Lessingtage 2020 - Um alles in der Welt

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Theaterfestival 18. 1. – 9. 2. 2020 thalia-theater.de


Wem gehört die Welt? Auch in diesem Jahr haben wir den Künstler Stefan Marx gebeten, sich mit Überzeichnungen zu Themen des Festivals einzumischen. Once again we asked the artist Stefan Marx to interfere with the themes of the festival by drawing all over.

…fragen die diesjährigen Lessingtage. „Uns jedenfalls nicht!“ wäre die Antwort. Warum aber tun wir dann so, als ob sie uns gehören würde? Der Satz „Macht euch die Erde untertan“ ist ein frühes Missverständnis. Denn er ist eigentlich nur die Ermutigung zu einem zivilisatorischen Prozess der Subjektwerdung anstatt Spielball der unbeherrschbar scheinenden Natur zu bleiben. Wir sind weit darüber hinausgeschossen, mit zwei gravierenden Taten: mit dem Kolonialismus der Nordhalbkugel gegenüber dem Süden sowie mit unserer Ressourcenverschwendung an der Schwelle zur Selbst­vernichtung. Dies sind die zwei zentralen Schwer­punkte der Lessingtage. Schon in den Welterklärungen der Religionen und der nordischen Mythen ist von den Ursprüngen des Menschen in der Natur und seiner Machtergreifung die Rede („Die Edda“). Zwei andere Abende denken das Thema Mensch-Natur dystopisch nach vorn: „Arctic“ erzählt, wie das mittlerweile eisfreie Grönland längst von Ölfirmen aufgekauft ist (statt von Donald Trump) und eine Innuit Vergeltung übt. „Farm Fatale“ zeigt Vogelscheuchen im agrikulturellen Widerstand gegen das Arten­ sterben. Deutlich optimistischer ist „Zugvogelmusik“ – eine vitale Liebeserklärung an die migration birds. Auch im Rahmenprogramm schlägt die Stunde der Naturwissenschaft! Aufregende Erkenntnisse erhoffen wir uns in diesem Jahr von der indischen Physikerin und Aktivistin Vandana Shiva, dem deutschen Archäogenetiker Johannes Krause und dem Meeresbiologen Nikolaus Gelpke. Wir freuen uns, von ihnen zu lernen! Unser zweites Thema: die Differenzen zwischen Nordund Südhalbkugel – Spätfolgen vor allem des Kolonialismus. Wie geht postkoloniale Selbstbestimmung? Die Eigenproduktion „Hereroland“ sucht 115 Jahre nach dem deutschen Völkermord in Namibia den Dialog. „Reverse Colonialism“ überspringt witzig und unterhaltsam ethnische Kartographien und „Die Verlobung in St. Domingo“ übermalt gedanklich kühn den alten Heinrich von Kleist.


Sind Mauern eine Strategie, um uns abzuschotten gegen den Süden? Der Mexiko-Schwerpunkt („Amarillo“ und „Andares“) erzählt von den verheerenden Folgen der tausende Kilometer langen Mauer gegen Mexiko. Abschottung oder Öffnung gegenüber Flüchtlingen ist auch eine europäische Frage, die Lösung aber eine andere: Müssten nicht Krieg und Gewalt, wie in der griechischen Orestie, beispielsweise auch im Nahen Osten durch Versöhnung und Gerechtigkeit überwunden werden können („Orest in Mossul“)?

The motto of this year’s Lessing Festival is: “Who owns the world?” One possible answer could be “Not us, that’s for sure!” Then why do we pretend Die Lessingtage vereinen nationale wie internationale it does? The Biblical phrase “Subdue the earth” has Künstlerpositionen, die neugierig den Blick auf übergeordnete, globale Themen richten. Wir ergänzen sie often been taken to de­ structive extremes that um eigene Aufführungen: um „Neverland“, den Versuch, Theater über die Grenzen von Nation und Spra- continue to affect the world to the present day: che hinaus zu denken, um „Moby Dick“, das von dem the northern hemisphere’s harten Kampf um Ressourcen erzählt oder um „Ein colonialism of the south, Mensch brennt“ über einen Ökoradikalisten, der sich einst auf der Mönckebergstraße selbst verbrannt hat. and the ruthless waste of natural resources to the Eine poetische Überhöhung zu den Themen Heimat, Natur, Zerstörung leistet der umstrittene Peter Handke point of self-annihilation. These are the two main mit seinem Meisterwerk „Immer noch Sturm“, seit focal points of the festival neun Jahren (!) im Repertoire – und nun Ifflandringin 2020. As always, we pro­ und Nobelpreis-gekrönt. vide multi-faceted national Wir laden Sie herzlich ein, drei Wochen lang Fremdes and international produc­ und Anderes auf sich wirken zu lassen. Es geht um den Blick nach vorn: 23 Tage for future – wenn man so tions, aside shows from some of our repertory that will, nicht nur freitags … deal with those themes. Additionally, we expect stimulating insights from the field of natural sciences Erstmals finden vor ausgewählten Vorstellungen that throw a spotlight on overarching global themes. auch bei Gastspielen Einführungen für das PubliWe warmly invite you to kum statt. Außerdem finden Sie zu jeder Produk­ discover new, unknown tion zusätzliche Hintergrundinformationen auf and surprising insights unserer Website. during our three-week For the first time during the festival there will be festival. It’s about looking introductions for the audience before select per­ ahead: 23 Days for Future, formances. To round out your experience at the as it were, not only on festival you will find a dossier of additional back­ Fridays. ground information for each production on our website. thalia-theater.de/einführungen thalia-theater.de/bonusmaterial #lessingtage #lt20


Vandana Shiva: Eine andere Welt ist möglich! Eröffnungsrede Thalia Theater So 19. Januar 11 Uhr Eintritt € 10 / 6 In englischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung In English with German simultaneous translation #nature #activism

„Alle Menschen haben es in der Hand, den Lauf der Welt zu ändern.“ Mit dieser motivierenden, aber auch heraus­ fordernden Botschaft will die weltbekannte indische Physikerin und Aktivistin Dr. Vandana Shiva zum zivilen Ungehorsam anstiften: Ungehorsam gegen die Aus­ beu­tung von Mensch und Natur durch multi­nationale Kon­zerne, Ungehorsam gegen die Feinde der Demokratie, Un­gehorsam gegen den globalen Kapitalis­mus, der einem Großteil der Welt wie ein unumstößliches Gesetz erscheint. Seit Jahrzehnten setzt sich die Trägerin des alterna­ti­ ven Nobelpreises im gewaltfreien Widerstand für Ernährungssouveränität und nachhaltige Landwirt­schaft ein. Shiva ist damit zur Ikone der Antiglobalisierungsbewegung geworden. „Statt der Natur einen Geld­wert zuzuweisen, sollten wir für sie kämpfen“, schreibt sie in ihrem neuen Buch „Eine andere Welt ist möglich“ und trifft damit den Nerv der Fridays-for-Future-Generation, die ebenfalls gewaltfrei für ihre Zukunft und die des Planeten auf die Straße geht. Due to her advocacy for food sovereignty and sustain­ able agriculture, the scientist and activist Dr. Vandana Shiva has become an icon of the anti-globalisationmovement. In her keynote speech for the Lessingtage she challenges us to disobey the authority of multinational companies who privatize seeds and water, and to take action against global capitalism.“Instead of putting a monetary value on nature, we should fight for it” she says, and dares us to join her in the non-violent fight for a better future.

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© COLABORA


Tropic Ice A Visual Dialog Between Places Affected by Climate Change Ausstellung Thalia Theater Oberrangfoyer 18. Januar – 9. Februar

Die mehrfach preisgekrönte Hamburger Fotografin und Künstlerin Barbara Dombrowski gibt dem Klimawandel ein Gesicht. Bereits im zehnten Jahr arbeitet sie an einem weltweiten Foto-Kunstprojekt, das auf fünf Kontinenten Menschen in den sie umgebenden Landschaften porträtiert. Die Fotografin konzentriert sich auf relevante und spezifische Klima-Lokalitäten und deren Bevölkerung, die zwischen etablierter Tradition und globaler Moderne leben. The multi-award-winning Hamburg photographer and artist Barbara Dombrowski gives a face to climate change. For the tenth year in a row, she continues her work on a worldwide photographic project that portrays people in their surroundings on five different continents. As a photographer, Dombrowski concentrates on relevant, specific climate localities and their populations, where people live in conditions that contrast established tradition with global modernity.

Trümmer, die die Welt bedeuten Ein gefährliches Theaterexperiment in Mossul In einer eindrucksvollen Reportage dokumentiert der Ausstellung im Rahmen des Gastspiels Fotograf Armin Smailovic im Auftrag der Süddeutschen Zeitung die künstlerische Arbeit Milo Raus im „Orest in Mossul“ –› S. 16 zerbombten Mossul. Smailovic, dem Thalia Theater seit über 10 Jahren verbunden, wurde für seine Arbeit Thalia Theater vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Marler Media Mittelrangfoyer Award for Human Rights von Amnesty International. 25. & 26. Januar In an impressive reportage, the renowned photo­grapher Armin Smailovic documented Milo Rau’s artistic work in bomb-ravaged Mosul for the Süddeutsche Zeitung.

