STAGIONE Magazin #1/2018

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Das Opernhaus

ZAUBER KREIS Alcina Die Zauberinsel

Stagione #1 in Kooperation mit

Theater an der Wien Magazin September | Oktober 2018



INHALT

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Saisonvorschau Im Morgengrau

5 Oper im September Händels Alcina 8 Premiere in der Kammeroper Die Zauberinsel 12

Spielplanposter

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Oper im Oktober Guillaume Tell

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Vinci konzertant Gismondo, re di Polonia

19 Händel konzertant Serse 20

In der Kammeroper Krieg und Frieden

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Das neue Junge Ensemble des Theater an der Wien

22 Portraitkonzert Dumitru Mădărăsan, Bass ´ 23 Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Für die kommenden vier Saisonen habe ich ein Konzept entwickelt, das auf den bisherigen 100 verschiedenen Opernproduktionen des Theater an der Wien aufbaut und gleichzeitig eine Neugestaltung darstellen wird. Im Neuaufbruch in die abschließenden vier Jahre meiner Intendanz wird das Theater an der Wien einheitlich als „Das Opernhaus der Stadt Wien“ auftreten und im Großen Haus an der Wienzeile sowie im Kleinen Haus am Fleischmarkt ein gesamtheitlich gedachtes Programm verwirklichen. Die Grafik Im Morgengrauen des berühmten Wiener Malers Herwig Zens hat mich dazu angeregt, die kommenden vier Saisonen als Tagesablauf zu gliedern. Vom Morgen über den Mittag, vom Abend in die Nacht spannt sich das vierjährige Programm, das auch zeitlich die Entwicklung der Oper berücksichtigt. Das erste Spieljahr steht unter dem Motto „Im Morgengrau“ und ist in vier „Themenkreise“ gegliedert. Es beginnt im September 2018 mit dem „ZauberKreis“, in dessen barockem Mittelpunkt klarerweise Georg Friedrich Händel steht, von dem wir gleich fünf magische Opern aufführen werden. Stefan Gottfried wird mit dem Concentus Musicus Wien Händels berühmte Alcina realisieren. Der musikalische Vertraute und Nachfolger von Nikolaus Harnoncourt wird in der kommenden Saison als erster Conductor in residence die musikalische Leidenschaft und Begeisterung, die Harnoncourt entfacht hat, weiter vermitteln. Auch die erste Premiere in der Kammeroper wird zauberhaft. Regisseurin Jean Renshaw hat basierend auf dem Libretto The Tempest or The Enchanted Island nach Shakespeares Der Sturm aus dem Jahr 1695 ein Pasticcio erarbeitet, das aus der Musik von Henry Purcell besteht. Mit dieser Neubelebung einer englischen Masque wird sich das bereits vierte Junge Ensemble des Theater an der Wien erstmals präsentieren. Renshaw wird nach Salieris La scuola de‘ gelosi 2017 ein barockes Werk in der Kammeroper zum opulenten Leben in der Ausstattung von Christof Cremer erwecken. Die dritte Premiere stammt aus dem „SchillerKreis“, der die Wechselwirkungen von Literatur und Oper aufzeigen wird und sich der Bearbeitung und Vertonung eines der berühmtesten Dramen Schillers zuwendet. Mit seiner letzten Oper Guillaume Tell und seiner ersten Grand opéra für Paris zeigte Gioachino Rossini, dass der Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung keine nationalen Grenzen kennt. Ich freue mich darauf, Ihnen auch die kommenden vier Jahre innovatives und spannendes Musiktheater anbieten zu dürfen und wünsche Ihnen bewegende und unvergessliche Stunden in den zwei Spielstätten des Theater an der Wien. Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“ 1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung wird über mehrere Abende oder Wochen hintereinander angesetzt, es kommen nur frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.

AGRANA. FiNGeRspitzeNGeFühl FüR KultuR ZUCKER. STÄRKE. FRUCHT. - mit diesen drei Standbeinen ist AGRANA weltweit erfolgreich tätig, doch auch das kulturelle Leben in Österreich hat viel zu bieten. Mit unserem Fingerspitzengefühl für Kultur sorgen wir mit Engagement dafür, dass es auch so bleibt. AGRANA ist Hauptsponsor des Theater an der Wien. AGRANA.COM DeR NAtüRliche MehRweRt


Vorschau

Im Morgengrau Intendant Roland Geyer präsentiert das Konzept der neuen Saison 2018/19 Angeregt durch die Grafik Im Morgengrauen des Malers Herwig Zens hat Roland Geyer die kommenden vier Saisonen als Tagesablauf gestaltet. Vom Morgen über den Mittag, vom Abend in die Nacht spannt sich das vierjährige Programm, das auch zeitlich der Entwicklung der Oper folgen wird. A priori beginnt die Saison 2018 „Im Morgengrau“, ehe es 2019 In medias res geht. 2020 soll der Abend zeigen, was De facto auf einer Bühne und im Leben möglich ist, ehe die vierte Saison nächtens Summa summarum den Schlusspunkt von Roland Geyers Intendanz am Theater an der Wien setzt. Werke des Barock und der Klassik prägen die vielfältige erste Saison, in denen vier große Themenkreise verhandelt werden sollen. Die Saison beginnt mit dem ZauberKreis, in dessen Mittelpunkt nur Georg Friedrich Händel stehen kann. Wenn das Geschehen auf einer Opernbühne magisch wirkt, ist es das optimale Ergebnis künstlerischer Arbeit. Zwei Kreative sind dafür maßgeblich verantwortlich, der Komponist und der Dichter. Der SchillerKreis zeigt den Einfluss dichterischen

Alcina

Schaffens auf die Oper anhand von Schiller-Vertonungen und der WeberKreis stellt mit Carl Maria von Weber jenen Komponisten in den Mittelpunkt, dessen Werk nicht nur auf den Freischütz reduziert werden sollte. Im vierten Kreis stehen kontrastierende Zweiheiten, Zwillinge im künstlerischen Sinn, im Fokus, die das breite Spektrum des Theater an der Wien aufzeigen. Dirigent Stefan Gottfried und der Concentus Musicus Wien werden die thematisch passende 6. Symphonie Le Matin von Joseph Haydn aufführen. Zwischen den einzelnen Sätzen wird Roland Geyer Kurzgespräche mit dem Conductor in residence Stefan Gottfried, mit Regisseur Torsten Fischer und mit Kristján Jóhannesson, dem isländischen Bariton des neuen Jungen Ensembles des Theater an der Wien, führen.

Im Morgengrau Sonntag, 23. September 2018, 11.00 Uhr Mit Torsten Fischer, Stefan Gottfried, Kristján Jóhannesson und dem Concentus Musicus Wien

Guillaume Tell

Die Zauberinsel

Don Carlos

Teseo

ZAUBER KREIS

King Arthur Orlando L’Enfant / Olympia

Die Jungfrau von Orleans

SCHILLER KREIS

Orlando Furioso Rinaldo

Euryanthe

La femme c’est moi Candide •

Der Freischütz Peter Schmoll

WEBER KREIS

Oberon

DER VIERTE KREIS

Messiah Elias • iolanta / Undine Mazeppa •

Serse Gismondo

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Oper im September

Liebeszauber Dirigent Stefan Gottfried eröffnet die Saison mit Händels Alcina Die verführerische Alcina, Zauberin aus Ludovico Ariosts Orlando furioso, basiert auf dem antiken Vorbild der Kirke, die Männer auf ihre Insel lockt, um sie zu bezirzen und nach kurzer Liebelei in Tiere, Steine oder Pflanzen verwandeln. Ariosts Ritterepos, deutsch Der rasende Roland, erschien erstmals 1516 und beeinflusste Theaterautoren ebenso wie Opernkomponisten. Francesca Caccini komponierte 1624 die Ballettoper La liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina nach Ariost und schuf damit nicht nur eine der ersten Alcina-Vertonungen, sondern auch die früheste erhaltene Oper einer Komponistin. Händel komponierte zwischen 1733 und 1735 drei Opern nach Ariosts Epos, Orlando, Ariodante und Alcina, in einer für ihn erneut turbulenten Phase seines Londoner Opernschaffens. Mit dem Ende der Spielzeit 1733 musste er das King’s Theatre in London verlassen, das fortan von seiner direkten Konkurrenz, der Opera of the Nobility, bespielt wurde. Der Theatermanager John Rich bot Händel an, zwei Abende in der Woche Opern im neu errichteten Covent Garden Theatre aufzuführen. Händel erkannte seine Chance, trug das finanzielle Risiko selbst und lieferte für die erste Saison 1734/35 mit Ariodante und Alcina zwei neue Opern, die innerhalb von vier Monaten uraufgeführt wurden. Beide Opern waren erfolgreich, Ariodante wurde zwölfmal und Alcina anschließend achtzehnmal aufgeführt. Für beide Produktionen arbeitete Händel mit demselben Ensemble. Die berühmte italienische Sopranistin Anna Strada übernahm die Titelrolle der Alcina, als Ruggiero trat der Kastrat Il Cusanino auf. Während die Konkurrenz dem klassischen italienischen Stil treu blieb, bot Händel dem Londoner Publikum einmal mehr ungewohnte Neuheiten. Aus Paris war die Tänzerin Marie Sallé engagiert worden, und die Zauberinsel Alcinas bot vielfältige Möglichkeiten, die beeindruckende Technik der neuen Bühne zu beweisen. Händel verwendete für seine zweite Zauberoper innerhalb einer Saison ein Libretto, das 1728 in Rom von Riccardo Broschi, dem Bruder des berühmten Kastraten Farinelli, vertont worden war. Dank ihrer Zauberkünste hat Alcina ihre eigentlich öde Insel in ein Paradies verwandelt. Als Ruggiero, ein Ritter aus dem Heer Karls des Großen, auf der Insel strandet, macht sie auch ihn zu ihrem willenlosen Geliebten. Doch Bradamante, tapfere Verlobte Ruggieros, macht sich als

