TIME OUT
Zeit kann rasend schnell vergehen oder sich dehnen wie ein alter Kaugummi. Woran liegt das? Christina Kettering hat mit »TIME OUT« ein zauberhaftes Stück für Kinder ab sechs Jahren geschrieben, das sich mit dem Phänomen der Zeit auseinandersetzt.
SZENE
BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL
FELIX KRULL ist der Meister des schönen Scheins. Er spielt den Menschen vor, was diese von ihm sehen wollen, um zu bekommen, was er will. Aber wie lebt es sich, wenn man immer nur den Erwartungen anderer entspricht?
RUSALKA
Die Nixe Rusalka möchte aus Liebe zum Prinzen ein Mensch mit zwei Beinen werden und die Wasserwelt verlassen. Schöner und schmerzerfüllter kann man Sehnsucht nicht zum Klingen bringen, als es Antonín Dvořák in seiner Oper »RUSALKA« gelungen ist.
IMAGINALE
Vom 02. bis 12. Februar 2023 findet in sechs Städten Baden-Württembergs das Internationale Theaterfestival animierter Formen »IMAGINALE« statt. Auch das Theater Heilbronn ist wieder ein Veranstaltungsort des Festivals.
THEATER HEILBRONN · SZENE – DAS THEATERMAGAZIN · AUSGABE 60
HIGH SOCIETY FOTO: BJÖRN KLEIN
JANUAR / FEBRUAR 2023 Seite 3 Seite 5 Seite 7 Seite 12
PAY WHAT YOU WANT
Sichern Sie sich Ihre Pay-what-you-want-Karten für die ersten Termine jetzt an der Theaterkasse:
SA, 04.02.2023, 20:00 UHR BIN NEBENAN FR, 03.03.2023, 20:00 UHR DER KONTRABASS SA, 25.03.2023, 20:00 UHR NIPPLEJESUS SA, 06.05.2023, 20:00 UHR HEUTE ABEND: LOLA BLAU
WIR WOLLEN’S WISSEN!
BESUCHERUMFRAGE
Wir erleben momentan eine Zeit voller Veränderungen, Unsicherheiten und Wandlungen, sowohl im sozialen Miteinander als auch in neuen Wegen der Kommunikation. Auch das Theater Heilbronn ist hiervon nicht ausgenommen. Die Situation fordert uns, Altbekanntes zu überdenken und Anpassungen vorzunehmen. Was sind Ihre Erwartungen an uns und unseren Service? Sind unsere Kommunikationswege noch aktuell? Was funktioniert gut, wo müssen wir nachbessern? Wie zufrieden sind Sie mit uns?
9 € passt für mich 18 € finde ich fair 24 € ich gebe gerne mehr
WIE VIEL IST IHNEN DER THEATERABEND WERT?
PAY WHAT YOU WANT – SOLIDARISCHES PREISSYSTEM FÜR AUSGEWÄHLTE TERMINE IM SALON3
Für vier ausgewählte Vorstellungen im Salon3 können Sie selbst entscheiden, wie viel Geld Ihnen der Theaterabend wert ist. Beim Kauf der Theaterkarte können Sie zwischen drei Preiskategorien wählen. Mit dieser ersten Pay-what-you-want-Aktion verfolgt das Theater zwei Ziele: »Zum einen wollen wir mit diesem Angebot allen Menschen den Weg ins Theater eröffnen, auch jenen, die infolge gestiegener Preise in allen Bereichen genauer überlegen müssen, wofür sie ihr Geld ausgeben können«, sagt Intendant Axel Vornam. »Auf der anderen Seite gibt es aber auch Besucher, die immer wieder sagen, dass sie sogar mehr für eine Theaterkarte zahlen würden, weil sie die Arbeit des Theaters so schätzen und weil sie wissen, dass auch wir mit hohen Energie- und Materialpreisen und den tariflich bedingt gestiegenen Lohnkosten zu kämpfen haben. Mit einem Pay-what-you-want-Modell könnte man idealerweise einen solidarischen Pakt schließen zwischen jenen, die viel und jenen, die weniger haben. Je nachdem, wie die erste Testphase anläuft, werden wir überlegen, die Aktion auch auf andere Spielstätten auszuweiten.«
Die Fragebögen liegen auch in gedruckter Form im Besucherservice und an den Garderoben aus und können ausgefüllt dort abgegeben werden.
Die Auswertung der Umfrage werden wir zu einem späteren Zeitpunkt auf unserer Webseite veröffentlichen.
Die Besucherumfrage soll uns dabei helfen, unser Angebot für Sie zu verbessern. Und dafür benötigen wir Ihre Mithilfe! Helfen Sie uns, Sie und Ihre Erwartungen an das Theater Heilbronn besser zu verstehen. Sagen Sie uns, was Ihnen gefällt und was nicht!
Ab 16. Dezember 2022 bis 28. Februar 2023 können Sie unseren Fragebogen online ausfüllen: www.theater-heilbronn.de/ besucherumfrage.php
Als Dankeschön verlosen wir unter allen Teilnehmern 10 x 2 Freikarten für eine unserer Inszenierungen in dieser Spielzeit.
Die Daten der Umfrage werden anonymisiert, Ihre Kontaktdaten werden nicht in Verbindung mit Ihren Angaben gebracht. Sollten Sie weitere Fragen, Anmerkungen oder Kritikpunkte haben, die über unsere Umfrage hinausgehen, freuen wir uns über Ihre E-Mail: besucherservice@theater-hn.de Wir werden Ihnen zeitnah antworten.
»IST DAS KUNST ODER KANN DAS WEG?«
LUISE LESCHIK INSZENIERT NICK HORNBYS »NIPPLEJESUS« IM SALON3
NIPPLEJESUS VON NICK HORNBY DEUTSCH VON CLARA
DRECHSLER UND HARALD HELLMANN
PREMIERE AM 24. FEBRUAR 2023 20:00 UHR
IM SALON3
REGIE LUISE LESCHIK BÜHNE KARIN VON KRIES KOSTÜME MANUEL-ROY SCHWEIKART DRAMATURGIE
CLEMENS MIERSCH
MIT ARLEN KONIETZ
Theaterfrühstück am 19.02.2023, 11:00 Uhr, Oberes Foyer Einführungsveranstaltung 5 €, mit Frühstück (ab 10:00 bis 10:45 Uhr) 17 €
Weitere Vorstellungen : Do., 02.03.2023, 20:00 Uhr So., 12.03.2023, 20:00 Uhr Sa., 25.03.2023, 20:00 Uhr Fr., 14.04.2023, 20:00 Uhr Sa., 29.04.2023, 20:00 Uhr So., 07.05.2023, 20:00 Uhr Do., 25.05.2023, 20:00 Uhr
Ein Teil der Erlöse aus der Theateraufführung geht an den Treehouse Trust, London, eine Stiftung zur Förderung autistischer Kinder, deren Mitbegründer Nick Hornby ist. www.treehouseschool.org.uk
Eigentlich ist Dave Türsteher in einem Nachtclub. Doch auch trotz seines handfesten Erscheinungsbildes und seiner nicht zögerlichen Fäuste ist Dave nicht gefeit vor dem plötzlichen Zücken des Messers einiger seiner »Gäste«. Also beschließt er, nicht zuletzt auch seiner Familie zuliebe, den Job an den Nagel zu hängen.
Glücklicherweise findet er schnell einen neuen, sogar branchenverwandten Job: Er wird Museumswärter. Ein wenig verwundert ist er schon, weshalb ausgerechnet er neben all den schwächlichen 60-Jährigen für den Job ausgewählt wurde. Mit Kunst hat Dave jedenfalls gar nichts am Hut! Erst die Warnhinweise vor dem Ausstellungsraum, den er bewachen soll, lassen Dave realisieren, dass er durchaus mit Kalkül für den Job ausgesucht wurde. Zutritt unter 18 Jahren untersagt! Als Dave den Raum betritt, versteht er zunächst nicht, was an einem Bild, das so oder so ähnlich in fast allen Kirchen hängt, verstörend sein soll. Erst als er nah an das riesige Bild von Jesus herantritt, erkennt er voll Abscheu: Das Porträt des Messias ist mosaikartig aus einer Unzahl winziger aus Pornoheftchen ausgeschnittener Fotos weiblicher Brustwarzen zusammengesetzt. Ob er dieses Stück Blasphemie vor randalierenden Sittenwächtern beschützen würde? Wohl kaum! Je mehr Zeit er jedoch mit diesem Machwerk und seinen empörten Betrachtern verbringt, desto spürbarer lässt sein Widerwille nach. Und es ist nicht zuletzt die für ihn überraschende Bekanntschaft mit der gar nicht seinen klischeehaften Vorstellungen entsprechenden Künstlerin, die ihn das Bild mit dem Titel »NippleJesus« gegenüber seinen Verächtern verteidigen lässt. Bis auch er zuletzt unfreiwillig Bestandteil des Kunstwerkes wird, das weit über seinen Platz an der Wand hinaus wirksam ist …
Mit »NippleJesus« – einem Text, der 2001 ursprünglich als Kurzgeschichte erschien, sich aber als komödiantisches Solostück größter Beliebtheit auf den Theaterbühnen erfreut – gelingt dem 1957 in Großbritannien geborenen und vielfach preisgekrönten Schriftsteller Nick Hornby eine feinsinnige Beschreibung eines vermeintlich einfachen Mannes, hinter dessen humorvollen Betrachtungen überraschend tiefgründige Gedanken über den Sinn und Unsinn der modernen Kunstwelt schlummern. Die moralinsaure Kunst-Rezipientenschaft und die sensationslüsterne Öffentlichkeit werden hier nicht minder aufs Korn genommen als der oft unverständliche, elitäre Kunstbetrieb, der die Erregung öffentlichen Ärgernisses ohne Rücksicht auf Verluste anzustacheln weiß.
