jedesmalanders - 13. Ausgabe, 02.2020

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„Die ganze Welt ist Bühne ...“

jedesmalanders 13. Ausgabe, 2.2020


Ein Gespräch zum Thema Bühnenbilder 1. DIE TEAMS Regisseurin Kerstin Steeb und die Ausstatter Jan Hendrik Neidert und Lorena Díaz Stephens (die bei diesem Gespräch leider nicht dabei sein konnte) bringen Glucks Oper Orpheus und Eurydike auf die Bühne des Hagener Theaters. Sie arbeiten das erste Mal als Team zusammen und auch zum ersten Mal in Hagen. Regisseur Holger Potocki und Ausstatterin Lena Brexendorff waren mit ihrer Inszenierung von Lortzings Zar und Zimmermann zum vierten Mal in dieser Team­ konstellation zu Gast am Theater Hagen. Kerstin: Ich habe einige Produktionen am Theater Pforzheim gesehen, bei denen die Ausstattung von Lorena und Jan Hendrik stammte, die mir sehr gut gefallen haben. Und ich konnte mir einen abstrakten Zugang für die Arbeit an Orpheus und Eurydike sehr gut vorstellen. Holger: Lena hat einmal bei einem Interview auf die Frage, wie lange wir uns kennen, geantwortet: Gefühlt lebenslänglich. Eigentlich haben wir uns vor sieben Jahren über einen befreundeten Regisseur kennengelernt und haben seitdem sehr viele Produktionen gemeinsam erarbeitet.

Zar und Zimmermann

Szenerie, das Bürgermeister-Büro: Im Gegensatz zu dem bunten Designraum war uns wichtig, dass der Bürgermeister van Bett in einem ganz faden Beamtenbüro, in Form eines Bunkers, sitzt. Da van Bett vor der Widerstandsgruppe Kommando ZimmAmann flüchtet, befindet sich dieser Bunker immer an einem anderen Ort – also ein sehr absurdes Element. Das Kommando ZimmAmann gräbt sich durch die Erde, taucht durchs Wasser und fliegt durch die Luft, um van Bett das Leben schwer zu machen. Eigentlich ist das ganze Bühnenbild wie eine Art Filmset: Es sind Räume, die real bespielt werden können, und durch Videoprojektionen kommt ein comicartiges Element hinzu.

2. WIE WICHTIG IST DAS BÜHNENBILD? Kerstin: Die grundlegenden Entscheidungen einer Inszenierung werden mit der Ausstattung getroffen. Bei der Arbeit ist mir wichtig, dass man früh miteinander ins Gespräch kommt und zunächst offen in alle Richtungen denkt. Wäre es ein anderes Bühnenbild geworden, dann würde ich in meiner Inszenierung anders damit umgehen. Holger: Ich finde, dass man sich in der Zusammenarbeit stark beeinflusst. Aus Gedanken zum Stück entsteht eine Idee für den Raum. Wenn diese sich konkretisiert, hat das wieder Auswirkungen auf das Konzept. Die Arbeit entwickelt sich dann immer weiter. Dabei ist der Raum eine entscheidende Setzung, zum Beispiel für den Grad der Abstrahierung einer Inszenierung.

Lena Brexendorff studierte Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und an der Accademia delle Belle Arti, Bologna (Italien). Nach ihrer zweijährigen Assistenzzeit am Opernhaus Erfurt arbeitete sie seit 2006 u.a. am Wielki Theatr Lodz (Polen), am Opernhaus Chemnitz, am Anhaltischen Theater Dessau, am Pfalztheater Kaiserslautern, am Opernhaus Erfurt, am Neuen Theater Halle, am Landestheater Neustrelitz/Neubrandenburg, am Staatstheater Mainz, Theater Coburg, an der Oper Magdeburg, am Opernhaus Odessa und am Landestheater Detmold. Am Theater Hagen ist sie seit 2009 regelmäßiger Gast.

