UHREN magazin
UHREN magazin SE WIS
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Special Wissen 2018
www.watchtime.net
K A U F B E R AT U N G R U N D U M D I E U H R
Experten-Wissen
10 IKONEN
Uhren, die bleiben
Belastbar im Alltag
6 Taucheruhren
Unsere Empfehlungen unter 1500 Euro
Geschichten und Hintergründe
Marken-Wissen
EUR 15,90 (DE) CHF 31,70 EUR 17,50 (A) EUR 18,40 (L) HUF 6.920
Rolex, Breitling, Junghans, TAG Heuer, Omega Geheimnis Mechanik
So funktioniert ein Uhrwerk Die beliebtesten Uhrengattungen
WASSERSPORT
FLIEGEN
RETRO
ELEGANZ
Ziele haben. Wege kennen. Auch ohne GPS.
Saxon One Royal Blue Der Tutima Sportchronograph mit zentralem Minutenstopp. Elegant, sportlich, eigen. Geschaffen mit eben jener Perfektion, die das Attribut „Made in Glashütte“ zu einem Qualitätsversprechen von Weltrang gemacht hat.
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E D IT O R IA L
Melissa Gößling, Redakteurin und Projektleiterin Wissen 2018 UHREN-MAGAZIN
Der perfekte Ratgeber ——— Als die ersten Smartwatches auf den Markt kamen, fürchteten Experten die mechanische Armbanduhr bedroht. Mittlerweile hat sich der Hype um das elektronische Gadget ein wenig gelegt. Keine Frage, die Apple Watch ist sehr erfolgreich. Doch nicht jeder möchte so ein schnelllebiges Instrument, das meist nur noch wenig Ähnlichkeit mit einer Uhr hat, am Handgelenk tragen. Während die Elektronik schon nach wenigen Jahren veraltet, tickt ein gepflegtes mechanisches Uhrwerk jahrzehntelang. Etwas, das einen so lange Zeit begleitet, will mit Bedacht ausgewählt werden. Das UHREN-MAGAZIN Wissen 2018 ist der perfekte Ratgeber für all jene, die neu in die Welt der mechanischen Uhr einsteigen oder weiterführende Informationen für ihre Kaufentscheidung suchen. In anschaulichen Artikeln, praktischen Übersichten und mit aktuellen Preisen erklären wir, was eine mechanische Armbanduhr so alles kann, welche Uhrengattungen besonders gefragt sind und welche Marken und Modelle man kennen sollte. Das UHREN-MAGAZIN Wissen 2018 bietet Kaufberatung rund um die Uhr – wie ein guter Freund, den man um Rat fragt. ———
Das UHREN-MAGAZIN Wissen 2018 ist ein Sonderheft der Zeitschrift UHREN-MAGAZIN © 2017 Ebner Verlag GmbH & Co KG, Ulm
CHEFREDAKTEUR: Thomas Wanka (verantwortlich für den Inhalt)
VERLAG: Ebner Verlag GmbH & Co KG Karlstraße 3, 89073 Ulm
STV. CHEFREDAKTEURIN: Martina Richter
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)
GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerrit Klein, Martin Metzger (Stellvertreter), Florian Ebner
REDAKTIONELLE MITARBEIT: Gwendolyn Benda, Gisbert L. Brunner, Maria-Bettina Eich, Melanie Feist, Jens Koch, Alexander Krupp, Katharina Studer, Sabine Zwettler
REDAKTIONSANSCHRIFT: UHREN-MAGAZIN Karlstraße 3, 89073 Ulm Telefon: +49 (731) 15 20-139 Telefax: +49 (731) 15 20-171 E-Mail: uhrenmagazin@ebnerverlag.de Internet: www.watchtime.net REDAKTIONSDIREKTOR: Rüdiger Bucher
WISSEN 2018
PROJEKTLEITUNG: Melissa Gößling
PRODUKTIONSLEITER: Michael Kessler ART-DIRECTION/GRAFIK: trurnit Publishers, Ottobrunn DRUCKVORSTUFE UND DRUCK: Dr. Cantz’sche Druckerei Medien GmbH, Dieselstraße 50, 73734 Esslingen
Abo direkt bestellen Internet www.shop.watchtime.net Telefon +49 (22 25) 70 85-534 Telefax +49 (22 25) 70 85-550 E-Mail uhrenmagazin@aboteam.de
VERTRIEB/HANDEL: VU Verlagsunion KG Meßberg 1, 20086 Hamburg
WIDERRUFSRECHT: Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt vierzehn Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die erste Ware in Besitz genommen haben oder hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns an Ebner Verlag GmbH & Co KG, Abo- und Bestellservice, Carl-Zeiss-Str. 5, D-53340 Meckenheim, uhrenmagazin@aboteam.de, Tel.: 02225-7085-533, Fax: 02225-7085-550 mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren. Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden.
VERTRIEB: Sema Torun (Leitung), Julia Schmidt (Vertriebsmarketing)
Weitere Informationen: http://shop.watchtime.net/widerrufsrecht
VERLAGSLEITUNG: Jens Gerlach ANZEIGENLEITUNG: Ivo Sadovnikov Telefon: +49 (731) 15 20-341 Telefax: +49 (731) 15 20-171 E-Mail: sadovnikov@ebnerverlag.de EINZELHEFT: 15,90 Euro
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Wir vollenden diese Uhr von Hand.
Obwohl Sie viele Hebel, Rädchen und Federn im Uhrwerk der 1815
einer eigens ihm zugedachten Finissierung versehen und muss höchsten
-ǗǞǨǛǩǡǗǢǛǤǚǛǨ vermutlich nie zu Gesicht bekommen werden, vollen-
handwerklichen und ästhetischen Ansprüchen genügen. So werden
den die Meisteruhrmacher von Lange sie in aufwendiger Handarbeit.
bei allen Zeitmessern von A. Lange & Söhne die Uhrwerksteile in tra-
Ganz gleich, wie winzig oder versteckt ein Bauteil ist – jedes wird mit
ditioneller Weise mit Schliffen, Polituren und Gravuren dekoriert.
Selbst Teile, die Sie nicht sehen.
Sämtliche Kanten von Platinen, Brücken und Hebeln sind angliert, also
Unikat macht. Damit die aufwendigen Dekorationen und das präzise
in einem gleichmäßigen Winkel gebrochen und poliert. Einige Brücken
Zusammenspiel mehrerer Hundert Einzelteile nicht gänzlich verborgen
und vor allem der Unruhkloben erhalten eine besondere Finissierung:
bleiben, verfügt jede Lange-Uhr über einen Saphirglasboden. Am bes-
das von Hand gravierte florale Muster, das jede Lange-Uhr zu einem
ten, Sie gönnen sich selbst einen Blick. www.alange-soehne.com
Wir laden Sie herzlich ein, unsere Kollektion in den A. Lange & Söhne Boutiquen Dresden und München sowie bei ausgewählten Konzessionären zu entdecken.
IN H A LT
IKONEN
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MARKEN
Submariner Die legendäre Taucheruhr von Rolex.
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Speedmaster Die Mondlandung machte sie berühmt.
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Navitimer Einmalig mit Rechenschieberlünette.
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Royal Oak Acht Ecken führten zum Erfolg.
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Nautilus Mit Bullaugen-Design fürs Handgelenk.
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Lange 1 Das Zifferblatt verhalf zum Ikonenstatus.
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Große Fliegeruhr Das Vorbild einer Uhren-Generation.
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Luminor Ihr markantes Design hat viele Fans.
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Reverso Ihr Markenzeichen ist das Wendegehäuse.
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Max Bill Im Bauhaus-Stil für die Ewigkeit.
Rolex Warum die Marke jeder kennt.
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Breitling Mit großen Sportuhren zum Erfolg.
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Omega Von der Agenten-Uhr bis zur Moonwatch.
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TAG Heuer Die sportliche Uhrenmarke für junge Leute.
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Junghans Die bekannteste deutsche Uhrenmarke.
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Konzerne und Marken Wer gehört zu wem.
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TAUCHEN 30
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Einleitung Das muss eine Taucheruhr können.
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Übersicht Sechs aktuelle Modelle unter 1500 Euro.
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Handgefertigt. Für Perfektionisten. Die fließende Bewegung des Sekundenzeigers einer Spring Drive Uhr ist einzigartig und spiegelt den natürlichen Fluss der Zeit wider. Unsere erfahrensten Uhrmacher fertigen diese von einer Hauptfeder angetriebenen Zeitmesser von Hand. Das dezente Spiel von Licht und Schatten über dem fein strukturierten Zifferblatt bringt die Ästhetik japanischer Handwerkskunst zum Ausdruck. Der Perfektion verpflichtet, seit mehr als einem halben Jahrhundert. !!!"#$%&'()*+,-"'* 9R65 Spring Drive Ganggenauigkeit +/- 1 Sekunde pro Tag
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ELEGANZ Designcodes Das macht eine elegante Uhr aus.
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Momentaufnahme Die schรถnsten aktuellen Modelle.
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FLIEGEN Historie Die Designcodes klassischer Fliegeruhren.
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ร berblick So sehen Fliegeruhren heute aus.
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FUNKTIONEN Mechanik Wie die Zeit aufs Zifferblatt kommt.
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Funktionen Alltagshelfer Datum, Wochentag und Co.
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RETRO
RUBRIKEN
Nachgefragt Was macht den Retro-Trend aus?.
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Editorial/Impressum
Sammlung Sieben aktuelle Retro-Uhren.
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Vorschau
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COMMANDER ICÔNE Automatik Chronometerwerk (vom COSC offiziell zertifiziert), bis zu 80 Stunden Gangreserve, Silizium Spiralfeder (hochpräzise, stossfest, antimagnetisch), Edelstahlgehäuse, Saphirglas, Sichtboden verschraubt, wasserdicht bis zu einem Druck von 5 bar (50m). Unverbindliche Preisempfehlung € 1.120.–
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WISSEN TOP-MARKEN
ÜBERBLICK Rolex Die wichtigsten Fakten zur bedeutendsten Marke auf einen Blick. Breitling Die Marke wird vor allem mit Fliegeruhren und Chronographen verbunden. Omega Diese Uhren waren schon im All und werden von James Bond getragen. TAG Heuer Als Experte für Chronographen ist die Marke in der Sportwelt sehr aktiv. Junghans Die deutsche Uhrenmarke ist in der ganzen Welt bekannt.
Markenkompass Im Wald sieht mancher die Bäume vor lauter Zifferblättern nicht mehr. Unser Kompass weist den Weg, aber nicht mit vier Himmelsrichtungen. Unsere fünf ausgewählten Uhrenmarken mit ihren Kollektionen geben Orientierung und führen aus dem Dickicht.
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WISSEN TOP-MARKEN
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WISSEN TOP MARKEN – ROLEX
Rolex Preisspanne zwischen 4400 Euro und etwa 168000 Euro Rolex gehört zu den bekanntesten Uhrenmarken weltweit. Diese Anerkennung hat sich das Unternehmen seit seiner Gründung durch uhrmacherisches Geschick, mutige Entscheidungen und großes Engagement erarbeitet. Text — Melissa Gößling Fotos — Hersteller
——— 1905 gründeten Hans Wilsdorf und sein Geschäftspartner und Schwager Alfred Davis die Wilsdorf & Davis Ltd. in London. Drei Jahre später ließ Wilsdorf die Marke Rolex eintragen und eröffnete ein Büro in La Chaux-de-Fonds. Offiziell änderte die Firma ihren Namen 1915 in Rolex. Es gibt verschiedene Thesen über die Herkunft des Namens, keine von ihnen wurde UHREN-MAGAZIN
von Wilsdorf selbst je bestätigt. Eine Theorie besagt, dass Wilsdorf George Eastmans Beispiel folgte, der den Namen Kodak für seine Firma schlicht erfunden hatte. Eastmans Erfolg rief einen Trend für kurze, erfundene Markennamen hervor. Dazu passt die Geschichte, die Rolex auf der eigenen Webseite erzählt: Wilsdorf habe nach einem international leicht auszusprechenden
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Namen gesucht und alle erdenklichen Kombinationen der Buchstaben des Alphabets ausprobiert, bis ihm Rolex einfiel. Eine andere Theorie besagt, dass Rolex eine Art Kunstwort von dem französischen Begriff »horlogerie exquise « (deutsch: exquisite Zeitmesser) sei. Auch vermuten manche, dass Rolex die Kurzform von »rolling export« (deutsch: erfolgreicher Export) ist. WISSEN 2018
WISSEN TOP MARKEN – ROLEX
Einstiegsmodell: Die Oyster Perpetual kostet in 39 Millimeter Edelstahl 5 150 Euro.
Im Jahr 1919 zog das Unternehmen von London nach Genf. 1926 ließ Rolex eine Armbanduhr mit verschraubbarer Krone patentieren – die berühmte wasserdichte Oyster. Das war der Startschuss für die Geschichte der Taucheruhr. In den folgenden Jahrzehnten war die Oyster Begleiter einiger Weltrekorde: 1927 trug die Londoner Schwimmerin Mercedes Gleitze bei ihrem Versuch, den Ärmelkanal schwimmend zu durchqueren, eine wasserdichte Oyster um den Hals. Wenngleich sie den Versuch erfolglos abbrechen musste, hatte die Rolex-Uhr den Test bestanden. 1947 durchbrach Chuck Yeager als erster Mensch die Schallmauer – am Arm trug er eine Rolex Oyster. Und 1953 begleitete diese Uhr Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay bei ihrer Erstbesteigung des Mount Everest. WISSEN 2018
Der Klassiker: Die Datejust in Edelstahl und 41 Millimeter groß. 6 700 Euro.
Bereits 1931 entwickelte Rolex den Selbstaufzug, der aus der Oyster eine Oyster Perpetual machte. Als die Patente abgelaufen waren, etablierte sich der beidseitig aufziehende Rotor als Standard in der Uhrenbranche. Rolex schuf eigene Technologien und Materialien Anlässlich des 40-jährigen Firmenbestehens kreierte Rolex 1945 eine neue Uhr, die alle bisherigen RolexErfolge vereinen sollte: das OysterGehäuse, die Rotor-Automatik und das Chronometerzeugnis. Die Datejust war die erste automatische Armbanduhr mit einem Datumsfenster auf dem Zifferblatt. Keine zehn Jahre später stellte Rolex auf der Basler Messe die Taucheruhr Submariner vor. Sie verfügte über eine drehbare Lünette mit Mi-
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Einzelstück: Die Deepsea Challenge tauchte 2012 10 908 Meter tief.
nutenskalierung und hielt dank doppelt gesicherter Krone einem Druck von bis zu zehn Bar stand. 1967 ließ sich Rolex das Heliumauslassventil patentieren. Und 1985 war Rolex die erste Marke, die 904L Edelstahl verwendete. Rolex ist dafür bekannt, eigenen Innovationen Markennamen zu geben. Dazu gehören die »Twinlock«- und »Triplock«-Kronensysteme, die dank mehrerer Dichtungen für eine hohe Wasserdichtheit der Uhr sorgen. »Parachrom« dagegen ist ein Material, patentiert und hergestellt von Rolex für Unruhspiralen. Das »Paraflex-Antischocksystem« schützt das Werk vor Erschütterungen. Bei Gehäuse und Armband setzt Rolex oft auf »Rolesor«. Hier bestehen Lünette, Krone und Mittelteile des Bandes aus einer Goldlegierung, der Rest aus Edelstahl. ——— UHREN-MAGAZIN
WISSEN TOP-MARKEN – ROLEX
Auf einen Blick DER GRÜNDER Der Mann, der Rolex schuf, war ein Deutscher: Hans Wilsdorf, geboren 1881 in Kulmbach, startete 1905 sein eigenes Unternehmen in London, dem er 1908 den Namen Rolex gab. Die berühmte Datumslupe erfand er höchstpersönlich für seine schlecht sehende Frau.
Rolex ist die bekannteste und erfolgreichste Uhrenmarke. Eine Rolex gilt als Statussymbol; man findet sie an den Handgelenken von Uhrenkennern genauso wie an den Armen von Menschen, denen eine einzige Uhr fürs Leben reicht. Rolex verzichtet auf die Herstellung komplizierter Uhren und konzentriert sich auf hochpräzise und zuverlässige Modelle für den alltäglichen Gebrauch, deren zeitloses Design sich keinen kurzfristigen Moden unterwirft. Text — Rüdiger Bucher Fotos — Rolex
DER CEO Jean-Frédéric Dufour führt Rolex seit 2015. Der gebürtige Genfer war vorher Generaldirektor von Zenith. Er ist erst der sechste Rolex-Chef in 111 Jahren.
SPONSORING Als Sportuhrenhersteller sponsert Rolex viele berühmte Athleten, wie Roger Federer, und Sportarten, wie Tennis, Golf, Segeln, Ski-, Pferdeund Motorsport. Seit 1978 ist Rolex offizieller Zeitgeber der Wimbledon Championships.
EINE LEGENDE Besonders beliebt bei Sammlern ist die berühmte Daytona »Paul Newman«. Man erkennt sie daran, dass die Hilfszifferblätter und der äußere Rand des Zifferblattes die gleiche Farbe haben, die sich von der des Hauptzifferblatts unterscheidet. Gut erhaltene frühe Modelle (aus den späten 1960er-Jahren) mit rotem »Daytona«-Schriftzug, roter Minuterie und kleinen Indexquadraten innerhalb der Hilfszifferblätter kosten oft sechsstellige Beträge.
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WISSEN TOP-MARKEN – ROLEX
DIE IKONEN
Submariner Für viele die erste Rolex und der Taucheruhren-Klassiker schlechthin. Seit 1953 auf dem Markt, hat sich das Design seither nur wenig verändert. Allein das Drehen der leichtgängigen Lünette ist ein Erlebnis (7750 Euro).
1905 GRÜNDUNG DER FIRMA 1908 EINFÜHRUNG DES NAMENS ROLEX
1919 UMZUG VON LONDON NACH GENF
IN EXTREMEN Rolex-Uhren waren schon auf dem Mount Everst und im Marianengraben. Letzteres gleich zweimal: 1960 die Deep Sea Special, 2012 die 51,4 Millimeter große und 28,5 Millimeter dicke Deepsea Challenge (Bild) am Boot von Filmregisseur James Cameron. Beides waren Einzelstücke, die extra für den Tauchgang gefertigt wurden.
... WAS MAN AUCH NOCH WISSEN SOLLTE
Daytona Der Chronograph, von Rloex »Cosmograph« genannt, ist die begehrteste Uhr der Welt. Vor allem wer das Stahlmodell kaufen möchte, muss mit Wartezeiten rechnen. 2016 brachte Rolex neue Modelle mit Keramiklünette (11300 Euro).
>MITARBEITER 10000 (GESCHÄTZT) 780000 UHREN/JAHR (GESCHÄTZT) 7,95
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– Um Entstehung und Bedeutung des Namens ranken sich viele Mythen, die die Marke bewusst unkommentiert lässt. Ob sich der Begriff von »horlogerie exquise« (herausragende Uhrmacherkunst) ableitet oder von »rolling export«, ist umstritten. Auf jeden Fall wollte Wilsdorf einen Namen, der in allen Sprachen gut auszusprechen ist. – Rolex stellt seine eigenen Goldlegierungen her, zum Beispiel »Everose«: ein Roségold, das seine rötliche Farbe auch nach langer Zeit nicht verlieren soll. Das Unternehmen gilt als größter Goldverarbeiter der Schweiz. – Echte Rolex-Sammler verständigen sich mithilfe bestimmter Begriffe untereinander, mit denen unterschiedliche Zifferblattvarianten bezeichnet werden. So ist ein »Weißgold-Blatt« nicht etwa komplett aus Weißgold gefertigt, sondern hat seinen Namen von den Weißgoldumrandungen, in denen die Leuchtindizes gefasst sind – was heute bei den Sportmodellen Standard ist. (Bild)
Wir haben die aktuelle Version des Rolex Cosmograph Daytona getestet: http://bit.ly/2xtiOfT
[2498]
Datejust Der RolexKlassiker. Wasserdicht, selbstaufziehend, chronometergenau und mit Datumsanzeige ausgestattet, war die Datejust bei ihrem Debüt 1945 die perfekte Alltagsuhr – und ist es (geringfügig verändert) bis heute (8500 Euro).
JAHRESUMSATZ IN MILLIARDEN FRANKEN (GESCHÄTZT)
– Rolex gehört einer Stiftung: der von Hans Wilsdorf 1944 gegründeten gemeinnützigen Fondation Hans Wilsdorf. Sie unterstützt unter anderem viele karitative Unternehmungen, ohne darüber viele Worte zu verlieren.
