januarheft 2014
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inhalt
Das Leben ein Kunstwerk: La Bohème . . ...................................... 4 Rück- und Ausblicke: Theater Bremen in Bildern . . ............... 7 2012 .............................................................................................................. 18 Und außerdem ........................................................................................ 22 JUNGES.THEATERBREMEN ................................................. 28 Pfeil des Monats .................................................................................... 30 Preise ........................................................................................................... 32 Kontakt ...................................................................................................... 38
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liebes publikum, liebe leserinnen und leser, unsere Biografien lösen sich aus tradierten Zusammenhängen von Herkunft und Familie, als Einzelner bin ich der Gestalter meines Lebens und werde, wie Ulrich Beck schreibt, zum „Auslöser der Suppe, die ich mir selbst eingebrockt habe.“ Es ist sicher kein Zufall, dass viele Regisseure sich wieder mit großem Ernst existenzialistischen Themen zuwenden. Ambivalenz und Kontingenz: Wie lebe ich damit, wie halte ich das aus? Es ist die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen, die Dringlichkeit der großen individuellen Entscheidung. Und weiter: Wie viel „wir“ brauchen wir dabei? Fehlt es tatsächlich an gemeinsamen Werten oder überhaupt an Gemeinschaft? Wir kommen doch aus Familien, wir suchen uns Freunde, nicht nur in sozialen Medien, wir kaufen und konsumieren Dinge und Marken. Wir sind Bremer, Deutsche und Europäer. Reicht das denn nicht? Ganz offenbar nicht. „Aber etwas fehlt!“, heißt es in Brechts und Weills Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Um das, was da fehlt, kreist nicht nur das große Musiktheater von Benedikt von Peter – Mahagonny, La traviata und La Bohéme –, diese Leere ist auch das Zentrum von Tschechows Kirsch garten, der n euen Inszenierung von Alize Zandwijk. Zusammen mit Ihnen suchen wir weiter – auch im neuen Jahr – dieses „Etwas“, das hilft, gut durch die Nacht oder den Tag zu kommen. Michael Börgerding 3
premiere musiktheater
Das Leben ein Kunstwerk?
Benedikt von Peter inszeniert La Bohème als Fortsetzung seiner Traviata Vier Männer machen Kunst. Der eine ist Dichter, der zweite Maler, der dritte Komponist, der vierte Philosoph. Doch das Werk, das sie erschaffen, entsteht weder als Text auf dem Papier noch als Farbe auf der Leinwand noch als Noten auf den Linien – vielmehr ist es ihr eigenes Leben, das die vier zum Gegenstand ihrer Kunst machen. Unaufhörlich produzieren sie Wirbel um sich selbst, hören nicht auf zu spielen, sich zu inszenieren, zu konstruieren, zu kreieren. So sehr bleibt ihr Leben dabei der Regression verhaftet, dass der Spielzeugverkäufer Parpignol darin wie der gealterte Schatten einer von den vier Künstlern nie verlassenen Kindheit wirkt. Egal, wie sehr die vier sich bemühen: Es gelingt ihnen nicht, ihrer Idee von Leben Wärme einzuhauchen. Also sollen andere die Wärme in die Welt bringen: Zwei Frauen gehören zu dem Konstrukt, das die Künstler „Leben“ nennen. Die eine, Mimì, ist rein wie ein Engel, die andere, Musetta, kommt als femme fatale daher und sorgt in dieser Eigenschaft permanent für Dramen. Wie alles, was im Leben der vier Künstler passiert, sind auch diese beiden Frauen nur erfunden und erspielt. Sie sollen die Musen sein, Impulsgeberinnen, Inspiration – am Ende muss die eine, die es vielleicht nie wirklich gegeben hat, sterben, damit endlich doch noch Kunst in Form von Literatur entstehen kann.
