Jugend an der Wien #7

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Das neue Opernhaus

Jugend an der Wien # 7 Ein Unternehmen der Wien Holding


Inhalt Was passiert 2013/14?

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Béatrice et Bénédict Entstehung und Handlung

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Liebesg’schichten und Heiratssachen

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Dagmar und Helmuth

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Die Hochzeitsplaner

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Singen im Theater: Generose Sehr über ihre Arbeit

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Elisabethanischer Zuckerguss: Axel E. Schneider & Lena Pietsch

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Jede Note aus Berlioz’ Feder: Raphael Schluesselberg

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Den Moment entdecken: Beate Göbel über ihre Arbeit

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Von der Hochzeitsfront: Kommentare der Mitwirkenden

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Cupcakes oder Die Brautjungfern

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Wir danken dem Verein Freunde Theater an der Wien für die Unterstützung.

IMPRESSUM: Theater an der Wien – Intendant DI Roland Geyer Medieninhaber und Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. – Generaldirektor Mag. Thomas Drozda Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 catherine.leiter@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant DI Roland Geyer Redaktion: Catherine Leiter, Marietheres Granser Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Sylvia Hödl, Axel E. Schneider, Sabine Seisenbacher, Philipp Wagner, Ksenija Zadravec Die Interviews führte Marietheres Granser für dieses Heft. Das Gespräch auf Seite 25 führte Karin Granner im Rahmen ihrer Dokumentation. Produktion: Tina Osterauer | Grafik: Martina Heyduk Herstellung: Walla Druck, 1050 Wien | Redaktionsschluss: 4. September 2013 Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

Bildnachweis: Szenenfotos Umschlag, S. 2/3, S. 8/9, S. 10/11, S. 14/15, S. 16/17, S. 18/19, S. 24/25, S. 27 © Laurent Ziegler Probenfotos S. 5, S. 6/7, S. 13, S. 23 © Jeff Mangione Probenfotos S. 4, S. 12, S. 20/21 © Karin Granner Figurinen S. 18/19, S. 26 & Cupcake S. 26 © Axel E. Schneider Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.


Editorial Liebe Leserinnen und Leser! Mit dieser Ausgabe halten Sie bereits das siebte Jugend an der Wien-Magazin in der Hand und auch im verflixten siebten Jahr ist wieder einiges passiert. Nach einer kurzen Übersicht über die aktuellen Projekte 2013/14 finden Sie in diesem Heft eine ausführliche Auseinandersetzung und Dokumentation unserer Jugendoper Béatrice et Bénédict. Wie es dazu kam, dass sich unsere Jugendlichen hauptsächlich mit Liebesg’schichten und Heiratssachen befasst haben, lesen Sie auf Seite 8, die Gruppe der HochzeitsplanerInnen darf auf Seite 11 mitreden. Generose Sehr, seit Oktober 2012 für die Stimmbildung im Rahmen unseres Jugendopern-Projekts zuständig, berichtet auf Seite 13 von ihren inhaltlichen Schwerpunkten und ihrer Arbeit im Umgang mit dem Körper: Kombiniert man Singen mit Bewegung, ist es für viele Menschen einfacher, zur ursprünglichen Natürlichkeit der Gesangsstimme zurückzufinden. Auf den Seiten 16 -20 wird die Entstehung der Kostüme genau dokumentiert, die an Hochzeiten und Zuckerguss erinnern – Kostümbildner Axel E. Schneider und die 16-jährige Lena Pietsch erzählen unter anderem von der Herstellung der Mühlsteinkrägen. Von Eigenverantwortung und Identifikation mit dem Endresultat spricht der musikalische Leiter Raphael Schluesselberg ebenso wie von den Schwierigkeiten und Herausforderungen im Orchestergraben – mehr dazu auf Seite 21. Beate Göbel, Schauspieltrainerin und seit vier Jahren mit für die Inszenierung der Jugendoper verantwortlich, spricht auf Seite 22 von der Balance zwischen klaren, strukturierten Anleitungen und freien Improvisationsmomenten, welche in der Arbeit mit den Jugendlichen im Vordergrund stehen. Zu Allerletzt finden Sie die Kommentare der Mitwirkenden und ein Rezept für elisabethanische Cupcakes, inspiriert von unseren Brautjungfern Sonnhild, Hildetrude, Gisela und Edeltraud. Viel Freude damit und unterhaltsame Lektüre wünscht Catherine Leiter


Was passiert 2013/14? VERMITTLUNG Von September 2013 bis Juni 2014 finden Schulprojekte zu den laufenden Produktionen in der Kammeroper und im Theater an der Wien statt. Für Schulklassen werden Führungen durch das Theater, Einführungs- und VertiefungsWorkshops, Gespräche mit KünstlerInnen und Mitwirkenden der verschiedenen Produktionen sowie Probenbesuche angeboten. Detailliertes Programm unter www.theater-wien.at.

