maiheft 2014
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inhalt
Die Premieren .................................................................................. 4 – 11 Die zehn Gebote ...................................................................................... 4 Blick der Tosca ........................................................................................ 8 Lost . . ............................................................................................................. 10 Hart am Wind – Norddeutsches Kinder- und Jugendtheaterfestival . . ........................................................................ 12 Letzte Vorstellungen ........................................................................... 15 Drei Mal Herkunft: Oskar Roehler zu Gast beim TheaterTreffen, eine Kooperation mit dem City 46 und die Inszenierung von Frank Abt .......................................... 18 Zwei Mal Gintersdorfer/Klaßen: Das neue schwarze Denken und Mobutu choreografiert .. ......................................... 19 Das sagen die Anderen: Close Your Eyes ................................. 20 Themenwoche Woanders_ist_hier............................................... 22 Poetry on the road: Eröffung und eine Lesung mit Herta Müller ........................................................................................... 23 Ausstellung von Sylvette David alias Lydia Corbett .......... 24 2012 .............................................................................................................. 26 Und außerdem ........................................................................................ 30 JUNGES.THEATERBREMEN ................................................. 33 Pfeil des Monats .................................................................................... 34 Bremer Theaterfreunde ..................................................................... 36 Preise ........................................................................................................... 38 Kontakt ...................................................................................................... 42
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liebes publikum, liebe leserinnen und leser, Hart am Wind, das 4. Norddeutsche Kinder- und Jugendtheaterfestival, findet zum ersten Mal in Bremen statt. 13 ausgewählte Produktionen von freien Bühnen sowie Stadtund Staatstheatern aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen bringen an fünf Tagen frischen Theater-Wind in das Theater Bremen und die Schwankhalle! Theater für ein junges Publikum hat sich längst etabliert und ist ein anerkannter Teil der Theaterkultur in Deutschland, mit einer enormen Spannbreite an Stilen, Lesarten und ästhetischen Zugängen zu Stoffen und Themen ist das Theater für Kinder und Jugendliche künstlerisch und gesellschaftlich auf der Höhe der Zeit. Freuen Sie sich mit uns auf das Gespenst von Canterville aus Hamburg, die plattdeutsche Lütt Ant vom Ohnsorg, den Superhero aus Oldenburg, Schillers Räuber ohne Worte aus Hannover, Kafkas Verwandlung aus Göttingen und auf andere von einer Jury ausgewählte Inszenierungen. Dazu kommt ein Begleitprogramm mit Workshops, Vorträgen, Diskussionen und Parties. Und wenn das Maiwetter mitspielt, treffen Sie alle Akteure im St. Paulihof vor dem Kleinen Haus. Für Essen, Trinken und Gesprächsstoff wird gesorgt sein! Michael Börgerding
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premiere schauspiel
DAS GEWISSEN SIND immer DIE ANDEREN Über Dušan David Pařízeks Inszenierung von Die zehn Gebote nach Krzysztof Kieślowski
„Ich glaube, jedes Leben ist es wert, genau untersucht zu werden; jedes hat seine Geheimnisse und seine Dramen,“ schrieb Krzysztof Kieślowski in Bezug auf seine heute legendären Fernsehfilme Dekalog 1 – 10 aus den 1980er Jahren. Der letzte große Metaphysiker des europäischen Kinos erzählt zehn existenzielle Geschichten ganz gewöhnlicher Menschen: Die Geschichte eines Vaters, der an eine rational erfassbare Welt glaubt und beim Tod seines kleinen Sohnes erfahren muss, dass das Leben nicht in berechenbaren Bahnen verläuft; jene von einem Arzt, der den Tod eines Mannes voraussagt, um seine Frau von der Abtreibung ihres unehelichen Kindes abzuhalten; oder die eines Chirurgen, der unter Impotenz leidet und seine Frau mit Eifersucht verfolgt. Jede der Geschichten geht von einem der biblischen Zehn Gebote aus, wobei es Kieślowskis Intention war, Entscheidungssituationen darzustellen, in denen es nicht so einfach ist, dem scheinbar eindeutigen Gebot zu folgen. Über seine filmische Auseinandersetzung mit den Zehn Geboten des Alten Testaments sagte Kieślowski selbst: „Meine Filme sind keine Predigten. Sie handeln nur von Leidenschaften. Natürlich bezieht sich jeder meiner Filme auf die Sphäre der Moral, das hat aber nicht mit Geboten und Verboten zu tun. Man könnte es eher so formulieren: Passt auf, neben euch leben andere Menschen. Das, was ihr tut, be-
