DEZEMBERHEFT 2016
12/2016
INHALT
Fair-teilen – Diemut Meyer, Pastorin und Leiterin der Kulturkirche St. Stephani Bremen ................................................. 4 For Safety Reasons – Gespräch mit Solveig Hörter und Reza Abbasi .. .............................................................................................. 8 Houellebecq: Unterwerfung........................................................... 14 Weihnachten im Theater Bremen ............................................... 16 Theater Bremen Silvestergala: Anything goes . . ..................... 18 Wiederaufnahme Jetzt musst du springen ............................... 19 Wiederaufnahme Die Zeit der Kirschen ................................... 24 Wiederaufnahme Einer flog über das Kuckucksnest .. ........ 26 Kaputtalismus #4: Sven Beckert ................................................... 27 Nihan Devecioğlu & The Single Camels ................................. 28 Ringsgwandl: Woanders ................................................................... 29 InCa / For Safety Reasons .. ............................................................... 30 JUNGES.THEATERBREMEN – Repertoire . . ..................... 31 One more time – zum letzten Mal ............................................... 32 Und außerdem ........................................................................................ 34 JUNGES.THEATERBREMEN ................................................... 38 Pfeil des Monats .................................................................................... 40 Ermäßigte Kartenpreise .................................................................... 43 Kontakt ...................................................................................................... 46
12/2016
LIEBES PUBLIKUM, LIEBE LESERINNEN UND LESER! „Wer das Leben liebt, liest nicht. Und geht erst recht nicht ins Kino. Was immer auch darüber gesagt wird, der Zugang zum künstlerischen Universum ist mehr oder weniger für jene reserviert, die ein wenig die Schnauze vollhaben.“ – Michel Houellebecq hat diese Beobachtung in seinem Essay über den amerikanischen Horror-Schriftsteller H. P. Lovecraft festgehalten. Er trägt den schönen Titel Gegen die Welt, gegen das Leben und ist damit schon ganz nah an dem Klassiker der Dekadenz: À rebours von Joris-Karl Huysmans (über den die Hauptfigur François in Unterwerfung forscht). Es geht um eine Lovecraft zugesprochene und von Huysmans stilisierte Lebensfeindlichkeit, die im Fremden eine das Leben genießende Kraft sieht, die dem eigenen Ekel und den eigenen Komplexen widerspricht: „Das Leben ist schmerzhaft und enttäuschend.“ Eine Lebensfeindlichkeit, die, so Houellebecq, aber erst den Dichter und seine Mission ermögliche. Und gleichzeitig seinen Rassismus und seinen Frauenhass – ist man geneigt zu schreiben – wunderbar verdeckt. Dieser Moment eines lebenssatten Widerwillens gegenüber jedem Lebendigen könnte aber ein Moment des Theaters sein: Es vergesellschaftet nämlich im besten Fall all die individuellen Kaputtheiten im Künstler, ohne sie zur Normalität zu drängen, im Gegenteil: im Gemeinsamen spitzt sich das Individuelle, dass die eigene Künstlerexistenz ausmacht, zu. Michael Börgerding 3
ESSAY
FAIR-TEILEN von Diemut Meyer, Pastorin und Leiterin der Kulturkirche St. Stephani Bremen
„Leiden ist der laute Schrei der Milliarden hungernder und sterbender Menschen im globalen Süden sowie der stumme Schrei der Erde“ – mit dieser drastischen Aussage hat der Heidelberger Philosoph und Befreiungstheologe Ulrich Duchrow die aktuelle Lage der Welt gekennzeichnet. Wir können es nicht länger verdrängen: Unrecht und Gewalt haben den ganzen Erdball im Griff. 60 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht. Die Kriege in Nahost oder die Zerstörung der Wirtschaft in Afrika zwingen immer mehr Menschen zu fliehen, zum größten Teil unter Lebensgefahr. Und wenn wir uns ehrlich die Gründe der Fluchtursachen vor Augen führen, dann wird deutlich: Die Flüchtlinge sind der Bumerang, den der Westen geworfen hat. Nicht die Flüchtlinge machen die Krise! Vielmehr fliehen sie davor! Viele Menschen verlassen ihre Heimat, weil ihnen längst durch einen unsichtbaren, nicht erklärten Krieg alle Lebensgrundlagen entzogen wurden. Die rücksichtlose Ausbeutung der Ressourcen unserer Erde geschieht seit Jahren auf Kosten der Ärmsten. Papst Franziskus spricht von einem Dritten Weltkrieg zwischen Arm und Reich. Es geht um die brutale Absicherung wirtschaftlicher Interessen und zukünftiger Märkte. Dass wir jetzt ein Problem haben mit Flüchtlingen, ist unser Rendezvous mit der Globalisierung. Die Not ist nicht mehr nur im Fernsehen, sondern im
4
Vorgarten, wie es der Finanzminister formulierte. In den nächsten 15 Jahren sollen 130 Milliarden Euro zusätzlich für die Bundeswehr ausgegeben werden, so die Forderung des Verteidigungsministeriums. Dazu kommt, dass sich der Export deutscher Rüstungsgüter im Vergleich zum Vorjahr auf 12 Milliarden verdoppelt hat. Als Vergleichszahl: Deutschland gibt dieses Jahr 7 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe aus. Eine wirksame Bekämpfung von Fluchtursachen sieht anders aus. Was wäre, wenn die 130 Milliarden Euro nicht in die Aufrüstung gingen, sondern in die Krisenregionen, dort zur Bekämpfung der Armut eingesetzt würden? Was wäre, wenn eine andere Subventionspolitik nicht europäische Waren in Afrika weiterhin billiger machten als einheimische Landwirtschaftsprodukte? Für ein gutes und menschenwürdiges Leben! Wie viele Männer und Frauen würden dann noch ihre Heimat verlassen, wenn sie eine Perspektive für den Frieden sähen oder die Möglichkeit, dass ihre Kinder zur Schule gehen und eine Ausbildung machen können. In den Texten der Bibel gehören Gerechtigkeit und Frieden untrennbar zusammen. Sie lassen sich nicht ungestraft aufteilen, verrechnen oder verkaufen. Die Propheten und Jesus von Nazareth stellten sich immer auf die Seite der Ärmsten: die Speisung der Hungernden, die Unterstützung der Armen und die Wiederherstellung der Gerechtigkeit für die Unterdrückten. Gott fordert gerechte Strukturen, die die Sache der Armen schützen. Solche Gerechtigkeit hat größere Dimensionen: so etwa die Verordnungen zum Sabbatjahr, in dem der Boden neu verteilt wurde, oder das Erlassjahr, in dem alle Schulden zu erlassen waren und Besitztümer zurückge-
5
ESSAY
geben wurden. Eine solche Gerechtigkeit umfasst die Strukturen der Volkswirtschaft und zielt auf einen Ausgleich, der Bereicherung und aussichtslose Verelendung verhindert. Wenn sich reiche Länder und Mächtige ihren ungerechten Anteil an Nahrung und Rohstoffen sichern und Rohstoffe nach eigenem Gutdünken verbrauchen, schränkt das das Recht aller Menschen auf Nahrung und angemessenen Lebensunterhalt ein. Fair-teilen ist deshalb nicht nur, den Notleidenden zu helfen. Es ist nicht nur damit getan, Weihnachtspäckchen zu schnüren und Spenden zu geben. Es geht auch darum, die Ursachen der Not zu benennen bzw. ein anderes Wirtschaften anzumahnen. Ulrich Duchrow ist davon überzeugt, dass, wenn „auch nur eine wachsende Minderheit in den Glaubensgemeinschaften sich auf ihre Quellen zurückbesinnen und an der Seite der geschundenen Menschen und Erde handeln würde, sähe die Welt schon morgen anders aus. ‚Rechnet sich das für mich?’muss umgewandelt werden in die Erkenntnis, dass es eines klaren, mitfühlenden Sehens und Verstehens bedarf, dass ein klares Urteilen über Alternativen angesagt und ein klares Handeln notwendig ist, um einen Perspektivenwechsel zustande zu bringen. Die Umsetzung dieser Erkenntnisse bringt nicht das Paradies auf Erden, aber würde vielleicht die Hölle, in der ein Viertel der Weltbevölkerung leben muss und die dabei ist, den Erdball zu verschlingen, zurückdrängen.“ Viele Ansätze aus verschiedenen Religionen und Kulturen ermöglichen ein gemeinsames Handeln – für die bedrohte Erde und die bedrohten Menschen.
