Die öffentlich-rechtlichen Medien als Quelle vertrauenswürdiger Informationen – Überlegungen vor dem Hintergrund osteuropäischer Erfahrungen seit 1989 Univ.-Prof. Dr. Dieter Segert Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien
Heute steht uns allen ein ungeheurer Überfluss an Information zur Verfügung. Am Beginn dieser Entwicklung standen im 17. Jahrhundert die ersten Tageszeitungen, die Briefpost im 19. Jahrhundert, Radio und Fernsehen im 20. Jahrhundert kamen dazu. Das Internet hat in den letzten drei Jahrzehnten die Datenflut noch vergrößert. Anlässlich der Vorstellung des iPad durch Apple stellte »The Times« am 28. Januar 2010 fest, dass unter diesen Bedingungen von jedem von uns eine neue Art von Bildung gefordert ist, »die Fähigkeit, in dem Überfluss an Informationen das Nützliche vom Unnützen zu trennen«. Die Fähigkeit, wenige nützliche Informationen von der Masse der unnützen zu trennen, ist allerdings nicht nur von der Ausbildung individueller Fähigkeiten abhängig. Sie wurzelt nicht im Intelligenzquotienten des Einzelnen und ist auch nicht nur ein Nebenprodukt der beruflich erworbenen Kompetenzen der Mediennutzer. Unsere Fähigkeit, das Richtige herauszufischen, hat auch gesellschaftliche Voraussetzungen. Eine der wichtigsten sind qualitativ hochwertige Massenmedien, die in der Lage sind, jene Flut von Informationen aufzubereiten und uns vertrauenswürdige Informationen zur Verfügung zu stellen.