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SCHULVORSTELLUNGEN 09. Dezember 2013, 12.00 Uhr: La Cenerentola von Gioachino Rossini Ort: Kammeroper 20. & 24. Februar 2014, 12.00 Uhr: Mare Nostrum von Maurizio Kagel Ort: Kammeroper 25. April 2014 um 11.00 Uhr: Messiah: Musiktheater von und für Jugendliche auf Basis des Oratoriums von Georg Friedrich Händel Ort: Theater an der Wien


JUGEND-MUSIKTHEATER 2014 Zeitraum: November 2013 bis April 2014. Jugendliche zwischen 14 und 21 erarbeiten auf Basis des Oratoriums Messiah von Georg Friedrich Händel ihre Version, die sie auf der Bühne im Theater an der Wien aufführen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Gesang; Chorproben, Stimmbildung und Schauspieltraining finden zusätzlich zu gemeinsamen Workshop-Wochenenden statt. Anmeldung für Teilnehmende bis 30. Oktober 2013 Erstes Treffen: 22. November 2013 Anmeldung & Kontakt: Maga. Catherine Leiter, MA +43/664/886 281 30 jugendanderwien@theater-wien.at

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Wie es dazu kam Die Entstehung der Jugendoper Béatrice et Bénédict Von Marietheres Granser Im Chorsaal des Theater an der Wien fällt im Oktober 2012 der Startschuss für die bereits 4. Jugendoper von JUGEND AN DER WIEN. Nach Carl Maria von Webers Der Freischütz, Georg Friedrich Händels Rodelinda und Les contes d’Hoffmann von Jacques Offenbach war Béatrice et Bénédict von Hector Berlioz an der Reihe. Bei diesen Projekten erarbeiten Profis zusammen mit Jugendlichen auf der Bühne und im Orchestergraben eine eigene Version der auf dem Spielplan stehenden Oper, die nach intensiven Probenmonaten auf der Bühne des Theater an der Wien im Bühnenbild der regulären Inszenierung aufgeführt wird. Für Béatrice et Bénédict haben sich insgesamt 47 Jugendliche im Alter von 14-21 Jahren angemeldet, 21 für die Bühne und 26 für das Orchester. In der ersten Zeit des Projekts, von November bis Dezember, wird unter der Anleitung von Beate Göbel (Schauspieltraining und Inszenierung), Catherine Leiter (Musiktheatervermittlerin im Theater an der Wien, Konzept und Inszenierung) und Raphael Schluesselberg (musikalische Leitung) viel improvisiert. Die daraus entstehenden Szenen werden vom Leading Team gesammelt, strukturiert und dienen als Grundlage für die neue Geschichte. Somit sind die Jugendlichen direkt am Schreib- und Entstehungsprozess beteiligt, die Rollen werden zum Großteil selbst gefunden und mitentwickelt. Zusätzlich finden wöchentlich Chorproben statt, und die TeilnehmerInnen erhalten Stimmbildungseinheiten mit Generose Sehr, Gesangspädagogin und Sängerin im Arnold Schoenberg Chor. Nach dieser ersten Probenphase wird ein grobes Szenenkonzept erstellt und die musikalischen Soloparts werden fixiert. Diese erste Fassung wird den Jugendlichen zu Beginn der zweiten Phase Anfang Jänner vorgestellt. Bis Februar liegt der Fokus darauf, das Stück fertig zu entwickeln und fehlende Bausteine zu ergänzen. Parallel dazu beginnen nun die Orchesterproben, die von vier MusikerInnen des ORF Radio-Symphonieorchesters mitbetreut werden und abwechselnd im ORF-Funkhaus und im Theater an der Wien stattfinden. In der letzten Phase ab März wird das Stück im Ablauf geprobt und letzte Details werden fixiert. Zusätzlich finden Kostümproben mit Axel E. Schneider, dem Kostümbildner der Jugendoper, statt. Ab Mitte April geht es schließlich auf die Bühne, und Licht und Ton werden eingerichtet. Schließlich besuchen die TeilnehmerInnen noch ihre „KollegInnen“ bei der Orchesterhauptprobe der Originalproduktion. Und dann ist auf einmal schon der Tag der Premiere da, Vorhang auf und TOI TOI TOI an alle! 6