Marlis Petersen singt die Titelpartie der Alcina

Mann verkleidet mit dem Zauberer Melisso auf, um ihren Ritter zu retten. Alcina erkennt die Gefahr zu spät. Zum ersten Mal verliebt sie sich in ihr Opfer und büßt ihre magischen Kräfte ein. Ihre früheren Opfer erhalten ihre wirkliche Gestalt zurück, die Insel entpuppt sich als trostloser Ort und Alcina als alte Frau. Die befreiten Ritter ziehen wieder in den Krieg. „Man hört“, berichtete die London Daily Post über Alcina, „die neue Oper von Mr Händel übertreffe alle seine derartigen Kompositionen“. Doch die letzte Blüte der italienischen Oper in London war von überschaubarer Dauer. Die hohen Ausgaben sorgten für Schulden und Händel muss auf sein privates Guthaben zurückgreifen. Der bis zur diesem Zeitpunkt stets robuste Händel kränkelte, Badekuren bleiben wirkungslos. Opernmüdigkeit griff in London um sich,

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selbst Farinelli füllte die Säle nicht mehr. 1737 musste Händel sein Opernunternehmen im Covent Garden Theatre schließen, kurz danach meldete auch die Konkurrenz im King’s Theatre Konkurs an. Zweimal sollte im 19. Jahrhundert das Theater im Covent Garden abbrennen, zweimal wurde es wieder aufgebaut. 1892 wurde das Mehrspartenhaus dann seiner endgültigen Bestimmung zugefügt und dient bis heute als Royal Opera House. Stefan Gottfried, langjähriger musikalischer Weggefährte von Nikolaus Harnoncourt und gemeinsam mit Konzertmeister Erich Höbarth und Konzertmeisterin Andrea Bischof künstlerischer Leiter des Concentus Musicus Wien, verantwortet erste Premiere der kommenden Saison, für die er zum ersten Conductor in residence des Theater an der Wien ernannt. Im Gespräch gibt er Einblick in seine künstlerischen Überlegungen.

ALCINA Dramma per musica in drei Akten (1735) Musik von Georg Friedrich Händel Libretto nach Antonio Fanzaglias L´isola d´Alcina In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Stefan Gottfried

Inszenierung

Tatjana Gürbaca

Ausstattung

Katrin Lea Tag

Licht

Reinhard Traub

Dramaturgie

Bettina Auer

Alcina

Marlis Petersen

Ruggiero

David Hansen

Morgana

Mirella Hagen

Bradamante

Katarina Bradič

Oronte

Rainer Trost

Melisso

Florian Köfler

Oberto

Christian Ziemsky / Moritz Strutzenberger

(Solisten der St. Florianer Sängerknaben)

Concentus Musicus Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Samstag, 15. September 2018, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 17. / 19. / 22. / 24. / 26. September 2018, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 9. September 2018, 11.00 Uhr

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Händel schuf Alcina als eigener Unternehmer in einer späten Phase seines Opernschaffens. Der Stoff stammt aus der italienischen Literatur, aber Händel engagierte für die Aufführungen die französische Tänzerin Marie Sallé. Inwieweit überwindet Alcina die Grenzen der italienischen Opera seria? Stefan Gottfried Marie Sallé, die in Paris schon mit Rameau zusammengearbeitet hatte, war in London ein Star, der faszinierte und irritierte. Ihr selbstbewusstes Auftreten mit zum Teil gewagten Kostümen war Stadtgespräch und inspirierte Händel, immer wieder Balletteinlagen in seinen Opern einzufügen. Dadurch entstehen wunderbare Momente innerhalb einer Opera seria, in denen „nonverbal“, rein körperlich-musikalisch das Geschehen reflektiert wird. Wir haben keine Marie Sallé; Regisseurin Tatjana Gürbaca benützt aber einige der Tänze, um die Zauberwelt auf Alcinas Insel zu beschwören. Händel war lange als Komponist großer Chorwerke bekannt, heute sind zudem seine Arien berühmt. Für Alcina komponierte er Tänze für die erwähnte Marie Sallé. Wie beschreiben Sie den Ballettkomponisten Händel? Für jeden deutschen Barockkomponisten war es selbstverständlich, neben italienisch inspirierter Musik wie Oper, Kantate und Konzert auch die französische Tanztradition in sein kompositorisches Schaffen einfließen zu lassen. Wichtig dabei ist zu verstehen, dass die Tanzrhythmen nicht nur die Tänze, sondern die gesamte Musik, auch die Vokalmusik, wesentlich prägten. Das ist der Grund, wieso Barockmusik so körperhaft erlebt werden kann. Bei Händels Ballettmusik spürt man seine Vertrautheit mit den jeweiligen Tanzcharakteren, aber auch seine pointierte Charakterisierungskunst. Trotz der Tanzeinlagen gilt Alcina als Sängerinnenoper mit vielen fordernden Arien ebenso wie großen Rezitativen für die Hauptrollen. Wie behandelt Händel die Stimmen in Alcina und welche Anforderungen stellt das an ein heutiges Ensemble? Händel schreibt seine Opern für die großen Primadonnen und Kastraten seiner Zeit und genießt es sichtlich, deren Ausdruckskunst voll auszuschöpfen. Das fordert heute genauso und braucht ein Spitzenensemble – dieses Glück haben wir am Theater an der Wien! In der Vorlage und im Libretto herrscht kein Zweifel an Alcinas verheerendem Charakter, nur Händels Musik scheint diesem Urteil nicht gänzlich zu folgen und scheint eine einsame und vergeblich liebende Frau anzudeuten. Wie sehen Sie Alcina durch Händel musikalisch charakterisiert? Das ist das faszinierende und berührende an Händels Zauberkunst, dass er alle Figuren nicht klischeehaft als


Stefan Gottfried

gut oder böse zeichnet, sondern die vielen, oft widersprüchlichen Facetten ihrer Seelen zeigt. Da ist Alcina eine Frau, die mit Männern spielt, sie verzaubert, verhext; und da ist gleichzeitig Alcina ein Mensch, der ehrlich liebt, lieben will und daran scheitert. Barockoper ist auch immer eine Frage der Quellenlage: Können Sie kurz umreißen, wie die Fassung für das Theater an der Wien erarbeitet wurde? Von den drei Fassungen, die Händel zur Aufführung gebracht hat, orientieren wir uns großteils an seiner ersten von 1735, lassen aber Adaptierungen einfließen, die er für seine Wiederaufnahme ein Jahr später vorgenommen hat. Das betrifft die Streichung von Tänzen und die Kürzung von Arien. Man merkt, dass er bei seiner zweiten Aufführungsserie eine dramaturgisch kompaktere Lösung vor Augen hatte. Die Rolle des Oberto wurde bei Händel von einem „boy soprano“ gesungen, heute wird die Rolle vielfach von einer

Sopranistin übernommen. Wie haben Sie sich für Ihre Produktion entschieden? Wir werden genau so wie Händel einen „boy“ haben, und zwar einen St. Florianer Sängerknaben. Die Ausdruckswelt eines Kindes ist etwas Besonderes und zaubert musikalisch wie auch szenisch eine ganz eigene, faszinierend fragile Welt auf die Bühne. Sie werden in der kommenden Saison als erster Conductor in residence im Theater an der Wien tätig sein. Können Sie kurz skizzieren, welche Aufgaben Sie in der kommenden Saison übernehmen? Zusammen mit dem Concentus Musicus werde ich neben Händels Alcina auch eine zweite szenische Produktion übernehmen, nämlich Purcells King Arthur, wo ebenfalls Zauberwesen eine wesentliche Rolle spielen. Daneben werde ich die Saisoneröffnungsmatinee Im Morgengrau dirigierend und am Klavier mitgestalten. Dazu kommt im Frühling noch ein Abend zusammen mit dem Jungen Ensemble des Theaters.

