. Im Mastprotektor verbergen sich eine Dreifach-Trimmrolle und ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch ein Gurtband im Segel gehalten und durch eine Klettverschlusskonstruktion geschützt. AUF DEM WASSER Das Switch war für unseren Test leider nicht in 6.0 lieferbar und so mussten wir uns mit dem 6.4er begnügen. Aber auch mit diesem Segel ist es uns möglich, den Einsatzbereich des Segels abzustecken, und wir haben einfach mal angenommen, dass das 6.0 adaptiv exakt so bewertet werden könnte. Allein von den Ausmaßen des Segels wird deutlich, in welche Richtung es geht. Die längere Gabel ist ein Indiz dafür, dass mit dem Switch mehr Wert auf hohe Geschwindigkeit denn auf Manöverhandling gelegt wird. Und es ist tatsächlich eines der schnellsten Segel im Test mit explosiver Beschleunigung. Unten raus nicht ganz so stark, ist es dafür in den oberen Windbereich hinein extrem lange auf nur einer Einstellung fahrbar. Nimmt der Wind also zu, wirst du mit diesem Segel nicht als Erster vom Wasser gehen. Das Handling ist für den Bump-and-Jump-Einsatz gut und so macht sich das Switch ähnlich wie ein Sailloft Cross auf sportlichen Freemoveboards am besten. Auch zu diesem Segel kann man sagen, dass es in der ehemaligen SupercrossDisziplin zu einem der besten Segel auf dem Markt gehört hätte.
NORTH SAILS DUKE 5.9 AM STRAND Das Duke ist das Powerwavesegel der Marke North Sails und wurde für die neue Saison nur marginal abgeändert. Designtechnisch geht es 2011 weiter farbenfroh zu und so schickt North Sails mit dem Code Mad einen echten Paradiesvogel auf das Wasser. Für die Funktionalität wurden lediglich die Vorliekkurve optimiert und die Lattenprofile aktualisiert. Maximale Leistungsentfaltung verspricht der Hersteller nur für RDM-Masten, jedoch soll das Segel auch weiterhin mit SDM-Masten hervorragend funktionieren. Dicke Gummilippen am Unterliek und doppelte Nähte an den kritischen Stellen sorgen weiterhin für die Langlebigkeit des Segels. Das Duke verfügt zwischen erster und dritter Segellatte über einen hohen Monofilm-Anteil, um den richtigen Durchblick zu gewährleisten. An kritischen Stellen kommen X-Ply-Panels zum Einsatz und die Achterliekkante wird im Top durch zwei Minibattens stabilisiert. Die unterste Segellatte wird von der anderen Seite als die oberen vier aufs Segel angebracht, um ein harmonisches Profil in beide Fahrtrichtungen vor allem auf Gabelbaumhöhe zu gewährleisten. Das Segel hat zwei Achterliekösen (Twin.Trim.Clew) und soll so die Trimmmöglichkeiten auch für mittelschwere und leichte Fahrer erhöhen. Das Duke hat im Top einen Zapfen, der in den Mast zu stecken ist. Die Vorliekbahn ist aus X-Ply, mit einer Schicht Dacron verstärkt. AUF DEM WASSER Es ist kein Geheimnis, dass wir das North Sails Duke in dieser Größe für das beste Crossoversegel auf dem Markt halten. Seit Jahren besticht es durch eine extrem hohe Verarbeitungs- und Produktionsqualität. Nach wie vor führt es in fast allen Kategorien das Testfeld hinsichtlich der Noten an. Und das Allerwichtigste für uns: Es hat die mit Abstand größte Windrange auf nur einer Einstellung. Es geht unten mit am frühsten los und ist oben raus mit am längsten zu fahren. Für böige Reviere ein Traum. Während andere Hersteller durch die Reduzierung der Verstärkungen immer leichtere Segel bauen und dadurch – oh Wunder – immer ganz tolle Handlingsnoten für ihre Segel bekommen, bleibt North Sails seiner Heavy-Duty-Linie treu und nimmt bewusst das Wegbleiben des letzten Pünktchens in dieser Kategorie in Kauf. Dafür hat man mit dem Segel mindestens drei bis vier Jahre länger Freude. Und davon mal ganz abgesehen sind die Fahrleistungen einfach sensationell. Das Gute ist, dass auch leichte Fahrer mit dem Duke zurechtkommen, da man dann einfach Vor- und Achterliek weiter durchzieht und auf dieser Einstellung die riesige Windrange genießt.
Slam wählen.
Pro: Tolle Top-End-Performance. Contra: Unten raus etwas schwächer und auf Flachwasser spezialisiert.
Pro: Die größte Windrange auf einer Einstellung auf dem Markt. Contra: Menschen unter 50 Kilogramm empfehlen wir ein leichteres Segel.
Segelgrößen: 5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0 Vorliek: 449 cm | Gabel: 187 cm Gewicht: 4.100 g | Relation (Gramm pro qm): 683 g/qm Latten: 5 Preis: 579,- Euro Empf. und verw. Testmast: Blue Line 75 RDM 430
Segelgrößen: 4.8, 5.2, 5.6, 6.0, 6.4, 7.0, 7.5 Vorliek: 463 cm | Gabel: 205 cm Gewicht: 4.350 g | Relation (Gramm pro qm): 680 g/qm Latten: 6 Preis: 565,- Euro Empf. und verw. Testmast: SRS Wave 100 RDM 460
Segelgrößen: 4.7, 5.0, 5.4, 5.9, 6.4, 6.9 Vorliek: 454 cm | Gabel: 183 cm Gewicht: 4.460 g | Relation (Gramm pro qm): 756 g/qm Latten: 5 Preis: 589,- Euro Empf. und verw. Testmast: North Sails Platinum 430 RDM 51
AUF DEM WASSER Wie eigentlich alle Vandal-Segel hat auch das Addict ein ausgesprochen gutes Handling. Trotz Sechs-Latten-Setup ist es kaum zu spüren und so reagiert das Rigg unmittelbar auf Lenkimpulse vom Windsurfer. Das Addict ist ein direktes Segel mit guten Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerten. Dabei ist es auch in Gleitfahrt ein absolut angenehmer Begleiter, der Druckpunkt liegt mittig und verteilt sich gleichmäßig auf die Arme des Piloten. Mit dem guten Handling ist es kein Wunder, dass sich das Addict auch in Manövern super verhält. Ob Oldschool- oder Newschool-Freestyle, mit dem Addict ist alles möglich. Es stellt sich schön neutral und ermöglicht so volle Konzentration auf die Moves. Auch in der Welle macht es eine gute Figur, allerdings hat man als Fahrer aufgrund eher weniger Verstärkungen bei Waschgängen ein nicht allzu gutes Gefühl. Das Segel ist weit bis in den oberen Grenzbereich hinein zu fahren. Der Druckpunkt sitzt bombenfest und kommt damit auch nicht ganz so geübten Windsurfern entgegen. Ohnehin hat das Segel auf nur einer Trimmeinstellung einen breiten Einsatzbereich und man kann sich lästiges Nachtrimmen sparen. Das Addict ist unserer Meinung nach für leichte und mittelschwere Windsurfer ein tolles Freemove- und Freeridesegel, mit dem es sowohl Spaß macht Manöver zu üben, als auch einfach nur hin- und herzuheizen.