Handlung „Béatrice et Bénédict. D’amour.“ Mit diesen Worten laden Béatrice und Bénédict Familie, FreundInnen, Bekannte und sogar die Presse zu ihrer Hochzeit im Wiener Palais Auersperg. Geplant wird die Hochzeit von Anette von Hohenstauffen und ihrem Team, der tanzbegeisterten Anna Fröhlich, der schrägen Katharina Zimmermann, der bei Hochzeiten nichts wichtiger ist als die Sitzordnung, Professor Conrad Schlehwein, der immer alles besser weiß, Margaretha Moser, die bereits seit fünf Jahren Anettes Launen erträgt, der modeinteressierten Charlotte Chevallier und der dekorationsbegeisterten Vanida Nisagornsen, die hauptsächlich Thai mit Chefin Anette spricht. Dagmar Bauer, eine ehemalige Schulkollegin Bénédicts, und ihr Mann Helmuth haben bereits zugesagt – man hat ja schließlich nichts Besseres zu tun. Glorie Wassner, die Exfreundin von Bénédict, ist von der ganzen Veranstaltung nicht wirklich begeistert. Was hat Béatrice, was sie nicht hat? Auch Antonio Thallinger ist eingeladen. Und wäre es nicht schön, wenn man selbst…? Er möchte seiner Freundin einen Heiratsantrag machen. Seine Freunde sind davon nicht gerade begeistert. Leonato Kaltenböck findet vier Jahre Beziehung definitiv zu wenig, sein Rat: Ganz sicher noch warten! Und Dude Hamington hält genauso wenig von Hochzeiten wie von Antonios Freundin. In der Zwischenzeit haben sich Sonnhild Maier, Hildetrude Gruber, Gisela Brunner und Edeltraud Pichler, ehemalige Schulfreundinnen der Braut, etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie möchten bei der Hochzeit singen! Dafür wird schon fleißig geprobt. Mittlerweile sind allerdings einige Gerüchte im Umlauf. Findet die Hochzeit überhaupt statt? Hochzeitsplanerin Anette kann beruhigen, alles wird gut! Endlich ist der große Tag da. Society-Reporterin Claudia Berger berichtet live von der Hochzeit. Die Bar ist bereits geöffnet, Gott sei Dank, schließlich hat Antonio nach seinem missglückten Heiratsantrag (er hätte dem Rat seiner Freunde Glauben schenken sollen, seine Freundin hat abgelehnt) ein paar Gläser nötig. Zusammen mit den anderen Gästen stimmt er ein fröhliches Trinklied an. Wenig später ist es endlich soweit, die Hochzeit beginnt. Während des Hochzeitsmarsches gehen alle den eigenen Gedanken und Gefühlen nach. Will ich überhaupt hier sein? Was halte ich von Hochzeiten, speziell von dieser? Als der offizielle Teil der Hochzeit vorbei ist, sind die Showeinlagen an der Reihe. Helmuth, Dude, Antonio, Conrad und Leonato singen ein Quintett und Sonnhild, Hildetrude, Gisela und Edeltraud präsentieren ihr perfekt geprobtes Mondscheinquartett. Die schüchterne Verena Lehner, die Cousine der Braut, ist in der Zwischenzeit mit Benjamin Auer beschäftigt, der sie schon die ganze Zeit anflirtet. Love is in the air! Auch Katharina und Antonio wagen erste Annäherungsversuche. Bei der anschließenden Party unterhalten sich schließlich noch Helena und Dude – ob sie ihm wohl verrät, dass sie selbst heiraten möchte?

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Liebesg’schichten und Heiratssachen Anette und Claudia, Dagmar und Helmuth, Verena und Benjamin, Helena und Dude, Glorie und Leonato, Katharina und Antonio – das waren sie, unsere Liebespaare in der Jugendoper. Schon beim ersten Treffen im Chorsaal waren sich alle Beteiligten einig: Béatrice et Bénédict, das ist eine Geschichte über die verschiedenen Spielarten der Liebe und Nicht-Liebe. Eva Puschautz und Johann Ebert gehörten zu den Ersten, die durch eine Improvisation eine Idee zu ihren Rollen bekamen: Ihre Figuren, Dagmar und Helmuth, haben den Schritt einer Hochzeit schon vor Béatrice und Bénédict gewagt und sind der lebende Beweis dafür, dass eine Ehe keine Garantie für eine glückliche Beziehung ist. Tatjana Seltsam als Chefin der Planungstruppe hat ihr Team bereits zusammengetrommelt – jetzt stellt sich noch die Frage, wie ihre Figur, die gestresste Anette, privat ist. Ist sie auch verliebt? Warum plant sie Hochzeiten? Ganz einfach: Weil sie Hochzeiten liebt und eigentlich auch selbst gerne heiraten möchte… Das Problem: Sie liebt die Reporterin Claudia Berger (Klara Pfeifer), die auf Hochzeiten auch ausschließlich aus beruflichen Gründen dabei ist. Nach dem offiziellen Teil der Hochzeit von Béatrice und Bénédict ist es dann endlich soweit und die beiden nähern sich einander an: Das zweite Pärchen hat sich gefunden. In den Improvisationen wird weiter ausprobiert, welche Arten von Beziehungen sich entwickeln könnten: Da Hochzeiten im Allgemeinen als gute Flirt- und Singlebörsen bekannt sind, wird sich da doch bestimmt etwas ergeben, oder? Lea Dibon und Patrick Lisiecki alias Verena und Benjamin, im Stück eher schüchtern, finden rasch zusammen, beide Figuren wollen die wahre Liebe finden. Sophia Thomasberger als die exzentrische Trauzeugin Helena und Adrian Echerer als der bindungsscheue Trauzeuge Dude umschwärmen einander in den verschiedenen Szenen immer wieder, sprechen miteinander im Originaltext von Shakespeare und beweisen erneut, dass Gegensätze einander durchaus anziehen – recht viel mehr als eine heiße Nacht wird den Beiden aber wohl nicht bleiben… Varvara Todorovic, in der Oper die postBénédict Männerhasserin Glorie, und Daniel Luk als der sitzende Phlegmatiker Leonato finden ebenfalls zusammen, trennen sich nach der Hochzeitsfeier aber schon wieder – genauso wie die Stühle liebende Katharina (Lena Pietsch) und Oscar Schöller als Antonio, deren Liebe nur kurz aufflammt. Pärchen ist also nicht gleich Pärchen: Ganz wie im richtigen Leben.


