LiebeLoveAmore

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Spielzeit 2024/25

LiebeLoveAmore

Tanzabend von Ralf Dörnen

„Das Schönste aber hier auf Erden ist lieben und geliebt zu werden“
Wilhelm Busch

Uraufführung

LiebeLoveAmore

Tanzabend über die größte Kraft der Welt von Ralf Dörnen

Musik von Elvis Presley über W. A. Mozart bis Goran Bregovic

1. Akt

Love is in the Air

John Paul Young - Love is in the Air

Unerwiderte Liebe – Elvis & Priscilla

Elvis Presley - Can´t help falling in Love, One Night, It´s now or never, Don´t be cruel

Weather Girls - Hit the Road Jack

Beendete Liebe – Casanova & Henriette

W. A. Mozart - Sinfonie Nr. 17 in G-Dur, 2. Satz Andante

Bis dass der Tod euch scheidet – Vjenčanje (Hochzeit)

Goran Bregović - Kalasnjikov, Ederlezi 3, Lullabye, Cajesukarije Cocec

Richard Wagner - Isoldes Liebestod

- Pause -

2.Akt

Liebe im Dschungel – Tarzan, Jane & die Gorillas

Drum Pact - Male A Babdoue

Phil Collins & Glenn Close - You´ll be in my Heart

Safri Duo - Played-A-Live (The Bongo Song)

Emiliana Torrini - Jungle Drum

Die allerallerallererste Liebe (?) – Adam und Eva

Liebe auf den ersten Blick – Romeo & Julia

Sergej O. Prokofieff - Romeo & Julia / Ball im Hause Capulet

Die Stadt der Liebe – Paris

Juliette Gréco - Sous le ciel de Paris

Charles Aznavour - Tu le laisses aller

Nina Simone - Ne me quitte pas

Édith Piaf- Hymne à l´amour

I feel Love

Donna Summer - I feel Love

ballett

Ensemble des BallettVorpommern: Elena Alessandrini, Megumi Aoyama, Giulia Nardin, Lorenzo Colella, Tali Elman, Josh Fagan, Juul van Helvoirt, Anderson Lima, Alfie McPherson, Lucas Praetorius, Mario Salas Maya, Cristina Dora Serrano

Sánchez, Carlos Tostado Serván

Liebe Gäste, wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen aus urheberrechtlichen Gründen untersagt sind. Vielen Dank.

Inszenierung & Choreographie

Bühne & Kostüme

Choreographische Assistenz

Inspizienz

Dramaturgie

Ralf Dörnen

Cornelia Brey

Adonai Luna

Nadim Hussain

Inga Haack

Die aktuelle Besetzung entnehmen Sie bitte dem Abendaushang.

Premiere in Stralsund am 01. Februar 2025

Premiere in Greifswald am 01. März 2025

Putbus am 02. April 2025

Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden und 10 Minuten, inkl. Pause

Ausstattungsleiterin: Eva Humburg Technischer Direktor: Christof Schaaf

Beleuchtungseinrichtung: Thomas Haack Bühnentechnische Einrichtung: Michael Maluche, Robert Nicolaus Toneinrichtung: Hagen Währ, Samuel

Zinnecker Leitung Bühnentechnik: Robert Nicolaus, Michael Schmidt

Leitung Beleuchtung: Kirsten Heitmann Leitung Ton: Daniel Kelm Leitung

Requisite: Alexander Baki-Jewitsch, Christian Porm Bühne & Werkstätten:

Produktionsleiterin: Eva Humburg Tischlerei: Stefan Schaldach, Bernd Dahlmann, Kristin Loleit Schlosserei: Michael Treichel, Ingolf Burmeister Malsaal: Anja Miranowitsch, Fernando Casas Garcia, Sven Greiner Dekoration: Lukas

Ensikat Kostümwerkstätten: Gewandmeisterinnen: Carola Bartsch, Annegret

Päßler Modisterei: Elke Kricheldorf Assistenz: Dorothea Rheinfurth, Maisa

Franco Ankleiderinnen: Ute Schröder, Petra Westphal Maske: Tali Rabea

Breuer, Jill Dahm, Antje Kwiatkowski, Kateryna Maliarchuk, Ilka Stelter

Wir danken den Stadtwerken Greifswald, die das BallettVorpommern seit 2015 als Produktionssponsor unterstützen.