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trifft nicht nur euch, sondern auch die, die euch nah sind oder auch etwas weiter weg und deren Anwesenheit ihr überhaupt nicht vermutet.“ Das Gewissen fasst Kieślowski nicht als religiöse Kategorie auf, er lokalisiert es in den Anderen. Sie sind es, die der Beurteilung des eigenen Tuns einen objektiven Faktor entgegensetzen. Pastor Rolf Sänger-Diestelmeier, Diskurspate der Bremer Inszenierung von Regisseur Dušan David Pařízek, knüpft in seinem Vortrag zu Dekalog an Kieślowskis Schilderungen an: „Die Zehn Gebote gelten zwar auch heute noch als Basiswissen unserer Zivilisation, gleichwohl aber schwindet die Kenntnis des Dekalogs mehr und mehr – bei gleichzeitiger inflationärer Zahl an Neuformulierungen von ‚Zehn Geboten’ für Fitness, für Schönheit oder gesunde Ernährung. Es liegt auf der Hand, dass mit der zurückgehenden Kenntnis des Dekalogs sich auch seine normative Kraft verliert. Versuche, diesen alten Text zu aktualisieren, scheinen zu belegen, dass er immer noch fruchtbar, gleichzeitig aber auch interpretationsbedürftig ist – ist doch unsere Lage weitaus komplexer als die überschaubaren Lebensverhältnisse der Entstehungszeit des Dekalogs. Die Gebote sind kein Benimmbüchlein für das 21. Jahrhundert und entheben uns auch nicht der Verantwortung für unser Handeln. Sich von ihnen angesichts gegenwärtiger Orientierungskrisen zu einem denkfaulen Gebotsfundamentalismus verführen zu lassen, wäre also eine falsche Art des Umgangs mit ihnen. Die Gebote geben eine verbindliche Richtung an. Dieser Richtung zu folgen, bewahrt uns allerdings nicht davor, dass wir in der Tragik und den Dilem-
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premiere schauspiel
mata unseres Lebens immer wieder mit Notwendigkeit doch schuldig zu werden.“ Mit seiner Bühnenbearbeitung der Geschichten und Fernsehfilme von Krzysztof Kieślowski und seinem Drehbuchautor Krzysztof Piesiewicz stellt sich der tschechische Regisseur Dušan David Pařízek zum ersten Mal dem Bremer Publikum vor. Pařízek leitete zehn Jahre lang das mehrfach als Theater des Jahres ausgezeichnete Prager Kammertheater, das unter seiner Ägide eine der progressivsten und meist beachteten Bühnen Tschechiens wurde. Neben Uraufführungen tschechischer Dramatiker und Schriftsteller der Moderne wurden dort vor allem zeitgenössische österreichische und deutsche Autoren in neuen Übersetzungen oder Bearbeitungen als tschechische Erstaufführungen gespielt – immer auf der Suche nach den gemeinsamen gesellschaftlichen und kulturellen Wurzeln, den verdrängten Traumata und wuchernden Neurosen Mitteleuropas. Seit einigen Jahren führt Dušan David Pařízek regelmäßig auch in Deutschland und der Schweiz Regie, so am Schauspiel Köln, am Deutschen Theater Berlin, am Staatsschauspiel Dresden, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Schauspielhaus Zürich und am Düsseldorfer Schauspielhaus. VK die zehn gebote
nach den Filmen Dekalog 1 – 10 von Krzysztof Kieślowski Premiere 3. Mai, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Regie und Bühne: Dušan David Pařízek Kostüme: Kamila Polívková Dramaturgie: Viktorie Knotková Mit: Martin Baum, Betty Freudenberg,
Nadine Geyersbach, Lisa Guth, Irene Kleinschmidt, Johannes Kühn, Gabriele Möller-Lukasz, Frank Seppeler, Robin Sondermann, Alexander Swoboda
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premiere musiktheater
tosca – drei leben
Das Projekt Blick der Tosca von Anna-Sophie Mahler
Meist geht es in der Oper um Mord und um Verrat, um Liebesschmerz und Königsdramen, es gibt nur wenige Opern, die sich mit dem alltäglichen Leben beschäftigen. Tosca von Giacomo Puccini ist ganz sicher keine davon, im Gegenteil, Tosca hat alle Bestandteile einer höchstdramatischen und außergewöhnlichen Geschichte. Wer aber sagt eigentlich, dass im alltäglichen Leben, das Tag und Nacht auf der ganzen Welt seinen Gang nimmt, nicht mindestens genauso viel Drama und Dramatik steckt, wie auf der Opernbühne? Wer eigentlich sagt, dass das kleine, unbekannte, unentdeckte Leben nicht das Potential hat, uns in seinen Bann zu ziehen und durch Musik unsere Empathie und unser Mitgefühl hervorzurufen? Die Biographien von drei Bremer BürgerInnen bilden das Zentrum dieses Abends, an dem drei SchauspielerInnen, ein Opernsänger und ein Musiker gemeinsam auf der Bühne stehen. Ihre Lebensgeschichten weisen Parallelen zu den Figuren der Oper Tosca auf, nur sind sie auf den ersten Blick nicht ganz so außergewöhnlich. Da dem ersten Blick aber meist ein zweiter folgt, zeigt sich schnell, dass die scheinbare Normalität alles andere als normal ist: Eine radikale Tierschützerin, die noch heute, über 90-jährig, Tag um Tag Briefe an einflussreiche Persönlichkeiten schreibt, um auf Tieren zugefügtes Unrecht hinzuweisen; ein Sänger, der für nichts lebte als das Theater und der heute noch, mit 85 Jahren, Toscas Bekennt-
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nisarie an die Kunst „Vissi d’arte“ auswendig singt; und ein ehemaliger Polizeipräsident, der nach wie vor davon überzeugt ist, nur ernsthafte Ordnungspolitik könne für eine zufriedene Gesellschaft sorgen. Die an die Oper angelehnten Figuren in Anna-Sophie Mahlers Projekt erinnern sich, befragen ihr Leben nach dem Wichtigen und nach dem Unwichtigen und darüber, welche Rolle die Erinnerung selbst in ihrem Leben spielte und bis heute spielt. Gibt es uns überhaupt jenseits der Erinnerung? So wie sich der Revolutionär Cavaradossi in Tosca kurz vor seiner Hinrichtung in der großen Arie „Lucevan le stelle“ an sein Leben erinnert und sich fragt, was darin wirklich gezählt hat, schauen die drei Menschen auf das zurück, was ihr Leben war. Strukturiert, verdichtet und gebündelt wird dieser Abend von Anna- Sophie Mahler, die am Theater Bremen zuletzt die Barock oper Orlando furioso inszenierte, durch Puccinis Musik, die den Figuren Motor der Erinnerungsarbeit ist. Der Musiker Bendix Dethleffsen richtet sie ein, der im Juni Christiane Pohles Musiktheaterprojekt Pomp & Circumstance musikalisch konzeptionieren wird. KD blick der tosca
Ein Projekt von Anna-Sophie Mahler Premiere 4. Mai, 18:30 Uhr im Kleinen Haus Regie: Anna-Sophie Mahler Bühne und Kostüme: Katrin Connan Musik: Bendix Dethleffsen Dramaturgie: Katinka Deecke Mit: Annemaaike Bakker, Peter Fasching, Johannes Scheffler, Matthieu Svetchine
Mit herzlichem Dank für die große Unterstützung an die Bremer Heimstiftung!