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arlen
gemälde: sarah
foto: verena
konietz
michel
bauer
Von Clemens Miersch
TEMPO! TEMPO! ODER DIE LUST DES AUGENBLICKS
JAHREN
Was ist die Zeit? Man kann sie nicht anfassen, man kann sie nicht riechen oder schmecken. Mal ist sie bleiern und dehnt sich wie ein Kaugummi, mal ist sie federleicht und vergeht wie im Flug. Man kann sie nicht anhalten und auch nicht vor- oder zurückspulen – obwohl dies manchmal eine verführerische Idee wäre. Wer bestimmt eigentlich die Zeit? War die Zeit schon immer da? Und wie gehen wir mit Zeitdruck und der Forderung nach Schnelligkeit um? Ist Zeit wirklich Geld? Zeit und Geschwindigkeit spielen schon früh eine Rolle im kindlichen Erleben. Nicht nur bei vielen Erwachsenen geben Termine und äußere Zwänge den Takt vor: »Schluss jetzt, du kannst nicht ewig vor dich hinträumen, du kannst nicht ewig nichts tun, nur in die Luft starren, komm jetzt, es gibt Abendbrot.«
Lustvoll, spielerisch und mit philosophischem Hintersinn schlägt Christina Kettering, die Gewinnerin des ersten Heilbronner Dramenwettbewerbs »Science & Theatre« einen großen erzählerischen Bogen von der Entstehung des Lebens bis hin zum konkreten Hier und Jetzt, vom Verlauf eines Tages und dessen wiederkehrenden alltäglichen Abläufen bis hin zu einem Menschenalter, das angesichts der Erdenzeit höchstens die Dauer eines Wimpernschlags hat. In ihrem Kinderstück schickt sie zwei Figuren auf die Suche nach der Zeit. Da ist EINER, der aufgeregt auf den Beginn des Stücks und später auf das Ende der Geschichte wartet, der glaubt, dass man alles verpasst, wenn man nicht in Windeseile den Dingen hinterherjagt und der seinem Kompagnon ungeduldig entgegenkräht: »Du bist zu spät!« Und da ist NOCH EINER, der sich Zeit nimmt zum Erzählen, zum Betrachten, zum Nachdenken und um Neues zu entdecken.
Christina Kettering blickt mit kindlicher Neugierde auf »die Zeit« und macht sie erfahrbar durch Be- und Entschleunigung. Sie lässt die Figuren über die Bühne flitzen oder im Schneckentempo eine ganz neue Wahrnehmung erleben: »Ich bin so langsam, dass ihr gar nicht sehen könnt, dass ich gerade laufe.« Und siehe da, in der Langsamkeit und Achtsamkeit macht die Figur ganz neue Erfahrungen. Sie ist fasziniert von der Schönheit der Blätter, von deren Farben und Formen.
Die Autorin schickt ihre Protagonisten auf eine abenteuerliche Zeitreise, in der Geschwindigkeit und Muße zum Geschichtenerzählen sich abwechseln, sie lässt sie ihren Gedanken nachjagen, absurde Wartesituationen durch-
laufen und sich in Träumen und Fiktionen verlieren. Raffiniert vertauscht sie immer wieder Perspektiven und macht die Zeit durch Musik und Tanz spür- und erfahrbar. Durch den Clash der verschiedenen Temperamente, durch das Ringen um Tempo oder Gemächlichkeit entwickelt das Stück gleichzeitig eine umwerfende Komik – und die Zeit verfliegt im Nu ...
Mit Akrobatik, Musik und selbsterzeugten Geräuschen entwickeln die Schauspieler Rouven Klischies und Andreas Schlegel zusammen mit der Regisseurin Nicole Buhr ein lustvolles Spiel, pfiffige Situationen und sinnliche Bilder für ein so abstraktes Phänomen wie die Relativität der Zeit.
Sichtveranstaltung für Pädagogen am 05.01.2023, 18:30 Uhr, BOXX-Foyer, Anmeldungen an endres@theater-hn.de
Familienworkshop am 02.04.2023, 13:00 Uhr, Probebühne, Anmeldungen an kasse@theater-hn.de
Weitere Vorstellungen: Mi., 11.01.2023, 10:00 Uhr Do., 12.01.2023, 10:00 Uhr Mi., 15.02.2023, 10:00 Uhr Do., 16.02.2023, 10:00 Uhr Fr., 17.02.2023, 10:00 Uhr So., 19.02.2023, 11:00 Uhr Di., 07.03.2023, 10:00 Uhr Mi , 08.03.2023, 10:00 Uhr So., 19.03.2023, 15:00 Uhr Mo., 20.03.2023, 10:00 Uhr Di., 21.03.2023, 10:00 Uhr Mi , 22.03.2023, 10:00 Uhr So., 02.04.2023, 15:00 Uhr Sa., 22.04.2023, 15:00 Uhr Mo., 24.04.2023, 10:00 Uhr
3 PREMIERE TIME OUT
SICH DIE SCHAUSPIELER ROUVEN
UND ANDREAS SCHLEGEL IN »TIME OUT« MIT DEM PHÄNOMEN DER ZEIT TIME OUT EIN SPIEL UM GESCHWINDIGKEIT VON CHRISTINA KETTERING
15:00 UHR IN DER
BUHR AUSSTATTUNG GESINE KUHN MUSIK
DRAMATURGIE
MIT GROSSER SPIELLUST, HUMOR UND ERFINDUNGSREICHTUM BESCHÄFTIGEN
KLISCHIES
PREMIERE AM 08. JANUAR 2023
BOXX REGIE NICOLE
MANUEL HEUSER
KATRIN AISSEN THEATERPÄDAGOGIK SIMONE ENDRES MIT ROUVEN KLISCHIES, ANDREAS SCHLEGEL
Von Katrin Aissen
rouven klischies, andreas schlegel foto: verena bauer
EMPFOHLEN
BA 6
VON NEUER LIEBE IM REIFEN ALTER
GLÜCK (LE BONHEUR) KOMÖDIE VON ERIC ASSOUS DEUTSCH VON KIM LANGNER
AM
Louise und Alexandre haben sich eines Abends zufällig kennengelernt. Auf den berühmten Absacker folgen eine gemeinsam verbrachte Nacht und die heikle Frage am Morgen danach: Sehen wir uns wieder? Das Besondere: Nicht zwei junge Menschen stellen sich in der Komödie »Glück« von Eric Assous die Frage, wie oder ob es überhaupt weitergehen kann.
Louise und Alexandre haben beide die Hälfte des Lebens schon überschritten. Doch abgesehen von ihrem Alter könnten Louise – die unfreiwillig kinderlos gebliebene Kinderbuchautorin, die sechs Jahre lang mehr aus Höflichkeit, denn aus Liebe verheiratet war – und Alexandre – Leiter des Restaurants »Der provencalische Hirsch«, der mitten in der Scheidung steckt und um seine drei Kinder kämpft –kaum unterschiedlicher sein. Konflikte und Meinungsverschiedenheiten sind vorprogrammiert: Alexandre, der wohl ein kurzes Abenteuer im Sinn hatte, antwortet ausweichend auf die Frage nach einem Wiedersehen. Louise, mit eher ernsteren Ambitionen, hält dagegen nichts von einer »schnellen Nummer« und schließt Alexandre kurzerhand in ihrer Wohnung ein. Nach hitzigen Wortgefechten, einem erfolglosen Anruf bei der Polizei und einem
kläglichen Fluchtversuch durch das Fenster lässt Louise Alexandre schließlich gehen. Ob sie sich wiedersehen werden? Sie werden!
In sechs Szenen spielt Eric Assous, der zweifache Gewinner des größten französischen Theaterpreises »Prix Molière« den Wahnsinn alltäglicher zwischenmenschlicher Beziehungen und ihrer Eskalationspotentiale durch. Herrlich streitlustig und mit Mut zur Übergriffigkeit lässt er die Fetzen zwischen Louise und Alexandre fliegen. Doch im Streit, den der Autor gekonnt aus den Figuren herauskitzelt, steckt nicht nur die besondere Komik des Stücks. Hinter den Konflikten versteht der Autor immer wieder eine zutiefst menschliche Seite aufleuchten zu lassen und die beiden Protagonisten in ihren Verletzungen und Verletzlichkeiten ernst zu nehmen. Denn im Streit kommen sich Louise und Alexandre näher. Er lässt tief ins Innere der beiden blicken, die dank ihres Alters kein unbeschriebenes Blatt mehr sind und reichlich Ballast aus früheren Liebes- und Lebenskonflikten mit sich tragen. Doch die aus den vergangenen Enttäuschungen gespeiste, oftmals stocksteif behauptete Ansicht, niemandem mehr etwas schuldig zu
sein, beißt sich allzu oft mit dem Wunsch, das große Glück zu zweit noch einmal zu wagen – ein Wagnis, das, wie Louise und Alexandre oft zähneknirschend feststellen müssen, verlangt, dem Anderen und all seinen Macken mit Kompromissen zu begegnen.
Warum sich noch einmal darauf einlassen? Macht das Alter nun entspannter, reifer und toleranter? Oder doch kompromissloser? Und selbst wenn man sich noch einmal ändern wollen würde, könnte man es überhaupt? Das Glück in der Liebe – so lautet zumindest das gerade heute weit verbreitete Versprechen –könnte so einfach sein. Dass es in der Realität oft nicht so einfach zugeht, davon gibt Assous’ Stück ein hochgradig amüsantes Zeugnis. Doch auch wenn die Suche nach dem Liebesglück im Alter nicht einfacher wird, hält sie erstaunlich jung. Sie dürfen sich also auf den ein oder anderen pubertären Kurzschluss freuen, den das Verliebtsein, egal in welchem Alter, mit sich bringt, wenn das Stück in der Regie von Jens Kerbel und mit Sabine Unger als Louise und Nils Brück als Alexandre im Januar auf die Bühne des Komödienhauses kommt.
MIT SABINE UNGER, NILS BRÜCK
Theaterfrühstück am 08.01.2023, 11:00 Uhr, Oberes Foyer Einführungsveranstaltung 5 €, mit Frühstück (ab 10:00 bis 10:45 Uhr) 17 €
Weitere Vorstellungen: Di., 17.01.2023, 20:00 Uhr Mi., 18.01.2023, 20:00 Uhr Fr., 20.01.2023, 20:00 Uhr Sa., 21.01.2023, 20:00 Uhr Do., 26.01.2023, 20:00 Uhr Fr., 27.01.2023, 20:00 Uhr Sa., 28.01.2023, 20:00 Uhr So., 29.01.2023, 15:00 Uhr Do., 16.02.2023, 20:00 Uhr Fr., 17.02.2023, 20:00 Uhr Sa., 18.02.2023, 20:00 Uhr
4 PREMIERE GLÜCK
PREMIERE
13. JANUAR 2023 20:00 UHR IM KOMÖDIENHAUS REGIE JENS KERBEL AUSSTATTUNG GESINE KUHN DRAMATURGIE CLEMENS MIERSCH
MIT ERIC ASSOUS’ »GLÜCK« KOMMT EINE FEIN KOMPONIERTE BOULEVARDKOMÖDIE ÜBER DAS LEBEN UND LIEBEN IN DER ZWEITEN LEBENSHÄLFTE AUF DIE BÜHNE DES KOMÖDIENHAUSES
Von Clemens Miersch
sabine unger, nils brück foto: verena bauer
DIE WELT WILL BETROGEN SEIN
Die Welt will betrogen sein, also soll sie auch betrogen werden. So oder so ähnlich könnte das Lebensmotto des charmanten Hochstaplers Felix Krull lauten, der sich in der streng hierarchischen Klassengesellschaft des 19. Jahrhunderts dank seiner besonderen Fähigkeit zur »Menschenbeglückung und -bezauberung« zu behaupten weiß. Für Felix Krull ist die Welt eine Bühne und das Leben ein Schauspiel, in dem die Rollen zufällig verteilt werden. Doch wer seine Rolle besonders virtuos zu spielen vermag, kann es in der oberflächlichen bürgerlichen Gesellschaft, in der nur der äußere Schein und der gute Name zählen, bis nach ganz oben schaffen. Thomas Mann entlarvt mit seinem Protagonisten Felix Krull die Falschheit einer Welt, die den Betrug nicht nur geschehen lässt, sondern ihn sogar herausfordert.