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aus: Tropic Ice Š Barbara Dombrowski


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Die Edda von Mikael Torfason und Thorleifur Örn Arnarsson Regie Thorleifur Örn Arnarsson Gastspiel Burgtheater Wien Eine Produktion des Schauspiel Hannover Thalia Theater Sa 18. Januar 19 Uhr So 19. Januar 18 Uhr Eintritt € 79 – 16 3:30 Stunden Am 19. Januar im Anschluss: Heide Soltau (NDR) im Gespräch mit Thorleifur Örn Arnarsson und Ensemble #nature #climate

Es sind die Fragen, die sich die Menschheit seit Jahrtausenden stellt: Woher kommt alles um uns herum? Wie hängt alles miteinander zusammen? Und welche Rolle spielen wir darin? Auf viele dieser Fragen gibt die Wissenschaft heute Antworten. Einige von ihnen sind nicht weniger erstaunlich als die alten Mythen, mit denen die Menschen auf den verschiedensten Teilen der Erde versuchten, sich die Welt zu erklären. Eine der bekanntesten Mythensammlungen ist die auf altis­ ländisch ver­f asste „Edda“. In ihr lösen sich Götter- und Helden­geschichten ab, werden grundlegende und wider­ sprüch­­liche Wahrheiten in symbolischer Verhüllung formuliert. „Die Edda“ ist eine bildgewaltige und exzessive Überschreibung eines der größten Schöpfungsmythen der Menschheit. In einer Zeit, in der die Natur gegen den Zugriff des Menschen revoltiert, bekommt diese Erzäh­ lung eine neue, existenzielle Bedeutung auf der Suche nach Orientierung. Mit „Die Edda“ wird zum ersten Mal eine Arbeit des aus Island stammende Regisseurs Thorleifur Örn Arnarsson in Hamburg zu sehen sein. 2018 wurde er für diese Inszenierung mit dem Theaterpreis „Der Faust“ ausgezeichnet. Wegen ihres großen Erfolges kam „Die Edda“ zu Beginn der Intendanz von Martin Kušej am Burgtheater in Wien neu zur Premiere. Where does everything around us come from? How is everything connected? And what role do we play in it? Science’s answers to these questions are often no less astonishing than the ancient myths that explain the world. The Edda is a visually stunning, extravagant over­ writing of one of humanity’s greatest myths of creation.

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Hereroland Eine deutschnami­bische Geschichte Regie David Ndjavera & Gernot Grünewald Produktion Thalia Theater Uraufführung

Zwei Regisseure nähern sich gemeinsam mit einem namibischen Ensemble und Ensemblemitgliedern des Thalia Theater einem dunklen Kapitel der Vergangenheit ihrer Länder. Es ist eine Begegnung, die sich über zwei Kontinente spannt und einen Dialog über den Thalia Gaußstraße ersten Genozid des 20. Jahrhunderts eröffnet. Aus So 19. Januar 19 Uhr dem antikolonialen Widerstand der Herero 1904 im Premiere damaligen Deutsch-Südwestafrika wurde ein VölkerEintritt € 31 / 17 mord der deutschen Kolonialmacht an einer ganzen Di 21. Januar 20 Uhr Volksgruppe. Noch heute sind die Folgen in Namibia Mi 22. Januar 20 Uhr Sa 8. Februar 17 & 20 Uhr allgegenwärtig. Gernot Grünewald, Vertreter des modernen Dokumentartheaters, und sein Team reisten So 9. Februar 20 Uhr nach Namibia und interviewten Politiker, AktivistinEintritt € 25 / 11 nen und Aktivisten, Menschen aus der Region und 1:30 Stunden deutschstämmige Farmer. David Ndjavera, mehrfach ausgezeichnet als bester Regisseur Namibias und In dt. und engl. Sprache mit deutschen Übertiteln selbst Herero-Nachfahre, erschafft magisch-meta­ pho­rische Bildwelten voller Musik und Tanz. GemeinIn German and English sam entwickeln sie ein begehbares Museum, in dem with German surtitles das Publikum parallel Performances, Ausstellungen Am 21. Januar im Anschl.: und Theaterszenen erleben kann. Christina Bellingen (Dramaturgin) im Gespräch mit Two directors from two cultures, together with a David Ndjavera, Gernot Nami­bian ensemble and actors from the Thalia Theater, Grünewald & Ensemble render a dark chapter from their countries’ pasts. It is a joint project that spans two continents and which enters Am 22. Januar im Anschl.: into a dialogue about the first genocide of the 20th Christina Bellingen im Gespr. century – that of the Herero by German colonial powers. m. Prof. Dr. J. Zimmerer Directors Grünewald and Ndjavera create a walk-through museum in which the audience can experience perfor­ (Forschungsstelle Hammances, exhibition venues and theatre scenes in parallel. burgs (post-)koloniales Erbe), David Ndjavera, Ger­not Grünewald Gefördert im Fonds TURN der Kultur­stiftung des Bundes und Ensemble #decolonize

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Š Monty Kultuurfaktorij

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Reverse Colonialism! von Ahilan Ratnamohan & Star Boy Collective Gastspiel A Cultured Left Foot Belgien Eine Koproduktion mit Monty Kultuurfaktorij Thalia Gaußstraße Fr 24. Januar 20 Uhr Sa 25. Januar 20 Uhr Eintritt € 31 / 17 1:20 Stunden In deutscher und englischer Sprache mit deutscher Übersetzung In German and English with German translation Am 24. und 25. Januar im Anschluss: Nora Hertlein (Internationales Programm Thalia Theater) im Gespräch mit Ahilan Ratnamohan und Ensemble #migration #decolonize

Am 9. Februar um 18 Uhr: Diskussion Decolonize Culture  –› S. 41

Drei Performer aus Kamerun und Nigeria, die in Belgien leben, versuchen das Migrations-Integrations-Debakel zu lösen. Ihre Antwort? Ein neues Land für afrikanische Europäer und europäische Afrikaner, in dem sie selbst bestimmen, wie sie leben wollen. Bevor dieser utopische Staat errichtet werden kann, müssen die Regeln festgelegt werden, und das Publikum darf mitmischen. Wie und vor allem wo soll dieses gelobte Land sein? Im Nordwesten Frankreichs oder doch besser im rohstoffreichen Zentralafrika? Wie in einer Wahldebatte werden die verschiedenen gesellschaftspolitischen Entwürfe den Zuschauerinnen und Zuschauern präsen­ tiert, und nach einer – oft sehr streitbaren – Diskussion wird abgestimmt. „Reverse Colonialism!“ wurde durch die ernüchternde Lebenssituation des aus ehemaligen Fußballern bestehenden Star Boy Collective inspiriert, die nach einigen Jahren der Unsicherheit nun alle legal in Belgien leben, jedoch kaum Aussicht auf mehr als Hilfsarbeiterjobs haben. In dieser politisch aufgeladenen Performance drehen sie den Spieß um und schauen selbstbewusst, unzensiert und provokant auf eine mögliche Zukunft. Also, entscheiden Sie sich: „Africa United“ oder „New Africa“? In this charged, political performance, three Africans living in Belgium attempt to solve the complex migra­ tion-integration dilemma. Their answer? A new country for African-Europeans and European-Africans, where they themselves determine the norms. The performers introduce their ideas to their new promised land to the audience, discussing and debating them before it is left to the audience to vote. Instead of dwelling on the glass ceiling for African immi­ grants in Europe, the performance boldly proposes a uto­ pian future. What will it be: “Africa United” or “New Africa”?

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Mind the Gap von Raoul Schrott mit Marina Wandruszka Regie Matthias Günther Produktion Thalia Theater Thalia Theater Lastenaufzug Di 21. Januar 20 Uhr Mo 3. Februar 20 Uhr Eintritt € 20 /11 #nature

Mary McCallum ist eine pensionierte Mikrobiologin. Sie sitzt jeden Tag in der U-Bahn-Station des Londoner Em­ bankments, um die Stimme ihres verstorbenen Mannes im Lautsprecher zu hören, wie er die Aussteigenden vor dem Spalt an der Bahnsteigkante warnt. In stillem Dia­log mit ihm lässt sie den Tod ihres Mannes, ihr Leben mit ihm und ihrem autistischen Kind Revue passieren. Sie reflektiert, in welchem Ausmaß bakterielles Leben das unsere bestimmt und wie sehr wir von der Symbiose mit ihm abhängig sind. „Mind the Gap“ ist Teil des „Epos Erde“ – in dem der österreichische Autor Raoul Schrott die Entstehung des Universums neu erzählt – streng auf der Grundlage der Naturwissenschaften. Mind the Gap. Tritt nicht ins Leere. Mary McCallum is a retired microbiologist. Every day she sits in Embankment Tube station in London to hear her late husband’s voice over the loudspeaker, warning the passengers to mind the gap at the edge of the platform. In silent conversation with her husband she goes over his death, their life together and their autistic child. She reflects on the extent to which bac­ terial life determines ours and the inter-dependency of our symbiosis. Mind the gap.


Klima-Trilogie paradies fluten. paradies hungern. paradies spielen. von Thomas Köck Marathon Szenische Lesung Thalia Theater

Der Kautschukboom im 19. Jahrhundert prallt auf das Schicksal einer Tänzerin im Heute. Sie praktiziert die kapitalistische Logik der Selbstoptimierung auf wahnwitzige Weise. Die Einsamkeit eines Mannes erregt das Nachtasyl Misstrauen seines Nachbarn, bis dieser die Polizei auf Fr 24. Januar ab 18 Uhr ihn hetzt. Ein Zug fährt ungebremst durch Europa. Die Eintritt € 15 / 11 Geschichten seiner fünf Passagiere überkreuzen sich in einem raum- und zeitübergreifenden Albtraum. Und in China machen sich ein Mann und eine Frau auf den Das Ensemble des Thalia Weg, um illegal in Italien einzuwandern, wo sie die Theater liest und spielt alle drei Teile hintereinan- gleichen Arbeitsbedingungen vorfinden wie zuhause: der. Kommen und Gehen „Made in Italy“. Die Klima-Trilogie erzählt von der Ausbeutung von Mensch ist jederzeit möglich. und Natur im 21. Jahrhundert. Sie endet in der Vereinzelung angesichts des Verlusts gesell­schaftlicher UtoEinrichtung pien. Mit großen Metaphern, überraschenden Assoziafür die Bühne tionen und viel Humor begegnet Thomas Köck unseFranziska Autzen rer größten globalen Herausforderung: dem Klima. Der junge österreichische Autor wurde mehrfach für #climate die „Klima-Trilogie“ ausgezeichnet – zuletzt mit dem #migration Mülheimer Dramatikerpreis, den er auch 2019 für sein jüngstes Stück „atlas“ erhält. A man’s loneliness arouses the distrust of his neigh­ bour until he calls the police. A train travels non-stop through Europe. A man and a woman in China make their way to Italy, only to find the same working conditions as at home. The Climate Trilogy tells sto­ ries about the exploitation of people and nature in the 21st century. In a work of great metaphors, sur­ prising associations and humour, Thomas Köck has created a dystopia out of the greatest global chal­ lenge: the climate.

