STAGIONE Magazin #2/2016

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10 JAHRE OPERNHAUS

#2

STAGIONE in Kooperation mit

Ein Unternehmen der Wien Holding

Theater an der Wien Magazin November | Dezember 2016


Wien Tuchlauben 8 01 535 30 53 Düsseldorf Girardet Haus Königsallee 27-31 0211 730 602 00 Frankfurt Grosse Bockenheimerstr. 13 069 219 96 700 Hamburg Neuer Wall 39 040 430 94 90 München Residenzstrasse 6 089 238 88 50 00 Akris Boutique auf www.akris.ch


INHALT

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Oper im November Giuseppe Verdis Macbeth

7 Oper im Dezember Mozarts Don Giovanni 11 Oper konzertant I Rameaus Zoroastre 12

Orpheus im Konzert Sunhae Im & Vivica Genaux

13 Oper konzertant II Pergolesis Adriano in Siria 14 Kabarett in der Hölle Mephistos Erwachen 16

Silvester im Theater an der Wien und in der Kammeroper

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Zu Gast in der Kammeroper sirene Operntheater

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Junges Ensemble im Portrait Carolina Lippo, Sopran

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Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

TV-HINWEIS: ORF III „Erlebnis Bühne“ zeigt die Uraufführung Hamlet von Anno Schreier am 20. November 2016 um 20.15 Uhr.

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser! Das zehnte Jahr des Theater an der Wien als neues Opernhaus neigt sich mit den zwei letzten Premieren des Jahres 2016 dem Ende zu. Ich freue mich persönlich über die hohe Akzeptanz, die wir als Spielort für gegenwärtiges Musiktheater im ersten Jahrzehnt unseres Bestehens und zu den Jubiläumsfeierlichkeiten von Ihnen erfahren durften. Wir werden das Jubiläumsjahr im Dezember mit Keith Warners Inszenierung von Mozarts Don Giovanni beschließen, die im Mozartjahr 2006 bereits aufgezeigt hat, wie Musiktheater von uns verstanden und für Sie angeboten wird. Das Theater an der Wien ist ein ideales Haus für Mozarts Vorstellung von Musiktheater, die er in seinen drei Konversationsopern gemeinsam mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte vorbildhaft verwirklichen konnte. Zum ersten Mal wird das Mozarteumorchester Salzburg unter der Leitung des Ehrendirigenten Ivor Bolton im Theater an der Wien eine Oper seines Namensgebers aufführen. In der Titelrolle werden gleich zwei herausragende Mozart-Sänger der Gegenwart zu hören sein. Nathan Gunn singt die Vorstellungen vor Weihnachten, danach wird zum Jahreswechsel Erwin Schrott zweimal als Don Giovanni an die Wienzeile zurückkehren. Mit einer Uraufführung und einer Oper der Klassik hat die neue Saison erfolgreich begonnen, sowohl Hamlet als auch Falstaff als Titelrollen unserer ersten zwei Premieren sind Figuren aus der Dramenwelt William Shakespeares. In unserer Opernwelt 2016 wird Macbeth als Protagonist in Verdis gleichnamiger Oper dieses archetypische Trio im November komplettieren. In meiner Inszenierung möchte ich Macbeth und Lady Macbeth als Paar zeigen, das untrennbar aufeinander bezogen ist und wie zwei kommunizierende Gefäße ihr todbringendes Ziel anstrebt. Auch diese Produktion bieten wir mit alternierenden Besetzungen an, die die zwei unterschiedlichen Finali, die Verdi komponiert hat, verdeutlichen werden. Davinia Rodriguez und Plácido Domingo werden den Schluss der Uraufführung mit der Todesszene Macbeths darstellen, während Roberto Frontali und Adina Aaron in der für die Pariser Oper adaptierten Fassung mit finalem Triumphchor zu sehen sein werden. Ich hoffe, Sie nehmen unsere Auswahlmöglichkeiten gerne wahr, und wünsche Ihnen mit diesen aufregenden Produktionen wiederum bewegende und unvergessliche Stunden im Theater an der Wien. Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“ 1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung wird über mehrere Abende oder Wochen hintereinander angesetzt, es kommen nur frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.

AGRANA. FiNGeRspitzeNGeFühl FüR KultuR ZUCKER. STÄRKE. FRUCHT. - mit diesen drei Standbeinen ist AGRANA weltweit erfolgreich tätig, doch auch das kulturelle Leben in Österreich hat viel zu bieten. Mit unserem Fingerspitzengefühl für Kultur sorgen wir mit Engagement dafür, dass es auch so bleibt. AGRANA ist Hauptsponsor des Theater an der Wien. AGRANA.COM DeR NAtüRliche MehRweRt


PREMIERE IM NOVEMBER

Psychogramm der Doppelhälften Roland Geyer inszeniert Macbeth mit alternierendem Königspaar, Dirigent Bertrand de Billy stellt zwei musikalische Fassungen vor „Ich werde nie aufhören, Dir nahezulegen“, schrieb Verdi an den ersten Macbeth-Darsteller Felice Varesi, „den Text und die Darstellung gut zu studieren, dann kommt die Musik von selbst. In einem Wort, es gefällt mir besser, wenn Du mehr den Dichter als den Komponisten beachtest.“ Mit Macbeth, seiner zehnten Oper und seiner ersten nach einer Tragödie von William Shakespeare, führte der 33-jährige Giuseppe Verdi die italienische Oper weg vom reinen Schöngesang und forderte von seinen Darstellern vor allem Ausdruck. Von den Darstellerinnen der Lady Macbeth wünschte sich Verdi sogar, dass sie besser überhaupt nicht singen, sondern eine „raue, erstickte, hohle Stimme haben“. Verdi, der selbst kein Englisch sprach, war von den Stücken des Elisabethanischen Dichters zu einer Zeit begeistert, als Shakespeares Werke keinesfalls die heutige Reputation genossen. Seine Begeisterung sollte ein Leben lang anhalten und in den zwei letzten Opern Verdis Otello und Falstaff einen weiteren Höhepunkt erfahren. Auch King Lear wollte Verdi zeitlebens vertonen, konnte diese Idee aber nie verwirklichen und für viele Verdi-Liebhaber gilt der Re Lear daher als interessanteste Oper, die nie geschrieben wurde. Den Macbeth hielt der junge Verdi für „eine der großartigsten menschlichen Schöpfungen“, seine Anforderungen an das Libretto waren groß und er war bereit, dafür mit lieb gewonnenen Operntraditionen zu brechen. Macbeth erzählt keine operntypische Liebesgeschichte mit unglücklichem Ausgang oder verpflichtendem lieto fine, sondern die verhängnisvolle Dynamik eines Paares, und die Hauptrolle schrieb Verdi für einen Bariton, nicht wie erwartet für einen Tenor. Mit dem ersten Libretto von Francesco Maria Piave, von dem später auch das Libretto zur meistgespielten Oper der Welt La traviata stammen sollte, war der Komponist noch nicht zufrieden. Verdi ließ das Textbuch von Andrea Maffei, der Werke Shakespeares auch ins Italienische übersetzt hatte, überarbeiten und wünschte sich vor allem kurze und prägnante Verse. Die Handlung folgt der Tragödie von Shakespeare, verdichtet und adaptiert sie aber für die Gegebenheiten der Opernbühne. Statt drei Hexen prophezeit bei Verdi zu Beginn ein Chor von Hexen dem siegreich aus der Schlacht heimkehrenden General Macbeth, dass er zuerst Baron, später