6
Es ist genug auf der Erde für alle da! Diese Maxime geht davon aus, dass genug für alle da ist, dass niemand zu kurz kommt, wenn alle miteinander fair teilen. Eine gerechtere, friedlichere, soziale und humane Welt ist möglich. Mit einer neuen Kultur des Lebens. Sie richtet sich gegen die, die den Profit der verknappten Güter einstreichen. Und sie beinhaltet die Herausforderung, die eigenen Ressourcen und Potenziale einzubringen. Achten wir das scheinbar Wenige, das wir haben und tun können, nicht gering. Jeder und jede kann das Wunder des Teilens und Fair-Teilens in Gang setzen.
7
HINTERGRUND
FOR SAFETY REASONS
Gespräch mit Solveig Hörter und Reza Abbasi
Safety, Sicherheit, was bedeutet das für „Geflüchtete zweiter Klasse“ in Bremen? Das deutsch-afghanische Regieteam Solveig Hörter und Reza Abbasi stellt diese Frage in einem Theaterstück, im Juli in der VHS Bremen Premiere hatte und nun im Rahmen des Café InCa am Theater Bremen zu sehen sein wird. Wie kam es zu dem Theaterprojekt? Gab es eine konkrete Situation, die euch dazu angeregt hat?
Das Projekt begann in einem Deutsch-als-FremdspracheKurs für Geflüchtete in der Bremer Volkshochschule. Mein Regiepartner Reza Abbasi nahm als Schüler teil, ich unterrichtete. Als Lehrerin des Kurses befand ich mich in der Position Anträge für Integrationskurse zu verteilen, konnte aber nicht jeder/jedem einen geben. Grund dafür ist ein seit November 2015 wirksames Gesetz, dass Geflüchtete aus den Ländern Irak, Iran, Syrien und Eritrea einen schnelleren Zugang zu Integrationskursen ermöglicht. Alle anderen müssen „mit leeren Händen“ warten bis ihr Status abschließend geklärt ist. Verständlich, dass dies zu heftigen Diskussionen in der Gruppe führte. Es entstand ein starker Drang etwas gegen die diskriminierenden Praktiken zu tun. Dies geschah zur selben Zeit, als meine Abteilungsleiterin mich fragte, ob ich einen Theaterkurs anbieten möchte. So kam das Eine zum Anderen.
8
Und wie genau, seid ihr dann zum konkreten Theaterprojekt gekommen?
Zunächst stand ein konkretes politisches Anliegen im Vordergrund. Alle Teilnehmenden des Theaterprojektes sind in irgendeiner Weise von dem geschilderten Konflikt betroffen und wirkten in dem Projekt mit, um gestalterisch aktiv zu werden. Reza Abbasi erklärte zu Beginn unserer Zusammenarbeit, er sei aus Afghanistan geflohen, weil dort die Menschen je nach Religionszughörigkeit oder der Auslebung ihres Glaubens diskriminiert und verfolgt werden. Nun sei er nach Deutschland gekommen und erlebe erneut Ausgrenzung und Rassismus. Das Projekt fragt also was es bedeutet, wenn Menschen in „richtige“ und „falsche“ Geflüchtete eingeteilt werden. Eine Frage die nicht nur in Bezug auf die Integrationskurs-Situation relevant scheint; auch wenn es um das EU-Türkei-Abkommen geht, um die diskutierte „Obergrenze“ oder wenn, wie kürzlich geschehen, Angela Merkel von schnelleren Abschiebeverfahren spricht, bestimmt die Herkunft der Menschen über ihre Zukunft. Dramatischer ausgedrückt: über ihr Leben. wenn nicht sogar ihr Leben. Den Teilnehmenden war es auch ein Anliegen zu zeigen, dass es existenzielle Gründe gab, weshalb sie geflüchtet sind. Hat die Zusammenarbeit unter euch, als zwei Regieführende, und verschieden Sprachige funktioniert?
Reza Abbasi arbeitete in Afghanistan als Regisseur eines Dokumentarfilms, ich in Deutschland als Theaterpädagogin. Zu Beginn unserer Zusammenarbeit trafen Reza und ich uns wiederholt um über das Konzept zu sprechen. Neben inhaltlichen Themen ging es zunächst um den gegen9
HINTERGRUND
seitigen Austausch unserer Kunst- und Theaterverständnisse. Für unser gemeinsames Projekt entschieden wir uns für eine dokumentarische Theaterform, in der real erlebte Wirklichkeit auf der Bühne reenacted werden sollte. Das hieß aber nicht, dass alles Gezeigte wahr sein musste oder genau so passiert sein musste. Die Art und Weise wie wir als Gruppe zusammen arbeiteten wurde genauso reenacted wie länger zurückliegende Ereignisse in den Herkunftsländern. Ein Großteil entstand schlussendlich nicht während unserer konzeptuellen Treffen, sondern in den Proben und zusammen mit der gesamten Gruppe. Jeder brachte sich dem eigenen Anliegen zufolge und/oder den Fähigkeiten nach ein. So gab es einen 16-Jährigen Lichtmeister, drei Kostümbildner, die regelmäßig zum Einkaufen nach Hamburg fuhren, einen Musiker als Tonmeister und zehn AutorInnen, die zugleich AkteurInnen auf der Bühne waren. Nicht zu vergessen, die zahlreichen HelferInnen rund um das Projekt. Zum Beispiel schalteten Reza und ich zu einem unserer konzeptuellen Treffen für ganze fünf Stunden eine telefonische Übersetzerin ein, die das unentgeltlich gemacht hat. Da hatten wir Glück. Haben die Teilnehmenden denn mit Theater als Ausdrucksoder in eurem Fall vielleicht sogar Protestform etwas anfangen können? Gab es vorher schon Berührungspunkte?
