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Rollen ausprobieren
Liebe Lesende,
Vorwort
Wac H Sen Lernen
anlässlich unseres Spielzeitmottos IDENTITÄTEN möchte ich mich kurz vorstellen: Ich bin weiblich, weiß, ich bin mit einer Frau verheiratet, ich bin Berlinerin, ich bin eine Reisende, die die Theaterarbeit erst in den Westen, dann nach Südwesten und nun in den Südosten Deutschlands geführt hat. Außerdem habe ich mich in den letzten Jahren immer intensiver der künstlerischen Arbeit für Kinder und Jugendliche verschrieben. Und ich empfehle Ihnen, sich einmal in eine Schulvorstellung bei uns zu setzen, um mitzuerleben, was für offenherzige, kontaktfreudige, ideenreiche und vor allem: was für kritische Menschen in den nachfolgenden Generationen zu finden sind. Unser Publikum ist wundervoll! Im Kinder- und Jugendtheater wird mit wachem Geist zugeschaut. Im Hinblick auf das Spielzeitmotto freue ich mich deshalb auf einen besonders reizvollen und sicher auch witzigen Diskurs unter Unverstellten. Denn Kinder können unnachahmlich direkt und ehrlich sein, gleichzeitig sind sie auch Verwandlungskünstler*innen. Sie sind ganz eindeutig heute nicht dieselben wie morgen: Sie wachsen, sie lernen, sie verändern sich. So wie im Theater werden Rollen ausprobiert und wieder verworfen, es werden Zugehörigkeiten gesucht und erste schmerzvolle Erfahrungen gemacht, wenn die Rollen, die von außen zugewiesen werden, nicht so richtig passen wollen. Ich bin gespannt, wie wir darüber ins Gespräch kommen und uns im besten Fall mit einem liebenden, wohlwollenden Auge der Vielzahl unserer Identitäten bewusst werden.