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Dass die Frauen schon bei Puccini und seinem Librettisten Produkte männlicher Phantasie sind, zeigt sich anhand des Abstrahierungsvorgangs, der sich von der Vorlage des Romans hin zum Libretto vollzogen hat: In Henri Murgers Scènes de la vie de Bohème ist Mimì eine selbstbewusste, präsente Frau, die Rodolfo betrügt und keinen Hehl aus ihrem Interesse an Seitensprüngen macht. Knapp fünfzig Jahre später ist sie bei Puccini dann zum Geist geworden: „Die Blumen, die ich sticke, ach, die haben keinen Duft!“, klagt sie im ersten Akt, als sie sich mit Rodolfo bekannt macht – und bekennt in dieser Metapher zugleich ihre Sehnsucht danach, lebendig zu werden. Doch Mimì bleibt abstrakt, bleibt ätherische Idee – noch ehe ihr Körper sich in der Schwindsucht verzehrt hat, ist er bereits abwesend. Am Ende stirbt Mimì, die von Anfang an fror, weil sie keinen Leib hatte, der sie wärmen konnte, an Kälte. Einen Muff hat sie kurz vor ihrem Tod zwar noch bekommen, aber nicht von den vier Männern – sondern von Musetta. Ähnlich wie die vier Protagonisten seiner Oper schien auch Giacomo Puccini mit seiner Musik „Leben spielen“ zu wollen: In keinem seiner Werke vertonte er so viel „Alltag“, in keinem näherte er sich den Prinzipien des italienischen Verismo so sehr. Man scheint das Knistern brennenden Papiers, das Fallen des Schlüssels, das Geschirrklappern im Café Momus durch jede Note hindurch zu hören. Als Aneinanderreihung unzähliger kleiner realistischer Momente hat er seine Oper strukturiert, das Werk ist zersplittert in kurze musikalische Fetzen und winzige szenische Details,
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Das Leben ein Kunstwerk?
ein hektischer, fast atemloser Konversationston treibt die Musik voran. Der Liebe zu den kleinen Dingen, die Puccini in seiner Partitur hörbar praktiziert, huldigt er explizit im letzten Akt: Wenn Rodolfo und Marcello die beiden Gegenstände besingen, die Musetta und Mimì bei der Trennung zurückgelassen haben – ein Band und ein Häubchen – werden diese alltäglichen Objekte musikalisch und emotional zu Erinnerungsstücken aufgeladen, als seien es die Geliebten selbst. Fast scheint es, als wolle Puccini mit dieser kleinen Szene den Kompositionsprozess und -habitus selbst reflektieren. Mit La traviata und La Bohème inszeniert der Leitende Regisseur Benedikt von Peter in dieser Spielzeit am Theater Bremen gleich zwei sogenannte „Liebesopern“. Bei beiden entdeckt er, dass die vermeintliche Liebe eine behauptete, eine nicht gelebte Liebe ist. Was bei La traviata aus der Perspektive einer Frau erzählt ist, spitzt sich in La Bohème auf vier Männer zu, die eine Idee von Liebe erfinden und sie damit sogleich vermeiden. la Bohème
von Giacomo Puccini Premiere 26. Januar, 18 Uhr im Theater am Goetheplatz Musikalische Leitung: Markus Poschner Regie: Benedikt von Peter Bühne: Katrin Wittig Kostüme: Geraldine Arnold Dramaturgie: Sylvia Roth Mit: Christoph Heinrich, Martin Kronthaler, Nadine Lehner /
Patricia Andress, Luis Olivares Sandoval, Marysol Schalit / Alexandra Scherrmann, Zoltan Stefko / Sangmin Jeon, Patrick Zielke. Chor des Theater Bremen. Es spielen die Bremer Philharmoniker dazu FrühStück am 12. Januar, 11:30 Uhr, Treffpunkt ist das 2012
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rück- und ausblicke: Theater bremen in bildern Halbzeit ist es für uns ja eigentlich noch nicht. Wir kehren zwar im Sommer aus der Spielzeitpause zurück, die ersten Premieren jedoch kommen erst im Herbst. Aber natürlich schauen auch wir unweigerlich zurück, wenn wieder ein Jahr zu Ende geht und ein neues beginnt. Und das wollen wir diesmal mit Bildern tun! Sie werden den Leonard Cohen-Liederabend I´m Your Man entdecken, auch ein Foto unserer Spielzeit-Eröffnung im Schauspiel, der Bremer Stra ßenoper, und vom Musiktheater, dem Fliegenden Holländer („Eine erfreulich polyvalente und unterhaltsame Produktion“, Opernwelt), von Orlando furioso, der sich seit der Premiere in die Herzen nicht nur der Barockliebhaber spielt, und schließlich von Mahagonny und La traviata. Auch ist dokumentiert, dass Samir Akika und seine Kompanie sich mit einer neuen Choreografie zurückgemeldet haben („The Pin hinterlässt den unerhört luftigen Eindruck eines Traumes, der schön ist und schrecklich, belanglos und bedeutsam zugleich. Und absolut sehenswert.“ taz), dass die RoTheater Intendantin und Regisseurin Alize Zandwijk Tschechows Kirschgarten (nicht) gerettet und dass Mirko Borscht mit Tod-krank.Doc eine weitere Bremer JelinekUraufführung herausgebracht hat.