Einige der Teilnehmenden waren zuvor bereits politisch/ künstlerisch aktiv, soweit es die politischen Konstellationen in den Ländern zuließen. Für andere war die Theaterarbeit ganz neu, was die Zusammenarbeit tendenziell bereicherte. Es konnten unterschiedliche Ideen und Vorstellungen
10
was Theater ist und sein kann miteingebracht und diskutiert werden. Gab es auch Konflikte zwischen den Teilnehmenden?
Na Klar gab es, wie in den meisten Gruppen, Konflikte. Es arbeiteten Menschen miteinander deren Wege sich unter anderen Umstände niemals gekreuzt hätten. Ein Christ der floh, da er seine Religion in dem muslimisch geprägten Herkunftsland Iran nicht ausleben durfte, traf auf gläubige aber von der Taliban verfolgte Muslime, die wiederum auf einen Atheisten und Religionskritiker trafen. Es gab lange Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten über das was gezeigt – oder besser nicht gezeigt werden sollte. Dinge, die die einen wichtig fanden und die sie unbedingt erzählen wollten hielten die anderen aus politischen/religiösen Gründen für problematisch. Auf einmal befanden wir uns mitten in der Diskussion um Kunstfreiheit, der Wirksamkeit von Kunst und deren Grenzen, wenn zum Beispiel Vorurteile reproduziert werden könnten. Wie seid ihr mit den Konflikten umgegangen?
Nach einem heftigen Streit, drohte das Projekt zu kippen und ich dachte für einen kurzen Augenblick – das war’s! Dann vielen die Sätze: „Do you know what the problem is? The problem is the language.“ Einige hielten inne, viele mussten lachen und wir entschieden uns dafür gemeinsam weiter zu machen, den Konflikten zum trotz. Und siehe da, es funktionierte. Uns war es wichtig unterschiedliche Positionen und Perspektiven nicht zu vereinheitlichen, sondern Wiedersprüche bestehen zu lassen. Reza Abbasi, sprach
11
HINTERGRUND
oftmals davon nicht nur die Oberfläche, beispielsweise der Fluchtgründe zu betrachten, sondern zu einem Kern durchzudringen, der uns alle etwas angeht. Dafür mussten wir immer wieder auf uns selbst als Gruppe schauen und unseren (verschiedenen) Kategorien, aus denen heraus wir denken, handeln und inszenieren. Hat die Arbeit am Projekt für euch oder die Teilnehmenden des Projekts ganz praktisch etwas verändert? Oder hat sie in erster Linie euer/ihr Denken beeinflusst?
Die Projektleitung der sogenannten Flüchtlingssprachkurse der Bremer Volkshochschule, Claudia Oefele, setzte sich dafür ein, dass alle Teilnehmenden, die keine Zulassung für einen Integrationskurs haben, mit einem Sprachkurs versorgt sind. Dieses Ziel versucht die Bremer VHS im Allgemeinen zu verfolgen; sie versucht zunächst denjenigen einen Sprachkursplatz anzubieten, die aufgrund ihres Herkunftslandes vorerst keinen Integrationskurs besuchen können. Ein solcher Sprachkurs hat allerdings nicht die gleichen Voraussetzungen wir ein Integrationskurs; es gibt deutlich weniger Unterrichtseinheiten, es gibt sehr lange Wartezeiten zwischen den Kursen und zum gesetzlich vorgeschriebenen Integrieren ist die Teilnahme an einem Integrationskurs Pflicht. Da hilft ein einfacher Sprachkurs wenig weiter. Es ist dennoch ein dagegen angehen und das ist besser als wirklich mit leeren Händen dazustehen. Der Konflikt im Grundstock bleibt aber: Es wird nach wie vor nach Herkunftsländern unterschieden und eingeteilt in „richtige“ und „falsche“ Geflüchtete. Wie das Denken der Teilnehmenden oder auch der BesucherInnen beeinflusst wurde oder noch wird, das lässt sich schwer sagen. 12
François in Unterwerfung: „Jugend impliziert einen gewissen Enthusiasmus gegenüber dem Leben, oder vielleicht eine Art des Aufstandes. Niemals hatte ich etwas Derartiges empfunden. Ich habe mich noch nie jung gefühlt.“ (Foto: Inspiration zum Kostümentwurf)
PREMIERE SCHAUSPIEL
HOUELLEBECQ: UNTERWERFUNG Kosmische Ordnung
„Mich interessiert die Perspektive derer, die ihr Leben nicht mehr als reich empfinden, sondern ängstlich, zynisch und depressiv geworden sind. In einer Gesellschaft, die nicht religiös ist, also sich keiner größeren Idee unterwirft, ist François auf sich selbst zurückgeworfen. Er ist sich selbst im Weg und erlebt dabei seine Umwelt wie ein Gefängnis. In dieser Verfassung, in der er sich selbst so klein fühlt, ist es womöglich verständlich, dass er die glatte pornografische Perfektion in den Körpern der Frauen sucht. Man sollte versuchen, diese abgefuckte Sprache aus der Gleichgültigkeit rauszuholen, Pornosprache als Liebe zu verstehen und das private Glück, was er mit der Möglichkeit des Islams verbindet, als die schönste Fiktion zu lesen.“ (Regisseurin Leonie Böhm im Gespräch) DAS STÜCK
nach dem Roman von Michel Houellebecq, aus dem Französischen von Norma Cassau und Bernd Wilczek Uraufführung: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 2016 „Der Prozess der Vereinzelung ist abgeschlossen“ (Michel Houellebecq über sein Werk) In Frankreich wird 2022 der erste muslimische Präsident gewählt: Schulen und Hochschulen werden islamisiert, die Frauen verschwinden wortlos aus der Öffentlichkeit und die Polygamie wird eingeführt. Wie ein depressives Kind
14
sucht der Literaturwissenschaftler François in dieser Welt nach Orientierung und kommt zu der Erkenntnis, dass ihm gerade die Konversion zum Islam die sicherheitsgebende Struktur geben könnte, nach der er sich insgeheim sehnt – die „Großartigkeit der kosmischen Ordnung“. Der Roman, der als Science Fiction gelesen werden kann, erregte in Frankreich großes Aufsehen und wurde von einigen Rezipierenden nicht als Satire verstanden, sondern als zukunftsdeutende, realitätsnahe Vision. Vielleicht ein Grund mehr, die ganz eigene Lesart der Regisseurin und ihrem jungen, zum großen Teil weiblichen Team Raum und Stimme zu geben, und sie danach fragen zu lassen: Wovor habt ihr wirklich Angst? DIE REGISSEURIN
Leonie Böhm studierte Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel bei Urs Lüthi, es folgte das Regiestudium an der HfMT in Hamburg. Die im Rahmen des Studiums entstandenen Regiearbeiten Bittere Tränen 2014 und Kasimir und Karoline 2015 wurden zu zahlreichen Gastspielen eingeladen, unter anderem ins Nachtasyl / Thalia Theater Hamburg, zum OUTNOW! Festival / Theater Bremen und der Young Artists Week Salzburg. Zu Beginn der Spielzeit 2016/17 inszenierte sie Nathan die Weise am Thalia Theater Hamburg. Mit Unterwerfung stellt sie sich erstmals am Theater Bremen vor. Premiere 9. Dezember, 20 Uhr im Kleinen Haus Regie: Leonie Böhm Bühne: Zahava Rodrigo Kostüme: Magdalena Schön/ Helen Stein Musik: Johannes Rieder Dramaturgie: Marianne Seidler Mit: Annemaaike Bakker, Vincent Basse, Johannes Rieder, Justus Ritter, Jana Julia Roth
