Aprilheft

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APRILHEFT 2015

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04/2015

INHALT

Ostern im Theater Bremen................................................................... 4  Boy meets Girl ......................................................................................... 6 Cover des Lebens .. ................................................................................... 9 Die Zeit der Kirschen .......................................................................... 12 Ich rufe meine Brüder ......................................................................... 14 Operetta international! . . ....................................................................... 15 Wiederaufnahme Mahagonny . . ..................................................... 16 Wo steppt der Bär? – Familienkonzert ......................................... 17 Wiederaufnahme Der perfekte Mensch ..................................... 18 Kinder | SOLDATEN ............................................................................ 22 Impulse und Perspektiven – in transit? ...................................... 24 noon / Foyer Kleines Haus ................................................................ 26 Und außerdem ........................................................................................ 30 Bremer Frühling – Azubifestival ................................................... 32 JUNGES.THEATERBREMEN ................................................. 34 Pfeil des Monats .................................................................................... 36 Preise ........................................................................................................... 38 Kontakt ...................................................................................................... 42


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LIEBES PUBLIKUM, LIEBE LESERINNEN UND LESER! „Willkommen in Mahagonny, willkommen zu Hause!“ – Ende April wird das Theater am Goetheplatz wieder auf den Kopf gestellt, werden Stühle aus dem Saal genommen, Klapphocker und Decken verteilt, in den Foyers werden Kostüme und Sekt ausgegeben, die Bremer Philharmoniker ziehen Glitzerjacken an und die Witwe Begbick beschließt, einen Ort in die Welt zu setzen, der Geld bringen soll. Es sind nur drei Vorstellungen, für die unsere Eröffnungspremiere aus dem September 2012 zurückkehrt. Für nur zwei Vorstellungen kommt eine Inszenierung der Jungen Akteure ins Kleine Haus, die eingeladen wurde zu den Hamburger Lessingtagen und als eine der fünf besten Jugendtheaterproduktionen zum Festival Augenblick mal!. Sichtlich beeindruckt schrieb das Hamburger Abendblatt zum Gastspiel im Thalia Theater: „Die Bremer Kinder sind wie diejenigen, deren Geschichten sie erzählen, zwischen 10 und 17 Jahren alt. Eingebunden in starke Massenszenen, Chöre und physische Übungen, zitieren sie die Texte der jungen Gesprächspartner. Das meistern die jungen Leute mit einer Bravour, die den Schrecken des Erzählten noch größer macht.“ In der Spannbreite von Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und Kinder | SOLDATEN kommt das Stadttheater auf seinen Begriff: Theater für die Stadt. Michael Börgerding 3


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DIE OSTERTAGE IM THEATER BREMEN

Die freien Ostertage kann man im Theater verbringen und sich über die Stückauswahl freuen, denn dieses Jahr steht die Musik im Zentrum der Feiertage. Gleich zwei Opern, eine Operette und eine Operngala im großen Haus sowie zwei Liederabende im Kleinen Haus stehen auf dem Spielplan. Mit der tödlichen Liebesgeschichte, Carmen, werden die Ostertage eröffnet. Temporeich geht es weiter: Das tickende Uhrwerk der Komposition in Mozarts Le Nozze di Figaro trifft auf die Regiehandschrift des Schauspielregisseurs Felix Rothenhäusler. Und auch im Kleinen Haus kann man eine weitere Arbeit von Hausregisseur Rothenhäusler sehen, der Leonard Cohen-Liederabend I’m Your Man, ein Konzert mit szenischer Darstellung. Am Ostersonntag wird ein immer schon polarisierendes Genre gezeigt: die Operette. Im weißen Rössl ist eine Operette voll Ironie und derbem Humor, die die Gemüter sicherlich erhitzt. Ostermontag gibt es dann ein Arrangement aus Musical und Operette. Das Musiktheaterensemble und die Bremer Philharmonikern spielen und singen in der Gala Operetta international! Titel aus Amerika, Ungarn, Russland, Österreich und vielen Ländern mehr. Doch auch wenn der Fokus an Ostern auf der Musik liegt, ist das schauspielerische und tänzerische Repertoire genauso lohnenswert. Im Kleinen Haus wird der alte Mythos Oedi-

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pus in moderner Sprache erzählt und im Tanzstück Aymara wird die Durchlässigkeit und Porösität einer jeden Biografie choreografisch und musikalisch dargestellt. Und am Vormittag des letzten Osterfeiertags gibt es eine Besonderheit: Das Familienstück Pippi Langstrumpf sorgt zum letzten Mal für anarchischen Frohsinn. TERMINE

Karfreitag 3. April, Carmen um 18 Uhr im Theater am Goetheplatz und Oedipus um 18:30 Uhr im Kleinen Haus Sa 4. April, Le Nozze di Figaro um 19 Uhr im Theater am Goetheplatz und I’m Your Man – Ein Leonard CohenLiederabend um 20 Uhr im Kleinen Haus Ostersonntag 5. April, Im weißen Rössl, 18 Uhr im Theater am Goetheplatz und Aymara um 18:30 Uhr im Kleinen Haus Ostermontag 6. April, Pippi Langstrumpf um 11 Uhr und Operetta international! (20 € auf allen Plätzen!) um 18 Uhr im Theater am Goetheplatz; Jetzt musst du springen – Ein Abend mit Liedern von Element of Crime um 18:30 Uhr im Kleinen Haus

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PREMIERE SCHAUSPIEL

BOY MEETS GIRL

Dramaturgin Viktorie Knotková zu der Deutschen Erstaufführung von Mädchen und Jungen Einer Anekdote zufolge war der Filmregisseur Billy Wilder der Ansicht, er habe seine besten Ideen immer im Schlaf gehabt. So legte er sich eines Abends Stift und Zettel neben sein Bett, um die Gedanken der Nacht nicht gleich wieder zu vergessen. Doch am Morgen stand dort nur: „boy meets girl“! Nur? Diese drei Worte sind doch wirklich ein magisches Rezept. Auch für die Komödie mit dem Titel Mädchen und Jungen, mit der die Regisseurin Alize Zandwijk nach Das Leben auf der Praça Roosevelt und Der Kirschgarten nun schon zum dritten Mal ein großes Stück über Gesellschaft am Theater Bremen erzählt. Diesmal führt sie uns auf das abgelegene Anwesen des neureichen Strumpffabrikanten, wo das Leben eine endlose Folge von Grillpartys, Schwimmen und Waldausflügen zu sein scheint. Doch der Schein trügt: Die Familie ist im Begriff auseinanderzubrechen. Der erfolgreiche Philip steckt tief in einer Midlife-Crisis, seine ebenso unglückliche Frau Tilly, die ihre Lebenserfüllung bei der Pflege des Rosenbeets zu finden versucht, ist jederzeit bereit, die Koffer zu packen und die Familie zu verlassen. Ihre zwei Söhne wachsen im Reichtum auf und finden dennoch nicht zu sich selbst. Der bekannte niederländische Autor, Schauspieler und Regisseur Arne Sierens hat 2005 zusammen mit der Regisseurin Alize Zandwijk und dem Ensemble des Ro-Theater Rotterdam, dessen künstlerische Leiterin Zandwijk seit über