52
TUSHINGHAM STORM 5.75 AM STRAND Das Storm ist das Highwind-Freeride-CrossoverSegel von Tushingham. Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Segelbereich um den Gabelbaum und die komplette Vorlieksbahnführung überarbeitet, um früheres Angleiten zu ermöglichen. Verstärkungen an den Extrempunkten des Segels sowie der Einsatz neuer Materialien sollen den Verschleiß minimieren. Des Weiteren wurde die Outline des Segels angepasst, um größtmöglichen Einsatzbereich zu garantieren. Das Storm hat fünf Latten, die wechselseitig auf das Segel genäht sind und deren Lattenenden beidseitig von Gummipads geschützt sind. Außerdem hat es zwei mit dünnen runden Stäbchen gefüllten Minibattens. Das Segel besteht ausschließlich aus drei verschiedenen Sorten X-Ply und nur im zweiten Segelpanel kommt Monofilm für eine gute Durchsicht und ein kleiner Streifen PVC für die Elastizität zum Einsatz. Von der Unterliekkante über die einzige Achterlieköse bis zur dritten Latte wird das engmaschige X-Ply zusätzlich durch kleine Kevlarfäden verstärkt. Die Vorliekbahn besteht aus einer vier Fingerbreit einlagig verarbeiteten Dacronbahn, die sich bis zur fünften Latte verjüngt. Der kurze dünne Mastprotektor verbirgt eine sehr gut erreichbare Öse anstelle einer Dreifach-Trimmrolle. Der Mast wird mit einem Becher im Variotop im Segel gehalten und durch einen Kunstlederaufnäher geschützt. AUF DEM WASSER Auffällig an dem neuen Storm ist die Reduzierung des Dacronanteils in der Vorliekbahn. Der Streifen ist deutlich schmaler geworden und so ist es kein Wunder, dass das Segel im Vergleich zum Vorgänger nicht mehr ganz so weich erscheint. Trotzdem gehört das Segel in der Testgruppe zu den weicheren Segeln. Das hat zur Folge, dass es harten Chop deutlich dämpft und so die Fahrt über kabbeliges Wasser sehr angenehm ist. Nach wie vor liegt das Segel sehr leicht und ausbalanciert in der Hand. Ohne Wind stellt sich das Segel sehr neutral. Die Gabel ist vier Zentimeter kürzer geworden und so geht das Segel 2011 deutlicher in die Freemoverichtung. Das Vorgängermodell war nicht ganz so manöverorientiert und wir sahen deshalb seine Stärken mehr im Freerideeinsatz. Alles in allem offenbart das Storm 2011 keine Schwächen und gefällt uns noch besser als sein Vorgänger, da es vielseitiger geworden ist. Es ist ein durchdachtes Segel mit einer runden Performance, dessen Stärken wir vor allem auf Flachwasser und im Bump-and-Jump-Einsatz sehen. Dabei gibt es seitens des Fahrergewichts keine Einschränkungen zu machen. Das Segel ist sowohl für leichte Fahrer gut zu handhaben als auch für schwere Fahrer ausreichend mit Power bestückt.
Pro: Tolles Freemovesegel mit runder Gesamtperformance. Contra: Schwere Fahrer wünschen sich unten raus etwas mehr Power.
Pro: Tolles Freemovesegel ohne Schwächen. Contra: Nichts zur kritisieren.
Segelgrößen: 5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5 Vorliek: 447 cm | Gabel: 188 cm Gewicht: 4.060 g | Relation (Gramm pro qm): 677 g/qm Latten: 6 Preis: 539,- Euro Empf. und verw. Testmast: Vandal Sails Flux Pro RDM 100 % 430cm
Segelgrößen: 3.5, 4.0, 4.25, 4.5, 4.75, 5.0, 5.25, 5.5, 5.75, 6.0, 6.25, 6.5, Vorliek: 442 cm | Gabel: 183 cm Gewicht: 3.840 g | Relation (Gramm pro qm): 668 g/qm Latten: 5 Preis: 529,- Euro Empf. und verw. Testmast: Tushingham RD Wave 430
CROSSOVERSEGEL
AM STRAND Das Addict 6.0 ist das Freeridesegel von Vandal. Ähnlich wie seine Geschwister ist es auffällig designt und wird sofort als typisches Vandal-Segel wahrgenommen. Das Addict hat sechs Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind und deren Enden beidseitig durch stylishe Gummipads im Nietengürtel-Style geschützt sind. Die dritte, vierte und fünfte Latte steht etwas weiter aus dem Segel und geht über die Achterliekkante hinaus. Außerdem hat es zwei Minibattens, die mit einer dünnen, flachen Latte gefüllt sind. Das Segel besteht ausschließlich aus Monofilm und wird nur an der Unterliekkante, im Topbereich und in Abschnitten am Achterliek und Vorliek durch engmaschiges X-Ply verstärkt. An der Unterliekkante ist zudem bis über die einzige Achterlieköse eine Gummilippe zum Schutz angebracht. In der oberen Segelhälfte ist ein ausgefallenes Design auf den Monofilm gedruckt. Der dünne, lange Mastprotektor verbirgt eine Dreifach-Trimmrolle und ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten und zusätzlich durch ein Kunststoffpad geschützt.
WINDSURFING TESTSPECIAL
VANDAL ADDICT 6.0
FREERIDESEGEL WINDSURFING TESTSPECIAL
TEST FREERIDE 7.0
P
assend zur Freeridekategorie der 120-Liter-
spannt Manöver fahren kann und die sich durch
Boards haben wir auch die entsprechenden
tolles Handling auszeichnen. Zwölf unterschiedliche
Segel für dich untersucht. Ähnlich wie bei den
Tücher hatten wir für dich im Einsatz – da ist be-
Crossoversegeln gibt es auch in dieser Kategorie
stimmt das richtige für dich dabei. Anhand un-
Segel, die eher in die Performancerichtung tendie-
serer Beschreibungen und Noten wirst du schnell
ren und den Fokus auf hohe Geschwindigkeiten
herauslesen können, welches Segel deinen Ansprü-
legen, und solche, mit denen man auch noch ent-
chen gerecht wird.
ZWÖLF UNTERSCHIEDLICHE TÜCHER HATTEN WIR FÜR DICH IM EINSATZ – DA IST BESTIMMT DAS RICHTIGE FÜR DICH DABEI.
