1 0 J A H R E O p er n ha u s
#1
stagione in Kooperation mit
Ein Unternehmen der Wien Holding
Theater an der Wien Magazin September | Oktober 2016
Wien Tuchlauben 8 01 535 30 53 Düsseldorf Girardet Haus Königsallee 27-31 0211 730 602 00 Frankfurt Grosse Bockenheimerstr. 13 069 219 96 700 Hamburg Neuer Wall 39 040 430 94 90 München Residenzstrasse 6 089 238 88 50 00 Akris Boutique auf www.akris.ch
INHALT
4
Oper im September Uraufführung von Hamlet
8
Oper im Oktober Falstaff von Antonio Salieri
9
Im Gespräch: Falstaff-Darsteller Bariton Christoph Pohl
12
Spielplan der Saison 2016/17
14
Konzert I: Il delirio amoroso mit Emanuelle Haïm
15 Konzert II: Anna Prohaska in Dido und Kleopatra 16 Oper konzertant: Salieris Les Horaces 18 Premiere in der Kammeroper: La Traviata neu gedacht 20
JETbrief I: Bariton Matteo Loi im Portrait
21
JETbrief II: Anna Marshaniya, Mezzosopran im Portrait
22
Freunde Theater an der Wien
23
Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser! Vor vierhundert Jahren starb William Shakespeare in seiner Heimatstadt Stratford-uponAvon. Sein dramatisches Genie ließ ikonische Figuren erwachen, die seit sie erstmals auf den Bühnen Londons aufgetaucht sind, nie ihren Reiz, ihre Anziehungskraft und ihre psychologische Tiefe verloren haben. Noch im Jubiläumsjahr 2016, zehn Jahre seit der Wiedereröffnung des Theater an der Wien als neues Opernhaus, werden wir die kommende Saison mit einer Shakespeare-Trilogie eröffnen, die das Schaffen des großen elisabethanischen Dichters reflektiert und Ihnen unerwartete Begegnungen ermöglicht. Mit Hamlet schuf Shakespeare eine der berühmtesten und meist gedeuteten Figuren des Theaters, nur auf den Opernbühnen wurde der dänische Prinz nie der ganz große Erfolg. Nicht einmal Ambroise Thomas’ Grand Opéra (die wir vor 3 Jahren in der großartigen Inszenierung von Olivier Py zeigten) fand Aufnahme in die Top 20 der Opernwelt. Wir wagen daher einen neuen Zugang und nähern uns dem zögerlich-zornigen Königssohn in einer Uraufführung. Autor Thomas Jonigk hat sich für das vom Theater an der Wien in Auftrag gegebene Libretto der alten Quellen bedient, die schon Shakespeare gekannt haben dürfte. Die Musik schuf Anno Schreier, der mit Hamlet sein siebtes Werk für das Musiktheater und seine dritte große Oper komponiert hat. Für die szenische Umsetzung von Schreiers Oper in 24 Szenen werden mit Regisseur Christof Loy und Ausstatter Johannes Leiacker jene renommierten Künstler verantwortlich sein, die für uns bei den International Opera Awards in London für die Theater an der Wien-Neuproduktion von Brittens Peter Grimes den Preis für die weltbeste Opern-Neuproduktion in 2015 gewonnen haben. Seinen berühmten Falstaff ließ Shakespeare zunächst in den zwei Teilen des historischen Dramas Henry IV. auftreten. Königin Elizabeth I. soll der komische Lebemann derart gut gefallen haben, dass Shakespeare die Komödie The Merry Wives of Windsor für den beleibten Körper in der Hauptrolle geschrieben hat. Noch ein Jahrhundert vor Verdi feierte der Wiener Hofkapellmeister Antonio Salieri mit seiner Adaption Falstaff ossia Le tre burle einen seiner größten Erfolge als Opernkomponist. Dirigent René Jacobs und Regisseur Torsten Fischer werden in ihrer nächsten Zusammenarbeit beweisen, dass Salieri als Opernkomponist viel zu lange missachtet wurde. Über den 3. Teil unserer Shakespeare-Trilogie (Verdis Macbeth) werde ich im nächsten stagione-Magazin ausführlich berichten. In der kommenden Saison werden wir auch die erfolgreiche Linie des Theater an der Wien in der Kammeroper intensivieren. Als erste Premiere wird Lotte de Beer mit La Traviata eine der erfolgreichsten Opern der Geschichte für die Gegenwart deuten. Wie immer bei berühmten Werken versuchen wir in der Kammeroper die „Quadratur des Kreises“ und haben den Komponisten Moritz Eggert intendiert, Verdis Musik zu „remixen“ und eine kompromisslose und radikale Neufassung zu erstellen. Willkommen in der Opernwelt 2016/17, die Ihnen hoffentlich viel Freude bereitet. Herzlichst Ihr
Intendant Roland Geyer
AGRANA gratuliert dem Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“ 1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung wird über mehrere Abende oder Wochen hintereinander angesetzt, es kommen nur frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.
ahre AGRANA und das Theater an der Wien blicken auf eine 10-jährige Zusammenarbeit mit vielen gemeinsamen Höhepunkten zurück. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg! WWW.AGRANA.COM
Premiere im September
Ein Zweifelnder und Verzweifelter Uraufführung der Oper Hamlet von Anno Schreier und Thomas Jonigk Mit dem dänischen Prinzen Hamlet schuf William Shakespeare zwischen 1599 und 1602 eine der bis heute berühmtesten und meist gedeuteten Figuren des Theaters. Kein anderes Stück der Weltliteratur ist radikaler auf die Hauptfigur zugeschnitten als Hamlet, dessen Suche nach dem wahren Sinn im Leben und der Balance zwischen Gedanken und Taten, dem legendären Sein oder Nichtsein, mehr als die Hälfte des Textes zugeschrieben ist. Der Schriftsteller und Dramaturg Thomas Jonigk hat für die vom Theater an der Wien in Auftrag gegebene Uraufführung das Libretto verfasst: „Hamlet ist nicht nur eines der berühmtesten Stücke Shakespeares, es ist auch sein umfangreichstes – bezüglich der Zeichen- und Seitenzahl, aber auch des Kataloges von Sekundärliteratur: Kein anderes Stück verfügt über eine vergleichbare Assoziations- und Interpretationsbreite, kein Stück wirft vergleichbar viele Fragen in den Raum. Kaum eine Figur Shakespeares ist enigmatischer und lädt dennoch so sehr zur Identifikation ein wie Hamlet: ein
SAISONPRÄSENTATION Zu Beginn der neuen Spielzeit stellt Haide Tenner zusammen mit Gästen die neuen Opernprojekte des Theater an der Wien vor. Die ehemalige Leiterin des ORF Radio-Symphonieorchester Wien ist seit Jahren eng mit dem Theater an der Wien verbunden. Dem Opernpublikum ist die Buchautorin und Kulturmanagerin als vormalige Leiterin der ORF TV-Kultur und Ö1-Musikchefin sowie als Gestalterin von unzähligen Radio- und Fernsehproduktionen bestens vertraut. Die Präsentation soll einen detaillierten und leidenschaftlichen Vorausblick auf die Premieren der kommenden Saison werfen, die zu Beginn der Saison und zum Abschluss des Jubiläumsjahres 2016 ganz im Zeichen Shakespeares steht.