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WISSEN TOP MARKEN – BREITLING
Breitling Preisspanne von 1990 Euro bis 37690 Euro Denkt man an Breitling, denkt man fast automatisch an den Navitimer. Und das ist auch kein Wunder, vereint diese Uhr doch alles, wofür Breitling steht: Präzise technische Zeitmesser – genauer gesagt: Chronographen. Text — Melissa Gößling Fotos — Hersteller
——— Es waren die Chronographen, mit denen Léon Breitling 1884 die Produktion von eigenen Uhren begann. Einige wichtige Entwicklungen für Chronographen gehen auf diesen Mann zurück. So war es 1915 auch Breitling, der den separaten Drücker für das Stoppen der Zeit bei Armbanduhren einführte. Separate Drücker für Start und Stopp sowie die UHREN-MAGAZIN
Nullstellung, wie wir sie heute gewohnt sind, basieren ursprünglich ebenfalls auf einer Beitling-Entwicklung von 1934. Und bei der Erfindung des ersten Chronographenwerks mit automatischem Aufzug wirkte die Schweizer Marke ebenfalls mit. Der berühmte Navitimer wurde im Jahr 1952 das erste Mal der Welt vorgestellt, avancierte bald zur Kult-
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uhr und ist bis heute wichtiger Bestandteil der Kollektion. Daher verbindet man Breitling für gewöhnlich vornehmlich mit Fliegeruhren und Chronographen. Tatsächlich bietet die Schweizer Firma aber bereits seit 1951 auch Modelle ohne Stoppfunktion. Die erste Uhr dieser Art war die Unitime, eine Dreizeigeruhr mit Datum und drehWISSEN 2018
#ThisIsYourTime
TISSOT Ballade. SILICON BALANCE SPRING. TI S S OT WATC H E S .CO M TISSOT, INNOVATORS BY TRADITION
WISSEN TOP MARKEN – BREITLING
Kaliber B01: Das hauseigene Chronographenwerk gibt es in fünf Varianten.
barer Lünette, auf der die Namen von 24 Hauptstädten standen. Dies kombiniert mit einer zweifarbigen 24-Stunden-Skala erlaubte es dem Träger, Lokalzeiten aus anderen Zeitzonen abzulesen. Die Unitime gibt es heute nicht mehr, die Weltzeitfunktion hat Breitling aber für andere Uhren übernommen. Neben dem Navitimer ist die Taucheruhr Superocean sehr bekannt. Sie kam erstmals 1968 auf den Markt. Die aktuelle Version hat optisch nur noch wenig mit dem UrModell gemeinsam und auch funktional geht die Superocean mit der Zeit: Als Dreizeigeruhr bleibt sie bis mindestens 500 Meter dicht, mit Chronographenfunktion hält sie einem Druck bis 20 Bar stand. Verschraubter Stahl, eine einseitig drehbare Lünette und ein chronometerzertifiziertes Kaliber machen die Superocean zu einem beliebten Tauchbegleiter. Übrigens sind die Werke aller BreitUHREN-MAGAZIN
ling-Uhren, ob mechanisch oder quarzgesteuert, von der Schweizerischen Prüfbehörde COSC offiziell als Chronometer zertifiziert. Um das zu erreichen, müssen die Werke in einem 15 Tage dauernden Prüfprozess ihre besondere Ganggenauigkeit amtlich unter Beweis stellen. Beinahe ein Jahrhundert lang blieb die Firma Breitling in den Händen der Familie des Gründers Léon Breitling. Aufgrund der Quarzkrise und schwerer Krankheit hatte Willy Breitling, der Enkelsohn des Firmengründers, die Firma 1979 aufgelöst und gab wenig später die Namensrechte in die Hände von Ernest Schneider. Er und sein Sohn Théodore führten die Tradition konsequent fort. So war es vollkommen logisch, dass das erste Manufakturkaliber, welches zum 125-jährigen Firmenbestehen im Jahr 2009 lanciert wurde, über eine Chronographenfunktion verfügte. Seither wurden einige Mo-
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Beliebte Taucheruhr: Die Superocean Héritage II 46 kostet am Kautschukband 4 160 Euro.
difikationen des Uhrwerks B01 entwickelt, so dass es den Manufakturchronographen inzwischen auch mit Weltzeitfunktion, einer zweiten Zeitzone, als Handaufzugsversion oder jüngst auch als Schleppzeiger-Chronographen gibt. Mittlerweile hat Théodore Schneider große Teile der Firma an den britischen Finanzinvestor CVC Capital Partners verkauft und die Unternehmensführung an Georges Kern übergeben. Dieser führte von 2002 bis Mitte 2017 die Uhrenmarke IWC, bevor er Teilhaber und CEO von Breitling wurde. ——— WISSEN 2018
Den schickt der Himmel. Der neue EZM 12 für Rettungsflieger.
Modell EZM 12, ø 44 mm. Für den Luftrettungsdienst entwickelt und speziell für Notfallmediziner im Einsatz gestaltet. Weltneuheit PulsRotor mit PulsRotorskala zur Bestimmung der Herzfrequenz alle 15 Sekunden. Aufwärtszählender Innendrehring zur exakten Überwachung der „Platinum Ten Minutes“ und der „Golden Hour“. Abwärtszählender Außendrehring z.B. zur Medikationskontrolle. Besondere Konstruktion von Drehring und Bandsystem, dadurch einfache Reinigung, Desinfizierbarkeit und leichter Bandwechsel ohne Werkzeug. Gehäuse aus Edelstahl, perlgestrahlt, mit TEGIMENTTechnologie. Ar-Trockenhaltetechnik zur erhöhten Funktions- und Beschlagsicherheit. Magnetfeldschutz bis 80.000 A/m. Im edlen Etui mit dem SINN-Taschenmesser „Einsatzzeitmesser”. 3.250 Euro. Für die Minuten, auf die es wirklich ankommt.
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WISSEN TOP-MARKEN – BREITLING
Auf einen Blick Breitling ist eine der beliebtesten Sportuhrenmarken der Welt. Bekannt ist das Unternehmen aus dem schweizerischen Grenchen vor allem für seine enge, historisch gewachsene Beziehung zur Fliegerei sowie für seine großen Chronographen, die über markante Drehlünetten verfügen. Seit 2009 ist Breitling Manufaktur und fertigt eigene Chronographenwerke in der Breitling Chronometrie in La Chaux-de-Fonds.
DER GRÜNDER Léon Breitling (1860-1914) machte sich 1884 im Schweizer Jurastädtchen Saint-Imier mit einem Uhrenatelier selbstständig und fertigte unter anderem Chronographen. Sein Enkel Willy verkaufte die Firma 1979 an Ernest Schneider.
Text — Rüdiger Bucher Fotos — Breitling
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TECHNI
DER CHEF Georges Kern, bis Mitte 2017 noch CEO der Marke IWC, ist Anteilseigner von Breitling und übernimmt die Führung des Unternehmens von Théodore Schneider, der im Namen seiner Familie große Teile der Firma an den britischen Finanzinvestor CVC Capital Partners verkaufte.
G IMA
K / PRÄ
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DER BREITLING-MIX
ZISION
Aus welchen Zutaten setzt sich die Identität der Marke zusammen? Hier die Rezeptur aus Sicht der Redaktion.
PROMIS
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NFT
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ION TRADIT
1934 1915 ECKPUNKTE DER CHRONOGRAPHENGESCHICHTE
UHREN-MAGAZIN
Breitling erfindet den ersten unabhängigen Chronographendrücker.
Breitling kreiert den zweiten unabhängigen Drücker für die Nullstellung und verleiht dem Chronographen sein modernes Gesicht, das System wird von zahlreichen Chronographenherstellernübernommen.
DES
IGN
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1969 Präsentation des ersten Chronographenwerks mit automatischem Aufzug.
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Perfektionierung des Systems durch Trennung der Funktionen Start/Stopp und Nullstellung.
Lancierung des legendären Armbandchronographen Navitimer.
Präsentation des Kalibers B01.
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WISSEN TOP-MARKEN – BREITLING
WICHTIGE MODELLE
Navitimer Die große Breitling-Ikone. Schon bei ihrer Einführung 1952 verfügte sie über die von weitem erkennbare gerändelte Drehlünette mit Rechenschieberfunktion, die Piloten als Navigationshilfe verwendeten. Das aktuelle Basismodell heißt Navitimer 01 (Bild) und kostet 7150 Euro.
Chronomat 1941 brachte Breitling den ersten Chronomat, der im Laufe der Jahrzehnte immer wieder sein Aussehen veränderte. 1984 erhielt er die berühmten aufgesetzten Lünettenreiter. Die aktuelle Chronomat 44 Blacksteel Special Edition kostet 9060 Euro.
1884 FIRMENGRÜNDUNG 500 MITARBEITER (GESCHÄTZT)
130000 UHREN/JAHR (GESCHÄTZT)
5000 BIS 10000 EURO
HAUPTPREISLAGEN DER UHREN
... WAS MAN AUCH NOCH WISSEN SOLLTE – Breitling wirbt nicht nur mit dem Fliegen, die Chefs fliegen selbst! Schon der 2015 verstorbene Patron Ernest Schneider war ein begeisterter Pilot, das Gleiche gilt für seinen Sohn und Nachfolger Théodore sowie für Vizepräsident Jean-Paul Girardin. – Auf der Uhrenmesse Baselworld fällt der Stand von Breitling jedes Jahr auf. Grund dafür ist ein riesiges Aquarium (9,50 x 3,35 x 1,05 Meter) mit rund 1 000 lebendigen Fischen (oder, wie 2017, Quallen), das in der Mitte des Standes über der Bar thront und schon von weitem die Blicke auf sich zieht (Bild ganz oben). – Der berühmte Navitimer wird »Nawitaimer« ausgesprochen und nicht »Näwitaimer«. Denn er hat nichts mit der Navy zu tun; der vordere Wortteil leitet sich ab vom Begriff »Navigation«.
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FLIEGEN, FLIEGEN, FLIEGEN Breitling ist extrem aktiv rund ums Fliegen. Das Unternehmen verfügt mit dem Breitling Jet Team über eine eigene Kunstflugstaffel. Außerdem veranstaltet man eigene Flugshows und besitzt legendäre Flugzeuge wie eine DC-3 von 1940 und eine Super Constellation von 1955.
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Superocean Breitling kann nicht nur Luft, sondern auch Wasser. Dafür steht die bis 200 Meter wasserdichte Superocean. Die Superocean Héritage 46 (Bild) ist heute weltweit das meistverkaufte Modell der Marke und kostet aktuell 3630 Euro.
– Die quarzbetriebene Multifunktionsuhr Emergency (2. Bild von oben, 17 450 Euro) verfügt über einen eingebauten Sender, der bei Bedarf über Satellit einen Notruf absetzt. So hat die Emergency bereits mehr als 20 Menschen das Leben gerettet.
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WISSEN TOP MARKEN – OMEGA
Ikone: Die Seamaster Ploprof 1 200M wurde 1970 entwickelt. Ihr Kennzeichen ist der Drücker zur Entriegelung der Drehlünette. 11 400 Euro in Titan.
Omega Preisspanne zwischen 3000 Euro und 128900 Euro Seit 1932 ist Omega offizieller Zeitnehmer bei den olympischen Spielen. Diese Ehre und Verantwortung erhielt die Schweizer Marke dank ihrer außergewöhnlich präzisen Uhren. Als »Master Chronometer« widerstehen diese Zeitmesser starken Magnetfeldern. Text — Melissa Gößling, Martina Richter Fotos — Hersteller
——— 1848 gründete Louis Brandt ein sogenanntes Comptoir d’etablissage in La Chaux-de-Fonds. In dieser Werkstatt stellte er Präzisionstaschenuhren mit Schlüsselaufzug her, die er auf seinen Reisen durch ganz Europa verkaufte. Das Jahr 1894 wird zu einem der wichtigsten der Firmengeschichte. Die Manufaktur präsentierte ein 19-liniges Taschenuhrkaliber, das mit UHREN-MAGAZIN
seiner einfachen, aber sehr zuverlässigen Konstruktion sowie der Austauschbarkeit aller Komponenten überzeugte. Ein Novum zu jener Zeit. Dieses Uhrwerk erhielt den Namen Omega. Im Frühjahr 1894 meldete das Unternehmen »Omega« als Schutzmarke an und wurde damit die erste Uhrenmarke, deren Namen aus einem Kaliber hervorgeht. Seither steht Omega für höchste Uhrmacher-
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kunst, Innovation und Präzision. Aber Omega wird auch mit der Mondlandung in Verbindung gebracht. Die Moonwatch ist weltberühmt, weil sie 1969 als erste Uhr auf dem Mond getragen wurde. Bei 27 Olympischen Spielen übernahm Omega bisher das Amt des offiziellen Zeitnehmers. Und seit 1995 trägt der Leinwandagent James Bond stets eine Omega-Uhr. WISSEN 2018
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5 FAKTEN ÜBER OMEGA 1. Bevor Omega auf dem Mond landete, ging es ins Meer: Die 1932 vorgestellte Omega Marine gilt als erste Taucheruhr der Welt. Die Seamaster 300 von 1957 und die Ploprof von 1970 sind heute Taucheruhren-Ikonen. 2. John F. Kennedy trug eine Omega. Das goldene, extra flache Modell bekam er 1960 von seinem Freund Grant Stockdale geschenkt. Heute ist die Uhr im Omega-Museum in Biel ausgestellt. 3. Omega entwickelt eigene Legierungen wie Ceragold (eine Kombination aus Keramik und Gold) oder Liquidmetal. Das metallische Glas besteht unter anderem aus Titan, Kupfer und Nickel und ist dreimal so hart wie Edelstahl. 4. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst trug 2014 bei seinem Einsatz auf der ISS die Skywalker X-33, eine Multifunktionsquarzuhr speziell für Astronauten (4 900 Euro). 5. Weniger bekannt ist, dass sich Omega in Kooperation mit der Good Planet Foundation für den Naturschutz einsetzt.
1999 lancierte Omega das erste Kaliber mit Co-Axial-Hemmung. Diese Hemmung stellte seit fast 250 Jahren eine erste praktisch einsetzbare, neue Hemmungstechnologie dar. Heute sind fast alle Omega-Kaliber mit der Co-Axial-Hemmung ausgestattet. Mit dem Co-Axial-Kaliber 8500/8501 stieg Omega 2007 in den Kreis der Manufakturen auf. Im Jahr 2013 wurde die »Seamaster Aqua Terra >15 ’000 Gauss« vorgestellt, welche gegenüber Magnetfeldern von mehr als 15 000 Gauß (1,5 Tesla) unempfindlich ist. Den Kampf gegen Magnetfelder führt Omega bis heute weiter. Ein neues Testverfahren, durchgeführt vom Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS), prüft OmegaUhren auf ihre Magnetfeldresistenz, Ganggenauigkeit, Wasserdichtheit und ob die angegebene Gangreserve tatsächlich eingehalten wird. Am Schriftzug »Master Chronometer« auf dem Zifferblatt ist diese neue Uhren-Generation zu erkennen. ———
Handaufzug. Eine Besonderheit. STOWA baut einige seiner Modelle mit dem schönen Handaufzugswerk ETA 2804.
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WISSEN TOP-MARKEN – OMEGA
Auf einen Blick ... WAS MAN AUCH NOCH WISSEN SOLLTE – Der Firmenname leitet sich ab von einem Uhrwerk, dem 1894 gebauten Kaliber 19’’’, genannt »Omega«, mit dem das Unternehmen moderne Produktionsmethoden einführte. 1903 wählte die Inhaberfamilie Brandt die Bezeichnung als Firmennamen. – Seit Mitte der Neunziger wirbt Omega (über James Bond hinaus) erfolgreich mit Promis. Waren es damals vor allem Cindy Crawford und – in Deutschland – Michael Schumacher, sind es heute George Clooney (Foto), Nicole Kidman und Eddie Redmayne. – Die von George Daniels erfundene und von Omega, ETA und Nivarox weiterentwickelte Co-Axial-Hemmung ist so konstruiert, dass sehr wenig Öl zur Schmierung der Werkteile eingesetzt werden muss. Omega stattet mittlerweile fast alle seine Uhrwerke mit der Co-Axial-Hemmung aus. – 1970 rettete die Omega Speedmaster den Astronauten der Apollo-13-Mission das Leben. Nachdem an Bord fast alle Systeme ausgefallen waren, mussten die Astronauten die 14 Sekunden der Raketenzündung für einen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre mit ihren Chronographen messen. Für diese Leistung erhielt Omega den Snoopy Award, die höchste Auszeichnung der NASA.
Omega ist nicht nur eine der bekanntesten, sondern zweifellos eine der emotionalsten Uhrenmarken. Beim Namen Omega denkt der eine an die Mondlandung, der nächste an James Bond und wieder ein anderer an Olympia. Doch nicht weniger als solch populären Themen haben sich die Bieler der Alltagstauglichkeit ihrer Uhren verschrieben: Magnetfeldschutz, Präzision in der Zeitanzeige und innovative Materialien stehen im Fokus. Text — Rüdiger Bucher Fotos — Omega
OMEGA UND OLYMPIA
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Omega war bereits 27-mal als Zeitnehmer bei Olympischen Spielen dabei.
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Omega ist der zweitgrößte Chronometerhersteller der Welt: 2015 ließen die Bieler bei der offiziellen Schweizer Prüfstelle COSC 511861 Uhrwerke zertifizieren. Damit nicht genug: Im Spätherbst 2015 führte die Marke die Qualitätsstufe »Master Chronometer« ein. Dabei handelt es sich um mechanische Uhrwerke, die erstens mit der Omega-typischen Co-Axial-Hemmung bestückt sind, zweitens bereits ein COSC-Chronometerzeugnis besitzen und drittens die verwendeten Materialien bis mindestens 15000 Gauss amagnetisch sind. Die Zertifizierung als Master Chronometer nimmt das Eidgenössische Institut für Metrologie (METAS) vor.
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WISSEN TOP-MARKEN – OMEGA
Seamaster Diver 300M Co-Axial 41 mm Seit ihrem James-Bond-Debüt in »Goldeneye« 1995 ist die Seamaster Diver 300M mit blauem Zifferblatt eine der bekanntesten und beliebtesten OmegaUhren (3500 Euro).
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Speedmaster Moonwatch Professional Chronograph 42 mm Keine andere Speedmaster ist so nah am Original: Mit Hesalitstatt Saphirglas und dem 1996 leicht überarbeiteten Lemania-Kaliber 1861 (ohne Co-Axial-Hemmung) ist sie zugleich die preisgünstigste Speedmaster (4300 Euro).
UHREN PRO JAHR BAUT OMEGA (GESCHÄTZT)
WICHTIGE MODELLE
DER GRÜNDER Louis Brandt (1825-1879) gründete 1848 in La Chaux-de-Fonds ein Unternehmen, das Uhren aus zugekauften Komponenten fertigte und verkaufte. Seit 1880 ist die Firma in Biel beheimatet.
DER CEO Raynald Aeschlimann (Jahrgang 1970) übernahm die Position des Omega-Chefs am 1. Juni 2016 vom langjährigen CEO Stephen Urquhart, der 70-jährig in den Ruhestand ging. Aeschlimann ist schon seit 1996 bei Omega und war seit 2001 Vice President Sales.
Die erste Uhr auf dem Mond war eine Omega Speedmaster Professional. Als Neil Armstrong am 21. Juli 1969 um 02:56 Uhr UTC als erster Mensch die Mondoberfläche betrat, hatte er seine Uhr zwar aus Sicherheitsgründen an Bord der Landefähre gelassen. Sein Kollege Edwin »Buzz« Aldrin aber trug sie am Arm, als er Armstrong eine Viertelstunde später folgte. Seitdem zählt die »Moonwatch« zu den berühmtesten Uhren der Welt. Man kann sie immernoch in einer Version kaufen, die dem Original von Armstrong und Aldrin sehr nahe kommt, dazu gibt und gab es zahllose Varianten und Sondermodelle.
Seamaster Planet Ocean 600M Omega Co-Axial Master Chronometer 43,5 mm Die Planet Ocean als Master Chronometer mit Keramiklünette kam erst 2016 auf den Markt. Geschützt gegen Magnetfelder bis 15000 Gauss und wasserdicht bis 600 Meter, ist sie eine hochleistungsfähige Sport- und Alltagsuhr (5700 Euro).
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MONDLANDUNG
UHREN-MAGAZIN
WISSEN TOP-MARKEN – TAG HEUER
Schweizer Manufaktur: Die Werkstätten von TAG Heuer befinden sich in Chevenez.
TAG Heuer Preisspanne zwischen 950 Euro und 66950 Euro Geschwindigkeit gehört seit jeher zur DNA von TAG Heuer. Sowohl als Zeitnehmer und Sponsor im Motorsport und Fußball als auch bei den eigenen Uhren. Sie sind hochpräzise und können mitunter ultrakurze Zeitspannen messen. Dabei avanciert beinahe jedes Modell zur Ikone. Text — Melissa Gößling Fotos — Hersteller
——— Im Jahr 1860 eröffnete Edouard Heuer eine Uhrmacherwerkstatt. Schnell erkannte er, dass er seine Firma nur mit einer Spezialisierung zum Erfolg führen kann. Und so konzentrierte sich Heuer, auch in Abgrenzung zur starken amerikanischen Konkurrenz, auf die Produktion präziser Stoppuhren. Um diese besonders günstig anbieten zu können, entwickelte Heuer 1887 das sogenannte Schwingtrieb. UHREN-MAGAZIN
Diese beweglich montierte Welle mit zwei Ritzeln ersetzte die relativ kostspielige Kupplung. Ein weiterer Meilenstein in der Chronographengeschichte gelang der Firma Heuer rund 80 Jahre später in Zusammenarbeit mit Breitling, Hamilton-Büren und Dubois Dépraz. 1969 stellten sie gemeinsam nach vier Jahren Entwicklungszeit eines der ersten Automatik-Chronographenwerke vor. Heuer setzte das neue Ka-
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liber 11 gleich in drei Modelle ein: der Autavia, der Carrera und der wie das Uhrwerk ganz neuen Monaco. Mit der Quarzrevolution verschwand das Kaliber 11. Erst im Jahr 2010, zum 150-jährigen Bestehen der Firma, stellte TAG Heuer erneut ein eigenes Basiskaliber für Chronographen vor. Das Automatikwerk 1887 stammte konstruktiv von Seiko. TAG Heuer wechselte jedoch die komplette Hemmung und Stoßsicherung aus und WISSEN 2018
WISSEN TOP-MARKEN – TAG HEUER
Autavia: Der Retro-Chronograph arbeitet mit dem neuen Kaliber Heuer 02. 4 600 Euro.
setzte das Schwingtrieb statt der vertikalen Kupplung ein. Vorgestellt wurde das Werk in einem Gehäuse der Carrera-Kollektion. Selbige war auch der Mantel für das 2015 vorgestellte Heuer 01. Diese Weiterentwicklung des Calibre 1887 erhielt ein rotes, statt wie bisher blaues Säulenrad, und diverse Uhrwerksteile erschienen nun skelettiert. 2016 kam das Manufakturkaliber Heuer 02T mit Chronographenfunktion und Tourbillon. Die Sensation
war der Einführungspreis: Der Carrera Heuer 02 Tourbillon Chronograph kostete mit Titangehäuse knapp unter 15 000 Euro, was für eine Tourbillon-Uhr verhältnismäßig preiswert ist. Mittlerweile beginnen die Preise für den Chronographen mit Tourbillon bei 15 250 Euro. 2017 brachte die Schweizer Manufaktur das vollkommen selbst entwickelte und gefertigte Chronographenkaliber Heuer 02 auf den Markt. Der Prototyp entstand bereits 2013.
5 WELTNEUHEUTEN VON TAG HEUER 1. 1916 entwickelte TAG Heuer mit der Taschenuhr Mikrograph die weltweit erste Stoppuhr, die auf eine Hundertstelsekunde genau messen konnte. 2005 kam mit der Carrera Calibre 360 die erste mechanische Armbanduhr, die so präzise stoppen konnte. 2. Im Jahr 2004 präsentierte TAG Heuer mit der Monaco V4 die weltweit erste Uhr mit Riemenantrieb, linearer Schwungmasse und Kugellagern. 2014 kam das erste riemengetriebene Tourbillon auf den Markt. 3. Auch 2010 stellte TAG Heuer eine Weltneuheit vor: Das Pendulum Concept besaß ein mechanisches Uhrwerk ohne Spiralfeder. 4. Die weltweit erste Stoppuhr mit einer Messgenauigkeit von einer Tausendstelsekunde war der Mikrotimer Flying 1 000 Concept Chronograph aus dem Jahr 2011. 5. Der Mikrogirder 10 000 aus dem Jahr 2012 stoppte auf die halbe Tausendstelsekunde genau.