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Premiere in der Kammeroper

Prosperos Abschied Jean Renshaw über ihr Opernpasticcio Die Zauberinsel nach William Shakespeares The Tempest Unter Königin Elisabeth I. und ihrem Nachfolger Jakob I. erlebte das englische Theater der Neuzeit seinen ersten Höhepunkt, der vor allem mit dem Namen William Shakespeare verbunden ist. Am 2. September 1642 aber wurden vom englischen Parlament, das hauptsächlich von Puritanern beherrscht war, jegliche Aufführungen von Theaterstücken auf den Bühnen Londons verboten, und die darstellende Kunst war in den Untergrund verbannt. „The Tempest, or The Enchanted Island, die Vorlage zu unserem Opernpasticcio Die Zauberinsel, ist während einer der spannendsten Phasen der englischen Theatergeschichte entstanden“, sagt Regisseurin Jean Renshaw. „Aufgrund des Englischen Bürgerkriegs von 1642 bis 1649 blieben die Theater insgesamt achtzehn Jahre lang geschlossen, und daher wurden auch keine neuen Stücke geschrieben. Erst König Karl II. hat nach der Rückkehr aus seinem Exil in Frankreich die Theater wieder geöffnet und den zwei Theatergruppen King’s Company und Duke’s Company 1660 die Rechte verliehen, Stücke aufzuführen.“

Jean Renshaw

8

Die privilegierten King’s Men wurden vom König selbst unterstützt, erklärt Renshaw: „Als kleinere Gruppe mussten die Duke’s Men hingegen mit unbekannteren Stücken arbeiten. Der 1616 verstorbene Shakespeare war damals kein bekannter Autor mehr, und die Duke’s Men durften seine Werke aufführen und bearbeiteten diese für ihre Epoche.“ Es habe in diesen Tagen des Aufbruchs im Londoner Theaterleben zu wenig neue Stücke gegeben und deshalb habe man sich auf Vergangenes besinnen müssen. „Weil aber das Publikum neue Stücke mit verständlicheren Texten und mehr Emotionalität sehen wollte, wurden die Dramen überarbeitet.“ Für die Duke’s Men adaptierten die Poeten John Dryden und William D’Avenant Shakespeares letzte Komödie The Tempest, und am 7. November 1667 wurde die Bearbeitung unter dem Titel The Tempest, or The Enchanted Island in ihrem Theater auf den Lincoln's Inn Fields in London aufgeführt. Das Theaterleben habe sich damals im Umbruch befunden, schildert Jean Renshaw diese Zeit der Restauration: „Es wurde viel Geld in Kostüme, in das Orchester und in die Choreographien investiert. Diese Aufführungen waren natürlich magisch für das Publikum. Zum ersten Mal durften in London auch Frauen auf einer Bühne auftreten, daher wurden neue Frauenrollen eingeführt. Männerrollen wurden darüber hinaus mit Schauspielerinnen besetzt, weil sie in Männerkleidern mehr Bein zeigen konnten. Dazu wurde verstärkt Musik eingesetzt, und auch die Szenerie hat sich in dieser Zeit deutlich verbessert.“ Um diesen theatralen Möglichkeiten gerecht zu werden, haben Dryden und D’Avenant ihrer The Tempest-Fassung auch neue Rollen hinzugefügt. Prosperos Tochter Miranda erhält eine Schwester namens Dorinda, und der Königssohn Ferdinand erhält einen nahen Verwandten namens Hippolito, der im Textbuch als „Mann, der noch nie eine Frau gesehen hat“, beschrieben wird. Shakespeares Handlung aber wurde von den beiden Bearbeitern beibehalten. Prospero, der rechtmäßige Herzog von Mailand, wurde von seinem Bruder vertrieben und auf dem Meer ausgesetzt. Mit seinen Töchtern Miranda und Dorinda konnte er sich auf eine Insel retten. Dort befreit er den Luftgeist Ariel aus einem Baum, der fortan von ihm abhängig ist, und auch Caliban, der auf der Insel lebt, macht er zu seinem Sklaven. Seinen Töchtern ist er ein fürsorglicher, aber dominanter Vater, der keinen Widerspruch duldet. Sie sind zu jungen Damen herangewachsen, als Prospero die Möglichkeit sieht, sich


Das Junge Ensemble des Theater an der Wien

für seine Entmachtung zu rächen. Mit Ariels Hilfe richtet er es ein, dass seine Feinde mitsamt ihren Kindern Schiffbruch erleiden und sie landen auf der Insel. Doch Miranda und Dorinda verlieben sich in die Söhne von Prosperos Feinden. Die Bearbeitung von Shakespeares The Tempest durch John Dryden und William D’Avenant war so populär, dass sie bis ins 19. Jahrhundert als Shakespeares Werk gespielt wurde. Erst die Aufführung von Shakespeares Original durch den Schauspieler William Macready 1838 verdrängte die Bearbeitung wieder von den englischen Bühnen. Shakespeares Werk regte zahlreiche Komponisten zu Vertonungen an, nur wenige davon konnten sich aber dauerhaft im Repertoire behaupten. Jede neue Adaption folgte dabei auch den herrschenden Konventionen und sorgte deshalb für oft erstaunliche Deutungen der berühmten Dramen. Im London des späten 17. Jahrhunderts entstanden eigenständige Formen des Musiktheaters, die die spezifischen Erwartungen des englischen Publikums erfüllten. Es gab damals noch keine Tradition, durchgehend gesungene Werke aufzuführen. „Andere Länder verwenden die Bezeichnung Oper nur für solche Stücke, in denen jedes Wort gesungen wird“, schrieb der Zeitzeuge Pierre Motteux 1692. „Aber Erfahrung lehrt, dass unsere englische Veranlagung das unablässige Singen nicht schätzt.“ Dafür fanden in London eine Reihe

von „dramatick operas“, Semi-Operas oder durchkomponierten Masques, Vorläufer der barocken Oper, großen Anklang. Diese Aufführungen basierten auf Werken des Sprechtheaters und wurden an geeigneten Stellen um Zwischenmusiken, Tänze und Lieder erweitert. Auch The Tempest, or The Enchanted Island wurde mit Musiknummern versehen, von denen eine vom Orpheus britannicus Henry Purcell stammt. Die neue Pasticcio-Fassung in der Kammeroper, die Jean Renshaw gemeinsam mit Dieter Senft erstellt hat, besteht ausschließlich aus Musik von Purcell. Renshaw habe dafür zunächst den Text von Dryden und D’Avenant gelesen, „um die Struktur zu verstehen. Es war natürlich notwendig, das Stück zu komprimieren. Semi-Operas in dieser Zeit dauerten gerne fünf Stunden, manchmal länger.“ Renshaw erstellte ein neues Szenario, geeignet für die Möglichkeiten der Kammeroper und des Jungen Ensembles: „Dann haben wir entsprechende Musikstücke von Henry Purcell gesucht. Erst danach habe ich wieder den Text von Dryden verwendet, den ich meist rezitativisch einsetze. Die Musik stammt aus dem gesamten Werk von Purcell, von seinen Trinkliedern bis zu seiner Theatermusik. Wenn die Situation es verlangt hat, dann habe ich auch der Stimmung entsprechend die Vorlage umgetextet, um eine passende Szene zu erschaffen.“

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The Tempest war wahrscheinlich Shakespeares letztes Stück und Jean Renshaw spürt darin „ein großes Element des Abschieds“. „Mir scheint, dass es auch Parallelen zwischen Prospero und Shakespeare gibt. Ich erkenne darin einerseits den realen Abschied, so wie sich Shakespeare von den Bühnen Londons verabschiedet hat und nach Stratford-upon-Avon zurückgekehrt ist, wie auch den ideellen Abschied von negativen Emotionen wie Groll und Wut.“ Prospero bringe seine Welt in Ordnung, „weil er spürt, dass es Zeit ist, seine Töchter loszulassen. Er sehnt sich nach Gerechtigkeit und möchte dafür sorgen, dass seine Töchter optimistisch in die Zukunft blicken können.“ Dass Prospero in Die Zauberinsel unschuldig ins Exil verbannt wurde, ist für Renshaw dramaturgische Voraussetzung für die Handlung. „Für unsere reduzierte Fassung ist es erzählerisch wichtig, dass ihm sein Bruder unrecht getan hat. Seine Unschuld macht es für ihn schwieriger zu verzeihen und erhöht den Wert seiner Tat. Er hat seinem Bruder anfangs noch nicht verziehen und benutzt den Sturm, um Rache zu üben. Es zeugt

Die Zauberinsel Ein Opernpasticcio von Jean Renshaw und Dieter Senft nach The Tempest von William Shakespeare Musik von Henry Purcell In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Markellos Chryssicos

Inszenierung

Jean Renshaw

Ausstattung

Christof Cremer

Licht

Franz Tscheck

Prospero

Kristján Jóhannesson

Miranda

Jenna Siladie

Dorinda

Ilona Revolskaya

Ariel

Tatiana Kuryatnikova

Ferdinand

Johannes Bamberger

Hippolito

Riccardo Angelo Strano

Trincola

Dumitru Mădărăsan ´ Martin Dvorak

Caliban

von Reife, dass er dann in der Lage ist zu vergeben. Er wird im Laufe der Handlung immer milder.“ Doch durch ihre aggressive Lebendigkeit durchqueren Prosperos Töchter und ihre Liebhaber seine Pläne und das macht ihn in Renshaws Deutung wütend, weil er seine Absicht, Gerechtigkeit zu erwirken, gefährdet sieht. „Erst am Ende kann Prospero seine Töchter und ihre Verlobten gehen lassen, und sie nehmen sein Wissen mit, während Prospero mit Caliban zurückbleibt. Caliban steht für mich für die Erde, die der nach Wissen strebende Prospero gehasst hat. Wissen war die Stütze Prosperos, aber es war auch seine Mauer, hinter der er sich sicher fühlte. Er hat sich eine Illusion aufgebaut und er muss lernen, den Verlust dieser Illusion zu akzeptieren.“ Das breite Feld menschlichen Verhaltens Die in Manchester geborene Jean Renshaw studierte zunächst Tanz in London und trat als Tänzerin auf, ehe sie als Choreographin erste eigene Produktionen realisierte. Neben ihrer Tätigkeit als Choreographin wandte sie sich als Regisseurin zunehmend der Oper zu und debütierte in der Kammeroper 2015 mit der wiederentdeckten Florian Leopold Gassmann-Oper Gli uccellatori unter der musikalischen Leitung von Stefan Gottfried. Gemeinsam realisierten Renshaw und Gottfried 2017 auch Antonio Salieris La scuola de’ gelosi, dessen zu Lebzeiten erfolgreichster komischer Oper und Vorläuferin von Mozarts und Da Pontes Così fan tutte. Mit dem Purcell-Pasticcio deutet Renshaw jetzt eine Geschichte des elisabethanischen Theaters, die für das Publikum des aufblühenden Barock adaptiert wurde, in einer Fassung der Gegenwart. „Die Verbindungen in Die Zauberinsel sind delikat, und ich würde gerne den Weg gehen, dass diese Produktion im Sinn einer Masque ebenso pythonesk und grotesk wie berührend und ernsthaft wird. Die Darstellung eines breiten Felds menschlichen Verhaltens ist typisch für Shakespeare, und auch John Dryden hat das nicht geändert. Tragikomische Momente haben, wie ich finde, eine schöne Wirkung: Wenn das Publikum lacht, dann öffnet es sich, und in dieser Offenheit wird es von den darauf folgenden tragischen Momenten aufrichtig und tief bewegt.“

