DEZEMBERHEFT 2014
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INHALT
Weihnachten und Silvester .. ............................................................... 4 Wiederaufnahme Zauberflöte ......................................................... 6 Geschenke, Geschenke, Geschenke ............................................. 7 Glückwunsch Benedikt von Peter! .. .............................................. 8 Weihnachten I – III .. .............................................................................. 10 Wenn es mir freistünde – Der Idiot ............................................ 16 in transit?: Grenzen auf?! .................................................................. 20 in transit?: Tanz ..................................................................................... 24 Theater Bremen Konzert: Sky Walking ..................................... 25 noon / Foyer Kleines Haus ................................................................ 26 Und außerdem ........................................................................................ 30 JUNGES.THEATERBREMEN ................................................. 33 Pfeil des Monats .................................................................................... 34 Preise ........................................................................................................... 36 Kontakt ...................................................................................................... 42
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LIEBES PUBLIKUM, LIEBE LESERINNEN UND LESER! Jeder und jede ist ersetzbar, heißt es und oft beweisen wir das im Theater, wenn wir mit kurzfristigen Übernahmen und oft tollkühnen – organisatorischen wie künstlerischen – Improvisationen Vorstellungen „retten“. Die Wahrheit ist: Der Mensch ist verletzlich und er kann nicht immer ersetzt werden. Der wunderbare Komiker und Melancholiker Alexander Swoboda hat sich im Frühjahr durch einen Unfall an der Hüfte verletzt, die Premiere der Zehn Gebote spielte er mit zwei Krücken. Seitdem hat er bis in den November hinein nicht probieren können, im Sommer musste er sich einer Operation unterziehen. Er hat uns gefehlt in den Eröffnungspremieren, jetzt ist er wieder da: Er spielt Fürst Myschkin, den Idioten in der Dramatisierung des großen Romans von Dostojewski. Die Premiere ist am 11. Dezember im Kleinen Haus. Auch Nadine Lehner wird uns demnächst fehlen, aber aus anderen Gründen: Sie wird im Frühjahr Mutter. Eine schöne Nachricht und wir freuen uns mit ihr. Und doch: Wir hätten die Uraufführung Anna Karenina mit ihr in der Titelrolle gerne bis zum Spielzeitende gespielt, jetzt hören wir damit am Samstag, den 24. Januar auf. Wenn Sie da nicht können, sollten Sie sich den 9. und 19. Dezember in Ihren Kalender eintragen. Nadine Lehner wird natürlich wiederkommen, aber ob wir Anna Karenina in der nächsten Spielzeit wieder aufnehmen werden, können wir noch nicht versprechen. Michael Börgerding 3
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WEIHNACHTEN UND SILVESTER ...
Weihnachten mit Pippi, Hair, der Zauberflöte, La traviata, dem Liebestrank, I’m Your Man, den Meistersingern und zu Silvester eine Gala mit anschließender Party Dass jedes Jahr schon ab August Spekulatius in den Supermarktregalen stehen, daran hat man sich gewöhnt, die Abstände zwischen den Festen und feierlichen Ereignissen sind kürzer geworden. Gerade erst aus dem Sommerurlaub zurückgekehrt, stellt man sich unter Kollegen die Frage: „Und was machst Du Silvester?“ Die beste Antwort darauf ist natürlich „Ich gehe ins Theater“, denn damit ist man nicht nur alles Kopfzerbrechen los, sondern kann sich auch schon Monate vorher auf einen mit Sicherheit festlichen Abend freuen und die Vorfreude ist ja bekanntlich – Sie wissen schon. Aber auch bevor am letzten Tag des Jahres im Theater am Goetheplatz die Operetta international! mit wild-verzückten Melodien aus aller Herren Länder zum amüsierwütigen Jahresausklang lädt, laden die weihnachtlichen Tage am Theater Bremen zu einem festlichen Programm. Es wird viel Musik gespielt am Theater Bremen, denn die mögen bekanntlich Menschen von ganz jung bis ganz alt. So laden nicht nur die Meistersinger zum gemeinsamen Hören und Staunen, sondern auch Leonard Cohens Lieder werden in I’m Your Man ausnahmsweise auf der großen Bühne gesungen; Puccinis Tosca kommt in dem verspielt-melancholischen Projekt Blick der Tosca ganz anders daher, in Hair erzittert das Theater zum letzten Mal von den Sounds und Beats, die 200 DarstellerInnen zur Feier ihres autonomen Handelns gemeinsam zelebrieren und die Traviata stirbt immer noch ganz allein in
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WEIHNACHTEN
furioser Schönheit und doch gemeinsam mit jedem, der ihr dabei zuschaut. Aber es passiert noch einiges mehr am Theater Bremen zu Weihnachten. Verbringen Sie also den ein oder anderen Abend der festlichen Tage ruhig im Theater, denn auch wenn die Zeit immer schneller rennt und Ostern gefühlt direkt auf den Karneval folgt, so dauert es dann doch noch ein ganzes langes Jahr, bis wieder Weihnachten ist. VORSTELLUNGEN IM THEATER AM GOETHEPLATZ