Das Kaliber Heuer 02 hatte seinen ersten Auftritt in der Autavia. Dieses Modell ist wie auch die legendären Modelle Monza, Monaco und Carrera eng mit dem Rennsport verbunden. TAG Heuer möchte mit seinen Uhren ein möglichst breites und vor allem junges Publikum ansprechen. Daher gehören neben prominenten Fußballern auch Model Cara Delevingne, Schauspieler Chris Hemsworth oder DJ David Guetta zu den Markenbotschaftern. ——— ANZEIGE
WISSEN TOP-MARKEN – TAG HEUER
DER GRÜNDER Edouard Heuer (1840-1892) gründete 1860 das Unternehmen und begann bereits 1882 mit der Fertigung von Chronographen. 1887 ließ er sich das von ihm erfundene Schwingtrieb patentieren – eine Kupplungsart, die bis heute in vielen Chronographenwerken wie dem ETA/Valjoux 7750 verwendet wird.
Auf einen Blick TAG Heuer ist die Sportuhrenmarke par excellence. Vor allem als Chronographenspezialist hat sich das Unternehmen aus La Chaux-de-Fonds über Jahrzehnte hinweg profiliert. Im Zentrum der Kollektion stehen legendäre Modelle wie Carrera und Monaco, aber auch Namen wie Monza und Autavia begeistern die Fans. Seit Jean-Claude Biver die Firma führt, präsentiert sich TAG Heuer als junge, coole Marke. Text — Rüdiger Bucher, Melissa Gößling Fotos — TAG Heuer
DER CHEF Jean-Claude Biver ist einer der bekanntesten Uhrenbosse der Schweiz. Seine Erfolge mit Blancpain, Omega und Hublot sind legendär. Bei TAG Heuer setzt der Frühaufsteher und Vielflieger konsequent auf ein junges Publikum. Das spiegelt sich unter anderem in der Konzentration auf Produkte unter 5 000 Euro, der Einführung der TAG Heuer Connected und der Kooperation mit angesagten Promis wider. In Jahr 2016, in dem viele Uhrenmarken Umsatzrückgänge verzeichneten, steigerte TAG Heuer seinen Umsatz um 18 Prozent.
DIE PROMIS TAG Heuer spricht junge Leute an und wirbt dementsprechend mit angesagten Promis von David Guetta über Cara Delevigne bis Cristiano Ronaldo (Bild).
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DIE SMARTWATCH TAG Heuer war einer der ersten Schweizer Uhrenhersteller, die eine eigene Smartwatch bauten. Die Marke kooperiert dafür mit Intel und Google. Bei der TAG Heuer Connected handelt sich um eine Android-Wear-Smartwatch, die zusätzlich über TAG-Heuer-eigene Apps verfügt. Der Erfolg der 46 Millimeter großen Uhr – 2016 lieferte TAG Heuer 50000 Stück aus und plant für 2017 mit dem Dreifachen – liegt unter anderem im typischen Carrera-Design und der hochwertigen Ausstattung mit Titangehäuse und Saphirglas begründet. 2017 kam eine zweite Generation der Smartwatch auf den Markt. Die Connected Modular 45 bietet ein einmaliges Wechselsystem, mit dem sich der Kunde die Uhr aus diversen Bauteilen selbst zusammenstellen kann.
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WISSEN 2018
WISSEN TOP-MARKEN – TAG HEUER
WICHTIGE MODELLE
1860 FIRMENGRÜNDUNG Carrera Die 1963 vorgestellte Carrera, benannt nach dem Straßenrennen Carrera Panamericana, steht für die Verbindung von Heuer zum Motosport und ist heute die erfolgreichste Kollektion der Marke. 2015 erhielt sie als Carrera Heuer 01 (Bild, 4750 Euro) ein eigenes Werk und ein neues, starkes Design.
Monaco Die rechteckige Kultuhr kam 1969 mit Einführung des ersten Automatikchronographen. Zur Ikone wurde sie am Handgelenk von Hollywoodstar Steve McQueen im Film »LeMans« (4995 Euro).
~MITARBEITER 1500 WELTWEIT
... WAS MAN AUCH NOCH WISSEN SOLLTE
720000 UHREN PRO JAHR
– In den frühen Siebzigern war Heuer nicht nur mit seinem Logo auf den Rennanzügen der Formel-1-Fahrer von Ferrari präsent, sondern stattete sie auch mit Uhren aus. Um zu verhindern, dass sie die ihnen geschenkten Uhren verkauften, ließ Jack Heuer die Blutgruppe jedes Fahrers auf den Gehäuseboden gravieren.
1000 BIS 5000 EURO
WICHTIGSTE PREISLAGEN
– Dass eine Übernahme zur Änderung des Markennamens führt, ist in der Uhrenindustrie eher selten. Genau das passierte aber, als die Luxemburger Holding Techniques d’Avant Garde (TAG) 1985 die Uhrenmarke Heuer kaufte. Als der Luxuskonzern LVMH dann 1998 TAG Heuer übernahm, blieb der Name unverändert. – TAG Heuer startete 1989 die erfolgreiche Werbekampagne »Don’t Crack Under Pressure«. 2014 führte Biver diesen Slogan wieder ein und nutzte ihn zugleich als Hashtag für die Social-Media-Kampagnen der Marke. – Verantwortlich für das Design von TAG Heuer ist ein Deutscher, der in London sitzt: Christoph Behling leitet im Stadtteil Notting Hill ein mehrfach preisgekröntes Designstudio mit neun Mitarbeitern und pendelt ständig zwischen der britischen Hauptstadt und La Chaux-de-Fonds.
WISSEN 2018
DAS BESONDERE 2015 erstaunte TAG Heuer mit der Ankündigung eines eigenen Chronographen mit fliegendem Tourbillon, der weniger als 15000 Euro kosten sollte. 2016 debütierte die technischmodern gestaltete Uhr mit Titangehäuse und Chronometerzertifikat für exakt 14950 Euro.
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Aquaracer Als Sportuhrenmarke ist TAG Heuer auch im Wasser zu Hause. Die 2003 eingeführte und seitdem mehrfach überarbeitete Aquaracer überzeugt heute durch ihr Design und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (3250 Euro).
– TAG Heuer engagiert sich verstärkt im Fußball: Die Marke ist offizieller Partner verschiedener nationaler Ligen, darunter der deutschen Bundesliga und der englischen Premier League.
UHREN-MAGAZIN
WISSEN TOP-MARKEN – JUNGHANS
Junghans Preisspanne zwischen 450 Euro und 2500 Euro Junghans ist die bekannteste deutsche Uhrenmarke. Seit ihrer Gründung im Jahr 1861 sitzt sie im Schwarzwaldstädtchen Schramberg – eine klare Bekenntnis zum historischen Standort. 1903 war Junghans die größte Uhrenfabrik der Welt und 1956 der drittgrößte Chronometerhersteller weltweit – direkt hinter Rolex und Omega. Text — Thomas Wanka Fotos — Hersteller
——— Am 14. April 1861 gründeten Erhard Junghans und sein Schwager Jakob Zeller-Tobler im Schwarzwaldort Schramberg die Uhrenkomponentenfabrik »Zeller & Junghans«. Bereits 1866 präsentierte Erhard Junghans nach dem Ausscheiden Toblers drei komplette Wanduhren. Nach dem Tod von Erhard Junghans im Jahr 1870 übernahmen Arthur und Erhard Junghans jr. 1876 die Firma von ihrer Mutter und führten sie erfolgreich weiter. Durch Fusionen und Übernahmen wuchs das Unternehmen rasant. UHREN-MAGAZIN
Im Jahr 1903 galt Junghans mit 3 000 Mitarbeitern und über drei Millionen produzierten Uhren als die größte Uhrenfabrik der Welt. Das Unternehmen besaß neun Fabrikationsstätten und Filialen, sogar in Venedig und Paris. Wegen räumlicher Engpässe wurde der heute denkmalgeschützte Terrassenbau gebaut. Hier fertigte Junghans ab 1936 auch die Armbanduhren mit dem Prädikat »Meister«. Die besonders präzisen und hochwertigen Zeitmesser stammten aus der Feder des Produktgestalters Anton Ziegler, der über viele
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Jahrzehnte hinweg den Uhren des Hauses ihr Gesicht verlieh. Neben Ziegler war es vor allem Max Bill, der ab 1956 Wand- und Tischuhren auf Basis der Bauhaus-Philosophie und der Reduktion auf das Wesentliche für Junghans entwickelte. Im Jahr 1957 präsentierte Junghans sein erstes automatisches Chronometerkaliber J83, das für Sammler heute zu den wichtigsten JunghansWerken zählt. 1961 folgten Armbanduhren, deren zeitloses Design bis heute die Linie Junghans Max Bill prägt. 1972 fungierte Junghans bei den WISSEN 2018
WISSEN TOP-MARKEN – JUNGHANS
Klassisch: Der roségoldfarbene Meister Kalender kostet 2 190 Euro.
Funktional: Der Meister Telemeter für 1 990 Euro mit Retro-Charme.
Puristisch: Ganz in Schwarz erscheint der Max Bill Chronoscope. 1 645 Euro.
Olympischen Spielen in München als offizieller Zeitnehmer und profilierte sich mit hochpräzisen Digitaluhren, Startpistolen und Lichtschranken sowie den weltweit ersten Zielfotos in Farbe. Noch heute erinnert die Modellreihe 1972 an diese Epoche neuer Messtechnik und lässt den Stil dieses Jahrzehnts wieder aufleben. 1971 stellte Junghans das erste deutsche Quarzarmbanduhrenwerk vor. Auch mit innovativen Funk- und Solaruhren gelang es Junghans, erfolgreich am Markt zu bleiben. 1990 stellte Junghans mit der Mega 1 die weltweit erste Digital-Funkarmbanduhr vor. 1995 folgte eine Funkuhr im Keramikgehäuse. Nachdem das Unternehmen im neuen Jahrtausend in WISSEN 2018
Schwierigkeiten gelangte, wurde es an die in Hong Kong firmierende Egana-Goldpfeil-Gruppe verkauft. Durch deren Insolvenz stand Junghans 2008 ebenfalls vor dem Aus. Die Familie Steim verhilft der Marke Junghans zu neuen Erfolgen Seit 2009 gehört das inzwischen stark verkleinerte Unternehmen Junghans der Schramberger Industriellenfamilie Steim. Die Aussage »Made in Germany« ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie: So erfolgen Entwurf, Konstruktion, Montage und ein Teil der Komponentenfertigung in Schramberg. Die Gesamtkollektion bei Junghans besteht heute
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neben Armbanduhren auch aus Tisch- und Wanduhren. Sie gliedert sich in vier Linien: Die nach dem Firmengründer benannte Linie Erhard Junghans steht für höchste handwerkliche Uhrmacherkunst. Die Meister-Linie basiert auf historischen Entwürfen und setzt ein klares Statement für die moderne Fertigung klassisch-mechanischer Uhren. Die dritte Kollektionslinie Junghans Max Bill steht für Klarheit, Reduktion und Funktionalität. Sie führt den Bauhaus-Stil der fünfziger Jahre konsequent weiter. Die Performance-Linie wiederum spiegelt Junghans’ Knowhow im Bereich der Multifrequenzfunkwerke mit innovativer Solartechnik wider. [2564] ——— UHREN-MAGAZIN
WISSEN TOP-MARKEN – JUNGHANS
Auf einen Blick
TECHNISCHE VIELFALT In Sachen Antrieb ist Junghans bislang in allen wichtigen Techniken zu Hause: Neben den mechanischen gibt es Funk-, Funk-Solar- (wie die Spektrum Megar Solar im Bild, 999 Euro) und Quarzwerke. Nur beim Thema Smartwatch mischt Junghans bisher nicht mit.
Der bekannteste deutsche Uhrenhersteller hat eine 156-jährige bewegte Geschichte hinter sich. Der einstmals größte Uhrenproduzent der Welt machte sich in den Achtzigern einen Namen als Pionier in Sachen Funk- und Solaruhren. Heute sucht und findet man bei Junghans aber vor allem schöne Mechanikuhren zu überraschend günstigen Preisen. Text — Rüdiger Bucher, Melissa Gößling Fotos — Hersteller
DAS MUSEUM: Der denkmalgeschützte, neungeschossige Terrassenbau beherbergte nach dem Ersten Weltkrieg Dutzende von Uhrmachern, stand aber jahrzehntelang leer. Der derzeitige Umbau soll 2018 beendet sein: Dann eröffnet dort das neue Museum, in dem neben historischen Junghans-Uhren auch Hans-Jochem Steims Sammlung aus Schwarzwalduhren und Spieluhren zusehen sein wird.
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DER JUNGHANS-MIX
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Aus welchen Zutaten setzt sich die Identität der Marke zusammen? Hier die Rezeptur aus Sicht der Redaktion.
DAS DESIGN Junghans legt großen Wert auf das Thema Design und verfügt auch über eine eigene Abteilung dafür. Das Spektrum reicht von klarer Gestaltung mit Bauhaus-Anklängen bis hin zu Retro-Designs. Im Bild: Die neue Form A (840 Euro).
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WISSEN TOP-MARKEN – JUNGHANS
WICHTIGE MODELLE ... WAS MAN AUCH NOCH WISSEN SOLLTE – Junghans war (neben anderen Uhrenherstellern) 1972 offizieller Zeitnehmer der Olympischen Sommerspiele in München.
Meister Chronoscope Eine ästhetisch ansprechende Uhr, die Stilelemente der 1950er-Jahre wie das bombierte Zifferblatt und das ebenfalls bombierte Deckglas mit einem modernen Gehäuse verbindet (1740 Euro).
– Laut Uhren-Monitor 2017, der aktuellen Uhrenmarkt-Studie der Institute Responsio und Sinus, ist Junghans mit 41 Prozent Markenbekanntheit immer noch die bekannteste deutsche Marke unter den originären Uhrenherstellern. – 1985 bringt Junghans die erste deutsche Funkuhr heraus. Ein Jahr später folgt die erste Funkuhr mit Solarzellen.
1861 FIRMENGRÜNDUNG 1903 JUNGHANS IST
Meister Pilot Eine der sportlichsten JunghansUhren mit Historie. Wie der Fliegerchronograph für die Bundeswehr, der in den fünfziger Jahren gebaut wurde, trägt sie eine zwölfeckige Lünette (2240 Euro).
DER GRÜNDER Erhard Junghans (1823-1870) gilt als Vater der modernen Uhrenfertigung in Deutschland. Er gründete 1861 mit Schwager Jakob Zeller seine Firma mit dem Ziel, nach amerikanischem Vorbild austauschbare Teile industriell herzustellen. Nach seinem frühen Tod führte Sohn Arthur das Unternehmen im gleichen Geist weiter.
GRÖSSTE UHRENFABRIK DER WELT
4,2 MIO. UHREN PRO JAHR 1911 (REKORD)
DIE MACHER Seit der Schramberger Unternehmer Dr. Hans-Jochem Steim (links) 2009 zusammen mit seinem Sohn Hannes Steim Junghans von der insolventen EganaGoldpfeil-Gruppe übernahm, geht es mit der Marke wieder bergauf. Mitverantwortlich für den Erfolg ist auch Geschäftsführer Matthias Stotz (rechts).
127 MITARBEITER HEUTE
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24,5 MIO. JAHRESUMSATZ 2016 33
DIE HEIMAT Als Junghans einst die größte Uhrenfabrik der Welt war, glich das Fabrikgelände auf der Schramberger Geißhalde fast einem eigenen Dorf, inklusive Werksfeuerwehr und Fabrikschwimmbad. Von den über 100 Gebäuden wurden inzwischen einige abgerissen. Junghans residiert heute noch in drei Häusern.
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Max Bill Handaufzug Zeitloses Design von einem Meister zu einem unschlagbaren Preis: Die Max Bill hat sich zum Dauerbrenner bei Junghans entwickelt (625 Euro).
60000 UHREN PRO JAHR 2017
UHREN-MAGAZIN
WISSEN KONZERNE UND MARKEN
Wer gehört zu wem? Im gefühlten Minutentakt übernehmen Konzerne ehemals unabhängige Marken. Oder kleine Unternehmen stärken ihre Position durch neue Bündnisse. Unsere Übersicht zeigt die wichtigsten Konzerne und welche Marken dahinterstecken. Text — Melissa Gößling Fotos — Hersteller
LVMH Fossil Group
Bulgari, Chaumet, Dior, Fred, Hublot, Louis Vuitton, TAG Heuer, Zenith
Adidas*, Armani Exchange*, Diesel*, DKNY*, Emporio Armani*, Fossil, Karl Lagerfeld*, Kate Spade New York*, Marc Jacobs*, Michael Kors*, Michele, Relic, Skagen, Tory Burch*, Zodiac
Rolex Rolex, Tudor
Hublot: Die Big Bang Ferrari kostet in Titan 25 900 Euro.
Fossil: Die Grant mit Datum und Wochentag kostet 179 Euro.
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Tudor: Die Black Bay Heritage Steel am Stahlband. 3 530 Euro.
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WISSEN KONZERNE UND MARKEN
Swatch Group Balmain, Blancpain, Breguet, Calvin Klein, Certina, Flik Flak, Glashütte Original, Hamilton, Harry Winston, Jaquet Droz, Léon Hatot, Longines, Mido, Omega, Rado, Swatch, Tissot, Union Glashütte Longines: Klassisch und modern die Master für 1 800 Euro.
Richemont A. Lange & Söhne, Baume & Mercier, Cartier, IWC, Jaeger-LeCoultre, Montblanc, Panerai, Piaget, Ralph Lauren**, Roger Dubuis, Van Cleef & Arpels, Vacheron Constantin
Kering Girard-Perregaux, Gucci, Jeanrichard, Ulysse Nardin Cartier: Clé de Cartier in Rotgold für 17 200 Euro.
*Die Gruppe produziert die Uhren der genannten Marke als Lizenznehmer. **Die Uhrenproduktion ist ein Joint Venture zwischen der Gruppe und der Marke.
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Girard-Perregaux: Laureato 38mm Edelstahl für 9 700 Euro.
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WISSEN UHRENIKONEN
Für die
Ewigkeit Wer die ersten Schritte in die Welt der mechanischen Luxusuhren wagt, wird schon bald auf die Namen der folgenden zehn Uhren stoßen. Diese Modelle sind Ikonen, weil sie im Design und ihrer Funktionalität alles richtig machen. Von ihrer ersten Stunde an bis heute haben sie sich von innen wie außen kaum verändert.
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WISSEN UHRENIKONEN
ÜBERBLICK Rolex Submariner Der Taucheruhren-Klassiker ist für viele die Rolex schlechthin. Omega Speedmaster Sie war die erste auf dem Mond getragene Armbanduhr. Breitling Navitimer Das Zifferblatt des Chronographen erkennen auch Laien von weitem. Audemars Piguet Royal Oak Die achteckige Lünette macht diese Ikone absolut unverkennbar. Patek Philippe Nautilus Die Edelstahluhr ist seit über 40 Jahren Sinnbild sportlicher Eleganz. A. Lange & Söhne Lange 1 Die dezentrale Anordnung der Anzeigen ist ihr Markenzeichen. IWC Große Fliegeruhr Diese Uhr prägt bis heute das Bild der klassischen Fliegeruhren. Panerai Luminor Die italienische Ikone kommt mit nur zwei Zeigern aus. Jaeger-LeCoultre Reverso Das Wendegehäuse bietet viel Raum für schöne Anzeigen. Junghans Max Bill Die wohl berühmteste Uhr im sachlichen Bauhaus-Stil.