Bach Consort Wien Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper

PREMIERE

Kammeroper Klassik Club

Samstag, 29. September 2018, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 1. / 3. / 5. / 7. / 9. / 12. / 15. / 17. / 19. Oktober 2018, 19.00 Uhr

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Hosted by: Ossi Schellmann 8. Oktober 2018, 18.00 Uhr Summerstage Pavillon, U4 Station Roßauer Lände, 1090 Wien

EINFÜHRUNGSMATINEE

Gästeliste | Erstkonsumation 15 ¤ | Info und Tischreservierung:

Sonntag, 16. September 2018, 11.00 Uhr

01/319 66 44 oder unter: office@summerstage.at


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Theater an der Wien©Herwig Prammer

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SPIELPLAN 2018-19

beyond | Herwig Zens

a priori

SEPTEMBER 2018

NOVEMBER 2018

So 9. 11.00 Einführungsmatinee Alcina Sa 15. 19.00 ALCINA | Premiere So 16. 11.00 Einführungsmatinee Die Zauberinsel Mo 17. 19.00 Alcina Mi 19. 19.00 Alcina Sa 22. 19.00 Alcina So 23. 11.00 Im Morgengrau Ausblick Mo 24. 19.00 Alcina Di 25. 19.00 Gismondo, Rè di Polonia Vinci (konzertant) Mi 26. 19.00 Alcina Sa 29. 19.00 DIE ZAUBERINSEL Premiere So 30. 11.00 Einführungsmatinee Guillaume Tell

So 11. 20.00 Im Schatten der Venus (Hölle) Mi 14. 19.00 TESEO | Premiere Fr 16. 19.00 Teseo So 18. 19.00 Teseo Di 20. 19.00 La femme c’est moi Kulman (Konzert) Mi 21. 19.00 Teseo Fr 23. 19.00 Teseo Sa 24. 19.00 Tarare / Salieri (konzertant) So 25. 11.00 Einführungsmatinee Don Carlos So 25. 19.00 Teseo Di 27. 20.00 Im Schatten der Venus (Hölle) Mi 28. 19.00 DON CARLOS Premiere Do 29. 20.00 Im Schatten der Venus (Hölle) Fr 30. 19.00 Don Carlos

OKTOBER 2018 Mo 1. 19.00 Mi 3. 19.00 Fr 5. 19.00 So 7. 19.00 Di 9. 19.00 Fr 12. 19.00 Sa 13. 19.00 So 14. 19.30 Mo 15. 19.00 Di 16. 19.00 Mi 17. 19.00 Do 18. 19.00 Do 18. 19.30 Fr 19. 19.00 So 21. 19.00 Mo 22. 19.00 Di 23. 19.00 Sa 27. 19.00

Die Zauberinsel Die Zauberinsel Die Zauberinsel Die Zauberinsel Die Zauberinsel Die Zauberinsel GUILLAUME TELL Premiere Portraitkonzert: Dumitru Mădărăsan ´ Die Zauberinsel Guillaume Tell Die Zauberinsel Guillaume Tell Krieg und Frieden Die Zauberinsel Guillaume Tell Serse / Händel (konzertant) Guillaume Tell Guillaume Tell

NOVEMBER 2018 Di Mi Do Sa

im morgengrau

So

6. 20.00 IM SCHATTENDER VENUS | Premiere (Hölle) 7. 20.00 Im Schatten der Venus (Hölle) 8. 20.00 Im Schatten der Venus (Hölle) 10. 20.00 Im Schatten der Venus (Hölle) 11. 11.00 Einführungsmatinee Teseo

Rot abgedruckte Produktionen finden in der Kammeroper statt

DEZEMBER 2018 1. 20.00 Im Schatten der Venus (Hölle) So 2. 19.00 Don Carlos Mo 3. 20.00 Im Schatten der Venus (Hölle) Di 4. 20.00 Im Schatten der Venus (Hölle) Mi 5. 19.00 Don Carlos Fr 7. 19.00 Don Carlos So 9. 11.00 Einführungsmatinee Euryanthe Di 11. 19.00 Don Carlos Mi 12. 19.00 EURYANTHE Premiere Fr 14. 19.00 Don Carlos Sa 15. 19.00 Euryanthe So 16. 19.00 Messiah / Händel (konzertant) Mo 17. 19.00 Euryanthe Di 18. 19.00 Don Carlos Mi 19. 19.00 Euryanthe Do 20. 19.30 Portraitkonzert: Ilona Revolskaya Fr 21. 19.00 Don Carlos Do 27. 19.00 Don Carlos Fr 28. 19.00 Euryanthe Mo 31. 19.00 Euryanthe

Sa


DAS OPERNHAUS

JÄNNER 2019

FEBRUAR 2019

APRIL 2019

Do 10. 19.30 Portraitkonzert: Tatiana Kuryatnikova So 13. 11.00 Einführungsmatinee King Arthur Do 17. 19.00 KING ARTHUR | Premiere Sa 19. 19.00 King Arthur Mi 23. 19.00 Peter Schmoll Weber (konzertant) Do 24. 19.00 King Arthur Sa 26. 11.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus Sa 26. 14.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus Sa 26. 19.00 King Arthur So 27. 11.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus So 27. 14.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus So 27. 17.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus Mo 28. 19.00 King Arthur Mi 30. 19.00 King Arthur Do 31. 19.30 Krieg und Frieden

Sa 23. 19.00 Elias So 24. 11.00 Einführungsmatinee L’enfant / Olympia So 24. 11.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus So 24. 14.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus So 24. 17.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus Mo 25. 19.00 Elias Di 26. 19.00 L’ENFANT / OLYMPIA Premiere Mi 27. 19.00 Elias

Mo 1. 19.00 7UP (Stefan Gottfried & JET) So 7. 11.00 Einführungsmatinee Orlando So 14. 19.00 ORLANDO | Premiere Di 16. 19.00 Orlando Do 18. 19.00 Orlando Mi 24. 19.00 Orlando Fr 26. 19.00 Orlando Sa 27. 19.00 Rinaldo / Händel (konzertant) So 28. 11.00 Einführungsmatinee Candide So 28. 19.00 Orlando Di 30. 19.00 CANDIDE | Premiere

FEBRUAR 2019 Einführungsmatinee Elias ELIAS | Premiere Elias Elias Mazeppa / Tschaikowski (konzertant) Fr 22. 19.00 Iolanta / Undine Tschaikowski (konzertant) Sa 23. 11.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus Sa 23. 14.00 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus

So 10. 11.00 Sa 16. 19.00 Mo 18. 19.00 Mi 20. 19.00 Do 21. 19.00

MÄRZ 2019 Fr Sa So Di Do

1. 19.00 2. 19.30 3. 19.00 5. 19.00 7. 19.30

Fr 8. 19.00 So 10. 11.00 Mo 11. 19.00 Mi 13. 19.00 Fr 15. 19.00 Sa 16. 19.00 Mo 18. 19.00 Mi 20. 19.00 Fr 22. 19.00 Sa 23. 19.00 Mo 25. 19.00 Di 26. 19.00 Mi 27. 19.00

L’enfant / Olympia Krieg und Frieden L’enfant / Olympia L’enfant / Olympia Portraitkonzert: Jenna Siladie L’enfant / Olympia Einführungsmatinee Die Jungfrau von Orleans L’enfant / Olympia L’enfant / Olympia L’enfant / Olympia DIE JUNGFRAU VON ORLEANS | Premiere Die Jungfrau von Orleans Die Jungfrau von Orleans Der Freischütz / Weber (konzertant) Die Jungfrau von Orleans Die Jungfrau von Orleans Orlando furioso / Vivaldi (konzertant) Die Jungfrau von Orleans

MAI 2019 Do So Di Fr So

2. 19.00 5. 19.00 7. 19.00 10. 19.00 12. 11.00

So 12. 19.00 Mo 13. 19.00 Di 14. 19.00 Mi 15. 19.00 Do 16. 19.30

Fr 17. 19.00 Sa 18. 19.00 So 19. 19.00 Mo 20. 19.00

Candide Candide Candide Candide Einführungsmatinee Oberon Candide OBERON Premiere Candide Oberon Portraitkonzert: Kristján Jóhannesson Oberon Candide Oberon Candide