So 21. Die Meistersinger um 15:30 Uhr, ML: Markus Poschner, R: Benedikt von Peter Mo 22. I’m Your Man um 19:30 Uhr, R: Felix Rothenhäusler Di 23. und Do 25. Die Zauberflöte, jeweils um 18 Uhr, ML: Daniel Mayr, R: Chris Alexander Fr 26. Pippi Langstrumpf um 11 Uhr; La traviata um 18 Uhr, ML: Clemens Heil, R: Benedikt von Peter Sa 27. Hair (zum letzten Mal!) um 18 Uhr, R: Robert Lehniger, ML: Daniel Mayr So 28. Die Zauberflöte um 15:30 Uhr, ML: Daniel Mayr, R: Chris Alexander Di 30. L’elisir d’amore um 19:30 Uhr, ML: Rolando Garza Rodriguez, R: Michael Talke Mi 31. Operetta international! – Theater Bremen Silvestergala um 15 und 19 Uhr, ML: Clemens Heil; Silvesterparty Global Jungle um 23 Uhr mit DJane Gülbahar Kültür und Ralph „von“ Richthoven von Funkhaus Europa
P. S.: Das Familienstück Pippi Langstrumpf in der Regie von Nina Mattenklotz spielen wir im Dezember am So 7. um 11 und 15 Uhr, So 14. um 10:30 Uhr und Fr 26. Dezember um 11 Uhr. 5
WEIHNACHTEN
... ZAUBERHAFTES
Zu Weihnachten wird Die Zauberflöte wieder aufgenommen Es muss tatsächlich etwas Zauberhaftes in ihr liegen, dass sie derartig unangefochten an der Spitze steht. Dies ist sicher nicht nur der Wunderhaftigkeit der beschriebenen Welt geschuldet, in der wilde Tiere tanzen lernen und die Gestirne einer schönen, stolzen Frau gehorchen, einer Welt, in der es einen Ort der Ruhe und ewigen Freundlichkeit gibt und in der Prinzessinnen und Prinzen ihren hohen Sinn beweisen können, indem sie schlicht gesprochen einfach den Mund halten. Das Zauberhafte der Zauberflöte liegt auch nicht einfach nur in der Schönheit der Musik, die klingt, als hätten die Engelein im Himmel sich eingeschlossen, um dem lieben Gott ein Konzert zu geben. Und auch die Knaben, die von allen Bühnen dieser Welt herab wacker immer und immer wieder das Morgenlicht besingen, sind bestimmt nicht der alleinige Grund für die bestürzende Leichtigkeit, mit der die Zauberflöte in der Gunst des Publikums alle anderen Opern weit hinter sich zurücklässt. Zur Weihnachtszeit kann kaum ein Theater sich dem Flötenzauber entziehen – auch das Theater Bremen ist der Magie erlegen: unter der Musikalischen Leitung von Daniel Mayr singen im Theater am Goetheplatzu. a. Patricia Andress, Hyojong Kim, Loren Lang, Nadine Lehner, Ulrike Mayer und Luis Olivares Sandoval. Wiederaufnahme Sa 6. Dezember, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Weitere Termine: Mi 10., Di 23., Do 25., So 28. Dezember
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WEIHNACHTEN
... GESCHENKE, GESCHENKE, GESCHENKE
Da sich unerwartet wie jedes Jahr die Frage nach dem richtigen Weihnachtsgeschenk für Verwandte und liebe Freunde stellt, bieten wir eine kleine Entscheidungshilfe an. Das Geschenkabo des Theater Bremen ist nachhaltig, vielseitig, gesellig, ereignisreich, anregend, aufregend, belebend, herausfordernd, animierend: Für 100 € beinhaltet es vier Karten in der zweiten Preiskategorie, davon zwei im Theater am Goetheplatz und zwei im Kleinen Haus (ausgenommen Gastspiele, Sonderveranstaltungen, Konzerte und Premieren). Eine gute Nachricht auch für Spätentschlossene: Das Geschenkabo kann noch bis zum 24. Dezember um 14 Uhr an der Theaterkasse erworben werden und ist bis zum Ende der Spielzeit einlösbar! Geschenke, Geschenke, Geschenke!
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WEIHNACHTEN
UND: NOCH EIN GESCHENK!
Benedikt von Peter belegt den 2. Platz als „Bester Regisseur“ in der Umfrage der Opernwelt. Seine Meistersinger im Dezember und Januar zum letzten Mal Das konzentrierte Arbeiten von Benedikt von Peter, Leiter des Musiktheaters in Bremen, mit denjenigen, die am Abend auf der Bühne stehen, und auch mit jenen, die hinter der Bühne erst ermöglichen, dass der große Operntanker überhaupt auslaufen kann, wurde wieder einmal in den Jahresrückblicken der Fachmagazine gewürdigt: Herzlichen Glückwunsch zum 2. Platz als „Bester Regisseur im Musiktheater“ in der Wertung der Zeitschrift Opernwelt. Im Dezember spielen wir zum letzten Mal Benedikt von Peters von Presse und Publikum einhellig aufgenommene Meistersinger-Inszenierung: „Gerade die Meistersinger taugen gut dazu, sich an ihnen wund zu arbeiten. Und so bleibt von Peter halt doch einer der aufregendsten O pernregisseure.“ (Süddeutsche Zeitung); „Markus Poschners Dirigat ist schlicht Meisterklasse.“ (Deutschlandfunk); „Das Theater Bremen hat seine Opernsaison mit einer klugen, inspirierenden und dabei auch noch im besten Sinne unterhaltsamen Meistersinger-Inszenierung eröffnet.“ (Die Deutsche Bühne). Um auch den Diskurs um diese Inszenierung nicht abreißen zu lassen, wird sich in der Fortsetzung der Vortragsreihe zu den Meistersingern der Wiener Literaturwissenschaftler Rainer Just mit Aspekten der romantischen Liebe und ihren Auswüchsen befassen. So 21. Dezember, Die Meistersinger um 15:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Mo 8. Dezember, Rainer Just zu den Meistersingern um 20 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer) 8
Chrsitian-Andreas Engelhardt und Claudio Otelli in Die Meistersinger
Weihnachten I – „Der Abend bewegt sich zwischen einem klassischen Konzert mit MitWipp-Qualitäten und einer szenischen Darstellung. Eine unglaubliche Intensität!“ (taz ).