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WISSEN UHRENIKONEN – ROLEX SUBMARINER
Rolex Submariner Preisspanne von 6800 Euro bis 33600 Euro Die Rolex Submariner ist die wohl bekannteste, beliebteste, meist kopierte und gefälschte Uhr der Welt. Rolex baut die Ikone nun seit rund 60 Jahren, verbessert sie stets im Detail, ohne jedoch ihren unverwechselbaren Look zu verändern. Text — Gisbert L. Brunner Fotos — Hersteller
——— Die Rolex Submariner ohne Datumsanzeige (auch Rolex Submariner »No-Date« genannt) gilt für viele Rolex-Fans als die Submariner in ihrer reinsten Form. Ihr Edelstahlgehäuse schützt das chronometerzertizierte Automatikwerk 3130 bis zu einer Tiefe von 300 Metern vor eindringendem Wasser. Zeiger und Indizes leuchten blau und sorgen für eine gute Ablesbarkeit. Durch das OysterBand mit Glidelock-System, das eine abgestufte Anpassung der Länge ermöglicht, kann die Uhr auch über dem Tauchanzug getragen werden. Sie passt aber ebenso gut zum Business-Anzug (Preis: 6 800 Euro). 1953 brachte Rolex die erste Submariner auf den Markt. Seitdem ist sie zum Archetyp der Taucheruhr und zu einer absoluten Uhrenikone geworden. Rolex-Gründer Hans Wilsdorf verband Eleganz und Sportlichkeit zu einer langjährigen Erfolgsgeschichte. Wilsdorf ist das wasserdichte Gehäuse mit Schraubkrone, genannt Oyster, und der Rotoraufzug für Automatik-Armbanduhren zu verdanken. Diese beiden Elemente sind entscheidend für die Entwicklung der Rolex Submariner. Wilsdorf war UHREN-MAGAZIN
Die erste Submariner von 1953 blieb bis 100 Meter wasserdicht und besaß noch eine beidseitig drehbare Lünette.
nicht nur ein genialer Kaufmann und Marketingstratege, er besaß auch stets ein offenes Ohr für Mitarbeiter mit Ideen. Zu diesen gehörte RenéPaul Jeanneret, erfahrenes und geschätztes Mitglied des Rolex-Direktoriums und zudem ein begeisterter
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Sporttaucher. Von ihm stammte die Idee, einen Hybrid aus wasserdichter Sport- und doch halbwegs eleganter Alltagsuhr zu entwickeln. Man könnte auch von einer Art Instrumentenuhr für strapazierende Einsätze über und unter Wasser sprechen. 13 Jahre nach der Einführung der Submariner folgte das erste Modell mit Datum unter der charakteristischen Lupe – die Rolex Submariner Date. Für eine bessere Ablesbarkeit ist die Datumslupe antireflexbeschichtet. Die einseitig rastende Drehlünette kam 1981 hinzu. Rolex ist bei der Submariner Design-Experimenten jedweder Art stets aus dem Weg gegangen. Weiterentwicklungen betrafen insbesondere die Wasserdichtheit: Schon 1966 hatte Rolex die bis 600 Meter wasserdichte Sea-Dweller entwickelt. Ihre Druckfestigkeit wurde 1978 auf 1 220 Meter erhöht. Aktuell kostet dieses Modell 10 350 Euro. 2008 folgte die Rolex Deepsea mit einer Wasserdichtheit bis zu 3 900 Metern (11 000 Euro). [1068] ——— WISSEN 2018
WISSEN UHRENIKONEN – OMEGA SPEEDMASTER
Omega Speedmaster Preisspanne zwischen 4300 Euro und 24300 Euro Die Reise zum Mond hat den Chronographen Speedmaster nicht nur berühmt gemacht, seither wird er auch schlicht »Moonwatch« genannt. Aus der Legende hat Omega eine ganze Kollektion entwickelt. Text — Jens Koch Fotos — Hersteller, NASA
——— Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer für eine Uhr: Bei der ersten bemannten Mondlandung 1969 war die Speedmaster außen am Raumanzug von Edwin »Buzz« Aldrin dabei. Seitdem wird sie liebevoll »Moonwatch« genannt. Aber auch davor und danach begleitete sie fast alle NASA-Weltraummissionen. Dabei hat sie sich bis heute kaum verändert. Die erste Version von 1957 besaß noch eine stahl-
farbene Lünette mit Tachymeterskala, einen pfeilförmigen Stunden- und einen spitz zulaufenden Minutenzeiger. Ziel bei der Gestaltung war ein ausgezeichnet ablesbares Zifferblatt. Dafür wurde die Tachymeterskala auf die Lünette verlegt. Seit 1963 sieht die Speedmaster dann so aus wie heute. Sogar das Plexiglas wurde beibehalten, denn es splittert nicht, wenn es durch Druck zerstört wird. Auch das Werk erhielt
Die Monduhr: Am Anfang besaß die Speedmaster noch eine stählerne Lünette und einen pfeilförmigen Stundenzeiger.
in der ganzen Zeit nur einmal eine gründliche Überarbeitung. 1968 ersetzte die Schaltradsteuerung eine einfacher zu produzierende Nockensteuerung, statt einer Schraubenunruh kam eine glatte Unruh zum Einsatz und die Unruhfrequenz stieg von 18 000 auf zeitgemäße 21 600 Halbschwingungen pro Stunde. Durch diese Umbauten wurde aus dem Kaliber 321 das Kaliber 861. Zu erkennen sind Uhren mit diesem Kaliber von außen an dem aufgedruckten Omega-Logo auf dem Zifferblatt, das die aufgesetzte Version ersetzte. 1996 wurde das Werk noch einmal in Details geändert und firmiert seither unter dem Namen 1861. Heute ist die Speedmaster eine umfangreiche Kollektion bei Omega. Die originale Speedmaster kostet aktuell 4 300 Euro. [2158] ———
Alles über die Geschichte, aktuelle und Vintage-Modelle der Speedmaster im kostenlosen Download: http://bit.ly/2fnlh5h
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WISSEN UHRENIKONEN – BREITLING NAVITIMER
Breitling Navitimer Preisspanne zwischen 5670 Euro und 59190 Euro Die weiße Rechenschieberlünette ist das Kennzeichen der Navitimer. Sie entstand in den frühen fünfziger Jahren für Piloten, um ihnen den Berufsalltag zu erleichtern. Heute ist die Navitimer die wichtigste Uhr für Breitling. Text — Rüdiger Bucher Fotos — Hersteller
——— Die Erfolgsgeschichte begann 1952: Die »Aircraft Owners and Pilots Association«, kurz AOPA, bat Breitling, einen Chronographen zu bauen, der wegen seiner drehbaren Lünette mit logarithmischer Rechenscheibe von Piloten als Navigationsinstrument benutzt werden kann. So wurde die »Navitimer« geboren. Ihr Name enstand aus der Kombination von »Navigation« und »Timer«. Der Kontakt zur AOPA kam nicht von ungefähr: Schon seit den dreißiger Jahren war Breitling eng mit der Fliegerei verbunden. Ein unter Willy Breitling entwickelter Bordchronograph verhalf Breitling bald zu einem sehr guten Ruf in der kommerziellen Luftfahrt. Was lag also näher, als dem Piloten auch eine Armbanduhr zu bieten, mit der er wichtige und notwendige Messungen vornehmen konnte: Kraftstoffverbrauch, durchschnittlicher Höhengewinn (oder auch -verlust), Ermittlung der erzielten Durchschnittsgeschwindigkeit, Umrechnung von Meilen in Kilometer. Die Skalen der Navitimer sind
perfekt auf Piloten zugeschnitten, die damals noch nicht über Bordcomputer verfügten. Die erste Navitimer erschien 1952 mit der Referenznummer 806, angetrieben vom Handaufzugskaliber Venus 178. Sie wurde zur offiziellen Fliegeruhr der AOPA, deren Logo die ersten Modelle zierte (Bild links). Das kontrastreiche schwarze Zifferblatt mit dem weißen, drehbaren Außenring bleibt bis zum heutigen Tag nahezu unverändert. Im Piloten-Chronographen tickten auch Quarzwerke 1969 präsentierten die Firmen Breitling, Heuer-Leonidas, Hamilton-Büren und Dubois Dépraz das automatische Chronographenwerk mit der schlichten Kaliberbezeichnung »11«. Dieses Kaliber 11, mit 19 800 Halbschwingungen pro Stunde, wurde allerdings bald überarbeitet und durch das Kaliber 12 mit 21 600 Halbschwingungen ersetzt. Es blieb bis zur Quarzkrise fester Bestandteil bei der Navitimer. Die klassische Navitimer wurde aber weitergebaut und auch quarzbetriebene Modelle kamen auf den Markt. Mitte der Achtziger brachte Breitling ein neues Mechanikmodell heraus. Es besaß wie das Original von 1952 die feiner gezackte, schwerer drehbare Metalllünette, die bis heute Verwendung findet. Statt des Kalibers 12 tickte im Innern das Lema-
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nia-Handaufzugskaliber 1873-24H, und statt des Datums gab es bei der Sechs einen Zwölf-Stunden-Zähler. Seit Mitte der achtziger Jahre nahm die Begeisterung für mechanische Uhren ständig zu. Und so führte Breitling auch eine automatische Navitimer wieder ein – mit einem Kompromiss: Man entschied sich für das bewährte ETA/Valjoux 7750 und verzichtete damit auf die klassische Symmetrie mit den Hilfszifferblättern bei drei, sechs und neun Uhr. Dafür waren nun zum ersten Mal Zwölf-Stunden-Anzeige und Datumsfenster bei einer Navitimer vereint, und die innere, feste Skala war zum ersten Mal mit einer direkt ablesbaren Tachymeteranzeige bestückt. Diese »Old Navitimer«, wie man die Uhr später nannte, wurde zum vollen Erfolg und avancierte, wenn sie es nicht schon zuvor war, zur wichtigsten Imageträgerin der Marke. Ab 2003 baute Breitling dann das Automatikkaliber ETA/Valjoux 7750 für die Navitimer auf eine klassische Zifferblattsymmetrie um und integrierte das Datum zwischen vier und fünf Uhr. 2009 brach eine neue Ära an: Die Marke stellte ihr erstes eigenes Werk vor, das automatische Chronographenkaliber 01. Nach einer limitierten Edition mit Glasboden 2010 wurde es 2011 zum Standardantrieb der Navitimer, die nun Navitimer 01 heißt. [1383] ——— WISSEN 2018
WISSEN UHRENIKONEN – AUDEMARS PIGUET ROYAL OAK
Audemars Piguet Royal Oak Preisspanne von 16600 Euro bis 96400 Euro Die Royal Oak stellt heute die wichtigste Uhrenlinie von Audemars Piguet dar. Das eigenständige Design wurde schon vielfach nachgeahmt. Dabei hatte die Edelstahluhr mit ihrer charakteristischen Lünette in den siebziger Jahren Startschwierigkeiten. Text — Melissa Gößling, Katharina Studer, Thomas Wanka Fotos — Hersteller
——— Als Audemars Piguet das Uhrenmodell Royal Oak 1972 erstmals auf der Baselmesse präsentierte, kam ihr Auftritt einer Revolution gleich. Bis dato gab es keine Luxusuhr im Stahlgehäuse. Bisher hatte man ausschließlich konservative Golduhren gebaut, bei denen das Augenmerk auf der Technik der Werke lag. Doch nicht nur die Tatsache, Stahl wie ein Edelmetall zu nutzen, sorgte für Aufsehen: Das Design der Royal Oak galt als äußerst futuristisch.
tete Lünette war davon ebenso inspiriert wie von den verschraubten Sichtfenstern historischer Tiefseetaucherhelme. Dazu gestaltete Gérald Genta ein Nagelmuster-Zifferblatt und ein integriertes Metallband. Dabei besaß der Zeitmesser einen für den damaligen Geschmack mit 39 Millimetern sehr großen Gehäusedurchmesser. Die Royal Oak hat sich seither zu einer großen Kollektion entwickelt. Es gibt die Uhr mit diversen Komplika-
tionen, in Edelmetallen sowie auch für Damen mit Diamantbesatz. 2012 brachte Audemars Piguet das Original als Royal Oak Extra-Thin zurück. Die Automatikuhr kostet in Edelstahl 22900 Euro. [1724] ———
DIE MANUFAKTUR AUDEMARS PIGUET
Mit achteckiger Lünette und Nagelmuster zur Uhrenikone Der Entwurf stammte von dem Uhrendesigner Gérald Genta, der später auch für das Design der Patek Philippe Nautilus, der IWC Ingenieur oder der Bulgari-Bulgari verantwortlich zeichnete. Ihren Namen erhielt die Royal Oak in Rückbesinnung auf Karl II von England. Der englische König soll sich 1651 in der Schlacht von Worcester vor seinen Widersachern in einer Eiche, »Royal Oak« genannt, versteckt haben. Die Royal Navy taufte später eine Reihe ihrer Kriegsschiffe auf diesen Namen. Diese so genannten HMS Royal Oaks besaßen im Rumpf Kanonenöffnungen mit achteckigen Rahmen. Die einmalig gestalUHREN-MAGAZIN
Teurer Stahl: 1972 kostete die Royal Oak 3 000 Deutsche Mark, was damals extrem teuer war für eine Edelstahluhr.
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Das traditionelle Uhrenunternehmen ist die letzte Manufaktur im Vallée de Joux, welche sich in den Händen der Gründerfamilie befindet. Jules-Louis Audemars und Edwards-Auguste Piguet schlossen sich im Jahr 1875 zu einer gemeinsamen Uhrenfertigung im Schweizer Juradorf Le Brassus zusammen. Heute leitet zwar François-Henry Bennahmias die Firma, die Urenkelin einer der Gründer, Jasmine Audemars, sitzt aber im Verwaltungsrat und Olivier Audemars, Urenkel von EdwardAuguste Piguet, vertritt die Interessen der Familie Piguet.
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WISSEN UHRENIKONEN – PATEK PHILIPPE NAUTILUS
Patek Philippe Nautilus Preisspanne zwischen 22344 Euro und 47951 Euro Mit ihrer abgerundeten »achteckigen« Lünette, der Gehäusekonstruktion nach dem Vorbild von Bullaugen und dem Zifferblatt mit Reliefprägung gilt die Nautilus seit über 40 Jahren als Vorbild sportlicher Eleganz. Text — Melissa Gößling, Sabine Zwettler Fotos — Hersteller, Pixabay.com
——— 1976 gab die Nautilus Referenz 3700 von Patek Philippe in Genf ihr Debüt auf der Bühne der Luxusuhren. Sie war ein Zeitmesser, der sowohl von seinem Design als auch seinem Gehäusematerial mit allem in dieser Gattung brach: Erstens war diese Uhr aus »profanem« Edelstahl gefertigt. Zweitens: Nicht nur das Material verblüffte, um nicht zu sagen: eckte an,
sondern auch das auffällig-kantige Design, das in seiner markanten Formensprache an das Bullauge eines Schiffes erinnerte. Irritierend anders war dabei die Form der Lünette. Weder rund noch quadratisch, beschreibt sie ein Oktagon mit abgerundeten Ecken. Und nicht zu sprechen von der Größe, die mit 42 Millimetern weit über den Dimensionen lag, die sich damals für Luxusuhren zierten. Das Design der Nautilus sorgte in den siebziger Jahren für Aufsehen Luxusuhren wurden in den 1970erJahren ausschließlich aus Gold gefertigt – da gab es keine Ausnahme. Hinter dem scheinbaren Tabubruch, den Patek Philippe 1976 beging, steckte durchaus Kalkül: Die Nautilus, deren Gestaltung aus der Feder des bekannten Designers Gérald Genta stammte, sollte wohlhabende junge Männer ansprechen, eine Klientel, die Patek Philippe bislang nicht ausdrücklich adressierte. Das Design der Nautilus basiert auf funktionalem Anspruch: Das robuste Gehäuse besteht nicht, wie verbreitet
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üblich, aus Boden, Mittelteil und Lünette, sondern ist zweiteilig konstruiert. Das aus Edelstahl gefräste Monocoque besitzt als einzige Bohrung eine Führung für die Aufzugswelle. Die Lünette ist an den beiden Scharnieren aufgepresst. Diese neuartige Konstruktion ermöglicht eine Wasserdichtheit von bis zu 120 Metern Wassertiefe. Der andersartige Charme rührt auch von der Gestaltung des Zifferblattes her. Statt klassischer kreisförmiger Guilloche entscheidet man sich für eine horizontale Reliefprägung. Sportlich-reduziert sind auch die nachleuchtenden Stabindizes sowie Stunden- und Minutenzeiger und die dezente Datumsanzeige bei drei Uhr. Die anfänglich kritisierte Größe der Uhr entwickelte sich zum Verkaufsargument. Im Laufe der Jahrzehnte erhielt die Nautilus Funktionen wie einen Jahreskalender, eine Gangreserveanzeige oder einen Chronographen. 2004 kam die schlichte Nautilus mit Datum und Zentralsekunde sowie erstmals mit Sichtboden zurück. Die Referenz 5711 misst 40 Millimeter und ist in Stahl mit schwarzblauem oder silberweißem Zifferblatt sowie in Roségold erhältlich. Die Preise starten bei 22344 Euro. [2155] ——— WISSEN 2018
WISSEN UHRENIKONEN – A. LANGE & SÖHNE LANGE 1
A. Lange & Söhne Lange 1 Preisspanne von 31700 Euro bis 315900 Euro Die Lange 1 gehört zu den jüngsten Uhrenikonen der Welt. In den neunziger Jahren vorgestellt, entwickelte sie sich aber aufgrund ihres charakterstarken Designs schnell zu einem begehrten Sammlerstück. Text — Alexander Krupp, Thomas Wanka Foto — Hersteller
——— Um ein Haar wäre die Neuanmeldung der Marke A. Lange & Söhne am 7. Dezember 1990 nicht zustande gekommen, weil an jenem Freitag das Amt schon geschlossen hatte. Dabei hatte Walter Lange diesen Tag ganz bewusst gewählt, weil sein Urgroßvater Ferdinand Adolph Lange 145 Jahre zuvor, also im Jahr 1845, exakt am gleichen Tag seine Uhrenfabrikation angemeldet hatte. Nach der Neugründung von A. Lange & Söhne in Glashütte wurde die Lange 1 1994 mit einem Paukenschlag vorgestellt: eine Uhr mit dezentralen Anzeigen, die nicht das volWISSEN 2018
le Zifferblatt zur Darstellung der Uhrzeit benötigte. Ein solcher Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Raum war revolutionär. Dabei blieb die Fläche außerhalb des Hauptzifferblatts keineswegs ungenutzt. Hier fanden ein Großdatum, eine Gangreserveanzeige und eine Kleine Sekunde reichlich Platz. Über die Jahre ließen sich auch andere Glashütter Marken zu dezentralen Anzeigen inspirieren. In der Zwischenzeit kamen zahlreiche Varianten der Lange 1 mit weiteren Funktionen wie einer Mondphasenanzeige, einem Ewigen Kalender oder ei-
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nem Tourbillon auf den Markt, aber das Basismodell wurde erst 2015 – nach 21 Jahren – zum ersten Mal grundlegend überarbeitet und zwar im Innern: Es erhielt ein komplett neues Werk, das Handaufzugswerk L121.1, mit durchgehender Dreiviertelplatine und Exzentergewichten statt Schrauben auf der Unruh. Äußerlich erscheint nur die Lünette etwas schmaler, der Gehäusedurchmesser von 38,5 Millimetern bleibt gleich. Aktuell gibt es die Lange 1 in Rot-, Weiß-, oder Gelbgold für je 31 700 Euro und in Platin für 43 200 Euro. [2153] ——— UHREN-MAGAZIN
WISSEN UHRENIKONEN – IWC GROSSE FLIEGERUHR
IWC Große Fliegeruhr Preisspanne von 13500 Euro bis 29600 Euro Einst als wichtiges Navigationsinstrument für Piloten entwickelt, ist die Große Fliegeruhr von IWC heute ein Prototyp dieser Gattung. Optisch hat sich das Modell kaum verändert, im Innern tickt aber ein modernes Uhrwerk. Text — Melissa Gößling Fotos — IWC, Pixabay.com
——— Die Große Fliegeruhr von IWC wurde 1940 als Beobachtungsuhr für die deutsche Luftwaffe gebaut. Beobachtungsuhren dienten den Piloten als Messinstrumente und mussten perfekt ablesbar und robust sein. Deshalb erhielt die Große Fliegeruhr ein Edelstahlgehäuse von stattlichen 55 Millimetern im Durchmesser, wodurch das kontrastreiche Zifferblatt ebenfalls groß und übersichtlich ausfiel. Die großen Ausmaße kamen aber auch der Ganggenauigkeit zugute. Denn so konnte IWC damals das Taschenuhrwerk 52 einsetzen, das auf eine Zentralsekunde mit SekundenUHREN-MAGAZIN
stopp umgebaut war. 2002 holte IWC den Klassiker zurück in die Kollektion. Dieses Mal mit 46 Millimetern im Durchmesser etwas kleiner als das Original und mit neuem Werk: Das automatische Manufakturkaliber 51111 bietet ein Datum, sieben Tage Gangreserve und eine Gangreserveanzeige bei drei Uhr. Das Edelstahlgehäuse, das Design des Zifferblattes mit spitzen Zeigern und die kegelförmige Krone wurden vom Vorbild übernommen. Neu ist der Magnetfeldschutz dank Weicheiseninnengehäuse, der von späteren IWC-Fliegeruhren wie der Mark 11 von 1948
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stammt. 2016 kam eine Reminiszenz auf den Markt: Die Große Fliegeruhr Heritage 55 stand in einer begrenzt erhältlichen Auflage von 100 Exemplaren zum Kauf und gleicht dem Modell von 1940 in vielen Details. Statt der Zentralsekunde erhielt das Sondermodell dank des hauseigenen Handaufzugskalibers 98300 eine Kleine Sekunde bei sechs Uhr und das 55 Millimeter große Gehäuse bestand nun aus Titan statt Edelstahl. 16 300 Euro kostet die Sonderedition und auch die unlimitierte Große Fliegeruhr ist mit 13 500 Euro kein Schnäppchen. [2152] ——— WISSEN 2018
WISSEN UHRENIKONEN – PANERAI LUMINOR
Panerai Luminor Preisspanne von 4600 Euro und 27500 Euro Die Taucheruhr wurde in den späten dreißiger Jahren für die italienische Marine entwickelt. Erst 1997 kam die Luminor auf den freien Markt. Seither sammelt sie eine große Fangemeinde hinter sich und genießt Kultstatus. Text — Melanie Feist, Melissa Gößling Fotos — Hersteller
——— 1936 begann der italienische Uhrenhändler Panerai mit der Produktion eigener Uhren. Diese waren allein für die italienische Marine gedacht, mussten wasserdicht sein und sollten ein stark leuchtendes Zifferblatt besitzen. Erst mit dem Kauf der Marke Panerai durch den Richemont-Konzern im Jahr 1997 wurden die Taucheruhren Luminor und Radiomir der Öffentlichkeit zugänglich und erhielten schnell Kultstatus. Die Luminor unterscheidet sich von der Radiomir vor allem durch den charakteristischen Kronen-
schutzbügel. Dieser wurde in den 1940er-Jahren erstmals bei der Marina Militare eingesetzt, drückt die Krone nach dem Aufziehen fest an die Gehäuseflanke und verhindert so das Eindringen von Wasser. Ab 1956 ist der Bügel Standard bei den Luminor-Uhren. Ihren Namen verdanken sie der Leuchtsubstanz, die damals für Zeiger und Zifferblatt verwendet wurde. Gleiches gilt im Übrigen auch für die Radiomir. Das für die Panerai Luminor typische Design wurde 2002 noch markanter: Die Luminor 1950 hatte einen Durchmesser von
47 Millimetern und überragte somit jedes bis dahin erschienene PaneraiModell. Neben der Luminor- und der Luminor-1950-Kollektion gibt es seit 2016 die mit etwa 10,5 Millimetern Höhe flache Luminor Due. Wie die Ur-Modelle konzentrieren sich die aktuellen Uhren meist auf die Anzeige von Stunde und Minuten. Ergänzend treten eine Kleine Sekunde, ein Datum oder eine Chronographenfunktion dazu. Das Basismodell mit dem Handaufzugs-Manufakturkaliber P.5000 kostet in Edelstahl 5 900 Euro. [2154] ———
Sicherheitsstandard: Seit 1956 kennzeichnet der große Kronenschutzbügel alle Luminor-Uhren.