Dagmar und Helmuth Dagmar: Wir sitzen schon im Auto, kriegst du das mit? Hey! Helmuth: Diese inszenierten Hochzeiten. Allein schon die Karte: Béatrice et Bénédict. D’amouuuuur. Muss natürlich auf Französisch sein. Dagmar: Jaaaa, ich find’s ja auch übertrieben, aber wir haben gesagt, wir fahren hin, also fahren wir jetzt hin. Ich habe geglaubt, wir sind mit dem Thema endlich durch. Bitte: Nicht noch einmal. Helmuth: Dann dieses… es muss immer alles… vor allem kann es auch nie genug… und dieses aaaaah… dieser Glitzer und diese Blumen überall… Damals, als wir geheiratet haben, das war… so eine Hochzeit… Dagmar: Das is’… lange her. Damals war alles anders. Damals war auch nicht alles perfekt. Warum regst du dich überhaupt so auf ? Das ist so unnötig. Ich war mit Bénédict damals in der Schule, das ist… ja, und jetzt fahren wir halt hin. Helmuth: Aber dann… bleiben wir nicht lang. Wir bleiben nur bis zum Buffet. Dagmar: Ja eh. Glaubst du mich interessiert diese Zeremonie, glaubst du wirklich, mich interessiert so was? Helmuth: Als ob wir nix Besseres zu tun hätten. Dagmar: Wir haben nichts Besseres zu tun, das ist ja das Problem! Was würdest denn sonst heute tun? Na was? Vorm Fernseher würdest du sitzen und Fußball, oder Formel 1, oder Skispringen, oder sonst irgendeinen Blödsinn schauen. Jedes Wochenende rennt nur dieser blöde Fernseher! Helmuth: Du schaust auch… Dagmar: Ja… eh… Helmuth: …Da vorne links. Dagmar: Also mach‘ nicht so ein Theater. Wir gehen da jetzt rein, setzen uns hin und verhalten uns wie normale Leute eben auch. Punktum. Dann kommt diese Zeremonie, wir schauen uns das an, essen was und du wirst nichts Falsches sagen. Verstehst du mich? Helmuth: Ja. Ja. Dagmar: Gut. Und Helmuth: lächeln.


Die Hochzeitsplaner Katharina Zimmermann (Lena Pietsch) Sie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: Stühle. Bei der Hochzeit ist sie als Subunternehmerin mit ihrer Firma, die verschiedenste Stühle für Veranstaltungen vermietet, tätig.

Professor Conrad Schlehwein (Florian Wicher) Conrad unterrichtet Physik und Mathematik an der Abendschule und arbeitet erst seit Kurzem nebenbei in der Hochzeitsplanung. Er ist für das technische Equipment auf der Feier zuständig. Vanida Nisagornsen (Prima Mathawabhan) DIE Expertin für Dekoration, extra eingeflogen für diese Hochzeit. Gut, dass die Chefin fließend Thai spricht! Das Team zwar nicht, aber die haben da sowieso nichts mitzureden.


Antoinette Chevallier (Charlotte Dhaenens) Jungdesignerin aus Paris, die bei der Hochzeit als modische Beraterin fungiert. Très chic! Margaretha Moser (Res Hoy) Margaretha arbeitet schon seit fünf Jahren für Anette. In der Zeit hat sich viel verändert. Mittlerweile werden ja ExpertInnen für die einzelnen Bereiche eingeflogen. Und die versteht dann kein Mensch und man muss Model für ihre Hutkreationen spielen.

Anna Fröhlich (Bernadette Kizik) Erste Assistentin der Chefin. Niemand kann so schnell Aspirin besorgen, so rasch Telefonnummern herausfinden, so effizient Botengänge erledigen und so gut tanzen wie sie. Anette von Hohenstauffen „die Chefin“ (Tatjana Seltsam) Supergestresste, preisgekrönte Hochzeitsplanerin. Die Promihochzeit von Béatrice und Bénédict muss perfekt werden, das ist ganz klar!


Singen im Theater Generose Sehr über ihre Arbeit als Sängerin und Gesangspädagogin

