Januarheft 2

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JANUARHEFT 2015

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01/2015

INHALT

Lebensentwurf oder toller Tag?: Le Nozze di Figaro .......... 4  Einfach so: Verschwende deine Jugend ....................................... 8  Exodus: in transit? ............................................................................... 10 Gastspiel: Torture Team .................................................................. 16 Familienkonzert .................................................................................... 17 Wiederaufnahmen Kleiner Mann – was nun? und Nichts. Was im Leben wichtig ist .. ................................................ 18 Symposium Musik Theater Musik ............................................. 20 Der Liebestrank: Essen und Lieben .. ........................................... 23 Wir finden Gold! – Symposium zur kulturellen Bildung .... 24 Zum letzten Mal: Anna Karenina und die Meistersinger .. .. 25 noon / Foyer Kleines Haus ................................................................ 26 Und außerdem ........................................................................................ 30 JUNGES.THEATERBREMEN ................................................. 33 Pfeil des Monats .................................................................................... 34 Preise ........................................................................................................... 36 Kontakt ...................................................................................................... 42


01/2015

LIEBES PUBLIKUM, LIEBE LESERINNEN UND LESER! Der Bremer Murat Kurnaz war von 2001 bis 2006 Gefangener in Guantanamo. Jetzt stand er acht Jahre nach seiner Entlassung in Genf vor dem UN Komitee gegen Folter: „‚We tortured some folks’, President Obama said recently. I was one of those folks, and today I am at the United Nations to confront the government responsible for torturing me.“ Philippe Sands ist ein britischer Jurist und Direktor des Centre on International Courts and Tribunals in London. Er wurde weltweit bekannt, als er in seinem Buch Torture Team: Rumsfeld’s Memo and the Betrayal of American Values von 2008 den US-Präsidenten George W. Bush und den britische Premier Tony Blair der Konspiration und der Verletzung internationalen Rechts im Zweiten Irakkrieg beschuldigte. Der amerikanische Regisseur Gordon Edelstein hat im vergangenen Jahr in New Haven aus dem Buch einen Theaterabend gemacht, eine einmalige Lesung, Oscar-Preisträgerin Vanessa Redgrave wie Philippe Sands selbst gehörten zu den Lesenden. Jetzt kommen Sands, Edelstein und Redgrave auf Einladung des Bremer Anwalts von Murat Kurnaz, Bernhard Docke, für zwei Tage nach Bremen, um hier gemeinsam mit SchauspielerInnen aus unserem Ensemble diese Lesung noch einmal aufzuführen. Und mit Vanessa Redgrave kommt eine weitere Oscar-Preisträgerin und die andere große alte Dame des politischen Engagements zu uns: Jane Fonda. Michael Börgerding 3


PREMIERE MUSIKTHEATER

LEBENSENTWURF ODER TOLLER TAG? Dramaturgin Sylvia Roth über Mozarts Le Nozze di Figaro

Als „Flaneure, Spieler und Touristen“ hat der Soziologe und Philosoph Zygmunt Bauman uns Menschen der Postmoderne bezeichnet. Als Wesen, die sich alle Optionen offen halten wollen, endgültige Entscheidungen vermeiden, gejagt sind von der Angst, womöglich ihre Zukunft zu verpfänden, wenn sie sich zu sehr festlegen. Und die, während sie durch ihr Leben hindurchflanieren als sei es ein Schaufensterbummel, zugleich permanent in dem Gefühl gefangen sind, es sei „nicht gut genug“. Weil die Vielfalt der Angebote nicht ausgeschöpft, der Pool der Optionen nicht ausreichend genutzt wurde. Stellt sich also überhaupt noch die Frage, wie unser Leben, in dem wir irgendwann einmal ankommen wollen, aussehen soll? Oder zerbrechen wir uns lieber den Kopf darüber, wie viele verschiedene Leben und wie viele verschiedene Identitäten wir innerhalb einer Biographie umsetzen können? Susanna und Figaro wollen keine verschiedenen Leben, sondern einzig und allein dieses eine, von dem sie haargenau wissen, wie es zu sein hat: Es soll die Größe eines Zimmers besitzen und aus Zweisamkeit bestehen. Mehr braucht es nicht. „Cinque, dieci, venti, trenta“ – ihre Vorstellungen sind so bestechend klar, dass sie sich sogar in Zentimetern vermessen lassen. Doch Susannas und Figaros Kosmos ist bedroht. Der Graf hat es auf Susanna abgesehen – und pocht auf das fiktive Recht der ersten Nacht, soll heißen: Er

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LE NOZZE DI FIGARO

will Susanna „ausprobieren“, ehe sie in die Ehe mit Figaro geht. Autsch! Böser Graf! Zerstört den Traum vom privaten Glück! Oder ist der Graf gar nicht das Problem? Ist er vielleicht nur ein kleiner Teil des Außen und dessen, was dieses Außen an konkurrierenden Möglichkeiten zur Zweisamkeit bringt? Steht der Graf also schlicht für den Eros, der wiederum der Hauptmotor in der Maschine der immer neuen Konstellationen, Varianten und Spielarten ist? Der Page Cherubino jedenfalls surft in diesem Außen verwirrt aber glücklich auf den Wellen des Optionalen, badet sich im transitorischen Zustand des Noch-Nicht. Jede Frau riecht anders, jede Frau riecht gut. Beim Versuch, eine „Ordnung der Dinge“ zu finden, wird das Mittel der Intrige ins Feld geführt, um sich gegen die unberechenbaren Eruptionen des Außen zu schützen. Doch schon in der Ouvertüre wird offenbar, dass auch Intrigen nicht zu kontrollieren sind, sondern ihre eigene, unvorhersehbare Dynamik haben: Im absoluten pianissimo beginnt Mozart seinen Figaro, hinter vorgehaltener Hand, man flüstert und geht auf Zehenspitzen in diese Oper hinein, weil jeder einen geheimen Plan hat. Unaufhörlich pulsieren Achtelketten im rasenden Presto, werden von neuen Achtelketten überholt und verwickelt, wie die Intrigenfäden der Handlung. Ein Uhrwerk der Rastlosigkeit, ein Perpetuum mobile ohne Ruhepunkt – einen solchen hatte Mozart ursprünglich vorgesehen, strich das 16-taktige Andante in der Mitte der Ouvertüre schließlich aber wieder. Es sollte keine Chance zum Innehalten geben; die Atemlosigkeit ist atmosphärisches und kompositorisches Prinzip.