Angleiten
Beschleunigung
Geschwindigkeit
Top End Control
Handling
Windrange
Gun Sails Future
9,5
9,5
9,5
10
9,5
9,5
Gun Sails Rapid
9
10
10
10
8,5
9
Hot Sails Liquid
9
9
9
9,5
9,5
9,5
Hot Sails Super Freak UL
9,5
8
8
9
10
9,5
Neil Pryde Hellcat
10
9,5
9,5
8
10
8
North Sails Natural
10
9
9
9
10
10
North Sails X-Type
10
10
10
10
8,5
10
Point 7 AC-0
9,5
9,5
10
9,5
9
9,5
Sailloft Cross
10
9
9,5
9
10
9
Tushingham T4
9,5
9
9
10
10
10
9
9,5
9,5
10
9,5
9,5
9,5
9
9
8
9,5
9
Vandal Stitch X.O. Sails Vega 54
AUF DEM WASSER Das Liquid ist auch in 7.0 in erster Linie auf leichtes Handling ausgelegt, hat jedoch im Top-End-Bereich mehr zu bieten als das Superfreak UL. Es gleitet sehr früh an und gibt den Antrieb ruhig und gleichmäßig an das Brett weiter. Dank des Dacron im Achterliek liegt das Segel leicht in der Hand und flattert nicht. Das Segel ist eher als weich denn als hart zu beschreiben und federt so auch kurze Kabbelwellen spürbar und angenehm ab. Durch diesen Fehler verzeihenden Charakter hat man auch bei ruppigen Bedingungen keine Probleme mit dem Segel. Das Unterliek ist weit ausgeschnitten, so kann man sogar mit 7.0 noch recht problemlos Duck Jibes fahren. Insgesamt ist das Segel eher ein Funsegel für jedermann als eine Speedgranate. Wenn der Wind stark zunimmt, kommt das Liquid irgendwann an seine Grenzen. Andere Freeridesegel bieten dann länger Kontrolle und erreichen eine etwas höhere Endgeschwindigkeit, aber dafür sind sie schwerer zu fahren und schwerer zu handhaben. Durch den weichen Charakter ist es nicht anstrengend, das Segel lange zu fahren. Wenn der Wind mitmacht, kann man den ganzen Tag auf dem Wasser bleiben und hat auch bei Oldschool-Freestyletricks noch jede Menge Spaß.
AUF DEM WASSER Im aufgeriggten Zustand kann man mit dem Finger Dellen in das UL-Material drücken. Doch bleiben diese nicht im Material, sondern verschwinden nach wenigen Minuten wieder. Diese Eigenschaft charakterisiert gut das Fahrgefühl: Das UL ist noch weicher als das normale Superfreak und so erfährt manch an Monofilm gewöhnter Windsurfer mit dem Segel zuerst einen Kulturschock. Begeistern wird jedoch auch den ärgsten Kritiker die große Windrange des Segels. An Land sieht das Segel sehr flach aus, denn das Profil wird erst vom Wind in das Segel gedrückt. Das Segel gleitet früh an, beschleunigt sehr sanft auf einen moderaten Topspeed. Sowie der Wind stark zunimmt, muss man am Achterliek nachjustieren (bis zu unglaublichen 15 Zentimetern!), das Unterliek bleibt unverändert. Um den Einsatzbereich des Superfreak UL zu testen, haben wir das Segel spaßeshalber mal auf ein 74-LiterWaveboard gepackt. Mit einem normalen 7.0er würde das nicht gehen, aber mit dem Superfreak UL ist das durchaus drin. Hätte man bei Loops und beim Wellenabreiten nicht so eine lange Gabel gehabt, hätte einem das Fahrgefühl auch ein 5.5er-Segel suggerieren können. Die Manövereigenschaften sind also die besondere Stärke des Segels.
NORTH SAILS NATURAL 7.3 FREERIDESEGEL
AM STRAND Das Superfreak ist das Crossoversegel von Hot Sails. Da die Segelrange von 2.9 bis 9.0 Quadratmeter reicht, lässt sich mit dem Segel so gut wie jeder Einsatzbereich von Freeride über Freestyle bis hin zu Wave abdecken. In der hier getesteten Größe soll es ein klassisches Freeridesegel sein. Es hat fünf Latten, die von einer Seite auf das Segel genäht und deren Enden durch Lederpads geschützt sind. Für zusätzliche Stabilität gibt es drei mit einer kleinen Latte gefüllte Minbattens. Das Segel besteht bis auf ein PVC-Fenster zwischen der ersten und dritten Latte ausschließlich aus Dacron. Dadurch, dass die zweite und die dritte Latte 15 und zehn Zentimeter vor der Masttasche enden, kann sich auf der Vorliekbahn ein sehr starkes Profil bilden. Um diesem mehr Stabilität zu geben, verlaufen zwischen dem unteren Segelpanel und dem Topbereich parallel zur Masttasche mehrere dicke Kevlarfäden, wie auch an der Achterliekkante. Die Unterliekkante ist durch eine Gummilippe geschützt, die bis zu den beiden Achterliekösen reicht. Der Mastprotektor lässt sich weit vom Segel abziehen und ermöglicht dadurch einen guten Zugang zur Dreifach-Trimmrolle.
WINDSURFING TESTSPECIAL
HOT SAILS SUPERFREAK 7.0 UL FREERIDESEGEL
AM STRAND Das Liquid ist in dieser Größe als Freeridesegel von Hot Sails positioniert. Das Segel hat sechs Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht und deren Enden beidseitig durch Lederpads geschützt sind. Zudem hat es vier Minibattens, die nach oben hin an Länge gewinnen und alle mit einer kleinen runden Latte gefüllt sind. Im Segel sind zwei Sorten X-Ply verbaut. Sie kommen an der Unterliekkante, im unteren Teil des Achterlieks und im Vorliek zwischen dem Bereich unter der ersten Latte und dem Bereich über der dritten Latte zum Einsatz. Auf die Vorliekbahn ist durchgängig zwei Fingerbreit Dacron aufgenäht. Der Achterliekbereich besteht zwischen zweiter und sechster Latte ausschließlich aus Dacron und dieser Streifen wird Richtung Top breiter. Als zusätzliche Verstärkung ist zwischen zweiter und sechster Latte ein dicker Kevlarfaden einseitig angebracht. Die Unterliekkante ist bis zu den zwei Achterliekösen durch eine Gummilippe geschützt. Die beiden Ösen sitzen in einem schmalen aber sehr langen Cutout. Der dünne Mastprotektor lässt sich weit vom Segel abziehen und ermöglicht einen guten Zugriff auf die DreifachTrimmrolle. Der Mast wird durch mit Kevlarfäden verstärktem Gurtband im Segel gehalten. Dieser Bereich ist durch ein Lederpad gut geschützt.