Jan Hendrik: Zu einem frühen Zeitpunkt ist es so, dass die Regie und Bühnenbild nicht parallel, sondern vor allem miteinander arbeiten. Und wenn der Raum irgendwann festgelegt ist, beginnt er ganz viel zu diktieren. Er ist dann ein enges Korsett, an dem man sich abarbeiten kann. 3. ARBEITSTEILUNG REGIE / BÜHNENBILD Kerstin: Mir fallen direkt einige Beispiele ein, wo von Jan Hendrik und Lorena Ideen für die Inszenierung kamen. Sie sind auf jeden Fall eine Quelle der Inspiration für mich. Jan Hendrik: Trotzdem glaube ich, dass wir jeweils unseren Job machen und uns dabei im besten Falle positiv beeinflussen. Holger: Ich sage Lena meistens, was ich für meine Spielidee brauche. Und Lena entwickelt daraus etwas, was mich wieder herausfordert. Oft ist es dann so, dass ich von ihr einen Entwurf kriege und denke: Hä?! Aber dann beschäftige ich mich damit und merke, dass das in eine Richtung geht, in die ich noch gar nicht gedacht habe. Und so wird das eine Art Ping Pong-Spiel. Bei unseren Inszenierungen gehen ganz wesentliche Impulse von Lena aus. Kerstin: Bälle zuspielen ist für mich ein wichtiges Stichwort. Unsere Arbeitsweise ist ja weit weg von einem Kollektiv, wo alle alles machen. Ich bin auch froh, dass das nicht so ist, denn ich brauche euch als Profis auf diesem Gebiet ... Jan Hendrik: ... und andersrum genauso. Lena: Was ich in der Zusammenarbeit mit Holger so schön finde, ist, dass wir keine Schwesternkunst machen, sondern wir arbeiten von der ersten konzeptionellen Idee an so eng miteinander, dass es großen Spaß macht, gemeinsam daran zu basteln. Holger: Wir erfinden zusammen einen Kosmos mit eigenen Spielregeln und überprüfen, wie sich das auf den Text auswirkt, auf das Licht, auf die Bühne, auf das Kostüm, auf die Requisiten – nichts davon ist beliebig.

4. DIE BÜHNE BEI ZAR UND ZIMMERMANN Holger: Wir spielen das Stück im Heute: Der Zar ist bei uns ein Diktatorensohn, der inkognito im Westen seine Ausbildung macht. Es würde wenig Sinn machen, wenn das in einem Handwerksbetrieb stattfinden würde. Deshalb sind wir auf die Idee gekommen, dass er in einem Rüstungsbetrieb arbeitet, da er sich hier das Wissen aneignen kann, das ihm später nutzen wird. Unsere Inszenierung spielt deshalb in einer Firmenzen­ trale, in der Kriegsschiffe entworfen werden. Die Angestellten sitzen mit ihrem Laptop an ihrem schön gestalteten Arbeitsplatz und trinken Sojalatte, während sie gleichzeitig Rüstungsprodukte entwerfen. Das Produkt ist blutig, aber die Welt ist clean und bunt, ein Spielplatz für Erwachsene. Hier zeigt sich viel von der Perversion unserer Welt: Wenn die Hülle nur schön genug ist, dann kann man leicht vergessen, was sich dahinter befindet. Lena: Die schöne neue Arbeitswelt von Großkonzernen wie Google oder Apple, wo die Mitarbeiter sich bei der Arbeit so wohlfühlen sollen, dass sie die perfekte Work-Life-Balance erleben, hat sich bei mir schon vor längerer Zeit festgesetzt. Ich wollte das gerne visualisieren, brauchte dafür aber das passende Stück – und dann kam Zar und Zimmermann. Die Konzernzentrale ist sehr bunt, geschwungen und durchdesignt. Die Angestellten der Firma haben neben einem Wellness-Bereich mit Sauna auch einen Zen-Garten und gemütliche Ecken zum Kaffeetrinken und arbeiten. Es gibt aber auch eine graue