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Im Lauf des Stückes werden nach und nach alle von ihren eigenen Intrigen überholt und erfasst, Figaro weiß nicht mehr, ob Susanna noch gemeinsame Sache mit ihm macht oder ob sie ihn betrügt. Die anfänglich so unumstößliche Zweisamkeit ist perforiert, der abgezirkelte Kosmos zu einem Raum mit Türen geworden, in dem jeder ein und ausgehen kann. Das mühsam aufgebaute Kartenhaus ist eingestürzt, der mit so viel sorgfältiger architektonischer Berechnung – „cinque, dieci, venti, trenta“ – aufgebaute Turm implodiert. Doch: Ist der Moment, in dem alles zusammenbricht, nicht auch der Moment der größten Freiheit? Und somit ein Augenblick des größten Glücks? Liegt im Kontrollverlust nicht eine Lust? Weil damit alle Optionen wieder offen sind und die Welt neu erfunden werden kann? Alles auf Anfang? Spieler, Flaneure, Touristen hereinspaziert! Warum nicht einfach den „tollen Tag“ vom Ausnahme- in den Normalzustand überführen? LE NOZZE DI FIGARO

Premiere 31. Januar, 19 Uhr im Kleinen Haus Musikalische Leitung: Clemens Heil Regie: Felix Rothenhäusler Bühne: Evi Bauer Kostüme: Kamila Polívková Chor: Daniel Mayr Dramaturgie: Sylvia Roth Mit: Patricia Andress, Christian-Andreas Engelhardt,

Christoph Heinrich, Claudia Iglesias Ungo, Roman Lemberg, Nathalie Mittelbach, Nerita Pokvytytė, Nora Ronge, Lotte Rudhart, Marysol Schalit, Johannes Scheffler / Daniel Wynarski, Antonio Stella, Patrick Zielke, Andy Zondag dazu FrühStück am So 11. Januar, 11:30 Uhr auf der Probebühne, Treffpunkt ist das noon / Foyer Kleines Haus

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JUNGE AKTEURE

EINFACH SO

Die Dramaturgin Sabrina Bohl über die Premiere Verschwende deine Jugend Als Jürgen Teipel 2001 Interviewdokumente der Protagonist­ Innen der Punk- und New Wave-Szene der 80er Jahre unter dem Titel Verschwende deine Jugend herausbrachte, ging es um Rebellion, um Anarchie, um den versuchten Ausbruch aus der Konvention. 2014 hat sich der Widerstand längst selbst abgeschafft. Kinder und Jugendliche haben nicht nur vollgepackte Stundenpläne, sondern ein Freizeitprogramm, das nichts mehr dem Zufall überlässt: Geige, Chinesisch, Turnen, Chor, Auslandsjahr – die kreative Gestaltung des Lebenslaufs beginnt oft schon mit der Geburt. Was auch immer passieren soll in der Zukunft, es sollte vorher schon bedacht sein: die Organisation der Schulzeit, des kommenden Studiums, der Familienplanung (Social Freezing!) usw.. Traut man dem Feuilleton, hat man es gerade mit einer Generation der absoluten Konformität zu tun, der jedwedes Aufbegehren gegen Struktur nicht in den Sinn zu kommen scheint, denn dabei könnte man ja Zeit verlieren. Darüber hinaus floriert das literarische Genre erwachsener Diagnosen, das überambitionierte Helikoptereltern für die verlorengegangene Kindheit verantwortlich macht (Henning Sußebach: Liebe Sophie) und jetzt erst recht zum absoluten Drill und willenlosem Gehorsam aufruft (Amy Chua: Die Mutter des Erfolgs) oder nichts weniger als die komplette Revolutionierung des Schulsystems einfordert (Richard David Precht: Anna, die Schule und der liebe Gott).

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Viel gesamtgesellschaftlicher und daher an der Wurzel operierender dagegen ein kleines buchgewordenes Plädoyer von Julian Pörksen aus dem letzten Jahr: Verschwende deine Zeit. Ihm geht es nicht um Jugendliche, um Burn-Out, Wellness oder Motivation, sondern um die Rehabilitierung, wenn nicht sogar Neudeutung des Begriffs Verschwendung. Um den Umgang mit einem pervertierten Zeitverständnis, das sich nur noch über Zielsetzung und Effizienz zu definieren vermag. Wieso eigentlich nicht lieber: Zeit, Talent oder Chancen nicht nutzen ohne Schuldgefühle oder schlechtes Gewissen? Nichts wollen, trödeln, bummeln, flanieren, schummeln, schwänzen, aufschieben, warten, mal gucken? Nathalie Forstman lässt 13 Junge Akteure in der Produktion Verschwende deine Jugend sich und ihre Umwelt in aktiver Passivität und passiver Aktion erforschen. In einer Zeit, in der grüne Haare, zerschlissene Jeans und dröhnende Bässe in Deutschland niemanden mehr provozieren, nicht an morgen zu denken, sorglos zu sein oder nur mal „einfach so“ etwas zu tun, dafür aber umso intensiver. Eine Expedition ins Herz der Jugend, zu dem was Jugend sein kann, will oder vielleicht schon längst nicht mehr ist. Und das alles an einem der letzten Orte, an denen die Nutzlosigkeit im Sinne von ökonomischer Ineffizienz noch geduldet wird. Oder mit Pörksens Worten: „Kommen Sie ins Theater! Verschwenden Sie Ihre Zeit!“ VERSCHWENDE DEINE JUGEND

Premiere 22. Januar, 19 Uhr im Moks Regie: Nathalie Forstman Bühne und Kostüme: Silke Schumacher-Lange Musik: Thorsten zum Felde Choreografie: Birgit Freitag Dramaturgie: Sabrina Bohl Mit: Josephin Edert, Alicia de Joncheree, Thorge Just, Theresa

Kleiner, Nora Knop, Lucia Lampolia, Emil Lill, Hannah Lipow, Carola Marschhausen, Seyfetin Odabasi, Hale Richter, René Rönitz, Lili Sofia Süper 9



IN TRANSIT?