WINDSURFING TESTSPECIAL
HOT SAILS LIQUID 7.0
AM STRAND Das Natural ist das Allroundsegel für entspannte Freeridebedingungen von North Sails. Im Vergleich zum letzten Jahr wurde das Segel deutlich auf mehr Performance getrimmt. Das North Sails Natural hat sechs Latten, die bis auf die unterste Latte alle von einer Seite auf das Segel genäht sind. Die oberen vier Lattenenden sind auf der einen Seite durch ein Gummipad und auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Zudem hat das Segel drei mit einer dünnen weichen Latte gefüllte Minibattens, die von unten nach oben hin immer länger werden. Das Segel besteht fast ausschließlich aus Monofilm, nur im Bereich der Achterlieköse und an der Achterliekbahn zwischen vierter und sechster Latte kommt X-Ply zum Einsatz. Auf die gesamte Vorliekbahn ist ein bis drei Fingerbreit Dacron aufgenäht. Die eine Achterlieköse sitzt in einem großen Cutout unter der zweiten Latte, dadurch kreuzt die Gabel diese Latte. Als Scheuerschutz ist auf ihr eine Gummilippe genäht. Die Unterliekkante ist ebenfalls bis zur ersten Latte durch eine dicke Gummilippe geschützt. Der leichte Mastprotektor versteckt eine Dreifach-Trimmrolle. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten und hier durch eine Gummilippe geschützt. Im Segel sind die bei North üblichen Trimmhilfen verbaut. AUF DEM WASSER Das Natural 7.0 hat im Vergleich zum Vorgängermodell einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Von einem manöverorientierten Freemovesegel ist es zu einem erwachsenen Freeridesegel geworden, das gutes Handling mit toller Performance verbindet. Es liegt nach wie vor sehr ausbalanciert und leicht in der Hand. Dank schönem Shape auf Gabelbaumhöhe bringt das Natural Board samt Piloten sehr schnell ins Gleiten. Es beschleunigt sanft auf einen guten Topspeed, sodass der Pilot sich voll und ganz darauf konzentrieren kann, in die Fußschlaufen zu steigen. Das kommt gerade nicht ganz so geübten Windsurfern entgegen. In Gleitfahrt liegt das Segel druckpunktstabil in der Hand und ermutigt den Fahrer, dem Board ordentlich die Sporen zu geben. Wie eigentlich alle North-Segel zeichnet sich auch das Natural durch eine unheimlich große Windrange auf nur einer Einstellung aus. Das macht das Windsurfen auch in schnell wechselnden Bedingungen angenehm, da man seine Zeit auf dem Wasser und nicht am Land beim Umriggen verbringen kann. Dank der kürzeren Gabel mit großem Cutout sind beim Handling im Vergleich zum Vorgänger keine Abstriche zu machen. Das Natural geht bereitwillig und unmittelbar jede Veränderung mit.
NORT SAILS X-TYPE 7.3 AM STRAND Das X-Type ist das Hochleistungsfreeridesegel von North Sails, das mit seiner Leistung an die von Cambersegeln heranreichen soll. Im Vergleich zum Vorjahr wurde dem Segel noch mehr Power verliehen und das Angleitverhalten weiter optimiert. Das X-Type hat sieben Latten, die bis auf die erste Latte alle von einer Seite auf das Segel genäht sind. Die oberen fünf Lattenenden sind auf der einen Seite durch ein Gummipad und auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Zudem hat das Segel drei mit einer dünnen, weichen Latte gefüllte Minibattens, welche von unten nach oben hin immer länger werden. Das Segel ist ausschließlich aus Monofilm gefertigt, der Rahmen und die Vorliekbahn wurden durch X-Ply besonders widerstandsfähig gemacht. Auf die Vorliekbahn ist Dacron als zusätzliche Materialverstärkung aufgenäht. Am Achterliek befinden sich zwei Ösen, die in einem Cutout unter der zweiten Latte liegen, welche einen Powerbeziehungsweise Control-Trimm ermöglichen sollen. Die zweite Latte ist genauso wie die Unterliekkante auf beiden Seiten durch eine Gummilippe geschützt. Der leichte Mastprotektor verbirgt eine Dreifach-Trimmrolle und der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten. AUF DEM WASSER Schon das Vorjahresmodell war eine Performancemaschine, daran hat sich auch in diesem Jahr nichts verändert. Dabei hat sich das X-Type deutlich verändert. Insbesondere das Vorliek wurde verkürzt und macht das Segel so gedrungener. Der Mast ist ganze 13 Zentimeter kürzer geworden, die Gabel dank stärker ausgeprägtem Cutout vier. Diese Outline sorgt dafür, dass das Segel noch schneller auf seinen Topspeed beschleunigt und auch unten raus noch einen Tick früher losgeht. Das X-Type ist ein reinrassiges Freeracesegel, das sich nun aber auch vom Handling her für nicht ganz so kräftige Personen eignet. Denn die kürzere Gabel und der kompaktere Shape lassen schneller Positionsveränderungen zu. Die Druckpunktstabilität und die Windrange des Segels sind wirklich beeindruckend. Es ist auf nur einer Einstellung sicherlich das Segel im Test, mit dem man den breitesten Windbereich abdeckt. Das sorgt dafür, dass man bei jeder Windsituation in der Spitzengruppe fährt, wenn man diese nicht sogar anführt. Das X-Type schreit geradezu nach einem leistungsstarken Board, mit dem man slalomähnliche Geschwindigkeiten erreichen kann. Alles in allem hat North mit dem X-Type ein deutliche Steigerung hingelegt, die vor allem sportlichen Freeridern ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern wird, während sie ihre Kollegen stehen lassen.
Pro: Fühlt sich kleiner an, als es ist. Extrem gute Verarbeitung, lässige
56
Pro: Entspanntes Fahren ohne viel Kraftaufwand. Angenehmes Handling.
Optik, gute Trimmrange.
Sehr gute Verarbeitung. Contra: Kontrolle bei Überpower.
Contra: Wer es hart mag: Das Segel ist sehr weich. Zum reinen Heizen
nicht ganz so geeignet.
Pro: Tolles Freeridesegel zum attraktiven Preis. Contra: Da kann man nichts gegen sagen.
Pro: Top-Performance mit sehr großer Windrange. Contra: Als sportliches Freeridesegel nicht zu kritisieren.
Segelgrößen: 5.0, 5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5 Vorliek: 467 cm | Gabel: 195 cm Gewicht: 4.760 g | Relation (Gramm pro qm): 680 g/qm Latten: 6 Preis: 440,- Euro Empf. und verw. Testmast: Hot Rod 460 RDM
Segelgrößen: 2.9, 3.2, 3.5, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3, 5.5, 5.8, 6.3, 6.7, 7.0, 8.0, 9.0 | Vorliek: 490 cm | Gabel: 193 cm Gewicht: 4.040 g | Relation (Gramm pro qm): 577 g/qm Latten: 5 Preis: 480,- Euro Empf. und verw. Testmast: Hot Rod 460 RDM
Segelgrößen: 4.5, 4.9, 5.4, 5.8, 6.2, 6.6, 7.3, 7.8 Vorliek: 475 cm | Gabel: 200 cm Gewicht: 4.900 g | Relation (Gramm pro qm): 671 g/qm Latten: 6 Preis: 520,- Euro Empf. und verw. Testmast: North Sails Platinum 460 SDM
Segelgrößen: 5.4, 6.0, 6.6, 7.3, 7.8, 8.2 Vorliek: 475 cm | Gabel: 202 cm Gewicht: 5.240 g | Relation (Gramm pro qm): 718 g/qm Latten: 7 Preis: 700,- Euro Empf. und verw. Testmast: North Sails Platinum 460 SDM 57
AUF DEM WASSER Das Future gehörte im vergangenen Jahr zu den positivsten Überraschungen auf dem Wasser und wie sollte sich daran etwas geändert haben, wenn doch der Segelshape unverändert geblieben ist. Wir hatten von Gun Sails nicht wirklich ein schlechtes Segel erwartet. Vielmehr hat es uns so positiv überrascht, dass wir die Zeit mit ihm auf dem Wasser wirklich genossen haben und unsere Erwartungen deutlich übertroffen wurden. Wir hatten mit dem Segel jede Menge Spaß, es hat im Grunde keine Schwächen und ist über einen breiten Einsatzbereich auf nur einer Trimmeinstellung ein sehr guter Begleiter. Der Shape ist moderat vorgeformt, der Wind formt es noch deutlicher und beschleunigt das Future leicht und schnell über die Gleitschwelle auf einen guten Topspeed. Es liegt sehr kompakt in der Hand. Als Pilot kann man das Segel unverzüglich und kraftsparend auf neue Situationen einstellen. Es reagiert schnell und sorgt so für ein angenehmes Handling. Auch in Manövern macht das Gun Sails eine sehr gute Figur und rotiert nach der Halse weich und angenehm. Als klassisches Freeridesegel in Kombination mit den in dieser Ausgabe getesteten Boards ist es eindeutig in der Topgruppe dabei, hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses unerreicht.
