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AUF EINER WELLE – DIE ORF RADIOS ALS LEBENSWELTEN Sehr früh am Montagmorgen des 22. März im Jahr 2004: ein Bauer treibt seine Kühe zum Melken in den Stall. Während die Melkmaschinen angeschlossen werden, hört man durch den ganzen Kuhstall Ö3, „Der Wecker mit Robert Kratky“. Das ist eine meiner Lieblingsszenen aus dem Dokumentarfilm von Hannelore Tiefenthaler „Guten Morgen, Österreich“, in dem sie neun Österreicher/-innen einen ganzen Tag lang begleitet. Das Radio ist immer dabei – im Krankenhaus, im Auto, in der Polizeiwachstube, beim Verkaufsgespräch eines Fensterhändlers, in der Fabrik. Warum ich dieses Bild so mag, hat einen einfachen Grund: Es vermittelt, was die ORF Radios – und Ö3 hat in diesem Bild nur Beispielfunktion – für ihr Publikum in Österreich darstellen, nämlich Lebenswelten, in denen sich das Publikum zu Hause fühlt. 5,2 Mio. Österreicher hören täglich 2,4 Stunden ORF Radio. Damit ist das Radio das meistgenutzte Medium, noch vor dem Fernsehen und weit vor dem Internet. Doch was macht die Entscheidung für dieses Medium Radio aus? Warum glauben wir, dass das Medium Radio, das vor den selben Herausforderungen wie die anderen Medien, nämlich im Kampf um das Medienzeitbudget des Kunden steht, auch bei 75 privaten Mitbewerben und allgemein zunehmender Medienvielfalt seine Bedeutung in den nächsten Jahren nicht verlieren wird? Weil Radio seine bisherigen „klassischen“ Funktionen (z.B. Information und Unterhaltung) und Charakteristika (z.B. Schnelligkeit, Verfügbarkeit etc.) grundsätzlich beibehalten wird. Und weil die ORF Radios einen Mehrwert für das Publikum haben. Denn dieses öffentlich-rechtliche Gesamtangebot von Ö1 über Ö3 bis zu FM4, von Radio Wien bis Radio Vorarlberg umfasst sowohl die „ernsthafte“ Beschäftigung mit Kul-


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