EXODUS

Spielzeit-Schwerpunkt in transit? über Flucht und Migration Braindrain oder Grenzen auf? Stacheldraht oder Hilfe bei der Überfahrt? Einreiseverweigerung oder Wohnungsvermittlung? – Was ist der richtige Umgang mit denjenigen, die nach Europa kommen, um ein neues Leben zu beginnen? Der verbitterte Streit um die richtige Strategie einer zukunftsfähigen Migrationspolitik beruht nicht auf Auseinandersetzungen um widersprüchliche Tatsachen, sondern auf fundamental verschiedenen Haltungen zu Recht und Unrecht, zu der moralischen Grundsatzfrage, was richtig und was falsch ist. Subjektive Werte und Erfahrungen sind die Grundlage, auf der jeder seine persönliche Antwort auf die Frage gibt, wie der wachsenden Migration nach Europa zu begegnen sei. „Unsere moralische Einstellung bestimmt, welche Argumente und Beweise wir zu akzeptieren bereit sind“, befindet der britische Ökonom Paul Collier in seinem jüngst auf deutsch erschienenen Buch Exodus, in dem er nicht nur nach einer überlegten und praktikablen Einwanderungspolitik sucht, sondern auch die sozialen Folgen beschreibt, die sowohl die Herkunfts- als auch die Einreiseländer durch die starke Bevölkerungsverschiebung schultern müssen. Bevor es möglich ist, die vorgeschlagenen Lösungen in Betracht zu ziehen, gilt es, sich der eigenen Denkbeschränkung bewusst zu werden. Um sie zu überwinden: „Wir schenken dem winzigsten Strohhalm im Wind Glauben, wenn er un-

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SCHWERPUNKT – IN TRANSIT?

sere Werte bestätigt, während wir Beweise(!), die für das Gegenteil sprechen, mit Verachtung und Geringschätzung strafen. Was die Migration betrifft, so sind die ethischen Vorlieben polarisiert, und jedes Lager neigt dazu, nur jene Argumente und Fakten anzuerkennen, die sein Vorurteil untermauern.“ Seit zwei Monaten gibt es am Theater Bremen den thematischen Schwerpunkt in transit?, der Migration und Flucht in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt, um den Stereotypen des eigenen Denkens auf die Schliche zu kommen. Im dritten Teil der Podiumsdiskussion Flucht im Fokus werden am 21. Januar der Regisseur Hans-Werner Kroesinger, André Leipold vom Zentrum für Politische Schönheit, der Regisseur Mirko Borscht und der Bremer Choreograf Tomas Bünger mit dem Moderator Rainer Kahrs darüber sprechen, welche künstlerischen Praktiken sie erprobt haben, um Geschichten von Flucht und Migration in eine ästhetische Äußerung zu überführen. Am 30. Januar kommen Bülent Kullukcu und Imran Ayata nach Bremen, um mit ihren Songs of Gastarbeiter davon zu erzählen, wie die Erfahrungen der vor Jahrzehnten nach Deutschland gekommenen Einwanderer sich musikalisch ausgedrückt hat. Im Anschluss an die Türken-Song-Show werden die beiden zusammen mit der Bremer DJane Gülbahar Kültür die Statt Theater Disco im noon in den Orient überführen. Katinka Deecke & Regula Schröter

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TERMINE

Mi 14. Januar, Publikumsgespräch zu Othello mit dem türkischstämmigen Bremer Devrim Yilmaz, der es an die Harvard University geschafft hat, im Anschluss an die Vorstellung. Theater am Goetheplatz (Foyer) Mi 21. Januar, Flucht im Fokus #3: Kunst und Vermittlung, mit Mirko Borscht, Tomas Bünger, Hans-Werner Kroesinger, André Leipold vom Zentrum für Politische Schönheit, Moderation: Rainer Kahrs. 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt frei! Do 22. Januar, Publikumsgespräch mit dem Regisseur Mirko Borscht zu den Schutzbefohlenen, im Anschluss an die Vorstellung. noon / Foyer im Kleinen Haus. Di 27. Januar, der Schriftsteller Feridun Zaimoglu beim Unendlichen Gespräch #19 um 20 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt 5 €. Do 29. Januar, TheaterKlatsch: in transit? mit den Dramaturginnen Katinka Deecke und Regula Schröter um 17 Uhr im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt frei! Fr 30. Januar, Songs of Gastarbeiter um 22 Uhr im noon / Foyer im Kleinen Haus. Eintritt 5 €, Eintritt frei für BesucherInnen einer Vorstellung am selben Tag. Statt Theater Disco mit Gülbahar Kültür sowie Bülent Kullukcu und Imran Ayata um 24 Uhr im noon / Foyer im Kleinen Haus. Eintritt 5 €, Eintritt frei für BesucherInnen einer Vorstellung am selben Tag. Präsentiert vom Nordwestradio

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Irene Kleinschmidt und Andy Zondag in Die Schutzbefohlenen


GASTSPIEL

TORTURE TEAM

Szenische Lesung mit Vanessa Redgrave, Jane Fonda, Philippe Sands, Annemaaike Bakker, Martin Baum, Johannes Kühn und Siegfried W. Maschek Im Theater am Goetheplatz findet im Januar ein ganz besonderes Gastspiel aus New Haven, Conneticut statt. 2010 entwickelte Gordon Edelstein, der Regisseur und Intendant des Long Wharf Theatre, welches bekannt ist als Ort des kritischen Diskurses, eine szenische Lesung, die auf dem Sachbuch Torture Team. Rumsfeld’s Memo and the Betrayal of American Values des britischen Juristen Philippe Sands basiert. Sands, nicht nur bekannt durch seine Forschungen zu den Ursprüngen des internationalen Strafrechts, zeichnet die verschlungenen Pfade der damaligen US-Regierung nach und fragt sich, wie es zu der Folter an den Guantanamo Häftlingen kommen konnte und damit zum völligen Aussetzen des Völkerrechts und der Genfer Konventionen. Um den Raum der Reflexion zu vergrößern, verschneidet Edelstein die Fakten Sands mit assoziierten Videosequenzen unter anderem aus 5 Jahre Leben, ein Spielfilm über den ehemaligen Guantanamo Häftling Murat Kurnaz. Sensationell ist auch die Besetzung: Für diese besondere Lesung gewann Edelstein die Oscar-Preisträgerinnen Vanessa Redgrave und Jane Fonda, die gemeinsam mit Philippe Sands und den SchauspielerInnen des Ensembles des Theater Bremen auf der Bühne stehen werden. Zu einem anschließenden Gespräch aller Beteiligten wird auch Bernhard Docke, der Bremer Anwalt von Murat Kurnaz, anwesend sein. So 25. Januar, 15:30 Uhr im Theater am Goetheplatz. Eintritt 20 € / 9 € 16