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Der Autor, Regisseur und Schauspieler Arne Sierens


MÄDCHEN UND JUNGEN

zehn Jahren ist, das Stück Meiskes en Jongens entwickelt. Ein Jahrzehnt nach der erfolgreichen Inszenierung in den Niederlanden will sie jetzt das Stück mit dem Bremer Ensemble neu befragen und interpretieren. Alize Zandwijk sagt über ihr Vorhaben: „Arne arbeitet oft mit Laien, TänzerInnen, ArtistInnen, er beobachtet das alltägliche Leben sehr genau. Das liegt mir nah. Außerdem haben wir beide eine Vorliebe für Familiengeschichten und einen ähnlichen Umgang mit Musik und Choreografie. Bei Meiskes en Jongens haben wir zum ersten Mal zusammen gearbeitet. Es gibt konkrete niederländische Familien, die wir vor Augen hatten, aber wir wollten vielmehr eine archetypische Familie schaffen, in der wir uns alle erkennen können:  Eine Familie, der es an nichts fehlt und in der trotzdem eine ganz große Fremdheit herrscht. Das ganze Geld hilft letztendlich nicht, sich von Problemen loszukaufen.“ Nirgendwo ist die Pro-Kopf-Verschuldung so hoch wie im kleinsten Bundesland Deutschlands. Zugleich aber gibt es viele vermögende Bremer­Innen. Ein Land der MillionärInnen, wie neue Zahlen der Arbeitnehmerkammer belegen. Ein Stück also wie für Bremen geschrieben? MÄDCHEN UND JUNGEN

von Arne Sierens Premiere 23. April, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Regie: Alize Zandwijk Bühne und Kostüme: Thomas Rupert Drama­turgie: Viktorie Knotková Mit: Martin Baum, Nadine Geyersbach, Lisa Guth,

Johannes Kühn, Siegfried W. Maschek, Verena Reichhardt, Susanne Schrader, Robin Sondermann, Simon Zigah dazu FrühStück am So 19. April um 11:30 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus

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PREMIERE SCHAUSPIEL

COVER DES LEBENS

Dramaturg Tarun Kade zur Uraufführung Endlich Kokain nach dem Roman von Joachim Lottmann „Kokain ist eine autistische Droge, weil man das Gefühl hat, dass man allein auf der Welt ist. Alles ist gut, nichts wird mehr infrage gestellt. Kokain ahmt das Leben nach in einer perfekteren Version.“ (Luc Bondy) — Als wir mit ­Joachim Lottmann anlässlich einer möglichen Uraufführung seines damals noch nicht erschienenen Romans Endlich Kokain sprachen, äußerten wir Bedenken, die Wiener Kokain- und Kunstszene zum Zentrum eines in Bremen erzählenswerten Stoffes zu machen. Wen würde das interessieren? Lottmann antwortete, dass es von essentieller Wichtigkeit sei, die Handlung in Wien zu belassen. Denn nur in Wien sei Kokain tatsächlich die Droge der netten und glücklichen Menschen. Es handle sich im Übrigen im Roman ja auch um das Kokain Sigmund Freuds, nicht um das namenloser Dealer von der Straßenecke, das verwendete Kokain sei historisch geadelt. Die Hauptfigur des Romans, der schwer übergewichtige Fernsehjournalist Stephan Braum, stammt aus Bremen, hat diese Stadt aber verlassen, um in Wien auf eine ganz andere, eine bessere Gesellschaft zu treffen. Die kontrollierte Kokain­diät versetzt ihn dann in die Lage, auch zum sozial funktionierenden Akteur dieser durchaus lebenslustigen Welt zu werden. Und das erzählt Lottmann als glückliches Märchen, nicht als Albtraum. Durchaus nachvollziehbar,

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ENDLICH KOKAIN

denn wenn Falko „Ganz Wien ist heut auf Kokain“ singt, wirkt es wirklich wie ein Glücksversprechen, endlich mal wieder so „herrlich hin“ zu sein. In Wien ist der Trip besser. Und so kann Braum im Verlaufe des Romans nicht nur deutlich abnehmen, nein, es gelingt ihm auch, die Scham über die ihm monströs erscheinende Körperlichkeit hinter sich zu lassen, zu tanzen, zu lieben, zu schaffen. Erstarrung ersetzt er durch Bewegung und entwickelt sich vom abgehalfterten Ex-Fernsehredakteur, der die eigene Wohnung kaum mehr verlässt, zum superagilen Star der Kunstszene. Die Geschichte vom besseren Leben, erzählt Lottmann, seines Zeichens sehr umstrittener Patenonkel der deutschen Popliteratur, in den meisten seiner Texte. Hemmungslos die Realität der Fiktion unterordnend, verunsichernde Pointen immer vernunftgesteuerter Nachvollziehbarkeit vorziehend, schafft er eine Welt, in der es einfach ein bisschen intensiver, unterhaltsamer und lustiger zugeht als im manchmal doch zu grauen Alltag. Man könnte sagen, Lottmann covert die Realität. Und dabei teilt er gerne auch in alle Richtungen herzhaft aus. Lottmann liefert eine kokain­hafte Zuspitzung der Verhältnisse, die den Roman Endlich ­Kokain beim Preis von 9,99 € pro Taschenbuch bis jetzt immerhin in die vierte Auflage befördert hat. Es könnte also doch den einen oder die andere interessieren, was entsteht, wenn sich Regisseur Pedro Martins Beja gemeinsam mit seinem Team, den SchauspielerInnen und der jungen Hamburger Zweifrauenband Zucker den Roman vornimmt. Denn auch der zum ersten Mal in Bremen inszenierende Regisseur sucht im Theater stets nach der besseren Welt. Ob in Zürich, Oberhausen oder Berlin, immer wird die Bühne