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König werde. Zum Thane of Cawdor ernannt, treibt die ehrgeizige Lady Macbeth ihren Mann ungeduldig dazu an, dass auch der zweite Teil der Prophezeiung möglichst bald eintreten sollte, und Macbeth ermordet daraufhin König Duncan. Er besteigt den schottischen Thron und diffamiert öffentlich Duncans eigenen Sohn Malcolm als Mörder seines Vaters. Macbeth und Lady Macbeth halten trotz Gewissensbissen an der Macht fest. Der Chor der Hexen offenbart Macbeth eine zweite Prophezeiung: Keiner könne ihn besiegen, der von einem Weib geboren wurde, und dass er erst besiegt werden könne, wenn der Wald von Birnam gegen ihn vorrücke. Macbeth wiegt sich in Sicherheit, bis er den Wald wahrhaftig gegen ihn vorzurücken meint. Malcolm hat sein Heer mit Ästen und Buschwerk getarnt und sein Vertrauter Macduff, der durch Kaiserschnitt zur Welt kam, tötet Macbeth. Ein geteiltes Ganzes Regisseur Roland Geyer verortet seine Deutung der tragischen Geschichte nach einem gewonnenen Krieg in einer brüchigen Gegenwart, während die zukünftigen Machtverhältnisse neu geordnet werden müssen. Sein Schwerpunkt liegt auf der Fokussierung auf das Paar Macbeth und Lady Macbeth, die, auch wenn sie nie getrennt sind, immer wieder wie „kommunizierende Gefäße“ handeln. „Sie präsentieren sich als Wesen, das aus zwei Teilen besteht. Aber nicht wie Stevensons Dr. Jekyll und Mr. Hyde als Verkörperung von entweder gut oder böse, sondern als ein in sich geteiltes Paar, dessen Hälften jeweils gut und böse in sich tragen. Diese Grundidee folgt dem von Platon geschilderten Mythos der Kugelmenschen. Wenn diese Hälften getrennt sind, haben sie wie Magneten das absolute Bedürfnis, sich sofort wieder zu einem Ganzen zu vereinigen. Ich möchte dieses Psychogramm der Doppelhälften am Beispiel von Macbeth und Lady Macbeth zeigen.“ Dieses handelnde Paar hat die Möglichkeit frei zu entscheiden. Der großen Frage nach dem Wesen der Freiheit nähert sich Roland Geyer aus zwei Perspektiven: „Kant spricht davon, dass es in der Freiheit des Menschen liegt, seine Natur zu überschreiten. Er kann selbst entscheiden, gut oder böse zu sein, wobei das böse Handeln die Selbstliebe zum obersten Prinzip macht.


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Roberto Frontali und Adina Aaron: Macbeth und Lady Macbeth in der Fassung 1865

Marquis de Sade hingegen nennt diese Natur eine 'Bestie', wo sich die Freiheit des Geistes in die absolute Negation stürzt und zum verzehrenden Feuer wird.“ Diese radikalen wie vordergründig gegensätzlichen Definitionen von Freiheit haben den Regisseur gedanklich angeregt. „Letztlich entscheidet sich dieses Paar frei, wie es weiter vorgehen möchte.“ Da sie aber untrennbar aufeinander angewiesen sind, kann es auch keine freie Existenz der einzelnen Hälfte geben. „Nehmt dies als Richtschnur“, schrieb Verdi: „in dieser Oper gibt es drei Rollen, und es können nur drei sein: Lady Macbeth – Macbeth – der Hexenchor. Die Hexen beherrschen das Drama. Alles stammt von ihnen.“ Sie können die Zukunft voraussagen und dennoch bleiben ihre kryptischen Prophezeiungen unverstanden. Die Hexen wurden von Verdi gegenüber Shakespeare aufgewertet und diesem Ansatz folgt auch Roland Geyer. „Allerdings in einer anderen Form. Ich werde sie nicht als Hexen zeigen, sondern ich verstehe sie als Impulse und Katalysatoren.“ Sie sind die Stimme „unterdrückter Wünsche, die sich im Unbewussten sammeln, sich in Träumen äußern können und im Realen zu furchtbaren Taten führen.“

Plácido Domingo und Davinia Rodriguez: Macbeth und Lady Macbeth in der Fassung 1865 mit Finale 1847

„Die Oper war kein Fiasko“ Die Uraufführung des Macbeth unter der musikalischen Leitung Verdis am 14. März 1847 im Teatro della Pergola in Florenz wurde von der Presse, die vor allem das ungewohnte Fehlen einer Liebeshandlung kritisierte, verhalten und vom Publikum, das 38 Vorhänge verlangte, enthusiastisch aufgenommen. Verdi blieb auch im Erfolg nüchtern: „Die Oper war kein Fiasko.“ Achtzehn Jahre nach der Premiere wandte sich das Pariser Théâtre Lyrique mit dem Wunsch nach einer französischen Fassung an den Komponisten, der sich der Tragödie erneut annahm. Nach Durchsicht der Partitur urteilte Verdi, der inzwischen mit der „trilogia popolare“ Rigoletto, Il trovatore und La traviata zum erfolgreichsten Opernkomponist seiner Zeit aufgestiegen war, streng über jene Oper, mit der er erstmals seine Hinwendung zum Realismus verwirklicht hatte. Verdi überarbeitete Macbeth, passte die Tragödie Pariser Verhältnissen an und änderte vor allem den Schluss, bei dem nun die Todesszene Macbeths wegfällt und durch einen Triumphchor ersetzt wurde. Unter dem Dirigat von Bertrand de Billy, der in seiner neunten szenischen Produktion im Theater an der Wien

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MACBETH Oper in vier Akten (1847/1865) MUSIK VON GIUSEPPE VERDI LIBRETTO VON FRANCESCO MARIA PIAVE nach The Tragedy of Macbeth (1606?) von William Shakespeare In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Bertrand de Billy

erstmals seine musikalische Vorstellung von Verdi realisiert, werden beide Fassungen in zwei alternierenden Besetzungen von Macbeth und Lady Macbeth zum Vergleich und zur Auswahl angeboten. Der italienische Bariton Roberto Frontali übernimmt die Titelrolle in der kompletten Fassung für Paris, bei der lediglich auf das den französischen Erwartungen zollende Ballett verzichtet wird. Als Lady Macbeth ergänzt ihn in dieser Version, die erzählerisch nicht abgeschlossen ist und in die Zukunft nach dem Tod Macbeths weist, die US-amerikanische Sopranistin Adina Aaron. Mit Davinia Rodriguez und Plácido Domingo gibt es nach ihrem gemeinsamen Auftritt in Verdis I due Foscari ein Wiedersehen in einer adaptierten 1847er-Fassung mit dem Schluss der Uraufführung, der berührenden Sterbeszene des Macbeth. Mit der tragischen Rolle hat sich Plácido Domingo in den vergangenen Jahren intensiv auseinandergesetzt und die Rolle in bislang drei verschiedenen Produktionen in Berlin, Valencia und Los Angeles übernommen. „Das zeigt meinen Enthusiasmus für diese Partie“, sagte Domingo gegenüber der „Los Angeles Times“ Anfang September. „Ich übernehme Bariton-Rollen seit fünf oder sechs Jahren und der Macbeth war eine der Partien, von der ich mir gewünscht habe, dass ich sie einmal singen werde. Ich freue mich natürlich nicht darüber, plötzlich ein Bösewicht zu werden, aber ich sehe diese Person als Opfer seiner Frau und seines Machthungers. Macbeth ist ein außergewöhnliches Werk. Auf seine Art gelingt es Verdi noch dramatischer als Shakespeare zu sein.“

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Musikalische Leitung

Bertrand de Billy

Inszenierung

Roland Geyer

Ausstattung

Johannes Leiacker

Licht

Bertrand Killy

Video

David Haneke

Choreographie

Peter Karolyi

FASSUNG 1865 (11. / 15. / 22. / 24. November 2016) Macbeth

Roberto Frontali

Lady Macbeth

Adina Aaron

FASSUNG 1865 MIT FINALE 1847 (13. / 17. / 20. November 2016) Macbeth

Plácido Domingo

Lady Macbeth

Davinia Rodriguez

Banco

Stefan Kocan

Dama di Lady Macbeth

Natalia Kawalek

Macduff

Arturo Chacón-Cruz

Malcolm, figlio di Duncano

Julian Henao Gonzalez *

Sicario / Medicodomestico

Andreas Jankowitsch

Ecate / Tänzerin

Magdalena Bönisch

Wiener Symphoniker Arnold Schoenberg Chor (Ltg.: Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien *Junges Ensemble Theater an der Wien