Liebe Geliebte und Liebende,

„am liebsten soll alles mit Liebe beginnen“, formulierte Ralf Dörnen seine Idee zu den Nummern des neuen Tanzabends für die liebevolle Aufgabe zum Stück ein Programmheft zu konzipieren. LiebeLoveAmore als liebgewonnener Titel wartet schon etwas längere Zeit auf die Umsetzung. Lieber erinnern wir uns nicht an die CoronaZeit in der eine Produktion, die in erster Linie Paare zeigen sollte, lieber nicht umgesetzt werden sollte. Umso lieber zeigen wir Ihnen nun einen liebesschwangeren Abend, der sich einzig und allein dem stärksten Gefühl der Welt widmet und aus der Vielzahl an Musikstücken und Liebespaaren aus den verschiedensten Epochen und Kulturkreisen eine durchaus schwierige Auswahl zeigt. Denn kein anderes Thema und Gefühl der Welt hat so viele Geschichten, Texte, Musik und Lieder, Gemälde und Bühnenstücke hervorgebracht. So reich und vielfältig die Liebe ist, so reich ist die entstandene Produktion, die ganz im Zeichen der Liebe einlädt, zu lieben, Liebe zu schenken und zu genießen. Liebe lieber liebenswert. Gehen wir auf eine Liebesreise durch die Zeiten, Tanzstile und Geschichten, denn nichts ist wichtiger in der aktuellen Zeit als zu lieben und lieb zueinander zu sein. Jedes Leben beginnt mit der Liebe. Keine Liebe ist bedingungsloser als die Mutter-Kind-Liebe aus der (idealerweise) jeder einzelne von uns seine Stärke der Liebe schöpft. Keine Kunstform trägt so viele Blüten wie die Liebe und keine Emotion ist so bunt wie die Liebe. Wer liebt lebt und wer lebt liebt. Liebe fragt nicht. Liebe kommt einfach, überfällt einen und lässt alles in einem anderen Licht erscheinen. Liebe treibt uns an, lässt uns fühlen, unterdrückt zuweilen anderes, doch ist sie vielfältig manchmal etwas heimtückisch, aber immer Liebe.

In diesem Sinne: Genießen Sie den Abend, nehmen Sie die Liebe mit hinaus und tragen sie weiter, denn nichts braucht die Welt gerade dringlicher als Liebe.

Love is all you need.
The Beatles

Die Seelen treffen sich

»Ohne meine Seele kann ich nicht leben«, klagt der verzweifelte Heathcliff nach dem Tod von Catherine Earnshaw in »Die Sturmhöhe«. Hinter Emily Brontes Roman von diesen Zwillingsseelen, die von Trennungsschmerz gequält werden, verbirgt sich die alte Überlieferung sowohl der östlichen wie der westlichen Mystik nach der die Liebe in der Seele beheimatet ist.

Platos »Symposion«, das im 4. Jahrhundert v. Chr. entstand, beschrieb die Liebe erstmals als die Sehnsucht, sich mit einem unbewußten Ideal zu verbinden. Aus dieser Perspektive ist Eros nur ein spirituelles Verlangen. Die Reaktion auf äußerliche Schönheit liegt begründet in dem ästhetischen Bedürfnis der Seele, weniger im körperlichen Sexualtrieb. Das Konzept der platonischen Liebe beeinflußte die christliche wie die moslemische Gesellschaft für Jahrhunderte. Im Mittelalter diente sie als Erklärung, warum sexuelle Erfüllung das Herz schwer macht und die Seele unbefriedigt läßt. Auch die islamische Liebespoesie wurde von der geistigen Verbindung beherrscht. Diese »höhere« Form der Liebe wurde auch von Dante und Petrarca gefeiert. Letzterer beschrieb seine Muse Laura mit reli-

giöser Andacht: Sie war »die Quelle jener erhebenden Gnade, die uns auf dem rechten Pfad gen Himmel führt«. Das Bild ewig liebender Zwillingsseelen wurde in der Literatur des 19. Jahrhunderts wieder aufgegriffen und ist seither nie mehr völlig verschwunden. Im Extremfall führt die Erhabenheit der Seele über den Körper dazu, daß die Liebenden eher sterben, als sich ihrem Verlangen hinzugeben. Nach der humanistischen Sichtweise vereinen sich dagegen Körper und Seele in der perfekten Liebe.