Das Projekt Béatrice et Bénédict war für mich… …spannend, erfüllend, horizonterweiternd. Du singst im Arnold Schoenberg Chor und bist bei unserer Jugendoper als Gesangspädagogin dabei. Was genau heißt das? Viel Zeit im Theater! Für mich ergänzen beide Tätigkeiten einander perfekt. Ich finde es enorm wichtig, als Gesangspädagogin selbst auch auf der Bühne zu stehen. Als Lehrerin hat man ja immer eine gewisse Vorbildrolle und die wird noch authentischer, wenn man das, was man unterrichtet, auch selbst lebt. Weil ich selbst viel im Theater singe, kenne ich die Herausforderungen und Schwierigkeiten einer Bühnenproduktion so genau, dass ich die Jugendlichen entsprechend auf die Situation vorbereiten kann. Und gleichzeitig ist es unglaublich spannend, auf der anderen Seite zu stehen und zu erleben, wie ein Stück entsteht, wie sich die Jugendlichen darin entwickeln, sie bis zur letzten Minute vorzubereiten und zu unterstützen und dann aber im Moment der Aufführung dieses Mal Teil des Publikums zu sein. Was ist Dein persönlicher Schwerpunkt bei der Arbeit? Das allerwichtigste ist der Mensch, der vor mir steht. Was hat er/sie für Bedürfnisse, was möchte er/sie erreichen, wie kann ich ihm/ihr dabei helfen? Singen ist leider im Laufe der Zeit zu etwas Unnatürlichem geworden, das die meisten Menschen sehr viel Überwindung kostet, vor allem, wenn es darum geht, alleine zu singen. Deshalb versuche ich zuerst eine entspannte Situation herzustellen, in der es keine Fehler gibt, wodurch das Singen zu einer positiven Erfahrung wird. Ein inhaltlicher Schwerpunkt meiner Arbeit ist der Umgang mit dem Körper. Er ist unser Instrument, durch ihn klingt unsere Stimme. Singen schult das Körperbewusstsein und gleichzeitig ist ein gutes Körpergefühl sehr wichtig für’s Singen und vor allem für die Präsenz auf der Bühne. Kombiniert man Singen mit Bewegung, ist es für viele Menschen einfacher, zur ursprünglichen Natürlichkeit der Gesangsstimme zurückzufinden.

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Besetzung Gesamtkonzept & Inszenierung Catherine Leiter Schauspieltraining & Inszenierung Beate Göbel Musikalische Leitung Raphael Schluesselberg Bühne Es Devlin Kostüme Axel E. Schneider Licht Frank Storm Stimmbildung Generose Sehr Regieassistenz Barbara Emilia Dauer Mitarbeit Dramaturgie Marietheres Granser Arrangements Thomas Asanger Korrepetition Florian Reithner Organisation Orchester Saskia Kühhas Kostümassistenz Lena Pietsch Anfertigung Kostüme Marietheres Granser, Magdalena Grass, Saskia Kühhas, Lena Pietsch, Axel E. Schneider Ankleiderin Jutta Ulrich Maske Kathrin Lechner Hospitanz Maske Magdalena Grass, Hannelore Uhrmacher, Brigitte Castellitz, Laura Tantanozis, Sanja Valadzija, Simone Riedl, Angela Reinold, Sophie Niessner Technische Leitung Christoph Bauch Bühnenmeister Johann Ponleitner Inspizienz Cathrin Hauschildt Beleuchtung Thomas Mittermayer Leitung Ton Robert Macalik Ton Klaus Gruber, Gregor Proksch, Erich Fahringer Dokumentation Karin Granner


Dagmar Hofstätter Helmuth Hofstätter Helena Glasner Dude Hamington Glorie Atlanto Leonato Kaltenböck Antonio Thallinger Verena Lehner Benjamin Auer Gisela Brunner Hildetrude Gruber

Eva Puschautz Johann Ebert Sophia Thomasberger Adrian Echerer Varvara Todorovic Daniel Luk Oscar Schöller Lea Dibon Patrick Lisiecki Sofie Ure Karo van der Sanden

Sonnhild Maier Edeltraud Pichler Claudia Berger Anette von Hohenstauffen Anna Fröhlich Vanida Nisagornsen Antoinette Chevallier Margaretha Moser Professor Conrad Schlehwein Katharina Zimmermann

Sofia Gamperer Eva Behr Klara Pfeifer Tatjana Seltsam Bernadette Kizik Prima Mathawabhan Charlotte Dhaenens Res Hoy Florian Wicher Lena Pietsch

Violine I Maighréad McCrann (Konzertmeisterin, RSO) | Sophia Diaba | Catherine Havel Alexandra Glebocka | Clara Kirpicsenko Violine II Robert Nzekwu (RSO) | Michael Birgmeier | Lea Schobel | Alexandra Stöger Johanna Hechwartner Viola Lidia Saarinen | Chieh-I Yang | Maria Schuhmann | Noemi Serentschy Cello Julia Diaba | Charlotte Lang | Michelle Montocchio Kontrabass Nevena Bairrada (RSO) Flöte Fabian Ramirez | Elena Lajtha Oboe Felix Hagn | Tassilo Nordmeyer Englischhorn Sebastian Breit Klarinette Philipp Romar | Katharina Schweitl (RSO) Fagott Karoline Vetter Horn Stefanie Weichinger | Benedikt Volz Schlagwerk Severin Hechwartner


Elisabethanischer Zuckerguss Kostümbildner Axel E. Schneider und seine Assistentin Lena Pietsch erzählen