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Orest in Mossul nach der Orestie von Aischylos von Milo Rau & Ensemble Gastspiel NTGent, Belgien Eine Produktion von NTGent und dem Schauspielhaus Bochum Eine Koproduktion mit dem Tandem ArrasDouai

Kann ein Mensch, der jahrelang vom „Islamischen Staat“ unterdrückt und gefoltert wird, seinem Peiniger vergeben? Wie in der „Orestie“, Aischylos’ antiker Trilogie und Gründungsmythos der abendländischen Zivilisa­ tion, endet der tragische Held Orest auch in Mossul vor einem Tribunal. Es ist ein Versuch, den endlosen Kreislauf von Rachemorden mit der Einführung eines modernen Rechtssystems zu durchbrechen und eine Antwort auf die älteste Frage der Menschheit zu finden: Thalia Theater Wie lässt sich ein Verbrechen sühnen, ohne neue GeSa 25. Januar 20 Uhr walt zu pro­vozieren? So 26. Januar 19 Uhr Milo Rau, vielfach ausgezeichneter Regisseur und InEintritt € 79 – 16 tendant des NTGent, ist heute einer der radikalsten und 1:40 Stunden einflussreichsten Theatermacher. Mit seiner Kunstform, dem „Globalen Realismus“, verdichtet er die Gegenwart In niederländischer, arabischer und englischer auf beeindruckende Weise vor dem Hintergrund weltpolitischer Zusammenhänge: Mit seinem Team recherSprache mit deutschen und englischen Übertiteln chierte er im Irak, wo seit Jahrzehnten Krieg und TerIn Dutch, Arabic and ror herrschen. Ein vielsprachiges Ensemble mit euroEnglish with German päischen und irakischen Schauspielerinnen und and English surtitles Schauspielern, eine irakische Schauspielschulklasse, Mu­siker und Laien erzählen auf der Bühne und auf der Am 26. Januar im Lein­wand von sich und ihrem Leben in einer zerstörAnschluss: Michael Laages ten Stadt. (Theaterkritiker) im In Mosul in 2014, the Jihadi caliphate of ISIS was declared. Gespräch mit Milo Rau Can a person who has been oppressed and tortured for und Ensemble years by the Islamic State forgive his tormentor? As in Fotoausstellung im the “Oresteia”– the myth of the foundation of civilisation – the tragic hero Orestes ends up in Mosul before a tri­ Rahmen des Gastspiels: bunal. Rau, one of the most radical theatremakers of „Trümmer, die die our time, impressively condenses present times Welt bedeuten“ von against the backdrop of global political contexts: with Armin Smailovic –› S. 6 his team, he did research in Iraq, where foreign rule, #migration war and terror have prevailed for 35 years. #conflictzone

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Š Armin Smailovic


Š Melanie Stegemann


Zugvogelmusik 2020 von Jochen Kühling Konzert

Die Zugvögel, die im niedersächsischen Wattenmeer Station machen, ziehen jedes Jahr aufs Neue von ihren Brutgebieten hoch im Norden entlang der Ostküsten Gastspiel von Europa und Afrika weit in den Süden. Auf ihrem Weg Nationalpark hören sie verschiedenste Musik, von melancholischen Niedersächsisches Melodien in Island oder Estland bis hin zu rhythmischen Wattenmeer Trommeln in Kamerun oder Südafrika. Run United Music Wie die Zugvögel sind auch die Musikerinnen und Musiker, die in diesem einzigartigen Konzert-Event Thalia Theater Mo 27. Januar 19.30 Uhr zusammenkommen, Weltbürger: stets in Bewegung, zuhause in den verschiedensten Ecken des Globus, und Eintritt € 41 – 8 in ständiger kreativer Kommunikation miteinander. 2:30 Stunden „Zug­vogel­musik“ ist deshalb soUnter Vorlage Ihres Thalia Tickets erhalten wohl ein buntes Spektakel unter eidie ersten zehn Gäste freien Eintritt zu nem erweiterten Begriff von „Heieiner Wattexkursion mit Vogelbeobachmat“, als auch ein Manifest für den tung im Wattenmeer Besucherzentrum Klimaschutz, besonders für den Schutz der inspirierenden Zugvögel. Cuxhaven. Alle weiteren Gäste erhalten Nach dem bereits erfolgreichen 10% Ermäßigung bei Buchung. Termine Format „Heimatlieder aus Deutschab April 2020, Info und Anmeldung unter land“ sorgt auch „Zugvogelmusik“ wattbz.cuxhaven.de bei Konzerten regelmäßig für begeisterte Standing Ovations. Durch den Abend geführt Gefördert durch vom leidenschaftlichen Ornithologen und Direktor des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer Peter Südbeck, erwartet Sie ein mitreißendes internationales Konzert, indem die Verbindung von Natur und Kultur zeigt, dass Migration vor allem Bereicherung sein kann, auch direkt vor der eigenen Haustür. #nature #climate #migration

„Zugvogelmusik“ is a concert event where we get to hear the music that the migratory birds of the north­ west German “Wattenmeer” region would hear on their yearly migration from the east coasts of the very north of Europe south along the coasts of Africa. Just like the musicians of the evening, migratory birds are at home in many areas of the globe, and their protection from the effects of climate change is a trans-national chal­ lenge. Learning about the birds while connecting them to the sounds of the cultures along their trail shows how migration can lead to exciting new insights.

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Vögel von Wajdi Mouawad Regie Hakan Savas‚ Mican Produktion Thalia Theater

Vor dem Hintergrund des Nahost-Konfliktes erzählt der libanesisch-kanadische Autor Wajdi Mouawad von drei Generationen zwischen Berlin, New York und Israel. Thalia Gaußstraße „Vögel“ erinnert an eine moderne Form von Lessings So 26. Januar 19 Uhr Ringparabel aus „Nathan der Weise“ und gibt ihrer Eintritt € 25 / 11 Forderung nach Humanismus und Toleranz eine beklemmende Aktualität: In New York verlieben sich die amerikanische Arabistik-Studentin Wahida und der Im Anschluss: Susanne Meister (Dramaturgin) im deutsch-jüdische Genetiker Eitan. Ihre unterschied­ Gespräch mit Hakan Savas‚ liche Herkunft spielt für beide keine Rolle – bis Eitans Familie aus Berlin anreist. Sein Vater David empfindet Mican und Ensemble die Liebe zu einer Frau aus Palästina als Verrat und lässt seiner Empörung freien Lauf. Mit einem Gentest #migration kommt Eitan einem verstörenden Familien­geheimnis #conflictzone auf die Spur und reist mit Wahida zu seiner Großmutter nach Israel. Dort katapultiert ein Attentat die Liebenden mitten in die brutale Realität des israelischpalästinensischen Konfliktes. Auf der Suche nach Wahrheit wird die ganze Familie von ihrer Vergangenheit eingeholt und muss sich die Frage nach Identität und Zugehörigkeit in unserer globalisierten Welt neu stellen. Wenn sich historische und individuelle Schuld fortsetzt, wie sollen junge Menschen Frieden finden? Kann man seine Wurzeln nicht einfach ignorieren? “Vögel“ is reminiscent of a modern form of Lessing’s ring parable and gives an oppressive topicality to its demand for humanism and tolerance: In New York, Wahida, an Arabic student, and the German-Jewish geneticist Eitan fall in love. Eitan’s father considers his son’s relationship with a Palestinian woman a betrayal and lets his hatred run wild. Eitan discovers a distur­ bing family secret and travels with Wahida to Israel. There, an bombing catapults the lovers into the brutal reality of the Israeli-Palestinian conflict.

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Moby Dick von Herman Melville Regie Antú Romero Nunes

Produktion Thalia Theater Thalia Theater Fr 31. Januar 20 Uhr Eintritt € 41 – 8 2:30 Stunden #nature

Für Kapitän Ahab und seine Mannschaft wird die Jagd auf den legendären weißen Wal „Moby Dick“ zu einem obsessiven Rachefeldzug. Für Ahab ist er die Verkörpe­ rung alles Bösen in der Welt. Aber die Männer setzen ihr Leben nicht nur für die persön­liche Rache des Kapitäns aufs Spiel, sondern vor allem für das wertvolle Walöl, auch „schmieriges Glück“ genannt, das zu Beginn der industriellen Revolution unverzicht­bar ist. Als kleinste Verwertungseinheit ist das Walfangschiff „Pequod“ jahrhundertealter Vor­läufer unserer Zeit, in der die Menschheit das, was sie am Leben erhält, in einem rasenden Tempo von der Erdoberfläche verschwinden lässt: Rohstoffe wie Erdöl und bald selbst das Wasser zu hart umkämpften Ressourcen werden. Der Mensch schwankt zwischen radikaler Ausbeutung der Natur und Zweifel an seinem eigenen Sinn angesichts ihrer Erhabenheit. Antú Romero Nunes erzählt mit einem starken Ensemble in poetischen Bildern von der Wut des Menschen über sein Schicksal und vom unerbittlichen Kampf mit der Natur, die Bedrohung und Sehnsucht zugleich ist. Captain Ahab is hunting the legendary white whale Moby Dick. Man struggles with nature, which is both a threat and an object of desire. The fight is mainly over precious whale blubber and, on his quest to find it, the captain puts the lives of his men at risk. At a time when humanity is rapidly depleting natural resources, and raw materials, such as oil and even water, are be­ coming highly fought-over, Herman Melville’s novel from 1851 could not be more topical.