Megan Tresidder

So viel in Dir Liebe wachst, so viel wachst Schonheit in dir.

Denn die Liebe ist die Schonheit der Seele.

Aurelius Augustinus

1. Akt

Love is in the Air

– Amor

Amor ist der größte Spitzbube unter den Göttern, der Widerspruch scheint sein Element zu sein.

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnisse und hätte allen Glauben, also dass ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nicht nütze. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. Die Liebe höret nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und die Spra-

chen aufhören werden und die Erkenntnis aufhören wird, denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindische Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht.

Jetzt erkenne ichs stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.

Brief des Paulus an die Korinther nach der Übersetzung Martin Luthers.

Schon gewusst?

Amor – Der Gott der Liebe

Die Griechen nannten ihn Eros, die Römer Amor und manchmal Cupido. Er ist ein ziemlich dreistes Kerlchen, das mit seinen Pfeilen die Menschen seit Urzeiten in Liebesraserei versetzt.

Seine Abstammung

Amor soll ein Kind des Chaos‘ sein und zusammen mit Gaia (Erde), Erebos (Finsternis) und Nyx (Nacht) zu den ersten Göttern gehören. Geläufiger allerdings ist die Behauptung, er sei ein Sohn der Liebesgöttin Aphrodite und ihres Mannes, des Schmiede- und Künstlergottes Hephaistos. Andere wiederum vermuten, dass der wahre Vater des Jungen der Kriegsgott Ares ist, Aphrodites Liebhaber. Unbestreitbar sind beide an seiner Erziehung beteiligt. Bei solcher Art verwandtschaftlicher Beziehungen erstaunt es nicht weiter, dass ein rechter Tunichtgut aus dem Jungen wird. Pfeil und Bogen nutzt er nur dazu, die Herzen der Menschen in Flammen zu setzen, wobei es ihm einerlei ist, ob er damit Ehen zerstört oder anderes Unheil anrichtet. Dabei sieht er aus wie ein

Engelchen, mit seinen goldenen Locken, der zarten Haut und den rosigen Wangen. Unschuldig wirkt er – mehr wie ein Kind als wie ein Mann. Doch eines Tages erwischt ihn selbst ein Pfeil aus seinem eigenen Köcher und er entbrennt in Liebe zu einem menschlichen Wesen, und zwar dem schönsten, das zu jener Zeit lebt: Psyche.

Unerwiderte Liebe – Elvis Presley Liebesleid

Die Liebe ist ein angeborenes Leiden, das durch den Anblick der und beim maßlosen Denken an die Schönheit des anderen Geschlechts aufkommt. Dieses Gefühl lässt jeden die Umarmung des andern Geschlechts über alles andere stellen und begehren, und nichts mehr wünschen, als im Begehren zusammen die Regeln der Liebe nach gegensei-