Kostümbildner Axel E. Schneider über seinen Arbeitsprozess: Zu Beginn stand für mich das „Original“, in diesem Fall die Werke von Shakespeare und Berlioz. Auf dieser Grundlage beschäftigte ich mich mit der Entstehungszeit, den historischen Zusammenhängen in mehrfacher Hinsicht: Sozialgeschichte, Kunstgeschichte, Politik, Strömungen. Sobald ich mit den Regisseurinnen Catherine Leiter und Beate Göbel gesprochen hatte, begann der Prozess des Skizzierens, Entwerfens, sich aufgrund des Besprochenen neu Auseinandersetzens mit dem Stoff. Im konkreten Fall spielten Pastelltöne und Eleganz eine große Rolle, da es sich um eine Hochzeitsfeier handelt. Daraus resultierte recht bald, dass die historischen Teile der Ausstattung, wie Mühlsteinkrägen und Schwarzstickerei, zweierlei Funktion erhielten: Einerseits natürlich das historische Zitat, das aufgrund seiner filigranen Strenge auch heute noch ganz klar für die Elisabethanische Zeit steht, andererseits die sehr auf Zuckerguss und Torten hinweisende Art. Daraus hat sich ein sehr homogenes, in zwei Gruppen geteiltes Gesamtbild ergeben: Einerseits die schwarz-weißen HochzeitsplanerInnen, andererseits die pastellfarbenen Hochzeitsgäste. Die Grundidee, mit historisch-zeitgenössischen Kostümen ein gültiges Bild einer Hochzeitsgesellschaft auf der Bühne zu zeigen, welche die diversen Typen unter einen Hut bringt, hat gut funktioniert. Die historischen Figuren, ihre Formen, Silhouetten und Typen sollten sich auch am heutigen Menschen und an aktuellen Modeströmungen orientieren. Ein Kostüm wird nicht zum Selbstzweck entworfen, sondern soll ein unterstützendes, die Figur verstärkendes und überzeichnendes „Spielzeug“ und Erscheinungsbild schaffen. Kostümassistentin Lena Pietsch berichtet von ihrer Arbeit: Ich kam ursprünglich mit der Intention zum Projekt, bei den Kostümen mitzuarbeiten, doch schon schnell merkte ich, dass mein Herz genauso am Mitwirken auf der Bühne hing. Glücklicherweise konnte ich neben meiner Aufgabe als Darstellerin wie geplant Axel bei den Kostümen unterstützen. Einen besonderen Eindruck hat die Besichtigung des Fundus bei mir hinterlassen. Ich hatte noch nie die Gelegenheit, so etwas zu sehen, und kannte gerade einmal Bilder aus Ausstellungen. Dementsprechend war ich nervös und aufgeregt, doch als wir schließlich in dem länglichen, mit den bis zur Decke hängenden Kostümen voll gerammelten Raum waren, fühlte ich mich sofort wohl. Es war eine berauschende Ansammlung aus verschiedenen Kleidern, Röcken, Blusen, Hosen, Schuhen, Taschen, Masken und vielem mehr. 16


Nachdem wir dort die Kostüme ausgewählt hatten, die wir für unsere Produktion verwenden wollten, mussten wir diese mit gekauften ergänzen. Die Anproben mit den anderen DarstellerInnen waren sehr interessant, da ich hier gut beobachten konnte, wie Vorstellung Realität wurde und vieles doch nicht so gelang, wie wir es zuerst geplant hatten. Glücklicherweise konnten wir hier mit Kreativität und Improvisation einiges aufbessern. Wichtig war, sich auf das Gesamtkonzept zu konzentrieren. Die Gesamtwirkung der Kostüme musste stimmen und trotzdem den Charakter der einzelnen Rolle hervorheben. Das war die eigentliche Herausforderung, die Axel meiner Meinung nach hervorragend gemeistert hat. Auch haben sich viele Jugendliche sofort in ihrem Kostüm wohlgefühlt und konnten ihren Charakter somit sogar besser für sich definieren. Insgesamt haben die Anproben einfach riesigen Spaß gemacht. Danach mussten die Gewänder teilweise geändert, angepasst oder Zubehör neu genäht werden. Hier war Geduld gefragt, vor allem bei den Mühlsteinkrägen, die besonders viel Arbeitsaufwand erforderten. Und so näherten wir uns dem Termin der Vorstellung und dem Zeitpunkt, an dem die Kostüme beschriftet, gebügelt und fertig auf einem Ständer hängen mussten und dann auf der Bühne getragen wurden. 17




Jede Note aus Berlioz’ Feder Interview mit dem musikalischen Leiter Raphael Schluesselberg

Zu Beginn der Probenzeit hattest Du den Klavierauszug des Originalwerks in den Händen, bei der Premiere hörten die ZuschauerInnen unsere eigene Fassung. Beschreibe kurz den Prozess Deiner Arbeit, der dazwischen stattfand. Ganz zu Beginn war ich eigentlich nur Beobachter und lernte die Jugendlichen kennen. Wie bewegen sie sich? Wie wirken sie auf der Bühne? Gibt es vielleicht schon erste musikalische Ideen? Einmal pro Woche fanden dann die Chorproben statt. Die passenden Nummern aus der Oper hatten wir bereits davor ausgewählt, um musikalisch von Beginn an eine Stoßrichtung vorzugeben. Parallel dazu hat unsere Stimmbildnerin Generose Sehr die Jugendlichen individuell betreut, um noch spezifischer deren persönliche Stärken kennen zu lernen. Die Arbeitsteilung hat uns erlaubt, sowohl die Einzelnen als auch die Gruppe optimal zu fördern. Auf Basis dieser Vorarbeit wurden im Laufe des Frühlings dann die Solo-Stücke, Duette und Arien ausgewählt und gemeinsam einstudiert. Was bedeutet das eigentlich, „unsere eigene Fassung der Oper“? Was wurde aus dem Original übernommen, was nicht? Unser Ehrgeiz war von Anfang an, dass jede Note, die gespielt und gesungen wird, aus Berlioz’ Feder stammt. Diese selbst auferlegte Einschränkung half uns, eine Struktur zu finden und einen musikalischen Bogen zu schaffen. Das Endergebnis hatte mit Berlioz’ Geschichte nur noch wenig zu tun. Die Hauptpersonen Béatrice und Bénédict tauchen nie auf, die Erzählstruktur war eine ganz andere. Um unseren eigenen Ansprüchen zu genügen, war es allerdings notwendig, Elemente aus der Oper zu finden, die künstlerisch befriedigend realisierbar sind und die die individuellen Qualitäten der Künstlerin oder des Künstlers auf der Bühne maximal zur Geltung bringen. Die Sperrigkeit der musikalischen Vorlage hat das natürlich nicht erleichtert. 20