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@ Gianmarco Bresadola


Amarillo von Jorge A. Vargas & Ensemble Gastspiel Teatro Línea de Sombra, Mexiko Eine Koproduktion mit Mexico en Escena Thalia Gaußstraße Mi 29. Januar 20 Uhr Do 30. Januar 18.30 Uhr Eintritt € 31/17 1 Stunde In spanischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln In Spanish with German and English surtitles Am 29. Januar im Anschluss: Catarina Felixmüller (freie Journalistin) im Gespräch mit Jorge A. Vargas und Ensemble

Ein Mann macht sich von Mexiko aus zu Fuß auf den Weg und verschwindet spurlos, bevor er sein Ziel erreicht: Amarillo, Texas. Sein Name ist „Juan“, „Pedro“, „Fernando“, „Manuel“, „Maria“… er ist „Niemand“ und zugleich alle Migrantinnen und Migranten, die die gefährliche Reise durch die Wüste nach Norden antreten, in der Hoffnung auf ein besseres Leben auf der anderen Seite des Grenzzauns. In seiner choreografisch-dokumentarischen Erzählung thematisiert das Theaterkollektiv Teatro Línea de Sombra aus Mexiko City die Abwesenheit jener, die es nicht durch die Gluthitze im Grenzgebiet schaffen und ihre Familien ohne Nachricht zuhause zurücklassen müssen. „Amarillo“ ist ein poetisches Spiel mit den Requisiten des Über­lebenskampfes der Reisenden: die schweren Wasserkanister, um in der gnadenlosen Wüste nicht zu ver­dursten; das schmutzige Halstuch gegen den Sand, der überall eindringt; Familienfotos als einzigem Reisegepäck. Die Performance fasziniert durch kraftvolle Bilder vom Leben der vertriebenen Menschen auf beiden Seiten der „Mauer der Schande“ und erhält durch die Abschottungsund Inhaftierungspolitik von Donald Trump deprimierend aktuelle Relevanz.

#mexico #migration

A man departs north from Mexico on foot and dis­ appears before he reaches his destination: Amarillo, Texas. His name is “Juan”, “Pedro”, “Fernando”, “Manuel”, “Maria” … He is “Nobody” and at the same time every migrant who sets out for the dangerous trip through the desert, hoping for a better Zum Thema „Mexiko und Migration“ zeigen wir life on the other side of the bor­ der wall. Due to the laws in the vom 29. bis 31. Januar die Fotoausstellung US that continue to criminalize „The Wall“, sowie den Kurzfilm „On The Other asylum seekers, this choreogra­ Side“ von Griselda San Martin im Ballsaal. phic epic about migrants on bo­ From January 29 -31, we show the documen­ th sides of the “wall of shame” tary photo exhibit “The Wall” and the short is as urgent as ever. film “On The Other Side” by Spanish artist and journalist Griselda San Martin.

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Andares von Héctor Flores Komatsu & Ensemble Gastspiel Makuyeika Colectivo Teatral, Mexiko Thalia Gaußstraße (Garage) Do 30. Januar 20 Uhr Fr 31. Januar 19 Uhr Eintritt € 26/17 1:15 Stunden In spanischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln In Spanish with German and English surtitles Am 31. Januar im Anschluss: Catarina Felixmüller (freie Jour­ nalistin) im Gespräch mit Héctor Flores Komatsu und Ensemble

„Andares“ bedeutet „Pfade“ und führt das Publikum sanft in die entlegensten Ecken Mexikos für eine selte­ne Nahaufnahme seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Ein kleiner Junge erkennt, dass er nicht mit seiner Großmutter kommunizieren kann, da er ihre Sprache nie gelernt hat. Ein anderer kleiner Junge fühlt sich zu seinen Spielkameraden hingezogen und hat schließlich sein Coming Out als „Muxe“, einer Person dritten Geschlechts. In „Andares“ erzählen drei Darsteller und ein Musiker aus verschiedenen Kulturen (u.a. Maya und Zapotekisch) in sehr persönlichen Anekdoten von Identität, tradi­ tionellen Schöpfungsmythen und allgegenwärtiger Gewalt in ihrer Heimat. Sie kämpfen mit den Folgen der industrialisierten Landwirtschaft, mit Enteignung, Diskriminierung und ihrem Status als ethnische Minder­ heiten. Ein junges Team unter der Leitung des aufstrebenden Regisseurs Héctor Flores Komatsu, einem Schüler von Peter Brook, entwickelt ein bezauberndes und hochpolitisches Panorama der indigenen Bevölkerung Mexikos an der Schnittstelle von Moderne und Tradition. “Andares” is a theatre creation about the lives of indigenous youth in México, devised collectively through personal anecdotes, ancestral myths, as well as tradi­tional music and art forms. The play shines light on a range of realities – land usurpation, widespread violence, ancestral duties, community resistance, – that indige­nous people face at the crossroads of modern life and tradition. Meaning “pathways”, ”Andares” is an intimate close-up on Mexico’s most remote corners and the extra­ordinary stories of its humble, everyday inhabitants.

Am Do 30. Januar können Sie „Amarillo“ und „Andares“ hintereinander sehen! On Thu, Jan 30, you can see both „Amarillo“ and „Andares“ in one night! #mexico #nature #decolonize

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@ Manu Pllux


Š Martin Argyroglo

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Farm Fatale von Philippe Quesne & Ensemble Gastspiel Münchner Kammerspiele Eine Koproduktion mit Nanterre-Amandiers, centre dramatique national Thalia Gaußstraße Sa 1. Februar 20 Uhr So 2. Februar 19 Uhr Eintritt € 31 / 17 1:30 Stunden In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln In English with German surtitles Am 2. Februar im Anschluss: Hanna Klimpe (Profes­sorin HAW Hamburg) im Gespräch mit Philippe Quesne und Ensemble #nature #climate #activism

Fünf Vogelscheuchen finden sich in einer Kommune zusammen, da sie alle ihren ursprünglichen Beruf durch die fortschreitende Umweltverschmutzung und den Klimawandel verloren zu haben scheinen. Es gibt keine Vögel mehr und auch keine Menschen in dieser bizarr-fröhlichen Bildwelt des französischen Regisseurs Philippe Quesne. Die ebenso lustigen wie entwaffnenden Helden der Truppe lassen sich aber von diesem apokalyptischen Szenario nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil, in ihrer solidarischen Gesellschaft machen sie sich auf sehr sym­ pathische Weise nützlich. Die aussterbenden Klänge der Natur werden minutiös für die Nachwelt aufgezeichnet, Demonstrationsschilder und -slogans werden vorbereitet, und per Piratenradio Popmusik in den Äther geblasen. Wie nebenbei werden dabei existenzielle Themen des industrialisierten Landlebens diskutiert, TurboKühe, Insektensterben und Pestizid-Kritik inklusive. Mit „Farm Fatale“ hat Quesne eine absurd-charmante Realität erschaffen, in der die Protagonisten vor allem sanfte Träumer und Aktivisten mit Hang zum lakonischen Kommentar sind. Dass dabei auch enthüllt wird, dass die letzte Biene auf dem Planeten leider nur Schwyzer­ dütsch spricht, kann nur bedeuten: „Let it Bee!“ With “Farm Fatale”, Philippe Quesne creates a bizarre, yet irresistibly funny tableau of farm life after human demise: five scare crows create a new autonomous society in which they run a makeshift radio station, prepare for protests and record the sounds of the dying nature around them while discussing the pressing issues of their new reality, such as sustainable farming and the extinction of all insects. With a laconic sense of hu­ mour Quesne and the superb cast show us the apoca­ lypse from an absurd but most charming perspective.

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8 Cent Leben von Helge Schmidt und Jonas Woltemate Filmische Installation Gastspiel Lichthof-Theater Hamburg Thalia Gaußstraße (Garage) Sa 1. Februar 18 Uhr & 18.45 Uhr So 2. Februar 16 Uhr & 16.45 Uhr Eintritt € 5 25 Minuten #nature

Am 2. Februar im Anschluss: Podium „Das (andere) Ende der Wegwerfgesellschaft“ –› S. 31

In der mehrdimensionalen Videoinstallation „8 Cent Leben“ folgt das Publikum dem Flaschensammler Michael Räthke auf seiner täglichen Route vom Schanzen­ viertel bis nach St. Pauli. Flaschensammlerinnen und -sammler sind für viele ein gesellschaftliches Randphänomen. Als ständige Begleiter im Alltag der Stadt und trotzdem für die meisten unsichtbar, befreien sie die Umgebung von Flaschenmüll. Die Regisseure Helge Schmidt und Jonas Woltemate befragten den 70-jährigen Rentner Michael Räthke zu seiner Routine beim Pfandsammeln und zu seiner Biografie. Das eindrückliche Gespräch wirft Fragen auf: Wie fühlt es sich an, wenn man zum ersten Mal im Müll nach ein paar Cent wühlt? Wer ent­scheidet, was ein Mensch zum Leben braucht? Wie viel Armut will sich eine Gesellschaft leisten? Und wo liegt die fast schon zynische Gleichzeitigkeit der Not des Einzelnen und dem positiven Effekt auf die Umwelt? Helge Schmidt wurde für seine aufsehenerregende Inszenierung „Cum ex papers. Eine Recherche zum entfesselten Finanzwesen“ für dem Faust-Preis 2019 nominiert. In this multidimensional video installation, the spectator follows bottle collector Michael Räthke on his daily route from the Schanzenviertel to St. Pauli in Hamburg. The striking conversation with the 70-year-old pensioner raises some questions: how does it feel to rummage around in the garbage for the first time for a few cents? Who decides what a person needs to live? How much poverty does a society want to afford?