Das Sonntagskind Felix fühlt sich von klein auf zu Höherem bestimmt und ist überzeugt, »aus feinerem Holz geschnitzt« zu sein als seinesgleichen. Schon früh erkennt er, dass er neben seiner außergewöhnlichen Begabung zur Fantasie, auch ein großes schauspielerisches Geschick und eine betörende Wirkung auf seine Mitmenschen hat. Diese Talente nutzt er bereits im Kindesalter, um dem verhassten Schulbesuch durch das Simulieren von Krankheiten zu entkommen. Auch sein Vater Engelbert Krull, ein freigiebiger Schaumweinfabrikant, nimmt es mit der Wahrheit nicht sehr genau. Nach dem Bankrott der väterlichen Firma geht Felix als Hotelpage nach Paris, wo er sich rasch die Gunst seiner Vorgesetzten erobert und in den Kellnerdienst aufsteigt. Hier macht er die Bekanntschaft mit dem jungen Marquis de Venosta, den seine Eltern auf eine Weltreise schicken wollen, um sein unstandesgemäßes Verhältnis zu einer Schauspielerin zu unterbinden. Um der Trennung von seiner Geliebten zu entgehen, bietet der Marquis Felix einen Identitätstausch an. Der zögert nicht lang, denn schließlich ist das die Gelegenheit, um in noch höhere gesellschaftliche Kreise aufzusteigen. Mit einem Adelstitel in der Tasche macht sich Felix auf den Weg nach Lissabon, wo er es bis zur Audienz beim portugiesischen König schafft. Denn Kleider machen bekanntlich Leute!
Mit seiner ungeheuren Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit erfindet sich Felix Krull permanent neu und zeigt sich so als Prototyp des modernen Menschen. Er spielt schließlich so viele Rollen, dass er kein wirkliches
Ich mehr besitzt. In seinem Leben dominiert der Schein über das Sein, bis letzteres sich ganz verflüchtigt hat. Er ist niemand und alle zugleich, eine fluide Identität ohne Vergangenheit und Zukunft. Der Regisseur Georg Schmiedleitner hat sich daher in seiner Inszenierung dafür entscheiden, die Figur des Felix Krull auf ein sechsköpfiges Ensemble aufzuspalten. Während ein Krull, gespielt von Luca Rosendahl, durchgängig durch die Handlung dieses kuriosen Schelmenromans führt, erlauben die anderen Krulls durch die (reflexiven) Erzählpassagen des Romans einen Einblick in das Innenleben des Protagonisten und schlüpfen abwechselnd auch in die unterschiedlichen episodischen Figuren, denen Krull auf seinem Lebensweg begegnet.
Über 40 Jahre, von 1906 bis 1953, arbeitete Thomas Mann an diesem Romanprojekt, das er nie fertigstellen sollte. Nur ein Jahr nach der Veröffentlichung des ersten Teils starb er.
Als Vorlage und Anregung für die Figur des Felix Krull diente Thomas Mann die Autobiografie des rumänischen Hochstapler Georges Manolescu, der es als Betrüger und Hoteldieb in Europa und Amerika zu einiger Berühmtheit brachte. Dank seiner Popularität gelang es ihm am Ende sogar, seinen Lebensunterhalt vom Erlös seiner Memoiren zu bestreiten.
Der Kriminologe Erich Wulffen schrieb 1923 in seinem Buch »Die Psychologie des Hochstaplers«, dass wir dem Hochstapler die »Sucht zu glänzen (vor)werfen, zu blenden, im Golde zu wühlen, im Lichtermeere von Juwelen zu wandeln, durch äußeren Schein zu täuschen, ohne innere Berechtigung hohe Personen und hohe Aufgaben vorzugeben. Ist er nicht darum ein Kind der Zeit? der Welt? der Geschichte? ›So wie ich bin, seid ihr alle!‹ ruft er uns zurück. ›Der Hochstapler, der Schelm, hält euch den Spiegel vor!‹«
BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL SCHAUSPIEL NACH DEM ROMAN VON THOMAS MANN FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON GEORG SCHMIEDLEITNER UND SOPHIE PÜSCHEL
PREMIERE AM 14. JANUAR 2023 19:30 UHR IM GROSSEN HAUS
REGIE GEORG SCHMIEDLEITNER BÜHNE STEFAN BRANDTMAYR KOSTÜME CORNELIA KRASKE DRAMATURGIE SOPHIE PÜSCHEL THEATERPÄDAGOGIK NATASCHA MUNDT MIT SARAH FINKEL, OLIVER FIRIT, PABLO GUANEME PINILLA, ROMY KLÖTZEL, LUCA ROSENDAHL, TOBIAS D. WEBER
Theaterfrühstück am 08.01.2023, 11:00 Uhr, Oberes Foyer Einführungsveranstaltung 5 €, mit Frühstück (ab 10:00 bis 10:45 Uhr) 17 €
Sichtveranstaltung für Pädagogen Fr, 13.01.23, 18:30 Uhr Oberes Foyer, Anmeldung über: mundt@theater-hn.de
Weitere Vorstellungen: Di., 24.01.2023, 19:30 Uhr Di., 31.01.2023, 19:30 Uhr Mi., 08.02.2023, 19:30 Uhr Mi., 15.03.2023, 19:30 Uhr Sa., 18.03.2023, 19:30 Uhr Mi., 22.03.2023, 19:30 Uhr Do., 23.03.2023, 19:30 Uhr Di., 28.03.2023, 19:30 Uhr Do., 06.04.2023, 19:30 Uhr So., 16.04.2023, 19:30 Uhr Fr., 19.05.2023, 19:30 Uhr So., 21.05.2023, 15:00 Uhr Do., 25.05.2023, 19:30 Uhr Fr., 26.05.2023, 19:30 Uhr Sa., 10.06.2023, 19:30 Uhr
Schulvorstellungen: Di., 04.07.2023, 18:00 Uhr Do., 06.07.2023, 18:00 Uhr Di., 11.07.2023, 18:00 Uhr
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Von Sophie Püschel
PREMIERE BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL
GEORG SCHMIEDLEITNER BRINGT THOMAS MANNS ROMAN »BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL« AUF DIE BÜHNE DES GROSSEN HAUSES
luca rosendahl foto: verena bauer
AUFSTIEG UND FALL EINER STUMMFILMDIVA
Der Sunset Boulevard, der von der Innenstadt Los Angeles über Beverly Hills bis nach Hollywood führt, ist die »Straße in das große Meer der Lügen«. Hier hatten sich in den 1920er-Jahren die zu Reichtum und Ruhm gekommenen Stars der Stummfilmzeit ihre prächtigen Villen gebaut. Aber für viele endete der Erfolg mit dem Einzug des Tonfilms in die Kinos. Etliche Stummfilmstars waren mit ihrer überstarken Mimik und Gestik und der schlecht ausgebildeten Sprechstimme nicht mehr gefragt.
Regisseur Billy Wilder fand Ende der 1940erJahre heraus, dass viele der alten Villen am Sunset Boulevard noch immer von ehemaligen Stummfilmstars bewohnt wurden, obwohl deren Ruhm längst verblasst war und sie keinerlei Verbindung mehr zum Film hatten. Er fragte sich, wie diese Menschen wohl ihren Lebensabend verbringen und entwickelte aus dieser Idee die Geschichte für seinen 1950 oscar-preisgekrönten Filmklassiker »Boulevard der Dämmerung«, in dem er mit den Mitteln eines düsteren Film Noirs sarkastisch mit der Traumfabrik und ihrem gnadenlosen StarSystem abrechnet. Rund 40 Jahre später machten Andrew Lloyd Webber, Don Black
und Christopher Hampton aus diesem Film ein Musical, das inzwischen selbst zum Klassiker geworden ist. Das Pfalztheater Kaiserslautern, mit dem das Theater Heilbronn schon seit vielen Jahren kooperiert, kommt nun mit dem Musical »Sunset Boulevard« für sieben Vorstellungen nach Heilbronn. Die Premiere ist am 21. Januar um 19:30 Uhr im Großen Haus.
Im Mittelpunkt steht die einst angebetete Stummfilmdiva Norma Desmond, die mit ihrem Butler Max in einer prachtvollen Villa am Sunset Boulevard lebt. Sie schwelgt in Erinnerungen und schaut sich ein ums andere Mal ihre früheren großen Leinwanderfolge an. Dass sie immer noch Fanpost erhält, gibt ihr Kraft. Norma Desmond ahnt nicht, dass es ihr Butler ist, der die Briefe verfasst. Sie arbeitet an einem Drehbuch über Salomé, mit dem sie ihr Comeback erreichen will. Selbstverständlich sieht sie sich selbst in der Hauptrolle. Als eines Tages der erfolglose, verschuldete Drehbuchautor Joe Gillis hinter den Mauern ihres Anwesens Zuflucht vor seinen Gläubigern sucht, scheint sich Normas Schicksal zu wenden: Sie heuert den jungen Mann an, ihr bei dem Skript behilflich zu
sein. Joe gerät immer mehr in den Sog der alternden Diva und ihrer Scheinwelt, wird schließlich ihr Liebhaber. Und Norma steigert sich zunehmend in den Wunschtraum eines spektakulären Hollywood-Comebacks als Salome hinein – bis Gillis das Kartenhaus der Illusionen zum Einsturz bringt …
Musicalpapst Andrew Lloyd Webber erzählt mit opulentem Filmsoundtrack, swingenden Tanzensembles und berührenden Balladen vom Aufstieg und Fall der Filmdiva, deren Schicksal stellvertretend für viele tatsächliche Stars der Stummfilmzeit steht.
Regisseur Tilmann Gersch, Intendant am Ludwigshafener Pfalzbau, setzt auf ein opulentes Bühnenbild, schwungvolle Massenszenen und dem Zeitgeist entsprechende Kostüme. Astrid Vosberg spielt die Norma Desmond, eine der ganz großen Partien des Musical-Genres, in ihrer tragischen Größe als verletzte, von Sehnsucht getriebene Frau, deren Handeln aber auch einer gewissen Komik nicht entbehrt, wenn sie herrisch und launisch agiert und dabei jegliche Realität ausblendet.