SAISONPRÄSENTATION 2016 | 17 Mit Haide Tenner, Gästen und Musik Dienstag, 13. September 2016, 19.30 Uhr
4
Melancholiker, ein Betrogener, ein Trauernder, ein Liebender, ein am Sinn der Rache Zweifelnder und gleichzeitig Verzweifelter.“ Für seine Fassung des Hamlet hat Jonigk dieselben Quellen verwendetet, die schon Shakespeare gekannt haben dürfte und eine von Shakespeare unabhängige, operntaugliche Fassung in 24 Szenen erstellt. Eine ikonische Figur wie Hamlet hat durch die Jahrhunderte immer wieder Autoren und Komponisten zu ihrer Beschäftigung mit dem rätselhaften Prinzen angeregt, gänzlich heimisch wurde er auf den Opernbühnen dennoch nicht. „Die interessantesten Libretti beziehungsweise Opern sind in Bezug auf Hamlet stets jene, die sehr frei mit dem Stoff umgehen – übrigens wie Shakespeare selbst, der ja einen Hamlet geschaffen hat, der sehr wenig mit dem zu tun hat, was die Quellen ihm geboten haben“, meint Librettist Jonigk. „Genau das versuche ich gemeinsam mit dem Komponisten Anno Schreier: Auch wir haben uns den Stoffquellen zugewandt, etwa Saxo Grammaticus’ Historia Danica aus dem 12. und 13. Jahrhundert und François de Belleforets Histoires tragiques aus dem 16. Jahrhundert. Natürlich enthält das Libretto jede Menge Jonigk, aber so verwoben, dass es ein schlüssiges Ganzes ergibt.“ Beim Durcharbeiten der Texte zur Wirkungsgeschichte von Hamlet sei das Stück zum Giganten angewachsen, meint Jonigk, „zur Krypta, in der Wirkungsweise und Geheimnis der menschlichen Seele und der Welt auf immer verborgen begraben zu liegen scheinen – und doch in einzelnen Phrasen, Szenen und Ellipsen immer wieder an die Oberfläche streben. Gleichzeitig fällt auf, dass die Zahl der zentralen Figuren relativ gering ist, dass ‚große‘ Szenen vergleichsweise selten und Momente physischer Aktion vom Dichter äußerst sparsam eingesetzt, in der Hauptsache für die finale Katastrophe aufgespart sind.“ Den Grund für das Leiden Hamlets sieht Jonigk darin, dass Menschen nicht vergessen können und die Ursachen für ihr Leid in der Vergangenheit suchen. „Dieser Sog wird im Stück durch den Geist von Hamlets Vater personifiziert, der ihm einen Wink in die Vergangenheit und in Richtung von Rache gibt. Hamlet selbst erscheint wie ein Geist, wenn er in Ophelias Kammer erscheint. Am Ende sind fast alle Geister in diesem Stück, alle sind gefangen in Vergangenem.“
10 JAHRE OPERNHAUS
Anno Schreier
Letztlich schildert Shakespeare für Jonigk traumatisierte Menschen, angeführt durch Hamlet und seinen ermordeten Vater: „Das Wesen des Traumas ist Wiederholung und beständige Neu- beziehungsweise Wiederverwundung. Rache als solche ist Wiederholung und beschließt den Kreis derer, die nicht verwinden können. Dieses Trauma kann sich sprachlich in einem Beharren, in einer retardierenden, immer wieder auf die selben Sätze zurückfallenden Sprache äußern, die die Gefangenheit und selbstbezügliche Wahrnehmung des einzelnen spiegelt.“ Wahnsinnig wütend Doch wie begehren in Hamlet junge Menschen gegen diese Dominanz des Vergangenen auf? Junge Menschen seien in diesem Stück vor allem Hamlet und Ophelia und Thomas Jonigk vermutet, dass „wahnsinnig“ tatsächlich mit „wahnsinnig wütend“ übersetzt werden kann – auch wenn die Wut ziellos, hilflos, unangemessen oder narzisstisch motiviert sei. „Für das Musiktheater braucht es neben der Selbstbezüglichkeit, Innerlichkeit und Melancholie der Figuren einen Gegenpol beziehungsweise die genannten Zustände brauchen einen vitalen Ausdruck, einen Motor, der die Konflikte im dramatischen Sinn zuspitzt. Hier weist Hamlet für mich bis zu John Osbornes Look Back In Anger – was auch beinhaltet, dass Hamlet in seinem verstockten Trotz, seiner Gekränktheit, Wut und Penetranz durchaus unsympathisch sein muss, während vielleicht gerade Claudius – den er, auch durch seinen toten Vater,
beauftragt ist zu hassen – sympathische beziehungsweise wesensverwandte Züge aufweist. Dadurch erhöht sich nur die emotionale Konflikt- und Verstrickungsebene. Alle Figuren müssen Ambivalenzen aufweisen – es wird keinen klassischen Bösewicht geben.“ Die Musik komponierte Anno Schreier, der mit Hamlet sein siebtes Werk für das Musiktheater und seine dritte große Oper geschaffen hat. „Meine Musik ist sehr vom Erzählerischen geprägt, auch wenn es sich nicht um eine Oper handelt. Ich habe selbst den Eindruck, dass es immer so eine Art Geschichte gibt, auch wenn man sie nicht nacherzählen könnte“, beschreibt der in Aachen geborene Komponist seine Leidenschaft für das erzählerische Fach. „Mit der Zeit hat es sich so ergeben, dass ich inzwischen hauptsächlich Opern komponiere, weil mich das Geschichten-Erzählen mithilfe von Musik dann doch so gefesselt hat. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass moderne Opern vom Publikum vergleichsweise gut angenommen werden.“ Sich mit Shakespeares berühmtester Figur musikalisch zu beschäftigen, war für den jungen Komponisten eine große Herausforderung: „Zu Anfang stand mir vor Augen, dass Hamlet als Opernstoff in der Vergangenheit ja nicht so erfolgreich war. Es gibt viele Hamlet-Opern, aber man kennt kaum eine – im Unterschied zu vielen
Thomas Jonigk
Stagione #1 | 5
anderen Stücken von Shakespeare, zu denen es sehr erfolgreiche Opern gibt. Hamlet schien aus irgendwelchen Gründen nicht so richtig zu ziehen. Deswegen hatte ich am Anfang Bedenken. Aber Thomas Jonigks Text ist nun auch nicht das Shakespeare-Stück, es ist ein sehr zugespitztes Stück, auf die Hauptfiguren konzentriert. Dadurch kommt eine Emotionalität, eine Dramatik hinein, wohingegen das Shakespeare-Stück wahrscheinlich zu philosophisch, zu ambivalent ist, um es als Oper direkt gut umsetzen zu können.“ Hamlet von Jonigk und Schreier will keine auf die Hauptfigur zugeschnittene Shakespeare-Vertonung sein, meint der Komponist: „Obwohl unser Stück Hamlet heißt, ist Hamlet nicht unbedingt immer die Hauptfigur. Immer wieder nehmen auch die anderen Personen den Platz einer Hauptfigur ein, und das überaus ambivalente Verhältnis zwischen ihnen spielt eine wichtige Rolle. Hamlet hat ja auch nicht mehr diese langen Monologe, die ihn bei Shakespeare in den Fokus rücken. Es gibt in unserem Hamlet zwar einen Monolog vor dem Schluss, aber der ist relativ kurz. Darin sagt Hamlet, er müsse endlich aktiv werden, in diesem Augenblick ist seine Sprache plötzlich ganz poetisch, was er die ganze Zeit vorher versucht, aber nicht hinkriegt. Für mich ist an ihm wie an allen anderen Figuren interessant, dass sie stets hin- und herpendeln zwischen ganz unterschiedlichen Zuständen und Absichten.“ Auf Herz und Nieren In den vergangenen Saisonen hatte Christof Loy im Theater an der Wien als Regisseur den Eindruck, „auf Herz und Nieren“ geprüft zu werden. Nach seinen inszenatorischen Auseinandersetzungen mit Werken das Barock über das Belcanto bis zu Britten stellt sich Loy erneut einer künstlerischen Herausforderung und inszeniert zum ersten Mal an der Wienzeile eine Uraufführung, die erst zweite seiner erfolgreichen Karriere. Anders als bei Stücken, die aus dem großen Opernrepertoire stammen, könne ein Regisseur, meint Loy, bei einer Uraufführung viel weniger mit einem Sicherheitsnetz arbeiten. „Erst bei den Proben selbst lässt sich erspüren, welche sinnliche Atmosphäre Musik und Text vermitteln. Als Regisseur kann man ein Stück lesen so oft man will, erst bei den Proben kann man dann wirklich Stellung nehmen. Das ist natürlich eine andere Art zu arbeiten, die mir im
6
Christof Loy
Andrè Schuen
10 JAHRE OPERNHAUS
Prinzip widerspricht, da ich mich gerne über Jahre vorbereite. Bei einer Uraufführung muss man schnell auf kreative Momente reagieren.“ Hamlet stecke voller Paradoxien: „Es beginnt fast wie eine komödiantische Aufarbeitung der Familie und dann, das hat Anno Schreier mit seiner Musik unheimlich gut aufgegriffen, ist es wie eine Reise von einer distanzierten Betrachtung einer dysfunktionalen Familie bis zu einer verzerrten Groteske, die dann in eine Tragödie führt.“
Hamlet Oper in 24 Szenen (2016) Musik von Anno Schreier Libretto von Thomas Jonigk
Marlis Petersen
nach Motiven von William Shakespeares gleichnamigem Drama, Saxo Grammaticus’ Historia Danica und François de Belleforests Histoires tragiques In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung
Michael Boder
Inszenierung
Christof Loy
Ausstattung
Johannes Leiacker
Licht
Reinhard Traub
Hamlet
Andrè Schuen
Gertrud
Marlis Petersen
Claudius
Bo Skovhus
Ophelia
Theresa Kronthaler
Ein Pastor
Kurt Streit
Der tote Hamlet
Jochen Kowalski
ORF Radio-Symphonieorchester Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg.: Erwin Ortner) Auftragswerk und Neuproduktion des Theater an der Wien
Uraufführung Mittwoch, 14. September 2016, 19.00 Uhr
Aufführungen 16. / 18. / 21. / 23. September 2016, 19.00 Uhr Bo Skovhus
Einführungsmatinee Sonntag, 11. September 2016, 11.00 Uhr
Stagione #1 | 7
Premiere im Oktober
Vom Sprechtheater auf die Opernbühne Antonio Salieri schuf die erste geglückte Adaption von Shakespeares beliebtem Falstaff für das Musiktheater Als Komponist wurde Antonio Salieri schnell und gründlich vergessen. In Erinnerung blieb er frei erfunden als Neider, Konkurrent und angeblicher Giftmörder Mozarts. Dabei war Salieri über Jahrzehnte einer der einflussreichsten Musiker Europas. Er genoss seine Ausbildung in Wien, was für einen Italiener ungewöhnlich war, stieg zum Hofkapellmeister auf und war Mitbegründer der Gesellschaft der Musikfreunde. Er unterrichtete neben vielen anderen Beethoven, Schubert und den jungen Liszt. Mozart hat den Nachruf seines Zeitgenossen, den er selbst zu schätzen wusste, in seinen übermächtigen Schatten gestellt. Dabei ging Salieri als Komponist vielfach völlig andere Wege, als Mozart beschritten hat, und sein Werk wird nur dann unvoreingenommen zu entdecken sein, wenn die Bindung Salieris an Mozart gelöst und überwunden wird. Shakespeares The Merry Wives of Windsor konnte sich im Original zunächst nicht auf den Bühnen Wiens behaupten. Die turbulente Geschichte wurde jedoch fast zwei Jahrhunderte nach der Uraufführung in der Donaumetropole gerne in Wiener Verballhornungen paraphrasiert. 1771 wurde die lokalisierte Bearbeitung Die lustigen Abentheuer an der Wien aufgeführt, 1784 wurde aus Falstaff Hannibal von Donnersberg oder Der geitzige Soldat. Shakespeares Komödie sollte erst 1846 erstmals im Wiener Burgtheater aufgeführt werden. Es bleibt Salieri vorbehalten, als erster dem Falstaff eine Stimme gegeben zu haben. Der Librettist Carlo Prospero Defranceschi wird heute zumeist nur in Verbindung mit dem Falstaff genannt, es bleibt daher ungeklärt, welchen Anteil der Dichter an der Auswahl des Stoffs hatte. Es war jedoch Defranceschis Verdienst, Shakespeares ausufernde Geschichte mit ihren Nebenhandlungen auf eine operntaugliche Fassung zu reduzieren, ohne Tempo und Witz zu verlieren. Defranceschi verteilte die Handlung auf zwei Akte und fokussierte ganz auf die Titelfigur und die beiden Paare Ford und Slender. Falstaff macht beiden verheirateten Damen den Hof, hat dabei aber keine erotischen, sondern nur finanzielle Absichten. Die Ehefrauen aus Windsor verbünden sich, spielen Falstaff eine Reihe von Streichen, bei denen der Ritter zunächst in der
8
Antonio Salieri
Dreckswäsche und dann in der Themse landet. Zum mitternächtlichen Finale werden dem promiskuitiven Ritter im wahrsten Sinne des Wortes selbst die Hörner aufgesetzt und er lässt sich das Versprechen abnehmen, nie wieder verheiratete Frauen zu belästigen. Die Musik zu Falstaff zählt zweifelsfrei zu Salieris besten Werken, bei dieser Oper scheint auch die Zusammenarbeit zwischen Komponist und Librettist funktioniert zu haben. Der umfangreiche Text wurde geschickt umgesetzt, die starre Abfolge von Rezitativen und Arien zugunsten inhaltlicher Blöcke aufgehoben. Für den Falstaff hatte der vielbeschäftigte Salieri jene Zeit, die ihm für andere Opern häufig fehlte, und er schuf mit einer seiner letzten Opern auch eine seiner besten. Salieri war stolz auf seinen Falstaff, der am 3. Januar 1799 im Kärntnertortheater uraufgeführt wurde. Passagen mussten wiederholt werden, besonders das Duett „La stessa, la stessissima“ fand großen Anklang und der SalieriSchüler Beethoven komponierte noch im selben Jahr 10 Variationen für Klavier über das beliebte Thema.