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© Filmstills „8 Cent Leben“


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Das (andere) Ende der Wegwerfgesellschaft Diskussion Thalia Gaußstraße (Garage) So 2. Februar 17.15 Uhr Eintritt frei Mit Dr. Till Steffen (Justiz­ senator, Die Grünen) Helge Schmidt und Jonas Woltemate („8 Cent Leben“) Björn Knoop (Initiative „Pfand gehört daneben“) Anke Beceral (Sozialbe­ ratung Jesus Center e.V.) Moderation  Emilia Heinrich (Thalia Theater) #nature #climate #activism

Im Anschluss an das Gastspiel „8 Cent Leben“ –› S. 28

Obwohl die Ressourcen immer knapper werden, leben wir als Gesellschaft im Überfluss. Das Pfandsystem als Maßnahme gegen die Wegwerfgesellschaft ist zwar fester Bestandteil der ökonomischen Verwertungskette, viele Flaschen landen aber trotzdem in den Müll­ eimern oder achtlos in der Gegend. Des einen Müll ist des anderen Existenz. So hat die Not det Flaschensammelnden einen zynischen, weil positiven Effekt auf die Umwelt und das Stadtbild. Auch das Phänomen des „Contai­nerns“ vereint diese Widersprüche in sich: Es bezeichnet das Mitnehmen weggeworfener Lebensmittel aus Abfallcontainern von Supermärkten – zum Teil aus Bedürftigkeit, zum Teil als Protest gegen die sinnlose Verschwendung. In beiden Fällen gilt es gesetzlich als Diebstahl und ist somit strafbar. Erste Vorstöße auf politischer Ebene zur Legalisierung des Containerns, wie der des Hamburger Justizsenators Till Steffen, scheiterten. Anhand der Phänomene Flaschensammeln und Containern soll diskutiert werden, wie Entsorgung und Verschwendung, Nachhaltigkeit und die sozialen Fragen existenzieller Not in unserer Gesellschaft zusammenhängen. One person’s garbage is another person’s means of sur­ vival. Following the screening of 8 Cent Leben (8 Cent Life), the phenomena of people who collect bottles and root through rubbish bins will be the starting point for a discussion on how disposal and waste, sustainability and social issues of survival are related in our society.

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Immer noch Sturm von Peter Handke Regie Dimiter Gotscheff Produktion Thalia Theater Thalia Theater So 2. Februar 18 Uhr Eintritt € 41 – 8 4 :10 Stunden Im Anschluss: Michael Laages (Theaterkritiker) im Gespräch mit Joachim Lux & Ensemble

Das Stück des aktuellen Literaturnobelpreisträgers Peter Handke in einer ingeniöse Inszenierung des verstorbenen Regisseurs Dimiter Gotscheff, die mit großem Erfolg bei den Salzburger Festspielen, in Berlin und anderswo gezeigt wurde, ist seit neun Jahren auf dem Spielplan des Thalia Theaters: eine große, kon­zen­trier­te Ensembleleistung, mit Jens Harzer, dem neuen Träger des Iffland-Ringes, im Zentrum. Handkes Stück erzählt vordergründig vom Überleben einer Apfelbauernfamilie im kärntnerisch-slowenischen Jauntal während des Zweiten Weltkriegs, ist aber in Wahrheit eine Poetologie der Schönheit, oder, man darf es sagen, von Heimat: Können wir sie retten, oder ist sie verdammt, in den imperialen Gesten der Moderne unterzugehen? Hat die Apfelbauernkultur des Eigenen als Gegenwelt noch eine Chance? Handke überhöht, ohne der Idee der „Scholle“ anheim zu fallen. Denn seine ist am ehesten die der Sprache. Er fragt aber schon, in den Weltmaßstab geweitet, ob die Natur nicht schützens- und verteidigenswert ist. Die am Schluss aufscheinenden Eskimos erwecken den Eindruck, als ob sie all die Touristen­massen überleben und das Numinose retten könnten. Und somit, anders als die im Krieg untergangenen Apfel­bauernidylliker, überleben könnten. Ob das stimmt? Handke lässt es offen. “Immer noch Sturm” is about the survival of an applefarming family in the Austrian-Slovenian Jaunfeld Plain during the Second World War. But in fact, it is a poetical story of beauty about one’s ethnic identity: can it sur­ vive the imperial gestures of the modern age? Does ap­ ple farming still have a chance as a counter-world? Handke’s play also asks whether nature is worth pro­ tecting and defending on a global scale.

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Ein Mensch brennt von Nicol Ljubić Regie Swen Lasse Awe Produktion Thalia Theater Uraufführung Thalia Gaußstraße (Garage) Mo 3. Februar 20 Uhr Eintritt € 20 / 11 1:20 Stunden Am 3. Februar im Anschluss: Hannah Stollmayer (Dramaturgin) im Gespräch mit Nicol Ljubić, Swen Lasse Awe und Ensemble #nature #activism

„Atomkraft? Nein danke“ – wer kennt nicht die rote lachende Sonne auf gelbem Hintergrund? 1975 er­ findet eine dänische Studentin den Button, der zum weltweiten Symbol der Anti-Atomkraft-Bewegung wird. Hartmut Gründler ist Teil dieser Bewegung, als er im selben Jahr bei Familie Kelsterberg einzieht. Noch ahnt niemand, dass er sich am 16. November 1977 in der Hamburger Innenstadt als Zeichen gegen die Atompolitik der Bundesrepublik selbst verbrennen wird. Während der Vater des achtjährigen Hanno die Bemühungen des Untermieters entnervt abtut, gerät seine Mutter immer mehr in dessen Bann. Sie ist fasziniert von Gründlers unermüdlichem Aktivismus. Hanno erlebt, wie die Ehe seiner Eltern an ihren sich widersprechenden Lebensauffassungen zerbricht. Heute, als Erwachsener, will er verstehen, was in diesen Jahren vor sich ging und wie seine Familie an einem vermeint­ lich selbstlosen Weltverbesserer zugrunde gehen konnte. Er sucht eine neue Perspektive auf die Vergangenheit: Wo sind die Grenzen des Öko-Radikalismus? Wie weit ist man bereit für seine Überzeugungen zu gehen? Endet die Welt am eigenen Gartentor oder fängt sie da erst an? “Nuclear power? No thanks.” Who isn’t familiar with the sign of the laughing red sun against a yellow background? In 1975, it became the global symbol of the anti-nuclear movement. Hartmut Gründler was part of this move­ ment when he moved in with the Kelsterberg family in that same year. At that time, no one yet suspected that he would set fire to himself in 1977 in the centre of Ham­ burg as a symbolic act against the nuclear policy of the Federal Republic of Germany. Eight-year-old Hanno wit­ nessed how the activist divided his family. Today, as an adult, he seeks a new perspective on the past.

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© Katrin Ribbe

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Home.Run – eine grenzverletzende Familiensaga von und mit Hartmut El Kurdi Regie Ulrike Willberg Gastspiel Agentur für Welt­ verbesserungspläne Eine Koproduktion mit dem Schauspiel Hannover Thalia Nachtasyl Di 4. Februar 20 Uhr Eintritt € 20 /11 1:15 Stunden Nach der Performance spricht Matthias Günther (Dramaturg) mit Hartmut El Kurdi über das Leben als Teilzeit-Flaneur, Revolverheld und Viktualien-Araber. #migration

In der Solo-Performance „Home.Run“ erzählt Hartmut El Kurdi die Migrationsgeschichte seiner verzweigten Familie: eine Geschichte, die ebenso individuell wie exemplarisch ist. Menschen verlassen ihre Heimat, manche freiwillig, manche gezwungenermaßen, manche zufällig. Sie kommen an, finden ein neues Zuhause oder bleiben fremd. Völkerwanderungsalltag. Egal, wo die Reise beginnt, egal, wo sie endet – im hessischen Vogels­berg, in Jordanien, im Irak, in Wales, den USA oder in Hannover – stets durchqueren die Reisenden dabei die tiefen Schluchten des wilden Absurdistans. In einer Mischung aus selbstironischem Theater-Mono­ log, skurrilem Dia-Abend, Lecture Performance und Live-Musik stellt „Home.Run“ die entscheidenden Fragen: Wer darf wann wo sein? Wer bestimmt das? Und warum ist das alles vielleicht nur eine Frage des richtigen oder falschen Timings? Hartmut El Kurdi tells the story of his family’s migration. No matter where the journey begins or ends – whether in Vogelsberg in the German state of Hessen, Jordan, the USA or Hanover – the travellers always cross the deep gorges of Absurdistan. In a mixture between selfdepre­c ating monologue, off-the-wall slideshow, lecture performance and live music, “Home.Run” poses crucial questions: who is allowed to be where and when? Who decides these things? And why might it simply be a matter of right or wrong timing?