Der Leonard Cohen-Liederabend I’m Your Man in der Regie von Felix Rothenhäusler wird am 22. einmalig auf der großen Bühne11 im Theater am Goetheplatz gespielt.
Weihnachten II – Wie die kollektive Kraft, von der das Hippie-Musical Hair singt und die in der Inszenierung von Robert Lehniger zum Heute gefßhrt wird, zu einem klangvollen musikalischen Ereignis wird, das mit 200 Mitwirkenden gemeinsames Zusammenleben
zelebriert, kĂśnnen Sie zum letzten Mal am Fr 12. und Sa 27. Dezember im Theater am Goetheplatz erleben. Die Musikalische Leitung hat Daniel Mayr, es spielen die Bremer Philharmoniker, die Band Warren Suicide und der BĂźrgerchor des Theater Bremen.
Weihnachten III – Thomas Kürstner vom Komponistenduo Kürstner / Vogel sagt über ihre Uraufführung Anna Karenina: „Die Musik wird immer wieder geöffnet und bearbeitet – auch im Probenprozess. Wir wollen nicht einfach etwas abgeben und dann bei der
Premiere gucken, was draus geworden ist, sondern die Möglichkeit haben, auf szenische und persönliche Gegebenheiten einzugehen.“ Wenn Sie hören / sehen wollen, was daraus geworden ist: Di 9. und Fr 19. Dezember. (Foto: Nadine Lehner als Anna Karenina)
PREMIERE SCHAUSPIEL
WENN ES MIR FREISTÜNDE
Dramaturgin Viktorie Knotková und Slawistin Johanna Renate Döring über Dostojeweskis Roman Der Idiot in der Inszenierung von Frank Abt „Die Grundidee des Romans ist die Darstellung eines wahrhaft vollkommenen und schönen Menschen. Und dies ist schwieriger als irgendetwas in der Welt, besonders heutzutage. Das Schöne ist das Ideal. Das Ideal steht aber bei uns wie im zivilisierten Europa noch lange nicht fest,“ schrieb Dostojewski über seine große existenzielle Außenseitergeschichte Der Idiot. Der kranke und von vielen als Idiot bezeichnete Held Fürst Myschkin (gespielt von Alexander Swoboda), der das ideale Wesen des Menschen in einer keineswegs idealen, modernen Welt aufscheinen lässt, bildet einen Gegenpol zum ehrgeizigen Individualismus seiner Zeitgenossen. Er verschenkt sein Herz, seinen Glauben an die Menschlichkeit und würde am liebsten die ganze Welt in Harmonie gestalten. Er ist inmitten egoistischer Interessen und Intrigen nie berechnend, aber durchschaut intuitiv seine Mitmenschen. Dass er sich dabei hoffnungslos verstrickt, in zwei Frauen gleichzeitig verliebt, unfähig ist sich zu entscheiden und die Verantwortung zu übernehmen, gehört zur fatalen Dialektik einer Philosophie des Schwachen: Der vermeintliche Idiot sieht alles Unheil. Zu kraftlos aber ist er, um zu helfen. Dostojewskis Idiot selbst sagt dazu: „Ich dachte: Jetzt gehe ich zu den Menschen; es ist möglich, dass ich nichts weiß, aber das neue Leben hat begonnen. Ich nahm mir vor, meinen Teil ehrlich und getreu zu erfüllen. Es ist möglich, dass
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das Leben unter den Menschen mir schwerfallen wird. Ich habe mir als erstes vorgenommen, gegen alle höflich und aufrichtig zu sein; mehr wird doch niemand von mir verlangen. Es ist möglich, dass man mich auch hier für ein Kind hält – meinetwegen! Alle halten mich aus irgendeinem Grund auch für einen Idioten; aber wie soll ich ein Idiot sein, da ich doch selbst weiß, dass man mich für einen Idioten hält!? Ich trete ein und denke: Da, sie halten mich für einen Idioten, dabei bin ich bei vollem Verstand, sie aber kommen nicht darauf. Oh, was zählen aber mein Leid und mein Missgeschick, wenn es doch mir freisteht, glücklich zu sein? Wissen Sie, ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne glücklich zu sein, dass man ihn sieht. Wie man mit einem Menschen sprechen kann, ohne glücklich zu sein, dass man ihn liebt! Oh, ich kann es nur nicht richtig ausdrücken ... aber begegnen wir nicht auf Schritt und Tritt unzähligen herrlich schönen Dingen, die sogar der verlorenste Mensch herrlich schön finden muss?“ Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sucht man gerade bei Dostojewski neue Hinweise auf sein Selbstverständnis als Repräsentant eines spezifisch „russischen Weges“, einer spezifisch „russischen Idee“. Doch das Werk Dostojewskis hat das energetische Potential, die national verengte Perspektive zu erweitern. Der unbestritten russisch-orthodoxe Patriot ist ebenso auch ein eigenverantwortlicher Weltbürger, dessen Beschreibungen sehr nah an unserem täglichen Geschehen sind. So sind seine literarischen, existenziellen und gesellschafts-politischen Perspektiven auch in Deutschland allgegenwärtig: Das reicht von
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DER IDIOT
einem bei Youtube veröffentlichten Vortrag des Theologen und Psychoanalytikers Eugen Drewermann („Dostojewski und die Macht des Geldes“), bis zu den hochgelobten neuen Übersetzungen der vier großen Romane Dostojewskis für den Ammann Verlag von Swetlana Geier. Die Geschichte über verzweifeltes Ringen um Wertschätzung und Liebe, über Menschen, die getrieben sind von der grenzenlosen Sucht nach Originalität, inszeniert mit einem zehnköpfigen Ensemble Frank Abt, von dem im Spielplan momentan Herkunft, der Element of Crime-Liederabend Jetzt musst du springen und Oedipus zu sehen sind. Premiere 11. Dezember, 19 Uhr im Kleinen Haus Regie: Frank Abt Bühne: Michael Köpke Kostüme: Annelies Vanlaere Musik: Johannes Kühn Dramaturgie: Viktorie Knotková Übersetzung: Swetlana Geier Mit: Betty Freudenberg, Nadine Geyersbach, Johannes
Kühn, Siegfried W. Maschek, Kristina Pauls, Justus Ritter, Susanne Schrader, Robin Sondermann, Matthieu Svetchine, Alexander Swoboda dazu Zwei Wochen vor der Premiere am Mi 3. Dezember, 17:45 Uhr, Treffpunkt ist das noon, FrühStück am So 7. Dezember, 11:30 Uhr im noon
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SCHWERPUNKT – IN TRANSIT?