PREMIERE (FASSUNG 1865) Freitag, 11. November 2016, 19.00 Uhr

PREMIERE (FASSUNG 1865/1847) Sonntag, 13. November 2016, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 15. / 17. / 22. / 24. November 2016, 19.00 Uhr, Unterstützt von 20. November, 17.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 6. November 2016, 11.00 Uhr


10 JAHRE OPERNHAUS

PREMIERE IM DEZEMBER

Tod ohne Hoffnung Zum Abschluss des Festjahres „10 Jahre Neues Opernhaus“ wird Keith Warners Don Giovanni-Inszenierung neu einstudiert Vor zehn Jahren wurde das Theater an der Wien feierlich als neues Opernhaus der Stadt Wien wiedereröffnet. Das von Emanuel Schikaneder als k.k. privilegiertes Schauspielhaus 1801 begründete Theater an der Wien wurde durch diese nicht unumstrittene kulturpolitische Entscheidung als reines Opernhaus gewidmet, das sich ganz der Tradition des Musiktheaters verpflichtet fühlt. Schikaneders Theater an der Wienzeile wurde dadurch zum jüngsten Opernbetrieb der Stadt im gleichzeitig ältesten erhaltenen Opernhaus Wiens. Schikaneder war mit Mozart sowohl freundschaftlich als auch beruflich verbunden. Für den umtriebigen Impresario, Autor und Volksschauspieler, der im Theater auf der Wieden erfolgreich opulente Märchenspiele produzierte, vertonte Mozart Die Zauberflöte, die bis heute die mit Abstand meistgespielte deutschsprachige Oper ist. Die Werke des inzwischen verstorbenen Mozarts waren für Schikaneder eine der tragenden Programmsäulen im neu errichteten Theater an der Wien. Das Haus, das damals eines der größten Theater Europas war und heute als intimer Raum verstanden wird, ist ein sowohl akustisch wie bühnentechnisch idealer Ort für Mozarts Musiktheater, und in 215 turbulenten Jahren waren dessen Werke stets auf der Bühne des Theater an der Wien präsent. Die Wiedereröffnung als Opernhaus fand nicht zufällig im Mozartjahr 2006 statt, und die erste Saison des Theater an der Wien stand ganz im Zeichen des 250 Jahre zuvor in Salzburg geborenen Komponisten. Einer der Höhepunkte, der die Ästhetik und die Qualität des neuen Opernhauses prägte und den kommenden Erfolgsweg andeutete, war Keith Warners Inszenierung von Mozarts und Da Pontes Don Giovanni. Nach den Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen zu Beginn dieses Jahres und der Jubiläumsproduktion von Kurt Weills und Bert Brechts berühmter Dreigroschenoper, wie der Don Giovanni in einer Inszenierung von Keith Warner, endet das Jahr 2016 mit Mozart, dem nicht nur das Theater an der Wien viel zu verdanken hat. Mit dem lautesten Beifall „Den 29. Oktober ging meine Oper Don Giovanni in scena“, schrieb Mozart 1787 aus Prag, „und zwar mit dem lautesten Beifall.“ „Unter uns“ wünschte sich der Komponist, dass seine guten Freunde nur einen

einzigen Abend hier wären, um Anteil an seinem Vergnügen zu nehmen: „Vielleicht wird sie doch in Wien aufgeführt? – Ich wünschte es.“ Die Oper wurde ein Jahr nach der Uraufführung auf Wunsch des Kaisers dann in Wien aufgeführt und war ein Reinfall. Joseph II. meinte nur lapidar, die Musik sei kein Fleisch für die Zähne der Wiener. „Geben Sie ihnen nur Zeit, es zu kauen“, soll Mozart gemeint haben und behielt recht. Der Don Giovanni ist von den Opernspielplänen der Welt nicht wegzudenken und Keith Warners Deutung war für „Die Presse“ 2006 der „beste Beitrag Wiens zum Mozartjahr“. Lorenzo Da Ponte, den die Mozart-Biographin Dorothea Leonhart als „eine Art treuherziges Schlitzohr“ beschreibt, wurde von Kaiser Joseph II. persönlich als Librettist gefördert. Der Venezianer führte jenes Leben, das der Zeitgenosse Casanova nur beschrieben hat. In Da Pontes Biographie spiegelt sich sowohl sein eigenes abenteuerliches Leben als auch eine aufregende Epoche. Der talentierte Da Ponte wurde als Knabe von einem Bischof adoptiert, zum Priester geweiht. Wegen Ehebruchs verbannt, musste er aus Italien fliehen. Nach einem turbulenten Leben starb Da Ponte neunundachtzigjährig in New York. In seinen Memoiren, die subjektiv und wenig zuverlässig sind, berichtet Da Ponte viel von Abenteuern aller Art und wenig von seiner Zusammenarbeit mit Mozart, ohne die er heute unbekannt wäre. In Da Ponte aber hatte Mozart den lang ersehnten Partner gefunden, der seiner Vorstellung von Musiktheater die Sprache verlieh. In nur vier Jahren schufen die beiden gemeinsam Le nozze di Figaro, Don Giovanni und Cosí fan tutte. Don Giovanni trägt die Gattungsbezeichnung Dramma giocoso, Mozart selbst hat die Oper in seinem Werkverzeichnis als Opera buffa eingetragen. Beides deutet auf einen komischen Stoff hin und doch bestimmt ein düsterer Grundton den Don Giovanni. Der Brite Keith Warner meisterte diese schwierige Herausforderung, seine Inszenierung ist voll von englischem Humor und spielt in einer Art David Lynch-Hotel, wo seltsame Dinge passieren. „Ein Don Giovanni im Grand Hotel“, beschrieb die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ diesen Ansatz, „man hat ähnliche Konzepte, die fein zum hektisch Ortlosen, Transitorischen von Da Pontes genialem Libretto passen, schon öfter gesehen. Doch der Brite Keith Warner

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Erwin Schrott in der Aufführungsserie von 2009

beschleunigte seine Rezeptionsgeschichte immer wieder mit spritzigen Ideen: Ein Quartett mit Don Giovanni und seinen drei Rächern klingt im engen Fahrstuhl erst so richtig klaustrophobisch; die Registerarie wird mit Damenunterwäsche aus dem Schrankkoffer untermauert; die Friedhofsszene spielt im Hotelkeller, wo vergessene Koffer vor sich hinstauben.“ Für den Regisseur Warner bleibt unklar, ob Don Giovanni ein Schurke ist oder ein Held: „Auf jeden Fall ist es ein sehr männlicher Mythos.“ Die Einsamkeit des Don Giovanni, seine Charakterisierung als zeitgemäßer Antiheld, der Whisky statt Champagner trinkt, wurde durch die gewählte Wiener Fassung verdeutlicht. Ohne Schluss-Sextett der Zurückgebliebenen endet sie direkt mit der Höllenfahrt des adeligen Unholds. Mit beeindruckendem Aufschrei wird er vom Erdboden verschluckt. Keith Warner sieht im Don Giovanni eine düstere Oper, die das Publikum an den Rand des Abgrunds führt: „Es gibt keine Versöhnung, es gibt Tod ohne Hoffnung, und es gibt für niemanden Trost – höchstens in Form von Gelächter, was auch eine Art Trost ist, zumindest für uns Engländer.“

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Mozart mit dem Mozarteumorchester Achtzehn verschiedene Ensembles haben die szenischen Produktionen des Theater an der Wien musikalisch getragen. Zum ersten Mal wird für Don Giovanni eines der ältesten, noch bestehenden Orchester Europas, das in diesem Jahr sein 175-jähriges Bestehen feiert, an der Wienzeile musizieren. Das Mozarteumorchester Salzburg, das Symphonieorchester von Stadt und Land Salzburg, wurde 1841 mit Unterstützung von Mozarts Witwe Constanze und seinen beiden Söhnen als „Dommusikverein und Mozarteum“ gegründet. Es war ursprünglich das Orchester der Studierenden der Musikschule und späteren Akademie Mozarteum und trägt seit 1908 die heutige Bezeichnung. Seit 2004 war der Brite Ivor Bolton Chefdirigent des Mozarteumorchesters, seit diesem Jahr ist er Ehrendirigent des Ensembles, dessen Entwicklung er zwölf Jahre entscheidend geprägt hat. Im Theater an der Wien hat Bolton in der Saison 2011 Claudio Monteverdis L’Orfeo mit den Spezialisten des Freiburger Barockorchesters und dem Monteverdi Continuo Ensemble geleitet. Mit dem Mozarteumorchester stellt


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DON GIOVANNI Dramma giocoso in zwei Akten (1787) MUSIK VON WOLFGANG AMADEUS MOZART LIBRETTO VON LORENZO DA PONTE In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Ivor Bolton

Inszenierung

Keith Warner

Co-Regie

Michael Moxham

Ausstattung

Es Devlin

Choreographie

Karl Schreiner

Licht

Wolfgang Göbbel

Don Giovanni

Nathan Gunn

(12./14./17./19./21.12.)