58
POINT 7 AC-X 7.0 FREERIDESEGEL
AM STRAND Das Rapid ist das speedorientierte, camberlose Freeridesegel von Gun Sails und wird vom Hersteller selber als sein schnellstes camberloses Segel angekündigt. Das Rapid hat sieben Latten, die bis auf die zweite alle auf eine Seite genäht und deren Enden beidseitig durch unterschiedliche Gummipads geschützt sind. Zusätzlich hat es vier mit einer kleinen runden Latte gefüllte Minibattens. Im Segel, das fast ausschließlich aus Monofilm besteht, ist eine Sorte X-Ply an den Belastungszonen und als Vorliekbahn verarbeitet. Beim zweiten, dritten und vierten Segelpanel ist zwischen X-Ply und Masttasche ein schmaler Streifen Dacron ins Segel genäht. Am Achterliek befinden sich zwei Ösen, die in einem großen Cutout unter der zweiten Latte liegen. Auf diese Latte ist zum Schutz eine Gummilippe aufgebracht, da sie die Gabel kreuzt. Die Unterliekkante ist ebenfalls durch eine Gummilippe geschützt, bis zur ersten Latte reicht. Die Stellen, an denen die zweite und die dritte Latte auf die Masttasche treffen, werden durch dicke Gummipads geschützt. Zwischen fünfter und sechster Latte ist Gun Sails Trimmhilfe FRED (Fast Rigging Easy Going) angebracht, wodurch man erkennt, bis wohin das Loose Leech reichen muss. Der lange Mastprotektor ist im Moto-X-Style gefertigt, beinhaltet eine Dreifach-Trimmrolle und besitzt ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten und dieser Bereich wird durch Gummipads gut geschützt.
WINDSURFING TESTSPECIAL
GUN SAILS RAPID 6.7 FREERIDESEGEL
AM STRAND Das Future ist das klassische Freeridesegel von Gun Sails. Im Vergleich zum Vorjahr hat es abgesehen von frischen Farben keine großen Veränderungen gegeben. Das Future hat sechs Latten (davon drei Tubelatten), die bis auf die zweite Latte alle auf die gleiche Seite des Segels genäht sind. Die Lattenenden sind beidseitig durch verschiedene Gummipads geschützt. Das Segel hat fünf Minibattens, die mit einer kleinen runden Latte gefüllt sind. Es besteht fast ausschließlich aus Monofilm und lediglich im Unterliek, im Vorliek und im Topbereich wurde X-Ply verwendet. Auf die aus X-Ply bestehende Vorliekbahn ist zwei Fingerbreit Dacron aufgenäht. Am Achterliek befindet sich eine Öse, die in einem kleinen Cutout sitzt, über dem eine Minibatten angebracht ist. Gun Sails verzichtet damit auf eine Latte an dieser Stelle. Die Unterliekkante und die unterste Latte sind durch Gummilippen geschützt. Ebenso wird der Bereich, in dem die erste und die zweite Latte auf die Masttasche treffen, durch dicke Pads geschützt. Der lange Mastprotektor ist im Moto-X-Style gefertigt und verbirgt eine um 90 Grad gedrehte Dreifach-Trimmrolle. Zudem hat er ein Loch für die Startschot. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten und dieser Bereich durch verschiedene Gummiaufnäher geschützt.
WINDSURFING TESTSPECIAL
GUN SAILS FUTURE 6.9
AM STRAND Das AC-X ist das leistungsstarke No-Cam-Freeridesegel von Point 7. Es feiert 2011 Premiere und ist der Nachfolger des Square und des AC-0. Das AC-X hat sieben, wechselseitig auf das Segel genähte Latten, deren Lattenenden beidseitig mit Gummipads geschützt sind. Zusätzlich hat es vier Minibattens, die mit kleinen runden Latten gefüllt sind. Das Segel besteht komplett aus drei verschiedenen Sorten X-Ply. Die Vorliekbahn besteht zwischen der ersten Latte und dem Bereich über der fünften Latte komplett aus doppelt vernähtem Dacron. Auf der gesamten Achterliekbahn ist einseitig und zwei Fingerbreit ein Streifen mit fünf Kevlarfäden vernäht. Die Unterliekkante ist durch eine Gummilippe geschützt. Zwischen fünfter und sechster Latte ist eine Markierung auf das Segel geklebt. Diese gibt an, wie weit man das Loose Leech ins Segel trimmen muss. Am Unterliek ist ein Gurtband montiert, das man um die Mastverlängerung legt und mit dessen Hilfe man einen tiefen Bauch ins Unterliek ziehen kann. Der leichte Mastprotektor mit einem Loch für die Startschot beinhaltet eine Dreifach-Trimmrolle und den Lattenspanner. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten und dieser Bereich ist durch dicke Gummipads gut geschützt.
AUF DEM WASSER Gun Sails verspricht nicht zu viel. Das Rapid zählt zu den schnellsten Segeln im Test, obwohl es ebenfalls das kleinste in der Gruppe ist. Es braucht etwas mehr Wind als das Future, bis es ins Rutschen kommt, beschleunigt dann aber sehr schnell auf einen sehr guten Topspeed. Was uns sehr gut gefallen hat: Im Vergleich zu manch anderem Testkandidaten ist das Rapid nicht als bocksteif zu bezeichnen. Dank der schmalen Dacronbahn im Vorliek kann das Segel noch atmen und so auch auf starke Böen gelassen reagieren. Außerdem nimmt das Segel so auch hartem Chop die Kraft. Hinsichtlich des Trimms kann man beim Rapid nicht viel falsch machen. Die Herstellerangaben passen gut und das Segel hat auf dieser Einstellung einen sehr großen Einsatzbereich. In Manövern hat zwar auch das Future im Vergleich zum Rapid die Nase vorn, doch ist man mit ihm schneller an der zweiten Wendemarke. Mit leistungsstarken Freerideboards wird man mit dem Rapid definitiv viel Freude haben.