Jan Hendrik Neidert wurde in Saarbrücken geboren und wuchs in Bonn auf. Während seines Architekturstudiums an der Bauhaus Universität Weimar, der UdK Berlin und der TU Delft (NL) praktizierte er in Architekturbüros in New York und Berlin. Anschließend arbeitete er zunächst als Architekt in Barcelona, wo er das Architekturteam für den Pavillon „Oikos” der Expo Zaragoza leitete. Seit 2006 arbeitet er als freier Bühnen- und Kostümbildner im deutschsprachigen Raum. Seine Stationen führten ihn in unterschiedlichen Sparten an die Staatstheater Wiesbaden, Oldenburg und Darmstadt, das Grillo Theater in Essen und eine Vielzahl weiterer Bühnen, darunter Bielefeld, Magdeburg, Heidelberg, Salzburg und Münster. Lorena Díaz Stephens studierte Design und Sozialwissenschaften in ihrer Geburtsstadt Santiago de Chile und Barcelona. In Deutschland absolvierte sie den Master-Studiengang Media Architecture an der Bauhaus Universität Weimar. Als Designerin und Bühnen- und Kostümbildnerin hat sie in Spanien, Chile, Österreich und Deutschland gearbeitet und eine Vielzahl von Film-, Schauspiel- und Musiktheaterproduktionen realisiert. Ihre Stationen als Bühnen- und Kostümbildnerin führten sie u.a. an die Staatstheater Wiesbaden, Hannover und Darmstadt, ans Grillo Theater Essen, das Theater Münster und an die Theater Ingolstadt, Magdeburg, Salzburg, Heilbronn und Bielefeld.


5. DIE BÜHNE BEI ORFEO ED EURIDICE

Christoph Willibald Gluck

ORPHEUS UND EURYDIKE (ORFEO ED EURIDICE)

Kerstin: Die Bühne spiegelt den Grundgedanken der Inszenierung wider. Dreh- und Angelpunkt ist der Gang von Euridice in den Tod. Die Setzung ist, dass sie diesen Schritt selbstbestimmt macht und es daher für sie keine Erlösung ist, wieder ins Leben zurückgeholt zu werden. Es ist eine intensive Beschäftigung mit Trauer und mit dem Abschiednehmen: Wie kommt Orfeo damit zurecht, wie lange dauert so ein Schmerz, welche Phasen durchläuft er? Wie kann es sein, dass sich ein Mensch auf gewisse Weise mit dem Tod anfreundet? Diese ganzen Fragen visualisieren sich in einem Bild, das einen Tunnel darstellt, einen Gang ins Licht. In Glucks Oper gibt es die verschiedenen Bilder von Diesseits, Jenseits, Elysium, aber auch den Weg zum Elysium durch die Unterwelt und die ganzen Wege dazwischen. Das bebildern wir nicht, sondern zeigen Bewusstseins-Zustände, die der Raum atmosphärisch vorgibt.

Oper in drei Akten In italienischer Sprache mit deutschen Übertexten Premiere am Samstag, 29. Februar 2020, 19.30 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellungen: 7.3. (19.30 Uhr); 22.3. (18.00 Uhr); 27.3. (19.30 Uhr); 5.4. (15.00 Uhr); 11.4. (19.30 Uhr); 26.4. (18.00 Uhr); 21.6.2020 (15.00 Uhr) Die Stunde der Kritik Sonntag, 22.3.2020, im Anschluss an die Vorstellung Theatercafé . Eintritt frei Zu Gast: Anke Demirsoy (theater:pur)

Jan Hendrik: Dieser Tunnel besteht aus einem Rahmen, der durch gespannte schwarze Gummibänder entsteht. Dieser Rahmen aus Gummibändern steht symbolisch für Themen, die in der Inszenierung aufgegriffen werden: Die Gummibänder stehen für Fragilität, auch für Flexibilität und für eine Membran zwischen verschiedenen Welten. Mit dem Bühnenbild stellen wir zwei Welten dar: Der Tunnel ist erst einmal die diesseitige. Und diese Welt kann zusammenfallen, so dass ein Jenseits sichtbar wird ...

Musikalische Leitung Steffen Müller-Gabriel | Inszenierung Kerstin Steeb | ­Bühne und Kostüme Lorena Díaz Stephens, Jan Hendrik Neidert | ­Choreographie Francesco Vecchione | Licht Hans-Joachim Köster | Chor Wolfgang Müller-Salow | Dramaturgie Rebecca Graitl | Mit Anna-Doris Capitelli, Angela Davis, ­­Cristina Piccardi / Marie-Pierre Roy | Chor des Theaters Hagen | Ballett des Theaters Hagen | ­Philharmonisches Orchester Hagen Mit freundlicher Unterstützung des Versicherungsbüros Kleine KG, Hagen

Kerstin: ... was aber wiederum nicht die Unterwelt ist oder die Hölle. Mir ging es darum, das Elysium als eine Welt dazu­stellen, in der es schön ist und aus der Euridice nicht mehr zurück möchte in die diesseitige Welt.