JUNI 2019 Di

4. 19.30 Portraitkonzert: Johannes Bamberger

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Premiere im Oktober

Ein traumatisierter Tell Torsten Fischer inszeniert Rossinis Guillaume Tell, Christoph Pohl singt die Titelrolle Spätestens 1822 war der erst dreißigjährige Rossini ein europaweit bekannter Komponist, der bislang 33 Opern komponiert hatte, darunter Il barbiere di Siviglia, Otello oder La Cenerentola. Im April dieses Jahres kam Rossini nach Wien, wo im Kärntnertortheater ein Rossini-Festival mit sechs seiner Opern stattfand, und im Herbst 1823 brach er nach Paris und London auf. Er war sich damals kaum bewusst, dass er nie wieder an ein Theater in Italien zurückkehren würde. In Paris übernahm er 1824 die Leitung des Théâtre-Italien mit der Verpflichtung, seine früheren italienischen Opern herauszubringen. Sein eigentlicher Ehrgeiz aber lag darin, für die Académie Royale de Musique eine Grand opéra zu komponieren. Rossini wurde von seinen Aufgaben im Théâtre-Italien entbunden, lernte intensiv Französisch und kündigte 1828 nicht nur Guillaume Tell an, sondern auch, dass dies seine letzte Oper sein werde. Das Pariser Publikum kannte den Tell spätestens seit 1791, als während der Französischen Revolution André Grétrys Oper Guillaume Tell noch vor Schillers Drama, das 1804 in Weimar uraufgeführt werden sollte, erfolgreich aufgenommen wurde. Während der politischen Restauration erreichte der Tell dann den Höhepunkt seiner Beliebtheit in Paris. Schillers Werk erschien auf französisch und wurde in neun Bearbeitungen aufgeführt und auch Grétrys Oper wurde wiederaufgenommen. Die Pariser liebten den Freiheitskämpfer und vor der Julirevolution 1830 konnte sich das Publikum an der Seine erneut gut mit dem Schweizer Unabhängigkeitskampf identifizieren, als Rossinis Guillaume Tell am 3. August 1829 in der Pariser Oper Premiere hatte. Zwei Stoffquellen nannten Rossinis Librettisten im Vorwort, Schillers Drama und die Erzählung Guillaume Tell ou La Suisse libre von Jean-Pierre Claris de Florian, die nach dem frühen Tod des Dichters 1800 posthum erschienen war. Florian schrieb seinen Tell im Gefängnis, wo auch seine Gesundheit ruiniert worden war, nachdem ein früherer Roman von ihm eine in den Augen des revolutionären Wohlfahrtsausschusses zu freundliche Widmung an Marie-Antoinette enthalten habe. Rossini und seine Librettisten haben sich eher an die französischen Vorlagen und weniger an Schiller gehalten. Es gibt keinen Hinweis, dass Rossini Schillers Drama studiert hätte, und er hatte auch keinen Grund gehabt, es zu tun. Operntexte sind multinational und der

Christoph Pohl

Gedanke der Literaturoper wird erst lange nach Rossini entwickelt. Literarischen Vorlagen mit den Mitteln des Musiktheaters gerecht zu werden, war ein zu Beginn des 19. Jahrhunderts unbekannter Gedanke, und die Vertonung von nahezu unbearbeiteten Dramentexten wird erst im 20. Jahrhundert einsetzen. Seit 2008 hat Regisseur Torsten Fischer das Profil des Theater an der Wien entscheidend mitgeprägt. In der Vorsaison stellte er seine Deutung von Mozarts Die Zauberflöte vor, die in sich stringent auf jede bunte Vogelschau verzichtete, und 2016 interpretierte er Salieris Shakespeare-Vertonung Falstaff mit dem deutschen Bariton Christoph Pohl in der Titelrolle. Pohl, Mitglied des Ensembles der Semperoper Dresden, hat in seiner Karriere ausgiebig das Mozart-Da Ponte-Repertoire gesungen und wird international regelmäßig für Aufführungen zeitgenössischer Musik besetzt. Rossini, der als finaler Höhepunkt des Belcanto gilt, war selbst ausgebildeter Sänger. Als Opernkomponist zwischen der Klassik und dem späteren Verismo angesiedelt, erfordert er eine andere Gesangstechnik als der frühere Mozart und der spätere Verdi. Diese spezielle

Stagione #1 | 15


Zu jeder Zeit an jedem Ort in der Eiswüste der Menschheit Gedanken und Fragen zu Guillaume Tell von Regisseur Torsten Fischer Ein traumatisierter Tell blickt zurück. Was ist passiert? Das Land wird wie von dem schleichenden Gift einer angstmachenden Politik unterdrückt. Ein immer wiederkehrender Kreislauf faschistoider Machtspiele der Politiker (Gesler, Rodolphe) lastet wie ein Schatten auf dem Leben der verängstigten Bevölkerung. Soldaten bestimmen die Szene. Eine friedliche Hochzeit wird zur Hetzjagd und zum Mord an einem geistlichen Friedensprediger (Melchthal). Aus Liebenden (Arnold liebt die „Feindin“ Mathilde aus dem Gefolge Geslers) werden rachsüchtige Kämpfer, aus Familienvätern zum Bürgerkrieg aufrufende Moralprediger, die gezwungen werden, für die Freiheit auf das eigene Kind zu schießen und es tatsächlich tun. Mütter gehören ins Haus, Kinder ans Gewehr. Unabhängigkeit oder Tod. Was für eine Tragödie. Welchen Preis hat die Freiheit? Welche persönlichen Opfer muß man bringen? Wie weit geht der Kampf für eine freie offene Gesellschaft? Einzig die „Feindin“ Mathilde öffnet uneigennützig durch Machtverzicht den Weg in eine bessere Zukunft.

Torsten Fischer

16

Technik komme im Guillaume Tell, „diesem außergewöhnlichen Rossini“, besonders zur Geltung, sagt Christoph Pohl: „Während seine gängigen Opern vor allem eine feine Belcanto-Legatokultur und extreme Beweglichkeit fordern, ist dieses Stück im allerbesten Sinne eine Grand opéra. Sie zielt nicht auf schwindelerregende Koloraturen des einzelnen Solisten, sondern richtet den Fokus auf imposante und komplexe Ensembles sowie die groß geführte Gesangslinie, die eine geschmackvolle, gut geführte Grandezza erfordert. Das Studium dieser Partie ähnelt demnach für mich der Herangehensweise an einen zentralen Verdi. Ich konzentriere mich in erster Linie auf das Wort und den dazugehörigen Inhalt. Davon ausgehend versuche ich, einen freien Klang im Legato zu finden, der den jeweiligen Sinn und Charakter transportiert. Rossini macht es mir dabei sehr leicht: Diese Komposition führt Inhalt und Musik wirklich ganz nah zusammen.“ Wilhelm Tell ist zwar die berühmteste literarische Figur, die Rossini vertont hat, dennoch nimmt das Volk einen großen Stellenwert ein. Vor allem formal betrachtet, meint Christoph Pohl, sei das Volk als Hauptfigur angelegt. „Immerhin reden wir von einer Grand opéra, deren Komposition große Chöre, Ballettszenen und bombastische Zwischenspiele erfordert. Doch darüber hinaus fügt sich die Masse auch inhaltlich perfekt ein: Tell ist ein Mann des Volkes. Er kommt aus der Mitte dieser Gesellschaft, wird ihr Wahrzeichen und Gesicht. Man könnte ihn fast als personalisierte Idee der Schweizer und ihres Volksbewusstseins bezeichnen. Da ist es nur logisch, ihn auch musikalisch fest im Volk zu verankern. Statt sich in weitläufigen solistischen Arien zu ergießen (dafür ist der Tenor zuständig), äußert er sich vor allem in Ensembles punktgenau, präzise und zielgerichtet. Hier ist kein Wort zu viel und alles der Idee, nämlich seinem Freiheitskampf, untergeordnet.“ Dass die Oper zwar mit den viel zitierten Kuhreihen durchaus alpine Klänge einsetzt und dennoch nie nach Lokalkolorit klingt, zeige einmal mehr, dass Rossini ein begnadeter Komponist war, meint Christoph Pohl. In der Menge, die Rossini geschrieben habe, dieser regelrechten Massenproduktion, könne natürlich nicht jedes Werk hundertprozentig ausgewogen oder eigenständig sein. „Mit Guillaume Tell aber, so habe ich den Eindruck, hat Rossini etwas wirklich Besonderes auf der Höhe seiner Zeit geschaffen. Hier findet man, jenseits seiner üblichen Ausdrucksmittel eine akustische Visualisierung von Folklore, Emotion und unbedingtem Wortsinn, die ihresgleichen sucht. Das Thema erfordert eine Tiefe und Dramatik, die Rossini anscheinend genauso bedienen konnte wie die Virtuosität und die humoristischen Pointen bei seinen leichten Komödien.“