AUF DEM WASSER Trimmt man das AC-X bis zur Markierung im Segel, öffnet sich das Loose Leech (Point-7-typisch) sehr weit. Der große Unterschied zum Vorgänger AC-0 jedoch ist, dass man nicht auch noch komplett den Shape auf Höhe und unterhalb der Gabel aus dem Segel zieht. Hier bleibt nun ein schöner Bauch bestehen, den man mithilfe des Vorliekgurtbandes noch vertiefen kann. Letzteres sorgt für einen tiefer liegenden Druckpunkt und noch mehr Angleitleistung. Das Segel geht unten raus gut los und beschleunigt sehr schnell. Es wird sofort deutlich, dass das AC-X ein eher an Performance als an Handling orientiertes Segel ist. Die Lücke zwischen Unterliek und Board geschlossen erreicht es wirklich sehr hohe Geschwindigkeiten, gefahren mit einem leistungsstarken Board umso mehr. Normale Freerider fühlen sich da fast ein wenig überfordert, denn das Segel will immer noch weiter beschleunigen. In den Manövern ist das Handling nicht ganz so leicht wie bei den meisten Mitbewerbern im Test. Trotzdem macht die Halse kein Problem und man will sich damit sowieso nicht weiter aufhalten, hat man doch mit diesem Segel den Auftrag, alle anderen auf dem Wasser zu verheizen. Auch starke Böen lässt das Segel dank ausgeprägtem Loose Leech schnell entweichen und sorgt so für gute Kontrollwerte.
TUSHINGHAM T4 7.0 AM STRAND Das T4 ist Tushinghams ultimatives Freeridesegel, aus dem T-Bird-Modell hervorgegangen und wurde zur vergangenen Saison 2010 völlig neu konzipiert. Für 2011 bleibt es, wie unser Test auch, völlig unverändert. Zu dem SechsLatten-Setup gesellen sich drei Minibattens, die mit kleinen runden Latten gefüllt sind. An den kritischen Stellen kommen zwei Sorten X-Ply zum Einsatz. Im Achterliekbereich ist sogar das besonders robuste X-Ply mit Kevlarfaden verarbeitet. Der mittlere Segelbereich wird stark durch Monofilm dominiert. Die Segellatten sind wechselseitig aufgebracht. Die Lattenenden sind durch beidseitige Gummipads, das Unterliek sowie die Hauptnaht durch Gummilippen geschützt. Der Mastprotektor ist relativ kurz und unter ihm verbirgt sich eine gut erreichbare und sehr große Öse anstelle einer Dreifach-Trimmrolle. Am Achterliek befinden sich zwei Ösen. Das T4 ist das einzige Segel im Test, bei dem die gesamte Vorliekbahn ausschließlich aus einer Handbreit Dacron gefertigt ist. Der Mast endet in einer Gurtbandtasche, der gesamte Bereich ist sehr gut verstärkt. AUF DEM WASSER Das T4 war Anfang 2010 das Überraschungssegel in unserem Test. Wir waren nach dem Aufriggen etwas skeptisch, machte es doch einen sehr gedrungenen Eindruck und weckte auch ansonsten durch sein eher konventionelles Äußeres nicht gerade unser Interesse. Auf dem Wasser kam dann aber ein großes Aha-Erlebnis. Das Segel ist wirklich sensationell. Es bietet einen hervorragenden Mix aus Handling und Performance und ist erstaunlicherweise vor allem weit in den oberen Windbereich hinein auf nur einer Einstellung zu fahren. Auch im unteren Windbereich konnte uns das T4 überzeugen. Gefahren mit ausreichenden 472 Zentimeter Vorliek (statt empfohlenen 475) gehört es zu den besten Gleitern mit dem besten und leichtesten Handling im gesamten Testfeld. Es ist für klassische Freerideboards wie geschaffen und wird so einer sehr breiten Käuferschicht jede Menge Freude bereiten. In Gleitfahrt ist es absolut ausgewogen, der Segeldruck verteilt sich gleichmäßig auf beide Hände und man hat nie das Gefühl, dass das T4 einen abschütteln oder überfordern möchte, selbst wenn der Wind mal plötzlich stark zunimmt. Hinsichtlich der Windrange auf nur einer Einstellung gehört das Segel zum Favoritenkreis der Gruppe, was uns bei der Segeloutline selbst wundert. Aber es ist tatsächlich so. Im absoluten Topspeed-Bereich fahren manch andere Segel der Gruppe dem T4 zwar davon, allerdings ist kaum jemand so relaxt unterwegs wie der Pilot mit dem Tushingham T4.
Pro: Ein rundes Gesamtpaket für grenzenlosen Spaß zum unschlagbaren Kurs. Contra: Als Freeridesegel nicht zu kritisieren.
Pro: Tolle Top-End-Performance mit hoher Beschleunigung und Topspeed. Contra: Wer sich mehr Handing von einem Gun-Segel wünscht, sollte
Pro: Leistungsstarkes Freeracesegel. Contra: Bei den Manövereigenschaften muss man leichte Abstriche
zum Future greifen.
machen.
Pro: Ein absolut gelungenes Freeridesegel mit einer sehr ausgewogenen Performance und tollem Handling. Contra: Nichts zu kritisieren.
Segelgrößen: 4.7, 5.5, 6.0, 6.4, 6.9, 7.5, 8.1 Vorliek: 465 cm | Gabel: 201 cm Gewicht: 4.940 g | Relation (Gramm pro qm): 716 g/qm Latten: 6 Preis: 349,- Euro Empf. und verw. Testmast: Cross 460/ Expert 460
Segelgrößen: 5.7, 6.2, 6.7, 7.2, 7.9, 8.6 Vorliek: 469 cm | Gabel: 199 cm Gewicht: 5.130 g | Relation (Gramm pro qm): 765 g/qm Latten: 7 Preis: 359,- Euro Empf. und verw. Testmast: Gun Sails Expert 460/ Select 460
Segelgrößen: 5.2, 5.8, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0, 9.0 Vorliek: 464 cm | Gabel: 200 cm Gewicht: 5.540 g | Relation (Gramm pro qm): 791 g/qm Latten: 7 Preis: 509,- Euro Empf. und verw. Testmast: Point 7 C100 SDM 460
Segelgrößen: 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0, 8.5 Vorliek: 475 cm | Gabel: 198 cm Gewicht: 4.240 g | Relation (Gramm pro qm): 606 g/qm Latten: 6 Preis: 489,- Euro Empf. und verw. Testmast: Tushingham FreeWave 460 59
AUF DEM WASSER Das Vega liegt unheimlich leicht in der Hand und fühlt sich auf dem Wasser trotz größerer Ausmaße des Masts und der Gabel um mindestens 0.3 Quadratmeter kleiner an. Das Profil entwickelt sich, wenn Wind ins Segel drückt. Das Vega geht sehr früh los und beschleunigt sanft auf einen guten Topspeed. Dabei liegt es im passenden Windbereich sehr ausbalanciert in der Hand und ist sehr leicht und schnell auf den optimalen Winkel anzustellen. Das geringe Gewicht kommt dem Segel auch in Manövern zugute. So sind Richtungswechsel auch dann kein Problem, wenn man keine 20 Eier zum Frühstück hatte. Es rotiert sanft und leicht und überfordert auch ungeübte Piloten nicht. Nimmt der Wind zu, sollte man sowohl Vorliek als auch Achterliek noch einmal nachtrimmen. Allerdings ist es dem Fünf-Latten-Setup geschuldet, dass man es oben raus nicht so lange fahren kann wie die besten Mitbewerber im Test. Der Druckpunkt wandert im überpowerten Bereich recht schnell und erhöht den Druck auf die hintere Hand so stark, dass man in eine aufrechte Position wechseln und Druck aus dem Segel nehmen muss.