15
12/2016
WEIHNACHTEN Weihnachtstier
„Man könnte fast sagen, der Mensch sei ein zeremonielles Tier“, konstatierte Ludwig Wittgenstein und meinte damit nicht nur den Hang des Menschen, sich die Lebens- und Jahreszeiten mit zyklisch wiederkehrenden Festen und Ritualen einzuteilen, sondern auch die kleinen, die unauffälligen Handlungen des Alltags. Da das Theater ausschließlich von „zeremoniellen Tieren“ betrieben und besucht wird, ist es nicht weiter erstaunlich, dass sich rund um den Bühnenalltag ein schon fast unüberschaubares zeremonielles Regelwerk entwickelt hat. Auf der Bühne sind Hut, Mantel und jegliches Pfeifen verboten, außer Stück und Regie wollen es so; schlechte Generalproben sind Seismografen für erfolgreiche Premieren, ebenso das gegenseitige Bespucken über die linke Schulter, dessen erhoffter Effekt durch ein unvorsichtiges Danke aber sofort wieder zunichte gemacht wird. Auch der jährliche Spielplan unterliegt Zyklen, Ritualen, Traditionen – besonders im letzten Monat des Kalenderjahres. Ein Blick in den Leporello genügt: Im Dezember dürfen die großen und märchenhaften Stücke, die kleine Fluchten aus dem Geschenkekaufmarathon und eine geglückte Adventsund Weihnachtszeit verheißen, keinesfalls fehlen. Und so stehen auf dem diesjährigen Programm des Theater Bremen Humperdincks Hänsel und Gretel, die sich seit ihrer Uraufführung am 23. Dezember 1893 pünktlich zu Weihnachten im Wald verirren und schlaraffische Träume von den La-
16
denregalen auf die Bühne katapultieren, direkt gefolgt von Carmina Burana, der Orffschen Parabel über den Lauf der Zeit, der Zauberflöte in der märchenhaften Inszenierung von Chris Alexander, die aus dem Bremer Weihnachtskanon kaum mehr wegzudenken ist, und dazu ein ebenfalls traditionsverdächtiger Barbiere di Siviglia, in dem sich – nach vor Heiterkeit sprühenden Wendungen und Kapriolen – in gut komödiantischer Manier und fast wie von Zauberhand das Happy End einstellt. Und in Schauspiel und Tanz? Da ist auch an Weihnachten weniger an Zauberei im Spiel. Vielmehr die erbarmungslose Realität der untergehenden Kaufmanns-Familie Buddenbrooks oder die skurrile Vision eines islamisierten Frankreichs in Unterwerfung von Michel Houellebecq. Ein Buch, das sich als Geschenk sicher unter vielen Weihnachtsbäumen findet. Warum nicht in Kombination mit einer Theaterkarte für die Inszenierung? Dass die Familienzusammenführungen über alle Grenzen hinweg aber durchaus zauberhaftes Ausmaß annehmen können, beweist der deutsch-türkische Liederabend Istanbul und das Familienstück Das doppelte Lottchen. Und wenn dann alle vereint beieinander sind zur großen Festivität? Dann kann es, wie bei der Hommage an Jacques Tati Die Zeit der Kirschen, absurd, verrückt und urkomisch werden.
17
SILVESTERGALA
ANYTHING GOES
Altes geht, Neues kommt
Das große Mysterium der Gegenwart ist, dass es sie gar nicht gibt. Denn sobald wir über sie sprechen, ist sie Vergangenheit und solange wir uns auf sie freuen noch Zukunft. Vielleicht ist das aber auch genau das, was die Magie des Augenblicks ausmacht: die Verwandlung von Zukunft in Vergangenheit. Und obwohl das – naturgemäß – permanent passiert, gibt es genau einen Augenblick, der von allen Augenblicken des Jahres der Augenblickhafteste ist, in dem man mit einem Auge in die Vergangenheit und mit dem anderen in die Zukunft schaut: der Übergang vom 31. Dezember auf den 1. Januar. Ein Ausnahmeaugenblick, in dem alles möglich scheint, in dem anything goes. Das Alte geht, das Neue kommt. Und deswegen ist es richtig und wichtig, sich auf diesen Moment einzustimmen. Das geht natürlich am besten mit guter Musik in einem festlichen Umfeld. Mit den beliebtesten Melodien vom Broadway wollen wir das „Anything Goes“ des amerikanischen Songs aufgreifen. George Gershwin und Kurt Weill, Musical und Jazz – eine Silvestergala, die um den amerikanischen Song kreist oder anders gesagt: um 5 Minuten Augenblick. Sa 31. Dezember, 15:30 Uhr und 19 Uhr im Theater am Goetheplatz, ab 23 Uhr Silvesterparty – Nordwestradio-DJ klau:s mit Rock, Pop, Charts und Best of Dancefloor Gala mit dem Musiktheaterensemble und den Bremer Philharmonikern unter der Leitung von GMD Markus Poschner. Moderation: Wolfgang Rumpf. Präsentiert vom Nordwestradio
18
WIEDERAUFNAHME SCHAUSPIEL
ABT / KINDERMANN: JETZT MUSST DU SPRINGEN Alles ist besser ohne dich? „Ich will dein fester Boden sein, obwohl ich selber schwanke“: Wer der herbstlichen Melancholie nachspüren möchte, bevor der Schnee die Weser bedeckt, kann dafür kaum einen besseren Ort finden als das Kleine Haus während des musikalischen Abends mit Liedern von Element of Crime. „Das vergebliche Ringen um Worte beim Rendezvous. Die enttäuschten Erwartungen in den Ehepartner. Oder das Verzweifeln an der eigenen Trägheit. Das ist ergreifend ernst, so bei Peter Fasching, der in Du hast die Wahl an der unbändigen Sehnsucht des Menschen nach Zweisamkeit leidet. Es ist meistens aber ironisch leicht, etwa wenn Gabriele Möller-Lukasz ihren Geliebten (Siegfried W. Maschek) mit masochistischen Fantasien (Sperr mich ein, ich will von dir verhaftet sein!) bedrängt. So lange, bis er sie tatsächlich am Arm packt: Manches, was in luftigen Vorstellungen noch begehrenswert erscheint, verliert in der harten Wirklichkeit seinen Charme. [...] Neben den stimmlich allesamt überzeugenden Mitgliedern des Schauspielensembles sorgt Gitarrist und Sänger Andy Einhorn (im Zusammenspiel mit Torsten Kindermann) für den klassisch rauen Sven-Regener-Sound. Dem dürfte der Abend durchaus gefallen, atmet er doch die für Element of Crime typische sanft mokante Melancholie.“ Johannes Bruggaier, Kreiszeitung Wiederaufnahme 10. Dezember, 20 Uhr im Kleinen Haus
19
Hyojong Kim, Nerita PokvytytÄ—, Birger Radde, Patrick Zielke, Christoph Heinrich in Il barbiere di Siviglia