GRENZEN AUF?!
Spielzeit-Schwerpunkt in transit? über Migration und Flucht Nirgends ist das Auseinanderklaffen von moralischem Anspruch und Lebensrealität so groß wie in der europäischen Flüchtlingspolitik, nirgends sind die Widersprüche so augenscheinlich: Noch bis vergangenen August hat die italienische Marine mit der Operation „mare nostrum“ versucht, möglichst viele der über das Mittelmeer von Nordafrika nach Europa kommenden Flüchtlinge vor dem Ertrinken zu bewahren, um ihnen in Europa eine andere Perspektive als den Tod zu bieten. Mitte Oktober 2014 andererseits wurde die europäisch konzertierte Polizeiaktion „mos maiorum“ (lateinisch für „Sitte unserer Vorfahren“) durchgeführt, bei der europaweit über 20.000 Polizisten zwei Wochen lang Großfahndung auf illegale Einwanderer machten. Zwei Operationen, zwei politische Haltungen, ein Kontinent. Dieser Kontinent ist sich nicht einig, ob die um Einlass Bittenden Gäste sind oder Fremde, ob man ihnen helfen sollte oder sich doch eher selbst vor ihnen schützen müsste. Und nicht nur der Kontinent zögert, sondern jedes Land, jede Stadt, ja jedes Viertel ringt mühsam um die Antworten, die es auf die sichtbare Not der hier Angekommenen zu geben in der Lage ist. Und doch ist kaum etwas dringender als die richtige Antwort. Wie der parteiübergreifende britische Think Tank Demos in seiner Studie People Flow schreibt: „Der Strom der Menschen wird anwachsen. Und in einer Welt, in der Informationen, Waren, Geld und Kulturgüter
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mobiler werden als je zuvor, wird es immer schwieriger, die Bewegung von Menschen und Arbeit gezielt zu steuern.“ Die Antwort von Demos auf diese Feststellung ist kompliziert, verkürzend aber könnte man sie mit „Grenzen auf!“ resümieren. Die Grenzen zu öffnen ist nicht einfach eine absurde linksutopische Forderung, auch auf der anderen Seite des politischen Spektrums gibt es Stimmen, die die restriktive Migrationspolitik als eine Behinderung des Arbeitsmarktes betrachten und im Interesse des globalen Wettbewerbs eine liberalere Einwanderungspolitik fordern. So bringt dieses komplizierte Thema bei kontrastierenden Weltsichten ähnliche Antworten hervor, allerdings ohne dass eine Lösung in Aussicht stünde. Nur eines scheint allen klar zu sein: Weiter so geht es nicht. Seit November befasst sich das Theater Bremen mit den vielen Fragen, die Flucht und Migration heute aufwerfen. Wie viel Gastfreundschaft können wir verkraften und wie viel müssen wir verkraften? In dem Stück Die Schutzbefohlenen von Elfriede Jelinek, das im November in der Regie von Mirko Borscht Premiere hatte, leiht die Nobelpreisträgerin den Flüchtlingen ihre hoch artifizielle Sprache und stellt die Frage, ob nur jene an der Werteund Wirtschaftsgemeinschaft teilnehmen dürfen, die es sich leisten können. Ausgehend von dieser Inszenierung begann das Rahmenprogramm des Spielzeit-Schwerpunktes in transit? mit der ersten Ausgabe der Podiumsdiskussion Flucht im Fokus, bei der die Senatorin für Soziales Anja Stahmann, der Leiter des Hastedter Übergangswohnheims Moussa Dieng und das Vorstandsmitglied der Bremer Flüchtlingsinitiative Appolinaire A petor-Koffi über die Asyl-Situation in Bremen sprachen: Wie genau sieht
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SCHWERPUNKT – IN TRANSIT?