tiger Umarmung zu erfüllen. Dass die Liebe ein Leiden ist, kann man leicht sehen. Denn kein größeres Unbehagen gibt es, wenn sie nicht gleichmäßig von beiden geteilt wird. Beständig fürchtet der Liebende, dass seine Liebe ihr ersehntes Ziel nicht erreicht, und dass er sich umsonst abmüht. Außerdem fürchtet er das allgemeine Geschwätz und überhaupt alles, was seine Chancen vereiteln könnte, denn unvollendete Pläne werden schon durch kleinste Störungen zunichte. Ist er arm, so fürchtet er außerdem, dass die Frau seine Armut verabscheut; ist er hässlich, so verachtet sie womöglich seine Ungestalt und bevorzugt die Liebe zu einem hübscheren Mann. Ist er aber reich, so fürchtet er vielleicht, dass ihm der einstige Geiz ein Hindernis wird. Um ehrlich zu sein, niemand könnte die Ängste eines einzelnen Liebhabers vollständig aufzählen. Also ist diese Art Liebe ein Leiden; wo es nur von einer Seite aufrechterhalten wird, kann man es eine einseitige Liebe nennen. Aber selbst wenn beide von der Liebe ergriffen sind, herrscht nicht weniger Angst. Beide fürchten dann, dass sie die Frucht ihrer Mühen durch die Arbeit Dritter verlieren könnten, und das ist für die Leute schwerer zu ertragen, als wenn sie sich in ihrer Hoffnung getrogen sehen und begreifen, dass ihre Anstrengung zu nichts führt. Tatsächlich ist es schwerer herzugeben, was man gewonnen hat, als

sich um einen nah geglaubten Gewinn berauben zu lassen. Außerdem fürchtet man, den Geliebten irgendwie zu verletzten. Wirklich, der Liebende fürchtet so vieles, dass die Aufzählung eine zu schwierige Aufgabe wird.

Andreas Capellanus, Was die Liebe ist

Beendete Liebe – Casanova Auf einer Reise nach Parma lernte Casanova 1749 die Französin Henriette kennen und lieben. Nach drei gemeinsamen Monaten in Parma, die er als die glücklichsten seines Lebens bezeichnete, verließ sie ihn.

„Diejenigen, die da glauben, eine Frau genüge nicht, um einen Mann durch alle vierundzwanzig Stunden des Tages glücklich zu machen, haben niemals eine Henriette besessen. Das Glück, das mich ganz und gar erfüllte – der Ausdruck ist nicht übertrieben – war viel vollkommener, wenn ich mich mit ihr unterhielt, als wenn ich sie in meinen Armen hielt. Sie hatte viel gelesen, sie besaß viel Takt und natürlichen Geschmack; ihr Urteil war sicher, und ohne gelehrt zu sein, sprach sie logisch wie ein Mathematiker, aber leichthin und anspruchslos, und in alles mischte sie jene natürliche Anmut, die jedem Dinge Reiz verleiht. Da sie niemals die Ab-

sicht hatte, mit ihrem Geist zu prunken, so begleitete sie, wenn sie einmal eine bedeutende Bemerkung machte, diese mit einem Lächeln, das ihren Worten einen Anstrich von Frivolität gab und sie zugleich für jedermann verständlich machte. Hierdurch machte sie sogar solche Leute geistreich, die gar keinen Geist besaßen, und gewann dadurch alle Herzen. Eine Schönheit ohne Geist bietet der Liebe nur den materiellen Genuß ihrer Reize; eine geistreiche Häßliche dagegen fesselt durch die Reize ihres Geistes und läßt schließlich dem Manne, den sie für sich einnimmt, nichts mehr zu wünschen übrig.

Wie mußte ich mich also fühlen, der ich eine Henriette besaß? Glücklich, dermaßen glücklich, daß ich mein Glück nicht mehr ermessen konnte!“

Casanova, histoire de ma vie

Es ist Unsinn sagt die Vernunft

Es ist was es ist sagt die Liebe

Es ist Unglück sagt die Berechnung

Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst

Es ist aussichtslos sagt die Einsicht

Es ist was es ist sagt die Liebe

Es ist lächerlich sagt der Stolz

Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht

Es ist unmöglich sagt die Erfahrung

Es ist was es ist sagt die Liebe.