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Die Verlobung in St. Domingo – Ein Widerspruch von Necati Öziri gegen Heinrich von Kleist Regie Sebastian Nübling Gastspiel Maxim Gorki Theater, Berlin In Koproduktion mit dem Schauspielhaus Zürich Thalia Gaußstraße Di 4. Februar 19.30 Uhr Mi 5. Februar 19.30 Uhr Eintritt € 31/17 2 Stunden In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln In German with English surtitles Am 5. Februar im Anschluss: Maike Schiller (Hamburger Abendblatt) im Gespräch mit Necati Öziri, Sebastian Nübling und Ensemble #decolonize #conflictzone

Auf Haiti tobt die Revolution. Nach über hundert Jahren der Sklaverei brennen die Zuckerplantagen der franzö­ sischen Kolonialherren. In seiner Novelle „Die Verlobung in St. Domingo“ von 1811, einer dramatischen Lovestory in Zeiten des Aufstands, macht Heinrich von Kleist klare Fronten auf: Weiß gegen Schwarz, Gut gegen Böse, Ordnung gegen Anarchie. Doch wie geht die Geschichte, wenn nicht eindeutig ist, wer Freund und wer Feind der Werte der Aufklärung ist? In seiner Überschreibung hinterfragt Necati Öziri vermeintlich eindeutige Positionen. Ein furioses, diverses Ensemble, zu dem mit Maryam Abu Khaled und Kenda Hmeidan auch Schauspielerinnen des Exil-Ensembles des Maxim Gorki Theaters gehören, macht in der Regie von Sebastian Nübling aus Öziris Widerrede auf Kleist einen flirrenden Tanz auf dem Vulkan. Furchtlos werden alle Fragen und Wider­ sprüche, Fallstricke und Minenfelder der gegenwärtigen Gemengelage und der Diskussion über Rassismus und Postkolonialismus offengelegt, verwirrt, entwirrt, neu verknüpft und immer wieder mit vollstem Einsatz durchgespielt. Wenn dann Szenen als Schattenspiel gezeigt werden, wird in schönster Einfachheit jeg­li­ ches Schwarz-Weiß-Denken ad absurdum geführt: denn hier sind alle Menschen gleich. Gleich Schwarz. A dynamic, diverse ensemble directed by Sebastian Nübling turns Necati Öziri’s provocative answer to Kleist’s novella into a sparkling play with fire. The current issues and contradictions, pitfalls and mine­ fields of the contemporary discussion on racism and post-colonialism are fearlessly unearthed, tangled, disentangled, reconnected, and played through re­ peatedly with the actors’ fullest commitment.

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© Tanja Dorendorf

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© Christoph Engels

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Arctic Regie Anne-Cécile Vandalem Gastspiel Das Fräulein (Kompanie) Bruxelles, Belgien Thalia Theater Mi 5. Februar 19.30 Uhr Do 6. Februar 19 Uhr Eintritt € 55 –11 2 Stunden In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln In French with German and English surtitles Am 5. Februar im Anschluss: Annette Stiekele (freie Journalistin) im Gespräch mit Anne-Cécile Vandalem und Ensemble #nature #climate #decolonize

2025 ist die „Arctic Serenity“ auf dem Weg ins verheißungsvolle Grönland, das durch die globale Erderwärmung reich geworden ist. Ein Schlepper hat das ehemalige Luxus-Kreuzfahrtschiff noch einmal in die Nord­ westpassage gezogen, wo es Jahre zuvor bei seiner Jungfernfahrt mit einer illegalen Bohrinsel kollidierte und viele seiner Passagiere in den Tod riss. Wer hatte damals ein Interesse am radikalen Ausverkauf Grönlands mit seinen wertvollen Rohstoffen? Sechs Menschen, unter ihnen ein Undercover-Journalist und eine sagenumwobene Öko-Terroristin, sind einer anonymen Einladung gefolgt und befinden sich nun an Bord – außerdem ein Eisbär und der Geist des einstigen Havarie-Kapitäns. Das Schiff mit seiner skurrilen Besatzung schlingert ungesteuert ins ewige Eis. Im virtuosen Spiel zwischen Theater und CinemascopeFilm entfaltet die vielfach preisgekrönte belgische Regisseurin Anne-Cécile Vandalem einen fiktiven PolitThriller, vor dem Hintergrund der realen ökologischen Katastrophe. In „Arctic“, das große Erfolge u.a. beim Festival d’Avignon feierte, geht es um nichts weniger als um das Überleben der Menschheit in ihrem selbstverschuldeten Untergang. Und die Kapelle spielt dazu. In 2025, six people have accepted an anonymous invita­ tion and are now aboard the “Arctic Serenity”, which mysteriously collided with an illegal oil rig on its maiden voyage many years ago. In whose interests was the radical sell-off of Greenland and its valuable raw materials? Oscillating between theatre and cinemascope-film, the award-winning director Anne-Cécile Vandalem unfolds a fictional political thriller against the backdrop of the real environmental catastrophe.

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Die Reise unserer Gene – Migration und Mobilität aus Sicht unserer Vorfahren von & mit Johannes Krause Lecture Performance Thalia Gaußstraße Fr 7. Februar 20 Uhr Eintritt € 15 /11 1 Stunde Im Anschluss: Joachim Lux im Gespräch mit Johannes Krause, Direktor des Max-PlanckInstituts für Menschheitsgeschichte in Jena #nature #migration

Ohne die Einwan­derung nach Europa, die über Jahrtausende aus allen Richtungen Innovationen mitbrachte, wäre unser Kontinent gar nicht denkbar. In seinem Sachbuch-Bestseller „Die Reise unserer Gene“ (zusammen mit Thomas Trappe) räumt Johannes Krause mit einer Vorstellung der Rechten auf: dass es einen reinen Typus von „Ur-Europäer“ je gegeben hätte. Krause nähert sich der Frage nach Migration und Mobilität in der Entwicklung des Menschen aus der Perspektive der Archäogenetik. Dieser relativ junge Wissenschafts­zweig erforscht die DNA von Urmenschen, um daraus Rückschlüsse auf die Evolutions­ geschichte in Europa ziehen zu können. Die großen Wanderungsbewegungen, die auch durch die Veränderung des Klimas ausgelöst wurden, waren nach Krauses Erkenntnissen kein Phänomen der Neuzeit und verorten die Herkunft der jetzigen Europäerinnen und Europäer in überraschenden Ecken der Welt: „Wir alle haben einen Migra­tions­hinter­grund, und von ihm erzählen unsere Gene.“ The director of the Max-Planck-Institute for the Science of Human History in Jena, Johannes Krause, published his best seller “Die Reise unserer Gene” (“The Voyage of Our Genes”), together with Thomas Trappe, as a new perspective on human evolutionary history. As archaeo­ geneticist, he debunks the myth of the far-right that there ever was an “archetypical European” population. Migration and miscegenation have always contributed to innovation and development on European soil, and created the basis for our ancestors’ genetic make-up.

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Decolonize Culture Hamburger Kulturinstitutionen und ihre koloniale Vergangenheit In Theatern, Museen und anderen Kulturbetrieben wird die Debatte um die Fortfüh­rung kolonialer Bilder inten­ siv geführt, nicht zuletzt in der aktuellen Kontro­verse um die von Emmanuel Macron initiierte Studie über die Rückgabe von Kolonial­kunst. Gerade in einer Stadt wie Hamburg, die historisch von kolonialer Ausbeutung profitiert hat, muss die selbstverständliche AneigThalia Gaußstraße nung von Exponaten anderer Kulturen und das Aus(Ballsaal) stellen von Stereotypen besonders kritisch aufgearSo 9. Februar 18 Uhr beitet werden. Eintritt frei Ausgehend von der Aufführungsgeschichte des Thalia Thea­ter, wird der mitunter widersprüchliche Umgang Mit  Dr. Alexander Klar unterschiedlicher Kulturinstitutionen mit ihrer koloni(Hamburger Kunsthalle) Prof. Dr. Jürgen Zimmerer alen Vergangenheit mit Blick in die Zukunft dis­kutiert. (Forschungsstelle Especially in a city like Hamburg which benefitted Hamburgs (post-) enormously form colonial exploitation, the dis­c ussion koloniales Erbe) around the blatant appropriation of goods and exhibits Joachim Lux needs critical reconditioning. On the base of the history (Thalia Theater) weitere of Thalia Theater, the discussion will examine the some­ Teilnehmerinnen und times paradoxical practices of Hamburg’s cultural insti­ Teilnehmer angefragt Moderation  Dr. Ahu Tanrı- tutions in dealing with their colonial past. sever (Thalia Theater) Diskussion Vor der Vorstellung „Hereroland. Eine deutsch-namibische Geschichte“ –› S. 10

Die Ozeane und Wir Haben wir eine gemeinsame Zukunft?

Lecture Thalia Nachtasyl Mo 3. Februar 20 Uhr Eintritt frei Mit Nikolaus Gelpke (Verleger mare, Meeresbiologe) #nature #activism

Vor 30 Jahren waren die gängigen Assoziationen zu den Ozeanen die TV- ¬Serie Jacques Cousteaus, „Geheimnisse des Meeres“, Folklore in Hafenvierteln, die Badestrände des Mittelmeers oder auch maritime Sportarten. Der mare Verlag widmet sich mit Büchern, Zeitschriften, mareTV und dem World Ocean Review seit fast 25 Jahren der Bedeutung der Meere. In diesem Vortrag zeigt Nikolaus Gelpke nicht nur die erschreckende Bedrohung dieses sensiblen Ökosystems und seine maßgebliche Rolle für die Lebensfähigkeit unseres Planeten auf, sondern auch und die Möglichkeiten einer Sensibilisierung durch Kommunikation.

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Nach uns die Sintflut? Religionen und Klimawandel Lange Nacht der Weltreligionen Thalia Theater Sa 8. Februar 19 Uhr Eintritt € 29 /11 Kooperation mit der Akademie der Welt­ religionen der Universität Hamburg Gefördert von

#nature #climate #activism

Das Klima geht uns alle an. Sollte man meinen. Aber können wir überhaupt noch etwas tun, angesichts heißer Sommer, trockener Wälder, zerstörerischer Stürme? Jeden Freitag gehen weltweit junge Leute auf die Straße. Sie fordern ein radikales Umdenken, aktives Eingreifen, stellen den Status Quo in Frage und appellieren an ein verantwortungsvolles Handeln der Politik – für zukünftige Generationen. Ihre Forderungen begründen sie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Aber längst haben sich religiöse Begriffe Platz geschaffen, wenn es um das Klima geht. Wir sprechen von der KlimaApokalypse, von Klimasündern, von sintflutartigen Regenfällen. Welche Erklärungen geben Religionen, von welchen Katastrophen und deren Deutungen erzählen sie, welche Handlungsanweisungen lassen sich ableiten angesichts der immensen Herausforderungen an die Menschheit? Religionen geben ambivalente Antworten. Helfen sie wissenschaftliche Erkenntnisse in menschliches Handeln umzusetzen? Oder sind Klimawandel und seine Deutungen bereits die neue Religion, wie skeptische Stimmen behaupten? The climate is everyone’s concern. Every Friday, young people all over the world take to the streets demanding radical systemic change and responsible political acti­ on for the sake of future generation. Scientific eviden­ ce supports these demands, yet religious language dominates the discurse of climat change – we speak of climate apocalypse and the Great Flood. What expla­ nations do religions give? Do they help us translate scientific findings into human action and decisionmaking? Or is climate change already the new religion?