PREMIERE
Theaterfrühstück am 08.01.2023, 11:00 Uhr, Oberes Foyer Einführungsveranstaltung 5 €, mit Frühstück (ab 10:00 bis 10:45 Uhr) 17 €
Weitere Vorstellungen: Di., 07.02.2023, 19:30 Uhr Fr., 10.02.2023, 19:30 Uhr Sa., 11.02.2023, 19:30 Uhr So., 19.02.2023, 15:00 Uhr Fr., 31.03.2023, 19:30 Uhr Sa., 01.04.2023, 19:30 Uhr
6 PREMIERE SUNSET BOULEVARD
DAS MUSICAL »SUNSET BOULEVARD« KOMMT ALS GASTSPIEL AUS KAISERSLAUTERN NACH HEILBRONN
SUNSET BOULEVARD MUSICAL VON ANDREW LLOYD WEBBER, DON BLACK UND CHRISTOPHER HAMPTON NACH DEM FILM VON BILLY WILDER DEUTSCH VON MICHAEL KUNZE GASTSPIEL PFALZTHEATER KAISERSLAUTERN
19:30 UHR IM GROSSEN HAUS MUSIKALISCHE LEITUNG OLIVIER
REGIE TILMAN GERSCH AUSSTATTUNG JULIA HATTSTEIN CHOREOGRAFIE
RIED
AM 21. JANUAR 2023
POLS
KERSTIN
Von Silke Zschäckel
foto: hans-jürgen brehm-seufert
ZUM KLINGEN
GEBRACHTE SEHNSUCHT
Schön sind sie – die Wasserfrauen mit menschlichem Oberkörper und Fischschwanz, die gern Männer anlocken und in ihren Bann ziehen. In unzähligen Sagen und Mythen wird von ihnen erzählt. Die bekanntesten sind sicherlich Hans Christian Andersens »Kleine Meerjungfrau« oder Friedrich de la Motte Fouqués »Undine«. In den slawischen Sprachen tragen diese Wasserjungfrauen die Bezeichnung Rusalki. Antonín Dvořák hat mit seiner 1900 entstandenen Oper »Rusalka« ein unvergleichlich schönes Porträt einer Meerjungfrau hinterlassen. Einfühlsamer und leidenschaftlicher kann man Sehnsucht nicht zum Klingen bringen – das Begehren einer jungen Wasserfrau, zu lieben und geliebt zu werden und mit einer menschlichen Seele und Gestalt leben zu dürfen.
Das Theater Heidelberg gastiert mit Axel Vornams Inszenierung der Oper »Rusalka« in Heilbronn. Die Heidelberger Premiere im Juni 2022 wurde vom Publikum gefeiert und von der Kritik gewürdigt. Vornams Inszenierung betont den romantischen Charakter der Oper und zieht die Zuschauer mit traum- und märchenhaften Bildern in die Geschichte hinein. Ihm geht es dabei auch um eine besondere Frau, die in der von Neid und Missgunst geprägten, rücksichtslosen Menschengesell-
schaft nicht überleben kann. Die Heilbronner Premiere ist am 29. Januar 2023 um 19:30 Uhr im Großen Haus. Es folgen bis zum Mai sieben weitere Vorstellungen.
Rusalka hat sich in den im See badenden Prinzen verliebt. Zärtlich trägt sie ihn in ihren Armen. Aber der junge Mann nimmt sie nur als tanzende Wellen wahr. Als Nixe ist sie für die Menschen unsichtbar. Doch Rusalkas Sehnsucht nach dem Prinzen ist so groß, dass sie bereit ist, alles dafür zu geben, ein Mensch zu werden, damit sie ihre Liebe leben kann. Ihr Vater, der Wassermann, warnt sie vor der Schlechtigkeit der Menschenwelt. Davon will die junge Nixe nichts hören. Sie geht zur Hexe Jezibaba und bittet sie darum, eine richtige Frau werden zu dürfen. Und so formt die Hexe aus Rusalkas Fischschwanz zwei Beine. Aber der Preis dafür ist hoch. Jezibaba nimmt Rusalka die Stimme. Trotz ihrer Sprachlosigkeit muss es ihr gelingen, die bedingungslose Liebe des Prinzen zu erringen. Sollte er ihr einmal untreu werden, droht ewige Verdammnis.
Auf der Jagd findet der Prinz die schöne, stumme Frau am Ufer des Sees, verliebt sich in ihren Anblick und heiratet sie. Aber die Stummheit und das seltsame Gebaren von Rusalka lösen Befremden in der Hofgesell-
schaft aus. Auch der Prinz ist verstört und wirft ihr Kälte vor. Ihr Schweigen treibt ihn in die Arme einer fremden Fürstin, die den jungen Mann einfach nur aus Spaß verführt. Und Rusalka bricht es das Herz …
Die von leidenschaftlicher Romantik geprägte Musik bietet ein Abbild der aufgewühlten Psyche der jungen Frau. Antonín Dvořák war hier als fantastischer Erfinder von Melodien auf dem Höhepunkt seiner kompositorischen Meisterschaft. Nicht umsonst nimmt die 1900 entstandene Oper neben Smetanas »Die verkaufte Braut« einen hervorragenden Platz in der tschechischen Opernliteratur ein. »Rusalka« zählt heute zu den viel gespielten Werken auf internationalen Bühnen.
Der Stoff eroberte zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem deshalb so intensiv die Kunst, weil er die zunehmende Entfremdung von Mensch und Natur spiegelt, die in diesem Werk in der Beschreibung der Unvereinbarkeit der zwei Welten von Naturwesen und menschlicher Zivilisation behandelt wird. Aber auch die aufkommende Psychoanalyse, die sich überhaupt erst mit dem weiblichem Gefühlsund Liebesleben beschäftigte, spielt eine Rolle. Beide Themen sind über das märchenhafte Sujet hinaus in dieser Oper vereint.
RUSALKA OPER VON ANTONÍN DVORÁK GASTSPIEL THEATER UND ORCHESTER HEIDELBERG PREMIERE AM 29. JANUAR 2023 19:30 UHR IM GROSSEN HAUS
MUSIKALISCHE LEITUNG
DIETGER
HOLM
REGIE AXEL VORNAM CHOREOGRAFIE ERIC RENTMEISTER BÜHNE TOM MUSCH KOSTÜME CORNELIA KRASKE VIDEO STEFAN BISCHOFF
Theaterfrühstück am 22.01.2023, 11:00 Uhr, Oberes Foyer Einführungsveranstaltung 5 €, mit Frühstück (ab 10:00 bis 10:45 Uhr) 17 €
Weitere Vorstellungen: Mi., 01.02.2023, 19:30 Uhr Sa., 04.02.2023, 19:30 Uhr Sa., 18.02.2023, 19:30 Uhr Fr., 17.03.2023, 19:30 Uhr Do., 30.03.2023, 19:30 Uhr Di., 02.05.2023, 19:30 Uhr Fr., 05.05.2023, 19:30 Uhr
7
PREMIERE RUSALKA
DAS THEATER HEIDELBERG GASTIERT MIT AXEL VORNAMS INSZENIERUNG VON DVORÁKS OPER »RUSALKA«
Von Silke Zschäckel
fotos: susanne reichardt
SO 22 JAN
11:00 UHR OBERES FOYER
THEATERFRÜHSTÜCK zu »Rusalka« und zur »Imaginale«
19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG
FR 06 JAN HEILIGE DREI KÖNIGE
SA 07 JAN
SO 08 JAN
18:30 UHR BOXX-FOYER
SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN zu »Time Out«
20:00 UHR SALON3
HEUTE ABEND: LOLA BLAU Musical für eine Schauspielerin von Georg Kreisler
19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG
MASS FÜR MASS Schauspiel nach William Shakespeare IM ANSCHLUSS AN DIE VORSTELLUNG »StreitBar«
19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG
ROMEO UND JULIA Schauspiel von William Shakespeare
11:00 UHR OBERES FOYER
THEATERFRÜHSTÜCK zu »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull«, »Glück« und »Sunset Boulevard« 15:00 UHR BOXX | PREMIERE
TIME OUT
Ein Spiel um Geschwindigkeit ab 6 Jahren von Christina Kettering
19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG
THE WHO AND THE WHAT Schauspiel von Ayad Akhtar
10:00 UHR GROSSES HAUS
DI 10
MI 11
JAN
JAN
ALICE IM WUNDERLAND
Märchen ab 5 Jahren nach Lewis Carroll von Jan Bodinus
10:00 UHR BOXX
TIME OUT
Ein Spiel um Geschwindigkeit ab 6 Jahren von Christina Kettering
DO 12 JAN 10:00 UHR BOXX
TIME OUT
Ein Spiel um Geschwindigkeit ab 6 Jahren von Christina Kettering
FR 13 JAN 11:00 – 12:45 UHR BOXX
CORPUS DELICTI Schauspiel ab 15 Jahren von Juli Zeh 18:30 UHR OBERES FOYER
SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN zu »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | PREMIERE GLÜCK Komödie von Eric Assous
SA 14 JAN 19:30 UHR GROSSES HAUS | PREMIERE BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL Schauspiel nach dem Roman von Thomas Mann
SO 15 JAN
15:00 UHR GROSSES HAUS
ALICE IM WUNDERLAND
Märchen ab 5 Jahren nach Lewis Carroll von Jan Bodinus 17:00 UHR SALON3 WORKSHOP VOR|SPIEL zu »Corpus Delicti« 19:00 – 20:45 UHR BOXX
CORPUS DELICTI Schauspiel ab 15 Jahren von Juli Zeh
DI 17 JAN 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS GLÜCK Komödie von Eric Assous
MI 18
JAN
11:00 – 12:10 UHR BOXX | WIEDERAUFNAHME
MEIN ZIEMLICH SELTSAMER FREUND WALTER Schauspiel ab 12 Jahren von Sibylle Berg 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS GLÜCK Komödie von Eric Assous
DO 19 JAN 11:00 – 12:10 UHR BOXX
MEIN ZIEMLICH SELTSAMER FREUND WALTER Schauspiel ab 12 Jahren von Sibylle Berg
20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | THEATER SPEZIAL
JAN PHILIPP ZYMNY »surREALITÄT«
20:00 UHR SALON3
BIN NEBENAN Schauspiel von Ingrid Lausund
11:00 – 12:10 UHR BOXX
FR 20 JAN
MEIN ZIEMLICH SELTSAMER FREUND WALTER Schauspiel ab 12 Jahren von Sibylle Berg
20:00 UHR KOMÖDIENHAUS
GLÜCK Komödie von Eric Assous
20:00 UHR SALON3
DER KONTRABASS Schauspiel von Patrick Süskind
18:00 – 19:10 UHR BOXX
SA 21 JAN
MEIN ZIEMLICH SELTSAMER FREUND WALTER
Schauspiel ab 12 Jahren von Sibylle Berg
19:30 UHR GROSSES HAUS | PREMIERE
SUNSET BOULEVARD
Musical von Andrew Lloyd Webber, Don Black und Christopher Hampton Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern
20:00 UHR KOMÖDIENHAUS
GLÜCK Komödie von Eric Assous
MO
23 JAN
MASS FÜR MASS Schauspiel nach William Shakespeare 20:00 UHR SALON3
HEUTE ABEND: LOLA BLAU