10 JAHRE OPERNHAUS
Premiere im Oktober
Ein „ausladender“ Charakter Wie langweilig wäre das Leben ohne Falstaff: Bariton Christoph Pohl übernimmt die Titelrolle in Salieris Shakespeare-Vertonung Trotzdem wage ich schon zu behaupten, dass Salieri bei dieser Oper sicherlich dem zugrundeliegende Shakespeare-Stoff mit seinen so wundervoll liebenswerten und dreidimensionalen Charakteren geholfen hat. Bei einer so genialen Vorlage müssen die Komponisten ja – ähnlich wie zum Beispiel bei den meisten Requien – zu Höchstformen auflaufen! Vermutlich lerne ich mit Falstaff Salieri also gleich einmal in Bestform kennen … Und tatsächlich sehe ich da – ganz unabhängig von Mozart – einen fantastischen Handwerker! Das meine ich jetzt gar nicht so abwertend, wie es gerade vielleicht klingen mag. Salieri ist einfach ein kapellmeisterlich hervorragender Komponist, der sein Handwerk versteht und es sehr bühnenbewusst und theatralisch einsetzt. Vor allem – und hier sind wir nun bei der Parallelität zu Mozart und dessen berühmtem „Charaktertheater“ – baut Salieri fantastische Figuren. Er nutzt das Potential, das Shakespeare ihm hier bietet, und führt es musikalisch weiter, indem er Arien, Duette und größere Ensembles mit Chor charakteristisch zu der jeweiligen Person oder Stimmung gestaltet. Nur die endlosen Accompagniato-Rezitative dazwischen sind eine wahre Herausforderung. Sicher: In ihnen wird ein Großteil des wunderbaren Falstaff-Charakters gezeichnet, aber, von Mozart kommend, sind sie doch sehr ungewohnt. Da gilt es, sie überzeugend auf die Bühne zu bringen.
Christoph Pohl
Der Wiener Hofkapellmeister Antonio Salieri war nach heutigen Erkenntnissen eher Mozarts Wegbegleiter als dessen Rivale und ein erfolgreicher Opernkomponist. Was ist Ihr persönlicher Zugang als Sänger zu Salieri? Mein persönlicher Zugang ist auf jeden Fall erst einmal ein sehr unbedarfter. Denn ich bin zwar ein großer Mozart-Verehrer, muss aber gestehen, dass ich Salieri in seinem Schatten bisher ignoriert habe. Falstaff ist also die erste Oper Salieris, mit der ich mich auseinandersetze, und so kann ich sein Werk zum jetzigen Zeitpunkt erst einmal nur als Lernender beurteilen.
Im Theater an der Wien sangen Sie in Iphigénie en Aulide et Tauride, basierend auf zwei Opern des Reformers Gluck, international traten Sie häufig in der Zauberflöte ebenso wie in den Opern von Mozart und Da Ponte auf. Salieris Falstaff entstand nach den genannten Werken, das Libretto stammt vom unbekannten Carlo Prospero Defranceschi. Inwieweit ist die Entwicklung der Oper seit Gluck und Mozart in Salieris späte Oper Falstaff aus Sicht eines Sängers eingeflossen? Tatsächlich habe ich häufig und ausgiebig das MozartDa Ponte-Repertoire gesungen, international bin ich jedoch eher in der zeitgenössischen Musik, dem deutschen Fach mit Wagners Tannhäuser und den StraussOpern sowie im Lied-Gesang unterwegs. Ich möchte mich deshalb nicht so weit aus dem Fenster lehnen, eine klare Entwicklungslinie von Gluck über Mozart zu Salieri ziehen zu können – das überlasse ich dann doch lieber den Musikwissenschaftlern. Als Sänger kann ich aber sagen, wie sehr ich von Defranceschis Libretto
Stagione #1 | 9
profitiere! Defranceschi hat einen fantastischen Weg gefunden, den Shakespeare-Stoff umzusetzen: witzig, farbig und mit einer gesanglich unglaublich zu genießenden „durchkauenden“, bildstarken Sprache. Da ist sicherlich ein Vergleich mit Da Pontes Situationskomik erlaubt. Dazu kommen dann musikalische Momente, die mich an das Figaro-Finale denken lassen, das Versteck-Duett von Cherubino und Susanna oder die Così-Frauenduette. Und gerade in den Szenen zwischen Falstaff und Bardolf ist im Ton der Weg zu dem Duo Giovanni/Leporello nicht weit! Dieser Vergleich gilt allerdings nur für die Gesangsnummern. Was den Einsatz des Accompagnato-Rezitativs angeht, erhält Salieri eine Sonderstellung. Um diese Form haben sich Mozart und Gluck sicherlich nie in einem solchen Ausmaß bemüht wie er.
René Jacobs
10
Sir John Falstaff wird gerne als rauflustiger und trinkfreudiger Ritter dargestellt, er wurde zum Synonym für Genuss. Wie charakterisieren Sie diese bekannte Figur zwischen dummem Vielfresser und philosophischem Narr? Diese Frage würde ich gerne noch einmal nach der Premiere beantworten, denn ich bin gespannt, wohin mich die Proben-Reise mit Torsten Fischer bringen wird bei der Ergründung dieses spannenden und „ausladenden“ Charakters. Schon jetzt bin ich mir aber sicher, dass Falstaff auf keinen Fall dumm ist und schon gar kein Narr. Ganz im Gegenteil halte ich ihn für einen sehr bewussten Menschen – bewusst in dem Sinn, dass er weiß, wer er ist und was ihn auszeichnet. Natürlich leidet Falstaff unter einem völlig überschätzten Selbstbild – keine Frage –, aber ich denke auch, dass er nicht nur passiv zum Trottel der Gesellschaft gemacht wird, sondern sich teilweise durchaus bewusst gegen die gesellschaftlichen Normen stellt. Er genießt quasi entgegen – oder geht einfach einen anderen ausufernden Weg. Dadurch wird er zu einer Art Reibe-Punkt für die doch sehr eng gestrickte, konservative Welt um ihn herum. Diese selbstgewählte Entscheidung, unkonventionell zu leben, gibt ihm die Möglichkeit, auf seine Art philosophische und kritische Betrachtungen anzustellen – und das zeugt doch auf jeden Fall von einem starken,
10 JAHRE OPERNHAUS
individuellen und intelligenten Charakter! Außerdem, das darf man nicht vergessen, übt Falstaff – wie alle Menschen, die übertrieben genießen und unkonventionell handeln – auch eine Anziehungskraft aus. Ich würde behaupten, dass er sich dessen sogar durchaus bewusst ist. Vielleicht auch, weil es seine größte (wenn auch möglicherweise einzige) Stärke ist. Dazu wird Falstaff gerne übergewichtig dargestellt. Muss er heute eigentlich noch unbedingt dick sein und wofür steht diese Masse für Sie? Es geht weniger um eine Leibesfülle als vielmehr um einen Genuss beziehungsweise eine bewusste Kontrastposition zu konservativen Werten, die aufzuzeigen und vorzuführen er sich zur Aufgabe gemacht hat. Das „Dicksein“ im Sinne von „Anderssein“ bezieht sich also auf sein Verhalten und nicht so sehr auf seine äußerliche Erscheinung. Selbst wenn es ihn dafür zum Schluss „erwischt“, nimmt er das in Kauf. Schließlich stellt er damit auch die anderen bloß, die ohne ihn wesentlich weniger Lebensinhalt und Auseinandersetzung hätten ... Man stelle sich nur ein Leben ohne Falstaff vor: Wie langweilig oder gar leer wäre das! Gerade darin offenbart sich für mich die Zeitlosigkeit des Stücks: Denn die Gesellschaft tut sich immer noch schwer mit Menschen, die aus der Norm fallen oder am Nerv der in Konventionen gefangenen „Masse“ und ihrer Ignoranz rühren … Ihr Repertoire erstreckt sich von Purcell bis zur Uraufführung. René Jacobs, mit dem Sie nach meinen Recherchen zum ersten Mal in einer Neuproduktion zusammen arbeiten werden, war selbst Sänger und ist ein Mitbegründer und Wegbereiter der historisch informierten Aufführungspraxis. Welchen Einfluss nahm diese Bewegung aus Ihrer Sicht auf die Opernwelt und wie schätzen Sie die heutige Lage ein? Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit René Jacobs, um von seiner Erfahrung und seinem Wissen zu profitieren und um dieses Stück zum Leben zu erwecken. Ich denke, dass es aus wissenschaftlicher wie auch musikalischer Sicht extrem wichtig ist, sich die Ursprünge und zeitlichen Gegebenheiten, Traditionen und Regeln
um eine Komposition bewusst zu machen und auch zu Gehör zu bringen. Und wenn die Werke auch spannend und berechtigter Weise modern interpretiert werden, so ist der Gegensatz nur möglich, wenn man sich der Historie bewusst ist.