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WISSEN UHRENIKONEN – JAEGER-LECOULTRE REVERSO
Jaeger-LeCoultre Reverso Preisspanne von 4150 Euro bis 65900 Euro Das Wendegehäuse der Reverso entstand aus ganz praktischen Gründen. Heute steht es für eine absolut einzigartige Uhr, die die Marke Jaeger-LeCoultre über die Grenzen der Schweiz in der ganzen Welt bekannt macht. Text — Melissa Gößling, Jens Koch Fotos — Hersteller
——— Entwickelt wurde das Wendegehäuse der Reverso 1931 für die Polo spielenden britischen Offiziere in Indien. Die empfindlichen Kristallgläser ihrer Uhren gingen bei dem Sport oft zu Bruch, also entwickelte der französische Ingenieur René-Alfred Chauvet ein Gehäuse, das es erlaubte, die Vorderseite nach innen zu drehen, ohne die Uhr vom Arm abzunehmen. Überaus erfolgreich ist die Reverso jedoch erst, nachdem sie 1983 wieder ins Programm aufgenommen wurde. Das liegt an ihrem Art-déco-Stil, dem gravierbaren Boden, aber auch an Modellen, die nach dem Wenden ein anderes Zifferblatt sehen lassen. Die moderne Reverso hat viele Gesichter Die aktuelle Kollektion gliedert sich grundsätzlich in die drei Linien One, Classic und Tribute. Aber Jeager-LeCoultre stellt auch immer wieder Sondereditionen mit speziellen Komplikationen vor. Heute heißt die Reverso in der ursprünglichen Größe Reverso One, ist mit Quarz- oder HandaufzugswerUHREN-MAGAZIN
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ken bestückt und wird meist von Damen getragen. Diese Modelle sind 40,1 Millimeter mal 20 Millimeter groß und besitzen eine blanke Rückseite, die verziert werden kann. Ausnahme bilden die Duetto-Versionen. Diese tragen auf der zweiten Seite eine zweite Zeitanzeige mit oder ohne zusätzlicher Mondphase. Die Reverso Classic kommt in gleich drei Größen, überwiegend mit Handaufzugskalibern bestückt. Hier zeigen die Duetto-Versionen auf der Rückseite eine zweite Zeitzone mit wahlweise zusätzlicher Tag-NachtAnzeige. Mit der Reverso Tribute bietet Jaeger-LeCoultre weitere Komplikationen. Während die Rückseite stets die zweite Zeit mit einer TagNacht- oder 24-Stunden-Anzeige trägt, zieren das vordere Zifferblatt ein Vollkalender oder eine Mondphasenanzeige mit Zeigerdatum. Die Reverso-Modelle der Standard-Kollektion gibt es in Edelstahl oder Rotgold, mit Stahl- oder Lederband. Die Preisspanne liegt zwischen 4 150 Euro für die Reverso Classic Small in Edelstahl mit Lederband und 37 900 Euro für eine Reverso One Duetto Moon in Rotgold. Teurer sind Diamantuhren und Sondereditionen. [1304] ——— WISSEN 2018
WISSEN UHRENIKONEN – JUNGHANS MAX BILL
Junghans Max Bill Preisspanne von 625 Euro bis 1745 Euro Mit der Reduktion auf das Wesentliche schuf Max Bill ein Uhrendesign, das absolut zeitlos ist. Die Vorlage zur Armbanduhr gab in den 1950er-Jahren eine Küchenuhr. Heute repräsentiert die Max Bill wie keine zweite Uhr die Kollektion von Junghans. Text — Maria-Bettina Eich, Melissa Gößling Fotos — Hersteller, Unsplash.com
——— Der Architekt und Künstler Max Bill (1908-1994) entwickelte eine Junghans-Küchenuhr, die 1956 herauskam. Sie setzte die gestalterischen Tugenden, die das funktionalistische Design seit dem Bauhaus forderte, exemplarisch um: Ein Gegenstand sollte so gestaltet sein, dass er seine Funktion optimal erfüllte. Bei einer Uhr musste es daher in erster Linie um die perfekte Ablesbarkeit gehen. Also reduzierte Max Bill das Zifferblatt auf die Elemente, die hierfür essenziell sind: Eine Minutenskala, deren Balken gut sichtbar voneinander getrennt sind, wird durch etwas längere Striche für die Stunden, die außerdem durch arabische Ziffern gekennzeichnet sind, geWISSEN 2018
gliedert. Drei gut voneinander zu unterscheidende Zeiger laufen über das Zifferblatt. Die arabischen Ziffern selbst lehnen sich an Typen der modernen Druckgrafik an und geben bei aller Nüchternheit ein unverwechselbares Bild, bei dem besonders die eigenwillige »4« von der kreativen Hand spricht, die hinter diesen Zahlen steht. Dieses Küchenuhren-Zifferblatt war der Ausgangspunkt für alle weiteren Max-Bill-Uhren. Nach einer Wanduhr im Jahr 1959, kamen 1961 die ersten Armbanduhren. Ihre Zifferblätter sind Varianten der Küchenuhr: Ein Modell weist innerhalb der Strich-Minuterie Stundenziffern in der Bill’schen Typografie auf, außerhalb befindet
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sich eine weitere Minutenskala (im Bild rechte Uhr). Die zweite Uhr verzichtet auf Ziffern und zeigt stattdessen eine Strichskala. Leuchtpunkte bei Drei, Sechs und Neun sowie ein Doppelpunkt bei der Zwölf ermöglichen das Ablesen auch nachts. Junghans fertigt die Max-BillUhren heute in vielen Varianten. Mit Handaufzugswerk oder automatisch gesteuert, mit farbigem Zifferblatt oder schlicht weiß. Es stehen diverse Bänder zur Auswahl und es gibt einen Chronographen, bei Junghans Chronoscope genannt. Dem Original am nähesten ist die Handaufzugsversion in 34 Millimeter Stahl, mit oder ohne Ziffern auf einem hellen Zifferblatt für 625 Euro. [2156] ——— UHREN-MAGAZIN
WISSEN TAUCHERUHREN
Unter
Wasser Die Taucheruhr entstand als lebensnotwendiges Hilfsmittel für Profis. Ihr Terminus ist genau beschrieben und durch weltweit geltende Normen definiert. Heutzutage übernehmen zwar meist moderne Computer die überlebenswichtige Aufgabe, die mechanische Taucheruhr gilt aber durchaus als zuverlässiges Backup-Instrument. Darüber hinaus versprüht sie einen Hauch von Nostalgie und Abenteuer und gibt sich über Wasser als sportlich-modisches Accessoire.
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WISSEN TAUCHERUHREN
ÜBERBLICK Die Taucheruhr Welche Kriterien sie erfüllen muss.
Fotocredit: IWC/Michael Müller
Überblick Sechs Taucheruhren unter 1500 Euro.
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WISSEN TAUCHERUHREN – WAS SIE KÖNNEN MÜSSEN
WAS IST EINE TAUCHERUHR? Die Uhr ist für zeitlich begrenztes Tauchen vorgesehen. Sie trägt die Bezeichnung Taucheruhr in Verbindung mit der Angabe einer Tauchtiefe in Bar und in Meter. Empfohlen werden Werte ab 20 bar/200 Meter, wobei die Angaben nur in Zehner- beziehungsweise Hunderter-Schritten erfolgen dürfen. Die erhöhte Druckbeständigkeit hat Auswirkungen auf Konstruktion und Festigkeit des Gehäuses, das heißt, eine Taucheruhr ist von vornherein eine besonders robuste Konstruktion. • Eine Taucheruhr muss in der auf ihr angegebenen Tauchtiefe zwei Stunden und anschließend in drei Meter tiefem Wasser weitere drei Stunden aushalten. Diese Anforderung simulieren folgende Tests nach der DIN 8306, welche eine Taucheruhr zu überstehen hat, ohne dabei Schaden zu nehmen: Funktionssicherheit bei Wasserüberdruck: Die Uhr muss eine Stunde lang dem vom Hersteller angegebenen Nenndruck, zum Beispiel 20 bar, standhalten und dabei ordnungsgemäß laufen. Dichtheit bei Wasserüberdruck: Die Uhr wird eine weitere Stunde lang im Wasser der 1,25-fachen Belastung des vom Hersteller angegebenen Nenndruckes und nach einem raschen Druckwechsel eine weitere Stunde 0,3 bar ausgesetzt. Das Gehäuse muss dabei dicht bleiben. • Eine Taucheruhr verfügt über eine Einrichtung zur Vorwahl einer Tauchzeitspanne mit genauer Minuten- und davon abgesetzter Fünf-Minuten-Markierung. Die Markierungen müssen mit denen auf dem Zifferblatt übereinstimmen. Die Einrichtung muss gegen unbeabsichtigtes Verstellen gesichert sein. • Ablesbarkeit: Folgende Anzeigen müssen aus etwa 25 Zentimetern Entfernung auf einen Blick sowohl bei grellem Licht als auch bei Dunkelheit eindeutig ablesbar sein: Die angezeigte Zeit, die vorgewählte Tauchzeitspanne und die Funktionskontrolle der Uhr, zum Beispiel durch Wahrnehmung der Bewegung des Sekundenzeigers. • Salzwasserbeständigkeit: Die Uhr muss 24 Stunden in dreiprozentiger Natriumchlorid-Lösung bei einer Temperatur von etwa 23 Grad Celsius unbeschadet überstehen. • Die Befestigungselemente müssen variabel und sicher sein. Band oder Schließe benötigen Verlängerungsteile, die Schließe – wenn möglich – einen Sicherheitsbügel.
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WISSEN TAUCHERUHREN – WAS SIE KÖNNEN MÜSSEN
ARMBAND MIT VERLÄNGERUNGSMÖGLICHKEIT EINSEITIG DREHBARE LÜNETTE MIT DURCHGEHENDER MINUTENSKALIERUNG
SALZWASSERBESTÄNDIGES GEHÄUSE
EMPFOHLENE WASSERDICHTHEIT AB 200 METER
KLAR ABLESBARES ZIFFERBLATT BEI TAG UND NACHT
Abtauchen Eine Uhr darf nur als Taucheruhr betitelt werden, wenn sie die Kriterien der DIN 8306 erfüllt. Diese gibt Auskunft über die geprüfte Wasserdichtheit, Ablesbarkeit und die Funktionen einer Uhr. Wir erklären, welche Belastungen eine Taucheruhr aushalten muss. [2198]
Text — Martina Richter Foto — Marcus Krüger, Hamburg
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WISSEN TAUCHERUHREN – GÜNSTIGE EINSTEIGERMODELLE
Taucheruhren unter 1500 Euro Taucheruhren mit einer Druckfestigkeit von mindestens 20 Bar geben den Einstieg in den Tauchsport – erst recht, wenn sie nicht mehr als 1500 Euro kosten. Mit den folgenden sechs Modellen macht man unter wie über Wasser eine gute Figur. Text — Melissa Gößling Fotos — IWC, Michael Müller/Hersteller/Pixabay.com
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WISSEN TAUCHERUHREN – GÜNSTIGE EINSTEIGERMODELLE
Alpina
Certina
Seastrong Diver 300 Automatic – 1295 Euro
DS Action Chronograph – 1150 Euro
——— Alpina engagiert sich vor allem im Bergsport und bietet Uhren an, die Extremsituationen stand halten können. Mit der Seastrong-Kollektion führt Alpina aber auch Zeitmesser für Einsätze unter Wasser. Die Taucheruhrenlinie bietet Modelle mit Chronographenfunktion oder schlichte Dreizeigeruhren mit Datum. Die Seastrong Diver Heritage-Uhren greifen das Design von Taucheruhren aus den 1960er-Jahren auf. Den Einstieg in die Taucheruhrenkollektion macht aber die Seastrong Diver 300 Automatic, die sich betont sportlich-reduziert gibt. Das 44 Millimeter großem Edelstahlgehäuse bleibt bis zu 30 Bar dicht und trägt eine einseitig drehbare Lünette in Rot, Blau oder Schwarz. Letztere Version gibt es auch mit beigebrauner statt weißer Leuchtmasse für Freunde des Retro-Designs. Um die Orientierung auf dem Zifferblatt auch unter Wasser zu gewährleisten, markiert ein großes Dreieck sowohl auf dem Zifferblatt als auch auf der Lünette die Zwölf. Die ersten 15 Minuten sind auf der Lünette durchskaliert, danach erfolgt die Markierung in Fünfer-Schritten. Für die korrekte Zeitanzeige sorgt im Innern des Gehäuses das Automatikkaliber SW 200 der Sellita. Die Seastrong Diver 300 Automatic kommt an einem Stahlband, gummiertes Leder oder Kautschuk stehen auch zur Wahl. ———
——— Certina gehört zur Swatch Group und ist vor allem für seine Sportuhren bekannt. Jüngst rüstete Certina seine Taucheruhrenlinie DS Action Diver auf: Mit einer erhöhten Wasserdichtheit von bis zu 300 Metern – bislang waren es 200 Meter – werden die Taucheruhren zu echten Extremsportlern. Sie erfüllen die Anforderungen der ISO-Norm 6425, die neben der Wasserdichtheit auch Bestimmungen zur Ablesbarkeit, zur Stoßfestigkeit und vielem mehr aufstellt. Das Highlight der Kollektion ist der DS Action Chronograph, der Designelemente des bekannten DS-3 aus den 1970er-Jahren aufgreift. Der moderne Stopper arbeitet mit dem Automatikkaliber C01.211 und bietet neben der Stoppfunktion auch ein Datum. Das Edelstahlgehäuse misst 45,7 Millimeter im Durchmesser; es erhält seine hohe Wasserdichtheit unter anderem von den verschraubten Elementen wie Drücker, Krone und Gehäuseboden. Das Zifferblatt kommt wahlweise in Blau oder Schwarz mit roten beziehungsweise grünen Akzenten. Getragen wird der Taucher-Chronograph an einem Kautschuk- oder Edelstahlband mit Taucherverlängerung und Faltschließe. ———
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WISSEN TAUCHERUHREN – GÜNSTIGE EINSTEIGERMODELLE
Davosa Apnea Diver Automatic – ab 998 Euro
Citizen Promaster Automatic Diver – 229 Euro ——— Citizen ist neben Casio und Seiko einer der drei großen Uhrenhersteller aus Japan. Bei einer geschätzten Produktion von 200 Millionen Uhren pro Jahr kann Citizen seine Uhren verhältnismäßig günstig anbieten. Wer nun aber an billige Massenware denkt, liegt falsch. Die Taucheruhren des japanischen Uhrenkonzerns sind bei Hobby- wie Profitauchern aufgrund ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses sehr beliebt. Bis heute erzählt man sich immer wieder gerne eine Anekdote über die Robustheit von Citizen-Taucheruhren: 1983 wurde in Long Reef Beach, Australien, eine Taucheruhr mit Automatikwerk aus dem Jahr 1977 gefunden. Die Uhr lag schon sehr lange im Wasser, denn sie war mit einer dicken Schicht von Entenmuscheln überzogen, aber sie lief noch. Die aktuellen Automatikwerke der Citizen-Uhren stammen von Miyota, dem konzerneigenen Werkehersteller. In der Promaster Automatic Diver arbeitet das Werk 8203, das neben der Zeit auch Datum und Wochentag anzeigt. Das Kaliber wird von einem 42 Millimeter großen Edelstahlgehäuse geschützt, das bis 20 Bar druckfest bleibt. ——— UHREN-MAGAZIN
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——— Die neueste Taucheruhr aus dem Hause Davosa wurde speziell für das Apnoe-Tauchen entwickelt, eignet sich aber ebenso für jeden anderen Taucher und sportlichen Uhrenträger. Beim ApnoeTauchen, auch Freitauchen genannt, holt der Sportler vor dem Abtauchen Luft und benutzt diesen einen Atemzug für seinen kompletten Tauchgang. Bis auf eine Uhr zur Kontrolle der Tauchzeit führt der Apnoe-Taucher keine Gerätschaften mit sich. Die Apnea Diver Automatic wäre für diesen Einsatz ein guter Begleiter, denn sie gibt am Zifferblattrand den Farbcode des Atemtrainings für Freitaucher wieder: In den blau markierten fünf Sekunden holt der Taucher Luft, die dann 15 Sekunden gehalten (weißer Bereich) und über die nachfolgenden zehn Sekunden (roter Bereich) ausgeatmet wird. Für das präzise Ablesen dieser wertvollen Sekunden trägt der Sekundenzeiger eine rote Spitze. Der Antrieb kommt von einem automatischen Sellita-Kaliber SW200. Es wird von einem bis 20 Bar druckfesten Edelstahlgehäuse geschützt, das wahlweise schwarz beschichtet erscheint. Das Gehäuse besitzt einen Durchmesser von 46 Millimetern und kommt an einem Kautschukband. ———
WISSEN 2018
WISSEN TAUCHERUHREN – GÜNSTIGE EINSTEIGERMODELLE
Seiko Marcello C Nettuno 3 – 838 Euro ——— Seit über 20 Jahren bietet Marcell Kainz mit seiner Marke Marcello C Taucheruhren und Chronographen an. Fast von Anfang an ist auch die Nettuno Bestandteil der Kollektion. Sie nimmt den Platz der klassisch-eleganten Taucheruhr ein. Aktuell bietet Marcello C die Nettuno 3 in den vier Zifferblattvarianten Silber, Schwarz, Blau und Grün an. Alle Versionen können mit einer schwarzen Keramiklünette ausgestattet werden, die blaue und grüne Ausführung gibt es auch mit einer farblich dem Zifferblatt angepassten Alu-Drehlünette. Alle Modelle besitzen ein 40 Millimeter großes Edelstahlgehäuse mit Edelstahlband, das die für Taucher so wichtige Verlängerungsmöglichkeit bietet. So kann die Uhr nämlich auch über dem Taucheranzug getragen werden. Im Innern arbeitet ein zuverlässiges ETA-Automatikwerk 2824, das neben der Zeit auch ein Datum bei drei Uhr anzeigt. Dieses wird zur besseren Lesbarkeit mit einer Lupe auf dem Saphirglas optisch vergrößert. Mit einer Wasserdichtheit von bis zu 30 Bar und dank Leuchtmittel-beschichteter Zeiger und Indizes ist die Nettuno 3 ein verlässlicher Tauchbegleiter. —— WISSEN 2018
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——— Zehn Jahre nachdem Seiko die erste japanische Taucheruhr auf den Markt brachte, stellte die Manufaktur 1975 die Professional Diver’s 600M vor. Diese Taucheruhr bot mit mehr als 20 Weltpremieren Innovationen, die noch heute von Bedeutung sind. So war sie die erste Taucheruhr weltweit in Titan und mit Kautschukband mit Ziehharmonika-Effekt. Heute gehört das Band bei vielen Herstellern zur Standardausrüstung. Andere Kriterien, die Seiko für seine Taucheruhren definierte, flossen sogar in die Standards der internationalen Taucheruhrennorm ISO 6425. Seiko ging 2016 eine Partnerschaft mit der Tauchausbildungsorganisation PADI ein. Daraus enstand unter anderem die Prospex Diver’s Automatik PADI mit einem bis 20 Bar wasserdichten Der Test zur TauEdelstahl-Keramikgecheruhr im UHRENhäuse, einseitig drehbaMAGAZIN 5/17: rer Lünette und automatischem Manufakturkaliber 4R36. Mit 52 Millimeter im Durchmesser ist die Prospex mehr Profigerät als Allhttp://bit.ly/2jIe0l4 tagstaucher. ———
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Prospex Diver’s Automatik PADI – 640 Euro
WISSEN FLIEGERUHREN
Bereit zum
Abheben Fliegeruhren entstanden als wichtige Navigationsinstrumente für Piloten und ihre Helfer. Heute übernehmen zumeist elektronische Geräte diese Funktion im Cockpit. Die Fliegeruhr findet aber noch immer gern ans Handgelenk. Denn Design und Funktionalität überzeugen nicht nur beim Abheben, sondern auch am Boden.
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WISSEN
Fotocredit: IWC
FLIEGERUHREN
ÜBERBLICK Fliegeruhren damals Das historische Design der militärischen Uhren. Sammlung 7 moderne Fliegeruhren, die Sie kennen sollten.