Erwin Schrott

(28./31.12.) Donna Anna

Jane Archibald

Don Ottavio

Martin Mitterrutzner

Komtur

Lars Woldt

Donna Elvira

Jennifer Larmore

Leporello

Jonathan Lemalu

Masetto

Tareq Nazmi

Zerlina

Mari Eriksmoen

Mozarteumorchester Salzburg Arnold Schoenberg Chor (Ltg.: Erwin Ortner) Neueinstudierung der Theater an der Wien-Produktion

Nathan Gunn

aus dem Jahr 2006 anlässlich des 10-Jahres-Jubiläums des Theater an der Wien

PREMIERE Montag, 12. Dezember 2016, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 14. / 17. / 19. / 21. / 28. Dezember 2016, 19.00 Uhr Silvester-Vorstellung: 31. Dezember 2016, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 11. Dezember 2016, 11.00 Uhr

er jetzt seine musikalische Vorstellung von Mozarts Don Giovanni in jenem Opernhaus vor, das es ohne Mozart in dieser Form nicht geben würde. Die Titelrolle wird der US-amerikanische Bariton Nathan Gunn, der zuletzt in Bizets Les pêcheurs de perles aufgetreten ist, übernehmen. In den letzten zwei Vorstellungen des Jahres, am 28. Dezember und zu Silvester, gibt es ein Wiedersehen mit Erwin Schrott, der die Rolle im Sommer 2009 bereits im Theater an der Wien interpretiert hat.

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&

Sienna Miller

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#jungbleiben


10 JAHRE OPERNHAUS

OPER KONZERTANT

Also sang Zarathustra Jean-Philippe Rameaus Tragédie lyrique Zoroastre

Jean-Philippe Rameau

Mit seinen ersten Opern in den 1730er Jahren löste Jean-Philippe Rameau in Paris einen veritablen Streit zwischen Traditionalisten und Erneuerern aus. Konservative Kritiker sahen in Rameaus Werken einen Angriff auf die wahre französische Oper, die vom Italiener Jean-Baptiste Lully begründet worden war. Als 1749 Rameaus fünfte Tragédie lyrique Zoroastre erschien, war dieser Disput längst beigelegt. Rameau erlebte den Höhepunkt seiner Karriere und seine Werke beherrschten das Pariser Opernleben. Per Regierungsdekret wurde angewiesen, dass pro Spielzeit nicht mehr als zwei Werke von Rameau aufgeführt werden dürften, um auch anderen Komponisten Aufführungsmöglichkeiten zu bieten. Für Zoroastre arbeitete Rameau nach mehreren erfolgreichen Produktionen erneut mit dem Textdichter und Ballettexperten Louis de Cahusac zusammen. Die Pariser Oper finanzierte die kostspielige Produktion und besetzte das Werk mit einem namhaften Ensemble. Der Erfolg war vorprogrammiert und die Oper fiel durch. Die Geschichte nach religiösen Quellen des frühen Persiens kam beim Publikum, das an Stoffe aus der antiken Mythologie und der mittelalterlichen Sagenwelt gewohnt war, nicht an. Für eine Neuinszenierung 1756 reagierten Rameau und Cahusac kompromisslos und änderten drei von fünf Akten grundlegend. Lange vor Nietzsche schildert die Tragödie den Kampf zwischen dem titelstiftenden

Lehrmeister der Magier Zarathustra und dem ehrgeizigen Zauberer Abramane, der dem Geist des Bösen dient. Der fast ausschließliche Kampf zwischen Gut und Böse der ersten Fassung wurde um eine Liebesgeschichte erweitert. Zoroastre und Abramane kämpfen nicht nur um spirituelle Vorherrschaft und den höchst weltlichen baktrischen Thron, sondern auch um das Herz der schönen Amélite. In Mozarts Geburtsjahr 1756 nahm Zoroastre vieles vorweg, was durch Die Zauberflöte berühmt werden sollte. Der Dualismus zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkelheit ist in Cahusacs Libretto allgegenwärtig. Die aufklärerischen Ideale der Freimaurer werden in Zoroastre nur mäßig verschleiert, immerhin war Cahusac der Sekretär des französischen Großlogenmeisters. Die überarbeitete Version der Initiationsoper Zoroastre wurde im zweiten Anlauf zu einem der größten Erfolge Rameaus. Der junge Countertenor und Dirigent Raphaël Pichon, Gründer des in Paris beheimateten Ensembles Pygmalion, stellt diese Fassung an der Wienzeile vor. Die Titelrolle, die Rameau für einen haute-contre geschrieben hat, jene hohe Stimme, der typisch für die französische Oper dieser Epoche ist, übernimmt der 29-jährige Belgier Reinoud Van Mechelen, der sich bei William Christie, Hervé Niquet und Christophe Rousset die Feinheiten der barocken Oper erarbeitet hat.

ZOROASTRE Tragédie en musique in fünf Akten (1756) MUSIK VON JEAN-PHILIPPE RAMEAU LIBRETTO VON LOUIS DE CAHUSAC Konzertante Aufführung in französischer Sprache Musikalische Leitung

Raphaël Pichon

Zoroastre

Reinoud van Mechelen

Abramane

Nicolas Courjal

Amélite

Katherine Watson

Érinice

Emmanuelle de Negri

Zopire

Christian Immler

Céphie

Léa Désandre

Ensemble und Chor Pygmalion

Mittwoch, 16. November 2016, 19.00 Uhr

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Sunhae Im

Vivica Genaux

KONZERT

Auf den Spuren des Orpheus Sunhae Im und Vivica Genaux singen barocke Arien und Duette Orpheus ist der Prototyp des Opernhelden. Der Sohn des Apoll und der Muse Kalliope überwindet mit seinem Gesang sogar den Tod. Mit ihm als Hauptfigur nahm die Gattung Oper aus gutem Grund ihren Anfang. Die Begründer der Oper in Florenz mussten um 1600 in ihrem Versuch, das antike Drama wiederzubeleben, eine Begründung dafür finden, warum Personen auf der Bühne plötzlich sangen anstatt zu sprechen. Denn der Mensch singt eigentlich nicht, wenn er kommuniziert. In der Annahme, dass in der Antike im Theater gesungen wurde, irrten sich die gelehrten Florentiner. Doch in ihrem vergeblichen Bestreben, das antike Drama zu beleben, schufen sie letztlich mit der Oper eine neue theatrale Gattung, und Orpheus war ihre wichtigste Figur. Denn niemand verkörpert besser, dass das Singen seine natürliche Sprechweise ist als der mythische Sänger, Dichter und Liebende. Während 400 Jahren Operngeschichte musste Orpheus nie seine dominante Rolle abgeben. Peri oder Monteverdi als Urväter der Oper wandten sich dem thrakischen Sänger ebenso zu wie Henze oder Birtwistle im 20. Jahrhundert. Immer dann, wenn es galt, die Kunstform Oper zu reformieren, griffen Komponisten und Librettisten bevorzugt auf Orpheus zurück. Es ist kein Zufall, dass Christoph Willibald Gluck und der Textdichter Ranieri de’ Calzabigi ihre Opernreform mit Orfeo ed Euridice einleiteten. Im 18. Jahrhundert wurde Orpheus und seine tragische Liebe zur Nymphe Eurydike zu einem populären Sujet barocker Musik. Aus dieser Epoche hat der Barockviolonist Andrés

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Gabetta Auszüge aus Kantaten, Opern und Serenaden zusammengestellt, die sich alle dem OrpheusMythos zuwenden. Die Mezzosopranistin Vivica Genaux singt Arien aus Händels Serenata Il Parnasso in festa sowie aus Nicola Porporas Pasticcio Orfeo. Sopranistin Sunhae Im stellt eine Arie aus der wenig bekannten Oper I lamenti di Orfeo von Giovanni Alberto Ristori vor, der am sächsischen Hof in Dresden unter Johann Adolph Hasse als Vizekapellmeister tätig war. Selbstverständlich beinhaltet das Programm auch Auszüge aus der erwähnten Reformoper Orpheo ed Euridice von Christoph Willibald Gluck, wendet sich Johann Adolf Hasse zu und beinhaltet eine Kantate des früh vollendeten und früh verstorbenen Giovanni Battista Pergolesi.

