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WAS ÖFFENTLICH-RECHTLICHER JOURNALISMUS LEISTEN KANN (UND SOLL) „Anständig gemachter öffentlich-rechtlicher Journalismus kann so etwas wie ein Leuchtturm sein in einem unüberschaubaren Meer an Information- und Unterhaltung. Wir bemühen uns jeden Tag.“ Armin Wolf, ZIB 2 600 Minuten täglich, also 10 von 24 Stunden – mehr als die Hälfte der Zeit, die wir nicht schlafen: So viel Zeit haben wir alle 2007 im Durchschnitt mit dem Konsum von Medien zugebracht; mit den 94 frei empfangbaren Fernsehprogrammen alleine über ASTRA, mit rund 2.500 deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften, knapp 95.000 neuen Büchern, mit Radio, MP3, CDs, DVDs, Videos, Videospielen und Computern und im endlosen Angebot des Internets, das mittlerweile zwei Drittel der Bevölkerung nützen. „Die schnelle Verarbeitung einer alles Menschenmaß sprengenden Informationsmasse“, meint der deutsche Kommunikationswissenschafter Norbert Bolz, ist „das große Zivilisationsproblem“ unserer Zeit. In einer einzigen Ausgabe der Tageszeitung New York Times sei mehr Information enthalten als einem Menschen des 17. Jahrhunderts in seinem gesamten Leben begegnet ist, hat der amerikanische Informationsexperte Richard Wurman schon vor knapp 20 Jahren behauptet. Aber was davon muss ich überhaupt wissen? Worauf kann ich mich verlassen? Welcher Quelle kann ich vertrauen? Die Antworten darauf werden umso wichtiger, je unüberschaubarer die Informationsflut wird, die täglich über uns hereinbricht. Zu bewältigen ist sie nur, indem man auswählt. Und genau das ist die zentrale Aufgabe von Journalismus – auszuwählen und zu unterscheiden: Wichtiges von Unwichtigem, Wahres von Falschem, Sinn von Unsinn.


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