Erich Fried

2. Akt

Liebe im Dschungel

Ich Tarzan, du Jane…

Ab 1912 erschien die Roman-Reihe um Tarzan von Edgar Rice Burroughs. Endlich enthielt die Buchreihe 26 Bände, geschrieben als eine ungeheuerliche, auch heute noch spannend zu lesende Entwicklungsgeschichte, mit der Liebe, Abenteuer, Lebensgefahr verbunden wird. Die Handlung basiert auf einer realen historischen Situation: die Kolonisierung des afrikanischen Kontinents durch die Engländer. Die Eltern Tarzans, Lord und Lady Greystoke, machen sich per Schiff zu einem Besuch in einer Kolonie an der Westküste Afrikas auf. Die Mannschaft meutert und setzt die Greystoke am Ufer einer unbewohnten Insel aus. Das Paar überlebt bis kurz nach der Geburt seines Sohnes. Eine Affenmutter, die ihr Junges verloren hat, nimmt sich des Kleinen an. Der Rest ist bekannt und von diesem Punkt an nimmt die Erzählung eine Wendung ins Phantastische.

Er begegnet im Dschungel zufällig Jane, der Tochter eines auf Schatzsuche befindlichen Wissenschaftlers, rettet sie aus den Fängen des Menschenaffen Terkop aus seinem eigenen Stamm und verliebt sich in sie. Tarzan rettet auch den französischen Marineoffizier Paul D’Arnot, der von menschenfressenden

Eingeborenen gefangen worden war. Während Tarzan wochenlang die Wunden des Marineoffiziers pflegt, holt ein Schiff die gestrandeten Schatzsucher sowie Jane zurück. D’Arnot bringt Tarzan Französisch bei und bietet ihm an, ihn in das Land der Weißen zu bringen, um Jane zu finden.

Auf ihrer Reise unterrichtet D’Arnot ihn, wie man sich unter Weißen benimmt. In der folgenden Zeit lernt Tarzan schließlich auch Englisch. Als Jane in nach Baltimore zurückkehrt, soll sie den reichen Mr. Canler heiraten, was Tarzan, der sie dort gesucht hatte, verhindern kann. Jane erkennt allerdings, dass sie mit Tarzan, der in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen ist, nicht glücklich werden kann, und entscheidet sich für den ehrenwerten Mr. William Cecil Clayton, einen Cousin von Tarzan, der seine Adelstitel und sein Vermögen geerbt hatte, da Tarzan und seine Eltern als verstorben galten. Obwohl Tarzan die Nachricht erhält, dass Fingerabdrücke im Tagebuch seines Vaters beweisen, dass er John Clayton II. ist, schweigt er aus Liebe zu Jane, da er glaubt, dass sie glücklicher mit Cecil wird. Cecil findet die von Tarzan liegengelassene Nachricht, schweigt aber auch, um seinen Titel und Jane nicht zu verlieren.

Liebe auf den ersten Blick –Romeo & Julia

Die Liebe entsteht unvermittelt, ohne weitere Überlegung, aus Temperament oder aus Schwäche: ein Zug, der unserem Begriff von Schönheit entspricht, fesselt und bestimmt uns. Die Freundschaft dagegen bildet sich nach und nach, mit der Zeit, durch den Verkehr, durch einen langen Umgang. Wieviel Geist, Herzensgüte, Anhänglichkeit, Dienste und Gefälligkeit ist bei Freunden nötig, um im Verlauf von mehreren Jahren weit weniger zu erreichen, als manches Mal ein schönes Gesicht oder eine schöne Hand in einem Augenblick erreicht! Liebe, die plötzlich geboren wird, braucht am längsten, um zu heilen.

Jean

de La Bruyére, Vom Herzen.

Der Liebe leichte Schwingen trugen mich; Kein steinern Bollwerk kann der Liebe wehren; Und Liebe wagt, was irgend Liebe kann. (Romeo)
William Shakespeare