FAMILIENKONZERT

WIR SIND HELDEN! – RITTER, KAVALIERE, ABENTEURER Mit der Musik der Bremer Philharmoniker sind nicht nur Fern- und Sternreisen möglich. Nein, man kann auch vergangene Zeiten oder fremde Welten besuchen. Im Januar wird sich Moni, die Möwe, mit Rittern, Kavalieren und Abenteurern einlassen – aber zu entscheiden, wohin genau sie reisen und wen sie besuchen möchte, fällt ihr nicht ganz leicht. Sie könnte zum Beispiel einer sternflammenden Königin begegnen und herausfinden, warum sie so hoch singen kann. Oder sie könnte sich auf die Suche nach dem Geist des Winters machen, um ihn ein wenig aufzutauen. Pauken und Trompeten könnten erklingen, Ritter und Burgfräulein dazu singen. Vielleicht trifft sie ja sogar auf den Herrn der Ringe? Spannend wird es auf jeden Fall werden. Und eine Zauberflöte einzupacken schadet bei dieser Tour ganz sicher nicht! FAMILIENKONZERT MIT DEN BREMER PHILHARMONIKERN

So 25. Januar, 11 Uhr im Theater am Goetheplatz Mit: Alexander Swoboda als Moni, die Möwe, u. a. Musikalische Leitung: Daniel Mayr Szenische Einrichtung: Caroline Blanck Ausstattung: Christina Hoenicke

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WIEDERAUFNAHMEN

EXISTENTIELLE FRAGEN

Kleiner Mann – was nun? und Nichts. Was im Leben wichtig ist wieder im Spielplan Wirtschaftskrise, Inflation, Massenarbeitslosigkeit. Mit kindlichem Optimismus wollen Johannes Pinneberg und seine schwangere Frau Emma Mörschel, genannt Lämmchen, allen Widrigkeiten und Existenzängsten begegnen. Doch ökonomische Zwänge stellen das kleine private Glück bald auf die Probe. In Hans Falladas ungeheurer Liebesgeschichte Kleiner Mann – was nun?, inszeniert von Klaus Schumacher, kämpfen zwei junge Menschen um ihren Platz in der Welt und um ihre Würde in einer Gesellschaft, in der Dazugehören ohne Arbeit undenkbar ist. Um Grundsätzliches geht es auch in der Inszenierung Nichts. Was im Leben wichtig ist, in der Regie von Hausregisseur Alexander Riemenschneider, die im Januar ebenfalls wieder zu sehen ist. Eine Schulklasse versucht ihren zynischen Mitschüler Pierre-Anthon zu überzeugen, dass es Bedeutung und Sinn im Leben gibt. Doch so einfach lässt sich das nicht bewerkstelligen und schon bald gerät die Situation außer Kontrolle. KLEINER MANN – WAS NUN?

Fr 9., Do 15., jeweils um 19:30 Uhr, Fr 16. Januar um 11 Uhr im Theater am Goetheplatz NICHTS. WAS IM LEBEN WICHTIG IST

Mo 12., Do 15., Mi 28., jeweils um 20 Uhr, Di 13. und Do 15.Januar, jeweils um 10:30 Uhr im Kleinen Haus 18


Peter Fasching in Kleiner Mann – was nun?


SYMPOSIUM

MUSIK THEATER MUSIK

Symposium anlässlich der Uraufführungen von Anna Karenina und Faust 10 Anlässlich der letzten Vorstellung von Anna Karenina in dieser Spielzeit wollen wir uns mit dem Verhältnis von Musik und Theater beschäftigen. Wie wirkt sie, wozu dient sie und wie kommt sie zustande? Auch Sprechtheater ist ohne Musik kaum vorzustellen, was bedeutet diese Erweiterung und wie lässt sie sich historisch einordnen? Wir versuchen uns zusammen mit dem Münchner Theaterwissenschaftler David Roesner an einer Bestandsaufnahme zeitgenössischer Theaterformen, bei denen Musik als gleichberechtigtes Mittel neben Text, Akteuren und Ausstattung steht. Gerahmt von den Inszenierungen Faust 10 und Anna Karenina soll es um das Spannungsfeld von Musik mit Theater bis Musik als Theater gehen. Die Theatermusiker Thomas Kürstner und Sebastian Vogel haben zu Anna Karenina keine Oper im herkömmlichen Sinne geschrieben, sondern vielmehr zum Musiktheater erweiterte Theatermusik, die sich eng mit der Inszenierung von Armin Petras verbindet – und teilweise auch noch parallel zu der szenischen Arbeit an der Produktion entstanden ist. Eine ähnlich enge Verbindung zwischen Musik und Szene gibt es auch in Felix Rothenhäuslers Inszenierung Faust 10. Der auf der Bühne anwesende Musiker Matthias Krieg nimmt, wie zuvor auch schon in Sickster, nicht nur eine zentrale, sondern eine eigenständige Position ein, die sich auch in einem rein musikalischen Teil zum Abschluss des Abends niederschlägt. In Vorträgen,