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zu einer künstlichen Parallelwelt voller Lebenskraft. Pop bedeutet für ihn das Versprechen, dass das Glück in der Realität bereits vorhanden ist und es nun nur noch auf die richtige Anordnung ankommt. Dabei spielen Spiegel, LiveKameras und Luftballons ebenso eine Rolle wie die Intensität von SchauspielerInnen und die der Musik. Begeben wir uns also auf einen theatralen Kokaintrip hinein in eine bessere Welt. Oder um mit den Flaming Lips zu sprechen: „In den meisten unserer Lieder geht es um den Tod, aber es fühlt sich nicht wie eine Beerdigung an, sondern wie ein Kindergeburtstag.“ ENDLICH KOKAIN

nach dem Roman von Joachim Lottmann Premiere 25. April, 20 Uhr im Kleinen Haus Regie: Pedro Martins Beja Bühne: Katharina Faltner Kostüme: Geraldine Arnold Musik: Zucker feat. Jörg Follert Drama­turgie: Tarun Kade Mit: Jiří Černý, Karin Enzler, Betty Freudenberg, Gabriele Möller-Lukasz, Matthieu Svetchine dazu FrühStück am So 19. April, 11:30 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. TheaterTreffen mit dem Autor Joachim Lottmann am Di 21. April, 20 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Voraufführung am Fr 24. April, 20 Uhr im Kleinen Haus

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PREMIERE TANZ

DIE ZEIT DER KIRSCHEN

Für Jacques Tati von Samir Akika / Unusual Symptoms Als Jacques Tatischeff – genannt Tati – im Alter von 75 Jahren stirbt, hinterlässt er lediglich fünf Langspielfime und ein zu Lebzeiten nicht realisiertes Drehbuch. Und doch ist der französische Komiker, Schauspieler und Regisseur eine Ikone nicht nur des französischen Kinos sondern des modernen Humorverständnisses überhaupt. Ein akribischer Arbeiter, dessen genau durchkomponierten Filmen jahrelange Beobachtungen seiner Sujets vorausgingen, ein Besessener, ein Einzelgänger, dem die Kontrolle über das eigene Werk und die Perfektion der eigenen Kunst über alles gingen. Und dessen Augen dabei stets den komischen Konflikt im Spannungsfeld zwischen kultureller und sozialer Tradition und den Verheißungen des modernen, technisch-avantgardistischen Lebens suchten. Für seinen vierten Film Playtime ließ der Zivilisationskritiker, der den filmischen Mitteln seiner Zeit gleichzeitig weit voraus war, gleich eine ganze Stadt errichten und bezahlte für den finanziellen Misserfolg des künstlerisch visionären Werks mit dem eigenen Konkurs. Was bleibt, sind die Filme, ist die von Tati selbst verkörperte Figur des tollpatschigen Monsieur Hulot, die Kulturgeschichte wurde und bis heute sinnbildlich für das menschliche Ringen mit den Tücken der Zivilisation steht. Was seine Arbeitsweise betrifft, ist Jacques Tati in gewisser Weise ein Antityp zu Samir Akika, dessen künstlerisches

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Schaffen stets von einer hohen Frequenz an entstehenden Arbeiten geprägt war und ist. Und obwohl das Medium Film schon früh zu den wichtigen Inspirationsquellen Akikas gehörte, hat er sich an das französische Kino bislang noch nicht so recht herangewagt. Die Mechanismen der Komik aber haben ihn schon in „Funny, how?“, seiner ersten Arbeit für das Theater Bremen, besonders interessiert, und so kommt nun vielleicht zusammen, was irgendwann einmal zusammen kommen musste. In Die Zeit der Kirschen entwirft der algerisch-französische Choreograf eine Liebeserklärung an den Großmeister des Humors und verknüpft Elemente aus Tatis Werken mit einem historischen Brückenschlag der Inspiration – von Charlie Chaplin und Buster Keaton bis hin zu Michael Jackson. Eine Verneigung. DIE ZEIT DER KIRSCHEN

von Samir Akika / Unusual Symptoms Premiere 10. April, 20 Uhr im Kleinen Haus Choreografie: Samir Akika Bühne und Kostüme: Nanako Oizumi Musik: jayrope, Susanna Morales Drama­turgie: Gregor Runge Mit: Paolo Fossa,

Gabrio Gabrielli, jayrope, Susanna Morales, Frederik Rohn, Nora Ronge, Lotte Rudhart, Antonio Stella, Julian Stierle

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PREMIERE MOKS

ICH RUFE MEINE BRÜDER Jonas Hassen Khemiris Stück inszeniert von Babett Grube

Wer bin ich? Zu wem werde ich gemacht? Wer kann ich noch sein, wenn ich aufgrund meines Glaubens oder meiner kulturellen Zugehörigkeit schon unter Generalverdacht stehe? Diese Fragen stellt das Stück Ich rufe meine Brüder von Jonas Hassen Khemiri und greift damit die aktuellen politischen Diskurse aus einer anderen Perspektive auf: nicht um gesellschaftliche Ängste auf Seiten des Westens, sondern um die innere Zerrissenheit eines jungen, arabischstämmigen Mannes namens Amor geht es, der im Strudel der Geschehnisse seine Identität zu verlieren droht. Unschuldig, aber irritiert infolge eines Bombenattentates in der Stadt, muss er erkennen, dass er verdächtig sein könnte. Er ruft seine Freunde, Verwandte – ja, sein ganzes Leben – in Erinnerung und versucht, sich einen Reim auf seine Position inmitten der sich überschlagenden Ereignisse zu machen. Die Trennungen zwischen Opfer- und Täterzuschreibungen verschwimmen, Realität und Paranoia werden angesichts des Verdachts gegen sich selbst eins. Der äußere Krieg ist längst zu einem inneren geworden. Pegida, IS, Charlie Hebdo, Kopenhagen – Ich rufe meine Brüder steht zur rechten Zeit auf dem Spielplan und nimmt eine Reflexionsebene aus Sicht der vermeintlichen Feinde ein, der selten Raum gegeben wird. Premiere 18. April, 20 Uhr im Moks / 14+ Regie: Babett Grube Bühne und Kostüme: Pia Dederichs Dramaturgie: Sabrina Bohl Mit: Meret Mundwiler, Walter Schmuck, Yassin Trabelsi

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MUSIKTHEATER

OPERETTA INTERNATIONAL!