ORPHEUS Barocke Arien von Christoph Willibald Gluck, Nicola Antonio Porpora, Johann Adolph Hasse, Giovanni Alberto Ristori u.a. Musikalische Leitung

Andrés Gabetta

Mezzosopran

Vivica Genaux

Sopran

Sunhae Im

Cappella Gabetta

Mittwoch, 23. November 2016, 19.00 Uhr


10 JAHRE OPERNHAUS

OPER KONZERTANT

Syrische Turbulenzen Franco Fagioli folgt Caffarelli. Der polnische Dirigent Jan Tomasz Adamus leitet Pergolesis Adriano in Siria Der 1710 bei Ancona geborene Pergolesi ist bis heute Mythos geblieben, neben Schubert gilt der früh verstorbene Pergolesi als eine der großen, tragischen Figuren der Musikgeschichte. Seine Karriere dauerte kaum ein Jahrzehnt. Von Bach bewundert, von Rousseau gefeiert, starb Pergolesi im Alter von 26 Jahren an Tuberkulose. Doch dank seines berühmten Stabat mater geriet sein Name nicht in Vergessenheit und in der Opernliteratur stellt er ein wichtiges Bindeglied zwischen Monteverdi und Mozart dar. Pergolesi erkannte als einer der ersten Komponisten, wie wichtig im Musiktheater die präzise Behandlung von eindeutigen und überzeugenden Charakteren ist. Adriano in Siria, seine dritte Opera seria von insgesamt vier, wurde erstmals 1734 im Teatro San Bartolomeo in Neapel aufgeführt, wo Pergolesi nahezu seine ganze, kurze Karriere verbracht hat. Das Textbuch stammt, wie schon zu Pergolesis L’Olimpiade, von Pietro Metastasio und wurde erstmals von Antonio Caldara 1732 für das Wiener Hoftheater vertont. Die Handlung stammt aus der römischen Geschichte. Um den Frieden in Syrien zu sichern, soll der römische Kaiser Adriano die Tochter seines Feindes, die Königstochter Emirena, heiraten. Doch Adriano ist bereits mit Sabina verlobt und Emirena liebt den Fürsten Farnaspe. Pergolesi passte das Libretto mit Hilfe eines anonymen Textdichters den neapolitanischen Verhältnissen an und schrieb die Rolle des Farnaspe für den berühmten Kastraten Caffarelli. Nach seinem Auftritt im Vorjahr als Caesar in Leonardo Vincis Catone in Utica, auch ein Libretto von Metastasio, übernimmt der italienische Countertenor Franco Fagioli in Adriano in Siria die Rolle des verliebten Fürsten Farnaspe. Zum ersten Mal leitet der polnische Dirigent Jan Tomasz Adamus die Capella Cracoviensis, der er seit 2008 als künstlerischer Leiter vorsteht, im Theater an der Wien. Im Jahr 2011 änderte Adamus Klang und Ausrichtung des Ensembles grundlegend im Sinn der informierten Aufführungspraxis und verordnete dem Klangkörper den Wechsel von neuem auf historisches Instrumentarium. Mit Nicola Antonio Porporas unbekannter Oper Germanico in Germania werden Jan Tomasz Adamus und die Capella Cracoviensis im März zum zweiten Mal in dieser Saison an die Wienzeile zurückkehren.

Franco Fagioli

ADRIANO IN SIRIA Dramma per musica in drei Akten (1734) MUSIK VON GIOVANNI BATTISTA PERGOLESI LIBRETTO VON PIETRO METASTASIO Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung

Jan Tomasz Adamus

Farnaspe

Franco Fagioli

Adriano

Yuriy Mynenko

Emirena

Romina Basso

Sabina

Dilyara Idrisova

Osroe

Juan Sancho

Aquilio

Sofia Fomina

Capella Cracoviensis

Freitag, 16. Dezember 2016, 19.00 Uhr

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KABARETT IN DER HÖLLE

Im Himmel ist es ein bisserl fad Georg Wacks über das neue Programm in der Hölle

Christoph Wagner-Trenkwitz, Stefan Fleischhacker, Elena Schreiber, Martin Thoma, Georg Wacks,

Bei Mephistos Erwachen handelt es sich um Ihr mittlerweile achtes Programm in der Hölle des Theater an der Wien. Was fasziniert Sie an dieser Spielstätte? Erstens ist das Theater an der Wien ein Opernhaus und es ist großartig, dass wir im Souterrain dieses Hauses Kabarett machen dürfen. Und zweitens ist da natürlich der historische Bezug zu dem Theater und Kabarett „Die Hölle“, das vor genau hundertzehn Jahren in diesen Räumlichkeiten eröffnet worden ist. Dieses Jugendstiltheater, das circa 220 Plätze umfasste, wurde schnell zu einem der bekanntesten Kabaretts im deutschsprachigen Raum. In den frühen 1930er Jahren musste es aber aufgrund der neuen feuerpolizeilichen Sicherheitsbestimmungen geschlossen werden, weil man sich den Umbau nicht leisten konnte. Wie kam es zur Revitalisierung der Hölle? 2009 habe ich im „L.E.O.“, dem „Letzten Erfreulichen Operntheater“ in Wien, gemeinsam mit Marie-Theres Arnbom ein Festival des jüdischen Kabaretts

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organisiert, und da hat man mich gefragt, ob ich das nicht auch einmal in der Hölle machen will. Es ist eine ganz eigene Atmosphäre. Es gibt keine festen Sitzreihen, sondern Kaffeehaustische, an die man sich Getränke mitnehmen kann. Der Saal fasst nun hundert Leute, aber die sitzen sehr eng und teilweise den Musikerinnen fast auf dem Schoß, was zu dieser brodelnden Stimmung beiträgt. Wichtig ist auch, dass wir uns selbst nicht ganz ernst nehmen und eine gewisse Leichtigkeit bewahren. Was darf man nun von Mephistos Erwachen erwarten? Wir fangen dort an, wo wir im letzten Programm aufgehört haben, nämlich im siebenten Himmel, und enden in der Hölle. Dazwischen berühren wir die wichtigsten Stationen, die in die Hölle führen – beginnend mit dem Kubismus: Im Rahmen einer Live-Übertragung von der Tanzolympiade Chemnitz erleben wir Picassos Kubistisches Ballett, das 1917 uraufgeführt wurde und somit sein 99. Jubiläum feiert.


10 JAHRE OPERNHAUS

Vom siebenten Himmel geht es also in die Hölle. Würden Sie sagen, dass es in der Hölle lustiger zugeht als im Himmel? Auf jeden Fall. Der Weg zum Himmel war zwar auch sehr lustig, aber im Himmel selbst ist es dann ein bisserl fad – deshalb erwacht ja der Mephisto. Das ist natürlich auch politisch, weil in der Realität heute das Gleiche passiert. Im Prinzip leben wir hier im Himmel, in einer Wohlstandsgesellschaft – noch nie hat es solche Absicherungen gegeben. Die rechtsextremen Parteien werden ja hauptsächlich aus Langeweile gewählt, es gibt keinen Grund, eine Bewegung zu wählen, deren einziges Ziel ist, das freie Leben, so wie wir es jetzt führen, zu zerstören … auch in den USA. Das ist die Fadesse, die die Leute im Himmel haben – und deshalb geht’s in die Hölle. Insofern hat das Programm auch einen hochpolitischen Subtext.