Die Liebe ist ein seltsames Spiel – Conny Francis

Die Liebe ist ein seltsames Spiel

Sie kommt und geht von einem zum ander‘n

Sie nimmt uns alles doch sie gibt auch viel zu viel

Die Liebe ist ein seltsames Spiel

Wir kannten und wir liebten uns seit Jahren

Die Zukunft schien uns beiden sonnenklar

Fast wären wir zum Standesamt gefahren

Bis alles plötzlich so verändert war

Die Liebe ist ein seltsames Spiel

Sie kommt und geht von einem zum ander‘n

Sie nimmt uns alles doch sie gibt auch viel zu viel

Die Liebe ist ein seltsames Spiel

Wie oft hast du die Treue mir geschworen

Und sicher war es so für lange Zeit

Doch dann hast du auf‘s neu dein Herz verloren

Nur darum bin ich wieder einsam heut‘

Die Liebe ist ein seltsames Spiel

Sie kommt und geht von einem zum ander‘n

Sie nimmt uns alles doch sie gibt auch viel zu viel

Die Liebe ist ein seltsames Spiel

Die Stadt der Liebe – Paris

Liebe Dashuri

έρος սեը Habibi! maitasun

любов ljubov kærlighed Love

Amo rakkaus

Amour

agapi אהבה elska amore ljubav amor meilė љубов

Ljubov liefde Kærlighet miłość Amor dragoste любовь kärlek љубав ljubav ljubezen

Amor Milovat sevgi кохання любов szeretet szerelem

Love by its nature desires a future. Sarah Kane

Der abgerissene Strick kann wieder geknotet werden

Er hält wieder, aber Er ist zerrissen.

Vielleicht begegnen wir uns wieder, aber da Wo du mich verlassen hast Triffst du mich nicht wieder.

Ich liebe Dich.

Ist das erste Geständnis einmal abgelegt, besagt ein „Ich liebe Dich“ nichts mehr; es greift lediglich auf rätselhafte Weise (so leer ist sie!) die alte Botschaft wieder auf. „Ich-liebe-Dich“ ist stellenlos-unbestimmt. Das Wort ist keinem sozialen Zwang unterworfen; es kann ein sublimes, feierliches, leichthin gesprochenes, es kann ein erotisches, pornografisches Wort sein. Es ist ein Wort, das gern die gesellschaftlichen Tapeten wechselt. „Ich-liebe-Dich“ ist kein Satz: Es übermittelt keinen Sinn, hängt aber eng mit einer Grenzsituation zusammen: derjenigen, ‚in der das Subjekt einer Spiegelbeziehung zum anderen ausgesetzt ist.‘ Es ist eine Holophrase (ein nicht zerlegbarer Satz).

Roland Barthes

Liebe, die Wortart: Substantiv, feminin

Bedeutungen (4)

a) starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem [nahestehenden] Menschen

b) auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen, verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, Hingabe o. Ä.

c) sexueller Kontakt, Verkehr

2. a) gefühlsbetonte Beziehung zu einer Sache, Idee o. Ä.

3. Gefälligkeit; freundschaftlicher Dienst

4. geliebter Mensch

Synonyme zu Liebe

Gefühl, Herzenswärme, Hingabe, Innigkeit

Herkunft

mittelhochdeutsch liebe, althochdeutsch liubī, zu lieb

Grammatik

die Liebe; Genitiv: der Liebe, Plural: die Lieben

Impressum

Herausgeber: Theater Vorpommern GmbH

Stralsund – Greifswald – Putbus

Spielzeit 2024/25

Geschäftsführung: André Kretzschmar

Textnachweise:

Redaktion: Inga Helena Haack

Gestaltung: Öffentlichkeitsarbeit / Bartels

1. Auflage: 500

Druck: Flyeralarm www.theater-vorpommern.de

Capellanus, Andreas, Des Königlich Fränkischen Kaplans Andreas 3 Bücher über die Liebe, Verlag Paul Aretz, Dresden 1924; Roland Barthes, Fragmente einer Sprache der Liebe, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main 1984; Jean de La Bruyére, Charaktere, Fourir Verlag, Wiesbaden 1979; Megan Tresidder, Die geheime Sprache der Liebe, Hugendubel, München 1998., Precht, Richard David, Liebe. Ein unordentliches Gefühl, Goldmann Verlag, München 2009.

Bildnachweise:

Die Fotos stammen von Peter van Heesen.

Foto Seite 17: Conny Francis 1961, Wikipedia; Foto Seite 16: Wall of Love, Paris 21 October 2017, Tom Hilton

Das Theater Vorpommern wird getragen durch die Hansestadt Stralsund, die Universitäts- und Hansestadt Greifswald und den Landkreis Vorpommern-Rügen

Es wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und EU-Angelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

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