Pro: Tolle Performance und sehr leichtes Handling im unteren und mitt-
60
AUF DEM WASSER Das Vandal Stitch fühlt sich auf dem Wasser wie ein Zwitter an. Auf der einen Seite hat es das Latten-Setup und das Profil eines Freerace-, auf der anderen Seite die Outline eines Freemovesegels. Doch der Spagat gelingt dem Stitch gut. Es liegt beim Dümpeln sehr leicht in der Hand. Die kurze Gabel vermittelt einem das Gefühl, ein manöverorientiertes Segel in Händen zu halten. Das Profil ist neutral und eher recht flach. Erst wenn Wind ins Segel drückt, entwickelt sich im unteren Bereich ein schöner Shape. Das Stitch gleitet gut an und beschleunigt schnell auf einen hohen Topspeed. Dank des Sieben-LattenGerüsts samt Tubelatten sitzt der Druckpunkt bombenfest und das Stitch ist weit bis in den oberen Windbereich hinein auf einer Einstellung gut zu kontrollieren. Ohnehin liegen hier die Stärken des Segels. Wenn man mit anderen Kandidaten schon wieder vom Wasser gehen muss, fängt das Stitch erst an, so richtig Spaß zu bringen. Man hat nicht das Gefühl, dass das Stitch nach oben raus ein Limit hat, und so dürfte es vor allem leichtere und mittelschwere Windsurfer ansprechen, die zwar auf der einen Seite ein performanceorientiertes Segel suchen, auf der anderen Seite aber nicht auf gutes Handling verzichten wollen.
leren Windbereich. Contra: Im oberen Windbereich recht schnell einsetzende Druckpunktwanderung.
Pro: In den oberen Windbereich hinein Top-Performance bei sehr gutem Handling. Contra: Im unteren Windbereich wünschen sich schwere Windsurfer etwas mehr Angleitpower.
Segelgrößen: 5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0, 8.5 Vorliek: 487 cm | Gabel: 220 cm Gewicht: 4.520 g | Relation (Gramm pro qm): 603 g/qm Latten: 5 Preis: 590,- Euro Empf. und verw. Testmast: X.O. Masts SX-100/490
Segelgrößen: 5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0, 8.5 Vorliek: 478 cm | Gabel: 200 cm Gewicht: 4.880 g | Relation (Gramm pro qm): 697 g/qm Latten: 7 Preis: 569,- Euro Empf. und verw. Testmast: 460 Axis SDM
SAILLOFT CROSS 7.0 FREERIDESEGEL
AM STRAND Das Stitch kommt im Vandal-typischen GraffitiStyle daher. Das Segel ist in der Saison 2010 erstmals in der Palette der jungen Marke vertreten und geht nach erfolgreichem Start unverändert in die Saison 2011. Charakterisiert wird es als Freeridetuch mit Freeracepotenzial. Es hat fast ausschließlich Monofilm verbaut, X-Ply kommt nur an den Stresszonen des Segels (Achterliekkante, Vorliekbahn, Unterliek) zum Einsatz. Das Segel hat sieben von einer Seite aufgenähte Segellatten und drei Minibattens, welche mit kleinen runden Latten gefüllt sind. Die unteren fünf Latten des Segels sind sogenannte Composite-Tube-Latten. Sie sind nicht nur sehr leicht, sondern sorgen auch für ein harmonisches und druckpunktstabiles Profil. Die Lattenenden sind, bis auf bei der untersten Latte, beidseitig durch Gummipads geschützt. Der Mastprotektor ist relativ dünn, die Dreifach-Rolle gut erreichbar. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten. Auf die X-Ply-Vorliekbahn ist eine fünf Zentimeter breite Dacronbahn aufgenäht. Am Achterliek befindet sich eine Achterlieköse. Der Unterliekbereich sieht durch umgeklappte Segelbahnen, unter denen die Nähte geschützt verschwinden, sehr clean aus.
WINDSURFING TESTSPECIAL
VANDAL STITCH 7.0 FREERIDESEGEL
AM STRAND Wir hatten bereits Anfang 2010 das Vega LTD 7.5 im Test. Es geht unverändert in die neue Saison, genauso wie unser Testbericht. Das Vega gibt es in zwei Bauweisen. Eine Standardvariante in sieben Größen und eine LTD in drei Größen (6.5, 7.5, 8.5 Quadratmeter). Fünf Segellatten und zwei Minibattens, gefüllt mit dünnen, flachen Latten, bilden das Gerüst. Das gesamte Segel ist aus X-Ply gefertigt, es kommen vier unterschiedliche Sorten zum Einsatz. An der Achterliekkante und in der Vorliekbahn wird X-Ply mit Kevlarfäden verwendet. Die Vorliekbahn wird zudem durch eine Dacronlage verstärkt. Im Segeltop wird im X.O.-Segel Hightech-X-Ply verwendet, welches leichter als übliches X-Ply sein soll. Die Latten sind alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht, die Lattenenden sind dabei beidseitig durch Gummipads vor dem Abscheuern geschützt. Der Hersteller setzt auf sein „Shift Draft Locker System“, bei dem Kevlarbahnen von der Achterliekkante durch das Segel bis um die Masttasche herum verlaufen. Es sind zwei Achterliekösen verbaut und im Segelpanel zwischen Achterlieköse und der Latte über dem Gabelbaum ist ein auffälliger Cutout. Das Unterliek wird durch eine dicke Gummilippe geschützt. Das Segel hat eine Dreifach-Trimmrolle, welche durch einen Cutout etwas höher sitzt. Der Mastprotektor ist schön lang, aber nicht sonderlich dick.
