jedesmalanders 5. Ausgabe

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jedesmalanders 5. Ausgabe, 10.2021


FÄHRMANN Tanzstück von Gundula Peuthert Uraufführung am Samstag, 30. Oktober 2021, 19.30 Uhr, Großes Haus Konzept und Inszenierung Gundula Peuthert Choreographie Gundula Peuthert in Zusammenarbeit mit den Tänzer*innen Konzept und Ausstattung Heike Mirbach Licht Martin Gehrke Dramaturgie Waltraut Körver Assistenz und Trainingsleitung Amber Neumann Ballettrepetition Uroš Ugarković Ballett Hagen: Filipa Amorim, Gennaro Chianese, Alexandre Démont, Riccardo Maria Detogni, Julie Endo, Noemi Emanuela Martone, Antonio Moio, Beatrice Panero, Sara Peña, Dario Rigaglia, Andrea Schuler, Suzanne Vis Sprecher*innen: Michael Mayer, Anne Schröder Einspielungen des Kinderchors des Theaters Hagen Mit freundlicher Unterstützung der Ballettfreunde Hagen e.V. Weitere Vorstellungen: 7.11. (15.00 Uhr), 17.11. (19.30 Uhr), 26.11. (19.30 Uhr), 2.12.2021 (19.30 Uhr), 23.1. (18.00 Uhr), 5.2. (19.30 Uhr), 16.2. (19.30 Uhr), 13.3. (15.00 Uhr), 23.4. (19.30 Uhr), 30.4. (19.30 Uhr), 10.6.2022 (19.30 Uhr) WERKSTATT-PROBE (Einführungsveranstaltung) Samstag, 23.10.2021, 11.00 Uhr, Großes Haus Eintritt frei (Anmeldung erforderlich) DIE STUNDE DER KRITIK Sonntag, 7.11.2021, im Anschluss an die Vorstellung Theatercafé . Eintritt frei Zu Gast: Boris Michael Gruhl (Tanz)

Die Choreographin Gundula Peuthert

Die Ausstatterin Heike Mirbach

In neuer Funktion: Amber Neumann

wurde in Cottbus geboren und begann bereits als Kind am Cottbuser Konservatorium zu tanzen. Später studierte sie Tanz und Choreographie in Leipzig und Berlin. Nach dem Studium arbeitete die Tänzerin und Choreographin im Freien Tanztheater Berlin unter der Leitung von Holger Bey und absolvierte parallel ihr vierjähriges Studium (Choreographie/Regie) an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Im Anschluss war sie weiterhin als freischaffende Tänzerin und Choreographin tätig, u.a. am Theater Plauen-Zwickau, wo sie für eine Spielzeit die Leitung der Tanzsparte übernahm. Zurück in Berlin, unterrichtete sie drei Jahre lang als Gastdozentin Choreographie und Improvisation an der „Ernst Busch“-Hochschule. Sodann war Gundula Peuthert Meisterschülerin an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden. Nach der Leitung und Neuausrichtung der Ballett­ sparte am Gerhard-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau ist sie seit 2012 freischaffend tätig. Sie arbeitete u.a. mit Christoph Winkler, Mario Heinemann, Dan Pelleg, Marko E. Weigert, Huub Onzia Dardeen und Mark Wuest zusammen und kreierte bisher über 20 abendfüllende und unzählige kürzere Stücke. In jüngster Zeit kooperiert die Choreographin mit Regisseur*innen im Schauspielbereich, darunter mit Christian Schlüter und Mario Holetzek. Auch ein Ausflug ins Filmgeschäft zählt zu ihren Erfahrungen: 2017 choreographierte sie für 50 Laiendarsteller*innen die große Walpurgisnacht-Tanzszene im Kinderfilm Die kleine Hexe (Studiocanal Deutschland). Gundula Peuthert arbeitet erstmals am Theater Hagen.