Operettengala im Theater am Goetheplatz

„Warum sollten wir das eigentlich nur an Silvester spielen?“, haben wir uns gefragt, als wir in den Proben und den Aufführungen unserer Silvestergala saßen, und sich einstellte, was wir bis dahin nur gehofft hatten: Es machte nicht nur uns und den DarstellerInnen, sondern auch dem Publikum Riesenspaß! Und da es ja in Operette und Musical thematisch nicht selten sowohl um das zarte Keimen, als auch um den kräftigen Wildwuchs der Liebe geht, ist das jährliche Frühlingserwachen mit der verlässlichen Hormonflutung fast ein noch besserer Anlass, diese Lieder zu spielen als der Jahreswechsel. Und so präsentieren wir Ihnen im April noch zweimal Bestes aus europäischer Operette und amerikanischem Musical. Von der Herzogin von Chicago über die Rose von Stambul bis zur West Side Story und Candide, mit Kompositionen von Johann Strauß, Jerry Bock, George Gershwin und Jacques Offenbach, mit unserem wunderbaren Ensemble, dem Opernchor und den Bremer Philharmonikern unter der Leitung von Clemens Heil. Mo 6. April, 18 Uhr und Sa 18. April, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz. 20 € auf allen Plätzen! Musikalische Leitung: Clemens Heil Szenische Einrichtung: Lennart Hantke Mit: Patricia Andress, Christian-Andreas Engelhardt, Christoph

Heinrich, Hyojong Kim, Nathalie Mittelbach, Luis Olivares Sandoval, Nerita Pokvytytė, Patrick Zielke

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MUSIKTHEATER

KÄMPFERISCH GEFÜHLVOLL Wiederaufnahme Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Wie wollen wir leben? Was heißt Gemeinschaft? Und: Wie bin ich Mensch? „Die Stadtgesellschaft pocht mehr auf das Recht auf Abstand, als sich an Werten des Gemeinschaftlichen in der Stadt zu orientieren“, konstatierte der Architekt Prof. Klaus Schäfer. Der Begriff der Stadt ist in Brechts und Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny nicht allein und konkret gemeint, jedoch als Metapher für Gesellschaft. Und so ist die kompromisslose Einbindung der Zuschauenden die einzig logische Konsequenz: „Für seine Inszenierung entkernt Regisseur Benedikt von Peter den Zuschauerraum des Bremer Theaters, um das Publikum selbst zu inszenieren. Das Ergebnis ist ein atemberaubender Abend.“ (taz) Dabei behält von Peter die Vorlage jedoch stetig im Blick: „So kämpferisch, gefühlvoll und dadaistisch hat es die Brecht/Weill-Oper wohl noch nirgendwo gegeben“(Deutschlandradio). Die gefeierte und radikal gemeinschaftsumfassende Inszenierung von Benedikt von ­Peter kehrt für nur drei Vorstellungen zurück! Do 30. April, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Weitere Vorstellungen am Sa 2. und Sa 16. Mai

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FAMILIENKONZERT / SCHULKONZERT

WO STEPPT DER BÄR? Tiere in der Musik 5+

Wer sich schon immer gefragt hat, ob ein Elefant auf die Bühne des Theater Bremen passt, sollte zum letzten Familienkonzert der Saison kommen und die Augen – und vor allem Ohren – offen halten. Denn diesmal begeben sich Moni, die Möwe, und ihr Freund Wolle auf eine eindrucksvolle Safari ins bunt-tönende Tierreich der Musik. Wie Monis Artgenossen, aber auch entfernte Verwandte klingen, das werden wir gemeinsam in der Musik von Prokofjew, SaintSaëns und Rimski-Korsakow entdecken. Die unterschiedlichen Instrumente der Bremer Philharmoniker können einen ganzen Zoo an Tieren jeglicher Größenordnung und Spezies vor unseren Augen und Ohren entstehen lassen: Flöhe, Hummeln, Vögel und Mäuse finden neben Bären und Elefanten ihren Platz auf der Bühne. Inmitten dieses Karnevals der zahmen und wilden Tiere werden Moni und Wolle nicht nur aufmerksame Entdecker, mutige Abenteurer und wissbegierige Forscher sein, sie werden vor allen Dingen zeigen, wo richtig der Bär steppt – tierisch viel Spaß ist da vorprogrammiert. So 26. April, 11 Uhr, Schulvorstellungen am Mo 27. April um 9:30 Uhr und 11:15 Uhr im Theater am Goetheplatz Mit: Alexander Swoboda und Wolfgang von Borries Musikalische Leitung: Clemens Heil Szenische Einrichtung: Caroline Blanck Ausstattung: Christina Hoenicke. Es spielen die Bremer Philharmoniker

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Im weiร en Rรถssl


PERFORMANCE

PERFEKT!

Alexander Giesches Der perfekte Mensch wieder zurück und ein World of Reason-Spezial mit Der Mondmann Zwei Jahre lang war der Regisseur und Videokünstler ­Alexander Giesche Artist in Residence am Theater Bremen und erarbeitete im Kleinen Haus die abendfüllenden V ­ isual ­Poems Der perfekte Mensch, Lost und World of ­Reason. Bewegtes Bild, Sound- und Lichteffekte gehen darin einher mit schauspielerischem und tänzerischem Agieren und schaffen sinnliche Assoziationsräume aus bruchstückhaften Geschichten. Wer weiß, ob es mit den oft beschriebenen Entschleunigungs-Sehnsüchten zu tun hat oder nicht, viele Bremer ZuschauerInnen schätzen an seinen Arbeiten das Angebot des kontemplativen Zuschauens und die poetischen Bildern, die den Ambivalenzen des gesellschaftlichen Zeitgeistes mal augenzwinkernd, mal todtraurig nachspüren. Die Jury des renommierten Nachwuchsfestivals ­Radikal jung hat nun ­Alexander Giesches erste Bremer Arbeit Der ­perfekte Mensch ans Münchner Volkstheater eingeladen, um das Festival zu eröffnen. Eine schöne Gelegenheit, sie auch im Kleinen Haus am Theater Bremen einmalig wieder zu zeigen und die Fragen zu stellen: Was ist Perfektion überhaupt? Muse oder Geißel? Anstoß der eigenen Produktivität? Quelle des Scheiterns oder Auslöser von Angst und Überforderung? Und: Enden sie irgendwann, die scheinbar unerschöpflichen Möglichkeiten der alltäglicher Selbstinszenierung? Viele Fragen stelle sich das Team um Alexander Giesche auch in der neusten Produktion World of Reason:

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Welche zweiten Welten müssen wir erschaffen, um diese erste Welt – die Welt der Vernunft, in der wir leben – zu ertragen? Wie betreiben wir Weltflucht durch Kunst, Komik, Langsamkeit, Rausch oder Rückzug? Und wie wäre es, ganz real auszubrechen und sich den Gesetzen der irdischen Schwere mit einem Flug ins All zu entziehen? Während der Probenzeit hat die Truppe interessante Begegnungen gemacht: Von Dagmar Borchers, Professorin für angewandte Philosophie, haben sie erfahren, dass Vernunft nicht nur die Sklavin der Leidenschaft ist. Wie man die Ratio für einen Moment austricksen und dabei auch noch leichter werden kann, lehrte sie die Lachschule Bremen. Im Fallturm des ZARM haben sie Experimente zur Schwerelosigkeit und Gravitation beobachtet, und Nadine Geyersbach und Andy Zondag durften diese in der Kurzarm-Humanzentrifuge (SAHC) beim Viedodreh am Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt in Köln selbst erfahren. Doch der eigentliche Ausgangspunkt für World of Reason war Miloš Formans Film Man on the Moon über die Biografie des Komikers Andy Kaufman, der mit seinen Späßen die Leute so nachhaltig verwirrte, dass sie ihm am Ende nicht einmal mehr seinen eigenen Tod glaubten. Im Anschluss an den Film wird es ein Gespräch mit dem Team und dem Lachforscher Rainer Stollmann geben. Do 2. April, Der perfekte Mensch, 20 Uhr im Kleinen Haus Mo 13. April, Filmvorführung Der Mondmann um 20 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt 5 € Sa 18. April, Der perfekte Mensch beim Festival Radikal jung 2015 in München

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JUNGE AKTEURE

KINDER | SOLDATEN Jetzt im Kleinen Haus

„Die Stärke des Stücks liegt in einem Kontrast, der stärker und nachdenklich stimmender kaum sein könnte: Da sind einmal die schauspielenden Kinder, die sich in einer eingespielten Videosequenz kurz vorstellen, von ihrem behüteten und sorgenfreien Aufwachsen in Deutschland erzählen und über ihre Hobbys sprechen und dazu freundlich in die Kamera lächeln. Auf der anderen Seite sind die afrikanischen Kindersoldaten, in deren Rolle sie von unglaublichen Gräuel­taten, im Drogenrausch begangenen Gewaltorgien und heimtückischen Morden berichten.“ (NDR.de) Nach den begeistert aufgenommenen Vorstellungen in der letzten Spielzeit und Gastspielen in Hannover sowie bei den Lessing-Tagen am Thalia Theater Hamburg, freut sich das Team der Kinder| SOLDATEN-Produktion, als eine von zehn ausgewählten herausragenden Kinder- und Jugendtheaterinszenierungen über eine Einladung zum Augenblick mal!-­Festival in Berlin. Kurz vorher ist die Produktion von Gernot Grünewald am Theater Bremen in etwas größerem Rahmen im Kleinen Haus zum letzten Mal zu sehen. Sa 11. April, 20 Uhr; So 12. April, 15 Uhr im Kleinen Haus Regie: Gernot Grünewald Bühne und Kostüme: Michael Köpke Musik: Daniel Sapir Dramaturgie: Sabrina Bohl Mit: Hannah Aulepp, Jaimie Lee Barban, Lilly Rose Barshy, Cosi Beez, Paul Bünger, Paris Phillip Deuter, Edin Emeri, Fanny Lya Hilken, Thorge Just, Noah Jonatan Kappe, Rieke Klaßen, Ben Klee, Jeanne Catherine Köster, Joop Naumann, Luis Nowotny, Carla Anna Njine, René Rönitz

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IN TRANSIT?

WO GEHT ES LANG?

Spielzeitschwerpunkt zu Flucht und Migration

„Was ist eigentlich los in Deutschland. Eine der reichsten Nationen der Welt ist nicht in der Lage, sich vernünftig um ein paar hunderttausend Flüchtlinge zu kümmern?“ Oder: „Fällt der Politik wirklich nicht mehr ein, als die Überwachung der Außengrenzen zu stärken und Menschen abzuschieben?“ Oder: „Wie kann es möglich sein, dass die Plätze in Deutschkursen derart knapp sind, obwohl wir alle wissen, dass der Spracherwerb der erste und wichtigste Schritt zur Integration ist.“ Aber auch: „Im Privaten klappt das doch schon sehr gut. Menschen nehmen Geflohene bei sich Zuhause auf, engagieren sich als Ehrenamtliche in Übergangswohnheimen, begleiten Flüchtlinge bei Behördengängen oder geben Deutschunterricht. – So einige Statements von ZuschauerInnen der seit November stattfindenden in transit?Veranstaltungen. Es ist bemerkenswert, wie offen viele BremerInnen Asylsuchenden gegenüberstehen und sich dafür engagierten, dass Geflohene grundsätzlich als Chance und nicht als Bedrohung gesehen werden. Und sie alle betonen, wie sehr sie als Einheimische von diesen Begegnungen profitieren und wie viel sie dabei über sich selbst und ihre Herkunft erfahren haben. Die Debatten über politische Antworten, staatliches Handeln und zivilgesellschaftliche Verantwortung im Rahmen von in transit? waren angeregt bis kontrovers. Das Fragezeichen im Titel der Veranstaltungsreihe schwebt nach wie vor über dem

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Ganzen. Wie könnte man es anders machen? Welche Ansätze einer neuen Asylpolitik, welche erweiterten Möglichkeiten eines privaten Engagements und welche erfolgsversprechenden Reformen staatlicher Konzepte gibt es? – die Diskussionen kulminierten immer wieder in diesen Fragen. Über Impulse aus der Forschung die möglicherweise neue Aspekte und überregionale wie auch globale Perspektiven auf diese Fragen eröffnen, soll es im April-Podium Flucht im Fokus #6: Forschung und Praxis gehen. Außerdem finden im April ein Konzert, eine Lesung und eine Filmvorführung statt, nur Jelineks Die Schutzbefohlenen wird im Mai erst wieder gezeigt. Sa 11. April, Asli Özarslan stellt ihren Film Insel 36 über das Asylprotestcamp am Oranienplatz in Berlin vor. 21:30 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt frei! Di. 14. April, Flucht im Fokus#6: Forschung und Praxis um 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Auf Deutsch mit englischer Übersetzung. Eintritt frei! Do 16. April, Youssef Nassif und Band spielen orientalische Musik für Kanoun und präsentieren ihr Album Humen’s journey. 22 Uhr im noon. Eintritt frei! Mo 20. April, Selmin Çaliskan, die Generalsekretärin von Amnesty Deutschland, im Gespräch mit Rainer Kahrs. 20 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt frei! Mo 27. April, Über das Meer – Mit Syrern auf der Flucht nach Europa. Der ZEIT-Reporter Wolfgang Bauer liest aus seiner Reportage über syrische Flüchtlinge, die er inkognito im Boot nach Lampedusa begleitete. 20 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt frei! in transit? wird präsentiert vom

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NOON / FOYER KLEINES HAUS

IN TRANSIT?