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Perfektion als Lebensziel? Lotte Rudhart in The Pin am 11., 16. und 30. Januar, in „Funny, how?“ am 25. Januar und beim Theater Treffen am 20. Januar zu Gast (S. 20)
Seit Jahren zusammen draußen – Ronald und Anja in The Art of Making Money am 12. und 17. Januar – im Anschluss an die Vorstellung am 17. Publikumsgespräch mit Dr. Thomas Hilbert (S. 18)
Einsam im Hotel Niemandsland – Nadja Stefanoff ist die mächtige Zauberin Alcina in der Orlando-Inszenierung von Anna-Sophie Mahler. Der Barock-Spezialist Olof Boman dirigiert die Bremer
Philharmoniker. Die taz schrieb über den Abend: „Orlando furioso ist grandios: musikalisch, schauspielerisch – und nicht zuletzt dramaturgisch“. Am 17. Januar im Theater am Goetheplatz.
„Es gibt keinen Rat. Aber danke, dass sie gefragt haben.“ – Symposium zu Tod-krank.Doc mit Axel Petermann, Prof. Dr. Helga Gallas und Karin Kieseritzky (S. 20), Vorstellungen am 18. und 31. Januar
Gespenster der Geschichte – Tamara Klivadenko als Mary in Der fliegende Holländer am 9. und 16. Januar
„Come over, my little darling!“ – Lisa Guth im Leonard CohenLiederabend I’m Your Man am 10., 23. und 24. Januar
Hängende Gärten – Die stille Poesie des Vergehens. Der Kirschgarten am 11., 18., 25. und 30. Januar
„Sola! Abbandonata!“ Patricia Andress und die monologische Liebe – La traviata am 10. und 21. Januar
Was fehlt uns zum Gl端cklichsein? Karsten K端sters und Luis Olivares Sandoval in Benedikt von Peters raumgreifendem Mahagonny-Spektakel am 19. Januar
das foyer im kleinen haus
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diskurspaten #24: Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg
Der Armutsforscher wirft einen heutigen Blick aus Bremer Sicht auf Falladas ungeheure Liebesgeschichte Kleiner Mann – was nun?, in der zwei junge Menschen verzweifelt um ihre Existenz, aber auch um ihre Würde ringen – in einer Gesellschaft, in der Dazugehören ohne Arbeitsstelle scheinbar undenkbar ist. Mi 13. Januar, 18 Uhr. Eintritt 5 € In Zusammenarbeit mit dagobert: Theater bremen konzert #18
„Schnulzensänger aus den Bergen“ nennt sich der Schweizer Sänger selbstironisch. Dabei sind seine fast immer von der Liebe handelnden Lieder gar nicht ironisch, sondern auf kaum mehr möglich geglaubte Weise ernsthaft und pathetisch zugleich. Seine Indieschlager findet auch das Rolling Stone Magazine „irgendwie wirklich wirklich gut.“ Di 14. Januar, 20 Uhr. VVK 10 €, Abendkasse 12 € Publikumsgespräch straSSenoper mit Dr. Thomas Hilbert
Die Erfolgsgeschichte „Straßenoper“ lässt sich auf vielerlei Weise erzählen. Anlass könnte sein, zu erwähnen, dass im