stammt aus Wermelskirchen. 1990 zog sie zum Studium der Architektur von Bremen nach Berlin. Nach Abschluss ihrer Ausbildung mit Diplom 1995 arbeitet sie neben ihrer Tätigkeit als Architektin auch als Ausstatterin für Film- und Fernsehproduktionen, fungiert verantwortlich für die Gestaltung interdisziplinärer Kunstaktionen und wirkt als Bühnen- und Kostümbild­ nerin an großen und kleinen Bühnen im In- und Ausland für Opern-, Schauspiel- und Tanzproduktionen. Die in Berlin und Wien lebende und arbeitende Künstlerin erhielt für ihre Kreationen zahlreiche Preise, gewann gemeinsam mit Lia Röck den Bürgerpark Wien Architektur Wettbewerb im Jahr 2020 und wurde 2021 für das Beste Kostümbild mit dem Prisma Award, Rom, für den Film Servus Karl ausgezeichnet. In Zusammenarbeit mit Gundula Peuthert konzipierte und gestaltete Heike Mirbach die Produktion FÄHRMANN.

Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 übernahm Amber Neumann die Funktion der Trainingsleitung und Assistenz für das Ballett Hagen. Darüber hinaus ist sie als Choreographin für Operette und Musical am Theater Hagen tätig. Amber Neumann stammt aus Michigan und erhielt ihre Ausbildung u.a. an der Joffrey Ballet School in Chicago, am Southold Dance Theatre und am Nutmeg Conservatory in den USA. Bereits während ihrer Ausbildung gewann sie zahlreiche Preise (u.a. 1. Preis Youth American Grand Prix, ­ 1. Preis New York International Ballet Competition) und wurde 2012 in die „TOP 10“ der Tänzer*innen des Magazins You aufgenommen. Über sieben Jahre lang hat sie im Joffrey Ballet in Chicago getanzt und arbeitete dort mit Choreographen wie Wayne McGregor, John Neumeier, Yuri Possokhov und Alexander Ekman. Zudem wirkte sie vier Jahre als Trainerin im „Joffrey Ballet Summer Program“. In der Spielzeit 2016/17 führte sie ihr erstes Engagement in Europa an das Theater Augsburg, bevor sie im Sommer 2017 festes Mitglied im Ballett des Hagener Theaters wurde.


Wer kennt ihn nicht? Charon, den Fährmann, der die Toten über den Styx setzt – in der nordischen Mythologie Graubart Hárbarðr oder Mahaf bei den Ägyptern. Die Reihe ließe sich fortsetzen quer über alle Kontinente und durch die Jahrtausende ... so alt und tief verankert in den Mythen der Menschheit und gleichzeitig so aktuell, dass just in diesem Sommer Game-Entwickler und die Spieleindustrie für die ewigen Fahrten des Fährmanns mit den funkelnden Augen ein animiertes Spiel kreiert haben.

Zur Ewigkeit verdammt? Nicht Mensch, sondern Fabelfigur und Mythos? Ausgehend von seiner Wesenheit spannt die Choreographin Gundula Peuthert in ihrer Kreation für das Ballett Hagen den Bogen ins Heute. In enger Zusammenarbeit mit dem Ballett-Ensemble befasst sie sich inhaltlich und choreographisch mit tradierten Ritualen zu Transition und Übergang, wie etwa dem Obolus, der zur Überfahrt zu entrichten ist, und nähert sich gleichzeitig in zahlreichen Improvisationen dem Erleben und Erinnern des Einzelnen, greift die Fragestellungen der Tänzer*innen auf. In die Stückentwicklung hinein spielen ihre persönlichen Hintergründe und Erfahrungen und bilden damit einen im Wortsinne weiten Spielraum. Die Choreographin Gundula Peuthert und die Ausstatterin Heike Mirbach haben bereits zahlreiche Tanzstücke in enger Zusammenarbeit konzipiert und entwickelt. Den FÄHRMANN vorbereitend, haben sie vor Proben­ beginn ein Szenario ausgearbeitet, das die Stationen des Menschen begleitet, auf dem Weg in das Ungewisse, auf einen Weg ohne Rückkehr. Dabei spielt die Figur des Fährmanns als Dreh- und Angelpunkt ihrer Geschichte eine zentrale Rolle.