Alexander Swoboda, Gabriele Mรถller-Lukasz, Beppe Costa, Verena Reichhardt, Martin Baum, Guido Gallmann, Nadine Geyersbach, Fania Sorel, Simon Zigah in Der gute Mensch von Sezuan
WIEDERAUFNAHME TANZ
AKIKA / UNUSUAL SYMPTOMS: DIE ZEIT DER KIRSCHEN Versprechen der Gegenwart Zugegeben: Zwischen Feststimmung und Jahresausklang gilt der Dezember auf den ersten Blick nicht unbedingt als Parademonat für die Verhandlung großer politischer Erzählungen. Dass der genaue und kritische Blick auf die realen und gescheiterten Versprechen der Gegenwart aber mitnichten nur schwer und kompliziert daher kommen, sondern sich auch überaus leicht und dabei nicht minder komplex ausnehmen kann, ja sogar muss, ist eine Lehre, mittels derer sich schon immer große Komik vom flachen Witz unterschieden hat. Und so geht Samir Akikas Tanztheater-Abend über den subtil-anarchischen Blick des großen Komikers, Schauspielers und Regisseurs Jacques Tati nun eben doch ausgerechnet im Dezember in seine bereits dritte Spielzeit. Und allein das dürfte schon alles sagen über den Erfolg eines Stückes, dessen Premiere die taz einst wie folgt kommentierte: „Die subversive Energie von Die Zeit der Kirschen kulminiert in einer der schönsten Szenen, die wir in den letzten Monaten (wenn nicht länger) auf einer Bremer Bühne gesehen haben […] – ach, das muss man nicht beschreiben, das muss man einfach sehen.“ Wiederaufnahme 15. Dezember, 20 Uhr im Kleinen Haus
24
Lotte Rudhart in Einer flog über das Kuckucksnest
WIEDERAUFNAHME TANZ
KESEY/WASSERMAN: EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST Tanz zwischen Revolte und System Mit seiner choreografischen Adaption des Schauspiel-Klassikers lieferte Samir Akika unter Mithilfe der Street DanceKompanie Renegade einen der großen Erfolge der vergangenen Spielzeit und bewies gleichzeitig, dass der weltberühmte Psychiatrie-Stoff auch fünf Jahrzehnte nach seinem Erscheinen nichts an Aktualität eingebüßt hat. Im Gegenteil: Seit Ken Keseys Parabel auf die Mechanismen von Totalitarismus und Machtwillkür war die Frage nach den Ein- und Ausschlusskriterien in den westlichen Gesellschaften vielleicht nie dringender zu stellen als heute. Wie man einem Stoff, der sich so sehr ins kulturelle Gedächtnis eingeschrieben hat, noch immer neue Bilder abgewinnen kann und warum die psychiatrische Heilanstalt womöglich das Refugium der sich zurückziehenden Vernünftigen ist, lässt sich nun in der Wiederaufnahme erneut nachvollziehen. Nicht zuletzt für Fans der Verfilmung von Miloš Forman, denn: „Wer den Film gesehen hat, erkennt alle wichtigen Szenen wieder und staunt, dass sie auf der Bühne viel lebendiger wirken. Denn stets sind alle Darsteller irgendwo kunstvoll eigenwillig in Bewegung. Man kann sich gar nicht sattsehen. Tänzerisch ist der Abend also ein Fest.“ (Deutsche Bühne) Wiederaufnahme 28. Dezember, 20 Uhr im Kleinen Haus
26
REIHE
KAPUTTALISMUS #4: SVEN BECKERT
King Cotton – Eine Globalgeschichte des Kapitalismus
Vor mehr als 250 Jahren wurde das Reich errichtet, in dem King Cotton herrscht. Krieg, Sklaverei und Ausbeutung standen an seiner Wiege. Während fremde Kulturen rücksichtslos zerschlagen wurden, häuften Händler im Zusammenspiel mit der Staatsgewalt enorme Vermögen an. Ein neues ökonomisches Prinzip begann seinen Siegeszug. Sven Beckert schildert die Geschichte des Kapitalismus im Spiegel eines Produktes, das heute jeder von uns am Leibe trägt – der Baumwolle. Die Geschichte des Kapitalismus gehört zu den spannendsten Themen der aktuellen Geschichtswissenschaft. Fast immer aber geht es dabei um einzelne Epochen oder Regionen. Sven Beckert wagt in seinem Buch eine übergreifende Darstellung, wie der Kapitalismus entsteht und nach und nach die Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen, ja das Schicksal der Menschen überall auf der Welt seinen Bewegungsgesetzen unterwirft. Sven Beckert beschäftigt sich vor allem mit der Geschichte der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert und der des Kapitalismus. Beckert ist Professor of History an der Harvard University. Do 8. Dezember, 19 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus Eintritt frei! In Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Bremen
27
GASTSPIEL
NIHAN DEVECIOG˘LU & THE SINGLE CAMELS Zwischen Experiment und Tradition „Das schönste Meer: es ist das noch unbefahrene“ – so fasst der türkische Dichter Nazim Hikmet das Gefühl für das Sehnen nach Neuem in Worte; ein Sehnen, das den Menschen nicht nur träumen lässt, sondern gleichermaßen bewegt und im Leben vorantreibt. Das Wohin ist dabei nicht entscheidend, sondern die Bewegung an sich. So wie auch die türkische Sängerin Nihan Devecioğlu mit ihrem multinationalen Ensemble und einer Tänzerin zwischen den musikalischen Welten wandert, auf der Suche nach Heimat, Liebe und Erkenntnis, und dabei in ihre Vergangenheit eintaucht. Sie erzählt Geschichten aus der ganzen Welt, verbindet traditionelle Klänge mit neuer Musik und entführt den Zuhörer von Katalonien nach Frankreich, von Neapel bis zum Bosporus, von Griechenland nach Armenien. „Für das Konzert habe ich mir Lieder ausgesucht, die eine Bedeutung in meinem Leben haben. Ich erzähle dadurch meine Geschichte, besondere Momente und Erinnerungen. Durch sie hoffe ich, eine Verbindung zu den Menschen zu schaffen. Denn wir gehen alle auf einem Weg im Leben, unserem Weg, und die Musik begleitet uns immer. Sie verbindet uns. Egal, woher wir kommen oder was wir sind und machen. Die Lieder sind unsere Begleiter.“ So 4. Dezember, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Eintritt 16 € Gesang: Nihan Devecioğlu Doublebass: Juan Carlos Buchan Ayalan Gitarre: Julien Chanal Cello: Sasha Agranov Perkussion: Didac Ruiz Lazaro Tanz: Banyari. In Zusammenarbeit mit dem Kulturforum Türkei
Präsentiert von Funkhaus Europa 28
GASTSPIEL
RINGSGWANDL: WOANDERS
Saubere Musik und dreckige Geschichten