die Lage aus den unterschiedlichen Perspektiven eigentlich aus? Nach diesem Fakten-Check wollen wir im Dezember nicht mehr nur über die Flüchtlinge sprechen, sondern auch mit ihnen. Für den zweiten Teil der Podiumsreihe Flucht im Fokus haben wir aus ihren Herkunftsländern Geflohene eingeladen, uns ihre Geschichten zu erzählen. Darüber hinaus gibt es im Dezember wieder Publikumsgespräche mit Experten sowie Tanz-Workshops mit den multinationalen Tänzer Innen aus Samir Akikas Belleville, ein Konzert der syrischen Band Melia Syrian Ensemble sowie das nomadische Internationale Café InCa für Geflüchtete, MigrantInnen und Einheimische, das im Dezember zum ersten Mal im Theater Bremen Station macht. KD & RS P. S.: Wen das Programm des Theater Bremen interessiert, aber kein deutsch spricht, kann den Newsletter des Theater Bremen bestellen, der in den Sprachen Englisch, Französisch, Türkisch und Polnisch veröffentlicht wird. For non-german-speaking persons: the newsletter is available in english, french, turkish and polish. www.theaterbremen.de
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TERMINE
Fr 5. Dezember, Expertengespräch nach der 20 UhrVorstellung von Belleville Sa 6. Dezember, Bettina Scharrelmann, die Leiterin der Abteilung für Aufenthalt und Einbürgerung des Stadtamtes Bremen, zu Gast beim Publikumsgespräch nach der 20 Uhr-Vorstellung von Die Schutzbefohlenen Ab 9. Dezember, Tanz-Workshops in traditionellem indischen und afrikanischen Tanz sowie in Hip Hop / Streetdance mit den multinationalen Gästen aus Samir Akikas Produktion Belleville (keine Vorkenntnisse erforderlich). Infos und Anmeldung unter tanz@theaterbremen.de. So 14. Dezember, das Internationale Café InCa – Nachmittag für Geflüchtete, Migrant_innen, Einheimische / Afternoon for r efugees, migrants, locals / Après-midi pour réfugiéEs, migrantEs, habitantEs, von 14 – 18 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt frei! Mo 15. Dezember, Flucht im Fokus #2: Flucht-Geschichten, Moderation: Rainer Kahrs um 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt frei! Mi 17. Dezember, Belleville Talk #1 um 20 Uhr auf der Probebühne Tanz, Treffpunkt ist die Bühnenpforte. Eintritt frei! Do 18. Dezember, das syrische Streicher-Sextett Melia Syrian Ensemble spielt zeitgenössische arabische und syrische Musik, 22 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt frei!
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SCHWERPUNKT – IN TRANSIT?
TANZ-WORKSHOPS UND GESPRÄCH
Für Samir Akikas neue Arbeit Belleville sind TänzerInnen von sehr weit her nach Bremen gekommen. Anlässlich des Spielzeit-Schwerpunktes in transit? geben sie in einer neuen Reihe und in verschiedenen Workshops Einblicke in ihre jeweilige Tanzsprache. WORKSHOPS
Drei verschiedene Arten des Tanzes: traditioneller indischer Tanz, nigerianischer Street-Dance sowie Hip-Hop/Vogueing aus Russland. Ab 9. Dezember gibt es am Theater Bremen drei Workshop-Reihen, in denen Tanzinteressierte sich bis Ende Februar einmal wöchentlich in den jeweiligen Stilen ausprobieren können. Zehn Trainings à 2 Stunden, Teilnahmegebühr 100 € pro Workshop (keine Vorkenntnisse erforderlich). Anmeldung und weitere Infos: tanz@theaterbremen.de BELLEVILLE TALK #1: INDIEN
Die erste Ausgabe dieses Blicks auf internationale Tanzkulturen dreht sich um die indischen DarstellerInnen von Belleville und um das Verhältnis von zeitgenössischem und traditionellem Tanz in Indien. In Zusammenarbeit mit den Bremer Theaterfreunden Mi 17. Dezember, 20 Uhr auf der Probebühne Tanz, Treffpunkt ist die Bühnenpforte. Eintritt frei!