Gundula Peuthert und Heike Mirbach im Gespräch mit Dramaturgin Waltraut Körver Die unterschiedlichen Dynamiken von Macht, Machtverlust und Ohnmacht spielen wesentlich in Deine choreographische Recherche zur Figur des Fährmanns hinein. Welche Fragen oder besser Ausgangspunkte kennzeichnen die Entwicklung dieser Rolle? Als erstes sehe ich die Funktion des Fährmanns und seiner Arbeit, seiner zeitlich unbegrenzten Tätigkeit des Übersetzens von einem Ort zum anderen. Zum Zweiten beschäftigt mich seine mythologische Bedeutung in unzähligen Kulturen als Sinnbild des Übergangs vom Leben in den Tod. Die Figur des Fährmanns ist ja real auf der Bühne, ist beides, Wesenheit oder Erscheinung und erfährt die immense Reichweite menschlicher Affekte, die ihn berühren, ihn in Frage stellen, ihn beunruhigen, überhöhen. Damit komme ich zu meinem dritten Motiv. In meine Übersetzung und Gestaltung hinein stelllt die Idee der Unendlichkeit in Gegenüberstellung zur Endlichkeit eine essentielle Basis dar, um sich dem Konzept des Lebens aus verschiedenen Perspektiven zu nähern.

Einen Bühnenraum für diese Choreographie zu gestalten, impliziert einen Spagat: Da gibt es den Wunsch, möglichst viel Raum für ausgreifende Bewegung und choreographische Formationen zu ermöglichen und gleichzeitig eine präzise Verortung der jeweiligen und sich im Verlaufe des Stückes stetig verändernden Raum-Situation zu wahren. Welchen Ansatz hast Du hier gefunden? Ja stimmt, das war schon eine Herausforderung, wie die sprichwörtliche Quadratur des Kreises. Mein Gestaltungsansatz dazu war, ein modulares, flexibles System zu entwickeln. Dieses System gliedert sich in elf Stelen, die von den Tänzer*innen bewegt werden und elf Stelen, welche im Schnür­ boden hängen. Die Tänzer*innen treten in Interaktion mit den Stelen am Boden, die sie aufrichten, aufbauen, verkeilen, um damit die unterschiedlichsten Bühnensituationen und Räume zu kreieren. Je nachdem, welche Stationen und Emotionen die Gruppe der Tänzer*innen im Stück durchlebt, erhält die einzelne Stele eine präzise Bedeutung – sie wird eine Bedrohung, das Objekt der Begierde, ist auch ein Zeichen für Zivilisationsprozesse und Baustein für archaische Architektur. Als Äquivalent zum Bühnengeschehen spiegeln die schwebenden Stelen die Aktionen im Luftraum wieder und geben dem Gesamtbild eine wortwörtlich überirdische Dimension. Kurz gesagt: Die Stelen sind ein Zeichen für die Verdinglichung zutiefst menschlicher Emotionen. Choreographisch eine Herausforderung und thematisch verankert ist die Unentrinnbarkeit jedes Einzelnen – hier kommt keiner raus ... alle zwölf Tänzer*innen sind über die gesamte Stückdauer präsent!

Bühnenbildmodelle

Neu im Ensemble: Riccardo Maria Detogni Der gebürtige Italiener begann seine Ausbildung am Balletto di Verona und ergänzte diese an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden, die er mit einem Bachelor abschloss. Bereits während des Studiums erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und trat sodann sein erstes Engagement als Eleve unter Mauro De Candia am Theater Osnabrück an. Seit der Spielzeit 2021/22 ist Riccardo Maria Detogni Ensemblemitglied im Ballett Hagen. Julie Endo Die Brasilianerin mit japanischen Wurzeln begann ihre Ausbildung an der Royal Academy of Dance in Tupã, São Paulo, und graduierte an der Bolshoi School in Joinville, Santa Catarina. Nach ihrem ersten Engagement am Bolshoi Brazil Youth Ensemble wechselte sie zum Balé Da Cidade de São Paulo, einem Ensemble mit Weltruf, in welchem sie mit zahlreichen international renommierten Choreographen, u.a. Itzik Galili, Cayetano Soto, Mauro Bigonzetti, arbeitete. Im August 2018 trat Julie Endo ihr erstes Engagement in Europa am Landestheater Linz an. Seit Herbst 2021 gehört sie als neues Mitglied zur Hagener Company.