Den zum Freiheitshelden stilisierten Tell stellt sich Christoph Pohl als berechnenden Menschen vor, „der seinem Revolutionsgedanken alles unterordnet. Wenn er und Walther Fürst Arnold Melchthal für ihre Idee und ihren Plan bearbeiten, benutzen sie den Tod von dessen Vater bewusst manipulativ. Ich bin mir auch sicher, dass sich Tell über die Risiken möglicher Opfer, die eine Auflehnung und ein Freiheitsschlag mit sich bringen, klar bewusst ist. Das hat wenig mit Unschuld zu tun. Dass er letztendlich Gesler erschießt, lässt Tell am Ende nur menschlich, und damit meine ich schwach im Sinne des Rachegedankens, erscheinen. Ich begreife ihn also nicht als Helden, sondern vielmehr als Auslöser und Katalysator für einen sich bahnenden Freiheitskampf, der gar nicht unschuldig bleiben kann.“ Der Apfelschuss ist eine der berühmtesten Szenen der Theatergeschichte. Tell riskiert das Leben seines Sohnes, obwohl er bewaffnet neben seinem Unterdrücker steht, den er ebenso gut erschießen könnte. Damit aber, meint Christoph Pohl, würde er es Gesler und seiner Tyrannei zu einfach machen: „In dem Fall wäre Tell nur ein Einzelner, der eine Verzweiflungstat begeht. Geslers Mannen und sein ihm nachrückender Hauptmann würden den Akt sofort zerschlagen – und damit wäre er sinnlos. Indem Tell stattdessen seiner größten Angst trotzt und die Herausforderung des Apfelschusses annimmt, bietet er dem Unterdrücker stolz und mit aufrechtem Haupt die Stirn. Es ist seine Chance, das Selbstbewusstsein des Volkes zu stärken und die Revolution zu unterstützen. Der Apfelschuss ist also die wesentlich effektvollere und stärkere Handlung.“ Historisch belegbar ist Wilhelm Tell nicht. Es war der deutsche Friedrich Schiller, der niemals in der Schweiz gewesen war, der Tells Bekanntheit vor dem Hintergrund der französischen Revolution und der wachsenden Sehnsucht nach vom Adel unabhängigen Staaten in Europa begründete. „Die Literatur liegt natürlich bereit als Begleitung für diese Produktion“, sagt Christoph Pohl. „Sie dient mir aber eher als atmosphärische Unterstützung – und immer wieder finde ich Freude vor allem an der Schiller’schen Sprache. Ein zu genaues Lesen ist für mich manchmal sogar hinderlich. Nicht, dass ich diese Vorarbeit nicht als wichtig erachte für eine Rollenerschließung. Aber sie sollte immer noch genug Raum lassen für den kreativen Entstehungsprozess in der Probenarbeit. Wenn ich mir im Vorfeld eine zu genaue Interpretation der Vorlage zurechtlege, engt dies die Regieidee oft ein. Eine Produktion ist ja immer eine gemeinschaftliche Leistung, die vom Austausch und Bezug der mitwirkenden Persönlichkeiten ausgeht. Und genau das ist das Schöne am Theater. Es wird auch in diesem Fall nicht ein Tell, sondern der Wiener Tell 2018 werden.“

Christoph Pohl als Falstaff 2016

Guillaume Tell Oper in vier Akten (1829) Musik von Gioachino Rossini Libretto von Étienne de Jouy und Hippolyte Bis nach Friedrich Schillers Schauspiel Wilhelm Tell In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Diego Matheuz

Inszenierung & Licht

Torsten Fischer

Ausstattung

Herbert Schäfer

Vasilis Triantafillopoulos

Dramaturgie

Herbert Schäfer

Video

Jan Frankl

Guillaume Tell

Christoph Pohl

Arnold Melchthal

John Osborn

Mathilde

Jane Archibald

Hedwige

Marie-Claude Chappuis

Jemmy

Anita Rosati

Melchthal

Jérôme Varnier

Gesler

Ante Jerkunica

Walter Fürst

Edwin Crossley-Mercer

Ruodi

Anton Rositskiy

Rodolphe

Sam Furness

Leuthold

Lukas Jakobski

Wiener Symphoniker Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Samstag, 13. Oktober 2018, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 16. / 18. / 21. / 23. / 27. Oktober 2018, 19.00 Uhr

Unterstützt von

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 30. September 2018, 11.00 Uhr

Stagione #1 | 17


Oper konzertant

Vincis erste Oper für Rom Max Emanuel Cencic in der Titelrolle von Gismondo, re di Polonia Der um 1690 in der kalabrischen Stadt Strongoli geborene Leonardo Vinci studierte in Neapel, wo er mit komischen Opern im neapolitanischen Dialekt, die großteils nicht erhalten sind, erste Erfolge erfahren konnte. Danach wandte er sich bis zu seinem frühen Tod 1730 der ernsten Oper zu und vertonte hauptsächlich Textbücher seines Freundes Pietro Metastasio, des bekanntesten Librettisten dieser Epoche. Für die Karnevalssaison 1727 wurde der mittlerweile in ganz Italien bekannte Vinci mit der Komposition einer neuen Oper für das Teatro delle Dame in Rom beauftragt, wo am 11. Jänner Gismondo, re di Polonia uraufgeführt wurde. Das Dramma per musica in drei Akten basierte auf dem Libretto zu Il vincitor generoso, das der unbekannte Dichter Francesco Briani bereits 1709 für Venedig verfasst hatte und von Antonio Lotti vertont worden war. In Rom buhlte Vinci mit dem Neapolitaner Nicola Porpora um die Gunst des Publikums. Auf Vincis Gismondo, über dessen Erfolg nichts bekannt ist, folgte im Februar Porporas Siroe nach dem Libretto von Metastasio, dessen

erste erfolgreiche Vertonung ausgerechnet von Vinci stammte. Aus heutiger Sicht erscheint es unlogisch, dass ein Theater ein Textbuch neu vertonen lässt, wenn der Komponist des Originals zeitgleich im selben Haus beschäftigt ist. Doch im Italien des 18. Jahrhunderts wollte das Publikum neue Musik hören, und die Aufführung einer Oper hieß die Aufführung einer neuen Oper. Die Handlung von Gismondo folgt den klassischen Konventionen der Barockoper. Gismondo, der König von Polen, und der litauische Fürst Primislao führen einen Krieg, der das Land verwüstet hat. Neben den politischen Problemen sieht sich Gismondo auch mit privaten Verstrickungen konfrontiert. Sein Sohn Ottone hat sich in Primislaos Tochter Cunegonda verliebt, während seine Tochter Giuditta ausgerechnet dem litauischen Widersacher selbst verfallen ist. Countertenor Max Emanuel Cencic tritt nach Artaserse 2012 und Catone in Utica 2015 in der Titelrolle von Gismondo zum dritten Mal in einer konzertanten Aufführung einer wiederentdeckten Vinci-Oper auf. Die musikalische Leitung übernimmt die Dirigentin und Konzertmeisterin Martyna Pastuszka, die das von ihr 2012 mitbegründete polnische Ensemble Orkiestra Historyczna erstmals im Theater an der Wien dirigiert.

Gismondo, re di Polonia Dramma per musica in drei Akten (1727) Musik von Leonardo Vinci Libretto nach Francesco Brianis Il Vincitor Generoso Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung & Konzertmeisterin

Martyna Pastuszka

Gismondo

Max Emanuel Cencic

Ottone

Yuriy Mynenko

Cunegonda

Sophie Juncker

Primislao

Aleksandra Kubas-Kruk

Ernesto

Jake Arditti

Giuditta

Dilyara Idrisova

Ermanno Nicholas Tamagna Orkiestra Historyczna

Max Emanuel Cencic

18

Dienstag, 25. September 2018, 19.00 Uhr


Oper konzertant

Der Schatten einer Platane Maxim Emelyanychev leitet Händels vielschichtigen Serse, Franco Fagioli singt die Titelrolle Mit seiner drittletzten Oper Serse überquerte Händel die strengen Gattungsgrenzen seiner Zeit und überforderte sein an strenge Konventionen gewöhntes Publikum. „Ich bin nicht imstande gewesen, den Autor des Textes dieses Dramas herauszufinden“, schrieb der Musikhistoriker Burney, ein Zeitgenosse Händels, über dessen Dramma per musica Serse, „aber es ist eines der schlechtesten, die Händel jemals vertont hat, denn von dem mäßigen Stil abgesehen findet sich darin eine Mischung aus Tragikomödie und Possenreißerei“. Serse wurde 1738 nur fünf Mal gespielt und blieb 200 Jahre lang in den Archiven verschollen, der Librettist ist noch immer unbekannt. Heute aber ist Serse eine der meist aufgeführten Opern Händels, Terence Best, Co-Editionsleiter der Hallischen Händel-Ausgabe, beschreibt es als „straff angelegtes, flexibel gestaltetes Drama voller Licht und Schatten, während die Stimmung von einer Situation zur nächsten von Ernst zu Komik wechselt“. Mit dem Auftrittsarioso „Ombra mai fu“ des titelgebenden Müßiggängers eröffnet Serse mit einer der berühmtesten Melodien Händels. Ein Larghetto, das fälschlicherweise als Händels Largo berühmt wurde, in dem der mächtige König von Persien selbstverloren einen Baum besingt. Die Episode stammt aus dem siebten Buch der Historien des Herodot, in der der Perserkönig eine Platane wegen ihrer Schönheit mit Schmuck behängen ließ, und gilt seit der Antike als Beispiel für lächerliches Verhalten. Wie das Erhabene unvermittelt in das Lächerliche umkippt, das ist für die Händelforscherin Silke Leopold „Komödie pur, und es verwundert deshalb nicht, dass Serse die Zeitgenossen wie auch die frühen Händel-Biografen irritierte.“ Nach Tamerlano 2014 leitet der dreißigjährige russische Dirigent Maxim Emelyanychev seine zweite konzertante Aufführung einer Händel-Oper im Theater an der Wien. Seit der Gründung 2012 arbeitet Emelyanychev eng mit dem Ensemble Il pomo d’oro zusammen, mit dem er bereits Händels Tamerlano aufgeführt hat. 2016 wurde er zum Chefdirigenten des Ensembles bestellt. Die Titelrolle übernimmt der in Argentinien geborene Countertenor Franco Fagioli, der bereits in der konzertanten Aufführung von Vincis Catone in Utica mit Maxim Emelyanychev und Il pomo d’oro im Theater an der Wien aufgetreten ist. Händels Opern bilden den Kern von Fagiolis Repertoire, zum ersten Mal präsentiert er jetzt seine musikalische Vorstellung des vielschichtigen Serse.