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premiere performance
Lost
Ein Projekt von Alexander Giesche frei nach Motiven der gleichnamigen Fernsehserie Artist in Residence Alexander Giesche und sein Team hatten sich im Dezember dem Experiment Getting Lost ausgesetzt: Sie wollten herausfinden, was passiert, wenn man 134 Episoden der Kultserie Lost nacheinander anschaut. Was, wenn man in einer Fantasy-Serie verloren geht? Die Gruppe hat trotz guter Verpflegung, komfortablen Schlafplätzen (5 Stunden Schlaf waren erlaubt) und ausbleibenden zwischenmenschlichen Spannungen nicht bis zum Schluss durchgehalten. Überforderung ist eingetreten, ganz real akustisch und visuell, aber auch im ständigen sich positionieren müssen und/ oder wollen, wie die Handlung in der nicht mehr scharf abtrennbaren Parallelwelt weiter gehen könnte. Ununterbrochen Hypothesen aufstellend und verwerfend haben die im Foyer Gestrandeten die Fähigkeit verloren, sich in Zeit, Raum und in den eigenen Bedürfnissen zurecht zu finden. Um Orientierung in der Orientierungslosigkeit (oder zumindest in orientierungslosen Zeiten), um unendliche Möglichkeiten und entsprechend viele Entscheidungen wird es im Projekt Lost gehen, das Alexander Giesche mit der Sopranistin Nadine Lehner, mit Karin Enzler und Justus Ritter aus dem Schauspielensemble und dem Tänzer Andy Zondag erarbeitet. Premiere 23. Mai, 20 Uhr im Kleinen Haus Regie: Alexander Giesche Bühne und Kostüme: Nadia Fistarol Musik: Georg Conrad Dramaturgie: Regula Schröter Mit: Karin Enzler, Nadine
Lehner, Justus Ritter, Andy Zondag
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Das Getting Lost-Camp im 2012
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hart am wind
4. Norddeutsches Kinder- und Jugendtheaterfestival vom 7. bis 11. Mai Hart am Wind zeigt 13 bemerkenswerte Inszenierungen aus Norddeutschland, die in Ästhetik und Themenwahl ein Querschnitt des heutigen Theaters für junge Menschen sind: Das Junge Schauspiel Hannover erprobte Schillers Räuber mit den Mitteln des Stummfilms, Superhero vom Staatstheater Oldenburg bewegt sich im Grenzbereich zwischen Comic und Theater und die Performances Ein Bodybild und Korallenfische* sind andersrum beschäftigen sich mit Identität und Geschlechterrollen. Einfühlsam und humorvoll zeigt das Junge Schauspielhaus Hamburg in Wann gehen die wieder? das komplizierte Zusammenleben einer Patchworkfamilie, das Ohnsorg Studio Hamburg präsentiert auf platt- und hochdeutsch eine Adaption des Bilderbuches Ente, Tod und Tulpe und der Musiker und Multi-Instrumentalist Thomas Esser vom Theater Fata Morgana nimmt in seinem Live-Hörspiel Kinder und Erwachsene mit ins Schloss Canterville. Und auch das Junge Schauspiel des DT Göttingen und das Theater im Werftpark sind mit Kafkas Die Verwandlung und Ein König zu viel dabei. Hart am Wind sind fünf Tage Theater sowie Workshops, Vorträge, Diskussionen und Parties. Das ganze Programm inkl. Rahmenprogramm unter: www.theaterbremen.de/hartamwind Hart am Wind 2014 wird gefördert durch den Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen, den Deutschen Bühnenverein Landesverband Nord sowie die Kulturbehörde der Freien Hansestadt Hamburg und findet statt in Kooperation mit der Schwankhalle, dem Stadttheater Bremerhaven und der ASSITEJ. 12
festivalprogramm
Mi 7.5. 18:00 2012
Festivaleröffnung
19:00 Kleines Haus Nichts. Was im Leben wichtig ist Theater Bremen – Moks
21:00 Moks
Ein Bodybild
cobratheater.cobra / Theater Marabu
Do 8.5. 10:30 Schwankhalle, Ein König zu viel Theater im Werftpark Neuer Saal 12:00 Moks
Ein Bodybild
cobratheater.cobra / Theater Marabu
16:00 Schwankhalle, Ein König zu viel Theater im Werftpark Neuer Saal 18:00 Brauhauskeller Das Gespenst von Canterville
Theater Fata Morgana
20:00 Kleines Haus Die Verwandlung
DT Göttingen – junges Schauspiel
Fr 9.5. 10:30 Kleines Haus Die Verwandlung
DT Göttingen – junges Schauspiel
10:30 Brauhauskeller Das Gespenst von Canterville
Theater Fata Morgana
12:00 Schwankhalle, Korallenfische* sind andersrum Alter Saal
Theater zwischen den Dörfern
16:00 Moks
Kinder | SOLDATEN
Theater Bremen – Junge Akteure
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festivalprogramm
Fr 9.5. 19:00 Schwankhalle, Korallenfische* sind andersrum Alter Saal
Theater zwischen den Dörfern
20:30 Schwankhalle, Die Wahrheit über Hänsel und Gretel Neuer Saal Kunst- und Künstlerhaus Schwankhalle
Lütt Aant – Ente, Tod und Tulpe
Sa 10.5. 10:30 Moks
Ohnsorg Studio Hamburg
12:00 Brauhauskeller Das Gespenst von Canterville
Theater Fata Morgana
14:00 Kleines Haus Wann gehen die wieder?
Junges Schauspielhaus Hamburg
16:00 Brauhauskeller Das Gespenst von Canterville
Theater Fata Morgana
16:30 Kleines Haus Wann gehen die wieder?