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Januar inzwischen die 16. und 17. Vorstellung angesetzt wurde. Konkret heißt das: die Akteure dieses Projektes: Ronald und Anja, Bugs, Bea, Boiko und die Chakarov Brüder sind immer noch beieinander. Und: in der Stadt spricht man von ihnen. Immer mehr ZuschauerInnen erfahren von ihrer Arbeit, sie könnten auch in der Presse davon gelesen haben – zuletzt resümierte auch noch die wichtige, überregionale Fachzeitschrift Theater der Zeit: „Ein Erlebnis!“ –, und kommen. Das Nachdenken über und Berührtwerden von den Geschichten, wie sie auf den Straßen Bremens ihr Geld verdienen, bricht nicht ab. Im Anschluss an die Vorstellungen möchten wir daher Ihren Fragen, die sicher offen geblieben bzw. überhaupt erst entstanden sein werden, in besonderen Publikumsgesprächen mit Bremer ExpertInnen Raum verschaffen: am 17. Januar wird der Leiter des Sozialmedizinischen Dienstes im Gesundheitsamt Bremen Dr. Thomas Hilbert zu Gast sein. Mit freundlicher Unterstützung von dazu The Art of Making Money – Die Bremer Straßenoper von Lola Arias am So 12. um 18:30 Uhr, Fr 17. um 20 Uhr im Kleinen Haus
Statt Theater disco
Das Jahr fängt gut an. Für die erste Statt Theater Disco im neuen Jahr kommt der Berliner Dirk Leyers nach Bremen. Leyers veröffentlicht bei Kompakt, arbeitet erfolgreich mit Nerk von Toktok und bildet mit Nomad das ElectronicDance-Duo Africaine 808. Nun kommt er erstmals für LiveAuftritt und DJ-Set zu uns. Unterstützen werden ihn mickey & marzeki, unsere Helden vieler Nächte. Fr 17. Januar, 23 Uhr im Kleinen Haus
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2012 – das foyer im kleinen haus
symposium zur uraufführung von elfriede jelinek: reality check zu tod-krank.doc
Meist ist die Wirklichkeit Elfriede Jelineks Schreibanlass. Die globale Wirtschaftskrise zum Beispiel, wie bei der Tragikomödie Aber sicher!, die wir letzte Spielzeit hier in Bremen uraufgeführt haben. Auch bei der neuesten Jelinek Uraufführung gab es für die Autorin einen direkten Wirklichkeitsbezug: 2008 erkrankte ihr künstlerischer Wegbegleiter Christoph Schlingensief an Lungenkebs. Das Stück Tod-krank.Doc. ist eine Art Todes(angst)reigen aus mehreren Texten, die alle vom Einbruch einer Katastrophe erzählen, die ein Leben schlagartig verändert. Wir bitten in einem weiteren Symposium drei Bremer Experten sich Jelineks Text zu nähern und uns in Vorträgen und Gesprächen davon zu erzählen. Mit dabei sind der Polizeibeamte und Profiler Axel Petermann, die Germanistin Prof. Dr. Helga Gallas und die Psychoonkologin und Psychologische Psychotherapeutin Karin Kieseritzky. Sa 18. Januar, 16 Uhr. Eintritt 5 € the pin – die nadel und der luftballon. theatertreffen mit lotte rudhart
Lotte Rudhart ist ein echtes Multitalent. Daher tanzt sie nicht nur in Samir Akikas Kompanie, sondern sprang auch schon als Schauspielerin im Moks ein, singt im Bremer Domchor und spielt besser Klavier, als sie jemals zugeben würde. Angefangen hat dabei alles mit Ballett, in München, New York, Hamburg und Braunschweig. Über diese und weitere Leidenschaften spricht Jens Schellhass mit ihr beim TheaterTreffen. Mo 20. Januar, 20 Uhr. Eintritt frei!
