
1 minute read
Der nackte Wahnsinn
INSZENIERUNG
Robert Teufel
AUSSTATTUNG
Kristopher Kempf
DRAMATURGIE
Daniel Grünauer
Chaos pur: Das Theaterensemble steht mit einer ganz und gar albernen Farce kurz vor der Premiere, in der unter anderem der Angestellte eines Immobilienmaklers, die Steuerfahndung, ein Teller Sardinen, eine Flugtasche und ein arabischer Scheich große, aber undurchsichtige Rollen spielen. Nichts klappt. Der Regisseur ist mit den Nerven am Ende, die Mitwirkenden versagen. Haben sich die Schauspieler*innen gegen den Regisseur verschworen? Die Probenzeit für den Tür-auf-Tür-zu-Reigen war zu kurz, die Nerven liegen blank. Wenn auf der Bühne schiefgeht was nur schiefgehen kann, man die Souffleuse hört, die Scheinwerfer aus- oder von der Decke fallen und der Vorhang einfach nicht aufgehen will, wird es interessant.
Was für die Beteiligten ein nicht enden wollender Albtraum ist, wird für das Publikum zum schwungvollen und anarchischen Komödienchaos. In drei Varianten erleben wir den ersten Akt: Zunächst die Generalprobe, anschließend eine Vorstellung, bei der wir mit den mittlerweile komplett verstrittenen Darsteller*innen auf der Hinterbühne Platz nehmen und endlich eine desolate, dafür aber umso komischere Aufführung gegen Ende der Tournee. Michael Frayns Backstage-Komödie aus den 1980ern hat mittlerweile Kultstatus. Der wilde Bühnenritt ist eine Liebeserklärung an Theater und Publikum.
Premiere 24.9.2023
Antoniushaus