Junges Schauspielhaus Hamburg
18:00 Schwankhalle, Wir alle für immer zusammen Alter Saal
JUP! am Stadttheater Bremerhaven
Lütt Aant – Ente, Tod und Tulpe
So 11.5. 10:30 Moks
Ohnsorg Studio Hamburg
12:00 Kleines Haus Schillers Räuber
Junges Schauspiel Hannover
15:30 Schwankhalle, Superhero Junges Staatstheater Oldenburg Neuer Saal 19:00 Kleines Haus Schillers Räuber Junges Schauspiel Hannover
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Abschiednehmen
Zum letzten Mal am Theater Bremen
Wenn man Theatermenschen fragt, was denn das Besondere am Theater ist, werden viele sagen, dass es das Vergängliche sei, was ihnen das Theater teuer macht. Der Theatermoment ist ein ephemeres Pflänzchen und manchem das Bild der nicht festzuhaltenden Zeit. Auch ein Spielplan ist nur ein Angebot auf Zeit, ein Angebot, über die Welt nachzudenken und dieses Nachdenken zu teilen. Da die Welt sich verändert, bleibt auch der Spielplan nicht der gleiche und bringt ständig Neues hervor, dem das Ältere weichen muss. So ist im Mai nicht nur draußen in den Parks und Gärten alles in heller Aufruhr und junges Grün drängt den alten Winter in seiner Schwäche zurück, sondern auch das Theater Bremen nimmt Abschied von lieb gewordenen Aufführungen. Gleich vier Inszenierungen sind zum letzten Mal zu sehen, im Musiktheater, im Schauspiel und im Tanz, so dass Sie die Gelegenheit nutzen sollten, um sie sich anzuschauen, zum ersten oder wiederholten Mal – schließlich ist kein Theaterabend wie der andere und ein zunächst irritierender Bühnenmoment mag sich an einem anderen Abend unerwartet als glücklicher Impulsgeber erweisen, so dass der erneute Besuch von ein und derselben Vorstellung überraschende Vergnügungen bergen kann. Sa 3. Mai, 20 Uhr The Pin im Kleinen Haus Di 6. Mai, 19:30 Uhr Woyzeck im Theater am Goetheplatz Do 8. Mai, 19:30 Uhr Kirschgarten im Theater am Goetheplatz Sa 24. Mai, 19:30 Uhr Juliette im Theater am Goetheplatz 15
Patricia Andress in La traviata am Sa 17. um 19:30 Uhr und So 25. Mai um 18 Uhr
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drei mal herkunft
Oskar Roehler zu Gast beim TheaterTreffen, Frank Abts Inszenierung von Oskar Roehlers Herkunft und Roehlers Film Quellen des Lebens im City 46 Frank Abts Inszenierung von Oskar Rohlers autobiografischem Roman Herkunft wird im Mai zwei Mal gespielt. Um das Theatererlebnis zu erweitern und das Nachdenken über die eigenen Wurzeln zu ermutigen, bietet das Kino City 46 die Möglichkeit, Roehlers inzwischen auch auf DVD erschienene Filmadaption von Herkunft unter dem Titel Quellen des Lebens noch einmal auf der großen Leinwand zu sehen. Schon seit Jahren mischt Roehler mit Filmen wie Die Unberührbare, Elementarteilchen, Jud Süss und zuletzt eben mit dieser Verfilmung die deutsche Filmszene auf. Beim von den Bremer Theaterfreunden ermöglichten TheaterTreffen mit Roehler selbst wird das Nachdenken über allseitige Familienverstrickungen vertieft. Sprechen werden wir mit dem Filmregisseur und Autor u. a. über seine Eltern, die Schriftsteller Klaus Roehler und Gisela Elsner, sowie über die schonungslose künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte. Fr 16. und Mi 28. Mai, Herkunft jeweils um 19 Uhr im Kleinen Haus Mo 19. Mai, TheaterTreffen um 20 Uhr im 2012. Eintritt frei! Die Bremer Theaterfreunde laden ein. So 11. und Mi 14. Mai, Filmvorführung Quellen des Lebens im City 46
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performance
Chefs unter sich
Das neue schwarze Denken und Mobutu choreografiert von Gintersdorfer/Klaßen Seit anderthalb Jahren nun sind sie als Artists in Residence am Theater Bremen und haben hier seitdem ein Festival veranstaltet, an zwei weiteren Festivals teilgenommen, haben in Bremen vier neue Produktionen erarbeitet, zahlreiche Gastspiele präsentiert und sind mit ihren Bremer Arbeiten durch die halbe Welt gereist. Im Mai kommen Gintersdorfer/ Klaßen mit zwei Stücken nach Bremen, von denen eines noch nie hier zu sehen war. In Das neue schwarze Denken, das vergangenen November das renommierte Münchner SPIELART-Festival eröffnete, begründen die Performer auf der Bühne eine „Chefferie“, also eine nominell hierarchische Gemeinschaft, in der es aber ausschließlich Chefs und keine anweisungsempfangenden Untergebenen gibt. In M obutu choreografiert wiederum beschäftigen sich Gintersdorfer/Klaßen mit dem schillernden Macht- und Inszenierungsapparat des kongolesischen Herrschers Mobutu Sese Seko. Die Fachzeitschrift Theater heute schrieb über den Abend: „Das bis dato überzeugendste Stück von Gintersdorfer/Klaßen. Weil es überhaupt erst mal die Bedingungen definiert, unter denen man als Europäer Theater über Afrika machen kann.“ Mo 26. Mai, Das neue schwarze Denken Di 27. Mai, Mobutu choreografiert jeweils um 20 Uhr im Kleinen Haus Die Kooperation mit Gintersdorfer/Klaßen wird gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes 19
tanz
das sagen die anderen
zu Close Your Eyes von Samir Akika
„Hier hakt nichts, ist alles im Fluss zwischen den Akteuren – und den großartigen Musikern. Close Your Eyes ist ein echt starkes Stück, das die Zuschauer mit seinen vielen Ideen hellwach hält.“ Weser-Kurier „Überhaupt zaubern die sechs TänzerInnen unter viel Nebel immer wieder ganz wunderbare Bilder auf die Bühne, zum Beispiel eine Szene, die wie eine Persiflage auf das Ballett und die E-Musik daherkommt, mit herrlichen Grimassen – dafür gibt es, zurecht, sogar Extraapplaus. Close Your Eyes ist eine ‚getanzte Verlängerung der Träume‘, sagt Dramaturg Gregor Runge. Entschlüsselt werden diese Bilder nicht. Es gibt keine Botschaft, keine Interpretation. Sie fehlt nicht.“ taz „Ein bilderstarker Tanzabend, der in seiner Assoziation angedeuteter filmischer Motivik und traumartigen Sequenzen gewissermaßen gerade in der Andeutung präzise ist. Paradox, wie es Träume – und Filme – bisweilen sind.“ Kreiszeitung „Kraftvoll, energiegeladen und akrobatisch. (…) Ein stimmiges Konzept.“ Radio Bremen dazu Close Your Eyes am Mi 14. und Do 22. Mai, jeweils um 20 Uhr im Kleinen Haus. Im Anschluss an die Vorstellung am 14. Mai Spezialistengespräch!