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Früh stück zu herkunft
Mit seinem Roman Herkunft widmet sich der Filmregisseur und Autor Oskar Roehler den eigenen Wurzeln und erzählt zugleich die Geschichte der Bundesrepublik über drei Generationen hinweg. Am 7. Februar findet die Uraufführung in der Regie von Frank Abt im Kleinen Haus statt. Warum man eigene Eltern nicht mögen, aber verstehen muss – auch darüber will mit Ihnen bei unserem FrühStück das künstlerische Team und die Soziologin Roxana Leu diskutieren. So 26. Januar, 11:30 Uhr. Eintritt frei! Juliane Rebentisch: das unendliche gespräch #12
Das Unendliche Gespräch gibt es nun schon über ein Jahr und so unterschiedlich die Gesprächspartner, so unterschiedlich waren die Gespräche selbst. Dietmar Dath eröffnete uns, was es heißt, sich von den „Visionen von Idioten“ freizumachen, Lady Bitch Ray konfrontierte uns mit pinken Puscheln und Postfeminismus und Friedrich von Borries erklärte uns das „richtige Leben im Falschen“ durch revolutionären Konsum. Nun kommt also die Philosophie- und Ästhetikprofessorin Juliane Rebentisch zu uns und wir sind gespannt, was sie mitbringt. In ihrem aktuellen Buch Die Kunst der Freiheit unternimmt sie den Versuch einer Verteidigung der Ästhetisierung demokratischer Politik gegenüber einseitiger Kritik. In Zeiten, in denen eine Gesellschaft sich fragt, was Politik tatsächlich bewirken kann, inwieweit sie nur noch als Spektakel funktioniert, nimmt Rebentisch eine differenzierte Position jenseits allgemeiner Panikmache ein. Mo 27. Januar, 20 Uhr. Eintritt 5 €
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und auSSerdem
Früh stück zu la Bohème
Was für Künstler sind das eigentlich, die seit über einem Jahrhundert das Klischee der Bohème produziert haben und produzieren? Wie sehr hat Giacomo Puccini sich selbst darin gespiegelt, als er das Werk schrieb? Was hat es mit den beiden Frauen Mimì und Musetta auf sich, die wie die Kehrseite einer Medaille, wie Heilige und Hure, und somit wie ein Konstrukt wirken? Warum muss Mimì an Schwindsucht sterben, und für was ist diese Krankheit eine Metapher? Wie ist unser heutiger Blick auf dieses Werk, das so sehr im Paris des 19. Jahrhunderts verhaftet scheint? Fragen über Fragen über Fragen – die Regisseur Benedikt von Peter gerne beantworten wird. So 12. Januar, 11:30 Uhr auf der Probebühne, Treffpunkt ist das 2012. Eintritt frei! Perspektiven
Ein Community Dance Project von DE LooPERS / dance2gether Das Stück ist Kindern und Jugendlichen gewidmet, die ihre Kindheit nicht als Kinder verbringen dürfen, sondern als Sklaven oder Kindersoldaten ausgebeutet werden. Das Stück ist auch jungen und alten Menschen gewidmet, die sich für diese Kinder und Jugendlichen einsetzen, sie unterstützen und helfen. Die Teilnehmer dieses Projektes setzen
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sich seit den Herbstferien tänzerisch mit den verlorenen Kindheiten ihrer Altersgenossen auseinander und bringen dabei auch eigene Ideen in die Choreografien mit ein. Mit bis zu 95 TänzerInnen im Alter zwischen 6 und 72 Jahren und Werken von Igor Strawinsky, Hendrik Górecki und Joan Valent. So 12. Januar, 16 Uhr im Theater am Goetheplatz Choreografische / Künstlerische Leitung: Wilfried van Poppel und Amaya Lubeigt Musikalische Leitung: Rodrigo Blumenstock Choreografischer Assistent: Gregor Dreykluft Projektleitung: Sonja Könnecke
poschner hört mit …
Im November haben wir uns mit Markus Poschner in unserer Wohnzimmer-Simulation im Foyer des Theater am Goetheplatz zum ersten Mal zum gemeinsamen Musikhören getroffen. Um Lieblingsaufnahmen und Interpretationsspielräume ging es da, um das Szenische an Musik generell – auch um Oper und darum, wie wichtig Kontexte und Zusammenhänge auch und gerade für Musik sind. Und so laden wir Sie im Januar wieder ein, zur zweiten Folge Poschner hört mit. Mo 13. Januar, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt 5 €.
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und auSSerdem
zwei WOCHEN VOR DER PREMIERE: herkunft
Ab wann gehört einem das eigene Leben? Fragt sich der vom Selbstverwirklichungswahn seiner 68er-Eltern traumatisierte Filmregisseur Oskar Roehler in seinem Generationenroman Herkunft. Gewinnen Sie einen Einblick in die Arbeit an der Uraufführung in der Regie von Frank Abt! Di 21. Januar, 17:45 Uhr auf der Probebühne, Treffpunkt ist das 2012. Anmeldung unter dramaturgie@theaterbremen.de. Eintritt frei!
kammermusik am sonntagmorgen
Die Bremer Philharmoniker treten nicht nur als Sinfonieorchester auf, sondern widmen sich in kleineren Besetzungen auch anderen Formaten. Im Januar sitzen Gert Gondosch, Ekaterina Osovitskaya, Karol Grondzel und Benjamin Stiehl auf dem Podium und spielen Streichquartette von Tschaikowski und anderen. So 26. Januar, 11:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt 10 €. für Kinder unter 14 Jahren ist der Eintritt frei!