Albert Lortzing

Jan Hendrik: Farblich ist das Bühnenbild in schwarz-weiß gehalten, auch wenn wir es nicht ganz eins zu eins umgesetzt haben – das Diesseits schwarz, das Jenseits weiß.

Vorstellungen: 1.3. (18.00 Uhr); 12.3. (19.30 Uhr); 20.3. (19.30 Uhr); 26.3. (19.30 Uhr); 22.4. (19.30 Uhr); 2.5.2020 (19.30 Uhr)

Lena: Ich finde es spannend, dass unsere Bühnenbilder zwei unterschiedliche Herangehensweisen zeigen. Ihr bildet eine Art abstrakten ‚Seelenraum‘ ab, während die Bühne bei uns sehr konkret ist, fast wie ein Filmset.

Musikalische Leitung Rodrigo Tomillo | Inszenierung Holger Potocki | Bühne und Kostüme Lena Brexendorff | Choreographie Farid Halim | Licht Hans-­Joachim Köster | Chor Wolfgang Müller-Salow | Dramaturgie Rebecca Graitl | Mit Alina ­Grzeschik, Olaf Haye, Markus Jaursch, Sebastian Joest, Kenneth ­Mattice, Musa Nkuna, Marie-Pierre Roy, Richard van Gemert | Chor des Theaters Hagen | ­Extrachor des Theaters Hagen | Statisterie des Theaters Hagen | Philharmonisches Orchester Hagen

ZAR UND ZIMMERMANN Komische Oper in drei Akten In deutscher Sprache mit Übertexten

Orpheus und Eurydike


19.30 Uhr Großes Haus

FEBRUAR 2020 SA

29

15.00-15.45 Uhr Lutz

PARDAUZ

19.30-21.00 Uhr Großes Haus 19.00 Uhr Einführung

ORPHEUS UND EURYDIKE (ORFEO ED EURIDICE)

Weitere Angaben s. 14.3. · Abo B und Freiverkauf 19,50-48 €

Ein TanzObjektTheaterSpaß von Anja Schöne und Ensemble Ab 3 Jahren ∙ Eintritt 6 €, Familienkarte 25 € Premiere

Oper von Christoph Willibald Gluck (in italienischer Sprache mit deutschen Übertexten) Abo P und Freiverkauf 19,50-48 €

MÄRZ 2020 SO

01

MI

04 DO

05

11.30 Uhr Auditorium im Kunstquartier Hagen

6. KAMMERKONZERT

15.00-16.10 Uhr Lutz

FATBOY

18.00-20.50 Uhr Großes Haus

ZAR UND ZIMMERMANN

10.00-11.10 Uhr Lutz

FATBOY

07 SO

08

Trio Classic Deluxe Werke von Beethoven, Tschaikowsky, Verdi, Debussy, Ellington, den Comedian Harmonists und Melodien an der Schwelle zur Popmusik Gitarre und Gesang: Maxim Lysov; Flöte: Eugen Akinschin; Violine: Natascha Akinschin · Eintritt 12 / 8 € Ein TheaterRap von Anja Schöne und Andreas Gruchalski Ab 10 Jahren · Eintritt 12 / 6 €, Familienkarte 25 € Komische Oper von Albert Lortzing (in deutscher Sprache mit Übertexten) · Abo ThR und Freiverkauf 15-36 € Weitere Angaben s. 1.3. · Schulvorstellung

10.00-11.10 Uhr Lutz

FATBOY

18.00 Uhr Theatercafé

IMPULS: POLITISCHER SALON HAGEN Künstliche Intelligenz?

zum letzten mal Weitere Angaben s. 1.3. · Schulvorstellung

DI

10 DO

12 FR

13 SA

14

18.15 Uhr Theatercafé / Großes Haus

WERKSTATT-PROBE

Einführungsveranstaltung zu Wenn die Nacht am tiefsten (... ist der Tag am nächsten) ∙ Eintritt frei