Welche Ansätze für eine andere Asylpolitik, welche Möglichkeiten eines sinnvollen privaten Engagements gibt es? Welche Reformen staatlicher Konzepte im Umgang mit Flüchtlingen wären angebracht? Auch im April wird der thematische Schwerpunkt zu Flucht und Migration fortgeführt. Dabei wird sich dieser und weiterer drängender Fragen in verschiedenen Formaten angenähert. Termine ab S. 24. KONZERT HARMONIOUS THELONIOUS UND ABSCHLUSSPARTY BREMER FRÜHLING

Der Düsseldorfer Stefan Schwander spricht durch Musik mit Menschen, aber er lässt auch gern Musik mit Musik sprechen. Seit 2008 verdichtet er als Harmonious Thelonious auf diversen EPs und zwei Alben die reduzierten Patternstrukturen der American Minimal Music mit afrikanischen, lateinamerikanischen und karibischen Rhythmen. Für sein neues Werk Santos, das er als eine Langspielplatte und einheitliches Bild versteht, ist er mental in den Norden des afrikanischen Kontinents gereist und hat sich von der dort beheimateten marokkanischen Musik in Trance versetzen lassen. Die dabei entstandenen Stücke sind leichtfüßig, fast poppig und wollen uns in die Trance mitnehmen. Im Anschluss Disco mit marzeki (Statt Theater Disco, Spedition). Sa 18. April, 22 Uhr. Eintritt 5 €

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FRÜH STÜCK ZU MÄDCHEN UND JUNGEN UND ENDLICH KOKAIN

Aus meiner tiefsten Seele zieht Mit Nasenflügelbeben Ein ungeheurer Appetit Nach Frühstück und nach Leben. Diese letzten Zeilen von Joachim Ringelnatz Morgenwonne treffen zweifelsohne auch auf die Stimmung der Stücke zu, die beim FrühStück vorgestellt werden. In Endlich Kokain entdeckt ein Mensch die absolute Lebensfreude wieder und wirft sich riskant hinein in eine neu entdeckte Welt. Alize Zandwijk inszeniert mit Mädchen und Jungen eine Komödie, die das Leben trotz familiärer Hochstapeleien umarmt. Bei Croissants und frischem Kaffee berichten Mitwirkende der Produktionen aus den Probenprozessen. So 19. April, 11:30 Uhr. Eintritt frei! THEATERTREFFEN MIT JOACHIM LOTTMANN

Kein einfacher Gesprächspartner, dieser Joachim Lottmann. Der Mann, der mit seinem Erstlingsroman Mai, Juni, Juli so etwas wie den Beginn der deutschen Popliteratur markiert, ist bekannt für unzuverlässiges Erzählen. Nie weiß man, ob er gerade die Wahrheit spricht oder schon schelmisch am Erfinden nicht zu überprüfender Halbwahrheiten ist. Ob Endlich Kokain, sein aktueller Roman, also ein autobiografischer Roman ist, ob er wirklich an die im Buch vorgeschlagene Kokaindiät glaubt oder was er von der Uraufführung am Theater Bremen hält, wir werden die Wahrheit vermutlich nie erfahren. Aber ist die Fiktion nicht oft viel interessanter als die Wahrheit? Lassen

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NOON / FOYER KLEINES HAUS

wir uns überraschen. Moderiert von Katrin Krämer. Di 21. April, 20 Uhr. Eintritt 5 € Die Bremer Theaterfreunde laden ein

THEATER BREMEN KONZERT #33: BABY DEE

Die New Yorker Songwriterin und Transgenderlegende Baby Dee kommt mit ihrem neuen Album mit dem wunderbaren Titel A Sky of Loving Arms ans Theater Bremen. Nach dem großen Erfolg des Vorgängers Safe Inside This Day, an dem unter anderem Bonnie „Prince“ Billie und Matt Sweeney beteiligt waren, hat die Pianistin diesmal die Musiker Alex Neilson (Schlagzeug), Victor Herrero (Gitarre) und Joe Carvell (Bass) um sich geschart: „the best of bands“. Das noon im Kleinen Haus könnte genau der richtige Ort für einen Abend der herzzerreißenden Lieder sein, voll von Liebe für die einsamen, ausgestoßenen Außenseiter dieser Welt. It’s Baby Dee! Mi 22. April, 20 Uhr. VVK 10 € /Abendkasse 12 € PARTY MIT DJ SIKI WERONIKI

Im Anschluss an die Premiere von Endlich Kokain. 23 Uhr. Eintritt 4 € (für PremierenbesucherInnen Eintritt frei!) THEATERKLATSCH #11: THEATER INCOGNITO

„Im Theater muss man sich etwas trauen!“ Frei nach diesem Motto inszeniert die Gruppe Theater InCognito der Universität Bremen Stücke von Brecht und Genet, bis hin zu der Suche des neuen Super-Showstars. Theater von Studie-

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renden, für Studierende – das ist das Ziel der bereits 2005 im Fachbereich der Kulturwissenschaft aktiv gewordenen Gruppe. Dabei wollen sie sowohl unterhalten, als auch Aktuelles thematisieren. Wer am Theater aus dieser speziellen Perspektive interessiert ist, den laden die TheaterVerstärker zum Gespräch ein. Sie können Fragen stellen oder einfach zuhören, alles in gemütlicher Runde, bei selbstgebackenem Kuchen. Das noon schenkt dankenswerterweise frischen Kaffee umsonst aus. Do 30. April, 17 Uhr. Eintritt frei! www.theaterverstaerkerbremen.wordpress.com