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Blaumeier: orpheus und eurydike
Orpheus und Eurydike sind bei den Blaumeiern mehr als ein Liebespaar. Die 14 behinderten und nicht behinderten SchauspielerInnen beeindrucken durch Rollenwechsel und feinsinnigen Humor, durch live-Musik und starke Bilder. Sie spielen mit groĂ&#x;en GefĂźhlen und mit Diesseits und Jenseits, mit den Schatten der Unterwelt und mit Gestalten voll ungebremster Lebenskraft. Di 28. Januar, 20 Uhr im Theater am Goetheplatz
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und auSSerdem: Alexander Giesche
Schließlich … … bitten wir um Hinweise, die uns mehr über das Phänomen We disappear verraten. Zuletzt soll es Ende November beim Spielart-Festival in München gesichtet worden sein. Es heißt, es sei aus der Dunkelheit aufgetaucht, ins Helle getreten und dann wieder verschwunden. Es heißt, Grenzen hätten sich verflüssigt, man habe die Orientierung verloren. Von Kugeln wird gesprochen, vom Aufblitzen klaren Lichts. Von Popmusik und Experimentalklängen. Wir halten die Augen offen, in der Hoffnung, im kommenden Monat an dieser Stelle weitere Informationen liefern zu können. P. S.: Unser Artist in Residence Alexander Giesche, dem auch eine Verbindung zu We disappear nachgesagt wird, zeigt im Januar in Amsterdam am Frascati-Theater sein Lichtballett Reflektor mit dem Schauspieler Claudius Franz! Wer die Bremer Aufführung verpasst hat, hat somit einen Grund für einen Amsterdam-Trip. Wem Holland zu weit ist, aber Giesches Welt am Herzen liegt, bleibt dessen Inszenierung Der perfekte Mensch. Auch dort könnten Spuren zu finden sein, unbedingt hingehen also. Reflektor: Giesche trifft Claudius Franz
Sa 11. Januar im Frascati-Theater Amsterdam Der perfekte Mensch
Mi 15. Januar, 20 Uhr im Kleinen Haus we disappear
Sa 1. Februar, 20 Uhr im Kleinen Haus
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junges.Theaterbremen Moks weiter im spielplan: Rico, Oskar und die Tieferschatten / 9+
von Andreas Steinhöfel Rico ist „tiefbegabt“, geht in ein Förderzentrum und lebt mit seiner Mutter, einer Nachtclubbesitzerin, in einer Wohnung in Berlin Kreuzberg und soll diesen Sommer Ferientagebuch führen. Eindrücklich und empathisch schildert er die Begegnung mit dem hochbegabten Oskar und dem Abenteuer, das diese Freundschaft mit sich bringt: so gilt es den Entführer Mister 2000 zu überführen und das Geheimnis der Tieferschatten aufzuklären. Mi 8., Do 9., Fr 10., jeweils um 10:30 Uhr, So 12. um 16 Uhr, Di 14., Mi 15., Do 16., Fr 17., jeweils um 10:30 Uhr, Sa 18. Januar um 16 Uhr. Theater und Schule Jour Fixe – spielpraktische fortbildung
TheaterlehrerInnen, aber auch alle anderen Interessierten laden wir herzlich zu unserem Impulsworkshop ein. Di 14. Januar, 16 – 18 Uhr auf der Probebühne, Treffpunkt Kleines Haus Bitte bequeme Kleidung mitbringen. Der Eintritt ist frei!
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Junge Akteure so nah sah ich dich noch nie
Der Schauspieler Robin Sondermann hautnah im Brauhauskeller! Lauscht seiner Stimme, erfahrt, wo er aufgewachsen ist, welches Mittel er gegen unreine Haut verwendet und wie er zum dem wurde, der er heute ist. Di 14. Januar, 19 Uhr im Brauhauskeller. Eintritt frei! Junge Akteure DELTALUX II: WARTERAUM
Zum zweiten Mal öffnet die Forschungsgruppe Deltalux ihr Labor für die Öffentlichkeit. Phase II der dreiteiligen Erkundung von realen und theatralen Zuständen: Die Gruppe untersucht Raum und Zeit und wie man damit umgeht, wenn von beidem jede Menge vorhanden ist. Nach Phase I: Kraftraum ein weiterer performativer Theaterabend von jungen Künstlern in dieser Reihe. To be continued! Mi 22. Januar, 19 Uhr im Brauhauskeller. Eintritt 3,50 €, mit Clubcard Eintritt frei!