Kyoko Oku Die Japanerin ist in dieser Spielzeit im Rahmen ihres Master-Studiums an der Folkwang Hochschule der Künste in Essen und dank der Unterstützung durch die Ballettfreunde Hagen e.V. Elevin im Ballett Hagen. Ihren ersten Tanzunterricht erhielt sie im Alter von vier Jahren in Japan, bevor sie zur professionellen Ausbildung an der Rambert School of Ballet and Contem­ porary nach England zog. Kyoko Oku hat bereits in zahlreichen Choreographien, u.a. von Julie Anne Stanzak (Tanztheater Wuppertal) und Thusnelda Mercy mitgewirkt und eines der berühmtesten Werke der klassischen Moderne, Der Grüne Tisch von Kurt Jooss, am Shinjuku Theater in Tokyo einstudieren können.

Andrea Schuler Die ersten acht Jahre seiner Laufbahn nahm Andrea Schuler Tanzunterricht an der Associazione Danza Classica e Moderna in seiner Heimatstadt Taormina auf Sizilien. Anschließend studierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und schloss sein Studium mit einem Bachelor ab. Zunächst tanzte er als Gast bei der Compagnia Egri Bianco Danza in Turin. Weitere Stationen waren Engag­­e­ ments am Saarländischen Staatstheater, in der Dresden Frankfurt Dance Company von William Forsythe, am Staatstheater Braunschweig unter Jan Pusch, am Theater Nordhausen und am Landestheater Linz unter Mei Hong Lin. Andrea Schuler ist in der Spielzeit 2021/22 Gast im Ballett Hagen.

Beatrice Panero Die aus Turin stammende Beatrice Panero begann als Siebenjährige ihren Tanzunterricht an der Farco&Morra School in ihrer Heimatstadt und graduierte an der Leon Battista Alberti State Art School in Florenz. Nach ihrem ersten Engagement im Balletto di Toscana Junior konnte sie direkt in die dritte Klasse der Codarts Hochschule in Rotterdam einsteigen und schloss dort ihre Ausbildung mit einem Bachelor ab, die sie durch zahlreiche Fortbildungen ergänzte. Zudem nahm sie erfolgreich an mehreren choreographischen Wettbewerben teil (u.a. in Hannover und beim Solo Tanztheater Festival in Stuttgart). In Spoleto gewann sie den 1. Preis in der Kategorie Zeitgenössischer Tanz. Die sich anschließenden Engagements führten Beatrice Panero an die Theater in Osnabrück und Ulm, wo sie im Rahmen des Tanzabends Faces of Love eine Choreographie im Großen Haus zeigen konnte. Nach Stationen am Theater Trier und am Konzert Theater Bern trat sie mit Beginn der Spielzeit 2021/22 ihr Engagement im Hagener Ballett an.

Suzanne Vis Die Niederländerin begann im Alter von dreizehn Jahren bei Codarts in ­Rotterdam ihre tänzerische und musikalische Ausbildung, die sie an der Zürcher Hochschule der Künste fortsetzte und mit einem Bachelor abschloss. Sie tanzte beim Club Guy&Roni, bevor sie im Sommer 2020 als Elevin zum Ballett Hagen kam, dem sie seit der Spielzeit 2021/22 als Ensemblemitglied angehört.