Falstaff Opera comica in drei Akten (1799) Musik von Antonio Salieri Libretto von Carlo Prospero De franceschi nach der Komödie The Merry Wives of Windsor (1597) von William Shakespeare In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung
René Jacobs
Inszenierung & Licht
Torsten Fischer
Ausstattung
Herbert Schäfer &
Vasilis Triantafilopoulos
Dramaturgie
Herbert Schäfer
Sir John Falstaff
Christoph Pohl
Mrs Alice Ford
Anett Fritsch
Mr Ford
Maxim Mironov
Mrs Slender
Alex Penda
Mr Slender
Arttu Kataja
Bardolfo
Robert Gleadow
Betty
Gan-ya Ben-gur Akselrod
Akademie für Alte Musik Berlin Arnold Schoenberg Chor (Ltg.: Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien
Premiere Mittwoch, 12. Oktober 2016, 19.00 Uhr
Aufführungen 14. / 16. / 19. / 21. / 23. Oktober 2016, 19.00 Uhr
Einführungsmatinee Sonntag, 2. Oktober 2016, 11.00 Uhr
Stagione #1 | 11
SPIELPLAN SAISON 2016/17
SEPTEMBER 2016
OKTOBER 2016
NOVEMBER 2016
FEBRUAR 2017
MÄRZ 2017
MÄRZ 2017
beyond i Mara burmester
so 11. 11.00 einführungsmatinee Hamlet * Di 13. 19.30 saison-präsentation Mi 14. 19.00 haMLet | uraufführung Fr 16. 19.00 Hamlet sa 17. 19.30 Il delirio amoroso / händel (Konzert / wiener philharmoniker) so 18. 19.00 Hamlet Mi 21. 19.00 Hamlet Fr 23. 19.00 Hamlet sa 24. 19.30 Dido und Kleopatra purcell, händel (Konzert) so 25. 11.00 einführungsmatinee La Traviata Di 27. 19.00 La traviata | premiere Do 29. 19.00 La Traviata
Do 2. 19.00 Der Kaiser von Atlantis so 12. 11.00 einführungsmatinee Peer Gynt * Fr 17. 19.00 peer Gynt | premiere so 19. 19.00 Peer Gynt Mo 20. 19.30 Fidelio / s. Mickisch Mi 22. 19.00 Peer Gynt sa 25. 19.00 Peer Gynt Mo 27. 19.00 Peer Gynt Di 28. 19.00 Piramo e Tisbe / hasse (konzertant)
1. 19.00 La Traviata 2. 11.00 einführungsmatinee Falstaff * Mo 3. 19.00 La Traviata Mi 5. 12.00 La Traviata sa 8. 19.00 La Traviata Di 11. 19.00 La Traviata Mi 12. 19.00 FaLstaFF | premiere Do 13. 19.30 portraitkonzert: jet ** Fr 14. 19.00 Falstaff so 16. 19.00 Falstaff Mo 17. 19.00 La Traviata Di 18. 19.00 Les Horaces / salieri (konzertant) Mi 19. 19.00 Falstaff Do 20. 19.30 portraitkonzert: jet ** Fr 21. 19.00 Falstaff sa 22. 19.00 La Traviata so 23. 19.00 Falstaff Mo 24. 19.00 La Traviata sa so
1. 19.00 Peer Gynt 5. 11.00 einführungsmatinee Oreste Mo 6. 19.00 Oreste | premiere Do 9. 19.00 Oreste sa 11. 19.00 Oreste so 12. 11.00 einführungsmatinee Elisabetta * Mo 13. 19.00 Oreste Do 16. 19.30 portraitkonzert: jet ** Fr 17. 19.00 eLisabetta | premiere sa 18. 19.30 The Flying Schnörtzenbrekkers so 19. 19.00 Elisabetta Mo 20. 19.00 Oreste Mi so
* Diese einführungsmatinee findet in der „hölle“ im theater an der wien statt. ** junges ensemble des theater an der wien
Mi
2. 20.00 MephistOs erwachen premiere (hölle) Do 3. 20.00 hybris | premiere Do 3. 20.00 Mephistos Erwachen Fr 4. 20.00 Hybris Fr 4. 20.00 Mephistos Erwachen sa 5. 20.00 Hybris sa 5. 20.00 Mephistos Erwachen so 6. 11.00 einführungsmatinee Macbeth * so 6. 20.00 Mephistos Erwachen Di 8. 20.00 Mephistos Erwachen Fr 11. 19.00 Macbeth | premiere a so 13. 19.00 Macbeth | premiere b (plácido Domingo) Mo 14. 20.00 neMesis | premiere Di 15. 20.00 Nemesis Di 15. 19.00 Macbeth
Di 21. 19.00 Elisabetta Mi 22. 19.00 Il ritorno d’Ulisse in patria / Monteverdi (konzertant) Do 23. 19.00 Oreste Fr 24. 19.00 Elisabetta sa 25. 19.30 Die Fledermaus s. Mickisch so 26. 19.00 Elisabetta Mo 27. 19.00 Oreste Di 28. 19.00 Elisabetta Mi 29. 19.00 Oreste Do 30. 19.00 Germanico in Germania porpora (konzertant) Fr 31. 19.00 Oreste
10 jahre Opernhaus
NOVEMBER 2016
Mi 16. 20.00 Nemesis Mi 16. 19.00 Zoroastre / rameau (konzertant) Do 17. 19.00 Macbeth so 20. 17.00 Macbeth Di 22. 19.00 Macbeth Mi 23. 19.00 Orpheus / Gluck, hasse (Konzert) Do 24. 19.00 Macbeth Fr 25. 20.00 sOMa | premiere sa 26. 20.00 Soma sa 26. 20.00 Mephistos Erwachen so 27. 20.00 Soma so 27. 20.00 Mephistos Erwachen Mo 28. 20.00 Hybris Di 29. 20.00 Nemesis Mi 30. 20.00 Soma Mi 30. 20.00 Mephistos Erwachen
DEZEMBER 2016
Fr 2. 20.00 Mephistos Erwachen Fr 2. 19.30 portraitkonzert: jet ** so 11. 11.00 einführungsmatinee Don Giovanni * Mo 12. 19.00 DOn GiOvanni premiere Mi 14. 19.00 Don Giovanni Fr 16. 19.00 Adriano in Siria pergolesi (konzertant) sa 17. 19.00 Don Giovanni Mo 19. 19.00 Don Giovanni Mi 21. 19.00 Don Giovanni Mi 28. 19.00 Don Giovanni sa 31. 19.30 The Flying Schnörtzenbrekkers – silvester sa 31. 19.00 Don Giovanni – silvester
JÄNNER 2017 so
8. 11.00 einführungsmatinee The Fairy Queen * so 8. 13.00 einführungsmatinee Der Kaiser von Atlantis * Mi 11. 19.00 Der Kaiser vOn atLantis | premiere so 15. 19.00 Der Kaiser von Atlantis Mi 18. 19.00 Der Kaiser von Atlantis Do 19. 19.00 the Fairy Queen premiere sa 21. 19.00 The Fairy Queen so 22. 19.30 portraitkonzert: jet ** Mo 23. 19.00 The Fairy Queen Di 24. 19.00 Der Kaiser von Atlantis Mi 25. 19.00 Juditha triumphans vivaldi (konzertant) Do 26. 19.00 The Fairy Queen Fr 27. 19.00 Der Kaiser von Atlantis sa 28. 19.00 The Fairy Queen so 29. 19.30 Die Zauberflöte s. Mickisch Mo 30. 19.00 The Fairy Queen Di 31. 19.00 Der Kaiser von Atlantis
MAI 2017
APRIL 2017
so 2. 19.00 Oreste Mo 3. 19.30 Gespenster (baLLett) premiere Di 4. 19.30 Gespenster (ballett) sa 8. 19.00 carMen (baLLett) premiere so 9. 19.00 Carmen (ballett) Mo 10. 19.00 Carmen (ballett) Di 11. 19.00 Carmen (ballett) Mi 12. 19.30 Konzert OsterKlang ’17 Do 13. 19.30 Konzert OsterKlang ’17 so 30. 11.00 einführungsmatinee Elegie für junge Liebende *
MAI 2017 Di
2. 19.00 eLeGie Für junGe LiebenDe | premiere Do 4. 19.00 Elegie für junge Liebende so 7. 19.00 Elegie für junge Liebende Di 9. 19.00 Elegie für junge Liebende Mi 10. 18.00 jugendoper Faust-Szenen Do 11. 12.00 jugendoper Faust-Szenen Do 11. 19.00 Elegie für junge Liebende Fr 12. 19.00 Ariodante / händel (konzertant) so 14. 11.00 einführungsmatinee Die Schule der Eifersucht Mo 15. 19.00 Die Schöpfung / haydn (szenisch)
rot abgedruckte produktionen finden in der Kammeroper statt
Di 16. 19.00 Die Schöpfung / haydn (szenisch) Do 18. 19.00 Die schuLe Der eiFersucht | premiere sa 20. 19.00 Die Schule der Eifersucht Mo 22. 19.00 Die Schule der Eifersucht Mi 24. 19.00 Die Schule der Eifersucht Mo 29. 19.00 Die Schule der Eifersucht
JUNI 2017 Do Di Mi Fr so Di
1. 6. 7. 9. 11. 13.