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THEATER BREMEN KONZERT #30: SKY WALKING Lawrence, Christian Naujoks und Richard von der Schulenburg Do 4. Dezember, 20 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus
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NOON / FOYER KLEINES HAUS
THEATERTREFFEN MIT NERITA POKVYTYTĖ UND NATHALIE MITTELBACH
Theaterleute sind zwar längst keine herumziehenden Gaukler mehr und die vielen Stadt- und Staatstheater in den deutschen Städten zeugen von einer tiefen Verankerung der Theater an ihren jeweiligen Orten. Aber so ganz ist das Nomadische aus dem Theaterleben auch heute nicht wegzudenken. Menschen, die am Theater arbeiten, landen in einer Stadt, öffnen sich ihr und lassen sich auf sie ein, suchen Kontakt zu ihren Bewohnern, wollen Herausforderung, Anregung und Dialog, um nach einiger Zeit, manchmal sind es Jahre, manchmal Jahrzehnte, weiterzuziehen und in einer neuen Stadt anderes Theaterglück zu suchen. Im September sind zwei dieser Theatermenschen in Bremen gelandet, weil sie sich diese Stadt als Ort ihrer künstlerischen Arbeit ausgesucht haben – diese Stadt, diese Menschen, dieses Publikum. Beim TheaterTreffen der Bremer Theaterfreunde stellt die Moderatorin Lore Kleinert die beiden Opernsängerinnen Nerita Pokvytytė aus Litauen und Nathalie Mittelbach aus der Schweiz im Gespräch vor. Di 2. Dezember, 20 Uhr. Eintritt frei! Die Bremer Theaterfreunde laden ein
THEATER BREMEN KONZERT #30: SKY WALKING
Sky Walking heißt das Projekt der Musiker Lawrence,
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Christian Naujoks und Richard von der Schulenburg, alle drei aus dem Umkreis des Dial Labels und des Smallville Plattenladens in Hamburg bekannt. Sind sie sonst eher im Bereich elektronischer Clubmusik zu Hause, bilden sie für Sky Walking ein ungewöhnliches Improvisations-Trio: frei schwebend die Bodenhaftung verlieren. Nach langjähriger Arbeit im Verborgenen stellen sie nun ihr kürzlich erschienenes Debütalbum bei uns vor. Himmlisch! Do 4. Dezember, 20 Uhr. Eintritt 8 € FRÜH STÜCK ZU DER IDIOT
„In unserer realen Wirklichkeit, vor allem in unserer gegenwärtigen Gesellschaft, kann nur ein krasser Außenseiter die absolute moralische Perfektion verkörpern. Er muss entweder seiner Umgebung als ein Idiot erscheinen oder bis zu einem gewissen Grade tatsächlich ein solcher sein“, schreibt der Philologe und Slawist Maximilian Braun. Mit dem Regisseur Frank Abt und weiteren Beteiligten der Produktion möchten wir bei Kaffee und Croissants über die bevorstehende Premiere von Dostojewskis Der Idiot reden. So 7. Dezember, 11:30 Uhr. Eintritt frei! RENTIERPUNSCH MIT SIEGFRIED W. MASCHEK
Stille Nacht, heilige Nacht! Alljährlich rufen zur Weihnachtszeit Zuschauer im Theater an, die dringend noch eine Karte für einen Klassiker auftreiben möchten. Und was sie damit meinen, ist nicht unbedingt nur Shakespeares Othello. Denn Siegfried W. Mascheks Rentierpunsch-Nachmittage gehören für manche Bremer inzwischen ebenso selbstverständlich zur Weihnachtszeit wie die Bescherung
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NOON / FOYER KLEINES HAUS
selbst. Das Motto: Weihnachten, wie es nie war, wie wir es aber ganz fest in Erinnerung haben. Bei Glühwein und Stollen wird Maschek mit uns wieder einmal auf Lesereise gehen, wohin, das wird noch nicht verraten. Aber bitte nicht streiten: Weihnachten ist das Fest der Liebe. So 7. und So 21. Dezember, jeweils um 15 Uhr. Eintritt 5 € IN TRANSIT?: KONZERT MELIA SYRIAN ENSEMBLE
(siehe S. 23) Do 18. Dezember, 22 Uhr. Eintritt frei! DISKURSPATE #40: LE NOZZE DI FIGARO
Zum Probenstart von Mozarts Oper, die Ende Januar in der Regie von Felix Rothenhäusler Premiere haben wird, hält ein/e Experte/in ein Impulsreferat. Zur Steigerung der Spannung wird ihr/sein Name noch geheim gehalten. Di 9. Dezember, 18 Uhr. Eintritt 5 € TEMPORÄRE MUSIKALISCHE ZONE #1
Temporäre Musikalische Zonen sind szenische Einrichtungen rund um Neue und neueste Musik. Ungewöhnliche Orte, Zwischenräume und Leerstellen werden zu Schauplätzen des gemeinsamen Musikhörens und -erlebens. Im Dezember wird eine Vernissage den Auftakt dieser Reihe bilden, die vier AssistentInnen aus den Bereichen Regie, Bühne und Dramaturgie gestalten. Der Titel: Fehlende Bilder einer Ausstellung! Sa 13. Dezember, 19 Uhr. Eintritt frei! Von: Dany und Levin Handschuh, Nanako Oizumi und Marion Schindler
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STATT THEATER DISCO
Stille Nacht, heilige Nacht? Eher nicht so ... denn mickey & marzeki sind nach einer kleinen Pause zurück bei der Statt Theater Disco und bescheren uns eine Nacht mit Beats und Bässen. Sa 13. Dezember, 23 Uhr. Eintritt 5 € Internationales Café – InCa für Geflüchtete, Migrant_innen, Einheimische (siehe S. 22) So 14. Dezember, 14 – 18 Uhr, Eintritt frei! THEATERKLATSCH: SAMIR AKIKA
Der TheaterKlatsch ist inzwischen zu einer Institution geworden: Jeden letzten Donnerstag im Monat (im Dezember wegen der Feiertage vorgezogen) laden die TheaterVerstärkerInnen um 17 Uhr zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ein und schaffen so die Möglichkeit, sich in zwangloser Runde zu verschiedenen theaterbezogenen Themen auszutauschen. Im Dezember wird der Chefchoreograf des Theater Bremen Samir Akika zu Gast sein. Do 18. Dezember, 17 Uhr. Eintritt frei! Herzlichen Dank an das noon für den Kaffee! www.theaterverstaerkerbremen.wordpress.com
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UND AUSSERDEM
ZWEI WOCHEN VOR DER PREMIERE
Da Proben ein fragiles und zerbrechliches Etwas sind, das schon bei der kleinsten Störung aus dem Gleichgewicht geraten kann, öffnen wir sie nur von Zeit zu Zeit. Zwei Wochen vor der Premiere, wenn noch nichts abgeschlossen ist und die Darsteller trotzdem nicht mehr völlig schutzlos sind, laden wir Sie ein. Im Dezember können Sie Der Idiot beim Entstehen beobachten. Mi 3. Dezember, 17:45 Uhr, Treffpunkt ist das noon / Foyer Kleines Haus Anmeldung unbedingt erforderlich unter dramaturgie@theaterbremen.de
RAINER JUST ÜBER DIE MEISTERSINGER
(siehe S. 8) Mo 8. Dezember, 20 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt 5 € POSCHNER HÖRT MIT ...