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Podiumsdiskussionen, Workshops und Konzerten mit beteiligten Künstlern, Wissenschaftlern und weiteren Gästen soll diesen Fragen nachgegangen werden. Und gefeiert wird natürlich auch, denn Musik im Theater ist auf jeden Fall eines: Affizierung von Körpern. Bewegen können sich diese Körper auch am Freitagabend beim Konzert der Hambuger Band Zucker und am Samstagabend zur abschließenden Barmusik, jeweils im Anschluss an die Publikumsgespräche. Musik + Theater = X? PROGRAMM:

23. Januar 20 Uhr: Faust 10 im Kleinen Haus, im Anschluss Publikumsgespräch mit Experten 22:30 Uhr: Theater Bremen Konzert #31 Zucker im noon / Foyer Kleines Haus. Eintritt 5 €, frei für Besucher­ Innen der Vorstellungen im Rahmen des Symposiums 24. Januar 12 Uhr: Vorträge von David Roesner (LMU München) u. a. im noon / Foyer Kleines Haus 15 Uhr: Öffentliche Arbeitsprobe mit Thomas Kürstner und Sebastian Vogel (Anna Karenina), Matthias Krieg (Faust 10 ), Louise Vind Nielsen (Maria Stuart) im noon / Foyer Kleines Haus 19:30 Uhr: Anna Karenina, im Anschluss Publikumsgespräch mit Experten 22:30 Uhr: Barmusik zum Abschluss im noon / Foyer Kleines Haus

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Nadine Lehner und Hubert Wild in Anna Karenina


MUSIKTHEATER

ZUM LETZTEN MAL!

Anna Karenina und die Meistersinger

„Das ganze Kaleidoskop von gleich drei Liebesgeschichten“ (Deutschlandradio Kultur) bietet sich im Januar das letzte Mal in Anna Karenina dar. Die „Drei Atmosphären“ der Komponisten Kürstner und Vogel ergänzen die epische Sprache Tolstois nicht nur musikalisch, sondern tragen genuin zur Erzählung des Abends bei. Kombiniert mit allen Beteiligten und einer Live-Videoprojektion entsteht so eine große Passionsgeschichte von der Liebe: „Ein emotional packender, aber auch psychologisch sehr präziser Abend“ (Nordwestzeitung online). Nicht weniger emotional ist auch das Weltbild, welches in Wagners Meistersingern entfaltet wird. Ähnlich wie in der Figur Anna Karenina angelegt, verweist auch Hans Sachs auf die Frage, wo die Privatheit beginnt und wann die Öffentlichkeit endet? „Regie und Dirigat formulieren dieselbe Idee, erzählen dieselbe Geschichte. Das Ergebnis ist richtig gutes Ensemblespiel – fesselndes, teils überwältigendes Musiktheater vom ersten bis zum letzten Ton“ (Die Deutsche Bühne). DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG

So 18. Januar, 15:30 Uhr im Theater am Goetheplatz ANNA KARENINA

Sa 24. Januar, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Präsentiert vom Nordwestradio 23


L’ELISIR D’AMORE – DER LIEBESTRANK

ESSEN UND LIEBEN

Gibt es Liebeselixire nur in der Oper? Die Probe aufs Exempel bietet ein Abend zu zweit Liebe, sollte man meinen, ist das unverfälschte Gefühl par excellence, der auf ewig unhintergehbare Ausdruck dessen, was Menschen in ihrem eigentlichsten sind. Tatsächlich ist diese Auffassung der Liebe aber eine historische Stecknadel im Heuhaufen, viele Jahrhunderte lang standen mehr oder weniger wissenschaftliche Hilfsmittel hoch im Kurs, mit denen Liebe herzustellen, auszulösen oder wieder zu beleben war. Heute erleben wir durch Algorithmen und Statistiken eine Renaissance der Liebes-Algebra, Partnerschaft ist wieder berechenbar geworden. Wenn auch nicht zur Berechnung von Liebe, die in Michael Talkes Inszenierung von Der Liebestrank besungen wird, so doch vielleicht zu ihrer Anregung, dient am 16. Januar ein besonderer Abend (zu zweit oder alleine), der ein Liebesmenü mit einem Vorstellungsbesuch und einem abschließenden Liebesdrink verbindet. Fr 16. Januar 17:30 – 19 Uhr: Luka Lübke kocht das 3-gängige Liebes­ menü für 30 € pro Person 19:30 Uhr: L’elisir d’amore im Theater am Goetheplatz, ab 18 € Ab 22 Uhr: das Liebeselixir im Vivien Wu für 9 € pro Person Orte: Liebesmenü im Restaurant Jon-Luk, Am Wall 135 / 136 Liebesdrink im Vivien Wu, Kolpingstraße 14 Verbindliche Anmeldung für das Liebesmenü im Jon-Luk bitte bis 31. Dezember an kristy.stahlberg@funfactory.com oder Tel 0421. 52076 119 Eine Kooperation mit der Fun Factory, dem Vivien Wu und dem Jon-Luk 24


SYMPOSIUM

WIR FINDEN GOLD!

Symposium zur kulturellen Bildung in der Metropolregion Nordwest Die starke Wirkung kultureller Bildung entfaltet sich vor allem dort, wo Kultur- und Bildungseinrichtungen eng zusammenarbeiten. Mit dem Symposium Wir finden Gold! möchte das Theater Bremen mit vielen PartnerInnen unterschiedlicher Disziplinen ausgehend von konkreten Kulturprojekten in einen kollegialen Austausch kommen. Diskutieren werden wir u. a. mit Prof. Dr. Birgit Mandel und Prof. Dr. Max Fuchs über die konkrete Zusammenarbeit zwischen Kultureinrichtungen und Schulen, Vereinen, Bürgerhäusern, Jugendzentren und Kirchen sowie über neue Perspektiven zur Stärkung der kulturellen Bildung in der Region. Hierbei werden beispielhafte Best-Praxis-Projekte vorgestellt, die in besonderer Weise Dialoge zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Alters ermöglichen und damit eine emotionale Heimat bieten. Das Symposium versteht sich als Beitrag zu einer „reflektierten Praxis“ und möchte die weitere Vernetzung unterschiedlicher Akteure voranbringen. Geschlossene Veranstaltung, bei Fragen zu dem Symposium wenden Sie sich bitte an arosenthal@­theaterbremen.de. Do 8. Januar, 10 – 18 Uhr im Theater am Goetheplatz Das Symposium organsiert das Theater Bremen in Kooperation mit dem Stadttheater Bremerhaven, dem Oldenburgischen Staatstheater, der bremer shakespeare company, der Bremer Philharmoniker GmbH und der Oldenburgischen Landschaft. Gefördert durch die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e. V.