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WISSEN FLIEGERUHREN – DAS HISTORISCHE DESIGN
Flugstunde Unter dem Begriff »Fliegeruhr« werden heute alle möglichen Zeitmesser zusammengefasst. Klare Designcodes besaßen in der Vergangenheit vor allem die militärischen Modelle der 1940er-Jahre. Wer eine entsprechende Retrouhr sucht, sollte die historischen Vorgaben dieses Genres kennen. Text — Alexander Krupp Fotos — Hersteller
Zifferblatt
Gehäuse
——— Die Fliegeruhr von A. Lange & Söhne aus dem Jahr 1944 zeigt, wie das Zifferblatt einer klassischen Fliegeruhr, wie sie beispielsweise die Piloten im Zweiten Weltkrieg nutzten, ausgesehen hat. Dank einer mattschwarzen, meist gekörnten Oberfläche entstanden auf dem Blatt keine Reflektionen. Noch wichtiger für die Ablesbarkeit war jedoch die reduzierte, klar gegliederte Zeitanzeige mit gut erkennund unterscheidbaren Stunden- und Minutenindizes. Der Nullindex in Dreiecksform beruhte auf militärischen Vorgaben und sollte sich bestmöglichst von den Stundenziffern unterscheiden. Es gab das Dreieck sowohl allein als auch in Kombination mit zwei links und rechts platzierten Punkten. Sämtliche Indizes waren genauso großzügig mit Leuchtmasse belegt wie die – meist rautenförmigen – Zeiger, die sich in Breite und Länge deutlich voneinander unterschieden. Zu guter Letzt trugen militärische Fliegeruhren kein Logo, da dieses aus funktionaler Sicht nutzlose Element die Ablesbarkeit eingeschränkt hätte. ———
——— Das Gehäuse der Beobachtungsuhr von Wempe aus den 1940er-Jahren besaß eine satinierte Oberfläche, da wie beim Zifferblatt auch am Gehäuse von Fliegeruhren nichts spiegeln oder reflektieren durfte. Die Krone war groß, geriffelt und stand entweder vom Gehäuse ab oder besaß eine besondere Form: Konisch zum Gehäuse hin zulaufende Bedienelemente waren ebenso häufig wie die annähernd runde Zwiebelkrone. Auch die Gehäusegröße bestimmte das Design. Während bei eleganten Armbanduhren Maße um die 34 Millimeter gang und gäbe waren, überschritten Fliegeruhren oftmals die 40-MillimeterMarke. Die Modelle, die Wempe, A. Lange & Söhne und andere Unternehmen für die Deutsche Wehrmacht produzierten, maßen sogar 55 Millimeter. Der große Gehäusedurchmesser verbesserte nicht nur die Ablesbarkeit, sondern erleichterte zudem den Gebrauch, schließlich wurden die Uhren über der Fliegerkombi getragen und manchmal, sagt man, sogar um den Oberschenkel geschnallt. ———
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WISSEN FLIEGERUHREN – DAS HISTORISCHE DESIGN
Armband ——— Stowa greift an seinem aktuell erhältlichen Modell Flieger Klassik Chrono (1 870 Euro) das Design früherer Armbänder auf. Die – oftmals überlangen – Bänder klassischer Fliegeruhren bestanden meist aus braunem, seltener aus schwarzem Rindsleder. Um die Uhr möglichst sicher am Arm zu halten, waren die Anschlüsse an den Bandstegen nicht nur vernäht, sondern zusätzlich mit einer oder zwei Metallnieten fixiert. Geschlossen wurde das Armband fast immer mithilfe einer schlichten Dornschließe. Als besonders sichere Alternative gab es Armbänder, bei denen das schließenlose Ende aus zwei Lagen bestand, die am Ende von einer Niete zusammengehalten wurden. Die Dornschließe war zwischen den Bandlagen eingefädelt, so dass die Uhr niemals zu Boden fallen konnte, selbst wenn sich die Schließe gegen alle Wahrscheinlichkeiten einmal ungewollt öffnete. Bei diesen aufwändig gestalteten Armbändern ergänzte oft eine Metallöse die herkömmlichen Bandschlaufen aus Leder. ———
——— Die genannten Merkmale waren und sind nicht nur im Cockpit, sondern auch im Alltag von großem Nutzen. Wer heute einen Zeitmesser im klassischen Fliegeruhrendesign wie die Replika 45 von Laco (1498 Euro) kauft, profitiert von einer guten Ablesbarkeit und hohem Bedienkomfort – ganz zu schweigen von dem Bewusstsein, eine gelungene Retrouhr erworben zu haben. Tatsächlich finden sich alle genannten Eigenschaften in heutigen Fliegeruhren wieder, bis hin zu den extrem großen Gehäusen, die beispielsweise Laco noch immer anbietet. Diese sind allerdings ziemlich selten geworden, schließlich werden die Uhren heute auf herkömmliche Weise am Handgelenk und nicht mehr über der Fliegerjacke getragen. Die übrigen Designcodes werden umgesetzt, sofern sie ins Gestaltungskonzept der neuen Uhr passen, und ignoriert, sobald die Hersteller etwas anderes erreichen wollen. Hier kann schon mal eine Lünette poliert sein oder ein Armband aus Alligatorleder bestehen. Die Marken agieren nach dem Motto »Erlaubt ist, was gefällt.« Den meisten Retrofans dürfte jedoch Authentizität am besten gefallen. ——— WISSEN 2018
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Fliegeruhren heute
WISSEN FLIEGERUHREN – AKTUELLE MODELLE
Startfreigabe Fliegeruhren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Mal mit zusätzlichen Funktionen wie einem Chronographen, mal als einfache Dreizeigeruhr. Dem aktuellen Modegeschmack entsprechend landen die Modelle aber längst nicht mehr nur in schlichtem Schwarz-Weiß an unseren Handgelenken. Text — Melissa Gößling Fotos — Hersteller, Pixabay.com
Edler Klassiker IWC Pilot’s Watch Mark XVIII Edition »Antoine de Saint-Exupéry« – 4490 Euro ——— 1936 kam die erste für Piloten entwickelte Fliegeruhr der IWC auf den Markt. Die »Spezialuhr für Flieger« bot ein kontrastreiches Zifferblatt, ein robustes Gehäuse und eine Drehlünette mit Markierungspfeil. Das war der Start für eine neue Kollektion der Schaffhauser Marke. Legendär ist die Mark 11, die ab 1948 für das britische und amerikanische Militär gebaut wurde. Dieser Zeitmesser soll der Prototyp aller folgenden Fliegeruhren gewesen sein und hat die (optischen) Kriterien dieses Uhrentypus festgelegt. Das heute bekannte Zifferblatt mit dem Dreieck bei der Zwölf wurde etwa 1952 eingeführt. 2016 stellte die IWC die Mark XVIII vor, die dem UrModell stark ähnelt. Anders als die Mark 11 verfügt diese Version über ein Datum. Der Durchmesser des Edelstahlgehäuses ist mit 40 Millimetern der aktuellen Mode angepasst. Darin arbeitet das Automatikkaliber ETA 2892. Die Mark XVIII findet sich auch in der Edition »Antoine de SaintExupéry« mit braunem Zifferblatt. ——— UHREN-MAGAZIN
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WISSEN FLIEGERUHREN – AKTUELLE MODELLE
Kult-Flieger Breitling Navitimer Rattrapante – 10390 Euro Der Test zum Breitling Navitimer Rattrapante:
——— 1884 gegründet, machte sich Breitling schnell einen Namen mit technisch präzisen Uhren. 1952 von der »Aircraft Owners and Pilots Association« (AOPA) initiiert, entwickelte Breitling den Chronographen Navitimer mit Drehlünette und logarithmischer Rechenscheibe, die von Piloten als Navigationsinstrument genutzt werden kann. Das Design dieser Fliegeruhr ist einmalig: Das dunkle Zifferblatt mit dem hell abgesetzten Höhenring und den hellen Hilfszifferblättern entlarvt jeden Stopper schon von Weitem als die Ikone von Breitling. Die reguläre Größe des Edelstahlmodells beträgt 43 Millimeter. Als Navitimer Rattrapante, also Chronograph mit Schleppzeiger-Funktion, ist die Uhr 45 Millimeter groß und arbeitet mit dem automatischen Manufakturkaliber B03. Neben den Chronographen bietet Breitling den Navitimer auch mit zweiter Zeitzone, Weltzeitfunktion oder Ewigem Kalender an. ———
http://bit.ly/2xxAebe
Bronze-Flug Zenith Pilot Extra Special Chronograph – 7500 Euro ——— In einem Dokument von 1912 vermerkte der französische Pilot Louis Blériot seine Zufriedenheit über die Zenith Special, die er bei seiner Überquerung des Ärmelkanals am 25. Juli 1909 getragen haben soll. Diese Uhr hatte bereits viele Merkmale der späteren Militär-Fliegeruhren: ein schwarz-weißes Zifferblatt, eine griffige, weit abstehende Krone, ein Lederband und für damalige Verhältnisse ein großes 40-MillimeterGehäuse mit Drehlünette und Markierungspfeil. Rund 40 Jahre später kam die Zenith Pilot auf den Markt, die zwar nicht wie eine Fliegeruhr aussah, aber mit ihrer Stoßsicherheit und einem Magnetfeldschutz für Piloten geeignet war. Auf dieser Historie gründet sich die Kollektionslinie Pilot, zu der auch der Pilot Extra Special Chronograph mit einem 45 Millimeter großen Bronzegehäuse zählt. Das eingesetzte Automatik-Manufakturkaliber El Primero 4069 bietet eine Stoppfunktion mit 30-MinutenZähler bei drei Uhr. ——— WISSEN 2018
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Alltagstauglich Sinn Spezialuhren 104 St Sa I W – 1090 Euro ——— Firmengründer Helmut Sinn war selbst Pilot und so ist es nur konsequent, dass die Frankfurter Marke Sinn Spezialuhren vor allem instrumentelle Zeitmesser für Flieger und Taucher anbietet. Das Modell 104 gehört zu den klassischen Fliegeruhren von Sinn. Das Design erscheint trotz klarer Formgebung weniger technisch als die berühmten Einsatzzeitmesser, und ist so für den Büroalltag akzeptabel. Als 104 St Sa I W erhält die Dreizeigeruhr ein glänzend weißes Zifferblatt, büßt aber nichts in der Ablesbarkeit von Zeit, Datum und Wochentag ein. Diese Funktionen werden vom Automatikkaliber SW 220-1 realisiert. Ein 41 Millimeter großes Edelstahlgehäuse schützt es vor Schäden. Obwohl die Uhr nicht für harte Einsätze konzipiert ist, stattet Sinn die 104 mit hauseigener Technologie aus: Druckfest bis 20 Bar, unterdrucksicher und mit einem unverlierbaren Fliegerdrehring ausgestattet, erschüttert diese Uhr so schnell nichts. ———
Feierabend ——— Auch Flieger schätzen die Feierabendstimmung: Laco widmet der Zeit zwischen Sonnenuntergang und Dunkelheit die Fliegeruhr Blaue Stunde. An die intensive Farbe des Himmels zu dieser Tageszeit soll ihr Zifferblatt mit seiner blauen Farbe und dem Sonnenschliff erinnern. Leuchtmasse auf den Indizes und gebläuten Zeigern sorgt dafür, dass die Uhr auch in der Dämmerung und bei Nacht ablesbar ist. Zwei mal zwei Varianten der 42 Millimeter großen Edelstahluhr mit grauem Nylonband sind erhältlich. Mit Automatikwerk auf Basis des ETA 2824-2 oder mit Handaufzugswerk auf Basis des ETA 2801-2 ausgestattet, stehen zwei Gestaltungen zur Wahl: das Baumuster A mit Zwölf-Stunden-Skalierung und das Baumuster B, das die Stunden mit einer großen Minuterie umgibt. [2219] ———
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PROMOTION
Laco Fliegeruhr Blaue Stunde – 850 Euro
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Weltumsegler Oris Big Crown ProPilot Worldtimer – 3400 Euro ——— Oris wurde 1904 in Hölstein im Kanton Baselland gegründet und bietet technisch hochwertige, schöne Zeitmesser für preisbewusste Käufer. Vor allem die Taucheruhrenlinie Aquis und das große Angebot an Fliegeruhren machen die Schweizer Marke beliebt. Der Worldtimer, so nennt Oris seine Uhr mit zweiter Zeitzone, gehört bereits seit 1997 zur Kollektion und erscheint neuerdings auch im Fliegeruhren-Dress. Das heißt, die Edelstahluhr besitzt ein kontrastreiches Zifferblatt, nachleuchtende Zeiger und Ziffer, eine griffige Krone sowie stattliche 44,7 Millimeter Durchmesser. Besonders raffiniert: Der Stundenzeiger wird über die geriffelte Drehlünette vor- oder zurückgestellt. Dazu gesellen sich eine weitere Zeitanzeige in Form einer ZwölfStunden-Indikation mit integrierter Tag-Nacht-Anzeige, ein Datum und eine Kleine Sekunde. Das Automatikkaliber ETA 2836 mit hauseigenem Worldtimer-Modul zeichnet dafür verantwortlich. ———
Traditionsflieger
Hier der Test zum M2 Pioneer Chronographen zum Herunterladen:
http://bit.ly/2yWZZTq
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——— Die deutsche Uhrenmarke Tutima entstand 1927 aus zwei Firmen – der Uhrenfabrik Glashütte AG (UFAG) und der Uhren-Rohwerke-Fabrik Glashütte AG (UROFA). Die besten Modelle aus diesen Schmieden erhielten das Prädikat »Tutima«, abgleitet vom lateinischen Wort »tutus« für »sicher«. Dazu zählten auch die legendären Fliegerchronographen der 1940er-Jahre. 1984 entwickelte Tutima den offiziellen Fliegerchronographen der Bundeswehr, der bis heute offizielle Dienstuhr der deutschen Bundeswehr wie der NATO ist. Daraus entwickelte sich für den zivilen Bereich die M2. Als M2 Pioneer Chronograph in 46,5 Millimeter Titan besitzt die Fliegeruhr eine Drehlünette. Ihr Erkennungszeichen ist der zentrale Stoppminutenzeiger, realisiert vom automatischen Tutima-Werk 521 auf Basis des ETA/Valjoux 7750. ———
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Tutima M2 Pioneer Chronograph – 4800 Euro
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JOURNAL RETRO-UHREN
Die guten alten Zeiten Je turbulenter die Gegenwart, desto mehr wünscht man sich die guten alten Zeiten zurück. Dieser Retro-Trend zeigt sich auch in der Uhrenwelt. Immer mehr Marken greifen alte Designs auf und lassen sie in neuen Modellen wieder aufleben.
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JOURNAL RETRO-UHREN
ÜBERBLICK 5 Fragen Worin sich Retro- von Vintage-Uhren unterscheiden und aus welchen Jahrzehnten sie kommen. Sammlung 7 Retro-Uhren in unterschiedlicher Ausführung und für jeden Geschmack.
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WISSEN RETRO-UHREN – MERKMALE
Alles Retro, oder was? Retro-Uhren erfreuen sich großer Beliebtheit. Was ihren Erfolg ausmacht, welchem Design diese Uhren nachempfunden sind und wann eine Uhr wirklich retro ist, erklären wir anhand von fünf Fragen. Text — Melissa Gößling Fotos — Hersteller
5gen
Fra
1 Was ist Retro und was ist Vintage? Retro-Uhren greifen Formen und Farben von alten Designs wieder auf. Es handelt sich dabei aber immer um neue Produkte. Bei Vintage-Modellen dagegen geht es um gut erhaltene Originale aus vergangenen Jahrzehnten. Vintage-Uhren sind also tatsächlich alt, während RetroUhren neu sind, aber im alten Outfit erscheinen.
2 Warum liegen Retro-Uhren im Trend? Richtig populär wurde der Retro-Trend mit der Mode. Wer etwas auf sich hält, der trägt alte Kleidung großer Marken wieder auf. Vintage nennt man das, oder einfach nur Second hand. Dieser Trend ging schließlich auch auf Uhren über, alte Originale sind so begehrt wie nie und erzielen – gut erhalten – Höchstpreise bei Auktionen und im Gebrauchtmarkt. Aber nicht jeder benutzt gerne etwas, was andere schon am Körper trugen. Da kommen dann Retro-Uhren ins Spiel. Mit neuen Uhren, die alte Designs aufgreifen, kann man in vergangen Zeiten schwelgen, ohne sich über aufwändige und teure Revisionen oder Fehler am Zifferblatt und Gehäuse zu ärgern. Material-Mix: Bronze und Edelstahl für die 1858 Automatic von Montblanc. 3 490 Euro.
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Fliegeruhr: Die Oris Big Crown D.26 286 HB-RAG ist von einem Flugzeug inspiriert. 1 850 Euro.
3 Auf welche Zeit bezieht sich Retro? Grundsätzlich kann man natürlich Designelemente aus jedem Jahrzehnt nehmen – erlaubt ist, was gefällt. Bei Fliegeruhren greifen die Hersteller meist auf das Design der Beobachtungsuhren aus den dreißiger und vierziger Jahren zurück, als Piloten nach gut ablesbaren und robusten Uhren verlangten. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurde die Taucheruhr maßgeblich entwickelt. Daher greifen Uhrenmarken gerne auf diese Zeit zurück, wenn neue Taucheruhren im Retro-Stil gestalten werden sollen.
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WISSEN RETRO-UHREN – MERKMALE
Elvis lebt: 1961 trug der King of Pop eine Urversion Hamilton Ventura Skeleton. 1 495 Euro.
4 Wie alt darf das Design sein? Generell kann man sagen, dass das Design sozusagen ein Oldtimer sein sollte, das heißt, vor über 30 Jahren zum ersten Mal in Erscheinung trat. Jüngere Stilelemente sind noch zu dicht an der Gegenwart, als dass sich das für Retro typische Gefühl von den »guten alten Zeiten« schon einstellen kann. Andererseits bezieht sich der Retro-Stil selten auf Designs, die vor mehr als hundert Jahren entstanden sind. Vielleicht sind diese alten Formensprachen nur schwer zu modernisieren oder weichen dann doch zu sehr vom modernen Geschmack ab.
Taucheruhr: Das Design der Tudor Heritage Black Bay S&G erinnert an die siebziger Jahre. 3 530 Euro.
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Altes Design: Die geriffelte Lünette stammt von einer Oris Big Crown aus dem Jahr 1938.
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Hat eine Retro-Uhr immer ein historisches Vorbild? War ein Modell in der Vergangenheit besonders beliebt und erfolgreich, so kann es sich für eine Uhrenmarke lohnen, es als Neuauflage leicht modernisiert zurück auf den Markt zu bringen. Es reicht mitunter aber schon aus, bestimmte Farben und Formen für ein neues Modell zu verwenden, um ihm den gewünschten Retro-Stil zu verleihen. So wirken tonneauförmige Uhrengehäuse häufig wie aus einer anderen Zeit – diese Form entstand um die Jahrhundertwende, als man Alternativen zur runden Uhr entwickelte. Bei Farben hat das Beige in all seinen Schattierungen die stärkste Retro-Wirkung: So eingefärbt wirken Zifferblätter, Zeiger und Indizes als wären sie von der Sonne schon leicht vergilbt.
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WISSEN RETRO-UHREN – AKTUELLE MODELLE
Jung geblieben Wir sind von immer mehr Elektronik umgeben. Das Licht am Auto geht vollautomatisch an und aus und die Kamera fokussiert und zoomt von ganz allein. Mechanische Armbanduhren im Retro-Stil erinnern uns an die guten, alten Zeiten – in der vieles so viel einfacher war. Text — Melissa Gößling Fotos — Hersteller/Pixabay.com
RETRO-RENNER Chopard Mille Miglia Classic Chronograph – 4 830 Euro Das Kautschukband mit Reifenprofil ist nicht das einzige, was bei dem Mille Miglia Classic Chronographen an historische Rennwagen erinnert. Die Totalisatoren auf dem Zifferblatt ähneln Anzeigen auf einem Armaturenbrett und das pfeilförmige rote Mille-Miglia-Logo verweist auf das legendäre Rennen, das Chopard als Partner begleitet. Beschleunigt wird der Retrorenner vom Automatikwerk ETA 2894, es sitzt geschützt in einem 42 Millimeter großen Edelstahlgehäuse.
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FORMEL-1-FLITZER TAG Heuer Autavia Calibre 02 – 4 600 Euro Ursprünglich war die Autavia eine Cockpit-Stoppuhr für Automobile und Flugzeuge. Ihr Name setzt sich aus den Begriffen »Automobile« und »Aviation« zusammen. 1962 hatte sie ihren Auftritt dann als Armbanduhr mit diversen Zifferblattvarianten und wurde von vielen Rennsport-Legenden getragen. Die sogenannte »Jochen Rindt«-Referenz 2446 von 1966 diente als Vorlage für die Neuauflage. Während das Zifferblatt mit beigefarbener Leuchtmasse dem Retro-Trend absolut gerecht wird, ist das Innere der 42 Millimeter großen Stahluhr ganz neu: Denn hier setzt TAG Heuer sein neues automatisches Manufakturkaliber Heuer 02 ein.
COOLER CHAUFFEUR Junghans Meister Driver Chronoscope – 1 990 Euro Die Uhren aus der Meister-Kollektion von Junghans wirken per se schon immer etwas retro. Mit dem neuen Meister Driver Chronoscope verstärkt die Schramberger Marke diesen Effekt, da sie sich Inspiration von Oldtimern holt. Das farblich abgestufte Zifferblatt erinnert an eine Tacho-Anzeige klassischer Maybach-Wagen. Auch die Farbgebung ist von diesen Oldtimern inspiriert. Mit dem automatischen Basiskaliber ETA 2892 und einem Modulaufbau der Dubois Dépraz wird die StoppseDer Junghans Meister Driver kunde aus der ZifChronoscope im Kurztest: ferblattmitte und die Stoppminute http://bit.ly/2yY7Lxj bei neun Uhr gemessen. Es befindet sich in einem 40,8 Millimeter großen Edelstahlgehäuse.
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WISSEN RETRO-UHREN – AKTUELLE MODELLE
ELEGANT VERSCHIFFT Longines Flagship Heritage 60th Anniversary – 6900 Euro Beim neuesten Retromodell setzt Longines auf das prägnante Design der sechziger Jahre. Die Flagship Heritage 60th Anniversary 1957-2017 erhält ein zweifarbiges Zifferblatt, so dass es leicht gewölbt erscheint. Das Roségold-Gehäuse ist mit 38,5 Millimetern im Durchmesser für die heutige Zeit auch ein wenig kleiner als üblich. Darin arbeitet das Automatikwerk ETA 2895, das die Zeit über drei Zeiger darstellt. Passend zum Gehäuse erscheinen diese zusammen mit den Indizes und Ziffern ebenfalls goldfarben.
JAHRZEHNTE-MIX Patek Philippe Ewiger Kalender Referenz 5320G – 74478 Euro Beim Design des Ewigen Kalenders orientiert sich Patek Philippe an einem Chronographen aus den fünfziger Jahren. Die Anordnung der Anzeigen für den Kalender stammt aber aus den 1940er-Jahren. Neu ist die Tag-Nacht-Anzeige. Verantwortlich für die Funktionen zeichnet das automatische Manufakturkaliber 324 S Q. Für den erwünschten Retro-Charme sorgt ein dezenter Beigeton beim Zifferblatt. Die Form des 40-MillimeterWeißgoldgehäuses mit den dreistufigen Bandanstößen ist wiederum inspiriert von einem Modell aus den Fünfzigern.
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WISSEN RETRO-UHREN – AKTUELLE MODELLE
BEWUSST VERKLEINERT Tissot Heritage 1948 – 1380 Euro Bei diesem Chronographen ist der Name Programm. Das Design stammt nämlich von einer Tissot-Uhr von 1948. Schon die Größe des Edelstahlgehäuses von 39,5 Millimetern verweist auf vergangene Jahrzehnte, denn früher bevorzugte man kleinere Uhren. Aber auch die Gehäuseform und das Zifferblatt weisen alte Stilelemente auf. Die Position des Datumsfensters zwischen vier und fünf Uhr lässt dagegen erkennen, dass ein modernes Chronographenwerk auf Basis des ETA 2894 im Innern tickt.
FRECHE FORM Glashütte Original Sventies Chronograph – 12500 Euro
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In den wilden Siebzigern zeigte man sich experimentierfreudig, was das Uhrengehäuse betrifft. Statt runder Fassungen tauchen auch sogenannte Formgehäuse auf. Glashütte Original lässt diese Zeit mit seiner Seventies-Kollektion wieder aufleben. Der Edelstahlchronograph misst 40 auf 40 Millimeter und schützt das automatische Manufakturkaliber 37-02. Dieses realisiert einen Flyback-Stoppmechanismus, ein Großdatum und eine Gangreserveanzeige. Ungewöhnlich ist der numerischen Zwölf-Stunden-Zähler unterhalb der Zwölf.
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WISSEN ELEGANTE UHREN
Stilvoll
Die meisten Herrenuhren treten sportlich auf. Ist man jedoch zu einer stilvollen Abendveranstaltung eingeladen oder muss zu einem gesetzten Geschäftsessen, dann wählt Mann besser eine elegante Uhr zur Kleidung.
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WISSEN ELEGANTE UHREN
ÜBERBLICK Was ist elegant? Diese vier Kriterien machen eine Uhr zum Schmuckstück. Charmant inszeniert Eine Übersicht mit eleganten Uhren verschiedener Ausführung.