WINDSURFING TESTSPECIAL
X.O. SAILS VEGA 7.5
AM STRAND Das Cross ist mit einem neuen Design in die Saison 2010 und bleibt für 2011 unverändert, wie unser Test des Segels auch. Im Topbereich wurde eine Segellatte gestrichen, um dort das Gewicht zu reduzieren. Das neue Design soll zudem eine bessere Allround-Trimmmöglichkeit bieten: Durch einen etwas bauchigeren Schnitt, etwas mehr Loose Leech und Gewichtsreduzierungen verspricht man sich einen noch breiteren Einsatzbereich sowie ebenfalls deutlich verbesserte Gleiteigenschaften. Das Segel hat sechs Segellatten und zwei aufgenähte Minibattens aus dickem Tuch. Es besteht fast überwiegend aus Monofilm und es kommen zwei unterschiedliche Sorten X-Ply zum Einsatz. Man findet das X-Ply vor allem im Vorliek, an der Achterliekkante, um die Achterlieköse herum sowie im unteren Segelpanel. Die Segellattenenden sind auf der einen Seite durch Gummipads und auf der anderen Seite durch den Lattenspanner geschützt. Die Segellatten sind alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht. Es wurde eine Achterlieköse mit dem SBC (Short Boom Concept) von Sailloft verbaut. Die Dreifach-Trimmrolle ist gut zugänglich und der Mastprotektor im Moto-X-Style lang sowie gut gepolstert. Wie für Sailloft typisch macht das Cross einen sauber verarbeiteten Eindruck mit sinnvollen Verstärkungen in den kritischen Zonen. AUF DEM WASSER Das Vorgängermodell war eines unserer Lieblingssegel in dieser Testkategorie und das hat sich auch mit dem neuen Modell nicht geändert, obwohl es einen merklich anderen Charakter bekommen hat. Hatte das Vorgängermodell seine Stärken vor allem auch im oberen Windbereich, liegen diese nun eher im unteren. Das Handling ist tatsächlich spürbar verbessert, sodass auch leichte Windsurfer das Cross gut fahren können. Der tiefe Shape im unteren Bereich beschleunigt das Cross schnell auf einen hohen Topspeed. Vor allem im mittleren Windbereich gehört es zu den leistungsstärksten Segeln im Test und fährt immer ganz vorn mit. Man hat nicht das Gefühl, dass das Cross eine Leistungsbarriere hat, und so beschleunigt es Brett und Piloten immer weiter. Dabei hat es auf nur einer Trimmeinstellung einen breiten Windeinsatzbereich, was einem lästiges Nachtrimmen am Strand erspart. Im oberen Windbereich wird der Druck dann so groß, dass man die Leistung des Segels nicht mehr aufs Board bekommt. Dann hilft auch kein Nachtrimmen, denn das Profil ist auch mit vier Zentimetern mehr Vorliektrimm nicht aus dem Segel zu bekommen.
NEIL PRYDE HELLCAT 7.2 AM STRAND Das Hellcat ist das camberlose Freeridesegel von Neil Pryde. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Vorlieklänge etwas erhöht, die Gabelbaumlänge etwas verkürzt und Vorliekkurve etwas angepasst, da das Hellcat mit einer Segellatte weniger designt wurde. Das Hellcat hat sechs Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind und deren Enden von der einen Seite mit Gummipads und auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt werden. Außerdem hat das Segel drei mit einer flachen, dünnen Latte gefüllte Minibattens. Das Hellcat besteht zum größten Teil aus Monofilm, nur am Unterliek, am Vorliek, im Topbereich und in einem sehr kleinen, mit dünnen Kevlarfäden verstärkten Dreieck über der zweiten Latte am Achterliek kommt X-Ply zum Einsatz. Ansonsten ist das Achterliek nur durch eine sehr schmale Dacronlage auf dem Monofilm geschützt. Die Unterliekkante ist bis zu der Achterlieköse mit einer Gummilippe geschützt. Der dünne, leichte Mastprotektor beinhaltet eine Dreifach-Trimmrolle und ein Loch für die Startschot. Das Segel wird durch einen Zapfen im Mast gehalten und durch ein Gummipad geschützt. AUF DEM WASSER Das Handling des Hellcat ist wirklich erstaunlich gut. Denkt man sich mal die aufgeprinteten Grafiken aus dem Monofilm, wird einem aber schnell klar, woran das liegt. Kein anderes Segel aus der Gruppe ist so einfach aufgebaut und mit so wenigen Verstärkungen versehen wie das Hellcat. Betrachtet man nur den Materialeinsatz und die Aufwendigkeit der Verarbeitung, müsste es eigentlich das mit Abstand günstigste Segel in der Testgruppe sein. Mit tiefem Shape versehen geht das Segel sehr früh los. Es bietet einen wirklich sehr guten Lift, sodass selbst die trägsten Planken ins Rutschen gebracht werden. Auch die Beschleunigungswerte können sich sehen lassen. Sie katapultieren den Piloten auf einen sehr guten Topspeed im optimalen Windfenster. Und genau das ist ein Problem des Segels. Mit wirklich guten Fahreigenschaften im unteren und mittleren Windbereich ist schnell Schluss, sobald der Wind weiter zunimmt. Damit ist es auch für böige Reviere, wo der Wind gern mal von vier Windstärken auf obere fünf zunimmt, um dann nach drei Minuten wieder einzubrechen, nicht so gut geeignet. Selbst Nachjustierungen an Vor- und Achterliek erweitern die Windrange nur marginal. Dafür macht es dank des geringen Gewichts auch in Manövern eine gute Figur. Es lässt sich leicht in jeden gewünschten Winkel anstellen und rotiert leicht. Aus der Halse kommend verhilft das Segel auch ungeübten Piloten zu ersten Durchgleiterfahrungen.
Pro: Im unteren und mittleren Windbereich eines der leistungsfähigsten Contra: Erst im oberen Windbereich kommt das Cross an seine Grenzen.
Pro: Gutes Handling, Low-Wind-Performance. Contra: Geringe Verstärkungen, Top-End-Performance, Windrange.
Segelgrößen: 5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0 Vorliek: 477 cm | Gabel: 205 cm Gewicht: 4.840 g | Relation (Gramm pro qm): 691 g/qm Latten: 6 Preis: 579,- Euro Empf. und verw. Testmast: Sailloft 460 DRS 75% RDM
Segelgrößen: 5.2, 5.7, 6.2, 6.7, 7.2, 7.7, 8.2 Vorliek: 471 cm | Gabel: 195 cm Gewicht: 4.360g | Relation (Gramm pro qm): 606 g/qm Latten: 6 Preis: 719,- Euro Empf. und verw. Testmast: Neil Pryde 460 cm
Segel im Test.
61
WINDSURFING TESTSPECIAL – IMPRESSUM BOSS Alexander Lehmann
REDAKTIONSANSCHRIFT Windsurfing Testspecial| Klausdorfer Weg 167 | 24148 Kiel Fon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 86 info@windsurfing-journal.de
GESTALTUNG & KONZEPTION Outline-Graphix.de
MITARBEITER DIESER AUSGABE Meiko Möller, Christian Sewening, Tim Jacobsen, Manuel Grafenauer, Michael Trapp, Jonathan Klinck, Jonas Wendler
VERLAG Terra Oceanis Verlags GmbH & Co. KG www.terraoceanisverlag.de
GESCHÄFTSFÜHRER Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.
IM TERRA OCEANIS VERLAG ERSCHEINEN DIE TITEL: RAUS! Magazin (www.rausmagazin.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de), Free-Magazin (www.free-magazin.de), Kitelife (www.kitelife.de) und Silent World (www.silent-world.eu)
INFOS UNTER: www.terraoceanisverlag.de
62