Nachdem sie sich im September anlässlich der Premiere der Meistersinger von Nürnberg eingehend mit dem „deutschen Andante“ befasst haben, soll es im Dezember nicht um Weihnachtslieder gehen, sondern um die musikalische Komödie. Zwischen dem Liebestrank und der Hochzeit des Figaro hören GMD Markus Poschner, Dramaturg Ingo Gerlach in verschiedene Aufnahmen hinein und werden untersuchen,
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wie szenisch komödiantische Musik gedacht sein muss – und wie rasend schnell die italienische Buffa sein kann. So 14. Dezember, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt 5 €. DER MESSIAS
Eine Weihnachtsfarce von Patrick Barlow Ein Schauspieler als Regisseur, dazu ein weiterer Schauspielerkollege und als Skript die komplette Weihnachtsgeschichte inklusive der Jungfrau Maria, dem Erzengel Gabriel, den Heiligen drei Königen und dem kleinen Jesuskind! Die Ensemblemitglieder Guido Gallmann und Martin Baum nehmen ihr Erfolgsstück wieder auf. Sa 20. um 20 Uhr, Di 23. Dezember um 18:30 Uhr im Kleinen Haus. Eintritt 18 € / 10 €. Von und mit: Martin Baum, Susanne Baum, Guido Gallmann, Andreas Krämer
KAMMERMUSIK AM SONNTAGMORGEN
Zum 4. Advent gibt es Kammermusikalisches für Fagott und Klaviertrio. Ekaterina Osovitskaya (Violine), Benjamin Stiehl (Violoncello), Naomi Kuchimura (Fagott) und Manami Ishitani-Stiehl (Klavier) spielen Werke von Camille Saint-Saëns, Francois Devienne und Johannes Brahms. So 21. Dezember, 11:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt 10 €. Für Kinder unter 14 Jahren ist der Eintritt frei!
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UND AUSSERDEM
OPERETTA INTERNATIONAL!
Als letzte Veranstaltung des Jahres begibt sich das Theater Bremen auf Reisen. Das Musiktheater-Ensemble singt Operettentitel aus Amerika, Ungarn, Russland, Österreich und vielen Ländern mehr und bittet zum internationalen Jahresausklang. Oh happy we! Mi 31. Dezember, 15 und 19 Uhr im Theater am Goetheplatz SILVESTERPARTY: GLOBAL JUNGLE
Die Funkhaus-Europa-DJs Gülbahar Kültür und Ralph „von“ Richthoven versprechen eine unvergessliche Tanznacht. Ihr „Global Pop“ umfasst E-Swing, Reggae, AfroPop, Merengue, Balkan Beats, Neo-Soul, Oriental Pop, Bollywood-Musik – alles was das kosmopolitische Herz begehrt. Mi 31. Dezember, 23 Uhr im Theater am Goetheplatz
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JUNGES.THEATERBREMEN
Theaterpädagogik JOUR FIXE – SPIELPRAKTISCHE FORTBILDUNG
TheaterlehrerInnen, aber auch alle anderen Interessierten laden wir herzlich zu unserem Impulsworkshop ein. Di 2. Dezember, 18:30 – 20:30 Uhr, Treffpunkt Kleines Haus Bitte bequeme Kleidung mitbringen. Eintritt frei! Informationen unter theaterpaedagogik@theaterbremen.de
MEIN FREUND OSKAR
„Ich renne hundert Mal zum Fenster, aber kein Oskar weit und breit.“ Manchmal muss eine Freundschaft sich bewähren. Oskar kommt einfach nicht! Irgenwann wollen die Kinder nicht länger warten, sondern ziehen los, um für ihre Freundschaft zu kämpfen. Ausgehend von der Geschichte Rico, Oskar und die Tieferschatten zeigen 18 Kinder zwischen 6 und 10 Jahren aus Obervieland Szenen zum Thema Freundschaft. Seit Januar treffen sie sich einmal die Woche mit zwei Theaterpädagoginnen im Bürgerhaus Obervieland, spielen mit ihnen Theater und besuchen einmal im Monat eine Theatervorstellung. Aus diesem Dialog ist ein Theaterstück entstanden. Do 18. Dezember um 18:30 Uhr, Fr 19. Dezember um 10 Uhr und 11:30 Uhr, Bürgerhaus Obervieland. Eintritt frei! Gefördert durch: „Wege ins Theater!“ – das Förderprogramm der ASSITEJ im Rahmen von „Kultur macht stark! Bündnisse für Bildung“. dazu Rico, Oskar und die Tieferschatten am 13., 14., 20., und 21. Dezember, jeweils um 16 Uhr im Moks
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Es war einmal eine Zeit, zu der der Arbeiter streikte, weil die Arbeitsbedingungen so menschenunwürdig waren, dass ihm zur Rettung von Leib und Leben nichts übrig blieb als die Arbeitsverweigerung. Heute ist der Streik längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und der nicht mehr als solcher bezeichnete Arbeiter streikt eher für höhere Löhne und frühere Berentung als für die grundgesetzlich verankerte Würde des Menschen. Allerdings gibt es bei uns in Deutschland noch mindestens einen Bereich, wo der Streik durchaus für das basale Recht auf ein würdiges Leben kämpft. In Berlin hat sich vor zwei Jahren eine Gruppe von Flücht-
lingen organisiert, die in den Streik getreten sind, indem sie den vielen Verpflichtungen, denen ein Asylsuchender in Deutschland nachkommen muss, einfach nicht mehr folgen. Das Zentrum dieses Streiks war und ist der mitten im Berliner Stadtteil Kreuzberg gelegene Oranienplatz, zu dem die auf unserem Pfeil des Monats erwähnte Oranienburger Straße zwar nicht hinführt, dessen Geist sie aber im Namen trägt, weshalb auch unser Pfeil vielleicht in die Richtung des Oranienplatzes zeigt, wenn man ihn nur richtigherum hält. Danke A. S. D.! Ihre Lieblingspfeile bitte weiterhin an dramaturgie@theaterbremen.de.