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Ulrike Reinbott und Gabrio Gabrielli in Close Your Eyes
junges.theaterbremen
WOANDERS_IST_HIER
Themenwoche vom 19. bis 25. Mai im Brauhauskeller
Gleich zwei Stücke des Jungen.Theaterbremen befassen sich mit Themen, die zunächst alles andere als naheliegend sind für Deutschland: Die Produktion der Jungen Akteure Kinder|SOLDATEN in der Regie von Gernot Grünewald beschäftigt sich mit dem militärischen Missbrauch von Kindern. Die Moks-Inszenierung Weißes Papier von Konradin Kunze hingegen setzt sich mit der Zeit nach den Kriegen und den Problemen von Demokratisierungsprozessen auseinander, ausgehend von Recherchen im Südsudan. Was hat das mit uns zu tun? Warum von etwas erzählen, das so weit weg ist von der gelebten Realität eines deutschen Jugendlichen im Jahr 2014? Die Themenwoche will anhand der lokalen Rüstungs- und Flüchtlingspolitik einen Zusammenhang zwischen hier und dort schaffen. Woanders_ist_hier wird mit der RefugioAusstellung „Getrennte Welten“ am 19. Mai um 18:30 Uhr im Brauhauskeller eröffnet, im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kindersoldaten“ statt. Weitere Termine und Sonderveranstaltungen wie z. B. Diskussionen und eine Lesung für Kinder werden in einem Extraflyer demnächst veröffentlicht und ausliegen. Bei Interesse vorab, z. B. auch von Lehrerinnen und Lehrern oder Klassen, schreiben Sie bitte eine E-Mail an sbohl@theaterbremen.de.
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poesie und popkultur
Eröffnung von poetry on the road sowie Lesung und Gespräch mit der Nobelpreisträgerin Herta Müller Stimme, Sprache und Sound sind die Werkzeuge, mit denen sie arbeiten: Bei poetry on the road, dem 15. Internationalen Literaturfestival Bremen, präsentieren 26 DichterInnen aus 19 Ländern und allen Generationen den Formen- und Medienreichtum zeitgenössischer Poesie und bieten eine internationale Werkschau poetischer Weltaneignung. Am Eröffnungsabend im Theater am Goetheplatz lesen Connie Palmen, Ulla Hahn, Hans Magnus Enzensberger, Ben Okri, Yang Lian, Franz Xaver Kroetz, Paul Maar, Michael Augustin und Julia Engelmann. Im Vorfeld des Festivals liest Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller im Theater am Goetheplatz aus ihrem Roman Vater telefoniert mit den Fliegen. Die aus Rumänien stammende Autorin dichtet mit der Schere: Aus Zeitungen und Zeitschriften schneidet sie Wörter, Buchstaben und Bilder heraus und kombiniert diese, bis sie sich reimen. Im Anschluss an die Lesung führt Silke Behl von Radio Bremen ein Gespräch mit der Schriftstellerin. Mi 21. Mai, Herta Müller um 20 Uhr im Theater am Goetheplatz. Eintritt 15 € / 10 €. In Kooperation mit poetry on the road
Fr 23. Mai, Eröffnung von poetry on the road um 20 Uhr im Theater am Goetheplatz. Eintritt 18 € / 15 €. Veranstalter sind die Hochschule Bremen und Radio Bremen
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picassos muse im exil
Ausstellung mit Werken von Sylvette David alias Lydia Corbett vom 11. Mai bis 21. Juni im Theater am Goetheplatz (Foyer) Die Kunsthalle Bremen und das Theater Bremen präsentieren vom 10. Mai bis zum 21. Juni 2014 eine Ausstellung mit rund 30 Aquarellen der englischen Künstlerin Lydia Corbett, besser bekannt als Sylvette David und Muse von Pablo Picasso. Inspiriert durch die gemeinsame Zeit in den 1950erJahren in Vallauris, stehen im Zentrum der Arbeiten von Lydia Corbett meist Motive mit Früchten und Blumen, um die herum sich Figuren und Landschaften zu einer farbenreichen Komposition entfalten. Wiederkehrende Muster und Symbole in ihren Werken zeugen von der Begegnung mit Pablo Picasso an der Côte d’Azur und verweisen auf die enge Beziehung von Maler und Modell. Sylvette David verkörperte das Schönheitsideal der Zeit und inspirierte Picasso zu einer vielfältigen Porträtserie, aus der zahlreiche Werke in der Sonderausstellung Sylvette, Sylvette, Sylvette. Picasso und das Modell noch bis zum 22. Juni in der Kunsthalle Bremen zu sehen sind. So 11. Mai, 15 – 17 Uhr Ausstellungseröffnung im Theater am Goetheplatz exklusiv für AbonnentInnen des Theater Bremen und Mitglieder des Kunstverein. Geöffnet zu Vorstellungszeiten sowie samstags vom 17. Mai bis 21. Juni von 11 Uhr bis 17 Uhr. Eintritt frei!