OKTOBER 2021 SA

23

11.00 Uhr Großes Haus

WERKSTATT-PROBE Einführungsveranstaltung zum Tanzstück FÄHRMANN von Gundula Peuthert Eintritt frei (Anmeldung erforderlich)

19.30-22.10 Uhr Großes Haus

ZAR UND ZIMMERMANN Komische Oper von Albert Lortzing (in deutscher Sprache mit Übertexten) Eintritt 16,50-40 €

SO

24

15.00-15.55 Uhr Lutz

ZUM LETZTEN MAL

ADAS UNIVERSUM Eine musikalische Forschungsreise von Anja Schöne und Tobias Hagedorn · Ab 8 Jahren Eintritt 12 / 6 €, Familienkarte 25 €

15.00 Uhr Theatercafé

KULTURCAFÉ Mit Joseph Trafton, Christina Brüggemann und Gästen Eintritt frei (Anmeldung erforderlich)

18.00-19.50 Uhr Großes Haus

ROBERT GRIESS – HAUPTSACHE, ES KNALLT Triple-A-Kabarett ∙ Eintritt 13,50-30,50 €

18.00-19.40 Uhr Opus 17.45 Uhr Einführung

OVIDS GESCHICHTEN MAL Ein experimentell-klassisch-jazziges Musik-­ Theater frei nach Ovids Metamorphosen mit Musik von Bach, Mozart, Britten, Berio, Keith Jarrett u.a. ∙ Eintritt 12 / 6 €

10.00-10.55 Uhr Lutz

ADAS UNIVERSUM Weitere Angaben s. 24.10. ∙ Schulvorstellung

DI

19.30 Uhr Stadthalle 18.45 Uhr Einführung 18.45 Sinfonikus

2. SINFONIEKONZERT Beethoven ∙ Heucke ∙ Mahler Tuba: Melton Tuba Quartett Leitung: Joseph Trafton ∙ Eintritt 15,50-31 €

MI

19.30-21.40 Uhr Großes Haus

WENN DIE NACHT AM TIEFSTEN (… IST DER TAG AM NÄCHSTEN) Deutsch-Rock-Punk-Pop-Theater-Party mit Musik von Ton Steine Scherben, Fehlfarben, BAP, Nena, Nina Hagen, Rio Reiser, Die Toten Hosen, Ideal, Extrabreit u.a. ∙ Eintritt 19,50-48 €

MO

25 26 27

19.30 Uhr Stadthalle Meschede

ZUM LETZTEN

SINFONIEKONZERT Beethoven ∙ Heucke ∙ Dvořák Tuba: Melton Tuba Quartett Leitung: Joseph Trafton

Orchester unterwegs

FR

19.30 Uhr Kolpinghaus

TREFFEN DES THEATERFÖRDERVEREINS Gast: Silke Leue (Leitung Requisite am Theater Hagen) ∙ Eintritt frei

SA

19.30 Uhr Großes Haus 19.10 Uhr Einführung

FÄHRMANN Tanzstück von Gundula Peuthert

29 30

19.30 Uhr Lutz

uraufführung

31

11.00 Uhr Großes Haus

1. FAMILIENKONZERT

WINTERREISE – DER GANZE ZYKLUS Einer der bekanntesten Liederzyklen ist Winterreise von Franz Schubert aus dem Jahre 1827, der u.a. Der ­Lindenbaum („Am Brunnen vor dem Tore“) und Der Leiermann („Drüben hinterm Dorfe“) enthält. Diese Vertonungen von Gedichten von Wilhelm Müller sind in dieser Produktion im Rahmen einer szenischen Aufführung zu erleben. Schuberts Liedkomposition gilt bis heute durch ihre vollkommene Empathie mit dem Text als einzigartig. Stimmungen, Gefühle und Empfindungen lässt er mit immer wieder überraschenden musikalischen Mitteln Klang werden, auch wenn die Melodien einfach erscheinen. Die von Dan K. Kurland und Francis Hüsers erstellte Fassung integriert als Gegenpart zur Musik Textfragmente von Ingeborg Bachmann als Stimme einer Frau, die in das Geschehen involviert ist und es aus ihrer Perspektive ausdrückt. Es enwickelt sich ein verblüffender ­Dialog mit einer großen Spannweite von emotionalen Höhen und Tiefen. Die Interpreten auf der Bühne sind Kenneth Mattice (Gesang), Dan­ K. Kurland (Klavier) und Lucia Schulz (Schauspiel).