„Ein bayerisches Genie, ein Mann wie ein Leuchtturm, Geheimtipp der Verirrten. Der Oberarzt als Punk, verhauter Rock ‘n’ Roller und intellektueller Robin Hood?“, so schreibt Die Zeit über den mit mehreren Preisen ausgezeichneten Kabarettisten und Liedermacher Georg Ringsgwandl. Anfang September dieses Jahres erschien sein neuestes Album Woanders, mit dem er und seine Band nun durch den deutschsprachigen Raum touren und die ZuhörerInnen – nomen est omen – in andere Welten entführen. In einer davon, in der Enge einer Münchner Altbauwohnung, sind innerhalb von sechs Tagen auch die Aufnahmen entstanden. Und das ganz bewusst: „Nur wenn die Musiker zusammen in einem Raum sitzen, aufeinander hören und reagieren müssen, dann atmet die Musik. Unser Anspruch war es, möglichst unaufgeregt zu klingen und trotzdem mit einem pulsierenden Swing. Das klingt ganz einfach. Aber entspannte Musik hinzukriegen, die so klingt, als könnte es jeder machen, ist ein schwieriger langwieriger Prozess.“ (Georg Ringsgwandl via Deutschlandradio Kultur) Neben Musik vom neuen Album gibt es aber auch Altbekanntes zu hören: musikalische Meilensteine aus dreißig Jahren mit Georg Ringsgwandl und seinen drei Musikern. Do 8. Dezember, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Eintritt 29 € / 19 € erm. Gesang, Gitarre, Zither und Keyboard: Georg Ringsgwandl Gitarre und Mandoline: Daniel Stelter E- und Kontrabass: Christian Diener Schlagzeug: Tommy Baldu
29
BEGEGNUNG
INCA / FOR SAFETY REASONS
Nachmittag für Geflüchtete, MigrantInnen und Einheimische / Afternoon for refugees, migrants, locals / Après-midi pour réfugiéEs, migrantEs, habitantEs Seit drei Jahren gibt es das InCa (Internationales Café), ein Ort des Austausches zwischen Menschen mit und ohne Fluchthintergrund. In Kooperation mit wechselnden PartnerInnen veranstalten die ehrenamtlichen, studentischen Organisatioren Nachmittage der Begegnung, des kulturellen Austausches, des Kennenlernens und der gegenseitigen Hilfe. Musik, Kleidermarkt, Kinderprogramm und Informationen lassen diese Nachmittage zum Fest des Miteinanders unterschiedlichster in Bremen lebender Menschen werden. Zum dritten Mal ist das Theater Bremen Partner und Veranstaltungsort für das Internationale Café. Mit For Safety Reasons wird zum ersten Mal im Rahmen von InCa ein Theaterprojekt gezeigt: Fünfzehn TeilnehmerInnen eines Deutschkurses an der VHS haben ihr Ringen um gegenseitige Verständigung zum Thema gemacht und unter Anleitung von Solveig Hörter und Reza Abbasi einen vielsprachigen Abend zwischen Drama und Comedy erarbeitet – Dear Audience, you are welcome! Sa 10. Dezember, InCa, 14 – 18 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt frei! For Safety Reasons, 18 Uhr im Moks. Eintritt frei! For Safety Reasons wird unterstützt durch die Bremer Volkshochschule und die Senatorin für Kinder und Bildung
30
JUNGES.THEATERBREMEN
DAS LEBEN IST IMMER DAS EIGENE Repertoire
Was heißt Leben? Wozu ist es da? Pünktlich zur Weihnachtszeit stellen sich im Jungen Theater Bremen sowohl für Kinder als auch Jugendliche die wesentlichen Fragen über unser Dasein: in Theo Fransz’ Wunderbrut ab 6 Jahren sind es drei ungeborene Kinder, die sich kurz vor dem Absprung in die Welt befinden und Ängste, Zweifel und Ungewissheiten überwinden müssen, um sich ins Leben zu wagen. Weniger mutig, vielmehr asketisch streng und abgeschirmt geht es in Anne Leppers Seymour zu. Fünf Jugendliche sind aufgrund ihres Übergewichts in ein Sanatorium verbannt, dass sich alsbald jedoch als bloße Beschäftigungs- und Abschaffungsstätte entpuppt. Was oberflächlich als Stück über Optimierungs- und Schlankheitswahn daherkommt, erweist sich beim näheren Hinschauen als radikale Parabel, die subtilere Phänomene sichtbar macht: das des fehlenden Widerstands, der unhinterfragten Autoritätshörigkeit und der Unfähigkeit das eigene Leben aktiv mitzugestalten. Wenn man über eine Art Fazit beider Stücke nachdenkt, könnte es heißen: Das Leben ist immer das Eigene. Man sollte es in die Hand nehmen. Seymour ab Di 6. Dezember im Moks Wunderbrut ab Mi 14. Dezember im Moks, am 18. Dezember mit anschließender Nachspielzeit – bastelt und esst Lebkuchen mit den Schauspielern!
31
ZUM LETZTEN MAL
ONE MORE TIME
Stimmen aus den Produktionen
WERTHER
Zwei Menschen kämpfen für, wegen und um ihre Liebe. Ich sehe ihnen nicht aus der Ferne zu, sondern werde durch ihre Nähe zu ihrem engsten Vertrauten, dem sie sich voll und ganz öffnen. Und in ihrem tragischsten Moment höre ich mit ihnen draußen den Kinderchor Weihnachtslieder singen – da braucht es keine Pistolen oder große Sterbegesten, diese Gänsehaut hält viel länger an. Levin Handschuh, Regieassistent Sa 10. Dezember, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz EINE FAMILIE
Verena in ihrer Rolle als Violet ruft und schreit immer wieder nach ihren Töchtern, sie wimmert, weint und brüllt voller Verzweiflung, Einsamkeit und (Todes-)Angst. Sie bricht zusammen und sucht Hilfe und Trost bei Maartje. Die singt ein letztes Lied, dann Stille und Dunkelheit. Nach dreieinviertel Stunden ist das Drama zu Ende. Guido Gallmann, Schauspieler Mo 19. Dezember, 18 Uhr im Theater am Goetheplatz CARMINA BURANA
In einer solchen Produktion hat man während der Probenarbeit mit über 80 individuellen Persönlichkeiten und deren Vorstellungen und Ideen zu tun, die es zu bündeln gilt. Wenn dann in der Vorstellung abends alle zusammen auf der Bühne 32
stehen und mit ihrem Können und ihrer Konzentration gemeinsam diese Ideen umsetzen, entfaltet das eine ungeheure Kraft. Das jeden Abend wieder zu spüren, ist schon ein ganz besonderer Moment im Musiktheater. Caroline Blanck, Regisseurin Fr 23. Dezember, 18 Uhr im Theater am Goetheplatz BUDDENBROOKS
Wenn sich zum letzten Mal die größte der vom Bühnenhimmel hängenden Glocken herabsenkt und die Buddenbrooks darin verschwinden, denkt Theo Nieländer, Cacheur im Malsaal, an seine Arbeit an diesen Glocken. Vier Monate hat er mit heißem Draht Styropor geschnitzt und Ornamente in Gips gegossen. Und was macht er, wenn der sogenannte Abspielbescheid für das über 50 Mal gespielte Stück kommt? „Fragen, ob ich eine der Glocken haben kann. Die Kleinste.“ So 25. Dezember, 18:30 Uhr im Kleinen Haus MARÍA DE BUENOS AIRES
Die für mich schönste Vorstellung ist aus einer Notsituation entstanden. Annemaaike Bakker, hatte sich verletzt und konnte zwar von der Seite singen, aber unmöglich spielen. Eine der Tänzerinnen aus Samir Akikas Ensemble ist kurzfristig eingesprungen. Und so saß der Regieassistent neben mir und hat ihr per Knopf im Ohr szenische Anweisungen und Emotionen zugeflüstert. Es war exzellente Teamarbeit und nach der Vorstellung fühlte es sich so an – ich bin ja Kanadierin –, als hätten wir alle zusammen eine wundervolle Eishockeypartie gespielt. Anne Moreau, Inspizientin Do 29. Dezember, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz 33