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NOON / FOYER KLEINES HAUS

DISKURSPATEN #41 UND #42: IM WEISSEN RÖSSL UND MEDEA

Zum Probenstart vom Weißen Rössl und Medea werden die eingeladenen ExpertInen Impulsvorträge halten, um anschließend mit dem Ensemble und dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Mo 5. Januar, zu Medea um 18 Uhr. ReferentIn wird noch bekannt gegeben Di 6. Januar, Operettenforscher Kevin Clarke zum Weissen Rössl um 18 Uhr auf der Probebühne, Treffpunkt ist das noon. Eintritt jeweils 5 €. FRÜH STÜCK ZU LE NOZZE DI FIGARO UND AYMARA

Ein toller Tag – beginnt mit einem Frühstück. Im Gespräch mit Beteiligten der Produktion erörtert das Figaro-Team seine Sicht auf Mozarts Oper und auch Alexandra Morales stellt ihre erste Arbeit als Choreografin am Theater Bremen vor. So 11. Januar, zu Le Nozze di Figaro auf der Probebühne, Treffpunkt ist das noon So 25. Januar, zu Aymara Jeweils um 11:30 Uhr. Eintritt frei!

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KONZERT ZUCKER

Christin Elmar Schalko und Pola Lia Schulten wohnen in Hamburg und sind die Band Zucker. Gerade arbeiten sie mit Produzent Tobias Levin quasi unablässig am ersten Album, das die geballte Kreativität der beiden „Trümmerfrauen“ in einen Tonträger gießen soll. Für ihr erstes Musikvideo „Alles ist amazing“ waren sie schon einmal auf der Theater-Bremen-Bühne und jetzt sind sie zurück! Für ein Konzert und, so heißt es, bald auch live in der Inszenierung von Joachim Lottmanns 9,99 €-Bestseller Endlich Kokain. Fr 23. Januar, 22:30 Uhr. Eintritt 5 €, frei für Besucher­Innen der Vorstellungen im Rahmen des Symposiums SYMPOSIUM MUSIK THEATER MUSIK

(siehe S. 18) THEATERTREFFEN MIT ALEXANDRA MORALES

Mehr als zwei Spielzeiten lang ist Samir Akika nun schon Tanzchef am Theater Bremen – mit ihm gestaltet Alexandra Morales das Programm und ist seine engste Wegbegleiterin. Und von Anfang an hat sie nicht nur inspiriert, alles zusammengehalten – sie war und ist auch als Tänzerin auf der Bühne, sie gestaltet Räume, macht Kostüme und – choreografiert auch eigene Abende. Zur Zeit arbeitet sie an ihrer ersten Inszenierung am Theater Bremen: Aymara. Ausreichend Gesprächsstoff also für ein TheaterTreffen! Mo 26. Januar, 20 Uhr. Eintritt frei! Die Bremer Theaterfreunde laden ein

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NOON / FOYER KLEINES HAUS

DAS UNENDLICHE GESPRÄCH #19: FERIDUN ZAIMOGLU

„Ich bin ein Anti-Interkulturberserker“, ließ Feridun Zaimoglu, der wohl bekannteste deutsche Schriftsteller ausländischer Herkunft, kürzlich verlauten. Zaimoglu, in der Türkei geboren und seit seinem zweiten Lebensjahr in Deutschland, prangert eine Mentalität an, die eine nichtdeutsche Herkunft als qualitätsersetzendes Verkaufs­ argument nutzt und dabei inhaltliche und ästhetische Auseinandersetzung abschneidet. Denn um die geht es Zaimoglu. Sein letzter Roman Isabel erzählt die Geschichte einer jungen Türkin in Berlin, die ihr Leben schließlich selbst beendet. In einer Sprache, die dem Unsagbaren Raum lässt. Denn die Sprache verwandelt sich bei Zaimoglu mit der Erzählung. Herkunft, Sprache, Verwandlung – alles Themen wie gemacht für Das unendliche Gespräch. Di 27. Januar, 20 Uhr. Eintritt 5 € im Rahmen von in transit?

THEATERKLATSCH: IN TRANSIT?

Der erste TheaterKlatsch im neuen Jahr greift die Schwerpunktreihe in transit? auf und lädt dazu ein, mit den beiden Kuratorinnen der Reihe, den Dramaturginnen Katinka Deecke und Regula Schröter ins Gespräch zu kommen. in transit? thematisiert auf unterschiedlichste Weise und in verschiedenen Formaten die Themen Flucht und Migration, aber welche Visionen stecken hinter diesem Spielzeitschwerpunkt? Die TheaterVerstärker laden herzlich ein, Fragen zu stellen und Gedanken zu äußern. Selbst-

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gebackener Kuchen und fantastischer Kaffee – ein großes Dankeschön an das noon – runden die Atmosphäre ab. Do 29. Januar, 17 Uhr. Eintritt frei! www.theaterverstaerkerbremen.wordpress.com

„ICH TÜRKISCH MANN. NIX DEUTSCH SPRECHEN KANN.“ – SONGS OF GASTARBEITER UND STATT THEATER DISCO

Es waren einmal junge Männer aus Italien, der Türkei und anderen Ländern Europas, die sich aufmachten in Richtung Almanya, wo ihnen Wohlstand und Anerkennung versprochen wurde. Almanya freute sich über die fleißigen Gäste, hatte allerdings vergessen, dass junge Männer älter und heimisch werden. So wurde Almanya zum Einwanderungsland. – Bülent Kullukcu und İmran Ayata haben die Musik, in der die jungen Männer von damals ihre Gefühle als Gäste des kalten Currywurst-Deutschlands ausgedrückt haben, gesammelt und daraus die dokumentarische Lecture Performance Songs of Gastarbeiter gemacht, die sie im Januar im noon zeigen. Um Mitternacht wird Gülbahar Kültür dort gemeinsam mit Bülent Kullukcu und İmran Ayata die Statt Theater Disco in den Orient überführen. Fr 30. Januar, ab 22 Uhr. Eintritt 5 € im Rahmen von in transit? Songs of Gastarbeiter wird präsentiert von Funkhaus Europa