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Theater Bremen KOnzert #26: Kreidler Do 29. Mai, 20 Uhr im Kleinen Haus
das foyer im kleinen haus
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diskurspaten zu Hair und maria stuart
Im Mai beginnen die Proben für zwei Produktionen, die das Politische beleuchten: Das Hippie-Musical Hair und Schillers Maria Stuart. Über die möglichen Formen von Widerständigkeit jenseits der Beteiligung an Demonstrationen spricht der Widerstandsforscher Dr. Sebastian Haunss. Wenn der Mann Friedrich Schiller über zwei Königinnen schreibt und dabei dem politischen Handeln eine privat-persönliche Ebene unterlegt, steckt darin auch das Klischee der empfindsamen Frau, die für den Männerberuf „König“ nur bedingt geeignet ist. Christine Eifler, Professorin für Soziologie und Sprecherin des Zentrum Gender Studies an der Universität Bremen hat sich viel mit Frauen in klassischen Männerberufen beschäftigt. Zu Beginn der Proben von Maria Stuart wird sie uns helfen, das Klischee zu dekonstruieren. Mo 5. Mai, der Widerstandsforscher Dr. Sebastian Haunss zu Hair Di 6. Mai, die Soziologin Christine Eifler zu Maria Stuart Jeweils um 18 Uhr. Eintritt 5 € lesung: Jelinek pur #2
Eine Lesung mit Karin Enzler, Lisa Guth, Siegfried W. Maschek, Susanne Meyer, Gabriele Möller-Lukasz und Matthieu Svetchine
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Unermüdlich greift Elfriede Jelinek aktuelle Debatten und Skandale aus dem öffentlichen und politischen Leben auf, spitzt sie wortgewaltig in bildstarken Assoziationsströmen künstlerisch zu. Oft beginnt sie dort zu schreiben, wo andere lieber schweigen. Wir schweigen nicht, wir lesen! Nach der erfolgreichen ersten Ausgabe von Jelinek Pur lesen Schauspielerinnen und Schauspieler aus den Ensembles von Tod-krank.Doc und Aber Sicher! erneut Texte aus dem Werk der Nobelpreisträgerin. Mo 12. Mai, 20 Uhr. Eintritt 5 € Das Unendliche Gespräch #16: markus miessen
„Der jahrzehntelange Terror des interaktiven Theaters bestand darin, dass man Dinge erleben musste, die man nicht erleben wollte“, sagt René Pollesch in seinem Stück Ich schau dir in die Augen, gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang. Und: ‚Hoffentlich muss ich nicht mitmachen’, hört man Menschen sagen, die an einer Aufführung zwar als Zuschauer teilnehmen wollen, aber nicht als Akteure. Vielleicht steckt somit auch im interaktiven Theaterterrorismus etwas von der zum Albtraum gewordenen Utopie der direkten Teilhabe an Entscheidungsprozessen, die der Titel des Buches Albtraum Partizipation von Autor und Architekt Markus Miessen in den Fokus stellt. Ist das erfolgreiche Referendum zum Zuwanderungsstopp in der Schweiz maximal demokratisch oder eben gerade nicht? Ist Liquid Democracy tatsächlich die Zukunft politischer Entscheidungsfindung? Miessen hat sich mit Praktiken der Teilhabe in öffentlichen Räumen, Architektur und Kunst in Projekten
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2012 – das foyer im kleinen haus
überall auf der Welt praktisch und theoretisch auseinandergesetzt. Wir wollen an seinen Erfahrungen teilhaben. Di 13. Mai, 20 Uhr. Eintritt 5 € oriental garden party
Ein west-östliches Erlebnis besonderer Art: The World Of Oriental Grooves mit DJ Gülbahar Kültür. Globale Sounds, orientalische Klangwelten, urbane Musiktrends aus Istanbul, Beirut, Kairo und Dubai und klassische Klänge des Morgenlandes. Do 17. Mai, 22 Uhr. Eintritt 8 € / 6 € Präsentiert durch Funkhaus Europa
theatertreffen mit oskar roehler
(siehe S. 18) Mo 19. Mai, 20 Uhr. Eintritt frei! Die Bremer Theaterfreunde laden ein
hörbar – das geld nach Émile Zola
Börsencrashs gibt es, seit es Geld und Märkte gibt. Realistisch und detailgenau beschreibt Zola in seinem Roman von 1891 die Genese eines großen Crashs an der Pariser Börse. Es treten auf: gierige Spekulanten und Finanzmakler, große Bankiers und kleine Anleger; es geht um all die Opfer und Täter in dem schwindelerregenden Spiel um das Geld, wenn in einer großen Blase alle Hoffnung zerplatzt. Mit Christiane Ohaus (Text und Regie) und Holger Rink (Hörspielredakteur Radio Bremen). Di 20. Mai, 20 Uhr. Eintritt 5 € präsentiert von Radio Bremen
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carte blanche #7: Annemaaike Bakker und Lisa Guth
Die Schauspielerinnen Annemaaike Bakker und Lisa Guth präsentieren in ihrer Carte Blanche eigener Aussage nach „une show extraordinaire: Magnifique, magisch, majestätisch und marginal. Expressionistisch, minimalistisch und zwei Fishsticks. Deep-house-elektrisch und exzentrisch, und alles nur aus Liebe!“ Mi 21. Mai, 20 Uhr. Eintritt 5 € theaterklatsch – Über die Kunst des Darstellens
Wie nähern sich SchauspielerInnen ihrer Figur? Wie nehme ich als ZuschauerIn den Prozess des Darstellens im Theater wahr? Wünsche ich mir andere Formen der Darstellung? Über diese und andere Fragen sprechen beim TheaterKlatsch Schauspielstudierende der Theaterakademie Hamburg und Ensemblemitglieder des Theater Bremen. Do 22. Mai, 17 Uhr. Eintritt frei! Statt Theater disco x female:pressure
Frauen sind unterrepräsentiert in der DJ-Szene, da ist nicht drumherumzureden. Wir sind da keine Ausnahme. Noch nie war ein weiblicher DJ bei der Statt Theater Disco zu Gast. Das geht so nicht! Für unsere Maiausgabe arbeiten wir mit dem internationalen Netzwerk female:pressure zusammen und das macht Freude: Die Berlinerinnen Aschka und Kaltès werden in dieser Nacht auf unsere beiden Bremer Jungs mickey & marzeki treffen. Under Pressure! Sa 24. Mai, 24 Uhr im Kleinen Haus. Eintritt 5 €
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und auSSerdem
psychoanalyse und musik
Wenn eine Oper den Untertitel „Schlüssel der Träume“ trägt, so ist der Weg zur Psychoanalyse naheliegend. In Kooperation mit dem Psychoanalytischen Institut Bremen möchten wir verschiedene Aspekte von Martinůs Juliette näher betrachten. Nach der Vorstellung am 4. Mai wird der Rechtspsychologe Prof. Dr. Lorenz Böllinger einen Kommentar mit dem Titel „Sirenengesang, Traum und Kreativität: Die Oper Juliette von Bohuslav Martinů“ halten. So 4. Mai, 19 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt frei! Eine gemeinsame Veranstaltung vom Theater Bremen und dem Psychoanalytischen Institut Bremen
Blaumeier: orpheus und eurydike
Wegen großen Erfolges zeigt Blaumeier noch einmal seine Inszenierung von Orpheus und Eurydike mit 14 behinderten und nicht behinderten SchauspielerInnen. Mo 5. Mai, 20 Uhr im Theater am Goetheplatz Zwei Wochen vor der Premiere: lost
Die Sopranistin Nadine Lehner, die Schauspieler Karin Enzler und Justus Ritter und der Tänzer Andy Zondag erarbeiten, ausgehend von Motiven der Kult-Fernsehserie Lost, gemeinsam mit Artist in Residence Alexander Giesche ein
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neues Projekt. Sie sind herzlich eingeladen in einer öffentlichen Probe dem Entstehungsprozess beizuwohnen. Do 8. Mai, Treffpunkt 17:45 Uhr im 2012. Gemeinsame Bahnfahrt zur Probebühne Hemelingen Anmeldung unter dramaturgie@theaterbremen.de
kammermusik am sonntagmorgen
An zwei Sonntagen im Mai spielen die Bremer Philharmoniker Kammermusik im Foyer: Streichquartette von Schumann und Mendelssohn Bartholdy am 11. sowie Sonaten für Cello und Klavier von Beethoven, Pizolla u. a. am 25. Mai. Jeweils um 11:30 Uhr im Theater am Goetheplatz (Foyer). Eintritt 10 €. Für Kinder unter 14 Jahren ist der Eintritt frei!