12/2016
UND AUSSERDEM
EIN-SICHTEN
Ein Abend im Hinblick auf die nächste Premiere, der Einblicke schafft in die Arbeit, die Themen der Inszenierung, der mit Texten, Gesprächen, manchmal auch Getränken neugierig macht auf die bevorstehende Neuproduktion. Immer anders, immer individuell vom Produktionsteam gestaltet und an wechselnden Orten. Die Überraschung ist System. Unterwerfung: Do 1. Dezember, 20 Uhr Golden Heart: Mi 21. Dezember, 20 Uhr Eintritt frei! BLICKWECHSEL: PATRICKS TRICK
Dass die Schnittmenge zwischen den Fragen, die die Kirche stellt und denen, die das Theater aufwirft, zahlreich sind, die möglichen Antworten jedoch sehr unterschiedlich, offenbart die Reihe Blickwechsel in Kooperation mit der Kulturkirche. Diesmal gehen Dorina Diesing, Studentin der Religionspädagogik und Sozialen Arbeit, und Regisseurin Nathalie Forstman anhand der Moks-Produktion Patricks Trick in den Dialog über ethische Fragen von Inklusion, Teilhabe und über die große Freude am vielfältigen menschlichen Dasein. So 4. Dezember, 18 Uhr in der Kulturkirche St. Stephani Eintritt frei!
34
PATRICK BARLOW: DER MESSIAS
Schon? Wieder? … Geburt? Seit bereits acht Spielzeiten zeigen die Ensemblemitglieder Guido Gallmann und Martin Baum ihr Erfolgsstück und Weihnachtsschmankerl Der Messias, „ein bunter, keineswegs blasphemischer Abend, zu dem man auch seine Kinder und/oder Großeltern mitnehmen kann – falls diese die Ansicht teilen, dass man über die Weihnachtsgeschichte auch lachen darf.“ (Weser Kurier) So 4. und So 18. Dezember, 18:30 Uhr im Kleinen Haus Eintritt 18 € / 9 € erm. Regie: Martin Baum Mit: Martin Baum, Susanne Baum, Guido Gallmann, Andreas Krämer
KEIN WEIHNACHTEN OHNE RENTIERPUNSCH!
Es stürmt und schneit, es bläst und plästert! Die Türen sind hoch und die Tore sind weit, und nie klingen die Glocken süßer – Zeit für den vorweihnachtlichen Rentierpunsch! Bei Glühwein und Stollen, Kerzen und Lametta gibt es diesmal Hans Christian Andersens Schneekönigin zu hören, denn fast jeder kennt zwar die Geschichte vom kleinen Kai und dem Kristall-Splitter in seinem Herzen, aber wer erinnert sich noch an die Märchen vom Prinz und der Prinzessin, vom Blumengarten der alten Frau oder von der Finnin und der Lappin, die Andersen in seine Erzählung geflochten hat? So 11. Dezember, 15 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus Eintritt 5 € 35
UND AUSSERDEM
THEATERTREFFEN: DIE WEIHNACHTSFEIER
„Singen kann unsere Reserven an positiver Gestimmtheit auffüllen“, schreibt der Oldenburger Musikwissenschaftler Gunter Kreuzt in seinem Buch Warum singen glücklich macht. Das entdeckt auch Thomas Ohlendorf, Leiter des Bürgerchors am Theater Bremen, immer wieder aufs Neue. Er ist zu Gast beim TheaterTreffen und singt mit den Theaterfreunden und allen, die es werden wollen, Weihnachtslieder. Mo 12. Dezember, 20 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. 5 € / für Mitglieder der Theaterfreunde ist der Eintritt frei! Die BREMER THEATERFREUNDE laden ein
AUTORENKÜCHE: THOMAS KÖCK
Die besten Gespräche finden in der Küche statt und so manche interessante und nachhaltige Begegnung fand ihren Ursprung im Herzen jeder Behausung: dem Küchentisch. Autorenküche heißt deshalb die neue Reihe am Theater Bremen, die Begegnungen zwischen zeitgenössischen DramatikerInnen und dem neugierigen Theaterpublikum stiftet. AutorInnen, deren Verdichtung von Gegenwart besonders auffällt und deren Stimme einen Raum bekommen soll. Menschen und Texte, die es unbedingt lohnt vorzustellen. Und ein bisschen etwas zu essen gibt es selbstverständlich auch … Erster Gast der Autorenküche ist der Dramatiker Thomas Köck. Im Sommer schrieb er im Rahmen des Festivals Offshore Bremerhaven eine Uraufführung. Für sein Stück paradies fluten (verirrte sinfonie) erhielt er den diesjährigen Kleist-Förderpreis, ein Jahr zuvor hat er den Else-LaskerSchüler Dramatikerpreis erhalten und war zum Heidelber-
36
ger Stückemarkt eingeladen. Seine Stücke sind politisch, hochkomplex, literarisch ausgefeilt, musikalisch komponiert. Am großen Tisch im noon kann man sie und ihn ausführlich kennenlernen. Mi 14. Dezember, 20 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus Eintritt 8 €
37
12/2016
JUNGES.THEATERBREMEN AUSWAHLWORKSHOP: I AM
„Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.“ (Simone de Beauvoir) — Wenn wir Geschlecht als etwas durch die Umgebung Geformtes betrachten, wie können wir uns jenseits von Geschlecht denken? Junge oder Mädchen, XX oder XY, rosa oder blau, Kleid oder Hose – wie kommt man aus den Schubladen wieder raus? Wir suchen alle von 14 – 99 Jahren, die Frau sind, sein wollen oder sich manchmal vielleicht auch nur so fühlen für ein Mehrgenerationenprojekt, das Geschlechterrollen und ihre Entstehung hinterfragt und ihre inhärenten Grenzen ins Wanken bringt. Sa 3. Dezember, 10 – 14 Uhr Bitte anmelden! Info und Anmeldung: jungeakteure@theaterbremen.de
DARLINGS FOREVER
Open Stage „Kill your darlings“ wird dir im Theater gesagt, wenn etwas von dem Text oder auch gerne mal eine ganze Szene gestrichen wird, die dir echt am Herzen lag. Nicht selten stehen einem dann die Tränen in den Augen. Schließlich war der Text gelernt, die Ausarbeitung hat viel Zeit und Nerven gekostet und am Ende soll es nie jemand zu Gesicht bekommen? Das kann doch nicht euer Ernst sein?! Trockne deine Tränen, nun gibt es einen Ausweg: die Junge Akteure Open Stage. Hier kannst du alles zeigen, was sonst auf der
38
S trecke bleiben musste. Also, hole deine Schätzchen raus, ob Song, Text oder Poetry, jeder Beitrag ist willkommen. Euer Format, eure Bühne und weit und breit keine Regie in Sicht. Darlings forever! Fr 9. Dezember, 19 Uhr im Brauhauskeller, Eintritt frei! Du willst etwas aufführen? Anmeldung und Infos unter 0421-3653449 oder assistenz-ja@theaterbremen.de
Für ausführlichere Informationen zu Stücken und dem Repertoire empfehlen wir den JUNGES.THEATERBREMENLeporello.