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UND AUSSERDEM

AN UND FÜR DICH: EIN LIEDERABEND VON UND MIT GABRIELE MÖLLER-LUKASZ

Ein jedem bekanntes Erlebnis ist der erste Kuss, die erste Liebe, und leider auch der erste Liebeskummer. Genau diese basalen und dennoch nie banalen Gefühle besingt Gabriele Möller-Lukasz in ihrem Liederabend An und für Dich, den sie gemeinsam mit dem Pianisten Marc Lüdicke entwickelte. Möller-Lukasz, die in diesem Jahr ihr 20. Bühnenjubiläum am Theater Bremen feiert, lässt vergessene Chansos und Schlager aus der DDR, wie zum Beispiel von Manfred Krug, Nina Hagen oder Veronika Fischer, wieder aufleben. Gabriele Möller-Lukasz wurde im November 2014 der Publikumspreis der Bremer Volksbühne, der Silbernen Roland, verliehen. Als Dankeschön bringt sie dem Liederaben wieder zur Aufführung, folgt dabei ihren biografischen Spuren und gibt einen ganz persönlichen Einblick in ihr Leben in einem „verschwundenen Land“. Do 8. Januar, 20 Uhr im Kleinen Haus. Eintritt 12 € / 9 €

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KAMMERMUSIK AM SONNTAGMORGEN

Werke für Streichtrio stehen im Januar auf dem Programm der Kammermusik am Sonntagmorgen. Gert Gondosch (Violine), Karol Grondzel (Viola) und Benjamin Stiehl (Violoncello) werden Kompositionen von Ludwig van Beethoven und Johann Sebastian Bach spielen. So 18. Januar, 11:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt 10 €. Für Kinder unter 14 Jahren ist der Eintritt frei!

BELLEVILLE TALK #2: NIGERIA

Die zweite Ausgabe dieses Blicks auf internationale Tanzkulturen mit dem nigerianischen Tänzer Sunday Israel Akpan aus Samir Akikas aktueller Produktion Belleville dreht sich um das Verhältnis von zeitgenössischem und Straßentanz in Nigeria. Mo 12. Januar, 20 Uhr auf der Probebühne Tanz, Treffpunkt ist die Bühnenpforte. Eintritt frei! In Zusammenarbeit mit den Bremer Theaterfreunden

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POST SCRIPTUM

HINTER DER MASKE ENTSTEHT DAS NEUE

Als eine Verschleierung, die paradoxerweise dadurch zur Erkenntnis führt, kann eine Maske verstanden werden. Sie schmiegt sich an und wir schmiegen uns ihr an. Eine Angleichung an den Anderen oder das Andere, zu akzeptieren, dass sich dieses Andere aber auch zu winden weiß, all das erwartet uns Menschen die wir Kunst machen oder miterleben. So ist gerade das Theater, der Ort der Maskerade, nicht nur ein Ort der Versprechungen, sondern der Zuflucht. Denn im Nachahmen des Anderen, im Nachahmen der spezifischen Andersartigkeit, stelle ich meine Autonomie erst her, so kann Stellvertreterschaft produktiv werden. Und alles was an den Seiten, vorbei an den Masken, heraus zu quillen droht, das an den Rand gedrängte, gilt es zu ergänzen. Geschützt durch die Maske, das Spiel, die Probe wird es möglich, beinah über Bande, wieder ein Bild von sich selbst herzustellen. So vollführt ein jeder Spieler stets eine Doppelbewegung des SichZeigens und Sich-Verhüllens. MS

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01/2015

JUNGES.THEATERBREMEN

Theaterpädagogik JOUR FIXE – SPIELPRAKTISCHE FORTBILDUNG

TheaterlehrerInnen, aber auch alle anderen Interessierten laden wir herzlich zu unserem Impulsworkshop ein. Di 13. Januar, 18:30 – 20:30 Uhr, Treffpunkt Kleines Haus Bitte bequeme Kleidung mitbringen. Eintritt frei! Informationen unter theaterpaedagogik@theaterbremen.de

Junge Akteure RESET

Reset your life – Sieben junge Erwachsen starten ihr Programm neu. Sie schließen mit ihrem Leben, wie es bisher war, ab und schmeißen sich voller Euphorie in ein neues. Live vor Ort. Drei Abende zwischen Traum, Wunsch und Realität. Fr 9., Sa 10. und So 11. Januar, jeweils 19 Uhr im Brauhauskeller. 3,50 €, mit Clubcard Eintritt frei! JUNGE AKTEURE UNTERWEGS

Das Junge Akteure-Projekt Kinder |SOLDATEN in der Regie von Gernot Grünewald reist weiter! Die Inszenierung, die 17 Kinder und Jugendliche zu StellvertreterInnen von Kindersoldaten werden lässt, wird nach dem Bundestreffen Jugendclubs an Theatern in Hannover nun auch bei den Lessingtagen 2015 am Thalia Theater Hamburg zu sehen sein: vom 27. bis 29. Januar um jeweils 19 Uhr in der Garage in der Gaußstraße.

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Ein Akt der Gewalt. Aufprall auf hartes Kopfsteinpflaster, achtlos in die Welt geschleudert. Doch das Schlimmste ist die Reißwunde: Vor dem Sturz wurde der Pfeil aus dem Zusammenhang gerupft, hat seine Bezugsgruppe und damit seine Lebensaufgabe verloren. Denn wo bitte schön ist jetzt oben und unten, wo rechts und links, kurz: Wo ist die Richtung, die angezeigt werden soll? Dem Pfeil ist nicht nur seine Herkunft, sondern mit ihr auch seine Identität abhanden gekommen. Was tun? Kann ein Psychologe helfen? Nein. Ein Chirurg? Nein. Ein Ontologe oder ein Fundbüro? Nein. Der Pfeil kann sich nur selbst aus der Scheiße retten – indem er sich umdefiniert


und neu erfindet. Als „mobiler Wegweiser“ steht ihm die Karriere seines Lebens bevor, allen Sinnsuchenden vermag er fortan die ultimative Orientierung zu geben: Diese müssen ihn nur in die Tasche stecken und bei schwierigen Entscheidungen in eine x-beliebige Richtung halten – schon sind sie auf der richtigen Spur. Kein Parteiprogramm, keine Religion, kein Ratgeber-Buch kommt gegen diesen Pfeil an. Supergeil. Superpfeil. Danke S. R.! Ihre Lieblingspfeile bitte weiterhin an dramaturgie@theaterbremen.de.