Musical für eine Schauspielerin von Georg Kreisler
10:00 UHR GROSSES HAUS
ALICE IM WUNDERLAND
Märchen ab 5 Jahren nach Lewis Carroll von Jan Bodinus 10:00 UHR BOXX
WORKSHOP BOXX|ABITOUR zu »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« 13:00 UHR BOXX
WORKSHOP BOXX|ABITOUR zu »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« 19:30 UHR GROSSES HAUS HIGH SOCIETY Musical von Cole Porter und Arthur Kopit 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | THEATER SPEZIAL THE CAST »No Limits«
10:00 UHR GROSSES HAUS
DI 24 JAN
ALICE IM WUNDERLAND
Märchen ab 5 Jahren nach Lewis Carroll von Jan Bodinus 14:30 UHR BOXX
WORKSHOP BOXX|ABITOUR zu »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« 17:00 UHR BOXX
WORKSHOP BOXX|ABITOUR zu »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG
BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL Schauspiel nach dem Roman von Thomas Mann
10:00 UHR GROSSES HAUS
MI 25 JAN
ALICE IM WUNDERLAND
Märchen ab 5 Jahren nach Lewis Carroll von Jan Bodinus 11:00 – 12:45 UHR BOXX
CORPUS DELICTI Schauspiel ab 15 Jahren von Juli Zeh 13:30 UHR SALON3
WORKSHOP BOXX|ABITOUR zum Thema »Stimme und Präsenz« 17:00 UHR K3-FOYER WORKSHOP BOXX|ABITOUR zu »Corpus Delicti« 19:00 – 20:45 UHR BOXX
CORPUS DELICTI Schauspiel ab 15 Jahren von Juli Zeh 19:30 UHR GROSSES HAUS HIGH SOCIETY Musical von Cole Porter und Arthur Kopit
DO 26 JAN 09:00 UHR K3-FOYER WORKSHOP BOXX|ABITOUR zu »Corpus Delicti« 11:00 – 12:45 UHR BOXX
CORPUS DELICTI Schauspiel ab 15 Jahren von Juli Zeh 13:30 UHR SALON3
WORKSHOP BOXX|ABITOUR zum Thema »Stimme und Präsenz« 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS
GLÜCK Komödie von Eric Assous
FR 27 JAN 09:00 UHR K3-FOYER
WORKSHOP BOXX|ABITOUR zu »Corpus Delicti« 11:00 – 12:45 UHR BOXX
CORPUS DELICTI Schauspiel ab 15 Jahren von Juli Zeh 13:30 UHR SALON3
WORKSHOP BOXX|ABITOUR zum Thema »Stimme und Präsenz« 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS
GLÜCK Komödie von Eric Assous
SA 28 JAN 19:00 – 20:45 UHR BOXX
CORPUS DELICTI Schauspiel ab 15 Jahren von Juli Zeh 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS
GLÜCK Komödie von Eric Assous
SO 29 JAN 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS
GLÜCK Komödie von Eric Assous 19:30 UHR GROSSES HAUS | PREMIERE
RUSALKA Oper von Antonín Dvořák Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg
MO 30 JAN 11:00 – 12:10 UHR BOXX
MEIN ZIEMLICH SELTSAMER FREUND WALTER Schauspiel ab 12 Jahren von Sibylle Berg 19:30 UHR GROSSES HAUS
HIGH SOCIETY Musical von Cole Porter und Arthur Kopit
DI 31 JAN 11:00 – 12:10 UHR BOXX
MEIN ZIEMLICH SELTSAMER FREUND WALTER Schauspiel ab 12 Jahren von Sibylle Berg 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG
BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL Schauspiel nach dem Roman von Thomas Mann
JANUAR 2023 DO 05 JAN
THEATERTAG
DI 14 FEB
MI 01
FEB
DO 02
FEB
11:00 – 12:05 UHR BOXX
PETTY EINWEG Schauspiel ab 11 Jahren von Jens Raschke
19:30 UHR GROSSES HAUS
RUSALKA Oper von Antonín Dvořák
Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg
11:00 – 12:05 UHR BOXX
PETTY EINWEG Schauspiel ab 11 Jahren von Jens Raschke
19:30 UHR GROSSES HAUS
HIGH SOCIETY Musical von Cole Porter und Arthur Kopit
20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | IMAGINALE
DRACULA – MÄCHTE DER FINSTERNIS
Puppentheater Halle & Plexus Polaire
19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG
FR 03
FEB
SA 04
FEB
SO 05 FEB
MASS FÜR MASS Schauspiel nach William Shakespeare
IM ANSCHLUSS AN DIE VORSTELLUNG »StreitBar«
20:00 UHR BOXX | IMAGINALE
ADAMS ÄPFEL marotte Figurentheater Karlsruhe
19:30 UHR GROSSES HAUS
RUSALKA Oper von Antonín Dvořák
Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg
20:00 UHR SALON3
BIN NEBENAN Schauspiel von Ingrid Lausund
15:00 UHR GROSSES HAUS
HIGH SOCIETY Musical von Cole Porter und Arthur Kopit
18:00 UHR BOXX | IMAGINALE
ALICE LOST IN CYBERLAND
Meinhardt & Krauss Cinematic Theatre
10:00 UHR GROSSES HAUS ZUM LETZTEN MAL
MI 15 FEB
10:00 UHR BOXX
NINA UND PAUL Schauspiel ab 10 Jahren von Thilo Reffert 11:00 UHR BOXX
BOXX | GESCHICHTEN Kinder schreiben, Schauspieler spielen 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | THEATER SPEZIAL
ANNEKE KIM SARNAU & ANDREA SAWATZKI »Trink, Schwester!«
10:00 UHR BOXX
TIME OUT
Ein Spiel um Geschwindigkeit ab 6 Jahren von Christina Kettering 11:00 UHR BOXX
BOXX | GESCHICHTEN Kinder schreiben, Schauspieler spielen 19:30 UHR GROSSES HAUS ZUM LETZTEN MAL
HIGH SOCIETY Musical von Cole Porter und Arthur Kopit
DO 16 FEB 10:00 UHR BOXX
TIME OUT
Ein Spiel um Geschwindigkeit ab 6 Jahren von Christina Kettering 11:00 UHR BOXX
BOXX | GESCHICHTEN Kinder schreiben, Schauspieler spielen 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS
GLÜCK Komödie von Eric Assous
FR 17 FEB 10:00 UHR BOXX
TIME OUT
Ein Spiel um Geschwindigkeit ab 6 Jahren von Christina Kettering 11:00 UHR BOXX
BOXX | GESCHICHTEN Kinder schreiben, Schauspieler spielen 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS
GLÜCK Komödie von Eric Assous
SA 18 FEB
MO 06 FEB
DI 07 FEB
MI 08 FEB
ALICE IM WUNDERLAND
Märchen ab 5 Jahren nach Lewis Carroll von Jan Bodinus
19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG
ROMEO UND JULIA Schauspiel von William Shakespeare
19:30 UHR GROSSES HAUS
SUNSET BOULEVARD
Musical von Andrew Lloyd Webber, Don Black und Christopher Hampton Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern
19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG
BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL Schauspiel nach dem Roman von Thomas Mann 20:00 UHR BOXX | IMAGINALE UBU Stuffed Puppet Theatre
DO 09 FEB 19:30 UHR GROSSES HAUS HIGH SOCIETY Musical von Cole Porter und Arthur Kopit 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | IMAGINALE EH MAN HÉ Zero en conducta
FR 10 FEB
19:30 UHR GROSSES HAUS SUNSET BOULEVARD
Musical von Andrew Lloyd Webber, Don Black und Christopher Hampton Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern
DOPPELABEND »UNCANNY STORIES« | IMAGINALE 19:30 UHR PROBEBÜHNE | GRUPPE 1 /SÉANCE/ Jan Jedenak 20:00 UHR BOXX | GRUPPE 1 + 2 BOXED Ariel Doron 20:30 UHR PROBEBÜHNE | GRUPPE 2 /SÉANCE/ Jan Jedenak
SA 11 FEB 19:30 UHR GROSSES HAUS SUNSET BOULEVARD Musical von Andrew Lloyd Webber, Don Black und Christopher Hampton Gastspiel des Pfalztheaters
SO 19 FEB
10:00 UHR PROBEBÜHNE KLANG | BOXX 19:30 UHR GROSSES HAUS
RUSALKA Oper von Antonín Dvořák Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS ZUM LETZTEN MAL GLÜCK Komödie von Eric Assous 20:00 UHR SALON3
DER KONTRABASS Schauspiel von Patrick Süskind
10:00 UHR PROBEBÜHNE KLANG | BOXX 11:00 UHR OBERES FOYER THEATERFRÜHSTÜCK zu »Gott«, »Extrawurst« und »NippleJesus« 11:00 UHR BOXX
TIME OUT Ein Spiel um Geschwindigkeit ab 6 Jahren von Christina Kettering 15:00 UHR GROSSES HAUS SUNSET BOULEVARD Musical von Andrew Lloyd Webber, Don Black und Christopher Hampton Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern
FR 24 FEB
18:30 UHR OBERES FOYER SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN zu »Gott« 19:00 UHR BOXX | WIEDERAUFNAHME
WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Schauspiel ab 12 Jahren von Jens Raschke
20:00 UHR SALON3 | PREMIERE
NIPPLEJESUS
Schauspiel von Nick Hornby
SA 25 FEB
20:00 UHR GROSSES HAUS | PREMIERE GOTT
Schauspiel von Ferdinand von Schirach 20:00 UHR SALON3
HEUTE ABEND: LOLA BLAU Musical für eine Schauspielerin von Georg Kreisler
SO 26 FEB 15:00 UHR BOXX
FRAU HOLLE ODER WIESEN, BROTE, ÄPFEL UND SCHNEE
Gastspiel Theater Radelrutsch
1O:00 UHR BOXX
M0 27 FEB
DI 28 FEB
HEUT’ IST SO EIN SCHÖNER TAG
Gastspiel Theater Radelrutsch
11:00 UHR BOXX | MIT NACHGESPRÄCH
WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Schauspiel ab 12 Jahren von Jens Raschke
FEBRUAR 2023
Kaiserslautern 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | IMAGINALE IL N’Y A RIEN DANS MA VIE QUI MONTRE QUE JE SUIS MOCHE INTÉRIEUREMENT Compagnie Gare Centrale SO 12 FEB 15:00 UHR BOXX | IMAGINALE WENN FERDINAND NACHTS SCHLAFEN GEHT Thalias Kompagnons 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG ROMEO UND JULIA Schauspiel von William Shakespeare MO 13 FEB 10:00 UHR BOXX NINA UND PAUL Schauspiel ab 10 Jahren von Thilo Reffert 11:00 UHR BOXX BOXX | GESCHICHTEN Kinder schreiben, Schauspieler spielen
www.h3nv.de Freie Fahrt zum Kulturerlebnis THEATERKARTE = FAHRSCHEIN KARTENTELEFON 07131.56 30 01 WWW.THEATER-HEILBRONN.DE
WIE FREI IST DER MENSCH IN SEINEM WUNSCH ZU STERBEN?