19.30 Uhr 7. SINFONIEKONZERT Stadthalle Grieg ∙ Saariaho ∙ Sibelius 18.45 Uhr Einführung Harfe: Andreas Mildner ∙ Leitung: Joseph Trafton 18.45 Uhr Sinfonikus Konzertabo und Freiverkauf 15,50-31 € 10.00-11.10 Uhr Lutz

DIE MEERJUNGFRAU IN DER BADEWANNE

18

ZAR UND ZIMMERMANN

19.30-21.00 Uhr Lutz

WOYZECK

Weitere Angaben s. 1.3. · Abo F und Freiverkauf 16,50-40 € Weitere Angaben s. 18.3. · Eintritt 12 / 6 €, Familienkarte 25 €

Künstliche Intelligenz? ImPuls: Politischer Salon Hagen ist eine Veranstaltung der FernUniversität in Hagen in Kooperation mit dem Theater Hagen und dem Emil Schumacher Museum. Auf Grundlage von literarischen, wissenschaftlichen und journalistischen Publikationen werden aktuelle gesellschaftsrelevante Themen mit der Stadtgesellschaft diskutiert. Dieses Mal geht es um Chancen und Risiken für das zwischenmenschliche Zusammenleben durch Künstliche Intelligenz. Weitere Informationen unter: www.theaterhagen.de und fernuni.de/politischer-salon

7. SINFONIEKONZERT Dienstag, 10. März 2020, 19.30 Uhr | Stadthalle Hagen In diesem Konzert unter der Leitung von Generalmusik­ direktor Joseph Trafton ­ erklingen Kompositionen von skandinavischen Nationalhelden: Edvard Griegs Lebens­ unterhalt wurde von der norwegischen Krone gesichert, Jean Sibelius erhielt ein finnisches Staatsstipendium auf Lebenszeit. In Griegs berühmtestem Opus Peer Gynt ­(Suite Nr. 1) kann das Publikum die mit Mythen und Sagen gespickte Weltreise des Protagonisten nachempfinden. Die populäre Sinfonie Nr. 2 von Sibelius wird häufig mit dem finnischen Kampf um Unabhängigkeit von Russland assoziiert. Die Finnin Kaija Saariaho ist eine etablierte Komponistin der Neuzeit, deren Werk Trans für Harfe und ­Orchester 2016 seine ­Uraufführung erfuhr. Auch sie wurde mit skandinavischen ­Preisen ausgezeichnet: dem Musikpreis des Nordischen Rates und dem ­Polar Music Prize. Als Solist gastiert der international gefragte Harfenist Andreas Mildner. Mit freundlicher Unterstützung der Rathaus-Apotheke, Internationale Apotheke Dr. Fehske e.K.

ZAR UND ZIMMERMANN

19.30-21.50 Uhr Teo Otto Theater Remscheid

PARISER LEBEN

11.00-11.45 Uhr Lutz

DER FLIEGENDE KOFFER

18.00 Uhr Stadthalle

SCRATCH 2020 GOSPEL, BLUES AND ALL THAT JAZZ – YOU‘LL NEVER WALK ALONE

Weitere Angaben s. 1.3. ·Abo VB A und Freiverkauf 15-36 € Operette von Jacques Offenbach

THEATER UNTERWEGS

zum letzten mal Ein Theaterabenteuer von Anja Schöne nach Hans Christian Andersen ∙ Ab 2 Jahren ∙ Freiverkauf 6 €, Familienkarte 25 €

WENN DIE NACHT AM TIEFSTEN (... IST DER TAG AM NÄCHSTEN)

19.30-21.50 Uhr Theater und Konzerthaus Solingen

PARISER LEBEN

15.00 Uhr Theatercafé

KULTURCAFÉ

Operette von Jacques Offenbach

THEATER UNTERWEGS

Ein musikalisches Gespräch bei Kaffee und Kuchen mit Konzertdramaturg Fabian Bell und Gästen Eintritt 6 € inkl. eines Getränkes

18.00-20.20 Uhr Theater und Konzerthaus Solingen

PARISER LEBEN

12.00-13.30 Uhr Lutz

WOYZECK

Operette von Jacques Offenbach

THEATER UNTERWEGS

Eine LiveMusikKlassikerShow nach dem Drama von Georg Büchner in einer Fassung von Anja Schöne ∙ Ab 14 Jahren Schulvorstellung

Deutsch-Rock-Punk-Pop-Theater-Party Musik von Ton Steine Scherben, Grobschnitt, Fehlfarben, Ideal, Einstürzende Neubauten, BAP, Nina Hagen, Extrabreit, Udo Lindenberg, Die Toten Hosen, Rio Reiser, Nena u.a.