19.00 19.30 19.00 19.00 19.00 19.00
Die Schule der Eifersucht portraitkonzert: jet ** Die Schule der Eifersucht Die Schule der Eifersucht Die Schule der Eifersucht Die Schule der Eifersucht
hauptsponsor theater an der wien
Konzert
Im Liebestaumel Emanuelle Haïm und die Wiener Philharmoniker präsentieren Orchesterwerke von Händel und seine weltliche Kantate Il delirio amoroso Mit ihrem eigenen Orchester Le Concert d’Astrée, das sich auf die Aufführung barocker, vornehmlich französischer Musik spezialisiert hat, trat die Dirigentin Emanuelle Haïm vor einem Jahr zum ersten Mal an zwei Abenden im Theater an der Wien auf. In dieser Saison leitet die Dirigentin und Cembalistin sowie einstige musikalische Assistentin von William Christie und später Simon Rattle zum ersten Mal in Österreich die Wiener Philharmoniker. Das Programm ist Georg Friedrich Händel gewidmet. Erst dreimal wurde das traditionsreiche Orchester in seiner 174-jährigen Geschichte von einer Frau dirigiert. Die Expertin für historisch informierte Aufführungspraxis Haïm wird das Orchester auch vom Cembalo aus leiten. Eröffnet wird das Programm, mit dem Haïm die Grenzen zwischen historisch-informiert und traditionell überwinden möchte, mit dem Concerto grosso in GDur, opus 6 Nr. 1, das als erstes von insgesamt zwölf Concerti 1739 in London entstanden ist und als Zwischenspiel für Händels Oratorien gedacht war. Darauf
folgt die berühmte Wassermusik von Händel, die aus drei Suiten besteht, die Händel wohl für Lustfahrten des Königs auf der Themse komponiert hat. Haïm interpretiert mit den Philharmonikern vor der Pause die dritte und erste Suite in gestürzter Reihenfolge. Der zweite Teil des Abends gehört ganz der titelgebenden Kantate Il delirio amoroso, die der junge Händel 1707 zu Beginn seiner vierjährigen Studienreise in Italien komponiert hat. Als der junge Sachse und Lutheraner in Rom eintraf, begegneten ihm die katholischen Italiener zunächst mit Zurückhaltung. Händel konnte sie mit seinem musikalischen Können aber rasch für sich gewinnen. Der dichtende Kardinal und Mäzen Benedetto Pamphilj förderte den „caro sassone“ und schrieb für ihn die Texte zum Oratorium Il trionfo del tempo e del disinganno und zur Kantate Il delirio amoroso. Pamphilj schildert das Schicksal der liebeskranken Nymphe Chloris, die ihrem verstorbenen Geliebten in die Unterwelt folgen möchte. Lenneke Ruiten, die in der Titelrolle von Torsten Fischers Iphigénie en Aulide et Tauride im Theater an der Wien debütierte, übernimmt die Sopranpartie, die Händel für den in Rom beliebten Kastraten Francesco Besci alias Checchino komponiert hat. Im Liebesdelirium wetteifert die Sopranpartie mit den übrigen Stimmen des Orchesters, die alle solistisch geführt sind und jene bildkräftige Musik erzeugen, mit der Händel den Liebeswahn der jungen Nymphe musikalisch entstehen lässt.
Il delirio amoroso
Wiener Philharmoniker Konzert mit Musik von Georg Friedrich Händel Musikalische Leitung
Emmanuelle Haïm
Sopran
Lenneke Ruiten
Concerto grosso in G-Dur, opus 6 Nr. 1, HWV 319 Wassermusik Suite Nr. 3 in G-Dur, HWV 350 Wassermusik Suite Nr. 1 in F-Dur, HWV 348 Il delirio amoroso, HWV 99
Emanuelle Haïm
14
Samstag, 17. September 2016, 19.30 Uhr
10 JAHRE OPERNHAUS
Konzert
Dido und Kleopatra Tragisch heroische Herrscherinnen: Anna Prohaska singt barocke Königinnen-Arien
Anna Prohaska
Komponisten wie Librettisten des Barock ließen sich wie ihr Publikum, ihre Auftraggeber und bildende Künstler ebenso gerne wie häufig von zwei antiken Herrscherinnen zu ihren Werken inspirieren. Dido, Gründerin von Karthago, und Kleopatra, Pharaonin von Ägypten, boten mit ihren Lebensgeschichten viel Projektionsfläche für künstlerische Phantasie. Intrigen, Komplotte, Liebesbeziehungen, Morde und Kriege ließen sich trefflich auf der Bühne darstellen. In einem Punkt aber unterscheiden sich die beiden Frauenfiguren elementar. Während Kleopatra historisch eindeutig bewiesen ist, bleibt Dido eine mythologische Figur. Im Machtkampf um die Herrschaft in Ägypten verbündete sich die ptolemäische Pharaonentochter Kleopatra gegen ihren eigenen Bruder mit dem mächtigen römischen Imperium, zunächst mit Caesar, dann mit Antonius, um später unter nicht gänzlich geklärten Umständen von Octavian besiegt zu werden. Bildlich ließ sich ihr Tod am spektakulärsten als erzwungener Selbstmord darstellen. Kleopatra soll sich durch einen Schlangenbiss in ihre Brust getötet haben.
Die bis heute psychologisch überzeugendste Darstellung Kleopatras gelang Händel in seiner viel gespielten Oper Giulio Cesare in Egitto, in der nicht das erotisch-spektakuläre Ende der Herrscherin, sondern ihre Liebesgeschichte mit Caesar und statt einer berechnenden Machtfrau eine liebende Frau gezeigt wird. Der phönizischen Prinzessin Dido bleibt in Vergils Aeneis aus verschmähter Liebe zunächst ebenfalls nur der Freitod. Nach der Flucht aus seiner Heimat strandet der trojanische Prinz Aeneas im von Dido begründeten Karthago. Sie verlieben sich, doch Aeneas muss weiterziehen. Der göttliche Auftrag, Rom zu gründen, zwingt ihn nach Italien und die verlassene Dido nimmt sich das Leben. Doch ein Mythos lässt sich leichter verändern als Historie, und daher darf Dido bei ihrem ersten Opernauftritt in Francesco Cavallis La Didone am Leben bleiben, um später ihren Retter zu heiraten. Henry Purcell macht diesen Eingriff in seiner berühmten Oper Dido and Aeneas wieder rückgängig. Der Orpheus britannicus hält sich an Vergil. Dido stirbt an gebrochenem Herzen und ihr berühmtes Lamento „When I Am Laid In Earth“ berührt in seiner melodischen Schönheit ungebrochen bis in die Gegenwart. Anna Prohaska singt unter dem Dirigat von Giovanni Antonini, der sein Ensemble Il Giardino Armonico leitet, Auszüge aus Opern, die sich diesen beiden heroischen wie tragischen afrikanischen Königinnen widmen. Die bekannten Werke von Händel, Cavalli und Purcell werden durch Arien von heute weniger bekannten Komponisten wie Antonio Sartorio, Christoph Graupner oder Dario Castello ergänzt.
Dido und Kleopatra Barocke Arien von Henry Purcell, Christoph Graupner, Georg Friedrich Händel, Johann Adolph Hasse, Antonio Sartorio, Francesco Cavalli u.a. Musikalische Leitung
Giovanni Antonini
Sopran
Anna Prohaska
Il Giardino Armonico
Samstag, 24. September 2016, 19.30 Uhr
Stagione #1 | 15
Oper konzertant
Kampf um Latium Nach 230 Jahren Bühnenabsenz präsentiert Christophe Rousset die rekonstruierte Fassung von Antonio Salieris Les Horaces Viel zu lange stand Antonio Salieri nach seinem Tod im Schatten Mozarts, musste sich als dessen Rivale verunglimpfen lassen und wurde biographisch in nebulöse Verschwörungstheorien verpackt. Dabei war Salieri einer der bedeutendsten Opernkomponisten des ausgehenden 18. Jahrhunderts, dessen Werke in ganz Europa erfolgreich aufgeführt wurden. Neben der szenischen Produktion des Falstaff rundet Christophe Rousset mit der Wiederentdeckung von Les Horaces in einer konzertanten Aufführung die Beschäftigung mit Salieri im Theater an der Wien im Oktober ab. Nach seinem Erfolg mit Les Danaïdes 1784 in Paris kehrte Salieri mit dem Textbuch zu Les Horaces nach dem Drama von Pierre Corneille nach Wien zurück. Das Libretto stammte von Nicolas-François Guillard, der für Gluck bereits den Text zu Iphigénie en Tauride geschrieben hatte. Für die Aufführungen in Paris musste Salieri Wien für ein Jahr verlassen und Joseph II. gestattete seinem Kapellmeister den erbetenen Urlaub. Ein weiterer Erfolg in Paris schien für Salieri vorprogrammiert. Die Proben liefen ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Corneilles Stoff war bekannt und der Librettist erfahren. Das Stück erzählt eine tragische Episode aus der Gründungsgeschichte Roms. Die Städte Rom und Alba waren einst befreundet, kämpfen zum Zeitpunkt der Handlung aber um die Vorherrschaft in Latium. Die Horatier in Rom und die Curiatier in Alba vereinbaren, dass jede Stadt drei Krieger auswählen soll, die einander bekämpfen. Wenn einer am Leben bleibt, ist seine Stadt Sieger und die andere Stadt verliert ihre Unabhängigkeit. Dieser Plan überschneidet sich aber mit den familiären Bindungen zwischen den einzelnen Beteiligten der einst befreundeten Städte: Die jungen Kämpfer sind jeweils mit Frauen der Nachbarstadt verheiratet. Die Oper wurde im Dezember 1786 zum ersten Mal aufgeführt und fiel durch. Rasch wurde der Schluss geändert und wieder war die Aufführung ein Misserfolg. Nach drei Aufführungen wurde die Oper abgesetzt. Salieri musste erkennen, wie schwierig das Pariser Publikum zu gewinnen war, ließ sich nicht entmutigen und feierte ein Jahr später mit Tarare nach dem Libretto von Beaumarchais erneut einen Erfolg in Paris. Die Musik zu Les Horaces wurde entgegen der damaligen Gepflogenheit nicht veröffentlicht, doch ein Manuskript der Partitur sowie handschriftliche
16
Aufzeichnungen für einzelne Instrumente und Stimmen blieben in der französischen Nationalbibliothek erhalten. Um das verschollene Werk Salieris auch heute aufführen zu können, war es daher notwendig, eine moderne Fassung von Les Horaces zu erstellen, die eigens für Christophe Rousset und sein Ensemble Les Talens Lyriques rekonstruiert wurde.
