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AKTUELLE INFORMATIONEN IM FERNSEHEN – DIFFERENZIERT NACH ALTERSGRUPPEN „Public Value heißt nach meinem Verständnis nichts anderes, als für ein interessiertes österreichisches Publikum jederzeit und – fast – überall da zu sein.“ Waltraud Langer, Info-Chefin ORF1 Die aktuellen Nachrichtensendungen des ORF-TV haben eine zentrale Bedeutung für das österreichische Publikum: Bei keinem anderen Fernsehsender können sie sich darauf verlassen, dass sie eine derart umfassende und ausgewogene Berichterstattung zu österreichischen, aber auch internationalen Themen im Bereich Politik, Wirtschaft, Kultur, Chronik, Wissenschaft, Sport und Wetter bekommen. Auch auf Minderheiten und Menschen mit Behinderung wird – etwa in „Zeit im Bild“-Sendungen in Gebärdensprache – Bedacht genommen. Doch können die jungen Zuschauer mit diesem Angebot überhaupt noch erreicht werden? – Eine Frage, die sich öffentlich-rechtliche Sender international stellen. So titelt der Spiegel im Mai: „Jagd auf die Jugend. Den öffentlich rechtlichen Sendern macht das hohe Alter ihrer Zuschauer zu schaffen.“ Die Programmreform des ORF hat diesbezüglich im Bereich Information zu einer entscheidenden Verbesserung beigetragen: Seither gibt es auch auf ORF1 deutlich mehr Nachrichtensendungen. Der Programmauftrag, ein „differenziertes Gesamtprogramm … für alle“ anzubieten, wurde verstärkt wahrgenommen. Während manche Sender nach der Formel „jung = dumm“ arbeiten dürften, bringen die ORF1 Nachrichten statt plumper Anbiederung weitgehend klassisch öffentlich-rechtliche Nachrichten. Das junge Publikum wird mit seinen inhaltlichen Ansprüchen ernst genommen und mit modernem Design verwöhnt. Die Sendungen um 20 Uhr und 24 Uhr sind Marktführer. Gleichzeitig ist das Alter der Zuschauer – etwa in der ZIB 20


– 15 Jahre jünger als das der „Zeit im Bild“ auf ORF2. Die Verlagerung der Nachrichten um Mitternacht von ORF2 auf ORF1 brachte – bei annähernd gleich vielen Zuschauern – ein um sieben Jahre jüngeres Publikum. Die Möglichkeit eines differenzierten Angebots für jüngere und ältere Seher in ORF1 und ORF2 hat jedoch einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, auch für jüngere Zuschauer attraktive Nachrichten machen zu können. Funktionieren kann das nur, weil die besten Journalist/-innen und Korrespondent/-innen des ORF für ORF1 und ORF2 arbeiten. Gleichzeitig werden den vertrauten Nachrichten auf ORF2 auch von unabhängigen Beobachtern gute Public Value Werte attestiert. Die APA-Tochter Mediawatch konstatierte Ende Dezember 2007 der „Zeit im Bild“ ein Mehr an Politik. Das Verhältnis von „hard“ und „soft news“ sei durch die Reform der ZIB unverändert und entspreche weitgehend den deutschen öffentlich-rechtlichen TV-Nachrichten. Berichte zur Innenpolitik und Außenpolitik legten sogar zu. Im Gegensatz zu privaten Sendern können sich ORF-Seher darauf verlassen, dass sie zusätzlich zu zehn täglichen Nachrichtensendungen bei aktuellen Ereignissen Zusatzsendungen bekommen. Sie reichen – etwa beim Tod von Altbundespräsident Waldheim – von breaking news, über einen „Runden Tisch“ bis hin zur Live-Übertragung der Begräbnisfeierlichkeiten. Bei internationalen Top-Ereignissen wie dem Tod von Benazir Bhutto ist die Entsendung eines Journalisten nach Pakistan selbstverständlich.


Public Value heißt nach meinem Verständnis nichts anderes, als für ein interessiertes österreichisches Publikum jederzeit und – fast – überall da zu sein. Wir versuchen unser Bestes, diesen Anspruch und dieses Vertrauen für alle Schichten und unabhängig von politischen Zugehörigkeiten einzulösen. Waltraud Langer


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