REGULÄRE KARTENPREISE PREISKATEGORIEN PREISGRUPPEN A–L

VI

V

IV

III

II

I

Theater am Goetheplatz A: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag

10,- 15,- 20,- 25,- 30,- 34,-

B: Schauspiel / Tanz 13,- 18,- 21,- 27,- 32,- 36,Premiere und Freitag / Samstag « C: Musiktheater Sonntag – Donnerstag

15,- 27,- 35,- 41,- 44,- 48,-

D: Musiktheater Freitag / Samstag

18,- 29,- 38,- 45,- 50,- 55,-

E: Musiktheater Premiere / Galakonzerte

20,- 33,- 41,- 48,- 56,- 62,-

F: Märchen, Familienstück

8,- 10,- 13,- 15,- 17,- 20,-

G: Familienkonzerte: 14 € / 7 € Schüler/innen und Studierende

9,-

9,-

9,-

9,-

9,-

9,-

Kleines Haus H: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag

15,- 19,- 23,-

I: Schauspiel / Tanz Freitag / Samstag

19,- 23,- 27,-

J: Schauspiel / Tanz Premiere

22,- 29,- 36,-

K: Moks im Kleinen Haus

Einheitspreis 9,- (Erwachsene 18,-)

Schüler/innen und Studierende

9,-

9,-

9,-

Moks / Brauhauskeller L: Kinder- und Jugendtheater

Einheitspreis 7,- (Erwachsene 10,-)

Vormittagsvorstellungen vom Moks sind für Bremer und Bremerhavener Schulklassen kostenlos! 36


ERMÄSSIGTE KARTENPREISE SCHÜLER/INNEN, AUSZUBILDENDE UND STUDIERENDE BIS ZUM VOLLENDETEN 35. LEBENSJAHR Im Vorverkauf erhalten Sie rund 50 % Ermäßigung für Karten der Preiskategorie I. Ab der Preiskategorie II kosten die Karten im Vorverkauf für Vorstellungen im Kleinen Haus und im Theater am Goetheplatz 9 € (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen). Am Vorstellungstag sind Karten zum Preis von 9 € auch in der Preiskategorie I erhältlich. ARBEITSLOSE, FREIWILLIGENDIENSTLEISTENDE UND SCHWERBEHINDERTE (AB 50 % GDB) Sowohl im Vorverkauf als auch an der Abendkasse bieten wir Ihnen gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises einen Preisnachlass von rund 50 % auf den regulären Kartenpreis für alle unsere Vorstellungen (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen) an. Diese Konditionen gelten auch für Begleitpersonen von Schwerbehinderten. KULTURTICKETS BürgerInnen mit geringem Einkommen erhalten gegen Vorlage der „Grünen Karte“ ein Kulturticket zum Preis von 3 € ab 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung an der Abendkasse, sofern noch Karten verfügbar sind. In den Bremer Bürgerhäusern und den Zweigstellen der Stadtbibliothek können die Kulturtickets für ausgewählte Vorstellungen auch vorab reserviert werden. Informationen unter www.kulturticket.bremen.de. GRUPPENTARIFE Besuchergruppen ab 10 Personen erhalten einen Rabatt von rund 20%. ABONNEMENTS UND THEATERCARD In unserem Abonnementbüro oder in unserem Spielzeitheft informieren wir Sie über weitere Vergünstigungen, die wir Ihnen mit unseren Abonnements und der Theatercard bieten. BLAUER THEATERTAG Musiktheater 20 € / Schauspiel 15 € auf allen Plätzen!

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06.- 08. FEBRUAR 2015 MESSE BREMEN

DIE SAISON BEGINNT IN BREMEN! SONDERSCHAU: „ITALIENISCHE ELEGANZ“

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Zeitung, wenn Sie Zeit haben: taz am Wochenende. Jeden Samstag mit allem Wichtigen zur Woche die war und zur Woche die kommt. Mit neuen Perspektiven auf Gesellschaft, Politik und Kultur. Im Abo oder an Ihrem Kiosk! abo@taz.de | T (0 30) 25 90 25 90 www.taz.de/testabo


01/2015

FÖRDERER BREMER THEATERFREUNDE

Karin und Uwe Hollweg g

PARTNER

MEDIENPARTNER

taz.bremen

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Stiftung


01/2015

KONTAKT Theater Bremen

Postfach: 10 10 46, 28010 Bremen Goetheplatz 1 – 3, 28203 Bremen Tel 0421 . 3653 - 0 gf@theaterbremen.de Theaterkasse Mo – Fr: 11 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 333 oder kasse@theaterbremen.de Abonnementberatung Di – Fr: 14 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 344 (Di – Fr: 14 – 18 Uhr) abo@theaterbremen.de Für Schulen und Gruppen Mo – Do: 9 – 16 Uhr, Fr: 9 – 15 Uhr Tel 0421 . 3653 - 340 oder besucherservice@theaterbremen.de Mokskarten für Vormittagsvorstellungen für Bremer Schulen Tel 0421 . 3653 - 345 oder mokskarten@theaterbremen.de Impressum Herausgeber Theater Bremen GmbH Geschäftsführung Prof. Michael

Börgerding (Generalintendant), Michael Helmbold (Kaufmännischer ­Geschäftsführer) Redaktion Benjamin von Blomberg, Marianne Seidler Szenenfotos: Jörg Landsberg Gestaltung ErlerSkibbeTönsmann, Tim Feßner Druck Asco Sturm Druck GmbH Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 42


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