Liederabend im malsaal
Die Sopranistin Nadja Stefanoff lädt zu einem Liederabend dorthin, wo normalerweise Theatermaler ihrem Handwerk nachgehen. Sie singt: Dichterliebe von Robert Schumann und Mahlers Rückert-Lieder, am Klavier: Karen Schulze-Koops. Fr 23. Mai, 19:30 Uhr im Malsaal. Treffpunk Kassenhalle dazu Nadja Stefanoff in Juliette am So 4., Mi 7., Sa 10., Fr 16., So 18. und Sa 24. Mai im Theater am Goetheplatz
BOM13 – Leseshow
Ist ein Traum nur die psychische Aktivität während des Schlafes? Sollten wir unbedingt versuchen, unsere Träume zu verwirklichen, weil ein zerplatzter Traum zum Trauma wird? BOM13, das redaktionelle Kollektiv für unkonventionelle Redaktion, begibt sich in einer Leseshow mit Texten,
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und auSSerdem
Liedern und Slam Poetry auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen. Sa 24. Mai, 22 Uhr im 2012. Eintritt frei! Tim Fischer
Tim Fischers seit einem Vierteljahrhundert bestehende Karriere bei gerade mal 40 Lebensjahren macht ihn zu einer außergewöhnlichen Erscheinung in der deutschen Kulturlandschaft. Er feiert sein 25-jähriges Bühnenjubiläum mit seinem neuen Bühnenprogramm „Geliebte Lieder“. Di 27. Mai, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Paris, Sevilla, Rom – eine operngala
Als Vorbereitung auf anstehende Sommerausflüge durch Europa möchten wir Sie auf eine kleine Reise einladen. Die Route ist eher musikalisch als ökonomisch ausgewählt. Doch hat sich ja herumgesprochen, dass die Umwege oft touristisch reizvoller sind als der direkte Weg. Mit Arien von Rossini, Verdi, Bizet u. a.. Mi 28. Mai, 19:30 Uhr im Theater am Goetheplatz Musikalische Leitung: Clemens Heil. Es spielen die Bremer Philharmoniker
Theater bremen konzert #26: kreidler
Kreidler kommen aus Düsseldorf. Kreidler haben ein neues Album mit dem Titel ABC. Kreidler gibt es nun exakt 20 Jahre. Kreidler gelten als die einzig wahren Erben des Krautrock. Kreidler machen Kunst. Kreidler sind großartig. Kreidler kommen nach Bremen. Wunderbar. Do 29. Mai, 20 Uhr im Kleinen Haus. Vorverkauf 12 € / Abendkasse 15 €
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junges.Theaterbremen
Junge Akteure freier fall
Was bringt Menschen dazu, freiwillig jeden Halt aufzugeben, mutwillig oder gezwungen abzuspringen? In Bremen und Basel haben 13 Jugendliche Geschichten vom freien Fall gesucht. Und gefunden. Auf Bahnhöfen und Autobahnraststätten, in Döner-Buden und Theaterkantinen. Mit jeder gefundenen Geschichte sind die Spieler den eigenen Sehnsüchten nach Ablösung näher gekommen. Sa 17. Mai, 20 Uhr im Moks. Eintritt 5 € Eine Kooperation mit dem Theater Basel
Theater und Schule Jour Fixe – spielpraktische fortbildung
TheaterlehrerInnen, aber auch alle anderen Interessierten laden wir herzlich zu unserem Impulsworkshop ein. Di 13. Mai, 16 – 18 Uhr, Treffpunkt Kleines Haus Bitte bequeme Kleidung mitbringen. Eintritt frei! Informationen unter theaterpaedagogik@theaterbremen.de
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Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich aus Raum und Zeit hinauszukatapultieren: Derwischtänze, Kettenkarussels, Drogentrips, Fernsehserien-Konsumier-Marathons – und Langstreckenflüge. Zehn, zwanzig, dreißig Stunden zwischen den Zeigern der Uhr und den Zeilen des Seins mäandernd, zwischen Mitternacht und Mittag, Sonne und Mond, arktischen Schneestürmen und tropischen Gewittern, Wüstensand und Meeresgischt, zwischen Anflug und Landung, Check-In und Check-Out, von einem Umsteigeflughafen zum nächsten stolpernd, immer weiter und weiter, vorangetrieben im Strom derer, die ihre Koffer nicht mehr ziehen, sondern längst von ihnen geschoben werden,
irrlichternd in Trance zwischen Wachen und Schlafen, wattierten Ohren und trockenen Augen, Tomatensaft und Trombose, nicht mehr wissend, in welche Richtung man sich bewegt und wohin man eigentlich wollte, als man vor gefühlten Jahrzehnten aufgebrochen ist, das Ich hängt in der Luft, ist nichts als unterwegs, immer nur dem einen Pfeil hinterher, diesem Pfeil, der Flugzeug ist und Fliegen meint und ... – „What would you like to drink?“ Wie hieß noch mal das Ziel, an dem es anzukommen galt? Danke S. R.! Ihre Lieblingspfeile bitte weiterhin an dramaturgie@theaterbremen.de.