Franco Fagioli

Serse Oper in drei Akten (1738) Musik von Georg Friedrich Händel Libretto nach Niccolò Minato und Silvio Stampiglia Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung

Maxim Emelyanychev

Serse

Franco Fagioli

Romilda

Inga Kalna

Atalanta

Francesca Aspromonte

Amastre

Delphine Galou

Arsamene

Vivica Genaux

Elviro

Biagio Pizzuti

Ariodate

Andreas Wolf

Il pomo d´oro

Montag, 22. Oktober 2018, 19.00 Uhr

Stagione #1 | 19


Kammerspiel

Eine ungewöhnliche Freundschaft Angelika Kirchschlager und Erwin Steinhauer als Bertha von Suttner und Alfred Nobel Die Beziehung zwischen der Friedensaktivistin Bertha von Suttner und dem Chemiker und Waffenfabrikanten Alfred Nobel war eine der ungewöhnlichsten Freundschaften des 19. Jahrhunderts. Nobel, als Erfinder des Dynamits einer der reichsten Männer seiner Epoche, lebte zurückgezogen in Paris, als er 1876 eine Sekretärin suchte. Bertha, als geborene Gräfin Kinsky zwar von Adel, aber aus verarmter Familie, erhielt die Stelle, behielt sie aber nur zwei Wochen lang. Doch die Freundschaft und ihr über Jahre geführter Briefwechsel hielt bis zum Tod Nobels 1896. Als erste Frau erhielt Bertha von Suttner 1905 den von ihrem Vertrauten Nobel gestifteten und vermutlich von ihr selbst angeregten, vierten Friedensnobelpreis für ihr Lebenswerk, vor allem für ihr Hauptwerk, den erfolgreichen Roman Die Waffen nieder!. Friede als grundlegender Wert der Menschheit galt damals bei vielen als reine Utopie. Pazifisten wurden als Narren, Vaterlandsverräter oder Judenknechte verhöhnt, und Bertha von Suttner galt vielen Gegnern als lächerliche Figur. Suttner machte sich keine Illusionen: „Auf Verleugnung der Friedensmöglichkeit, auf Geringschätzung des Lebens, auf den Zwang zum Töten ist bisher die ganze militärisch organisierte Gesellschaftsordnung aufgebaut“, sagte sie in ihrer Nobelvorlesung 1906. Das Ziel müsse

Angelika Kirchschlager

sein, und dabei zitierte sie den US-amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt, die Zeit herbeizuführen, „in der der Schiedsrichter zwischen den Völkern nicht mehr das Schwert sein wird“. Zu Lebzeiten war Bertha von Suttner eine beliebte Vorlage für Karikaturen, seit 1. Jänner 2002 wurde sie millionenfach in Umlauf gebracht: Ihr Portrait ziert die österreichische Zwei Euro-Münze. Alexander Doent hat basierend auf den Briefen von Suttner und Nobel das „Kammerspiel mit Musik“ Krieg und Frieden. Eine Freundschaft aus Liebe geschrieben. Mit Angelika Kirchschlager und Erwin Steinhauer treten zwei Größen des österreichischen Theaters zum ersten Mal gemeinsam in der Kammeroper auf.

Krieg und Frieden Eine Freundschaft aus Liebe Musik von Daniel F. E. Auber, Franz von Suppé u. a. Bertha von Suttner

Angelika Kirchschlager

Alfred Nobel

Erwin Steinhauer

Klavier

Edda Andrea Graf

Bearbeitung

Alexander Doent

Übersetzung

Elvira M. Gross

PREMIERE Donnerstag, 18. Oktober 2018, 19.30 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 31. Jänner, 2. März 2019, 19.30 Uhr Erwin Steinhauer

20

Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien


Saisonvorschau

Yoga und American Football Die Sängerinnen und Sänger der kommenden zwei Saisonen

Ilona Revolskaya

Jenna Siladie

Das Junge Ensemble des Theater an der Wien wurde 2012 mit dem Ziel gegründet, jungen Sängerinnen und Sängern nach ihrer stimmlichen Ausbildung eine musikalische Heimat zu geben, in der sie sich zu vielseitigen Bühnenpersönlichkeiten entwickeln können. Ihre individuellen Vorlieben bringen die sechs neuen jungen Sängerinnen und Sänger schon jetzt mit. Ilona Revolskaya, Sopranistin und laut ihrem Instagram-Profil „Crazy Russian“, hat eine Leidenschaft für europäische Filme. Die Absolventin des Moskauer Konservatoriums liebt italienische Klassiker, besonders von Federico Fellini, ebenso wie französische Komödien. 2016 wechselte sie von der Moskwa an die Themse, diesen Frühling trat sie erstmals beim Londoner Händel Festival in Amadigi di Gaula und in Teseo auf. Die US-amerikanische Sopranistin Jenna Siladie betreibt Yoga und liebt körperliche Ertüchtigung der außergewöhnlichen Art. Zu ihrem Vergnügen steigt die YaleAbsolventin in den Kampfsportring. Martial Arts helfe ihr, sich zu konzentrieren und Respekt und Akzeptanz für sich selbst und den Gegner zu erhöhen. Tatiana Kuryatnikova studierte an der Gnesin MusikAkademie in Moskau, wo sie in Aufführungen von Mozarts Le nozze di Figaro und Tschaikowskis Eugen Onegin mitwirkte. 2018 übernahm sie die Titelrolle in der musikalischen Führung für Kinder Wir befreien Eurydike! im Theater an der Wien. Die russische Mezzosopranistin aus dem Verwaltungsbezirk Moskau liebt Sprachen. Ihre Muttersprache, Englisch, Spanisch und Deutsch beherrscht sie fließend. Das Lernen neuer Sprachen

Johannes Bamberger

Tatiana Kuryatnikova

bereite ihr große Freude und befriedige ihre Neugierde, neue Kulturen kennenzulernen. Neuer Tenor im Jungen Ensemble ist der aus St. Pölten stammende Österreicher Johannes Bamberger. Seine Ausbildung absolvierte der Sänger an der Universität für Musik in Wien. Seit 2016 hat seine Heimatstadt wieder eine Fußballbundesliga-Mannschaft, Bamberger selbst war auf kleinerem Terrain tätig und begeisterter Tischfußballspieler, der es bis zum Kapitän des St. Pöltner Tischfussballvereins brachte. Aus dem hohen Norden stammt der Bariton Kristján Jóhannesson, der seine große Leidenschaft prägnant mit Singen angibt. Jóhannesson studierte in Reykjavik, wo er bereits 2013 in der Icelandic Opera als Escamillo in Bizets Carmen aufgetreten ist, danach setzte er seine Studien in Wien fort. Im Theater an der Wien war er bereits in Bergs Wozzeck, als Gunther in Wagners Die Ring-Trilogie und als Starveling in Brittens A Midsummer Night’s Dream zu hören. Nach seiner Ausbildung in Cluj Napoca setzte der rumänische Bassist Dumitru Mădărăsan seine Ausbil´ dung in Târgu Mures fort und war dort neben seinem ´ Studium Wide Receiver der American Football-Mannschaft Mures Monsters. Für seine Karriere als Sänger gab er dieses Hobby auf, das Verletzungsrisiko sei einfach zu groß. Im Januar 2017 gastierte Mădărăsan ´ bereits in der Kammeroper als Tod in Ullmanns Der Kaiser von Atlantis und im April 2018 trat er im Theater an der Wien als Snug in Brittens A Midsummer Night’s Dream auf.

Kristján Jóhannesson

Dumitru Mădărăsan ´

Stagione #1 | 21


J E T br

Portraitkonzert

ief

D a s Ju n i m Po r g e E n s embl e t r a it

Dumitru Mădărăsan, ´ Bass Der rumänische Bass erhielt seine musikalische Ausbildung in Cluj Napoca sowie in Targu Mures. Er debütierte als Antonio in Mozarts Le nozze di Figaro in der Ungarischen Oper in Cluj und war in der Philharmonie in Targu Mures in Verdis Rigoletto zu hören. Im Januar 2017 gastierte Mădărăsan in der Kammeroper als Tod in Ullmanns Der ´ Kaiser von Atlantis und im April 2018 trat er im Theater an der Wien als Snug in Brittens A Midsummer Night’s Dream auf. Welche musikalische Erfahrung hat Sie als Kind geprägt? Mit sieben Jahren habe ich begonnen, Geige zu lernen. Ich habe vier Jahre lang gespielt, aber dann hat es mir nicht mehr gefallen, denn ich habe schon damals viel lieber gesungen. Mit vierzehn Jahren bin ich zur Musik zurückgekehrt und habe eine höhere Schule für darstellende Künste besucht. Erinnern Sie sich an Ihren ersten Auftritt auf einer Bühne? Ja, das war auf einer Hochzeit, und ich war sechs Jahre alt. Ich erinnere mich, dass ich nicht nervös gewesen bin, obwohl ich zum ersten Mal ein Mikrophon verwendet habe und von einer Band begleitet wurde. Wann wussten Sie, dass Sie Sänger werden wollen? Als ich mit vierzehn entschieden habe, dass ich eine Schule für darstellende Künste besuchen will. Ich habe diese Entscheidung allein und ohne den Einfluss meiner Eltern gefällt. Seit meiner Erfahrung mit der Geige waren einige Jahre vergangen, und ich habe mich erneut für die Musik entschieden, aber diesmal für das Singen. Welche Rolle würden Sie auf keinen Fall singen wollen? Es gibt sicher Rollen, die ich jetzt noch nicht singen möchte, aber es gibt keine spezifische Rolle, von der ich schon jetzt sagen könnte, dass ich sie generell niemals singen werde.