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UND AUSSERDEM

MOWGLI

Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit, Rascheln im Dickicht, grelles Gekreisch, Zirpen, Geheul. Inmitten des dichten Grüns des Dschungels, der Schrei eines Kindes. Der nackte Mensch erhält den Namen Mowgli und wächst auf wie einer, „der nicht weiß, was lernen heißt, und an nichts zu denken hat, als was man essen kann.“ (Rudyard Kipling). Und doch ist er der Einzige dieser Art. Weder Mensch noch Tier. Ein Fremder in der Heimat, ein Eingeborener in der Wildnis. Gefangen in der Isolation und frei in den unbegrenzten Möglichkeiten des Unzivilisierten. Opernsänger Patrick Zielke erzählt die Geschichte des Dschungels. Zwanghaft versucht er „mit Ruhe und Gemütlichkeit den Alltag und die Sorgen über Bord zu werfen“, um damit das Fortlaufen der Amüsiermaschinerie zu sichern – rastlos und einsam. Mi 1., Fr 17. April, jeweils um 20 Uhr im Brauhauskeller Regie: Lennart Hantke Ausstattung: Marion Schindler Dramaturgie: Isabelle Becker Mit: Patrick Zielke

FLUCHT IM FOKUS #6: FORSCHUNG UND PRAXIS

(siehe S. 24) Di 14. April, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt frei!

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KAMMERMUSIK AM SONNTAGMORGEN

Benjamin Stiehl am Cello und Manami Ishitani-Stiehl am Klavier spielen neben Werken von Ludwig van Beethoven Bunraku für Solocello von Toshir M ­ ayuzumis und die ursprünglich für Violine und Klavier geschriebene Sonate ADur von César Franck. So 19. April, 11:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt 10 €. Für Kinder unter 14 Jahren ist der Eintritt frei!

TEMPORÄRE MUSIKALISCHE ZONE #2: ZAUBERBERGE

Temporäre Musikalische Zonen sind szenische Einrichtungen rund um Neue und neueste Musik. Ungewöhnliche Orte, Zwischenräume und Leerstellen werden zu Schauplätzen des gemeinsamen Musikhörens und -erlebens. Den zweiten Teil dieser Reihe bildet eine Zusammenarbeit mit dem Bremer Zither-Verein: Gemeinsam mit Studierenden der Hochschule für Künste Bremen und drei AssistentInnen aus den Bereichen Regie, Bühne und Dramaturgie präsentieren sie einen „musikalischen Bergaufstieg“, der das Alpenvorland in die Werkstätten des Theaters Einzug halten lässt. Di 21. April, 19 Uhr in der Tischlerei, Treffpunkt ist die Bühnenpforte. Eintritt 5 € Von: Dany Handschuh, Levin Handschuh und Marion Schindler

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04/2015

BREMER FRÜHLING #2

Ein Festival für Auszubildende vom 14. bis zum 19. April Zum zweiten Mal findet ein besonderes Festival statt: Das Theater Bremen lädt Auszubildende zu einer Woche Theater ein! Hierbei können nicht nur vergünstigt Stücke der Sparten Performance, Musiktheater, Tanz und Schauspiel besucht werden, bei Rallyes durch das Theater und die Werkstätten wird auch ein detaillierter Einblick in das Haus ermöglicht. Noch näher kann dem Prozess der Entstehung eines Stückes bei einer öffentlichen Probe (Mädchen und Jungen am 14. April um 18 Uhr) gekommen werden und in Workshops und Gesprächen mit den DramaturgInnen vor und nach den Vorstellungen, können diese Eindrücke vertieft werden. Die Woche soll die Chance geben die Vielfältigkeit des Theaters kennenzulernen, denn dieses begreift sich auch als Ort der Zusammenkunft und Diskussion. Organisiert wird der Bremer Frühling von den Auszubildenden des Theater Bremen, die bei einem gemeinsamen Gespräch mit der Senatorin für Bildung und Wissenschaft Prof. Dr. Eva Quante-Brandt und dem Intendanten Michael Börgerding das Festival eröffnen. Mi 15. April Festivaleröffnung: Gespräch mit Senatorin Eva QuanteBrandt, Intendant Michael Börgerding und den Auszubildenden, 18:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Hair, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Maria Stuart, 20 Uhr im Kleinen Haus

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Do 16. April Le Nozze di Figaro, 19 Uhr im Theater am Goetheplatz World of Reason, 20 Uhr im Kleinen Haus Fr 17. April Carmen, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Der Idiot, 19 Uhr im Kleinen Haus Sa 18. April Operetta international!, 19:30 Uhr, Theater am Goetheplatz Die Zeit der Kirschen, 20 Uhr im Kleinen Haus Konzert Harmonious Thelonious und Abschlussparty Bremer Frühling, 22 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus So 19. April Im weißen Rössl, 18 Uhr im Theater am Goetheplatz Medea, 18:30 Uhr im Kleinen Haus Einführungen jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn, Publi­kums­gespräche im Anschluss an die Vorstellungen (außer Operetta International! und Vorstellungen am So 19. April)

BEGLEITPROGRAMM ZUM FESTIVAL

Rallye durch das Theater: Hierbei können unter anderem die Technik, die Verwaltung und die Kunst erkundet werden, um dabei zu erfahren, wie eine Theaterproduktion entsteht. Workshops: Das Rahmenprogramm umfasst nicht nur Workshops in den Gewerken, wie der Tischlerei, der Schneiderei und dem Malsaal, sondern auch in der Theaterpädagogik, dem Schauspiel und dem Musiktheater. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.theaterbremen.de/azubifestival. In Kooperation mit der Senatorin für Bildung und Wissenschaft, der Handelskammer Bremen, der Handwerkskammer Bremen, dem WeserKurier und der Nordwest-Ticket GmbH 33


04/2015

JUNGES.THEATERBREMEN

Junge Akteure JUNGE, JUNGE

Tanztheaterprojekt / 14+ Jungs, einfach unter sich, bilden eine tänzerische Gemeinschaft. Was haben sie einander zu sagen? Was haben sie der Welt zu sagen? Und wie sieht das ohne Worte aus? Ein Tanztheater-Abend ausschließlich mit Jungs, die schon immer mal oder vielleicht auch noch nie tanzen wollten. Sa 11. und So 12. April, jeweils um 19 Uhr im Brauhauskeller Leitung: Tomas Bünger

Theaterpädagogik JOUR FIXE – SPIELPRAKTISCHE FORTBILDUNG

TheaterlehrerInnen, aber auch alle anderen Interessierten laden wir herzlich zu unserem Impulsworkshop ein. Di 14. April, 17 – 19 Uhr, Treffpunkt Kleines Haus Bitte bequeme Kleidung mitbringen. Eintritt frei! Informationen unter theaterpaedagogik@theaterbremen.de