Von Katrin Aissen
Haben wir das Recht, selbst über unser Lebensende zu entscheiden? Nun, das kann einem wohl, wenn man fest entschlossen und körperlich und mental dazu in der Lage ist, letztendlich niemand nehmen. Man kann seinem Leben auf viele Arten ein Ende setzen. Aber ist auch ein selbstbestimmter Tod in Würde möglich, schmerzfrei und ohne sich gewaltsam vor einen Zug zu stürzen, sich die Pulsadern aufzuschneiden oder von einer Brücke zu springen? Und was ist, wenn man aus eigener Kraft nicht dazu in der Lage ist? Haben wir ein Anrecht auf ärztliche Hilfe zur Selbsttötung, wenn wir im Leben keinen Sinn mehr sehen? Aber wann ist das Leben nicht mehr lebenswert? Wer entscheidet das? Und ist der Wille, sein Leben zu beenden, so klar zu definieren – oder schwingen da nicht viele Emotionen mit: das Empfinden unnütz zu sein, nicht mehr gebraucht zu werden, der Wunsch, seinen Kindern oder Enkeln nicht zur Last zu fallen, oder oft auch Einsamkeit – Dinge, die durch einen anderen gesellschaftlichen Umgang, ein offeneres und solidarischeres Miteinander zu lösen wären? Und werden diese Gefühle der Nutzlosigkeit
nicht auch von einer marktorientierten Gesellschaft angestachelt, von Krankenkassen, die von effektiver Ressourcenschonung sprechen, von Rentabilität der Leistungen, von Forderungen nach Kostenersparnis und von Diskussionen, ob sich für eine 80-Jährige noch ein neues Hüftgelenk »lohnt«?
In Deutschland belastet außerdem das schwere Erbe der Euthanasie in der Zeit des Nationalsozialismus die gesellschaftliche Debatte. Wird Selbsttötung durch juristische Legitimation »normalisiert«? Und baut man mit der staatlich unterstützten Möglichkeit zum Suizid nicht auch Druck auf? Könnte die Freiwilligkeit des Sterbenwollens nicht unmerklich verschoben werden hin zur gesellschaftlich akzeptierten Tötung.
Ferdinand von Schirach, der nicht nur einer der renommiertesten und bekanntesten deutschsprachigen Schriftsteller ist, sondern sich als ausgebildeter Jurist auch einen Namen als exzellenter Strafverteidiger gemacht hat, beschäftigt sich in seinen Theaterstücken, Erzählungen und Romanen oft mit kontroversen
gesellschaftlichen Fragestellungen. In »Gott« lässt er einen fiktiven Ethikrat darüber diskutieren, ob der Staat ein selbstbestimmtes Sterben ermöglichen muss: Richard Gärtner, ein 78-jähriger ehemaliger Architekt, der weder an Schmerzen leidet, noch krank ist, hat beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine letale Dosis NatriumPentobarbital beantragt. Seit dem Tod seiner Frau ist das Leben für ihn sinnlos geworden. Er will sterben – und dies nicht »heimlich« im Ausland, sondern ganz legal in Deutschland, im häuslichen Umfeld, mithilfe eines todbringenden Präparats. Für seine Ärztin kommt es nicht in Frage, Beihilfe zum Suizid zu leisten. Alles läuft auf die Frage hinaus: Ist es richtig, einem gesunden Menschen ein tödliches Medikament zu geben? Was ist wichtiger: Freiheit oder der Schutz des Lebens?
In einem spannenden Schlagabtausch lässt Schirach verschiedene Positionen aufeinanderprallen – und gibt den Ball an die Zuschauer und Zuschauerinnen weiter: Wie frei ist der Mensch in seinem Wunsch zu sterben?
Theaterfrühstück am 19.02.2023, 11:00 Uhr, Oberes Foyer Einführungsveranstaltung 5 €, mit Frühstück (ab 10:00 bis 10:45 Uhr) 17 €
Sichtveranstaltung für Pädagogen Fr, 24.02.23, 18:30 Uhr
Oberes Foyer, Anmeldung über: endres@theater-hn.de
Workshop Vor |Spiel Mi, 29.03.23, 17:00 Uhr K3-Foyer, Anmeldung über: kasse@theater-hn.de
Weitere Vorstellungen: So., 05.03.2023, 19:30 Uhr Do., 09.03.2023, 19:30 Uhr Di., 21.03.2023, 19:30 Uhr Mi., 29 .03.2023, 19:30 Uhr So., 02.04.2023, 19:30 Uhr Di., 04.04.2023, 19:30 Uhr Fr., 14.04.2023, 19:30 Uhr Sa., 15.04.2023, 19:30 Uhr Do., 04.05.2023, 19:30 Uhr Sa., 06.05.2023, 19:30 Uhr Mi., 17.05.2023, 19:30 Uhr So., 28.05.2023, 19:30 Uhr Mi., 21.06.2023, 19:30 Uhr Fr., 07.07.2023, 19:30 Uhr
10 PREMIERE GOTT
IN
SELBSTBESTIMMUNG
G0TT
SEINEM BRISANTEN THEATERSTÜCK »GOTT« STELLT FERDINAND VON SCHIRACH DIE FRAGE, WAS WICHTIGER IST:
ODER DER SCHUTZ DES LEBENS?
SCHAUSPIEL VON FERDINAND VON SCHIRACH PREMIERE AM 25. FEBRUAR 2023 19:30 UHR IM GROSSEN HAUS REGIE PETRA LUISA MEYER BÜHNE STEFAN BRANDTMAYR KOSTÜME CORNELIA KRASKE DRAMATURGIE KATRIN AISSEN THEATERPÄDAGOGIK SIMONE ENDRES MIT NILS BRÜCK, STEFAN EICHBERG, OLIVER FIRIT, ROMY KLÖTZEL, JUDITH LILLY RAAB, LUCA ROSENDAHL, REGINA SPEISEDER, SABINE UNGER
»Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord.« Albert Camus, »Der Mythos des Sisyphos«
foto: m42 thomas frank retusche: verena bauer
SONNENSTUNDEN
Von Natascha Mundt
Viele Kinder rennen an einem Sonntag Mittag im November über den Brunnen auf dem Berliner Platz. Man hört Menschen lachen und sich in unterschiedlichen Sprachen unterhalten. Etwas Aufregung liegt in der Luft. Denn gleich dürfen die Kinder und deren Mütter, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, auf der Probebühne des Theaters in die Welt von »Alice im Wunderland« eintauchen. Unsere Theaterpädagoginnen Simone Endres und Natascha Mundt werden hierbei von Galina Slabon und Marina Kreker unterstützt, die jeweils auf ukrainisch und russisch übersetzen. Staunend zieht die Gruppe auf dem Weg zur Probebühne durch die Gänge des Theaters an den Kostümen von »Alice« vorbei. Und direkt geht’s schon los, alle schlüpfen in die Rollen der Figuren und bewegen sich als weißes Kaninchen, das immer Angst hat, zu spät zu kommen, als verrückter Hutmacher oder als Hummer durch den Raum. Viel zu Lachen gibt es bei allen beim Spiel »Was machst du?«: Ein Spieler zeigt pantomimisch eine Handlung und wird dann gefragt »Was machst du?«, bzw. in unserem Falle natürlich auch: »Що ти зараз робиш?«. Darauf muss man nun allerdings etwas ganz anderes sagen, als das, was man gerade tatsächlich macht. Klingt seltsam und kompliziert? Willkommen im Wunderland – denn hier ist auch die uns bekannte Logik auf den Kopf gestellt!
Vor dem gemeinsamen Vorstellungsbesuch malten alle Teilnehmer noch ihr eigenes Wunderland. Die Kunstwerke kamen dann auch direkt beim Ensemble als Fanpost an! Mit strahlenden Augen verließen Groß und Klein nach dem Vorstellungsbesuch das Theater und freuen sich schon jetzt auf ein baldiges Wiedersehen am Berliner Platz.
Gefördert durch die Kulturstiftung der Länder ermöglichte das Theater Heilbronn mit dem Projekt »Sonnenstunden« geflüchteten Kindern aus der Ukraine und deren Eltern Theaterbesuche mit begleitenden Workshops von drei verschiedenen Inszenierungen – passend zur Altersgruppe, um die Vorstellung sprachlich und inhaltlich auf spielerische Weise vorzubereiten.
Wir wollen Ihre Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zum Deutsch-Abitur unterstützen und bieten Vorstellungen und spielpraktische Workshops zu den folgenden Abitur-relevanten Stücken an:
VORSTELLUNGEN
DI., 24.01.2023, 19:30 UHR »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« MI., 25.01.2023, 11:00 UHR + 19:00 UHR »Corpus Delicti« DO., 26.01.2023, 11:00 UHR »Corpus Delicti« FR., 27.01.2023, 11:00 UHR »Corpus Delicti«
WORKSHOPS MO., 23.01.2023, 10:00 UHR (ausgebucht) + 13:00 UHR
»Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« DI., 24.01.2023, 14:30 UHR + 17:00 UHR
»Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« MI., 25.01.2023, 17:00 UHR »Corpus Delicti« DO., 26.01.2023, 09:00 UHR »Corpus Delicti« FR., 27.01.2023, 09:00 UHR »Corpus Delicti«
PRÄSENTATIONSTRAINING für die mündliche Abitur-Prüfung: »STIMME UND PRÄSENZ«-WORKSHOP
Nur in Kombination mit einem Vorstellungsbesuch buchbar. MI., 25.01.2023 / DO., 26.01.2023 / FR., 27.01.2023, jeweils 13:30 UHR
ANMELDUNGEN an theaterpaedagogik@theater-hn.de
11 BOXX
| ABITOUR
JUNGE SEITE
DAS PROJEKT »SONNENSTUNDEN« BIETET GEFLÜCHTETEN KINDERN AUS DER UKRAINE THEATERBESUCHE MIT BEGLEITENDEN WORKSHOPS
natascha mundt
»Що ти зараз робиш?« fotos:
Silke Zschäckel
Vom 02. bis 12. Februar 2023 findet in sechs Städten Baden-Württembergs das Internationale Theaterfestival animierter Formen, die »IMAGINALE« statt. Auch das Theater Heilbronn ist wieder ein Veranstaltungsort des normalerweise alle zwei Jahre stattfindenden Festivals, das mittlerweile deutschlandweit zu den wichtigsten im Bereich Figurentheater zählt. Weitere Orte, die zum IMAGINALE-Verbund gehören, sind Eppingen, Ludwigsburg, Mannheim, Schorndorf und Stuttgart. Coronabedingt liegt die letzte Festival-Ausgabe mittlerweile schon drei Jahre zurück. Umso größer ist nun die Freude, herausragende Arbeiten dieser innovativen Kunstform nun präsentieren zu können.