Neben der Himmel-Hölle-Thematik gibt es den Schwerpunkt „100 Jahre DADA“. Was dürfen wir hier erwarten? Martin Thoma wird als Hugo Ball neue Lautgedichte vorstellen. Auch die begleitende Ausstellung von Marie-Theres Arnbom widmet sich dem Dadaismus, und zeigt unter anderem eine ganz besondere Leihgabe aus dem Guggenheim-Museum. Außerdem kehren bewährte Einlagen wieder zurück, wie der Kunstpfeifer Stefan Fleischhacker, der diesmal die „Wahnsinnsarie“ aus Lucia di Lammermoor intonieren wird. William Cohn, Jan Böhmermanns Sidekick aus dem ZDF Neo Magazin Royale, leiht uns seine Stimme und für die „amerikanische Nummer“ zollt Christoph WagnerTrenkwitz dem 82. Geburtstag von Donald Duck Tribut.

MEPHISTOS ERWACHEN Konzeption und Regie

Georg Wacks

Ausstattung

Stefan Fleischhacker

Mit

Elena Schreiber,

Stefan Fleischhacker,

Martin Thoma, Georg Wacks,

Christoph Wagner-Trenkwitz

Violine

Barbara Klebel-Vock

Rainer Ullreich

Cello

Ruth Ferlic

Klarinette

Reinhold Brunner

Klavier

Christina Renghofer

Ausstellung

Marie-Theres Arnbom

Eine Produktion der Armin Berg Gesellschaft im Auftrag des Theater an der Wien in Zusammenarbeit mit dem Letzten Erfreulichen Operntheater (LEO).

PREMIERE Mittwoch, 2. November 2016, 20.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 3. / 4. / 5. / 6. /  8. / 26. / 27. / 30. November 2016 2. Dezember 2016, 20.00 Uhr

Alle Fotos aufgenommen im Winterpalais des Belvedere Museum Wien

Ensemble „Albero Verde“:

STAGIONE #2 | 15


SILVESTER

Breingeschüchtert Ivica Strauß über das Silvesterprogramm in der Kammeroper Anm. d. Red.: Ivica Strauß landet mit einem Privathubschrauber direkt im Strauss-Foyer des Theater an der Wien. Wenn man nicht wüsste, dass er der sagenumwobene Komponist ist, würde man denken, dieser nachlässig gekleidete Mann sei der CEO eines ATXTop-Unternehmens. Er stand nur für ein kurzes Interview zur Verfügung.

Phys-IS? Hat das was mit dem IS zu tun? Also mit mir? Ich bin ja Ivica Strauß… Glaube ich…

Herr Strauß, Sie sind ein sehr öffentlichkeitsscheuer Mensch, und dies ist Ihr erstes Interview überhaupt, soweit mir Ihr Management mitgeteilt hat. Wie fühlen Sie sich dabei? Eingeschüchtert… Ich meine natürlich Breingeschüchtert, voller ängstlichen Selbstvertrauens. Was schon seit Jahrzehnten mit unbändiger Macht an die Öffentlichkeit drängt in mir… (überlegt lange) das werde ich heute sicher nicht sagen. Aber beim nächsten Konzert am 31. Dezember 2016 in der Kammeroper wird es ans Licht kommen. Das wird dann der richtige Zeitpunkt sein.

Seit geraumer Zeit arbeiten Sie mit dem Trio The Flying Schnörtzenbrekkers, die sich um Ihr musikalisches Werk bemühen. Wie sind Sie zusammen gekommen? Ein großartiges Ensemble! Ein groß-ar-ti-ges Ensemble! Ein groSSartiges Ensemble! (flüstert: Nichtskönner.) Nein ernsthaft: Sie sind mir gesendet worden. Ich weiß nicht woher, aber gesandt wurden sie! Wie sie beispielsweise meine Schlüsselwerke: Das Weiße Rössl am Baikalsee, Strangers oder Pinwand, ein ungeschriebenes Werk von mir, interpretiert haben! Famos! Überhaupt nicht Breingeschüchtert, sehr lebendig.

Auch in diesem Moment sind Sie inkognito und bestanden auf einer Schattenwand. Ist das Medientaktik oder ist Ihnen Ihre Physis unangenehm? Bei mir ist das Problem, ich bin os-manisch-depressiv und muss das verstecken hinter der Medienwand. (Ahmt eine Posaune nach.) Mir ist eigentlich nur meine seelische Physis unangenehm. (Gestikuliert wild.) Was bedeutet Physis eigentlich genau? Ist das so etwas wie Physalis, die Frucht? Die hat viele Vitamine. Schmeckt aber eigentlich nicht so gut. Oder ist das

SILVESTER IM THEATER AN DER WIEN DON GIOVANNI MIT ERWIN SCHROTT

Müssten Sie eigentlich nicht schon tot sein? Nein, man lebt ja bekanntlich ewig. Ich im Speziellen lebe aber nur zweimal und habe daher Angst vor dem Tod.

Diese Zusammenarbeit mit Georg Breinschmid, Sebastian Gürtler und Tommaso Huber dauert seit 2012 an und wird in einer exklusiv-extravaganten Konzertreihe an der Kammeroper dokumentiert. Haben Sie einen Liebling unter den Dreien? David G., der Geiger, kennen Sie den? David ist der beste… unangefochten, ich habe lange Zweifel gehabt, aber bin doch mittlerweile überzeugt davon. Er hat mir auch lange unseriös gewirkt, aber in letzter Zeit habe ich viele Nachrichten gelesen. Über ihn. Guter Mann. Er ist einfach so unseriös, daher schätze ich ihn sehr. Hab ich das schon getwittert? Heute? Bin ich schon getwittert worden? Ich muss weg. Herr Strauß, Danke für Ihre Zeit! Wo ist das Klo nochmal? (Ahmt eine Posaune nach.)

Keith Warners viel gerühmte Don Giovanni-Inszenierung aus dem Mozartjahr wurde 2009 in einer musikalischen Neueinstudierung unter der Leitung von Riccardo Frizza wieder aufgenommen. Den gleichermaßen dynamischen wie dämonischen Titelhelden über-

SILVESTER IN DER KAMMEROPER

nahm Erwin Schrott, der im Urteil der Frankfurter Allgemeinen

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Zeitung „vor Vitalität strotzte“ und dabei zur Batterie geworden

THE FLYING SCHNÖRTZENBREKKERS

sei, „an der sich das ganze Personal auflädt“. Für die letzten Vor-

Kontrabass

Georg Breinschmid

stellungen des Jahres 2016 kehrt der Bassbariton an die Wienzeile

Violine

Sebastian Gürtler

zurück und übernimmt am 28. Dezember sowie in der Silvester-

Akkordeon

Tommaso Huber

Vorstellung erneut die Titelrolle.

Samstag, 31. Dezember 2016, 19.30 Uhr

Samstag, 31. Dezember 2016, 19.00 Uhr

Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien


10 JAHRE OPERNHAUS

ZU GAST IN DER KAMMEROPER

Hybris – Nemesis – Soma Das sirene Operntheater präsentiert drei abendfüllende Kammeropern unter dem Titel „Hospital“ Das Krankenhaus ist ein hochdramatischer Ort. Hier begegnen sich das Physische und das Spirituelle unter den Bedingungen einer Werkstatt – starke Kontraste also, die aus den Beteiligten das Roheste und Feinste herausschälen. So finden im Krankenhaus viele der großen ethischen Schlachten der Zeit statt. Ärzte müssen jeden Tag unter Druck Entscheidungen treffen, die die Philosophie jahrzehntelang beschäftigen: Fragen nach dem richtigen Umgang mit Alter und sozialer Gerechtigkeit, nach der Proportion und den Grenzen zwischen Leben und Tod, der Unteilbarkeit des Körpers, der Definition des menschlichen Lebens.