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Neverland Ein internationales Projekt nach Motiven aus J.M. Barries „Peter Pan“ Text Antú Romero Nunes und Anne Haug Regie Antú Romero Nunes Produktion Thalia Theater Uraufführung Thalia Theater So 9. Februar 18.30 Uhr Eintritt € 41 – 8 3 Stunden In mehreren Sprachen mit deutschen und englischen Übertiteln In multiple languages with German and English surtitles Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, von der Claussen Simon Stiftung und von der Hamburger Sparkasse

Russland, Schweden, Slowenien, Belgien, Finnland, Polen, Niederlande, Österreich und Deutschland: dreizehn junge Menschen aus unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Sprachen auf einer Bühne. Sie sind die „Lost Kids“, eine Generation, die die sozialen Kategorien längst überwunden zu haben scheint. Was verbindet sie? Was ist schon Heimat, was Identität, Natio­ nalität und Zugehörigkeit? In „Neverland“ überschreibt der 1983 in Tübingen geborene und mehrsprachig aufgewachsene Regisseur Antú Romero Nunes die fantastische Geschichte von Peter Pan, der nie erwachsen werden wollte: Bei Nunes ist es eine kompromisslos lebende junge Frau, die einen übersättigten Reisenden in ein „Niemalsland“ entführt, in der jede Zuschrei­ bung hinfällig und jeder Rollenwechsel möglich ist. In einer internationalen Koproduktion mit drei Theatern und sechs Schauspielschulen spielt, tanzt und singt ein vielsprachiges Ensemble ein Märchen für Erwachsene: eine moderne Erzählung über das Zusammen­ leben, das Reisen in einer globalisierten Welt und die Angst vor dem tickenden Krokodil. Russia, Sweden, Slovenia, Belgium, Finland, Poland, the Netherlands, Austria and Germany – thirteen young people stand together on one stage, most of whom share neither language nor culture. What connects them? What does home, identity and be­longing repre­ sent? Based on motifs from J.M. Barrie’s Peter Pan, a multilingual ensemble plays, dances and sings a fairy tale for adults in this international co-production with three theatres and six acting schools. Festival-Abschluss-Party im Nachtasyl Turn The Garbage Into Gold Nach der Vorstellung von „Neverland“ recyclet das internationale Ensemble der Lost Kids seine Kräfte und verzaubert das Nacht­asyl mit vielen kleinen Überraschungs-Special Acts. Zum krönenden Open End: Pascal Houdus legt auf als „D Jean“!

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Stimmen aus dem Exil: Vision of a Future Szenische Lesung Thalia Theater Thalia Gaußstraße (Ballsaal) 20. Januar 20 Uhr Eintritt € 10 Szenische Einrichtung Mohammed Ghunaim, Berfin Orman, Sophie Pahlke Luz #migration #activism

Die Künstlerinnen und Künstler der Reihe „Stimmen aus dem Exil“ haben auf eine simple Frage eine simple Antwort: „Woher kommst du?“ – „Aus der Zukunft! Und wer wart ihr, bevor ihr unser Land okkupiert habt?“ Die Mar­ kierung von Herkunft und ihre Gleichsetzung mit Identität sind vollkommen überholt. In der achten Ausgabe von „Stimmen aus dem Exil“ entwickeln die Beteiligten in neuen und bereits bekannten Texten eine Vision einer gemeinsamen Zukunft, in der nicht die Herkunft sondern die Zukunft auf unserer politisch fragilen und ökologisch bedrohten Erde von Bedeutung ist. Seit 2015 gibt es am Thalia Theater das Café International „Embassy of Hope“. Aus diesen Begenungen ist „Stimmen aus dem Exil“ entstanden – eine Reihe szenischer Lesun­gen, in der auf kollektive Art und Weise Menschen mit ganz unterschiedlichen Flucht- oder Migrationserfahrungen sich künstlerisch zu Themen äußern, die ihnen am Herzen liegen. Eines ist dabei stets im Fokus: Migration ist ein Teil ihrer Biografie – aber eben nur ein Teil. The artists of the series “Voices from Exile” have a s imple answer to a simple question: “Where are you from?” – “The future! And who were you before you occupied our country?” Marking where people are from, and its equation with identity, is completely out­ dated. In the eighth edition of this series, the partici­ pants develop their vision of a common future where what counts is not where people are from, but the fu­ ture on our politically fragile and ecologically threate­ ned planet.

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Stadtführungen zu Lessing So 19.1. 11 Uhr Sa 25.1. 11 Uhr So. 2.2. 11 Uhr Mi 5.2. 14 Uhr So 9.2. 11 Uhr Eintritt € 13/11 Treffpunkt vor dem Thalia Theater

Lessings Hamburg in Zeiten des Frühkolonialismus In der Frühen Neuzeit bestanden Handelsbeziehungen von Hamburger Kaufleuten zu Kolonialmächten und deren amerikanischen, karibischen und afrikanischen Häfen. So wurden u.a. Gold, Wein, Zucker, Baumwolle, Tabak, Tee, Rum, Elfenbein und Kaffee nach Hamburg importiert. In den wohlhabenden Teilen der hamburgischen Gesell­schaft, wozu auch Lessings Freundeskreis in Hamburg gehörte, waren diese Güter sehr beliebt. Sie stamm­ten aus kolonialen Zusammenhängen und waren oft Produkte von Sklavenarbeit. Wir beschäftigen uns mit den Importeuren, schauen u.a. auf die Zucker- und Baumwollverarbeitung und die Hamburger Teegesellschaften. Dabei folgt uns Lessings aufklärerischer Blick.

Sa 25.1. 14 Uhr Mi 29.1. 14 Uhr So. 2.2. 14 Uhr Eintritt € 13/11 Treffpunkt vor dem Thalia Theater

Lessing und die lutherische Orthodoxie in Hamburg Eine Forderung der Aufklärung, die Lessing unterstützte, war die Toleranz gegenüber allen Religionen. Durch Hamburgs gestrenge lutherische Orthodoxie, die auch eine politische Macht ausübte, wurden diese Gedanken der Aufklärung konterkariert. Die treibende Kraft war Johann Melchior Goeze, streitbarer Hauptpastor der Katharinenkirche, der sich mit Lessing, aber auch mit anderen Hamburger Literaten überwarf. Wir werfen einen Blick auf den „Fragementestreit“ und damit auf eine politisch-religiöse Auseinandersetzung im 18. Jahrhundert in Hamburg, die Lessing auslöste.

So 19.1. 14 Uhr Sa 1.2. 14 Uhr Sa 8.2. 11 Uhr So 9.2. 14 Uhr Eintritt € 13/11 Treffpunkt U-Bahn Landungsbrücken (Ausgang: Hafentor/ Eichholz)

Hamburg und die europäische Einwanderung Auf einem Spaziergang durch die Neustadt, Lessing mitdenkend, beschäftigen uns die Männer und Frauen aus Portugal, Spanien, Skandinavien, Italien, Russland und den Niederlanden, die jahrhundertelang diese Stadt mitgestalteten. Zudem blicken wir auf die von den Klima­ veränderungen vom 16. bis 19. Jahrhundert ausgelösten Migrationsbewegungen und den Umgang mit denen, die heute aus Not zu uns kommen. Darum stellen wir die Frage, ob Gemeinschaft und Verantwortung in Europa heute noch funktionieren. Bitte beachten Sie auch die Führungen zu Klimaschutz und kolonialem Erbe unter www.openschool21.de

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Im Dialog – Die Hamburger Lessingtage In Kooperation mit der Hamburger Volks­ hochschule. Einführungen Di 14.1. und Di 21.1., jeweils 17.30 – 19.30 Uhr. Treffen vor den Vorstellungen So 26.1. „Orest in Mos­ sul“ (Thalia Theater) 17.30 Uhr; Do 30.1. „Amarillo“ (Thalia Gaußstraße) 17 Uhr ; Do 6.2. „Arctic“ (Thalia Theater) 17.30 Uhr. Nach­ besprechung Di 11.2.2020, 17.30 – 19.30 Uhr. Insgesamt 6 Treffen. Kosten: 61 €; Schülerinnen und Schüler, Studierende u.a. 30,50 €. Zusätzliche Kosten für Thea­ terkarten. An­­­meldung unter thaliatreff­ punkt@thalia- theater.de Lessingtage 2020: Drei Wochen spannen­ de Gastspiele aus unterschiedlichen Län­ dern und Kulturen. Wir gehen auf Entdeckungsreise durchs Theater, befassen uns mit verschiedenen Textformen und Regiekonzepten, gewin­nen gemeinsam einen Einblick hinter die Kulissen dieses

