Orientierung FH-Prof. Dr. Reinhard Christl Leiter des Instituts für Journalismus & Medienmanagement der FH Wien Warum eine Demokratie gerade jetzt einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit unabhängigen und selbstbewussten Journalisten braucht. Und warum ein solcher in Österreich noch wichtiger ist als in anderen Ländern. 49 Prozent der Amerikaner glauben nach wie vor, im Irak seien atomare Massenvernichtungswaffen gefunden worden. Über 50 Prozent waren bis vor kurzem gegen eine ordentliche Krankenversicherung, weil sie glauben, mit ihr würde in den USA der Kommunismus einkehren. Irak und Krankenversicherung: Zwei Beispiele für totale politische Uninformiertheit in einem Land, das Medien wie die »New York Times«, die »Washington Post« hervorgebracht hat. Medien, die als Vorbilder für seriösen und hochwertigen Journalismus gelten. Medien, in denen man natürlich auch erstklassige Informationen über den Irak als auch über die US-Krankenversicherung findet. Wenn man sie denn sucht, diese Informationen. Und wenn man diese Medien nutzt. Und hier liegt das Problem: Die USA haben zwar einige der besten und seriösesten Zeitungen der Welt, aber die werden nur von einer Minderheit der Amerikaner gelesen. Sie sind reine Elite-Medien, erreichen von den 300 Millionen Einwohnern nur