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Es ist nicht das erste Mal, dass der Pfeil des Theater Bremen an Orten erspäht wird, an denen kein pfeilfreundliches Klima herrscht. Dass allerdings der scheue Pfeil sich so weit in die Welt hinauswagt, dass er bei einer Firma für schnöde Gebäudeverwaltung (nichts anderes bedeutet ja der hochtourige Begriff „facility service“) einen Platz findet, ist doch verwunderlich. Einzig schlüssige Erklärung ist der ungestüme Entdeckerdrang des immer noch heißblütigen Jung-Pfeils, der dem Übermütigen nachgesehen werden sollte. Auf eigene Faust wagt er sich in eine Welt hinaus, die ihm unbekannt und fremd ist und die ihn mit ihrem ewigen Wirtschaften und Walten so rammdösig
macht, dass er sich oft schläfrig nach einer schnellen Rast umschaut. So kann es denn passieren, dass der Pfeil an artfremden Orten gesichtet wird, die sich kurzerhand stolz und frech mit dem kühlen Schwung schmücken. Doch sorgen Sie sich nicht um unseren Ausreißer: Mittlerweile haben wir ihn aus den Fängen der facility-force befreit und in heimatliche Gefilde zurückgeführt. Sollte er wieder einmal auf dumme Gedanken kommen und uns abermals entwischen – melden Sie Ort und Zeit seines Auffindens bitte an dramaturgie@theaterbremen.de. Danke K. D.!
Reguläre Kartenpreise Preiskategorien Preisgruppen a–l
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Theater am Goetheplatz A: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag
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15,- 20,- 25,- 30,- 34,-
B: Schauspiel / Tanz Premiere und Freitag / Samstag
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18,- 21,- 27,- 32,- 36,-
C: Musiktheater Sonntag – Donnerstag
15,- 27,- 35,- 41,- 44,- 48,-
D: Musiktheater Freitag / Samstag
18,- 29,- 38,- 45,- 50,- 55,-
E: Musiktheater Premiere / Galakonzerte
20,- 33,- 41,- 48,- 56,- 62,-
F: Märchen, Familienstück
8,- 10,- 13,- 15,- 17,- 20,-
G: Familienkonzerte: 14 € / 7 € Schüler/innen und Studierende
–
10,- 10,- 10,-
–
–
Kleines Haus H: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag
15,- 19,- 23,-
I: Schauspiel / Tanz Freitag / Samstag
19,- 23,- 27,-
J: Schauspiel / Tanz Premiere
22,- 29,- 36,-
K: Moks im Kleinen Haus
Einheitspreis 9,- (Erwachsene 18,-)
Schüler/innen und Studierende
9,-
–
–
Moks / Brauhauskeller L: Kinder- und Jugendtheater
Einheitspreis 7,- (Erwachsene 10,-)
Vormittagsvorstellungen vom Moks sind für Bremer und Bremer havener Schulklassen kostenlos! 32
ErmäSSigte Kartenpreise Schüler/innen, Auszubildende und Studierende bis zum vollendeten 35. Lebensjahr Im Vorverkauf erhalten Sie rund 50 % Ermäßigung für Karten der Preiskategorie I und II. Ab der Preiskategorie III kosten die Karten im Vorverkauf für Vorstellungen im Kleinen Haus 9 € und im Theater am Goetheplatz 10 € (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen). Am Vorstellungstag sind Karten zum Preis von 9 € / 10 € auch in den Preiskategorien I und II erhältlich. Arbeitslose, Freiwilligendienstleistende und Schwerbehinderte (ab 70 % gdb) Sowohl im Vorverkauf als auch an der Abendkasse bieten wir Ihnen gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises einen Preisnachlass von rund 50 % auf den regulären Kartenpreis für alle unsere Vorstellungen (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen) an. Diese Konditionen gelten auch für Begleitpersonen von Schwerbehinderten. Kulturtickets BürgerInnen mit geringem Einkommen erhalten gegen Vorlage der „Grünen Karte“ ein Kulturticket zum Preis von 3 € ab 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung an der Abendkasse, sofern noch Karten verfügbar sind. In den Bremer Bürgerhäusern und den Zweigstellen der Stadtbibliothek können die Kulturtickets für ausgewählte Vorstellungen auch vorab reserviert werden. Informationen unter www.kulturticket.bremen.de. Gruppentarife Besuchergruppen ab 10 Personen erhalten einen Rabatt von rund 20%. Abonnements und Theatercard In unserem Abonnementbüro oder in unserem Spielzeitheft informieren wir Sie über weitere Vergünstigungen, die wir Ihnen mit unseren Abonnements und der Theatercard bieten. blauer montag 20 € auf allen Plätzen! VVK ab Erscheinen des Monatsheftes.