02.
FEBRUAR 2023, 20:00 UHR, KOMÖDIENHAUS
DRACULA – MÄCHTE DER FINSTERNIS
Puppentheater Halle & Plexus Polaire (DE, FR, NO)
Am 03. Februar 2023 ist das Marotte Figurentheater um 20 Uhr in der BOXX mit »ADAMS ÄPFEL« zu Gast. Adam ist der Neuzugang in Ivans Resozialisierungscamp. Ivan will aus Adam einen guten Menschen machen. Adam wehrt sich erfolgreich. Gut kämpft gegen Böse und schon steht der Verlierer fest. Doch dann mischt sich plötzlich eine dritte Macht ein. Eine bissige schwarze Komödie mit absurden Situationen, skurrilen Charakteren, Schusswaffen und Apfelkuchen. Schau- und Figurenspieler Sebastian Kreutz brilliert als göttlich-teuflischer Puppenspieler in der Geschichte um das Gute und das Böse im Menschen. Diese schwarzhumorige Figurentheater-Komödie entstand nach dem bekannten gleichnamigen dänischen Film.
Das Heilbronner Programm beginnt am 02. Februar 2023 um 20 Uhr im Komödienhaus mit der deutsch-französisch-norwegischen Koproduktion »DRACULA – MÄCHTE DER FINSTERNIS« vom Puppentheater Halle und Plexus Polaire.
In diesem Figurentheaterstück entwickelt die Geschichte von Dracula ein Eigenleben. Viel größer als der Roman, springt sie aus den Seiten heraus und beginnt, in den Köpfen zu spuken. Yngvild Aspeli inszeniert diesen ewigen Mythos als blutige, urkomische, verstörend-skurrile Show für fünf Schauspieler, eine Vielzahl lebensgroßer Puppen, ein Rudel Wölfe und ein Team von Fledermäusen und Insekten.
Am 05. Februar 2023 um 18 Uhr sind Meinhardt & Krauss in der BOXX mit »ALICE LOST IN CYBERLAND«, einem Robotermärchen nach Lewis Carroll zu Gast. Alice fällt und fällt und fällt ins Cyberland. Die Reise durch diese unheimliche Welt ist voll von Überraschungen. Alice wechselt ständig ihre Größe. Es gibt digitale Kaninchen, Roboterraupen und sogar eine künstliche Königin. In dieser elektronischen, verrückten Welt erlebt Alice ein Abenteuer nach dem anderen.
12 IMAGINALE INTERNATIONALES FIGURENTHEATERFESTIVAL VOM 2. BIS 12. FEBRUAR 2023 AUCH IM THEATER HEILBRONN
Von
03. FEBRUAR 2023, 20:00 UHR, BOXX ADAMS ÄPFEL Marotte Figurentheater (DE)
foto:
foto: michael krauss
05. FEBRUAR 2023, 18:00 UHR, BOXX ALICE LOST IN CYBERLAND Meinhardt & Krauss Cinematic Theatre (DE) ab 7
tom kohler
foto: anna kolata
10. Februar 2023 ist
08. Februar 2023 ist um
Uhr
Jarry. Ubu – fett und feige – wird von seiner machtversessenen Gattin zum Königsmord angestiftet. Hinterhältig massakriert er die gesamte Herrscherfamilie und reißt die polnische Krone an sich. Auf dem Thron angelangt, verfolgt Vater Ubu unverhohlen seine Ziele: Reichtum und Macht. Ubu sind moralische Erwägungen fremd, er macht Dummheit zu seiner größten Kraft und – triumphiert. Neville Tranters Furchtlosigkeit, die Dramen menschlichen Daseins auszuloten,
Am 09. Februar ist um 20 Uhr das
en conducta mit »EH MAN HÉ« im Komödienhaus zu Gast. Was ist der Unterschied zwischen einer Puppe und einem Menschen? Dieser Frage geht die Compagnie in einer Melange aus Tanz, Pantomime und Figurentheater nach und entwickelt eine faszinierende Philosophie des Lebens. Im Mittelpunkt steht Nolan, eine lebensgroße Puppe, die von fünf Tänzerinnen und Tänzern, die gleichzeitig Figurentheaterspieler sind, animiert wird. Ohne Worte erzählen sie die Geschichte eines Mannes und seiner fünf Geister. Früher nannte man eine Person mit mehreren Geistern in der indianischen CheyenneSprache »Eh man hé«. Nolan weiß nicht, dass er eine Marionette ist und dass sein »Leben« von den Animatoren abhängt. Jedes Mal, wenn er »lebendig« wird, fragt er sich: »Was erweckt mich wieder zum Leben? Was ist mein freier Wille? Sind meine Gefühle echt? Wie könnte ich alleine atmen?«
Das Stück »/SÉANCE/« beschwört in motivischen Kleinstsequenzen,
von Guy de Maupassants fiktivem Tagebuch »Le Horla«, das Unsichtbare. Im Licht eines Scheinwerfers frieren zu Tonbandaufnahmen Augenblicke aus einer vergangenen Zeit ein, die einer dem Wahnsinn verfallenen Psyche zu entspringen scheinen. Jan Jedenak spielt mit der Flüchtigkeit des Lichtes und der Unsicherheit unserer Wahrnehmung.
In »BOXED« wird ein Karton in Ariel Dorons Händen zu einem geheimnisvollen Versprechen. Was der israelische Theaterkünstler allein mit seinen Händen und einer leeren Schachtel macht, ist meisterhaft. Aus fast nichts entsteht eine berührend-komische Geschichte über einen einsamen Mann, der versucht, mit sich und der Welt in Kontakt zu kommen.
Gruppe 1 19:30 Uhr, »/SÉANCE/«, Probebühne
Gruppe 1 + 2 20:00 Uhr, »Boxed«, BOXX Gruppe 2 20:30 Uhr, »/SÉANCE/«, Probebühne
Zum Abschluss der »IMAGINALE« steht ein Stück für Kinder auf dem Programm: Thalias Kompagnons sind am 12. Februar um 15 Uhr mit »WENN FERDINAND NACHTS SCHLAFEN GEHT« in der BOXX zu sehen. Der kleine Ferdinand kann nicht einschlafen. Im Dunkeln ist sein Zimmer so unheimlich: Die Kommode wird zum Monster, die Gardine schwimmt als Fisch durch die Tapete, und wieso kann er auf einmal fliegen? Ermutigt und begleitet von seiner Katze macht sich Ferdinand in dieser Nacht auf die Suche nach dem großen Zauberer, der hinter den Verwandlungen steckt. Und macht dabei eine verblüffende Entdeckung ...
in meinem Leben zeigt, dass ich innerlich hässlich bin«). Diese Kombination aus Schauspiel und Objekttheater entstand nach Fragmenten von Georges Simenon.
Eine Frau in einem Pelzmantel. Ihr Körper liegt auf dem Boden und sieht aus wie eine Leiche.Ein Mann beobachtet sie aus dem Halbdunkel. Ein Ermittler? Das Stück führt von der Autopsie des Körpers der Toten, der Besessenheit, ein Rätsel zu lösen und das Verbrechen aufzuklären. Hintersinnig und virtuos locken Agnès Limbos und Pierre Sartenaer hinein in das motivische Labyrinth obskurer Vermutungen, plötzlicher Erkenntnisse und erstaunlicher Wahrheiten. Objekttheater und Schauspiel vom Allerfeinsten.
13
Am
20
in der BOXX endlich wieder Neville Tranter mit seinem Stuffed Puppet Theatre zu sehen. Diesmal hat er einen Klassiker des absurden Theaters adaptiert: »UBU« von Alfred
haben den Meister der lebensgroßen Klappmaulfigur weltberühmt gemacht.
08. FEBRUAR 2023, 20:00 UHR, BOXX UBU
Neville Tranter, Stuffed Puppet Theatre (NL)
spanische Ensemble Zero
O9. FEBRUAR 2023, 20:00 UHR, KOMÖDIENHAUS EH MAN HÉ Zero en conducta (ES)
Am
ein zweiteiliger Abend an zwei Orten, in der BOXX und auf der Probebühne im Theater, zu sehen: Uncanny Stories: /Séance/ & Boxed. Die zwei Miniaturen nähern sich der Deutung des Verborgenen.
inspiriert
10. FEBRUAR 2023, 19:30 + 20:30 UHR PROBEBÜHNE /SÉANCE/ Jan Jedenak (DE)
10. FEBRUAR 2023, 20:00 UHR BOXX BOXED Ariel Doron (ISR)
Am 11. Februar 2023 um 20 Uhr ist im Komödienhaus die Compagnie Gare Centrale mit »IL N’Y A RIEN DANS MA VIE QUI MONTRE QUE JE SUIS MOCHE INTÉRIEUREMENT« (Dt. »Nichts
11. FEBRUAR 2023, 20:00 UHR, KOMÖDIENHAUS IL N’Y A RIEN DANS MA VIE QUI MONTRE QUE JE SUIS MOCHE INTÉRIEUREMENT
Compagnie Gare Centrale (BE)
12. FEBRUAR 2023, 15:00 UHR, BOXX WENN FERDINAND NACHTS SCHLAFEN GEHT Thalias Kompagnons (DE) www.theater-heilbronn.de Kartentelefon 07131 .5 6 3 0 01 DOPPELABEND: UNCANNY STORIES ab 5 IMAGINALE foto: stuffed puppet foto: zero en conducta foto: peter ardmar foto: andre wirsig foto: christophe sermet foto: joachim torbahn
NICHT GESUCHT, ABER GEFUNDEN
Hand aufs Herz! Woran denken Sie, wenn Sie den Begriff Figurentheater hören? Wahrscheinlich kommt vielen, zumindest denjenigen, die noch nie die »IMAGINALE« besucht haben, zuerst und ausschließlich die Augsburger Puppenkiste oder das KasperleTheater aus Kindertagen in den Sinn. So ging es vor 29 Jahren auch Katja Spiess, die nach ihrem Studium der Germanistik, Geschichte und der vergleichenden Literaturwissenschaften auf der Suche nach einer Dramaturgie-Stelle im Theater war. Im Bereich Tanz oder Schauspiel sollte es sein. Figurentheater hatte sie gar nicht auf dem Schirm, als ihr durch Zufall ein Job in der Pressestelle/Dramaturgie des FITZ, des Theaters animierter Formen, in Stuttgart angeboten wurde. Sie willigte ein, wollte maximal ein Jahr bleiben. Jetzt sind es 29 Jahre, 20 davon als Leiterin des FITZ und als Mitbegründerin des Festivals »IMAGINALE« im Jahre 2008, das zu den wichtigsten Figurentheaterfestivals in Europa gehört.