Christophe Rousset
LES HORACES Tragédie lyrique in drei Akten und zwei Intermèdes (1786) MUSIK VON ANTONIO SALIERI LIBRETTO VON Nicolas-François Guillard Konzertante Aufführung in französischer Sprache Musikalische Leitung
Christophe Rousset
Camille
Judith van Wanroij
Curiace
Cyrille Dubois
Le jeune Horace
Julien Dran
Le vieil Horace
Jean-Sébastien Bou
L’Oracle, un Albain, Valère, un Romain Philippe-Nicolas Martin Le Grand-Prêtre, Le Grand-Sacrificateur
Andrew Foster-Williams
Une suivante de Camille
Eugénie Lefebvre
Les Talens Lyriques Les Chantres du Centre de Musique Baroque de Versailles (Ltg.: Olivier Schneebeli) Eine Produktion des Centre de Musique Baroque de Versailles und Les Talens Lyriques
Dienstag, 18. Oktober 2016, 19.00 Uhr
E DI KO SE E! RI
ÖSTERREICH www.muenzeoesterreich.at www.schoeller-muenzhandel.at DEUTSCHLAND www.mdm.de www.emporium-hamburg.com www.historia-hamburg.de www.gfmshop.de
TE
MÜNZE ÖSTERREICH – WERTE, DIE DAS LEBEN PRÄGT.
ET
Nach wie vor ist Mozarts Musik zeitgemäß, hellt noch das düsterste Gemüt auf und ruft das Beste im Menschen wach. – Die erste der drei Münzen erzählt von Mozarts Knabenzeit, die zweite von seinem überreichen Schaffen als Erwachsener, und die dritte widmet sich dem Mysterium Mozart. Die Serie „Wolfgang – Amadé – Mozart“: drei silberne Kostbarkeiten zum ewigen Gedenken an den größten Komponisten aller Zeiten.
PL
DER FRÜHE, DER SPÄTE, DER EWIGE
M
20-EURO-SILBERMÜNZEN-SERIE „WOLFGANG – AMADÉ – MOZART“
DIE SERIE: 2015 Wolfgang: Das Wunderkind 2016 Amadé: Das Genie 2016 Mozart: Der Mythos
Premiere in der Kammeroper
Die Königin der Lebenslüge Lotte de Beer inszeniert in der Kammeroper La Traviata remixed von Moritz Eggert und Jacobo Salvatori Mit ihrer Deutung von Puccinis La bohème für das erste Junge Ensemble des Theater an der Wien 2013 hat Lotte de Beer die ästhetische Neuorientierung in der Kammeroper entscheidend mitgeprägt und einen der großen Klassiker der Opernliteratur für die Gegenwart interpretiert. In der Folgesaison 2014 setzte die niederländische Regisseurin an der Wienzeile mit dem schwierig zu deutenden Frühwerk Les pêcheurs de perles von Bizet erneut auf Aktualisierung und erntete uneingeschränkt Lob von Kritik und Publikum. In der Kammeroper wird de Beer sich zur Eröffnung der neuen Saison mit einem weiteren Klassiker der Operngeschichte auseinandersetzen und Verdis La Traviata mit dem mittlerweile dritten Jungen Ensemble inszenieren. Diese Produktion in der Kammeroper soll den Schulterschluss zwischen dem Theater an der Wien und der Kammeroper stärken und die intime Bühne am Fleischmarkt als zweiten Spielort weiter verankern. „Als wir mit der Idee gespielt haben, La Traviata in einer Fassung ohne Chor für die Kammeroper zu erarbeiten, haben viele kritische Stimmen gemeint, dass das nicht möglich sei“, erinnert sich Lotte de Beer. „Ich habe dann aber gelesen, dass Verdi gesagt hat, dass das Publikum, wenn sich der Vorhang öffnet, sich selbst sehen muss. Da habe ich mir gedacht, wir wollen das noch radikaler denken und das Publikum zum Chor machen. Denn diese Partie ist wichtig und warum soll das Publikum nicht wie beim Karaoke mitsingen?“ In der Kammeroper wird La Traviata in einer musikalischen Bearbeitung neu zu entdecken sein. Moritz Eggert bearbeitete die Originalversion von La Traviata und unternahm den Versuch, Verdis musikalische Kraft ins 21. Jahrhundert zu transferieren. Der in Heidelberg geborene Komponist und Pianist erstellte zunächst mit der Regisseurin eine gekürzte, eineinhalbstündige Fassung. Nicht zum ersten Mal hat sich der vielseitige Eggert einem großen Opernkomponisten genähert und dessen Werk neu gedacht. Für die Eröffnung der Salzburger Festspiele 2006 stellte er aus den 22-Mozartopern das 22-minütige Stück Vom zarten Pol her. Für La Traviata in der Kammeroper hat Eggert Verdis Partitur reduziert und auf die Bedürfnisse eines kleineren, mit modernem Instrumentarium besetzten Ensembles zugeschnitten. Eggert ist klar, dass er bei Puristen mit diesem Einschnitt Widerspruch ernten kann. Er hält seine Bearbeitung dennoch für absolut legitim: Verdis
18
La Traviata ist die meistgespielte Oper der Welt, deren Aufführungen keinesfalls bedroht sind. Im Unterschied zu Wagner aber, der häufig zitiert und parodiert wird, wird Verdis Musik selten bearbeitet. Die neue Fassung erzählt im Kern die gleiche Geschichte, die auf eine skandalträchtige Episode in der Pariser Halbwelt des 19. Jahrhunderts Bezug nimmt. 1847 war die Kurtisane Marie Duplessis an Schwindsucht gestorben. Ihr Liebhaber Alexandre Dumas der Jüngere schrieb zu ihrer Erinnerung ein Jahr später den Roman Die Kameliendame und arbeitete 1852 den Stoff in ein Drama um. Nachdem Verdi mit Rigoletto und Il
La Traviata Melodramma in drei Akten (1853) MUSIK VON GIUSEPPE VERDI Remixed von Moritz Eggert und Jacobo Salvatori LIBRETTO VON FRANCESCO MARIA PIAVE In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung
Kalle Kuusava
Inszenierung
Lotte de Beer
Ausstattung & Licht
Clement & Sanôu
Video
Finn Ross
Violetta Valéry
Frederikke Kampmann
Alfredo Germont
Julian Henao Gonzalez
Giorgio Germont
Matteo Loi
Flora / Annina
Anna Marshaniya
Grenvil / Douphol
Florian Köfler
Wiener KammerOrchester Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper Eine Koproduktion mit Operafront, Amsterdam
PREMIERE Dienstag, 27. September 2016, 19.00 Uhr
AUFFÜHRUNGEN 29. September 2016, 1./ 3. / 8./ 11. / 17. / 22./ 24. Oktober 2016, 19.00 Uhr 5. Oktober 2016, 12.00 Uhr
EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 25. September 2016, 11.00 Uhr
10 JAHRE OPERNHAUS
Lotte de Beer
trovatore seinen Ruhm festigen konnte, war er auf der Suche nach einem neuen Opernstoff für das Teatro La Fenice in Venedig. Als er im Oktober 1852 Die Kameliendame las, schrieb er am 1. Jänner 1853 an seinen neapolitanischen Freund Cesare De Sanctis: „Für Venedig mache ich La Dame aux Camélias, die vielleicht Traviata als Titel haben wird. Ein zeitgenössischer Stoff.“ Das Libretto dieser damals aktuellen Geschichte verfasste der erfahrene Francesco Maria Piave, der für Verdi bereits das Textbuch zu Rigoletto geschrieben hatte. In seiner Adaption leidet die Kurtisane Violetta Valéry an Schwindsucht und die Pariser Halbwelt verfolgt morbide ihre Leiden. Nur der unbedarfte Alfredo hat sich in Violetta verliebt, die ihre Vergangenheit hinter sich lassen will und mit Alfredo aufs Land zieht. Alfredos Vater sieht den Ruf der Familie gefährdet und kann Violetta überreden, sich von Alfredo zu trennen. Vor Eifersucht rasend beschimpft und demütigt Alfredo Violetta in aller Öffentlichkeit. Als Alfredo erfährt, warum ihn Violetta wirklich verlassen hat, kehrt er zu seiner großen Liebe zurück. Doch Violetta stirbt in seinen Armen. „Inhaltlich rührt La Traviata mich immer sehr“, sagt Lotte de Beer, „weil Violetta für mich die Königin der Lebenslüge ist. Sie konstruiert ihre eigene Wirklichkeit, ihre eigene Realität. Sie hat ein schweres Leben in Krankheit, in Armut und in Einsamkeit gehabt. Aber sie hat sich dann eine eigene Identität als Partygirl konstruiert, dem es immer gut geht.“ Diese Produktion einer aktualisierten Traviata möchte eine Welt etablieren, in der die Hauptfiguren versuchen, ihre Traumata einfach wegzufeiern. Die sorgfältig konstruierten Lebenslügen werden Schicht für Schicht von der nicht zu vertuschenden, permanent gnadenlosen Realität aufgedeckt. Arm und Reich werden in de Beers Traviata wie auch in der heutigen Wirklichkeit mehr denn je in verschiedenen Welten leben.