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WISSEN ELEGANTE UHREN – DESIGN
Fein reduziert Eleganz zeichnet sich durch Reduktion auf das Wesentliche aus. Bei Uhren heißt das, dass sie bis auf die Zeit selten mehr auf das Zifferblatt bringen. Kombiniert mit hochwertigen Materialien für Gehäuse und Band ergibt das besonders edle Modelle. Text — Melissa Gößling Fotos — Hersteller
Edelmetall Gold Lederband
——— Die Chopard L.U.C XPS Twist in Roségold (18210 Euro) ist ein aktueller Repräsentant eines Trends im Uhrenbereich: Sowohl für Damen als auch für Herren werden Golduhren wieder interessant. Gold steht seit Menschengedenken für Exklusivität und Reichtum. In Form von Schmuck verleiht es seinem Träger Eleganz. Als selten vorkommender Rohstoff ist Gold teuer in der Beschaffung und Verarbeitung. Reines Gold ist zudem sehr weich und lässt sich schlecht behandeln. Daher werden für die Herstellung von Uhrengehäusen Metalle wie Kupfer, Silber, Zink oder Palladium beigemischt. So erhält man unterschiedliche Goldtöne wie Rosé- oder Weißgold und macht es widerstandsfähiger und bearbeitbar. In der heutigen schnelllebigen Zeit, die von Smartphones, Tablets und Co. dominiert wird, sind Uhren aus Edelmetall ein Sinnbild für Beständigkeit, Tradition und Werterhalt. ———
UHREN-MAGAZIN
——— IWC verleiht seinen Edelstahluhren wie der Portugieser Automatic (12700 Euro) mehr Eleganz mit einem hochwertigen Lederband von Santoni. Armbänder können aus so exklusiven Materialien wie Alligatoren-, Straußenoder Eidechsenleder gefertigt werden. Hochwertig verarbeitet repräsentiert Leder wie Gold die Werte Beständigkeit und Tradition. Es wurde schon früh vom Menschen verarbeitet und bleibt mit der richtigen Pflege lange geschmeidig. Sicherlich gibt es auch elegante Uhren, deren Armbänder aus dem gleichen Edelmetall bestehen wie das Gehäuse. Kratzer oder andere Beschädigungen ärgern hierbei jedoch mehr als bei einem Lederband und sind auch kostenintensiver zu beseitigen. ———
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WISSEN ELEGANTE UHREN – DESIGN
Flaches Gehäuse ——— Die Schweizer Manufaktur Piaget bietet überwiegend Uhren in Gold an. Die abgebildete Altiplano in Gelbgold (25500 Euro) gehört mit einer Gehäusehöhe von nur 6,36 Millimetern zu den besonders flachen Uhren – eine Spezialität von Piaget. Gleichzeitig sind flache Uhren sehr elegant, da sie aufgrund ihrer geringen Höhe leicht unter die Hemdmanschette rutschen. Zurückhaltung wirkt edel. Hohe Aufbauten, die schnell alle Blicke auf sich ziehen, sind dagegen pompös und aufdringlich. Als flach gelten Uhren, deren Gehäuse nicht höher als zehn Millimeter messen. Flache Uhren zu bauen, ist anspruchsvoll, denn je flacher das Gehäuse, desto flacher muss auch das Uhrwerk sein. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Konstruktion der einzelnen Komponenten. Aus diesem Grund bieten flache Uhren meist nur eine Zeitanzeige. ———
Schlichtes Blatt
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——— Die Zenith Elite Classic in Roségold (9900 Euro) gehört mit einer Höhe von 9,45 Millimetern noch zu den flachen Uhren. Das gleichnamige Automatikwerk von Zenith bietet nur eine Zeitanzeige über drei zentral laufende Zeiger. Statt die freie Fläche auf dem Zifferblatt mit auffälligen Mustern und Farben zu füllen, setzt Zenith auf Schlichtheit. Einzige Zierde sind der aufgedruckte Markenname und das Sternen-Logo. Denn auch für ein Zifferblatt gilt: Weniger ist mehr. Das braune Blatt der Elite Classic ist nur mit einem Schliff versehen, der sich ausgehend vom Zentrum wie Sonnenstrahlen ausbreitet. Daher nennt man ihn auch Soleil-Guilloche (Sonnenschliff ). Zum schlichten Zifferblatt gehören ebensolche Stabindizes. Bei der ZenithUhr sind die für die Stunden eingraviert, die für die Minuten aufgedruckt. Schlanke Zeiger in Stab- oder Blattform komplettieren das Erscheinungsbild. ———
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WISSEN ELEGANTE UHREN – AKTUELLE MODELLE
Veredelte Zeit Die Reservierung für das edle Restaurant steht und das Taxi wartet draußen vor der Tür, doch welche Armbanduhr passt zum Anzug? Wir empfehlen eine der folgenden sieben eleganten Modelle. Text — Melissa Gößling Fotos — Hersteller, Pixabay.com
Deutscher Klassiker A. Lange & Söhne Lange 1 Mondphase – 39500 Euro ——— A. Lange & Söhne bietet seit jeher ausschließlich Uhren mit Gehäusen aus Edelmetallen wie Gold oder Platin. So steht die gesamte Kollektion zur Auswahl, wenn ein eleganter Zeitmesser gesucht ist. Die aktuelle Lange 1 Mondphase in Rotgold mit hellem Zifferblatt ist ein besonders schönes Exemplar. Blickfang ist die Tag-Nacht-Anzeige, die sich hinter dem Mond der Mondphase bewegt. So erhält dieser am Tag einen schönen hellblauem Himmel, am Abend und in der Nacht funkeln die Sterne. Die Anzeigen gehört Manufakturkaliber L121.3 mit Handaufzug. Es bietet – wie für die Lange 1 typisch – ein Großdatum auf der Position der Eins und eine dezentrale Anzeige der Stunden und Minuten sowie eine Kleine Sekunde. Die Golduhr misst 39,8 Millimeter, wirkt am Handgelenk mit einem braunem Lederband also nicht zu protzig. ———
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Das Flair der Börse Blancpain Villeret Semainier Grande Date 8 Jours– 31870 Euro ——— Als Schweizer Traditionsmarke ist Blancpain bekannt für seine edlen Zeitmesser. Mit der Villeret Semainier Grande Date gibt es nun eine Golduhr, die für Banker und Börsenmakler interessant sein könnte. Denn mit dem automatischen Manufakturkaliber 3738G2 kommt am Zifferblattrand jetzt eine Kalenderwochenanzeige. Der geschwungene, gebläute Zeiger weist auf die aktuelle Woche. Dazu kombiniert Blancpain auf dem weißen Email ein Großdatum in zwei Fenstern und eine Wochentagsanzeige bei neun Uhr in einem Hilfszifferblatt. Die Villeret in 42 Millimetern Größe ist damit schick für die Börse, aber auch auch elegant genug für das abendliche Dinner. ———
Schöne Stunden Vacheron Constantin Patrimony Mondphase und retrogade Datumsanzeige – 42000 Euro ——— Um den Stil der Patrimony-Kollektion nicht zu brechen, setzt Vacheron Constantin die retrograde Datumsanzeige der rotgoldenen Patrimony als Halbkreis in die obere Zifferblatthälfte. Retrograd bedeutet übrigens rückspringend. Das heißt, dass der blaue Zeiger beim Monatswechsel vom rechten Ende der Skala auf die linke Seite zur »1« zurückspring. Auch die Mondphase beschreibt einen Halbkreis, aber etwas kleiner und direkt über der Sechs platziert. So steht die schlichte Zeitanzeige im Fokus, bei der Vacheron Constantin mithilfe des automatischen Manufakturkalibers 2460 PDL auf eine laufende Sekunde verzichtet. Das passt gut zu einer eleganten Uhr wie der Patrimony und der Träger dieses Zeitmesser kann sich ganz auf die schönen Stunden konzentrieren. ———
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Eleganter Edelstahl Frédérique Constant Classics Index Automatic – 850 Euro ——— Golduhren wirken schon aufgrund des edlen Materials sehr elegant. Etwas dezenter, aber auch Edelstahluhren können mit dem richtigen Lederband und einem schönen Zifferblatt edel erscheinen. Frédérique Constant bietet mit der Classics Index Automatic eine sehr günstige Uhr, die aufgrund einer Guillochierung auf dem hellen Zifferblatt, der feinen Lanzenzeiger und römischer Ziffern stilvoll wirkt. Den Antrieb gibt das Automatikwerk FC-303 auf Basis eines Sellita SW200, das ein Datum bei der Drei realisiert. Das schlanke Gehäuse mit einem Durchmesser von 40 Millimetern rutscht ohne Probleme unter die Hemdmanschette. So ist der Mann von heute zu jeder Gelgenheit passend gekleidet. ———
PRODUCT PLACEMENT
Limitierte Edition Genesis Lotse – 3400 Euro ——— Die Genesis Lotse wurde in einer Auflage von nur 20 Exemplaren von der Uhrmachermeisterin Christine Genesis exklusiv für die Wochenzeitung Die Zeit geschaffen. Raffinierte Funktionen, markantes Design und handwerkliche Qualität zeichnen diesen besonderen Zeitmesser aus. Angetrieben werden Uhrzeit, Mondphase und Zeigerdatum durch das Automatikkaliber Dubois Dépraz 9231. Durch den Glasboden ist das fein finissierte Werk sichtbar. Ein schnelles Einstellen aller Funktionen erfolgt über die Drücker, die im 38,7 Millimeter großen Edelstahlgehäuse eingelassen sind. Gebläute und fluoreszierende Zeiger ermöglichen auch im Dunkeln das Ablesen der Uhrzeit. Christine Genesis führt in ihrem Uhrenatelier in Hamburg jeden Schritt, von der Entwicklung über die Veredelung der Bauteile bis hin zur präzisen Reglage persönlich durch. Mit zwei Lederbändern und individueller Gravur kostet die Genesis Lotse 3 400 Euro. Sie ist erhältlich über den Zeit Shop. [2232] ———
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Zum Cocktail Seiko Presage SSA345J1 – 529 Euro ——— Die japanische Marke ließ sich für diese Uhr nach eigener Aussage von einem Getränk inspirieren – welches ist nicht bekannt, aber zur Cocktailstunde lässt sich die Presage SSA345J1 gut tragen. Zum 40,5 Millimeter großen Edelstahlgehäuse kombiniert Seiko ein graues Zifferblatt mit ausgeprägtem Sonnenschliff. Dahinter arbeitet das automatische Manufakturkaliber 4R57. Wenngleich für ein Automatikwerk nicht zwingend notwendig, integriert Seiko dennoch sehr schön eine Gangreserveanzeige zwischen den Indizes der Zwölf bis Vier. Über der Sechs dreht ein kleines Zeigerdatum seinen Kreis. Zugunsten eines niedrigen Preises setzt Seiko ein Hardlex-Glas statt Saphirglas ein. ———
Barocke Pracht Maurice Lacroix Masterpiece Moon Retrograde – 4950 Euro
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——— Trotz einer Fülle von Anzeigen wirkt die Maurice Lacroix Masterpiece Retrograde noch elegant. Das ist der Kombination von einem silberfarbenem Zifferblatt mit Clous-de-Paris-Finish und blauen Zeigern. Diese weisen neben der Stunden und Minuten auch den Wochentag, die verbleibende Gangreserve und ein rückspringendes Datum aus. Im Kreis der Wochentagsanzeige findet zudem noch eine Mondphase Platz. Die nötige Energie liefert das automatische Manufakturkaliber ML192. Es wird von einem 43 Millimeter großen Edelstahlgehäuse geschützt. Dazu kombiniert Maurice Lacroix ein schwarzes Krokodillederband mit Faltschließe. ———
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WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN
Einfach oder kompliziert Mechanische Armbanduhren messen die Zeit. Aber sie zeigen nicht nur Stunden, Minuten und Sekunden an, sondern bieten auch nützliche Zusatzfunktionen wie ein Datum, eine zweite Zeitzone oder gar einen Chronographen. Damit erleichtern die Zeitmesser nicht nur das tägliche Leben, sondern zeigen charmant, was die Uhrmacherei auf kleinstem Raum ermöglichen kann.
ÜBERBLICK Grundfunktion Wie ein Uhrwerk tickt und die Zeit aufs Zifferblatt kommt. Zusatzfunktionen Eine Uhr kann mehr als nur die Zeit anzeigen.
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WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DAS BASISUHRWERK
Faszination Mechanik Egal, ob Liebhaber oder Sammler oder gar der Meister selbst, der Blick in ein mechanisches Uhrwerk fasziniert immer wieder aufs Neue. Was passiert da eigentlich und woher weiß die Uhr, wie spät es ist? Text — Martina Richter Grafik — Udo Gauss
——— Ein mechanisches Uhrwerk besteht aus mehreren Baugruppen. Dazu gehört erstens – der Aufzug: Über ihn wird dem Uhrwerk Energie zugeführt, ohne die es sonst gar nicht zum Laufen käme. Eine mit dem Aufzug verbundene Stellvorrichtung dient zudem der Einstellung der Uhrzeit. Beides erfolgt bei der Armbanduhr über die allseits bekannte Krone. Zweitens – der Antrieb: Er zeichnet für die Bereitstellung der durch den Aufzug zugeführten mechanischen Energie zum Betreiben des Uhrwerkes verantwortlich. In einer Armbanduhr handelt es sich hierbei um eine Feder in einem Federhaus. Drittens – das Gehwerk oder Räderwerk: Es ist ein Getriebe, welches die Energie zwischen dem Antrieb und der Hemmung überträgt. Die Hemmung – viertens – bremst ihrerseits das Gehwerk ab. Wie es ihr Name schon sagt, »hemmt« sie den unkontrollierten und zügellosen Ablauf des Gehwerkes und wandelt dabei die aus dem Federhaus über das Gehwerk übertragene Rotationsenergie in einen periodischen Takt um. Diesen periodischen Takt reguliert – fünftens – die Unruh: Sie ist also dafür verantwortlich, wie genau das Uhrwerk abläuft, sprich die Uhr geht. UHREN-MAGAZIN
Sechstens – das Zeigerwerk: Es übersetzt die Bewegung des Gehwerkes in die Bewegung der Zeiger und sorgt somit für die richtige Anzeige der Uhrzeit auf dem Zifferblatt. Ein schwingendes System definiert die Zeit Dreht man nun bei einer Armbanduhr an der Krone, so wird über eine Aufzugswelle, die Aufzugsräder, und ein Sperrrad das Federhaus bewegt. In ihm dreht sich eine Welle, genannt Federkern, und spannt die Zugfeder. Diese stellt dann die Energie für das Uhrwerk bereit. Das erwähnte Sperrrad sorgt gemeinsam mit einer Feder und einer Klinke, dem sogenannten Gesperr, dafür, dass die Energie im Federhaus auch gespeichert bleibt. Auf der anderen Seite gibt die Feder die in ihr gespeicherte Energie über das außen verzahnte Federhaus an das Räderwerk ab. Das Räderwerk besteht in seiner Grundausführung aus drei Rädern – dem Minutenrad, einem Kleinbodenrad und dem Sekundenrad. Beim Ablauf des Räderwerks nimmt die Drehgeschwindigkeit der Räder von der Federhausverzahnung bis zum Sekundenrad hin zu, während die Kraftwirkung (das Drehmoment) abnimmt.
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Das Räderwerk muss so berechnet sein, das sich das erste Rad, also das Minutenrad, genau einmal in der Stunde um sich selbst dreht. Es sitzt nämlich auf einer langen Welle, dem sogenannten Minutenrohr, die bis auf das Zifferblatt reicht, und hier den Minutenzeiger trägt, der ja bekanntlich einmal in der Stunde das Zifferblatt umrunden soll. Das zweite Rad im Getriebe, das Kleinbodenrad, ist »nur« ein Zwischenrad. Es dient der Kraftübertragung und der Drehzahlveränderung. Das letzte Rad ist das Sekundenrad. Es dreht sich einmal in der Minute und treibt den Sekundenzeiger an. Sitzt dieser direkt auf der Welle des Sekundenrades, so spricht man von einer direkten Sekunde (Kleine Sekunde). Für die Anzeige der Sekunde aus dem Zentrum des Uhrwerks (Zentralsekunde) ist noch eine weitere Übersetzung, zumeist über das Kleinbodenrad, erforderlich. Die Sekundenanzeige liegt dann nicht mehr im direkten Kraftfluss des Räderwerks und man spricht von der indirekten Sekunde. Dem Räderwerk folgen die Teile der Hemmung mit Ankerrad und Anker. Manche zählen das Ankerrad noch zum Räderwerk, aber es hat eine gewisse Sonderstellung, weil es WISSEN 2018
WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DAS BASISUHRWERK
KOMPLEXE ANGELEGENHEIT
Ein mechanisches Uhrwerk besteht aus mehreren Baugruppen. Die Zeitanzeige geht vom Räderwerk aus. Dass dieses so genau wie möglich abläuft, dafür sorgt das Schwingsystem mit Hemmung und Unruh.
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WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DAS BASISUHRWERK
DIE BAUGRUPPEN EINER UHR 1. Energiequelle – der Aufzug, bestehend aus Aufzugswelle mit Krone, Kupplung, Aufzugs- oder Kupplungsrad, Kronrad, Sperrrad auf der Federwelle sowie Gesperr, bestehend aus Sperrklinke und Sperrfeder.
Federhaus Minutenrad
2. Energiespeicher – der Antrieb, bestehend aus Federhaus mit Federkern und der im Federhaus spiralförmig aufgewickelten Zugfeder.
Kleinbodenrad Sekundenrad
Der Weg durchs Uhrwerk I: Energiespeicher und Räderwerk.
3. Energieübertragung – Räderwerk, bestehend aus einem Satz von drei Zahnrädern: Minutenrad, Kleinbodenrad, Sekundenrad. 4. Energieverteilung – die Hemmung, bestehend aus Anker- oder Hemmungsrad und Anker. 5. Reguliersystem, bestehend aus Unruh mit Unruhwelle, Spiralfeder sowie einer Vorrichtung zur Gangregulierung (Exzenter, Rücker). 6. Anzeige – das Zeigerwerk, bestehend aus Minutenrohr, Wechselrad und Stundenrad.
Unruh Unruhspirale
7. Zeigerstellsystem, bestehend aus Aufzugswelle mit Krone und Kupplung (wie beim Aufzug), Stellhebel, Stellhebelfeder, Kupplungshebel sowie Zeigerstellrad.
Anker Ankerrad Der Weg durchs Uhrwerk II: Hemmung und Reguliersystem.
durch seine schrittweise Bewegung das Räderwerk am unkontrollierten Ablauf »hemmt« und somit als Teil der Hemmung zu betrachten ist. Die Hemmung sorgt dafür, dass das Räderwerk genau in der Geschwindigkeit abläuft, wie die Zeit mit Sekunden, Minuten und Stunden auf dem Zifferblatt zur Anzeige kommen muss, also eine Stunde auch genau eine Stunde lang ist und nicht etwa nur 50 Minuten dauert. Und das geschieht nun folgendermaßen: UHREN-MAGAZIN
Am Ende des Räderwerks treibt das Sekundenrad das Ankerrad an, das aber von einem Anker blockiert ist. Schließlich wird der Druck vom Räderwerk her aber so groß, dass sich ein Zahn des Ankerrades am Anker vorbeischiebt. Dabei erhält der Anker einen Impuls, den er an die Unruh weiterleitet. Dieser Impuls versetzt die Unruh in Schwingung. Im selben Augenblick blockiert der Anker, der sich wie eine Wippe hin und her bewegen kann, erneut das Ankerrad.
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8. Organe zur Zeitanzeige, bestehend aus Zeigern und Zifferblatt.
Die Unruh ihrerseits schwingt aus, wird dann aber von ihrer Spirale gebremst und zurückgezogen. Ist sie wieder im Nullpunkt angekommen, bewegt sie den Anker erneut. Dieser gibt das Ankerrad frei und sendet zugleich den nächsten Impuls an die Unruh. Diese schwenkt nun in die entgegengesetzte Richtung aus. Das »Spiel« beginnt von vorn. Unruh und Hemmung werden auch als Schwingsystem des Uhrwerkes bezeichnet und sind dafür verantWISSEN 2018
WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DAS BASISUHRWERK
Krone
Krone
Aufzugswelle
Aufzugswelle
Kupplung Kupplung
Kronrad
Zeigerstellrad
Sperrrad
Wechselrad
Feder im Federhaus
Stundenrad Minutenrohr auf dem Minutenrad im Räderwerk
Aufzugsposition: Der Weg von der Krone über Aufzugswelle und Kupplung, Kronrad und Sperrrad zum Federhaus mit der Zugfeder.
wortlich, dass das Räderwerk in einer genau definierten Geschwindigkeit abläuft. Aber damit wissen wir immer noch nicht, wie spät es ist. Die Anzeige der Zeit geht vom Räderwerk aus Für die Anzeige der Zeit ist das Zeigerwerk verantwortlich. Gehen wir zurück zum Minutenrad: Es gehört zum Räderwerk, aber dessen Welle reicht bis aufs Zifferblatt, wo sich der Minutenzeiger genau wie das Rad im Uhrwerk exakt einmal in der Stunde um sich selbst dreht und damit die Minute anzeigt. Doch das reicht noch nicht zur genauen Zeitanzeige. Daher greift das Minutenrad in ein Wechselrad ein, das die Umdrehungszahl auf ein Zwölftel und damit auf die des Stundenrades reduziert. Auf dem Stundenrad sitzt der gleichnamige Zeiger, der in der Regel zweimal am Tag oder einmal in zwölf Stunden das WISSEN 2018
Zeigerstellposition: Der Weg von der Krone über Aufzugswelle und Kupplung zum Zeigerwerk. Der Kraftfluss zum Räderwerk ist getrennt.
Zifferblatt umrundet. Der Sekundenzeiger wird mitunter direkt vom Sekundenrad des Gehwerkes angetrieben. Wegen der Schrittbewegung des Ankerrads rotiert auch er in gleicher Weise. Seine kleinen Schritte gelten als Sinnbild einer mechanischen Uhr. Erst das Zeigerwerk macht die Arbeit des Uhrwerks auf dem Zifferblatt sichtbar und die Uhr damit zu einem Zeitmessgerät. Es befindet sich direkt unter dem Zifferblatt und wird von außen, nämlich über die Krone, eingestellt. Dabei trennt eine Kupplung beim Ziehen der Krone in die Position Zeigerstellung den Kraft-
fluss zwischen Räderwerk und Zeigerwerk und ermöglicht ein schadfreies Einstellen der Zeiger. Oftmals werden ausgehend vom Zeigerwerk oder vom Minutenrad weitere Räder oder ganze Getriebeketten für Zusatzfunktionen angetrieben, wie zum Beispiel eine 24-Stunden-Anzeige, ein Datum oder gar eine Kalenderkadratur inklusive Mondphase, Schlagwerke oder Wecker. Bei der funktionalen Erweiterung der Uhr handelt es sich um sogenannte Komplikationen, befinden sich mehrere davon in einer Uhr, spricht man von einer großen Komplikation. [2581] ———
BASISWERK UND ZUSATZFUNKTIONEN
Sekunden, Minute und Stunden sind das Fundament der Zeitanzeige. Auf ihnen bauen zahlreiche weitere Funktionen auf. Eine Datumsschaltung geht vom Stundenrad, eine Stoppfunktion vom Sekundenrad aus. 89
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WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DAS DATUM
Alltagshelfer Es sind gerade die einfacheren Zusatzfunktionen wie Datum oder zweite Zeitzone, die das tägliche Leben erleichtern. Wir zeigen die wichtigsten anhand aktueller Modelle und erläutern ihre Vor- und Nachteile. Text — Melissa Gößling, Alexander Krupp Fotos — Hersteller
Datum mit Lupe: Die Datejust 41 von Rolex kostet in Edelstahl 6 700 Euro.