REGULÄRE KARTENPREISE PREISKATEGORIEN PREISGRUPPEN A–L
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Theater am Goetheplatz A: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag
10,- 15,- 20,- 25,- 30,- 34,-
B: Schauspiel / Tanz 13,- 18,- 21,- 27,- 32,- 36,Premiere und Freitag / Samstag « C: Musiktheater Sonntag – Donnerstag
15,- 27,- 35,- 41,- 44,- 48,-
D: Musiktheater Freitag / Samstag
18,- 29,- 38,- 45,- 50,- 55,-
E: Musiktheater Premiere / Galakonzerte
20,- 33,- 41,- 48,- 56,- 62,-
F: Märchen, Familienstück
8,- 10,- 13,- 15,- 17,- 20,-
G: Familienkonzerte: 14 € / 7 € Schüler/innen und Studierende
9,-
9,-
9,-
9,-
9,-
9,-
Kleines Haus H: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag
15,- 19,- 23,-
I: Schauspiel / Tanz Freitag / Samstag
19,- 23,- 27,-
J: Schauspiel / Tanz Premiere
22,- 29,- 36,-
K: Moks im Kleinen Haus
Einheitspreis 9,- (Erwachsene 18,-)
Schüler/innen und Studierende
9,-
9,-
9,-
Moks / Brauhauskeller L: Kinder- und Jugendtheater
Einheitspreis 7,- (Erwachsene 10,-)
Vormittagsvorstellungen vom Moks sind für Bremer und Bremerhavener Schulklassen kostenlos! 36
ERMÄSSIGTE KARTENPREISE SCHÜLER/INNEN, AUSZUBILDENDE UND STUDIERENDE BIS ZUM VOLLENDETEN 35. LEBENSJAHR Im Vorverkauf erhalten Sie rund 50 % Ermäßigung für Karten der Preiskategorie I. Ab der Preiskategorie II kosten die Karten im Vorverkauf für Vorstellungen im Kleinen Haus und im Theater am Goetheplatz 9 € (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen). Am Vorstellungstag sind Karten zum Preis von 9 € auch in der Preiskategorie I erhältlich. ARBEITSLOSE, FREIWILLIGENDIENSTLEISTENDE UND SCHWERBEHINDERTE (AB 50 % GDB) Sowohl im Vorverkauf als auch an der Abendkasse bieten wir Ihnen gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises einen Preisnachlass von rund 50 % auf den regulären Kartenpreis für alle unsere Vorstellungen (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen) an. Diese Konditionen gelten auch für Begleitpersonen von Schwerbehinderten. KULTURTICKETS BürgerInnen mit geringem Einkommen erhalten gegen Vorlage der „Grünen Karte“ ein Kulturticket zum Preis von 3 € ab 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung an der Abendkasse, sofern noch Karten verfügbar sind. In den Bremer Bürgerhäusern und den Zweigstellen der Stadtbibliothek können die Kulturtickets für ausgewählte Vorstellungen auch vorab reserviert werden. Informationen unter www.kulturticket.bremen.de. GRUPPENTARIFE Besuchergruppen ab 10 Personen erhalten einen Rabatt von rund 20%. ABONNEMENTS UND THEATERCARD In unserem Abonnementbüro oder in unserem Spielzeitheft informieren wir Sie über weitere Vergünstigungen, die wir Ihnen mit unseren Abonnements und der Theatercard bieten. BLAUER THEATERTAG Musiktheater 20 € / Schauspiel 15 € auf allen Plätzen!
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AB 15 € IN DIE OPER! * UND FÜR STUDIERENDE SOGAR SCHON AB 9 €.
* Jede reguläre Musiktheatervorstellung im Theater am Goetheplatz können Sie jeden Tag (außer Freitag und Samstag) ab 15 € sehen.
bo: Test-A ge, ta s m a 10 S o. u 10 E r taz.de
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Zeitung, wenn Sie Zeit haben: taz am Wochenende. Jeden Samstag mit allem Wichtigen zur Woche die war und zur Woche die kommt. Mit neuen Perspektiven auf Gesellschaft, Politik und Kultur. Im Abo oder an Ihrem Kiosk! abo@taz.de | T (0 30) 25 90 25 90 www.taz.de/testabo
12/2014
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Börgerding (Generalintendant), Michael Helmbold (Kaufmännischer Geschäftsführer) Redaktion Benjamin von Blomberg, Katinka Deecke Szenenfotos: Jörg Landsberg Gestaltung ErlerSkibbeTönsmann, Tim Feßner Druck Asco Sturm Druck GmbH Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 42
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