In Hamburg, München und Köln, natürlich in Berlin, aber auch in Hagen (nicht zu knapp!), Düsseldorf und manchmal auf dem platten Land: In den späten 1970er und 80er Jahren ging eine Rock/ Punk/Pop-Welle ab, die es in sich hatte. Denn ein Tabu war endlich durch: Rock ging plötzlich auf Deutsch! Punk ließ sich deutsch ­genauso grölen wie englisch. Deutsche Texte gehörten jetzt nicht mehr nur Schlagersängern, Liedermachern und Gesangsvereinen, sondern uns allen! Eine kleine Revolution. Die Politik – mit Brokdorf und Hausbesetzungen, NATO-Doppelbeschluss und ­ Christopher-Street-Day-Demos – war als Hintergrund wichtig, aber genauso die Stimmung in der „BRD“: „Keine Atempause / ­Geschichte wird gemacht / Es geht voran“ von den Fehlfarben und „Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten“ von Ton Steine Scherben bringen das auf den Punkt. Und die Verwendung echter Werbeslogans in Songtexten liefert noch etwas Ironie dazu: Der Text von Peter Hein (Fehlfarben), im hart akzentuierten Rhythmus vorgetragen: „Es liegt ein Grauschleier über der Stadt, den ­meine Mutter noch nicht weggewaschen hat“ ist schon gut, aber eine der witzigsten Songzeilen mit Werbe-Zitat kam aus Hagen mit ­Extrabreit bei „Polizisten“: „Sie rauchen ‚Milde Sorte’, weil, das ­Leben ist doch hart genug“. In diesem Flair rockte Rio Reiser mit Ton Steine Scherben ein ­dezentes Coming-Out ins Publikum, avancierte Nina Hagen, die „Godmother of Punk“, mit ihrer Exzentrik zur deutschen Vorwegnahme von Madonna und Lady Gaga, moralisierte Wolfgang ­Niedecken sich mit BAP auf Kölsch zum Erfolg und – last but not least – sang Nena, deren Herkunft aus Hagen eine Zeit lang wohl als verleugnet galt, sich wochenlang auf die Spitzenplätze der inter­ nationalen Charts. Nach Take a Walk on the Wild Side bringt das Theater Hagen Wenn die Nacht am tiefsten (... ist der Tag am nächsten) als neue Rock-Punk-Pop-Theater-Party auf die Bühne – nur dieses Mal ausnahmsweise ganz auf Deutsch. Musikalische Leitung und Arrangements Andres Reukauf | Inszenierung Michaela Dicu | Choreographie Amber Neumann | Bühne Jasna Bošnjak Kostüme Christiane Luz | Licht Hans-Joachim Köster Konzept/Dramaturgie Francis Hüsers Mit Alexander Brugnara, Vanessa Henning, Patrick Sühl (Solisten) sowie Galini Achille, Joyce Diedrich/Asaja Köppermann (Backing Vocals) | Tanzstatisterie | Band Andres Reukauf (Keyboards), Christian Kiefer (Guitar), Andreas Laux (Saxophone), Rudolf Behrend (Bass), Volker Reichling (Drums)

Weitere Vorstellungen: 18.3. (19.30 Uhr); 24.4. (19.30 Uhr); 15.5. (19.30 Uhr); 20.5. (19.30 Uhr); 14.6. (18.00 Uhr); 28.6.2020 (18.00 Uhr) WERKSTATT-PROBE (Einführungsveranstaltung): Montag, 9.3.2020, 18.15 Uhr, Theatercafé/Großes Haus Eintritt frei