39
Liebe und Geld sind Antithesen, denn Liebe ist warm und rein, Geld hingegen kalt und schmutzig – ein Glaube, dem nur hoffnungslos naive Romantiker noch anhängen können. Allein der Konsumwahnsinn der Vorweihnachtszeit zeugt von der wechselseitigen Beeinflussung von Markt und Liebe und deren Verschmelzung im Kapitalismus. Vielleicht ist das der Grund, warum dieses Herz blutet. Die
Soziologin Eva Illouz formuliert zu diesem Thema treffend: „Die Fähigkeit, eine Liebe im authentischen Sinne zu leben, bleibt denjenigen vorbehalten, deren Leben nicht von ‚Notwendigkeit‘ geprägt ist.“ Das gibt zu denken. Danke I.N. und D.H. Ihre Lieblingspfeile bitte weiterhin an dramaturgie@theaterbremen.de.
WEIHNACHTEN
... GESCHENKE, GESCHENKE, GESCHENKE
Da sich unerwartet wie jedes Jahr die Frage nach dem richtigen Weihnachtsgeschenk für Verwandte und liebe Freunde stellt, bieten wir eine kleine Entscheidungshilfe an. Das Geschenkabo des Theater Bremen ist nachhaltig, vielseitig, gesellig, ereignisreich, anregend, aufregend, belebend, herausfordernd, animierend: Für 100 € beinhaltet es vier Gutscheine in der zweiten Preiskategorie, davon zwei für das Theater am Goetheplatz und zwei für das Kleine Haus (ausgenommen Gastspiele, Sonderveranstaltungen, Konzerte und Premieren). Eine gute Nachricht auch für Spätentschlossene: Das Geschenkabo kann bis zum 24. Dezember um 14 Uhr an der Theaterkasse erworben werden und ist bis zum Ende der Spielzeit einlösbar! Geschenke, Geschenke, Geschenke!
42
ERMÄSSIGTE KARTENPREISE SCHÜLER/INNEN, AUSZUBILDENDE UND STUDIERENDE Für die Vorstellungen im Theater am Goetheplatz und im Kleinen Haus sind Karten zum Preis von 9 € erhältlich (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen). ARBEITSLOSE, FREIWILLIGENDIENSTLEISTENDE UND SCHWERBEHINDERTE (AB 50 % GDB) Sowohl im Vorverkauf als auch an der Abendkasse bieten wir Ihnen gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises einen Preisnachlass von rund 50 % auf den regulären Kartenpreis für alle unsere Vorstellungen (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen) an. Diese Konditionen gelten auch für Begleitpersonen von Schwerbehinderten. KULTURTICKETS BürgerInnen mit geringem Einkommen erhalten gegen Vorlage der „Grünen Karte“ ein Kulturticket zum Preis von 3 € ab 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung an der Abendkasse, sofern noch Karten verfügbar sind. In den Bremer Bürgerhäusern und den Zweigstellen der Stadtbibliothek können die Kulturtickets für ausgewählte Vorstellungen auch vorab reserviert werden. Informationen unter www.kulturticket.bremen.de. GRUPPENTARIFE Besuchergruppen ab 10 Personen erhalten einen Rabatt von rund 20%. THEATERCARD 50 / THEATERCARD 25 Unsere TheaterCard 50 ermöglicht einen Preisvorteil von rund 50 % und die neue TheaterCard 25 von rund 25 %. Sie sind gültig für jeden Termin, jede Spielstätte und jede Preiskategorie (exkl. Gastspiele, Konzerte und Sonderveranstaltungen) und ab dem Kaufdatum 1 Jahr gültig. BLAUER THEATERTAG Musiktheater 20 € / Schauspiel 15 € auf allen Plätzen!
43
taz.die solidarische Methode Der taz-Solidarpakt garantiert das Abo für alle. Ein Drittel unserer AbonnentInnen zahlt freiwillig einen höheren „politischen Preis“, damit andere sich die taz leisten können. Jetzt abonnieren: (030) 2590 2590 oder www.taz.de/abo
12/2016
FÖRDERER BREMER THEATERFREUNDE
FÖRDERKREIS JUNGES.THEATERBREMEN
Karin und Uwe Hollweg
Stiftung
PARTNER
MEDIENPARTNER
taz.bremen
45
12/2016
KONTAKT Theaterkasse
Mo – Fr: 11 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 333 oder kasse@theaterbremen.de Abonnementbüro Tel 0421 . 3653 - 344 (Di – Fr: 14 – 18 Uhr, Sa 11 – 14 Uhr) oder abo@theaterbremen.de Dramaturgie: dramaturgie@theaterbremen.de Presse: presse@theaterbremen.de Marketing: marketing@theaterbremen.de Geschäftsführung: gf@theaterbremen.de Theater Bremen
Postfach: 10 10 46, 28010 Bremen Goetheplatz 1 – 3, 28203 Bremen Tel 0421 . 3653 - 0 Informationen zur Barrierefreiheit und Zugänglichkeit unter www.theaterbremen.de/barrierefreiheit Impressum Herausgeber: Theater Bremen GmbH Geschäftsführung: Prof. Michael
Börgerding (Generalintendant), Michael Helmbold (Kaufmännischer Geschäftsführer) Redaktion: Marianne Seidler Szenenfotos: Jörg Landsberg Gestaltung: ErlerSkibbeTönsmann, Tim Feßner Druck: Druck & Verlag Kettler GmbH. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 46
Egal wo – Hauptsache WESER-KURIER! Mit WESER-KURIER Plus Ihren Zugang zu allen digitalen Inhalten des WESER-KURIER erhalten
ab
4,70 €* monatlich
> Erleben Sie unsere Zeitung jederzeit und überall > Interaktive Berichterstattung immer aktuell nutzen Weitere Informationen und Bestellung unter: weser-kurier.de/ digitalerleben 04 21 / 36 71 66 77
* Vorteilspreis nur für Print-Abonnenten mit täglichem Bezug in einem Privathaushalt. Neukunden und Geschäftskunden zahlen 22,90 € im Monat. Dieses Abonnement ist immer zum 15. eines Monats zum Monatsende kündbar.