Was ist Deiner Meinung nach das Besondere an unserem Projekt? Jene, die im Orchestergraben sitzen, haben zum ersten Mal die Möglichkeit, Oper zu musizieren. Als Fundament für Musiktheater zu fungieren, birgt ganz andere Herausforderungen und Schwierigkeiten als das Spielen im Symphonieorchester. Es fordert große Flexibilität und Wachsamkeit gegenüber den Anforderungen der Bühne, nicht nur den SängerInnen gegenüber, sondern auch in Bezug auf den dramatischen Ablauf. Die Unterstützung durch erfahrene MusikerInnen des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien komplettiert diese Erfahrung. Es ist eine traurige Tatsache, dass die musisch-künstlerische Bildung in den vergangenen Jahrzehnten massiv an Stellenwert in unserer Gesellschaft verloren hat. Wir springen dort ein, wo das Bildungssystem versagt und bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich aktiv schaffend mit dem Medium Oper auseinander zu setzen. Die Tatsache, dass wir gemeinsam mit den Jugendlichen deren eigene Variation der Vorlage erarbeiten, motiviert zur Eigenverantwortung und Identifikation mit dem Endresultat. Dadurch, dass alle die eigene Persönlichkeit einbringen und an das, was sie tun, zu hundert Prozent glauben, springt auch der Funke über. Dann überträgt sich die Leidenschaft direkt auf das Publikum. Dann kann Theater zu einer existenziellen Erfahrung werden. 21


Den Moment entdecken Schauspieltrainerin und Regisseurin Beate Göbel über ihre Arbeit

Das Projekt Béatrice et Bénédict war für mich… …frisch, frei, freudig. Im Mittelpunkt Deiner Arbeit steht der Moment. Was bedeutet das? Jetzt. Jetzt. Jetzt. Jeder Moment ist neu, ist frisch. Er setzt sich in unserer Wahrnehmung aus Vergangenem zusammen und wir denken oft schon voraus. Doch in dem Moment, der gerade jetzt stattfindet, versteckt sich noch etwas. Etwas Zeitloses, etwas, das es mit Kinderaugen zu entdecken gilt. Diesen Moment zu entdecken, ihn freizulegen, ihn zu erfahren, das interessiert mich. Wie arbeitest Du mit den TeilnehmerInnen? Auf der Basis der Improvisationsmethode „Six Viewpoints of Performance“ bereite ich zusammen mit Catherine Leiter für die Improvisationsworkshops eine möglichst offene Arbeitssituation vor. Es geht am Anfang der Produktionen immer darum, die Balance zu finden zwischen klaren, strukturierten Anleitungen und freien Improvisationsmomenten. In diesem Wechsel wird es für die DarstellerInnen möglich, eigene Figuren und Kompositionen zu entwickeln. Für den Fortgang der Produktion, die Entwicklung der Geschichte ist es immer sehr wichtig, dass die DarstellerInnen möglichst große Anteile ihrer Figuren selbst entwickeln, denn dadurch verdichtet sich die Geschichte ganz natürlich. Während der gesamten Zeit beginnen wir immer unsere Workshop- und Probentage mit Körperübungen, die größtenteils aus dem Qi-Gong kommen. Diese Art der Körperarbeit hilft, sich für den Raum zu öffnen, diesem zu vertrauen und sich aus ihm heraus leiten zu lassen, um den Moment zu erfahren.