Das Paris der 1920er und 30er Jahre war ein wahrer Schmelztiegel verschiedener Strömungen der Kunst: Igor Strawinsky und Pablo Picasso unternahmen die Erneuerung der Kunst durch den Rückgriff auf die Vergangenheit, Darius Milhaud und Maurice Ravel ließen sich von den Einflüssen fremder Musik zu neuen Klängen inspirieren und die literarische Welt wurde durch so unterschiedliche Autoren wie Jean Cocteau, ­Ernest Hemingway und Georges Simenon bereichert. Das Kulturcafe wirft einen Blick auf diese bewegten Jahre und die musikalischen Kunstwerke, die sie hervorbrachten.

NACHTCAFÉ Samstag, 21. März 2020, 22.30 Uhr | Theatercafé · Eintritt frei In der Stille der Nacht Mezzosopranistin Maria Markina und Pianist Dan K. Kurland präsentieren Russische Lieder von Peter Tschaikowsky, Nikolai Rimski-Korsakow, Nikolai Roslawez und ­Sergei Rachmaninow.

INFOS DER THEATERPÄDAGOGIK

19.30-22.20 Uhr Großes Haus

Achtu Macht ng knallig! aber Sp aß!

Sonntag, 15. März 2020, 15.00 Uhr | Theatercafé

Weitere Angaben s. 8.3. ∙ Schulvorstellung

Deutsch-Rock-Punk-Pop-Theater-Party mit Musik von Ton Steine Scherben, Fehlfarben, Einstürzende Neubauten, BAP, Nena, Nina Hagen, Extrabreit, Rio Reiser, Ideal u.a. Premiere Abo P und Freiverkauf 19,50-48 €

MI

19.30-22.20 Uhr Großes Haus

KULTURCAFÉ

DIE MEERJUNGFRAU IN DER BADEWANNE

WENN DIE NACHT AM TIEFSTEN (… IST DER TAG AM NÄCHSTEN)

Premiere: Samstag, 14. März 2020, 19.30 Uhr | Großes Haus

Weitere Angaben s. 18.3. Schulvorstellung

15.00-17.45 Uhr EIN SOMMERNACHTSTRAUM Großes Haus Komödie von William Shakespeare 14.30 Uhr Einführung Abo N und Freiverkauf 15-36 €

19.30 Uhr Großes Haus

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20

WOYZECK

Operette von Jacques Offenbach

SINFONIKUS: 18.45 Uhr | Stadthalle Hagen Bei dieser Konzerteinführung für Kinder steht dieses Mal die Harfe im Fokus. Mit freundlicher Unterstützung des Theaterfördervereins Hagen e.V.

Mitsingprojekt des Philharmonischen Orchesters Hagen mit dem Scratch-Chor, Janice Dixon und David Whitley Leitung: Steffen Müller-Gabriel Teilnahme 38 / 28 €, Eintritt 10 €

SO

FR

12.00-13.30 Uhr Lutz

zum letzten mal THEATER UNTERWEGS

19.30-21.00 Uhr ORPHEUS UND EURYDIKE Großes Haus (ORFEO ED EURIDICE) 19.00 Uhr Einführung Weitere Angaben s. 29.2. · Abo W und Freiverkauf 16,50-40 €

Ein Erzähltheater von Tim Sandweg mit Musik nach dem Kinderroman von Koos Meinderts ∙ Ab 7 Jahren Eintritt 12 / 6 €, Familienkarte 25 €

09

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PARISER LEBEN

Donnerstag, 5. März 2020, 18.00 Uhr | Theatercafé · Eintritt frei

19.30-22.10 Uhr HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN Großes Haus (LES CONTES D’HOFFMANN) 19.00 Uhr Einführung Phantastische Oper von Jacques Offenbach (in französischer Sprache mit deutschen Übertexten) Abo L / VB B und Freiverkauf 15-36 €

15.00-16.10 Uhr Lutz

MO

DO

19.30-21.50 Uhr Theater und Konzerthaus Solingen

IMPULS: POLITISCHER SALON HAGEN

Diskussionsveranstaltung mit Vertretern von: FernUniversität in Hagen, Theater Hagen, HAGENagentur, Westfalenpost Eintritt frei SA