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großen Festivals und widmen uns drei ausgewählten Inszenierungen besonders intensiv. Nach gemeinsamen Theater­ besuchen kommen wir mit Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch. Leitung Nehle Mallasch, Kul­tur­­managerin & Redakteu­rin Footprints for Future Eine Kunstaktion von und mit Schülerinnen und Schülern Fr 17.1.– So 9.2. Gerhart-Hauptmann-Platz Eintritt frei. Eröffnung am Fr 17.1., 12 Uhr Über 1.000 Schülerinnen und Schüler aus Hamburg und der Metropolregion werden sich durch diese Kunstaktion über ihren eigenen ökologischen Fußabdruck bewusst, über­ denken ihr Ver­halten und entwickeln kon­krete Ideen, wie sie individuell fürs Klima und die Zukunft aktiv werden können. Dafür ermitteln sie einzeln oder als Klasse ihren eigenen ökologischen Fußabdruck, formulieren prak­


tische Maßnahmen zum Klimaschutz und gestalten damit den Ab­druck ihrer Füße auf bereits genutzten Bodentuchstoffen aus dem Thalia Theater. Auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz beim Thalia wer­den diese Footprints for Future in einer großen Open-Air-Kunstinstallation zu­sam­mengefasst und präsentiert. Kon­z­ept Her­bert Enge, Anne Katrin Klin­ ge, Nora Hert­lein Realisation Ute Radler. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung findet eine Performance-Demonstration durch die City statt. Künst­ lerische Leitung Rica Blunck

Experimentarium Wattenmeer – Für Schul­gruppen Mit dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Mo 27.1., 11 und 14 Uhr Thalia Gaußstraße Garage Eintritt € 11/9

Stadt der Zukunft – Ein Rechercheprojekt von und mit Schülergruppen Mo 27.1. und Di 28.1.2020 jeweils 19 Uhr Thalia Gaußstraße Ballsaal Eintritt € 11 / 9 Angesichts des Klima­wandels steht Stadt­ pla­ nung immer mehr im Zeichen der Nach­haltigkeit, der Klima­f reundlichkeit oder auch der Klimaanpas­sung. Gerade politische und wirt­schaftliche In­te­res­ sen haben großen Einfluss auf die Umsetzung dieser Ziele. Doch: Die Menschen, die in einer Stadt leben, haben eigene, sehr unterschiedliche Wünsche und Ideen, wie sich eine Stadt entwickeln könnte. Welche Ideen, Wünsche und Uto­pien hat die junge Generation, die freitags für den Klimaschutz auf die Straße geht? Wie soll ihre klima­ freundliche, nach­haltige Stadt der Zukunft aussehen? Welche Bereiche des städtischen (und nicht-städtischen) Lebens sind ihr überhaupt wichtig? Was möchte sie in Zukunft bewegen? Das möchten wir in Erfahrung bringen, darüber möchten wir ins Gespräch kommen. Wir sind in Schulen unterwegs und sammeln Eindrücke, die wir in einem bunten und multimediale Zukunftspanorama zusmmenstellen. Lei­ tung Katja Meier Musik Ufa Palava Idee Herbert Enge

Utopia Do 6.2.2020, 18 und 20 Uhr Thalia Gaußstraße Garage Eintritt € 11/ 9 In Choreografien, Text- und Musik-Installationen entwirft das Jugend-PerformanceEnsemble des Thalia-Treffpunkt ein Kalei­­ doskop von Utopien einer anderen Gesellschaft. Be­gleitet hat das 25-köpfige Ensemble von Jugend­ lichen zwischen 13 und 21 Jahren die ste­tige Auseinander­ setzung mit den rasan­ten ökologischen, sozialen und po­litischen Entwicklungen unserer Zeit. Leitung Alina Gregor

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Slam for Future Fr 7. 2. 20 Uhr Nachtasyl Eintritt € 11/ 9 – In von Thalia-Schauspielern geleiteten Work­shops mit Jugendlichen von Fridays For Future sind eigene Texte entstanden, die beim gemeinsam organisierten Poetry Slam prä­ sentiert werden. Leitung Pascal Houdus und Steffen Siegmund

Schul-Projekte der Weltreligionen Videopräsentation und Live-Acts Sa 8.2.2020, ab 18.30 Uhr bei der Langen Nacht der Weltreligionen. Thalia Theater (Eingangsfoyer und auf der Thalia-Bühne) Hamburger Schulgruppen haben auch in diesem Jahr ausgehend von ihren religiösen und ethnischen Hintergründen szenisch, literarisch und künstlerischfor­­ schend Aspekte des diesjährigen Schwer­­punktthemas „Nach uns die Sint­ flut? Religionen und Klimawandel“ erkundet und prä­sentieren ihren Blick in Form von Live-Prä­sentationen und einer Video-Installation direkt bei der Langen Nacht der Weltreligionen. Leitung Mia Panther. In Zu­sam­men­­arbeit mit der Aka­ demie der Weltreligionen


Service

Lessingtage

Thalia Theater Alstertor, 20095 Hamburg U/S Jungfernstieg, U Mönckebergstraße

Programm Nora Hertlein; Matthias Günther, Emilia Heinrich, Julia Lochte, Joachim Lux

Thalia Gaußstraße Gaußstraße 190, 22765 Hamburg S Altona, Bus 2 bis Haltestelle Gaußstraße, 200m Fußweg Der Ballsaal öffnet 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Produktion Andreas Bloch

Karten T: +49 40.32 81 44 44 Vorverkauf ab 1.11. 2019

Impressum

E-Mail theaterkasse@thalia-theater.de

Redaktion Programmheft Claudia Bestenbostel, Maren Dey, Emilia Heinrich, Nora Hertlein

Website thalia-theater.de

Thalia Jung & mehr Herbert Enge

Zeichnung Stefan Marx

Tageskasse & Telefon Mo bis Sa 10–19 Uhr, So- & Feiertage 16–18 Uhr

Übersetzung Lucy Jones, Transfiction Berlin

Abendkasse öffnet 1 Std. vor der Vorstellung Reservierungen werden 30 Minuten vor der Vorstellung freigegeben

Gestaltung Andreas Brüggmann Bureau Mirko Borsche Druck Kabel Druck Herausgeber Thalia Theater GmbH Joachim Lux / Intendant Tom Till / Kaufmännischer Geschäftsführer Redaktionsschluss 15. Oktober 2019

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Kooperationspartner

Förderer der Lessingtage 2020

Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg Michael Grill, Stadtführer Hamburger Volkshochschule Hamburger Schulen sowie Schulen der Metropolregion Hamburg

Medienpartner

K.S. Fischer - Stiftung

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11 & 14.00 Garage Experimentarium Wattenmeer –› S. 51

19.30 Zugvogelmusik 2020 Konzert –› S.19

Stadtführungen –› S.48 Lessings Hamburg in Zeiten des Frühkolonialismus’ So 19. & Sa 25. 1. / So 2.2. 11 Uhr / Mi 5.2. 14 Uhr / So 9.2. 11 Uhr Lessing und die Lutherische Orthodoxie in Hamburg Sa 25.1. / Mi 29.1.

* –› S.16

Orest in Mossul –› S.16

19.00 Orest in Mossul

20.00

* –› S.13 20.00 Reverse Colonialism! –› S.13 * 19.00 Vögel –› S.20 *

ab 18.00 Nachtasyl Klima-Trilogie –› S.15

19.00 Ballsaal Stadt der Zukunft –› S. 51

19.00 Ballsaal Stadt der Zukunft –› S. 51

20.00 R everse Colonialism!

* –› S.10 20.00 Hereroland –› S.10 * 20.00 Hereroland

20.00 Ballsaal Stimmen aus dem Exil –› S.46

19.00 Premiere Hereroland –› S.10

*

20.00 Lastenfahrstuhl Premiere Mind the Gap –› S.14

*

Die Edda –› S.9

11.00 Eröffnungsrede Vandana Shiva –› S.4 18.00 Die Edda –› S.9

19.00

30 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung statt. Im Anschluss an die Vor­stellungen findet ein Gespräch statt.

Thalia Gaußstraße

Thalia Theater

12.00 G .-H.-Platz Footprints for Future Kunst­ aktion von & mit Schülerinnen & Schülern

18. Januar bis 9. Februar 2020

Um alles in der Welt – Lessingtage 2020


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Moby Dick –› S.21

* –› S.32

* –› S.23 * –› S.24

* –› S.27

20.00 Hereroland –› S.10

18.00 Ballsaal Decolonize Culture Diskussion –› S. 41

20.00 Hereroland –› S.10

17.00 Hereroland –› S.10

18.30 Präsentation Schulprojekte –› S. 51 19.00 Lange Nacht der Weltreligionen Nach uns die Sintflut? –› S.42

* –› S.36 * –› S.40

18.00 & 20.00 Garage Utopia –› S.51

19.30 Die Verlobung in St. Domingo

20.00 J ohannes Krause Die Reise unserer Gene

18.30 Neverland –› S.45 22.00 Party Turn the Garbage into Gold

* –› S. 33

19.30 Die Verlobung in St. Domingo –› S.36

20.00 Garage Ein Mensch brennt

19.00 Farm Fatale

16 & 16.45 Garage 8 Cent Leben –› S.28 17.15 Das (andere) Ende der Wegwerf­ gesellschaft“ Diskussion –› S.31

18 & 18.45 Garage 8 Cent Leben –› S.28 20.00 Farm Fatale –› S.27

19.00 Garage Andares

20.00 Garage Andares –› S.24

18.30 Amarillo –› S.23

20.00 Amarillo

20.00 Nachtasyl Slam for Future –› S.51

19.00 Arctic –› S.39

* –› S.39

19.30 Arctic

20.00 Nachtasyl Home.Run

* –› S.35

20.00 Lastenfahrstuhl Mind the Gap –› S.14 20.00 Nachtasyl Die Ozeane und Wir –› S.41

18.00 Immer noch Sturm

20.00

So 2.2. 14 Uhr Hamburg und die europäische Einwanderung So 19.1. / Sa 1.2. 14 Uhr Sa 8.2. 11 Uhr / So 9.2. 14 Uhr


Peter Handke (Immer noch Sturm)


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