Sie hat ihre berufliche Liebe dort gefunden, wo sie nicht im Traum darauf gekommen wäre, zu suchen. Die Leidenschaft ist bis heute frisch, wird geradezu ständig neu entfacht. Denn kaum eine Kunstform ist so innovativ und entwickelt sich so dynamisch wie das Figurentheater, sagt Katja Spiess. »Dies liegt an dem ungeheuren Potential an künstlerischer
Veränderung und Weiterentwicklung, die im Figurentheater steckt, und an der inspirierenden Kraft, die von diesem Genre ausgeht. Der Fundus dieser virtuosen Kunst reicht vom zerknüllten Papier bis zur filigranen Marionette, von Masken bis zu Licht, Raum und Schatten, von der Stabpuppe bis zum Alltagsobjekt. Grenzüberschreitungen zu Schauspiel, Musik, Tanz und Pantomime sind inzwischen selbstverständlich und machen Figurentheater zu einer sehr zeitgemäßen Kunstform. Mit Beginn des neuen Jahrtausends bewegen sich vor allem die jungen Theatermacher verstärkt auf die anderen Künste und die Neuen Medien zu. Sie definieren ihr künstlerisches Selbstverständnis nicht mehr im Kontext herkömmlicher Inszenierungs- und Aufführungstraditionen. Bildende Kunst, Performance Art, Musik, Film, Video werden in ästhetische und inhaltliche Strategien eingebunden, die interdisziplinärem Denken entspringen, und unbefangen zu verschiedensten künstlerischen Ausdrucksweisen vereinigt.« So wird auf der Homepage des FITZ mit Begeisterung geworben.
Aber nicht nur die fantastische Bandbreite an Formen ist beeindruckend. »Figurentheater kann auf besondere Weise vom Menschen erzählen«, schwärmt Katja Spiess. Es greift die großen Menschheits-Themen auf: Das Leben in all seiner Schönheit und Mühsal, den Tod aber auch die große Politik. Es darf
Schabernack treiben, in die tiefsten Abgründe schauen, frech und politisch unkorrekt sein. Und es darf Grenzen überschreiten, die Schauspielern aus Fleisch und Blut gesetzt sind. Man kann den Puppen unendlich viel zumuten. »Aber am Ende vergisst man, dass es Puppen sind und man könnte schwören, dass die Masken nicht starr gewesen sind, weil das Spiel einen emotional so tief berührt hat.«
Für die »IMAGINALE« wählt Katja Spiess alle zwei Jahre die spannendsten internationalen Figurentheaterinszenierungen aus. Sie fährt im In- und Ausland herum, um neue Stücke anzuschauen und besucht viele Festivals. Eigentlich sollte die 8. »IMAGINALE« bereits 2022 stattfinden, aber die Coronabedingten Unsicherheiten machten ein internationales Festival zu diesem Zeitpunkt unmöglich und es wurde um ein Jahr verschoben.
Für die »IMAGINALE« 2023, die nun vom 02. bis 12. Februar 2023 stattfindet, konnte sie nur wenig reisen. Stattdessen hat sie viele großartige Künstlerinnen und Künstler angesprochen und nach neuen Arbeiten gefragt. So wird das 8. Festival animierter Formen auch eine kleine Wundertüte mit vielen Stücken, die dann zum ersten Mal zu sehen sein werden. Das ganze Programm finden Sie auf den Seiten 12 und 13 in diesem Magazin.
IMPRESSUM
HERAUSGEBER: Theater Heilbronn Berliner Platz 1 74072 Heilbronn
INTENDANT: Axel Vornam
REDAKTION: Silke Zschäckel 07131.56 34 03 pressebuero@theater-hn.de GRAFIK, DESIGN, LAYOUT: Verena Bauer, Theater Heilbronn SEIDLDESIGN, www.seidldesign.com
ANZEIGEN: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG, Martin Küfner (verantw.)
DRUCK: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG
KARTENTELEFON: 07131.56 30 01 SPIELZEIT 2022/2023
Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
14 HINTER DEN KULISSEN
FIGURENTHEATER IST FÜR KATJA SPIESS DIE INNOVATIVSTE DER DARSTELLENDEN KÜNSTE UND EINE GROSSE LEIDENSCHAFT
Von Silke Zschäckel
foto: max kovalenko
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Wer würde es in Zeiten alternativer Fakten wagen, die Wirklichkeit selbst zu kritisieren? In Zeiten, in denen die Menschen den Blick für die Realität immer mehr verlieren? In Zeiten, in denen man sich Esoterik und pseudowissenschaftlichen Theorien hingibt und wieder anfängt rückwärts zu denken? Nur jemand, der gedanklich völlig außerhalb davon steht!
Der junge Künstler Jan Philipp Zymny präsentiert in seinem mittlerweile vierten abendfüllenden Soloprogramm unter dem Titel »surREALITÄT« Betrachtung, Kritik und Verbesserungsvorschlag der Wirklichkeit, wobei er Stand Up, Kurzgeschichten, philosophische Überlegungen und surreale Absurditäten der Bauart Nonsens wild, aber keinesfalls planlos durchmischt. Klassischer Zymny eben.
Ein Abend für alle, denen gewöhnliche Comedy zu doof, Philosophie zu anstrengend und die Realität zu langweilig ist.
Stellen Sie sich vor, Sie nehmen Ihren Picknickkorb und eine gute Flasche Wein mit ins Theater – genau so, wie das Publikum vor gut 200 Jahren in der Mailänder Scala. Halten Sie es, wie Sie wollen. Denn wenn die virtuosen Vokalartisten von THE CAST die Bühne betreten, ist pure Lebenslust, Spielfreude und Begeisterung garantiert. Die jungen Künstler aus vier Kontinenten haben in ihrem vierten Bühnenprogramm einen prall gefüllten Korb voller Liebe zur Oper und voller prickelnder Opernarrangements dabei, die jede Vorstellung sprengen. Leidenschaftlich und höchst unterhaltsam servieren THE CAST alte Lieder und Arien auf neue Weise –wahrlich ein Augen- und Ohrenschmaus.
Ein Abend mit THE CAST, das sind klassischer Gesang auf Spitzenniveau, Kreativität und Können. Hier kommen nicht nur Opernliebhaber auf ihre Kosten, sondern auch alle, die mit Oper noch nie was am Hut hatten. »NO LIMITS« ist ein neues Klassikerleben – anders, ungewöhnlicher, noch schöner und vor allem noch »CASTiger«, als Sie es aus dem klassischen Opernhaus kennen. Come and let your life be CASTifyed!
»Kommt einmal meine Zeit, ganz wie du will ich dann furchtlos trinken Brüderschaft mit der Unendlichkeit«, schrieb die große Dichterin Mascha Kaléko. Jahrelang becherten sich die Männer durch die Literatur. Aber nun sind die Damen dran. Der Abend startet nüchtern. Genderanalytisch, gesellschaftskritisch. Frauen und Männer in der Literatur – wer trinkt mehr oder weniger, besser oder schlechter, und was sagt eigentlich die Quote? Auch auf der Bühne gönnt frau sich einen kleinen Stimmungsmacher. Man entspannt sich, aus einem Drink werden schnell drei. Und irgendwann kippt’s. So, wie es immer ist, wenn es eben zu viel ist. Also – auf ein Gläschen!?
Anneke Kim Sarnau und Andrea Sawatzki lesen u. a. Texte von Dorothy Parker, Elisabeth Raether und Joachim Meyerhoff. Cheers!
In Kooperation mit: THEATER SPEZIAL! gross. klein.kunst. JAN PHILIPP ZYMNY surREALITÄT Foto: Fabian Stuert DO,19.01.2023 20 Uhr Komödienhaus 25 € zzgl. VVK-Gebühr THE CAST MI,23.01.2023 20 Uhr Komödienhaus 27 € zzgl. VVK-Gebühr No Limits – die Opernband Foto: THE CAST »Trink, Schwester!« ANNEKE KIM SARNAU & ANDREA SAWATZKI Foto: Jeanne Degraa Foto: Christian Hartmann DI,14.02.2023 20 Uhr Komödienhaus 35 € zzgl. VVK-Gebühr WWW.THEATER-HEILBRONN.DE THEATERKASSE Mo – Fr ................................. 10 – 19 Uhr Sa 10 – 14 Uhr TEL. 07131.56 30 01 ODER 07131. 56 30 50 E-MAIL KASSE@THEATER-HN.DE ABENDKASSE TEL. 07131. 56 30 02 Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. An den Abendkassen ist es nicht möglich, Karten für andere Veranstaltungen zu erwerben. Theatertickets gelten 3 Stunden vor und nach der Vorstellung als Fahrschein im gesamten HNV-Netz. ABOBERATUNG UND VERKAUF Mo – Fr 10 – 18 Uhr TEL. 07131. 56 30 04 E-MAIL ABO@THEATER-HN.DE WWW.THEATER-HEILBRONN.DE/ABOFINDER WEBSHOP WWW.THEATER-HEILBRONN.DE Gutscheine für Theaterkarten in allen Preisklassen sind an der Theaterkasse oder im Webshop erhältlich. Ausführliche Informationen zu Ihrem Theaterbesuch finden Sie auf unserer Webseite unter den FAQ: www.theater-heilbronn.de/service/faq.php RÄTSEL FÜR FREUNDE DER GROSSEN OPER WER DIE FOLGENDE FRAGE RICHTIG BEANTWORTET, HAT DIE CHANCE AUF 2 FREIKARTEN FÜR DIE PREMIERE DER OPER »RUSALKA« VON ANTONIN DVORÁ K: WAS FÜR EIN WESEN IST EINE RUSALKA? BITTE SENDEN SIE IHRE ANTWORT BIS ZUM 09. JANUAR 2023 AN PRESSEBUERO@THEATER-HN.DE ODER PER POST (DANN BITTE MIT ANGABE EINER TELEFONNUMMER) AN THEATER HEILBRONN, PRESSEBÜRO, BERLINER PLATZ 1, 74072 HEILBRONN WIR VERLOSEN UNTER DEN RICHTIGEN EINSENDUNGEN 3 x 2 FREIKARTEN FÜR DIE PREMIERE VON »RUSALKA« AM 29. JANUAR 2023 UM 19:30 UHR IM GROSSEN HAUS. AM 10. JANUAR 2023 ERHALTEN SIE EINE NACHRICHT, WENN SIE UNTER DEN GEWINNERN SIND.