WENN DIE NACHT AM TIEFSTEN (... IST DER TAG AM NÄCHSTEN)

· PädagogenTreffs zur Deutsch-Rock-Punk-Pop-Theater-Party Wenn die Nacht am tiefsten (… ist der Tag am nächsten) am 13.3.2020 und zur Oper Salome am 2.4.2020 im Theatercafé (Uhrzeiten werden den Angemeldeten bekannt gegeben); Anmeldung: www.theaterhagen.de/theaterpaedagogik · ZEIT FÜR RESPEKT, 16.3.2020; Auftritte der Theaterclubs von Theaterpädagogin Miriam Walter zur Eröffnung der Internationalen Wochen gegen Rassismus um­ 16.00 Uhr im ­Kultopia. · Materialmappen sind kostenlos erhältlich zu Ein Sommernachtstraum, Die ­Meerjungfrau in der Badewanne, Pardauz, Der fliegende Koffer, Faust, FatBoy, Woyzeck, Sternenstaub. Bestellformular: www.theaterhagen.de/theaterpaedagogik

Öffnungszeiten der Theaterkasse

Februar/März 2020

Di bis Fr 10.00-19.00 Uhr Sa 10.00-15.00 Uhr So / Mo / Feiertage geschlossen Abendkasse: 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn Elberfelder Straße 65 · 58095 Hagen · Tel. 02331 / 207-3218 · Fax 02331 / 207-2446 theaterkasse@stadt-hagen.de · www.theaterhagen.de

EVENTIM Vorverkaufsstellen

www.eventim.de

ADAC-Geschäftsstelle Körnerstraße 62 | HagenInfo/KundenCenter Körnerstraße 25 KundenCenter Graf-von-Galen-Ring 25 | Stadthallenbetriebs GmbH Wasserloses Tal 2 WP / WR Leserladen Hohenzollernstraße 3-11 Beim Kartenkauf fallen zusätzliche System- und Vorverkaufsgebühren an.

Weitere Vorverkaufsstellen

Bürgerämter der Stadt Hagen

Zentrales Bürgeramt Rathausstraße 11 · Tel. 02331 / 207-5777 Bürgeramt Boele Schwerter Straße 168 · Tel. 02331 / 207-4400 Bürgeramt Hohenlimburg Freiheitstraße 3 · Tel. 02331 / 207-4402 Bürgeramt Haspe Kölnerstraße 1 · Tel. 02331 / 207-4401 Spielplan unter www.theaterhagen.de Impressum: 13. Ausgabe, 2.2020 Herausgeber: Theater Hagen gGmbH · Elberfelder Straße 65 · 58095 Hagen · Tel. 02331 / 207-3210 Intendant: Francis Hüsers · Redaktion: Ina Wragge · Gestaltung: Yuliana Falkenberg Texte: Rebecca Graitl, Francis Hüsers, Fabian Bell Fotos: Klaus Lefebvre, Nora von Marschall, Francis Hüsers Bühnenmodelle: Lena Brexendorff und Jan Hendrik Neidert Verlag und Druck: WAZ- Druckzentrum Bathey; Auflage: 54.000

Als Zeitungsbeilage erscheint die nächste Ausgabe­von „theaterhagen – jedesmalanders“ am 21.3.2020.­Weitere und ausführliche Informatio­ nen zu einzelnen Veranstaltungen ­können Sie ­unserem orangefarbenen Datenheft (Spielzeitheft), dem blauen Orchesterheft, dem Heft zum Theater­pädagogischen Programm (theatererleben), unserer Homepage (www.theaterhagen.de), der Tages­ presse bzw. unserem Leporello ­entnehmen. Wenn Sie den ­Leporello ­gerne per Post (oder e-mail) zuge­ stellt bekommen möchten, ­wenden Sie sich bitte an: veranstaltungsinfo@theaterhagen.de oder an die Marketing­ abteilung, Tel. 02331 / 207-3222.

Die

theaterzeitung Mediaberatung Hagen Denis Gramaglia Tel. 02331/917-4146 d.gramaglia@funkemedien.de Alana Schindler (Digital) Tel. 02331/917-4073 Alana.Schindler@funkemedien.de Telefax 0 23 31 / 917 - 41 50


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