Neue Lebensrealitäten Die Illusion der Gegenwart, dass wir gegenüber Tabus freizügig geworden sind und uns unsere eigenen, digitalen Welten kreieren können, soll zum Einsturz gebracht werden. „Violetta kann sich nicht verlieben und lebt nur für oberflächliche Freuden, bis die wirkliche Liebe kommt“, sagt die Regisseurin de Beer. „Am Ende weiß sie zwar, dass sie stirbt und dennoch verlangt sie nach einem Kleid, weil sie tanzen möchte. Noch ganz am Ende sagt sie, dass es ihr gut geht und sie leben wird. Sie beherrscht es perfekt, sich aus der hässlichen Realität wegzulügen. Diese Haltung rührt mich im Theater immer, auch in Stücken wie Die Wildente oder König Lear. Diese Figuren zeigen Menschen, die die Kreativität als Kraft benützen können, um sich ein besseres Leben vorzustellen.“ Diese inhaltliche Ebene von La Traviata möchte Lotte de Beer mit der Lebenslüge der sozialen Medien unserer Gegenwart verbinden. „In sozialen Netzwerken glauben wir, unsere eigene Realität kreieren zu können, erzeugen dabei aber einen Hyperrealismus. Wir können oft nicht mehr erkennen, was Realität und was nur konstruiert ist. Oft erscheint uns das Fernsehbild echter als das richtige Leben. Wir können in Selfies zwar weglassen, was uns an unserem Leben hässlich erscheint, aber die Realität bleibt dennoch bestehen.“
4. Kammeroper Klassik CLUB Hosted by Ossi Schellmann Auszüge aus Verdis La Traviata Mitglieder des Jungen Ensembles Klavier: Janko Kastelic | DJ Colette Montag, 10. Oktober 2016, 18.00 Uhr Summerstage, Roßauer Lände – Donaukanal, 1090 Wien
Stagione #1 | 19
Junges Ensemble des Theater an der Wien
Matteo Loi, Bariton
J E T br
Der italienische Bariton Matteo Loi wurde 1987 in Cagliari geboren. Dort absolvierte er ein Cello-Studium im Jahr 2009, bevor er sein Studium an der Fiesole Music School (OGI) und der Piano Academy von Imola fortsetzte. Später studierte er am Konservatorium in Florenz unter Gianni Fabbrini, wo er 2005 graduierte. Matteo Loi erhielt darüber hinaus seine Ausbildung bei Maestro Alberto Zedda an der Academia Rossiniana in Pesaro. Beim Rossini Opera Festival debütierte er als Don Alvaro in Rossinis Il viaggio a Reims. Im Jahr 2014 wurde er Mitglied des Opernstudios auf Teneriffa und war 2015 Finalist beim Internationalen Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti in Innsbruck. Loi ist Mitglied der Akademie des Maggio Musicale Fiorentino in Florenz.
Welche musikalische Erfahrung hat Sie als Kind geprägt? Als ich ein Kind war, sang meine Mutter in einem Laienchor und mein Vater spielte Kirchenlieder auf der Gitarre und am Klavier. Meine Eltern hatten Aufnahmen von Mozart-Opern, die ich sozusagen schon von Geburt an gehört habe. Erinnern Sie sich an Ihren ersten Auftritt auf einer Bühne? Ja, daran kann ich mich sehr gut erinnern. Das war eine sehr spannende Aufgabe. Ich sang den Antonio aus der Hochzeit des Figaro am Konservatorium. Wann wussten Sie, dass Sie Sänger werden wollen? Mit etwa 25 Jahren hat sich das erschlossen. Ich studierte Cello und dachte eigentlich, dass ich Instrumentalist bin. Dann aber hat sich das verändert. Das wichtigste ist für mich, aus ganzem Herzen Musiker zu sein. Welche Rolle würden Sie auf keinen Fall singen wollen? Da fällt mir wirklich keine ein … Was war das erste Musikalbum, das Sie gekauft haben? Als Kind spielte ich Cello und liebte schon damals die Oper. Wann auch immer ich die Gelegenheit dazu hatte, kaufte ich Opernaufnahmen im einzigen Musikgeschäft in Cagliari. An die allererste kann ich mich aber leider nicht mehr erinnern.
20
ief
D ie M i t Ju n g e n g l i e der d e s i m Po r E n s emb le s t r a it
Welche Bücher lesen Sie gerne? Ich mag Gedichte und Kurzgeschichten. Was ist Ihr größtes Laster? Kaffee. Haben Sie einen Glücksbringer? Nein. Betreiben Sie Sport oder halten Sie es mit Winston Churchill: No sports? Ich war nie ein Sportler, obwohl Fitness schon wichtig ist. Ich mache also ein wenig Workout – man muss ja schließlich auf seinen Körper achten. Wenn Sie nicht Sänger geworden wären, was wäre Ihr Berufswunsch? Wenn ich kein Sänger wäre, dann würde ich gerne Koch sein.
PORTRAITKONZERT Matteo Loi Bariton Klavier: Marcin Koziel Donnerstag, 13. Oktober 2016, 19.30 Uhr Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
Junges Ensemble des Theater an der Wien
Anna Marshaniya, Mezzosopran
Die russische Sängerin wurde 1991 in Sochumi in Abchasien geboren. Sie studierte unter Olga Mironova an der Fakultät für Musiktheater der Academy of Theatre Arts GITIS in Moskau. Im Jahr 2013 wurde sie Mitglied des Galina Vishnevskaya Opera Center in Moskau. Im Jahr 2014 wurde sie Mitglied der Russian Young Opera Singers. 2014 gewann sie die International Opera Arias Competition Opera Ducha Gór in Polen und war Finalistin des Concours International de Belcanto – Vincenzo Bellini in Paris. Seit 2016 studiert Anna Marshaniya an der Privatuniversität Wien für Kunst und Musik. Welche musikalische Erfahrung hat Sie als Kind geprägt? Ich bin in einem musikalischen Land geboren, in dem gefühlt einfach alle singen – die Musik begleitet mich also schon ein Leben lang. Aber den ersten bleibenden Eindruck machte auf mich der Chorgesang während der Messe in der Orthodoxen Kirche. Das hat mich sehr berührt. Damals war ich sechs Jahre alt. Danach wurde ich Mitglied im Kinderchor, sang in der Kirche und von da an spürte ich die Kraft der Musik in mir.
Was war das erste Musikalbum, das Sie gekauft haben? Mein erstes Album war Sodade von Cesária Évora. Ich lernte alle ihre Lieder und nahm damit an vielen Kinderwettbewerben teil – sie ist meine Schirmherrin.
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Auftritt auf einer Bühne? Ja, ich erinnere mich noch sehr gut. Ich war sehr aufgeregt, weil ich eine wichtige Rolle bekam. Es war eine Aufführung für Kinder von Die Schöne und das Biest, in der ich die Rolle des Chipp spielte, den Sohn von Frau Pott. Der Junge wurde von einer bösen Hexe in eine Tasse verwandelt. Meine Mutter nähte mir ein Kostüm, sie lernte den gesamten Text mit mir zusammen.
Haben Sie einen Glücksbringer? Ich habe eine kleine goldene Biene. Die schenkte mir mein Vater vor einem Wettbewerb und sagte: „Das ist eine Biene, die ist so fleißig, weil sie das, was sie macht, liebt.“ Für meinen Vater bin ich auch eine Biene. Ich habe sie daher immer bei mir.
Wann wussten Sie, dass Sie Sängerin werden wollen? Ich wusste immer, dass ich eines Tages Sängerin werde. Auf meinen bisherigen kreativen Wegen führte mich immer mein Engel zu meinem Ziel. Es war immer in mir – ich denke, viele Sänger spüren so eine Kraft in sich. Welche Rolle würden Sie auf keinen Fall singen wollen? Was für eine lustige Frage! Gewöhnlich wird man nach der Traumrolle gefragt. Ich bin von Natur aus fröhlich und energisch und gehe auch an neue Herausforderungen stets positiv heran. Ich würde also keine Rolle kategorisch ausschließen, denn jeder Versuch bringt Erfahrung.
Welche Bücher lesen Sie gerne? Umberto Eco: Der Name der Rose, Michail Bulgakow: Der Meister und Margarita, Ernest Hemingway: Ein Fest fürs Leben, Richard Bach: Die Möwe Jonathan.
Betreiben Sie Sport oder halten Sie es mit Winston Churchill: No sports? Sport ist für mich sehr wichtig. Ich übe das ganze Jahr Fechten aus, aber am liebsten habe ich Schwimmen. Da mein Beruf auch physisch sehr anspruchsvoll ist, muss ich meinen Körper im Gleichgewicht halten, um fit und gesund zu sein.
PORTRAITKONZERT Anna Marshaniya Mezzosopran Klavier: Marcin Koziel Donnerstag, 20. Oktober 2016, 19.30 Uhr Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
Stagione #1 | 21
FREUNDESKREIS
Opernfreundschaft Die Freunde des Theater an der Wien gratulieren zum Gewinn des Opera Award Im Savoy Theatre in London wurden im Juni die Preisträger der International Opera Awards 2016 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung bekanntgegeben. Das Theater an der Wien war dieses Jahr in zwei Kategorien nominiert und wurde für die beste Neuproduktion für die Benjamin Britten-Oper Peter Grimes mit dem International Opera Award ausgezeichnet. Die Freunde des Theater an der Wien freuen sich über die Auszeichnung für die Inszenierung von Christof Loy und gratulieren herzlich. Der Verein wird in seiner Generalversammlung am 13. September den eingeschlagenen Weg fortsetzen: Seit der Gründung des Freundeskreises setzen seine rund 200 Mitglieder ein bewusstes Zeichen, um die Arbeit des Theater an der Wien als neues Opernhaus der Stadt Wien zu unterstützen.