PORTRAITKONZERT Dimitru Mădărăsan Bass ´

Klavier: Marcin Koziel

Sonntag, 14. Oktober 2018, 19.30 Uhr Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

22

Dimitru Mădărăsan ´

Was war das erste Musikalbum, das Sie gekauft haben? Das war eine Schallplatten-Kollektion von Elvis PresleySongs. Ich habe sie noch immer! Welches Buch lesen Sie gerade? Outliers von Malcolm Gladwell. Was ist Ihr größtes Laster? Ich bin Perfektionist und neige dazu, zu viel Zeit mit Kleinigkeiten zu verbringen. Viel zu viel Zeit. Haben Sie einen Glücksbringer? Nein, aber dazu möchte ich Thomas Jefferson zitieren: „Ich glaube sehr an Glück. Je härter ich arbeite, umso mehr Glück habe ich.“ Betreiben Sie Sport oder halten Sie es mit Winston Churchill: No sports? Ich mag Sport im allgemeinen und denke, dass ich eine aktive Person bin. Ich habe American Football gespielt, ich bin geritten und mit Segelflugzeugen geflogen. Gegenwärtig geht sich ein spezifischer Sport nicht aus, aber ich trainiere und gehe gelegentlich joggen. Wenn Sie nicht Sänger geworden wären, was wäre Ihr Berufswunsch? Auch wenn es ungewöhnlich klingen mag, aber ich denke, dass ich gerne über den Kosmos und das Universum arbeiten würde, als Weltraumforscher oder Astronom. Um das zu erklären: Ich liebe einfach Bücher über den Weltraum. Ich finde das Thema ebenso spannend wie in seiner Unermesslichkeit oft schwierig zu verstehen.


ENSEMBLE September / Oktober Alcina

Stefan Gottfried (Dirigent)

Tatjana Gürbaca (Inszenierung)

Marlis Petersen (Alcina)

David Hansen (Ruggiero)

Mirella Hagen (Morgana)

Katarina Bradič (Bradamante)

Rainer Trost (Oronte)

Florian Köfler (Melisso)

Kristján Jóhannesson (Prospero)

Jenna Siladie (Miranda)

Ilona Revolskaya (Dorinda)

Tatiana Kuryatnikova (Ariel)

Johannes Bamberger (Ferdinand)

Riccardo Angelo Strano (Hippolito)

Dumitru Mădărăsan ´ (Trincola)

Marie-Claude Chappuis (Hedwige)

Anita Rosati (Jemmy)

Jérôme Varnier (Melchthal )

Ante Jerkunica (Gesler)

Die Zauberinsel

Markellos Chryssicos (Dirigent)

Jean Renshaw (Inszenierung)

Guillaume Tell

Diego Matheuz (Dirigent)

Torsten Fischer (Inszenierung)

Christoph Pohl (Guillaume Tell)

John Osborn Jane Archibald (Arnold Melchthal) (Mathilde)

Edwin Crossley-Mercer (Walter Fürst)

Anton Rositskiy (Ruodi)

Sam Furness (Rodolphe)

Lukas Jakobski (Leuthold)

Gismondo, re di Polonia

Martyna Pastuszka Max Emanuel (Dirigentin) Cencic (Gismondo)

Yuriy Mynenko (Ottone)

Sophie Juncker (Cunegonda)

Aleksandra Kubas-Kruk (Primislao)

Jake Arditti (Ernesto)

Dilyara Idrisova (Giuditta)

Nicholas Tamagna (Ermanno)

Inga Kalna (Romilda)

Francesca Aspromonte (Atalanta)

Delphine Galou (Amastre)

Vivica Genaux (Arsamene)

Biagio Pizzuti (Elviro)

Andreas Wolf (Ariodate)

SERSE

Maxim Emelyanychev (Dirigent)

Franco Fagioli (Serse)

Krieg und Frieden EINE FREUNDSCHAFT AUS LIEBE

Angelika Kirchschlager (Bertha von Suttner)

Erwin Steinhauer (Alfred Nobel)

Edda Andrea Graf (Klavier)

I M PR E S S U M: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Constanze Nečas Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Gabriela Hauk, Sylvia Hödl, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner-Nguyen, Ksenija Zadravec Marketing & Produktion: Andrea Bräuer | Redaktionsschluss: 21. August 2018 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

B I LDNAC HWE I S: Cover: Nadine Dellitsch, unter Verwendung der Skizze aus Venedig von Herwig Zens // S. 5 Marlis Petersen © Yiorgos Mavropoulos // S. 7 Stefan Gottfried © Herwig Prammer // S. 8 Jean Renshaw © unbezeichnet S. 9 Das Junge Ensemble des Theater an der Wien © Peter M. Mayr // S. 15 Christoph Pohl © Rene Limbecker // S. 16 Torsten Fischer © Barbara Braun/Drama // S. 17 Christoph Pohl in Falstaff © Herwig Prammer // S. 18 Max Emanuel Cencic © Anna Hoffmann S. 19 Franco Fagioli © Julian Laidig // S. 20 Erwin Steinhauer © Nancy Horowitz // S. 20 Angelika Kirchschlager © Nikolaus Karlinsky // S. 21 Ilona Revolskaya, Jenna Siladie, Tatiana Kuryatnikova, Johannes Bamberger, Kristján Jóhannesson, Dumitru Mădărăsan © Peter M. Mayr // S. 22 Dumitru Mădărăsan © Peter M. Mayr ´ ´


9. September bis 27. Oktober 2018 Alcina

Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel (1735) Dirigent: Stefan Gottfried | Inszenierung: Tatjana Gürbaca | Mit: Marlis Petersen, David Hansen, Mirella Hagen, Katarina Bradič, Rainer Trost, Florian Köfler | Concentus Musicus Wien | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Premiere: Samstag, 15. September 2018, 19.00 Uhr | Aufführungen: 17. / 19. / 22. / 24. / 26. September 2018, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 9. September 2018, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Im Morgengrau

Intendant Roland Geyer präsentiert das Konzept der neuen Saison 2018/19 Es spielen Musiker des Concentus Musicus Wien unter der Leitung von Stefan Gottfried Sonntag, 23. September 2018, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Gismondo, re di Polonia

Dramma per musica in drei Akten von Leonardo Vinci (1727) Dirigentin: Martyna Pastuszka | Mit: Max Emanuel Cencic, Yuriy Mynenko, Sophie Juncker, Aleksandra Kubas-Kruk, Jake Arditti, Dilyara Idrisova, Nicholas Tamagna | Orkiestra Historyczna | Dienstag, 25. September 2018, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Die Zauberinsel

Ein Opernpasticcio von Jean Renshaw und Dieter Senft nach The Tempest von William Shakespeare | Musik von Henry Purcell Dirigent: Markellos Chryssicos | Inszenierung: Jean Renshaw | Mit: Kristján Jóhannesson, Jenna Siladie, Ilona Revolskaya, Tatiana Kuryatnikova, Johannes Bamberger, Riccardo Angelo Strano, Dumitru Mădărăsan, Martin Dvorak | Bach Consort Wien ´ Premiere: Samstag, 29. September 2018, 19.00 Uhr | Aufführungen: 1. / 3. / 5. / 7. / 9. / 12. / 15. / 17. / 19. Oktober 2018, 19.00 Uhr Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 | Einführungsmatinee: Sonntag, 16. September 2018, 11.00 Uhr | Tickets: € 5 Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Guillaume Tell

Oper in vier Akten von Gioachino Rossini (1829) Dirigent: Diego Matheuz | Inszenierung: Torsten Fischer | Mit: Christoph Pohl, John Osborn, Jane Archibald, Marie-Claude Chappuis, Anita Rosati, Jérôme Varnier, Ante Jerkunica, Edwin Crossley-Mercer, Anton Rositskiy, Sam Furness, Lukas Jakobski Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Premiere: Samstag, 13. Oktober 2018, 19.00 Uhr | Aufführungen: 16. / 18. / 21. / 23. / 27. Oktober 2018, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 30. September 2018, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Portraitkonzert Dumitru Mădărăsan ´ € 10 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien Klavier: Marcin Koziel | Sonntag, 14. Oktober 2018, 19.30 Uhr | Tickets: Krieg und Frieden Eine Freundschaft aus Liebe

Oper in vier Akten von Daniel F. E. Auber, Franz von Suppé u. a. (1829) Mit: Angelika Kirchschlager, Erwin Steinhauer | Klavier: Edda Andrea Graf Premiere: Donnerstag, 18. Oktober 2018, 19.30 Uhr | Aufführungen: 31. Jänner, 2. März 2019, 19.30 Uhr | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel (1738) Dirigent: Maxim Emelyanychev | Mit: Franco Fagioli, Inga Kalna, Francesca Aspromonte, Delphine Galou, Vivica Genaux, Biagio Pizzuti, Andreas Wolf | Il pomo d´oro | Montag, 22. Oktober 2018, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Karten

Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte) Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Kontakt: abonnement@theater-wien.at Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr Hauptsponsor

Führungen

18. & 21.09. und 15. & 19.10.2018, jeweils 16.00 Uhr Dauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7/5 (ermäßigt) Schulklassen: ¤ 3 | Kinder unter 6 Jahren frei Information: +43/1/58830 2015 oder fuehrungen@theater-wien.at Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

KlangBlatt 6/2018 | DVR 0518751

Serse


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