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Was wird hier gespielt? die Übersicht aller Termine im Theater am Goetheplatz bis Ende der Spielzeit ist jetzt da.*
*Erhältlich an der Theaterkasse oder zum Herunterladen auf unserer Homepage im Servicebereich. Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Übersicht auch nach Hause per Post oder per E-Mail. Für weitere Informationen melden Sie sich gern bei unseren Kolleginnen an der Theaterkasse.
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die theatercard
Wer sich früh genug entscheiden kann, kommt für 10 € auf die Malediven und darf beim Konzert der Lieblingsband in der ersten Reihe jubeln. Aber wollen wir wirklich immer der frühe Vogel sein und uns im Morgengrauen mit Gold im Mund für das größte Stück der Torte anstellen? Ist es nicht manchmal viel schöner, spontan zu entscheiden und flexibel zu planen? Falls Sie derselben Meinung sind, haben Sie die Möglichkeit auch Ihren Theaterbesuch so spontan und flexibel zu gestalten wie Sie möchten, ohne dabei finanziellen Nachteilen zu erliegen. Unsere personengebundene TheaterCard können Sie online oder an der Theaterkasse für 100 € erwerben. Sie ermöglicht Ihnen einen Preisvorteil von rund 50 % auf den regulären Eintrittspreis für jeden Termin*, jede Spielstätte und jede Platzkategorie. Außerdem berechtigt ihr Besitz zum Kauf einer personengebunden PartnerCard für 50 €. Ab dem Kaufdatum können Sie sie ein Jahr lang nutzen. Die Mitarbeiterinnen an der Kasse beraten Sie gerne und helfen Ihnen bei Ihrer Entscheidungsfindung! Theaterkasse Tel: 0421 . 3653-333 Öffnungszeiten: Mo – Fr: 11 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr kasse@theaterbremen.de *Ausgenommen sind Gastspiele, Konzerte und Sonderveranstaltungen
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Zeitung, wenn Sie Zeit haben: taz am Wochenende. Jeden Samstag mit allem Wichtigen zur Woche die war und zur Woche die kommt. Mit neuen Perspektiven auf Gesellschaft, Politik und Kultur.
bo: Test-A ge, ta s m a 10 S o. u 10 E r taz.de
/testa
bo
Im Abo oder an Ihrem Kiosk! abo@taz.de | T (0 30) 25 90 25 90 www.taz.de/testabo
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förderer und sponsoren Die Kooperation mit Gintersdorfer/Klaßen wird gefördert im Fonds Doppelpass der
Symptom Tanz wird gefördert von TANZFONDS PARTNER – eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes
Karin und Uwe Hollweg
Stiftung
medienpartner taz.bremen
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kontakt Theater Bremen
Postfach: 10 10 46, 28010 Bremen Goetheplatz 1 – 3, 28203 Bremen Tel 0421 . 3653 - 0 gf@theaterbremen.de Theaterkasse Mo – Fr: 11 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 333 oder kasse@theaterbremen.de Abonnementberatung Di – Fr: 14 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 344 (Di – Fr: 14 – 18 Uhr) abo@theaterbremen.de Für Schulen und Gruppen Mo – Do: 9 – 16 Uhr, Fr: 9 – 15 Uhr Tel 0421 . 3653 - 340 oder besucherservice@theaterbremen.de Mokskarten für Vormittagsvorstellungen für Bremer Schulen Tel 0421 . 3653 - 345 oder mokskarten@theaterbremen.de Impressum Herausgeber Theater Bremen GmbH Geschäftsführung Prof. Michael
Börgerding (Generalintendant), Michael Helmbold (Kaufmännischer Geschäftsführer) Redaktion Benjamin von Blomberg, Katinka Deecke, Ingo Gerlach Fotos: Szenenfotos Jörg Landsberg Gestaltung ErlerSkibbeTönsmann, Tim Feßner Druck Druckverlag Kettler GmbH. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 38
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