MITGLIED ¤ 50,– p. a. JUGENDMITGLIED (bis 26 Jahre) ¤ 10,– (Mitgliedschaft gilt für 2 Jahre) • Sie werden laufend persönlich über alle Aktivitäten des Theater an der Wien und des Vereins informiert • Sie erhalten eine exklusive Mitgliedskarte • Sie erhalten jährlich die spezielle Dokumentations DVD und das Jahrbuch des Theater an der Wien • Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen (gilt auch für die Kammeroper), Anmeldung und Kartenabholung an der Tageskasse
FÖRDERER ¤ 350,– p. a. In Ergänzung zu den Angeboten für Mitglieder (siehe oben) können Sie als Förderer folgende weitere Vorteile in Anspruch nehmen: • Bevorzugte Behandlung Ihrer Abonnement- und Kartenbestellung • Programmheft gratis • Besuch einer Generalprobe pro Jahr • Reservierter Stehtisch in einem Pausenbuffet zur Vorbestellung von Getränken, Brötchen etc. gegen Bezahlung (Reservierung: Tel. 01 588 30-2915) • Einmal pro Jahr Treffen zu einem exklusiven Cocktail mit dem Intendanten und KünstlerInnen des Theater an der Wien ARCADIA Mitglieder und Förderer erhalten gegen Vorweis der Mitgliedskarte einen Nachlass von 10 % im Arcadia Opera Shop, Kärntner Str. 40, 1010 Wien, und am Arcadia-Verkaufsstand im Theater an der Wien. Ausgenommen sind Druckwerke (Bücher etc.). Für Rückfragen steht Ihnen die Generalsekretärin des Vereins, Frau Brigitte Gampe, unter Tel. + 43 (0) 664 1811776 oder E-Mail: freunde@theater-an-der-wien.at gerne zur Verfügung.
BEITRITTSERKLÄRUNG
Bitte senden Sie diesen Abschnitt ausreichend frankiert an
Verein FREUNDE Theater AN DER WIEN Ich trete hiermit dem Verein FREUNDE THEATER AN DER WIEN bei. Bitte senden Sie mir weitere Informationen an folgende Adresse:
Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien
Name: Adresse: Tel:
Fax:
E-Mail: Mitglied ¤ 50,- p. a. Datum:
Jugendmitglied (bis 26 J.) ¤ 10,- für 2 Jahre Unterschrift:
Förderer ¤ 350,- p. a.
Zutreffendes bitte ankreuzen!
ENSEMBLE September / Oktober
10 JAHRE OPERNHAUS
Hamlet
Michael Boder (Dirigent)
Christof Loy (Inszenierung)
Marlis Petersen (Gertrud)
Theresa Kronthaler (Ophelia)
Andrè Schuen (Hamlet)
Il Delirio Amoroso
Dido und Kleopatra
Emmanuelle Haïm (Dirigentin)
Giovanni Antonini (Dirigent)
Anna Prohaska (Sopran)
Lenneke Ruiten (Sopran)
Bo Skovhus (Claudius)
Kurt Streit (Ein Pastor)
Anna Marshaniya (Flora / Annina)
Florian Köfler (Grenvil / Douphol)
Philippe-Nicolas Martin (L’Oracle, un Albain, Valère, un Romain)
Andrew FosterWilliams (Le Grand-Pêtre, Sacrificateur)
Jochen Kowalski (Der tote Hamlet)
La Traviata
Lotte de Beer (Inszenierung)
Frederikke Kampmann (Violetta Valéry)
Julian Henao Gonzalez (Alfredo Germont)
Matteo Loi (Giorgio Germont)
René Jacobs (Dirigent)
Torsten Fischer (Inszenierung & Licht)
Christoph Pohl (Sir John Falstaff)
Anett Fritsch (Mrs Alice Ford)
Maxim Mironov (Mr Ford)
Alex Penda (Mrs Slender)
Arttu Kataja (Mr Slender)
Robert Gleadow (Bardolfo)
Gan-ya Ben-gur Akselrod (Betty)
Cyrille Dubois (Curiace)
Julien Dran (Le Jeune Horace)
Kalle Kuusava (Dirigent)
Falstaff
Les Horaces
Christophe Rousset (Dirigent)
Judith van Wanroij (Camille)
Jean-Sébastien Bou (Le Vieil Horace)
Eugénie Lefebvre (Une suivante de Camille)
I M PR E S S U M: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Interim. Geschäftsführerin Mag.a Lia Metchev-Herbst Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Mitarbeit: Andrea Brandner | Grafik: Nadine Dellitsch Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Sylvia Hödl, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner, Ksenija Zadravec Marketing & Produktion: Tina Reithofer | Redaktionsschluss: 25. August 2016 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751
B I LDNAC HWE I S:
Stagione #5 #1 | 23
Cover: Plakatsujet © beyond / Mara Burmester // S. 4 Anno Schreier © Yoko Jungesblut / Thomas Jonigk © T+T Fotografie/Toni Suter + Tanja Dorendorf // S. 6 Christof Loy © Monika Rittershaus / Andrè Schuen © Guido Werner // S. 7 Marlis Petersen © Yiorgos Mavropoulos / Bo Skovhus © Roland Unger // S. 8 Joseph Willibrord Mähler: Antonio Salieri, 1815 // S. 9 Christoph Pohl © Réne Limbecker // S. 10 René Jacobs © Josep Molina // S. 14 Emmanuelle Haïm © Marianne Rosenstiel // S. 15 Anna Prohaska © Harald Hoffmann // S. 16 Christophe Rousset © Eric Larrayadieu // S. 9 Lotte de Beer © Irina Gavrich // S. 20 Matteo Loi © Peter M. Mayr // S. 21 Anna Marshaniya © Peter M. Mayr
11. September bis 24. Oktober 2016 Hamlet
Oper in 24 Szenen von Anno Schreier (2016), Libretto von Thomas Jonigk 10 JAHRE Dirigent: Michael Boder | Inszenierung: Christof Loy Mit Marlis Petersen, Theresa Kronthaler, Andrè Schuen, Bo Skovhus, Kurt Streit, Jochen Kowalski | ORF Radio-Symphonieorchester Wien | Arnold Schoenberg Chor Uraufführung: Mittwoch, 14. September 2016, 19.00 Uhr, Aufführungen: 16. / 18. / 21. / 23. September 2016, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 Einführungsmatinee: Sonntag, 11. September 2016, 11.00 Uhr | Tickets: € 5
OPERNHAUS
Saisonpräsentation 2016|17 Haide Tenner führt mit Gästen durch den Abend Dienstag, 13. September 2016, 19.30 Uhr | Tickets: € 7
Wiener Philharmoniker Il delirio amoroso
Konzert mit Musik von Georg Friedrich Händel Dirigentin: Emmanuelle Haïm | Sopran: Lenneke Ruiten Samstag, 17. September 2016, 19.30 Uhr | Tickets: € 98 | 84 | 68 | 52 | 40 | 28 | 14
Dido und Kleopatra
Barocke Arien von Henry Purcell, Christoph Graupner, Georg Friedrich Händel, Johann Adolph Hasse, Antonio Sartorio, Francesco Cavalli u.a. Dirigent: Giovanni Antonini | Sopran: Anna Prohaska | Il Giardino Armonico Samstag, 24. September 2016, 19.30 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13
La Traviata
Melodramma in drei Akten von Giuseppe Verdi (1853) Remixed von Moritz Eggert und Jacobo Salvatori (2016) Dirigent: Kalle Kuusava | Inszenierung: Lotte de Beer Mit dem Jungen Ensemble des Theater an der Wien | Wiener KammerOrchester Premiere: Donnerstag, 27. September 2016, 19.00 Uhr, Aufführungen: 29. September 2016, 1./ 3. / 8./ 11. / 17. / 22./ 24. Oktober 2016, 19.00 Uhr, 5. Oktober 2016, 12.00 Uhr | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 Einführungsmatinee: Sonntag, 25. September 2016, 11.00 Uhr | Tickets: € 5 Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
Falstaff
Opera comica in drei Akten von Antonio Salieri (1799) Dirigent: René Jacobs | Inszenierung & Licht: Torsten Fischer Mit Christoph Pohl, Anett Fritsch, Maxim Mironov, Alex Penda, Arttu Kataja, Gan-ya Ben-gur Akselrod, Robert Gleadow | Akademie für Alte Musik Berlin | Arnold Schoenberg Chor Premiere: Mittwoch, 12. Oktober 2016, 19.00 Uhr, Aufführungen: 14. / 16. / 19. / 21. / 23. Oktober 2016, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 Einführungsmatinee: Sonntag, 2. Oktober 2016, 11.00 Uhr | Tickets: € 5
Portraitkonzert Matteo Loi
Klavier: Marcin Koziel | Donnerstag, 13. Oktober 2016, 19.30 Uhr | Tickets: € 10 Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
Les Horaces
Portraitkonzert Anna Marshaniya Karten
Klavier: Marcin Koziel | Donnerstag, 20. Oktober 2016, 19.30 Uhr | Tickets: € 10 Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte) Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.
Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr Hauptsponsor
Führungen
15. & 22.9., 13. & 20.10.2016, 16.00 Uhr Dauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7.-/5.- (ermäßigt) Schulklassen: ¤ 3.- | Kinder unter 6 Jahren frei Information: +43-1-58830-2015 oder fuehrungen@theater-wien.at Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien
KlangBlatt 7/2016 | DVR 0518751
Tragédie lyrique in drei Akten und zwei Intermèdes von Antonio Salieri (1786) Dirigent: Christophe Rousset | Mit: Judith van Wanroij, Cyrille Dubois, Julien Dran, Jean-Sébastien Bou, Philippe-Nicolas Martin Andrew Foster-Williams, Eugénie Lefebvre | Les Talens Lyriques | Les Chantres du Centre de Musique Baroque de Versailles Dienstag, 18. Oktober 2016, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13