Für eine Nacht im Jahr gehört die Welt Geistern und Zauberwesen, die in den Straßen ihr Unwesen treiben und ­„Süßes oder Saures“ verlangen: Halloween! Zur Einstimmung auf das Fest der Vampire und Hexen ist im Theater Hagen am Vormittag ein von Juri Tetzlaff moderiertes unheimliches Konzert zu erleben. Das von Joseph Trafton dirigierte Philharmonische Orchester Hagen spielt Highlights aus Hollywood-Filmen wie Harry ­Potter oder Star Wars (John Williams), aber auch klassische Werke wie der Walkürenritt (Richard Wagner) und den Danse Macabre (Camille Saint-Saëns), die vom Schaurigen und Übernatürlichen inspiriert sind. Alle großen und kleinen Zuhörer*innen sind herzlich eingeladen, in passender Verkleidung zu kommen. Das Theater öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn und lädt zu auf das Konzert abgestimmten Bastelaktionen im Foyer ein.

ZAR UND ZIMMERMANN Zu den Hits in dieser komischen Oper von ­Albert Lortzing gehören der Holzschuhtanz und die Singschule („Heil sei dem Tag ...“). Regisseur Holger Potocki und Ausstatterin Lena Brexendorff bringen die unterhaltsame Verwechslungsgeschichte mit neu geschriebenen Dialogen als Agententhriller-Komödie in die Gegenwart. „Die Inszenierung ist großartig“ (Westfalenpost, Westfälischer Anzeiger); „Das Premieren-Publikum reagierte sichtlich vergnügt auf diesen ­unterhaltsamen Abend“ (O-Ton Kulturmagazin). 23.10.2021 (19.30 Uhr), Großes Haus

OVIDS GESCHICHTEN Das von Francis Hüsers konzipierte und inszenierte experimentell-klassisch-jazzige Musi­kTheater frei nach Ovids Metamorphosen dreht sich um drei anrührende, berühmte Geschichten des lateinischen Dichters, die von live gespielter, virtuoser Kammermusik aus drei Jahrhunderten begleitet und kommentiert werden und somit eine völlig neue Metamorphose eingehen. „Wer sich für antike Mythologie interessiert [oder diese für sich entdecken möchte], wird aus diesem Abend viel mitnehmen können“ (Online Musik Magazin).

01 DI

02 MI

03 SA

06

18.00-20.00 Uhr Großes Haus 17.40 Uhr Einführung

DER TRAFIKANT Eine Geschichte aus der Zwischenzeit Bühnenfassung von Anja Schöne nach dem gleichnamigen Roman von Robert Seethaler Ab 14 Jahren FAMILIENKONZERT – HALLOWEEN SPUKTAKEL Moderation: Juri Tetzlaff Leitung: Joseph Trafton

ROBERT GRIESS

Hauptsache, es knallt – Triple-A-Kabarett

Von der alten zur neuen Regierung, von Syrien bis Sachsen, Klimawandel bis E-Auto – alle Akteure in Politik und Wirtschaft handeln scheinbar nur noch nach dem Motto „Hauptsache, es knallt!“. Und der Kölner Kabarettist Robert Griess fragt sich in seiner Show: Sind denn alle durchgeknallt? und schreckt vor nichts zurück, um das Publikum auf höchstem Niveau zum Lachen zu bringen – Triple-A-Kabarett vom Feinsten!

WENN DIE NACHT AM TIEFSTEN (… IST DER TAG AM NÄCHSTEN) Weitere Angaben s. 27.10. Abo ThR und Freiverkauf 19,50-48 €

WINTERREISE – DER GANZE ZYKLUS Eine szenische Aufführung der Schubert-Lieder auf Gedichte von Wilhelm Müller

07

DER TRAFIKANT Weitere Angaben s. 30.10. ∙ Schulvorstellung

19.30-22.30 Uhr Großes Haus 19.10 Uhr Einführung

ANATEVKA

17.00-18.45 Uhr Großes Haus

ALICE IM WUNDERLAND Ein fantastisches Märchen zur Weihnachtszeit von Lewis Carroll in einer Bearbeitung von Anja Schöne mit Musik von Andres Reukauf

(FIDDLER ON THE ROOF)

Musical von Joseph Stein und Jerry Bock Abo G und Freiverkauf 16,50-40 € Premiere