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Eröffnungsshow Kulturfestival 2015

9 APRIL / 19:30 /

Theater Am Goetheplatz tickets ab 20 € / 16 € (erm.) ➜ www.j www.jazza azzah hea ead d.de

Erik Truffaz Grooviger Crossover-Jazz Emily Loizeau Ausdrucksstarke Stimme Frankreichs Black Blanc Beur Hip Hop Dance Performance Bas Böttcher und DGIZ deutsch-französische Slam Poetry Kulturfestival 9–26 April / Messe + Festival 23–26 April Medienpartner:

Partner Frankreich:

Kooperationspartner:

Mit freundlicher Unterstützung von:

Veranstalter: MESSE BREMEN / WFB GMbH


lichtung manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern werch ein illtum


Danke E. J.! Ihre Lieblingspfeile bitte weiterhin an dramaturgie@theaterbremen.de.


REGULÄRE KARTENPREISE PREISKATEGORIEN PREISGRUPPEN A–L

VI

V

IV

III

II

I

Theater am Goetheplatz A: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag

10,- 15,- 20,- 25,- 30,- 34,-

B: Schauspiel / Tanz 13,- 18,- 21,- 27,- 32,- 36,Premiere und Freitag / Samstag « C: Musiktheater Sonntag – Donnerstag

15,- 27,- 35,- 41,- 44,- 48,-

D: Musiktheater Freitag / Samstag

18,- 29,- 38,- 45,- 50,- 55,-

E: Musiktheater Premiere / Galakonzerte

20,- 33,- 41,- 48,- 56,- 62,-

F: Märchen, Familienstück

8,- 10,- 13,- 15,- 17,- 20,-

G: Familienkonzerte: 14 € / 7 € Schüler/innen und Studierende

9,-

9,-

9,-

9,-

9,-

9,-

Kleines Haus H: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag

15,- 19,- 23,-

I: Schauspiel / Tanz Freitag / Samstag

19,- 23,- 27,-

J: Schauspiel / Tanz Premiere

22,- 29,- 36,-

K: Moks im Kleinen Haus

Einheitspreis 9,- (Erwachsene 18,-)

Schüler/innen und Studierende

9,-

9,-

9,-

Moks / Brauhauskeller L: Kinder- und Jugendtheater

Einheitspreis 7,- (Erwachsene 10,-)

Vormittagsvorstellungen vom Moks sind für Bremer und Bremerhavener Schulklassen kostenlos! 38


ERMÄSSIGTE KARTENPREISE SCHÜLER/INNEN, AUSZUBILDENDE UND STUDIERENDE BIS ZUM VOLLENDETEN 35. LEBENSJAHR Im Vorverkauf erhalten Sie rund 50 % Ermäßigung für Karten der Preiskategorie I. Ab der Preiskategorie II kosten die Karten im Vorverkauf für Vorstellungen im Kleinen Haus und im Theater am Goetheplatz 9 € (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen). Am Vorstellungstag sind Karten zum Preis von 9 € auch in der Preiskategorie I erhältlich. ARBEITSLOSE, FREIWILLIGENDIENSTLEISTENDE UND SCHWERBEHINDERTE (AB 50 % GDB) Sowohl im Vorverkauf als auch an der Abendkasse bieten wir Ihnen gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises einen Preisnachlass von rund 50 % auf den regulären Kartenpreis für alle unsere Vorstellungen (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen) an. Diese Konditionen gelten auch für Begleitpersonen von Schwerbehinderten. KULTURTICKETS BürgerInnen mit geringem Einkommen erhalten gegen Vorlage der „Grünen Karte“ ein Kulturticket zum Preis von 3 € ab 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung an der Abendkasse, sofern noch Karten verfügbar sind. In den Bremer Bürgerhäusern und den Zweigstellen der Stadtbibliothek können die Kulturtickets für ausgewählte Vorstellungen auch vorab reserviert werden. Informationen unter www.kulturticket.bremen.de. GRUPPENTARIFE Besuchergruppen ab 10 Personen erhalten einen Rabatt von rund 20%. ABONNEMENTS UND THEATERCARD In unserem Abonnementbüro oder in unserem Spielzeitheft informieren wir Sie über weitere Vergünstigungen, die wir Ihnen mit unseren Abonnements und der Theatercard bieten. BLAUER THEATERTAG Musiktheater 20 € / Schauspiel 15 € auf allen Plätzen!

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bo: Test-A ge, ta s m a 10 S o. u 10 E r taz.de

/testa

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Zeitung, wenn Sie Zeit haben: taz am Wochenende. Jeden Samstag mit allem Wichtigen zur Woche die war und zur Woche die kommt. Mit neuen Perspektiven auf Gesellschaft, Politik und Kultur. Im Abo oder an Ihrem Kiosk! abo@taz.de | T (0 30) 25 90 25 90 www.taz.de/testabo


04/2015

FÖRDERER BREMER THEATERFREUNDE

Karin Kari n un und d Uw Uwee Ho Holl llwe weg g

Stiftung St iftung

PARTNER

MEDIENPARTNER

taz.breme taz. bremen n

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04/2015

KONTAKT Theaterkasse Mo – Fr: 11 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 333 oder kasse@theaterbremen.de

Abonnementberatung Di – Fr: 14 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 344 (Di – Fr: 14 – 18 Uhr) abo@theaterbremen.de Für Schulen und Gruppen Mo – Do: 9 – 16 Uhr, Fr: 9 – 15 Uhr Tel 0421 . 3653 - 340 oder besucherservice@theaterbremen.de Mokskarten für Vormittagsvorstellungen für Bremer Schulen Tel 0421 . 3653 - 345 oder mokskarten@theaterbremen.de Theater Bremen

Postfach: 10 10 46, 28010 Bremen Goetheplatz 1 – 3, 28203 Bremen Tel 0421 . 3653 - 0 gf@theaterbremen.de Impressum Herausgeber Theater Bremen GmbH Geschäftsführung Prof. Michael

Börgerding (Generalintendant), Michael Helmbold (Kaufmännischer ­Geschäftsführer) Redaktion Benjamin von Blomberg, Marianne Seidler Szenenfotos: Jörg Landsberg Gestaltung ErlerSkibbeTönsmann, Tim Feßner Druck Asco Sturm Druck GmbH Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 42


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