Große Fragen, die in der Praxis der Medizin, in der Bürokratie und im Alltag oft nur wenig Raum haben, wenn Ärzte und Pflegepersonal im Spannungsfeld zwischen Empathie, Professionalität und Selbstschutz ihren Platz finden müssen. In HYBRIS gerät ein Chirurg bei einer Lebertransplantation an die Grenzen der Machbarkeit und dem Schicksal in die Quere. NEMESIS verfolgt das Schicksal eines ins Leben zurückgerufenen Komapatienten, der sich nach dem Tod zurücksehnt. Und SOMA spielt im Alltag einer Ambulanz zwischen schlechten und guten Nachrichten.

ZU GAST IN DER KAMMEROPER: SIRENE OPERNTHEATER MIT „HOSPITAL“ HYBRIS

NEMESIS

SOMA

Musik von Šimon Voseˇcek

Musik von Hannes Löschel

Musik von Christof Dienz

Libretto von Kristine Tornquist

Libretto von Kristine Tornquist

Libretto von Kristine Tornquist

PREMIERE

PREMIERE

PREMIERE

Donnerstag, 3. November 2016, 20.00 Uhr Montag, 14. November 2016, 20.00 Uhr

Freitag, 25. November 2016, 20.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN

AUFFÜHRUNGEN

AUFFÜHRUNGEN

4. / 5. / 28. November 2016, 20.00 Uhr

15. / 16. / 29. November 2016, 20.00 Uhr

26. / 27. / 30. November 2016, 20.00 Uhr

Musikalische Leitung: François-Pierre Descamps, Jury Everhartz | Inszenierung: Klaus Rohrmoser | Orchester: ensemble sirene Mit: Rupert Bergmann, Elsa Giannoulidou, Anna Hauf, Ewelina Jurga, Maida Karisik, Richard Klein, Georg Klimbacher, Bernd Lambauer, Johann Leutgeb, Markus Miesenberger, Lisa Rombach, Steven Scheschareg, Nicholas Spanos, John Sweeney

Weihnachtsabo „Liebesirrungen“

Schenken Sie mit KURIER und THEATER AN DER WIEN zu Weihnachten zwei Opernhäuser!

Mit dem Weihnachtsabonnement „Liebesirrungen“ schenken Sie Familie und FreundInnen Musikgenuss auf höchstem künstlerischen Niveau! Drei prickelnde Opernabende erwarten KURIER-LeserInnen und Ihre Lieben im Theater an der Wien und in der Kammeroper.

WEIHNACHTSABO „LIEBESIRRUNGEN“

Erhältlich an der Tageskasse des Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien (Mo-Sa 10-18 Uhr) oder telefonisch unter 01/58830-2903 (Mo-Fr 9-18 Uhr) mit Kennwort „KURIER“.

A. Salieri: Die Schule der Eifersucht am 9. Juni 2017

Spielorte: Theater an der Wien Linke Wienzeile 6 1060 Wien

in Kooperation mit

Kammeroper Fleischmarkt 24 1010 Wien

H. Purcell: The Fairy Queen am 30. Jänner 2017 (Spielort: Theater an der Wien)

H.W. Henze: Elegie für junge Liebende am 11. Mai 2017 (Spielort: Theater an der Wien) (Spielort: Kammeroper) Abopreis

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STAGIONE #2 | 17


JUNGES ENSEMBLE DES THEATER AN DER WIEN

Carolina Lippo, Sopran

J E T br

Die in der süditalienischen Stadt Taranto geborene Sopranistin Carolina Lippo schloss ihr Gesangsstudium in Bologna am Conservatorio Martini mit Auszeichnung ab. Dort sammelte sie erste Bühnenerfahrungen als Fanny in Rossinis La cambiale di matrimonio und als Tonina in Salieris Prima la musica e poi le parole. 2013 besuchte sie die Belcanto Akademie Rodolfo Celletti in Martina Franca. Sie war Gewinnerin des internationalen Gesangswettbewerbs Premio Vittoria Caffa Righetti und Finalistin beim internationalen Gesangswettbewerb in Florenz. Sie trat regelmäßig beim apulischen Festival della Valle D’Itria in Martina Franca auf, sang in der Saison 2013/2014 die Rolle der Zerlina in Mozarts Don Giovanni im Teatro della Fortuna in Fano und 2016 die Partie der Susanna in Mozarts Le nozze di Figaro im Teatro Olimpico in Vicenza. In ihrer Heimatstadt sang sie als Teil ihres zeitgenössischen Repertoires die Rolle der Lucy in Menottis The Telephone im Teatro Orfeo. Wie sind Sie zur Musik gekommen? Im Alter von sieben Jahren näherte ich mich der Musik dank meines Vaters an. Er liebt Musik, vor allem Oper, und fragte mich, ob ich nicht Klavierspielen lernen möchte. Das Komische ist, dass mir, seitdem ich auf der Welt bin, Verwandte und Freunde immer Spielzeug-Keyboards und Klaviere in Miniatur geschenkt haben. Welche musikalische Erfahrung hat Sie in ihrer Jugend geprägt? Das Konservatorium war sehr interessant für mich. Am liebsten spielte ich Beethoven-Trios mit meinen Musikerkollegen. Ich habe es genossen mit meinen Kommilitonen zu singen und zu spielen. Deshalb mag ich die Oper so gerne: Das Zusammenspiel mit den anderen war uns ist etwas ganz Besonderes.

Erinnern Sie sich an Ihren ersten Auftritt auf einer Bühne? Ja, das war als Pianistin mit neun Jahren, ein kleines Konzert in einem Klaviergeschäft, und dann als Sängerin im Alter von zwölf Jahren – ich sang „La vie en rose“ von Edith Piaf in einem kleinen Theater in meiner Stadt … jetzt ist es ein Fitnessstudio! Was war das erste Musikalbum, das Sie gekauft haben? Das war ein Geschenk – eine rote Vinylbox mit Beethoven-Symphonien, die von Karajan dirigiert wurden. Welche Bücher lesen Sie gerne? Der Roman Néfer le silencieux von Christian Jacq, Griechische Mythologie von Robert Graves, die Gedichte Sapphos, Homers Ilias und Das Lob der Torheit von Erasmus von Rotterdam. Was ist Ihr größtes Laster? Völlerei.

PORTRAITKONZERT CAROLINA LIPPO Sopran Klavier: Marcin Koziel Freitag, 2. Dezember 2016, 19.30 Uhr Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

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D ie M i t Ju n g e n g l i e der d e s E n s em b le

Betreiben Sie Sport oder halten Sie es mit Winston Churchill: No sports? Ich betreibe schon seit meiner Kindheit viel Sport. Schwimmen, Volleyball und 100 Meter-Sprint. Jetzt gehe ich regelmäßig ins Fitnessstudio. Ich esse so gerne – da brauche ich das unbedingt!