3. KAMMERKONZERT Streichquartette von Ludwig van Beethoven Violine: Ilzoo Park, Yutaka Shimoda, Viola: Michael Lauxmann, Violoncello: Katrin Geelvink ∙ Eintritt 12 / 6 €

15.00 Uhr Großes Haus 14.40 Uhr Einführung

FÄHRMANN Weitere Angaben s. 30.10. Abo H und Freiverkauf 16,50-40 €

Im Anschluss an die Vorstellung Theatercafé

DIE STUNDE DER KRITIK zum Tanzstück FÄHRMANN Zu Gast: Boris Michael Gruhl (Tanz)

18.00 Uhr Lutz

Kulturcafé

Generalmusikdirektor Joseph Trafton und Dramaturgin Christina ­Brüggemann starten die Reihe der Kulturcafés mit einem besonderen ­musikalischen Gast: Tubist Hartmut Müller. In lockerer Gesprächs-Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen geht es um die Tuba als Solo- wie auch als Quartettinstrument. Wie tief und vor allem wie hoch kann eine Tuba ­eigentlich spielen? In welchen Werken und in welchen Genres spielt die Tuba eine Rolle und wie ist es, mit einem Komponisten/einer Komponistin direkt zusammen zu arbeiten? Filmmusik und Halloween sind weitere ­Themen an diesem Nachmittag. Man darf gespannt sein! 24.10.2021 (15.00 Uhr), Theatercafé

wiederaufnahme

12.00 Uhr Lutz

11.30 Uhr Auditorium im Kunstquartier

2. SINFONIEKONZERT

Das Philharmonische Orchester ­Hagen unter der Leitung von Joseph Trafton präsentiert einleitend die ­ Ouvertüre zu Coriolan, die Ludwig van ­Beethoven als Schauspielouvertüre zu dem gleichnamigen Drama von ­Heinrich Joseph von Collin 1807 komponiert hatte und in welcher der zwiespältige Charakter des Titelhelden, der gegen seine eigene Stadt zu Felde zieht, zum Klingen gebracht wird. Nicht minder dramatisch geht es im folgenden Concerto grosso Nr. 1 für Tubaquartett und Orchester zu: Der zeitgenössische Komponist Stefan Heucke lässt hier die allzu selten solistisch zu hörende Tuba in vierfacher Ausfertigung gegen den Orchesterapparat antreten. Das 1987 gegründete Melton Tuba Quartett präsentiert die verblüffende Vielzahl an Klangsphären dieses außergewöhnlichen Werks. Als ­Besonderheit wird es am Konzertabend eine Ausstellung zur Familie der Tuba mit Exponaten von Günther Hett geben. In der Pause stellt das ­Melton Tuba Quartett dann weitere Stücke seines Repertoires vor, indem es auf einigen seiner Instrumente (z.B. dem Serpent oder der Ophikleide) spielt. Als sinfonisches Opus steht Gustav Mahlers Vierte auf dem Programm, die er in den Sommermonaten der Jahre 1899 und 1900 schrieb. Für den Finalsatz verwendete der Autor das Lied Das himmlische Leben aus den von ihm vertonten Liedern Des Knaben Wunderhorn. Das ­Sopransolo gestaltet D ­ orothea Brandt.

Eintritt frei

In Kooperation mit dem SauerlandHerbst – International Brass Festival

DER TRAFIKANT Weitere Angaben s. 30.10.

26.10.2021 (19.30 Uhr), Stadthalle Hagen

Eintritt 12 / 6 €, Familienkarte 25 €

Kartenverkauf und Reservierungen Die Theaterkasse (Elberfelder Straße 65, 58095 Hagen) ist dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr und eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet sowie ­telefonisch unter 02331 / 207-3218, per Email (theaterkasse@stadt-hagen.de) oder online über die Webseite (www.theaterhagen.de) ­erreichbar.