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Von der Hochzeitsfront Die Mitwirkenden im Gespräch mit Karin Granner Lea Dibon (Darstellerin) Ich habe durch das Projekt gelernt, nicht mehr so schüchtern zu sein. Am Anfang hätte ich mir nie gedacht, dass ich ein Solo singen werde! Die größte Herausforderung für mich war, mich zu überwinden und mich in den Improvisationen in die Figur hinein zu fühlen. Varvara Todorovic (Darstellerin) Das Projekt finde ich super. So richtig cool. Ich liebe es, das alles war so intensiv. Auf der Bühne zu stehen ist das geilste Gefühl überhaupt. Das gibt mir so viel Energie: Einfach auf der Bühne zu stehen und in den Zuschauerraum zu blicken. Die Menschen sehen mich an, egal, was ich mache. Wenn dann auch noch zurückkommt, dass es den Menschen gefallen hat, ist das unbeschreiblich. Oscar Schöller (Darsteller) Das Schauspieltraining hat mir geholfen, mit meinem Körper umzugehen. Ich drückte mich vorher eher mit Gesicht und Sprache aus – Beate hat es geschafft, mir den Umgang mit dem Körper näher zu bringen. Das Schönste am Projekt war, dass ich viele Leute kennengelernt habe, mit denen ich gut arbeiten und mit denen ich etwas entwickeln konnte – egal, ob das KollegInnen waren oder Raphael, der musikalische Leiter: Einfach Leute, von denen ich etwas lerne. Hier gehen Menschen aufeinander zu. Durch das intensive gemeinsame Arbeiten wächst die Gruppe wahnsinnig zusammen, man kann sich ausleben, gegenseitig in die Seele schauen. Die Stimmung war einfach gut. Klara Pfeifer (Darstellerin) Ich habe vor der Jugendoper keine musikalische Stimmbildung gehabt, nicht mal in Chören gesungen. Am Anfang denkt man: Hilfe, ich kann das nicht. Viele singen so schön und ich würde das auch gerne können. Ich hatte noch keine Erfahrung damit, aber mit der Zeit lernt man richtig zu hören und man singt bewusster. Patrick Lisiecki (Darsteller) Das Schwierigste war, sich auf eine Rolle zu einigen, eine Rolle zu finden, die passend ist. Normalerweise bekommt man am Theater eine Rolle zugeteilt und spielt die dann. Bei diesem Projekt kann man alles selbst mitentwickeln. Man spielt, was man will und man spielt auch das Stück, das man sich selbst mit ausgedacht hat. Johann Ebert (Darsteller) Die größte Herausforderung war die Verantwortung. Dadurch, dass wir alle mitschreiben und mitentwickeln, denken alle mit und tragen zum Schluss die Verantwortung für das Stück. Felix Hagn (Oboe) Das Spezielle an diesem Projekt ist, dass man im Orchestergraben spielen kann – mit der Bühne zusammen ist das schon ein Erlebnis, das hat man nicht oft.

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Erdbeer-Cupcakes Zutaten (Für 12 Personen) 2 große Eier 120 g Zucker 1 Päckchen Vanillezucker 1 Teelöffel Backpulver 200 g Staubzucker 150 g Mehl 150 g weiche Butter 50 g Frischkäse 500 g Erdbeeren Zubereitung Das Blech mit Papierförmchen auslegen und den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Erdbeeren waschen, schneiden und pürieren. 3 Esslöffel Zucker unter die Erdbeeren rühren und im Topf drei Minuten lang kochen, bis eine breiige Konsistenz entsteht. Erkalten lassen. 100 g Butter und den restlichen Zucker verrühren und schaumig schlagen. Eier nacheinander in die Masse geben und unterrühren.

Mehl, Vanillezucker und Backpulver vermischen. Von dem Erdbeerpüree etwa 60 ml in eine andere Schüssel geben (wird später für den Überzug gebraucht). Anschließend etwa ein Viertel des trockenen Mehl-Vanille-Backpulver-Gemischs unter die Butter-Zucker-Mischung rühren. Danach etwa ein Viertel des Erdbeerpürees unterrühren. Die beiden Mischungen immer abwechselnd unter die Butter-Zucker-Masse rühren, die trockene Mischung zum Schluss. Den Teig in die Förmchen geben, bis diese zu höchstens zwei Dritteln befüllt sind. Die Cupcakes für etwa 25 Minuten im Ofen backen. Mit einem Zahnstocher überprüfen, ob der Teig durch ist. Für den Überzug den Rest der Butter mit dem Frischkäse cremig verrühren. Danach mit dem Staubzucker vermischen. Zum Schluss das restliche Erdbeerpüree unterrühren, bis die Masse wieder cremig ist. Die abgekühlten Cupcakes mit der ErdbeerButtercreme bestreichen und nach Wunsch mit geriebener rosa Schokolade, Zuckerperlen oder anderen Accessoires dekorieren.


Sonnhild Maier (Sofia Gamperer), Hildetrude Gruber (Karo van der Sanden), Edeltraud Pichler (Eva Behr) und Gisela Brunner (Sofie Ure), extra angereist aus dem Vorort Schlattern, sind alte Schulfreundinnen von Béatrice. Das ist lange her. Sie möchten bei ihrer Hochzeit gerne etwas singen. Dafür muss natürlich geprobt werden. Komisch, so ohne Béatrice, die hat schließlich immer die erste Stimme gesungen. Gisela, Hildetrude, Sonnhild und Edeltraud wollen sich für sie freuen, wirklich. Das wird auch von ihnen erwartet, sie sind ja die Brautjungfern. Da ist aber auch diese unterdrückte Wut auf Béatrice. Warum ist sie ganz vorne gestanden in ihrem Quintett und ist jetzt auch die Erste, die heiratet? Ist das fair?!


Hauptsponsor Theater an der Wien

Ein Unternehmen der Wien Holding


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