Zeigerdatum: Die Robert Mühle von Mühle-Glashütte. 7 500 Euro.
Großdatum: Die Lange 1 Blue Dial von A. Lange & Söhne. 31 700 Euro.
Das Datum ——— Die häufigste Zusatzfunktion von Armbanduhren ist das Datum. Und weil sich die Hersteller fast immer für ein Fensterdatum entscheiden, hat der Uhrenfreund die Vielfalt der möglichen Lösungen meist gar nicht vor Augen. Schon beim herkömmlichen Fensterdatum gibt es Wahlmöglichkeiten: Nutzt man beispielsweise bei einer Uhr mit schwarzem Zifferblatt eine weiße Datumsscheibe, die sich besser ablesen lässt? Oder haben geUHREN-MAGAZIN
stalterische Überlegungen zur Folge, dass sich die Designer für eine schwarze, harmonisch ins Zifferblatt integrierte Scheibe entscheiden? Eine Vorreiterrolle in Bezug auf das Fensterdatum übernahm Rolex mit der ersten Datejust von 1945. Heute ist diese Funktion selbstverständlich – und die häufigste Variante der Datumsanzeige. Als Alternative kommt das Zeigerdatum in Frage, das sich jedoch meist schwerer ablesen lässt. Die beste Ablesbarkeit bie-
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tet das Großdatum. Stilbildend war diese Anzeige bei A. Lange & Söhne: Besonders die legendäre Lange 1, aber auch viele weitere Modelle wären ohne die zwei Fenster sicher nicht so berühmt geworden, wie sie es heute sind. Das Großdatum ist eine schöne und funktionale Lösung. Ästheten könnten sich lediglich daran stören, dass während der ersten neun Tage eines jeden Monats eine Null oder eine leere Fläche auf der ersten Position im Fenster erscheint. ——— WISSEN 2018
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FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DAS DATUM
Ton in Ton Preiskategorie bis 10000 Euro ——— Die Schwarzwälder Marke Lehmann verbindet bei seiner Intemporal Keramik Sportlichkeit und Eleganz. Für einen stimmigen Gesamteindruck entschied sich Lehmann, die Datumsscheibe Ton in Ton mit dem schwarzen Zifferblatt abzustimmen. Aber auch das mattschwarze Keramikgehäuse harmoniert perfekt mit der polierten Lünette und dem Zifferblatt. Keramik hat den Vorteil, dass es besonders leicht und kratzfest ist. So eignet sich das Material gut für sportliche Uhren. Für eine Wasserdichtheit von bis zu 50 Metern besitzt die Intemporal Keramik übrigens als einziges Modell der Kollektion eine verschraubte Krone. Damit die Uhr einen Schwimmausflug unbeschadet übersteht, erhielt das schwarze Lederband einen Kautschuküberzug. Weiße Kontrastnähte sorgen wiederum für einen sportlichen Look. Im Innern setzt Lehmann auf ein modifiziertes Automatikkaliber ETA 2892, das von der deutschen Chronometerprüfstelle ausgezeichnet wurde. Wie alle Uhrwerke bei Lehmann ist auch dieses mit den markentypischen hochpräzisen Mikrogravuren verziert und trägt passend zum Gehäuse und Zifferblatt einen schwarzen Rotor. Mit einem Durchmesser von 42 Millimetern kostet die Intemporal Keramik 7 250 Euro. [2540] ——— WISSEN 2018
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Daten Uhr
Lehmann Schramberg
Hersteller
Lehmann Uhrenmanufaktur
Modell
Intemporal Keramik
Referenznummer
LS0003-001-05040103-02
Funktionen/ Besonderheiten
Stunde, Minute, Zentralsekunde, Fensterdatum
Gehäuse • Durchmesser • Höhe • Gläser
Keramik, schwarz 42,00 mm 13,00 mm Saphir, beidseitig entspiegelt, oben: gewölbt, kratzfest beschichtet 50 Meter/5 bar (DIN)
• Wasserdichtheit Band
Kalbsleder mit Kautschuküberzug
Schließe
Sicherheitsfaltschließe/ Edelstahl
Gesamtgewicht
97,0 g
Modellvarianten
mit blauer Luminova, mit sandfarbenem Zifferblatt
Uhrwerk
LS003, Automatik, Basis ETA 2892
Preis
7250 Euro UHREN-MAGAZIN
WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DER WOCHENTAG
Mido: Der Wochentag der Commander Icône zeigt sich bei drei Uhr. 1 120 Euro.
Rolex: Die Day-Date 40 mit ausgeschriebenem Wochentag. 34 200 Euro.
Jean Marcel: Bei der Somnium für 1 155 Euro sitzt der Wochentag senkrecht.
Oris: Der Wochentag mit Zeiger bei der Big Crown Pointer Day für 1 550 Euro.
Der Wochentag ——— Theoretisch ist eine Wochentagsanzeige als alleinige Funktion einer Uhr denkbar, und sie wurde auch schon so realisiert. Meistens gibt es den Wochentag jedoch mit Datum. Die gängigste Anzeigeform ist ein Fenster mit dreibuchstabiger Abkürzung des Tages, wie es beispielsweise beim bekannten Chronographenkaliber ETA/Valjoux 7750 oder dem ETA-Dreizeigerwerk 2836 vorgesehen ist. Diese Großserienkaliber bieUHREN-MAGAZIN
ten englische Wochentagsscheiben mit Zwischenfeldern in Deutsch. So kann der Träger beim Stellen der Uhr eine Sprache wählen, die dann beim Sprung der Scheibe beibehalten wird. Eine Anzeige, die wiederum Rolex salonfähig gemacht hat, ist der ausgeschriebene Wochentag. Bei der Rolex Day-Date, die erstmals im Jahr 1956 erschien, wählte man für die hinzugekommene Anzeige die ZwölfUhr-Position. Die deutsche Marke
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Jean Marcel stellt die Anzeige mal horizontal, mal vertikal an ganz unterschiedliche Stellen auf dem Zifferblatt. Neben dem Wochentag im Fenster gibt es diesen auch als Zeigerindikation. Wie beim Zeigerdatum ist hier die Ablesbarkeit besser, wenn die Wochentage am Zifferblattrand stehen statt klein in einem Hilfszifferblatt. Diese vorteilhaftere Version nutzt beispielsweise Oris in seinen Pointer-Day-Modellen. ——— WISSEN 2018
WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DIE MONDPHASE
Die Mondphase
Selten: Die Drive de Cartier Mondphase in Edelstahl für 7 500 Euro.
——— Ebenso wie der Wochentag erscheinen Mondphasenanzeigen fast nie ohne Datum. Eine der wenigen Ausnahmen bildet die Drive de Cartier Mondphase (7 500 Euro). Ansonsten ist es sogar schwer, Uhren mit Mondphase und Datum, aber ohne vollständigen Kalender zu finden. Ein solches Modell ist die 1966 Großdatum und Mondphase von GirardPerregaux (19 900 Euro). Die Mondphase brachte im Jahr 1983 Blancpain in die Welt der mechanischen Uhren zurück. Während man zu dieser Zeit versuchte, mechanische Uhren so preiswert zu bauen, dass sie mit günstigen Quarzuhren konkurrieren konnten, legte Blancpain neues Gewicht auf teure Zeitmesser mit komplizierten Zusatzfunktionen. Dementsprechend war die Mondphase Bestandteil einer Luxusuhr mit Ewigem Kalender. Heute finden sich Mondphasenanzeigen in Uhren beinahe jeder Preiskategorie, allerdings mit unterschiedlicher Präzision. Ein vergleichsweise simpler Mechanismus ermöglicht die Darstellung. So können auch Basiskaliber um diese Anzeige ergänzt werden. Die Art der Indikationen ist dabei facettenreich. Am häufigsten wandert der Mond durch ein Fenster bei sechs Uhr. ———
Klassisch: Die 1966 mit Mondphase von Girard-Perregaux. 19 900 Euro.
Schön: Der Portugieser Perpetual Calendar von IWC kostet 41 500 Euro.
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FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DER CHRONOGRAPH
Sportlicher Klassiker Preiskategorie bis 3000 Euro ——— Der Belisar Extrem Chronograph von Union Glashütte ist ein besonders sportlicher Vertreter für Stoppuhren. Das Edelstahlgehäuse besitzt aufgeschraubte Kautschukflanken und die Lünette besteht aus Karbon. In Kombination mit dem schwarzen Zifferblatt, das mit vertikalen Linien versehen wurde, wirkt der Belisar sehr modern. Klassisch ist dagegen die Anordnung der Anzeigen auf dem Zifferblatt. Diese nennt man auch Tricompax. Das bedeutet, dass die Indikationen der Stoppminuten und -stunden und der Kleinen Sekunde auf den Positionen der Drei, Sechs und Neun platziert sind. Ermöglicht wird dies von dem automatischen Kaliber ETA/Valjoux 7753, das von Union Glashütte nach Glashütter Tradition veredelt und UNG-27.01 genannt wird. Es bietet eine Gangreserve von etwa 60 Stunden. Das Datum bei sechs Uhr wird über den Drücker bei der Zehn korrigiert. Das 44 Millimeter große Gehäuse kommt mit gleich drei Armbändern: einem braunen Vintage-Kalbslederband, einem schwarzen Textilband mit weißer Naht und einem Kautschukband in Karbonoptik. So ausgerüstet kann der bis 100 Meter wasserdichte Chronograph zu jeder Gelegenheit getragen werden. [2558] ——— UHREN-MAGAZIN
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Daten Uhr
Union Glashütte
Hersteller
Union Uhrenfabrik GmbH
Modell
Belisar Extrem Chronograph
Referenznummer
D009.927.26.207.00
Funktionen/ Besonderheiten
Stunde, Minute, Kleine Sekunde, Chronograph (Stoppsekunde zentral, 30-Minuten-, ZwölfStunden-Zähler), Datum
Gehäuse
Edelstahl, Kautschukflanken, Karbonlünette 44,00 mm 15,07 mm Saphir, beidseitig entspiegelt, gewölbt (oben), Saphirglasboden 100 Meter/10 bar (DIN)
• Durchmesser • Höhe • Gläser
• Wasserdichtheit Band
Vintage-Kalbslederband (Textilband, Kautschukband mit Karbonoptik)
Schließe
Doppelfaltschließe/ Edelstahl
Gesamtgewicht
13,0 g
Modellvarianten
keine
Uhrwerk
UNG-27.01, Automatik, Basis ETA/Valjoux 7753
Preis
2 950 Euro WISSEN 2018
WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DER CHRONOGRAPH
Bicompax-Chrono: Der Omega Speedmaster Racing für 7 700 Euro.
Als Flyback: Die Panerai PAM00725 in Keramik kostet 14 900 Euro
Manufakturstopper: Der Frédérique Constant Flyback kostet nur 3 695 Euro.
Modern: Der Wempe Zeitmeister Chronograph in Bronze für 5 975 Euro.
Der Chronograph ——— Die Chronographenfunktion, also die Möglichkeit zum Stoppen einer Zeitspanne, ist die beliebteste Komplikation der Armbanduhr. Üblicherweise erkennt man einen Chronographen an zwei Drückern, die neben der Krone an der Gehäuseflanke sitzen, und an den Hilfszifferblättern auf dem Zifferblatt. Den Chronographen mit zwei Drückern führte Breitling 1934 ein. Die Schweizer Manufaktur war es auch, die die Nullstellfunktion des Stoppzeigers zuvor entwickelte. Der bekannteste Stopper von Breitling ist der Navitimer. Er besitzt in der klassischen Version drei Totalisatoren auf dem Zifferblatt, die bei Drei, Sechs und Neun angeordnet sind. Chronographen mit dieser Optik nennt man auch Tricompax-Chronograph. Dieser kann meist die Zeit von bis zu WISSEN 2018
zwölf Stunden messen. Fehlt das Hilfszifferblatt bei der Sechs wird der Stopper Bicompax-Chronograph genannt. Dann werden üblicherweise nur die Sekunden und Minuten gestoppt. Eine Ausnahme ist zum Beispiel die Omega Speedmaster Racing. Diese Uhr zeigt bei der Drei die gestoppten Minuten und Stunden kombiniert in einem Hilfszifferblatt an. Bevor der zweite Drücker für den Chronographen entwickelt wurde, erfolgte das Starten, Stoppen und Nullstellen nur über einen Drücker, der entweder in die Krone integriert wurde oder an der Gehäuseflanke saß. Heute werden Eindrücker-Chronographen gerne gebaut, wenn die Uhr im Retro-Stil kreiert wird. 1969 machte der mechanische Armbandchronograph noch einmal eine wichtige Entwicklung, denn gleich
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mehrere Firmen entwickelten ein automatisches Kaliber. Federführend waren Seiko, Breitling, Zenith, TAG Heuer und Hamilton. Noch heute stellen Manufakturen ihr uhrmacherisches Können gerne mit einem selbstentwickelten Chronographenkaliber unter Beweis. Denn die Konstrukte der Kaliber sind durchaus komplex und bestehen aus hunderten von Einzelteilen, vor allem wenn der Chronograph mehr als eine Zeit stoppen kann. So verfügt ein Chronograph mit Rattrapante- oder Schleppzeiger-Funktion über einen zweiten Stoppzeiger, der das Stoppen von Zwischenzeiten ermöglicht. Ein Flyback-Chronograph wiederum fasst die Abläufe StartenStoppen-Nullstellen in einem Vorgang zusammen. Diese Konstruktion wurde in den 1930er-Jahren populär und ist heute weit verbreitet. ——— UHREN-MAGAZIN
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FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DER CHRONOGRAPH
Edler Sportler Preiskategorie bis 50000 Euro ——— Die Royal Oak Offshore von Audemars Piguet kam erstmals 1993 auf den Markt und machte die sonst recht elegant wirkende Royal Oak sportlicher und technischer. Das automatische Manufakturkaliber 3126/3840 ordnet die Hilfszifferblätter auf der linken Zifferblattseite von sechs nach zwölf Uhr an. Diese Optik kennt man auch von dem berühmten ETA/Valjoux 7750. Anders als bei diesem Werk befindet sich beim Royal Oak Offshore Chronographen die Kleine Sekunde nicht bei der Neun, sondern sitzt unterhalb der Zwölf. Dem Datum bei drei Uhr gegenüber liegt der 30-Minuten-Zähler des Stoppers. Über den zentralen Stoppsekundenzeiger lassen sich mithilfe der Tachymeterskala auf dem erhöhten Zifferblattrand auch Durchschnittsgeschwindigkeiten messen. Das schiefergraue Zifferblatt trägt wie für die Royal Oak typisch das »Méga Tapisserie«-Muster, was für einen Hauch von Eleganz sorgt. Die Sportlichkeit unterstreicht das 44 Millimeter große Titangehäuse mit einer Lünette, Krone und Drücker aus schwarzer Keramik sowie einem schwarzen Kautschukarmband. [2560] ——— UHREN-MAGAZIN
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Daten Uhr
Audemars Piguet
Hersteller
Audemars Piguet
Modell
Royal Oak Offshore Chronograph
Referenznummer
26400IO.OO.A004CA.01
Funktionen/ Besonderheiten
Stunde, Minute, Kleine Sekunde, Chronograph (Stoppsekunde zentral, 30-Minuten-, ZwölfStunden-Zähler), Datum
Gehäuse • Durchmesser • Höhe • Gläser • Wasserdichtheit
Titan 44,00 mm 14,40 mm Saphir, entspiegelt 100 Meter/10 bar (DIN)
Band
Kautschuk, grau
Schließe
Dornschließe/Titan
Gesamtgewicht
13,0 g
Modellvarianten
unter anderem in schwarzer Keramik und in Roségold
Uhrwerk
3126/3840, AutomatikManufakturkaliber
Preis
30 600 Euro WISSEN 2018
WISSEN FUNKTIONEN UND KOMPLIKATIONEN – DIE ZWEITE ZEITZONE
Die zweite Zeitzone ——— Eine weitere Funktion, die sich in der Regel leicht umsetzen lässt, ist die Anzeige einer zweiten Zonenzeit mithilfe eines Zusatzzeigers. Die gängigste Version ist ein Zeiger aus der Mitte, der mit einer 24-Stunden-Skala am Zifferblattrand oder auf der Lünette korrespondiert. Besonders bekannt ist diese Art der zweiten Zeitzone durch die GMT-Master von Rolex. Beim ursprünglichen Modell von 1955 zeigten die beiden Stundenzeiger noch dieselbe Zeit einmal im Zwölf- und einmal im 24-Stunden-Format an, und die zweite Zonenzeit musste mithilfe der 24-Stunden-Drehlünette auf den Zusatzzeiger eingestellt werden. Bei der 1985 lancierten GMTMaster II kann man dagegen den zweiten Stundenzeiger in Stundenschritten vom Hauptzeiger vor- und zurückschalten und die Lünette in der Grundposition belassen. Somit lässt sich die weiterhin drehbare Lünette theoretisch zur Anzeige einer dritten Zonenzeit nutzen; allerdings ist nach dem Verdrehen der Lünette die zwei-
te Zeit nicht mehr komfortabel ablesbar, da die zugehörige Anzeige nun fehlt. Dagegen produziert beispielsweise die Marke Glycine Uhren mit dritten Zeitzonen, die sich dank einer zweiten 24-Stunden-Skala sehr komfortabel ablesen lassen. Ein 24-Stunden-Zeiger ohne zugehörige Drehlünette lässt sich natürlich auch in einem Hilfszifferblatt unterbringen; dies kommt jedoch wie alle kleinen Anzeigen nicht der schnellen Ablesbarkeit zugute.
Mit Drehlünette: Die GMT-Master II in Edelstahl von Rolex kostet 8 200 Euro. Mit rotem Zeiger: Die Archimede Pilot 42 GMT kostet in Stahl 1 080 Euro.
12-Stunden-Zeiger: Der Slim d’Hermès Ewiger Kalender für 28 700 Euro.
24 Stunden: Die Clifton GMT Gangreserve von Baume & Mercier. 3 700 Euro.
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Die andere technisch einfache Möglichkeit, eine zweite Zeitzone darzustellen, ist der Zwölf-StundenZeiger. Dieser ist allerdings nur wirklich sinnvoll, wenn eine zusätzlich Tag-Nacht-Anzeige klar macht, ob in der zweiten Zeitzone gerade Zeit fürs Büro oder fürs Bett ist. Meist ist die Tag-Nacht-Anzeige als kleines Fenster ausgeführt, das sich mithilfe einer dahinterliegenden zweifarbigen Scheibe langsam dunkel oder hell färbt. [2580] ———
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UHREN-MAGAZIN
VORSCHAU UHREN-MAGAZIN KOMPENDIUM 2018
Von »A« wie A. Lange & Söhne bis »Z« wie Zeppelin zeigt das Kompendium wichtige deutsche Uhrenmarken. Das UHREN-MAGAZIN-Kompendium 2018 steht ab dem 01. Dezember 2017 am Kiosk.
Das Kompendium ——— Von A. Lange & Söhne über Glashütte Original und Junghans bis hin zu Sinn Spezialuhren, Tutima oder Wempe Glashütte zeigt das Kompendium die wichtigen deutschen Uhrenmarken kurz im Porträt und ausführlich mit ihren Kollektionen. Dabei sind nicht nur die großen Namen zu finden, sondern auch die kleinen, wie Hanhart, Junkers, Laco, Marcello C oder Meistersinger, die durchaus nicht nur Nischen besetzen, sondern auch den deutschen Uhrenmarkt beleben und ihn mit prägen. Das Kompendium 2018 gibt einen Überblick über das aktuelle Uhrengeschehen in Deutschland und überrascht mit so mancher Marke und neuen Modellen. ——— UHREN-MAGAZIN
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18. – 20. Juni 2018 Voom 18. bis 20. Juni geht es unterr fachmännischer Leitung der UHREN-MAGAZIN-Redaktion in die französischspracchige Schweiz: Wir besuchen die Manufakturen vonn Audemars Piguet und Jaeger-LeCoultre. Derr Abschluss der Reise führt uns in die Manufaktur unnd das Museum von Patek Philippe. Ausg gangspunkt der Reise ist Genf, An- und Abreise in Eigenregie. E Zwei Übernachtungen in hochwerrtigen Hotels, der VIP-T Transport r zwischen den Mannufakturen, Mittagsimbisse und Abendessen mit m Tischgetränken sind im Reisearrangement enthaalten. Der Preis für die Übernachtung im m Doppelzimmer beträgt 1650 Euro pro Person (50 Euro Nachlass für UHREN-MAGAZIN-Abo onnenten). Einzelzimmerzuschlag 85 Euro je Übernnachtung. Mindestteilnehmerzahl acht Personen, Reiseg gutscheine zum Verschenken, e weitere Informationen und Buchung beei: Ebner Veerlag – Bettina Rost – E-Mail: rost@ @ebnerverlag.de – Teel. 0049 (0) 731 / 1520-139 Änderungen vorbehalten
IWC PORTUGIESER. DIE LEGENDE UNTER DEN IKONEN.
Portugieser Perpetual Calendar. Ref. 5034: Ewigen Ruhm versprachen die tollkühnen Expeditionen der portugiesischen Seefahrerlegenden. Ein würdevolles Vermächtnis dieser heldenhaften Epoche ist die Portugieser Perpetual Calendar. Überzeugt sie doch mit zeitloser Eleganz und wegweisender Technik wie dem 7-Tage-Automatikwerk mit Pellaton-Aufzug und Gangreserveanzeige oder dem ewigen Kalender,
der das Datum bis ins Jahr 2499 wiedergibt. In Menschenleben umgerechnet kann diese Uhr folglich ewig an ihrem Legendenstatus arbeiten. I WC . E N G I N E E R E D FO R M E N . Mechanisches IWC Manufakturwerk, automatischer Pellaton-Aufzug, 7-Tage-Gangreserve mit Anzeige, ewiger Kalender, ewige Mondphasenanzeige, entspiegeltes Saphirglas, Saphirglasboden, wasserdicht 3 bar, Durchmesser 44,2 mm, Weißgold, Alligatorlederarmband von Santoni
Die Übersicht der IWC Portugieser Kollektion finden Sie hier.
IWC Schaffhausen. Deutschland: +49 89 55 984 210. Schweiz: +41 52 635 63 63. Österreich: +43 1 532 05 80 51. www.iwc.de