Das technische Personal im Theater Hagen ist u.a. zuständig für die Herstellung und den Auf- und Abbau der Bühnendekorationen. Gesucht werden, kurzfristig und befristet, technische Aushilfen in Vollzeit zur Vertretung in Abwesenheitsfällen. Dabei ist eine abgeschlossene Ausbildung im handwerklichen Bereich von Vorteil, aber keine zwingende Voraussetzung. Körperliche Belastbarkeit, Teamfähigkeit und Bereitschaft zum Schichtdienst, auch an Sonn- und Feiertagen, wird vorausgesetzt. Die vorüber­ gehende Anstellung erfolgt nach den Tarifbestimmungen des TVöD. Sie haben Interesse? Unter folgenden Kontaktdaten können Sie sich bewerben: Theater Hagen gGmbH, Elberfelder Str. 65, 58095 Hagen, zu Händen Herrn Jörg Küblbeck; E-Mail: Joerg.Kueblbeck@stadt-hagen.de; Tel.: 02331/207-3225

24.10.2021 (18.00 Uhr), Großes Haus

Eintritt 8-14 € SO

Für den Vorstellungsbesuch im Großen Haus und in der Stadthalle ist ­neben dem Vorzeigen eines amtlichen Ausweisdokumentes der Nachweis (geimpft, genesen, PCR-Test, nicht älter als 48 Stunden) erforderlich. Die Maske darf am Platz abgenommen werden. Schulklassen gelten als getestet. Minderjährige, die nicht im Klassenverband kommen, müssen einen Schülerausweis oder ein Schnelltest-Zertifikat vorlegen (die von den Schulen/Lehrern ausgestellten Zertifikate werden anerkannt). Beim Besuch der Vorstellungen im Lutz muss weiterhin eine Maske getragen werden. Das gilt für alle Menschen ab 6 Jahren. Minderjährige ab 12 Jahren müssen bitte ein Schnelltest-Zertifikat (nicht älter als 48 Stunden) vorzeigen. Außerhalb der Ferien gelten Schüler*innen unter 16 Jahren als getestet. Für Erwachsene ist ein Nachweis (geimpft, genesen oder PCRTest, nicht älter als 48 Stunden) erforderlich.

Technische Aushilfen (m/w/d) gesucht Premiere

Eintritt 16,50-40 €

Informationen zum Theater- und Konzertbesuch

24.10.2021 (18.00 Uhr), Opus

NOVEMBER 2021 MO

31.10.2021 (11.00 Uhr), Großes Haus

Die nächste Ausgabe von „theaterhagen – jedesmalanders“ finden Sie als Beilage der Tageszeitung vom 30. Oktober 2021.

ZUM LETZTEN MAL

Eintritt 12 / 6 €, Familienkarte 25 € 18.00-20.10 Uhr Großes Haus

Halloween Spuktakel

1.11.2021 (18.00 Uhr), Großes Haus

Abo P und Freiverkauf 19,50-48 €

Eintritt 12 / 6 €, Familienkarte 25 € SO

WIEDERAUFNAHME

Die

theaterzeitung Mediaberatung Hagen Denis Gramaglia Tel. 02331/917-4146 d.gramaglia@funkemedien.de Alana Schindler (Digital) Tel. 02331/917-4073 Alana.Schindler@funkemedien.de Telefax 0 23 31 / 917 - 41 50

Spielplan unter www.theaterhagen.de Impressum: 5. Ausgabe, 10.2021 Herausgeber: Theater Hagen gGmbH · Elberfelder Straße 65 · 58095 Hagen Tel. 02331 / 207-3210 Intendant: Francis Hüsers Redaktion: Ina Wragge | Gestaltung: Yuliana Falkenberg Texte: Christina Brüggemann, Rebecca Graitl, Lisa Könnecke, Waltraut Körver, Christoph Lang, Ina Wragge Fotos: Photo.Artist Sakher Almonem, Dan Glazer, P. Gwiazda PHOTOGRAPHIE, Yuliana Falkenberg, Klaus Lefebvre, Noemi Emanuela Martone, Heiko Triebener, Suzanne Vis, Inka Vogel; Bühnenbildmodelle: Heike Mirbach Verlag und Druck: WAZ- Druckzentrum Bathey; Auflage: 127.300


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