Abschlussgala The ArtiFicial Nature Project by Mette Ingvartsen
Performance
24 Mai 20:00 BLG-Forum Tickets 25 € / 20 €
Kulturfestival März–Mai 36 Das Gastspiel in Bremen wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Tanz aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und der Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.
das neue programm ist da! frĂźhjahr/sommer 2014
g unter: anmeldun oder
01.2014 Š machart-bremen.de, Foto: Kerstin Rolfes
61-12345 tel. 0421/3 e bremen.d w w w.vhs-
Reguläre Kartenpreise Preiskategorien Preisgruppen a–l
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Theater am Goetheplatz A: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag
10,- 15,- 20,- 25,- 30,- 34,-
B: Schauspiel / Tanz 13,- 18,- 21,- 27,- 32,- 36,Premiere und Freitag / Samstag C: Musiktheater Sonntag – Donnerstag
15,- 27,- 35,- 41,- 44,- 48,-
D: Musiktheater Freitag / Samstag
18,- 29,- 38,- 45,- 50,- 55,-
E: Musiktheater Premiere / Galakonzerte
20,- 33,- 41,- 48,- 56,- 62,-
F: Märchen, Familienstück
8,- 10,- 13,- 15,- 17,- 20,-
G: Familienkonzerte: 14 € / 7 € Schüler/innen und Studierende
10,- 10,- 10,- 10,- 10,- 10,-
Kleines Haus H: Schauspiel / Tanz Sonntag – Donnerstag
15,- 19,- 23,-
I: Schauspiel / Tanz Freitag / Samstag
19,- 23,- 27,-
J: Schauspiel / Tanz Premiere
22,- 29,- 36,-
K: Moks im Kleinen Haus
Einheitspreis 9,- (Erwachsene 18,-)
Schüler/innen und Studierende
9,-
9,-
9,-
Moks / Brauhauskeller L: Kinder- und Jugendtheater
Einheitspreis 7,- (Erwachsene 10,-)
Vormittagsvorstellungen vom Moks sind für Bremer und Bremer havener Schulklassen kostenlos! 38
ErmäSSigte Kartenpreise Schüler/innen, Auszubildende und Studierende bis zum vollendeten 35. Lebensjahr Im Vorverkauf erhalten Sie rund 50 % Ermäßigung für Karten der Preiskategorie I und II. Ab der Preiskategorie III kosten die Karten im Vorverkauf für Vorstellungen im Kleinen Haus 9 € und im Theater am Goetheplatz 10 € (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen). Am Vorstellungstag sind Karten zum Preis von 9 € / 10 € auch in den Preiskategorien I und II erhältlich. Arbeitslose, Freiwilligendienstleistende und Schwerbehinderte (ab 70 % gdb) Sowohl im Vorverkauf als auch an der Abendkasse bieten wir Ihnen gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises einen Preisnachlass von rund 50 % auf den regulären Kartenpreis für alle unsere Vorstellungen (exkl. Konzerte und Sonderveranstaltungen) an. Diese Konditionen gelten auch für Begleitpersonen von Schwerbehinderten. Kulturtickets BürgerInnen mit geringem Einkommen erhalten gegen Vorlage der „Grünen Karte“ ein Kulturticket zum Preis von 3 € ab 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung an der Abendkasse, sofern noch Karten verfügbar sind. In den Bremer Bürgerhäusern und den Zweigstellen der Stadtbibliothek können die Kulturtickets für ausgewählte Vorstellungen auch vorab reserviert werden. Informationen unter www.kulturticket.bremen.de. Gruppentarife Besuchergruppen ab 10 Personen erhalten einen Rabatt von rund 20%. Abonnements und Theatercard In unserem Abonnementbüro oder in unserem Spielzeitheft informieren wir Sie über weitere Vergünstigungen, die wir Ihnen mit unseren Abonnements und der Theatercard bieten. blauer montag 20 € auf allen Plätzen!
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Zeitung, wenn Sie Zeit haben: taz am Wochenende. Jeden Samstag mit allem Wichtigen zur Woche die war und zur Woche die kommt. Mit neuen Perspektiven auf Gesellschaft, Politik und Kultur.
bo: Test-A ge, ta s m a 10 S o. u 10 E r taz.de
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förderer
Die Kooperation mit Gintersdorfer/Klaßen wird gefördert im Fonds Doppelpass der
Symptom Tanz wird gefördert von TANZFONDS PARTNER – eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes
medienpartner taz.bremen
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kontakt Theater Bremen
Postfach: 10 10 46, 28010 Bremen Goetheplatz 1 – 3, 28203 Bremen Tel 0421 . 3653 - 0 gf@theaterbremen.de Theaterkasse Mo – Fr: 11 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 333 oder kasse@theaterbremen.de Abonnementberatung Di – Fr: 14 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 344 (Di – Fr: 14 – 18 Uhr) abo@theaterbremen.de Für Schulen und Gruppen Mo – Do: 9 – 16 Uhr, Fr: 9 – 15 Uhr Tel 0421 . 3653 - 340 oder besucherservice@theaterbremen.de Mokskarten für Vormittagsvorstellungen für Bremer Schulen Tel 0421 . 3653 - 345 oder mokskarten@theaterbremen.de Impressum Herausgeber Theater Bremen GmbH Geschäftsführung Prof. Michael
Börgerding (Generalintendant), Michael Helmbold (Kaufmännischer Geschäftsführer) Redaktion Benjamin von Blomberg, Katinka Deecke Fotos: Szenenfotos Jörg Landsberg Gestaltung ErlerSkibbeTönsmann, Tim Feßner Druck Druckverlag Kettler GmbH. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 42
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