ENSEMBLE NOVEMBER / DEZEMBER MACBETH

Bertrand de Billy (Dirigent)

Roland Geyer (Inszenierung)

Roberto Frontali (Macbeth) 11./15./22./24.11.16

Adina Aaron (Lady Macbeth) 11./15./22./24.11.16

Plácido Domingo (Macbeth) 13./17./20.11.16

Davinia Rodriguez (Lady Macbeth) 13./17./20.11.16

Stefan Kocan (Banco)

Natalia Kawalek (Dama di Lady Macbeth)

Erwin Schrott (Don Giovanni) 28./31.12.16

Arturo Chacón-Cruz (Macduff)

DON GIOVANNI

Julian Henao Gonzalez (Malcolm, figlio di Duncano)

Andreas Jankowitsch Magdalena Bönisch (Sicario / (Ecate) Medicodomestico)

Jane Archibald (Donna Anna)

Martin Mitterrutzner Lars Woldt (Don Ottavio) (Komtur)

Jennifer Larmore (Donna Elvira)

Ivor Bolton (Dirigent)

Keith Warner (Inszenierung)

Nathan Gunn (Don Giovanni) 12./14./17./ 19./21.12.16

Jonathan Lemalu (Leporello)

Tareq Nazmi (Masetto)

Mari Eriksmoen (Zerlina)

MEPHISTOS ERWACHEN

Georg Wacks (Konzeption, Regie & Mitwirkender)

Stefan Fleischhacker (Ausstattung & Mitwirkender)

ORPHEUS

Elena Schreiber (Mitwirkende)

Martin Thoma (Mitwirkender)

Christoph WagnerTrenkwitz (Mitwirkender)

Andrés Gabetta (Dirigent)

Nicolas Courjal (Abramane)

Katherine Watson (Amélite)

Emmanuelle de Negri Christian Immler (Érinice) (Zopire)

Léa Désandre (Céphie)

Yuriy Mynenko (Adriano)

Romina Basso (Emirena)

Dilyara Idrisova (Sabina)

Sofia Fomina (Aquilio)

Vivica Genaux (Mezzosopran)

Sunhae Im (Sopran)

ZOROASTRE

Raphaël Pichon (Dirigent)

Reinound van Mechelen (Zoroastre)

ADRIANO IN SIRIA

Jan Tomasz Adamus (Dirigent)

Franco Fagioli (Farnaspe)

Juan Sancho (Osroe)

I M PR E S S U M: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Mitarbeit: Andrea Brandner, Marie-Louise Löffelhardt, Ksenija Zadravec Grafik: Nadine Dellitsch | Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Gabriela Hauk, Sylvia Hödl, Iska Imb, Catherine Leiter, Axel E. Schneider, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner | Marketing & Produktion: Tina Reithofer | Redaktionsschluss: 11. Oktober 2016 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

B I LDNAC HWE I S: Cover: Plakatsujet © beyond / Mara Burmester // S. 5 Roberto Frontali © unbezeichnet / Adina Aaron © privat / Plácido Domingo © LA Opera / Davinia Rodriguez © Paolo Lutz // S. 6 Bertrand de Billy © Marco Borggreve // S. 8 Erwin Schrott © Armin Bardel // S. 9 Nathan Gunn © M. Sharkey // S. 11 Joseph Aved: Jean-Philippe Rameau, um 1728. Musée des Beaux-Arts, Dijon // S. 12 Sunhae Im © Lilac / Vivica Genaux © Christian Steiner // S. 13 Franco Fagioli © Julian Laidig // S. 14/15 Mephistos Erwachen © Herwig Prammer // S. 18 Carolina Lippo © Peter M. Mayr


2. NOVEMBER BIS 31. DEZEMBER 2016 Mephistos Erwachen

Kabarett in der „Hölle“ | Spielort: Souterrain im Theater an der Wien 10 JAHRE OPERNHAUS Konzeption und Regie: Georg Wacks | Ausstattung: Stefan Fleischhacker | Mit: Elena Schreiber, Stefan Fleischhacker, Martin Thoma, Georg Wacks, Christoph Wagner-Trenkwitz | Ensemble „Albero Verde“ Premiere: Mittwoch, 2.11.2016, 20.00 Uhr | Aufführungen: 3. / 4. / 5. / 6. /  8. / 26. / 27. / 30. November 2016, 2. Dezember 2016, 20.00 Uhr | Tickets: € 20

ZU GAST IN DER KAMMEROPER: SIRENE OPERNTHEATER MIT „HOSPITAL“ Hybris von Šimon Voseˇcek | Premiere: 3. November 2016, 20.00 Uhr | Aufführungen: 4. / 5. / 28. November 2016, 20.00 Uhr Nemesis von Hannes Löschel | Premiere: 14. November 2016, 20.00 Uhr | Aufführungen: 15. / 16. / 29. November 2016, 20.00 Uhr Soma von Christof Dienz | Premiere: 25. November 2016, 20.00 Uhr | Aufführungen: 26. / 27. / 30. November 2016, 20.00 Uhr 3 Uraufführungen nach Libretti von Kristine Tornquist Musikalische Leitung: François-Pierre Descamps, Jury Everhartz | Inszenierung: Klaus Rohrmoser | Ausstattung: Cornelius Burkert Mit: Rupert Bergmann, Elsa Giannoulidou, Anna Hauf, Ewelina Jurga, Maida Karisik, Richard Klein, Georg Klimbacher, Bernd Lambauer, Johann Leutgeb, Markus Miesenberger, Lisa Rombach, Steven Scheschareg, Nicholas Spanos, John Sweeney | ensemble sirene Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien | Tickets € 51 | 40 | 29 | 19

Macbeth

Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi (1847/1865) Dirigent: Bertrand de Billy | Inszenierung: Roland Geyer | Mit: Roberto Frontali & Adina Aaron (11./15./22./24.11.16), Plácido Domingo & Davinia Rodriguez (13./17./20.11.16), Stefan Kocan, Natalia Kawalek, Arturo Chacón-Cruz, Julian Henao Gonzalez, Andreas Jankowitsch, Magdalena Bönisch Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor | Premiere (Fassung 1865): Freitag, 11. November 2016, 19.00 Uhr Premiere (Fassung 1865/1847): Sonntag, 13. November 2016, 19.00 Uhr | Aufführungen: 15. / 17. / 22. / 24. November 2016, 19.00 Uhr, 20. November 2016, 17.00 Uhr | Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 6. November 2016, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Zoroastre

Tragédie en musique in fünf Akten von Jean-Philippe Rameau (1756) Dirigent: Raphaël Pichon | Mit: Reinound van Mechelen, Nicolas Courjal, Katherine Watson, Emmanuelle de Negri, Christian Immler, Léa Désandre Ensemble und Chor Pygmalion | Mittwoch, 16. November 2016, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Orpheus

Barocke Arien von Christoph Willibald Gluck, Nicola Antonio Porpora, Johann Adolph Hasse, Giovanni Alberto Ristori u.a. Dirigent: Andrés Gabetta | Mezzosopran: Vivica Genaux | Sopran: Sunhae Im | Cappella Gabetta Mittwoch, 23. November 2016, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Portraitkonzert Carolina Lippo

Klavier: Marcin Koziel | Freitag, 2. Dezember 2016, 19.30 Uhr Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien | Tickets: € 10

Don Giovanni

Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1787) Dirigent: Ivor Bolton | Inszenierung: Keith Warner | Mit: Nathan Gunn (12./14./17./19./21.12.16), Erwin Schrott (28./31.12.16), Jane Archibald, Martin Mitterrutzner, Lars Woldt, Jennifer Larmore, Jonathan Lemalu, Tareq Nazmi, Mari Eriksmoen | Mozarteumorchester Salzburg | Arnold Schoenberg Chor Premiere: Montag, 12. Dezember 2016, 19.00 Uhr | Aufführungen: 14. / 17. / 19. / 21. / 28. Dezember 2016, 19.00 Uhr Silvester-Vorstellung: 31. Dezember 2016, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 11. Dezember 2016, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Adriano in Siria

Dramma per musica in drei Akten von Giovanni Battista Pergolesi (1734) Dirigent: Jan Tomasz Adamus | Mit: Franco Fagioli, Yuriy Mynenko, Romina Basso, Dilyara Idrisova, Juan Sancho, Sofia Fomina | Capella Cracoviensis Freitag, 16. Dezember 2016, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13 The Flying Schnörtzenbrekkers Mit Georg Breinschmid, Sebastian Gürtler, Tommaso Huber Samstag, 31. Dezember 2016, 19.30 Uhr | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien | Tickets € 51 | 40 | 29 | 19

KARTEN

Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte) Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Kontakt: abonnement@theater-wien.at Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr Hauptsponsor

FÜHRUNGEN

14. & 21.11.2016, 15. & 20.12.2016, 16.00 Uhr Dauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7.-/5.- (ermäßigt) Schulklassen: ¤ 3.- | Kinder unter 6 Jahren frei Information: +43-1-58830-2015 oder fuehrungen@theater-wien.at Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

KlangBlatt 9/2016 | DVR 0518751

Silvester in der Kammeroper


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